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    Der Neue Markt am Boden - mit Kontraindikatoren der Wahrheit ein Stück näher??? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.07.01 11:36:53 von
    neuester Beitrag 10.10.02 08:44:30 von
    Beiträge: 33
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      Avatar
      schrieb am 05.07.01 11:36:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im Board ist man ja schon Oldie, wenn man mehr als ein Jahr /ein solches jahr) mit überstanden hat.

      Etwas mehr als ein Jahr ist es her, als der erste Rückschag des Nemax50 von über 9000 auf über 6500 als `Markt am Boden - jetzt zugreifen` gefeiert worden ist. Andere Oldies wissen, welche Threads ich meine, ich will gar nicht nachkarten ;)

      Aber ein paar Aspekte mag ich nun dennoch Revue passieren lassen in Versuch einer Einschätzung der augenblicklichen Lage:


      Schon immer ist gern und oberflächlich damit herumgeworfen worden - das Argument taugte auch beim ersten Rückschlag im vergangenen Frühjahr, etwa gemäß dem Motto: Guckt mal die Threads, wie negativ doch die Stimmung ist, die BILD spricht von Crash, nun müsse man unbedingt rein, alle Kontraindikatoren sprächen dafür.
      In Wahrheit freilich sprachen alle Kontraindikatoren weiterhin dagegen, schlichtweg allein schon deswegen, weil bei kurzen Marktrückschlägen etwa 80% aller Boardteilnehmer negative Kontraindikatoren auszumachen glaubten.
      Aber auch, weil jede Unternehmensmeldung weiterhin fast nur auf seinen positiven gehalt hin abgeklopft wurde.
      Auch, weil die Zahl der Kaufempfehlungen weiterhin deutlich die Zahl der Verkaufsempfehlungen überwog.
      Und freilich auch, weil immernoch alle Krankenschwestern und Taxifahrer über die Börse sprachen (nichts gegen die Berufsgruppen, aber der repräsentative Durchschnitt dieser Leute sollte sein Geld wirklich besser in Fonds packen und vergessen, anstatt eigene Strategien zu entwerfen)


      Und wie sieht es jetzt aus? Ein paar Eindrücke meinerseits:
      - Im Board wimmelt es von hämischen Bashern, die mittlerweile die jubelnden Puscher weit überwiegen. Jede Meldung wird daraufhin abgeklopft, wie überflüssig oder versteckt schlecht sie sein könnte.
      (Als beispiel hab ich Grad die ComROAD-Ad-hoc mit der Shanghai Unicorn im Kopf - was hätte es vor einem jahr für euphorische Threaderöffnungen (mindestens 1 Dutzend innerhalb einer Stunde) zur Folge gehabt - statt dessen der eine oder andere, in dem auch gleich polemisches Gebashe stattfindet.
      (Randbemerkung: Auch die Boardgurus taugen - waren es vor einem jahr die Optimisten, die gefeiert wurden, spült es jetzt eher pessimistische Typen nach oben)
      - Im Board hat die Frequentierung stark abgenommen. Ich hab keine konkreten zahken, aber im NM-Board werden derzeit vielleicht 2 oder 3 Beiträge je Minute eingestellt, vor einem Jahr waren es sicherlich im Schnitt alle 2 Sekunden einer - auch Zeichen dafür, dass sich ein großer Teil angewendet hat.
      - Wichtiger als die Boardeindrücke: Die Analysten! Kräftigstes Beispiel letzte Woche von der Deutschen Bank: Der NM sei nicht mehr analysierbar! :D Ich seh es richtig: Vor gut einem Jahr haben die mit Lycos Europe eine absolute Schrottbude für mehrere Milliarden DM an den NM begleitet. Der Kurs liegt nunmehr bei 1€ statt 24€, jetzt heisst es Pfoten weg. HARHAR Nicht, dass ich gerade zu dem Wert einen Einstieg raten würde, es soll bloss deutlich machen, wie ausgeprägt der Lemmingeffekt erst bei Analysten ist.
      Der Nemax50 siebtelt sich, und plötzlich sind die Werte dort nicht mehr analysierbar und man solle fernbleiben. JETZT! Und in das Horn stösst die überwiegende Zahl der Analysten.




      Um einiges klarzustellen: Vieles an Ernüchterung ist freilich auch fundiert und nicht Modeerscheinung. Ich selbst hätte mir auch nicht vorgestellt (auch vor einem jahr nicht, als ich mit NM-Titel allenfalls Kurztrades durchgezogen habe), das sich derart viele Größenwahnsinnige, Geldverbrenner und Verbrecher herumtummeln würden. Der Lernprozeß hatte sein gutes, aber meine These ist, dass zwischen der Euphorie vor einem Jahr und der augenblicklichen `Ist doch eh nur vorgegauckelt`-Einstellung zu jeder Meldung jeden Wertes augenblicklich ein Mittelweg bei der Einschätzung der Lage und der `Nüchternheit` der Betrachtung besteht.
      Dem freilich glaube ich, näher zu sein als der Schnitt der Anleger augenblicklich, und die kontraindikatoren, die die Euphoriker vor einem jahr bereits in Anspruch nahmen, nehme ich jetzt als Indiz - denn jeder wird sich freilich näher an nüchternen Einschätzungen fühlen als die anderen, das ist nicht originell - man muss halt nach Indizien suchen, die die eigene These stützen.
      Avatar
      schrieb am 05.07.01 11:47:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vielleicht existiert dieser Mittelweg wirklich,
      nur wer kann sagen,
      ob die Erkenntnis das es so ist sich nicht erst
      beim Nemax-Stand von 800 Punkten durchsetzt?

      Im Augenblick, nach dem Durchschlagen alter Tief`s,
      wäre ich sehr vorsichtig.

      Ansonsten gebe ich dir recht.

      Nur müssen endlich strengere Regeln her!


