***** 30 Neue - Markt - Unternehmen nach der neuen Regelung auf der Kippe !!! *** - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 20.07.01 13:44:37 von
neuester Beitrag 20.07.01 14:23:10 von
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Freitag, 20.07.2001, 13:24
HINTERGRUND: 30 Neue-Markt-Unternehmen nach den neuen Regeln auf der Kippe
HAMBURG (dpa-AFX) - Nach den Börsenkursen vom Donnerstagabend stehen 30 der derzeit insgesamt 342 Unternehmen des Neuen Marktes auf der Kippe. Das bedeutet aber nicht, dass diesen Firmen schon mit dem Inkrafttreten der neuen Regelung zum 1. Oktober 2001 der Ausschluss von dem Börsensegment droht.
Betroffen sind alle Unternehmen, deren Aktienkurs an 30 aufeinander folgenden Börsentagen 1 Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro (rund 40 Mio. DM) sinkt. Entscheidend für einen Ausschluss vom Neuen Markt ist dabei, dass die Unternehmen auch in den darauf folgenden 90 Handelstagen an mindestens 15 aufeinander folgenden Tagen die festgelegten Grenzwerte nicht schaffen.
Nach dem Kursteil der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom 20. Juli (Kurse vom Donnerstag gegen 18.00 Uhr) könnten folgende Unternehmen von der Regelung betroffen sein:
Aktienkurs Börsenkapitalisierung
Advanced Medien 0,42 Euro 7,54 Mio Euro
aeco N.V. 0,90 Euro 5,85 Mio Euro
Amatech 0,75 Euro 7,89 Mio Euro
Artstor 0,85 Euro 5,95 Mio Euro
Blue C New Economy 0,32 Euro 4,00 Mio Euro
Brainpower 0,95 Euro 3,90 Mio Euro
Camelot 0,86 Euro 3,07 Mio Euro
CPU 0,83 Euro 6,95 Mio Euro
Cybernet 0,61 Euro 11,44 Mio Euro
eJay 0,52 Euro 5,20 Mio Euro
Endemann Internet 0,92 Euro 11,04 Mio Euro
Fortune City 0,38 Euro 11,24 Mio Euro
InfoGenie Europe 0,95 Euro 6,04 Mio Euro
Infomatec 0,22 Euro 5,71 Mio Euro
Kabel New Media 0,31 Euro 5,36 Mio Euro
Letsbuyit.com 0,18 Euro 18,36 Mio Euro
Lipro 0,56 Euro 4,32 Mio Euro
Management Data 0,41 Euro 3,08 Mio Euro
mb Software 0,70 Euro 8,28 Mio Euro
mediantis 0,92 Euro 7,36 Mio Euro
Met@box 0,60 Euro 8,56 Mio Euro
Micrologica 0,19 Euro 1,52 Mio Euro
musicmusicmusic 0,26 Euro 2,05 Mio Euro
NSE Software 0,65 Euro 7,61 Mio Euro
Prodacta 0,50 Euro 2,44 Mio Euro
Prout 0,68 Euro 2,25 Mio Euro
Refugium 0,37 Euro 19,43 Mio Euro
Team Comm. 0,80 Euro 12,82 Mio Euro
TelDaFax 0,19 Euro 6,43 Mio Euro
WizCom Techn. 0,48 Euro 5,43 Mio Euro
DP/jb
info@dpa-AFX.de
mfg derda50
HINTERGRUND: 30 Neue-Markt-Unternehmen nach den neuen Regeln auf der Kippe
HAMBURG (dpa-AFX) - Nach den Börsenkursen vom Donnerstagabend stehen 30 der derzeit insgesamt 342 Unternehmen des Neuen Marktes auf der Kippe. Das bedeutet aber nicht, dass diesen Firmen schon mit dem Inkrafttreten der neuen Regelung zum 1. Oktober 2001 der Ausschluss von dem Börsensegment droht.
