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    HV-Bericht Cycos AG WKN 770020 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.07.01 09:35:29 von
    neuester Beitrag 06.07.01 12:49:07 von
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      schrieb am 03.07.01 09:35:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      HV-Bericht CYCOS AG



      Die am 18.4.2000 mit einem Eröffnungskurs von 32,50 Euro (Emissionspreis 19 Euro) am Neuen Markt erstmals notierte Cycos AG hielt am 6.6.2001 im Eurogress Aachen ihre erste Hauptversammlung ab. Mit einem inzwischen eingetretenen Kursverlust auf zeitweise unter 4 Euro waren die Vorzeichen nicht günstig, weshalb von allen etwa 300 Teilnehmern mit Spannung die Erläuterungen des Top Managements erwartet wurden. Auch Vertreter der GSC Research waren wieder dabei, um über wichtige Informationen berichten zu können.
      Die vom Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Dr. Michael Tigges (Rechtsanwalt der Societät Bender-Zahn-Tigges in Düsseldorf) nach der Eröffnung der HV festgestellte Präsenz des Aktienkapitals betrug 5.469.534 Aktien/Euro, was 71,033 Prozent entspricht.

      Vollzählig vertreten war der Vorstand mit dem Vorsitzenden Klaus Pfleiderer (CEO), Herrn Harald Gehlert (seit 1.6.2000, COO, und vorher Gesellschafter der Dolphin Communication Technologies GmbH, die von Cycos zum 1.3.2000 übernommen wurde) sowie Herrn Dominik Schlösser (CTO). Herr Rüdiger Brungsberg ist zum 31.8.2000 ausgeschieden.

      Auch im Aufsichtsrat gab es einen Wechsel, denn zum 31.3.2000 ist Frau Gisela Pfleiderer ausgeschieden. Außer dem Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Dr. Michael Tigges war auch dessen Stellvertreter Herr Dietmar Binkowska (Bankvorstand Düsseldorf) anwesend, während Herr Werner Schmücking (Unternehmensberater München, seit 1.4.2000) wegen Krankheit entschuldigt fehlte.

      Herr Dr. Tigges stellte fest, dass die HV form- und fristgerecht durchgeführt wird und dass keine schriftlichen Anträge von Aktionären vorliegen. Der Jahresabschluss wurde vom AR genehmigt, der über alle wesentlichen Geschäfte voll informiert und auch in die Verhandlungen bezüglich der Beteiligungserwerbungen (Dolphin mit 100 Prozent und Maier Bürokommunikationssysteme GmbH mit 66,67 Prozent) einbezogen war.

      Den Wechsel im AR begründete Dr. Tigges mit zusätzlichen Kontaktmöglichkeiten. Herr Schmücking, jetzt selbständiger Unternehmensberater, war früher Bereichsvorstand der Siemens AG im Telekommunikationsbereich. Anschließend übergab der Aufsichtsratsvorsitzende das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Herrn Pfleiderer.


      Bericht des Vorstands

      Dieser betonte zu Beginn, es sei ein schwieriges Jahr gewesen, und mit dem Ergebnis sei er nicht zufrieden. Große Herausforderungen waren da, die auch angenommen wurden. Aber das Jahr sei auch wieder nicht so schlecht gewesen, wie es erscheint. Die Begründung für die erwartete positive Entwicklung in der Zukunft liege darin, dass die Kommunikation im Wirtschaftsleben benötigt wird, und gerade das sei das Geschäft von Cycos.

      Herr Pfleiderer verwies auf Marktstudien von Frost und Sullivan, die in Europa für 2005 einen Markt von 1,2 Mrd. US-$ bei einem Wert für 2000 von 135 Mio. US-$ im Geschäftsfeld der Cycos AG prognostizieren. Mit einem Umsatz der Cycos AG in 2000 von 22,7 Mio. DM (1999: 18 Mio. DM) sei man mit diesem Ergebnis Marktführer und werde diesen Marktanteil noch ausbauen.

