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    Grundsätzliche Gedanken-Aktien verkaufen oder durchhalten?? - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 18.08.01 11:36:13 von
    neuester Beitrag 07.10.20 11:47:03 von
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      Avatar
      schrieb am 04.11.04 23:00:06
      Beitrag Nr. 501 ()
      Hi Cornelius,

      " Bewundernswert" an Amerika ist, daß es die Reichen und Mächtigen geschafft haben, durch ein desolates Bildungssystem die Mehrheit seiner Bürger auf das Niveau von Analphabeten zu bringen, die am besten die Werbung von McDonalds und die 3-Wortsätze ihres Präsidenten verstehen - mehr aber auch nicht.

      Diesen Satz von dir fand ich schon ziemlich schlimm. :(

      Ich hätte dich ehrlich gesagt, etwas sachlicher/objektiver eingeschätzt. ;)
      Wir Deutschen haben nun auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. (z.B. Pisa) ;)

      Aber ich will diese Diskussion auch nicht vertiefen. Ich meine, wir Deutschen sollten die Toleranz besitzen, die Wahl der Amis zu akzeptieren. Vielleicht hat das Ausland ja auch über uns Deutsche gelacht, als Schröder die Wahl auf Grund seiner Gummistiefel gewonnen hat. :D

      Gruss
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 04.11.04 23:38:22
      Beitrag Nr. 502 ()
      " Bewundernswert" an Amerika ist, daß es die Reichen und Mächtigen geschafft haben, durch ein desolates Bildungssystem die Mehrheit seiner Bürger auf das Niveau von Analphabeten zu bringen, die am besten die Werbung von McDonalds und die 3-Wortsätze ihres Präsidenten verstehen - mehr aber auch nicht.
      Diesen Satz von dir fand ich schon ziemlich schlimm.
      Was daran ist schlimm? Es beschreibt nur eine Realität, die für den Durchschnittsamerikaner existiert, fern ab vom MIT.
      Läßt sich wunderbar in FT, Spiegel, usw. nachlesen.
      In eigener Ansicht in einigen längeren USA-Besuchen erlebt, mit Berichten unserer Tochter aus einem Jahr in den USA gewürzt und untermalt von bis jetzt zwei Gastschülern aus den USA, die bei uns lebten.
      So what?

      Was siehst Du anders? Und warum? Würde mich interessieren und vielleicht helfen, meine Meinung zu ändern.

      Gruß,
      C.

      P.S.: Ist aber nur meine unmaßgebliche Meinung, die ich habe , die weder die richtige sein muß, noch von jedem geteilt werden muß. - In Deutschland sehe ich auch nicht alles rosig - gerade weil ich hier eine zunehmende "Amerikanisierung" sehe.
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 00:51:08
      Beitrag Nr. 503 ()
      Hallo Cornelius,

      USA

      Analphabeten: 4,0 %

      http://www.thieme.de/viamedici/laender/usa/

      Gruss ;)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 09:20:38
      Beitrag Nr. 504 ()
      Guten Morgen auch
      hallo Cornelius schön, dass du noch da bis.
      Mein Depot hat sich, wie du vorausgesagt hast, ziemlich in den Keller bewegt. Zwar bin ich mit DCX noch im plus aber nur gering. Mein Versicherer ist total runter da kann ich nur auf Besserung warten. Die übrigen Werte entwickeln sich so lala. Mein "Risiko" Jenoptik kommt ganz langsam aus dem Quark ist aber immer noch im Minus. Aber ich muss ja meine eigenen Fehler machen und daraus lernen. Bei DAX-Stand 4400 willst aus den Aktien raus und was willst du mit dem Geld machen. Ich sehe überhaupt keine attraktive Anlageform ausser man legt sich für Jahre fest. Das kommt für micht nicht Frage.
      Grüße Buskus
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 18:00:40
      Beitrag Nr. 505 ()
      Hallo Atze2,

      ich hatte geschrieben " auf das Niveau von Analphabeten".
      Dies mag man als übertrieben ansehen und ich gebe dir recht, daß man sich vor Verallgemeinerungen hüten sollte.