Betroffen sind alle Unternehmen, deren Aktienkurs an 30 aufeinander folgenden Börsentagen 1 Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro (rund 40 Mio. DM) sinkt. Entscheidend für einen Ausschluss vom Neuen Markt ist dabei, dass die Unternehmen auch in den darauf folgenden 90 Handelstagen an mindestens 15 aufeinander folgenden Tagen die festgelegten Grenzwerte nicht schaffen.
Nach dem Kursteil der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom 20. Juli (Kurse vom Donnerstag gegen 18.00 Uhr) könnten folgende Unternehmen von der Regelung betroffen sein:
Aktienkurs Börsenkapitalisierung
Advanced Medien 0,42 Euro 7,54 Mio Euro
aeco N.V. 0,90 Euro 5,85 Mio Euro
Amatech 0,75 Euro 7,89 Mio Euro
Artstor 0,85 Euro 5,95 Mio Euro
Blue C New Economy 0,32 Euro 4,00 Mio Euro
Brainpower 0,95 Euro 3,90 Mio Euro
Camelot 0,86 Euro 3,07 Mio Euro
CPU 0,83 Euro 6,95 Mio Euro
Cybernet 0,61 Euro 11,44 Mio Euro
eJay 0,52 Euro 5,20 Mio Euro
Endemann Internet 0,92 Euro 11,04 Mio Euro
Fortune City 0,38 Euro 11,24 Mio Euro
InfoGenie Europe 0,95 Euro 6,04 Mio Euro
Infomatec 0,22 Euro 5,71 Mio Euro
Kabel New Media 0,31 Euro 5,36 Mio Euro
Letsbuyit.com 0,18 Euro 18,36 Mio Euro
Lipro 0,56 Euro 4,32 Mio Euro
Management Data 0,41 Euro 3,08 Mio Euro
mb Software 0,70 Euro 8,28 Mio Euro
mediantis 0,92 Euro 7,36 Mio Euro
Met@box 0,60 Euro 8,56 Mio Euro
Micrologica 0,19 Euro 1,52 Mio Euro
musicmusicmusic 0,26 Euro 2,05 Mio Euro
NSE Software 0,65 Euro 7,61 Mio Euro
Prodacta 0,50 Euro 2,44 Mio Euro
Prout 0,68 Euro 2,25 Mio Euro
Refugium 0,37 Euro 19,43 Mio Euro
Team Comm. 0,80 Euro 12,82 Mio Euro
TelDaFax 0,19 Euro 6,43 Mio Euro
WizCom Techn. 0,48 Euro 5,43 Mio Euro
DP/jb
info@dpa-AFX.de
mfg derda50
Hallo Derda--
Ich bin Journalist beim Wall Street Journal Europe in Frankfurt. Ich suche Meinungen zum Thema Penny Stocks.
Unterstutzen sie die neue Regel von die Deutsche Boerse?
Fals sie eine Meinung haben, koennen sie mir unter 069-29725-560 erreichen.
Danke!
alfred.kueppers@wsj.com
Ich bin Journalist beim Wall Street Journal Europe in Frankfurt. Ich suche Meinungen zum Thema Penny Stocks.
Unterstutzen sie die neue Regel von die Deutsche Boerse?
Fals sie eine Meinung haben, koennen sie mir unter 069-29725-560 erreichen.
Danke!
alfred.kueppers@wsj.com
@akuep 1
vielen kleinanlegern wird das hier nicht gefallen da viele noch mit ihrer kohle drin sind!!
den banken die diese schrottfirmen an den markt gebracht haben sollten neuimisionen untersagt werden
zumindest die 5 schlimmsten
gruß ZANKER
vielen kleinanlegern wird das hier nicht gefallen da viele noch mit ihrer kohle drin sind!!
