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    Gold? Eine Meinung von einem der es wußte/weiß!: - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.06.01 20:47:06 von
    neuester Beitrag 10.06.01 10:31:17 von
    Beiträge: 4
    ID: 418.316
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      schrieb am 09.06.01 20:47:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Boersenreport.de:
      Herr Kostolany, Gold ist zuletzt auf ein Zwanzigjahrestief gefallen. Sollte man jetzt einsteigen?
      Kostolany:
      Das glaube ich nicht. Nennen Sie mir einen Grund, warum Gold in Zukunft eine gute Kapitalanlage sein soll. Nur weil es stark gefallen ist, muß man es noch nicht kaufen. Es gibt keine Inflation und durch die Verkäufe der Notenbanken eher ein Überangebot des gelben Edelmetalls. Die industrielle Nachfrage stagniert auf gleichem Niveau.

      Boersenreport.de:
      Sie waren ja schon immer ein Gegner des Goldes. Warum?

      Kostolany:
      Gold ist das Symbol für Deflation und alles Negative, das mit der Deflation kommt: Rezession, Massenarbeitslosigkeit, politische Unruhen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, daß die Goldanbindung der Reichsmark in der Weimarer Republik zu Adolf Hitler geführt hat. Damals gab es noch das sogenannte Goldstandardsystem, in dem alle Währungen zu einem festen Kurs in Gold umtauschbar waren. Neigte die Währung eines Landes wegen einer Wirtschaftskrise zur Schwäche wie damals in der Weimarer Republik, mußte die Notenbank mit ihren Goldreserven die Währung stützen, indem sie Gold gegen die eigene Währung verkaufte. Das hatte zur Folge, daß die Wirtschaftskrise aufgrund des fehlenden Geldes noch schlimmer wurde; denn Sie kennen ja meinen Leitsatz, den ich von einem ungarischen Zigeunermusiker habe: Ka Geld, ka Musik!
      Seit 1974 das Goldstandardsystem endgültig abgeschafft wurde, ist Gold eine banale Ware geworden, ein Rohstoff wie jeder anders. Profitieren konnte es noch kurz vor der Inflationshysterie Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Danach begann der seit jetzt schon fast zwei Jahrzehnte dauernde Niedergang - zu meiner Freude und der Trauer der Goldfetischisten.

      Boersenreport.de:
      Soll man Gold also nur bei Inflation kaufen?

      Kostolany:
      Eigentlich taugt es gar nicht als Anlage. Es wirft im Gegensatz zu Anleihen oder Aktien keinerlei Rendite ab. Der Kapitalanleger profitiert allein von den Wertsteigerungen, die a la long nie so stark sein werden, daß sie mit Aktien konkurrieren können. Wenn man sich vor Inflation schützen will, sollte man lieber in Immobilien investieren. Hier bekommt man wenigstens die Miete. Aber ich frage nochmal: Wo ist die Inflation?
      Avatar
      schrieb am 09.06.01 20:47:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      Goldaktien

      Der Goldpreis hat in letzter Zeit deutlich angezogen. Ist bei dem Kurs des Edelmetalls eine dauerhafte Trendwende in Sicht? Lohnt sich ein Investment in Gold oder sogar in Goldaktien? Wir haben uns für Sie diesen Fragen gestellt.

      Zockerpapiere der Vergangenheit
      Konzentrieren sich die spekulativen Börsianer heute vorwiegend auf die Branchen Biotechnologie und Internet, so waren noch in den neunziger Jahren die Goldaktien die Spielwiese der Spekulanten. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ging es mit den klassischen Aktien einmal nach unten, profitierten meist die Goldaktien. Schließlich galt Gold als Krisenmetall.
      Nach dem Ende des kalten Krieges verblasste allerdings der Glanz des Goldes nach und nach. Selbst die politischen Unruhen in Kuwait, Russland und China konnten die Talfahrt nicht stoppen. Mit sinkendem Goldpreis sanken auch die Gewinne der Goldminengesellschaften – und damit auch letztlich die Gewinne die Aktienkurse. Diese Situation ließ die Gruppe der Goldaktienbesitzer auf einen kleinen Kreis von Spezialisten schrumpfen, der unbeirrt an einen zweiten Frühling des gelben Metalls glaubt. Doch vor wenigen Wochen wurde die Branche wieder von einer kurzen Euphoriewelle überschwemmt.

