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    Solon AG: detaillierter Bericht über die HV vom 11. Juli 2001 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.07.01 04:26:55 von
    neuester Beitrag 26.07.01 19:34:34 von
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      schrieb am 16.07.01 04:26:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Liebe Leidgenossen (- innen),

      zuerst möchte ich mit einer interessanten Erfahrung beginnen, die ich bei der HV gemacht habe. Beim Büffet (was übrigens sehr lecker war) habe ich nämlich einen Aktionären getroffen und kennen gelernt, der in meinen Augen eine sehr hohe Anzahl der Aktien (für einen Kleinanleger) besitzt, nämlich 8.000 Stück. Dies konnte ich auch sehen, denn jeder Aktionär hatte eine Liste mit Stimmzettel, auf der Anzahl der eigenen Aktien angegeben war. Während unserer Unterhaltung stellte sich heraus, dass er dieses Board bei „w.o.“ überhaupt nicht kennt. Nach seiner Meinung und aufgrund der von ihm gemachten Eindrücke auf der gestrigen HV, ist er nach wie vor von der Solon AG überzeugt und sieht seine Anlage als ein sehr langfristiges Investment. Mir ist bewusst, dass eine solche Aussage und Erfahrung keineswegs repräsentativ für die Solon AG ist und sein kann, dennoch möchte ich dadurch zum Ausdruck bringen, dass Einige User (vor allem die nur kurzfristig interessiert sind) dieses Board hier überschätzen und glauben, durch eine gezielte Stimmungsmache den Aktienkurs zu bewegen. Dies halte ich persönlich für sehr naiv. Es gibt offensichtlich sehr viele Anleger, die recht gelassen die derzeitige Kursschwäche betrachten und sie nicht überbewerten. Das schließe ich u.a. aus der Anwesenheit von nur 117 Anlegern, die gestern zur HV erschienen sind. Des weiteren hat Herr Voigt persönlich sinngemäß erwähnt, dass der Aktien- Kurs für ihn zweitrangig ist. Viel wichtiger nach seiner Meinung, ist die Erreichung der unternehmerischen Ziele und Vorgaben der Solon AG. Da er mit 160.000 Stück ein Großaktionär ist, dürfe vielleicht einige beruhigen.

      Ich persönlich bin gestern aus zwei Gründen nach Berlin gereist:

      1. Habe ich noch/ wieder Vertrauen zu der Solon AG ?
      2. Kann ich davon ausgehen, mein Kapital bei der Solon AG wieder zu sehen und es zu vermehren ?

      Nun, zu der eigentlichen Hauptversammlung. Diese fand, wie viele wissen, im Weißen Saal des Hotels Grand Esplanade, statt. Seitens der Solon AG saßen vorne (von links) Herr Voigt, Herr Rothschedl, Herr Eggers, Herr Dr. von Aubel, Herr Ströher, Herr Behrens, Herr Grauer, Herr Große- Boymann, Herr Triebel und Herr Lemoine.

      Eröffnet hat die HV der Aufsichtsratvorsitzende, Herr Ströher, der im Anschluss das Wort an Herrn Rothschedl weiter gab, der sich seinerseits allen Aktionären vorstellte und kurz seine bisherige Berufslaufbahn beschrieb.

      Danach übernahm Herr Voigt, und hob sehr deutlich die „großartigen Leistungen der Solon AG im Geschäftsjahr 2000“ hervor. Hiermit meinte er hauptsächlich folgende Projekte, die durch die Solon AG abgewickelt wurden: Bundesverkehrsministerium Berlin- Mitte, Paul- Löbe- Haus in Berlin- Tiergarten, Jakob- Kaiser- Haus in Berlin- Mitte, Kulturcentrum ufa Fabrik in Berlin- Tempelhof, Badeinsel Steinhuder Meer und Üstra- Hannoversche Verkehrsbetriebe in Hannover. Zwischenzeitlich ging ein kurzes Raunen durch das Publikum, das naturgemäß nicht mit den Geschicken des Vorstandes der Solon AG zufrieden sein konnte.

      Danach übernahm erneut Herr Rothschedl das Wort und stellte, für mich persönlich, in einer sehr entschlossenen und souveränen Art die kurzfristigen Pläne der Solon AG dar. In ca. 6 Monaten soll das Unternehmen u.a. in der Lage sein, alle Berichte und relevante Informationen an die Aktionäre pünktlich zu liefern. Dazu wird u.a. das Finanz- und Controllingwesen neu strukturiert. Außerdem stehe demnächst eine Kapitalerhöhung an, an der die Alt- Aktionäre Bezugsrechte haben werden. Bis zum Ende des Jahres 2001 soll der Segmentwechsel in den Geregelten Handel vollzogen werden. Außerdem steht die Solon AG vor dem Umzug, der auch in den nächsten Monaten abgeschlossen werden soll.

      Im Anschluss daran ging Herr Voigt in einer sehr ruhigen und bedachten Manier auf die Verluste des Jahres 2000 ein. Wie bereits mehrfach beschrieben, resultierte der Fehlbetrag vor allem aus der „gewaltigen Nachfrage“, die im März 2000 in Form unzähliger Aufträge, die Solon AG erreicht hatte. Jedoch durch den späteren Stop von öffentlichen Krediten für Solaranlagen, musste die Solon AG leider feststellen, dass sehr viele Aufträge storniert wurden, und der bereits eingeführte 3- Schicht- System zurückgefahren werden musste. Die Planbarkeit der zukünftigen Umsatz- und Gewinnentwicklung soll u.a. deshalb in der Zukunft, nach Meinung von Herrn Voigt, auf der Basis langfristiger (mind. 1- jähriger) Lieferverträge mit Industrieunternehmen leichter und präziser statt finden. Letztendlich soll auch, wie im Business- Plan bereits angegeben, der Break Even im Geschäftsjahr 2002 erreicht werden. Großen Anteil daran soll auch das neue Geschäftsfeld der Solon AG, nämlich die Solar- Thermie ausmachen, auf die ich noch später ausführlicher eingehen werde.

      Dann kam die viel erwartete Frage- Runde der Aktionäre und Aktionärs- Vertreter. Zuerst meldete sich ein Vertreter einer Aktionärsvereinigung. Er stellte mehrere Fragen hauptsächlich zu der Bilanz und zum Geschäftsbericht an den Vorstand und an den Aufsichtsrat der Solon AG.

      Anschließend meldeten sich noch 6 Personen zu Wort, die unzählige Fragen und Kritik an den Vorstand und den Aufsichtsrat richteten. Unter ihnen war auch ein ehemaliger Mitarbeiter der Solon AG und auch ich persönlich war dabei. Dieser Tagespunkt nahm sehr, sehr viel Zeit in Anspruch und wurde von teilweise einem stürmischen Beifall der übrigen Aktionäre begleitet, die den Frage- Stellern für ihr Engagement dankten.

      Nun wurde mit großer Spannung und Interesse die Reaktion und Antworten der Leitung der Solon AG erwartet. Zuerst ging Herr Ströher auf die Frage ein, ob Frau Flore noch Bezüge von der Solon AG erhalte. Er gab an, dass Frau Flore noch bis zum Oktober 2001 einen gültigen Vertrag mit dem Unternehmen besitze. Nach den Gründen des Ausscheidens von Frau Flore, sagte Herr Ströher sinngemäß, dass es zwischen dem Aufsichtsrat der Solon AG und Frau Flore Diskrepanzen bezüglich der weiteren Orientierung des Unternehmens gegeben habe ...

      Anschließend ging Herr Dr. von Aubel auf die mehrfach gestellte Frage, zum fehlenden Bestätigungsvermerk im Geschäftsbericht 2000 von der Firma PwC Deutsche Revision AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein. Dies sei angeblich dadurch zu erklären, dass die neue Praxis bei der Prüfung der Geschäftsberichte einen solchen Bestätigungsvermerk nur dann zulässt, wenn der gesamte Prüfungsbericht abgedruckt wird. Das wiederum würde logischerweise den Rahmen eines Geschäftsberichtes sprengen. Hierzu gab’s trotzdem einige Irritationen, die zu einem kleinen Eklat am Ende der HV führten.

      Auf die gezielten Fragen zu den bereits im Kalenderjahr 2000 durchgeführten Kapitalerhöhungen, gab Herr Voigt an, dass außer den zu 9,90 Euro platzierten Aktien, die ca. 60% des Gesamtvolumens ausmachten, die weiteren 40% der Aktien zu einem erheblich höheren Kurs platziert worden sind. Damals hieß die Formulierung „bestens platziert“, was real einen Durchschnittspreis pro Aktie bei der gesamten KE von 12 Euro, ausmachte...

      Die im Jahr 2001 privat platzierten Aktien wurden zu dem damaligen Tageskurs (6,05 Euro) an Herrn Ströher und seine Familie veräußert ...