den banken die diese schrottfirmen an den markt gebracht haben sollten neuimisionen untersagt werden
zumindest die 5 schlimmsten
gruß ZANKER
Freitag, 20.07.2001, 13:59
HINTERGRUND: Billigaktien fliegen vom Neuen Markt - Börse: `Nur ein Anfang`
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse reagiert auf die Serie von Pleiten und Skandalen am krisengeschüttelten Neuen Markt mit einem neuen Sanktionskatalog. Billigaktien und zahlungsunfähige Unternehmen werden künftig aus dem vermeintlichen Wachstumssegment entfernt. Die Deutsche Börse AG will auf diese Weise verlorenes Vertrauen der Anleger in den einst hochgejubelten Markt zurück gewinnen. "Unternehmen mit geringem Börsenwert und insolvente Unternehmen sind keine Wachstumswerte", begründete Börsen-Vorstand Volker Potthoff am Freitag in Frankfurt die neuen Sanktionsmaßnahmen. Die Regelungen sollen zum 1. Oktober 2001 in Kraft treten.
Betroffen sind alle Gesellschaften, deren Aktienkurs danach an 30 aufeinander folgenden Börsentagen 1 Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro (rund 40 Mio. DM) sinkt. Entscheidend für einen Ausschluss ist, dass die Firmen auch in den darauf folgenden 90 Handelstagen an mindestens 15 aufeinander folgenden Tagen die festg elegten Grenzwerte nicht mehr überschreiten. Unternehmen, über die ein Insolvenzverfahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen wird, werden ebenso rausgeworfen.
Die Streichung erfolgt einen Monat nach Bekanntmachung durch die Börse. Die Gesellschaften können aber im Geregelten Markt oder im Freiverkehr weiter gehandelt werden. Von Januar bis Juni 2000 seien bislang sieben Firmen vom Neuen Markt gestrichen worden. Derzeit zählt das Segment 342 Unternehmen, rund 30 von ihnen stehen nach den neuen Kriterien auf der Kippe. Rechtliche Probleme befürchtet der Börsen-Vorstand nicht, obwohl privatrechtliche Verträge mit den Firmen bestehen. Vorstände möglicherweise betroffener Gesellschaften haben unterdessen schon ihren Widerstand angekündigt.
Potthoff räumte ein, dass der Strafenkatalog nicht der von vielen Marktteilnehmern geforderte große Wurf ist. "Uns ist vollkommen klar, dass dies nur ein Anfang sein kann." Die erst nach öffentlichem Druck beschlossenen Sanktionen hätten zunächst eher "symbolischen" Charakter. Potthoff deutete aber an, dass weitere Maßnahmen folgen könnten. Dies müsse jedoch "vorsichtig" geschehen und brauche Zeit.
Kritik am halbherzigen Schritt kam dagegen von Marktteilnehmern und Aktionärsschützern. "Das ist eine Mogelpackung", meinte ein Händler an der Frankfurter Börse. Schließlich sei es gerade am Neuen Markt durch die oft sehr geringen Handelsvolumina "nicht gerade schwer", den eigenen Aktienkurs bei Bedarf kurzfristig nach oben zu manipulieren. Außerdem haben zahlreiche der ehemaligen "Höhenflieger" in den vergangenen Jahren vorgemacht, wie schnell man durch einen Aktiensplit seine Papiere optisch "billiger" machen kann. "Was soll die Firmen künftig hindern, diesen Prozess einfach umzukehren und ihre Aktien dann halt wieder teurer zu machen", fragen Kritiker.
Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hält es ohnehin für "illusorisch, zu glauben, dass der schlechte Ruf des Neuen Marktes damit zu retten ist." Manager bislang als solide geltender Unternehmen - wie Mobilcom, ce Consumer Electronics oder Singulus - hatten aber mit ihrem Rückzug vom Neuen Markt gedroht, falls die Börse nichts gegen die Krise unternehme. Vielen von ihnen gehen die Sanktionen aber nicht weit genug. Der umstrittene Börsenanalyst Egbert Prior fordert, auch große "Skandalnudeln" des Neuen Marktes zu bestrafen. Als Beispiel nennt er die Münchner EM.TV, die bis heute nicht ihren Bericht zum 1. Quartal 2001 vorgelegt hat.
