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    Halten Sie Fonds der Deutschen Bank? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.08.01 08:19:24 von
    neuester Beitrag 01.09.01 19:40:10 von
    Beiträge: 12
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      schrieb am 17.08.01 08:19:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Anbei einen Beitrag von Germanasti zu den Telekom Verkäufen:

      T - A K T I E N - V E R K A U F

      Das Rätsel ist gelöst


      In wessen Auftrag verkaufte die Deutsche Bank 44 Millionen T-Aktien? Die Gerüchte scheinen sich zu bestätigen: Es handelte sich offenbar um Hutchison Whampoa. Die Bank selbst soll mit einem Leerverkauf geholfen haben, die vereinbarte Haltefrist zu umgehen.

      Frankfurt - Endlich hat die Deutsche Bank die Frage beantwortet, in wessen Auftrag sie Anfang vergangener Woche 44 Millionen Aktien der Deutschen Telekom verkaufte. Nach einem Bericht der "Börsenzeitung" offenbarte das Finanzhaus nun, dass die Order von der Hongkonger Hutchison-Whampoa-Gruppe gekommen sei.
      Das Aktienpaket des asiatischen Konzerns stammt aus dem Voicestream-Kauf der Deutschen Telekom. Diese hatte bei der Übernahme des US-Wettbewerbers - neben einer Cash-Komponente - insgesamt 207 Millionen eigener Aktien im Wert von 5,1 Milliarden Dollar an die Hongkonger Gruppe überschrieben. Einen Teil der Papiere veräußerte Hutchison sofort, was dem Konzern eine Einnahme von 885 Millionen Dollar bescherte.

      Hutchison bestritt bislang jede Beteiligung

      Nachdem die jüngsten Großverkäufe der T-Aktie einen massiven Kursrutsch ausgelöst hatten, hat die Deutsche Bank nun erstmals gegenüber den Bundesaufsichtsämtern für Wertpapierhandel und Kreditwesen zu dem Vorgang Stellung genommen. Bislang hatte der Finanzkonzern jede Auskunft verweigert, weil Vertraulichkeit vereinbart worden sei.

      Auch Hutchison selbst hatte bislang wenig zur Aufklärung beigetragen. Noch bis Mitte der Woche bestritt der Konzern vehement jede Beteiligung an dem Großverkauf. Gegenüber dem Wall Street Journal Europe (WSJE) sagte ein Sprecher des Unternehmens, Hutchison halte weiterhin die 4,9-prozentige Beteiligung an der Deutschen Telekom und sehe diese als "langfristiges Investment" an.

      Nach Darstellung des WSJE hat das Unternehmen mit dem Verkauf gegen vereinbarte Haltefristen verstoßen. Um diese zu umgehen, habe der Konzern die Anteile einer Schwesterfirma übertragen, welche die Aktien dann über die Deutsche Bank verkauft habe. Diese wiederum sei durch die Telekom ausdrücklich von Beschränkungen im Handel mit der T-Aktie befreit worden - und zwar schon lange vor dem Ablauf der Haltefrist für die früheren Voicestream-Eigner. Damit sei gewissermaßen eine Hintertür für den vorzeitigen Verkauf geöffnet worden.

      Raffiniertes Termingeschäft

      Das Paket der Hutchison-Gruppe werde über deren auf den Bermudas ansässige Tochter Preston gehalten, hieß es. Beim Verkauf bediente sich das Unternehmen nach Angaben des WSJE eines Tricks: In Absprache mit Hutchison lieh sich die Deutsche Bank am Markt 44 Millionen T-Aktien und verkaufte diese an der Börse.

      Dann vereinbarte die Bank mit Hutchison ein Termingeschäft über rund 36 Millionen Telekom-Aktien, das in einem Jahr fällig wird. Daneben wurde eine Kauf-Option über 17 Millionen weitere Anteile vereinbart.

      Formaljuristische Tricksereien

      Dadurch, so das WSJE, bleibe der Hutchison-Konzern zwar pro forma der Inhaber seiner knapp 53 Millionen Telekom-Aktien, de facto habe er sie aber zum aktuellen Kurs verkauft.