      (Anm.: Diese Selbsteinschätzung als Marktführer konnte bei den angegebenen Zahlen nicht nachvollzogen werden, wie sich in der Aussprache dann auch herausstellte. Es ist zu vermuten, dass auch die über die Kooperationspartner lizenzierten Systeme mitgezählt wurden, der Umsatz sich dabei aber nur als Lizenzeinnahme bei Cycos darstellt.)

      Nach Angaben von Herrn Pfleiderer konnte das Ergebnis in 2000 mit einem negativen EBIT von 4.797 TDM (1999: plus 3.387 TDM) durch unterdurchschnittliche Zinserträge im EBT auf minus 2.707 TDM (1999: plus 3.388 TDM) korrigiert werden. Anstatt eines noch im Halbjahresbericht 2000 geplanten Jahresüberschusses von 2.766 TDM ist Cycos dann bei minus 1.646 TDM gelandet. Auch der geplante Umsatz von 25,8 Mio. DM wurde mit 22,7 Mio. DM stark verfehlt.

      Als Gründe für das negative Ergebnis nannte Herr Pfleiderer, dass der Umsatz mit plus 26 Prozent nicht wie geplant auf 25,8 Mio. DM gewachsen ist (Rezession bemerkbar) und dass die Vertriebskosten zur Erzielung zukünftigen Wachstums besonders dramatisch um 142 Prozent gewachsen sind. Ferner mussten in 2000 Neubewertungen vorgenommen und Abfindungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Fa. Maier gezahlt werden.

      Zudem gab es unerwartet Probleme bei der Akquisition von Dolphin, da der Vertrieb vom Konkurrenzprodukt auf das Cycos-Produkt MRS umgestellt werden musste und da man eine zeitlang zweigleisig mit den Produkten fahren musst. Nicht explizit nannte der Vorstandsvorsitzende den Anstieg der Herstellungskosten von 54 Prozent, der weit über dem Umsatzanstieg von 26 Prozent lag, und das erhebliche Steigen der Verwaltungskosten um 135,8 Prozent.

      Da zumindest eine Konkurrenzfirma einen Insolvenzantrag gestellt hat, zeigte sich Herr Pfleiderer doch noch zufrieden mit dem Erreichten. Für das laufende Geschäftsjahr 2001 wird nach dem bisher schwachen 1. Quartal nur noch ein Jahresumsatz von 20 Mio. Euro erwartet. Aus diesem Grund wird der Turn-around nicht vor 2002 stattfinden.

      Als positive Aspekte und Ziele nannte Herr Pfleiderer die erfolgte Einleitung von nachhaltigen Maßnahmen zur Kostensenkung durch Zentralisierung der administrativen Aufgaben. Spätestens ab 2002 werden sich die getätigten Akquisitionen positiv in den Zahlen auswirken. Außerdem sind die hervorragenden Referenzkunden (Deutscher Bundestag, Daimler, Siemens, BMW, SAP..) sehr innovative Trendsetter.

      Des Weiteren erfolgte eine organisatorische Neuausrichtung durch Schaffung von zwei business units, um den Markt besser bedienen zu können. Als Systemhaus wird man Komplettlösungen an Endkunden vertreiben, und bei der Technologie wird man als Entwickler von MRS und technologischer Zulieferer für die IT-Industrie auftreten.

      Die Geschäftsplattform von Cycos wird sich wandeln zum Anbieter von e-communication mit einer einheitlichen „unified communication plattform“, und man möchte strategische Allianzen wie die mit Siemens weiter ausbauen beziehungsweise neue suchen. Da der Handel über das Internet mit Hilfe der e-shops bei Lieferanten eine große Kundenbindung erfordert, nachdem mit dem nächsten Klick ein Kunde schon bei der Konkurrenz landen kann, erlangt die Kommunikation eine überragende Bedeutung. Die Technologie und die Komplettlösung dazu wird Cycos bieten.


      Allgemeine Diskussion

      Nach Eröffnung der Generaldebatte fanden sich dann doch noch Wortmeldungen, die in Blockform abgehandelt wurden. Tenor aller Wortmeldungen war die zu geringe Informationstiefe seitens Cycos und die wenig glaubhafte Darstellung der Zukunftspläne. Trotz der doch erheblichen Kursverluste seit dem IPO waren die Wortmeldungen sehr zurückhaltend im Ton.

