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    01.06.01: Schwarzer Freitag mit grauenvoller Kursentwicklung? Nemax würde mitmachen! - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 01.06.01 06:13:44 von
    neuester Beitrag 04.06.01 16:31:45 von
    Beiträge: 618
    ID: 413.624
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:10:18
      Beitrag Nr. 501 ()
      @Tisc

      Ich wohne nicht in der Berliner Str.:D

      @Fisch

      Kuck mal in Dein Briefkasten.:D
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:10:24
      Beitrag Nr. 502 ()
      Xtracct, frag mal den G-Punkt, woher er kommt und was er für ein Auto fährt. Klingelingeling.;)
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:12:13
      Beitrag Nr. 503 ()
      das hier ist meine Motivation....pfui auf den Trabbi.......der ganze Börsenmist muss doch auch ein reelles Ziel haben...grinzzz
      für das Gerät würde ich jede Frau eintauschen...sabber
      kleiner 360 Modena Spider
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:14:45
      Beitrag Nr. 504 ()
      @Tisc

      aha...war ja eigentlich klar mit dem Trabbi...der verzockt sein Arbeitsosengeld ja sicherlich zu 80% an der Börse, bei seinem nervösen Hin und Her......null Plan.....ein Wunder, dass der Trabbi noch im Budget ist

      HARHARHAR
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:18:50
      Beitrag Nr. 505 ()
      Hat noch jemand ein Bild von G-Punkt`s Therapeut?:D:D:D

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      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:20:37
      Beitrag Nr. 506 ()
      @lister

      hier das bild in sparausführung :-(
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:23:51
      Beitrag Nr. 507 ()
      lister, es gibt keinen mehr. Die haben alle das Handtuch geworfen und ihn als "nicht heilbar" in´s w:o-Board geschickt.;)
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:25:23
      Beitrag Nr. 508 ()
      @maestro:
      Was ist denn das für eine lächerliche Dreckskarre, in der Du da sitzt??
      Aber tolle Gurte hast Du Dir geleistet, passen phantastisch zu den Kopfstützen.
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:26:29
      Beitrag Nr. 509 ()
      thinkin o´this crazy man ??

      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:37:41
      Beitrag Nr. 510 ()


      Xtracct

      Ich spare auf diesen Wagen, finde ich viel schöner.



      Nee, jetzt mal im ernst.

      Das sind doch blöde 80iger Jahre träume die Du da hast.
      Mit so einer blöden Neureichen Prolo Schüssel hin und her fahren., das findest Du cool ?

      Das sind ja öde Ziele !

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:42:38
      Beitrag Nr. 511 ()
      ...und wie cool ich das finde....das Teil ist absolut heiss.....

      Greetz
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:47:32
      Beitrag Nr. 512 ()
      heiß genug, um sich mit Zuhältern auf der Reeperbahn zu messen.
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:49:02
      Beitrag Nr. 513 ()
      Fischesser, die bevorzugen dort eher Mercedes Typ SEC ;)
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:54:05
      Beitrag Nr. 514 ()
      vielleicht ist germanasti ja gar nicht so daneben mit seiner Strategie.....wenn ich mir überlege, welche Werte aus dem NM ich sofort auf Sell stellen würde...........da könnte ich gleich mit einem Put auf den Gesamtmarkt liebäugeln....das AUto muss schliesslich schnell her
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:57:22
      Beitrag Nr. 515 ()
      Na und Germas Börsentraum???

      Ein eigener Bauernhof mitten auf dem Land
      mit 1000 Hühnern die den ganzen Tag nur

      PUTPUTPUT PUTPUTPUT

      machen.:D:D:D

      by lister
      Avatar
      schrieb am 01.06.01 23:58:57
      Beitrag Nr. 516 ()
      :laugh:
      byOpti
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 00:00:24
      Beitrag Nr. 517 ()
      Ob Israel am Mo. Auswirkung auf die Börse hat?
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 00:00:41
      Beitrag Nr. 518 ()
      der Kollege ist aber krass drauf...wäre nix für mich...jeden Tag stundenlang am Monitor......hab ja noch was besseres zu tun.....mal ganz davon abgesehen, dass ja die wenigsten generell dazu Zeit hätten
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 00:01:54
      Beitrag Nr. 519 ()
      @germanasti

      glaube schon.

      am montag werden bestimmt die moslems billiger.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 00:03:11
      Beitrag Nr. 520 ()
      Optim3:

      Die Amis wollen wohl den Botschafter oder ähnliches abziehen.

      Guck N-TV die bringen schon ne halbe Stunde sondersendung
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 00:05:36
      Beitrag Nr. 521 ()
      @germanasti

      sollten die amis die israelis fallen lassen hat das nur
      einen grund.

      die amis haben israel für öl verkauft!!!!!


      also and up für die börse und land unter für die gerechtigkeit.

      sch.... spiel.

      grüße O3
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 00:05:39
      Beitrag Nr. 522 ()
      optim3
      :D:D

      Germa,
      überleg Dir mal ne Alternative?

      Vielleicht ne Überschwemmung auf Mallorca
      hervorgerufen durch einen rülpsenden Hai:D

      So wird das nix mit den Hühnern;)

      by lister
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:02:04
      Beitrag Nr. 523 ()
      Xtracct

      Wenn schon denn schon (70iger Jahre)







      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:07:26
      Beitrag Nr. 524 ()


      Gelb muß sein
      Starski und Hutch
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:11:22
      Beitrag Nr. 525 ()
      igitt...so´n altes Zeug..ich will was frisches....hehe
      ich steh irgendwie nicht so auf diese Nostalgie-Schiene.
      Porsche Boxster wäre mir auch noch recht, oder ne Corvette....Farbe natürlich ales in silver !!!
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:11:39
      Beitrag Nr. 526 ()
      Wie findest Du die Farbe ?

      Kult oder ?
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:19:49
      Beitrag Nr. 527 ()
      Die Neuen Sachen sind nur für die Düsseldorfer Kö




      Gold Farbe haut noch mehr rein !
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:25:21
      Beitrag Nr. 528 ()
      Gold wäre zu krass...by the way.....Gold soll doch explodieren, habe ich gehört...grinzz
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:30:14
      Beitrag Nr. 529 ()



















      weiße Sitze, goldene Felgen:laugh: Kult
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:35:42
      Beitrag Nr. 530 ()
      Glaub ich nicht dran. Das wird nur einen kleinen Haken nach oben geben. Ein Nichts in der Geschichte

      Also erst mal gute Nacht
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:35:44
      Beitrag Nr. 531 ()
      wie bist Du drauf ?? hast Du eine besondee Affinität für solche Oldies ??? die Karren sind ja sicherlich älter als ich, schätze ich mal
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 01:37:57
      Beitrag Nr. 532 ()
      bei goldenen Felgen fällt mir sofort der Film Voll Normal ein......der Zuhälter-Benz..hehehe mit dem dicken Auspuffrohr
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 09:34:31
      Beitrag Nr. 533 ()
      Insiderverkäufe an der Nasdaq

      Trauen die Chefs dem Aufschwung nicht?

      In dem Maße, wie sich der technologielastige Nasdaq-Composite-Index von
      Anfang April bis vor wenigen Tagen erholt hat, haben Insider Aktien ihrer
      Unternehmen verkauft. Es scheint als trauten die Führungsetagen dem
      Aufschwung nicht. Das analysiert das Wall Street Journal in seiner
      Online-Ausgabe.

      Als Insider werden Mitglieder des oberen Managements und die Mitglieder der
      Verwaltungsräte bezeichnet. Die Transaktionen in Wertpapieren ihrer
      Unternehmen unterliegen strengen Regularien und Meldepflichten, die über das
      hinausgehen, was seit Anfang März für die Insider am deutschen Neuen Markt
      gilt. Doch mancher Beobachter hält selbst die amerikanischen Vorschriften noch
      für zu lasch.

      Im April waren die Insiderverkäufe 37 Mal umfangreicher als die Käufe. Im März
      lag das Verhältnis bei lediglich 16. Da befanden sich Technologieaktien noch in
      einer Korrekturphase, bevor sie am 4. April ihr letztes zyklisches Tief ausbildeten
      und dann - beflügelt durch Zinsschritte der amerikanischen Notenbank - bis zum
      22. Mai um mehr als 40% zulegten. Beobachter sehen klare Parallelen zum
      Januar, als mit dem Zwischenspurt an der amerikanischen Technologiebörse
      Nasdaq schon einmal in diesem Jahr die Verkäufe von Insidern absolut und im
      Verhältnis zu den Käufen in die Höhe schnellten.

      Im Vergleich der letzten fünf Jahre relativiert sich die Sicht allerdings. Das
      Verhältnis Verkäufe zu Käufe liegt im Mittel gerade bei 37 und entspricht damit
      dem April-Wert. Auf der anderen Seite war die Verkaufstätigkeit im breiten
      Aktienmarkt sehr viel geringer. Über alle Aktien gerechnet lag nämlich das
      Verhältnis zwischen Verkäufen und Käufen nur bei 16. Die Insiderkäufe stiegen
      insgesamt um 2% auf 172 Mio.$ und erreichten damit ihren höchsten Stand seit
      Dezember 1999. Der Wert der im April von Insidern gekauften Technologieaktien
      fiel hingegen um 31% auf 20,3 Mio.$.

      Beobachter schätzen das Insider-Sentiment insgesamt vergleichsweise neutral
      mit einem leichten pessimistischen Einschlag ein. Im Technologiesektor sei es
      im April aber wieder sehr viel pessimistischer geworden. Es hat den Eindruck,
      als glaubten die Manager von Technologiefirmen selbst nicht an einen
      anhaltenden Aufschwung.

      Im Internet-Sektor haben die Verkäufe von Insidern sogar extrem zugenommen.
      Bei den 40 Werten, die den Dow-Jones-Internet-Index prägen, ist das Verhältnis
      zwischen Verkäufen und Käufen im April auf über 7.300 gestiegen. Im März hatte
      es noch bei „lediglich“ rund 1.400 gelegen. Gleichzeitig ist der Sub-Index im April
      um 33% gestiegen, in den zwei Monaten zuvor hingegen kontinuierlich gefallen.

      Nicht jeder Verkauf von Insidern ist gleich ein Warnzeichen, dass die
      „Wissenden“ das sinkende Schiff verlassen. Es gibt viele Gründe: Größere
      private Investitionen müssen bezahlt werden, man will sein Portfolio
      diversifizieren, ein Kredit muss abgelöst werden. Es kommt eher darauf an, wie
      sich die Verkäufe im Zeitablauf entwickeln. Dabei muss beachtet werden, dass
      manche Firmen für Insiderverkäufe in bestimmten Abständen lediglich kleine
      Zeitfenster öffnen, sodass größere Verkäufe in einer kurzen Zeitspanne leicht zu
      Fehlinterpretationen führen können.

      So trugen starke Insiderverkäufe bei eBay dazu bei, dass sich das Verhältnis im
      Internet-Bereich im April so ungünstig darstellte. Die Aktie ist seit Ende März um
      rund 65% gestiegen. Im April haben Mitglieder des obersten Managements mehr
      als 2,3 Millionen Aktien im Wert von rund 110 Mio.$ verkauft. Im Vormonat wurde
      hingegen kein solcher Verkauf gemeldet. Ein Sprecher von eBay betonte, dies sei
      schon länger geplant gewesen. So meint denn auch Tim Albright, Analyst bei
      Salomon Smith Barney: „Im Fall von eBay ist nichts zu beanstanden. Es handelt
      sich um ein ganz normales Muster.“

      Bei Microsoft wurden im April bedeutende Insiderverkäufe registriert. In dieser
      Zeit stieg der Kurs um rund 25%. Die Aktie von Novellus Systems verbesserte
      sich im April um 36%. In dieser Zeit haben Insider Aktien für insgesamt 34,9
      Mio.$ verkauft, im März lag der Vergleichswert bei gerade einmal bei 1,4 Mio.$.
      Ein vom Unternehmen koordinierter Vorgang, wie ein Sprecher ausführt. Bei AOL
      Time Warner fallen just in dem Moment starke Insiderverkäufe auf, als das
      Unternehmen ein 5 Mrd.$ Aktienrückkauf-Programm startet, weil man die Aktie für
      unterbewertet hält. Ein Widerspruch, wie viele Beobachter meinen.

      Anhaltend starke Verkäufe und unregelmäßige kleinere Käufe können ein
      schlechtes Zeichen sein, meint Richard Zandi. Der Analyst, der für die Deutsche
      Banc Alex Brown 11 Internet-Gesellschaften verfolgt, hat in diesem Jahr nur 6
      Meldungen über Insiderkäufe bei diesen Unternehmen gesehen. Dem stehen 26
      Verkaufsmeldungen gegenüber. Das Wall Street Jounal zitiert ihn mit den
      Worten: „Wenn ich mit diesen Unternehmen spreche, erzählen die mir eine
      Stunde lang, wie toll sie sind. Warum kauft dann keiner?“
      Autor: Klaus Singer, 19:18 01.06.01

      :D
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 09:35:00
      Beitrag Nr. 534 ()
      Weiss JEMAND WIE DER CONFERENCE_Call bei Intel verlief?
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 12:03:48
      Beitrag Nr. 535 ()
      Für die daueroptimistischen Bullen:





      Sag mal, Germanasti, wo kann ich nachsehen, wann der letzte Handelstag eines Optionsscheins an der Börse ist (es geht um den 651529-Nasdaq-Put)? Und wie ist das eigentlich, wenn ich nach diesem letzten Handelstag an der Börse direkt mit dem Emittenten handeln möchte, geht das problemlos oder legen die Emittenten einem Steine in die Wege?

      Meinen Dank im voraus für eine eventuelle Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 12:07:20
      Beitrag Nr. 536 ()
      ...Steine in den Weg" muß das natürlich heißen.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 12:18:05
      Beitrag Nr. 537 ()
      Ehniente,
      von den Leuten mit denen ich hier etwas mehr zu tun habe,
      ist keiner dauerbullisch!
      Es gibt aber Menschen,die sich situationsbezogen verhalten.
      Do you know what I mean?
      Und im Moment sieht es nicht schlecht aus,vielleicht behaupte
      ich schon morgen das Gegenteil.
      Do you know what I mean?
      Der grosse Knall wird-vielleicht-kommen,kann aber noch
      Jahre dauern.
      Und vielleicht gibt es aber bis dorthin neue Formen von
      Produktivität und eine ungeahnte Produktivitätssteigerung.
      Dann war die Aufregung für die Katz!
      Wenn nicht,knallt`s und zwar gehörig,schlimmste Zeit seit 1945!
      Es gibt viel zu tun,warten wir es ab!

      Aktuell,once again,scheinen wir die Chance zu haben,noch einmal
      davonzukommen.
      mfg
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 12:52:08
      Beitrag Nr. 538 ()
      Nun, vielleicht scheinst Du ja ungefähr achtzig Prozent der Beiträge (wenn nicht mehr) in diesem Thread zu überlesen, denn sonst würdest Du nicht behaupten, daß es hier nicht von Daueroptimisten wimmelt. Ich hab aber wirklich nicht die geringste Lust, wieder eine Diskussion zu beginnen (es führt einfach zu nichts, mit den ewigen Optimisten zu diskutieren).
      Davon mal abgesehen mußt Du meinen letzten Beitrag etwas falsch verstanden haben. Der Chart bezieht sich auf die kurzfristige Aussicht, und hier stimme ich mit dem Autor überein, daß wir in Richtung ca. 1900 (61,8% Retracement)im Comp und ca. 1600 im NDX unterwegs sind. Danach kaufe ich mir wieder einen Call. Ich bin also keinesfalls ein sturer Pessimist, worüber ich aber immer wieder den Kopf schütteln muß, sind die Argumente, welche die Daueroptimsten vorbringen (Greenspan wird`s schon richten, Amerika ist stark, Zinssenkungen haben schon immer geholfen, etcetera, etcetera). Daß der Dow genauso eine Spekulationsblase ist wie die Nasdaq vor einem Jahr, darauf scheint keiner von denen zu kommen. Und da wir gerade beim Dow sind, es ist gut möglich, daß wir noch eine letzte furiose Übertreibung nach oben sehen werden in den kommenden zwei Monaten (ich bin mir noch nicht ganz sicher, was dieses Szenario betrifft). Wenn man sich mal einen sehr langfristigen Dow Jones-Chart ansieht und den mal vergleicht mit dem Nasdaq-Chart ab 1998, dann fällt auf, daß nur noch eine letzte Übertreibung fehlt, bevor der große Fall kommt. Wenn dieses Szenario eintreffen sollte, würde die Nasdaq natürlich auch hochsprinten, in Richtung 2600-2800, bevor es wieder knallt.
      Ein solches Szenario hält mich aber nicht davon ab, meine Augen vor der mieserablen wirtschaftlichen Lage in Amerika zu verschließen.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 14:22:43
      Beitrag Nr. 539 ()
      ehinente,keine Angst bezügl.Diskussion,ich spreche dich
      letztmalig an.
      Du hast so viel Ahnung wie der Germa,keine!
      Ende
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 15:01:11
      Beitrag Nr. 540 ()
      Hauptsache unser Optimalist hat die große Ahnung.
      Ungeahnte Produktivitätssteigerung????????? Klingt wie geldscheisender Esel oder eierlegende Wollmilchsau.
      Die kannst du dir höchstens in der Statistik zusammenrechnen. Da drüben sind die ja kräftig am Umstellen der Berechnungsmethoden um die Rezession auf statistischem Wege verschwinden zu lassen. Und schon steigen die Einzehandelsumsätze wieder an. Wunderst du dich nicht, daß die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung steigen und die Arbeitslosenquote sinkt???? Das muss irgendwie eine ungeahnte Produktivitätssteigerung sein.

      Amerika ist auf ausländisches Kapital angewiesen. Solange der Euro fällt, werden sie es auch bekommen.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 15:11:00
      Beitrag Nr. 541 ()
      zankt ihr euch wieder, wie man sich über Börse nur streiten kann tss...

      hier was vom Oberbären

      Roland Leuschel


      Droht ein neues Börsengewitter?
      In meiner Kolumne von Ende März dieses Jahres (« Die Hartgesottenen in der Echternacher Springprozession ») habe ich empfohlen, den Cash-Anteil Ihres Portefeuilles zu reduzieren und « ausgewählte Qualitätsaktien im Technologiebereich zu sammeln ». Obwohl der von mir angepeilte Indexstand von 1.600 beim Nasdaq nicht ganz erreicht wurde (die Nasdaq-Baisse hielt Anfang April bei 1.638,80 an) empfahl ich damals Aktien wie Oracle ($ 13,50), Cisco ($ 15), STM Microelectronics ($ 42), Double Click ($ 10), Qiagen (Euro 20), sowie die Standardwerte IBM ($ 90) und Siemens (Euro 70). In meinem letzten Beitrag « Die Stagflation lässt grüssen » empfahl ich Ihnen, nicht zu zögern und Ihre Gewinne glattzustellen, denn die jetzige Erholung kann sich als temporär erweisen. Die Gewinne auf diese Werte liegen zwischen 25 und 50%. Schon allein aus diesem Grund rechtfertigt sich eine Gewinnmitnahme. Inzwischen hat sich die allgemeine Lage an den Börsen so verschlechtert, dass ich heute nochmals verstärkt auf das Mitnehmen von Gewinnen pochen muss. All diese Aktienkurse laufen Ihnen nicht weg, im Gegenteil in Perioden der Stagflation kann nur der Investor Erfolg haben, der den Mut hat, seine Aktien mit Portefeuille zu traden. Es stimmt zwar, Kostolany riet « Aktien zu kaufen und Schlaftabletten zu nehmen », aber er hat dabei vergessen zu sagen, dass so mancher nach den Schlaftabletten zwar einen tiefen Schlaf hatte, jedoch nach dem Aufwachen feststellen musste, dass er Pleite war.

      Was veranlasst mich zu glauben, dass wir in den nächsten Jahren das Szenario einer Stagflation erleben? Einmal lehnen dieses Szenario die meisten Experten vehement ab. Zum anderen muss ich feststellen, dass das Szenario einer Stagflation mehr und mehr in den Medien behandelt wird. Vor allen Dingen in Amerika sprechen immer mehr Analysten von der nahenden Phase der Stagflation, also stagnierender Konjunktur mit relativ hohen Inflationsraten (4 bis 6%), eine Periode, die wir Ende der 60er und in den 70er Jahren hatten, und der sich dann eine kurze Periode der Hyperinflation anschloss. Anfang der 80er Jahre begann die amerikanische Notenbank mit einer massiv restriktiven Geldpolitik gegenzusteuern (Tagesgeld kostete bis zu 20%), und die neue Regierung unter Reagan begann mit einer spektakulären, angebotsorientierten Wirtschaftspolitik.

      Schauen Sie sich die Bundesrepublik an, es gibt praktisch keine Bundesbankpolitik mehr (der jetzige Bundesbankpräsident ist eher ein schwaches Abziehbild früherer Persönlichkeiten), und die EZB hat sich zwar das Ziel gesetzt, die Inflationsrate nicht über 2% im Euroland steigen zu lassen, aber im April dieses Jahres stieg die Inflationsrate in der Bundesrepublik auf stolze 3,5%. Der Euro hat seit Jahresbeginn rund 10% gegenüber dem Dollar verloren, und Politiker weisen darauf hin, dass ein schwacher Euro gut für unsere Exportwirtschaft sei. Ist es nicht verwunderlich festzustellen, wie leicht und problemlos die Arbeitnehmer sich heutzutage über den Tisch ziehen lassen? Da stimmen die Gewerkschaften des privaten Bankgewerbes einem Vertrag zu, der den Angestellten vom 1. Mai an eine Gehaltserhöhung von lächerlichen 2,8% zugesteht. Ein Vertrag der übrigens 13 Monate laufen soll, das heisst also, die nominale Erhöhung für ein Jahr ist 2,6%. Praktisch am selben Tag wird veröffentlicht, dass die Inflationsrate inzwischen 3,5% beträgt, und somit ist die reale Gehaltsabnahme mindestens -1%, und die Arbeitgeber scheuen sich nicht, zu behaupten, sie wären mit dieser Gehaltsverringerung « an die Grenzen des Vertretbaren » gegangen. Ich kann mich darüber nur wundern und befürchten, dass in nicht allzulanger Zeit die Reaktion heftig sein wird.

      Greenspan und viele seiner Jünger haben immer wieder behauptet, dass der jetzige Konjunktureinbruch eine V-Form hat, das heisst, dass auch der Wiederanstieg auch sehr rasch und steil stattfinden wird. Ich halte dies für Wunschdenken. Natürlich wird Greenspan und in seinem Fahrwasser die EZB die kurzfristigen Zinsen weiterhin kräftig senken, aber sie werden alle erfahren, dass, wie übrigens am Beispiel von Japan abzulesen ist, in gewissen Phasen Zinssenkungen kein Allheilmittel sind. In einem bemerkenswerten Artikel in der FAZ vom Montag den 28. Mai « Der Bulle tanzt blind auf den Klippen der Goldilock-Ökonomie » schreibt der Verfasser Hanno Beck : « Aus der Goldilock-Ökonomie wird eine Wirtschaft, in der dann möglicherweise auch Zinssenkungen ihre gewohnte Wirkung verlieren. Weder Konsum noch Investitionen lassen sich nun durch Zinssenkungen in Gang bringen: Im schlimmsten Fall droht Stagflation ». Bereiten Sie sich seelisch darauf vor. Übrigens auch Greenspan (der Hohepriester des Geldes) scheint lernfähig zu sein. Er stellte in der vergangenen Woche in einer Rede in New York die rhetorische Frage : « Do we have the capability to eliminate booms and busts? The answer, in my judgment is no, because there is no tool to change human nature or to predict human behaviour with great confidence. » Wie wohltuend wirkt diese Aussage, wenn man daran denkt, dass vor ein paar Monaten der MIT Professor Rüdiger Irving Dornbusch sagte : « Die Angst vor einer Rezession ist typisch europäisch, aber unbegründet. Streichen Sie deshalb das Wort Rezession aus Ihrem Sprachschatz, es wird sie in den USA nicht mehr geben. Die US-Wirtschaft strotzt vor Kraft. »

      Roland Leuschel

      31.05.2001
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 15:12:03
      Beitrag Nr. 542 ()
      @ehniente

      Optimalist hat die Einstellung vieler Bullen hier absolut richtig beschrieben: situationsbezogen bullisch.

      Wer sich als Bulle nicht so verhält, begeht den gleichen Fehler wie der Dauer-Pessimist.

      Deshalb differenziere bitte zwischen

      - Kennern der Materie
      und
      - Mitläufern.

      Und zwar auf beiden Seiten!


      DEMONSTRIERT NICHT GERADE DEIN (!!!) oben eingestellter Chart auf eindringliche Weise, dass es seit April falsch gewesen wäre, nur die Bärenhaut anzuziehen!

      Seit dieser Zeit konnte man mit der richtigen Nasdaq-Strategie gut Geld verdienen.
      Und hätte man damals auf bestimmte Leute gehört...

      Gleichzeitig frage ich dich nach mahnenden Worten zum Gold.

      Da brauche ich ja nicht zu fragen, wie viel ein Anleger seit der „GOLDEXPLOSION“ verlieren konnte, wenn er nur Bulle war.

      Also: Flexibel bleiben und die Karten neu mischen, wenn es die Situation erfordert!

      @paule2

      Ich verstehe deine Bedenken (!!!), nicht aber die Einstellung zur Börse!
      Irgendwie kommt mir das so vor, als würden manche wie die
      Maus vor der Schlange sitzen und sich lähmen lassen.

      Also: siehe oben!!!!!

      MK
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 16:03:24
      Beitrag Nr. 543 ()
      Marc,Danke!
      Eigentlich hatte ich für Paule eine ellenlange Antwort
      schon getippt,ich habe es wieder gelöscht.Du hattest bereits
      alles gesagt.
      Irgendwann werde ich versuchen herauszufinden,ob du immer
      die Contenance behalten kannst.Meine Diplomatie ist immer
      dann vorbei,wenn ich absichtlich missverstanden werde.
      Viele Grüße
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 17:20:22
      Beitrag Nr. 544 ()
      Was ist denn hier los ??? :eek:

      Optimalist:

      Du hast doch noch überhaupt nie etwas von dem Wort Contenance gehört! Feierst Du einen Sieg, kostest Du diesen voll aus und machst jeden nieder, der sich Dir in den Weg stellte!
      Erleidest Du dagegen eine Niederlage, pöpelst Du quer durch die Welt oder meldest Dich tagelang überhaupt nicht mehr.

      Du gehörst zu der Sorte Menschen die ich am stärksten meide!

      Dazu gehört ein stückweit Dein Freund MarcCook auch dazu!
      Das es ein Klugscheisser bis zum Himmel ist, damit habe ich mich mittlerweile abgefunden. Doch diese elendigen Sticheleien wenn er mal recht hatte, FURCHTBAR !!!
      Und lag er mal daneben, streitet er es kerzengerade ab. Pfui! Und immer diese wichtigtuerei. :(


      Crahs kommt, ob mit oder ohne euch!
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 17:23:03
      Beitrag Nr. 545 ()
      Was soll man noch dazu sagen? Ihr wollt mich falsch verstehen, oder? Mir braucht man wirklich nicht sagen, daß man situationsbezogen handeln muß. Ich habe -und das kann ich beweisen- die Rallye April/Mai mitgemacht, und zwar seit Anfang an (einmal am 03.04 und einmal am 05.04 morgens Calls und Aktien gekauft und bin bei 2227 im Comp wieder raus). In der kurzfristigen Einschätzung konnte ich einige Male Germanastis Einschätzungen nicht teilen, und darüber haben wir diskutiert.
      Worüber ich immer wieder den Kopf schütteln muß, ist, wie kurzsichtig die meisten Boardteilnehmer agieren. Aus meiner Sicht der Dinge sollte jemand, der mit der Börse zu tun hat, jedoch so viel wie möglich an Daten zusammentragen, um die Lage an der Börse langfristig, mittelfristig und kurzfristig einschätzen zu können, genau in dieser Reihenfolge.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 17:34:24
      Beitrag Nr. 546 ()
      Noch etwas. Mal abgesehen davon, daß eine Diskussion eh nichts bringt mit den Daueroptimisten. Könnt Ihr mir eigentlich einen vernünftigen Grund nennen, warum Ihr Euch täglich in einem Thread tummelt, der von einem Oberbären erstellt wird? Ihr kreischt und pöbelt (Germanasti: mit pb, nicht pp) hier immer wieder herum, stellt die nichtssagendsten Sachen hier herein (Autos, Frauen, Fäkal-Cartoons, was weiß ich noch) und könnt trotzdem nicht ein einziges Argument dafür liefern, immer wieder hier aufzukreuzen. Seid Ihr Masochisten? Das wäre zumindest eine halbwegs verständliche Erklärung für Euer Geschrei.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 17:46:06
      Beitrag Nr. 547 ()
      Germanasti, das dürfte Dich interessieren:

      Aus: Spiegel-Online, Dax-Geflüster

      "Ron, wann wird es endlich wieder Sommer?", stand auf einem Banner, das frustrierte Telekom-Aktionäre bei der Hauptversammlung schwenkten. Ein kleinlautes Bedauern den Aktienkurs betreffend konnten die Investoren dem Telekom-Chef entlocken, der in dieser Woche den VoiceStream-Deal unter Dach und Fach brachte.


      Allen Unkenrufen zum Trotz honorierten die Börsianer den Vollzug. Sackende Aktienkurse haben den Kaufpreis minimiert und die Barkomponente klein gehalten. Dann aber wurden T-Aktien ins Abseits gedrückt. Schließlich gelangen am kommenden Dienstag mehr als eine Milliarde neuer Telekom-Papiere an den amerikanischen Markt - ein Damokles-Schwert.

      Schließlich stellt sich die Frage, was die abgefundenen VoiceStream-Aktionäre damit anstellen. Spezialisierte Fonds müssen sie verkaufen, wenn sie mit deutschen Werten nichts am Hut haben. Dessen sind sich auch die privaten Anleger in Übersee bewusst. Werden sie diese Delle aussitzen?

      Außerdem zeigte sich der Chef des defizitären US-Unternehmens selbstbewusst, insistierte auf Eigenständigkeit. Vorboten eines neuen Debakels? Vielleicht auch das Ende seiner Karriere. Bei T-Online jedenfalls ist die Halbwertzeit der Führungskräfte bislang nicht berauschend.


      Die Termine der Woche:
      Montag, 4.6.:

      - Feiertagshandel an der Frankfurter Börse

      Dienstag, 5.6.:

      - Regulierungsbehörde zu UMTS-Kooperationen
      - Treffen der EU-15 Finanzminister
      - US-Produktivität
      - US-Industrieaufträge
      - Erzeugerpreise der Euro-Zonen-Staaten
      - Börsengang Essanelle Hair Group
      - Hauptversammlungen: OAR Consulting, Ejay

      Mittwoch, 6.6.:

      - Zinsentscheidung der Bank von England
      - EU-Arbeitsmarktdaten
      - Aufsichtsratsitzung VW
      - Hauptversammlungen: IVU Traffic, WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG, Ceyoniq, MWG Biotech
      - Bilanzen: Lion Bioscience, ce Consumer Electronic
      - Börsengang Zentaris

      Donnerstag, 7.6.:

      - EZB-Sitzung
      - D-Auftragseingänge
      - D-Arbeitsmarktdaten
      - GB-Industrieproduktion
      - Hauptversammlungen: RWE, VW, BHW, DBV, Jagenberg, Glunz, Gauss Interprise
      - Bilanz: VCL Film + Medien AG

      Freitag, 8.6.:

      - D-Industrieproduktionsindex
      - Hauptversammlungen: PSI, 3Com, infor business, Hunzinger, Villeroy & Boch, Gerry Weber, Aditron, Debitel, Kontron, Creaton
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 19:16:07
      Beitrag Nr. 548 ()
      @MarcCook, welche Einstellung zur Börse meinst du? Die die sich in den letzten 2-3 Jahren durchgesetzt hat, oder die frühere?

      Wenn man sich Aktien kauft, beteiligt man sich an einem Unternehmen. Dies macht man in der Regel längerfristig, d.h. man besorgt sich Informationen über das Unternehmen und wägt durchaus auch ab, ob der Preis für das Wertpapier an der Börse fair ist.
      Heute betrachtet man die Börse als wüstes Spielcasino und ist schon Langfristinvestor, wenn man ein Papier mal 2 Wochen hält. Das öffentliche Interesse an der Börse ist sehr groß.
      Solange dies so ist und bleibt, dürfte der Markt noch deutlich überbewertet sein. Schließlich konnte er die Aufmerksamkeit der breiten Bevölkerungsschichten nur durch eine außergewöhnliche Performance erregen.

      In der Vergangenheit waren dies Zeichen einer Überbewertung und dieses Mal dürfte es nicht anders sein.

      Welche Marktkapitalisierung einer General Electric, Microsoft, Intel oder Cisco hälst du für fair?

      Oder glaubst du, daß sich der Markt an eine Überbewertung gewöhnt?
      Wie lange darf ein Markt quer laufen, damit die MöchtegernanderBörsereichwerden entnervt aufgeben und wieder im Spielcasino zocken?

      Ist es normal, daß sich die Börsen seit 1982 verzehnfacht haben, die Sozialprodukte aber nicht im Entferntesten?
      An der Nasdaq ist es noch viel extremer gewesen.

      Wenn ein Markt über viele Jahre überproportional steigt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß er in der Zukunft nicht mehr steigt,oder fällt nicht von der Hand zu weisen.

      Wenn die Wirtschaft weiter kräftig wachsen soll, welche Branchen sollen das bewerkstelligen?
      Lassen sich in unserer Gesellschaft die Kosten im Gesundheitswesen beliebig steigern? Wer soll das bezahlen?

      Welche Konsumartikel lassen sich beliebig ausweiten?
      Sollen in Zukunft Kleider als Einmalware produziert werden und nach dem Waschen weggeschmissen werden?
      Wieviele Produkte lassen sich in einer Wohnung unterbringen, bis sie aus allen Näten platzt?

      Hast du über solche banale Dinge mal nachgedacht? Läßt sich unser System Erde und seine Ressourcen vergrößern?

      Wachstum kann es nur in virtuellen Bereichen geben. Wenn sich das Brot nicht vermehren läßt, mit den Spielen klappt es.

      Dann gibt es eben solche hanebüchenen Auswüchse, daß Sportler Hunderte von Millionen "wert" sind, daß das im Prinzip immer gleiche Fernsehen immer teurer verkauft wird,
      daß es immer mehr Individualsportarten gibt, die immer teurer werden und natürlich alle eine eigene Garderobe benötigen. Wie lange läßt sich dieser Marketingunfug noch steigern?

      Wenn dein virtuelles Vermögen steigt, brauchst du nur den Stecker am PC ziehen und es ist weg.

      P.S. Was ist für dich Börse und eine kleine Frage.

      Wie alt bist du?

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 19:29:02
      Beitrag Nr. 549 ()
      Ehniente:

      Ca. eine Woche vor Ablauf wird der offizielle Börsenhandel eingestellt. Kurz davor bekommst du von deiner Bank ein Schreiben mit dem Hinweis darauf, zumindest bei der DAB ist es so.
      Anschliessend kannst Du direkt mit dem Emittent handeln, bis einen Tag vor Ablauf. Ich handele bis max. 2 Tage davor und hatte noch nie Probleme.

      Extremvolas. kurz vor dem großen Verfallstag sind für mich immer wie Weihnachten. :laugh:
      I März machte so ein nah am Geld stehender DOW-Put in einer Stunde über 100% :D
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 19:51:24
      Beitrag Nr. 550 ()
      @germanasti


      Du willst dich seit 10 Jahren mit Psychologie beschäftigt haben - das ich nicht lache !!:laugh:

      Du kannst nicht einmal in der virtuellen Welt einen der fähigsten Leute als diesen herausfiltern (Marc Cook).

      Du beschimpft hier dauerhaft Personen die deine Meinung nicht teilen,allerdings agierst du in keinster Weise anders als diese:

      Was machst du denn wenn du einmal recht haben solltest (passiert ja glücklicherweise nicht allzu oft).Du preist es an -Tag für Tag- .
      Du lässt dir immer eine Hintertür offen und letztenendes erzählst du uns ,das du es ja bereits heute morgen vorausgesagt hast. Egal wie oft es zwischendurch revidiert wurde - zum Schluß ist eben die Meinung richtig die dann zum Bild passt.

      Browny


      P.S.:Bleib doch mal bei einer Analyse und versuche diese einen Tag lang aufrecht zu erhalten.
      So mache ich das auch immer- handle danach und freue wenn ich recht habe und wenn nicht greifen Stop -Kurse . Habe ich einmal kein klaress Bild wie sich der MArkt entwickeln kann (z.b.:Freitag )-bin ich nicht im Markt -so einfach ist Börse - man ,muss sie nur verstehen.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 20:15:07
      Beitrag Nr. 551 ()
      @paule2

      Ich denke, dass ich dir um 15:12 Uhr fair und sauber geantwortet hatte.

      Deshalb betrachte ich auch deine ebenso gestellten Antworten als absolut berechtigt.

      Dennoch glaube ich nicht, dass sich eine grundlegende Diskussion – zu der ich immer gerne bereit bin – wegen der Einmischungen von Seiten Dritter nicht lohnt.

      Mein Postfach steht dir offen...

      @Browny

      Unbekannterweise:Thanks!
      Ich habe Psychologie studiert und kann auch entsprechend behandeln.....(gefällt dem G. wohl wieder gar nicht)
      Das nur nebenbei...