      Sittin...
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 10:29:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Sell off?
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 10:56:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      neemann,

      feine gedanken.
      ich für mein teil bin aber zu einem etwas anderen
      schluss gekommen:

      die sogenannte new economy in all seinen schattierungen
      wird von der old economy sukkzessive stranguliert.

      das betrifft nahezu alle sektoren des NM

      nur ein paar beispiele:

      medien: kirch -> emtv
      smartcards: siemens/infineon philips... ->oti
      logistik: stinnes/post -> D.Log
      telematik: automobilkonzerne -> comroad
      biotech: xx viele -> yy viele
      telekommunikation: telekom -> teldafax
      breitband: ibm/msft (?we see) -> fantastic

      gerade im biotech-sektor kann man schön sehen,
      wie die jungen in ein rat-race geschickt werden,
      über x jahre cash (aktionärs-kapital) verbrennen und nur wenige überleben.
      vor einem jahr hat man noch räsoniert, dass firmen
      wie Morphosys bald Bayer übernehmen werden.


      über die internet buden brauchen wir garnicht zu reden.

      wäre noch viel zu sagen.
      hoffe mein ansatz kommt rüber.

      gruss
      o.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 11:04:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Auch ich habe schon vielfach die Meinung geäußert, daß das, was sich letztes Jahr übertrieben positiv abgespielt hat, nunmehr nur noch negativ betrachtet wird. Die Wahrheit liegt in der Mitte.
      @orpheo: Deine Einschätzung ist nachvollziehbar. Du verkennst dabei aber, daß zu jeder Zeit der wirtschaftsgeschichte Firmen neu gegründet wurden und neue Trends auch dauerhaft neue Firmen etablierte. Eben weil diese innovativ waren, gute Manager hatten, kluge Ideen, Patente etc. Und etliche der Nemaxfirmen sind solide und kaufenswert, von Fortec über Umweltkontor, von Adcon über Lintec, von Pfeiffer über Thiel, von Teleplan bis IBS, von Aixtron bis Analytik Jena, von Jumptec... usw.
      Wenn jemand etwas anderes behauptet über diese Werte, dann hat er recht wenig Ahnung von Firmen.

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      Avatar
      schrieb am 06.07.01 11:11:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      neeman

      Ich gratuliere Dir zu deinen scharfsinnigen Bemerkungen.
      Diesen gibt es nichts hinzuzufuegen.

      Alles Gute

      Tschuess

      ZZ
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 11:18:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ Neemann

      "ich will gar nicht nachkarten" ... Der war gut ... :laugh:

      Grundsätzlich gilt es festzuhalten, daß das Vertrauen in die Seriösität des Marktes nach dem Kursrückgang von 9.000 auf 6.500 Punkte noch 100%ig gegeben war - und zwar, da brauchen wir uns nichts vormachen - unberechtigterweise. Man soll es nicht glauben, aber es gab mal Zeiten, als es Werte am Neuen Markt gab, deren Kurs über € 100,00 stand, und Zeiten, zu denen kein Wert unter € 1,00 notierte - und das alles liegt sicher nicht an den gar nicht so zahlreichen Splits am Neuen Markt.

      Faktum ist, daß das Vertrauen der Anleger nicht mehr vorhanden ist, so daß selbst Werte, von denen man guten Gewissens behaupten kann, sie seien keine Klitschen, die es nötig haben, die Anleger mit großen Versprechen oder getürkten Zahlen zu bescheißen, mittlerweile mit Börsenbewertungen der "Old Economy" versehen sind.

      Beispiele (bloß nicht als Kaufempfehlung verstehen, bitte !): AT & S (WKN 922230) notiert aktuell bei unter € 11,00. Das Unternehmen leidet sicherlich momentan unter der alles anderen als rosigen Situation im Telekommunikationsmarkt, und ich gehe davon aus, daß AT & S im Jahr 2001 keine, oder keine nennenswerten Gewinne schreiben wird. Dennoch besitzt das Unternehmen ein ausreichendes Finanzpolster, den Aktionären die Durststrecke mit einer Dividendenrendite von 2,5% zu erleichtern. Und auch wenn der Telekommunikationsmarkt seine größte Zeit bis auf weiteres hinter sich hat, wird man in Zukunft sicher nicht ohne Halbleiterplatten auskommen. Medion zahlt, wenn ich mich nicht irre, 2001 immerhin € 0,84 Dividende (das ist eine Dividendenrendite von 1,1%). Das ist natürlich mickrig, aber vertretbar für ein Unternehmen mit großen Wachstumsambitionen, das immerhin € 2,84 Gewinn pro Aktie im 2001 schreiben will. Damit liegt das KGV fürs aktuelle Geschäftsjahr bei 27 (man erinnere sich bitte mal daran, daß vor einem Jahr KGVs von 50 bezogen damals !!! auf das Jahr 2002 als günstig erschienen), für 2002 nach meiner privaten Gewinnschätzung bei etwa 22 (die Analysten beziffern den Gewinn im allgemeinen höher, so daß das KGV bei nur 20 bis 21 liegt). Damit liegt das prozentuale Wachstum über dem KGV des Folgejahres, die Marktkapitalisierung beim 1fachen Jahresumsatz, und das bei Umsätzen in Milliarden-Euro-Größenordnung (und nicht, wie bei so vielen NM-Klitschen im gerade mal zweistelligen Millionen-Bereich). Ich glaube, eine solche Aktie nennt man einen Value-Titel ;). Oder Teleplan: ein Unternehmen, dessen Marktbewertung unter dem einfachen Jahresumsatz liegt, ein Unternehmen, das bei einem KGV des laufenden Geschäftsjahres von etwa 23 um immerhin 50% p.a. wächst (Tendenz freilich fallend). Dividende wird hier (noch) nicht gezahlt, allerdings ist auch hier unschwer erkennbar, daß die Umsätze in der Größenordnung von 600 Mio. Euro nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern immerhin Gewinne von etwa € 1,00 je Aktie in 2001 abwerfen.