      Ich frage mich nur, was man noch tun muß, um seine Glaubwürdigkeit zu verlieren und abgewählt zu werden.

      Oder anders - man kann Kriege ohne Legitimation beginnen, schert sich nicht um Kyoto oder die Anerkennung des Internationalen Gerichtshofs oder sperrt Menschen ohne Anwalt und Gerichtsverfahren jahrelang in Lagern, indem man sie für vogelfrei erklärt.

      Und ab diesem Punkt mache ich mir Gedanken
      - wenn diese Politik mich betrifft, wenn diese Politik Menschen anderen Länder als der USA selbst vorschreibt, wie sie zu denken und zu handeln haben.
      Wenn Herr Bush jedes beliebige Land als "Schurkenstaat" brandtmarken darf und dieses Land dann auf einmal ganz dumm dasteht.
      Oder ich selbst in die USA fliege und die USA meine Daten sammelt, ja sogar was ich esse, ob koscher, vegetarisch oder Schwein.

      Es gibt noch viele Punkte, die ich nennen könnte - aber dies ist wohl besser im Politiktboard aufgehoben.

      Und deshalb werde ich auch weiter meine Meinung zu den USA und insbesondere zu Herrn Bush kundtun - weil mich dessen Politik auch betrifft!
      Und diese Politik gefällt mir nicht, weil sie beginnt, meine Freiheit einzuschränken und die Grundrechte von Menschen und ganzen Völkern mit den Füssen tritt.



      Gruß,

      C.

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      Avatar
      schrieb am 06.11.04 00:27:06
      Beitrag Nr. 506 ()
      ja cornelius, vor allem das mit den Füssen treten ist zutreffend.
      Deshalb interessiert mich die USA auch nicht als Reiseland.
      cura
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 17:58:07
      Beitrag Nr. 507 ()
      Hallo,
      DAX 4063, DOW 10387

      Die Indices sind gestiegen, die Unsicherheit über den Wahlausgang in den USA ist vorbei, das Öl ist zurückgekommen und einer Jahresendrally scheint nichts im Wege zu stehen.

      Aber..

      Das Öl notiert weiter bei 50$, Gold bei 433$, der Euro über 1,29

      Die Börse feiert besser als erwartete Arbeitsmarktdaten in den USA (US-Beschäftigtenzahl stieg unerwartet stark an), ignoriert aber den zweiten Teil der Meldung, daß die Arbeitslosenquote sich von 5,4% auf 5,5% erhöhte. Da frage ich mich doch, was daran in der Summe positiv ist.

      Die Schwäche des Dollars wird sich fortsetzen.
      Zum einen ist sie gewollt von den USA, da sie den Export stützt und die Schulden mindert. Hinzu kommt der immer deutlichere Trend, der Absetzbewegung aus dem Dollar.
      Gerade die asiatischen Länder, allen voran Japan und China stecken in einer Zwickmühle. Diese Länder halten mit 888,5 Milliarden US-Dollar in US-Treasuries 58% des gesamten ausländischen Bestandes (Stand Ende 2003).
      Eine gewaltige Zahl, die sich in ihrem Wert bei einer weiteren Dollarschwäche ebenso gewaltig verringert. Dies erklärt auch die Stützungskäufe für den Dollar, da ein schwacher Dollar zusätzlich auch die Wirtschaft dieser Länder schädigt, allen voran Japan, daß als Exportland gerade versucht, wieder auf die Beine zu kommen.

      Ein sehr guter link mit vielen Graphiken und Charts findet sich dazu unter:
      http://www.markt-daten.de/Download/treasuryholder.pdf

      Hier findet man auch Charts zur Verschuldung der USA, die z.B. im 3.Quartal 2003 33.730 Mrd. USD betrug.
      Eine fast unvorstellbare Zahl, die ungefähr drei mal so hoch ist wie die wirtschaftliche Leistung der USA in einem Jahr.
      Diese Staatsverschuldung der USA wurde gerade in den letzten Jahren zunehmend vom Ausland finanziert, daß die Anleihen kaufte.
      Hier liegt auch die Gefahr - crashed der Dollar, so leidet nicht nur die USA, sondern die gesamte Wirtschaftswelt.

