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    Met@Box - Chronik eines angekündigten Todes - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.05.01 17:34:48 von
    neuester Beitrag 02.11.01 19:13:51 von
    Beiträge: 26
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      schrieb am 24.05.01 17:34:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      M E T @ B O X
      Chronik eines angekündigten Todes


      Die lange Geschichte eines Unternehmens, das die Internet-Technik revolutionieren wollte.

      15. Mai 1996: Gründung
      Von ehemaligen Entwicklungsingenieuren und Managern der Amiga Technologies wird die Firma PIOS Computer AG gegründet, die später zur Metabox AG umfirmiert wird.

      7. Juni 1999: Börsengang

      Unter Konsortialführung der NordLB bringen die Banken MM Warburg, Merck, Finck & Co und das "Virtuelle Emissionshaus" VEM die Aktie des Hildesheimer Unternehmens unter der WKN 692120 an den Neuen Markt. Der Ausgabepreis für die 2,5 Millionen Anteile liegt bei 45 Euro pro Stück, der erste Handelskurs wird mit 48,50 Euro festgestellt.

      31. August 1999: Erste Empfehlungen

      Die Konsortialbank Merck Finck & Co. rät zum Kauf. Sie prognostiziert eine "überdurchschnittliche Kursentwicklung" und beziffert die voraussichtlichen Umsatzerlöse für 1999 auf 42 Millionen Mark. Für das Geschäftsjahr 2000 erwarte man einen Umsatzanstieg auf 99 Millionen Mark. Fazit: Die Aktie sei als "Outperformer" ein klarer Kauf. Diese Aussage wird in den Folgemonaten mehrmals wiederholt.

      August 1999: Erster Ärger

      Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) erhebt Vorwürfe gegen das Metabox-Management. SdK-Vorstandsmitglied Marcus Straub wirft zwei Vorständen des Unternehmens vor, sie hätte ihre Aktien vor Ablauf der Haltefrist verkauft. Erste Diskussionen über mögliche Sanktionen beginnen. Ein Entzug der Börsenzulassung wird von der SdK jedoch abgelehnt, da diese vor allem die Kleinanleger bestrafen würde. Metabox-Geschäftsführer Geerd-Ulrich Ebeling weist die Vorwürfe zurück. Die Papiere aller Altaktionäre seien bei der NordLB hinterlegt und könnten nicht ohne deren Zustimmung verkauft werden. Die Deutsche Börse prüft die Vorwürfe und fordert die Depotauszüge aller potenziell verdächtigen Altaktionäre an.

      Oktober 1999: Streit mit Infomatec

      Metabox erwirkt gegen die Infomatec AG eine einstweilige Verfügung. Die Firma hatte angeblich behauptet, sie stelle die einzige Internet Set-Top-Box her, die über einen Internet-Browser verfüge, welcher alle Java-Applets mit ihren Sicherheitsmechanismen verwenden könne. Weiterhin sollen die Augsburger für sich reklamiert haben, ihr TV-Zusatzgerät sei das einzige am Markt, welches den uneingeschränkten Zugriff auf das Internet ermögliche. Die Hildesheimer kontern: "Diese Behauptungen sind falsch. Metabox war im Gegenteil die erste Firma in Deutschland, die Set-Top-Boxen hergestellt hat, welche den uneingeschränkten Zugang zum Internet ermöglichen."


      November 1999: Erste Zahlen

      Die Metabox AG teilt mit, sie habe im dritten Quartal ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 4,6 Millionen Mark verdoppelt und einen Fehlbetrag von 0,55 Millionen Mark erwirtschaftet. Mit den Zahlen liege man im Plan, erklärt Vorstands-Chef Stefan Domeyer. Das Umsatzziel von 40 Millionen Mark bis zum Jahresende werde erreicht. Für das kommende Jahr habe man Kooperationen mit großen Fachhandelsketten vereinbart und plant zudem eine breite Werbekampagne. Die Aktie legt vier Prozent zu und steigt - nach Kursverlusten nach dem IPO - auf 23,50 Euro.

      8. Dezember 1999 : Amstrad wird gekauft

      Metabox übernimmt die Amstrad Distribution GmbH. Der Vorstand teilt dazu mit: "Die Marke Amstrad steht seit vielen Jahren für ein breites Angebot an Satellitenempfangstechnik im deutschsprachigen Raum. Darüber hinaus wird unter der Marke Technowelt ein umfassendes Sortiment von Fernsehzubehör angeboten. Für die Metabox AG bedeutet der Erwerb von Amstrad Zugang zum wachsenden Markt für digitale TV-Set-Top-Boxen."

      2. März 2000: Strategische Partnerschaft

      Das Unternehmen meldet eine strategische Partnerschaft mit NT plus, "einem führenden High-Tech-Distributor, der bundesweit mehr als 5000 Telekommunikations- und IT-Fachgeschäfte beliefert".

      März 2000: Israel kommt ins Spiel

      Metabox meldet, man habe sich mit der israelischen Ampa Investment Limited einen strategischen Investor ins Boot geholt. Unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals seien neue Aktien im Wert von sieben Millionen Mark an die in Tel Aviv ansässige Gesellschaft ausgegeben worden.

      4. April 2000: Schumacher-Affäre

      Nach einem Bericht im "Spiegel" legt Manfred Schumacher, ein früherer Kollege von Marian von Korff, sein Amt als Chefredakteur der Zeitschrift "Focus Money" nieder. Schumachers Frau Claudia - ehemalige "Focus"-Redakteurin - ist, wie erst jetzt bekannt wird, mit ihrer Firma "Schumachers AG für Finanzmarketing" für Metabox tätig, und Manfred Schumacher soll in der Beratungsfirma aktiv mitgearbeitet haben. Außerdem ist er Aufsichtsratsmitglied bei Metabox. In "Focus Money" wurde Metabox zum Kauf empfohlen. Das führt zu einigen Irritationen.

      In einer Pressemitteilung teilt der Burda-Verlag mit, man habe den Rücktritt Schumachers "entgegengenommen, um auch nur den Anschein einer Interessenkollision auszuschließen". "Focus"-Chef Helmut Markwort, gleichzeitig Herausgeber des neuen Magazins, stellt fest: "Wir kennen keinen Fall der Verquickung von Privatem und Geschäftlichem."

      10. April 2000: Meldung über Großauftrag

      Metabox meldet eine "strategische Allianz" mit einem ausländischen Partner über die Lieferung von Set-Top-Boxen im Wert von rund einer halben Milliarde Mark.

      Mitte April 2000: Erneute Empfehlung durch Merck Finck

      Die Analysten von Merck & Finck raten erneut zum Kauf von Metabox. Begründet wird dies mit dem zuvor vom Vorstand gemeldeten Großvertrag im Wert von 500 Millionen Mark. Der Vertrag beinhalte die Lieferung von 500.000 Multimedia-Decodern und die dazugehörige Netztechnik. Der Umsatz werde sich in 2000 folglich verdoppeln. Konsequenterweise wird die Ergebnisprognose für 2000 von den Analysten kräftig angehoben - auf 2,70 Euro pro Aktie.