      Deine Einstellung zur Börse ist meine!!!

      MK
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 20:25:50
      Beitrag Nr. 552 ()
      @Marc Cook

      G. hatte mir erzählen wollen er habe sich seit 10 Jahren mit Psycholgie beschäftigt ! Hierbei hat er eine Wunde stelle getroffen .

      Ich habe ihn Mittwochs und Donnerstags meine Analyse ins Board gepostet (beide habe den Schlusskurs mit einer Differenz von +/- 5 Pkt getroffen-ist nicht immer so -aber immer öfter ;) )und wollte ihn sein allzugroßes Wissen über Börse verdeutlichen!
      Ist normalerweise nicht meine Art doch bei so einer provokativen Art die G. teils an den Tag legt muss man einfach Contra geben.

      Browny
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 20:34:58
      Beitrag Nr. 553 ()
      Germanasti, wie läuft das genau ab, wenn Du mit dem Emittenten direkt handelst? Läuft das telefonisch oder geht das auch über`s Internet? Oder meinst Du mit außerbörslich handeln das Angebot von de DAB oder Cats-Os von Consors? Wird eine Order direkt ausgeführt oder dauert das etwas länger. Wäre nett, wenn Du auf meine Fragen antworten könntest. Muß diese Sachen unbedingt in Erfahrung bringen, hab nämlich vor, in der nächsten Woche einen Harakiri-Schein zu kaufen.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 20:59:51
      Beitrag Nr. 554 ()
      @germanasti

      Wegen Deiner Charttechnik kommt es mit Sicherheit zu
      keinem Crash. Du bist genauso armselig wie diese
      depressiven Typen, auch Gurus genannt, welche seit
      20 Jahren vom Niedergang der Börsen reden und sich
      jetzt hinstellen als ob sie das letzte Jahr heraufbeschworen
      hätten. Wer sich hinstellt und den Index jetzt auf
      5000 im Nasdaq steigen sieht und dies 2002/3 passieren
      sollte, um dann zu sagen wie toll er ist, kann man nur
      als traurigen Schwätzer bezeichnen.
      Seit Wochen malst Du die Wände schwarz an mit wenn, dann...
      oder doch anders. Leute die sich hier hinter Dich stellen
      sind mit Sicherheit von sehr jungem Alter und ohne große
      Erfahrung.

      Und die Arroganz MarcCook als Dummschwätzer hinzustellen
      finde ich noch als die Krönung. Du dürftest von wirtschaftlichen
      psychologischen Zusammenhängen genauso viel Ahnung haben
      wie meine Oma von Plantagenarbeit in Südafrika.

      Soviel nichtssagende Selbstherrlichkeit finde ich zum ....

      lister
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 21:10:31
      Beitrag Nr. 555 ()
      Ich bin inzwischen ausgestoppt und stelle mich jetzt auf eine längerfristige Seitwärtsbewegung ein. Ich denke, sie dauert an, bis sich abzeichnet, daß sich wieder ein wirtschaftlicher Aufschwung einstellt.

      Aber auch in Phasen einer volatilen Seitwärtsbewegung kann man gut verdienen - jedoch nur als Kurzfristanleger.
      Also heißt die Devise: Kaufen nach mehreren schwachen Tagen und in Kursstärke wieder verkaufen.

      Was macht man nur, wenn das alle machen? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 21:21:22
      Beitrag Nr. 556 ()
      @paule2,
      wir haben seit zwei Jahren einen seitwärtslaufenden Dow Jones. Die Phase starker Steigungen ist also längst abgehakt und dürfte auch keine negativen Rückwirkungen mehr haben.
      Blaumaler
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 21:22:43
      Beitrag Nr. 557 ()
      @Paule 2

      Zu 1:
      Ist es normal, daß sich die Börsen seit 1982 verzehnfacht haben, die Sozialprodukte aber nicht im Entferntesten?
      An der Nasdaq ist es noch viel extremer gewesen.

      Nur soviel dazu :

      Inflationsbereinigt stieg die Börse seit 1982 um 1000 Pkt ,dementsprechend verzehnfachte sie sich nicht sondern verdoppelt sich nur.

      Ich würde sagen dies wäre fair bewertet.

      Zu 2:

      Wenn man sich Aktien kauft, beteiligt man sich an einem Unternehmen. Dies macht man in der Regel längerfristig, d.h. man besorgt sich Informationen über das Unternehmen und wägt durchaus auch ab, ob der Preis für das Wertpapier an der Börse fair ist.
      Heute betrachtet man die Börse als wüstes Spielcasino und ist schon Langfristinvestor, wenn man ein Papier mal 2 Wochen hält. Das öffentliche Interesse an der Börse ist sehr groß.


      Die Zeiten ändern sich ,somit auch das Anlageverhalten der Börsianer und glaubst du wirklich das nach einer solchen Baisse im Moment Langfristanleger tätig sind ? Das Vertrauen im Markt ist dazu nochviel zu gering -ausserdem sind immer noch Rezessionängste im Markt!

      Zu3:

      Wenn die Wirtschaft weiter kräftig wachsen soll, welche Branchen sollen das bewerkstelligen?

      Erneuerbar Energien,Kommunikation,Gesundheitswesen ,"Lebens-vereinfachungsprodukte"- nicht die sogen. alten Branchen werden die Wirtschaft ankurbeln !

      Die Kluft zwischen arm und reich wird größer ,dementsprechend ist auch Wohlstand und Leid ungerechter verteilt, es kaufen dann eben die Reichen noch schachsinnigere Güter ,zahlen Millionen dafür, und die Armen kämpfen ums nackte überleben !Ob es gerecht steht auf einen anderen Blatt ,doch so wird der Umsatz in gewissen Branchen gesteigert und somit wird auch die Wirtschaft wachsen -nicht kräftig-aber sie wird wachsen.

      Browny
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 21:40:10
      Beitrag Nr. 558 ()
      "Die Zeiten ändern sich ,somit auch das Anlageverhalten der Börsianer" :laugh:

      Eines hat sich in den letzten 200 Jahren NIe geändert:
      Das Anlageverhalten der Börsianer !!! Es ist lediglich , bedingt durch das Internet, etwas schnelllebiger geworden, was die blitzkorrektur der Nasdaq im Vergleich zu 1929 zeigte. Doch das Anlageverhalten ist heute noch genauso wie vor 100 Jahren und wird in 80 Jahren immer noch genauso sein!

      Nun muss ich erstmal das Thread durchblättern.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 21:47:28
      Beitrag Nr. 559 ()
      @germanasti

      Was ich meinte sind die Börsenzeiten !!

      oder willst du behaupten das man in Zeiten(=Börsenzeiten für dich)von Housse-Phasen tradet und in Seitwärtsbewegungen Langfristinvestments eingehen soll.
      Obwohl dir würde ich das sogar zutrauen.:laugh:

      Man,man,man wie im Kindergarten!#

      Browny
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 21:52:29
      Beitrag Nr. 560 ()
      Paule:

      Du zeigst hier heute einen unglaublichen Einsatz und Verbissenheit. :eek:
      Das dies von der Allgemeinheit so abgeschmettert wird, kann als klaren Vorteil für die Bären betrachtet werden.



      MarcCook:

      Ich habe Theologie studiert und mein Name ist Stefan Risse!
      Ich denke Du weisst was ich Dir damit sagen will. (es gab mal ein Märchen mit einer immer länger werdenden Nase...)



      Browny:

      Nur weil Du Marc als fähig hälst, muss ich es doch nicht auch, oder?

      "Bleib doch mal bei einer Analyse und versuche diese einen Tag lang aufrecht zu erhalten."
      Nein das mache ich nicht! Wenn es die Lage erfodert, ändere ich 20mal am Tag meine Meinung. Eben so, wie ich die letzten beiden Wochen mehrere Szenarien beim DAX am vormittag habe und ihn dementsprechen trade. Auf US-Indizies calle ich momentan nicht, da der brutale Einbruch intraday jederzeit kommen kann und wird!

      Warum liege ich daneben?
      Mein bullisches Szenario von Freitag war tief bei rund 1770 P. und high über 1850 P. Ich würde sagen: Punktlandung! :D
      Auch wenn es nicht mein wille war, so war es eines der drei Szenarien!



      Ehniente:

      Ich handele ausschliesslich direkt mit dem Emittenten.
      Dies läuft ähnlich ab wie eine Aktientransaktion via Lang-Schwarz:
      Eingabe der WKN, Ordermenge und des Börsenplatz EMITTENT. Anschliessend Kurs geben lassen und innerhalb der folgenden 5 Sekunden ok geben & der Fisch ist geputzt.



      Lister:

      Crashartiger Einbruch wird kommen, auch wenn Du es nicht wahrhaben willst!
      Und wenn ich als "Dummschwätzer bezteichne bleibt immer noch mir selbt überlassen, oder? Wenn jemand eine Meinung kundtut und 4 Tage später von dieser nichts mehr wissen will und sie verdreht ist für mich ein Dummschwätzer.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:03:06
      Beitrag Nr. 561 ()
      Nun gut, Leute, nun gut, Ihr habt anscheinend die Weisheit mit Löffeln gefressen und seid alte und erfahrene Anleger. Gut, von solchen Schwätzern wie uns wollt Ihr nichts lesen (warum bequemt Ihr Euch dann immer wieder in Germanastis Threads? ; hat mir keiner von Euch bisher beantworte können, also müßt Ihr Masochisten sein), völlig verständlich. Deshalb gebe ich Euch die Einschätzung eines wirklichen Experten, der diesen Namen vollkommen verdient. Ich weiß nicht, ob Ihr den Namen Dr. Kurt Richebächer schon mal gehört habt. Der Mann war früher einmal Chefökonom der Dresdner Bank und ist so sehr angesehen, daß der ehemalige Fed-Vorsitzende Paul Volker einmal sagte, er glaube manchmal, die Aufgabe von Zentralbankern sei es, zu versuchen, Herrn Richebächer zu widerlegen. Das nur nebenbei, um zu wissen, welche Reputation dieser Herr genießt. Es dürfte kaum bekannt sein, daß Dr. Kurt Richebächer die Asien-Krise vorhergesagt hat, den Sturz des brasilianischen Real und den Zusammenbruch der Internet-Euphorie. Letztes Jahr im Januar schrieb er:

      `While Internet companies...scramble for market share and [try] to live up to the lofty expectations of their investors. Next Christmas, very many of them will not be around.` -- The Richebächer Letter, January 2000.


      Außerdem sagte er voraus:

      `It will come as a great surprise how fast the U.S. economy will weaken in the near future.`

      Nun schaut Euch doch mal an, wie stark die Gewinne geschrumpft sind (na ja, das ist ja eher Hohn, wer macht denn Gewinne, wenn schon Cisco einen Verlust von 37 C pro Aktie meldet). Und noch immer gibt es Gewinnwarnungen, obwohl die Propagnda-Maschine an der Wall Street alle glauben machen wollte, wir hätten den Boden schon erreicht. Sie haben ihr Ziel ja auch erreicht, so ist es ja nicht, sonst hätte es die letzte Rallye ja nicht gegeben. Doch man muß doch einsehen können, daß diese Rallye nur auf der Hoffnung gründete, wir hätten den Boden erreicht, was wir, wie die nicht nachlassenden Gewinnwarnungen zeigen, nicht haben.
      Wer meinen ersten oder zweiten Beitrag von heute gelesen hat, weiß, daß ich mir noch eine letzte Überteibung nach oben im Dow Jones (und somit auch bei der Nasdaq) gut vorstellen kann, aber dann ist Ende. Warum glaube ich das?
      Es gibt etliche Argumente dafür, aber da ich ja in Euren Augen nur ein "Dummschwätzer" bin, lasse ich also wieder den Experten zu Wort kommen.
      Zum einen ist da die prekäre Lage des Dollars. Herr Richebächer sagt voraus, daß der Dollar stürzen wird. Wenn man sich folgenden Chart ansieht, wird man das wohl nicht einfach wegwischen können:



      This spells trouble for the dollar. Not this month, and maybe not next month. But soon. When this does happen, you`ll want to be safely out of dollar-denominated investments.

      Ich glaube, jeder, der etwas unparteiisch ist, wird hier so etwas wie ein Doppeltop sehen können. Wenn es nach unten gehen sollte (also die Ausländer sich zurückziehen sollten), ist es um die USA geschehen, denn nur durch Schulden hält das Land sich noch über Wasser, wie folgende Charts verdeutlichen:






      Es heißt ja immer wieder in den Medien, die Produktivitätsrate der amerikansichen Wirtschaft sei hoch und es gebe keine nennenswerte Inflation. Gut, kommen wir zur Produktivität: Eine Lüge, die Produktivität in den USA kann nich einmal entfernt mit der in Deutschland oder Japan mithalten, wie dieser Chart zeigt:




      (The left chart compares average annual percent productivity growth of the U.S. vs. Japan and Germany - - for the period 1989-1998. (note: these comparative rates are considered `apples vs. apples`, whereas in 1999 and 2000 the U.S. government decided to revise how they measure and thereby pump up restatements - - see article above).
      Productivity is here defined as GDP per employee. Data is from Eurostat; IMF.

      For proper comparisons it is important to strip-out the impact of the differing economic cycles between nations. This is best done by comparing productivity growth rates between nations for longer periods (such as in this chart) - - instead of making short-term comparisons of a year or so

      This chart shows, for the past decade, that U.S. productivity growth has significantly lagged Germany and Japan - which are considered major competitors for comparison purposes.

      These same nations also far out-strip the U.S. in savings growth.

      One hindrance to our productivity performance is the soaring number of state & local government employees, growing much faster than the general population, and now reaching an excess of 10 million employees)


      Hier ein Chart, der eindrucksvoller zeigt, wie schnell die Amerikaner sich in den letzten Jahren verschuldet haben:





      The left chart shows the 94% drop in the rate of net national savings, since the 1970s in rates of personal savings.
      The magnitude and period of this decline coincides with the Productivity chart above - both declining 70%.

      So: government increases its share of the economy (at the expense of the private sector) by accelerated consumptive entitlement programs - - which increase family taxes, reduce savings (and therefore productivity growth rates) - - resulting in stagnation & decline of real family incomes.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:08:44
      Beitrag Nr. 562 ()
      @Germanasti

      Mein lieber 27-jähriger Stefan ... aus...,
      wenn du die Härte willst, bitte!

      Verwechsle aber deine Lehre beim Friseur bitte nicht mit einem Theologiestudium -
      da werden einem manchmal allerdings auch die Haare geschnitten!

      Und: Stefan würde dir bestimmt imprägnieren!

      MK
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:12:42
      Beitrag Nr. 563 ()
      An Germanasti:

      Das tu ich ja auch, aber Du hast meine Frage nicht verstanden. Ich wollte wissen, ob man, nachdem der Schein nicht mehr an der Börse gehandelt wird, außerbörslich bei der DAB so weiter handeln kann wie vorher; also kriegt man laufend Kurse oder machen die Emittenten auch mal Probleme? Und wird weiterhin fair getaxt oder werden niedrigere Kurse angeben, weil der Schein nicht mehr an der Börse gehandelt wird?
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:29:23
      Beitrag Nr. 564 ()
      ehniente:

      Die Kursfeststellung ist regelmässig, wie sonst auch. He, der OS-Handel ist doch keine Metabbox :laugh:

      Allerdings ist die Kursfeststellung keinesfalls mehr fair!
      Klar, Du handelst dann auch keine OS mehr die weit aus oder im Geld sind, sondern direkt dran. Da ist dann die Vola extrem.
      So bewegte sich mein DOW-Put damals zw. 0,11 und 0,43. Innerhalb von 2 Tagen !!! :D

      ===)))
      Solche Scheine handelst du dann nur für ein paar Minuten/Stunden und nur in glasklaren Situationen, wenn z.B. er DOW gleich zu Beginn 300 P. steigen bzw. fallen würde. DANN ist die kurzfr. Gegenbewegung mega-lukrativ.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:32:02
      Beitrag Nr. 565 ()
      Marc:

      Ich bin weder 27, noch erlernte ich den Beruf des Friseurs!

      Hej, Du wirst doch nicht die Sachlichkeit verlieren ???
      Eine solch plumpe Stänkerei ist doch keinem Psychologen bzw. großem Namen würdig.

      Oder bist Du doch nur eine virtuelle Blase, ähnlich der Nasdaq? :D


      Read my lips und hör auf meine Worte:
      Ich stelle mich hier nicht als Bundeskanzler hin und werde niemandem gegenüber ausfallend.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:43:18
      Beitrag Nr. 566 ()
      Ist doch wie bei Harald Schmidt´s Interneteinkauf, wenn er sagt: Und es klappt!


      Taylor: Keine Änderung der `Politik des starken Dollar` unter Bush
      WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Bush-Administration wird wie die Vorgängerregierung auch weiterhin an der "Politik des starken Dollar" festhalten, sagte John Taylor, Staatssekretär für internationale Beziehungen im US-Finanzministerium, am Freitag bei seiner Antrittsrede in Washington. Die Frage möglicher Interventionen auf den Devisenmärkten wies Taylor mit Verweis Finanzministers Paul O`Neill offen. Dieser hatte sich schon zuvor zu der skizzierten währungspolitischen Leitlinie bekannt.

      O`Neill habe betont, dass sich die Währungspolitik gegenüber der Clinton-Administration nicht ändern werde. Taylor bekräftigte auch die Ankündigung des Ministers, in allen Branchen Wachstum zu stimulieren zu wollen. Die Grundlage hierfür sei durch die Zinssenkungen der US-Notenbank Fed sowie die Steuersenkungen der Regierung geschaffen worden. Taylor sagte, die Regierungen Europas würden erkennen, dass die konjunkturelle Entwicklung ihrer Staaten hinter den Erwartungen zurückbleiben werde./FX/jl/rh/ub

      info@dpa-AFX.de


      Im Western gewinnen immer die Guten!
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:45:32
      Beitrag Nr. 567 ()
      Das fand ich eben auf Godmode-Trader:

      ------------------------
      Datum: 02.06. 18:17 Rückblick - Fundamentalanalyse


      Bei allen Fundamental-Prognosen sowie Unternehmensbewertungen (sollte im Idealfall das gleiche sein) kommt es auf die Wachstumsprognose an, wie sich aslo die zukünftigen Cash-Flows/Erträge entwickeln.

      Bei Wachstumsunternehmen, d.h. NASDAQ/NEMAX gestaltet sich dies schwierig. Man weiß de facto nicht wie lange gutes Wachstum weiter anhält.

      Unsere Erfahrung, die sehr sehr teuer war, hat gezeigt, daß "lineare Prognose mit ein paar Sicherheitsabschläge" nicht realistisch ist. Meist flacht das Wachstum deutlich schneller ab als von Analysten vermutet, mit bittersten Konsequenzen.

      Insbesondere hohe KGV sind bei Wachstum in OLD-Economy Höhe nicht begründbar da gerade das hohe Wachstum mit entsprechend hohen Gewinnsteigerungschancen der "Kick" an der High-Tech aus Fundi Sicht ist.

      Diese Erfahrungen haben u.a. Copper Mountain, Razorfish, March First, Netperceptions, Ariba, Commerce one..... belegt ohne Chance es direkt bilanziell zu sehen. Fundamental bedeutet dies, daß die Wachstumsprognosen mit äußerster Vorsicht durchzuführen sind sowie entsprechende Kostensteigerungen progressiver zu schätzen.

      Rückstufung auf Old-economy KGV heißt 90% Kursverlust.

      Daher liegen nicht alle Fehleinschätzungen der Analysen am "bösen Willen" (wenn es auch unendlich Mißbrauch gibt - ein Teil ist Unerfahrenheit und ein anderer Teil leider die -soweit überhaupt vorhanden - katastrophale Ausbildung von US- aber auch UK Analysten. Dazu kommen "politische" Gründe ein Unternehmen niemals auf SEll zu setzen.

      Fazit I:
      - Ist-Daten werden bei Analysen höher gewichtet da Zukunftsdaten Gott bzw. Wahrsagern vorbehalten bleiben
      - Wachstumsprognosen werden vorsichtiger durchgeführt
      -Insider oder andere Warnzeichen sind höher zu gewichten
      -Bankentransaktionen würde ich hingegen etwas schwächer beachten da Banker oftmals ohne größere Erfahrung bzw. nur dem Herdentrieb folgend

      Insgesamt wird von meiner Seite aus fundamental die Börse längerfristig klar positiv wegen Zinssenkungen eingeschätzt.

      Kurzfristig/Mittelfristig sind (leider!) heftigste Rückschläge (minus 50% oder mehr) allerdings bei einigen Unternehmen eher wahrscheinlich. Hierzu zählen z.B. C1 und Ariba und viele andere NASDAQ-Werte.

      Seth77
      ------------------------

      Solche Aussagen sind Humbuck und haben in der Realität nichts verloren !!!

      Sicherlich ist die Nasdaq noch immer überbewertet und es wird sich noch so manches Unternehmen halbieren, doch ist es eine Frechheit zu behaupten Ariba und C1 sind es !!!!
      De fakto ist an der Nasdaq so gut wie JEDES Unternehmen ein potentieller Übernahmekanditat für die old economy. Entsprechende Meldung würde den Kurs nach oben explodieren lassen!
      Deswegen bin ich auch ein großer Verfechter wenn es jetzt noch darum geht Einzelwerte zu shorten. Das konnte man vor 6 Monaten bedenkenlos machen. Heute lässt man dies sein!

      Wie viele bemerkt haben ist an der Nasdaq der fundamentale Crash vorbei! Sie wird sich nochmals halbieren um die notwendige Marktbereinigung von Anlegerseite zu erbringen, doch was danach passiert hängt von DOW und S&P ab. Die Nasdaq wird den beiden folgen. Nicht mehr und nicht weniger!
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:52:44
      Beitrag Nr. 568 ()
      Ein Moment, ein Moment, was heißt, die Kursstellung ist keinesfalls mehr fair? Sagen wir mal, ich hätte einen Put auf die Nasdaq mit Basis 1700, der Nasdaq steht 9 Tage vor Ablauf des Scheins bei ca. 1900 und verliert dann in ein paar Tagen 300 Punkte, so daß der Schein im Geld ist. Was können die denn machen, wenn der Schein im Geld ist? Die müssen doch einen halbwegs fairen Kurs stellen. Oder was gibt es da für Tricks?
      Ich weiß, ist eine verrückte Idee von mir, aber die letzten Tage lief die Nasdaq genau dorthin, wo ich sie haben wollte. Einen Teil des Gewinns möchte ich in diesen Harakiri- oder Raketen-Schein stecken. Ca. 1600 im Nasdaq 100 ist das kurzfristige Ziel, das ich für diese Korrektur sehe. Ist schon witzig, auch Onischka, Red Shoes und ein paar andere haben hintereindander dieses Ziel genannt. Für mich stand es schon seit Wochen fest. Schau auf Deinen Vergleichs-Chart Nasdaq-Dow, auch dort ist ca. 1600 im Nasdaq 100 das Ziel (wenn auch dort nur das vorläufige).
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 22:59:51
      Beitrag Nr. 569 ()
      Ehniente:

      Auf Mehrtagessicht zieht Dich keiner über den Tisch. Bei enem 300 P. Downmove bekommst du Deine 200 - 500%.
      Ich dachte eigentlich mehr an Stundenhandel intraday.

      Nur weil andere schreiben es fällt nun auf 1600, wird es auch so kommen ??? :eek:

      Onischka schreibt schon seit einer Woche davon und es fällt nicht!
      Red shoes schreibt schon seit drei Wochen davon und es fällt nicht!
      Germanasti schreibt schon seit 6 Wochen davon und es fällt nicht.
      Roland Leuschel schreibt schon seit 14 Jahren davon und es fällt nicht.

      Warum soll es dann ausgerechnet während der nächsten zwei Wochen fallen? :D
      Auch wenn ich ich immer noch der Überzeugung bin, das wir uns bereits mitten im 3. Crash befinden. Kommen muss es deswegen nicht so,
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:24:03
      Beitrag Nr. 570 ()
      Marc,
      zwecklos!

      Germa,ich schreibe nicht mehr bei dirund erwarte umgekehrt
      das gleiche.

      Marc,lister,Browny lassen wir die 2 Germas hier allein,
      sonst ist eh keiner mehr da.
      Vielleicht hat einer eine Idee,wie wir uns in einem
      eigenen thread austauschen können.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:26:18
      Beitrag Nr. 571 ()
      Und nun zur angeblich kaum vorhandenen Inflation: Auch eine Lüge, wie folgender Chart beweist:



      Almost everyone believes that the U.S. economy is better than it`s ever been. If that`s so... then why is real disposable income falling? Why is the buying power of U.S. consumers falling?

      You may be surprised to know that the U.S. inflation rate is the highest in the industrialized world. That`s a big part of the problem. The other critical part is phony statistics called the `hedonic deflator.` It`s a statistic trick that Greenspan and his cronies have cooked up to create the high-tech miracle economy.


      Apropos falsche Daten. Schon gemerkt, wie oft optimistische Prognosen korrigiert werden müssen? Erst waren es 2 % Wachstum, dann doch nur 1,3 %. Nur sind das nicht einmal die endgültigen Zahlen, liegt also gut drin, daß auch diese 1,3 % noch einmal korrigiert werden müssen. Auch sollte man die neuesten Daten zur angeblich gesunkenen Arbeitslosigkeit mit Vorsicht genießen. Wie paßt das zusammen, noch immer werden Entlassungen angekündigt, die Manager zeigen kaum Bereitschaft, in diesem Jahr neues Personal einzustellen, die Anträge auf Arbeitslosigkeit steigen, und dann soll die Zahl der Arbeitslosen fallen? Klingt logisch, nicht?

      Hier noch ein furchterregender Chart, der schön zeigt, wie stark die Amerikaner auf Pump leben:





      This is A SCARY CHART - showing 4 decade trends of total debt in America (the red line, reaching $30 trillion) vs growth of the economy a measured by national income (blue line). (adjusted for inflation).

      Which line goes up faster, the red debt line or the blue national income line? Answer: the debt line.

      And, that debt line is going up faster and faster than national income! Right?

      (maybe, like this chart, your own personal or business debt is also going up faster than your own income - - possible?)

      As mentioned, debt is here defined as all U.S. debt (sum debt of federal and state & local governments, international, and private debt, incl. households, business and financial sector debts, and federal debt to trust funds).


      In just the 1990s real debt increased more than two times faster than growth of the total economy, meaning each dollar of added debt today produces a diminished amount of national income - - just as one hooked on drugs needs more and more to `survive.`

      Und noch ein paar interessante Charts zum Abschluß:








      We Are What We Owe – Credit Deterioration
      Signs of deteriorating credit conditions are mounting. Financial stress is escalating in households, businesses and overseas in emerging markets. Japan just introduced a new economic program to clean up an estimated $256 billion in bad bank loans. Here in the U.S., Congress is introducing a bill to rein in the accelerating growth rate of the balance sheets of GSEs (government sponsored entities) such as Fannie Mae and Sallie Mae. The Federal Housing Administration just reported that delinquencies on loans to lower income households rose 10.5% in the fourth quarter. On April 6th a unit of PG&E filed for bankruptcy protection. The utility racked up $8.9 billion in unpaid debt – spawning the California energy crisis. The company is losing $300 million each month. The PG&E bankruptcy follows the recent $12 billion bankruptcy of Asia Pulp and Paper. This year is turning out to be a record year of bond defaults, a record not seen since the last recession in 1990-91. 2






      The Bubble is Breaking
      It should be clear to authorities by now that the credit bubble is collapsing. The Clintonian illusion of prosperity was built on a runaway monetary policy and a giant expansion of credit. The result of these policies was over-consumption by consumers and inflated asset prices in the stock and real estate markets. Despite the backdrop of a deteriorating financial and economic system, the credit bubble continues to expand and requires more and more dollars to keep it afloat. The Fed is pushing the monetary throttle to the limit. Recent Fed stats showed that broad money supply expanded by $25 billion in the latest week and by an incredible $810 billion over the last twelve months. Bank credit has expanded by $30 billion in the most recent week, and asset-backed security issuance expanded by a record $89.5 billion during the first quarter. 3 Right now consumer spending on goods and housing are the only areas keeping the US economy out of recession. Unfortunately, they are both dependent on a continuous flow of cheap credit.



      Real Estate – The Last Bubble
      Real estate is the last beneficiary of the credit bubble. Lower interest rates have allowed existing homeowners to trade up, new owners to buy in, and existing mortgages to be refinanced. However, as the economy slows down, job layoffs increase, and stock market wealth evaporates, housing will be the last bubble to burst. There are already signs that a retrenchment is taking place.

      In April, new home sales posted their biggest decline in four years. The sale of single family homes tumbled 9.5%. Existing homes sales are already starting to slow and the rate of growth in new housing has come down. You can observe the subtleties of this slowdown by the increase in houses going on the market in your neighborhood. Where I live, which is Southern California, you have to be a near millionaire, have ample stock options or a six-figure income, or have a banker as a close friend to be able to afford a home. Housing prices can run as high as $250 a foot. Housing, property taxes and increased utility costs are mounting.



      -----------------------------------


      The Gold Market: Suppression or Seismic Anomaly?

      Demand Exceeds Supply
      During the last decade, demand for gold exceeded supply year after year. Under normal circumstances and in free markets, the price of gold would be expected to rise. Instead it has steadily declined. Why? Central Bank gold sales and gold leasing have made up the supply deficit. In the case of central bank sales, the gold is sold into the open market helping to fill the gap between demand and supply. Under gold leasing, central banks lease out their gold to bullion banks who either sell or lend out the gold for sale.


      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:27:07
      Beitrag Nr. 572 ()
      hey jungs!

      mir ist gerade übel geworden! - bitte tut euch mal folgendes an: schaut euch z.b. auf quote.com langfristcharts von dow, nasdaq comp. und diversen bluechips an. quote.com deshalb weil man dort monats- und quartalskerzen bekommt.
      im compx chart sieht man z.b., daß der grund des gescheiterten ausbruchversuches bei 2300pts. der aufwärtstrend aus 1990 ist, den wir vorher durchbrochen hatten - but fuck me, ein gebrochener aufwärtstrend, ein test von unten und ein abprallen bekundet nichts gutes. das kursziel für den gebrochenen aufwärtstrend liegt bei ca.1000 punkten im compsite - das tief im märz war übrigens etwas mehr als das 68er fibo.

      und das verrückte an der ganzen geschichte ist, daß im "quarterly chart" z.b. der MACD erst jetzt bei vielen aktien ein dickes verkaufssignal generiert bzw. kurz davor steht.

      wie immer gilt aber: "alles könnte doch ganz anders kommen"! :)

      grüße
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:42:43
      Beitrag Nr. 573 ()


      Der WOchenchart besagt in dieser woche nicht sehr viel.
      Allerdings würde eine negative Kerze in der nächsten Woche diesen shooting-str bestätigen.
      DANN kann ehniente mit seinen Puts kommen. :laugh:
      Hej, aber wenns dann unbedingt sein muss, bitte keinen Juni-Put! Lieber einen September-Put mit niedriger Basis. Wenns denn unbedingt sein muss!
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:46:30
      Beitrag Nr. 574 ()
      im dow sieht man sehr schön (quartalskerzen), daß dieser versucht, zurück in den steilen aufwärtstrend von 1995 bis 2000 zu kommen, aus welchen er durch die lange seitwärtsrange hinausgeschoben wurde - seit anfang 2001 steht macd hier jedoch auf verkaufen - war dies das letzte aufbäumen? - möglich, aber nur wenn es fundamental weiter abwärts geht.
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:48:21
      Beitrag Nr. 575 ()
      Germanasti, die 1600 hatte ich schon vorher im Kopf, abgesehen davon befindet sich das 61.8 % Retracement ungefähr dort, wie der von mir heute morgen reingestellte Chart schön zeigt. Ich fand es einfach nur interessant, daß nach und nach einige Leute, deren Analysen ich beachte, auch diese Marke nannten.
      Das mit Oniscka stimmt nicht ganz, Germanasti. Seit Wochen schreibt er das mit Sicherheit nicht, erst seit zwei oder drei Tagen, erst waren circa 1700 im Nasdaq 100 sein Ziel. Abgesehen davon lag er ja mit seiner Dow Jones-Prognose, als es hoch ging, gar nicht schlecht, war fast eine perfekte Kurszielbestimmung, Respekt.
      Aber es ist noch etwas anderes, was mich darauf brachte. Irgendwo habe ich einen Chart gesehen (leider nicht kopiert), bei dem derjenige, der ihn erstellt hatte, eine untere Abwärtslinie gezogen hatte. Ich weiß leider nicht mehr, wo er genau angefangen hatte. Das Interessante daran war, daß die Nasdaq immer wieder an dieser unteren Abwärtslinie abprallte. Irgendwann ist sie dann durchgebrochen, ich glaube im März. Nun, so weit ich mich erinnern kann, würde diese untere Abwärtslinie ungefähr bei 1870 liegen. Ich hab leider keine Erfahrungen damit, Linien in Charts zu zeichnen, deshalb die leider etwas langwierige Erklärung.

      Natürlich muß gar nichts so kommen, wie man sich das vorstellt, aber wie gesagt, ich habe die letzten Tage ein gutes Näschen gehabt und will einen Teil der Gewinne hochspekulativ einsetzen (Es wären übrigens wesentlich mehr als 500% in meinem Szenario, das nur nebenbei).
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:53:28
      Beitrag Nr. 576 ()
      Wenn eine Aktie im Zickzackkurs tief abfällt,einen gewissen Boden aber nicht durchbricht.........!!!!!
      Für Unsinn halte ich,aus verschiedenen Kurvenformen schwerwiegende Schlüsse zu ziehen,wie immer sie heißen mögen:"Untertasse", "Seitenflanke","Schulter-Kopf-Schulter"usw.Solche Kennzeichnungen dienen nur den Tagesspielern,die kurzfristige Operationen durchführen wollen.
      Fazit:Man soll die Charts beobachten und aus ihnen Schlüsse ziehen,ihnen aber nicht blind folgen.

      Mit bullishen Gruß
      NASDAQ :cool: ;)

      Wer nur nach Chartsystemen handelt,kann sehr schnell sein Geld verlieren.....
      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.06.01 23:54:07
      Beitrag Nr. 577 ()
      Moonstruck:

      Es kann so schnell und heftig fallen. Wenn dem so wäre, bin ich jetzt schon gespannt auf die Reaktionen der Meute hinterher :laugh:


      ehniente:

      Warte die ersten 2/3 des Montagshandels ab. Die entstehende Kerze sollte nachhaltig sein, insofern sie nicht erneut im Bereich 1770 - 1850 P. schliesst. Darüber und darunter warten neue deutliche Ziele. Minimum 100 - 150 P.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 00:01:42
      Beitrag Nr. 578 ()
      Germanasti, ich bin schon wieder in Puts, schon seit Freitag. Den hochspekulativen Schein habe ich auch nur vor zu kaufen, wenn wir Anfang der Woche abtauchen auf circa 1700-1750, dann wieder hoch gehen, um dann die 1600 anzuvisieren. Nur bei diesem Verlauf kaufe ich den Put.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 00:19:25
      Beitrag Nr. 579 ()
      Germanasti, ich meinte einen ähnlichen Chart wie diesen hier, der andere war nur etwas präziser, doch auch bei diesem Chart sieht man sehr schön, daß der Index immer wieder auf die untere Abwärtstrendlinie zurückfällt und von dort immer zunächst einmal abprallt. Würde mich nicht wundern, wenn auch bei diesem Chart die untere Linie bei ungefähr 1870 liegen würde, wenn wir weiter fallen sollten.

      Avatar
      schrieb am 03.06.01 02:14:20
      Beitrag Nr. 580 ()
      Die Kurve mit den Foreign $ Assets sieht ja berüchtigt aus !

      Erinnert an die gefürchtete Kölner-Dom-Formation! Die hat auch der Nasdaq absolviert und nach den zwei kleineren Türmchen post ATH kam der fette Abwärtsmove.

      Ist auch nichts anderes zu erwarten! Das Szenario könnte perfekter nicht sein! Jetzt, nach der ersten US-Ernüchterung, glauben ALLE den Dollar für unsinkbar, da er unter dem Rezessionstheater nicht gesunken ist. Sogar Alans Ratecuts ließen den Dollar kalt. WANN, wenn nicht JETZT sollte JEDER den Dollar als den heiligen Gral sehen ?

      Das sagt uns: Er muß abstürzen, und zwar fett! Die Nichtamerikaner werden ihre Kröten rausziehen und den REST braucht man nicht erläutern. Mir schleierhaft, wie der Dow in diesem Szeanrio ein ATH nauen soll!

      ..../.................
      .../..................
      ../......../../.....
      ./......../../......
      /......../...........
      ......................
      ......................
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 03:15:52
      Beitrag Nr. 581 ()
      Ich empfehle, diese Woche mal den € im Auge zu behalten.
      Sehr viel wird davon abhängen, ob eine Bodenbildung über 0,84$ gelingt!
      Bei weiterem €-Absturz werden auch die Aktienmärkte nochmal höher laufen.
      Allerdings hört man nur noch negative Euro-Kommentare. Kontra-Indikatoren? :)

      Avatar
      schrieb am 03.06.01 10:50:18
      Beitrag Nr. 582 ()
      Ehniente:

      Aus diesem sogenannten Bullkeil ist die Nasdaq nur ganz kurz nach oben ausgebrochen, mittlerweile dorthin aber wieder zurückgefallen. Unter 1710 P. wird dieses false break bestätigt und es sollte nach unten ausbrechen.