      Als Resumée bleibt, der Dollar bleibt schwach, ein Crash oder Sturz ins bodenlose wird man mit allen Mitteln zu verhindern suchen.
      Gehen wir aber einen Schritt weiter.
      Was geschieht mit den Geldern, die eine Anlage suchen, werden sie weiter in den Dollar investieren? Wohl kaum!

      Es bleiben Rohstoffe, der EURO, und z.B. europäische Aktien oder Anleihen.
      Auch wenn die wirtschaftliche Lage nicht die rosigste ist, so scheint die Anlage in europäische Werte für Großanleger zumindest den Charme der Werterhaltung zu haben und diese Großanleger bestimmen letztlich die Kurse, nicht wir kleinen Anleger.

      Unter diesem Blickwinkel wird mir dann auch verständlich, warum inländische Daten, wie Arbeitslosenzahl,weiter steigende Zahl der Insolvenzen in Deutschland oder miserable Wachstumszahlen scheinbar ignoriert werden.


      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 10.11.04 19:56:08
      Beitrag Nr. 508 ()
      DAX 4089, DOW 10401,

      Wem mein letztes posting zu kryptisch war:

      Ich halte die derzeitigen Indexstände für nicht mehr fundamentqal begründet.

      Kurzfristige Positionen habe ich geschlossen.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 22:02:04
      Beitrag Nr. 509 ()
      Hallo,

      DAX 4143, DOW 10525,

      da die Kurse sich oben halten, ist es vielleicht mal sinnvoll, sich zu fragen, warum dies so sein könnte.

      Der oft genannte Grund, ist der Versuch der institutionellen Anleger, doch noch mit Hilfe einer Jahresendrally die Performance aufzubessern.
      Sicher eine Möglichkeit, die in Betracht zu ziehen ist, denn der Markt wird von Professionellen (Banken, Fonds, usw.) bestimmt.
      Das Ziel ist natürlich die Gewinnmaximierung, abgerechnet (der Erfolgsbonus für die Manager) wird am Jahresende.
      Diese These erhält Unterstützung darin, dass kaum ein Wirtschaftsexperte in 2005 ein weiteres Steigen der Wirtschaft für realistisch hält.

      Die Frage muß man sich aber auch stellen, wie diese Institutionellen ihre teuren Aktien dann wieder loswerden können.

      In der Konsequenz hieße dies, wir haben das Top noch nicht gesehen und es liegt wohl dann auch noch ein paar Prozentpunkte unter den derzeitigen Indexständen.

      Gibt es Gründe für die Nachhaltigkeit für die Erholung?

      Die Zinsen steigen - eigentlich Gift für Aktien
      Das Gold steigt
      Bonds steigen
      Das Öl liegt noch über 47$
      Der Euro liegt knapp unter 1,30$

      Etwas paßt da nicht zusammen.

      Die Fundamentaldaten:

      Die Wirtschaft wächst weder in den USA noch in Europa in dem Maße, daß neue Jahreshöchststände gerechtfertigt wären.

      Die Großhandelsumsätze wuchsen langsamer, die Lagerbestände stiegen
      (Das US-Handelsministerium gab die Entwicklung beim Großhandelsumsatz für September 2004 bekannt. Der Umsatz stieg binnen Monatsfrist um 0,6 Prozent auf 276,9 Mrd. Dollar, während der Anstieg des Vormonats auf 1,0 Prozent nach unten korrigiert wurde. Die Großhandels-Lagerbestände erhöhten sich um 0,5 Prozent auf 319,3 Mrd. Dollar, während Volkswirte einen Anstieg um 0,7 Prozent prognostiziert hatten. Im Vormonat wurde ein Zuwachs um 1,0 Prozent ermittelt. Die Daten der Lagerbestände gelten als wichtiges Indiz für die Entwicklung der US-Konjunktur. Ein Lageraufbau signalisiert einen Produktionsrückgang und damit eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung in den USA.)


