Börsen: Wenig Investing - viel Zockerei - 500 Beiträge pro Seite

[MMUNNA]

An den Börsen - insbesondere Nasdaq und Dow, Neuer Markt und Dax ist nur noch wenig von langfristigem Investing aber viel von Zockerei zu spüren. Das sind alles sehr negative Vorzeichen für die nächste Zeit. Da die Konjunktur keinerlei Anstalten macht, zumindest Erholungstendenzen anzudeuten und die Fed-Zinssenkungen bislang nicht einmal als Hauch in der Wirtschaft angekommen sind, ist mit weiter schwachen oder gar sinkenden Börsenkursen zu rechnen. Ein Windstoß von einer Finanzkrise oder einem militärischen Konflikt und das Kartenhaus auch der Oldökonomieunternehmen an den Börsen mit den überhöhten KGV -Bewertungen stürzt in sich zusammen. Bekanntlich nehmen im Herbst die Stürme zu, besonders ab Oktober.

Aber auch die letzten Tage zeigen bei Dow und Dax, dass die Zocker nervös sind. Die richtigen Investoren haben schon lange ihr Geld aus den Börsen abgezogen! Über 2 Billionen Dollar stehen in den USA am Rand des Börsenfeldes und schauen zu. Sie warten auf den Einsturz des Kartenhauses, vielleicht investieren sie dann. Die hohen Zinsen für langfristige Anleihen mahnen weiterhin zur Vorsicht. Eine kurze vorübergehende technische Erholung der Aktienmärkte halte ich aber weiterhin für möglich aber nicht für sicher, da der Dow spätestens nach der Gewinnwarnung von US - Merck doch erheblich schwächelt. Das hatte ich eigentlich so schlimm nicht erwartet. Vielleicht kommt das ganze Desaster (Platzen der Dow- und Dax-Blasen)doch schon im Sommer und nicht erst im Herbst. BASF und Bayer beispielsweise schwächeln die letzten Börsentage schon deutlich, kein Wunder bei KGVs von 16 und 17 für 2001 - und das bei langweiligen Chemiewerten mit starken Gewinneinbrüchen!

[MMUNNA]

Nach dem heutigen schwachen Abschneiden des Dow verdunkeln sich die Börsenaussichten weiter. Wenn Dow unter 10400 ist starker Absturz in Richtung 8000 zu befürchten. Es beginnt sich wieder ein sehr negatives Szenario abzuzeichnen. Wir haben eben keine Konjunkturdelle, sondern eine weltweite Wirtschaftsschwäche, die sich zunehmend verschlimmert und die wohl zu den weltweit stärksten Konjunkturabschwächungen seit 1945 gerechnet werden wird. Viele Wirtschaftsbeobachter haben das, was erst vor etwa einem Jahr begonnen hat, noch gar nicht richtig begriffen. Die Überinvestitionen im Technologiebereich müssen korrigiert und " verdaut " werden. Das führt zu Marktbereinigungen und zum Sterben vieler Unternehmen. Dieser Prozeß ist noch gar nicht richtig in Gang gekommen. Doch die Auswirkungen auf alle Wirtschaftszweige und die Weltkonjunktur bemerken wir schon jetzt allmählich. Dieser Prozeß wird noch an Geschwindigkeit zunehmen und die Börsen weiter drücken und noch auf weitere ein bis zwei Jahre lähmen, schlimmstenfalls noch länger. Erst wenn keiner mehr über Aktien spricht könnte die Wende nach oben beginnen. Bis dahin werden Dow, Dax usw. noch schön korrigieren.