      Die Aktie reagiert mit einer regelrechten Kursexplosion. Der Wert kann sich binnen weniger Tage mehr als verdoppeln.

      17. April 2000: Expansion in die USA

      Der Vorstand meldet per Ad-hoc: "Die Metabox AG hat in Austin, TX, USA, die 100%-ige Tochtergesellschaft Metabox Corporation eröffnet. President und Chief Executive Officer der US-Dependance ist Clint Giles, zuvor als Chief Sales Officer bei einem führenden Unternehmen im Apple-Bereich beschäftigt. Bereits zur Beginn der Geschäftstätigkeit konnten drei landesweit tätige Distributoren sowie einige Mail-Order-Anbieter als Kunden gewonnen werden." Für Nachfragen wird die Adressse von "Schumachers AG für Finanzmarketing" genannt.

      Juni 2000: Weitere Kaufempfehlung

      Die Analysten der Berenberg Bank empfehlen die Aktie von Metabox zum Kauf. Nach Meinung des zuständigen Analysten Marc Osigus entwickele sich das Unternehmen mit dem zuvor gemeldeten zweiten Auftrag über 500.000 Set-Top-Boxen in einer bislang weitgehend strukturlosen Branche zum Weltmarktführer. Angesichts der vielversprechenden Geschäftsaussichten halten die Experten ein Kursziel von 113 bis 123 Euro für realistisch.

      28. Juni 2000: "Letter of Intend" mit Internordic

      Ad-hoc-Meldung: "Die Metabox International AG, ein Tochterunternehmen der Metabox AG hat einen Letter of Intend mit Inter-Nordic (Odense, Dänemark) über insgesamt 1,8 Millionen metabox-Set-Top-Boxen geschlossen. Inter-Nordic ist ein Zusammenschluss von Investoren aus Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island. Für diese Länder wurde eine exklusive Zusammenarbeit mit der Metabox AG vereinbart. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von zunächst zwei Jahren, der Beginn der Lieferungen ist für das zweite Quartal 2001 vorgesehen. Innerhalb des Letter of Intend wird Metabox ebenfalls die Option eingeräumt, sich an der zukünftigen Plattform-Betreibergesellschaft zu beteiligen."

      Zur Zusammensetzung des Konsortiums heisst es: "In der Investorengruppe Inter-Nordic haben sich eine Grossbank, ein Telekommunikationsunternehmen, ein Medienunternehmen und ein Online-Shop zusammengeschlossen, um gemeinsam eine skandinavische eCommerce- Plattform auf Basis der von Metabox angebotenen InteractiveTV-Systeme zu errichten."

      5. Juli 2000: Rahmenvertrag mit Worldsat

      Metabox verkündet einen Rahmenvertrag mit dem französischen Unternehmen Worldsat S.A.R.L über die Lieferung von 500.000 Boxen im Wert von rund 400 Millionen Mark.

      27. Juli 2000: Vorstand meldet Umsatzsteigerung

      Anlässlich der Hauptversammlung in Hildesheim veröffentlicht die Metabox AG ad-hoc vorläufige Zahlen über den Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2000. Auszug: "Der Umsatz steigt im Vergleich zum Vorjahr um 341 Prozent auf 26,6 Millionen Mark. Der führende Anbieter von Systemlösungen für interaktives Fernsehen verzeichnete im vergangenen Halbjahr dabei einen Verlust von einer Million Mark (1. Halbjahr 1999: -1,3 Millionen Mark). Diese Zahl spiegelt die Vorleistungen des Unternehmens bei Personal und kundenspezifischer Systemsoftware wider, die durch den ersten Großauftrag im April 2000 über 500.000 Set-Top-Boxen im Wert von 500 Millionen Mark notwendig wurden. Die Auslieferung dieser Order beginnt noch im dritten Quartal."

      14. September 2000: Metabox meldet "Ost-Erweiterung"

      Der Vorstand teilt mit: "Die Metabox AG gibt die Gründung ihrer neuen Tochtergesellschaft Metabox Polska bekannt. Dieses Joint-Venture mit dem polnischen Staat soll als Unternehmen das Metabox-Konzept für interaktives Fernsehen auf den dortigen Markt übertragen. Mit Konzentration auf Business-to-Business-Geschäfte wird die Metabox Polska den Vertrieb von Produkten des Metabox-Konzerns auch in den östlichen Nachbarländern organisieren."

      Ende September 2000: Die ersten Warnungen vor Metabox

      Die kritischen Stimmen häufen sich. Einige Fachleute, darunter die Analysten von "Wirtschaftswoche heute", bemängeln die Informationspolitik von Metabox. Vorstands-Chef Domeyer habe über Chats und ein langes Interview im Internet versucht, verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Zuvor, so heisst es in "Wirtschaftswoche heute", hätten Branchenexperten erhebliche Zweifel an den gemeldeten Großaufträgen geäußert. Diese hätten den Aktienkurs erheblich nach oben getrieben, aber der Effekt sei inzwischen wieder verpufft. Da sich die positiven Meldungen als voreilig heraus stellen könnten, drohe der Aktie eine ähnliche Entwicklung wie dem Papier von Infomatec.

      Ende September 2000: Prognosen werden revidiert

      Metabox korrigiert seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für das laufende Jahr wegen angeblicher Probleme mit Software-Zulieferern nach unten. Die Analysten von Value Research (VR) mahnen die Anleger zur Vorsicht. VR-Analyst Andreas Lambrou hält die Begründung des Unternehmens für nicht plausibel. Im Vorfeld habe es keine Anzeichen für derartige Probleme gegeben. Vielmehr sei nun zu befürchten, dass die angekündigten Großaufträge nicht stichhaltig seien.

      28. September 2000: Betreuerbank geht auf Distanz

      Die Privatbank Merck Finck & Co zeigt sich erstaunt über die Prognose-Korektur von Metabox. Das Unternehmen erwarte nach neuen Angaben einen Verlust von 7,6 Millionen Euro, nachdem zuvor von einem Gewinn in Höhe von 7,1 Millionen Euro die Rede gewesen sei. Angesichts dieser Gewinnwarnung stufen die Analysten von Merck Finck die Aktie herab und raten zum Verkauf. Die Experten von Hornblower Fischer schliessen sich diesem Votum an. Andere Analysten sprechen bereits von einem möglichen Totalverlust. In den Aktienboards verschiedener Finanzportale entbrennt ein Kampf zwischen Anhängern und Kritikern von Metabox.

      19. November 2000: Aufsichtsrat Kuhlo scheidet aus

      Karl-Ulrich Kuhlo, Aufsichtsrats-Chef des Berliner Börsen- und Nachrichtensenders n-tv, legt sein Amt als Aufsichtsrat von Metabox nieder. Er war erst am 27. Juli in das Kontrollgremium berufen worden - zusammen mit dem CDU-Politiker Engelbert Nelle, der gleichzeitig Aufsichtsrat der Toto Lotto GmbH Niedersachsen ist.