      Das EU-BIP wächst langsamer im dritten Quartal 2004. Gegenüber dem Vorquartal wuchs das BIP sowohl in der Eurozone als auch in der gesamten Europäischen Union (EU25) um 0,3 Prozent. Im zweiten Quartal 2004 stieg das BIP um 0,5 bzw. 0,6 Prozent.

      Der starke Euro wird in Euroland das einzige Wachstumssegment, den Export weiter schwächen. Hinzu kommt noch der hohe Ölpreis, wie auch die gestiegenen Rohstoffpreise.

      Positive Sentimentdaten, wie dass Verbrauchervertrauen in den USA sind vor allem die Folge der geklärten Präsidentenfrage.

      Beschäftigungszahlen, die positiver als erwartet ausfielen, wohl den Wahlhelfern und Kurzfristjobs zuzurechnen, die Arbeitslosenrate jedenfalls stieg an.

      In Euroland wird das Realeinkommen nicht weiter wachsen, Lohnabschlüsse um den Preis des Arbeitsplatzerhaltes, weitere Massenarbeitslosigkeit, usw. fördern nicht gerade die Konsumfreude.
      Nun kann man sagen, wen schert der deutsche Michel und seine Probleme - sicher nicht die multinationalen Konzerne - stimmt - aber die Multis müssen ihre Waren letztlich irgendwo in der Welt absetzen. Aber wo?


      Aktuellen Presseberichten zufolge sieht der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Wim Duisenberg, das große US-Leistungsbilanzdefizit als größte Gefahr für die Wirtschaft im Euroraum. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag vorab aus ihrer Freitag-Ausgabe


      Nun stellt sich natürlich die Frage, ist meine Sicht falsch, ist das lange Tal der Börsentränen durchschritten?
      Wäre natürlich schön und meistens passiert dies ja auch, wenn keiner damit rechnet.

      Mögliche Szenarien:
      Der Dollar bleibt weiter schwach – Amerikas Wirtschaft wächst durch steigenden Export, die Zinsen können moderat weiter steigen, die Steuereinnahmen steigen und das Haushaltsdefizit Amerikas sinkt.
      Der Haken dabei – dies geschieht auf Kosten des Wachstums der übrigen Welt – zumindest der Welt, deren Währung nicht an den Dollar gekoppelt ist.

      Das Öl sinkt weiter – durchaus möglich. Sinkende Energiekosten erhöhen das Wirtschaftswachstum – der Haken dabei - die Rohstoffpreise werden in Folge wieder steigen..


      Würde mich freuen, wenn mir jemand erklären könnte, wie ein wirtschaftlicher Aufstieg zu realisieren wäre und dieser Anstieg der Kurse auch fundamental seine Berechtigung finden würde.

      Bin gespannt auf ein paar Vorschläge, die mir das ungute Bauchgefühl für die Zukunft vertreiben.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 12.11.04 22:06:04
      Beitrag Nr. 510 ()
      Korrektur zu posting #507:

      Soll heißen:
      In der Konsequenz hieße dies, wir haben das Top noch nicht gesehen und es liegt wohl dann auch noch ein paar Prozentpunkte über den derzeitigen Indexständen.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 21:31:54
      Beitrag Nr. 511 ()
      Schade,

      scheint mal wieder ein Monolog zu werden.


      Noch ein paar Meldungen, die die These einer lahmenden Wirtschaft stützen:
      1.
      ZEW: Konjunkturbarometer bricht ein

      Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragte fast 300 Analysten und institutionelle Anleger zu ihren mittelfristigen Kapitalmarkt- und Konjunkturerwartungen für Deutschland. Der Index der ZEW-Konjunkturerwartungen fiel demnach von 31,3 Punkten im Oktober auf 13,9 Punkte im November 2004.
      Damit steht der ZEW-Indikator deutlich unter seinem historischen Mittelwert von etwa 34,6 Punkten und signalisiert einen zunehmenden Pessimismus. Die Experten gehen somit von einer Wachstumsverlangsamung bis Mai nächsten Jahres aus. Ursache für den spürbaren Index-Rückgang ist die weltwirtschaftliche Abkühlung und die stärkere Aufwertung des Euro, die den deutschen Außenhandel belasten dürften. In Verbindung mit der weiter schwächelnden Binnennachfrage und dem hohen Ölpreis erwarten die Experten daher mittelfristig eine Abkühlung der deutschen Konjunktur.
      Dagegen wird die aktuelle Konjunktursituation weniger pessimistisch beurteilt. So verbesserte sich der Indikator für die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland von –58,9 auf nun –57,8 Punkte.
      Beim ZEW-Stimmungsbarometer der Eurozone verringerte sich der Erwartungs-Index im November um 15,5 Punkte gegenüber dem Vormonat auf nun 22,1 Zähler. Dagegen verbesserte sich der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage von –26,0 Punkte auf nun –25,8 Punkte.
      2.
      Zahl der Insolvenzen in Deutschland wächst kräftig weiter

      Das Statistische Bundesamt (Destatis) ermittelte die Zahl der Insolvenzen in Deutschland für August 2003. So belief sich die Gesamtzahl auf 9.985 Insolvenzen, hierbei entfielen 3.141 auf Unternehmen und 6.844 auf andere Schuldner. Diese teilen sich auf in Verbraucher mit 4.343 Insolvenzen, natürliche Personen als Gesellschafter mit 384, ehemals Selbstständige mit 1.901 und Nachlässe mit 216 Insolvenzen. Binnen Jahresfrist kletterte die Gesamtzahl der Insolvenzen damit um 29,1 Prozent, während die Unternehmensinsolvenzen um 4,0 Prozent zunahmen.
      Die offenen Forderungen der Gläubiger summierten sich im Berichtsmonat auf rund 3,1 Mrd. Euro und erreichten damit etwa das Niveau vom August 2003. Etwa 70 Prozent dieser Forderungen betrafen Unternehmen.
      In den ersten acht Monaten 2004 wuchs die Zahl der Insolvenzen um 15,9 Prozent gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode auf insgesamt 76.982 Insolvenzfälle. Hierbei verzeichneten die Unternehmen einen leichten Rückgang um 0,3 Prozent auf 26.489 Insolvenzen.
      Dabei sollte aber beachtet werden,daß die Möglichkeit der Privatinsolvenz von vielen als eleganter Weg der Entschuldung mißbraucht wird:D
      3.
      US-Produktivität wächst nur gering

      Das US-Arbeitsministerium in Washington ermittelte die vorläufige Produktivität außerhalb der Landwirtschaft für das dritte Quartal 2004. So wuchs die Produktivität gegenüber dem Vorquartal um 1,9 Prozent.
      Volkswirte hatten nur einen Anstieg von 1,7 Prozent erwartet. Für das zweite Quartal war eine Verbesserung um 3,9 Prozent gemeldet worden.
      Bei den Lohnstückkosten belief sich die Steigerung auf 1,6 Prozent, nach einem Anstieg des Lohnniveaus um 1,0 Prozent im Vorquartal.
      Die Produktivitätssteigerung ist für den Wohlstand einer Volkswirtschaft von großer Bedeutung, da sie ein Maßstab für Lohn- und Gehaltserhöhungen darstellt.

      4.

      Deutsches Bauhauptgewerbe hat Talsohle noch nicht erreicht.

      Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie revidierte auf seiner Herbstpressekonferenz seine Umsatzprognose für 2004. Ursache sei die schlechte Stimmung unter den Bauunternehmen.
      Nun erwartet der Verband für das laufende Jahr einen Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe um 4,5 Prozent. Im Einzelnen entfalle auf die alten Bundesländer ein Rückgang von 4,0 Prozent und auf die neuen Länder ein Minus von 5,5 Prozent. Im August hatte der Hauptverband nur eine Abnahme um 2 Prozent in Aussicht gestellt.
      Für 2005 rechnet Verbandspräsident Ignaz Walter mit einem Umsatzrückgang um 1 bis 3 Prozent. Hierbei soll der Umsatz in den alten Länder um 1 bis 3 Prozent und in den neuen Länder 2 bis 4 Prozent zurückgehen.
      Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe wird den weiteren Ausführungen zufolge im Jahr 2004 um 50.000 auf 765.000 abnehmen. Für 2005 wird dann ein Rückgang um 3 Prozent auf 740.000 prognostiziert.

