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    Wissenschaftler: Steuersatz nur noch 25 Prozent - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.06.01 08:06:34 von
    neuester Beitrag 27.06.01 09:23:27 von
    Beiträge: 20
    ID: 424.562
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      schrieb am 21.06.01 08:06:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wissenschaftler: Steuersatz nur noch 25 Prozent

      ap Berlin. Für alle Bürger soll künftig generell nur noch ein einziger Steuersatz von 25 Prozent gelten. Er soll ab einem Einkommen von 20 000 Mark erhoben werden. Dies sind Teile eines radikalen Modells für eine Steuerreform, das Finanzwissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gestern in Berlin vorstellten. Ziel des „Einfachsteuer-Gesetzes“ sei die Stärkung des Wachstums. Würde das Konzept verwirklicht, könne man seine Steuererklärung auf einer Postkarte verfassen.

      das wäre zu schön, aber deswegen wird es nicht wahr werden.

      grüße haispeed
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 08:54:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      Für so einen Blödsinn muss man Wissenschaftler sein, um ihn veröffentlichen zu dürfen. Sowas ist für Deutschland nie vorstellbar, dazu ist das Land viel zu konservativ. Außerdem: Wäre das gerecht ?
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 09:15:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja das wäre ziemlich gerecht, da Millionäre und Milliardäre entlich Steuer zahlen müßten und nicht dausend Schlupflöcher finden würden. Der Facharbeiter könnte endlich aufatmen. Da er ja der "Trottel" der Nantion ist,wie mal ein Fernsehbericht überschrieben war.

      25 %JETZT!

      DAs Dumme ist nur, was macht die Finanzverwaltung dann noch?
      Avatar
      schrieb am 21.06.01 09:24:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Der Konflikt in der Wissenschaft besteht vor allem zwischen den Zielen gerechte, effiziente und einfache Steuern.

      Das alles läßt sich nicht miteinander verbinden.

      Je effizienter, desto komplizierter müßte das System sein.
      Je gerechter, desto komplizierter müßte es sein, zumeist aber mit gegensätzlichen Aussagen im Vergleich zur gerechtigkeit.
      (Bsp.: Ein effizientes Steuersystem würde eine hohe Besteuerung von Babywindeln nahelegen, ein gerechtes Steuersystem würde dort eher entlasten)

      Aber: irgendwann wird ein System so kompliziert, dass man sich mit weiteren Ausgestaltungen nur noch von effizient und gerecht entfernt. Den Punkt haben wir längst überschritten, und es wird in der Tat längst Zeit, deutlich zurückzurudern.

      Dazu haben Politiker nicht den Mut, daran hat die Finanzverwaltung kein Interesse. Würden sich Schröder/Eichel/Merkel/Merz zusammensetzen und im Konsens das durchziehen - es könnte gelingen.
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 02:13:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      hat jemand geschätzte zahlen, um die 25% mal ca. ins verhältnis zu den jetzigen steuereinnahmen des bundes zu setzen? das wäre für mich mal interessant.

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      Avatar
      schrieb am 22.06.01 08:45:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      @haispeed,
      nein, für diesen jüngsten Vorschlag nicht, aber ich nehme mit ziemlicher Sicherheit an, dass dieser unter der Prämisse der Aufkommensneutralität erstellt wurde.
      Ähnliche Vorschläge gibt es schon sehr lange und wurden des öfteren durchgerechnet - man landet unter der Annahme konstanter Steuereinnahmen, Abschaffung sämtlicher Ausnahmetatbestände etc. und einem vollkommen einheitlichen Steuersatz in etwa bei dieser Größenordnung.
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 17:39:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      es wäre zu schön wenn es so eine erleichterung geben würde. ich als einezlkämpfer wäre froh über so ein einfaches modell. dieser ganze rechenwust mit zuschüßen und abzügen und absetzbar und geltend machen nervt, ist ärgerlich und lenkt vom eigentlichen geldverdienen ab.

      und ich stimme auch mit aktientiger überein in dem, dass unser system zu viele schlupflöcher hat.

      haispeed
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 20:13:55
      Beitrag Nr. 8 ()
      0,0 Einkommenssteuer liesse sich locker durch Streichen
      aller Subventionen gegenfinanzieren. Das ist kein Flachs,
      sondern in einer Untersuchung des Kieler Instituts
      für Weltwirtschaft nachgewiesen

      Aber das würde natürlich gegen `unsere` bolschewistische
      Gesinnung verstossen.

      Realistisch gesehen: wer Steuern sparen will, stimmt mit den
      Füssen ab. Politisch ist Europa noch vergreister als Japan,
      daher lässt sich ein einfaches Steuersystem nie durchsetzen.
      Avatar
      schrieb am 22.06.01 20:21:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Neulich sagte jemand, daß die Hälfte aller Steuergesetze auf der Welt aus Deutschland kämen. Ich finde, das sagt alles.