      Auf eine andere Nachfrage, gab Herr Voigt an, dass die Solon AG bisher nicht von dem Recht gebrauch gemacht hat, eigene Aktien zu erwerben. Dies ist auch nicht für die Zukunft vorgesehen ...

      Herr Voigt wurde auch gefragt, ob er eigene Aktien im Kalenderjahr 2000 verkauft hätte. Er bejahte dies und gab an, dass er diesen Aktienverkauf zur Tilgung und Zinszahlung der Kredite verwendet hat, die er bei der Gründung der Gesellschaft aufgenommen hat. Außerdem gab er an noch 160.000 Aktien zu besitzen. Zusätzlich sagte er, dass bei der Gründung des Unternehmens er nur 10.000 Aktien besessen hat. Vor dem Börsengang der Solon AG waren es dann 190.000 Stück ...

      Herr Lemoine warf zwischendurch ein, dass er persönlich mehr Aktien als noch vor einem Jahr besitze...

      Zum Umzug der Solon AG gab Herr Rothschedl an, dass dieser spätestens im 4. Quartal 2001 innerhalb Berlins vollzogen wird. Außerdem erwähnte er, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Nachmieter für die alten Geschäftsräume der Solon AG gefunden sei, so dass etwaige weiteren Kosten und finanzielle Verbindlichkeiten, die mit dem jetzigen Geschäftssitz zusammenhängen, vermieden werden können ...

      Gefragt nach dem Grund von der Abschreibung einer Maschine im Jahr 2000 im Wert von 285.000,- DM, erklärte Herr Voigt, dass diese Maschine ihren ursprünglichen Zweck, aufgrund von vielen Mängel, leider nie erfüllen konnte. Gegen die Herstellerfirma (in Kanada) wurde von der Solon AG diesbezüglich Rechtsbeistand eingeschaltet und inzwischen stehe man kurz vor einem Vergleich, der den vollständigen Wert der Maschine und die entstandenen Kosten (u.a. Anwalt) der Solon AG zusichern soll ...

      Zu den Schwierigkeiten und Verlusten in der Abwicklung der Verträge auf $- Basis, gab Herr Rothschedl an, dass dies inzwischen geändert wurde, und alle Verträge jetzt auf Euro- Basis laufen ...

      Zur den Verfehlungen im Umsatz-, und vor allem in der Gewinnentwicklung im Jahr 2000 gab Herr Voigt erneut an, dass diese hauptsächlich durch den starken Anstieg der Nachfrage im März 2000 und seine späteren negativen Folgen verursacht worden sind ...

      Zu den Fragen nach dem komplett neuen Geschäftsbereich der Solar- Thermie, sagte Herr Rothschedl, dass dieser ohne eigene Investitionen seitens der Solon AG stattfinden soll. Dazu wurden bereits fremde Investoren gefunden, die den Einstieg erleichtern und das Risiko bei der Solon AG minimieren ...

      Nach der Firma Solon Solar Industries in Marokko gefragt, sagte Herr Voigt, dass diese weiterhin bestehen bleibt, jedoch die Aktivitäten dort zurückgefahren werden ...

      Bezüglich des 3- Sicht- Betriebes gab Herr Rothschedl an, dass dieser spätestens im 4. Quartal 2001 in den neuen Geschäftsräumen auf 6- Tage- Woche erweitert wird ...

      Zu den Vergleichen mit der S.A.G. Solarstrom AG und der Solarworld AG wollte sich Herr Voigt nicht einlassen, da dieser Vergleich seiner Meinung nicht möglich ist. Er empfahl u.a. den Geschäftsbericht der Solarworld AG genau zu lesen ...

      Auf die Profitabilität der Großprojekte im Geschäftsjahr 2000 gefragt, gab Herr Voigt an, dass bis auf ein Projekt, alle Aufträge mit Gewinn abgeschlossen worden sind. Die einzige Ausnahme bildete der Auftrag der Üstra- Hannoversche Verkehrsbetriebe. Es wurde dort ein Minus von 350.000,- DM erzielt ...

      Nach der ASP AG (Systemelektronik) gefragt, sagte Herr Voigt, dass die ASP ein ertragstarker Betrieb sei und die Zusammenarbeit neu überdacht wird ...

      Nach dem Produkt NEG 16+ gefragt, sagte Herr Voigt, dass dieser weiterhin vertrieben wird. Im Moment ist die Produktion jedoch auf Null zurückgefahren ...

      Zu der erneuten Frage nach der Solar- Thermie, hieß es, dass keine Produktionsaktivitäten seitens der Solon AG vorgenommen werden. Die Solon AG wird ausschließlich eine Zukaufs- und Vertriebsfunktion wahrnehmen. Etwaige Kooperationspartner können naturgemäß noch nicht erwähnt werden, da die Verhandlungen noch laufen ...

      Auf die Frage, ob die Solon AG in der Zukunft hauptsächlich organisch wachsen würde, antwortete Herr Voigt: Ja! ...

      Herr Voigt wurde auch von mir gefragt, wie lange er Vorstandvorsitzender bleiben wolle. Er gab an, dass er auf jeden Fall seine Periode bis zum Oktober 2001 erfüllen werde, und danach hängt es im hohen Maße von der Entscheidung des Aufsichtsrates ab, wie es denn weiter geht. Er persönlich stehe weiterhin zur Verfügung ...

      Ich stellte auch die Frage, ob er (Herr Voigt) sich persönlich schuldig für die Verluste der Kleinanleger fühle? Er sagte, dass er keine Schuldgefühle diesbezüglich habe, jedoch, dass er sich mit verantwortlich fühlt. Dennoch ist, nach seiner Meinung, vor allem die rasante Marktdynamik für die Verluste verantwortlich ...

      Dann nahm Herr Voigt Bezug auf meine nächste Frage, die lautete: Falls die Ergebnisse und Ziele der Solon AG erneut verfehlt werden, welche Konsequenzen würden Sie daraus ziehen? Herr Voigt sagte dazu, dass die Zeit, wo Erfahrungen gesammelt wurden nun zur einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse führen wird. Sollte das, wieder Erwarten, jedoch nicht der Fall sein, werde er persönliche Konsequenzen tragen ...

      Auf die erneute Frage, ob die Solon AG den Aktien- Kurs stützen wolle und u. U. eigene Aktien zurückkaufen will, antwortete Herr Voigt: Nein! (da frage ich mich, wozu diese Ermächtigung im Top 12 sich jährlich wiederholt???) ...

      Dann gab’s noch eine kritische Frage an Herr Rothschedl von mir, wie er die Möglichkeit sehe, dass die Solon AG mit ihm, als Finanzvorstand in Zukunft auch für 1,- DM verkauft wird. Herr Rothschedl führte aus, dass bei der Photo Porst es zwei Zuständigkeits- Bereiche gab, und er von seiner Seite aus nicht verantwortlich für die Misere des Unternehmens gewesen war ...

      Herr Ströher beantwortete die Frage nach der Anzahl der Sitzungen, die der Aufsichtsrat im Kalenderjahr 2000 abgehalten hat. Es waren 12 Sitzungen ...

      Herr Voigt nahm Stellung zu der Frage: Wie kann ich das Vertrauen zu der Solon AG wieder Aufbauen? Er sagte, dass man das Vertrauen im Moment nicht ändern könne (subjektiv betrachtet). Er versicherte mit Nachdruck, dass die Prognosen diesmal erfüllt werden. Er nahm indirekt auch Frau Flore in Schutz (mein persönliches Empfinden) und sagte, dass die Nichteinhaltung der Zahlen im letzten Jahr aufgrund „brutaler Markt- Veränderungen“ stattgefunden hat. Die Solon AG wird sich zu einem B to B- Unternehmen entwickeln und so auf die dramatischen Veränderungen im Markt reagieren. Der weitere Geschäftsverlauf, wird nach Meinung von Herrn Voigt, gemäß der Prognosen verlaufen ...

      Nach dem Segmentwechsel gefragt, sagte Herr Voigt, dass dieser parallel mit der Kapitalerhöhung stattfinden wird ...

      Gefragt nach der Zuverlässigkeit der zeitnahen Erscheinung der Zahlen der Gesellschaft, versicherte Herr Rothschedl, dass diese in der Zukunft gegeben wird. Er bat jedoch um ein halbes Jahr (bis zum Ende 2001) noch Geduld mitzubringen, bevor alles richtig „läuft“ ...

      Über die Kreditlinie bei Kreditinstituten befragt, gab Herr Rothschedl an, dass darüber aktuell Gespräche stattfinden. Nach dem bevorstehenden möglichen Kurs der Aktien bei der Kapitalerhöhung, nannte Herr Rothschedl 4,20 Euro als mögliche Basis ...