      Und dennoch: kein Mensch kauft diese Aktien mehr. Medion verliert heute ohne negative Nachricht mal eben satte 10% und notiert gut 40% unter Höchstkurs (was immerhin eine deutliche Markt-Outperformance darstellt). Man sollte meinen, alle Euphorie sei nun abgebaut und die Bewertung wieder rationalen Gesichtpunkten angepaßt. Und trotzdem liegt mein Kauflimit (wenn ich so sagen darf ... :D) tiefer: der Umstand, am Neuen Markt notiert zu sein, bedeutet heute aus Sicht der Anleger einen über die bekannten Risiken eines Wachstumsunternehmens hinausgehenden Risikoabschlag in Relation zu Nicht-Technologie-Titeln. Und dieser Risikoabschlag trifft auch solche Werte, die in der Vergangenheit eigentlich schon hinreichend bewiesen haben, Vertrauen zu verdienen. Sollte das Vertrauen je in den Neuen Markt zurückkehren (nachdem der Markt um mindestens 100 Unternehmen bereinigt wurde) werden es diese Value-Titel sein, die wieder steigen werden. Aber warum kaufen, wenn ein Anstieg in absehbarer Zeit noch nicht in Sicht ist ?


      Nachdenklicher Gruß und sommerliches Quaaaaak,
      der breitmaulfrosch :cool:
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 11:19:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Orpheo,

      bei den meisten genannten Beispielen will ich gar nicht widersprechen. Mein Eröffnungsposting soll auch gar nicht dahingehend interpretiert werden, dass nun nahezu alles oder das meiste unterbewertet wäre.

      Bzgl. Strangulieren: Gehn wir die von dir genannten Branchen durch:
      Medien - Kirch würgt Kinowelt und einigen anderen etwas den hahn zu, aber wie sieht es jetzt genau aus? Kinowelt hat einen zweistelligen Buchwert, und selbst wenn noch Abschreibungen aus dem Warner-Paket entstehen und dieses Jahr Riesenverluste entstehen, im Grunde ist der jetzige Kurs von 2€ ein Witz - weniger als 1/5 des Buchwertes. Bei vielen sieht es ähnlich aus - es mögen noch Verluste abzuarbeiten sein aus der Zeit, als man zu teuer einkaufte, aber da ich ja annehme, dass die meisten lernen und die Konsolidierung bzgl. der zahl der Unternehmen kommen wird, sind Kurse am oder unterm Buchwert doch eher as gering anzusetzen.

      Smartcards - naja, der OTI-Hype hab ich nie was abgewinnen können, der Metabox-Hype auch nicht.

      Logikstik: Stinnes ist günstig bewertet, DLog kann ich aufgrund der nicht gerade konservativen Abschreibungsmethoden schwer einschätzen, aber wieso Strangulieren? Der Logistiksektor wird weiter an Fahrt gewinnen, und wenn ich mir bsp. Thiel ansehe, dann bin ich vor allem im healt-Care-Bereich optimistisch. Gerade der Kostendruck in einer boomenden (!) Branche, nämlich dem Gesundheitssektor, wird da noch einiges an Wachstumsraten offenlassen, und wie ein Tanker wie die Post da Billigkonkurrenz machen könnte, ist mir schleierhaft.

      Telekommunikation - war mir auch nie geheuer, die Kurse der Teldafax, Mobilcoms etc. Würd ich auch jetzt nix kaufen.

      Breitband - we will see

      Telematik? Ist ein riskantes Schlachtfeld, aber guck dir den ComROAD-Kurs an - mehrere Dutzend Kooperationen, interessante beteiligungen (die sind ja zum Teil eine Art vC im Telematiksektor - wenn nur die TelconStar sich entwickelt und USA an RD4 vorbeiläuft, ists das wohl schon wert) - Verbindlichkeiten liegen bei 8 cents je Aktie - klar können die scheitern, aber hinsichtlich Chance/Risiko-Verhältnis ist das doch nach allen Maßstäben unterbewertet.

      Biotec - Strangulieren? Auch da gilt: Die Hype nicht zum Maßstab nehmen. Morphosys war bödsinnig teuer, hätte ejder wissen können.
      Jetzt? medigene kauf ich zwar nicht, weil ich in dem Bereich nur diversifiziert investier, aber MK im Verhältnis zu Patenten/Produktpipeline/Kooperationen - Chance/Risiko-Verhältnis stimmt doch inzwischen.
      Lion? Bleibt interessant, wenn die sich durchsetzen. By the way - die werden auch nicht stranguliert, Bayer besitzt 10% davon und versorgt die auch (u.a.) mit Aufträgen. Qiagen? Teuer, mir zu teuer, aber ein relativ stabiler Schaufellieferant. Und guck dir mal Rhein Biotech an - rasant wachsend, aber der bewertungsmaßstab entspricht bald einem durchschnittlchen Pharmawert.

      Über die internetbuden brauchen wir in der tat nicht zu diskutieren. Selbst T-online würd ich nicht anfassen - der Wert könnte sich doch ohne weiteres nochmals halbieren und damit weitere 200 Punkte des NM50 kosten. Insofern würd ich auch nicht auf Indexzertifikate setzen.

      Aber einiges an brauchbaren Werten gibt es auch, konservativ bilanzierend, tw. gar Dividende ausschüttend, stabil wachsend, zwar nicht vom Konjunktureinbruch gefeit, aber sich innerhalb dessen recht wacker haltend (wackerer als die Ciscos, Nortels, Philips, Ericcsons etc. dieser Welt)
      Beispiele? Kontron, Augusta, Pfeiffer Vacuum. Auch bei Aixtron, Singulus, Jumptec, Lintec und anderen mehr überwiegen bei jetzigen Kursen doch die Chancen - einzelne werden immer baden gehen, aber ich denke schon, dass sich derzeit bereits sehr viel am markt finden lässt, was ein crahsmäßiges Chance/Risiko-Verhältnis aufweist.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 11:37:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo frosch :)

      Im grunde geb ich Dir in allem, was du schreibst, recht. Der Bemerkung `warum kaufen, wenn ein Anstieg in absehbarer Zeit noch nicht in Sicht ist, hab ich freilich was entgegenzusetzen.