      Übrigens soll es doch tatsächlich Leute geben die diesem Bullkeil noch einen Glauben schenken und Kursziele von 2400 im Nas100 und 2618 (oder so ähnlich) im Composite errechnen. :laugh:
      Dieser Bullkeil wurde Anfang des Jahres nach unten aufgelöst und hat somit KEINEN Bestand mehr! Genausowenig wie man im DOW noch an diesem Diamenten rumdoktern darf. Auch dieser wurde aufgelöst!
      Naja, das sind dann die Menschen die bei 1700 P. zum Sparbuchauflösen aufrufen und anschliessend bei 1350 P. einen weiteren Sturz ankündigen. Profis eben! :D
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 10:51:48
      Beitrag Nr. 583 ()
      Ralph Acampora windet sich heute in der EaS wieder wie ein Aal! Verkündete er letzte woche noch offiziell das Ende der Baisse (bestimmt zum 10. Mal in diesem Jahr), wankt er nun wieder. :laugh:


      Übrigens empfiehlt Euro am Sonntag heute Euro-Puts!
      Ein Euro-Put nach diesem Absturz der letzten 2 Wochen ??? :eek:
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 11:46:40
      Beitrag Nr. 584 ()
      Germanasti, es ging mir nicht um den Bullkeil, nur um die untere Linie. Ob der Index nun wieder darunter brechen wird oder nicht (mittelfristig gesehen, gehe ich davon aus), ist nicht das Entscheidende für mich, die Antwort bekommen wir erst in ein, zwei Wochen. Das Entscheidende ist, daß der Index bisher immer an dieser Linie zumindest vorerst zurückgeprallt ist, und das paßt nun einmal zu meinem Szenario, zum Ziel der bear flag, zur Zielangabe von Red Shoes, zur Zielangabe von Onischka, und zum 61.8 % Retracement. Das mag ja alles ein Zufall sein, aber ich werde nun einmal darauf spekulieren, daß das kein Zufall ist.
      Was danach passiert, darüber bin ich mir noch nicht im klaren. Mal sehen, was die Commercials im Dow Jones in ein, zwei Wochen machen. Den letzten rasanten Anstieg haben sie durch ihre massiven Longpositionen ab Anfang April akkurat "vorhergesagt".
      Germanasti, Du hast doch in den letzten zwei Monaten gesehen, daß es nicht so gesund ist, sich gegen eine wild gewordene Bulllenherde zu stellen. Ich versuche Dir das ja immer wieder zu sagen, Du bist einfach zu ungedulig, aber Du willst ja nicht hören. Ich bin einer Meinung mit Dir, daß die Lage der amerikanischen Wirtschaft mehr als miserabel ist, daß die Amerikaner sich schon in einer Rezession befinden, daß es nicht zu einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte kommen wird. Trotz dieser Überzeugung habe ich aber die letzte Rallye bis zu einem gewissen Punkt mitgemacht (2227), denn es zählt in der kurzfristigen Aussicht nur, was die Mehrheit glaubt, wie es um die Wirtschaft bestellt ist, und ich glaube schon, daß es noch einige Leute gibt, die meinen, sie hätten etwas verpaßt und deshalb bei einem etwas stärkeren Rückgang, den wir gerade erleben, wieder in den Markt springen.
      Außerdem solltest Du den Bullkeil völlig vergessen und Dich auf den Dow Jones konzentrieren. Nur wegen des Dow Jones hat sich die Nasdaq so lange bei 2200-2300 halten können. So lange der Dow nicht abstürzt, wird auch die Nasdaq nicht abstürzen. Und über die kurzfrsitige Entwickung des Dow Jones bin ich mir eben nicht so sicher. Ich traue dem Index noch ein neues ATH zu, eine letzte Übertreibung, die Krönung der Manie sozusagen. Ich weiß, Du hältst nicht viel von Elliott Waves, aber schau Dir mal die Prognosen von Rüdiger Maaß an (http://www.elliottwaver.de/, der Herr hat eine geradezu unglaubliche Trefferquote und hat vor kurzem ein Szenario für den Dax und den Dow Jones entworfen. Auch er ist sich nicht ganz sicher, aber die Muster zeigen seiner Meinung nach noch einen letzten starken Anstieg an, bevor die Indizes dann stark abstürzen würden; es wäre der Abschluß des Bullenmarktes auch bei diesen Indizes.

      Ach noch etwas, Du hast Dich doch letztens über diese Mondphasen lustig gemacht. Nun ja, gedreht hat es aber wieder mal, bei Neumond.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 11:54:18
      Beitrag Nr. 585 ()
      Ich weis nicht wie oft ich den Text schon reingestellt habe.

      Da jetzt die ganzen Pöbler nicht da sind, probiers ich noch einmal.


      -----


      Die realwirtschaftlichen Größen können diesem stürmischen Wachstum längst nicht mehr standhalten.

      Geht man beispielsweise davon aus, daß der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren auf dem aktuellen Kurslevel stagniert, so müßten die Unternehmensgewinne mit durchschnittlich 13,75% per annum wachsen, um die bereits entstandene Lücke zu schließen. Dies wäre eine deutlich höhere Rate als in den vergangenen fünf Boom-Jahren (Gewinnwachstum 10,93%). Setzte sich allerdings das Tempo der Kurssteigerungen der letzten fünf Jahren mit einer jährlichen Performancerate von 26% in den nächsten fünf Jahren fort, so wäre schon ein Gewinnwachstum von 43% erforderlich, um die dann erreichten Kursstände auch fundamental zu untermauern. Dabei wird schon von vielen Kritikern vermutet, daß die erheblichen Gewinnanstiege der letzten fünf Jahre auch teilweise virtueller Natur sein könnten. Beispielhaft läßt sich das Phänomen der Stock Options anführen, mit denen jahrelang die Gewinne hoch- und die Personalkosten kleingerechnet wurden. Da die echten Kosten dieser Optionen nach amerikanischen Bilanzrecht nicht ausgewiesen werden müssen, konnte ein scheinbar stetig steigender Unternehmensgewinn bei tendenziell sinkenden Personalkosten dargestellt werden. Es wurde errechnet, daß einer der größten Technologiekonzerne Amerikas statt stetigen Gewinnanstiegen einen zweistelligen Milliardenverlust ausweisen würde, wenn die echten Kosten der Stock Options plötzlich offengelegt werden müßten. Die Kritiker vergleichen derartige Bilanzmanöver sogar mit den luftigen Buchhaltungspraktiken verschiedener japanischer Firmen in der Bubble-Phase der achtziger Jahre. Sollte die Wachstumsrate der Gewinne börsennotierter US-Aktiengesellschaften letztlich wieder auf ihren langjährigen Durchschnittswert (1973-1999) von 8,65% zurückfallen, dann müßte der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren um insgesamt 20,5% bzw. 4,5% pro Jahr fallen, um die Schere zwischen fundamentalen Größen und Aktienkursentwicklung wieder zu schließen.


      --------------


      Jemand bemerkte vor ein paar Tagen, das die Amis recht simpel gestrickt sind.

      Das ist schon richtig:

      - 5 Prozent der Weltbevölkerung (USA) verbrauchen 25 Prozent der Weltenergie
      - Die Amis schaffen es im Mai mit ihren Klimaanlagen für zuhause, die Stromwerke flachzulegen
      - eine negative Sparrate hinzulegen
      - die aufgeblähteste Kreditblase herzustellen
      - usw.
      - uws.


      Und die stupid Euros schauen jeden Tag auf die scheiss Futures aus Amerika.



      GENAU JETZT IST DER ZEITPUNKT GEKOMMEN DAS RUDER ZU ÜBERNEHMEN.



      Wenn nicht jetzt wann dann zum Teufel ?


      Anbei ausführlicheres:


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      Der Global-Bericht
      Es hat gerade erst angefangen


      Im Augenblick "wiederverflüssigt" Greenspans FED das US-Finanzsystem mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. Man kann es daran erkennen, wie die Geldmenge M3 der USA in nur drei Wochen um 112 Milliarden Dollar zugenommen hat!

      Das Investment Company-Institut berichtete über den gleichen Zeitraum, die US-Geldmarkt-Fonds berichten von einem Anstieg an Vermögensanlagen von 67,6 Milliarden Dollar, dem größten Zufluß an Geld in den letzten drei Jahren. Von Trim Tabs kam ein Bericht heraus, daß 15 Milliarden Dollar in Equity Funds (deutsch?) geflossen seien.

      Es fängt immer mit den Währungen an:
      Global betrachtet sollte man vor allem ein Auge auf die Währungen halten. Oft brechen sie die Trends und wenden in die andere Richtung, lange bevor die Aktienmärkte folgen. Der US-Dollar ist seit November 2000 um 17% gegen den Euro gefallen. Die einzige Währung, gegen die der Dollar nicht gefallen ist, ist der Yen.

      Als nächstes folgt die Reaktion der Aktienmärkte. Die Firmenchefs in den USA sehen nun die Importe (außer dem Öl) teurer werden. Deswegen müssen sie, um die höheren Kosten bezahlen zu können, versuchen die Preise anzuheben und versuchen, massive Kosteneinsparungen durchzubringen, um schnell Geld zu sparen.

      Und dies alles wird unvermeidlich in einen Gewinneinbruch führen.

      Der Vorgang ist bereits im Gange, aber bis jetzt hat die Jubeltruppe der Wall Street es geschafft, die meisten Leute (vor allem Amerikaner) in den US-Märkten zu halten. Die Europäer sehen ihre Währung sich erholen und schauen gespannt auf die Aussichten der zukünftigen US-Gewinne, aber sehen keine. Sie haben angefangen, sich aus dem US-Aktienmarkt herauszukaufen, aber nicht in besonders großer Zahl - bis jetzt.

      Würdigen, wem es gebührt:
      The Privateer wird selbstverständlich Mr. Greenspan würdigen - dafür, der Hauptgrund für die größte Kreditexpansion der Geschichte zu sein. Die Tatsachen: Seit Anfang 1995 bis Ende Juni 2000 hat das US-Finanzsystem seine Schulden um 4,15 Billionen Dollar vergrößert. Die Schulden der US-Firmen und -Konsumenten stiegen um 4,75 Billionen Dollar. Insgesamt hat der "private" Sektor der US-Wirtschaft seine Schulden in fünfeinhalb Jahren um 8,9 Billionen Dollar vermehrt.

      8,9 Billionen Dollar, das sind fast 9 Millionen Millionen Dollar. Die US-Bundesregierung gibt finanzierte Schulden von etwa 5,7 Billionen Dollar zu, angehäuft über einen Zeitraum von etwa 210 Jahren. Jetzt können Sie sehen, woher die Inflation wirklich kommt.
      Die US-Aktienmärkte sind bereits gefallen. Der Dollar ist der nächste.

      Der Status der US-Märkte:
      Damals im März 2000 entsprach der Wert der US-Aktienmärkte etwa 181% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA. Zum Vergleich, 1990 entsprach der Wert 60% des BIP. Das Verhältnis der Werte der Aktienmärkte zum US-BIP hat sich innerhalb eines Jahrzehnts also verdreifacht. Es ist dieser große Wert-Überschwang, den Mr. Greenspan nun zu halten versucht.

      Der Wiltshire Index, der breiteste der USA, ist um 20% gefallen. Denken Sie nebenbei mal an die Situation der ausländischen Investoren (vor allem der Europäer). Die haben gerade einen Doppeltreffer einstecken müssen. Der Dollar ist gegen ihre Währungen, den Euro gefallen, und dann ist zusätzlich auch noch der Wiltshire-Index um 20% gefallen. Wenn Sie ein amerikanischer Investor sind, sollten Sie länger darüber nachdenken. Sie können versichert sein, daß all diese ausländischen Investoren nun bereit sind, in jede Rally zu verkaufen.

      Das bedeutet, daß Greenspans "Wiederverflüssigung"-Anstoß, viele Amerikaner entweder dazu ködern wird, wieder in die US-Märkte zu kommen, oder (warscheinlicher) ihre Portfolios aufzustocken, aber diese Amerikaner diese Amerikaner werden Aktien kaufen, die die Ausländer dringend verkaufen wollen. Sobald dieser erste Austausch von ausländischer Hand in die amerikanische vorbei ist, stehen die US-Aktienmärkte bereit für ihren nächsten Abschwung.

      Je härter Greenspan seine "Wiederverflüssigung" vorantreibt, desto einfacher macht er es für ausländische Besitzer von US-Aktien, diese an die Amerikaner zu geben. Das können sie ohne die US-Aktienmärkte negativ zu beeinträchtigen. Das hat zwei Auswirkungen. Erstens: Wenn ausländische Besitzer ihre Aktien ausverkaufen, erwägen sie auch ernsthaft den Ausverkauf des US-Dollar.

      Je nach Umfang, wie das geschieht, wird es die Währung der USA unter Druck setzen und zu dem sowieso schon vorhandenen Abwärts-Momentum beitragen. Zweitens: Wenn ein neuerliche Nachfrage nach Aktien durch Amerikaner mit dem Angebot der Ausländer zusammentrifft, werden die US-Märkte sich nicht sonderlich erholen. Wenn das passiert, wird der Punkt erreicht werden, wo amerikanische Anleger die Geduld verlieren und ausverkaufen. Manche werden es tun, die meisten aber nicht. Die geschichtliche Erfahrung zeigt, daß der private Anleger seine Papiere bis zum bitteren Ende hält.

      Behalten Sie das im Sinn. Ein Aktienmarkt-Wert von 181% des BIP ist nicht blos "ungewöhnlich", es ist beispiellos. Ein Rückschwung auf die Werte von 1990 (60% des BIP) wäre nicht vergleichbar mit einem "Soft Landing" (die Rezession von 1990 war recht milde) oder sogar einer "Harten Landung", sondern es wäre ein Crash. Um auf dieses Verhältnis zu kommen, müßten die US-Aktienmärkte um 66% von ihrem Stand im März 2000 fallen. Selbst der Nasdaq ist noch nicht so weit gefallen. Und der Dow hat sich so gut wie gar nicht gerührt.

      Hinter den US-Schulden steckt Geld
      Zwischen 1995 und Ende 2000 hat die FED die Geldmenge M3 der USA um 55% aufgepumpt! Das ist, was "Inflation" ist. Es war schon immer ein monetäres Ereignis, und wird es auch immer sein. Preisbewegungen, auch die der Aktien, sind sicherlich ein Ergebnis der Inflation, aber es ist die Wirkung der Inflation auf Werte, welche meist die gefährlichste ist. Wenn eine Anlage im Wert steigt, steigt auch der potentielle Betrag, mit dem die Anlage beliehen werden kann. Anlagewertsteigerung ermöglicht, daß Geld mit viel schnellerer und rücksichtsloserer Geschwindigkeit geliehen wird, als es blos fallende Zinsen bewirken.

      Diese Inflationswirkung auf die Sicherheiten bereitet den Boden für mehr Kredite. Wenn, wie es der Fall in weiten Teilen der USA ist, die Immobilienpreise schnell steigen, ist das ein Anstieg an Sicherheiten. Hausbesitzer entscheiden sich gewöhnlich einen Teil ihrer gewachsenen Sicherheiten zu "verflüssigen", indem sie ihre Hypotheken refinanzieren. Dann haben sie mehr Geld zum Ausgeben. Seit Jahren nun ging dieses Geld in Verbrauchsgüter - und Aktien.

      In zehn Jahren hat sich das Verhältnis des Wertes der US-Aktienmärkte zum US-BIP verdreifacht. Seit Mitte 1995 sind die Schulden von Firmen und Verbrauchern um fast 9 Billionen Dollar angewachsen, und die US-Geldmenge M3 um 55%. Das Ergebnis ist ein riesiger Anstieg in Schulden, eigene und ausländische. Eine Kreditexpansion ist eine Schuldenexpansion.

      Der US-Dollar und die Schulden:
      Greenspan steckt in der Grube, die er selbst gegraben hat. Wenn er wieder die Zinsen senkt, damit die riesigen internen Schulden leichter zu ertragen sind, riskiert er den Dollar. Wenn nicht, riskiert er den Schuldencrash.

      Achten Sie auf die US-Banken:
      Das US-Bankenwesen ist eine Kopie des japanischen Bankenwesen, etwa um 1989/90. Die Japaner benutzen dieselben Methoden, um dasselbe zu erschaffen - eine Bubble. Die japanischen Immobilienpreise sind explodiert und der japanische Aktienmarkt ist abgehoben. In der zweiten Hälfte von 1989 hob die Bank of Japan die Zinsen und wartete. Lange brauchte sie nicht warten. Die riesige Überbewertung von Land und Aktien ging weiter bis Ende 1989, während sich die Wirtschaft abkühlte. 1990 brachen die Werte ein und der Rutsch war nicht mehr aufzuhalten. Die Bank of Japan jagte dem Absturz mit den Zinsen nach, bis sie zum Schluß auf 0% gefallen waren.

      Aber es war zu spät. Der japanische Aktienmarkt war unwiderbringlich zusammengebrochen. Schlimmer noch, die Land-Werte, welche die Sicherheits-Grundlage für gewaltige Kredite gewesen sind, waren zusammengebrochen. Plötzlich standen Japans Banken mit großen ausstehenden Krediten ohne entsprechenden Sicherheiten da. Sie hatten nicht das Kapital in Reserve, um damit auch nur annähernd klarzukommen. Tatsächlich waren sie damit ganz böse pleitegegangen.

      Das war der Ablauf in Japan. Jetzt gerade fängt es mit den kommerziellen US-Banken an, vor allem im Bereich der kaufmännischen Kredite. Was wir in den USA noch nicht gesehen haben, waren wirklich große geplatzte Kredite. Wenn diese erscheinen, ist der Weg frei für die amerikanische Wiederholung des gesamten japanischen Ablaufs aus dem vorigen Absatz. In dieser Hinsicht ist noch ein letztes zu erwähnen, was jedoch einen großen Unterschied ausmacht. Der Unterschied sind die Ersparnisse. Selbst zum Höchststand ihres "Booms", Ende der 80er, waren die Japaner fleißige Sparer. Und sind sie noch immer. Es war dieses riesige Sparguthaben, was Japan bis jetzt gerettet hat. Im Fall der USA gibt es überhaupt keine Sparreserven. Die US-"Sparquote" liegt bei minus 0,8%.

      Die nahende Gefahr einer US-Hyperinflation:
      Die Japaner haben es geschaft, sich eine Dekade lang festzuhalten, indem sie ihre interne Wirtschaft mit einem enormen Haushaltsdefizit nach dem anderen verlängert haben. Die japanische Regierung konnte das tun, weil die japanische Öffentlichkeit ein gewaltiges privates Sparvermögen zurückgreifen kann. Aber dieser Prozess von immer weiter gehenden Haushaltsdefizits (das jetzige beträgt 10% des BIP) hat die Regierungsschulden auf 130-140% des japanischen BIP anschwellen lassen. Der Punkt ist, daß die US-Behörden keine solchen privaten Sparvermögen hat, um darauf zurückzugreifen. Es gibt sie nicht. Dies läßt nur eine drastische Alternative zu einer zukünftigen gewaltigen Schuldenabschreibung zu - das wäre eine handfeste US-Bargeldinflation - eine realen Anstieg an baren oder quasi baren US-Dollar. Ohne irgendwelche echten Ersparnisse wäre das der einzige Weg die schnell auftauchenden unbezahlten Schulden zu "decken".

      Das ist die "Bananen-Republik"-Lösung, die Lateinamerika seit den späten 70ern benutzt, als arabische "Öl-Dollar" dort von US-Banken recycled wurden. Dies verursachte dort die übliche Kreditexpansion, gefolgt von einem Aktien- und Land-Boom Darauf folgte dann ein Aktien-Crash, ein Immobilien-Crash, welcher das Herz aus den Sicherheiten hinter den Krediten der US-Banken riss. Die US-Banken wurden vom IWF freigekauft. Die lateinamerikanischen Nationen wendeten die alte Methode des Gelddruckens an, um die Schulden zu decken, was die Zinsen an die Decke steigen und die Währungen wertlos zurück ließ. Danach starteten sie "neue" Währungen und versprachen, es beim nächsten mal besser zu machen.

      Vergleichbare Punktekarten:
      In den USA ist der Nasdaq nun lediglich "überbewertet", der Rest des Marktes ist immer noch böse "überbewertet". Die US-Immobilien-Bubble beginnt schon an manchen Orten durchzuscheuern. Externe Defizite in der Handels- und Leistungsbilanz nehmen zu, erhöhen die Nettoschulden von 2,2 Billionen Dollar um eine jährliche Rate von knapp 500 Milliarden Dollar. Genau das ist es, womit die lateinamerikanischen Nationen seit Jahrzehnten konfrontiert sind.


      Ein vorgefertigter Unfall wartet auf sein Eintreten:
      Der plötzliche Einbruch und schnelle Sturz des US-Dollars, der Ende November 2000 begann, war der erste Abschnitt in dem, was eine historische Abfolge werden wird. Die panischen Zinssenkungen von Grennspan am 3. Januar 2001 waren der zweite. Nun wartet die Welt auf weitere Zinssenkungen durch die FED in schneller Schussfolge. Die "Hoffnung" hier ist, daß eine der Senkungen der Folge dazu dienen wird, das gesamte US-Finanzsystem und seine Wirtschaft zu unterstützen. Was niemand als sicher weis, ist, welche der Senkungen dazu dienen wird, das US-Finanzsystem zu "retten"

      Zum Verständnis:
      Die gesamte Finanzwelt stand auch da und wartete, als die Bank von Japan die japanische Wirtschaft durch ihre Zinssenkungen bis auf Null die Treppe runtergejagt hatte. Es hat nicht "funktioniert", und zu erwarten, daß es jetzt in den USA "funktioniert" heißt, daß man die wahre Natur des wirtschaftlichen Problems falsch verstanden hat. Eine Kreditexpansion führt ihrer Natur nach immer zu immer größeren und zahlreicheren Fehlinvestitionen. Keine davon läßt sich im voraus als solche erkennen, bis die Welle der künstlichen Kredite abzuflauen beginnt. Im Fall der USA sind alle diese Fehlinvestitionen bereits getätigt. Sie sind da. Und es gibt zwischen Himmel und Hölle keine Möglichkeit, sie lebensfähige, ökonomische Investitionen umzuwandeln. Ein Neubeginn der US-Kreditexpansion würde es nicht. Selbst ein kurzlebiges Neustarten der US-Kreditexpansion würde nur verursachen, daß andere Bereiche der US-Wirtschaft zu ihren bereits ausstehenden Fehlinvestitionen weitere und neue Fehlinvestitionen in anderen Bereichen schaffen. Fehlinvestitionen sind wie als ob man ständig Brücken an den falschen Stellen bauen würde.

      Diese Brücken können Meilensteine der Ingenieurskunst sein und von künstlerischer Schönheit, aber wenn die Leute nicht dorthin wollen, wohin die Brücken führen, sind sie nutzlos. Das ist auch dann wahr, wenn es diese Leute nichts (oder fast nichts) kostet (wegen der Kreditexpansion und der niedrigen Zinsen), sie zu überqueren.

      Wenn die Kreditexpansion austrocknet, müssen die Leute zum überqueren der Brücke aus ihren eigenen Taschen zahlen. Die meisten werden die Brücke nicht überqueren, oder sich einen günstigeren Weg suchen, dorthin zu kommen, wo sie hinwollen. Die Brücke ist eine Fehlinvestition - und steht leer. Diese leeren Brücken plötzlich zu entdecken und dann mehr von der Politik zu fordern, die sie überhaupt erst ins Leben gerufen hat, bedeutet, hartnäckig darauf zu bestehen, daß Brücken überall gebaut werden - ohne wirtschaftlichen Nutzen.

      Die einfache und grundlegende wirtschaftliche Tatsache ist, daß sobald eine Kreditexpansion erstmal aus dem Ruder gelaufen ist, die Menschen millionenweise anfangen, zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten zurückzukehren, die ihnen offenstanden, als sie sie mit ihren eigenen Gewinnen bezahlten, nicht mit ihren Gewinnen plus ihrem Geliehenen. Wenn viele dieser Leute Verluste einstecken mußten, entweder durch ihre Aktieninvestitionen (wie in Japan) oder über die Werte ihrer Häuser (durch die Kredite, die diesen gegenüber nicht gefallen sind), dann besteht keine Hoffnung diesseits der Hölle, daß solche Leute plötzlich die großen Spendierer sein werden, wenn niedrigerere Zinsen für neue Kredite vor ihnen winken. Selbst mit Zinsen nahe Null, wie die in Japan, können die herschenden Mächte es einfach nicht schaffen, die interne Wirtschaft anzukurbeln, weil die Verbraucher nichts ausgeben wollen. Sie werden sicher die Vorteile der niedrigeren Zinsen nutzen, aber sie werden sie nutzen, um ihre bestehenden Kredite zu refinanzieren. Das senkt die Gewinne der Verleiher auf Null - genau wie die Zinsen.

      Das Warten auf den amerikanischen Verbraucher
      An dieser Stelle im globalen Wirtschaftsepos wartet die Welt auf den amerikanischen Konsumenten. Aber wenn genügend Amerikaner entscheiden, daß sie das ausleihen-und-ausgeben-Spielchen nicht länger spielen wollen, dann ist nicht nur die US-Wirtschaft auf japanischem Territorium, sondern die ganze Welt. Es waren diese amerikanischen Konsumenten durch ihren Kauf an Importen, die die meisten asiatischen Wirtschaften erhalten haben. Blos Europa steht in einer anderen globalen Position, da nur 2% seiner Exporte in die USA gehen. Asien wird "getoastet", wenn die US-Importe böse abfallen. Die 15 Nationen der Europäischen Union werden widerstehen.

      Das globale Problem ist, daß die US-Kreditexpansion das wirtschaftliche Equivalent dazu ist, als wenn der Rest der Welt falsche Wirtschaftsbrücken überall hin gebaut hätte, vor allem in die USA. Diese Fehlinvestitionen wurden gemacht, weil große Teile der US-Kreditexpansion nach Übersee geflossen sind, um Importe zu kaufen. Das US-Handel und -Leistungsbilanz-Defizit überschwemmte die Welt mit einem gewaltigen Ausfluß geliehener US-Dollar.

      Die wahre US-Wirtschaft:
      Die wahre US-Wirtschaft produziert echte, materielle Güter. Sie wurde seit Juni 2000 eingestampft. Der Index der Erzeugenden Aktivitäten fiel im vierten Quartal 2000 deutlich. Die Produktivität ist nun drei Monate in Folge unter 50 gefallen. Die US-Exportaufträge sind seit ganzen drei Monaten rückgängig. Dies ist eine sehr schnelle Kontraktion, und sie ist deutlich zunehmend. Der Produktivitäts-Index ist von 49,6% im November auf gerade mal 42,4% im Dezember zurückgegangen. Alles unter 50% ist eine wirklich reale Kontraktion.

      Schlimmer noch, die US-Großhandelspreise für sind von 56,6 im November auf 61 im Dezember gestiegen. Am schlimmsten ist der Preisanstieg für Energie. Hier nur ein paar Beispiele. Flugzeugkraftstoff ist von November´99 bis November 2000 um 59,6% teurer geworden; der Dieselpreis stieg um 53,7%, Erdgas um 51%, Propan um 45,5%. Die einzigen beiden Energiebereiche, die (bis jetzt) keine gewaltigen Verteuerungen zeigen, sind die Elektrizitäts-Preise für Verbraucher und Handel, die über diesen Zeitraum vergleichsweise um 2,6% und 2,9% gestiegen sind. Aber diese Zahlen reflektieren noch nicht die aktuelle Elektrizitätskrise in Kalifornien. Alles in allem sind über diesen letzten Zeitraum die US-Großhandelspreise für Energie im Durchschnitt um 20% gestiegen. Die Verbraucherpreise werden später reagieren.

      Ein mächtiger Kredit-Krach:
      US-Firmen können nicht länger an die Wall Street gehen und ein paar Aktien verkaufen. Dieser Weg, um mehr Geld zusammenzubekommen, ist versperrt. Firmenanleihen sind sehr schwer zu verkaufen. Die Banken haben ihre "Willkommens-Fußmatten" für Firmen-Kreditnehmer reingeholt und im Keller versteckt. Drinnen, in den Hinterzimmern, zählen die US-Banken die schnell steigende Zahl an Unternehmens- und Firmenkrediten, die bitter werden. Drüben am Flohmarkt für Firmenanteile, bringen spekulative Anleihen 9,4% höhere Erträge als vergleichbare US-Schatzanleihen. Die Ramsch-Anleihen, die von IT-Ausstattern herausgegeben werden, wie konkurrenzfähige örtliche Wechsel, bringen nun Erträge von 33% ein (das ist kein "Tippfehler") Alles zusammen bedeutet das, die US-Unternehmen bekommen einfach kein Geld.


      Um dorthin zu kommen, braucht es Intervention:
      Interventionismus ist die Krankheit der Regierungen. Er ist die arrogante und tödlich gefährliche Idee, daß Menschen in der Regierung - durch ihre komplexen Manipulationen der Zinsen, Geldmengen, Regeln und Regulationen, die sich andauernd ändern, und den ganzen anderen Kram - mehr als ein sauberer, freier Markt erreichen können, der zusammengehalten wird durch klare Eigentumsrechte und gesundes Geld und Kredite. Wenn die Summe all der akkumulierten Interventionen in der US-Wirtschaft anfängt, sich zu zeigen, nähert sich eine große Gefahr - sehr schnell!

      Der "Inszenierung" läuft schon seit Jahrzehnten, aber es hat diese irrationale Kreditexpansion von 1995-2000 benötigt, um den jetzigen Punkt zu erreichen. Jetzt fängt der wahre Krach erst an. Und was das wichtigste ist, womit die Amerikaner und der Rest der Welt rechnen können, zur "Heilung" all dieser durch die Regierung verursachten Wirtschaftsprobleme werden noch mehr Interventionen angewendet! Wie weiter oben bereits analysiert, diese Probleme existieren, einmal verursacht, materiell. Sie sind die Fehlinvestitionen, die Brücken ins Nirgendwo, über die zu gehen niemand bereit ist. Grundlegend ist das der Grund, warum kein noch so hoher Betrag an Regierungssubventionen diese Fehlinvestitionen wirtschaftlich wertvoll machen kann.

      Die nächste Gefahr
      Diese Gefahr kommt am 20. Januar. Mit dem Wissen, daß die US-Wirtschaft pleite ist, wird die neue Bush-Regierung höchstwahrscheinlich versuchen, die wirtschaftliche Situation zu "retten" Das einzige Mittel, das sie dazu hat, ist, noch mehr Interventionen im US-Finanzsystem und der Wirtschaft zu machen.

      Das ist das grundlegende Problem mit Interventionismus. Alle Nationen leisten es sich. Aber nur eine, die USA, hat bis jetzt den Preis dafür zu zahlen. Die "Medizin" für alte Interventionen waren immer "neue" Interventionen - zusätzlich zu den alten. Solange die USA zu "boomen" erschienen, schien die "Medizin" zu wirken. Als die USA aufhörten, "boomend" zu erscheinen, liegt die Krise der Interventionen auf der Hand.


      In den Vereinigten Staaten
      Schreiten in den vorbereiteten Untergang
      Wenn Präsident Bush das Oval Office betritt, wird er auch das größte wirtschaftliche Durcheinander betreten, welches je ein Präsident nach Präsident Hoover betreten hat. Nur eine zentrale wirtschaftliche Tatsache ist nötig, um diese Aussage zu rechtfertigen und zu bestätigen. Hier ist sie: Zwischen 1925 und 1929, inflationierte die starke FED (unter Benjamin) den US-Geldbestand um 10%. Zwischen 1995 und 2000 hat die FED unter Greenspan den US-Geldbestand um 55% inflationiert. Alle Wirtschaftshistoriker wissen, was 1929 passierte, aber es braucht eine gültige Wirtschaftstheorie - so wie die österreichische Theorie vom Handelszyklus - um zu sehen, was nun passieren wird.

      Offensichtlich ist - im Vergleich zu den 10% Inflation der Geldmenge der 20er Jahre - die 55% Inflation der Geldmenge der 90er ein mindestens fünfmal größeres Problem als die monetären Fehler, die vor 1929 gemacht wurden. Angesichts der massiven Fehlinvestitionen in den USA und vor allem in Japan und Asien ist da nur sehr wenig, was getan werden könnte. Eine große Zahl der Werke und ihrer Ausrüstung wird geschlossen werden müssen. Nach dem das bedauerlicherweise geschehen ist, müssen neue Investitionen gemacht werden, in neue Werke und Ausrüstung, welche tatsächlich einen wirtschaftlich gültigen Verbraucherbedarf hinter sich haben - und keine Ausleihungen.

      Das bedeutet, daß eine "vorrübergehende" Rezession nötig ist.

      Eine vorrübergehende Rezession ist eine, wo, wenn Fehlinvestitionen abgeschrieben und neue Investitionen getätigt wurden, die Wirtschaft durch eine Periode vorrübergehender Arbeitslosigkeit und niedrigeren Lebensstandarts geht, und das Finanzsystem durch eine Periode der Abschreibung nichteinbringbarer Kredite. Regierungen, die vor diesem eigentlich normalen wirtschaftlichen Ereignis stehen, können im Prinzip nur zwei Dinge tun. Sie können die Regierungsausgaben bis auf die Knochen streichen und die Steuern entsprechend senken. Das wird die Geldflüsse privater Personen und aller betroffenen Unternehmen befreien, und es ihnen ermöglichen, zu sparen. Dann können sie das Ersparte benutzen, die meisten der ausstehenden Schulden zu bezahlen, und dann mit den Mitteln da zu stehen, neue und gültige Investitionen zu machen.

      Die andere Sache, die eine Regierung zu tun hat, ist es, den Zinsen freien Lauf zu lassen. Unter gar keinen Umständen darf eine Regierung versuchen, die Zinsen niedriger zu halten, als sie sich ein freier Markt bei sicheren und beleihbaren Anlagen einrichten würde. Es sind die hohen Zinsen, die das Sparen attraktiv machen, nicht die niedrigen. Neben der Freigabe der Zinsen muß eine Regierung deregulieren - vollständig.

      Wenn man sich an die obigen Wirtschaftsprinzipien hält, könnte sich die US-Wirtschaft selbst ins Reine bringen. Wenn sie in Asien angewendet würden könnte sich auch Asien von dem Zusammenbruch erholen.

      Das wird aber nicht passieren!
      Nichts von dem obigen wird passieren, oder aber es wird jämmerlich ungenügenden Grade passieren. Und zwar weil amerikanische Politiker jetzt zu viel Furcht vor den Illusionen im Kopf der amerikanischen Öffentlichkeit haben, die sie so vigoros während der letzten acht Jahre gehegt haben. Diese Illusionen basieren grundlegend auf der Idee, daß endloses Schuldenmachen der Weg aus gelben Ziegelsteinen zu endlosem Reichtum sei.

      Wenn Politiker vorne stehen und "Wohlstand" versprechen, müssen sie ihn "erschaffen". Aber es gab gab nie einen Stapel an Verbrauchsgütern, neuen Fabriken, ausstattung (Kapital) in irgendwelchen geheimen Lagerhäusern hinter der Schatzkammer. Politiker können in Wahrheit weder Reichtum noch Wohlstand schaffen.

      Da er bereits "die grundsätzlichen Voraussetzungen erworben" hat, wird Präsident Bush bedauerlicherweise sicher mit großer Zielsicherheit handeln, um den "Wohlstand" zu erhalten, was in der wirtschaftlichen Realität bedeutet, daß er versuchen wird, all diese vielen Fehlinvestitionen lauffähig zu halten, die nun die US-Wirtschaft überhäufen. Dies bedeutet schlicht in völliger Mißachtung der wirtschaftlichen Tatsachen zu handeln. Mehr Geld, entweder direkt erzeugt oder durch niedrigere Zinsen, macht lebensunfähige Investitionen nicht lebensfähiger. Nichtsdestotrotz wird Mr. Bush sicher versuchen, noch mehr Investitionen und Geld zu erschaffen








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      Der Schatten des Jahres 1929

      Dr. Markus Stahl und Dipl. Volksw. Markus Mezger 1 veröffentlicht in der Publikation: Die Bank, (Mai-Heft), S. 300 - 307

      Die Parallelen zwischen den derzeitigen Visionen einer „New Economy“ und dem ungeheuren fortschrittsglauben der goldenen zwanziger Jahre sind augenfällig. Besonders der Höhenflug der Börsenkurse sprengt damals wie heute jeden historischen Vergleich. Befindet sich der US-Aktienmarkt ebenso wie in den zwanziger Jahren in einer sich beschleunigenden Kursblase, die jederzeit platzen könnte? Droht den USA abermals ein Kursturz, dessen Folgen noch lange zu spüren sein werden? Gibt es also Parallelen zwischen heute und damals?