      Herr Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hielt eine sehr konstruktive Rede, pointiert mit schelmischen Einlagen. Er wollte wissen, wie hoch denn nun der Marktanteil wirklich ist. Zudem erkundigte er sich, ob Dolphin mit 19 oder mit 1 Euro je Aktie bezahlt wurde und warum an Dolphin noch eine Dividende ausgeschüttet wurde, während die Aktionäre der Cycos keine Dividende erhalten.

      Als Nächstes fragte Herr Tüngler nach dem Anteil des Geschäftes mit den sehr bedeutenden Großkunden und was dabei verdient wird. Ferner hätte er gerne eine etwas genauere Prognose bezüglich des Turn-around. Dann kündigte er an, das dem TOP 7 von der DSW die Zustimmung verweigert wird, denn eine zusätzliche variable Vergütung des Aufsichtsrats schon bei 30 Prozent Kurssteigerung sehe man als Selbstbedienung an.

      In diesem Zusammenhang wies Herr Tüngler darauf hin, dass die Aktionäre gerade einen Verlust von 19 Euro auf 4 Euro hinnehmen mussten. Das Kursziel müsse daher mindestens 19 Euro sein, um dem AR ein Optionsrecht zugestehen zu können. Abschließend befand Herr Tüngler die gegebenen Informationen als insgesamt zu dürftig, denn es fehlten Umsatzpläne, Ergebnispläne usw. Der Vorstand möge also bei den Informationen noch ordentlich nachlegen.

      Danach stellte Herr G. Stolberg als Kleinaktionär einige Fragen. Zunächst erschienen ihm gerade einmal 2 Mio. DM Zinsen bei einem Betrag von 62 Mio. DM in Cash über 9 Monate reichlich wenig, und er wollte wissen, wieso man da nicht mehr erzielen konnte. Er frage sich, wieso man dann überhaupt an die Börse gegangen ist und ob man etwa eine Bank werden wollte. Dann bemängelte er, der Geschäftsbericht sei ihm erst auf der HV zur Kenntnis gebracht worden, da dieser vorher nicht an die Aktionäre verteilt worden ist. Das sei zu spät, und hier müsse eine Besserung erfolgen.

      Als nächster Redner stellte Herr Ferken, Kleinaktionär und Geschäftsführer von IT-Firmen, die anvisierten Umsatzzahlen für 2005 in Frage. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2001 habe es bereits 40 Prozent Umsatzverluste bei dennoch steigenden Vertriebskosten gegeben, und er wollte wissen, wie das zusammenpasst. Ferner stellte er die Frage, wie die Marktführerschaft in 2005 erreicht werden soll, wenn bis dahin der Markt in Europa 1,2 Mrd. US-$ groß sein wird und Cycos heute gerade einmal 20 Mio. DM Umsatz macht. Maßnahmen dazu seien heute bisher nicht vorgestellt worden.

      Herr Groten, Kleinaktionär, verschärfte aus Verärgerung über die Kursentwicklung den Ton und unterstellte dem Management völlige Unfähigkeit. Dann wollte er wissen, wieso an den ausgeschiedenen Vorstand eine Abfindung in Höhe von 8 Prozent vom Jahresumsatz gezahlt wird und ob diese Abfindung deshalb so hoch war, um gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Im Hinblick auf die Bezüge des Vorstands in Höhe von 2 Mio. DM fragte er nach der Höhe der festen und variablen Anteile. Zuletzt wollte Herr Groten noch wissen, wer außer den Banken beim going public Geld verdient hat und ob sich der Aktionärskreis verändert hat.

      Kleinstaktionär B. Crentz wollte schließlich noch wissen, wofür die Aktien aus dem Rückkaufprogramm verwendet werden sollen.