      1. Bin ich weniger chart- denn fundamentalorientiert und entsprechend eher ein trendfightender Antizykliker als ein dem Trend nachgebender. Kaufen, wenn die kanonen donnern - mir donnern sie jtzt laut genug.

      2. Freilich nicht alles auf einmal - aber bist du sicher, dass es noch sonderlich lange dauern wird, bis der markt dreht? Hör dir die Stimmung unter Analysten an, gestern hab ich noch diesen Typen von Kling Jelko gehört, der meinte, die Fondsmanager gingen in die Sommerferien, die Institutionellen hätten den markt verlassen - prima, genauo das will man doch haben, sie alle sind weg.
      Und die jetzigen Gewinnwarnungen, die den markt runterziehen - nun ja, wir alle mußten davon ausgehen, dass das Q2 in den USA unter aller sau werden würde. Meinst Du nicht, dass ein paar vernünftige Konjunkturdaten in den USA (und es sieht ja danach aus, als würden die von Woche zu Woche `vernünftiger` werden) ausreichen könnten, gepaart vielleicht mit der einen oder anderen positiven Überraschung (das Bewertungsniveau lässt solches doch langsam wieder zu) - da könnte ein Rebound schnell auch hier stattfinden, zumal viele der von Dir (und mir) genannten Werte klein genug sind, um ggf. gerade in ihren Nischen stärker zu wachsen.




      PS - wenn wir schon auf Einzeltitel eingehen - Augusta zahlt auch Dividende, Dividendenrendite liegt jetzt ohne Steuergutschrift (ade, schnüff)bei über 4%, reduzierte gewinnprognose für 2001 ergibt KGV von etwa 13, und wenn ich mal die Goddwillabschreibungen nicht abziehe, wären es weniger als 10 trotz des völligen Einbruchs der Pandatel-Gewinne. KBV auch bei leicht über 1 bei satten stillen reserven aus den Goodwill-Abschreibungen der Vergangenheit. Auch bei Augusta ist man vor unschönen Überraschungen nicht gefeit, aber wie siehst mit Chance/Risiko-verhältnis aus?
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 11:45:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Fondsmanager gehen in die Sommerferien ?
      Schön, der Frosch auch. :D
      Für den Frosch reicht es, eine Woche vor den Fondis aus dem Urlaub zurückzukehren ... ;) ... und vor allem: zu wissen, was er kaufen muß.
      Augusta muß ich mir endlich mal angucken. Aber irgendwie hab ich bei dem Wert von jeher Bauchweh, ich weiß auch nicht, wieso ...
      Übrigens: Kinowelt ? Da bin ich mir nicht so sicher, ob der Buchwert nicht um mehr als 500% zu hoch liegt ... spätestens wenn der Herr der Ringe floppt (insofern er nicht der Riesen-Mega-Super-Hyper-Giga-Kassenhit wird), können die komplett einpacken, fürchte ich.

      Gruß und quaaaak,
      der breitmaulfrosch
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 11:58:11
      Beitrag Nr. 11 ()
      Aber frosch, der herr der Ringe wird nicht floppen. Zunächst einmal waren die Beteiligungskosten gar nicht arg so hoch - gemessen an den sonsti üblichen Filmbudgets dieser Filmkathegorie (wohl auch deswegen, weil gleich alle drei Teile am Stück gedreht wurden)

      2. Hast Du mal nachgeforscht? Internetseiten überlaufen, die trilogie ist seit Monaten in der SPIEGEL-Bestsellerliste (!!!!) und die Kritiker, die Auszüge des Streifens sahen, ergehen sich allesamt einhellig im gleichen Tenor (etwa im Stile: Wenn der Film so gut ist wie die Sequenz `Flucht von Moira`, dann kann george Lucas in Rente gehen. Wortwörtlich eine SZ-Kritik).
      Das ist ürbigens keine Kinowelt-Werbung, sondern eine herr-der-Ringe-Werbung ;)






      Heul - guck dir mal Jenoptik an - KUV jetzt bei satten 0,4, KGV so um die 13 (alles 2001, versteht sich), eben einen über 200 Mio.€-Auftrag gemeldet - 9%-Absturz. Vielleicht die VC-Sparte? Dabei ist die echt GEIL - aussichtsreiche Biotecs wie EPIDAUROS oder NoXXON, 3D-Monitore (4D-Visions, gab kürzlich einen SPIEGEL-Artikel über die), Bioinformatik, Optoelektronik und Nanotechnologie, Embedded Systems (DSM Computer AG), Sensorik, ....
      Und die Cybio sind sie im vergangenen Quartal komplett losgeworden :cool:
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:07:09
      Beitrag Nr. 12 ()
      Was mir grad einfällt (thematisch nicht ganz passend, aber ich wills loswerden):

      Niete des jahres 2000 könnte man an den Time Warner-Chef vergeben. Ich hab mich damals schon gefragt, warum die sich um Himmels willen schlucken lassen.
      Heute hätten sie AOL aus der Portokasse bezahlen können :D
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:07:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      neemann,

      ich bin durchaus kompromissbereit, was meine these
      betrifft.
      firmen mit cleverem management, die mit ihrem kapital
      haushalten können, werden sich auch in der einen oder
      anderen ecke halten können, eventuell sogar mit den
      hechten koexistieren können.

      aber im grossen und ganzen erwarte ich, dass die meisten
      kämpfe um marktpositionen "neu" gegen "alt" zuungunsten der
      neuen ausgehen werden.

      weil medion angesprochen wurde:
      kenne mich da zwar im detail nicht aus, ABER hängen
      die nicht massiv am tropf von Aldi?
      soweit ich das mitverfolgt habe, arbeitet Aldi beharrlich
      an Medion-alternativen (Tevion usw)
      ist bisher noch nicht gelungen, aber, die A. Brüder haben
      viel zeit und nahezu unbegrenzte ressourcen.
      insofern ein gutes beispiel für meinen denkansatz.

