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    Deutschland, FAZ: Interesse an Fonds läßt nach - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.07.01 01:04:45 von
    neuester Beitrag 11.07.01 15:26:26 von
    Beiträge: 7
    ID: 435.774
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      schrieb am 11.07.01 01:04:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Interesse an Fonds läßt nach

      gap. Frankfurt, 9. Juli. Den Aktienmärkten in Westeuropa mangelt es an Schubkraft seitens der Investmentfonds. Dies beruhe auf der mangelnden Bereitschaft privater Anleger, sich in diesen Fonds zu engagieren und diese somit hinreichend mit Kapital auszustatten, das von ihnen an den Börsen platziert werde könnte. Dies ist der Tenor von Kommentaren zu den zuletzt verzeichneten Kapitalbewegungen bei Fonds, die ausschließlich oder überwiegend in Aktien investieren. Schroder Salomon Smith Barney (SSSB) berichtet, daß Privatanleger im April europäischen Fonds im Nettowert von nur 3 Milliarden Euro erworben haben. Spanische Aleger seien in dieser Zeit wie schon zuvor Nettoverkäufer gewesen. Das dennoch positive Ergebnis beruhe auf unvermutet starken Fondskäufen deutscher Anleger. Beachtenswert erscheint SSSB ferner, daß überseeische Anleger im April nach einem kurzen Zwischenspiel wohl wegen der neuerlichen Schwäche des Euro wieder als Nettoverkäufer europäischer Fonds aufgetrente sind. Die insgesamt zu verzeichnenden Nettozuflüsse könnten noch eine Welle gering bleiben, bis die Anleger mit verstärkten Fondskäufen auf wieder anziehende Börsenkurse reagieren dürften.

      (FAZ vom 9. Juli 2001, DAX-Schlußstand 5.784)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Anlegern sollte dieser Artikel zu denken geben.

      Zunächst: In Deutschland werden die monatlichen Zuflüsse in Aktienfonds, wenn überhaupt, erst mit einigen Monaten Verzögerung veröffentlicht. Auch erfolgen diese Veröffentlichungen eher beiläufig. Anders in den USA: Dort werden die Zu- oder Abflüsse tages- bzw. wochengleich ermittelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

      Ausgehend davon, daß die Aktienmärkte im April bereits eine wieder steigende Tendenz aufgewiesen hatten, ist der Rückgang der Mittelzuflüsse in europäische Aktienfonds in diesem Zeitraum sehr bedenklich. Anleger sollten berücksichtigen, daß die letzte Umfrage der Deutschen Bank unter 117 europäischen Großanlegern (Quelle: Cognitrend, 5. Juli 2001) ergeben hatte, daß nur 3% der deutschen Fondsmanger für den DAX fallende Kurse erwarten. Da davon auszugehen ist, daß ihrer Meinung in der Regel auch eine Anlagenentscheidung folgt, dürften diese weiter zu einem hohen Prozentsatz (voll)investiert sein.

      Anleger sollten beachten, daß den großen Investmenthäusern in Deutschland das Versiegen der Mittelzuflüsse nicht verborgen geblieben sein konnte. Anlegern wurde und wird dagegen immer wieder suggeriert, daß große Summen an Cash bereitstünden, in den Aktienmarkt zu fliessen.

      Unter Berücksichtigung der (fehlenden) Liquidität hatte der DAX offensichtlich niemals eine Chance, über die Marke von 6.400 Punkten zu steigen. Anleger sollten bedenken, daß dies den führenden Analysten, die höhere Kurse prognostiziert haben bzw. prognostizieren, nicht verborgen geblieben sein kann. Dies alleine ergibt sich schon aus der Analyse von SSSB. Zu bedenken geben sollte hier insbesondere der Ausblick, daß dies noch einige Zeit so bleiben könnte.

      Analysten, die Prognosen für die Märkte derzeit nur nach Indiktatoren und Chartechnik erstellen, sollten Anleger mit großer Vorsicht gegenübertreten. Erinnert sei hier an den 98er Crash, in dem immer wieder behauptet wurde, die Indikatoren wären "stark überverkauft" und würden das Ende der Baisse ankündigen, trotzdem fielen die Kurse in der Endphase ungebremst in immer tiefere Regionen.

      Kommt es zu einem Chrash, ist es den Märkten letztendlich egal, ob die Indikatoren eine überverkauften Markt anzeigen oder nicht. Wenn die Masse der Anleger die Geduld verliert und diese zeitgleich zu ihren Verkaufsenscheidungen kommen, werden sich die Märkte weder an charttechnische Marken halten noch Rücksicht auf die Indikatoren nehmen.

      Wäre dies anders, hätte alle Analysten im März 2000 aufgrund von Indikatoren und Charttechnik den Rückgang des NEMAX von 10.000 auf 1.200 Punkte voraussagen müssen.

