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    BROKAT raus, BAADER rein ... WARUM?? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.07.01 16:37:09 von
    neuester Beitrag 06.08.01 19:58:31 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 27.07.01 16:37:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      „Brokat: Große Not – Schafft es das Unternehmen nicht, den Cash-Burn zu verringern, droht schon bald die Insolvenz!
      Dass Schwaben bei Geld nicht immer richtig liegen, beweist das Beispiel Brokat. Die Stuttgarter haben im zweiten Quartal 2001 rund 50 Mio. Euro verbrannt und haben gerade einmal 41 Mio. Euro übrig. Trotz Maßnahmen zur Kostensenkung: Das Polster ist dünn.“


      Jaja, die „schwäbisch konservativen“ AGs ;) :D :D :D

      Nicht nur die Stuttgarter SM Gruppe verbrennt das Geld, als würden sie dafür bezahlt! :laugh:

      Die an der Börse immer noch völlig überteuerte SM Wirtschaftsberatungs AG (723.870, Nebenwert aus dem Bereich der Finanzdienstleister) hatte in ihrer Ad Hoc am Mittwoch die Planzahlenverfehlung des Jahres bei ihren Beteiligungs- Venture Capital- Unternehmen SMB und SMC verkündet:

      „Das erschwerte Marktumfeld im Beteiligungsgeschäft hatte in der SM Capital AG und SM Beteiligungs AG die Folge von Teilwertabschreibungen auf bestehende Beteiligungen, die zu einem negativen Vorsteuerergebnis zum 30.6.2001 von -1.435 TDM bei der SM Beteiligungs AG (Vorsteuerergebnis zum 31.12.2000: -1.324 TDM) und -1.259 TDM bei der SM Capital AG (Vorsteuerergebnis zum 31.12.2000: -1.216 TDM) geführt haben.“

      Geplant waren für 2001 in DM:
      Erträge durch Veräusserung von Beteiligungen von +3.300.000 (SMB) und +3.000.000 (SMC)
      Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit: +2.475.000 (SMB) und +2.161.000 (SMC)

      Sogar noch auf der ausserordentlichen HV im März 2001 sprach der Vorstand der SMB/SMC von zwei hervorragend gelaufenen Monaten und stellte wortwörtlich ein positives Ergebnis für 2001 in Aussicht. Und nun werden Millionenverluste zum 30.06. ausgewiesen! :rolleyes:

      Die „Mutter“ SM Wirtschaftsberatungs AG selbst hatte für 2000 einen Vorsteuergewinn von +10 Mio. DM geplant. Knapp 2,4 Mio. DM wurden dann ausgewiesen. Und auch das nur, weil man VC-Aktien in einem Private Placement hauptsächlich an die eigene – bereits gegen Entgelt beratene – Kundschaft mit einem Agio von 60%(!!!) verscherbelt und somit einen Einmaleffekt von +5.867.490 DM generiert hat ;) Ansonsten hätte man –3,5 Mio. DM „erreicht“! Bei einer Marktkapitalisierung von 35 Mio. €!!!

      Die letztes Jahr von SMW begebenen VC-Aktien kosten heute übrigens mittlerweile weniger als die Hälfte des Ausgabepreises.

      :D

      Wer mal so richtig ablachen möchte, kann ja im Thread http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…
      vorbeischauen. Und wer sich statt der „Schwäbischen Geldverbrennungsmaschinen“ wie BROKAT oder SMW für eine Aktie interessiert, die man im Moment auch kaufen kann (BAADER), hier weiterlesen:
      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…

      Da soll sich dann jeder seine Meinung selbst bilden...

      Zu der in der Überschrift gestellten Frage: Natürlich weil AGs, die wiederholt ihre eigenen Planzahlen verfehlen, ein schlechtes Management und mangelhafte IR aufweisen, Geld verbrennen oder auf absehbare Zeit weiterhin abschreiben müssen,
      im Ergebnis das Anlegervertrauen missbraucht, alle Vorschusslorbeeren verspielt und somit an der Börse KEINE ZUKUNFT HABEN.
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 00:52:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hier noch ein stock-world.de Artikel vom Freitag zu Brokat, die aktuellen Zahlen nochmal zusammengefasst:


      Brokat - eine einzige Katastrophe

      Vor der drohenden Pleite hat Brokat zumindest noch für einen Rekord am Neuen Markt gesorgt: So einen hohen Quartalsverlust je Aktie wie die Schwaben am Freitagmorgen hat noch kein anderes deutsches Wachstumsunternehmen gemeldet. Aber nicht nur das Ergebnis ist eine einzige Katastrophe, auch die Umsatzentwicklung enttäuscht.