      Zu der Auftragslage in diesem Jahr gab’s eine kurze Antwort: Aufträge sind bereits für das ganze Jahr 2001 da! ...

      Als Erklärung zu der in der Bilanz 2000 vorgenommenen Kapitalherabsetzung, sagte Herr Rothschedl, dass diese bereits im Hinblick auf mögliche Dividendenausschüttung vorgenommen wurde. Nach dem Zeitpunkt einer solchen Dividende gefragt, nannte er ca. das Jahr 2004 ...

      Auf die Frage, ob die Gehaltszahlungen der Mitarbeiter der Solon AG gefährdet seien, gab’s eine Kurze Antwort: Nein! ...

      Es wurde auch eine Frage aufgeworfen, ob möglicherweise ein Aufsichtsratmitglied Teilhaber der Beratungsgesellschaft LBD sei, die von der Solon AG bekanntermaßen beauftragt wurde. Herr Behrens beantwortete diese Frage. Er gab zu, zu einem Drittel Teilhaber der LBD zu sein. Nach den Tagessätzen der LBD befragt, nannte er „die üblichen 2.500,- - 3.000,- DM“ ...

      Es kam zu einem Zwischenruf aus dem Publikum, welche Konsequenzen es nun hätte, wenn dem Vorstand oder/ und dem Aufsichtsrat die Entlastung bei der HV verweigert würde? Dies beantwortete Herr Dr. von Aubel. Er sagte, dass wenn dem Aufsichtsrat die Entlastung verweigert würde, würde das keine Konsequenzen haben. Wenn der Vorstand keine Entlastung bekämme, liege es im Ermessen des Aufsichtsrates daraus Konsequenzen zu ziehen. Auf jeden Fall darf dann der Vorstand seine Wahlperiode bis zum Ende erfüllen. In diesem Fall endet diese (nach 5 Jahren) im Oktober 2001 ...

      Herr Voigt musste erneut Stellung zu dem Vorwurf nehmen, dass im Jahr 2000 kein oder unzureichender Finanzcontrolling stattgefunden hat. Er wies erneut diesen Vorwurf von sich ...

      Eine Aktionärin fragte spontan, ob die Produkte der Solon AG überhaupt wettbewerbsfähig seien? Sie hätte damit negative Erfahrungen gesammelt. Herr Voigt ging auf diese Frage ein und versicherte, dass die Produkte der Solon AG zu den Besten auf dem Markt zählen würden. Dies könnte man schon aufgrund der Referenzen und Projekte des Unternehmens erkennen. Er bat diese Aktionärin, ihm Quellen mitzuteilen, die die angeblich schlechte Qualität der Solon- Produkte behaupten würden ...

      Der Aufsichtsrat musste sich dem Vorwurf der Verschleierung stellen. Herr Ströher wies jedoch diesen Vorwurf zurück ...

      Herr Voigt hatte während der HV erwähnt, dass mehrere Fonds an der Solon AG beteilig sind. Auf die Frage, wie viele es nun seien, sagte er: 5. Anschließend fragte ich ihn, warum denn nur 2 Fonds auf der Homepage erwähnt sind. Er konnte mir dazu keine Erklärung geben ...

      Schließlich folgte dann die Abstimmung über die einzelnen Tagespunkte. An der Abstimmung nahmen Aktionäre mit insgesamt 33,12% Präsenz des Grundkapitals teil, die zu folgenden Ergebnissen geführt hat:


      Top 2: Verwendung des Bilanzverlustes
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,9%
      Ja: 99,1%

      Top 3: Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2000 (hierbei dürften die Stimmrechte der Vorstände nicht hinzugezogen werden)
      Anteil der Stimmen: 23,04%
      Enthaltungen und Neins: 2,32%
      Ja: 97,68%

      Top 4: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2000 (hierbei dürften die Stimmrechte der Aufsichtsräte nicht hinzugezogen werden)
      Anteil der Stimmen: 9,37%
      Enthaltungen und Neins: 5,59%
      Ja: 94,41%

      Top 5: Satzungsänderung: Ergänzung von § 4 der Satzung
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,08%
      Ja: 99,92%

      Top 6: Beschlussfassung nach § 119 Abs. 2 AktG zu Maßnahmen der Geschäftsführung
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,01%
      Ja: 99,99%

      Top 7: Satzungsänderung: Umstellung auf Euro
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,04%
      Ja: 99,96%

      Top 8: Satzungsänderung: Vereinfachte Kapitalherabsetzung
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,42%
      Ja: 99,58%

      Top 9: Anpassung des Stock Option Programms 2000 der Solon AG an die Beschlussfassungen zu den Tagesordnungspunkten 7 und 8 (Umstellung auf Euro und vereinfachte Kapitalherabsetzung) und Satzungsänderung
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,18%
      Ja: 99,82%

      Top 10: Anpassung der Ermächtigung des Vorstandes zur Ausgabe von Wandel- und Optionsschuldverschreibungen an die heutigen Beschlussfassungen zu den Tagesordnungspunkten 7 und 8 (Umstellung auf Euro und vereinfachte Kapitalherabsetzung) und Satzungsänderung
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,09%
      Ja: 99,91%

      Top 11: Ermächtigung des Vorstands zur Kapitalerhöhung; Satzungsänderung: Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,12%
      Ja: 99,88%

      Top 12: Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,15%
      Ja: 99,85%

      Top 13: Wahl der Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2001
      Anteil der Stimmen: 33,12%
      Enthaltungen und Neins: 0,23%
      Ja: 99,77%

      Anschließend fand dieser Eklat statt, von dem ich vorhin berichtet hatte. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre legte Einspruch gegen die Tops 3 & 4 ein. Als Begründung wurde der (inzwischen berühmte) fehlende Vermerk, der Firma PwC Deutsche Revision AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Geschäftsbericht 2000, angegeben.

      Damit ging die Hauptversammlung zu Ende und es begann für viele Aktionäre der angenehme Teil der Veranstaltung, nämlich das Büffet.

      Abschließend möchte ich sagen, dass meine zwei Fragen, die ich mir selbst vor der Reise nach Berlin gestellt hatte, und sie am Anfang erwähnt habe, positiv beantwortet sind. Deshalb war ich gestern Abend so enttäuscht, dass ich offensichtlich ziemlich alleine mit meiner Meinung da stehe. Insgesamt war die Stimmung bei der HV sehr gereizt, jedoch durch die präzise Beantwortung aller Fragen, konnte der Vorstand und der Aufsichtsrat den Aktionären, nach meiner Ansicht, ein positives Gefühl vermitteln.

      Ich freu mich auf Eure Reaktionen.

      Viele Grüße,

      hcem
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 08:06:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich wünsche mir von jeder HV solche Berichte

      TONI
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 12:34:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ Willyyy, Hoss105, telebim, Sesamer, toniaustirol, Leandro-B, rolf1, schmadke, Oberpessimist, flussaufwerz und fitforfuture,

      vielen herzlichen Dank für Eure Anerkennung und für Eurer Lob. Ich wünsche mir eben auch eine offene und umfassende Informationspolitik seitens der Solon AG. Da diese offensichtlich noch einige Monate auf sich warten lässt, hatte ich beschlossen meinen Beitrag dafür zu leisten, das Vertrauen der Anleger wieder ein Stück zurückzugewinnen.

      @ fitforfuture,

      schönen Dank auch für Deinen Tipp, den Namen der Solon AG im Titel des Beitrags zu erwähnen.

      Viele Grüße,

      hcem
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 13:20:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      @hcem

      vielen herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht der HV.

      Im Nachhinein finde ich es schade, dass ich nicht hingefahren bin. Was Dich überzeugt hat, muß m. E. das Auftreten des Managements beim Beantworten der Fragen gewesen sein. Die Antworten selber, so wie Du sie geschildert hast, haben bei mir nämlich leider noch keine Aufbruchstimmung verursacht.

      Nichtsdestotrotz bleibe ich weiter drin und werde wohl auch die Kapitalerhöhung zeichnen. Ich denke, das schlimmste, was passieren kann, ist eine Übernahme seitens des großen Bruders (Unbekannten), der die Solarthermie vorantreiben will. Und da könnte die vorherige KE für mich der Verlustreduzierung dienen ;-)

      So long,

      Vagabund
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 18:45:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      @hcem:
      Vielleicht hast du ja den Ersten ja wieder Vertrauen gegeben, denn der Kurs steigt heute sogar gegen den Trend.
      Zum ersten Mal wieder ein paar positive Bemerkungen.
      Solon in FSE 4,24/4,50.

      Was mich auch positiv gestimmt hat, war das Mail das ein paar nach der HV von Solon kam. Sie geben sich jetzt wenigstens wieder ein bisschen Mühe.