      5.
      US-Verbraucherkredite übersteigen Erwartungen

      Die US-Notenbank Federal Reserve berechnete die Veränderung bei den ausstehenden Verbraucherkrediten in den USA für September 2004. Auf Monatssicht wuchs das Kreditvolumen um 9,8 Mrd. auf 2,053 Bio. Dollar.
      Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 6,0 Mrd. Dollar geschätzt. Für den Vormonat wurde die Konsumentenverschuldung auf 2,043 Bio. Dollar revidiert.
      Im Einzelnen erhöhten sich im Berichtsmonat die nicht-revolvierenden Kredite um 3,6 Mrd. Dollar. Gleichzeitig legten die revolvierenden Kredite, z.B. über Kreditkarten, um 6,2 Mrd. Dollar zu.
      Die Verbraucherkredite gelten als wichtiger Indikator für die weitere Nachfrageentwicklung, allerdings sind die Daten sehr volatil und werden häufig revidiert. Der stark beachtete private Verbrauch macht etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus.
      Da bleibt mir die Frage, wer diese Schulden bei steigenden Zinsen zurückzahlen soll, oder wie der Privatkonsum in den USA das derzeitige Niveau halten soll.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 22:17:53
      Beitrag Nr. 512 ()
      Ich hab nur gelesen bis " Die Experten.......
      Dann kann eigentlich nur noch Mist kommen.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 22:30:55
      Beitrag Nr. 513 ()
      @Joscht,

      Bravo, daß Du so weit gekommen bist.

      Dann sollten doch auch ein paar Fakten von Dir folgen können.
      Es geht hier doch nicht darum Recht zu haben, sondern um Argumente für die derzeitige Lage und die Perspektive für die Zukunft.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 22:40:57
      Beitrag Nr. 514 ()
      hallo cornelius,

      toll, dass du deinen thread noch weiter führst, großes kompliment zu deinen sachlichen analysen!

      ich muss mich heute leider kurz fassen, aber ich finde das thema zu interessant, um es wie die vielen anderen leser ganz unkommentiert zu lassen.

      Die Experten gehen somit von einer Wachstumsverlangsamung bis Mai nächsten Jahres aus. Ursache für den spürbaren Index-Rückgang ist die weltwirtschaftliche Abkühlung und die stärkere Aufwertung des Euro, die den deutschen Außenhandel belasten dürften.

      die amis wollen, auch wenn es nicht öffentlich zugegeben wird, einen schwachen dollar. also steigen euro und dow gemeinsam und der dax dackelt brav hinterher, obwohl ihm ein schwacher dollar eigentlich schadet (den außenhandel, also vor allem auto- und pharmawerte, belastet).

      dass etwas nicht stimmt, sieht man daran, dass gleichzeitig auch der `sichere hafen` bundfuture (ewige erklärung auf ente v, wenn der dax ausnahmsweise mal fällt) sowie der goldpreis immer neue hochs ansteuern. reflationierung und zeichen einer kommenden rezession (wahrscheinlich stagflation), aber keiner steckt als erster auf...

      nun kommt noch das öl als weiterer faktor hinzu, der vom dax derzeit positiv gedeutet wird. ölpreis und dax sind zeitgleich gestiegen, der dax hat die ölpreise nur dann wahrgenommen, wenn sowie korrektur angesagt war, bei trendstärke im index wurde er ignoriert.

      was passiert nun, wenn wegen der weltweit nachlassenden konjunktur auch die spekulation ums öl erlahmt? dem index-verhalten dax zur dollar-entwicklung nach zu urteilen, wird es eine weitere affen-rally geben.

      dax 4380 sehe ich durchaus, und da sie es eilig haben, weil keiner merken darf, wie brisant die weltwirtschaftslage insgesamt eigentlich ist, könnte das auch schnell gehen.

      irgendwann kracht alles gemeinsam zusammen, euro/usd, dax, dow - doch keiner weiss wann.