      Im zweiten Quartal hat der Softwarehersteller lediglich Erlöse von 28 Millionen Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (43,2 Millionen Euro) entspricht das einem Rückgang von 35 Prozent. Auch im ersten Quartal 2001 sah es noch deutlich besser aus: In den ersten drei Monaten 2001 gingen 43,0 Millionen Euro durch die Bücher.

      Bereits im operativen Bereich schreibt Brokat tiefrote Zahlen. Das EBITDASO (Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Mitarbeiterbeteiligung) liegt bei minus 40 Millionen Euro oder 1,09 Euro je Aktie. Die im ersten Quartal angekündigten Kosteneinsparungen scheinen damit wirkungslos zu verpuffen. Der operative Verlust hat sich im Vergleich zum ersten Quartal (-34,5 Millionen Euro) sogar noch ausgeweitet. Im Vorjahreszeitraum lag das EBITDASO "nur" bei minus 14,4 Millionen Euro.

      Rekordverlust

      Noch viel schlimmer sieht es beim Nettoergebnis aus, Brokat ist voll in die Goodwill-Falle getappt. Wegen der verhaltenen Aussichten im Technologiebereich hat Brokat eine Sonderabschreibung in Höhe von rund 735 Millionen Euro vorgenommen. Dabei handelt es sich zum größten Teil um Goodwill-Abschreibungen auf die im vergangenen Jahr übernommenen Blaze Software und GemStone.

      Inklusive dieser nicht Cash-wirksamen Wertberichtigungen erwartet der Softwarehersteller einen Nettoverlust von rund 825 Millionen Euro oder 22,31 Euro je Aktie für das zweite Quartal.
      Die finanzielle Lage von Brokat wird zudem immer kritischer. Zum 30.06.2001 belaufen sich die liquiden Mittel noch auf etwa 41 Millionen Euro. Findet das Unternehmen bis zum Jahresende keinen Investor, dürfte der Gang zum Konkursverwalter anstehen.

      Verschwommene Zukunftsaussichten

      Und eine Besserung der Geschäftsentwicklung ist derzeit selbst vom Management nicht auszumachen. "Aussagekräftige Einschätzungen über den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres sind derzeit nur sehr schwer zu treffen, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern. Daher geben wir derzeit auch keine eigenen Prognosen heraus", sagte Stefan Röver, CEO von Brokat.

      Zumindest eine Einsparung nehmen die Schwaben aber vor. Der COO Angelo Maestrini hat sein Amt auf eigenen Wunsch niedergelegt und wird das Unternehmen zum 31. August 2001 verlassen. Der Posten wird nicht neu besetzt, der Vorstand somit auf vier Personen verkleinert.

      An der Börse werden die Zahlen von Brokat mit Entsetzen aufgenommen. Der Wert sackt bis 9.45 Uhr um 23 Prozent ab.
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 19:58:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wieder einmal wurde das Thema „ABSCHREIBUNGEN“ unterschätzt...


      Handelsblatt: Brokat droht die Zerschlagung

      Die Lage bei dem Stuttgarter Softwarehaus ist dramatisch. Finden die Spezialisten für elektronisches Bezahlen keinen Investor, droht das baldige Aus. Doch Experten halten nur die Mobiltechnologie für interessant.



      Brokat droht die Zerschlagung

      Von Brigitte Bertram und Thomas Nonnast

      Verzweifelt sucht das Management des Spezialsoftwareherstellers Brokat AG nach Investoren. Ziel sei es, „neue Liquidität zu bekommen“, beschreibt ein Brokatsprecher die Lage. Findet der Softwarehersteller für Online-Banking und Lösungen für das Bezahlen im Internet keinen Kapitalgeber, droht dem am Neuen Markt notierten Unternehmen möglicherweise bereits im Herbst der Gang zum Insolvenzverwalter. „Vorsorglich“, so spotteten Marktteilnehmer, wurde der mit Insolvenzen erfahrene Manager Dirk Pfeil als Sanierer in den Aufsichtsrat berufen.