      28. November 2000: Einstieg in den britischen Markt

      Ad-hoc-Meldung: "Die Metabox International AG, Tochterunternehmen der Metabox AG, Hildesheim (MBX), hat den Einstieg in den britischen Markt für Interaktives Fernsehen geschafft. Der unterzeichnete Vertrag sieht die Lieferung von mindestens 100.000 Geräten der neuen Metabox-Generation vor, beginnend ab dem Mai 2001 für zunächst 12 Monate. Es ist geplant, die Geräte zur Nutzung einer T-Commerce- Plattform ab dem 3. Quartal 2001 britischen Privathaushalten zur Verfügung zu stellen. Alle Lieferungen werden durch unwiderrufliche Akkreditive (Irrevocable Letter of Credit) besichert und bezahlt."

      Und wieder werden keine Namen genannt. In der Meldung heisst es dazu: "Der Vertragspartner unterliegt Einschränkungen aufgrund einer `quiet period` und wünscht daher zur Zeit nicht genannt zu werden. Vertraulichkeitsvereinbarungen (Non- Disclosure-Agreements) bestehen zwischen Metabox und dem Vertragspartner sowie dessen Vertragspartnern, insbesondere um bis zum genannten Zeitpunkt eine erfolgreiche Markteinführung nicht zu gefährden."

      Die Anleger schwanken zwischen Hoffnung und Zweifel. Der letzte Absatz der Meldung beruhigt. Dort ist zu lesen: "Der genannte Vertrag wurde vor Veröffentlichung dieser Meldung dem Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel vorgelegt."

      Anfang Dezember 2000: Metabox korrigiert Abschluss 1999

      Aus dem Unternehmen ist zu hören, dass in den ersten neun Monaten 2000 ein Umsatz von 32 Millionen Mark erwirtschaftet worden sei. Der Verlust habe sich auf elf Millionen Mark belaufen. Das negative Ergebnis sei vor allem durch die hohen Vorlaufkosten der Entwicklung neuer Produktlinien verursacht worden.

      Den Anlegern wird erneut Hoffnung gemacht: Die Auslieferung der neuen Geräte, so heisst es, solle ab dem ersten Quartal 2001 beginnen. Der Vorstand erwarte 2001 einen Umsatz von 600 Millionen Mark und ein Ergebnis von 33 Millionen Mark.

      13. Dezember 2000: Metabox korrigiert die Korrektur

      Die "Welt" meldet: "Die Metabox AG muss ihre Bilanzen für das Jahr 1999 korrigieren. Das Unternehmen wird nach der Korrektur auf nur noch 17,5 Millionen Mark Umsatz statt 42,9 Millionen Mark kommen. Der Fehler: Die Metabox-Tochter Amstrad wurde voll in das 1999er Unternehmensergebnis integriert, obwohl die Übernahme der Firma durch Metabox erst im Dezember wirksam wurde."

      Weiter schreibt das Blatt: "Man werde, so Domeyer, 2001 rund 33 Millionen Mark Gewinn machen. Zuvor braucht das Unternehmen neues Kapital, die liquiden Mittel belaufen sich auf derzeit nur noch drei Millionen Mark. Nach Angaben von Metabox werden von den Großaktionären weiter 20 Millionen kommen."

      Außerdem berichtet das Blatt über den Rückzug der Hildesheimer aus dem Sport-Sponsoring. Demnach verkauft der Vorstand den 80-prozentigen Anteil an der Metabox Braunschweig Basketball GmbH für eine Mark (!), nachdem das Engagement hohe Kosten verursacht habe - insgesamt zwei Millionen Mark.

      13. Dezember 2000: Egbert Prior meldet sich zu Wort

      Der Börsenjournalist übt harte Kritik an Metabox. Zuvor hatte Prior die Aktie in sein Musterdepot aufgenommen, ähnlich wie zahlreiche andere Börsenbriefe und Magazine, die nun auf Abstand gehen.

      15. Dezember 2000: M.M.Warburg empfiehlt "Halten"

      Die Konsortialbank M.M. Warburg & Co. rät den Anlegern unterdessen, die Aktie zu halten. Das Produkt des Unternehmens biete für Netzbetreiber und Anbietern von Content eine interessante Möglichkeit, das Geschäftsmodell zu erweitern und zusätzliche Umsätze zu erwirtschaften. Aufgrund der Systemstabilität und der einfachen Bedienbarkeit sei das Gerät auch für den technisch nicht versierten Fernsehnutzer geeignet.

      Dem Kurs der Aktie hilft das wenig. Sie ist inzwischen wieder auf etwa 5 Euro gefallen, obwohl es zwischendurch nach Empfehlungen immer wieder zu Käufen bei hohen Umsätzen kommt.

      30. Januar 2001: Metabox enttäuscht erneut

      Die Aktiengesellschaft hat ihre zuletzt im September gesenkten Umsatz- und Ergebnisprognosen für das abgelaufene Jahr nicht eingehalten. Begründet wird dies mit nicht erfüllten Aufträgen über die Lieferung von Set-Top-Boxen im Wert von 20 Millionen Mark. Der Umsatz erreichte im Jahr 2000 nach vorläufigen Berechnungen daher lediglich 50 statt der avisierten 70 Millionen Mark. Ursprünglich war der Vorstand sogar von 200 Millionen Mark ausgegangen. Der Jahresverlust soll nun bei 19 statt der prognostizierten 15 Millionen Mark liegen.

      Außerdem wird ein weiterer Abgang gemeldet. Der für Vertrieb und Marketing zuständige Vorstand Rainer Kochan verlässt das Unternehmen "mit sofortiger Wirkung".

      27. Februar 2001: Gerüchte über Ermittlungen der Staatsanwaltschaft

      Schon wieder Prior: Diesmal meldet der Börsenjournalist, er habe "aus gut unterrichteten Kreisen" erfahren, dass die Staatsanwaltschaft gegen Metabox ermittelt. Es bestehe der Verdacht auf Kursmanipulation.Die Staatsanwaltschaft habe bereits Anfang des Jahres die Geschäftsräume des Unternehmens durchsucht und dabei Beweismaterial sichergestellt. Außerdem ist von Insiderhandel und Kapitalanlagebetrug die Rede.

      Erneut werden Zweifel am Wahrheitsgehalt der Metabox`schen Erfolgsmeldungen laut. Nach Ansicht verschiedener Fachleute drängt sich der Verdacht auf, dass Verträge über angebliche Großaufträge in der bekannt gegebenen Form überhaupt nicht existierten. Dabei soll es laut Prior auch um Ad-hoc-Mitteilungen gehen, die der Kursexplosion im Sommer vorausgegangen seien.

      Die Aktienboards brodeln. Die Diskutanten sind in zwei Lager gespalten. "Alles Blödsinn", schreiben die einen, "wir haben es immer gewusst", schreiben die anderen. Die Aktie fällt weiter, zumal Stefan Domeyer sich beharrlich weigert, die Namen der Auftraggeber zu nennen.