      für echte anleger gibt es in deutschland keinen markt mehr. es sind nm-zeiten angebrochen. vielleicht mal nach polen gucken. das einkommen dort ist so gering, dass selbst bei grösster börseneuphorie (und die gibt es dort derzeit) auf mittelfristige sicht aufgrund des handelsvolumens keine blase möglich ist.

      herzliche grüße
      cabinda

      @joscht
      ein bisschen weiterlesen könntest du schon :rolleyes: - zumindest mal das! ;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.04 23:58:08
      Beitrag Nr. 515 ()
      Hallo Cabinda,

      letztlich geht es mir hier wirklich nur um eine Diskussion.
      An der Börse geht es nicht um Recht haben (dann wäre man schon Millionär - oder Pleite), sondern um Abwägen von Wahrscheinlichkeiten.
      Dies gelingt umso besser, je mehr Fakten und Argumente man kennt.


      Sicher, ein schwacher Dollar ist gewollt (in der FTD vom Freitag oder Donnerstag gabs einen interessanten Artikel dazu).

      Das Wort "Stagflation" macht die Runde und ich sehe diese Gefahr.

      Je länger man an der Börse ist, desto vorsichtiger wird man - geht jedenfalls mir so.

      Aber man muß seine Vorsicht auch hinterfragen.
      Es gibt derzeit viele Gründe, dem Anstieg der Kurse zu mißtrauen.

      Aber - ein Ausbruch aus der Tradingrange ist z.B. dem Dax noch nicht gelungen (Range für mich 3800-4200).

      Und ich erinnere mich an die Diskussion vor ein paar Monaten, als Dollar und Öl noch kein Thema waren und alle Welt auf das Platzen der Immoblase spekulierte.

      Was ist seitdem geschehen?

      Das Thema wurde zu den Akten gelegt.
      Freddie Mac und Fanny Mae wurden zwischenzeitlich etwas gebeutelt - der Crash aber blieb aus (dürfte aber bei steigenden Zinsen wieder ein Thema werden).

      Also ist auch die Möglichkeit gegeben, daß mit einer Politik des schwachen Dollars, die Krise des amerikanischen Haushalts gemeistert wird und wir noch einige Zeit steigende Kurse sehen.

      Gruß,


      C.
      Avatar
      schrieb am 14.11.04 01:20:59
      Beitrag Nr. 516 ()
      hallo cornelius,

      mir geht es auch nicht ums rechthaben, ganz im gegenteil. ich bin short und sehe in den charts nur long...

      da heisst es umdenken. aber doch nicht zur falschen zeit?

      und wann ist die falsche zeit?

      short bleiben und eines tages dem fahrenden zug nach unten zusehen so wie jetzt dem rasenden?

      das bleibt wohl ein traum der shorties, denn derzeit können sich die indikatoren auch seitwärts abbauen, der trend ist stark.

      solange das jahreshoch im dax nicht geknackt ist, gibt es für die bären berechtigte hoffnung auf einen absturz. warum, andererseits, sollte der dax es nicht brechen? der spx hat es ja vorgemacht.

      frag mich also nicht, aber ich finde gerade in solchen zeiten einen meinungsaustausch schön.

      Also ist auch die Möglichkeit gegeben, daß mit einer Politik des schwachen Dollars, die Krise des amerikanischen Haushalts gemeistert wird und wir noch einige Zeit steigende Kurse sehen.

      möglich ist es, und ein fallender ölpreis tut sein übriges. je höher die crash-gefahr, desto höher die chance auf steigende preise in den indizes.

      reine psychologie, weil kein friseurkunde mehr reinkommt.

      dynamik heisst das zauberwort, und die haben wir...

      ich halte mich weitgehend raus und investiere nur noch an den trendlinien oben - davon gibt es derzeit eine vielzahl -auf der short-seite. bisher ohne gewinn, aber mit geduld sollte es bei diesem dax-stand kein problem sein, die performance mit dem handeln auf der short-seite mittelfristig zu verbessern, denn nach unten geht es meistens genauso dynamisch wie nach oben. die chancen darauf steigen derzeit täglich, zumal noch einige gaps offen sind und die vola sich auf mehrjahres-tief bewegt.
      Avatar
      schrieb am 14.11.04 19:19:07
      Beitrag Nr. 517 ()
      Hallo Cabinda,

      sehe die Lage ähnlich wie Du - würde gerne short gehen, aber die Lage spricht derzeit auf Grund der Dynamik gegen Fundamentales und für noch etwas steigende Kurse (zumindest die nächsten Tage).