      „Es wird ein Crash kommen - und er könnte schrecklich sein“ warnte der umstrittene Ökonom Roger Babson vor der jährlichen nationalen Wirtschaftskonferenz am 5. September 1929. Die Warnung erfolgte damit nur zwei Tage nach Erreichen des Börsenhochs einer bis dahin beispiellosen Rekordhausse, die den Investoren seit dem
      August 1921 Zuwächse von annähernd 500 % bescherte. Dagegen waren die Mehrzahl der Bankiers und die große Schar ihrer hoffnungsfrohen Klientel fest davon überzeugt, daß die amerikanische Wirtschaft sich auf dem rechten Weg befindet, und daß Wall Street nur das klare Spiegelbild des ungeheuren Fortschritts und des wachsenden Wohlstandes sei. Wenige Tage vor der großen Börsenkatastrophe, am 15. Oktober 1929,
      sprach der hoch angesehene Börsenoptimist Irving Fischer, Professor an der Yale-Universität, die unsterbliche Feststellung aus: „Die Aktienkurse haben offenbar ein dauerhaft hohes neues Niveau erreicht“. Und: „Ich erwarte, daß die Kurse in wenigen Monaten ein gutes Stück höher als heute stehen werden.“ Nach der markanten Aufwärtsbewegung des amerikanischen Aktienmarktes in den letzten zehn Jahren schallen dem Börsenpublikum heute ähnlich kontroverse Stimmen entgegen. Die eine Seite sieht die gegenwärtige Aktienhausse aufgrund der „digitalen Revolution“ ökonomisch gut fundiert und erwartet für die nächsten Jahre erneut eine Fortsetzung des
      bisherigen Kursaufschwungs. Auf der anderen Seite wird vor einer spekulativen Kursblase gewarnt 2 , die insbesondere die Aktien aus den Bereichen Telekommunikation, Medien, Internet und Biotechnologie erfaßt hätte. Sind diese Warnungen berechtigt? Kann sich das Börsendesaster von 1929 wiederholen? Gibt es Parallelen zwischen heute und damals?

      Die Vision einer neuen Äraഊ2
      Jede langwährende Hausse scheint als Fundament ein populäres Leitthema zu benötigen, das die Phantasie der breiten Masse der Kapitalanleger für eine lange Zeit anzuregen vermag. Der Auslöser des Börsenrauschs der goldenen zwanziger Jahre waren die phantastischen technischen Errungenschaften wie Radio, Elektrizität und Auto, sowie die organisatorischen Neuerungen, die durch Frederick Taylor inspiriert wurden. Die Fließbandproduktion in der Automobilindustrie und der spektakuläre Transatlantikflug von Charles Lindberg im Jahre 1927 ließen die alte Eisenbahnindustrie verblassen und rückten den Traum grenzenloser individueller Mobilität für viele Bürger in greifbare Nähe. Das Radio und der Übergang vom Stummfilm zum vertonten Filmstreifen eröffneten nicht nur Hollywood ungeahnte Möglichkeiten. Dieser ungeheure Fortschritt faszinierte damals Unternehmer, Verbraucher, Politiker und Anleger gleichermaßen. Mit ihm verbunden waren erhebliche Produktivitätssteigerungen, eine ganz entscheidende Triebfeder der amerikanischen „Prosperity“. Die Arbeitsproduktivität erhöhte sich in nur zehn Jahren um erstaunliche 43%. Damit einher gingen hohe Wachstumsraten bei Preisstabilität und niedrige Arbeitslosenquoten. Von 1922 bis 1929 betrug das durchschnittliche reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts 4,2%. Goldene Zeiten brachen aber vor allem für die Unternehmer an. Unter dem republikanischen Präsident Calvin Coolidge (1923 - 1929) wurde eine wirtschaftsliberale Politik betrieben und der Grenzsteuersatz von 73% auf 25% ermäßigt. Die Unternehmensgewinne erhöhten sich von 1923 bis 1929 um über 60%, weil insbesondere die Löhne nur ein Viertel so stark stiegen wie die Produktivität. Die tradierten volkswirtschaftlichen Zusammenhänge schienen den damaligen Zeitgenossen überholt. Amerika war nicht nur nach Ansicht von John Moody, dem Gründer der gleichnamigen Rating-Agentur, in eine „neue Ära“ eingetreten. Siebzig Jahre später scheint sich die Geschichte in neuem Gewande zu wiederholen. Diesmal ist es das rasante Wachstum des Internets, das die Phantasie der Anleger blühen läßt. Die Vernetzung der privaten Haushalte und der Unternehmen hat die Informations-und
      Datenflüsse weltweit revolutioniert. Die Verbreitung des Internets könnte sich als die Basisinnovation erweisen, die eine neue, lange Wachstumsphase einläutet hat. Wie in den zwanziger Jahren Radio und Film erschließt das Internet für Produzenten und Verbraucher neue Welten. Informationen können mit dem neuen Medium in Sekundenschnelle weltweit recherchiert, verarbeitet und elektronisch versendet werden. Der Vertrieb von homogenen Produkten der Finanzbranche (z.B. Kredite, Aktien, Versicherungen) oder der Konsumbranche (Reisen, Bücher, Musik) kann heute zunehmend über das Netz abgewickelt werden. Die größten Produktivitätsgewinne verspricht das Internet aber in der Kommunikation zwischen den einzelnen Unternehmen
      (Business to Business). So kann beispielsweise der Einkauf großer Unternehmen über elektronische Marktplätze erfolgen und die Transaktionskosten damit wesentlich gesenkt werden. Die deutlichen Produktivitätssteigerungen ließen das Bruttosozialprodukt in Amerika von 1991 bis 1999 real um durchschnittlich 3,6% pro Jahr wachsen. In den letzten drei Jahren lag das Wachstum des realen BSP sogar über der 4%-Marke. Über eine noch dynamischere Entwicklung durften sich Unternehmer und deren Kapitalgeber freuen. Die Unternehmensgewinne legten von 1991 bis 1999 mit durchschnittlich 9,4% deutlich schneller zu als die durchschnittlichen Löhne (3,2%). Die Tatsache, daß dieseഊ3 beachtlichen Zuwächse ohne nennenswerte Inflation erzielt werden konnten, haben wie in den zwanziger Jahren der These Vorschub geleistet, die USA sei nunmehr in eine „neue Ära“ eingetreten, in der hohes Wirtschaftswachstum mit niedrigen Zinsen und niedriger Inflation spannungsfrei einhergehe. Mit dem tiefen Glauben an eine derartige „Goldilock Economy“ werden Einwände und die historischen Erfahrungen leicht beiseite geschoben oder verdrängt. Den kommerziellen Anwendungen des Internet sind in vielen Bereichen noch enge Grenzen gesetzt. Aktuelle Mängel, wie das Fehlen elektronischer Zahlungsmittel (Cyber-Cash) und eines Rechtsrahmen für Netzgeschäfte, unzureichende
      Sicherheitsstandards oder Infrastrukturlücken des Netzes könnten durch technische Neuerungen in den nächsten Jahren wohl noch behoben werden. Dennoch könnten sich viele Internet-Phantasien der Börsianer als Luftschlösser erweisen. In dem Bereich der physischen Freizeitgestaltung (Sport, Wellness) sind dem weltweiten Netz ebenso Grenzen gesetzt wie beim Vertrieb von beratungsintensiven oder inhomogenen Produkten. Noch schwerwiegender dürften sich allerdings die Kräfte des Wettbewerbs erweisen. In den E-Commerce-Bereich neu eintretende Firmen werden von den euphorischen Börsianern bisher noch mit reichlich Eigenkapital versorgt, womit die Grundlage für mehr Wettbewerb in der Zukunft geschaffen wird. Hinzu kommen noch die etablierten Handelskonzerne, die dank ihrer Größe massive Investitionen in diesen Bereichen tätigen können und über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügen. Ob die Internet-Pioniere in einem zunehmend wettbewerbsgeprägten Umfeld die hochgeschraubten Gewinnerwartungen, die in den fantastischen Börsenbewertungen reflektiert werden, jemals werden erfüllen können, scheint zumindest für die Mehrzahl der Anbieter fraglich. Der verlustreichen Investitionsphase könnten statt der erhofften Monopolgewinne eine Phase des ruinösen Wettbewerbs folgen.
      Kursrekorde auf dünnem ökonomischen Fundament Mitte der zwanziger Jahre mochte noch niemand etwas von der anschließenden Kursexplosion geahnt haben. Von 1921 bis 1924 hatten die Börsianer mit einer Rendite
      von durchschnittlich 12% durchaus keine schlechten, aber eben auch keine außergewöhnlichen Jahre hinter sich. Die Kursgewinne waren zudem durch verbesserte Ertragsaussichten im Unternehmenssektor gut fundiert. Die Übertreibungsphase begann im Jahr 1926. Immer steiler ging es nun aufwärts, Verschnaufpausen fielen immer
      spärlicher aus. Allein in den letzten zwölf Monaten der damaligen Hausse zogen die Kurse um knapp 60% an. Am Ende hatte die Gesamtbewegung von August 1921 bis September 1929 eine Rendite von rund 500%, oder annähernd 25% pro Jahr erbracht. Auch der enorme wirtschaftliche Fortschritt in den goldenen Zwanzigern konnte derartige Kursgewinne nicht rechtfertigen. In den neunziger Jahren zeigte der amerikanische Aktienmarkt ein vergleichbares Bild. Von 1991 bis 1994 wuchs der S&P100 stetig und nahezu linear an, bis dahin durchaus im Einklang mit den makroökonomischen Einkommensgrößen. Die Hausse gewann ab 1995 richtig an Fahrt. Die Krisen in den Emerging Markets im Spätsommer 1997 und das Debakel um den Hedge-Fonds LTCM im Herbst 1998 erwiesen sich nur als kurzfristige Zäsuren. Die Spekulation wurde insbesondere an der technologielastigen Börse Nasdaq noch einmal kräftig angeheizt. Der die 100 größten Technologieaktien umfassende Aktienindex Nasdaq100 konnte von Oktober 1998 bis Ende März 2000 noch einmal umഊ4
      230% zulegen. Gegenüber dem in Grafik1 abgebildeten S&P100, der von Januar 1991 bis März 2000 Kursgewinne von über 400% zu verzeichnen hatte, stieg der Nasdaq-Index in derselben Zeit sogar um unglaubliche 1.960%. Damit stellt die gegenwärtige Bewegung die spekulativen Exzesse der zwanziger Jahre deutlich in den Schatten.

      Die realwirtschaftlichen Größen können diesem stürmischen Wachstum längst nicht mehr standhalten. Geht man beispielsweise davon aus, daß der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren auf dem aktuellen Kurslevel stagniert, so müßten die Unternehmensgewinne mit durchschnittlich 13,75% per annum wachsen, um die bereits entstandene Lücke zu schließen. Dies wäre eine deutlich höhere Rate als in den vergangenen fünf Boom-Jahren (Gewinnwachstum 10,93%). Setzte sich allerdings das Tempo der Kurssteigerungen der letzten fünf Jahren mit einer jährlichen Performancerate von 26% in den nächsten fünf Jahren fort, so wäre schon ein Gewinnwachstum von 43% erforderlich, um die dann erreichten Kursstände auch fundamental zu untermauern. Dabei wird schon von vielen Kritikern vermutet, daß die erheblichen Gewinnanstiege der letzten fünf Jahre auch teilweise virtueller Natur sein könnten. Beispielhaft läßt sich das Phänomen der Stock Options anführen, mit denen jahrelang die Gewinne hoch- und die Personalkosten kleingerechnet wurden. Da die echten Kosten dieser Optionen nach amerikanischen Bilanzrecht nicht ausgewiesen werden müssen, konnte ein scheinbar stetig steigender Unternehmensgewinn bei tendenziell sinkenden Personalkosten dargestellt werden. Es wurde errechnet, daß einerഊ5 der größten Technologiekonzerne Amerikas statt stetigen Gewinnanstiegen einen zweistelligen Milliardenverlust ausweisen würde, wenn die echten Kosten der Stock Options plötzlich offengelegt werden müßten. Die Kritiker vergleichen derartige Bilanzmanöver sogar mit den luftigen Buchhaltungspraktiken verschiedener japanischer Firmen in der Bubble-Phase der achtziger Jahre. Sollte die Wachstumsrate der Gewinne börsennotierter US-Aktiengesellschaften letztlich wieder auf ihren langjährigen Durchschnittswert (1973-1999) von 8,65% zurückfallen, dann müßte der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren um insgesamt 20,5% bzw. 4,5% pro Jahr fallen, um die Schere zwischen fundamentalen Größen und Aktienkursentwicklung wieder zu schließen.

      Traditionelle Bewertungsmaßstäbe bedeutungslos
      Eine der auffälligsten Parallelen zwischen den zwanziger und den neunziger Jahren ist der Umstand, daß traditionelle Maßstäbe zur Bewertung von Aktien vor allem im Bereich der neuen Technologien zunehmend obsolet wurden. Es schien fast so, daß die neuen Paradigmen nicht Ursache, sondern Folge der gewaltigen Hausse waren. So standen in den zwanziger Jahren entsprechend dem tiefen Fortschrittsglauben vor allem die neuen Wachstumsindustrien im Mittelpunkt der Börsenhausse. Zu den Favoriten der Spekulation zählten neben den neuen Medienaktien auch die Aktien der Wachstumsbranchen Telefon, Elektronik, Luftfahrt, Chemie und der Versorgungsbranche. Diese Branchen kennzeichneten eine kurze Firmenhistorie und hohe, jedoch kaum kalkulierbare Ertragsperspektiven bei zugleich geringen oder fehlenden Dividendenausschüttungen. Ließen sich die Bewertungen nicht mehr nach traditionellen Maßstäben eingrenzen, so konnte mit neuen Kennziffern und
      fantasievollen Schätzungen jeder Kurs fundamental begründet werden. Diffuse Gewinnpotentiale scheinen somit ein gutes Fundament für den Bau spekulativer Luftschlösser zu bieten. Prominentes Beispiel war damals die als „General Motors of the Air“ bezeichnete „Radio Corporation of America (RCA)“, die vor allen durch Akquisitionen ein rasantes Umsatzwachstum von über 50% pro Jahr erzielte, jedoch noch keine Dividenden bezahlte. Ihr Kurs stieg seit Jahresbeginn 1928 von 85 US-Dollar bis zum September 1929 auf 505 US-Dollar. Die Aktien der in den zwanziger Jahren sehr innovativen Versorgungsbranche konnten in den zwölf Monaten vor dem Crash durchschnittlich über 120% zulegen, während die im Dow Jones-Index enthaltenen Industrietitel nur 60% und die als alte Industrie betrachteten Eisenbahnaktien lediglich rund 30% gewinnen konnten. Insoweit war der damalige Markt extrem gespalten. Die herausragenden Aussichten und Übernahmephantasien, die den Wachstumsaktien zugesprochen wurden, spiegelten sich auch in weit überdurchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs) wider. Das KGV der Versorgerbranche von durchschnittlich 26 wurde nur noch durch ein KGV von über 35 der innovativen Radioaktien übertroffen. Die im Dow Jones-Index enthaltenen Unternehmen wurden im September 1929 insgesamt mit dem einundzwanzigfachen ihrer erwarteten Gewinne bezahlt und damit doppelt so hoch wie der langjährige KGV-Durchschnitt von 10 - 12. In der letzten Phase der damaligen Kursblase hatte sich die Marktkapitalisierung der Wall Street bis zu 89,7 Mrd. US-Dollar aufgebläht und überstieg mit dem Faktor 1,1 bereits das gesamte amerikanische Volkseinkommen in Höhe von 81 Mrd. US-Dollar.ഊ6 Die aktuelle Bewertung amerikanischer Aktien stellt heute die damaligen Rekorde längst in den Schatten. Die Marktkapitalisierung des gesamten amerikanischen Aktienmarktes in Höhe von ca. 16,8 Billionen US-Dollar (Nasdaq: 6,6 und Big Board: 10,2 Billionen US-Dollar) übertraf Ende März 2000 mit dem Faktor 1,7 das nominale Bruttosozialprodukt von 9,5 Billionen US-Dollar. Während die neuen Lieblinge der Börsianer, die Internet-Aktien von einem Allzeit-Hoch zum nächsten klettern, befindet sich der überwiegende Teil der Aktien der „alten“ Industrie in einer tiefen Baisse. Dies zeigt die seit Mitte 1998 steil abfallende Advance-Decline-Linie des Gesamtmarktes, welche die über ein Jahr laufende Summe der Aktien mit Kurszuwächsen minus der Aktien mit Kursverlusten verkörpert. Von den Kursverlusten in den herkömmlichen Branchen, stellvertretend seien die Auto- und die Konsumbranche genannt, lenken die aufsehenerregenden Höhenflüge der Technologieaktien ab. Von Anfang November 1998 bis Anfang März 2000 hat sich der technologielastige Aktienindex Nasdaq100 noch einmal mehr als verdreifacht, während die Investoren am Gesamtmarkt mit einer Performance von knapp 30% zufrieden sein mußten. Für Internettitel muß mittlerweile ein Kurs-Gewinn-Verhältnis jenseits der 200 in Kauf genommen werden. Wie aus Grafik 3 zu entnehmen ist werden Technologieaktien am Markt heute zu einem doppelten so hohen KGV bezahlt wie die restlichen Aktien, während sie zu Beginn 1996 nur mit einem Aufschlag des 1,2fachen KGV’s gehandelt wurden. ) Aktien sind gegenüber Anleihen relativ teuer Aktien konkurrieren mit festverzinslichen Wertpapieren und alternativen Vermögensanlagen wie Immobilien um die Gunst der Anleger. Da Unternehmenserträge gegenüber festen Zinszahlungen großen Schwankungen unterworfen sind, fordern Aktienkäufer für das höhere Risiko eine Prämie in Form zusätzlicher Erträge. Die Vorliebe für das riskantere Aktiengeschäft wurde bereits in den zwanziger Jahren durch zeitgenössische Bücher angestachelt. E.L. Smith zeigte seinen Lesern, daß Aktienഊ7 insbesondere in den ersten beiden Dekaden des zwanzigsten Jahrhunderts deutlich höhere Erträge als Anleihen erzielt hätten. So verselbständigte sich schon damals die Idee, daß Aktien unabhängig von ihrer aktuellen Bewertung Rentenpapieren vorzuziehen seien. Die Dividendenrendite verlor deshalb in der Endphase der Spekulation ihre Funktion als Vergleichsmaßstab für die Rentabilität von Aktien im Vergleich zu Renten. Während die Dividendenzahlungen bis 1927 mit dem Anstieg der Aktienkurse noch einigermaßen mithalten konnten, war wohl der Gewinnsprung bei vielen Unternehmen wie z.B. General Motors 1928 der Auslöser für eine drastische Überschätzung künftiger Gewinnausschüttungen. Die Hoffnungen auf eine Überrendite der Anlagegattung Aktien zerstoben in der großen Depression, die dem Kurssturz im Oktober 1929 folgte. Erst 25 Jahre später, am 23. November 1954, sollte der Dow Jones Industrials wieder den Höchststand des 2. September 1929 von 381,17 Punkten erreichen. Eine alternative Geldanlage in festverzinslichen Wertpapieren hätte dagegen das Kapital in dieser Zeit um rund 150% anwachsen lassen. Die langjährige Hausse der Gegenwart hat unter den amerikanischen Investoren heute erneut den Glauben erweckt, daß Aktien festverzinslichen Papieren zu jedem Zeitpunkt überlegen seien. Die laufenden Dividendenrenditen von durchschnittlich ca. 1,2% können dabei jedoch kaum als Kaufargumente herangezogen werden. In den letzten Jahren wurden diese Gewinnausschüttungen komplett von den Inflationsraten aufgezehrt. Dies sollte allerdings nicht überbewertet werden, da steuerliche Aspekte und die Selbstfinanzierung von Investitionen aus dem Gewinn für junge Wachstumsunternehmen gute Gründe für eine rückläufige Ausschüttungsquote sein können. Gravierender ist da schon, daß die Relation zwischen Unternehmensgewinnen und Kursniveau mit einer aktuellen realen Rendite von knapp unter einem Prozent ein historisches Tief erreicht hat. Gleichzeitig bekommen Investoren, die nicht allein auf die Zukunft setzen wollen, am kurzen wie am lange Ende des Rentenmarkts deutlich höhere Realzinsen geboten. Die Spannungen zwischen den Aktien- und Rentenrenditen, die sich beispielsweise auch im Sommer 1987 in ähnlicher Größenordnung aufgebaut hatten, entluden sich schließlich am 19. und 20. Oktober 1987, als der Dow Jones Industrials in zwei aufeinanderfolgenden Handelstagen variabel mehr als 40% seines Werts einbüßte. Die seit Anfang 1999 anziehenden Realzinsen haben die Schere zwischen Eigenkapital- und Fremdkapitalverzinsung erneut weit geöffnet. Das Schmiermittel jedes Aktienbooms ist reichlich vorhandene Liquidität der Marktteilnehmer. Im Laufe einer wachsenden Kursblase muß allerdings ein immer größerer Teil der gesamtwirtschaftlichen Geldmenge für die Finanzierung der laufenden Börsenumsätze abgezweigt werden und steht somit für den Güterkonsum nicht mehr zur Verfügung. Dies erklärt auch die jeweils als „neu“ gefeierte Kombination aus nahezu unveränderten Konsumgüterpreisen und explodierenden Preisen für Vermögenswerte (Asset Inflation), wie sie für die großen Spekulationsbewegungen der zwanziger und neunziger Jahre kennzeichnend waren. Die Geldumsätze an den Wertpapierbörsen Amerikas hatten während der goldenen zwanziger Jahre unglaubliche Höhen erreicht. Im Crashjahr 1929 wurde ein Dollar-Volumen in Höhe des 1,3fachen BSP umgesetzt. Von 1931 bis 1990 war es dann um die US-Börsen verhältnismäßig still geworden. Die Relation der Wertpapierumsätze pro Jahr zum BSP machte nicht einmal mehr 50%, in der Zeit von 1934 bis 1982 sogar weniger als 25% des BSP aus. Ganz anders das Bild in den boomenden Neunzigern. Eine verbesserte technische Infrastruktur und elektronische Brokerhäuser erlauben auch dem privaten Anleger den zeitnahen An- und Verkauf von Wertpapieren innerhalb eines Tages (Intraday-Trading). Die jährlichen Dollar-Umsätze
      haben 1999 rund 250% des BSP erreicht und in den ersten Monaten des Jahres 2000 wurde dieser fantastische Wert noch bei weitem übertroffen. Es scheint fast so, als beschäftige sich die ganze amerikanische Volkswirtschaft mit dem Aktienhandel. Inwieweit die amerikanische Notenbank den finanziellen Nährboden für diese spekulativen Exzesse bereitet hat, entzweit Ökonomen damals wie heute. Unstrittig ist, daß die Anfangsphase beider Boombewegungen von einer Politik des lockeren Geldes begleitet war. Seit 1921, dem letzten Jahr der zur Bekämpfung der Nachkriegsinflation eingeleiteten restriktiven Geldpolitik, betrieb die amerikanische Notenbank eine akomodierende Geldpolitik, in der der Diskontsatz von 6% im Jahre 1921 bis Mitteഊ9 1927 auf 3,5% gesenkt wurde. Für eine restriktivere Linie gab es nach dem traditionellen Inflationsbegriff damals auch keinen Fingerzeig. Die Steigerungsraten der Güterpreise lagen durchweg unter den kritischen Toleranzschwellen. Die Wachstumsraten der Geldmenge M1 entwickelten sich weitgehend parallel zum realen BSP, so daß die Gefahr eines aufgestauten Geldüberhangs, der kurzfristig auf den Güterkonsum gelenkt werden könnte vergleichsweise gering war. Die eigentliche Inflation und Kreditschöpfung spielte
      sich allerdings im Wertpapierbereich ab, aber die Überwachung der Kapitalmarktpreise gehörte nicht zu den expliziten Zielvariablen der amerikanischen Notenbank. Als es einigen Mitgliedern des amerikanischen Geldwesens dämmerte, daß die Verbindung von Wertpapierkrediten und Börsenboom Sprengkraft birgt, war es bereits zu spät, um das Spekulationskarussell zu stoppen. Die Börsen nahmen gerade dann markant an Fahrt auf,
      als sich die Notenbank entschlossen hatte, mit drei Diskontsatzerhöhungen um insgesamt 1,5% bis auf das Niveau von 5% im Sommer 1928, die spekulative Bewegung abzubremsen. Als der Aktienmarkt auch die Warnung des Notenbankpräsidenten Roy Young, daß Zentralbankgeld nicht für kreditfinanzierte Spekulation mißbraucht werden darf, sondern nur für produktive Zwecke zur Verfügung stehe, über ein halbes Jahr
      ignorierte, wurde der Diskontsatz schließlich am 9. August 1929 noch einmal von 5% auf 6% angehoben. Der entscheidende Schlag, wie sich jedoch erst zwei Monate später herausstellen sollte. Siebzig Jahre später scheint sich die Federal Reserve (Fed) in einem ähnlichen Dilemma zu befinden. Dabei hat die Politik des Notenbankpräsidenten Alan Greenspan bei vielen Beobachtern große Anerkennung gefunden. Wie die Wachstumsraten der Geldmenge M2 in Grafik 4 zeigen, hatte Alan Greenspan die Wirtschaft seit 1995 reichlich mit Liquidität versorgt, als sich die realen Wachstumspotentiale des Internetsektors abzuzeichnen begannen. Das in den letzten beiden Jahren in Relation zum realen BSP überproportionale Geldmengenwachstum hat sich trotz der hohen Konsumneigung der amerikanischen Haushalte noch nicht in steigenden Güterpreisen niedergeschlagen. Dafür werden in der „New Economy“ auch gute Gründe angeführt. Das Internet sorgt für
      eine deutlich höhere Markttransparenz und verringert die Preisspielräume für viele Anbieter. Der Personalbedarf im Zuge des stürmischen Wirtschaftswachstums konnte ohne bedeutende Lohnzugeständnisse aus dem amerikanischen Arbeitskräftereservoir und durch Immigration gedeckt werden. Die Arbeitslosenquote ist auf ein Rekordtief von 4,1% gesunken. Wie in den zwanziger Jahren hat damit die Notenbank den Auftrag der
      Wahrung von Preisniveaustabilität bei gleichzeitiger Förderung des Wirtschaftswachstums vordergründig mit Bravour erfüllt. Die expansive Geldpolitik der letzten Jahre hat aber nicht nur die produktiven, sondern eben auch die spekulativen Kräfte der amerikanischen Volkswirtschaft geweckt. Die Notenbankpolitik der verbalen
      Interventionen (Moral Suasion) erwies sich, nicht zuletzt aufgrund ihres häufigen Gebrauchs durch Alan Greenspan, vorerst als wirkungslos. Darüber hinaus klafften die verbalen Äußerungen und die Handlungen der amerikanischen Notenbank im Herbst 1998 weit auseinander. Angesichts der deflatorischen Wirkungen der Krisen in den Emerging Markets und des starken Kursrückgangs am amerikanischen Aktienmarkt im Herbst 1998 aufgrund des LTCM-Debakels rang sich die Fed zu drei Leitzinssenkungen durch. Vom 28. September bis zum 17. November 1998 wurde die Federal Funds Target Rate jeweils um ein Viertelprozent von 5,5% auf 4,75% zurückgenommen. Das war das Signal, auf das die Investoren gewartet hatten. Weil diese Bail-out-Aktion die Balance zwischenഊ10 Risiko- und Ertragserwartungen der Anleger veränderte, ließen sich die Entfesselung der Spekulationskräfte und die furiose Entwicklung der Internetaktien auch durch den zwischenzeitlichen Übergang zu einer restriktiveren geldpolitischen Linie nicht mehr aufhalten. Die Erhöhung der Federal Funds Target Rate auf 6,00% bis zum 22. März 2000 zeigte allerdings an den Aktienmärkten bisher noch keine Wirkung. Alan Greenspan hat sich mit seinem undogmatischen Krisenmanagement im Herbst 1998 in den Augen einiger Kritiker den fragwürdigen Ruf des Retters erworben, der auch in Zukunft nicht zulassen würde, daß die Kapitalmärkte drastisch unter ihr gegenwärtiges Niveau fallen würden. Damit könnten die Investoren eine implizite Bail-Out-Garantie verbinden. Die amerikanische Notenbank war 1998 somit ungewollt in eine ähnliche Zwangssituation hineingeschlittert wie die japanische Notenbank im Jahre 1987. In Japan waren die Geldmengenaggregate Mitte der achtziger Jahre weit schneller als das BSP gewachsen. Als die Pläne für eine Straffung der geldpolitischen Zügel bereits auf dem Tisch lagen, sah sich die Bank of Japan nach dem weltweiten Crash der Aktien im Oktober 1987 gezwungen, durch die Beibehaltung der monetären Expansion ihren Beitrag zur Stabilisierung der Weltfinanzmärkte zu leisten. Während Wall Street und die Börsen in Europa längere Zeit für die Verdauung der Kursrückschläge benötigten, schwang sich der Nikkei schnell zu neuen Höhenflügen auf. Von Oktober 1987 bis Dezember 1989 konnte er noch einmal um 80% zulegen. Zu Beginn des Jahres 1990 platzte dann die Blase. Der Nikkei-Index büßte in den folgenden Jahren in der Spitze nahezu 70% des im Dezember 1989 erreichten Kursniveaus ein. Die Rettungsaktionen und die Übertreibungen der jüngsten Vergangenheit haben erneut die Frage aufgeworfen, ob die Notenbanken auf die Entwicklung der Aktienpreise
      reagieren sollten. Unstrittig ist, daß Notenbanken Inflationsgefahren, die aus der Höherbewertung des Aktienvermögens und einem entsprechendem Mehrkonsum derഊ11 privaten Haushalte resultieren, kontrollieren sollten. Empirischen Schätzungen zufolge hat der Anstieg des S&P500 seit Anfang des Jahres 1995 die Konsumgüternachfrage der privaten Haushalte in den USA mehr als 4% nach oben getrieben. Die Fed hat mit dem jüngsten Übergang zu einer restriktiveren Politik den Märkten signalisiert, daß sie diese indirekte Bedrohung der Preisniveaustabilität nicht hinzunehmen bereit ist. Aber sollte sie darüber hinaus versuchen, die Schwankungen und Übertreibungen der Aktienmärkte, deren Ursprung auch in der psychologischen Natur des Menschen zu suchen ist, in Richtung geeigneter Fundamentalfaktoren zu glätten? Die Beantwortung dieser Frage
      hängt wesentlich davon ab, welche langwierigen Folgen für eine Volkswirtschaft nach dem Platzen einer Bubble zu erwarten sind. Die langfristigen Folgen einer geplatzten Spekulationsblase „Wohin ist mein Geld verschwunden?“ will der entsetzte Spekulant wissen, nachdem der Crash die Kursgewinne der Vergangenheit zunichte gemacht hat. „Ihr Geld ist nicht weg“ versucht der Broker zu beruhigen, „es hat nur ein anderer“. Mit diesem Bonmot ist die laufende Vermögensumverteilung durch die Kursbewegungen am Kapitalmarkt
      umschrieben. Während die Hausse die Fiktion erhält, alle Markteilnehmer würden laufend vermögender, zeigt der Kassensturz nach dem Crash deutlich, daß ein Teil des Vermögens der zu spät auf den Börsenzug Aufgesprungenen an die Aktionäre der ersten Stunde umverteilt wurde. Der unterschiedliche Markterfolg einzelner Investoren kann der Notenbank jedoch keinen hinreichenden Grund liefern, in die Marktprozesse
      mäßigend einzugreifen und eine Bubble zu verhindern. Das wichtigste Argument für ein rechtzeitiges Handeln der Notenbank sind allerdings die langfristigen Folgen einer geplatzten Spekulationsblase für die Realwirtschaft. Als sich im Oktober 1929 die luftigen Börsengewinne wieder in Luft auflösten, sollte eigentlich nur eine Fiktion verloren gegangen sein. Doch wie alle Fiktionen konnten auch die damaligen Börsenfiktionen tief in das reale Wirtschaftsleben eingreifen. Verbraucher, die bislang nicht die geringsten Befürchtungen hatten, ihre Haushaltsbudgets auf Monate hinaus in der Erwartung vorzubelasten, daß sie die fälligen Ratenzahlungen aus
      Börsengewinnen begleichen könnten, hatten nach dem Crash erhebliche Mühe ihren Verpflichtungen nachzukommen. Rund 60% aller Automobile und 80% aller Radios wurden damals auf Kredit gekauft und standen nun auf Abzahlung in den Garagen und Wohnungen der Kunden. Unter diesen Umständen war an neue Anschaffungen nicht zu denken. Und Unternehmer, die auf der Grundlage ihres Effektenbesitzes Kredite zur
      weiteren Expansion ihrer Unternehmen aufgenommen hatten verwandelten sich durch den Crash über Nacht in zweifelhafte Schuldner, denen die Bank die Kredite kündigt. Einmal in Gang gekommen, drehte sich der Teufelskreislauf zwischen Konsumzurückhaltung, Investitionsstopp, Produktionseinschränkung, Lohnverlusten,
      Stimmungsverschlechterung und erneuter Konsumeinschränkung immer schneller. Ehe man sich versah, war man in einer Depression epidemischen Ausmaßes.
      Ein zweiter Weg für die Ansteckung der Realwirtschaft durch den Börsencrash ergab sich aus den empfindlichen Störungen im Finanzsektor in Folge der Überschuldung vieler Finanzintermediäre. So hatten einige Banken nach einem Crash plötzlich viele notleidende Kredite zu verkraften, die ihr Eigenkapital so stark reduzierten, daß ihreഊ12 Kreditvergabefähigkeit drastisch eingeschränkt war. Die Wirtschaft litt entsprechend unter einer lähmenden Kreditklemme (Credit Crunch). Aufgrund damals fehlender Einlagensicherungssysteme kam dann noch ein allgemeiner Vertrauensverlust in die Stabilität des Bankensystems hinzu, dem bis Ende 1933 rund 9000 Banken und acht Millionen Sparkonten zum Opfer fielen. Mit der Krise in der finanziellen Sphäre stürzte auch die Realwirtschaft in eine tiefe Depression. Das Bruttosozialprodukt schrumpfte in drei Jahren um ein Drittel. Die Arbeitslosenquote sollte von 3,2% im Jahre 1929 auf annähernd 25% im Jahre 1933 anwachsen, 85.000 Unternehmen mit Außenständen von 4,5 Mrd. US-Dollar gingen in den Konkurs. Der Finanzkrise ging in den zwanziger Jahren eine wahrhafte Orgie des Kredits voraus. So arbeiteten beispielsweise die geschlossenen Investmenttrusts mit hohen Fremdkapitalanteilen. Ihre einzige Aufgabe war es, die gepoolten Anlegergelder des Privatpublikums breit gestreut in Börsenwerten „a` la hausse“ anzulegen. Oftmals schuf man dabei ein undurchsichtiges Geflecht an mehrstufigen Beteiligungsholdings, also gehebelten Fonds, die Anteile an anderen - ebenfalls gehebelten - Fonds hielten. Im Extremfall der „United Founders Corporation“ wurde mit einem Eigenkapital von 500 US-Dollar ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Dollar gehebelt. Aber nicht nur innerhalb der Investmenttrusts wurde mit den Segnungen des Kredits gearbeitet. Kapitalschwachen Anlegern wurden von ihren Wertpapiermaklern auch direkt Wertpapierkredite (Margin Loans) gegen Verpfändung der mit diesen Krediten gekauften Aktien zur Verfügung gestellt. Rund eine Million Anleger spekulierten am Aktienmarkt mittels Margin Loans. Im Durchschnitt forderten die Broker im Jahre 1929 von den Wertpapierkäufern eine Sicherheitsleistung (Margin) bzw. Geldeinschuß in Höhe von 40% bis 50% des Wertpapiervermögens. Die Broker, deren Zahl sich von 29.609 im Jahre 1920 auf 70.950 im Jahre 1929 mehr als verdoppelt hatte, refinanzierten sich dabei auf dem Geldmarkt über Maklerkredite (Broker Loans). Unter dem Andrang der Spekulation stieg ihr Volumen von 2 Milliarden zu Anfang der zwanziger Jahre bis kurz vor dem Crash auf schwindelerregende 8,5 Milliarden US-Dollar, was knapp 10% der ausstehenden Marktkapitalisierung und des Volkseinkommens entsprach. Auch heute zeigen sich Phänomene einer Kreditinflation. Die permanenten Kursgewinne am amerikanischen Aktienmarkt vermitteln den privaten Haushalten ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Ihr zu Marktkursen bewertetes Vermögen hat sich von 1990 bis 1999 von 24,3 auf 48,9 Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt. Während der Vermögenszuwachs bei den realen Gütern (Grundstücke, Immobilien) mit durchschnittlich 4% p.a. vergleichsweise moderat ausfiel und ihr Anteil am Gesamtvermögen in den neunziger Jahren von 30% auf 23% zurückging, schnellte das Portfoliogewicht des direkten Aktienbesitzes der privaten Haushalte von rund 7% auf
      über 16% nach oben. Der Anteil des in Pensions- und Investmentfonds gehaltenen indirekten Aktienbesitzes konnte von ca. 16% auf 27,5% zulegen. Immer mehr Amerikaner wollen auch an dem schnellen Reichtum teilhaben, den der Aktienmarkt verspricht. Der Anteil der Haushalte, die über direkten oder indirekten Aktienbesitz verfügen, ist bis zum Jahre 1998 von etwas mehr als 40% auf knapp 49% gestiegen. Damit liegt dieser Wert weit über der Partizipationsrate von schätzungsweise 5 - 10% der Haushalte, die in den zwanziger Jahren am Aktienmarkt spekulierten.ഊ13 Welche Auswirkungen hat nun die permanente Höherbewertung des
      Wertpapiervermögens? Es war der Verdienst Milton Friedmans, die Grenzlinien zwischen Konsum, Einkommen und Vermögen neu zu ziehen. Demnach verfügen die privaten Haushalte über ein höheres permanentes Einkommen und können sich entsprechend mehr Konsum leisten, wenn Vermögenszuwächse als dauerhaft
      interpretiert we rden. Die kräftige Ausdehnung der Konsumentenkredite von 863 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 1994 auf 1.428 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal 1999 deutet darauf hin, daß die privaten Haushalte auch in Zukunft Erträge am Aktienmarkt erwarten, die die Zinsbelastung der aufgenommenen Kredite decken. Angesichts der ungebrochenen Aufwärtsdynamik des amerikanischen Aktienmarkts haben die Anleger auch die Scheu vor kreditfinanzierter Spekulation wieder verloren. Die von Banken für Wertpapierkäufe vergebenen Kredite, ausgedrückt in der Belastung von Margin-Konten bei den Mitgliedsfirmen der New York Stock Exchange, haben insbesondere in den letzten Monaten stark zugenommen, nachdem der befürchtete
      Computercrash zum Jahrtausendwechsel ausgeblieben war. Allein von Februar 1999 bis Februar 2000 haben die Wertpapierkredite um 75% von 151 Milliarden US-Dollar auf 265 Milliarden US-Dollar zugelegt. Gemessen an der Marktkapitalisierung der Wall Street von mehr als 16,8 Billionen US-Dollar sind die Wertpapierkredite mit einem Anteil von 1,6% aber noch verhältnismäßig bedeutungslos.