      28. Februar 2001: Metabox dementiert

      Gegenüber manager-magazin.de bestreitet Metabox-Sprecherin Aenne Schaper die Darstellung Priors. Eine Razzia habe es nicht gegeben, und alle Vorwürfe seien aus der Luft gegriffen. Nach ihrer Darstellung hat die Metabox AG nun ihrerseits Strafanzeige gegen Egbert Prior gestellt.

      Die anhaltende Diskussion allerdings gibt dem Unternehmen offenbar zu denken. Ein Mitarbeiter von Schumachers AG, zuständig für die Aktionärsbetreuung von Metabox, teilt mit, die bislang geheim gehaltenen Auftraggeber sollten bis Ende März öffentlich gemacht werden. Zwei Stunden später wird hektisch zurückgerudert: Die Äusserung des Mitarbeiters sei "missverständlich zitiert" worden; nun heisst es, nicht alle, sondern nur ein Name sollte genannt werden. Bei dieser Ankündigung bleibt es...

      13. März 2001: Strafanzeige durch die SdK

      Wegen des Verdachts auf unrichtige Darstellung, Kursbetrug und verbotene Insidergeschäfte erstattet die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) beim Landgericht Frankfurt Strafanzeige gegen Vorstand und Aufsichtsrat von Metabox.

      14. März 2001: Ein weiterer Aufsichtsrat geht

      Aufsichtsrat Engelbert Nelle legt sein Amt nieder. Der CDU-Politiker sei nicht gewillt, "sich auch nur in die Nähe des Scheines strafrechtlicher Verwicklungen zu begeben", teilte das Unternehmen auf Anfrage von manager-magazin.de mit. Zur weiteren Begründung habe Nelle auf die "exponierte Stellung" verwiesen, die er als Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes im öffentlichen Leben einnehme. Engelbert Nelle war erst im Juli 2000 in sein Amt gewählt worden.

      manager-magazin.de recherchiert und findet heraus, dass unterdessen auch Manfred Schumacher sein Mandat niedergelegt hat. Der ehemalige Chefredakteur von "Focus Money" wolle sich wieder seiner journalistischen Arbeit widmen, heisst es zur Begründung. Nach Informationen von manager-magazin.de sitzt Schumacher heute in den Räumlichkeiten von "Schumachers AG für Finanzmarketing", der Firma seiner Frau Claudia, die zuvor ebenfalls für "Focus" gearbeitet hatte.

      30. März 2001: 40 Mitarbeiter müssen gehen

      Das angeschlagene Unternehmen teilt mit, dass 40 der rund 120 Mitarbeiter entlassen werden sollen. Damit sollen rund 2,8 Millionen Mark pro Jahr eingespart werden. Im Zuge von Restrukturierungen wolle sich die Metabox AG auf die Kernbereiche Geräte und Systeme für interaktives Fernsehen konzentrieren.

      4. April 2001: Vorstandsmitglied Geerd-Ulrich Ebeling geht

      Die Aktie fällt weiter und verliert rund 13 Prozent auf etwa 1,57 Euro, nachdem das Unternehmen den Abgang von Vorstandsmitglied Geerd-Ulrich Ebeling gemeldet hat. Ebeling gehörte seit vielen Jahren zu Metabox und war für das operative Geschäft zuständig. Er habe für seinen Abschied "familiäre Gründe", hieß es in der Mitteilung. Ebelings Platz soll nun ein reiner Finanzvorstand einnehmen.

      Außerdem wird der Verkauf einer Beteiligung mitgeteilt. Es handelt sich um die Interzart AG, Hameln, die für 2 Millionen Mark veräußert wird. Beim Kauf hatte Metabox noch 5 Millionen Mark bezahlt.

      27. April 2001, Morgen: Der Bilanzkrimi beginnt

      Die Hildesheimer sorgen erneut für Unmut bei Aktionären und Analysten: Die für den heutigen Freitag-Morgen (11 Uhr) angekündigte Bilanzpresse- und Analystenkonferenz wird in einer nächtlichen Aktion wenige Stunden vorher abgesagt. Auf der Konferenz wollte das Unternehmen den bereits mehrfach verschobenen Jahresabschluss vorstellen. Wie der Vorstand am Vormittag mitteilt, soll die Veranstaltung später nachgeholt werden. Die Zahlen sollen im Laufe des Tages kommen.

      27. April 2001, Mittag: Das lange Warten

      Deutschlands Börsenjournalisten warten. Nichts tut sich. Keine Zahlen von Metabox. Keine Nachricht. In den Aktienboards werden Durchalteparolen verbreitet.

      27. April 2001, Abend: Das Warten geht weiter

      Immer noch keine Zahlen. Die Lage wird bedrohlich. Die Deutsche Börse hat Metabox ein Ultimatum gestellt. die Zahlen müssen bis Mitternacht vorgelegt werden. Aus Hildesheim kommt nichts.

      27. April 2001, Nacht: Es wird spannend

      Es ist kurz vor Mitternacht. Noch immer keine Zahlen von Metabox. Dafür gibt es andere Nachrichten aus Hildesheim. Das Amtsgericht hat für die Metabox-Tochter ICS Kassensysteme am Donnerstag ein Insolvenzverfahren eingeleitet und den hannoverschen Rechtsanwalt Helge Wachsmuth als Insolvenzverwalter bestellt. Doppelt bitter für Vorstand Stefan Domeyer, hatte er doch geplant, die Tochter schnellstmöglich zu verkaufen.

      27. April 2001, Mitternacht: Die Zahlen!!

      Vom Hamburger Michel schlägt es 12 Uhr Mitternacht, der Börsenredakteur von manager-magazin.de sitzt vor dem Bildschirm und wartet immer noch. Plötzlich kommt eine Meldung über die Ticker - die Zahlen sind da. In der Mitteilung aus Hildesheim heisst es: "Die vor Jahresfrist gegebene Umsatz- und Ergebnisprognose für das Jahr 2001 wird revidiert. Nach Abschluss der Restrukturierung wird die Gesellschaft eine neue Prognose bekannt geben."

      Die vorgelegten Zahlen sind schlechter als erwartet. Der Jahresfehlbetrag verfünfachte sich. Genaueres weiss man allerdings immer noch nicht. Der Jahresabschluss ist - entgegen der Forderung der Deutschen Börse - nicht testiert. "Die Wirtschaftsprüfer von Arthur Anderson arbeiten noch daran", heisst es. Das tun sie bis heute. Ihr Testat liegt immer noch nicht vor.

      In einem Internet-Brief an seine Aktionäre versichert Vorstands-Chef Stefan Domeyer, dass Sorgen um das Unternehmen überflüssig sind. Im Gegenteil. Wörtlich heisst es: "Sie haben nun, mit Blick auf die Zahlen, keinen diversifizierten kleinen Konzern mehr, sondern ein Technologieunternehmen mit drei herausragenden Produkten: der Metabox 1000, dem Kundenmanagementsystem SMS und dem Metabox Publishing System MPS."