      Turn Around?
      Mitte Mai stoppte die Talfahrt des Goldpreises ohne besonderen Grund. Innerhalb kürzester Zeit schnellte der Wert des Metalls nach oben und – nahezu traditionell in dieser Branche – rannten die Spekulanten dem „Goldrausch“ hinterher. Doch schon nach wenigen Wochen scheint die Goldgräberstimmung wieder verflogen zu sein. Schon die Überlegung des russischen Präsidenten Putin, einen Teil der Goldvorräte zur Hilfe für die Flutopfer in Sibirien zu veräußern, reichte für eine erneute Talfahrt des Edelmetalls aus. Wieder glänzte das Gold nicht lange.
      Kurz andauernde Trends wie der jüngste waren in der Branche in der Vergangenheit immer wieder zu beobachten. Australische Goldminenaktien trieben es vor zwei Jahren auf die Spitze der Fantasie. Durch Umwandlungen in Internetfirmen oder in der Hoffnung darauf wurde eine riesige Spekulationsblase erzeugt, die ebenfalls nach kurzer Zeit platzte.

      Die Problematik
      Das hauptsächliche Problem für die schwache Entwicklung der Goldaktien ist in erster Linie der Goldpreisverfall. Der Wert des Goldes hat sich in den letzten zehn Jahren um rund dreißig Prozent verringert. Das schlägt sich unmittelbar auf Gewinnspannen der Unternehmen nieder. Noch schlimmer ist für die Goldproduzenten jedoch, dass immer mehr Notenbanken ihre Bestände an Goldreserven abbauen. Dadurch überschwemmen sie den Markt und sind für einen deutlichen Angebotsüberhang verantwortlich. Zusammengerechnet machen alle Goldvorräte der Notenbanken immerhin zehn Jahresproduktionen aller Goldminen aus. Zwar wächst der Goldbedarf in asiatischen Ländern teilweise noch stark, doch insgesamt steigt die Nachfrage sehr langsam. Da ein großer Teil durch die Abgaben der Notenbanken gedeckt ist, mussten viele Minen ihre Produktion bereits kürzen oder ganz einstellen, da der Markt für sie sehr klein wurde. Das Positive daran: Umstrukturierungen wurden schneller durchgeführt und Fusionen von kleineren Minen machten sie schlagkräftiger. Das reicht bis heute allerdings noch nicht aus, um die negativen Einflüsse aufzufangen.

      Fazit
      In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass mit Aktien von Goldminen auf Dauer kein Geld zu verdienen ist. Der Kursverlauf richtet sich ganz erheblich nach der Entwicklung des Goldpreises – und der gibt seit Jahren eine rückläufige Tendenz vor. Dauerhaft überdurchschnittliche Kursgewinne bei Goldminenaktien sind unseres Erachtens deshalb unwahrscheinlich.

      Andreas Gusbeth
      Avatar
      schrieb am 09.06.01 21:20:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      "Diese Situation ließ die Gruppe der Goldaktienbesitzer auf einen kleinen Kreis von Spezialisten schrumpfen, der unbeirrt an einen zweiten Frühling des gelben Metalls glaubt."

      ... und viele gute fundamentale Argumente, warum nicht sein kann, was nicht sein darf. Das ist exakt der Nährboden, auf dem neue Hausse-Märkte heranwachsen.

      Gruß

      JLL
      Avatar
      schrieb am 10.06.01 10:31:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      ... und nicht zu vergessen, das ungläubige Staunen und die wohlbegründete Skepsis aller "Mainstream-Anleger" bei jeder Aufwärtsbewegung.

      Gruß

      JLL


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