Die Deutsche Börse will unterdessen nicht die Verantwortung für das Kursdesaster am Neuen Markt - der NEMAX 50 rauschte am Freitag weiter in den Keller und notiert nur noch bei rund 1100 Punkten - übernehmen. Die Börse "kann nicht die Kurse nach oben bringen", sagte Potthoff. Zur Behebung des Imageschadens am Neuen Markt seien auch die Banken aufgerufen, ihre Börsenkandidaten besser zu überprüfen. Außerdem sollten sich die Unternehmen selbst "verbessern" und mit ihren Aktionären nicht "nach Gutsherrenart" umgehen. Nicht zuletzt müssten die Anleger beim Aktienkauf "genauer hinsehen."/DP/za/af
info@dpa-AFX.de
HINTERGRUND: Billigaktien fliegen vom Neuen Markt - Börse: `Nur ein Anfang`
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse reagiert auf die Serie von Pleiten und Skandalen am krisengeschüttelten Neuen Markt mit einem neuen Sanktionskatalog. Billigaktien und zahlungsunfähige Unternehmen werden künftig aus dem vermeintlichen Wachstumssegment entfernt. Die Deutsche Börse AG will auf diese Weise verlorenes Vertrauen der Anleger in den einst hochgejubelten Markt zurück gewinnen. "Unternehmen mit geringem Börsenwert und insolvente Unternehmen sind keine Wachstumswerte", begründete Börsen-Vorstand Volker Potthoff am Freitag in Frankfurt die neuen Sanktionsmaßnahmen. Die Regelungen sollen zum 1. Oktober 2001 in Kraft treten.
Betroffen sind alle Gesellschaften, deren Aktienkurs danach an 30 aufeinander folgenden Börsentagen 1 Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro (rund 40 Mio. DM) sinkt. Entscheidend für einen Ausschluss ist, dass die Firmen auch in den darauf folgenden 90 Handelstagen an mindestens 15 aufeinander folgenden Tagen die festg elegten Grenzwerte nicht mehr überschreiten. Unternehmen, über die ein Insolvenzverfahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen wird, werden ebenso rausgeworfen.
Die Streichung erfolgt einen Monat nach Bekanntmachung durch die Börse. Die Gesellschaften können aber im Geregelten Markt oder im Freiverkehr weiter gehandelt werden. Von Januar bis Juni 2000 seien bislang sieben Firmen vom Neuen Markt gestrichen worden. Derzeit zählt das Segment 342 Unternehmen, rund 30 von ihnen stehen nach den neuen Kriterien auf der Kippe. Rechtliche Probleme befürchtet der Börsen-Vorstand nicht, obwohl privatrechtliche Verträge mit den Firmen bestehen. Vorstände möglicherweise betroffener Gesellschaften haben unterdessen schon ihren Widerstand angekündigt.
Potthoff räumte ein, dass der Strafenkatalog nicht der von vielen Marktteilnehmern geforderte große Wurf ist. "Uns ist vollkommen klar, dass dies nur ein Anfang sein kann." Die erst nach öffentlichem Druck beschlossenen Sanktionen hätten zunächst eher "symbolischen" Charakter. Potthoff deutete aber an, dass weitere Maßnahmen folgen könnten. Dies müsse jedoch "vorsichtig" geschehen und brauche Zeit.
Kritik am halbherzigen Schritt kam dagegen von Marktteilnehmern und Aktionärsschützern. "Das ist eine Mogelpackung", meinte ein Händler an der Frankfurter Börse. Schließlich sei es gerade am Neuen Markt durch die oft sehr geringen Handelsvolumina "nicht gerade schwer", den eigenen Aktienkurs bei Bedarf kurzfristig nach oben zu manipulieren. Außerdem haben zahlreiche der ehemaligen "Höhenflieger" in den vergangenen Jahren vorgemacht, wie schnell man durch einen Aktiensplit seine Papiere optisch "billiger" machen kann. "Was soll die Firmen künftig hindern, diesen Prozess einfach umzukehren und ihre Aktien dann halt wieder teurer zu machen", fragen Kritiker.
Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hält es ohnehin für "illusorisch, zu glauben, dass der schlechte Ruf des Neuen Marktes damit zu retten ist." Manager bislang als solide geltender Unternehmen - wie Mobilcom, ce Consumer Electronics oder Singulus - hatten aber mit ihrem Rückzug vom Neuen Markt gedroht, falls die Börse nichts gegen die Krise unternehme. Vielen von ihnen gehen die Sanktionen aber nicht weit genug. Der umstrittene Börsenanalyst Egbert Prior fordert, auch große "Skandalnudeln" des Neuen Marktes zu bestrafen. Als Beispiel nennt er die Münchner EM.TV, die bis heute nicht ihren Bericht zum 1. Quartal 2001 vorgelegt hat.
Die Deutsche Börse will unterdessen nicht die Verantwortung für das Kursdesaster am Neuen Markt - der NEMAX 50 rauschte am Freitag weiter in den Keller und notiert nur noch bei rund 1100 Punkten - übernehmen. Die Börse "kann nicht die Kurse nach oben bringen", sagte Potthoff. Zur Behebung des Imageschadens am Neuen Markt seien auch die Banken aufgerufen, ihre Börsenkandidaten besser zu überprüfen. Außerdem sollten sich die Unternehmen selbst "verbessern" und mit ihren Aktionären nicht "nach Gutsherrenart" umgehen. Nicht zuletzt müssten die Anleger beim Aktienkauf "genauer hinsehen."/DP/za/af
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Freitag, 20.07.2001, 14:12
KORREKTUR: HINTERGRUND: Billigaktien fliegen vom Neuen Markt
(Korrigiert wurde im 3. Absatz die Jahreszahl auf 2001, nicht 2000.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse reagiert auf die Serie von Pleiten und Skandalen am krisengeschüttelten Neuen Markt mit einem neuen Sanktionskatalog. Billigaktien und zahlungsunfähige Unternehmen werden künftig aus dem vermeintlichen Wachstumssegment entfernt. Die Deutsche Börse AG will auf diese Weise verlorenes Vertrauen der Anleger in den einst hochgejubelten Markt zurück gewinnen. "Unternehmen mit geringem Börsenwert und insolvente Unternehmen sind keine Wachstumswerte", begründete Börsen-Vorstand Volker Potthoff am Freitag in Frankfurt die neuen Sanktionsmaßnahmen. Die Regelungen sollen zum 1. Oktober 2001 in Kraft treten.
Betroffen sind alle Gesellschaften, deren Aktienkurs danach an 30 aufeinander folgenden Börsentagen 1 Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro (rund 40 Mio. DM) sinkt. Entscheidend für einen Ausschluss ist, dass die Firmen auch in den darauf folgen den 90 Handelstagen an mindestens 15 aufeinander folgenden Tagen die festgelegten Grenzwerte nicht mehr überschreiten. Unternehmen, über die ein Insolvenzverfahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen wird, werden ebenso rausgeworfen.
GESELLSCHAFTEN KÖNNEN IN ANDEREN SEGMENTEN WEITER GEHANDELT WERDEN
Die Streichung erfolgt einen Monat nach Bekanntmachung durch die Börse. Die Gesellschaften können aber im Geregelten Markt oder im Freiverkehr weiter gehandelt werden. Von Januar bis Juni 2001 seien bislang sieben Firmen vom Neuen Markt gestrichen worden. Derzeit zählt das Segment 342 Unternehmen, rund 30 von ihnen stehen nach den neuen Kriterien auf der Kippe. Rechtliche Probleme befürchtet der Börsen-Vorstand nicht, obwohl privatrechtliche Verträge mit den Firmen bestehen. Vorstände möglicherweise betroffener Gesellschaften haben unterdessen schon ihren Widerstand angekündigt.
