Morphosys: Rekordumsatz treibt Kurs in die Höhe - 500 Beiträge pro Seite

[Nachrichten [wO]]

Strahlende Gesichter bei den Aktionären des Biotech-Unternehmens Morphosys: Die Aktie zählt zu den klaren Gewinnern des Börsentages. Rund 17 Prozent verbessert sich der Kurs gegenüber dem Vortagsschluss. Der Grund für das sehr freundliche Bild sind die Zahlen für das zweite Quartal 2001. Morphosys hat mit einem Umsatz von 5,1 Mio. Euro einen neuen Unternehmensrekord erzielt.

Insgesamt beläuft sich der Umsatz nach sechs Monaten auf 7,9 Mio. Euro. Dagegen ist der Verlust im ersten Halbjahr 2,2 Mio. Euro, bzw. 0,65 Euro je Aktie. Der unterproportionale Anstieg der Verluste geht darauf zurück, dass es Morphosys gelungen ist, die Ausgaben zu begrenzen. So sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im ersten Halbjahr nur um 21 Prozent auf 4,47 Mio. Euro gestiegen.

Morphosys generiert seine Umsätze aktuell durch die Kommerzialisierung seiner Technologie-Plattform, die Antikörper-Bibliothek HuCAL. Das geschieht in Form von Forschungskooperationen und vor allem der Herstellung therapeutischer Antikörper in Zusammenarbeit mit anderen Biotech-Unternehmen, was 81 Prozent der Umsätze ausmacht.

Ein Beispiel dafür ist die Kooperation mit GPC Biotech: Für das am Neuen Markt notierte Biotech-Unternehmen hat Morphosys mehrere Antikörper entwickelt. Bei Fortschritten auf dem Weg zum fertigen Medikament erhält Morphosys dafür Meilensteinzahlungen, später Tantiemen aus Produktverkäufen.

In den kommenden Monaten wird Morphosys einen Strategiewechsel einleiten, indem das Unternehmen eine eigenen Produktpipeline aufbaut. Die spannendste Frage ist dabei, wie die Finanzierung des kostspieligen Plans geschehen soll. Die liquiden Mittel beliefen sich Ende Juni auf 14,4 Mio. Euro – ein bescheidener Wert im Vergleich zu anderen Unternehmen aus der Branche.

Morphosys: Auf dem Weg zur eigenen Produktpipeline

Autor: Alexander Apel (© wallstreet:online AG),14:58 14.08.2001

[lupus2000]

Genauer formuliert heißt es eigentlich:

"Der unterproportionale Anstieg der Verluste geht darauf zurück, dass es Morphosys gelungen ist, den Ausgabenzuwachs zu begrenzen. So sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im ersten Halbjahr nur um 21 Prozent auf 4,47 Mio. Euro gestiegen."

Denn wenn die Ausgaben begrenzt (im Sinne von zumindest eingefroren) worden wären, hätte das zweite Quartal bereits Gewinn ausgewiesen...

Aber man spart ja nicht an notwendigen Investitionen in die Zukunft, nur um einen (lediglich für den Aktienkurs!)kurzfristig positiven Effekt (Break Even) zu erlangen - jedenfalls nicht bei Morph.

Der Schlüssel zum Beak-Even liegt denn auch selten in der Kostenreduktion (welche normalerweise nur notleidende Unternehmen betreiben), sondern üblicherweise in der überproportionalen Umsatzsteigerung.

Was jeder BWLer wohl schon an Dutzenden Modellen nachrechnen durfte...

Der nicht unerhebliche Zuwachs an Ausgaben dürfte im Übrigen daran liegen, dass Morph mit der eigenen Pipeline schon wesentlich weiter ist, als es die Analysten ahnen...

Meine schon zum Jahresanfang geäußerte Vermutung, dass Morph den Analystenkonsens beim Jahresumsatz deutlich schlagen wird, scheint wohl selbst den unsachlichen Skeptikern nun etwas wahrscheinlicher... Zur Erinnerung: Ich bin schon sehr früh von einem Potenzial von 24 Mio EUR ausgegangen....

Lupus