      STUTTGART/FRANKFURT. Dabei galten die Produkte der 1994 gegründeten Softwareschmiede lange Zeit als erste Wahl. Doch die zunehmende Sättigung des Marktes im Bereich Online-Banking und Wertpapierhandel sowie finanzstarke Konkurrenten wie Heyde machen Brokat zu schaffen.

      Die Flaute im für Softwarefirmen wichtigen Lizenzgeschäft mit neuen Programmpaketen schlägt auf das Ergebnis. Trotz weltweit über 2000 Kunden aus der Banken- und Finanzwirtschaft hat Brokat im ersten Halbjahr mit 70 Mill. Euro weit weniger umgesetzt als erwartet. Zudem hat Brokat auf dem Höhepunkt des Internetbooms im vergangen Jahr die US-Unternehmen Blaze Software und GemStone Systems übernommen. Auf Grund von jetzt fälligen Abschreibungen auf die Zukäufe steht ein Verlust von 900 Mill. Euro in den Büchern.

      Die Aussicht auf den Erhalt von Brokat als einheitlichem Unternehmen werden geringer. Denn ein Teil der Produkte haben nach Einschätzung von Experten wenig Chancen im Markt noch erfolgreich zu sein. „Der Bereich Finanzanwendungen, der Programme für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren umfasst, ist in Deutschland fast vollständig zum Erliegen gekommen“, sagt Helmut Bartsch von der BW-Bank. Auch Thomas Friedrich von der Hypovereinsbank erwartet in dieser Sparte keine großen Umsatzvolumen mehr: „Die großen Banken sind ausgerüstet. Bedarf haben nur noch Nachzügler oder Banken, die modernisieren müssen“, urteilt Friedrich. Noch größte Probleme macht den Stuttgartern ihr ursprüngliches Kernprodukt, die Software-Plattform „Twister“, das als eine Art „Betriebssystem“ für E-Business-Anwendungen. Diese Plattform ist zwar in den vergangen Monaten zu einem sogenannten „Application Server“ aufgemöbelt und in „Brokat Server Technologies“ umbenannt worden. Doch halten E-Business-Experten das Produkt für „überladen“. „Brokat hat versucht, den Twister für mehr Geschäftsprozesse als nur Bezahlvorgänge auszubauen“, sagt ein Projektleiter eines E-Commerce-Anbieters. Doch gebe es in diesem Bereich bereits ausreichend Produkte von Konkurrenten wie zum Beispiel Broadvision. Auch in anderen Bereichen hat Brokat mächtige neue Konkurrenz bekommen. „Allein IBM und Bea Systems, decken mehr als 60 % des Marktes ab“, sagt Bartsch. Oracle und auch Microsoft drängen ebenfalls in diesen Markt.

      Derzeit hat Brokat nur zwei attraktive Produkte. Der Brokat Advisor sowie das mobile Zahlungssystem, dem Analysten Weltniveau einräumen.

      So ist es hauptsächlich diese Technologie auf diese potenzielle Investoren abgesehen haben. Neben dem Mobilfunkbetreiber Vodafone ist Marktgerüchten zufolge auch der französische Hersteller von Smartcards Gemplus an Brokat interessiert. Analyst Friedrich jedoch sieht in Brokat derzeit keinen „attraktiven Übernahmekandidaten“. Brokat gilt mit einem Börsenwert von 100 Mill. Euro als teuer. Nicht zuletzt wegen Unternehmensanleihe von 125 Mill. Euro, die bei einer Übernahme fällig würde. Allerdings stehen in den Brokat-Büchern aufgelaufene Verlustvorträge von knapp 1,1 Mrd. Euro. Ein Käufer könnte sie sofort nutzen und damit viele hundert Mill. Euro Steuern sparen. Bei einer Zerschlagung allerdings verloren gehen.

      HANDELSBLATT, Montag, 06. August 2001


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