      Von zentraler Bedeutung dürfte nun die Versicherung der Bank gegenüber den Aufsichtsbehörden sein, dass der "Kunde" vertraglich zugesichert habe, keine Verkaufsbeschränkungen zu verletzen. Hutchison soll frühzeitig "nachdrücklich" gefragt worden sein, ob die Transaktion Vereinbarungen mit der Telekom verletze. Dies sei, so heißt es, nach Darstellung der Bank "mehrfach verneint" worden.

      Die Bank: Order ging erst nach Kaufempfehlung ein

      Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" behauptet die Deutsche Bank, die Order sei erst in der Nacht auf den 7. August eingegangen. Daraufhin habe man den Verkauf zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag (24,21 Euro) abzüglich eines "Paketabschlages" von drei Prozent abgewickelt.

      Einen Tag zuvor hatte die Analyse-Abteilung der Deutschen Bank eine Kaufempfehlung für die T-Aktie herausgegeben. Das hatte bei der Telekom und in Anlegerkreisen Verärgerung hervorgerufen.

      Börsenaufsicht untersucht weiter

      Das Finanzinstitut selbst weist jede Schuld von sich. "Der die deutsche Telekom beobachtende Analyst", so ein Sprecher, "verfasste seine Studien ausschließlich unter Verwendung öffentlich zugänglicher Informationen und war deshalb kein Insider."

      Unterdessen dauert die Untersuchung der hessischen Börsenaufsicht zur Klärung des Sachverhalts an. "Bei uns geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit", sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Allerdings werde die Untersuchung "bestimmt keine zwei Wochen mehr" dauern, fügte er hinzu. Auf Basis des Paragraphen 88 des Börsengesetzes werde geprüft, ob und inwieweit mit dem Paketverkauf nach vorheriger Empfehlung des Titels der Vorwurf der Kursmanipulation stichhaltig sei.

      Falls die Behörde zu der Ansicht gelange, dass Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nötig seien, dann werde die Börsenaufsicht an diese herantreten und ihre Ergebnisse vorlegen. Sollten sich Anhaltspunkte für eine Verletzung von Paragraph 88 ergeben, dann werde die Börsenaufsicht auch den Auftraggeber des Verkaufs in ihrem Bericht an die Staatsanwaltschaft vermerken.



      Banken "leihen sich derartige Aktien in der Regel von ihren eigen Fondsgesellschaften. Gerade im Fall der DTE ist es daher sehr wahrscheinlich, daß ein DWS Fonds die Aktien der Muttergesellschaft geliehen hat und damit zum Kurseinbruch der DTE beigetragen hat. Durch den Kurseinbruch wurde natürlich auch das Fondsvermögen in Mitleidenschaft gezogen.

      Sie sollten daher Ihre Fondsgesellschaft einmal fragen:

      - Verleihen Sie Aktien, die sie im Fondsvermögen halten?
      - Haben sie Telekom Aktien verliehen, die dann von der Deutschen Bank im Rahmen der von der Presse berichteten Verkäufe am 7./8. August verkauft wurden.

      Für den Fall, daß eine dieser Fragen mit "ja" beantwortet wurde:

      - Werden sie ihre Geschäftspolitik hinsichtlich Aktienleihe ändern?
      - Welche Gebühren berechnen Sie für die Aktienleihe.


      Diese Fragen können Sie selbstverständlich jedem Fonds, insbesondere denen, die mit Aktien des Neuen Marktes handeln stellen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.01 08:21:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antworten der Fondsgesellschaften bitte hier posten.
      Avatar
      schrieb am 17.08.01 10:54:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      also die Antworten kann ich jetzt schon posten:
      1.) natürlich werden Aktien verliehen. Auch Anleihen!
      Denn wenn man die gerade nicht selber verkaufen will, bringt das zusätzlichen Ertrag (bevor irgendjemand misstrauisch fragt: für den Anleger, nicht für die Fondsgesellschaft!).