      Antworten

      Nun erfolgte eine relativ direkte Beantwortung der einzelnen Rednerbeiträge durch Herrn Pfleiderer. Der aus Sicht von Cycos betrachtete Markt von 1,2 Mrd. US-$ (nicht Euro) sie nicht der gesamte IT- Bereich, sondern nur der Kommunikationsmarkt. Hier sei das Geschäftsziel von Cycos die Marktführerschaft (Anm.: wo, wurde nicht gesagt!)

      Mit 4 Großkunden werden nach Angaben von Herrn Pfleiderer derzeit 40 Prozent des Umsatzes erzielt. Dabei gibt es Projekte, bei denen nichts verdient wird, Projekte mit Lizenzergebnissen, aber auch Projekte mit Verlusten.

      Das Ziel der Emissionserlöse beim Börsengang war, den Vertrieb und das Marketing auszubauen. Man hat aber gelernt, dass Einiges nicht so schnell umzusetzen war. Ziele im Vertrieb sind, das organische Wachstum jetzt zu stärken, Niederlassungen in Berlin und Österreich aufzubauen und den Markteintritt in den USA mit einem starken Partner voranzutreiben.

      Aus den bisherigen Stock-Options-Plänen wurden 65 Prozent zugunsten der Mitarbeiter vorgesehen. Der zu genehmigende Aktienrückkauf bis zu 10 Prozent des Aktienkapitals ist u.a. auch zur Kursstützung oder zum Beteiligungserwerb vorgesehen.

      Die Übernahme von Dolphin sei richtig gewesen, aber man habe sich beim ROI verschätzt, das längere Zeit in Anspruch nehme. Ziel war insbesondere die Stärkung im Vertrieb. Dolphin war kein Hersteller, sondern stärkster Konkurrent mit einem amerikanischen Produkt, das nun nicht mehr in Deutschland vertrieben wird, weil es keinen Vertriebspartner mehr gibt.

      Dolphin hat außerdem den Sitz in Walldorf, und das bedeutet leichtere Zusammenarbeit mit SAP. Bezüglich der Bewertung von Dolphin wurde durch eine externe Firma aus München eine Prüfung und Bewertung durchgeführt. Die Aktien der Cycos wurden beim Kaufpreis mit 1 Euro angesetzt.

      Hierzu ergänzte Herr Gehlert, Dolphin habe in 1999 7,6 Mio. DM Umsatz bei einem EBIT von 1,5 Mio. DM verbucht, und das innerhalb kürzester Zeit. Dolphin war sehr effektiv aufgestellt und organisiert und der größte Konkurrent von Cycos. In der Vereinbarung mit Cycos wurde festgelegt, dass alle bei Dolphin entstandenen thesaurierten Gewinne gemäß Gesellschaftervertrag am 29.2.2000 (dem Ende des Geschäftsjahres) an die Gesellschafter der Dolphin ausgeschüttet werden müssen. Daher rühre die Gewinnausschüttung an Dolphin.

      Für das Erlangen der Marktführerschaft in 2005 habe man einen 3-Stufen Plan. Bezüglich des Ausbaus der strategischen Allianzen im Zuliefergeschäft steht man in Verhandlungen. Entsprechende Ankündigungen sollen im nächsten Geschäftsjahr erfolgen, da diese jetzt wegen vereinbarter Vertraulichkeit nicht publiziert werden können. Zur Gewinnung neuer Kunden soll das Systemgeschäft ausgebaut werden. Außerdem sollen die erforderlichen Infrastrukturen für das Produktgeschäft mit Endkunden geschaffen werden.

      Bezüglich des Aktionärskreises wurde mitgeteilt, ein Ausscheiden von Altaktionären sei nicht bekannt. Zudem sei die Lock-up-Frist für die Altaktionäre freiwillig bis 30.9.2001 verlängert worden.

      Als Mitbewerber im Unified Messaging Markt werden u.a. angesehen TOP call in Österreich und Deutschland, Dr. Materna in Deutschland und Schweiz sowie speach design in USA. Im Hinblick auf den Großkunden Siemens wurde erklärt, dieses Unternehmen sei einerseits Endkunde (in der Eigennutzung von Cycos-Produkten), und andererseits fungiere Cycos als Zulieferer.