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      Avatar
      schrieb am 18.07.01 20:03:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ Herrn Voigt & Herrn Rotschedl

      Donnerstag, 12.07.2001, 15:55

      Studie: Fondsmanager schauen beim Neuen Markt auf Gewinn und Streubesitz

      MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bei Unternehmen vom Neuen Markt schauen die Fondsmanager nicht mehr auf die "Story", sondern ganz altmodisch auf Gewinn und Streubesitz. Das geht aus einer Erhebung unter 30 deutschen und ausländischen Managern von Neuer-Markt-Fonds hervor. "Auf vollmundige Versprechungen setzt niemand mehr", erklärte die Münchener Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner in der am Donnerstag veröffentlichten Studie.

      Entscheidende Kriterien für eine Anlage in Aktien der New Economy sind danach Gewinn (100%) und Umsatzwachstum (87%). Dagegen bezeichneten weniger als ein Drittel der Manager ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis oder ein hohes Handelsvolumen (27%) als wesentlich. Voraussetzung für die Ausschöpfung des Chancenpotentials der Wachstumswerte seien neben überzeugenden Produkten und Technologien vor allem schlüssige Strategie- und Handlungskonzepte.

      GEFRAGT SIND CONTROLLING UND TRANSPARENZ Rund 93 Prozent der Fondsmanager erwarten von den Unternehmen am Neuen Markt eine hohe Informationstransparenz, vor allem effizientes Controlling und verlässliche Marktkommunikation. Viel Wert legen die Fonds nach eigenem Bekunden auch auf eine auf Schnelligkeit, Flexibilität, Internationalität zugeschnittene Organisationsstruktur (87%) sowie die Kompetenz des Managements (87%).

      Immerhin 40 Prozent der Fondsmanager wünschen sich der Studie zufolge bei den Wachstumswerten einen hohen Anteil der frei am Markt gehandelten Aktien, um ihr eigenes Investmentrisiko zu vermindern. Dabei sollten mindestens 25 Prozent oder ein Volumen von 50 Mio. DM im Streubesitz sein. Zudem sollten eine hohe Liquidität in der Aktie und damit ihre Handelbarkeit gesichert sein.

      Ungeachtet der aktuellen Krisenstimmung am Neuen Markt wollen die Fondsmanager auch künftig in NEMAX-Titel gehen: 87 Prozent gaben an, dass sie in Unternehmen investiert haben, die aktuell Verluste machen. Allerdings hätten sich die Auswahlkriterien verschärft. Von den 350 notierten Unternehmen am Neuen Markt würden nur noch 70 bis 80 überhaupt von den Fondsmanagern beobachtet./hn/
      Avatar
      schrieb am 19.07.01 01:19:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      @hcem
      Vielen Dank auch von mir.
      Zumindest gut vorbereitet waren also alle Anwesenden.
      Ich würde auch eher eine positive Bewertung abgeben,nur:
      Das habe ich bei UE auch meisst getan.

      Nacht zusamm`
      Elwood
      Avatar
      schrieb am 19.07.01 19:47:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      hallo,

      bei GSC-Research hat es wohl länger gedauert.
      Hier der Link zum Bericht der HV:

      http://www.gsc-research.de/hvberichte/freiverkehr/artikel/20…

      bye

      ff
      Avatar
      schrieb am 19.07.01 20:33:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      HV-Bericht SOLON AG für SOLARTECHNIK von GSC-Research:

      Die Hauptversammlung der SOLON AG für Solartechnik fand am 11. Juli 2001 im extravaganten Hotel Esplanade in Berlin statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Immo Ströher, begrüßte die Teilnehmer der HV, unter ihnen auch einen Vertreter von GSC Research. Dann stellte er kurz die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat vor.
      Den Vorsitz des Vorstandes hat Herr Dipl.- Phys. Alexander Voigt inne, zuständig für Produktion, Materialwirtschaft und Vertrieb. Neu an Bord ist der Finanzvorstand Harald Rothschedl, der sich als Sanierer von Photo-Porst einen Namen machte. Die bisherige Finanzchefin, Birgit Flore, verließ SOLON im Februar 2001. Zum Vortrag des Lageberichtes wurde Herr Voigt an das Rednerpult gebeten.

      Bericht des Vorstands

      Dies sei die zweite HV der Gesellschaft nach ihrem Börsengang im Oktober 1998. Er sei nunmehr das letzte Gründungsmitglied im Vorstand. Der Markt hätte in letzter Zeit einen starken Wandel erfahren und die Struktur der SOLON erheblich beeinflußt. Im Januar 1999 trat in Deutschland ein „100.000 Dächer- Programm“ in Kraft, das zinsvergünstigte Darlehn beim Kauf von Solaranlagen gewährt und ein Massengeschäft mit privaten Ein- und Mehrfamilienhäusern in Aussicht stellte. Verstärkt wurde dieser Impuls von der zum 1. April 2000 festgelegten Vergütung für Solareinspeisung aus dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG). Danach erhalten Besitzer einer Photovoltaik-Anlage 99 Pfennige für jede ins Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde Strom.

      Im März 2000 war daher eine starke Zunahme von Kreditanträgen festzustellen, bis Wirtschaftsminister Werner Müller das Programm kurzfristig wegen schneller Budgeterschöpfung und extremer Überzeichnung aussetzte und die Nachfrage weitgehend zusammen brach. SOLON erhielt viele Stornos und verfügte über keinerlei Planungssicherheit mehr.

      Da SOLON in das „100.000 Dächer-Programm“ kräftig investiert hatte, ergaben sich Ende 2000 erhebliche Probleme. Nach einer Bundestagsdebatte wurde weiteres Geld bereitgestellt, doch die sehr lange Bearbeitungszeit der Anträge verzögert die Abwicklung von Aufträgen aus dem Programm wesentlich. Dennoch erreichte SOLON über die drei letzten Jahre eine Umsatzsteigerung von 100 Prozent.

      Die SOLON AG für Solartechnik wurde 1997 als integrierter Photovoltaik-Konzern gegründet und zählt in dieser Sparte zu den weltweit führenden Systemhäusern. Photovoltaik bedeutet die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom. Das Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst die Planung, Projektierung und Entwicklung sowie die Herstellung und Installation kompletter photovoltaischer Systeme, die bei Bedarf auch im Auftrag des Kunden betrieben werden können.

      Zur SOLON-Gruppe gehören neben der SOLON AG das Vertriebszentrum ENERGIEBISS Solartechnik GmbH, Berlin, der Modulproduzent SolarWerk mbH, Teltow, der Systemelektronik-Hersteller ASP AG, Laupen/Zürich sowie die SOLON Solar Industries s.a.r.l., Casablanca/Marokko (SSI). Künftig will man sich im B2B/Business to Business-Geschäft mehr auf Großkunden ausrichten und Lieferverträge über mindestens ein Jahr abschließen. Als zweites Geschäftsfeld werden förderungsunabhängige Marktnischen entwickelt.

      Der erste große Auftrag für die SOLON AG war die Projektierung und Realisierung der inzwischen preisgekrönten Photovoltaikanlage am klinisch-molekularbiologischen Institut Erlangen KMI. 1998 errichtete die SOLON AG die Solaranlage auf dem Dach des Bundespräsidialamtes. An herausragenden Projekten in 2000 sind zu nennen: Das Paul-Löbe-Haus und das Jakob-Kaiser-Haus in Berlin, ein preisgekröntes Projekt auf der Badeinsel Steinhude.

      Einen besonderen Stellenwert nimmt eine rund 11 kWp starke Solaranlage für den Neubau des Ausstellungs- und Präsentationszentrums der AUDI AG in Ingolstadt ein. Hierfür wurde eine nachgeführte Photovoltaik-Anlage mit Glas-Glas-Sondermodulen entwickelt und errichtet. Die Kooperation mit der Firma Dorma ermögliche es, Punkthalter in der Photovoltaik einzusetzen. Der Weg führe weg vom klassischen Voltaik-Konzept hin zur integrierten Gebäudeenergieanlage.

      Dann schritt der neue Finanzvorstand Harald Rothschedl zum Rednerpult. Er drückte sein Verständnis für die Unzufriedenheit der Aktionäre aus. Die Informationspolitik würde deshalb grundlegend geändert. Folgende konkrete Schritte sind geplant:
      - Entwicklung eines Finanz- und Rechnungswesens, das auch in der Lage ist Quartalsberichte zu liefern.
      - Eine neue Strukturentwicklung für die Bereiche Projektierung und Anlagenbau, Modulproduktion und Vertrieb, Erschließung neuer Geschäftsfelder und Solarthermie.
      - Umzug der Produktion an einen neuen Standort, dort Erweiterung der Kapazitäten, die eine Steigerung von zur Zeit 6 Megawatt auf 20 Megawatt erfahren werden.
      - Auflage eines Stock-Option-Programms (Belegschaftsaktien) über die nächsten drei Jahre.