      2.) Die Gebühren, die dafür berechnet werden liegen bei 1.5% p.a. Dies ist der momentan für alle Wertpapiere gültige Satz, der aber in Zukunft differenziert werden soll, danach, ob die Papiere sehr liquide sind (dann weniger) oder Exoten (dann mehr).

      Die Frage, wieso ausgerechnet der Herr Gerhardt der Deutschen Bank geliehen hat, müsste man mir aber noch erklären.
      Zur Information: Wertpapiere weden üblicherweise bis auf weiteres (das heißt, bis der Besitzer sie zurückfordert) ausgeliehen. Die meisten Wertpapierleihen erfolgen, weil man als Bank aus irgendeinem Grund Schwierigkeiten bei der Lieferung von fälligen Wertpapieren hat (nein, nicht weil man Leergeschäfte macht, sondern weil bei der Abwicklung nicht immer alles schnell genug geht).
      Auf dem Umweg mit Optionsgeschäften wurden übrigens auch die Beteiligungen verschiedener Deutscher Finanzkonzerne bereits 2001 liquidiert, obwohl sie erst 2002 steuerfrei werden. Hier scheint sich keiner dran zu stören?
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 10:55:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hi caramanga,

      gute Punkte, die Du da ansprichst.

      Aber was Thomas Gerhardt mit der Telekom zu tun. Denke der ist bei DWS für die Emerging Markets zuständig.

      Ich glaube dennoch, daß das alles dem Durchschnittsanleger nicht bewußt ist und er, falls er das wüßte der DWS mächtig Ärger bereiten würde.
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 11:23:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      sorry, habe Gerhardt dann wohl falsch geschrieben. Es gibt da zwei. Einer deutsche einer internationale Aktien.
      Außerdem machen das alle Fondsgesellschaften so. Ich habe es auch mal bei einer kleineren erlebt, als ich da mal kurz im Fondsmanagement war. Eine nicht in den Top 6.
      Mein Vater der mal in einer Börsenabteilung einer deutschen Großbank hat mir erzählt, er hat auch für vermögende Privatleute Wertpapierleihe durchgeführt, genauer, die haben Papiere verliehen. Wenn Du 1000 Daimler Benz (damals noch 50 DM-Aktien) hast, dann geht das schon.

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      Avatar
      schrieb am 18.08.01 15:13:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ MichaelFK

      Interessanter Thread.

      Hast Du Dir schon mal den folgenden Thread angeschaut, der
      etwa die gleiche Thematik behandelt?

      Thema: Hedgefonds haben NM niedergeprügelt: zwei große deutsche Banken beteiligt!

      von tabaluga33 09.07.01 16:57:47 3916562

      Es ist da zwar vom NM die Rede, aber inzwischen geht es mehr
      um die Thematik Leerverkäufe und Hedgefonds allgemein.

      Vielleicht erreichst Du in dem NM-Forum mehr Leser als hier
      unter Fonds.

      Wenn Du selbst nicht die Absicht hast, Deine Beiträge auch dort reinzustellen, wärst Du damit einverstanden, daß ich sie reinkopiere, wenn`s paßt?

      Gruß

      N.
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 15:34:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ caramanga

      Jetzt verstehe ich, weshalb aus Deinem eigenen Thread keine
      weiteren Kommentare mehr kamen.

      Deine Erläuterungen klingen logisch.

      Du willst doch damit aber sicher nicht sagen, daß Du das, was die Dt. Bank dort mit der Dt. Telekom über entsprechende
      Umwege veranstaltet hat, die normalste Sache der Welt ist und gut geheißen werden kann. Oder? (abgesehen mal von
      Blocktradings, die auf einwandfreie Weise erfolgen)

      Das gleiche trifft für die Wertpapierleihe zu, die Deiner
      Meinung nach zum Nutzen der Anleger erfolgt.
      Wie soll das laufen?
      Der Fonds erhält eine Leihgebühr von sagen wir mal 1,5 %.
      Die Aktie stürzt aber 25 % ab.