      In einem zweiten Schreiben an die Aktionäre geht der Vorstandsvorsitzende auf die Razzia der Staatsanwaltschaft ein. Er spricht von "Vorverurteilung" und wünscht den Ermittlern "viel Spaß bei der Spesenabrechnung". Die Aktienboards nehmen diese Äußerungen mit gemischten Gefühlen auf. Das auch deswegen, weil man in Domeyers Schreiben erfährt, dass sich am Tag der Durchsuchungen der Leiter für das Rechnungswesen von Metabox verabschiedet hat...

      11. Mai 2001: Ein weiterer Abgang

      Wie manager-magazin.de erfährt, hat der Chef des Aufsichtsrats von Metabox sein Amt niedergelegt - ungefähr acht Wochen zuvor. Es handelt sich um Manfred Drung, der gleichzeitig Chef der Immobilientochter von Metabox war. Das Datum der Demission könnte die Erklärung für den heimlichen Abgang liefern. Am gleichen Tag wurden bei einer großangelegten Razzia der Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume und Wohnungen des Managements von Metabox durchsucht.

      Die Hildesheimer Aktiengesellschaft hatte den Rücktritt bislang verschwiegen - "auf Wunsch des Vorstands", wie Metabox-Sprecherin Aenne Schaper auf Anfrage mitteilte. Wenige Tage später wird die Sprecherin ihren letzten Auftritt für Metabox haben. Sie verlässt das Unternehmen - im gegenseitigen Einvernehmen, wie ihre Nachfolgerin Melanie Hoffmann versichert.

      13. Mai 2001: Beide Betreuerbanken distanzieren sich

      Die Situation der Metabox-AG wird immer dramatischer. Zum einen fehlt nach Unternehmensangaben immer noch das von der Deutschen Börse geforderte Testat der Wirtschaftsprüfer für den Geschäftsbericht, zum anderen veröffentlicht nun auch die Betreuerbank M.M. Warburg eine Verkaufsempfehlung. Am 4. April 2001 hatte bereits die Privatbank Merck Finck & Co, die ebenfalls im Emissionskonsortium vertreten war, zum Ausstieg geraten. Hintergrund war die Meldung, das der Betriebsdirektor Geerd Ulrich Ebeling "aus familiären Gründen" seinen Rücktritt bei Metabox erklärt hatte.

      22. Mai 2001: Metabox beantragt ein Insolvenzverfahren

      Metabox verbreitet einen Ad-hoc-Meldung. Darin heisst es: "Die Metabox AG, Hildesheim hat heute beim zuständigen Amtsgericht in Hildesheim, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Als Insolvenzgrund wurde die Zahlungsunfähigkeit angegeben. Das Unternehmen beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, einen Insolvenzplan zur Vorlage zur Beschlussfassung durch die Gläubigerversammlung zu entwickeln, um eine Fortführung der Gesellschaft nach Reorganisation zu ermöglichen."

      Als Ansprechpartner für weitere Frage fehlt diesmal der Hinweis auf die "Schumachers AG für Finanzmarketing". Die Geschäftsverbindungen sind aufgekündigt worden.

      Quelle:
      Clemens von Frentz - Manager Magazin
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 17:42:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Man beachte die Feinheiten....
      Domeyer wird bald mit den beiden Informatec Voständen Skat spielen können...im Knast.
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 17:47:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      Juli 2001

      Alle wundern sich, daß MBX immer noch nicht Kunkurs angemeldet hat und trotz allen Unkenrufen die ersten 10.000 Boxen nach Israel geliefert hat. Und keiner konnte ja damals am 23.05.01 ahnen, daß mit dem Kauf von 2,1 Mio Aktien der Startschuss zur Übernahme von MBX durch einen der ausl. Investoren gegeben wurde. Tja so kann das Leben spielen. Natürlich haben alle Aktionäre , die bei einem Kurs von 0,70 € verkauft haben heute von unserer Redaktion ein Beileidsschreiben erhalten.

      PWF Redaktion 31.07.01 / Kurs MBX 7,45 €
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 17:50:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Phnix...
      was bist Du denn für eine Nase ?
      "MBX immer noch kein Konkurs angemeldet hat...."
      Insolvenz = Konkurs !!! (seit 1.1.2000)
      Die einfachsten Dinge nicht wissen und hier dumme Sprüche ablassen...nimmt das dummgepushe für MBX nie eine Ende?
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 17:57:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      :laugh:

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      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:01:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      @PWF


      Ja, wenn ich mir den Pressetext, der von flicflac im TOP@s thread veröffentlicht werde so durchlese, war der Antrag auf Insolvenz wohl kein schlechter Schachzug....
      KEIN UNTERNEHMEN DER WELT HÄLT EINE LUFTNUMMER DERARTIGEN AUSMASSES ÜBER EINE SOLCH LANGE ZEIT AUFRECHT...
      Zudem gibt es Dutzende (!!!) Hinweise auf die Abnehmer (von der Staatsanwaltschaft und dem Spiegel mal ganz abgesehen).
      Wer an eine Luftnummer glaubt ist aus meiner Sicht naiv....so sehe ich das.
      Es gab Probleme bei der Liquidität.....selbst ein Blinder hätte das erfasst.


      Allerdings:
      Eine Übernahme könnte wohl zu keinem besseren Zeitpunkt (aus Sicht der Aufkäufer) stattfinden....hoffe nur das Metabox nach erfolgter Übernahme am Aktienmarkt weiter gelistet bleibt und kein Aktientausch erfolgt.
      Halte die Wahrscheinlichkeit einer Beteiligung oder einer Übernahme für sehr hoch....


      20 Millionen DM Marktkapit. ist ein KLAX!



      meGA
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:03:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      HarrySchmidt

      Insolvenz=Konkurs

      Das ich nicht lache. Erkundige dich mal du Pappnase.
      Auch seit 01.01.2000 ist das so, daß der Antrag auf Insolvenzverfahren noch lange nicht Konkurs bedeutet. Aber laber nur weiter deinen Mül hier am Board. Frägt sich nur wer hier keine Ahnung hat


      Bla Bla Bla

      PWF
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:03:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wer sollte den Schrott übernehmen?
      Vermutlich hat Domi längst das KnowHow (Metabox 1000) verschärbelt und setzt sich bald ab.

      Met@Box = Informatec
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:05:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      he megal,


      schau doch mal nach der ampa page DA hast du deinen beschissenen Kunden!!!!!***
      cu
      DARC
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:09:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      Phnix...
      gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

      Ein Blick ins Gesetz lohnt sich.....es gibt seit dem 01.01.00 kein Konkursverfahren mehr.

      Warum?

      Weil es jetzt Insolvenzverfahren heißt.

      Deshalb auch InsolvenzOrdnung (InsO) und nicht mehr KonkursOrdnung (KO) wie vor dem 01.01.00.

      ...oder verrate uns doch mal, wo Dein Konkursverfahren heute gesetzlich geregelt ist?
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:10:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      @DARC

      Noch so ein "beschissener" Kunde ist wohl Worldsat.