      Nach der Verkündigung dieses Arbeitsplans seines Finanzchefs vermittelte Herr Voigt den Aktionären einen ermutigenden Ausblick. Drei Themen könnten als Schwerpunkte angesehen werden: Ausbau der Modulproduktion, Ausbau der Position als führender Anbieter gebäudeintegrierter Photovoltaikanlagen und der Aufbau des solarthermischen Bereiches. Solarenergie wird zu 85 Prozent benutzt, um Wärmeversorgung zu sichern.

      Da weder der Vorstandvorsitzende noch der Finanzvorstand in ihren Beiträgen irgendwelche Kennzahlen des Unternehmens nannten(!), dürfen wir dem Geschäftsbericht einige relevante Werte entnehmen. An Umsätzen erzielte die SOLON AG in den einzelnen Sparten folgende Werte: PV-Anlagenbau 5,2 Mio DM (6,5 Mio. DM), Standard-Modulproduktion 10,1 Mio. DM (0), Handel 0,4 Mio. DM (3,1 Mio. DM), andere aktivierte Leistungen 0 (0,06 Mio. DM), sonstige Umsätze 1,7 Mio. DM (0), Gesamtumsatz 17,3 Mio. DM (9,6 Mio. DM). Der Verlustvortrag aus 1999 von 8,9 Mio. DM und der Jahresfehlbetrag aus 2000 von 6,2 Mio. DM ergeben ein Bilanzergebnis in der SOLON AG von insgesamt - 15,1 Mio. DM.

      Auf Konzernebene addiert sich ein Jahresfehlbetrag von 6,5 Mio. DM (7,1 Mio. DM) und ein Verlustvortrag von 9,2 Mio. DM (2,0 Mio. DM) zu einem Bilanzverlust von 15,7 Mio. DM (9,1 Mio. DM). Die SOLON AG beschäftigt 130 Mitarbeiter.

      Allgemeine Diskussion

      Die Aussprache wurde von Herrn Michael Kunert, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre SdK, eröffnet. Die letzten beiden Jahre seien für SOLON absolut problematisch gewesen. 2000 hätte einen hohen Bilanzverlust hinterlassen. Die Toleranz gegenüber jungen Unternehmen verlange auch Geduld. Wurde für 2000 ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet, so müssen jetzt aber doch hohe Verluste hingenommen werden.

      Im 1. Quartal kamen noch große Liquiditätsprobleme hinzu. Bereits im September 2000 erfolgte eine Kapitalerhöhung. Die jungen Aktien wurden den Altaktionären zu 9,9 Euro angeboten. Wie hoch war der genaue Aktienkurs dabei? Wieviel Aktien gingen an die Altaktionäre? Eine Privatplatzierung erfolgte nach dem Best-Price-Prinzip. Zu welchem Preis konkret wurde diese Privatplatzierung abgewickelt. An wen ging dieses Paket?

      Eine zweite Kapitalerhöhung fand im April 2001 zu einem Kurs von 6,05 Euro statt. Wie hoch war hierbei der genaue Aktienkurs? Wie viele Aktien wurden platziert? Wer nahm sie ab? Auf S. 1 des Geschäftsberichtes ist zu lesen, “der Konzern fand eine eindeutige Einordnung am Markt”. Diese Aussage ist zu positiv angesichts der erfolgten großen Strukturveränderungen am Markt.

      Bereits in 2000 wäre eine realistische Darstellung angebracht gewesen. Ist Frau Flore, der ausgeschiedene Finanzvorstand, freiwillig gegangen oder mehr gegangen worden? Läuft ihr Vertrag mit vollen Bezügen noch weiter? Weshalb wird das Finanz- und Rechnungswesen völlig neu geschaffen? Wenn es unter Frau Flore Versäumnisse gab, wird sie zur Verantwortung gezogen? In 2000 war dieser Bereich sicher nicht im Griff. Die vielen Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand erscheinen bedenklich. Welche Erklärungen gibt es hierfür?

      Zum Beschluss des Rückkaufs eigener Aktien ist zu fragen welches Motiv dahinter steht. Zur Aktienstruktur werden 66 Prozent Festbesitz und 34 Prozent Streubesitz angegeben. Wer hält den Festbesitz? Im nächsten Geschäftsbericht sollte der Festbesitz von 66 Prozent aufgeschlüsselt werden. Im Geschäftsbericht sind die Vorstandsvergütungen aufgeführt. Woher stammen die 98.000 DM Aufwandsentschädigungen?

      Wie sieht die Zeitplanung für den Produktionsumzug aus? Wie stellt sich die Frage der Mieten bis Ende 2003? Kann eine doppelte Mietzahlung bei dem Wechsel der Räumlichkeiten vermieden werden? Welche Anforderungen existieren an den neuen Produktionsstandort? Geht es in Richtung Brandenburg? Sind dort günstigere Mietverträge möglich?

      Unter „Risiken der zukünftigen Entwicklung“ auf S. 11 des Geschäftsberichtes wird die Möglichkeit künftiger Liquiditätsengpässe eingeräumt. Gab es in der Vergangenheit Forderungsausfälle? Können Vorwarnungen solche Probleme in der Zukunft verhindern? Wie oft tagte der Aufsichtsrat in 2000?

      Auf S. 4 des Geschäftsberichtes findet die komplette Abschreibung einer Produktionsmaschine in Höhe von DM 285.000 Erwähnung. Wann erfolgte die Anschaffung, worin liegt der Grund für diese Abschreibung? Gab es keine Garantiezeiten? Wer ist hier verantwortlich? Wurden mehrere dieser Maschinen angeschafft? Gab es häufige Ausfallzeiten? Sind keine besseren Anbieter vorhanden?

      Es wird im Geschäftsbericht eine Vertragsstrafe erwähnt. Wie hoch ist diese Strafe? Weshalb mußte sie gezahlt werden? Wer trägt die Haftung dafür? Gibt es Vorbeugungen für die Zukunft? SOLON hatte das Glück, über die ASP in der Schweiz eine Mio. DM zu bekommen. Gibt es dazu nähere Erläuterungen?

      Auf der HV 2000 wurde eine Konzentration der Geschäftsfelder verkündet, jetzt geht es wieder um deren Ausweitung. Welche Erlöse sind aus der Solarthermie angefallen? Dann sprach Herr Kunert die SOLON Solar Industries, Casablanca/Marokko (SSI) an. Auf der HV 2000 konnten dort noch keine Aufträge akquiriert werden. Für wann ist der Break-Even dort geplant? Sind schon Bestellungen eingegangen? Wie hoch ist die Mitarbeiterzahl? Gibt es eine Zukunftsvision für das Werk in Marokko?

      Auf der HV 2000 wurde eine Umstellung von 2- auf 3-Schichtbetrieb zur besseren Auslastung der Produktionskapazitäten anvisiert. Wird die Umstellung mehr Maschinen erfordern? Ist dies der Grund für den Standortwechsel? Dann sprach Herr Kunert einen Punkt an, der in der Versammlung erhebliche Irritationen auslöste. Im Geschäftsbericht 2000 fehlte der Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers PBC. Im Geschäftsbericht 1999 ist der Vermerk von PBC vorhanden. Welche Erläuterung gibt es dafür?

      Herr Pofahl, ein früherer Vorstandsassistent der SOLON, stellte fest, dass es dem Unternehmen ganz einfach an profitablen Geschäften fehle. Was hat der Aufsichtsrat getan, um Frau Flore zu halten? Weshalb schreibt SOLON nun schon längere Zeit Verluste, obwohl vergleichbare Firmen schwarze Zahlen schreiben? Nehmen Aufsichtsratsmitglieder Einfluss auf die Auftragsvergabe der SOLON an andere Firmen? Die Soline GmbH, an der die SOLON eine 12,8 prozentige Beteiligung hält, ist eine Betreibergesellschaft für Solaranlagen. Wurden bislang mit Soline gemeinsame Anlagen realisiert? Konnten die bisher realisierten Großprojekte mit Gewinn abgeschlossen werden?

      Zum Systemelektronik-Hersteller ASP AG in Laupen / Zürich, dessen Zahlen zurück gingen, wollte Herr Pofahl wissen, wer hier die Geschäftsleitung ausübt. Beim Thema Thermie bestünde zwischen Herrn Voigt und Herrn Rothschedl wohl eine Diskrepanz. Herr Voigt würde 35 Mio. DM Umsatz erwarten und Herr Rothschedl für dieses Geschäftsfeld erst noch Partner suchen. Welche Partner sollen das sein? Mit welchen Investitionssummen sei noch zu rechnen? Könnte man nicht besser die nötigen Sonnenkollektoren von anderen Herstellern beziehen? Ist der Aufbau eigener Kapazitäten, einer eigenen Produktion sinnvoll? Die Thermie werde hier als neues Pferd aufgezäumt, das alles retten solle. Wer steckt hinter Energy Valley?