      Wo ist da das Wohl des Fondsanlegers?

      Dürfte ich Deine Postings bei Bedarf kopieren?

      Im übrigen interessiere ich mich deshalb so intensiv dafür,
      weil ich mir vorstellen kann, daß das nicht der 1. Fall ist,
      der so oder ähnlich abgelaufen ist. Nur ist er halt an die
      Öffentlichkeit gekommen.

      Das ganze noch im Zusammenhang mit meinem Thread


      Thema: Mich würde interessieren, welche Rolle die shorties bei diesem Salami-Crash spielen
      von NOBODY_III 29.03.01 00:43:01 3197366
      Avatar
      schrieb am 18.08.01 16:09:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ Noboddy

      also zur dem Blocktrade ist zu sagen: jemand hat die Deutsche Bank beauftragt und die hat den Auftrag trickreich - anscheinend durch Leihe, Option usw. - ausgeführt. Dafür ist Investmentbanking da. Wenn Du meinst, dass ist illegal, dann mußt Du das verbieten. Und wenn Du die entsprechenden Bücher liest, dann findest Du noch viel bessere Sachen. In den USA gibt es Fonds, die dürfen nur in Investment-Grade Anleihen investieren. Was machen die? Die beauftragen eine Bank - meines Wissens war es Morgan Stanley, B- Papiere zu kaufen, sie in eine spezielle Gesellschaft auszugliedern und die dann Anleihen emitieren zu lassen. Die werden dann geratet - aus irgendeinem Grund, den ich inzwischen vergessen habe - und erscheinen als Investmentgrade. Die Risiken haben sich aber nicht geändert. Oder schau Dir den Versuch an mit der Tochtergesellschaft der Bankgesellschaft Berlin. Der Blocktrade war in Ordnung. Und die Idee, vorher eine Kaufempfehlung rauszugeben und dann zu verkaufen, die ist nicht besonders. Das wäre so auffällig. Übrigens, wenn man die Studie genau liest, ist das kein strong buy sondern eher ein hold (Kursziel gesenkt, Probleme mit dem flowback angesprochen usw.). Die Erklärung, dass der Auftrag Montag abend kam, halte ich für plausibel.

      Ich glaube auch nicht, dass die Deutsche Bank hingegangen ist und bei der DWS 40 Mio. T-Aktien geliehen hat. Ich glaube, die haben da gar nicht so viele (Telekom wird bei den Profis schon die ganze Zeit untergewichtet). Die werden sie sich zusammengeliehen haben, oder sie sind über Euroclear gegangen und haben dort Stücke besorgt (halte ich für wahrscheinlicher).
      Ich denke, dass der Blocktrade den Markt auf die Problematik wieder aufmerksam gemacht hat. Und ich denke, dass die Telekom versucht die Schuld für den Kursrutsch auf die Deutsche Bank zu schieben. Aber wenn Du Dir mal die Zahlen der Telekom anschaust. Die "Erfolge" die sie erzielt haben in letzter Zeit, dann wunderst Du Dich nicht, dass der Kurs sinkt. Hat jemand die Anzeige in der FAZ gesehen, wo sie erklären, sie wären unter den vier größten Unternehmen in einem Bereich (damit meinen sie sind die Nr. 4, denn sonst hätten sie die drei größten geschrieben), wo der Gewinn vor allen möglichen Positionen gesteigert wurde? Ich habe mal bei Bilanzierung gelernt, das zählt, was unter dem Strich rauskommt, nicht nur, was beim Betriebsergebnis steht.