      den logistikern hat man applaudiert, dass sie so doll gewachsen sind. nun ja, iw durch simple zukäufe.

      sicherlich wird es weiterhin nischensparten geben, wie
      zB die Laser.
      hier habe ich zu "nörgeln", dass high tech nicht
      notwendigerweise was mit high profit zu tun hat.
      eher im gegenteil!
      wenn ich sehe, dass hochkompetente firmen wie
      Coherent, USA mit PEs um die 10 gehandelt werden,
      Rofin Sinar bei uns als KGV-schnäppchen mit KGV 15-20
      gilt, so gilt das nur im vergleich mit Lambda oder
      LPKF (sofern man ihn als zulässig betrachtet).
      bei LPKF, die ich seit langem kenne, habe ich nur
      mit offenem mund zugeschaut, wie letztes jahr der
      kurs nach oben gegangen ist.
      die KGVs sind immer noch hoch und werden sich über kurz oder lang an denen der kunden im maschinen- u. der elektronikfertigung orientieren.


      was die vielfalt der firmen betrifft.
      ich erwarte im lauf der nächsten 10jahre das
      entstehen einiger globaler oligopole, die sich
      um die zähesten und kapitalstärksten des jeweiligen
      segments bilden.
      Nokia... IBM.. MSFT.. Sony.. Aol..
      (leider wenig deutsches dabei.)
      alles andere wird in einem heftigen auf und ab
      von technologie und konjunktur zerrieben werden.

      frei nach Kondratieff erwarte ich einen längeren
      konsolidierungsvorgang im globalen wirtschaftsgeschehen.

      wenn das aber so ist, ist jeder gut beraten, seine
      altersvorsorge nicht in aktien zu suchen.

      meine meinung.(disclaimer :D)


      punkt.
      muss wieder schluss machen.
      gruss
      o.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:10:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      Guter Thread!
      Meiner Ansicht nach resultiert der Pessimismus der sogenannten Boardgurus aus ihren enormen Verlusten, die sie natürlich niemals zugeben werden.
      Zu den Analysten braucht man wohl nichts mehr sagen- die drehen ihr Fähnchen immer mit dem Wind.
      Die Stimmung ist inzwischen wirklich so schlecht, dass es bei guten Werten so langsam wieder aufwärts gehen könnte.

      MfG Bill
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:20:44
      Beitrag Nr. 15 ()
      @BillG.

      weiss nicht.
      hängt davon ab, wen man als boardguru bezeichnet.

      noggerT = trader = neutral
      kinski = bekennender bulle
      gigaguru = gestrandeter bulle
      maestro = reiner bulle
      germanasti = bär

      und dann gibt es noch die hochgeschätzten wei
      amok
      breitmaulfrosch
      von denen ich aber nicht den einen als bären
      und den anderen als bullen bezeichnen würde

      gruss
      o.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:29:06
      Beitrag Nr. 16 ()
      Kinowelt: Was mich bei denen ein wenig stört ist das Verhältnis von Liquidität zu Verbindlichkeiten. Das war Ende 2000 nämlich knapp 1:8 (das heißt achtmal so hohe Verbindlichkeiten wie Zahlungsmittel und Äquivalente)... *schluck*. Verbindlichkeiten in dreifacher Höhe des Jahresumsatzes ... *schluck*. Zu erwartende Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände in der Größenordnung von (wie ich mal postulieren würde) etwa 600 Mio. Mark ... *schluck*.
      Ich gehe auch davon aus, daß der Herr der Ringe ein Erfolg wird. Ich denke aber auch, daß Kinowelt sich mit diesem Film am eigenen Schopf aus dem Dreck ziehen muß.

      Jenoptik: psssssssst. :cool:

      Technotrans: Auch nicht gerade aktuelle Boombranche, aber wenn die die Umsätze aus Q1 stabil halten können, und sie beim Gewinn noch ein bißchen zulegen, sind die Planziele erreicht (also ohne quartalweises Wachstum). Dividendenrendite immerhin auch 2%.

      ComROAD hat der Frosch wieder auf der Watchlist. Was sagt der Neemann dazu ? :cool:

      Gruß und quaaaaak,
      der breitmaulfrosch
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 12:45:32
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ Neemann

      Und wo wir schon gerade beim MDAX angekommen sind: Von welchem Hersteller ist eigentlich Deine Brille ? :cool: (Und mach jetzt bei Deinem Outfit bloß keine Escapadas). :D

      AOL aus der Portokasse. Das hätte der sich auch nicht träumen lassen ... :D
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 13:04:21
      Beitrag Nr. 18 ()
      @frosch,
      :) Der Neemann ist eine gaanz vorsichtige Position in ComROAD eingegangen - täte nicht weh, wenn der Kurs weiter absackt (ist aber auch nicht sonderlich spürbar, wenn er steigt)
      Kinowelt - nun ja, deswegen stehen sie wohl dort, wo sie stehen. Wenn sie das Jahr durchhalten, verdreifacht sich das schnell (boaa 6€), denn gesetzt den fall das management lernt, etwas vorsichtiger zu investieren, sollte nach zwei Horrorjahren eine substantielle Entwicklung auf lange Sicht drin sein. Jetzt besteht eben dieses Liquiditätsproblem.

      Jaja, meine Brille kommt tatsächlich von.... ist aber einige Järchen her. Wie ich überhaupt eher MDAX als DAX derzeit als Alternativen sehe. Neben Jenoptik, Escada, Kamps, Software AG noch die hübschen Altana, Stada, SGL carbon (erst mal nur Wandelanleihen) - eigentlich ein nettes marktsegment.

