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Wed, 25 Jul 2001, 5:49am MEZ

Gold lässt Investorenaugen wieder glänzen

Kalgoorlie, Australien, 23. Juli (Bloomberg) - Australiens grösste Goldmine, "Super Pit" genannt, ist heiss umkämpft. Im April übernahm Franco-Nevada Mining Corp. einen Anteil von 19,9 Prozent an Normandy Mining Ltd., der die Hälfte der australischen Mine gehört. Barrick Gold Corp. sicherte sich durch die 2,4 Mrd. Dollar schwere Übernahme von Homestake Mining Co. die andere Hälfte der Super Pit. Die vier Kilometer lange und 280 Meter tiefe Goldmine kommt auf eine Jahresproduktion von 720.000 Unzen Gold. Das grosse Interesse an der Super Pit ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Goldpreis nach vier enttäuschenden Jahren nun wieder anzieht.

Der Goldindex der Australian Stock Exchange kletterte dieses Jahr um 15 Prozent und übertraf damit den australischen S&P ASX 200 Benchmark Index. Der Johannesburg All Gold Index stieg um 39 Prozent und der Philadelphia Stock Exchange Gold and Silver Index verzeichnete ein Plus von 8,5 Prozent. Neben den rückläufigen Gold- Termingeschäften sorgen auch die Aussichten auf weitere Zinssenkungen in den USA dafür, dass Gold und Goldaktien wieder als attraktive Anlage gesehen werden. Seit Februar wurden in den USA die Zinsen bereits sechsmal gesenkt. "Alle Faktoren zusammen ergeben einen Markt mit steigenden Preisen," erklärte Leonhard Kaplan, Präsident der Vermögensverwaltung Prospector Asset Management in Evanston, Illinois, und ehemaliger Chef-Goldhändler bei LFG Bullion Services, Chicago.

Seit dem 1. April zog der Goldpreis um 5,6 Prozent an. Jedoch ist er von einem niedrigen Ausgangsniveau angestiegen. Die Unze Gold kostete in diesem Jahr durchschnittlich 266,24 Dollar. Das so billig wie zuletzt 1978. Mitte der 90er Jahre war der Goldpreis, damals bei durchschnittlich 385 Dollar je Unze, eingebrochen, weil Zentralbanken und Bergbaugesellschaften ihre Reserven verkauften oder verliehen und mit dem Geld renditestärkere Kapitalanlagen wie Aktien und Devisen finanzierten.

Als der Goldpreis von einem Hoch von 415,50 Dollar im Februar 1996 auf 253,75 Dollar im August 1999 abgesackt war, sahen sich mehr und mehr Bergbaugesellschaften dazu veranlasst, ihr Gold bereits vor der Produktion per Termin zu verkaufen, um sich gegen das Risiko weiter fallender Preise abzusichern. Im September 1999 zog der Goldpreis innerhalb von sechs Tagen um 76 Dollar an. Die Entwicklung sorgte dafür, dass Unternehmen wie etwa die kanadische Cambior Inc. versuchten, einige ihrer Absicherungskontrakte zurückzukaufen. Seitdem haben viele Produzenten, die von ihnen abgesicherte Produktionsmenge verringert. Laut Edelmetall-Researchunternehmen Gold Fields Mineral Services Ltd. sind Bergbaugesellschaften im letzten Jahr zum ersten Mal seit mindestens zehn Jahren keine neuen Absicherungsgeschäfte eingegangen. "Die Teilnehmer am Goldmarkt werden optimistischer," erklärte Gary Armor, Senior Portfoliomanager bei AMP Asset Management in Sydney. "Goldgesellschaften befinden sich, was ihre Gewinne betrifft, in einer ziemlich guten Verfassung." Sie dürften darüber hinaus auch davon profitieren, dass die Reserveverkäufe der Zentralbanken voraussichtlich sinken werden, wodurch das Goldangebot verringert würde.

Die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren hinziehenden regelmässigen Goldauktionen der Bank of England - die einst die weltweit neunthöchsten Goldreserven hielt - werden im kommenden März zu Ende gehen. "Die Profis rechnen mit einer Verbesserung für den Goldpreis und gehen bereits im voraus eine entsprechende Position ein," erklärte Howard Walker, Manager bei Lion Selection Group in Melbourne, das Risikokapital für Bergbaugesellschaften bereit stellt. "Wenn die Verkäufe der Zentralbanken versiegen, wird der Goldpreis deutlich besser aussehen."

Der Australische Dollar hat in den letzten zwölf Monaten zwölf Prozent an Wert verloren. Diese Entwicklung macht australische Unternehmen für Konkurrenten aus dem Ausland preiswerter, eine Tatsache, die auf der in dieser Woche stattfindenden Diggers & Dealers Konferenz in Kalgoorlie am Rande der Super Pit die Aufmerksamkeit der Teilnehmer bestimmen dürfte. In der australischen Stadt, deren 25 Goldminen einen Jahresumsatz von über 700 Mio. Australische Dollar (799,3 Mio. DM) erzielen, kommen am Montag Vertreter der südafrikanischen Gesellschaften AngloGold Ltd. und Gold Fields Ltd. sowie von Placer Dome Inc. aus dem kanadischen Vancouver zusammen. "Die Auswirkungen der Barrick-Übernahme und damit verbundene mögliche Rationalisierungsmassmahmen werden auf der Konferenz ein grosses Thema sein," erklärte Peter Cassidy, Vorstandschef von Goldfields Ltd., die Minen in der Nähe von Kalgoorlie betreibt.

Die Super Pit ist jedoch nicht die einzige Mine in der Nähe der Stadt, bei der sich in den kommenden Monaten ein Eigentümerwechsel vollziehen dürfte. Der Nickel- und Aluminiumproduzent WMC Ltd. will eigenen Angaben zufolge seine 500 Mio. Australische Dollar schwere Goldsparte verkaufen. Auch die zu Centaur Mining & Exploration Ltd. zugehörige Mt. Pleasant- Mine wurde in diesem Jahr zum Verkauf angeboten. WMC berichtete im Mai, dass es acht der weltweit grössten Goldproduzenten als mögliche Bieter für die Minen ausgewählt habe. AngloGold und Gold Fields wurden von Analysten als wahrscheinlichste Käufer genannt, während Normandy, der grösste Goldproduzent Australiens, eigenen Angaben zufolge ebenfalls interessiert ist. "In Kalgoorlie sehen alle die vorhandenen Möglichkeiten," führte Cassidy aus. "Es handelt sich um eine der wichtigsten Gold- Produktionsstätten in Australien."

Von den möglichen Käufern wollen sowohl AngloGold als auch Harmony Gold Mining Corp ihre Kapazität in Australien ausbauen. Sie verlagern ihre Produktion aus Südafrika, weil das Land mit die weltweit höchsten Goldproduktionskosten hat. "Es gibt noch Spielraum für weitere Zusammenschlüsse in der Goldindustrie," prognostizierte David Whitten, Leiter des Bereichs Global Resources bei Colonial First State Investments in Sydney.




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der Glanz ist aber bisher SEEEHHHR matt - und heute wieder im Minus ....

ass24