      Macht euch nicht ins Hemd!
      Insolvenz bedeutet NICHT Konkurs (wie mancher Depp hier verzapft).
      Das soll nicht heissen, dass ich Domeyers Verhalten in mancher Hinsicht billige.....zumindest ein persönliches statement zur Sachlage wäre das Mindeste gewesen.

      Schönen Vatertag noch

      meGA
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:19:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      Met@Box ist mir ehrlich gesagt egal.
      Aber es ist schon ärgerlich, wenn hier einige rechtlich unterbelichtete User verkünden, dass Insolvenz nicht Konkurs bedeute.

      HS hat recht.

      Seit dem 1.1.2000 ist die InsO in Kraft und hat die KO ersetzt.
      Seither heißt Konkurs = Insolvenz
      und
      Sequestration = vorläufiges Insolvenzverfahren.

      Die Konkursordnung gibt es nicht mehr.

      Das vorläufige Insolvenzverfahren (früher Sequestration) ist dem Insolvenzverfahren (früher Konkurs) vorgeschaltet und dient dazu, dass der vorläufige Insolvenzverwalter prüft, ob genug Masse für die Eröffnung des Insolvenzverfahrens vorhanden ist. In diesem Stadium befindet sich das Verfahren bei Met@Box.

      Wer hier im board etwas anderes behauptet, verbreitet Lügen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:34:08
      Beitrag Nr. 13 ()
      Danke MAM

      Es gibt hier immer noch User, die aus Unwissenheit oder durch bewußte Täuschung die Lage beschönigen.
      Lernt Ihr denn nie dazu?
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 18:49:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      Der Vollständigkeit halber zu o.a. Bericht aus dem "Manager Magazin" noch dieser Bericht:

      Hildesheim, 23. Mai (Reuters) - Das zahlungsunfähige Multimediaunternehmen Metabox (Frankfurt: 692120.F - Nachrichten) blickt trotz seines Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zuversichtlich in die Zukunft. "Die Geschäfte gehen ganz normal weiter und es sind auch keine Kunden abgesprungen", :eek: sagte Unternehmenssprecherin Melanie Hoffmann am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Das Aus des Unternehmens ist nicht da." Auch der eingesetzte Insolvenzverwalter Michael Graaff habe sich bei seinem ersten Besuch am Mittwoch optimistisch geäußert. :eek: Er müsse sich jedoch zunächst anhand der Unterlagen ein genaues Bild der Situation bei Metabox machen. Eine erste Stellungnahme werde Graaff voraussichtlich in der kommenden Woche abgeben, sagte Hoffmann. Der Rechtsanwalt sei als so genannter schwacher Insolvenzverwalter ohne Verwaltungsbefugnis eingesetzt. Dies bedeute, dass das Unternehmen eigenständig in Absprache mit dem Verwalter über das Vorgehen entscheide.
      Nachdem Metabox im Zuge der Restrukturierung Ende März 30 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen habe, sei ein weiterer Stellenabbau derzeit nicht geplant, sagte Hoffmann. Der Hersteller so genannter Set-Top-Boxen, mit denen Internet am Fernsehgerät möglich sein soll, habe das Insolvenzverfahren beantragt, weil die liquiden Mittel knapp geworden seien. "Es war absehbar, dass wir Ende Mai nicht allen Verpflichtungen vollständig nachkommen können und wollten frühzeitig reagieren", sagte Hoffmann. Die Abwicklung von Großaufträgen habe sich weiter verschoben. Wegen Kundenwünschen sei es bei Technologie und Entwicklung zu Verzögerungen gekommen, sagte Hoffmann. "Die Aufträge bestehen aber nach nie vor und auch die Verbindungen zu den Kunden sind weiter vorhanden."
      Metabox hatte am Dienstag mitgeteilt, beim Amtsgericht Hildesheim die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt zu haben und dies mit Zahlungsunfähigkeit begründet. Mit dem zuständigen Insolvenzverwalter solle ein Plan erstellt werden, um die Gesellschaft nach deren Reorganisation fortzuführen, hieß es. Ende April hatte Metabox seine Ergebnis- und Umsatzzahlen zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate nach unten korrigiert und Vorstandsschef Stefan Domeyer die Liquiditätslage seines Unternehmens bereits als kritisch bezeichnet. Auch die Prognose für 2001 mit einem ursprünglich geplanten deutlichen Umsatz- und Ergebniswachstum wurde für hinfällig erklärt.
      Seit Februar ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen Metabox-Chef Domeyer und zwei inzwischen ausgeschiedener Metabox-Vorstände wegen des Verdachts der Kursmanipulation, des Kapitalanlagebetruges und des Insiderhandels. Hintergrund der Ermittlungen sind Zweifel an einigen der vier Großaufträge oder Absichtserklärungen über die Lieferung von insgesamt 2,9 Millionen Set-Top-Boxen.
      Nachdem die Metabox-Aktie am Dienstag um über 50 Prozent auf einen neuen Tiefststand von 0,67 Euro eingebrochen war, lag der Titel am Mittwochnachmittag mit 0,69 Euro auf dem Niveau des Vortagesschlusses
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 19:28:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ HarrySchmidt, MoreAndMore

      So unwissend und naiv kann man doch gar nicht sein um zu ernsthaft zu behaupten, dass Metabox schon in Konkurs gegangen sei.

      Sie haben sich lediglich (ähnlich wie Letsbuyit.com) unter sozusagen präventiven Gläubigerschutz begeben wegen drohender !
      Zahlungsunfähigkeit.

      Konkurs ist kurz gesagt "Aus die Maus", Firma kaputt, Firma bye bye. Kann bei Metabox natürlich noch kommen.

      Wenn man aber sich die bisherigen Insolvenzfälle anschaut -> Teldadax, Teamwork, Letsbuyit.com, Micrologica, Informatec, etc. dann ist aus diesen Fällen bisher noch kein "echter" Konkurs entstanden; die Chance auf Ausgleich und längerfristige Weiterführung der betreffenden Firma besteht nach wie vor, bei Letsbuyit.com ist sogar wieder einigermassen so etwas wie "Normalität" eingekehrt.
      Der einzige "echte" Konkursfall am Neuen Markt war bisher meines Wissens Gigabell, und auch dieser wäre möglicherweise zu vermeiden gewesen, wenn ein gewisser Herr David bei den angestrebten Rettungsversuchen mitgespielt hätte (es war damals schon ein ziemlicher konkreter Rettungsplan mittels Übernahme durch eine finnische Firma ausgearbeitet worden).
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 19:42:41
      Beitrag Nr. 16 ()
      @schnäppchen
      Schau Dir mal die Kurse der genannten Firmen an!
      Das ist ein Tod auf Raten. Das Anlegergeld ist nämlich trotzdem weg, das Verfahren gestattet den Abzockern aber, weiterhin mit weißer Weste ihren Geschäften nachzugehen. Die Vermögen der Anleger aber sind durch die Insolvenz fast vollständig vernichtet worden.
      Cool, oder?
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 20:15:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      Aus aktuellem Anlaß:

      Kopiert aus "Raging Bull" (zum Thema Basher)

      Der Beitrag ist im 173. Thread von Zimtochse erschienen.

