Bertelsmann-Gründer Reinhard Mohn: Niemals unter den `Druck der Börse` begeben - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

[dpaAFX]

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Gründer der Bertelsmann AG , Reinhard Mohn (79), will sich keinesfalls unter den "Druck der Börse" begeben. In einem Interview der Wochenzeitung "DIE ZEIT" sagte der Ur-Ur-Enkel des Firmengründers Carl Bertelsmann: "Niemand außer unserer kleinen Verwaltungsgesellschaft kann hier irgend etwas bestimmen -auch nicht die Groupe Bruxelles Lambert, die nun ein Viertel der Aktien hält."

Auf die Frage, ob man in drei Jahren tatsächlich Bertelsmann- Aktien an der Börse kaufen könne, antwortete Mohn: "Ich weiß es nicht." Selbst wenn die Belgier ihre Anteile an den Aktienmärkten veräußern wollten, so gelte: "Wir haben das Vorkaufsrecht."

Erst vor wenigen Monaten hatte Mohn das selbst-postulierte Tabu eines möglichen Börsengangs gebrochen. Umgestimmt hatte ihn nicht zuletzt die Tatsache, dass der eingeengte Zugang zu den Geldquellen der Globalisierung die größte Schwäche des Traditionsunternehmens offenbarte.

Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Thomas Middelhoff, betrachtet indes den Börsengang weiterhin als eine Priorität der kommenden Jahre. Zunächst müssten die Ergebnisse aller Abteilungen von Bertelsmann verbessert werden, hatte er der französischen Tageszeitung "Le Monde" gesagt. "Wir müssen in jedem Bereich so gut sein wie die Konkurrenz." Ein Datum für einen Börsengang hatte Middelhoff nicht genannt.

Den Weg für einen Börsengang soll der im Februar vereinbarte Einstieg der Finanzholding Groupe Bruxelles Lambert S.A. (GBL) bei Bertelsmann öffnen. Die GBL erhält danach das Recht, ihre Beteiligung von 25,1 Prozent (davon 0,1 Prozent stimmrechtslos) in drei bis vier Jahren an die Börse zu bringen./DP/jh/jl/sk

[fsch]

Solange Lycos Europe unter dem Emissionspreis notiert könnt Ihr Euch den Börsengang abschminken.

Grüße, fs