      Die meisten Wertpapierleihe-Geschäfte werden gemacht um kurzfristige Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Stell Dir vor Du bist eine Bank und kaufst morgens 1 Mio. Atkien. Am Nachmittag sind die einen Euro gestiegen und Du stellst glatt (die meisten Geschäfte werden nicht über Nacht gehalten, denn wer weiß, was der Dow und der Nikkei nach 20 Uhr anstellen). Jetzt hast Du vielleicht das Problem, dass Du zwei Tage später jemandem die Aktien gegeben haben mußt, aber sie sind bei Dir noch gar nicht angekommen. Oder noch komplizierter, Du kaufst sie in New York (Abwicklungsfrist 5 Tage) und verkaufst sie in Frankfurt (2 Tage). Dann leihst Du Dir die Papiere. Und da spielen die Fondsmanager mit. Denn die gehen davon aus, das, wenn sie Papiere verleiehn, die nicht unbedingt benutzt werden, um die Kurse kaputt zu machen, sondern wegen der Abwicklungssache.

      C.
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 15:14:49
      Beitrag Nr. 9 ()
      Nobody_III

      Du kannst reinkopieren was Du willst. Alles was ich poste geschieht in bestem Wissen und Gewissen (Ich halte niemals Aktien von Unternehmen über die ich poste; ferner will ich mich hier über W:O auch nicht produzieren)

      Caramanga,

      Deine Erfahrung mit der Wertpapierleihe für vermögende Privatkunden kann ich bestaetigen. Moechte allerdings den Namen der schwedischen Großbank hier in Deutschland nicht nennen.

      Ich glaube, dass viele private Anleger über dieses Phänomen viel zu wenig wissen.

      Viele Fragen, die Ihr beide aufgeworfen habt, werden m.E. von der Presse viel zu wenig problematisiert. Die Berichterstattung über DTE war (mit Ausnahme von Wall Street Journal) ein einziges Trauerspiel.
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 16:28:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ MichaelFK

      Es ging mir eigentlich weniger darum, etwas in Deinen Thread reinzukopieren, sondern viel mehr darum, Passagen
      aus Deinem Thread bei Bedarf woanders reinzustellen.

      Vorher wollte ich Dir allerdings nochmal empfehlen, einen neuen Thread wegen Wertpapierleihe im Neuen Markt Forum zu
      eröffnen, weil Du dort mit diesem wichtigen Thema viel mehr
      Leser erreichst.

      Zum einen möchte ich mich nicht mit fremden Federn schmücken,
      zum anderen halte ich Dich auf diesem Gebiet im Vergleich zu mir für den kompetenteren.

      Deinen Hinweis, daß Du nie zu Aktien postest, die Du selbst hältst, finde ich bemerkenswert.
      Das entspricht ja schon dem Ehrenkodex für Analysten.
      Wenn alle Forumsteilnehmer ebenso vorgehen würden, könnte WO
      das Forum wohl wegen mangelnder Teilnahme schließen.
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 18:08:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Nobody_III

      gemeint war, Du kannst in Deinen Thread kopieren was Du möchtest.
      Avatar
      schrieb am 01.09.01 19:40:10
      Beitrag Nr. 12 ()
      Der heutige Beitrag aus DIE WELT bringt Licht ins Dunkel
      bzw. bestätigt die mehrfach geäußerten Vermutungen:



      Hedge-Fonds mischen die deutsche Börse auf

      Leerverkäufe beschleunigen den Kurssturz an den Märkten. Auch Blue-Chips können zu Angriffszielen werden


      Leerverkäufe versetzen
      Aktien einen Schlag

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin - Hedge-Fonds kommen bei privaten Anlegern in Mode. Angesichts der Kursturbulenzen an den Börsen suchen immer mehr Investoren ihr Heil bei den alternativen Anlageprodukten, die losgelöst von der Marktentwicklung stabile Erträge versprechen. Was die meisten aber nicht wissen - sie setzen damit auf jene Fonds, die für den rapiden Kursverfall an den Börsen mitverantwortlich sind. Hemmungslos prügeln die Hedge-Fonds-Manager auf Aktien ein und lehren damit nicht nur die Börsianer sondern auch die Unternehmenslenker das Fürchten.
      Selbst lange als solide geltende Blue-Chips purzeln wie die Aktien kleiner Technologiefirmen. Ob Deutsche Telekom, MLP, Infineon oder Bayer - zweistellige Kursverluste an einem Handelstag sind auch für die Dax-Werte keine Ausnahme mehr, wenn sie erst einmal ins Fadenkreuz der Hedge-Fonds-Manager gelangen. "Viele benutzen den Markt als Vehikel, um kräftig draufzuhauen", sagt ein Branchenkenner. "Mit der zunehmenden Fülle an Hedge-Fonds sind die Auswirkungen auch immer stärker in Deutschland zu spüren."