      Allerdings übertrifft die gesamte Verschuldungssituation der privaten Haushalte heute längst die Größenordnungen der zwanziger Jahre. Im Jahre 1929 erreichte die Verschuldung der privaten Haushalte rund 53% ihres verfügbaren Einkommens. In den neunziger Jahren stieg zwar auch das Nettovermögen der privaten Haushalte dank der permanenten Höherbewertung von Aktien deutlich an, die Nettoschuldenഊ14 (Bruttoverschuldung abzüglich finanzieller Forderungen) machen nach 47% im Jahre 1990 aber heute über 67% des verfügbaren Einkommens aus. Insbesondere die Höchststände der Konsumentenkredite in Relation zum BSP zeigen, daß die privaten Anleger den Märkten eine hinreichend offene Flanke für eine schmerzhafte Korrektur
      bieten. Rapide steigt auch die Außenhandelsverschuldung Amerikas. Während die USA in den zwanziger Jahren noch von Überschüssen im Außenhandel zehren konnten, ist Amerika heute mit einem stark wachsenden Defizit konfrontiert. So verdreifachte sich das Leistungsbilanzdefizit in den letzten fünf Jahren von 113 Mrd. US-Dollar auf zuletzt 338 Mrd. US-Dollar. Der frühere Rekordwert von 162 Mrd. US-Dollar in der Reagan-Administration
      im Crash-Jahr 1987 wird damit um das Doppelte übertroffen.
      Diese Auslandsverschuldung wird insbesondere dann virulent, wenn bei einem sich abschwächenden Kapitalmarkt ausländische Kapitalgeber nicht mehr bereit sind, die Defizite über Portfolio- oder Direktinvestitionen zu finanzieren. Die immer wieder angepriesene Umkehrung des ehemaligen Haushaltsdefizits in einen Haushaltsüberschuss von über 1% des Bruttosozialprodukts ist dank zunehmender Steuereinnahmen aus Kapitalerträgen teilweise Folge des Börsenaufschwungs. Der Haushaltsüberschuß wird auch durch den Umstand relativiert, daß die private Sparquote in den letzten acht Jahren von 8,7% auf zuletzt 2,4% gesunken ist. Eine weitere Schulden
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 11:56:09
      Beitrag Nr. 586 ()


      Oh Tannbaum, oh Tannenbaum, ...

      Wieder ein goldener Tannenbaum.

      Klein war er aber schon!?

      Wie man am Chart schön erkennen kann: Die Marktteilnehmer
      lernen nichts dazu.

      Hier wird immer in der Hoffnung gekauft, daß
      sich ein Dümmerer(mit derselben Hoffnung) findet,
      der für einen höheren Preis kauft.

      Wieder was dazugelernt!?
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 12:18:51
      Beitrag Nr. 587 ()
      @germanasti

      m. onischka hat gerade neue waves gepostet - sommerrally möglich + deine 950 punkte auch möglich. schaue es dir mal an - ist sehr aufschlußreich.

      grüße
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 12:29:40
      Beitrag Nr. 588 ()
      @DolbyDigital5.1,

      die kurz- und mittelfristige Bewegung an den Börsen,
      hat mit der Realwirtschaft nichts zu tun. Diese Annahme
      ist ein Fehler vieler Marktteilnehmer. Während einer
      Hausse reiben sie sich die Augen, daß trotz maßloser
      Überbewertung die Kurse steigen und steigen.
      Anderherum wundern sie sich, daß in der Baisse trotz
      Unterbewertung, die Kurse weiter fallen.

      Kurzfristig ist die Börse unberechenbar(ausser für G.)
      Mittelfristig bestimmen Liquidität und Stimmung den Trend.
      Langfristig bestimmen Wirtschaft, Branchen und
      die Unternehmen den Trend. Dummerweise kennt man
      die Entwicklung der Wirtschaft, Branchen und
      der Unternehmen langfristig nicht.

      Deswegen muß man langfristig Annahmen treffen,
      mit denen man leider falsch liegen kann.

      Ich setze mehr auf die Liquidität:

      Kosto "Mehr Geld als Dummköpfe..."
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 12:32:52
      Beitrag Nr. 589 ()
      @germanasti & ehniente

      Der Bullkeil im Nasdaq Comp. wurde wirklich mit dem "unterschreiten" am 09.03.2001 nach unten aufgelöst und der Index viel bis auf den Trendkanal zurück mit anschließender kleiner Baerenfalle (oder auch falsbreak genannt) jetzt aber ist er aus diesem AWT nach oben ausgebrochen und dieser Trenddurchbruch wurde am Donnerstag mit Pullback auf die Ausbruchlinie bestätigt!!!
      Ist das der Beginn eines bullischen Trends???
      Bestätigt würde das Szenario mit dem Durchbrechen von 2.305 Punkten! Und wenn ich germa richtig verstanden habe, ändert er seine baerische Meinung bei 150-200 Punkten höher als Stand Donnerstag!! Stimmts?

      @ehniente

      Na klar ist der Kurs immer wieder am Trendkanal abgeprallt, sowohl am oberen als auch am unteren! Nur der Durchbruch und die anschließende Bestätigung des Durchbruchs kennzeichen einen Trendwechsel. Nach deinem Szenario müßten wir gerade in eine Bullenfalle hineinlaufen.





      gruss aus bernau

      siko;-)
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 12:50:02
      Beitrag Nr. 590 ()
      @ DolbyDigital
      Tach auch !
      Interressant zu lesen die Beiträge,
      aber wer ist denn der Verfasser
      des Global-Berichtes ?
      Und wann ist er wo erschienen ?
      Danke im voraus für die Antwort.
      Stani
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:03:29
      Beitrag Nr. 591 ()
      @DolbyDigital5.1

      Bitte deine W:0 Mailbox lesen.

      MB
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:05:40
      Beitrag Nr. 592 ()
      Ehniente:

      Hm, sollte ich nun doch die Mondphasen tradne? :eek: :D


      Siko:

      Hast mich falsch verstanden. Wenn es morgen über die 18.50 P. in gesundem Umfeld geht, könnte es noch 100 - 150 P. weitersteigen. Nicht mehr!
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:20:27
      Beitrag Nr. 593 ()
      Die obere Trendlinie (rot) mag stimmen, sikochart, die untere Linie kannst Du knicken. Ich bleib bei meinem Szenario, bull flag und Elliott Waves deuten darauf, daß die untere rote Linie gebrochen wird. Außerdem haben die small specs ihre Longpositionen in der Nasdaq massiv erhöht und die commercials ihre Shortpositionen. Spricht kurzfristig nicht gerade für eine Rallye, außerdem haben die commercials ihre Longpositionen im Dow Jones verringert. Nix ist, noch ist die Rallye der wild gewordenen Bullen nicht da. Und die 8.000 im Nasdaq von Onischka sind natürlich ein Witz, aber zumindest hat er ja noch ein Alternativ-Szenario (1000 nach dem Ansteig auf ca. 2800), das er jedoch für weniger wahrscheinlich hält.
      Ich wiederhole noch einmal, was ich hier schon einige Male geschrieben habe. Bei einer Studie, die ungefähr 30 historische Spekulationsblasen untersucht hat, kam heraus, daß jeder Index (ohne Ausnahme) mindestens bis auf seinen Langfristtrend zurückgefallen ist. Es gab noch nie eine Ausnahme.
      Von einigen im Board wird immer wieder vorgebracht, daß auch immer nach der vierten oder fünften Zinssenkung eine Belebung des Aktienmarktes einsetzte. Das stimmt nicht, hier gab es Ausnahmen, die 30er Jahre waren eine Ausnahme und Japan auch. Und jetzt kommt nicht wieder und erzählt mir nicht, man könne Japan oder Amerika in den 30er Jahren nicht mit heute vergleichen. Dummes Zeug, die wirtschaftliche Situation Amerikas heute ist viel gefährlicher als in den 30er Jahren oder Japans in den Neunzigern. Die Japaner haben wenigstens die höchste Sparrate der Welt, die Amerikaner die niedrigste in ihrer ganzen Geschichte. Sie haben schlicht kein Geld und leben auf Kosten der Ausländer, nur noch auf Pump; jeden Tag (!) werden 1.25 Milliarden Dollar an neuen Schulden aufgenommen. Das wird das Ausland nicht mehr lange mitmachen, und dann purzelt alles den Bach runter.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:33:52
      Beitrag Nr. 594 ()
      Schau mal Germanasti, ich bin jemand, der etwas nicht sofort verteufelt, nur weil es völlig verrückt klingt. Das mit den Mondphasen klingt verrückt, ich weiß, und das finde ich auch, aber Fakt ist nun einmal, daß die Märkte zu diesen Phasen fast immer zumindest kurzfristig drehen. Das heißt noch lange nicht, daß man nach diesen Mondphasen handeln sollte, aber man kann so etwas doch als Bestätigung nehmen, wenn man sowieso aufgrund einiger anderer Indikatoren von einer Wende ausgeht. Ich hab`s so gemacht, und es hat ausgezeichnet funkrioniert.
      Immer im Kopf behalten, was schon der alte Shakespeare schrieb: "Ist es gleich Wahnsinn, hat es doch Methode."


      Diesen Chart hatte jemand in ein anderes Forum reingestellt, und ich habe ihn dann hier reingestellt, worauf Du Dich darüber lustig gemacht hast.




      Jetzt sieht der Chart inzwischen so aus:

      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:46:14
      Beitrag Nr. 595 ()
      Hallo Ehniente!
      Könntest Du bitte Deine beiden Charts direkt reinstellen.
      Ich kann sie so, leider nicht abrufen!

      Die Charts würden mich sehr interessieren!


      Mfg: MX150
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:51:43
      Beitrag Nr. 596 ()
      @ehniente

      deine beiden charts sind wohl password geschützt?

      grüße
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 13:59:52
      Beitrag Nr. 597 ()
      @ehniente



      Die beiden sind wieder friedlich vereint. Was seit dem 2. Downmove neu ist, ist der Zeitrahmen. Seit September ging es 2 Monate runter und einen hinauf. Jetzt sind es schon 2 Monate. Einer rauf und einer quer. Könnte etwas an den letzen Sommer erinnern. Nach der Klatsche im Frühjahr waren im Sommer ja auch wieder alle glücklich.

      Warum läuft es seit 4 Wochen quer? Weil der Euro immer schneller fällt. Wenn die Amerikaner ihre Märkte nicht mehr allein finanzieren können, braucht man halt ausländisches Kapital. Und das kommt wieder. Sollte der Euro auf 75 Cent durchrauschen, dann könnten neue Höchststände im Dow wirklich möglich sein.
      Außerdem ist der Dow ja die Weltleitbörse. Wenn der Dow kippt, kippen die europäischen Börsen zuerst einmal mit.
      Da ist ein billiger Euro zuerst mal das kleinere Übel.

      Spannend wird es werden, wenn die Cowboys dort drüben mit ihrem überteuertem Hochglanzpapier hier Firmen übernehmen wollen.

      Und noch etwas. Sind die Finanzmärkte wirklich so unberechenbar? Je mehr Kapital sich in immer weniger Händen
      befindet, umso einfacher lassen sich Märkte manipulieren.

      Selbstverständlich werden die Märkte so manipuliert, daß immer die Kleinanleger gewinnen.:laugh:

      Ansonsten ist der thread hier für diese Art von Diskussionen wirklich nur am Wochenende geeignet. Das Meiste geht einfach unter.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:01:02
      Beitrag Nr. 598 ()
      Ja, dumme Sache, scheint wohl so zu sein. Ich sollte sie auch nicht hier reinstellen, aber irgendjemand hatte den ersten Chart mal in ein anderes, frei zugängliches Forum reingestellt, also dachte ich mir, es ginge auch hier. Ich suche mal, ob ich den ersten Chart wieder finde, der ist in irgendeinem Thread von Germannasti. Unglücklicherweise (oder glücklicherweise, je nachdem) gibt es ja soviele Threads von ihm. Ich suche, mal schauen.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:01:27
      Beitrag Nr. 599 ()
      @ehniente

      Keine Angst ich bin kein wildgewordener Bulle und an 8000 glaub ich schon garnicht, jedenfalls nicht diese Jahr. Ich versuche nur immer beide Seiten zu sehen und bin eher Realist!!
      Wer sich an der Börse in seine Meinung verliebt verliert!!!
      Sowohl die Bullen als auch die Bären!!!


      @germanasti

      sorry, ich hab die Zahlen vertauscht du hast gesagt 250 nicht 150-200!! Sorry



      von sikochart 31.05.01 19:48:35 3638791
      @germanasti

      Luft holen nicht vergessen!!die N100 tut`s auch vorm Durchbruch der 1.840er Marke!!

      Welches Szenario müßte eintreten, damit du deine Meinung änderst?

      Mal ehrlich jetzt.

      freundliche grüsse aus bernau

      siko;-)


      von germanasti 31.05.01 19:50:26 3638812
      Siko:

      Das kannst du mich in 5-10 jahren wieder fragen, wenn der Markt soweit ist. jetzt noch nicht.




      von sikochart 31.05.01 20:01:53 3638935
      @germanasti

      die Börsenregel Nr.1 lautet: Verliebe dich nicht in deine Meinung, und schon gar nicht in eine Aktie!

      Ich denke du bist so schlau, das du das beherzigst!!
      Also mußt du auch jetzt ein Szenario im Kopf haben, wann die Theorie die du hast, die ich auch nachvollziehen kann (aber nicht glaube), nicht richtig ist!!Oder?


      gruss aus bernau

      siko;-)




      von germanasti 31.05.01 20:06:32 3638994
      Siko:

      Darüber mache ich mir Gedanken wenn die Nasdaq 250 P. höher steht. Erst dann!

      Charttechnik wird in nächster Zeit versagen. Glaub mir.



      Wir werden sehen!!!


      gruss aus bernau

      siko;-)
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:03:55
      Beitrag Nr. 600 ()
      Oder anders. Wie kann ich denn einen Chart, den ich kopiere, hier reinstellen? Wollte ich sowieso mal in Erfahrung bringen.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:04:48
      Beitrag Nr. 601 ()
      @ehniente,
      war das der große Helmut?
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:21:02
      Beitrag Nr. 602 ()
      Also Leute, ich find den Chart nicht und wenn mir niemand sagen kann, wie ich hier eigenen Grafik-Dateien reinstellen kann, dann kann ich diese Mondphasen nicht hier reinstellen. Deshalb machen wir es einfach so. Wer diese Charts will, sagt mir Bescheid und ich schicke sie an die angegebene E-Mail-Adresse.


      paule 2: Nicht die geringste Ahnung, wer das war.
      Was die Szenarien betrifft: Onischka zufolge ist es ja möglich, daß der Euro nochmal abstürzt. Also wie gesagt, noch bin ich unschlüssig, aber wenn in ungefähr zwei, drei Wochen die commercials noch massive Longpositionen im Dow Jones haben, bevorzuge ich das neue ATH-Szenario.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:22:38
      Beitrag Nr. 603 ()
      Was eigentlich wieder etwas in den Hintergrund der Diskussionen geraten ist, ist die Kostensituation der Hightech-Schmieden. Wer Mitarbeiter teilweise mit Aktienoptionen bezahlt und muß diese nicht als Kosten ausweisen, kann durchaus tolle Gewinne schreiben, solange es bergauf geht.
      Wie ist die Situation heute? Lassen sich die Mitarbeiter immer noch mit Optionen abspeisen, nachdem sie miterleben, daß erstens die früheren Optionen teilweise wertlos sind und zweitens die rückläufigen Auftragseingänge sehen?
      Wer als Mitarbeiter ein wenig nachdenkt, daß Kursumsatzverhältnisse von 9-10 wie bei Cisco oder Siebel im Grunde idiotisch sind, wird sich über das Hochglanzklopapier, das noch nicht einmal zum Wischen taugt, freuen.

      Viele dieser Hightechinnovationen bedeuten für viele Firmen nicht nur Vorteile, sondern auch Kosten. Die Rationalisierungen in den letzten Jahren haben gezeigt, daß die Vorteile überwogen. Allerdings läßt sich dieses Spiel nicht beliebig fortsetzen. Jede Investition in Hightech-Produkte oder Softwareprogramme muß auch erwirtschaftet werden.

      Von der Analystenseite wurde immer so getan, als würden diese Investitionen in den Himmel wachsen. Die Brüder sahen gigantische Chancen im B2C, dann im B2B, jetzt noch im Biotechnologiebereich. Zwischendurch wurde dann mal Logistik und Umwelttechnologien in den Himmel gehoben.
      Diesen ganzen Zinnober veranstaltet man, weil das für die Banken ein tolles Geschäft ist. Wer beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren verdient, ist der Schaufelhersteller. Der Rest sind die Goldgräber. Wenige gewinnen und die meisten verlieren.
      Heute glauben die Kleinanleger an die goldene Zukunft der Börse. Solange der Reichtum auf dem Papier steht, ist ja auch alles in Ordnung.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:29:10
      Beitrag Nr. 604 ()
      @ehniente,
      ich halte nicht sehr viel von den Elliot-Wellenanalysen. Ich beobachte sie seit Längerem. Eigentlich sagen sie auch nicht viel mehr aus, als daß es entweder hoch oder runter geht.

      Zwar wurde der Move auf 2.600 in der Nasdaq im letzten Sommer richtig vorausgesagt, jedoch hätte nach Elliot danach eine gigantische Erholung kommen müssen.

      Die meisten Analysewerkzeuge wurden in den letzten 20 Jahren entwickelt und natürlich auch auf ihre Richtigkeit überprüft. In den letzten 20 Jahren ging es jedoch praktisch nur nach oben.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 14:41:50
      Beitrag Nr. 605 ()
      Mir ist beim Posting von 12.00 der Computerfehler unterlaufen.

      Der Text ist unvollständig und sämtliche Schlusskommentare fehlen. Die zeigen recht deutlich was ich von Amerika halte.

      Ich bereite momentan offline alles wieder auf. Komme auf jeden Fall heute noch dazu sie wieder reinzustellen.



      Jemand fragte wo ich die Texte herhabe. Das weis ich leider nicht mehr. Sie hatten wir gefallen und sofort habe ich sie in Word reinkopiert.


      Ich finde die momentane Diskussion ganz gut. Die ganzen Flachwichser die unter der Woche nur rumstänckern gehen sowas von auf die Nerven, das ich im Grunde nur noch lese und ganz selten etwas schreibe. Da kommt einfach nichts zurück, nur das die Rallye jetzt richtig gehen solle.

      Ein Thread irgendwo weiter hinten im Board mit etwas mehr Ruhe wäre einfach Klasse.

      Der Thread "Die Amerikanische Verschuldungsmaschine" von User gieristnichtgut hat es in sich.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 15:17:01
      Beitrag Nr. 606 ()
      An paule2: Das stimmt so nicht ganz, es gab sehr wohl EW-Anhänger, die den Absturz recht gut vorhergesagt haben. Ich erinnere mich noch sehr gut, daß Onischka irgendwo bei 2700 oder 2800 eine Anlyse rausgebracht hat, in der er 2200 oder sogar 2000 für die nächsten zwei Monate oder so prognostizierte, worauf er von einigen Boardteilnehmern auf`s übelste beschimpft wurde. Schau Dir doch mal die Analysen vor zwei Monaten von Onischka an, sein Ziel für den Dow Jones waren ungefähr 11300-11400. Lag er so falsch damit? Bearmarketcentral.com lag von Anfang an goldrichtig, auch gestützt auf EW. Ich möchte damit nicht sagen, daß EW-Anhänger immer richtig liegen, aber sehr oft sind sie zumindest für mich recht nützlich (Jürgen Küßner und Rüdiger Maaß sind natürlich auch nicht zu vergessen). Das wäre ja auch zu einfach, dann könnte ich mir ja nächste oder übernächste Woche einen Call kaufen und warten, bis wir bei 2400 oder 2500 oder sogar bei 2800 im Nasdaq 100 angekommen sind, aber ich sagte ja schon, ich bin unschlüssig, die EW dienen mir nur als Unterstützung. Eigentlich müßte es runter gehen, weil die wirtschaftliche Lage einfach schlecht ist und es nur so von Gefahren für die amerikanische Wirtschaft wimmelt, von dieser Meinung kann mich niemand abbringen, aber beim Anblick des ultralangfristigen Dow Jones-Charts hatte ich schon vor einigen Monaten das dumpfe Gefühl, daß noch eine letzte Übertreibung nach oben fehlt. Ich wollte das damals nicht wahrhaben, aber die letzten zwei Monate haben gezeigt, daß die Bullen es unbedingt auf`s Äüßerste treiben wollen. Ich befinde mich also in einer Patt-Situation, und entscheiden werde ich mich wahrscheinlich erst in zwei, drei Wochen, je nachdem, wie die Positionen der commercials im Dow Jones sein werden, denn der ist meiner Meinung nach seit einigen Monaten der entscheidende Index, die Nasdaq kann man vergessen. Was der Dow macht, wird auch die Nasdaq machen. Und wie ja bekannt ist, läßt sich der Dow sehr leicht manipulieren.

      Ach übrigens, das nur nebenbei, ich verfolge nicht nur die Analysen von EW-Anhängern, aber wenn mein Szenario, das der EW-Anhänger und das von anderen Charttechnikern, deren Meinung ich schätze, übereinstimmt, gehe ich in den Markt, in diesem Fall bis Montag abend oder Dienstag mit Puts.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 15:45:53
      Beitrag Nr. 607 ()
      So jetzt noch einmal.

      Wer meine wenigen Beiträge etwas verfolgt, Germanasti kennt sie sicherlich, weiss was ich von Amerika halte, nämlich gar nichts.

      Ein Volk das es schafft im Mai die kalifornischen Stromwerke mit ihren Klimageräten flachzulegen, kann ich leider nicht für voll nehmen. Eine NEGATIVE Sparquote inmitten einer mehr als deutlichen Rezession oder von mir aus auch Wirtschaftsdelle, sorgt nicht gerade für gute Stimmung. Da gefällt mir ein Dow Jones am ATH noch weniger. Ich sitze nämlich dick auf Kohle die ich anlegen will, finde leider keine Aktien die auch nur annähernd günstig sind. Selbst bei beschissenen Aussichten muss ich bei Ami-Aktien noch ein KGV von 30 akzeptieren, und das bei Standard-Aktien. Das eine eine Microsoft bei 70 Dollar sauteuer ist muss ich wohl nicht extra erwähnen. Mir geht das Volk da drüber einfach auf die Nerven, ein paar Beispiele:

      - eine private Verschuldung die ohne Diskussion alles aber wirklich alles in den Schatten stellt
      - ein BIP das man so noch nie gesehen hat
      - steigende Stückkosten bei
      - sinkender Produktivität
      - aufgeblähte Geldmenge
      - ein Volk das 5 % der Bevölkerung ausmacht verbraucht 25 % der Energie
      - usw.
      - usw.
      - usw.


      Und was macht das Volk daraus? Alles wird gut. Was soll man sonst von Amis erwarten. Da passen die neuen Autos der Amis gut ins Bild. Neuer Hit bei den Amis ist der Pickup Chevrolet Avalanche. Amerikaner kennen ja bekanntlich keine Lieferzeiten. Aber auf das Auto warten die Idioten zwei Jahre. Kommentar Marketing-Chef Schoener: „Der Avalanche verkörpert genau das, was sich der amerikanische Kunde heute wünscht, eine Mischung aus Fullsize-Pickup und Sport Utility.“ Wahnsinn das sitzt. Einige Eckdaten: 5,63 Meter Länge, 3,2 Tonnen Gesamtgewicht, gummierte Antirutsch-Matte, Leiterrahmen-Bauweise und Starrachse, Motor V8, 5,3 Liter Hubraum, 290 PS. Das meine Lieben ist die Light-Version !!! Es gibt auch eine High-Performance-Ausführung (die heist genau so) 8,1 Liter und 340 PS. Verbrauch der Light-Variante ca. 18 Liter.

      Das alles braucht der Ami wen er wieder mal nach Westen muss.

      Ich war mal drüben. Ostküste. Ein Besuch bei der NASA hat mir den Rest gegeben.
      Die Besucher wurden mit Bussen rumgeführt. Ich wunderte mich anfangs warum ständig ein Pickup hinter dem Bus gefahren ist. Bis ich darauf gekommen bin. Der Bus in dem die Besucher sitzten hatte ein Ölproblem. Der Motor leckte ohne Ende. Man muss sich das einmal vor Augen führen. Statt den Motor zu reparieren, fährt noch mal jemand hinterher und streut alle 150 Meter Ölbinder auf die Strasse. Und das bei der NASA.

      Und bei uns sind die Leue sauer, wenn der VW Passat mit Pumpe-Düse-Technik mehr als 7 Liter verbraucht.


      So könnte ich noch weitermachen, geht aber nicht, weil ich wieder kotzen muss.



      Hier nun die Texte die jemand in vollständiger Form gewünscht hatte.


      -------------------------


      Der Global-Bericht
      Es hat gerade erst angefangen


      Im Augenblick "wiederverflüssigt" Greenspans FED das US-Finanzsystem mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. Man kann es daran erkennen, wie die Geldmenge M3 der USA in nur drei Wochen um 112 Milliarden Dollar zugenommen hat!

      Das Investment Company-Institut berichtete über den gleichen Zeitraum, die US-Geldmarkt-Fonds berichten von einem Anstieg an Vermögensanlagen von 67,6 Milliarden Dollar, dem größten Zufluß an Geld in den letzten drei Jahren. Von Trim Tabs kam ein Bericht heraus, daß 15 Milliarden Dollar in Equity Funds (deutsch?) geflossen seien.

      Es fängt immer mit den Währungen an:
      Global betrachtet sollte man vor allem ein Auge auf die Währungen halten. Oft brechen sie die Trends und wenden in die andere Richtung, lange bevor die Aktienmärkte folgen. Der US-Dollar ist seit November 2000 um 17% gegen den Euro gefallen. Die einzige Währung, gegen die der Dollar nicht gefallen ist, ist der Yen.

      Als nächstes folgt die Reaktion der Aktienmärkte. Die Firmenchefs in den USA sehen nun die Importe (außer dem Öl) teurer werden. Deswegen müssen sie, um die höheren Kosten bezahlen zu können, versuchen die Preise anzuheben und versuchen, massive Kosteneinsparungen durchzubringen, um schnell Geld zu sparen.

      Und dies alles wird unvermeidlich in einen Gewinneinbruch führen.

      Der Vorgang ist bereits im Gange, aber bis jetzt hat die Jubeltruppe der Wall Street es geschafft, die meisten Leute (vor allem Amerikaner) in den US-Märkten zu halten. Die Europäer sehen ihre Währung sich erholen und schauen gespannt auf die Aussichten der zukünftigen US-Gewinne, aber sehen keine. Sie haben angefangen, sich aus dem US-Aktienmarkt herauszukaufen, aber nicht in besonders großer Zahl - bis jetzt.

      Würdigen, wem es gebührt:
      The Privateer wird selbstverständlich Mr. Greenspan würdigen - dafür, der Hauptgrund für die größte Kreditexpansion der Geschichte zu sein. Die Tatsachen: Seit Anfang 1995 bis Ende Juni 2000 hat das US-Finanzsystem seine Schulden um 4,15 Billionen Dollar vergrößert. Die Schulden der US-Firmen und -Konsumenten stiegen um 4,75 Billionen Dollar. Insgesamt hat der "private" Sektor der US-Wirtschaft seine Schulden in fünfeinhalb Jahren um 8,9 Billionen Dollar vermehrt.

      8,9 Billionen Dollar, das sind fast 9 Millionen Millionen Dollar. Die US-Bundesregierung gibt finanzierte Schulden von etwa 5,7 Billionen Dollar zu, angehäuft über einen Zeitraum von etwa 210 Jahren. Jetzt können Sie sehen, woher die Inflation wirklich kommt.
      Die US-Aktienmärkte sind bereits gefallen. Der Dollar ist der nächste.

      Der Status der US-Märkte:
      Damals im März 2000 entsprach der Wert der US-Aktienmärkte etwa 181% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA. Zum Vergleich, 1990 entsprach der Wert 60% des BIP. Das Verhältnis der Werte der Aktienmärkte zum US-BIP hat sich innerhalb eines Jahrzehnts also verdreifacht. Es ist dieser große Wert-Überschwang, den Mr. Greenspan nun zu halten versucht.

      Der Wiltshire Index, der breiteste der USA, ist um 20% gefallen. Denken Sie nebenbei mal an die Situation der ausländischen Investoren (vor allem der Europäer). Die haben gerade einen Doppeltreffer einstecken müssen. Der Dollar ist gegen ihre Währungen, den Euro gefallen, und dann ist zusätzlich auch noch der Wiltshire-Index um 20% gefallen. Wenn Sie ein amerikanischer Investor sind, sollten Sie länger darüber nachdenken. Sie können versichert sein, daß all diese ausländischen Investoren nun bereit sind, in jede Rally zu verkaufen.

      Das bedeutet, daß Greenspans "Wiederverflüssigung"-Anstoß, viele Amerikaner entweder dazu ködern wird, wieder in die US-Märkte zu kommen, oder (warscheinlicher) ihre Portfolios aufzustocken, aber diese Amerikaner diese Amerikaner werden Aktien kaufen, die die Ausländer dringend verkaufen wollen. Sobald dieser erste Austausch von ausländischer Hand in die amerikanische vorbei ist, stehen die US-Aktienmärkte bereit für ihren nächsten Abschwung.

      Je härter Greenspan seine "Wiederverflüssigung" vorantreibt, desto einfacher macht er es für ausländische Besitzer von US-Aktien, diese an die Amerikaner zu geben. Das können sie ohne die US-Aktienmärkte negativ zu beeinträchtigen. Das hat zwei Auswirkungen. Erstens: Wenn ausländische Besitzer ihre Aktien ausverkaufen, erwägen sie auch ernsthaft den Ausverkauf des US-Dollar.

      Je nach Umfang, wie das geschieht, wird es die Währung der USA unter Druck setzen und zu dem sowieso schon vorhandenen Abwärts-Momentum beitragen. Zweitens: Wenn ein neuerliche Nachfrage nach Aktien durch Amerikaner mit dem Angebot der Ausländer zusammentrifft, werden die US-Märkte sich nicht sonderlich erholen. Wenn das passiert, wird der Punkt erreicht werden, wo amerikanische Anleger die Geduld verlieren und ausverkaufen. Manche werden es tun, die meisten aber nicht. Die geschichtliche Erfahrung zeigt, daß der private Anleger seine Papiere bis zum bitteren Ende hält.

      Behalten Sie das im Sinn. Ein Aktienmarkt-Wert von 181% des BIP ist nicht blos "ungewöhnlich", es ist beispiellos. Ein Rückschwung auf die Werte von 1990 (60% des BIP) wäre nicht vergleichbar mit einem "Soft Landing" (die Rezession von 1990 war recht milde) oder sogar einer "Harten Landung", sondern es wäre ein Crash. Um auf dieses Verhältnis zu kommen, müßten die US-Aktienmärkte um 66% von ihrem Stand im März 2000 fallen. Selbst der Nasdaq ist noch nicht so weit gefallen. Und der Dow hat sich so gut wie gar nicht gerührt.

      Hinter den US-Schulden steckt Geld
      Zwischen 1995 und Ende 2000 hat die FED die Geldmenge M3 der USA um 55% aufgepumpt! Das ist, was "Inflation" ist. Es war schon immer ein monetäres Ereignis, und wird es auch immer sein. Preisbewegungen, auch die der Aktien, sind sicherlich ein Ergebnis der Inflation, aber es ist die Wirkung der Inflation auf Werte, welche meist die gefährlichste ist. Wenn eine Anlage im Wert steigt, steigt auch der potentielle Betrag, mit dem die Anlage beliehen werden kann. Anlagewertsteigerung ermöglicht, daß Geld mit viel schnellerer und rücksichtsloserer Geschwindigkeit geliehen wird, als es blos fallende Zinsen bewirken.

      Diese Inflationswirkung auf die Sicherheiten bereitet den Boden für mehr Kredite. Wenn, wie es der Fall in weiten Teilen der USA ist, die Immobilienpreise schnell steigen, ist das ein Anstieg an Sicherheiten. Hausbesitzer entscheiden sich gewöhnlich einen Teil ihrer gewachsenen Sicherheiten zu "verflüssigen", indem sie ihre Hypotheken refinanzieren. Dann haben sie mehr Geld zum Ausgeben. Seit Jahren nun ging dieses Geld in Verbrauchsgüter - und Aktien.

      In zehn Jahren hat sich das Verhältnis des Wertes der US-Aktienmärkte zum US-BIP verdreifacht. Seit Mitte 1995 sind die Schulden von Firmen und Verbrauchern um fast 9 Billionen Dollar angewachsen, und die US-Geldmenge M3 um 55%. Das Ergebnis ist ein riesiger Anstieg in Schulden, eigene und ausländische. Eine Kreditexpansion ist eine Schuldenexpansion.

      Der US-Dollar und die Schulden:
      Greenspan steckt in der Grube, die er selbst gegraben hat. Wenn er wieder die Zinsen senkt, damit die riesigen internen Schulden leichter zu ertragen sind, riskiert er den Dollar. Wenn nicht, riskiert er den Schuldencrash.

      Achten Sie auf die US-Banken:
      Das US-Bankenwesen ist eine Kopie des japanischen Bankenwesen, etwa um 1989/90. Die Japaner benutzen dieselben Methoden, um dasselbe zu erschaffen - eine Bubble. Die japanischen Immobilienpreise sind explodiert und der japanische Aktienmarkt ist abgehoben. In der zweiten Hälfte von 1989 hob die Bank of Japan die Zinsen und wartete. Lange brauchte sie nicht warten. Die riesige Überbewertung von Land und Aktien ging weiter bis Ende 1989, während sich die Wirtschaft abkühlte. 1990 brachen die Werte ein und der Rutsch war nicht mehr aufzuhalten. Die Bank of Japan jagte dem Absturz mit den Zinsen nach, bis sie zum Schluß auf 0% gefallen waren.

      Aber es war zu spät. Der japanische Aktienmarkt war unwiderbringlich zusammengebrochen. Schlimmer noch, die Land-Werte, welche die Sicherheits-Grundlage für gewaltige Kredite gewesen sind, waren zusammengebrochen. Plötzlich standen Japans Banken mit großen ausstehenden Krediten ohne entsprechenden Sicherheiten da. Sie hatten nicht das Kapital in Reserve, um damit auch nur annähernd klarzukommen. Tatsächlich waren sie damit ganz böse pleitegegangen.

      Das war der Ablauf in Japan. Jetzt gerade fängt es mit den kommerziellen US-Banken an, vor allem im Bereich der kaufmännischen Kredite. Was wir in den USA noch nicht gesehen haben, waren wirklich große geplatzte Kredite. Wenn diese erscheinen, ist der Weg frei für die amerikanische Wiederholung des gesamten japanischen Ablaufs aus dem vorigen Absatz. In dieser Hinsicht ist noch ein letztes zu erwähnen, was jedoch einen großen Unterschied ausmacht. Der Unterschied sind die Ersparnisse. Selbst zum Höchststand ihres "Booms", Ende der 80er, waren die Japaner fleißige Sparer. Und sind sie noch immer. Es war dieses riesige Sparguthaben, was Japan bis jetzt gerettet hat. Im Fall der USA gibt es überhaupt keine Sparreserven. Die US-"Sparquote" liegt bei minus 0,8%.

      Die nahende Gefahr einer US-Hyperinflation:
      Die Japaner haben es geschaft, sich eine Dekade lang festzuhalten, indem sie ihre interne Wirtschaft mit einem enormen Haushaltsdefizit nach dem anderen verlängert haben. Die japanische Regierung konnte das tun, weil die japanische Öffentlichkeit ein gewaltiges privates Sparvermögen zurückgreifen kann. Aber dieser Prozess von immer weiter gehenden Haushaltsdefizits (das jetzige beträgt 10% des BIP) hat die Regierungsschulden auf 130-140% des japanischen BIP anschwellen lassen. Der Punkt ist, daß die US-Behörden keine solchen privaten Sparvermögen hat, um darauf zurückzugreifen. Es gibt sie nicht. Dies läßt nur eine drastische Alternative zu einer zukünftigen gewaltigen Schuldenabschreibung zu - das wäre eine handfeste US-Bargeldinflation - eine realen Anstieg an baren oder quasi baren US-Dollar. Ohne irgendwelche echten Ersparnisse wäre das der einzige Weg die schnell auftauchenden unbezahlten Schulden zu "decken".