      Nach Aussage des Vorstands setzte sich der Umsatzabschwung im ersten Quartal 2001 nicht fort, da der Auftragseingang steigende Tendenz zeigt, im 2.Quartal bisher 6,2 Mio. DM. Bei 63 Mio. DM cash sei derzeit kein höherer risikoloser Zinssatz zu bekommen. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass andere Firmen die Emissionserlöse teilweise im Neuen Markt investiert und dabei kräftig verloren haben.

      Zum Thema Akquisitionen wurde erklärt, vorrangig wolle man die bereits durchgeführten weiter integrieren. Zusätzliche sind eventuell in Österreich geplant, sollen aber besser vorbereitet werden. Die Vertriebskosten steigen überproportional, weil neue Vertriebsmitarbeiter erst nach 6 bis 9 Monaten Ergebnisse zeigen. Aber die Bremse beim Wachstum ist der Mangel an Führungskräften.

      Beraterverträge bestehen über das Aufsichtsratsmandat hinaus zur Zeit mit der Societät Bender-Zahn-Tigges und für das Thema Business Development mit Herrn Schmücking

      Nun nahm Herr Dr. Tigges Stellung zu Fragen, die in den Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats fallen. Die Vergütung des Vorstands besteht aus einem Fixum plus dem Stock-Options-Plan, wie im Geschäftsbericht erläutert. Die Abfindungen an den früheren und ausgeschiedenen Finanzvorstand genießen Vertraulichkeit. Hier sei im Interesse aller eine einvernehmliche Lösung angestrebt wordne.

      Die Vergütung des Aufsichtsrats liege am unteren Ende (72.962 DM für 3 Aufsichtsräte). Da der zeitliche Aufwand aber wesentlich über das übliche Maß hinausgeht, sei auch eine Erhöhung der Vergütung notwendig. Nachdem der Optionsplan auch erfolgsabhängig ist, sieht der AR gerade diese vorgeschlagene Lösung als besonders aktionärsfreundlich an.

      Der ehemalige Finanzvorstand war von Januar 1999 bis August 2000 im Unternehmen, seine Abfindung (ungefähr 700 TDM) ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen. Seit Anfang des Jahres besteht auf Empfehlung des Aufsichtsrats eine Risikoversicherung für den Vorstand.


      Abstimmungen

      Nach dieser sehr zügig durchgeführten, bezüglich der dürftigen Informationen teilweise mit lauten Protesten quittierten ersten Hauptversammlung der Cycos AG erfolgte die Abstimmung zu den 9 Tagesordnungspunkten, die alle mit großer Mehrheit genehmigt wurden.

      Im Einzelnen waren dies die Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses (TOP 1), die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) und die Wahl des Abschlussprüfers Hern Olbertz (TOP 4). Ferner wurde dem Erwerb eigener Aktien bis 10 Prozent des Aktienkapitals (TOP5) zugestimmt sowie ein bedingtes Kapital II für das Stock-Options-Programm (TOP 6) und ein bedingtes Kapital III für die variable Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 7) geschafften.

      Schließlich wurden unter TOP 8 noch Satzungsänderungen und unter TOP 9 die Erweiterung des genehmigten Kapitals beschlossen.


      Fazit und eigene Meinung

      Die vom Vorstand zur Erreichung der herausfordernden Ziele genannten Maßnahmen wirkten wenig überzeugend. Auch die im Geschäftsbericht auf Seite 10 gemachte Feststellung, „keine besonderen Risiken für die zukünftige Geschäftsentwicklung“ zu sehen, wurde konterkarriert durch das Eingeständnis, der Umsatz in 2001 werde auf 20 Mio. DM zurückgehen. Das bedeutet ein erhebliches Risiko für den Fortbestand des Unternehmens.