      Tatsächlich mischen die völlig unregulierten Investmentgesellschaften den deutschen Markt regelrecht auf. Denn die Manager können mit so genannten Leerverkäufen auch an fallenden Kursen verdienen und beschleunigen damit die Abwärtsspirale. Das Geschäft mit den Leerverkäufen ist einfach. Die Fondsmanager leihen sich gegen eine geringe Gebühr von Banken ihrer Ansicht nach überbewertete Aktien, die sie sofort am Markt verkaufen. Danach hoffen sie auf einen Kursverfall, um sich später wieder günstiger eindecken zu können, um die geliehenen Aktien zurückzugeben. Bei MLP funktionierte das Geschäft prächtig. Wer sich kurz vor der Dax-Aufnahme bei 120 Euro die Papiere lieh und verkaufte und sich jetzt bei einem Kurs von 70 Euro wieder eindeckte, hat innerhalb eines Monats 50 Euro Gewinn gemacht.

      Besonders schlechte Erfahrungen mit den Leerverkäufern hat auch Telekom-Chef Ron Sommer gemacht. Nicht nur die T-Aktie ist ein Lieblingskind der Hedge-Fonds, auch die Internettochter T-Online gehört zu den Angriffszielen. Die WestLB schätzt etwa, dass 60 Millionen T-Aktien gegenwärtig verliehen und leer verkauft sind. Bei T-Online gehen Marktbeobachter von fünf Millionen Stück aus, was etwa fünf Prozent aller frei handelbaren Aktien entspricht. Doch nicht nur den Aktien der T-Familie bekommt die Zuneigung der Leerverkäufer wenig. Auch die Hedge-Fonds-Lieblinge Epcos, MAN, WCM und Cargolifter sowie die Neuen-Markt-Gesellschaften Brokat, Biodata und Mobilcom entwickelten sich deutlich schlechter als der Gesamtmarkt. Bei Mobilcom sollen Branchenkennern zufolge etwa 500 000 Aktien verliehen und leer verkauft sein.

      Zwar gilt das Geschäft mit den Leerverkäufen als anrüchig, aber dennoch hat sich eine ganze Leihe-Industrie entwickelt, die für die Hedge-Fonds die Aktien herankarrt. Nahezu alle Banken versuchen am Boommarkt zu partizipieren. So beschäftigt der Marktführer Deutsche Bank weltweit rund 250 Mitarbeiter, deren einzige Aufgabe darin besteht, Aktien von "normalen" Investmentgesellschaften wie DWS oder Union Investment zu leihen und an Hedge-Fonds wieder zu verleihen. Beim deutschen Marktzweiten, der Dresdner Bank, gibt es am so genannten Leihetisch inzwischen über 50 Mitarbeiter. Tendenz steigend. Und auch für die Fondsgesellschaften, die ihre Stücke zur Verfügung stellen, ist die Aktienleihe ein großes Geschäft, da sie im Gegenzug Zinsen bekommen.

      Das Zusammenspiel zwischen Investmentgesellschaft und Banken verläuft reibungslos. Union Investment, DWS & Co. übermitteln den Banken elektronisch ihre Aktienbestände, die Verleiher erstellen dann daraus so genannte Wunschlisten.

      Die Beteiligten sehen nur Vorteile. "Kurzfristig kann eine Aktie durch Hedge-Fonds mal ins Trudeln geraten. Langfristig setzt sich das faire Kursniveau durch", sagt Eike Reneerkens von Union Investment. Er sieht keine Nachteile durch die Hedge-Fonds. "Die Hedge-Fonds beseitigen Marktineffizienzen", sagt Reneerkens. Für Union-Anleger habe das Geschäft mit der Aktienleihe sogar Vorteile. So polierten die Leihezinsen die Performance des Europafonds um 0,5 Prozentpunkte auf.