      Der Kleinaktionär Mech erbat Aufschluss über den Zusammenhang von installierter Leistung und Umsatzzahlen. Im 1. Quartal 2000 hätten 162 kWatt zu einem Umsatz von 4,3 Mio. DM geführt, im 1. Quartal 1999 hätten 706 kWatt auch nur mit 4,5 Mio. DM zu Buche geschlagen. Wie ist das zu erklären? Wie könnte sich der Einbruch des SOLON-Aktienkurses auf die Geschäftsentwicklung in 2001 niederschlagen?

      Man hätte für diese HV eine Bankrotterklärung von Frau Flore erwartet, die für 2001 ein positives Ergebnis in Aussicht gestellt hatte. Doch das wird jetzt auf 2002 / 2003 verschoben. An Herrn Voigt sei die Frage zu stellen, wie lange er noch Vorstand bleiben wolle. Ist er denn nicht schuldig für die Verluste der Kleinaktionäre? Falls die verkündeten Ziele erneut verfehlt würden, welche Konsequenzen würde Herr Voigt dann ziehen? Wie soll die Platzierung der zweiten Kapitalerhöhung erfolgen? Mit oder ohne die Altaktionäre?

      Ist eine Kursstützung durch Aktienrückkäufe geplant? Welche Einschätzung besteht für den Kurs Ende 2001? Gibt es da mehr Furcht als Hoffnung? In Zukunft sei eher organisches Wachstum anzustreben. Von welchen Faktoren wird die Kursentwicklung abhängen? Vom Gewinn oder mehr vom Umsatz? Die allgemeine Wirtschaftslage wird in Zukunft wohl nicht so rosig ausfallen. Mit welchen Auswirkungen müßte SOLON rechnen? Wieviel Prozent Wachstum wird für SOLON erwartet? Wieviel Cash ist für das Einkaufen von Unternehmen vorrätig? Wenn Tochterunternehmen an die Börse gebracht werden sollten, erhalten dann die Altaktionäre Bezugsrechte?

      Auf den neuen Finanzvorstand, Herrn Rothschedl, bezugnehmend, gab Herr Mech zum besten, das Photo-Porst sich immer noch in großen Nöten befände und von daher die Gefahr bestünde, den Verkauf von SOLON für eine DM erwarten zu müssen. Auf einer Bewertungsskala 1-10 für Solarfirmen stünde Solarworld auf 10. Wo ist SOLON einzuordnen? Aus welchen Gründen sollten institutionelle Anleger in SOLON investieren? Würde sich hier etwa ihr Kapital vermehren?

      Herr David Kias stellte Widersprüche in den einzelnen Punkten fest. Wie könne er da noch Vertrauen in SOLON zurückgewinnen? Beispiel: Gewinnprognose für 2000: Man rechnete mit einem ausgeglichenen Ergebnis, maximal mit DM 300.000-500.000 Verlust. Doch jetzt liege man bei einem Bilanzergebnis in der SOLON AG von - 15 Mio. DM. In 1999 sei es ähnlich gelaufen. Sind die neuen Prognosen besser als die alten? Schon mehrfach wurden die Strukturreformen als abgeschlossen gemeldet.

      Der Wechsel des Börsensegmentes vom Freiverkehr zum Neuen Markt war bei einem Kurs von über 10 Euro geplant. Wann werden diese Voraussetzungen gegeben sein? Weshalb liegen keine Quartalszahlen vor? Die große Fluktuation in Aufsichtsrat und Vorstand flößten nicht eben großes Vertrauen ein. Der Aktionär Hartwig stellte die provozierende Frage, ob die Beteiligung des Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Ströher, an einem Wettbewerbsunternehmen für SOLON vorteilhaft sei.

      Dann betrat Dr. Malte Disselhorst, Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), das Podium. Der erfolgversprechende Ausblick des Vorstands klinge wie das Pfeifen im Walde. Bisher seien alle Prognosen verfehlt worden, die Liquiditätsprobleme nähmen laufend zu. Bei steigenden Umsätzen müsse man schlechtere Ergebnisse feststellen, die Kursentwicklung ist miserabel, das Aktienkapital wird vernichtet.

      Die Liquiditätssituation in 2001 sei angespannt gewesen. Wie ist bei einem Kreditvolumen von 7,2 Mio. DM das Verhältnis zu den Banken? Wie lange können die Verluste noch getragen werden? Wer könnte bei einer erneuten Krise Aktien übernehmen? Sind bei den Forderungen eventuelle Ausfälle berücksichtigt?

      In der Bilanz ist das Umlaufvermögen überproportional gestiegen. Wird auf Halde produziert? Wie stellen sich Absatz- und Auftragssituation insgesamt dar. Welche Einkünfte sind mit dem ERI-Patent in 2001 und 2002 zu erzielen? (Die ERI-Patente zielen auf den Thermiebereich und sollen von SOLON erst noch erworben werden) Für 2002 wurde eine Gewinnerwartung von 1,6 Mio. DM formuliert. Bleibt es dabei? Das fehlende Testat der Wirtschaftsprüfer verhindert eine Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand. Mehr Informationen zum Thema Frau Flore wären angebracht. Wenn bei steigenden Umsätzen auch die Kosten steigen, ist dies ein Zeichen für Fehler im Controlling. Gab es in 2000 Aktienverkäufe vom Vorstand? Wie sieht heute die genaue Aktienstruktur aus?

      Frau Brünner bewegte die Frage, ob die Liquiditätsprobleme Gehaltszahlungen gefährdeten oder ob gar Gehälter ausstünden.

      Antworten

      Herr Ströher griff dann die Fragen auf, die den Aufsichtsrat betrafen. Es gäbe kein gesetzliches prinzipielles Wettbewerbsverbot für Aussichtsräte. Die Firma ASS sei auch völlig anders geartet als SOLON. Die Geschäftsfelder beider Unternehmen würden sich positiv ergänzen. In der Zusammenarbeit mit Frau Flore gab es Komplikationen, ihr Vertrag liefe noch bis zum Oktober 2001.

      PBC war für drei Jahre Wirtschaftsprüfer bei SOLON, ein Wechsel erscheint daher sinnvoll. Für die Prüfung 2000 hätte PBC doppeltes Honorar verlangt und eine Preiszusage für 2001 verweigert. Als neuer Wirtschaftsprüfer wurde LBD verpflichtet, was die Kosten in einem angemessenen Rahmen hält.

      Das Schweizer Unternehmen Energy Valley hat der SOLON zugearbeitet und vermittelte auch den Kauf des Systemelektronik-Herstellers ASP AG, Laupen / Zürich. Die Vertragsstrafe von Energy Valley an SOLON kam durch die Verletzung der Verkaufseinschränkung für SOLON-Aktien der Energy Valley zustande. Der Mehrerlös mußte an SOLON abgeführt werden. Energy Valley erhielt ein Aufsichtsratsmandat, dass Herr Dr. Grauer wahrnimmt. In 2000 hätten 12 Sitzungen des Aufsichtsrates stattgefunden.

      Zum Komplex des fehlenden Testats der Wirtschaftsprüfer ergriff Dr. von Aubel, ein leitender Mitarbeiter im Finanzbereich der SOLON, das Wort. Am 16. Mai 2001 hätte SOLON den Bestätigungsvermerk vom Wirtschaftsprüfer erhalten, das Testat jedoch nicht. Aus Aspekten der eigenen Haftung war der Wirtschaftsprüfer nur zum Testat im Geschäftsbericht bereit, wenn sein umfangreicher Prüfungsbericht vollständig im Geschäftsbericht abgedruckt worden wäre. Dies lehnte SOLON ab, da der Bericht des Wirtschaftsprüfers nicht in den Geschäftsbericht gehört.

      Herr Voigt wies darauf hin, dass bei der Kapitalerhöhung im September 2000 die jungen Aktien den Altaktionären zu 9,9 Euro angeboten worden waren (was Herr Kunert bereits erwähnt hatte). Der durchschnittliche Kurs lag damals bei über 12 Euro. Die Kapitalerhöhung im April 2001 unter Ausschluss des Bezugsrechts war auf maximal 10 Prozent des Grundkapitals angelegt.

      Zu den Fragen der Genehmigung des Rückkaufes eigener Aktien und den Aktienbeständen des Vorstandes sei zu sagen, dass keine Haltevereinbarungen existieren. Als Firmengründer halten Herr Lemoine 200.000, Frau Flore 130.000 und Herr Voigt 157.000 Aktien. Die angesprochenen Posten Dienstwohnung und Sachbezüge bezögen sich auf den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Gerd-Michel Hasenbein (bis März 2000), der seinen Wohnsitz außerhalb Berlins hatte und deshalb eine Dienstwohnung und Sachbezüge in Form von Kilometergeld erhielt.