      In den Naturwissenschaft ist die Vorhersage von Entwicklungen durch die Projektion erfasster Daten auf die Zukunft ("Extrapollation") verboten. Einem Physiker oder Chemiker, der in seiner Examensarbeit nach diesen Grundsätzen argumentieren würde, stünde eine Karriere als Taxifahrer oder Kellner nichts mehr im Wege - genau wie einigen der 1987, 1990 und 1994 gefeuerten, weil erfolglosen, New Yoker Investmentbanker.

      (10. Juli, DAX 5.816, @help)
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      schrieb am 11.07.01 07:58:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dann schau Dir doch einmal die Mittelzuflüsse in Geldmarktfonds an! Was denkst Du denn worauf diese Kohle wartet? - Wie lange weiß zwar keiner, aber sie wäre alleine ausreichend, den DAX wieder auf ein rationales Niveau zu heben.

      Weiterhin wird dem deutschen Anleger eine ausgesprochene Disziplin zugesagt, wenn es um das Aussitzen von Kursverlusten geht. Viele sehen hier wirklich den Aspekt der Altersvorsorge, den Traum vom schnellen Reichtum hat man spätestens nach der verpatzten "Jahresendralley 2000" begraben...
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 10:03:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      WHAT SIDELINE CASH? INSTITUTIONAL MONEY FUNDS NOT STOCK MARKET RELATED.

      We keep hearing about the huge amount of cash waiting on the sidelines, primarily in money market funds waiting to come back into the stock market. When we were in an AOL sponsored chat room last Wed. and also on JAG TV, the bullish questions centered on all the cash in money markets and on the sideline.

      Waiting for the sideline cash to buy back stocks will be as fruitful as waiting for godot.

      Cash sitting in US equity funds is down to $164 billion from a record $212 billion at the end of October last year. Since the average fund has dropped in value, the % cash is also down from a 6.2% recent peak. That $164 billion, or 5.1% of total assets, does not signify to us any huge amount of sideline cash. Our guess is that actual cash on hand dropped in June, in part to buy the short shares sold by convertible "arbs."

      Supposedly one market strategist is saying that the ratio of cash in money market funds to the market cap is now .174% vs. a low of .107% at the end of March 2000. The last time the ratio was this high was during the 1990 recession. While the facts are accurate, the analysis is flawed.

      Yes, cash levels in all money market funds are up by $240 billion, or 14.4% between the end of December and late-June (according to the Federal Reserve¹s most recent H6 and weekly ICI data). However, combining retail and institutional money market funds in looking at market moving potential makes as much sense as forgetting all about present value when talking about the recently enacted "$ trillion" tax cut.

      Retail money funds have received all of $32 billion in new cash this year, after losing $8 billion the past fortnight. That means retail funds have grown by all of 3.5% so far this year. Wow!

      Das Wow! ist natürlich ironisch gemeint. Quelle des Textes ist trimtabs, die für die USA täglich und wöchentlich die Zuflüsse in US-Fonds analysieren und zweimal öchentlich auf CNBC zitiert werden. Die zuflüsse in Geldmarktfonds sind demnach

      1. Nicht so hoch wie dies immer behauptet wird.
      2. Nicht für den Zufluss in die Aktienmärkte bestimmt.

      Trimtabs verweisen darauf, daß viele öffentliche Institutionen, die über kurzfristig nicht benötigte Mittel verfügen, diese zunehmend in Geldmarktfonds anlegen. Diese Gelder würden dann in der Tat niemals die Aktienmärkte erreichen.

      (11.07.2001, DAX 5.750,@help)
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 10:18:00
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ @help
      Verfolge Deine Veröffentlichungen
      mit großem Interesse ! Teile auch Deine Kommentare
      und Schlußfolgerungen.
      Ganz prima ! - Weiter so, und vielen Dank
      für Deine Beiträge !
      Stani

      @ ready also ich sehe ein derzeit rationales
      Dax-niveau bei etwa 4500 Punkten, in der Rezession,
      und bei einem Dow-crash noch 1000 Punkte tiefer.
      Stani
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 14:09:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      "In den Naturwissenschaft ist die Vorhersage von Entwicklungen durch die Projektion erfasster Daten auf die Zukunft ("Extrapollation") verboten."

      Stimmt so nicht. Auch in der Naturwissenschaft werden Prognosen gemacht. Der Vergleich von Prognosen mit experimentellen oder anderen realen Daten ist ein wichtiger Bestandteil der Überprüfung von wissenschaftlichen Theorien. Wovor allerdings abzuraten ist, ist in vielen Fällen eine allzu einfache (lineare) Extrapolation.

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      schrieb am 11.07.01 14:20:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Sicher?

      Im Fachbereich Chemie sind Vorhersagen durch Extrapolation verpönt - dies kann ich als Chemiker definitv sagen. Meßreihen enden mit dem letzten Meßergebis, alle weiteren Voraussagen sind reine Spekulation und würden so im Kollegenkreis auch gewertet. "Unwissenschaftlich" wäre hierbei noch die geringste zu erwartende Kritik.
      Avatar
      schrieb am 11.07.01 15:26:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      Meßreihen zu extrapolieren, um zusätzliche (Pseudo-)Daten zu erhalten, ist natürlich nicht erlaubt.


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