Potthoff räumte ein, dass der Strafenkatalog nicht der von vielen Marktteilnehmern geforderte große Wurf ist. "Uns ist vollkommen klar, dass dies nur ein Anfang sein kann." Die erst nach öffentlichem Druck beschlossenen Sanktionen hätten zunächst eher "symbolischen" Charakter. Potthoff deutete aber an, dass weitere Maßnahmen folgen könnten. Dies müsse jedoch "vorsichtig" geschehen und brauche Zeit.
Kritik am halbherzigen Schritt kam dagegen von Marktteilnehmern und Aktionärsschützern. "Das ist eine Mogelpackung", meinte ein Händler an der Frankfurter Börse. Schließlich sei es gerade am Neuen Markt durch die oft sehr geringen Handelsvolumina "nicht gerade schwer", den eigenen Aktienkurs bei Bedarf kurzfristig nach oben zu manipulieren. Außerdem haben zahlreiche der ehemaligen "Höhenflieger" in den vergangenen Jahren vorgemacht, wie schnell man durch einen Aktiensplit seine Papiere optisch "billiger" machen kann. "Was soll die Firmen künftig hindern, diesen Prozess einfach umzukehren und ihre Aktien dann halt wieder teurer zu machen", fragen Kritiker.
SdK GLAUBT NICHT AN NEUE CHANCE FÜR RUF DES NEUEN MARKTES
Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hält es ohnehin für "illusorisch, zu glauben, dass der schlechte Ruf des Neuen Marktes damit zu retten ist." Manager bislang als solide geltender Unternehmen - wie Mobilcom, ce Consumer Electronics oder Singulus - hatten aber mit ihrem Rückzug vom Neuen Markt gedroht, falls die Börse nichts gegen die Krise unternehme. Vielen von ihnen gehen die Sanktionen aber nicht weit genug. Der umstrittene Börsenanalyst Egbert Prior fordert, auch große "Skandalnudeln" des Neuen Marktes zu bestrafen. Als Beispiel nennt er die Münchner EM.TV, die bis heute nicht ihren Bericht zum 1. Quartal 2001 vorgelegt hat.
Die Deutsche Börse will unterdessen nicht die Verantwortung für das Kursdesaster am Neuen Markt - der NEMAX 50 rauschte am Freitag weiter in den Keller und notiert nur noch bei rund 1100 Punkten - übernehmen. Die Börse "kann nicht die Kurse nach oben bringen", sagte Potthoff. Zur Behebung des Imageschadens am Neuen Markt seien auch die Banken aufgerufen, ihre Börsenkandidaten besser zu überprüfen. Außerdem sollten sich die Unternehmen selbst "verbessern" und mit ihren Aktionären nicht "nach Gutsherrenart" umgehen. Nicht zuletzt müssten die Anleger beim Aktienkauf "genauer hinsehen."/DP/za/af
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KORREKTUR: HINTERGRUND: Billigaktien fliegen vom Neuen Markt
(Korrigiert wurde im 3. Absatz die Jahreszahl auf 2001, nicht 2000.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse reagiert auf die Serie von Pleiten und Skandalen am krisengeschüttelten Neuen Markt mit einem neuen Sanktionskatalog. Billigaktien und zahlungsunfähige Unternehmen werden künftig aus dem vermeintlichen Wachstumssegment entfernt. Die Deutsche Börse AG will auf diese Weise verlorenes Vertrauen der Anleger in den einst hochgejubelten Markt zurück gewinnen. "Unternehmen mit geringem Börsenwert und insolvente Unternehmen sind keine Wachstumswerte", begründete Börsen-Vorstand Volker Potthoff am Freitag in Frankfurt die neuen Sanktionsmaßnahmen. Die Regelungen sollen zum 1. Oktober 2001 in Kraft treten.