      Herr Rothschedl bekundete, dass der Wechsel an den neuen Produktionsstandort im 4. Quartal 2001 erfolge. Ein Nachmieter für die alten Räumen sei gefunden und von daher doppelte Mietzahlungen vermieden worden. Im Bereich Modulhandel gab es keine Forderungsausfälle. Eine verschärfte Kundenselektion soll in Zukunft vor unangenehmen Überraschungen schützen.

      Was seine Sanierungstätigkeit bei Foto Porst anbelange, befinde sich diese Firma keineswegs in großen Nöten. Unter seiner Leitung sei eine sehr wirksame Revision des Finanz- und Rechnungswesens erfolgt. Lediglich der Vertriebsbereich hätte seine optimale Struktur noch nicht erreicht.

      Herr Voigt führte weiter aus, die Sonderabschreibung der Maschine in Höhe von DM 285.000 könne durch die vollständige Rückabwicklung der Anschaffung ausgeglichen werden. Grundsätzlich könne man Produktionsausfälle nie ganz ausschließen. Die Fotovoltaik sei zu jung, um über ausgereifte Herstellungsverfahren verfügen zu können.

      Was die Materialkosten anbelange, so sei bereits auf der HV über diese Problematik gesprochen worden. Die Fakturierung auf US-$-Basis hätte immer wieder zu Verlusten geführt. Aus diesem Grund hätte man auf Euro-Basis umgestellt. Thermie ist ein zentrales Thema, es stelle keine Verzettelung dar. Produktionsstätten benötige man dazu nicht, SOLON wolle hier nur eine Zukaufs- und Vertriebsfunktion übernehmen. Der Kooperationspartner wolle vertraulich behandelt werden. Das Marokko-Engagement spiele für SOLON keine Rolle. Es handele sich nur um ein Ingenieurbüro, dass 50.000 DM p. a. erfordere.

      Bereits in 2000 wurde ein 3-Schicht-Betrieb über 5 Tage eingeführt, im neuen Quartier gehe man auf 6 Tage. Zur Frage der Profitabilität der Projekte ist zu sagen, dass alle Projekte profitabel gewesen seien. Eine Ausnahmen stellte die Anlage auf der Expo 2000 in Hannover dar. Aufgrund des Versagens eines Lieferanten hätte man 350.000 DM Ersatz leisten müssen. Dies sei bisher der einzige Ausreißer gewesen.

      Die Umsatzahlen der SOLON Tochter ASP AG wiesen zwar zur Zeit einen negativen Trend auf, man hoffe aber auf einen baldigen Turnaround. Solon habe sich der nachhaltigen Energienutzung der Sonne verschrieben, also zur Geschäftspflege, nicht zur Kurspflege. Im Interesse der Aktionäre strebe man Erfolge an, dann würde der Kurs dem schon folgen. Hier spiele auch die Strukturentwicklung in der Solon eine Rolle. Vom Gründungsmanagement erfolgte der Wechsel zum Profimanagement.

      Die Prognosen des letzten Jahrs basierten auf vorhandenen Aufträgen, doch die Entwicklung im Markt habe Solon Lügen gestraft. Er wolle als Vorstandschef noch lange bleiben. Wie lange er noch für SOLON zu wirken vermöge, hinge vom Aufsichtsrat ab. Das Thema Solartechnik wolle er auf jeden Fall für den Rest seines Lebens verfolgen. Verantwortung für das Ergebnis habe er sicher, doch eine Schuld träfe ihn nicht. In den nächsten Jahren sei ein Boom in der Solartechnik zu erwarten. Daran richten sich die Erträge aus, die Ziele werden erreicht. Die Verantwortung dafür übernehme er.

      Die aktuelle Kapitalerhöhung stünde in Verbindung mit einem Segmentswechsel am Kapitalmarkt. Die institutionellen Anleger dürften nicht in Titel des Freiverkehrs investieren. Um aber für sie interessant zu sein, müsse man an den Neuen Markt. Der Solarmarkt konsolidiert. Beispiel ist das Zusammengehen der Solarsparten von Siemens und BP. Eine konkrete Übernahme der SOLON AG wurde noch nicht verhandelt. Maßnahmen, eine SOLON-Tochter fit zur Börseneinführung zu machen, existieren nicht. Die SOLON AG werde auf keinen Fall für eine Mark verkauft

      Im Vergleich zum Branchenprimus Solarworld lege man keinen Wert auf Fertigungstiefe, sondern auf die Anwendungsseite. Solarworld hätte noch erhebliche Probleme vor sich.

      Herr Dr. Disselhorst führte die Aufmerksamkeit der Versammlung noch einmal auf das Stichwort Kreditlinien zurück, die doch stärker in Anspruch genommen worden seien, als geplant. Das fehlende Testat hätte vom Vorstand offen angesprochen und nicht erst auf Nachfrage erläutert werden müssen. War der Wirtschaftsprüfer bei der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates anwesend? Gibt es eine Verbindung zwischen LBD und dem Aufsichtsrat?

      Herr Rothschedl verwies in diesem Zusammenhang auf die geplante Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten aus genehmigtem Kapital. Im Finanzbereich existiere kein Controlling, weshalb sollte dann eine Entlastung des Vorstandes erfolgen?

      Herr Voigt erklärte dazu, die Auftragslage sei gut, die Kapazitäten voll ausgelastet. Darauf sei auch der hohe Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zurückzuführen. Solarzellen würden hier nicht erfasst, da sie direkt an den Kunden weiter gegeben werden. Für die Thermie wurden keine Lizenzen erworben und daher auch keine bezahlt. Die 66 Prozent Festbesitz beziehen sich auf Aktionäre, die über eine enge Bindung an SOLON verfügen. Montageleistungen erfolgen künftig über Fremdfirmen. Die Gehälter der Angestellten sind nicht gefährdet.

      Aufsichtsrat Behrens eröffnete, er sei Gesellschafter der LBD und halte ein Drittel ihres Kapitals. Die LBD habe 65 Mitarbeiter und stellt den führenden Wirtschaftsprüfer im Energiebereich dar. Da ein dringender Bedarf an einer schnellen Überprüfung der SOLON existierte, wurde diese Wahl von Aufsichtsrat und Vorstand akzeptiert. LBD arbeite zu den üblichen Tagessätzen von 2.5000-3.000 DM.

      Herr Ströher stellte sich dem Eindruck entgegen, dass unter Frau Flore nun überhaupt kein Finanz- und Rechnungswesen existierte. Doch dieses alte System wies Schwächen auf. Wichtige Kennwerte standen nicht immer so schnell und exakt zur Verfügung, wie es erforderlich gewesen wäre. Verlustquellen konnten so nicht rechtzeitig erkannt werden. Herr Rothschedl arbeitet mit anderen Kriterien. Den Verdacht der Verschleierung bezüglich des fehlenden Testats möchte er zurück weisen. Es bestand nur ein Verbot, das Testat zu veröffentlichen.

      Herr Kunert bat um Aufklärung, wer nach der letzten Kapitalerhöhung der neue Großaktionär sei. Nur mit Testat könne es eine Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand geben. Herr Ströher gab sich darauf hin als neuer Großaktionär zu erkennen. Die letzte Kapitalerhöhung lief 60:40. Die freien 40 Prozent würden Umweltfonds in der zweiten Jahreshälfte 2001 übernehmen.

      Herr Mech wies abschließend auf die positive Einschätzung der SOLON durch Umweltweltfonds und Investmentgesellschaften hin. Auf einer Analystenkonferenz bei HSBC Trinkaus & Burkhardt im April 2001 ergab sich aus Einzelgesprächen ein positives Echo.

      Abstimmungen

      Das Grundkapital in Höhe von 16,8 Mio. DM war mit einer Präsenz von 33,12 Prozent vertreten. Die Abstimmungspunkte enthielten neben den Standardpositionen Strukturmaßnahmen, Anpassung des Stock-Option-Programms, Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals in Höhe von 7,2 Mio. DM und dem Erwerb eigener Aktien bis zu 10 Prozent des Grundkapitals. Die Abstimmungen zu den einzelnen Punkten gingen alle mit fast 100 Prozent Zustimmung problemlos über die Bühne.

      Fazit

      Grundsätzlich ist das Konzept der Sonnenenergie sehr zu begrüßen. Doch eine langfristige wirtschaftliche Nutzung dieser Idee ist ein Problem, das nicht so einfach zu lösen ist. Der nach wie vor vergleichsweise hohe Preis für Solarstrom steht einem breiten und stabilen Wachstum der Solarbranche im Wege. Da die staatliche Förderung in Deutschland wieder zurück genommen wurde, ist der Preisnachteil festgeschrieben worden.