      Gruß
      H.
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 10:22:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ Heizkessel: Das könnte durchaus stimmen. Ein anderer interessanter Fakt, der das Chaos deutlich macht:

      Mein ehemaliger VWL-Lehrer hat mal erzählt, dass über 75% der weltweiten Steuer-Literatur ebenfalls nur aus Deutschland stammen..... :-) (obwohls eigentlich nicht zum Lachen ist)
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 10:25:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      @sfrt,

      soso, Kieler Institu für Weltwirtschaft?? Dann geb mir mal die Autoren dieser angeblichen Studie, ich glaub davon kein Wort.
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 10:27:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich bin dabei ! 25 % für ALLE !

      Das wär der GROSSE WURF !

      Welche Partei setzt es um ?
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 10:55:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      @M-B-S

      1. Keine Partei, weil die sich damit ins eigene Fleisch schneiden - nix wird so gefördert wie Parteispenden, die sind hälftig von der Steuerschuld abziehbar. Das möcht ich sehen, dass dies gestrichen wird :D

      2.
      Abschaffung der Absetzbarkeit von
      -Umzugskosten für Arbeitnehmer
      -andere Werbungskosten (Kilometerpauschale, Arbeitszimmer, Verpfelungsmehraufwand, doppekte haushaltsführung etc.)
      - Spenden an gemeinnützige organisationen
      - Altersvorsorgemaßnahmen (Rentenversicherungen, Lebensversicherungen)

      Abschaffung der Vergünstigung von betrieblichen Altersvorsorgemaßnahmen
      Abschaffung des Ehegattensplitting
      Steuerliche Erfassung von nachtarbeit, Wochenendarbeit etc.
      Voller steuerlicher Einbezug der Zinseinkünfte (kloppt eure Freistellungaufträge bitte in die Tonne ;) )
      Abschaffung Absetzbarkeit von Sonderbelastungsausgaben (mal ein Bsp. wahllos rausgegriffen: Ein gehbehinderter baut sich sein Auto um, um Rollstuhl mitzukriegen o.ä.)
      Abschaffung der jüngst erst vom Verfassungsgericht ermahnten Berücksichtigung der Kindererziehungskosten (Beiträge für Kitas oder andere Betreuungskosten)

      Soll ich weitermachen? Ich find noch Dausend anderes (Ach nebenbei - Spekulationsgewinne werden freilich auch voll versteuert :) )

      Sprich: Welche Partei mag es fordern? Sie vergräzt sich nahezu alle Wähler und wird nunr von den Freaks und den Ökonomen und den Experimetierfreudigen gewählt.
      Ergo: Solche Pläne sind nur im Parteienkonsens durchzusetzen, wer sich das alleine aufs Programm schreibt, begeht politischen Selbstmord - die meisten haben ein Wahrnehmungsproblem und sehen all die Vergünstigungen, die ihnen gestrichen werden, und nicht den potentiellen Nutzen, den sie haben.
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 11:09:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      Mal ne Rechnung:

      Arbeitnehmer, alleinstehend, Jahreseinkommen Brutto sei 80000 DM.

      Hinzu kommen die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, macht ca. 25% des Bruttoeinkommens aus
      => Zu versteuern sind 100000 DM. Freibetrag 20000, Steuersatz 25%.

      Also:
      Bruttomonatseinkommen 6666,- (von Weihnachtsgeld wird abstrahiert) führt zu einer Steuerschuld im Monat von 1666,-; Abzgl. Sozialversicherungsbeiträge (ca.20% oder 1333,-) verbleiben dann netto 3666,-.

      Ist in Ordnung, aber kein Paradies auf Erden.
      Avatar
      schrieb am 25.06.01 11:15:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ich nehme einen Teil der Rechnung zurück - Krankenversicherung und Pflegeversicherung sollen abzugsfähig sein nach dem Vorschlag; bis zu einem gewissen Grad auch Reisekosten und Kosten der Ausbildung.

      Altersvorsorgemaßnahmen sollen auch abzugsfähig sein, aber dafür dann die Bezüge im Alter voll besteuert werden, daher ist es nicht verzerrend, diese in die Rechnung einzubeziehen, um eine Vergleichsbasis zu haben.