      Das ist die "Bananen-Republik"-Lösung, die Lateinamerika seit den späten 70ern benutzt, als arabische "Öl-Dollar" dort von US-Banken recycled wurden. Dies verursachte dort die übliche Kreditexpansion, gefolgt von einem Aktien- und Land-Boom Darauf folgte dann ein Aktien-Crash, ein Immobilien-Crash, welcher das Herz aus den Sicherheiten hinter den Krediten der US-Banken riss. Die US-Banken wurden vom IWF freigekauft. Die lateinamerikanischen Nationen wendeten die alte Methode des Gelddruckens an, um die Schulden zu decken, was die Zinsen an die Decke steigen und die Währungen wertlos zurück ließ. Danach starteten sie "neue" Währungen und versprachen, es beim nächsten mal besser zu machen.

      Vergleichbare Punktekarten:
      In den USA ist der Nasdaq nun lediglich "überbewertet", der Rest des Marktes ist immer noch böse "überbewertet". Die US-Immobilien-Bubble beginnt schon an manchen Orten durchzuscheuern. Externe Defizite in der Handels- und Leistungsbilanz nehmen zu, erhöhen die Nettoschulden von 2,2 Billionen Dollar um eine jährliche Rate von knapp 500 Milliarden Dollar. Genau das ist es, womit die lateinamerikanischen Nationen seit Jahrzehnten konfrontiert sind.


      Ein vorgefertigter Unfall wartet auf sein Eintreten:
      Der plötzliche Einbruch und schnelle Sturz des US-Dollars, der Ende November 2000 begann, war der erste Abschnitt in dem, was eine historische Abfolge werden wird. Die panischen Zinssenkungen von Grennspan am 3. Januar 2001 waren der zweite. Nun wartet die Welt auf weitere Zinssenkungen durch die FED in schneller Schussfolge. Die "Hoffnung" hier ist, daß eine der Senkungen der Folge dazu dienen wird, das gesamte US-Finanzsystem und seine Wirtschaft zu unterstützen. Was niemand als sicher weis, ist, welche der Senkungen dazu dienen wird, das US-Finanzsystem zu "retten"

      Zum Verständnis:
      Die gesamte Finanzwelt stand auch da und wartete, als die Bank von Japan die japanische Wirtschaft durch ihre Zinssenkungen bis auf Null die Treppe runtergejagt hatte. Es hat nicht "funktioniert", und zu erwarten, daß es jetzt in den USA "funktioniert" heißt, daß man die wahre Natur des wirtschaftlichen Problems falsch verstanden hat. Eine Kreditexpansion führt ihrer Natur nach immer zu immer größeren und zahlreicheren Fehlinvestitionen. Keine davon läßt sich im voraus als solche erkennen, bis die Welle der künstlichen Kredite abzuflauen beginnt. Im Fall der USA sind alle diese Fehlinvestitionen bereits getätigt. Sie sind da. Und es gibt zwischen Himmel und Hölle keine Möglichkeit, sie lebensfähige, ökonomische Investitionen umzuwandeln. Ein Neubeginn der US-Kreditexpansion würde es nicht. Selbst ein kurzlebiges Neustarten der US-Kreditexpansion würde nur verursachen, daß andere Bereiche der US-Wirtschaft zu ihren bereits ausstehenden Fehlinvestitionen weitere und neue Fehlinvestitionen in anderen Bereichen schaffen. Fehlinvestitionen sind wie als ob man ständig Brücken an den falschen Stellen bauen würde.

      Diese Brücken können Meilensteine der Ingenieurskunst sein und von künstlerischer Schönheit, aber wenn die Leute nicht dorthin wollen, wohin die Brücken führen, sind sie nutzlos. Das ist auch dann wahr, wenn es diese Leute nichts (oder fast nichts) kostet (wegen der Kreditexpansion und der niedrigen Zinsen), sie zu überqueren.

      Wenn die Kreditexpansion austrocknet, müssen die Leute zum überqueren der Brücke aus ihren eigenen Taschen zahlen. Die meisten werden die Brücke nicht überqueren, oder sich einen günstigeren Weg suchen, dorthin zu kommen, wo sie hinwollen. Die Brücke ist eine Fehlinvestition - und steht leer. Diese leeren Brücken plötzlich zu entdecken und dann mehr von der Politik zu fordern, die sie überhaupt erst ins Leben gerufen hat, bedeutet, hartnäckig darauf zu bestehen, daß Brücken überall gebaut werden - ohne wirtschaftlichen Nutzen.

      Die einfache und grundlegende wirtschaftliche Tatsache ist, daß sobald eine Kreditexpansion erstmal aus dem Ruder gelaufen ist, die Menschen millionenweise anfangen, zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten zurückzukehren, die ihnen offenstanden, als sie sie mit ihren eigenen Gewinnen bezahlten, nicht mit ihren Gewinnen plus ihrem Geliehenen. Wenn viele dieser Leute Verluste einstecken mußten, entweder durch ihre Aktieninvestitionen (wie in Japan) oder über die Werte ihrer Häuser (durch die Kredite, die diesen gegenüber nicht gefallen sind), dann besteht keine Hoffnung diesseits der Hölle, daß solche Leute plötzlich die großen Spendierer sein werden, wenn niedrigerere Zinsen für neue Kredite vor ihnen winken. Selbst mit Zinsen nahe Null, wie die in Japan, können die herschenden Mächte es einfach nicht schaffen, die interne Wirtschaft anzukurbeln, weil die Verbraucher nichts ausgeben wollen. Sie werden sicher die Vorteile der niedrigeren Zinsen nutzen, aber sie werden sie nutzen, um ihre bestehenden Kredite zu refinanzieren. Das senkt die Gewinne der Verleiher auf Null - genau wie die Zinsen.

      Das Warten auf den amerikanischen Verbraucher
      An dieser Stelle im globalen Wirtschaftsepos wartet die Welt auf den amerikanischen Konsumenten. Aber wenn genügend Amerikaner entscheiden, daß sie das ausleihen-und-ausgeben-Spielchen nicht länger spielen wollen, dann ist nicht nur die US-Wirtschaft auf japanischem Territorium, sondern die ganze Welt. Es waren diese amerikanischen Konsumenten durch ihren Kauf an Importen, die die meisten asiatischen Wirtschaften erhalten haben. Blos Europa steht in einer anderen globalen Position, da nur 2% seiner Exporte in die USA gehen. Asien wird "getoastet", wenn die US-Importe böse abfallen. Die 15 Nationen der Europäischen Union werden widerstehen.

      Das globale Problem ist, daß die US-Kreditexpansion das wirtschaftliche Equivalent dazu ist, als wenn der Rest der Welt falsche Wirtschaftsbrücken überall hin gebaut hätte, vor allem in die USA. Diese Fehlinvestitionen wurden gemacht, weil große Teile der US-Kreditexpansion nach Übersee geflossen sind, um Importe zu kaufen. Das US-Handel und -Leistungsbilanz-Defizit überschwemmte die Welt mit einem gewaltigen Ausfluß geliehener US-Dollar.

      Die wahre US-Wirtschaft:
      Die wahre US-Wirtschaft produziert echte, materielle Güter. Sie wurde seit Juni 2000 eingestampft. Der Index der Erzeugenden Aktivitäten fiel im vierten Quartal 2000 deutlich. Die Produktivität ist nun drei Monate in Folge unter 50 gefallen. Die US-Exportaufträge sind seit ganzen drei Monaten rückgängig. Dies ist eine sehr schnelle Kontraktion, und sie ist deutlich zunehmend. Der Produktivitäts-Index ist von 49,6% im November auf gerade mal 42,4% im Dezember zurückgegangen. Alles unter 50% ist eine wirklich reale Kontraktion.

      Schlimmer noch, die US-Großhandelspreise für sind von 56,6 im November auf 61 im Dezember gestiegen. Am schlimmsten ist der Preisanstieg für Energie. Hier nur ein paar Beispiele. Flugzeugkraftstoff ist von November´99 bis November 2000 um 59,6% teurer geworden; der Dieselpreis stieg um 53,7%, Erdgas um 51%, Propan um 45,5%. Die einzigen beiden Energiebereiche, die (bis jetzt) keine gewaltigen Verteuerungen zeigen, sind die Elektrizitäts-Preise für Verbraucher und Handel, die über diesen Zeitraum vergleichsweise um 2,6% und 2,9% gestiegen sind. Aber diese Zahlen reflektieren noch nicht die aktuelle Elektrizitätskrise in Kalifornien. Alles in allem sind über diesen letzten Zeitraum die US-Großhandelspreise für Energie im Durchschnitt um 20% gestiegen. Die Verbraucherpreise werden später reagieren.

      Ein mächtiger Kredit-Krach:
      US-Firmen können nicht länger an die Wall Street gehen und ein paar Aktien verkaufen. Dieser Weg, um mehr Geld zusammenzubekommen, ist versperrt. Firmenanleihen sind sehr schwer zu verkaufen. Die Banken haben ihre "Willkommens-Fußmatten" für Firmen-Kreditnehmer reingeholt und im Keller versteckt. Drinnen, in den Hinterzimmern, zählen die US-Banken die schnell steigende Zahl an Unternehmens- und Firmenkrediten, die bitter werden. Drüben am Flohmarkt für Firmenanteile, bringen spekulative Anleihen 9,4% höhere Erträge als vergleichbare US-Schatzanleihen. Die Ramsch-Anleihen, die von IT-Ausstattern herausgegeben werden, wie konkurrenzfähige örtliche Wechsel, bringen nun Erträge von 33% ein (das ist kein "Tippfehler") Alles zusammen bedeutet das, die US-Unternehmen bekommen einfach kein Geld.


      Um dorthin zu kommen, braucht es Intervention:
      Interventionismus ist die Krankheit der Regierungen. Er ist die arrogante und tödlich gefährliche Idee, daß Menschen in der Regierung - durch ihre komplexen Manipulationen der Zinsen, Geldmengen, Regeln und Regulationen, die sich andauernd ändern, und den ganzen anderen Kram - mehr als ein sauberer, freier Markt erreichen können, der zusammengehalten wird durch klare Eigentumsrechte und gesundes Geld und Kredite. Wenn die Summe all der akkumulierten Interventionen in der US-Wirtschaft anfängt, sich zu zeigen, nähert sich eine große Gefahr - sehr schnell!

      Der "Inszenierung" läuft schon seit Jahrzehnten, aber es hat diese irrationale Kreditexpansion von 1995-2000 benötigt, um den jetzigen Punkt zu erreichen. Jetzt fängt der wahre Krach erst an. Und was das wichtigste ist, womit die Amerikaner und der Rest der Welt rechnen können, zur "Heilung" all dieser durch die Regierung verursachten Wirtschaftsprobleme werden noch mehr Interventionen angewendet! Wie weiter oben bereits analysiert, diese Probleme existieren, einmal verursacht, materiell. Sie sind die Fehlinvestitionen, die Brücken ins Nirgendwo, über die zu gehen niemand bereit ist. Grundlegend ist das der Grund, warum kein noch so hoher Betrag an Regierungssubventionen diese Fehlinvestitionen wirtschaftlich wertvoll machen kann.

      Die nächste Gefahr
      Diese Gefahr kommt am 20. Januar. Mit dem Wissen, daß die US-Wirtschaft pleite ist, wird die neue Bush-Regierung höchstwahrscheinlich versuchen, die wirtschaftliche Situation zu "retten" Das einzige Mittel, das sie dazu hat, ist, noch mehr Interventionen im US-Finanzsystem und der Wirtschaft zu machen.

      Das ist das grundlegende Problem mit Interventionismus. Alle Nationen leisten es sich. Aber nur eine, die USA, hat bis jetzt den Preis dafür zu zahlen. Die "Medizin" für alte Interventionen waren immer "neue" Interventionen - zusätzlich zu den alten. Solange die USA zu "boomen" erschienen, schien die "Medizin" zu wirken. Als die USA aufhörten, "boomend" zu erscheinen, liegt die Krise der Interventionen auf der Hand.


      In den Vereinigten Staaten
      Schreiten in den vorbereiteten Untergang
      Wenn Präsident Bush das Oval Office betritt, wird er auch das größte wirtschaftliche Durcheinander betreten, welches je ein Präsident nach Präsident Hoover betreten hat. Nur eine zentrale wirtschaftliche Tatsache ist nötig, um diese Aussage zu rechtfertigen und zu bestätigen. Hier ist sie: Zwischen 1925 und 1929, inflationierte die starke FED (unter Benjamin) den US-Geldbestand um 10%. Zwischen 1995 und 2000 hat die FED unter Greenspan den US-Geldbestand um 55% inflationiert. Alle Wirtschaftshistoriker wissen, was 1929 passierte, aber es braucht eine gültige Wirtschaftstheorie - so wie die österreichische Theorie vom Handelszyklus - um zu sehen, was nun passieren wird.

      Offensichtlich ist - im Vergleich zu den 10% Inflation der Geldmenge der 20er Jahre - die 55% Inflation der Geldmenge der 90er ein mindestens fünfmal größeres Problem als die monetären Fehler, die vor 1929 gemacht wurden. Angesichts der massiven Fehlinvestitionen in den USA und vor allem in Japan und Asien ist da nur sehr wenig, was getan werden könnte. Eine große Zahl der Werke und ihrer Ausrüstung wird geschlossen werden müssen. Nach dem das bedauerlicherweise geschehen ist, müssen neue Investitionen gemacht werden, in neue Werke und Ausrüstung, welche tatsächlich einen wirtschaftlich gültigen Verbraucherbedarf hinter sich haben - und keine Ausleihungen.

      Das bedeutet, daß eine "vorrübergehende" Rezession nötig ist.

      Eine vorrübergehende Rezession ist eine, wo, wenn Fehlinvestitionen abgeschrieben und neue Investitionen getätigt wurden, die Wirtschaft durch eine Periode vorrübergehender Arbeitslosigkeit und niedrigeren Lebensstandarts geht, und das Finanzsystem durch eine Periode der Abschreibung nichteinbringbarer Kredite. Regierungen, die vor diesem eigentlich normalen wirtschaftlichen Ereignis stehen, können im Prinzip nur zwei Dinge tun. Sie können die Regierungsausgaben bis auf die Knochen streichen und die Steuern entsprechend senken. Das wird die Geldflüsse privater Personen und aller betroffenen Unternehmen befreien, und es ihnen ermöglichen, zu sparen. Dann können sie das Ersparte benutzen, die meisten der ausstehenden Schulden zu bezahlen, und dann mit den Mitteln da zu stehen, neue und gültige Investitionen zu machen.

      Die andere Sache, die eine Regierung zu tun hat, ist es, den Zinsen freien Lauf zu lassen. Unter gar keinen Umständen darf eine Regierung versuchen, die Zinsen niedriger zu halten, als sie sich ein freier Markt bei sicheren und beleihbaren Anlagen einrichten würde. Es sind die hohen Zinsen, die das Sparen attraktiv machen, nicht die niedrigen. Neben der Freigabe der Zinsen muß eine Regierung deregulieren - vollständig.

      Wenn man sich an die obigen Wirtschaftsprinzipien hält, könnte sich die US-Wirtschaft selbst ins Reine bringen. Wenn sie in Asien angewendet würden könnte sich auch Asien von dem Zusammenbruch erholen.

      Das wird aber nicht passieren!
      Nichts von dem obigen wird passieren, oder aber es wird jämmerlich ungenügenden Grade passieren. Und zwar weil amerikanische Politiker jetzt zu viel Furcht vor den Illusionen im Kopf der amerikanischen Öffentlichkeit haben, die sie so vigoros während der letzten acht Jahre gehegt haben. Diese Illusionen basieren grundlegend auf der Idee, daß endloses Schuldenmachen der Weg aus gelben Ziegelsteinen zu endlosem Reichtum sei.

      Wenn Politiker vorne stehen und "Wohlstand" versprechen, müssen sie ihn "erschaffen". Aber es gab gab nie einen Stapel an Verbrauchsgütern, neuen Fabriken, ausstattung (Kapital) in irgendwelchen geheimen Lagerhäusern hinter der Schatzkammer. Politiker können in Wahrheit weder Reichtum noch Wohlstand schaffen.

      Da er bereits "die grundsätzlichen Voraussetzungen erworben" hat, wird Präsident Bush bedauerlicherweise sicher mit großer Zielsicherheit handeln, um den "Wohlstand" zu erhalten, was in der wirtschaftlichen Realität bedeutet, daß er versuchen wird, all diese vielen Fehlinvestitionen lauffähig zu halten, die nun die US-Wirtschaft überhäufen. Dies bedeutet schlicht in völliger Mißachtung der wirtschaftlichen Tatsachen zu handeln. Mehr Geld, entweder direkt erzeugt oder durch niedrigere Zinsen, macht lebensunfähige Investitionen nicht lebensfähiger. Nichtsdestotrotz wird Mr. Bush sicher versuchen, noch mehr Investitionen und Geld zu erschaffen









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      .Der Schatten des Jahres 1929

      Dr. Markus Stahl und Dipl. Volksw. Markus Mezger 1 veröffentlicht in der Publikation: Die Bank, (Mai-Heft), S. 300 - 307

      Die Parallelen zwischen den derzeitigen Visionen einer „New Economy“ und dem ungeheuren fortschrittsglauben der goldenen zwanziger Jahre sind augenfällig. Besonders der Höhenflug der Börsenkurse sprengt damals wie heute jeden historischen Vergleich. Befindet sich der US-Aktienmarkt ebenso wie in den zwanziger Jahren in einer sich beschleunigenden Kursblase, die jederzeit platzen könnte? Droht den USA abermals ein Kursturz, dessen Folgen noch lange zu spüren sein werden? Gibt es also Parallelen zwischen heute und damals?

      „Es wird ein Crash kommen - und er könnte schrecklich sein“ warnte der umstrittene Ökonom Roger Babson vor der jährlichen nationalen Wirtschaftskonferenz am 5. September 1929. Die Warnung erfolgte damit nur zwei Tage nach Erreichen des Börsenhochs einer bis dahin beispiellosen Rekordhausse, die den Investoren seit dem
      August 1921 Zuwächse von annähernd 500 % bescherte. Dagegen waren die Mehrzahl der Bankiers und die große Schar ihrer hoffnungsfrohen Klientel fest davon überzeugt, daß die amerikanische Wirtschaft sich auf dem rechten Weg befindet, und daß Wall Street nur das klare Spiegelbild des ungeheuren Fortschritts und des wachsenden Wohlstandes sei. Wenige Tage vor der großen Börsenkatastrophe, am 15. Oktober 1929,
      sprach der hoch angesehene Börsenoptimist Irving Fischer, Professor an der Yale-Universität, die unsterbliche Feststellung aus: „Die Aktienkurse haben offenbar ein dauerhaft hohes neues Niveau erreicht“. Und: „Ich erwarte, daß die Kurse in wenigen Monaten ein gutes Stück höher als heute stehen werden.“ Nach der markanten Aufwärtsbewegung des amerikanischen Aktienmarktes in den letzten zehn Jahren schallen dem Börsenpublikum heute ähnlich kontroverse Stimmen entgegen. Die eine Seite sieht die gegenwärtige Aktienhausse aufgrund der „digitalen Revolution“ ökonomisch gut fundiert und erwartet für die nächsten Jahre erneut eine Fortsetzung des
      bisherigen Kursaufschwungs. Auf der anderen Seite wird vor einer spekulativen Kursblase gewarnt 2 , die insbesondere die Aktien aus den Bereichen Telekommunikation, Medien, Internet und Biotechnologie erfaßt hätte. Sind diese Warnungen berechtigt? Kann sich das Börsendesaster von 1929 wiederholen? Gibt es Parallelen zwischen heute und damals?

      Die Vision einer neuen Äraഊ2
      Jede langwährende Hausse scheint als Fundament ein populäres Leitthema zu benötigen, das die Phantasie der breiten Masse der Kapitalanleger für eine lange Zeit anzuregen vermag. Der Auslöser des Börsenrauschs der goldenen zwanziger Jahre waren die phantastischen technischen Errungenschaften wie Radio, Elektrizität und Auto, sowie die organisatorischen Neuerungen, die durch Frederick Taylor inspiriert wurden. Die Fließbandproduktion in der Automobilindustrie und der spektakuläre Transatlantikflug von Charles Lindberg im Jahre 1927 ließen die alte Eisenbahnindustrie verblassen und rückten den Traum grenzenloser individueller Mobilität für viele Bürger in greifbare Nähe. Das Radio und der Übergang vom Stummfilm zum vertonten Filmstreifen eröffneten nicht nur Hollywood ungeahnte Möglichkeiten. Dieser ungeheure Fortschritt faszinierte damals Unternehmer, Verbraucher, Politiker und Anleger gleichermaßen. Mit ihm verbunden waren erhebliche Produktivitätssteigerungen, eine ganz entscheidende Triebfeder der amerikanischen „Prosperity“. Die Arbeitsproduktivität erhöhte sich in nur zehn Jahren um erstaunliche 43%. Damit einher gingen hohe Wachstumsraten bei Preisstabilität und niedrige Arbeitslosenquoten. Von 1922 bis 1929 betrug das durchschnittliche reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts 4,2%. Goldene Zeiten brachen aber vor allem für die Unternehmer an. Unter dem republikanischen Präsident Calvin Coolidge (1923 - 1929) wurde eine wirtschaftsliberale Politik betrieben und der Grenzsteuersatz von 73% auf 25% ermäßigt. Die Unternehmensgewinne erhöhten sich von 1923 bis 1929 um über 60%, weil insbesondere die Löhne nur ein Viertel so stark stiegen wie die Produktivität. Die tradierten volkswirtschaftlichen Zusammenhänge schienen den damaligen Zeitgenossen überholt. Amerika war nicht nur nach Ansicht von John Moody, dem Gründer der gleichnamigen Rating-Agentur, in eine „neue Ära“ eingetreten. Siebzig Jahre später scheint sich die Geschichte in neuem Gewande zu wiederholen. Diesmal ist es das rasante Wachstum des Internets, das die Phantasie der Anleger blühen läßt. Die Vernetzung der privaten Haushalte und der Unternehmen hat die Informations-und
      Datenflüsse weltweit revolutioniert. Die Verbreitung des Internets könnte sich als die Basisinnovation erweisen, die eine neue, lange Wachstumsphase einläutet hat. Wie in den zwanziger Jahren Radio und Film erschließt das Internet für Produzenten und Verbraucher neue Welten. Informationen können mit dem neuen Medium in Sekundenschnelle weltweit recherchiert, verarbeitet und elektronisch versendet werden. Der Vertrieb von homogenen Produkten der Finanzbranche (z.B. Kredite, Aktien, Versicherungen) oder der Konsumbranche (Reisen, Bücher, Musik) kann heute zunehmend über das Netz abgewickelt werden. Die größten Produktivitätsgewinne verspricht das Internet aber in der Kommunikation zwischen den einzelnen Unternehmen
      (Business to Business). So kann beispielsweise der Einkauf großer Unternehmen über elektronische Marktplätze erfolgen und die Transaktionskosten damit wesentlich gesenkt werden. Die deutlichen Produktivitätssteigerungen ließen das Bruttosozialprodukt in Amerika von 1991 bis 1999 real um durchschnittlich 3,6% pro Jahr wachsen. In den letzten drei Jahren lag das Wachstum des realen BSP sogar über der 4%-Marke. Über eine noch dynamischere Entwicklung durften sich Unternehmer und deren Kapitalgeber freuen. Die Unternehmensgewinne legten von 1991 bis 1999 mit durchschnittlich 9,4% deutlich schneller zu als die durchschnittlichen Löhne (3,2%). Die Tatsache, daß dieseഊ3 beachtlichen Zuwächse ohne nennenswerte Inflation erzielt werden konnten, haben wie in den zwanziger Jahren der These Vorschub geleistet, die USA sei nunmehr in eine „neue Ära“ eingetreten, in der hohes Wirtschaftswachstum mit niedrigen Zinsen und niedriger Inflation spannungsfrei einhergehe. Mit dem tiefen Glauben an eine derartige „Goldilock Economy“ werden Einwände und die historischen Erfahrungen leicht beiseite geschoben oder verdrängt. Den kommerziellen Anwendungen des Internet sind in vielen Bereichen noch enge Grenzen gesetzt. Aktuelle Mängel, wie das Fehlen elektronischer Zahlungsmittel (Cyber-Cash) und eines Rechtsrahmen für Netzgeschäfte, unzureichende
      Sicherheitsstandards oder Infrastrukturlücken des Netzes könnten durch technische Neuerungen in den nächsten Jahren wohl noch behoben werden. Dennoch könnten sich viele Internet-Phantasien der Börsianer als Luftschlösser erweisen. In dem Bereich der physischen Freizeitgestaltung (Sport, Wellness) sind dem weltweiten Netz ebenso Grenzen gesetzt wie beim Vertrieb von beratungsintensiven oder inhomogenen Produkten. Noch schwerwiegender dürften sich allerdings die Kräfte des Wettbewerbs erweisen. In den E-Commerce-Bereich neu eintretende Firmen werden von den euphorischen Börsianern bisher noch mit reichlich Eigenkapital versorgt, womit die Grundlage für mehr Wettbewerb in der Zukunft geschaffen wird. Hinzu kommen noch die etablierten Handelskonzerne, die dank ihrer Größe massive Investitionen in diesen Bereichen tätigen können und über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügen. Ob die Internet-Pioniere in einem zunehmend wettbewerbsgeprägten Umfeld die hochgeschraubten Gewinnerwartungen, die in den fantastischen Börsenbewertungen reflektiert werden, jemals werden erfüllen können, scheint zumindest für die Mehrzahl der Anbieter fraglich. Der verlustreichen Investitionsphase könnten statt der erhofften Monopolgewinne eine Phase des ruinösen Wettbewerbs folgen.
      Kursrekorde auf dünnem ökonomischen Fundament Mitte der zwanziger Jahre mochte noch niemand etwas von der anschließenden Kursexplosion geahnt haben. Von 1921 bis 1924 hatten die Börsianer mit einer Rendite
      von durchschnittlich 12% durchaus keine schlechten, aber eben auch keine außergewöhnlichen Jahre hinter sich. Die Kursgewinne waren zudem durch verbesserte Ertragsaussichten im Unternehmenssektor gut fundiert. Die Übertreibungsphase begann im Jahr 1926. Immer steiler ging es nun aufwärts, Verschnaufpausen fielen immer
      spärlicher aus. Allein in den letzten zwölf Monaten der damaligen Hausse zogen die Kurse um knapp 60% an. Am Ende hatte die Gesamtbewegung von August 1921 bis September 1929 eine Rendite von rund 500%, oder annähernd 25% pro Jahr erbracht. Auch der enorme wirtschaftliche Fortschritt in den goldenen Zwanzigern konnte derartige Kursgewinne nicht rechtfertigen. In den neunziger Jahren zeigte der amerikanische Aktienmarkt ein vergleichbares Bild. Von 1991 bis 1994 wuchs der S&P100 stetig und nahezu linear an, bis dahin durchaus im Einklang mit den makroökonomischen Einkommensgrößen. Die Hausse gewann ab 1995 richtig an Fahrt. Die Krisen in den Emerging Markets im Spätsommer 1997 und das Debakel um den Hedge-Fonds LTCM im Herbst 1998 erwiesen sich nur als kurzfristige Zäsuren. Die Spekulation wurde insbesondere an der technologielastigen Börse Nasdaq noch einmal kräftig angeheizt. Der die 100 größten Technologieaktien umfassende Aktienindex Nasdaq100 konnte von Oktober 1998 bis Ende März 2000 noch einmal umഊ4
      230% zulegen. Gegenüber dem in Grafik1 abgebildeten S&P100, der von Januar 1991 bis März 2000 Kursgewinne von über 400% zu verzeichnen hatte, stieg der Nasdaq-Index in derselben Zeit sogar um unglaubliche 1.960%. Damit stellt die gegenwärtige Bewegung die spekulativen Exzesse der zwanziger Jahre deutlich in den Schatten.

      Die realwirtschaftlichen Größen können diesem stürmischen Wachstum längst nicht mehr standhalten. Geht man beispielsweise davon aus, daß der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren auf dem aktuellen Kurslevel stagniert, so müßten die Unternehmensgewinne mit durchschnittlich 13,75% per annum wachsen, um die bereits entstandene Lücke zu schließen. Dies wäre eine deutlich höhere Rate als in den vergangenen fünf Boom-Jahren (Gewinnwachstum 10,93%). Setzte sich allerdings das Tempo der Kurssteigerungen der letzten fünf Jahren mit einer jährlichen Performancerate von 26% in den nächsten fünf Jahren fort, so wäre schon ein Gewinnwachstum von 43% erforderlich, um die dann erreichten Kursstände auch fundamental zu untermauern. Dabei wird schon von vielen Kritikern vermutet, daß die erheblichen Gewinnanstiege der letzten fünf Jahre auch teilweise virtueller Natur sein könnten. Beispielhaft läßt sich das Phänomen der Stock Options anführen, mit denen jahrelang die Gewinne hoch- und die Personalkosten kleingerechnet wurden. Da die echten Kosten dieser Optionen nach amerikanischen Bilanzrecht nicht ausgewiesen werden müssen, konnte ein scheinbar stetig steigender Unternehmensgewinn bei tendenziell sinkenden Personalkosten dargestellt werden. Es wurde errechnet, daß einerഊ5 der größten Technologiekonzerne Amerikas statt stetigen Gewinnanstiegen einen zweistelligen Milliardenverlust ausweisen würde, wenn die echten Kosten der Stock Options plötzlich offengelegt werden müßten. Die Kritiker vergleichen derartige Bilanzmanöver sogar mit den luftigen Buchhaltungspraktiken verschiedener japanischer Firmen in der Bubble-Phase der achtziger Jahre. Sollte die Wachstumsrate der Gewinne börsennotierter US-Aktiengesellschaften letztlich wieder auf ihren langjährigen Durchschnittswert (1973-1999) von 8,65% zurückfallen, dann müßte der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren um insgesamt 20,5% bzw. 4,5% pro Jahr fallen, um die Schere zwischen fundamentalen Größen und Aktienkursentwicklung wieder zu schließen.