      SOLON selbst muß noch beweisen, in einem schwierigen Markt nachhaltig Erträge erzielen zu können. Vor allem die Kostenseite muß unter Kontrolle kommen. Dafür braucht es einen spitzen Stift, den der neue Finanzvorstand hoffentlich in der Tasche hat. Die Wirkung der dringend erforderlichen innerbetrieblichen Strukturmassnahmen ist abzuwarten. SOLON ist ein Kauf oder ein Halten für langfristig orientierte Anleger, denen das Programm des Unternehmens am Herzen liegt und die nicht auf schnelle Gewinne schauen.

      In Hinblick auf die Kursentwicklung ist SOLON zu wünschen, in einem positiven Börsenumfeld bald an den Neuen Markt wechseln und dort zunehmend das Interesse langfristig orientierter institutioneller Anleger wecken zu können.

      Kontaktadresse

      SOLON AG für SOLARTECHNIK
      Schlesische Str. 27
      10997 Berlin

      Tel.: 030 / 610709 - 0
      Fax: 030 / 610709 - 99

      Email: solon@solonag.com
      Internet: www.solonag.com

      Investor Relations
      Dirk Görlich

      Email: d.goerlich@solonag.com
      Avatar
      schrieb am 19.07.01 22:36:20
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ist ja recht und gut, aber hätte es nicht gereicht, einfach sachlich auf die geforderten Fragen zu antworten ? Bei den Antworten sind gut und gerne 50% BLABLABLA und der rest bleibt unbeantwortet. Nur eines der vielen Beispiele: Über die 98TDM wird nichts gesagt ?!? Oder sind das etwa die Kilometerpauschale (Sachbezüge) und die Miete der Wohnung von Hrn. Gerd-Michel Hasenbein ? Sorry, aber wenn ich auf der HV mit dabei gewesen wäre, dann hätte ich mich mit so lapidaren Aussagen nicht zufrieden gegeben. Im übrigen zähle ich hier nur ein Beispiel auf, mir geht es nämlich darum, dass alle anderen diesen Bericht zur HV intensivst durchlesen.

      bye b<e
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 19:14:09
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ telebim,

      natürlich kann man im Nachhinein sich über einige Antworten ärgern, oder nicht gestellte Fragen vermissen.

      Meiner Meinung nach, ist jedem bewusst, dass Solon ein risikoreiches Investment ist, und mehr Volatilität hat, als z.B. einige DAX- Titel. Deshalb sind aber auch die Chancen weitaus größer. Ich könnte genauso gut in die Telekom bei über 100,- Euro einsteigen, um mich jetzt über 70% Verlust ärgern (vorausgesetzt, ich hätte sie noch). Nur ist die Wahrscheinlichkeit die gute, alte Telekom wieder bei über 100,- Euro zu sehen für mich sehr gering. Daher glaube ich eher an den Zukunftsmark der Solarenergie und baue darauf, dass Die Solon AG endlich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.

      Es kommt vor allem darauf an, Vertrauen zu der Firma und zum Management zu haben. Und das habe ich persönlich während der HV gespürt. Da ist es für mich zweitrangig, ob die eine, oder andere Formulierung des Vorstandes rhetorisch nicht so einwandfrei gewesen ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich eher Taten folgen lasse, statt viel zu reden (ich bin in der Baubranche tätig). Aus Meiner Sicht, har der Vorstand und der Aufsichtsrat auf der HV genau beobachtet, dass sehr viele der Aktionäre nicht zufrieden mit der Entwicklung von der Solon AG sind, und sein können. Ich hatte eher das Gefühl, dass Herr Voigt und Herr Rotschedl sich auf ihre neue Herausforderungen freuen, und es beweisen wollen, dass sie doch fähig sind und den Spott und Kritik aus der Vergangenheit in Erfolg und Anerkennung umwandeln wollen.

      Viele Grüße

      hcem
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 22:56:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      @hcem

      ja, war mir schon klar, was du mit dem HV Bericht rüberbringen wolltest ;)

      Nur Abschliesend möchte ich dennoch loswerden, dass
      dem AR und dem Vorstand eigentlich shcon lange klar
      sein müsste, daß die Aktionäre unzufrieden sind. Immerhin
      kam diese Bestätigung ( wenn ich mich recht erinnere )
      sogar mal in ner Pressemitteilung raus.

      Aber was solls, harren wir der Dinge, und wie schon von
      meiner Seite gesagt, ich hab mich ja schon vor einiger zeit
      von einer größeren Menge getrennt, und besitze nur noch lapidare 500 Stk,
      und wenns mit denen den Bach runter gehen sollte,
      dann ist das auch kein Beinbruch ;)

      Auf jedenfall werde ich den nächsten ( hoffentlich )
      pünktlich erscheinenden Quartalsbericht aufmerksam lesen.

      bye b<e
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 18:19:19
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ telebim,

      vielleicht solltest Du Deinen Anteil bald wieder erhöhen?

      Schau mal rein:

      http://www3.boersenman.de/404.asp?404;http://www.boersenman.…

      Viele Grüße,

      hcem
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 09:58:44
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo hcem,

      die Story ist ja schoen und gut. Aber schnell wachsende Maerkte haben die eigenschaft, viele Opfer zu fordern. Ich weiss nicht, ob Du Dir mal ueberlegt hast, wieviele Garagen es in den USA gibt. Nur aus einer davon ist Microsoft entstanden. Die anderen sind Pleite. Solon konnte in der Vergangenheit von Merktwachstum um die 50% nicht profitieren. Wie soll das erst werden, wenn der Markt stagniert oder wenn die echte Konkurrenz der Multinationals sich in den Vordergrund draengt. Die weltgroessten Produzenten von Solarzellen sind nicht umsonst Tochterunternehmen von Shell und BP.

      Solon kaufe ich erst wieder, wenn die Veraenderung zu sehen ist - und wenn ich dadurch die ersten 100% Kurssteigerung verpasse, dann ist das gut investiertes Geld.

      Lukanga
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 18:27:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ lukanda,

      da kommt wieder die Sache mit dem Vertrauen zum Tragen.

      Schön, dass Du das Beispiel mit Microsoft erwähnt hast. Wenn Du erst auf eine 100%- ige Steigerung von Solon AG warten willst, dann hättest Du mit Sicherheit bei Deiner Strategie schon Millionen mit Bills Aktien verdienen müssen, oder? Ich vermute, dass eine solche Steigerung Dir weder eine nötige Sicherheit, noch einen Beweis dafür liefern würde, dass es bergauf geht.

      Ich glaube, jeder muss wenigstens zu sich selbst so ehrlich sein, dass einige Entscheidungen, die wir treffen, falsch sind, und wir sie später bereuen. Das gleiche Recht gilt, meiner Meinung nach, auch für die Solon AG. Dort ist mit Sicherheit auch nicht alles falsch und schlecht. Die Firma ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, und das größte Manko war bisher, dass die Unternehmensziele verfehlt worden sind, zumindest was den Gewinn angeht. Aus den neuen Plänen des Vorstandes (s.o.), ergibt sich für mich eine Hoffnung und Erwartung, dass man aus den Fehlern gelernt hat, und jetzt die Früchte der Arbeit und der schmerzhaften Erfahrungen tragen wird. Es gibt nicht viele Branchen in Deutschland und auf der Welt, die mit derartig hohen Zuwächsen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten rechnen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Solon AG sich ein großes Stück von dem Markt sichern wird. Das ist meine persönliche Meinung.

      Ciao,

      hcem
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 18:29:39
      Beitrag Nr. 16 ()
      sorry,

      lukanga, nicht lukanda
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 17:45:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ui, Ui, Ui,

      Kurs nur noch um 3,20E.
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 19:34:34
      Beitrag Nr. 18 ()
      ... nur so mal zum Nachdenken:

      Zwischen dem 01- 14.09.2000 hat die Solon AG eine Kapitalerhöhung durchgeführt, bei der 918.750 "junge" Aktien platziert worden sind. Nach Angaben von Herrn Voigt (s.o.), betrug dabei der Durchschnittspreis pro Aktie 12,50 Euro. Alleine dank dem Erlös aus dieser KE (wobei 40% der Aktien an Institutionelle gingen) flossen der Solon AG frische Mittel in der Höhe von 11.484.375,- Euro zu.

      Börsenkapitalisierung heute:

      3,05 Euro x 3.698.750 Aktien = 11.281.187,50 Euro

      Also entweder ticke ich nicht richtig, oder Einige wollten heute unbedingt und zu jedem Preis raus.

      Gruß,

      hcem


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