      @Orpheo
      an diese Kontratieff-Wellen glaub ich ja weniger - Empiriker müssten auf die doch ausgesprochen dünne Datenlage hinweisen, die eine statstische Signifikanz dieses Phänomens nicht zulässt.
      Aber einerlei, was nun in nächster Zeit oder in den nächsten Jahren passiert, ich such meine Altersvorsorge in Aktien .... und wenn mir der Boden in Einzelwerten zu heiß ist (ists noch nicht ;) ), dann spendier ich halt mein halbes Vermögen in drei oder vier ausgesuchte Pharmafonds. Da KANN NIX SCHIEFGEHEN.
      -> Zu dem handfesten Vorteil fehlender Substitutionsmöglichkeiten dieser defensiven Branche (gilt ja nicht immer - investier in Autoaktien, aber keiner weiss, was die Branche bei steigenden Ölpreisen macht; das Argument `Autos wird man immer kaufen` zählt also nicht grundsätzlich) gesellen sich:
      -> steigende marginale Ausgaben für den gesundheitssektor in allen Gesellschaft, deren Sozialprodukt wächst. (sprich: auch bei den Tigerstaaten, osteuropa, lateinamerika wird die Nachfrage nach den Produkten der Pharmariesen überproportinal zunehmen)
      -> demographischer Wandel in den wohlhabenden Industrienationen - das betrifft sowohl die Altersstruktur allgemein als auch zusätzlich der Effekt steigender Lebenserwartung => weiterer annehmlicher Effekt. Hab kürzlich irgendwo gehört, alleine in den USA würden sich die medikamentenausgabe in den nächsten 6 Jahren sich verdoppeln.
      -> last but not least ist gerade hier der technische Fortschritt voll zugange und eröffnet weitere zahlreiche Möglichkeiten. Zunehmende Kooperationen werden zudem wohl das Ausmaß der geldverbrennung dadurch, dass immerzu das rad zweimal erfunden wird, etwas reduzieren.

      Also, wenn ich wirklich die segel streiche, werde ich umgehend solche Fonds kaufen.
      PS. Mit der Medion-Bemerkung hast Du recht - frosch, ich hab mich auch gefragt, wie riskant es für Medion ist, Hauptlieferant von Aldi zu sein. Die haben es doch öfters nach dem Motto: Aufträge über Aufträge, dann plötzlich den geldhahn zuschnüren und den durch den plötzlichen Einbruch an den rand der Existenz gedrängten Lieferanten übernehmen oder konditionell übers Ohr hauen. Die Aldi-Brüder gehören derzeit zu den 20 Reichsten der Welt, da gehört dann auch Kirch in die gruppe und schwupp hab ich ne Parallele zu Kinowelt.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 17:16:05
      Beitrag Nr. 19 ()
      SELL OFFFFFFFFF ???????????????????
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 17:39:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      Sell off?
      Gute Frage! Aber wann war er da, der Sell-Off? Bestimmt nicht wenn alle sagen: "Das ist der Sell-Off". Der Sell-Off war da, wenn alle sagen: "Es geht noch weiter runter, der Sell-Off kommt erst noch".
      Leider kann ich noch nicht abschätzen, wann dieser Zeitpunkt da ist. Es gibt noch zu viele Optimisten im Markt (siehe auch Rißes Börsenbarometer auf www.die-telebörse.de).

      Aber lange geht die Talfahrt nicht mehr weiter, dafür ist die Stimmung schon schlecht genug und das unterschreiten der Tiefstände im Neuen Markt von März/April ist für ein schnelles Ende eher förderlich.

      Gruß,
      Gregor

      PS: Ich staune immer noch, wie weit die Kurse von machen (soliden!) Firmen runtergehen können.
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 17:43:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      Neuer Markt ist wie unser Wochenmarkt. Um 8-11 Uhr kosten die Kirschen das Pfund 4 Mark, um 12 Uhr 2 Pfund 4 Mark und um 12.30 2,50 Mark. Und zum Schluss werden sie dann weggeschmissen!!
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 17:45:39
      Beitrag Nr. 22 ()
      @gregory_k,

      deswegen frag ich ja, ists der sell off? Und Rißes Börsenbarometer? Mal ein paar widersprüchliche eigene Eindrücke:

      Gestern der Typ von kling jelko: Die Instis sind in die ferien gefahren, die privaten beackern den markt.
      Heute comdirect angeblich Händeraussagen: Die privaten machen nix und weinen, die instis schmeissen alles raus.

      Ja wat jetzt? :confused:

      Aber einig sind sich doch jetzt alle: Der NM wird unter die 1000 fallen! Insofern glauben alle jetzt an weiteren Kursrutsch.

      Das wären beim NM50 nochmals schlappe 20%, bei NM-All 30%. Wenn davon ohnehin alle ausgehen.....?
      Avatar
      schrieb am 06.07.01 17:53:17
      Beitrag Nr. 23 ()
      Stefan Rißes Börsenbarometer (04.07.2001)

      Stimmung am deutschen Aktienmarkt Aktuelle Erhebung (Vorwoche) Wertung
      Optimistische Börsenbriefe 1) 10,20% 19,20% ++
      Pessimistische Börsenbriefe 1) 13,70% 15,50% 0
      Optimistische institut. Anleger 2) 57,00% 57,00% 0
      Pessimistische institut. Anleger 2) 17,00% 17,00% -
      Verhältnis Put- zu Call-Opt.(Aktien) 1) 91,70% 93,10% ++
      Verhältnis Put- zu Call-Opt. (DAX) 1) 103,10% 102,30% --
      Bewertung: Selektiv wieder kaufen 0

      1) Quelle: Dr. Ehrhardt Kapital AG, München-Pullach
      2) Quelle: Deutsche Bank, Frankfurt

      57% der institutionellen Anleger sind optimistisch nur 17% sind pessimistisch ... da muß sich noch einiges tun

      ... ich übertrage jetzt mal einfach den deutschen Aktienmarkt auf den Neuen Markt
      Avatar
      schrieb am 09.07.01 11:57:32
      Beitrag Nr. 24 ()
      Dornbusch: Amerikas Wirtschaft wird sich im Herbst erholen

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zinssenkungen der US-amerikanischen Notenbank Fed und die
      Steuersenkungen haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich die amerikanische Wirtschaft im
      Herbst spürbar erholen wird. Das sagte Rudi Dornbusch, Ökonom am Massachusetts Institute of Technology
      der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ, Montagausgabe). Es sei sehr wahrscheinlich, dass die
      amerikanische Wirtschaft in den letzten drei Monaten des Jahres auf einen Wachstumspfad von 2,5 bis 3
      Prozent zurückkehren werde.