      Traditionelle Bewertungsmaßstäbe bedeutungslos
      Eine der auffälligsten Parallelen zwischen den zwanziger und den neunziger Jahren ist der Umstand, daß traditionelle Maßstäbe zur Bewertung von Aktien vor allem im Bereich der neuen Technologien zunehmend obsolet wurden. Es schien fast so, daß die neuen Paradigmen nicht Ursache, sondern Folge der gewaltigen Hausse waren. So standen in den zwanziger Jahren entsprechend dem tiefen Fortschrittsglauben vor allem die neuen Wachstumsindustrien im Mittelpunkt der Börsenhausse. Zu den Favoriten der Spekulation zählten neben den neuen Medienaktien auch die Aktien der Wachstumsbranchen Telefon, Elektronik, Luftfahrt, Chemie und der Versorgungsbranche. Diese Branchen kennzeichneten eine kurze Firmenhistorie und hohe, jedoch kaum kalkulierbare Ertragsperspektiven bei zugleich geringen oder fehlenden Dividendenausschüttungen. Ließen sich die Bewertungen nicht mehr nach traditionellen Maßstäben eingrenzen, so konnte mit neuen Kennziffern und
      fantasievollen Schätzungen jeder Kurs fundamental begründet werden. Diffuse Gewinnpotentiale scheinen somit ein gutes Fundament für den Bau spekulativer Luftschlösser zu bieten. Prominentes Beispiel war damals die als „General Motors of the Air“ bezeichnete „Radio Corporation of America (RCA)“, die vor allen durch Akquisitionen ein rasantes Umsatzwachstum von über 50% pro Jahr erzielte, jedoch noch keine Dividenden bezahlte. Ihr Kurs stieg seit Jahresbeginn 1928 von 85 US-Dollar bis zum September 1929 auf 505 US-Dollar. Die Aktien der in den zwanziger Jahren sehr innovativen Versorgungsbranche konnten in den zwölf Monaten vor dem Crash durchschnittlich über 120% zulegen, während die im Dow Jones-Index enthaltenen Industrietitel nur 60% und die als alte Industrie betrachteten Eisenbahnaktien lediglich rund 30% gewinnen konnten. Insoweit war der damalige Markt extrem gespalten. Die herausragenden Aussichten und Übernahmephantasien, die den Wachstumsaktien zugesprochen wurden, spiegelten sich auch in weit überdurchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs) wider. Das KGV der Versorgerbranche von durchschnittlich 26 wurde nur noch durch ein KGV von über 35 der innovativen Radioaktien übertroffen. Die im Dow Jones-Index enthaltenen Unternehmen wurden im September 1929 insgesamt mit dem einundzwanzigfachen ihrer erwarteten Gewinne bezahlt und damit doppelt so hoch wie der langjährige KGV-Durchschnitt von 10 - 12. In der letzten Phase der damaligen Kursblase hatte sich die Marktkapitalisierung der Wall Street bis zu 89,7 Mrd. US-Dollar aufgebläht und überstieg mit dem Faktor 1,1 bereits das gesamte amerikanische Volkseinkommen in Höhe von 81 Mrd. US-Dollar.ഊ6 Die aktuelle Bewertung amerikanischer Aktien stellt heute die damaligen Rekorde längst in den Schatten. Die Marktkapitalisierung des gesamten amerikanischen Aktienmarktes in Höhe von ca. 16,8 Billionen US-Dollar (Nasdaq: 6,6 und Big Board: 10,2 Billionen US-Dollar) übertraf Ende März 2000 mit dem Faktor 1,7 das nominale Bruttosozialprodukt von 9,5 Billionen US-Dollar. Während die neuen Lieblinge der Börsianer, die Internet-Aktien von einem Allzeit-Hoch zum nächsten klettern, befindet sich der überwiegende Teil der Aktien der „alten“ Industrie in einer tiefen Baisse. Dies zeigt die seit Mitte 1998 steil abfallende Advance-Decline-Linie des Gesamtmarktes, welche die über ein Jahr laufende Summe der Aktien mit Kurszuwächsen minus der Aktien mit Kursverlusten verkörpert. Von den Kursverlusten in den herkömmlichen Branchen, stellvertretend seien die Auto- und die Konsumbranche genannt, lenken die aufsehenerregenden Höhenflüge der Technologieaktien ab. Von Anfang November 1998 bis Anfang März 2000 hat sich der technologielastige Aktienindex Nasdaq100 noch einmal mehr als verdreifacht, während die Investoren am Gesamtmarkt mit einer Performance von knapp 30% zufrieden sein mußten. Für Internettitel muß mittlerweile ein Kurs-Gewinn-Verhältnis jenseits der 200 in Kauf genommen werden. Wie aus Grafik 3 zu entnehmen ist werden Technologieaktien am Markt heute zu einem doppelten so hohen KGV bezahlt wie die restlichen Aktien, während sie zu Beginn 1996 nur mit einem Aufschlag des 1,2fachen KGV’s gehandelt wurden. ) Aktien sind gegenüber Anleihen relativ teuer Aktien konkurrieren mit festverzinslichen Wertpapieren und alternativen Vermögensanlagen wie Immobilien um die Gunst der Anleger. Da Unternehmenserträge gegenüber festen Zinszahlungen großen Schwankungen unterworfen sind, fordern Aktienkäufer für das höhere Risiko eine Prämie in Form zusätzlicher Erträge. Die Vorliebe für das riskantere Aktiengeschäft wurde bereits in den zwanziger Jahren durch zeitgenössische Bücher angestachelt. E.L. Smith zeigte seinen Lesern, daß Aktienഊ7 insbesondere in den ersten beiden Dekaden des zwanzigsten Jahrhunderts deutlich höhere Erträge als Anleihen erzielt hätten. So verselbständigte sich schon damals die Idee, daß Aktien unabhängig von ihrer aktuellen Bewertung Rentenpapieren vorzuziehen seien. Die Dividendenrendite verlor deshalb in der Endphase der Spekulation ihre Funktion als Vergleichsmaßstab für die Rentabilität von Aktien im Vergleich zu Renten. Während die Dividendenzahlungen bis 1927 mit dem Anstieg der Aktienkurse noch einigermaßen mithalten konnten, war wohl der Gewinnsprung bei vielen Unternehmen wie z.B. General Motors 1928 der Auslöser für eine drastische Überschätzung künftiger Gewinnausschüttungen. Die Hoffnungen auf eine Überrendite der Anlagegattung Aktien zerstoben in der großen Depression, die dem Kurssturz im Oktober 1929 folgte. Erst 25 Jahre später, am 23. November 1954, sollte der Dow Jones Industrials wieder den Höchststand des 2. September 1929 von 381,17 Punkten erreichen. Eine alternative Geldanlage in festverzinslichen Wertpapieren hätte dagegen das Kapital in dieser Zeit um rund 150% anwachsen lassen. Die langjährige Hausse der Gegenwart hat unter den amerikanischen Investoren heute erneut den Glauben erweckt, daß Aktien festverzinslichen Papieren zu jedem Zeitpunkt überlegen seien. Die laufenden Dividendenrenditen von durchschnittlich ca. 1,2% können dabei jedoch kaum als Kaufargumente herangezogen werden. In den letzten Jahren wurden diese Gewinnausschüttungen komplett von den Inflationsraten aufgezehrt. Dies sollte allerdings nicht überbewertet werden, da steuerliche Aspekte und die Selbstfinanzierung von Investitionen aus dem Gewinn für junge Wachstumsunternehmen gute Gründe für eine rückläufige Ausschüttungsquote sein können. Gravierender ist da schon, daß die Relation zwischen Unternehmensgewinnen und Kursniveau mit einer aktuellen realen Rendite von knapp unter einem Prozent ein historisches Tief erreicht hat. Gleichzeitig bekommen Investoren, die nicht allein auf die Zukunft setzen wollen, am kurzen wie am lange Ende des Rentenmarkts deutlich höhere Realzinsen geboten. Die Spannungen zwischen den Aktien- und Rentenrenditen, die sich beispielsweise auch im Sommer 1987 in ähnlicher Größenordnung aufgebaut hatten, entluden sich schließlich am 19. und 20. Oktober 1987, als der Dow Jones Industrials in zwei aufeinanderfolgenden Handelstagen variabel mehr als 40% seines Werts einbüßte. Die seit Anfang 1999 anziehenden Realzinsen haben die Schere zwischen Eigenkapital- und Fremdkapitalverzinsung erneut weit geöffnet. Das Schmiermittel jedes Aktienbooms ist reichlich vorhandene Liquidität der Marktteilnehmer. Im Laufe einer wachsenden Kursblase muß allerdings ein immer größerer Teil der gesamtwirtschaftlichen Geldmenge für die Finanzierung der laufenden Börsenumsätze abgezweigt werden und steht somit für den Güterkonsum nicht mehr zur Verfügung. Dies erklärt auch die jeweils als „neu“ gefeierte Kombination aus nahezu unveränderten Konsumgüterpreisen und explodierenden Preisen für Vermögenswerte (Asset Inflation), wie sie für die großen Spekulationsbewegungen der zwanziger und neunziger Jahre kennzeichnend waren. Die Geldumsätze an den Wertpapierbörsen Amerikas hatten während der goldenen zwanziger Jahre unglaubliche Höhen erreicht. Im Crashjahr 1929 wurde ein Dollar-Volumen in Höhe des 1,3fachen BSP umgesetzt. Von 1931 bis 1990 war es dann um die US-Börsen verhältnismäßig still geworden. Die Relation der Wertpapierumsätze pro Jahr zum BSP machte nicht einmal mehr 50%, in der Zeit von 1934 bis 1982 sogar weniger als 25% des BSP aus. Ganz anders das Bild in den boomenden Neunzigern. Eine verbesserte technische Infrastruktur und elektronische Brokerhäuser erlauben auch dem privaten Anleger den zeitnahen An- und Verkauf von Wertpapieren innerhalb eines Tages (Intraday-Trading). Die jährlichen Dollar-Umsätze
      haben 1999 rund 250% des BSP erreicht und in den ersten Monaten des Jahres 2000 wurde dieser fantastische Wert noch bei weitem übertroffen. Es scheint fast so, als beschäftige sich die ganze amerikanische Volkswirtschaft mit dem Aktienhandel. Inwieweit die amerikanische Notenbank den finanziellen Nährboden für diese spekulativen Exzesse bereitet hat, entzweit Ökonomen damals wie heute. Unstrittig ist, daß die Anfangsphase beider Boombewegungen von einer Politik des lockeren Geldes begleitet war. Seit 1921, dem letzten Jahr der zur Bekämpfung der Nachkriegsinflation eingeleiteten restriktiven Geldpolitik, betrieb die amerikanische Notenbank eine akomodierende Geldpolitik, in der der Diskontsatz von 6% im Jahre 1921 bis Mitteഊ9 1927 auf 3,5% gesenkt wurde. Für eine restriktivere Linie gab es nach dem traditionellen Inflationsbegriff damals auch keinen Fingerzeig. Die Steigerungsraten der Güterpreise lagen durchweg unter den kritischen Toleranzschwellen. Die Wachstumsraten der Geldmenge M1 entwickelten sich weitgehend parallel zum realen BSP, so daß die Gefahr eines aufgestauten Geldüberhangs, der kurzfristig auf den Güterkonsum gelenkt werden könnte vergleichsweise gering war. Die eigentliche Inflation und Kreditschöpfung spielte
      sich allerdings im Wertpapierbereich ab, aber die Überwachung der Kapitalmarktpreise gehörte nicht zu den expliziten Zielvariablen der amerikanischen Notenbank. Als es einigen Mitgliedern des amerikanischen Geldwesens dämmerte, daß die Verbindung von Wertpapierkrediten und Börsenboom Sprengkraft birgt, war es bereits zu spät, um das Spekulationskarussell zu stoppen. Die Börsen nahmen gerade dann markant an Fahrt auf,
      als sich die Notenbank entschlossen hatte, mit drei Diskontsatzerhöhungen um insgesamt 1,5% bis auf das Niveau von 5% im Sommer 1928, die spekulative Bewegung abzubremsen. Als der Aktienmarkt auch die Warnung des Notenbankpräsidenten Roy Young, daß Zentralbankgeld nicht für kreditfinanzierte Spekulation mißbraucht werden darf, sondern nur für produktive Zwecke zur Verfügung stehe, über ein halbes Jahr
      ignorierte, wurde der Diskontsatz schließlich am 9. August 1929 noch einmal von 5% auf 6% angehoben. Der entscheidende Schlag, wie sich jedoch erst zwei Monate später herausstellen sollte. Siebzig Jahre später scheint sich die Federal Reserve (Fed) in einem ähnlichen Dilemma zu befinden. Dabei hat die Politik des Notenbankpräsidenten Alan Greenspan bei vielen Beobachtern große Anerkennung gefunden. Wie die Wachstumsraten der Geldmenge M2 in Grafik 4 zeigen, hatte Alan Greenspan die Wirtschaft seit 1995 reichlich mit Liquidität versorgt, als sich die realen Wachstumspotentiale des Internetsektors abzuzeichnen begannen. Das in den letzten beiden Jahren in Relation zum realen BSP überproportionale Geldmengenwachstum hat sich trotz der hohen Konsumneigung der amerikanischen Haushalte noch nicht in steigenden Güterpreisen niedergeschlagen. Dafür werden in der „New Economy“ auch gute Gründe angeführt. Das Internet sorgt für
      eine deutlich höhere Markttransparenz und verringert die Preisspielräume für viele Anbieter. Der Personalbedarf im Zuge des stürmischen Wirtschaftswachstums konnte ohne bedeutende Lohnzugeständnisse aus dem amerikanischen Arbeitskräftereservoir und durch Immigration gedeckt werden. Die Arbeitslosenquote ist auf ein Rekordtief von 4,1% gesunken. Wie in den zwanziger Jahren hat damit die Notenbank den Auftrag der
      Wahrung von Preisniveaustabilität bei gleichzeitiger Förderung des Wirtschaftswachstums vordergründig mit Bravour erfüllt. Die expansive Geldpolitik der letzten Jahre hat aber nicht nur die produktiven, sondern eben auch die spekulativen Kräfte der amerikanischen Volkswirtschaft geweckt. Die Notenbankpolitik der verbalen
      Interventionen (Moral Suasion) erwies sich, nicht zuletzt aufgrund ihres häufigen Gebrauchs durch Alan Greenspan, vorerst als wirkungslos. Darüber hinaus klafften die verbalen Äußerungen und die Handlungen der amerikanischen Notenbank im Herbst 1998 weit auseinander. Angesichts der deflatorischen Wirkungen der Krisen in den Emerging Markets und des starken Kursrückgangs am amerikanischen Aktienmarkt im Herbst 1998 aufgrund des LTCM-Debakels rang sich die Fed zu drei Leitzinssenkungen durch. Vom 28. September bis zum 17. November 1998 wurde die Federal Funds Target Rate jeweils um ein Viertelprozent von 5,5% auf 4,75% zurückgenommen. Das war das Signal, auf das die Investoren gewartet hatten. Weil diese Bail-out-Aktion die Balance zwischenഊ10 Risiko- und Ertragserwartungen der Anleger veränderte, ließen sich die Entfesselung der Spekulationskräfte und die furiose Entwicklung der Internetaktien auch durch den zwischenzeitlichen Übergang zu einer restriktiveren geldpolitischen Linie nicht mehr aufhalten. Die Erhöhung der Federal Funds Target Rate auf 6,00% bis zum 22. März 2000 zeigte allerdings an den Aktienmärkten bisher noch keine Wirkung. Alan Greenspan hat sich mit seinem undogmatischen Krisenmanagement im Herbst 1998 in den Augen einiger Kritiker den fragwürdigen Ruf des Retters erworben, der auch in Zukunft nicht zulassen würde, daß die Kapitalmärkte drastisch unter ihr gegenwärtiges Niveau fallen würden. Damit könnten die Investoren eine implizite Bail-Out-Garantie verbinden. Die amerikanische Notenbank war 1998 somit ungewollt in eine ähnliche Zwangssituation hineingeschlittert wie die japanische Notenbank im Jahre 1987. In Japan waren die Geldmengenaggregate Mitte der achtziger Jahre weit schneller als das BSP gewachsen. Als die Pläne für eine Straffung der geldpolitischen Zügel bereits auf dem Tisch lagen, sah sich die Bank of Japan nach dem weltweiten Crash der Aktien im Oktober 1987 gezwungen, durch die Beibehaltung der monetären Expansion ihren Beitrag zur Stabilisierung der Weltfinanzmärkte zu leisten. Während Wall Street und die Börsen in Europa längere Zeit für die Verdauung der Kursrückschläge benötigten, schwang sich der Nikkei schnell zu neuen Höhenflügen auf. Von Oktober 1987 bis Dezember 1989 konnte er noch einmal um 80% zulegen. Zu Beginn des Jahres 1990 platzte dann die Blase. Der Nikkei-Index büßte in den folgenden Jahren in der Spitze nahezu 70% des im Dezember 1989 erreichten Kursniveaus ein. Die Rettungsaktionen und die Übertreibungen der jüngsten Vergangenheit haben erneut die Frage aufgeworfen, ob die Notenbanken auf die Entwicklung der Aktienpreise
      reagieren sollten. Unstrittig ist, daß Notenbanken Inflationsgefahren, die aus der Höherbewertung des Aktienvermögens und einem entsprechendem Mehrkonsum derഊ11 privaten Haushalte resultieren, kontrollieren sollten. Empirischen Schätzungen zufolge hat der Anstieg des S&P500 seit Anfang des Jahres 1995 die Konsumgüternachfrage der privaten Haushalte in den USA mehr als 4% nach oben getrieben. Die Fed hat mit dem jüngsten Übergang zu einer restriktiveren Politik den Märkten signalisiert, daß sie diese indirekte Bedrohung der Preisniveaustabilität nicht hinzunehmen bereit ist. Aber sollte sie darüber hinaus versuchen, die Schwankungen und Übertreibungen der Aktienmärkte, deren Ursprung auch in der psychologischen Natur des Menschen zu suchen ist, in Richtung geeigneter Fundamentalfaktoren zu glätten? Die Beantwortung dieser Frage
      hängt wesentlich davon ab, welche langwierigen Folgen für eine Volkswirtschaft nach dem Platzen einer Bubble zu erwarten sind. Die langfristigen Folgen einer geplatzten Spekulationsblase „Wohin ist mein Geld verschwunden?“ will der entsetzte Spekulant wissen, nachdem der Crash die Kursgewinne der Vergangenheit zunichte gemacht hat. „Ihr Geld ist nicht weg“ versucht der Broker zu beruhigen, „es hat nur ein anderer“. Mit diesem Bonmot ist die laufende Vermögensumverteilung durch die Kursbewegungen am Kapitalmarkt
      umschrieben. Während die Hausse die Fiktion erhält, alle Markteilnehmer würden laufend vermögender, zeigt der Kassensturz nach dem Crash deutlich, daß ein Teil des Vermögens der zu spät auf den Börsenzug Aufgesprungenen an die Aktionäre der ersten Stunde umverteilt wurde. Der unterschiedliche Markterfolg einzelner Investoren kann der Notenbank jedoch keinen hinreichenden Grund liefern, in die Marktprozesse
      mäßigend einzugreifen und eine Bubble zu verhindern. Das wichtigste Argument für ein rechtzeitiges Handeln der Notenbank sind allerdings die langfristigen Folgen einer geplatzten Spekulationsblase für die Realwirtschaft. Als sich im Oktober 1929 die luftigen Börsengewinne wieder in Luft auflösten, sollte eigentlich nur eine Fiktion verloren gegangen sein. Doch wie alle Fiktionen konnten auch die damaligen Börsenfiktionen tief in das reale Wirtschaftsleben eingreifen. Verbraucher, die bislang nicht die geringsten Befürchtungen hatten, ihre Haushaltsbudgets auf Monate hinaus in der Erwartung vorzubelasten, daß sie die fälligen Ratenzahlungen aus
      Börsengewinnen begleichen könnten, hatten nach dem Crash erhebliche Mühe ihren Verpflichtungen nachzukommen. Rund 60% aller Automobile und 80% aller Radios wurden damals auf Kredit gekauft und standen nun auf Abzahlung in den Garagen und Wohnungen der Kunden. Unter diesen Umständen war an neue Anschaffungen nicht zu denken. Und Unternehmer, die auf der Grundlage ihres Effektenbesitzes Kredite zur
      weiteren Expansion ihrer Unternehmen aufgenommen hatten verwandelten sich durch den Crash über Nacht in zweifelhafte Schuldner, denen die Bank die Kredite kündigt. Einmal in Gang gekommen, drehte sich der Teufelskreislauf zwischen Konsumzurückhaltung, Investitionsstopp, Produktionseinschränkung, Lohnverlusten,
      Stimmungsverschlechterung und erneuter Konsumeinschränkung immer schneller. Ehe man sich versah, war man in einer Depression epidemischen Ausmaßes.
      Ein zweiter Weg für die Ansteckung der Realwirtschaft durch den Börsencrash ergab sich aus den empfindlichen Störungen im Finanzsektor in Folge der Überschuldung vieler Finanzintermediäre. So hatten einige Banken nach einem Crash plötzlich viele notleidende Kredite zu verkraften, die ihr Eigenkapital so stark reduzierten, daß ihreഊ12 Kreditvergabefähigkeit drastisch eingeschränkt war. Die Wirtschaft litt entsprechend unter einer lähmenden Kreditklemme (Credit Crunch). Aufgrund damals fehlender Einlagensicherungssysteme kam dann noch ein allgemeiner Vertrauensverlust in die Stabilität des Bankensystems hinzu, dem bis Ende 1933 rund 9000 Banken und acht Millionen Sparkonten zum Opfer fielen. Mit der Krise in der finanziellen Sphäre stürzte auch die Realwirtschaft in eine tiefe Depression. Das Bruttosozialprodukt schrumpfte in drei Jahren um ein Drittel. Die Arbeitslosenquote sollte von 3,2% im Jahre 1929 auf annähernd 25% im Jahre 1933 anwachsen, 85.000 Unternehmen mit Außenständen von 4,5 Mrd. US-Dollar gingen in den Konkurs. Der Finanzkrise ging in den zwanziger Jahren eine wahrhafte Orgie des Kredits voraus. So arbeiteten beispielsweise die geschlossenen Investmenttrusts mit hohen Fremdkapitalanteilen. Ihre einzige Aufgabe war es, die gepoolten Anlegergelder des Privatpublikums breit gestreut in Börsenwerten „a` la hausse“ anzulegen. Oftmals schuf man dabei ein undurchsichtiges Geflecht an mehrstufigen Beteiligungsholdings, also gehebelten Fonds, die Anteile an anderen - ebenfalls gehebelten - Fonds hielten. Im Extremfall der „United Founders Corporation“ wurde mit einem Eigenkapital von 500 US-Dollar ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Dollar gehebelt. Aber nicht nur innerhalb der Investmenttrusts wurde mit den Segnungen des Kredits gearbeitet. Kapitalschwachen Anlegern wurden von ihren Wertpapiermaklern auch direkt Wertpapierkredite (Margin Loans) gegen Verpfändung der mit diesen Krediten gekauften Aktien zur Verfügung gestellt. Rund eine Million Anleger spekulierten am Aktienmarkt mittels Margin Loans. Im Durchschnitt forderten die Broker im Jahre 1929 von den Wertpapierkäufern eine Sicherheitsleistung (Margin) bzw. Geldeinschuß in Höhe von 40% bis 50% des Wertpapiervermögens. Die Broker, deren Zahl sich von 29.609 im Jahre 1920 auf 70.950 im Jahre 1929 mehr als verdoppelt hatte, refinanzierten sich dabei auf dem Geldmarkt über Maklerkredite (Broker Loans). Unter dem Andrang der Spekulation stieg ihr Volumen von 2 Milliarden zu Anfang der zwanziger Jahre bis kurz vor dem Crash auf schwindelerregende 8,5 Milliarden US-Dollar, was knapp 10% der ausstehenden Marktkapitalisierung und des Volkseinkommens entsprach. Auch heute zeigen sich Phänomene einer Kreditinflation. Die permanenten Kursgewinne am amerikanischen Aktienmarkt vermitteln den privaten Haushalten ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Ihr zu Marktkursen bewertetes Vermögen hat sich von 1990 bis 1999 von 24,3 auf 48,9 Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt. Während der Vermögenszuwachs bei den realen Gütern (Grundstücke, Immobilien) mit durchschnittlich 4% p.a. vergleichsweise moderat ausfiel und ihr Anteil am Gesamtvermögen in den neunziger Jahren von 30% auf 23% zurückging, schnellte das Portfoliogewicht des direkten Aktienbesitzes der privaten Haushalte von rund 7% auf
      über 16% nach oben. Der Anteil des in Pensions- und Investmentfonds gehaltenen indirekten Aktienbesitzes konnte von ca. 16% auf 27,5% zulegen. Immer mehr Amerikaner wollen auch an dem schnellen Reichtum teilhaben, den der Aktienmarkt verspricht. Der Anteil der Haushalte, die über direkten oder indirekten Aktienbesitz verfügen, ist bis zum Jahre 1998 von etwas mehr als 40% auf knapp 49% gestiegen. Damit liegt dieser Wert weit über der Partizipationsrate von schätzungsweise 5 - 10% der Haushalte, die in den zwanziger Jahren am Aktienmarkt spekulierten.ഊ13 Welche Auswirkungen hat nun die permanente Höherbewertung des
      Wertpapiervermögens? Es war der Verdienst Milton Friedmans, die Grenzlinien zwischen Konsum, Einkommen und Vermögen neu zu ziehen. Demnach verfügen die privaten Haushalte über ein höheres permanentes Einkommen und können sich entsprechend mehr Konsum leisten, wenn Vermögenszuwächse als dauerhaft
      interpretiert we rden. Die kräftige Ausdehnung der Konsumentenkredite von 863 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 1994 auf 1.428 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal 1999 deutet darauf hin, daß die privaten Haushalte auch in Zukunft Erträge am Aktienmarkt erwarten, die die Zinsbelastung der aufgenommenen Kredite decken. Angesichts der ungebrochenen Aufwärtsdynamik des amerikanischen Aktienmarkts haben die Anleger auch die Scheu vor kreditfinanzierter Spekulation wieder verloren. Die von Banken für Wertpapierkäufe vergebenen Kredite, ausgedrückt in der Belastung von Margin-Konten bei den Mitgliedsfirmen der New York Stock Exchange, haben insbesondere in den letzten Monaten stark zugenommen, nachdem der befürchtete
      Computercrash zum Jahrtausendwechsel ausgeblieben war. Allein von Februar 1999 bis Februar 2000 haben die Wertpapierkredite um 75% von 151 Milliarden US-Dollar auf 265 Milliarden US-Dollar zugelegt. Gemessen an der Marktkapitalisierung der Wall Street von mehr als 16,8 Billionen US-Dollar sind die Wertpapierkredite mit einem Anteil von 1,6% aber noch verhältnismäßig bedeutungslos.


      Allerdings übertrifft die gesamte Verschuldungssituation der privaten Haushalte heute längst die Größenordnungen der zwanziger Jahre. Im Jahre 1929 erreichte die Verschuldung der privaten Haushalte rund 53% ihres verfügbaren Einkommens. In den neunziger Jahren stieg zwar auch das Nettovermögen der privaten Haushalte dank der permanenten Höherbewertung von Aktien deutlich an, die Nettoschuldenഊ14 (Bruttoverschuldung abzüglich finanzieller Forderungen) machen nach 47% im Jahre 1990 aber heute über 67% des verfügbaren Einkommens aus. Insbesondere die Höchststände der Konsumentenkredite in Relation zum BSP zeigen, daß die privaten Anleger den Märkten eine hinreichend offene Flanke für eine schmerzhafte Korrektur
      bieten. Rapide steigt auch die Außenhandelsverschuldung Amerikas. Während die USA in den zwanziger Jahren noch von Überschüssen im Außenhandel zehren konnten, ist Amerika heute mit einem stark wachsenden Defizit konfrontiert. So verdreifachte sich das Leistungsbilanzdefizit in den letzten fünf Jahren von 113 Mrd. US-Dollar auf zuletzt 338 Mrd. US-Dollar. Der frühere Rekordwert von 162 Mrd. US-Dollar in der Reagan-Administration
      im Crash-Jahr 1987 wird damit um das Doppelte übertroffen.
      Diese Auslandsverschuldung wird insbesondere dann virulent, wenn bei einem sich abschwächenden Kapitalmarkt ausländische Kapitalgeber nicht mehr bereit sind, die Defizite über Portfolio- oder Direktinvestitionen zu finanzieren. Die immer wieder angepriesene Umkehrung des ehemaligen Haushaltsdefizits in einen Haushaltsüberschuss von über 1% des Bruttosozialprodukts ist dank zunehmender Steuereinnahmen aus Kapitalerträgen teilweise Folge des Börsenaufschwungs. Der
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 15:48:59
      Beitrag Nr. 608 ()
      Jetzt hat er schon wieder den Text abgebrochen. Scheiss Computer.



      .Der Schatten des Jahres 1929

      Dr. Markus Stahl und Dipl. Volksw. Markus Mezger 1 veröffentlicht in der Publikation: Die Bank, (Mai-Heft), S. 300 - 307

      Die Parallelen zwischen den derzeitigen Visionen einer „New Economy“ und dem ungeheuren fortschrittsglauben der goldenen zwanziger Jahre sind augenfällig. Besonders der Höhenflug der Börsenkurse sprengt damals wie heute jeden historischen Vergleich. Befindet sich der US-Aktienmarkt ebenso wie in den zwanziger Jahren in einer sich beschleunigenden Kursblase, die jederzeit platzen könnte? Droht den USA abermals ein Kursturz, dessen Folgen noch lange zu spüren sein werden? Gibt es also Parallelen zwischen heute und damals?

      „Es wird ein Crash kommen - und er könnte schrecklich sein“ warnte der umstrittene Ökonom Roger Babson vor der jährlichen nationalen Wirtschaftskonferenz am 5. September 1929. Die Warnung erfolgte damit nur zwei Tage nach Erreichen des Börsenhochs einer bis dahin beispiellosen Rekordhausse, die den Investoren seit dem
      August 1921 Zuwächse von annähernd 500 % bescherte. Dagegen waren die Mehrzahl der Bankiers und die große Schar ihrer hoffnungsfrohen Klientel fest davon überzeugt, daß die amerikanische Wirtschaft sich auf dem rechten Weg befindet, und daß Wall Street nur das klare Spiegelbild des ungeheuren Fortschritts und des wachsenden Wohlstandes sei. Wenige Tage vor der großen Börsenkatastrophe, am 15. Oktober 1929,
      sprach der hoch angesehene Börsenoptimist Irving Fischer, Professor an der Yale-Universität, die unsterbliche Feststellung aus: „Die Aktienkurse haben offenbar ein dauerhaft hohes neues Niveau erreicht“. Und: „Ich erwarte, daß die Kurse in wenigen Monaten ein gutes Stück höher als heute stehen werden.“ Nach der markanten Aufwärtsbewegung des amerikanischen Aktienmarktes in den letzten zehn Jahren schallen dem Börsenpublikum heute ähnlich kontroverse Stimmen entgegen. Die eine Seite sieht die gegenwärtige Aktienhausse aufgrund der „digitalen Revolution“ ökonomisch gut fundiert und erwartet für die nächsten Jahre erneut eine Fortsetzung des
      bisherigen Kursaufschwungs. Auf der anderen Seite wird vor einer spekulativen Kursblase gewarnt 2 , die insbesondere die Aktien aus den Bereichen Telekommunikation, Medien, Internet und Biotechnologie erfaßt hätte. Sind diese Warnungen berechtigt? Kann sich das Börsendesaster von 1929 wiederholen? Gibt es Parallelen zwischen heute und damals?

      Die Vision einer neuen Äraഊ2
      Jede langwährende Hausse scheint als Fundament ein populäres Leitthema zu benötigen, das die Phantasie der breiten Masse der Kapitalanleger für eine lange Zeit anzuregen vermag. Der Auslöser des Börsenrauschs der goldenen zwanziger Jahre waren die phantastischen technischen Errungenschaften wie Radio, Elektrizität und Auto, sowie die organisatorischen Neuerungen, die durch Frederick Taylor inspiriert wurden. Die Fließbandproduktion in der Automobilindustrie und der spektakuläre Transatlantikflug von Charles Lindberg im Jahre 1927 ließen die alte Eisenbahnindustrie verblassen und rückten den Traum grenzenloser individueller Mobilität für viele Bürger in greifbare Nähe. Das Radio und der Übergang vom Stummfilm zum vertonten Filmstreifen eröffneten nicht nur Hollywood ungeahnte Möglichkeiten. Dieser ungeheure Fortschritt faszinierte damals Unternehmer, Verbraucher, Politiker und Anleger gleichermaßen. Mit ihm verbunden waren erhebliche Produktivitätssteigerungen, eine ganz entscheidende Triebfeder der amerikanischen „Prosperity“. Die Arbeitsproduktivität erhöhte sich in nur zehn Jahren um erstaunliche 43%. Damit einher gingen hohe Wachstumsraten bei Preisstabilität und niedrige Arbeitslosenquoten. Von 1922 bis 1929 betrug das durchschnittliche reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts 4,2%. Goldene Zeiten brachen aber vor allem für die Unternehmer an. Unter dem republikanischen Präsident Calvin Coolidge (1923 - 1929) wurde eine wirtschaftsliberale Politik betrieben und der Grenzsteuersatz von 73% auf 25% ermäßigt. Die Unternehmensgewinne erhöhten sich von 1923 bis 1929 um über 60%, weil insbesondere die Löhne nur ein Viertel so stark stiegen wie die Produktivität. Die tradierten volkswirtschaftlichen Zusammenhänge schienen den damaligen Zeitgenossen überholt. Amerika war nicht nur nach Ansicht von John Moody, dem Gründer der gleichnamigen Rating-Agentur, in eine „neue Ära“ eingetreten. Siebzig Jahre später scheint sich die Geschichte in neuem Gewande zu wiederholen. Diesmal ist es das rasante Wachstum des Internets, das die Phantasie der Anleger blühen läßt. Die Vernetzung der privaten Haushalte und der Unternehmen hat die Informations-und
      Datenflüsse weltweit revolutioniert. Die Verbreitung des Internets könnte sich als die Basisinnovation erweisen, die eine neue, lange Wachstumsphase einläutet hat. Wie in den zwanziger Jahren Radio und Film erschließt das Internet für Produzenten und Verbraucher neue Welten. Informationen können mit dem neuen Medium in Sekundenschnelle weltweit recherchiert, verarbeitet und elektronisch versendet werden. Der Vertrieb von homogenen Produkten der Finanzbranche (z.B. Kredite, Aktien, Versicherungen) oder der Konsumbranche (Reisen, Bücher, Musik) kann heute zunehmend über das Netz abgewickelt werden. Die größten Produktivitätsgewinne verspricht das Internet aber in der Kommunikation zwischen den einzelnen Unternehmen
      (Business to Business). So kann beispielsweise der Einkauf großer Unternehmen über elektronische Marktplätze erfolgen und die Transaktionskosten damit wesentlich gesenkt werden. Die deutlichen Produktivitätssteigerungen ließen das Bruttosozialprodukt in Amerika von 1991 bis 1999 real um durchschnittlich 3,6% pro Jahr wachsen. In den letzten drei Jahren lag das Wachstum des realen BSP sogar über der 4%-Marke. Über eine noch dynamischere Entwicklung durften sich Unternehmer und deren Kapitalgeber freuen. Die Unternehmensgewinne legten von 1991 bis 1999 mit durchschnittlich 9,4% deutlich schneller zu als die durchschnittlichen Löhne (3,2%). Die Tatsache, daß dieseഊ3 beachtlichen Zuwächse ohne nennenswerte Inflation erzielt werden konnten, haben wie in den zwanziger Jahren der These Vorschub geleistet, die USA sei nunmehr in eine „neue Ära“ eingetreten, in der hohes Wirtschaftswachstum mit niedrigen Zinsen und niedriger Inflation spannungsfrei einhergehe. Mit dem tiefen Glauben an eine derartige „Goldilock Economy“ werden Einwände und die historischen Erfahrungen leicht beiseite geschoben oder verdrängt. Den kommerziellen Anwendungen des Internet sind in vielen Bereichen noch enge Grenzen gesetzt. Aktuelle Mängel, wie das Fehlen elektronischer Zahlungsmittel (Cyber-Cash) und eines Rechtsrahmen für Netzgeschäfte, unzureichende
      Sicherheitsstandards oder Infrastrukturlücken des Netzes könnten durch technische Neuerungen in den nächsten Jahren wohl noch behoben werden. Dennoch könnten sich viele Internet-Phantasien der Börsianer als Luftschlösser erweisen. In dem Bereich der physischen Freizeitgestaltung (Sport, Wellness) sind dem weltweiten Netz ebenso Grenzen gesetzt wie beim Vertrieb von beratungsintensiven oder inhomogenen Produkten. Noch schwerwiegender dürften sich allerdings die Kräfte des Wettbewerbs erweisen. In den E-Commerce-Bereich neu eintretende Firmen werden von den euphorischen Börsianern bisher noch mit reichlich Eigenkapital versorgt, womit die Grundlage für mehr Wettbewerb in der Zukunft geschaffen wird. Hinzu kommen noch die etablierten Handelskonzerne, die dank ihrer Größe massive Investitionen in diesen Bereichen tätigen können und über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügen. Ob die Internet-Pioniere in einem zunehmend wettbewerbsgeprägten Umfeld die hochgeschraubten Gewinnerwartungen, die in den fantastischen Börsenbewertungen reflektiert werden, jemals werden erfüllen können, scheint zumindest für die Mehrzahl der Anbieter fraglich. Der verlustreichen Investitionsphase könnten statt der erhofften Monopolgewinne eine Phase des ruinösen Wettbewerbs folgen.
      Kursrekorde auf dünnem ökonomischen Fundament Mitte der zwanziger Jahre mochte noch niemand etwas von der anschließenden Kursexplosion geahnt haben. Von 1921 bis 1924 hatten die Börsianer mit einer Rendite
      von durchschnittlich 12% durchaus keine schlechten, aber eben auch keine außergewöhnlichen Jahre hinter sich. Die Kursgewinne waren zudem durch verbesserte Ertragsaussichten im Unternehmenssektor gut fundiert. Die Übertreibungsphase begann im Jahr 1926. Immer steiler ging es nun aufwärts, Verschnaufpausen fielen immer
      spärlicher aus. Allein in den letzten zwölf Monaten der damaligen Hausse zogen die Kurse um knapp 60% an. Am Ende hatte die Gesamtbewegung von August 1921 bis September 1929 eine Rendite von rund 500%, oder annähernd 25% pro Jahr erbracht. Auch der enorme wirtschaftliche Fortschritt in den goldenen Zwanzigern konnte derartige Kursgewinne nicht rechtfertigen. In den neunziger Jahren zeigte der amerikanische Aktienmarkt ein vergleichbares Bild. Von 1991 bis 1994 wuchs der S&P100 stetig und nahezu linear an, bis dahin durchaus im Einklang mit den makroökonomischen Einkommensgrößen. Die Hausse gewann ab 1995 richtig an Fahrt. Die Krisen in den Emerging Markets im Spätsommer 1997 und das Debakel um den Hedge-Fonds LTCM im Herbst 1998 erwiesen sich nur als kurzfristige Zäsuren. Die Spekulation wurde insbesondere an der technologielastigen Börse Nasdaq noch einmal kräftig angeheizt. Der die 100 größten Technologieaktien umfassende Aktienindex Nasdaq100 konnte von Oktober 1998 bis Ende März 2000 noch einmal umഊ4
      230% zulegen. Gegenüber dem in Grafik1 abgebildeten S&P100, der von Januar 1991 bis März 2000 Kursgewinne von über 400% zu verzeichnen hatte, stieg der Nasdaq-Index in derselben Zeit sogar um unglaubliche 1.960%. Damit stellt die gegenwärtige Bewegung die spekulativen Exzesse der zwanziger Jahre deutlich in den Schatten.

      Die realwirtschaftlichen Größen können diesem stürmischen Wachstum längst nicht mehr standhalten. Geht man beispielsweise davon aus, daß der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren auf dem aktuellen Kurslevel stagniert, so müßten die Unternehmensgewinne mit durchschnittlich 13,75% per annum wachsen, um die bereits entstandene Lücke zu schließen. Dies wäre eine deutlich höhere Rate als in den vergangenen fünf Boom-Jahren (Gewinnwachstum 10,93%). Setzte sich allerdings das Tempo der Kurssteigerungen der letzten fünf Jahren mit einer jährlichen Performancerate von 26% in den nächsten fünf Jahren fort, so wäre schon ein Gewinnwachstum von 43% erforderlich, um die dann erreichten Kursstände auch fundamental zu untermauern. Dabei wird schon von vielen Kritikern vermutet, daß die erheblichen Gewinnanstiege der letzten fünf Jahre auch teilweise virtueller Natur sein könnten. Beispielhaft läßt sich das Phänomen der Stock Options anführen, mit denen jahrelang die Gewinne hoch- und die Personalkosten kleingerechnet wurden. Da die echten Kosten dieser Optionen nach amerikanischen Bilanzrecht nicht ausgewiesen werden müssen, konnte ein scheinbar stetig steigender Unternehmensgewinn bei tendenziell sinkenden Personalkosten dargestellt werden. Es wurde errechnet, daß einerഊ5 der größten Technologiekonzerne Amerikas statt stetigen Gewinnanstiegen einen zweistelligen Milliardenverlust ausweisen würde, wenn die echten Kosten der Stock Options plötzlich offengelegt werden müßten. Die Kritiker vergleichen derartige Bilanzmanöver sogar mit den luftigen Buchhaltungspraktiken verschiedener japanischer Firmen in der Bubble-Phase der achtziger Jahre. Sollte die Wachstumsrate der Gewinne börsennotierter US-Aktiengesellschaften letztlich wieder auf ihren langjährigen Durchschnittswert (1973-1999) von 8,65% zurückfallen, dann müßte der amerikanische Aktienmarkt in den nächsten fünf Jahren um insgesamt 20,5% bzw. 4,5% pro Jahr fallen, um die Schere zwischen fundamentalen Größen und Aktienkursentwicklung wieder zu schließen.