      Auch auf der Kostenseite weist Cycos derzeit erhebliche Risiken aus, z.B. eine Explosion der Verwaltungskosten! Bei einem Mitarbeiterstand von durchschnittlich 124 Köpfen in 2000 ergeben sich p.a. gerade mal 183 TDM Umsatz pro Kopf. Bei voraussichtlich 20 Mio. DM Umsatz in 2001 und 165 Mitarbeitern werden es äußerst ungenügende 121 TDM Umsatz pro Jahr und pro Kopf sein. Wie bei jetzt nachlassender IT-Konjunktur hier das Risikomanagement aussieht, wurde nicht deutlich.

      Neue Produkte für neue Geschäftsfelder wurden nicht angekündigt, obwohl 25 Prozent des Personals in der Forschung und Entwicklung beschäftigt sind, wodurch eigentlich ein erhebliches Potenzial gegeben wäre. Noch wird Cash nicht verbrannt, es wäre aber zu wünschen, diese Mittel effektiver anzulegen oder einzusetzen.

      Ein derzeitiger Kurs um 4 Euro je Aktie scheint angemessen, ein weiteres Absacken nach unten ist jedoch nicht ausgeschlossen. Spekulativ interessant ist das Papier wegen zukünftiger Kooperationen oder wegen eines möglichen Einstiegs eines der vier Großkunden oder Kooperationspartner.


      Kontaktadresse

      Cycos AG
      Joseph-von-Fraunhofer-Str. 7
      52477 Alsdorf

      Tel.: 02404 / 901 - 0
      Fax: 02404 / 901 Ö 100
      Email: info@cycos.com
      Internet: www.cycos.com


      Investor Relations
      Klaus Pfleiderer

      Tel.: 02404 / 901 - 444
      Fax: 02404 / 901 - 330
      Email: ir@cycos.com





      02.07.2001 16:24 Redakteur: hp01de

      Quelle:http://www.gsc-research.de/hvberichte/neuermarkt/artikel/200…

      Ciao Kamischke
      Avatar
      schrieb am 04.07.01 19:00:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Kamischke,

      besten Dank fuer den Beitrag. Er zeigt
      eigentlich auf, was wir in diesem Board
      seit einiger Zeit diskutieren:

      -Cycos macht wohl erst 2002 wieder Gewinn.
      Es kann also noch lange dauern, bis Cycos
      wieder auf 19 Euro kommt. M.E. sind die
      Ziele fuer 2000 nicht ausreichend aggressiv,
      Cycos `plant` einen Verlust fuer dieses
      Geschaeftsjahr: `Wir koennen nichts dafuer,
      koennen nichts machen, die Wirtschaft ist so
      schlecht`.

      -Wenn der Bericht die Wirklichkeit wiedergibt,
      machen alle Beteiligten - bis auf Dr. Tigges -
      einen eher amateurhaften Eindruck. Auf der anderen
      Seite wirken die Verantwortlichen eher bieder,
      und eine Pleite, wie bei anderen Neue Markt Firmen
      passiert, `traue` ich denen nicht zu.
      Also kein grosses Risiko.

      Frage also: Bald verkaufen oder abwarten. Viele
      haben wohl bei 3 bis 4 Euro zugekauft und den Cycos
      Bestand `verbilligt`. Die werden wohl bei >= 10 Euro
      plus/minus verkaufen. Bis zu 19 Euro ist es noch
      ein langer Weg. Zumal es heisst, dass institutionelle
      Anleger nunmehr den Neuen Markt meiden. Und Kleinanleger
      kaufen lieber `schillernde` Unternehmen mit einer
      top Oeffentlichkeits-Arbeit....Got the message?
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:49:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die €19 bei Cycos muß man einfach vergessen: Das war in einer anderen Welt zu einer anderen Zeit.

      Ziel € 10 ist optimistisch, aber mit Rückenwind der Börse und wenn die Investitionen in den Vertrieb sich als richtig erweisen sollten doch denkbar.

      Fragt sich nur, warum traut sich keiner bei den jetzigen Schleuderpreisen einzusteigen? Weil jeder Angst hat! Das hat nichts mit Cycos zu tun, das ist die allgemeine Börsenstimmung bzw. Psychologie, der man sich schlecht entziehen kann.

      Sicher ist jedoch: Wer zu diesen Kursen kauft hat wenig Risiko und viel Chance.


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