      Als größtes Risiko bezeichnete Dornbusch die Inflation: "Sollten die Akteure an den Finanzmärkten recht
      behalten, dann verlieren wir die Stabilität in der Wirtschaft und steuern auf eine Rezession zu." Die
      Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Schubs in der Teuerung bezifferte Dornbusch gleichwohl nur auf 35
      Prozent. "Zu 65 Prozent wird sich das Produktivitätswachstum erholen und die Inflationssorgen wegpusten."
      Viel wichtiger sei, dass die Geldpolitik der Fed verlässlich sei und von den Marktteilnehmern vorhergesehen
      werden kann. Dann übernähmen die Märkte einen Großteil der Arbeit.

      Dornbusch teilt nach Angaben der Zeitung die Einschätzung der europäischen Währungshüter, dass der Euro
      auf seinem aktuellen Niveau unterbewertet sei. "Wahrscheinlich um 10 oder 15 Prozent. Ich habe aber
      Zweifel, dass wir in naher Zukunft Kurse von mehr als 1 Dollar je Euro sehen werden", zitiert die FAZ den
      Ökonom.

      Besonders hart treffe der gegenwärtige Abschwung die Hochtechnologie-Unternehmen. Vor allem den
      Telekommunikationsunternehmen und ihren Zulieferern prophezeit Dornbusch auf Grund der aufgebauten
      Überkapazitäten nur eine sehr langsame Erholung.




      Das zusammen mit der Meldung bzgl. der Höhe deutscher Exporte in die USA von heute gibt doch Anlaß, sich die Export- und Dollarsensitiven NM-Werte genau anzugucken (etwa Kontron oder Pfeiffer)
      Avatar
      schrieb am 09.07.01 15:55:41
      Beitrag Nr. 25 ()
      @orpheo, sozusagen als Bestätigung meiner Pharmadepot-Haltung :

      US-Pharmabranche: Noch wachsen die Gewinne

      Experten erhoffen sich innerhalb der US-Pharma-Branche
      solide Quartalszahlen. Weiterhin gut laufende
      Medikamente sollen die Konzerne vor der schwachen
      Wirtschaftslage retten. Allerdings hat das Image der
      Konjunkturunabhängigkeit unter der Gewinnwarnung von
      Merck & Co. gelitten.

      In den USA steht die Ergebnissaison für das zweite Quartal 2001 unmittelbar vor der Tür. Vielen Anlegern
      drückt der Gedanke an rückläufige Umsätze und Gewinne zu Recht schwer auf das Gemüt: Eine Kette von
      Gewinnwarnungen hat in den letzten Wochen deutlich gemacht, das von den neuesten vierteljährlichen
      Bilanzen nicht viel zu erwarten ist.

      Lediglich in der Pharmaindustrie ist die Stimmung relativ gelassen. Bilanzexperte Chuck Hill vom
      Marktforschungsinstitut Thomson Financial/First Call macht den Unterschied zu den anderen Branchen
      deutlich: „Die großen US-Pharmakonzerne können im zweiten Quartal mit einem Gewinnwachstum von
      durchschnittlich etwa 14% rechnen.“ Damit heben sie sich deutlich von der Konkurrenz ab, denn laut Hill sieht
      es im S&P-500-Index ganz anders aus: „Die 500 größten Unternehmen des Landes werden im Durchschnitt
      einen Gewinnrückgang von rund 15% im zweiten Quartal erleben.“

      Der weltgrößte Medikamentenhersteller Pfizer soll erneut der Vorreiter der Pharma-Branche sein. Die
      Verkäufe des Cholesterin-Hemmers Lipitor florieren und der im vergangenen Jahr vollzogene
      Warner-Lambert-Merger trägt weiterhin zur Kostensenkung bei. Analysten rechnen daher mit einem
      beeindruckenden Gewinnwachstum von 26% gegenüber dem Vergleichsquartal 2000.

      Mit guten Aussichten wartet auch American Home Products auf. Der so genannte „Fen-Phen“-Skandal scheint
      fast überwunden. Todesfälle nach der kombinierten Einnahme zweier Diätmittel hatten den Konzern vor
      zahlreiche kostspielige Klagen gestellt. Gute Nachrichten wurden davon in den Hintergrund gedrängt. In den
      letzten zwei Jahren hat das Unternehmen mehr neue Medikamente zugelassen als die anderen
      Wettbewerber, was sich nun positiv auf die Ergebnisse auswirken könnte: Analysten erwarten ein
      Gewinnwachstum von etwa 19%.

      Eli Lilly soll ein Gewinnwachstum von knapp über 20% erreichen und damit ebenfalls ganz vorne dabei sein.
      Allerdings ist die Freude von kurzer Dauer: Das Patent auf das erfolgreiche Antidepressivum Prozac wird im
      August auslaufen, so dass generische Konkurrenz den Markt erobern kann: Daher rechnen Experten für die
      nächsten vier Quartale mit Gewinnrückgängen.

      Schering-Plough und Merck & Co. machen deutlich, dass auch im Pharmasektor nicht alle Aussichten rosig
      sind. Immer noch hat Schering-Plough, das Sorgenkind der Branche, mit der US-Gesundheitsbehörde zu tun,
      die Qualitätsmängel in mehreren Produktionsstätten des Konzerns beanstandet . Weil sich dadurch die
      Marktzulassung einer Allergie-Arznei verzögert, werden die Gewinne nur auf Vorjahresniveau bleiben.

      Merck & Co. warnte im vergangenen Monat davor, dass der Gewinn im zweiten Quartal und im Gesamtjahr
      hinter den Expertenprognosen zurückbleiben werde . Der starke Dollar und nicht in Fahrt kommende Verkäufe
      der Arthritis-Arznei Vioxx sind für die Misere verantwortlich. Die Gewinne sollen im Vergleich zum Vorjahr nur
      noch zwischen 5,5% und 8% anwachsen.