Betroffen sind alle Gesellschaften, deren Aktienkurs danach an 30 aufeinander folgenden Börsentagen 1 Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro (rund 40 Mio. DM) sinkt. Entscheidend für einen Ausschluss ist, dass die Firmen auch in den darauf folgen den 90 Handelstagen an mindestens 15 aufeinander folgenden Tagen die festgelegten Grenzwerte nicht mehr überschreiten. Unternehmen, über die ein Insolvenzverfahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen wird, werden ebenso rausgeworfen.
GESELLSCHAFTEN KÖNNEN IN ANDEREN SEGMENTEN WEITER GEHANDELT WERDEN
Die Streichung erfolgt einen Monat nach Bekanntmachung durch die Börse. Die Gesellschaften können aber im Geregelten Markt oder im Freiverkehr weiter gehandelt werden. Von Januar bis Juni 2001 seien bislang sieben Firmen vom Neuen Markt gestrichen worden. Derzeit zählt das Segment 342 Unternehmen, rund 30 von ihnen stehen nach den neuen Kriterien auf der Kippe. Rechtliche Probleme befürchtet der Börsen-Vorstand nicht, obwohl privatrechtliche Verträge mit den Firmen bestehen. Vorstände möglicherweise betroffener Gesellschaften haben unterdessen schon ihren Widerstand angekündigt.
Potthoff räumte ein, dass der Strafenkatalog nicht der von vielen Marktteilnehmern geforderte große Wurf ist. "Uns ist vollkommen klar, dass dies nur ein Anfang sein kann." Die erst nach öffentlichem Druck beschlossenen Sanktionen hätten zunächst eher "symbolischen" Charakter. Potthoff deutete aber an, dass weitere Maßnahmen folgen könnten. Dies müsse jedoch "vorsichtig" geschehen und brauche Zeit.
Kritik am halbherzigen Schritt kam dagegen von Marktteilnehmern und Aktionärsschützern. "Das ist eine Mogelpackung", meinte ein Händler an der Frankfurter Börse. Schließlich sei es gerade am Neuen Markt durch die oft sehr geringen Handelsvolumina "nicht gerade schwer", den eigenen Aktienkurs bei Bedarf kurzfristig nach oben zu manipulieren. Außerdem haben zahlreiche der ehemaligen "Höhenflieger" in den vergangenen Jahren vorgemacht, wie schnell man durch einen Aktiensplit seine Papiere optisch "billiger" machen kann. "Was soll die Firmen künftig hindern, diesen Prozess einfach umzukehren und ihre Aktien dann halt wieder teurer zu machen", fragen Kritiker.
SdK GLAUBT NICHT AN NEUE CHANCE FÜR RUF DES NEUEN MARKTES
Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hält es ohnehin für "illusorisch, zu glauben, dass der schlechte Ruf des Neuen Marktes damit zu retten ist." Manager bislang als solide geltender Unternehmen - wie Mobilcom, ce Consumer Electronics oder Singulus - hatten aber mit ihrem Rückzug vom Neuen Markt gedroht, falls die Börse nichts gegen die Krise unternehme. Vielen von ihnen gehen die Sanktionen aber nicht weit genug. Der umstrittene Börsenanalyst Egbert Prior fordert, auch große "Skandalnudeln" des Neuen Marktes zu bestrafen. Als Beispiel nennt er die Münchner EM.TV, die bis heute nicht ihren Bericht zum 1. Quartal 2001 vorgelegt hat.
Die Deutsche Börse will unterdessen nicht die Verantwortung für das Kursdesaster am Neuen Markt - der NEMAX 50 rauschte am Freitag weiter in den Keller und notiert nur noch bei rund 1100 Punkten - übernehmen. Die Börse "kann nicht die Kurse nach oben bringen", sagte Potthoff. Zur Behebung des Imageschadens am Neuen Markt seien auch die Banken aufgerufen, ihre Börsenkandidaten besser zu überprüfen. Außerdem sollten sich die Unternehmen selbst "verbessern" und mit ihren Aktionären nicht "nach Gutsherrenart" umgehen. Nicht zuletzt müssten die Anleger beim Aktienkauf "genauer hinsehen."/DP/za/af
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