      Quelle: DIE WELT
      1.9.01

      Das muß man sich mal vorstellen:

      Eike Reneerkens von Union Investment sagt:

      "Die Hedge-Fonds beseitigen Marktineffizienzen.
      Für Union-Anleger habe das Geschäft mit der Aktienleihe sogar Vorteile. So polierten die Leihezinsen die Performance des Europafonds um O,5 Prozentpunkte auf."

      Wer hat denn die Marktineffizienzen geschaffen?
      Nach einem Bericht des bekannten Buchautors Günter Ogger
      seien daran nicht, wie vielfach geäußert, die Kleinanleger
      schuld, sondern die Fondsmanager.
      Und was nutzen dem Fonds-Investor die o.a. 0,5 % Performanceverbesserung, nachdem der Fonds seit Kauf um 80 %
      gefallen ist?
      Wie lange soll der Investor den Fonds denn halten, bis der
      Kaufkurs wieder erreicht ist.
      Ein Fonds, der um 80 % gefallen ist, muß um 400 % wieder steigen, um den Einstandspreis zu erreichen. Verdient ist dann noch nicht 1 müde Mark.

      Hier ein Auszug aus einem Beitrag von Günter Ogger:

      (komplett nachzulesen unter www.boerse.de)


      Fatale Fonds

      "Die Machtverhältnisse am Aktienmarkt sehen, vereinfacht dargestellt, so aus: 75 Prozent des investierten Kapitals werden von wenigen Profis verwaltet, der Rest liegt in den Händen von Millionen Kleinaktionären. Wer nach den Schuldigen für den "irrationalen Überschwang" (Robert Shiller) der Börsen - und auch für dessen Gegenteil - sucht, wird am ehesten bei den Investmentfonds fündig, die in Deutschland über 900 Milliarden DM Aktienkapital verwalten.

      Die Manager der Fonds, und nicht die angeblich so gierigen Kleinaktionäre schickten die Kurse auf jene Höllenfahrt, an deren Ende allein in Deutschland ein Vermögensverlust von über 600 Milliarden zu Buche steht. Nach der Bundesbank hat nun auch die GFA (Gesellschaft für Fondsanalyse mbH) in Bad Homburg "den Herdenbetrieb der Fondsbranche" als Ursache für die Verwerfungen am Aktienmarkt identifiziert. Höchste Zeit, daß sich die Regierung des heiklen Themas annimmt. Wenn sie schon das Aktiensparen quasi zur Pflicht erklärt, dann muß sie auch dafür sorgen, daß der Aktienmarkt ordentlich funktioniert.

      Solange den Banken über 90 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Aktienfonds gehören, wird der Börsenschwindel nicht aufhören. Banken finanzieren Unternehmen über Kredite, Banken bringen Unternehmen an die Börse, Banken handeln mit eigenen Aktien, Banken üben Depotstimmrechte aus, Banken machen über ihre Analysten Meinungen, Banken verwalten Vermögen ihrer Kunden, Banken beraten Kunden, Banken steuern Investmentfonds - auf wessen Seite stehen sie eigentlich? So viele Interessenkonflikte bringen auch gestandene Naturen aus dem Gleichgewicht.

      Wenn Deutschland schon am Universalbanken-Prinzip festhält, so sollte den Geldhäusern wenigstens die Arbeit erleichtert werden. Der Gesetzgeber wäre gut beraten, wenn er ihnen das Fondsgeschäft aus den Fingern nähme. Die Banken betreiben es logischerweise so, daß es nur ihnen selbst nützt, Folge: Die deutschen Fonds sind horrend teuer, miserabel gemanagt und kraft ihres lemmingmäßigen Verhaltens eine stete Gefahr für den Markt."


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