      Insgesamt sind die Probleme der Pharmaindustrie aber noch lange nicht in der Größenordnung anderer
      Branchen. Da Merck der zweitgrößte Pharmakonzern der USA ist, erzeugt die Gewinnwarnung zwar einen
      leicht bitteren Beigeschmack. Dennoch werden die meisten Pharmawerte im zweiten Quartal immer noch
      Gewinnwachstum vorweisen und ziehen dadurch in der momentanen Situation bestimmt einige neidische
      Blicke auf sich.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 13:21:19
      Beitrag Nr. 26 ()
      Die GoingPublic-Kolumne: Nemax unter 1.000? - Die
      Psychologie der Zahlen

      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic) - Angesichts der
      inzwischen 16monatigen Baisse an den High
      Tech-Börsen liegen die Nerven bei den Aktionären blank.
      Weitere Kursverluste werden allgemein befürchtet.

      Wie die ganz überwiegende Zahl der Anleger handelt, ist
      allgemein bekannt: Prozyklisch. Das heißt, die meisten Aktionäre kaufen bei steigenden Kursen und
      verkaufen bei fallenden Kursen. Aber daraus ist den Anlegern keinen Vorwurf zu machen, denn die "Experten"
      - also Analysten und Journalisten - geben wiederum selbst prozyklische Analysen heraus.

      So verwundert es kaum, dass bei steigenden Kursen die Masse der Anleger weiter steigende Kurse erwartet,
      oder wie zur Zeit, bei fallenden Kursen weiter fallende Kurse.

      Gerade die Entwicklung am Neuen Markt hält die Gemüter in Atem. Inzwischen machen Horror-Szenarien
      von einem Nemax-Stand unter 1.000 Punkten an bundesdeutschen Börsen-Stammtischen die Runde. Eine
      fragwürdige Theorie. dass angesichts eines 86 %igen Verlustes beim Index in nur 16 Monaten die Bullen
      nicht mehr regieren, ist klar. Jetzt sollen die 1.000 Punkte nach unten fallen. Das würde einem Verlust von
      weiteren 16 % entsprechen.

      Doch meistens kommt es an der Börse anders, als die Mehrheit denkt. Denn wenn alle Anleger von weiteren
      Verlusten ausgehen, welche "zittrigen Hände" halten dann noch Aktien, die bei 1.000 Punkten auf den Markt
      geworfen würden? Zudem ist die Zahl 1.000 kein Ergebnis fundamentaler oder charttechnischer Analysen.
      Sie stellt einfach eine psychologische Marke dar.

      Nicht viele Leser dieser Kolumne werden sich an die Reaktion deutscher Aktienmärkte auf die Grenzöffnung
      im Osten erinnern. Auch damals gab es eine Börsenphase, in der heftigst über das Erreichen einer wichtigen
      psychologischen Index-Marke diskutiert wurde. Ende 1989 überschritt der Dax erstmals die Marke von
      1.600 Punkten, dann die 1.700, die 1.800 und die 1.900. Praktisch die gesamte Financial Community
      diskutierte nur noch über ein Thema: Wann wird die Marke von 2.000 Punkten fallen? Am 3. April 1990
      erreichte der Dax dann sein Zwischenhoch bei 1.968 Zählern. Damit drehte das deutsche Börsenbarometer
      nur 1,6 % (!!!) vor dem Überschreiten der Marke, von der alle ausgingen. Denn die Anleger kauften bei 1.600 in
      Erwartung steigender Kurse und auch bei 1.700, bei 1.800 und 1.900. Der Dax konnte die 2.000 nicht mehr
      überspringen, weil schon alle bullischen Anleger investiert waren.

      Bis zum Unterschreiten von 1.000 Punkten beim Nemax sind wir heute noch rund 16 % entfernt, doch die Luft
      nach unten dürfte dünner werden, da viele "zittrigen Hände" bereits verkauft haben.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 12:06:43
      Beitrag Nr. 27 ()
      Nu hat das zwölfte NM-Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt.

      Wer hats alles NICHT mitbekommen?

      :D Wenn wir anfangen, solche Nachrichten als alltäglich hinzunehmen, gehts langsam bergauf ;)
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 16:21:39
      Beitrag Nr. 28 ()
      Bei mir herrscht die nackte Gier! Wer hält mich ab von meinem Weg, hemmungslos meine Liquidität abzubauen???????
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 09:55:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      Sell off?
      ?????
      ??

      ???
      Avatar
      schrieb am 05.12.01 15:27:06
      Beitrag Nr. 30 ()
      Also ich halt mal fest: Das war der sell-off am 21.9.

      bzgl. Kontraindikatoren: Wenn die Hälfte der hier behandelten Thread nur aus GROSSBUCHSTABENÜBERSCHRIFTEN BESTEHT DANN IST DAS NICHT GRAD EIN KAUFINDIKATOR
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 12:37:03
      Beitrag Nr. 31 ()
      Und wieder das gleiche Spiel?

      Ich bau dieser Tage meine Cashbestände wieder ab, aber mehr und mehr durch Kauf von Blue Chips wie Aventis, AOL oder Amgen. Problem am NM wird langsam, dass es fast keine Titel mehr mit ausreichender MK gibt, bei denen man einigermassen davon ausgehen könnte, dass sie eine Erholung mitmachen würden :(
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 23:09:14
      Beitrag Nr. 32 ()
      Etwas Geduld, Neemann!
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 08:44:30
      Beitrag Nr. 33 ()
      BBBio,
      mal von Constantin abgesehen hab ich mich vom NM ferngehalten (OK, und BB Bio, die ich nicht dazuzähl) . Und die Amgen-Position wurde mit kräftigem Gewinn abgestossen, nachdem ein Nachkauf im Juli bei 33,x € dazukam ;)


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