      Da dies gerade für potentielle oder neue Anleger im Board
      aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Beitrag ist und in anderen informativen
      Threads häufig der Wunsch nach einer deutschen Übersetzung aus dem Englischen
      geäußert wurde, möchte ich diese eigene Übersetzung hier ins Board stellen:

      -----------------------------------------------------------------------------

      Hüte Dich vor den Bashern

      Egal, ob Du gerade beginnnst, online zu investieren oder ein gestandener
      Veteran bist, ist es wahrscheinlich, daß Du die Diskussionsboards oder
      Chatrooms gesehen hast, die sich mit Aktien beschäftigen. Viele dieser
      Boards lassen Dummschwätzer geradezu zahm erscheinen. Diese Sites spucken
      ein Gerücht nach dem anderen aus, 24 Stunden am Tag, wobei einige der
      beliebteren Boards mehr als 10000 Postings täglich bekommen.

      Das Internet hat sich in größerem Ausmaß zu einer Finanzindustrie gewandelt
      wie kaum ein anderer Sektor zuvor. In der Ära vor dem Internet gab es keine
      Möglichkeit für einzelne Investoren aus den verschiedensten Ecken der Erde
      sich zu treffen und über die Aussichten und Gefahren für ein Unternehmen zu reden.
      Dieser freie Fluß von Informationen hat die Art und Weise verändert, wie wir
      investieren. Dies hat seinen Preis. Die Anonymität des Internets ermöglichte
      es auch kreativen, aber skrupellosen Leuten künstlich den Aktienpreis zu verändern
      und zu kontrollieren. Wir bezeichnen diese Leute als Basher.

      Der bezahlte Basher

      Dieser Job mag sehr simpel aussehen, aber es steckt eine Wissenschaft dahinter.
      Die Absicht eines Bashers geht nornalerweiser weiter als einfach den Kurs einer
      Aktie zum eigenen Nutzen zu drücken. Firmen und Investmentgesellschaften,
      die einen guten Ruf haben, können einen Basher zu so etwas benutzen wie eine Übernahme.
      Es ist klar, wenn eine Gesellschaft eine andere übernehmen will, die viele Millionen
      wert ist, ist die Änderung des Aktienkurses um einen Dollar Millionen wert. Ein Basher,
      der erfolgreich den Kurs herunterdrückt, kann eine sehr lukrative Entlohnung
      bekommen. Es gibt drei Haupttypen von Bashern: Fortgeschrittene, Mittlere und Anfänger.
      Ein fortgeschrittener Basher verbreitet falsche oder irreführende Informationen über
      die Gesellschaft. Sie beschäftigen sich mit Fakten, begegnen jedem längerem Posting
      mit Artikeln, Zeitungsberichten und Analystenmeinungen, die einen negativen Eindruck
      über die Gesellschaft vermitteln. Die mittleren Basher versuchen sich einen Weg zu bahnen
      in das Vertrauen der überzeugten Anleger und erzeugen Zweifel oder Unterstellungen.
      Ein Anfängerbasher schließlich wird versuchen, Verwirrung zu erzeugen, andere Poster mit Satire,
      Wortspielereien und unwesentlichen Argumenten abzulenken. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen,
      daß keine ernsthafte Diskussion über die Aktien stattfindet.

      Basher gehen ihren Job sehr professionell an. Zuerst bauen sie eine Persönlichkeit auf, um sowohl
      Aufmerksamkeit als auch Vertrauen bei anderen im Board
      aufzubauen. Basher achten darauf, weder profan noch vulgär zu sein, weil dies andere
      Leute dazu bringen könnte, sie zu ignorieren. Sehr oft beantworten sie Postings in einer Art
      und Weise, die den Fragesteller entblößen, so eine "dumme" Frage zu stellen. Je mehr Reaktion,
      umsomehr wird das Board (der Thread) auseinandergerissen. Um noch eine weitere Variante in
      diese Mischung einzubringen, entsenden Basher eine weitere Person, die die überzeugten Anleger
      unterstützt. Die Idee dahinter ist wieder, Leute von der Aktie abzulenken und Gerüchte und
      Verwirrung im Board zu verbreiten.

      Die Wahrheit ist, daß dieses jeden Tag passiert. Es gibt Leute, die ein sehr gutes Auskommen
      durch Bashing haben, Wenn man dies im Hinterkopf behält, ist es unterhaltsam und man erhält
      gelegentlich auch tiefere Einblicke, aber man betrachte auch jede Äußerung mit entsprechender
      Skepsis.
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 21:13:28
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Schnäppchenjäger
      bitte sage mir, wo der echte Konkurs (wie Du ihn nennst) im Gesetz geregelt ist !

      Es wird Dir nicht gelingen, weil es diesen Begriff in der Rechtssprache nicht mehr gibt.

      Der echte Konkurs heißt heute nunmal Insolvenz und steht in der Insolvenzordnung. Die Insolvenz ist das gleiche wie früher der Konkurs.

      Insolvenz (oder früher Konkurs) heißt nicht, das die Aktie nicht mehr gehandelt wird.
      Bestes Beispiel: ESCOM
      Insolvenz heißt allerdings, dass die Firma ihre Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen kann, also überschuldet ist.

      Ist das so schwer zu begreifen ?
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 21:30:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      @MaM
      offenbar meinen hier einige, Konkurs hieße, dass die Firma aufgelöst wird. Sie benutzen den Begriff umgangssprachlich und nicht juristisch.
      Natürlich hast Du rechtlich völlig richtig dargestellt, dass es einen Konkurs (im rectlichen Sinne des Wortes) nicht mehr gibt, weil dieser Begriff abgeschafft und durch den Begriff Insolvenz ersetzt wurde.
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 21:41:30
      Beitrag Nr. 20 ()
      Natürlich haben MoreAndMore und REM Recht.

      Mit dem 1.1.1999 änderte sich das alte Konkursrecht (Gesamtvollstreckungsordnung in den neuen Bundesländern).

      Konkurse werden seit diesem Zeitpunkt nach der neuen Insolvenzordnung abgewickelt. Deshalb die Schwierigkeiten mit den Begriffen.

      Die Meldung der Insolvenz durch die Ad Hoc ist die frühere Meldung des Konkurses eine Firma.