      Traditionelle Bewertungsmaßstäbe bedeutungslos
      Eine der auffälligsten Parallelen zwischen den zwanziger und den neunziger Jahren ist der Umstand, daß traditionelle Maßstäbe zur Bewertung von Aktien vor allem im Bereich der neuen Technologien zunehmend obsolet wurden. Es schien fast so, daß die neuen Paradigmen nicht Ursache, sondern Folge der gewaltigen Hausse waren. So standen in den zwanziger Jahren entsprechend dem tiefen Fortschrittsglauben vor allem die neuen Wachstumsindustrien im Mittelpunkt der Börsenhausse. Zu den Favoriten der Spekulation zählten neben den neuen Medienaktien auch die Aktien der Wachstumsbranchen Telefon, Elektronik, Luftfahrt, Chemie und der Versorgungsbranche. Diese Branchen kennzeichneten eine kurze Firmenhistorie und hohe, jedoch kaum kalkulierbare Ertragsperspektiven bei zugleich geringen oder fehlenden Dividendenausschüttungen. Ließen sich die Bewertungen nicht mehr nach traditionellen Maßstäben eingrenzen, so konnte mit neuen Kennziffern und
      fantasievollen Schätzungen jeder Kurs fundamental begründet werden. Diffuse Gewinnpotentiale scheinen somit ein gutes Fundament für den Bau spekulativer Luftschlösser zu bieten. Prominentes Beispiel war damals die als „General Motors of the Air“ bezeichnete „Radio Corporation of America (RCA)“, die vor allen durch Akquisitionen ein rasantes Umsatzwachstum von über 50% pro Jahr erzielte, jedoch noch keine Dividenden bezahlte. Ihr Kurs stieg seit Jahresbeginn 1928 von 85 US-Dollar bis zum September 1929 auf 505 US-Dollar. Die Aktien der in den zwanziger Jahren sehr innovativen Versorgungsbranche konnten in den zwölf Monaten vor dem Crash durchschnittlich über 120% zulegen, während die im Dow Jones-Index enthaltenen Industrietitel nur 60% und die als alte Industrie betrachteten Eisenbahnaktien lediglich rund 30% gewinnen konnten. Insoweit war der damalige Markt extrem gespalten. Die herausragenden Aussichten und Übernahmephantasien, die den Wachstumsaktien zugesprochen wurden, spiegelten sich auch in weit überdurchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs) wider. Das KGV der Versorgerbranche von durchschnittlich 26 wurde nur noch durch ein KGV von über 35 der innovativen Radioaktien übertroffen. Die im Dow Jones-Index enthaltenen Unternehmen wurden im September 1929 insgesamt mit dem einundzwanzigfachen ihrer erwarteten Gewinne bezahlt und damit doppelt so hoch wie der langjährige KGV-Durchschnitt von 10 - 12. In der letzten Phase der damaligen Kursblase hatte sich die Marktkapitalisierung der Wall Street bis zu 89,7 Mrd. US-Dollar aufgebläht und überstieg mit dem Faktor 1,1 bereits das gesamte amerikanische Volkseinkommen in Höhe von 81 Mrd. US-Dollar.ഊ6 Die aktuelle Bewertung amerikanischer Aktien stellt heute die damaligen Rekorde längst in den Schatten. Die Marktkapitalisierung des gesamten amerikanischen Aktienmarktes in Höhe von ca. 16,8 Billionen US-Dollar (Nasdaq: 6,6 und Big Board: 10,2 Billionen US-Dollar) übertraf Ende März 2000 mit dem Faktor 1,7 das nominale Bruttosozialprodukt von 9,5 Billionen US-Dollar. Während die neuen Lieblinge der Börsianer, die Internet-Aktien von einem Allzeit-Hoch zum nächsten klettern, befindet sich der überwiegende Teil der Aktien der „alten“ Industrie in einer tiefen Baisse. Dies zeigt die seit Mitte 1998 steil abfallende Advance-Decline-Linie des Gesamtmarktes, welche die über ein Jahr laufende Summe der Aktien mit Kurszuwächsen minus der Aktien mit Kursverlusten verkörpert. Von den Kursverlusten in den herkömmlichen Branchen, stellvertretend seien die Auto- und die Konsumbranche genannt, lenken die aufsehenerregenden Höhenflüge der Technologieaktien ab. Von Anfang November 1998 bis Anfang März 2000 hat sich der technologielastige Aktienindex Nasdaq100 noch einmal mehr als verdreifacht, während die Investoren am Gesamtmarkt mit einer Performance von knapp 30% zufrieden sein mußten. Für Internettitel muß mittlerweile ein Kurs-Gewinn-Verhältnis jenseits der 200 in Kauf genommen werden. Wie aus Grafik 3 zu entnehmen ist werden Technologieaktien am Markt heute zu einem doppelten so hohen KGV bezahlt wie die restlichen Aktien, während sie zu Beginn 1996 nur mit einem Aufschlag des 1,2fachen KGV’s gehandelt wurden. ) Aktien sind gegenüber Anleihen relativ teuer Aktien konkurrieren mit festverzinslichen Wertpapieren und alternativen Vermögensanlagen wie Immobilien um die Gunst der Anleger. Da Unternehmenserträge gegenüber festen Zinszahlungen großen Schwankungen unterworfen sind, fordern Aktienkäufer für das höhere Risiko eine Prämie in Form zusätzlicher Erträge. Die Vorliebe für das riskantere Aktiengeschäft wurde bereits in den zwanziger Jahren durch zeitgenössische Bücher angestachelt. E.L. Smith zeigte seinen Lesern, daß Aktienഊ7 insbesondere in den ersten beiden Dekaden des zwanzigsten Jahrhunderts deutlich höhere Erträge als Anleihen erzielt hätten. So verselbständigte sich schon damals die Idee, daß Aktien unabhängig von ihrer aktuellen Bewertung Rentenpapieren vorzuziehen seien. Die Dividendenrendite verlor deshalb in der Endphase der Spekulation ihre Funktion als Vergleichsmaßstab für die Rentabilität von Aktien im Vergleich zu Renten. Während die Dividendenzahlungen bis 1927 mit dem Anstieg der Aktienkurse noch einigermaßen mithalten konnten, war wohl der Gewinnsprung bei vielen Unternehmen wie z.B. General Motors 1928 der Auslöser für eine drastische Überschätzung künftiger Gewinnausschüttungen. Die Hoffnungen auf eine Überrendite der Anlagegattung Aktien zerstoben in der großen Depression, die dem Kurssturz im Oktober 1929 folgte. Erst 25 Jahre später, am 23. November 1954, sollte der Dow Jones Industrials wieder den Höchststand des 2. September 1929 von 381,17 Punkten erreichen. Eine alternative Geldanlage in festverzinslichen Wertpapieren hätte dagegen das Kapital in dieser Zeit um rund 150% anwachsen lassen. Die langjährige Hausse der Gegenwart hat unter den amerikanischen Investoren heute erneut den Glauben erweckt, daß Aktien festverzinslichen Papieren zu jedem Zeitpunkt überlegen seien. Die laufenden Dividendenrenditen von durchschnittlich ca. 1,2% können dabei jedoch kaum als Kaufargumente herangezogen werden. In den letzten Jahren wurden diese Gewinnausschüttungen komplett von den Inflationsraten aufgezehrt. Dies sollte allerdings nicht überbewertet werden, da steuerliche Aspekte und die Selbstfinanzierung von Investitionen aus dem Gewinn für junge Wachstumsunternehmen gute Gründe für eine rückläufige Ausschüttungsquote sein können. Gravierender ist da schon, daß die Relation zwischen Unternehmensgewinnen und Kursniveau mit einer aktuellen realen Rendite von knapp unter einem Prozent ein historisches Tief erreicht hat. Gleichzeitig bekommen Investoren, die nicht allein auf die Zukunft setzen wollen, am kurzen wie am lange Ende des Rentenmarkts deutlich höhere Realzinsen geboten. Die Spannungen zwischen den Aktien- und Rentenrenditen, die sich beispielsweise auch im Sommer 1987 in ähnlicher Größenordnung aufgebaut hatten, entluden sich schließlich am 19. und 20. Oktober 1987, als der Dow Jones Industrials in zwei aufeinanderfolgenden Handelstagen variabel mehr als 40% seines Werts einbüßte. Die seit Anfang 1999 anziehenden Realzinsen haben die Schere zwischen Eigenkapital- und Fremdkapitalverzinsung erneut weit geöffnet. Das Schmiermittel jedes Aktienbooms ist reichlich vorhandene Liquidität der Marktteilnehmer. Im Laufe einer wachsenden Kursblase muß allerdings ein immer größerer Teil der gesamtwirtschaftlichen Geldmenge für die Finanzierung der laufenden Börsenumsätze abgezweigt werden und steht somit für den Güterkonsum nicht mehr zur Verfügung. Dies erklärt auch die jeweils als „neu“ gefeierte Kombination aus nahezu unveränderten Konsumgüterpreisen und explodierenden Preisen für Vermögenswerte (Asset Inflation), wie sie für die großen Spekulationsbewegungen der zwanziger und neunziger Jahre kennzeichnend waren. Die Geldumsätze an den Wertpapierbörsen Amerikas hatten während der goldenen zwanziger Jahre unglaubliche Höhen erreicht. Im Crashjahr 1929 wurde ein Dollar-Volumen in Höhe des 1,3fachen BSP umgesetzt. Von 1931 bis 1990 war es dann um die US-Börsen verhältnismäßig still geworden. Die Relation der Wertpapierumsätze pro Jahr zum BSP machte nicht einmal mehr 50%, in der Zeit von 1934 bis 1982 sogar weniger als 25% des BSP aus. Ganz anders das Bild in den boomenden Neunzigern. Eine verbesserte technische Infrastruktur und elektronische Brokerhäuser erlauben auch dem privaten Anleger den zeitnahen An- und Verkauf von Wertpapieren innerhalb eines Tages (Intraday-Trading). Die jährlichen Dollar-Umsätze
      haben 1999 rund 250% des BSP erreicht und in den ersten Monaten des Jahres 2000 wurde dieser fantastische Wert noch bei weitem übertroffen. Es scheint fast so, als beschäftige sich die ganze amerikanische Volkswirtschaft mit dem Aktienhandel. Inwieweit die amerikanische Notenbank den finanziellen Nährboden für diese spekulativen Exzesse bereitet hat, entzweit Ökonomen damals wie heute. Unstrittig ist, daß die Anfangsphase beider Boombewegungen von einer Politik des lockeren Geldes begleitet war. Seit 1921, dem letzten Jahr der zur Bekämpfung der Nachkriegsinflation eingeleiteten restriktiven Geldpolitik, betrieb die amerikanische Notenbank eine akomodierende Geldpolitik, in der der Diskontsatz von 6% im Jahre 1921 bis Mitteഊ9 1927 auf 3,5% gesenkt wurde. Für eine restriktivere Linie gab es nach dem traditionellen Inflationsbegriff damals auch keinen Fingerzeig. Die Steigerungsraten der Güterpreise lagen durchweg unter den kritischen Toleranzschwellen. Die Wachstumsraten der Geldmenge M1 entwickelten sich weitgehend parallel zum realen BSP, so daß die Gefahr eines aufgestauten Geldüberhangs, der kurzfristig auf den Güterkonsum gelenkt werden könnte vergleichsweise gering war. Die eigentliche Inflation und Kreditschöpfung spielte
      sich allerdings im Wertpapierbereich ab, aber die Überwachung der Kapitalmarktpreise gehörte nicht zu den expliziten Zielvariablen der amerikanischen Notenbank. Als es einigen Mitgliedern des amerikanischen Geldwesens dämmerte, daß die Verbindung von Wertpapierkrediten und Börsenboom Sprengkraft birgt, war es bereits zu spät, um das Spekulationskarussell zu stoppen. Die Börsen nahmen gerade dann markant an Fahrt auf,
      als sich die Notenbank entschlossen hatte, mit drei Diskontsatzerhöhungen um insgesamt 1,5% bis auf das Niveau von 5% im Sommer 1928, die spekulative Bewegung abzubremsen. Als der Aktienmarkt auch die Warnung des Notenbankpräsidenten Roy Young, daß Zentralbankgeld nicht für kreditfinanzierte Spekulation mißbraucht werden darf, sondern nur für produktive Zwecke zur Verfügung stehe, über ein halbes Jahr
      ignorierte, wurde der Diskontsatz schließlich am 9. August 1929 noch einmal von 5% auf 6% angehoben. Der entscheidende Schlag, wie sich jedoch erst zwei Monate später herausstellen sollte. Siebzig Jahre später scheint sich die Federal Reserve (Fed) in einem ähnlichen Dilemma zu befinden. Dabei hat die Politik des Notenbankpräsidenten Alan Greenspan bei vielen Beobachtern große Anerkennung gefunden. Wie die Wachstumsraten der Geldmenge M2 in Grafik 4 zeigen, hatte Alan Greenspan die Wirtschaft seit 1995 reichlich mit Liquidität versorgt, als sich die realen Wachstumspotentiale des Internetsektors abzuzeichnen begannen. Das in den letzten beiden Jahren in Relation zum realen BSP überproportionale Geldmengenwachstum hat sich trotz der hohen Konsumneigung der amerikanischen Haushalte noch nicht in steigenden Güterpreisen niedergeschlagen. Dafür werden in der „New Economy“ auch gute Gründe angeführt. Das Internet sorgt für
      eine deutlich höhere Markttransparenz und verringert die Preisspielräume für viele Anbieter. Der Personalbedarf im Zuge des stürmischen Wirtschaftswachstums konnte ohne bedeutende Lohnzugeständnisse aus dem amerikanischen Arbeitskräftereservoir und durch Immigration gedeckt werden. Die Arbeitslosenquote ist auf ein Rekordtief von 4,1% gesunken. Wie in den zwanziger Jahren hat damit die Notenbank den Auftrag der
      Wahrung von Preisniveaustabilität bei gleichzeitiger Förderung des Wirtschaftswachstums vordergründig mit Bravour erfüllt. Die expansive Geldpolitik der letzten Jahre hat aber nicht nur die produktiven, sondern eben auch die spekulativen Kräfte der amerikanischen Volkswirtschaft geweckt. Die Notenbankpolitik der verbalen
      Interventionen (Moral Suasion) erwies sich, nicht zuletzt aufgrund ihres häufigen Gebrauchs durch Alan Greenspan, vorerst als wirkungslos. Darüber hinaus klafften die verbalen Äußerungen und die Handlungen der amerikanischen Notenbank im Herbst 1998 weit auseinander. Angesichts der deflatorischen Wirkungen der Krisen in den Emerging Markets und des starken Kursrückgangs am amerikanischen Aktienmarkt im Herbst 1998 aufgrund des LTCM-Debakels rang sich die Fed zu drei Leitzinssenkungen durch. Vom 28. September bis zum 17. November 1998 wurde die Federal Funds Target Rate jeweils um ein Viertelprozent von 5,5% auf 4,75% zurückgenommen. Das war das Signal, auf das die Investoren gewartet hatten. Weil diese Bail-out-Aktion die Balance zwischenഊ10 Risiko- und Ertragserwartungen der Anleger veränderte, ließen sich die Entfesselung der Spekulationskräfte und die furiose Entwicklung der Internetaktien auch durch den zwischenzeitlichen Übergang zu einer restriktiveren geldpolitischen Linie nicht mehr aufhalten. Die Erhöhung der Federal Funds Target Rate auf 6,00% bis zum 22. März 2000 zeigte allerdings an den Aktienmärkten bisher noch keine Wirkung. Alan Greenspan hat sich mit seinem undogmatischen Krisenmanagement im Herbst 1998 in den Augen einiger Kritiker den fragwürdigen Ruf des Retters erworben, der auch in Zukunft nicht zulassen würde, daß die Kapitalmärkte drastisch unter ihr gegenwärtiges Niveau fallen würden. Damit könnten die Investoren eine implizite Bail-Out-Garantie verbinden. Die amerikanische Notenbank war 1998 somit ungewollt in eine ähnliche Zwangssituation hineingeschlittert wie die japanische Notenbank im Jahre 1987. In Japan waren die Geldmengenaggregate Mitte der achtziger Jahre weit schneller als das BSP gewachsen. Als die Pläne für eine Straffung der geldpolitischen Zügel bereits auf dem Tisch lagen, sah sich die Bank of Japan nach dem weltweiten Crash der Aktien im Oktober 1987 gezwungen, durch die Beibehaltung der monetären Expansion ihren Beitrag zur Stabilisierung der Weltfinanzmärkte zu leisten. Während Wall Street und die Börsen in Europa längere Zeit für die Verdauung der Kursrückschläge benötigten, schwang sich der Nikkei schnell zu neuen Höhenflügen auf. Von Oktober 1987 bis Dezember 1989 konnte er noch einmal um 80% zulegen. Zu Beginn des Jahres 1990 platzte dann die Blase. Der Nikkei-Index büßte in den folgenden Jahren in der Spitze nahezu 70% des im Dezember 1989 erreichten Kursniveaus ein. Die Rettungsaktionen und die Übertreibungen der jüngsten Vergangenheit haben erneut die Frage aufgeworfen, ob die Notenbanken auf die Entwicklung der Aktienpreise
      reagieren sollten. Unstrittig ist, daß Notenbanken Inflationsgefahren, die aus der Höherbewertung des Aktienvermögens und einem entsprechendem Mehrkonsum derഊ11 privaten Haushalte resultieren, kontrollieren sollten. Empirischen Schätzungen zufolge hat der Anstieg des S&P500 seit Anfang des Jahres 1995 die Konsumgüternachfrage der privaten Haushalte in den USA mehr als 4% nach oben getrieben. Die Fed hat mit dem jüngsten Übergang zu einer restriktiveren Politik den Märkten signalisiert, daß sie diese indirekte Bedrohung der Preisniveaustabilität nicht hinzunehmen bereit ist. Aber sollte sie darüber hinaus versuchen, die Schwankungen und Übertreibungen der Aktienmärkte, deren Ursprung auch in der psychologischen Natur des Menschen zu suchen ist, in Richtung geeigneter Fundamentalfaktoren zu glätten? Die Beantwortung dieser Frage
      hängt wesentlich davon ab, welche langwierigen Folgen für eine Volkswirtschaft nach dem Platzen einer Bubble zu erwarten sind. Die langfristigen Folgen einer geplatzten Spekulationsblase „Wohin ist mein Geld verschwunden?“ will der entsetzte Spekulant wissen, nachdem der Crash die Kursgewinne der Vergangenheit zunichte gemacht hat. „Ihr Geld ist nicht weg“ versucht der Broker zu beruhigen, „es hat nur ein anderer“. Mit diesem Bonmot ist die laufende Vermögensumverteilung durch die Kursbewegungen am Kapitalmarkt
      umschrieben. Während die Hausse die Fiktion erhält, alle Markteilnehmer würden laufend vermögender, zeigt der Kassensturz nach dem Crash deutlich, daß ein Teil des Vermögens der zu spät auf den Börsenzug Aufgesprungenen an die Aktionäre der ersten Stunde umverteilt wurde. Der unterschiedliche Markterfolg einzelner Investoren kann der Notenbank jedoch keinen hinreichenden Grund liefern, in die Marktprozesse
      mäßigend einzugreifen und eine Bubble zu verhindern. Das wichtigste Argument für ein rechtzeitiges Handeln der Notenbank sind allerdings die langfristigen Folgen einer geplatzten Spekulationsblase für die Realwirtschaft. Als sich im Oktober 1929 die luftigen Börsengewinne wieder in Luft auflösten, sollte eigentlich nur eine Fiktion verloren gegangen sein. Doch wie alle Fiktionen konnten auch die damaligen Börsenfiktionen tief in das reale Wirtschaftsleben eingreifen. Verbraucher, die bislang nicht die geringsten Befürchtungen hatten, ihre Haushaltsbudgets auf Monate hinaus in der Erwartung vorzubelasten, daß sie die fälligen Ratenzahlungen aus
      Börsengewinnen begleichen könnten, hatten nach dem Crash erhebliche Mühe ihren Verpflichtungen nachzukommen. Rund 60% aller Automobile und 80% aller Radios wurden damals auf Kredit gekauft und standen nun auf Abzahlung in den Garagen und Wohnungen der Kunden. Unter diesen Umständen war an neue Anschaffungen nicht zu denken. Und Unternehmer, die auf der Grundlage ihres Effektenbesitzes Kredite zur
      weiteren Expansion ihrer Unternehmen aufgenommen hatten verwandelten sich durch den Crash über Nacht in zweifelhafte Schuldner, denen die Bank die Kredite kündigt. Einmal in Gang gekommen, drehte sich der Teufelskreislauf zwischen Konsumzurückhaltung, Investitionsstopp, Produktionseinschränkung, Lohnverlusten,
      Stimmungsverschlechterung und erneuter Konsumeinschränkung immer schneller. Ehe man sich versah, war man in einer Depression epidemischen Ausmaßes.
      Ein zweiter Weg für die Ansteckung der Realwirtschaft durch den Börsencrash ergab sich aus den empfindlichen Störungen im Finanzsektor in Folge der Überschuldung vieler Finanzintermediäre. So hatten einige Banken nach einem Crash plötzlich viele notleidende Kredite zu verkraften, die ihr Eigenkapital so stark reduzierten, daß ihreഊ12 Kreditvergabefähigkeit drastisch eingeschränkt war. Die Wirtschaft litt entsprechend unter einer lähmenden Kreditklemme (Credit Crunch). Aufgrund damals fehlender Einlagensicherungssysteme kam dann noch ein allgemeiner Vertrauensverlust in die Stabilität des Bankensystems hinzu, dem bis Ende 1933 rund 9000 Banken und acht Millionen Sparkonten zum Opfer fielen. Mit der Krise in der finanziellen Sphäre stürzte auch die Realwirtschaft in eine tiefe Depression. Das Bruttosozialprodukt schrumpfte in drei Jahren um ein Drittel. Die Arbeitslosenquote sollte von 3,2% im Jahre 1929 auf annähernd 25% im Jahre 1933 anwachsen, 85.000 Unternehmen mit Außenständen von 4,5 Mrd. US-Dollar gingen in den Konkurs. Der Finanzkrise ging in den zwanziger Jahren eine wahrhafte Orgie des Kredits voraus. So arbeiteten beispielsweise die geschlossenen Investmenttrusts mit hohen Fremdkapitalanteilen. Ihre einzige Aufgabe war es, die gepoolten Anlegergelder des Privatpublikums breit gestreut in Börsenwerten „a` la hausse“ anzulegen. Oftmals schuf man dabei ein undurchsichtiges Geflecht an mehrstufigen Beteiligungsholdings, also gehebelten Fonds, die Anteile an anderen - ebenfalls gehebelten - Fonds hielten. Im Extremfall der „United Founders Corporation“ wurde mit einem Eigenkapital von 500 US-Dollar ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Dollar gehebelt. Aber nicht nur innerhalb der Investmenttrusts wurde mit den Segnungen des Kredits gearbeitet. Kapitalschwachen Anlegern wurden von ihren Wertpapiermaklern auch direkt Wertpapierkredite (Margin Loans) gegen Verpfändung der mit diesen Krediten gekauften Aktien zur Verfügung gestellt. Rund eine Million Anleger spekulierten am Aktienmarkt mittels Margin Loans. Im Durchschnitt forderten die Broker im Jahre 1929 von den Wertpapierkäufern eine Sicherheitsleistung (Margin) bzw. Geldeinschuß in Höhe von 40% bis 50% des Wertpapiervermögens. Die Broker, deren Zahl sich von 29.609 im Jahre 1920 auf 70.950 im Jahre 1929 mehr als verdoppelt hatte, refinanzierten sich dabei auf dem Geldmarkt über Maklerkredite (Broker Loans). Unter dem Andrang der Spekulation stieg ihr Volumen von 2 Milliarden zu Anfang der zwanziger Jahre bis kurz vor dem Crash auf schwindelerregende 8,5 Milliarden US-Dollar, was knapp 10% der ausstehenden Marktkapitalisierung und des Volkseinkommens entsprach. Auch heute zeigen sich Phänomene einer Kreditinflation. Die permanenten Kursgewinne am amerikanischen Aktienmarkt vermitteln den privaten Haushalten ein trügerisches Gefühl der Sicherheit. Ihr zu Marktkursen bewertetes Vermögen hat sich von 1990 bis 1999 von 24,3 auf 48,9 Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt. Während der Vermögenszuwachs bei den realen Gütern (Grundstücke, Immobilien) mit durchschnittlich 4% p.a. vergleichsweise moderat ausfiel und ihr Anteil am Gesamtvermögen in den neunziger Jahren von 30% auf 23% zurückging, schnellte das Portfoliogewicht des direkten Aktienbesitzes der privaten Haushalte von rund 7% auf
      über 16% nach oben. Der Anteil des in Pensions- und Investmentfonds gehaltenen indirekten Aktienbesitzes konnte von ca. 16% auf 27,5% zulegen. Immer mehr Amerikaner wollen auch an dem schnellen Reichtum teilhaben, den der Aktienmarkt verspricht. Der Anteil der Haushalte, die über direkten oder indirekten Aktienbesitz verfügen, ist bis zum Jahre 1998 von etwas mehr als 40% auf knapp 49% gestiegen. Damit liegt dieser Wert weit über der Partizipationsrate von schätzungsweise 5 - 10% der Haushalte, die in den zwanziger Jahren am Aktienmarkt spekulierten.ഊ13 Welche Auswirkungen hat nun die permanente Höherbewertung des
      Wertpapiervermögens? Es war der Verdienst Milton Friedmans, die Grenzlinien zwischen Konsum, Einkommen und Vermögen neu zu ziehen. Demnach verfügen die privaten Haushalte über ein höheres permanentes Einkommen und können sich entsprechend mehr Konsum leisten, wenn Vermögenszuwächse als dauerhaft
      interpretiert we rden. Die kräftige Ausdehnung der Konsumentenkredite von 863 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 1994 auf 1.428 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal 1999 deutet darauf hin, daß die privaten Haushalte auch in Zukunft Erträge am Aktienmarkt erwarten, die die Zinsbelastung der aufgenommenen Kredite decken. Angesichts der ungebrochenen Aufwärtsdynamik des amerikanischen Aktienmarkts haben die Anleger auch die Scheu vor kreditfinanzierter Spekulation wieder verloren. Die von Banken für Wertpapierkäufe vergebenen Kredite, ausgedrückt in der Belastung von Margin-Konten bei den Mitgliedsfirmen der New York Stock Exchange, haben insbesondere in den letzten Monaten stark zugenommen, nachdem der befürchtete
      Computercrash zum Jahrtausendwechsel ausgeblieben war. Allein von Februar 1999 bis Februar 2000 haben die Wertpapierkredite um 75% von 151 Milliarden US-Dollar auf 265 Milliarden US-Dollar zugelegt. Gemessen an der Marktkapitalisierung der Wall Street von mehr als 16,8 Billionen US-Dollar sind die Wertpapierkredite mit einem Anteil von 1,6% aber noch verhältnismäßig bedeutungslos.


      Allerdings übertrifft die gesamte Verschuldungssituation der privaten Haushalte heute längst die Größenordnungen der zwanziger Jahre. Im Jahre 1929 erreichte die Verschuldung der privaten Haushalte rund 53% ihres verfügbaren Einkommens. In den neunziger Jahren stieg zwar auch das Nettovermögen der privaten Haushalte dank der permanenten Höherbewertung von Aktien deutlich an, die Nettoschuldenഊ14 (Bruttoverschuldung abzüglich finanzieller Forderungen) machen nach 47% im Jahre 1990 aber heute über 67% des verfügbaren Einkommens aus. Insbesondere die Höchststände der Konsumentenkredite in Relation zum BSP zeigen, daß die privaten Anleger den Märkten eine hinreichend offene Flanke für eine schmerzhafte Korrektur
      bieten. Rapide steigt auch die Außenhandelsverschuldung Amerikas. Während die USA in den zwanziger Jahren noch von Überschüssen im Außenhandel zehren konnten, ist Amerika heute mit einem stark wachsenden Defizit konfrontiert. So verdreifachte sich das Leistungsbilanzdefizit in den letzten fünf Jahren von 113 Mrd. US-Dollar auf zuletzt 338 Mrd. US-Dollar. Der frühere Rekordwert von 162 Mrd. US-Dollar in der Reagan-Administration
      im Crash-Jahr 1987 wird damit um das Doppelte übertroffen.
      Diese Auslandsverschuldung wird insbesondere dann virulent, wenn bei einem sich abschwächenden Kapitalmarkt ausländische Kapitalgeber nicht mehr bereit sind, die Defizite über Portfolio- oder Direktinvestitionen zu finanzieren. Die immer wieder angepriesene Umkehrung des ehemaligen Haushaltsdefizits in einen Haushaltsüberschuss von über 1% des Bruttosozialprodukts ist dank zunehmender Steuereinnahmen aus Kapitalerträgen teilweise Folge des Börsenaufschwungs. Der Haushaltsüberschuß wird auch durch den Umstand relativiert, daß die private Sparquote in den letzten acht Jahren von 8,7% auf zuletzt 2,4% gesunken ist. Eine weitere Schuldenproblematik spielt sich heute zusätzlich im Bereich der Derivate-Märkte ab. So ist beispielsweise der tägliche Umsatz von Zins- und Währungsderivaten im Telefonverkehr in den letzten drei Jahren um 85% gestiegen. An den Derivatemärkten für Aktien wird das zwei- bis dreifache Volumen des physischen Aktienhandels umgesetzt. Die Investmentpools der zwanziger Jahre haben in den neunziger Jahren ihre Entsprechung in den ebenfalls in hohem Maße fremdfinanzierten und nahezu unbeaufsichtigten Hedge-Fonds gefunden. Den größten Bekanntheitsgrad erlangte der von John Meriwether geführte und von Wirtschaftsnobelpreisträgern beratene Fonds „Long Term Capital Management (LTCM)“. Der Fonds hatte an den Weltfinanzmärkten in den Monaten Juli bis Oktober 1998 starke Turbulenzen ausgelöst, die Schatzkanzler Robert Rubin später als „die schlimmste Krise seit fünfzig Jahren“ bezeichnete. LTCM waren zum Jahresauftakt 1998 Kredite in Höhe von 125 Milliarden US-Dollar gewährt worden, womit Wertpapierpositionen im Nominalvolumen von 1.200 Mrd. US-Dollar bewegt wurden. Das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital, der sogenannte Leverage-Faktor erreichte einen Wert von 25:1. Der Kollaps von LTCM offenbarte, wie schnell eine Krise in einer Art Kettenreaktion völlig unterschiedliche Segmente der Kapitalmärkte und Marktteilnehmer erfassen kann.
      Grafik 6: Vergleich wichtiger Indikatoren 1921-1929 und 1991-2000 1921-1929 1991- Anfang 2000
      1) Fundamentale Faktoren
      A) Reales Wachstum des BSP 4,20% 3,62%
      B) Unternehmensgewinne 9,0% 9,40%
      D) Arbeitslosenquote am Ende 3,20% 4,00%
      E) Boombranchen Automobil,
      Luftverkehr, Radio,
      Film, Versorger
      Internet,
      Informationstechnologie,
      Kommunikationഊ15
      F) "Überholte" Branchen Eisenbahnindustrie Automobil, Maschinenbau,
      Handel, Versorger
      2) Aktienmarkttechnik
      A) maximale Performance 496% (DOW) 504% (S&P 100)
      Aug. 21 - Sept 29 Okt. 90 - März 00
      B) Beschleunigungsphase
      Dauer 04/1925 - 09/1929 01/1995 - 12/1999
      Performance 215% 295%
      3) Aktienmarktbewertung
      A) Markt-Kurs-Gewinn-Verhältnis
      Anfang der Hausse 10,0 14,0
      Endphase der Hausse 21,0 30,7
      B) Dividendenrendite
      Anfang der Hausse n.a. 3,70%
      Endphase der Hausse 3-3,5% 1,10%
      C) Zinsstruktur Hausse-Endphase
      Leitzinsen 6% 6%
      3-Monate Restlaufzeit 6,25% 6,7%(1991)-5,3%(1999)
      10-Jahre Restlaufzeit 3,70% 7,95%(1991)-6,4%(1999)
      D) Marktkapitalisierung/BSP 110% 40%(1991)-170%(2000)
      4) Geldpolitik
      A) Leitzinsniveau Anfangsphase 6% 7,00%
      B) Tiefststand der Leitzinsen
      Niveau 3,50% 3,00%
      Zeitpunkt Mitte 1927 Herbst 92
      C) Beginn restriktive Geldpolitik Januar 1928 Juli 1999
      D) Zinsserhöhungen seitdem
      Gesamtumfang der Zinserhöh. 2,50% 1,25%
      Anzahl der Zinsschritte 4 5
      E) Leitzinsniveau am Ende 6% 6%
      E) Geldmengenwachstum (M2) 3,88% (1921-29) 3,86% (1991 - 99)
      F) Güterpreisinflation 0,22% (1922 - 29) 2,74% (1991 - 99)
      5) Verschuldung der privaten
      Haushalte
      Wertpapierkredite/Marktkapitalis. 10% 1,6%
      Konsumentenkredite/
      Verfügbares Einkommen
      n.a. 20,5% (1999)
      Nettoverschuldung/
      Verfügbares Einkommen
      53% (1929) 67% (1999)

      Moral-Hazard-Probleme lösen

      Daß die augenfälligen Parallelen zwischen der Spekulationsblase in den zwanziger Jahren und den Kursentwicklungen in der jüngsten Vergangenheit nur eingeschränkt zur Analyse der zukünftigen Entwicklung taugen, hält die Börse auch weiterhin spannend. Den vielen Parallelen stehen ebenso viele Unterschiede gegenüber. Stellvertretend sei hier nur angeführt, daß die wirtschaftlichen Blöcke Amerika, Europa und Asien heute nicht über einen festen Wechselkurs verbunden sind, wie dies damals über den Goldstandard der Fall war. Dabei spielte das damalige Festkurssystem eine zentrale Rolle bei der Übertragung der deflatorischen Impulse auf die gesamte Weltwirtschaft. Gemangelt hat es auch damals an einer effektiven internationalen Kooperation der Zentralbanken.ഊ16 Zudem war das damalige Bankensystem infolge fehlender Einlagensicherungssysteme
      verwundbarer gegenüber Bankenruns. Und schließlich hat im Gegensatz zu den zwanziger Jahren das Gewicht des relativ konjunkturunempfindlichen Dienstleistungssektors am Bruttosozialprodukt heute erheblich zugenommen. Angesichts dieser Unterschiede zwischen heute und damals dürfte sich einmal mehr die Erkenntnis durchsetzen, daß der Aktienmarkt auch künftig seinen eigenen Gesetzen folgen wird. Solange jeder
      Marktteilnehmer und die Institutionen entsprechende Vorkehrungen des Risikomanagements treffen, dürfte der Schatten des 1929 die Zukunft somit nicht erreichen. Zu den drängendsten Vorkehrung der Institutionen zählen Maßnahmen zur Verringerung von sogenannten Moral-Hazard-Problemen 3 , die aus Ungleichgewichten bei der Gewinn- und Verlustzuweisung zwischen Kapitalanbietern und -nachfragern entstehen können. Vielfach wird im Krisenfalle mit gutgemeinten Notenbankinterventionen, IWF-Hilfspaketen und Staatsgarantien das wesentliche
      Ordnungsprinzip der Marktwirtschaft verletzt, nämlich das der Haftung. Solange die Anleger keine „Bail-out-Erwartungen“ hegen, dürfte sich auch die Bereitschaft, in eine Preisblase am Aktienmarkt zu investieren, in Grenzen halten. Institutionellen wie privaten Anlegern muß bewußt werden, daß „no-risk-profit-only-Investments“ in Wirklichkeit nicht existieren und sie in voller Eigenverantwortung handeln. Der extensive Gebrauch des Leverage-Effekts, von prozyklisch angelegten „Momentum-Anlagestrategien“ oder von der mechanischen Anwendung von Benchmark-Anlageprinzipien sind vor diesem Hintergrund kritisch zu hinterfragen. Handlungsbedarf besteht auch bei der Verbesserung der Transparenz über internationale Kapitalströme und hinsichtlich einer stärkere Einbindung der Aktivitäten von bislang weitgehend unregulierten Hedge-Fonds in die Bankenaufsicht. Um dem Phänomen der Asset Inflation entgegenzuwirken, sollten sich die Notenbanken bei ihrer geldpolitischen Steuerung die Zusammenhänge zwischen Asset-Preisen, Vermögenseffekten, Konsum-und Investitionsverhalten und der mit der Finanzintermediation verbundenen
      Risikopotentiale noch intensiver als bisher berücksichtigen.
      1 Dr. Markus Stahl und Dipl. Volksw. Markus Mezger, Fonds-Vermögensverwaltung, Baden-Württembergische
      Bank AG, Stuttgart. Die hier vertretenen Ausfassungen spiegeln ausschließlich die persönlichen Auffassungen
      der Autoren wider.
      2 Friedman, Milton (2000): „Die größte Gefahr ist ein überhitzter Aktienmarkt“, in: Risikomanagement an
      internationalen Finanzmärkten“, Christian Conrad / Markus Stahl (Hrsg.), Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2000, S. 373
      - 377.
      3 Tietmeyer, Hans (2000): „Globalisierung der Finanzmärkte und ihre Konsequenzen“, in: Risikomanagement an internationalen Finanzmärkten“, Christian Conrad / Markus Stahl (Hrsg.), Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2000, S. 361
      - 372.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 16:10:51
      Beitrag Nr. 609 ()
      Sag mal, DolbyDigital5.1, warum willst Du denn Dein Geld unbedingt in Aktien anlegen, kauft Dir doch einfach sehr lang laufende Puts, wo liegt das Problem. Wenn Du an das glaubst, was Du hier immer wieder reingestellt hast, machst Du einen ordentlichen Gewinn. Ich selbst würde zwar aus den weiter unten angegebenen Gründen noch nicht in lang laufende Puts Geld reinstecken, aber ich bin ja auch eher jemand, der Optionsscheine in der Regel nicht sehr lange hält.
      Nach meinen Berechnungen mußt Du noch ungefähr ein Jahr oder noch länger warten, bis Du Dein Geld in Aktien anlegen kannst. Aber auch dann solltest Du Dir doch bewußt sein, daß ein Bärenmarkt über Jahre hinweg nicht gerade hohe Renditen verspricht. Also verstehe eigentlich nicht genau, warum Du in Aktien investieren möchtest.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 18:38:04
      Beitrag Nr. 610 ()
      es soll ja leute geben die kennen sich nicht mit optionsscheinen aus.

      ich kann ja nicht einfach mein erspartes reinstecken.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 18:46:45
      Beitrag Nr. 611 ()
      Ja, da magst Du wohl recht haben. Nun, dann bleibt Dir eigentlich keine andere Wahl als festverzinsliche Papiere zu erwerben.
      Avatar
      schrieb am 03.06.01 19:57:12
      Beitrag Nr. 612 ()
      eigentlich wollte ich über die anderen Themen reden, deshalb habe ich im Dow Jones/Naschdaq Board einen Thread begonnen.

      Würde mich freuen, wenn man dort mit Interessierten weiter diskuttieren könnte
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 00:53:35
      Beitrag Nr. 613 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 10:58:23
      Beitrag Nr. 614 ()
      hat dir das buch weitergeholfen, igor ?
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 11:00:24
      Beitrag Nr. 615 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 11:16:01
      Beitrag Nr. 616 ()
      ja - danke..... es hat mir geholfen dich und G endlich zu
      verstehen :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 12:24:46
      Beitrag Nr. 617 ()
      ah sorry ich meinte DICH !!!!! :D
      g oder dd5.1 - ist doch egal :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.01 16:31:45
      Beitrag Nr. 618 ()
      Hey hirni,

      das zeigt ganz deutlich was für eine rallye momentan abgeht oder abging.

      wenn man so abgestempelt wird, bloss weil man hinterfragt, spricht das nur für die rallye
      • 2
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