      Meine obige Rechnung ändert sich durch die Berücksichtigung der KV-Beiträge auf eine um ca. 290,- / Monat reduzierte Steuerschuld (also netto zwischen 3950 und 4000)
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 09:58:06
      Beitrag Nr. 16 ()
      @neemann

      ich glaube das ein alleinstehender mit so einer rechnung gut leben könnte. das sind ca. 400 dm mehr in der tasche als jetzt, wenn ich das halbwegs richtig überschlage.
      wenn dann die private altersvorsorge noch steuerlich berücksichtigung findet fährt man besser als jetzt.
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 10:25:26
      Beitrag Nr. 17 ()
      @haispeed,

      das mit dem Überschlagen klappt wohl kaum, denn das kommt ja stark auf den Einzelfall an:

      - Hat er Werbungskosten? (Die Pauschale fällt freilich auch weg, also selbst wenn er keine hat)
      - Welche anderen Steuervergünstigungen/Absetzmöglichkeiten hat er?

      Die meisten haben doch irgendwelche Posten anzumelden - insofern kann der Vergleich immer nur individuell aussehen.

      Und bzgl. private Altersvorsorge: Die kann aus der betrachtung rausgenommen werden, denn schliesslich gibts die unabhängig vom System.

      Versteh mich nicht falsch - ich bin eher Anhänger einer gründlichen reform und könnte mich mit dem Vorschlag gut anfreunden (die Komplexität des jetzigen Systems - hatte kürlich einen netten Ausdruck dafür gelesen - läuft auf eine `Dummensteuer` hinaus), aber der politische Prozeß wird dem bestimmt den Garaus bereiten.
      Zudem: Hier wie bei allen Reformen wird es Gewinner und Verlierer geben, und zu den 25% muß halt gesagt werden, dass Sie mit der Abschaffung unendlich vieler Privilegien einhergehen - ade freistellungsaufträge, und willkommen Besteuerung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung.
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 10:42:12
      Beitrag Nr. 18 ()
      mag sein das das so ist und ich will nicht bestreiten, daß es auch effekte haben wird, die einem nicht so recht sein werden.
      einen effekt sehe ich noch für den staatshaushalt, weniger aufwand bedeutet weniger personalkapazitäten. diese entlastung des haushalts müßte doch sinn machen und eine entspannung im umgang des bürgers mit dem staat schaffen. denn wenn man die leute fragt was sie am staat stört ist es meistens die stetige und gerade durch die finanzbehörde betriebene überwachung des einzelnen. und glaube mir, ich als selbststängige einzelperson mit etwas höherem einkommen spüre das bei jeder berührung. wenn ich mir nur einen kleinen fehler erlaube stehen die jungs am ende des geschäftsjahres mit hassvollem blick auf der matte. unerträglich! man kommt sich immer vor wie ein verbrecher.

      grüße haispeed
      Avatar
      schrieb am 26.06.01 13:09:29
      Beitrag Nr. 19 ()
      @haispeed,

      das wird sich bei Dir aber nicht sehr ändern, da doch die Gewinnermittlung genauso kompliziert bleibt wie eh und je.

      Aber im Grundsatz geht Deine Ansicht genau in meine Richtung: Das System läuft auf eine Dummensteuer hinaus: Nur wer es richtig versteht und durchgestiegen ist, kann alles an Steuererleichterungen realisieren, und das erzeugt entsprechenden Unmut bei denjenigen, die schlichtweg überfordert sind und sich - berechtigt! - dadurch abgezockt fühlen.

      Daneben hat der Vorschlag durchaus Aspekte, die auch bzgl. ökonomischer Effizienz/Gerechtigkeit sehr vorteilhaft sind. Die ganze unsägliche Pronblematik, die sich durch die Unterschiedlichkeit von Spitzensteuersatz und Körperschaftssteuersatz ergeben, entfallen, da hier ja ein einheitlicher linearer Satz entstehen würde und die Problematik Personengesellschaft? AG? Diese merkwürdige vorgeschlagene Mischform? ... entfallen würde.
      Auch die Ermittlung der Einkünfte liefe leichter - Quellenabzug und fertig! Der Satz ist eh einheitlich, also 25% von den Zinsen runter, ne Steuerbescheinigung für diejenigen, deren Einkommen inkl. Erträge unter der Freigrenze liegt. Punkt.
      Immense Einsparung von Personalkosten auf allen Ebenen.

      Und langfristig erhoffen sich alle freilich durch die positiven Effekte auf die Wirtschaft gar eine Senkung dieses Steuersatzes auf langfristig dann unter 25%.
      Avatar
      schrieb am 27.06.01 09:23:27
      Beitrag Nr. 20 ()
      @neemann

      also wenn der vorschlag gut und sinnvoll ist hat er ja in deutschland eh keine chance. wieder gut getrommelt und nun?
      ich will aber nicht wieder eine runde über die deutschen politiker in gang bringen, denn das thema hatten wir ja schon reichlich!

      grüße haispeed


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