      Gründe für die Beantragung des Insolvenzverfahrens sind zunächst Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit. Auf den ersten Blick keine Neuregelung, bei näherer Untersuchung aber schon. Überschuldung wird bei Unternehmen angenommen, wenn die Schulden das Vermögen übersteigen. Die Schulden lassen sich zumeist ziemlich einfach beziffern; es war aber umstritten, wie die Vermögensgegenstände des Unternehmens zu bewerten sind. Soll eine Einzelbewertung der möglichen Erlöse bei Auflösung des Unternehmens vorgenommen werden oder soll eine Bewertung unter der Prämisse der Fortführung (sogenannte "going concern" Betrachtung) stattfinden? Die Insolvenzordnung sieht hier vor, daß von der Fortführung des Unternehmens auszugehen ist, wenn sie "überwiegend wahrscheinlich" ist. Ist diese Prognose positiv, so können auf der Habenseite auch nicht bilanzierungsfähige Wirtschaftsgüter wie z. B. Know-how, Firmenwert, Kundenstamm und ähnliches als Vermögenswerte angesetzt werden. Nur wenn bei kaufmännischer Bewertung auch dieser Positionen die Schulden das Vermögen übersteigen, ist eine Überschuldung, die zum Insolvenzantrag zwingt, gegeben.

      Ist eine Fortführung des Unternehmens aus anderen Gründen - z. B. Kreditschwierigkeiten - überwiegend unwahrscheinlich, so dürfen immaterielle Werte im Unternehmen nicht als Vermögensgegenstände berücksichtigt werden. Dann muß ermittelt werden, was für die einzelnen Vermögensgegenstände in einem Verkauf bei Auflösung des Unternehmens erzielt werden könnte.

      Der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit ist gegeben, wenn der Schuldner seine fälligen Zahlungspflichten nicht mehr erfüllen kann. Die Insolvenzordnung ist hier strenger als das bisherige Recht, das Zahlungsunfähigkeit erst annahm, wenn "wesentliche und ernsthaft eingeforderte Schulden voraussichtlich dauernd nicht bezahlt werden konnten". Behauptungen eines nur unwesentlichen oder nur vorübergehenden Liquiditätsengpasses dürften in Zukunft dem Schuldner nicht mehr viel nützen. Hinzu kommt, daß als neuer Grund für ein Insolvenzverfahren die "drohende Zahlungsunfähigkeit" in das Gesetz aufgenommen ist. Sie soll vorliegen, wenn der Schuldner voraussichtlich nicht in der Lage sein wird, seinen bestehenden Zahlungspflichten bei Fälligkeit nachzukommen. Der Schuldner muß hierfür einen Finanzplan aufstellen, bei dem zukünftig erwartete Einnahmen zukünftig erwarteten Ausgaben gegenüberzustellen sind. "Voraussichtlich zahlungsunfähig" bedeutet in diesem Zusammenhang, daß der Eintritt der Zahlungsunfähigkeit wahrscheinlicher sein muß als die zukünftige Liquidität. Bei "drohender Zahlungsunfähigkeit" kann allerdings nur der Schuldner den Insolvenzantrag stellen.

      "Drohende Zahlungsunfähigkeit" kann zum Beispiel bei Sperrung von Krediten, plötzlich gestellten Steuerforderungen oder Schadenersatzansprüchen, raschem Ertragsverfall ohne ausreichende Reserven oder bei Zusammenbruch eines wichtigen Kunden auftreten.


      jens
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 22:24:44
      Beitrag Nr. 21 ()
      @ MoreAndMore, jens_h

      REM schrieb:
      "...@MaM
      offenbar meinen hier einige, Konkurs hieße, dass die Firma aufgelöst wird. Sie benutzen den Begriff umgangssprachlich und nicht juristisch."

      Genau so ist es. Den umgangssprachlich verwendeteten Begriff Konkurs gibt es nach wie vor und wird es noch viele Jahre geben, auch wenn er zwischenzeitlich in keinem Rechtsparagraphen mehr auftaucht.
      Und dieser umgangssprachliche Begriff (nicht mehr der Paragraphen-Begriff Nr. XY) Konkurs ist in seiner Bedeutung klar definiert, man kann sich diesbezüglich jederzeit im Duden schlau machen, falls da Wissensdefizite vorhanden sein sollten.
      Daher ist es m. E. absolut unzulässig, als Wortkünstler bzw. Wortverdreher die Gleichung Insolvenz = Konkurs aufzustellen.
      Insolvenz ist ein eigener genau definierter Begriff, ganz kurz wohl am treffendsten mit "Zahlungsunfähigkeit" zu umschreiben.
      Wir befinden uns hier bitte nicht in einem Seminar für Wirtschaftsrecht, sondern in einem allgemeinen Aktienforum, daran sollte sich m. E. auch die semantische Dimension der Diskussion ausrichten.

      Zu ESCOM: Die Firma ESCOM existiert (zumindest operativ) schon lange nicht mehr, nur den dazugehörigen Aktienmantel gibt es noch (aber nach meiner Information auch nur mehr für kurze Zeit, sofern ihn nicht bald jemand kauft).
      Deswegen der Präzision wegen ein (momentan zum Glück noch) stark hinkender Vergleich mit Metabox.
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 22:36:18
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ SChnäppchenjäger,

      Du weißt aber nicht, wovon Du schreibst.

      Das neue Insolvenzrecht unterscheidet sich vom alten Konkursrecht in einigen wesentlichen Dingen. Unter anderem ist es enger und schärfer gefasst. Mit der Verschärfung der Kriterien für die Zahlungsunfähigkeit und dem neuen Insolvenzgrund der drohenden Zahlungsunfähigkeit führt die neue Insolvenzordnung dazu, daß in Verfahren früher eingeleitet werden; das "Prinzip Hoffnung" wird in wirtschaftlichen Krisen nicht mehr so lange tragfähig sein wie unter dem alten Konkursrecht. Dies war auch erklärtes Ziel der Neuregelung; es soll verhindert werden, daß in bei nüchterner Betrachtung aussichtsloser Lage unkontrolliert weitergekämpft wird, bis schließlich nichts mehr übrig ist.

      Wenn Du schon umgangssprachliche Begriffe verwenden willst, dann hat Met@box gerade Konkurs angemeldet.

      jens
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 23:10:21
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ jens_h

      "...Wenn Du schon umgangssprachliche Begriffe verwenden willst, dann hat Met@box gerade Konkurs angemeldet."

      Eben nicht, sowohl rechtlich als auch umgangssprachlich hat Metabox gerade Insolvenz angemeldet, das steht nun aber wohl wirklich ausser Zweifel !

      Aber ich pack dich langsam echt nicht mehr, Diskussion scheint zwecklos zu sein.
      Avatar
      schrieb am 24.05.01 23:58:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      Bei Unternehmen gibt es sehr wohl noch die Unterscheidung zwischen Insolvenz und Konkurs.

      Seit 2 Jahren gibt es die neue Insolvenzordnung für Privaleute. Die können auch Insolvenz anmelden und sind bei Vorlage von bestimmten Voraussetzungen nach 7 Jahren schuldenfrei.

      Die Privatinsolvenz ist also neu, bei Unternehmen bleibt alles beim alten.
      Avatar
      schrieb am 25.05.01 00:01:36
      Beitrag Nr. 25 ()
      @MMagic
      das stimmt nicht.
      Schau ins Gesetz.....
      Avatar
      schrieb am 02.11.01 19:13:51
      Beitrag Nr. 26 ()
      Der Mann hat alles vorausgesehen !


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      Met@Box - Chronik eines angekündigten Todes