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 17.11.04 16:13:34
      Beitrag Nr. 518 ()
      Hi Cornelius, :)

      Schade, scheint mal wieder ein Monolog zu werden.


      Dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben, wenn´s dir recht ist. :)

      ich denke, bei der Börse fehlt meistens die Logik. :confused:

      Auch im nachhinein, kann ich die fundamentalen Gründe nicht so wirklich entdecken? :confused:

      Weshalb dauerte der Kursrutsch 1998 nur 3 Monate?
      Weshalb dauerte der Salami-Crash (Beginn 2000) fast 3 Jahre?
      Weshalb stieg es in 2003 so stark an?
      Weshalb lief/läuft es in 2004 nur seitwärts?

      Ich habe hier mal ein Schaubild gemacht, welches sich mit der Börsen-Logik (nur 1 Branche) befasst. :D



      Die Antwort könnte z.B. lauten, der Bär hat die Vorzüge des BMW-Autos entdeckt und möchte es nicht mehr hergeben. :laugh: :laugh:

      Aber Spass beiseite ;), ich komme immer mehr zu der Erkenntnis: eine mechanische Strategie muss her. ;) :cool:

      Aber welche???? :confused:

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 20.11.04 23:20:50
      Beitrag Nr. 519 ()
      Hallo Atze,

      Komme gerade erst aus dem Ausland ohne I-net zurück.
      Deshalb nur eine kurze Antwort.

      Das Beispiel VW und Performance relativiert sich, wenn Du eine längere Zeitachse nimmst.

      Generell habe ich die Erfahrung gemacht, je kürzer das Zeitintervall, desto weniger haben fundamentale Daten Bedeutung. Nimm z.B. den Tageshandel und fundamentale Fakten sind vollkommen bedeutungslos.
      Sinnvolles Investment nach Fundamentalanalyse bringt erst langfristig Gewinn, dann aber sicherer als Daytrading.
      (Beispiel: Empfehlung DTE, als alle mich noch deswegen in diesem thread alle zerrissen haben)

      Mechanische Systeme:
      Meine Erfahrung ist, sie können eine zeitlang funktionieren, wenn sich der Markt nicht ändert.
      Ein mechanisches System für den Seitwärtsmarkt funktioniert auch nur im Seitwärtsmarkt, versagt aber in der Baisse oder der Hausse.
      Das Problem ist nur, man erkennt erst im Nachhinein, in welcher Marktphase man sich befand.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 10:58:52
      Beitrag Nr. 520 ()
      Hallo cornelius,
      Du schriebst am 4.11., Du würdest Dich komplett aus Aktien zurückziehen, sofern der DAX bis Ende d.Jahres 4400 bis 4600 erreicht; welche Alternativen hast Du dann auf Sicht von 12 Monaten?
      gruß cura
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 12:21:07
      Beitrag Nr. 521 ()
      Hallo curacanne,

      wenn diese Indexstände erreicht würden, hieße dies für mich Gewinne sichern und aussteigen, weil ich eine fundamentale Begründung für diese Steigerung weder in der derzeitigen Wirtschaftslage, noch in den Aussichten für die kommenden 3-6 Monate finden kann.
      Sollten also DAX und DOW noch weiter klettern, so wird das Erwachen umso schmerzhafter werden.
      Liquidität ist da eine gute Möglichkeit, um dann wieder in Aktien zu investieren, wenn die Bewertungen gesunken sind.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 14:43:51
      Beitrag Nr. 522 ()
      Hi Cornelius, :)

      Sinnvolles Investment nach Fundamentalanalyse bringt erst langfristig Gewinn, dann aber sicherer als Daytrading.
      (Beispiel: Empfehlung DTE , als alle mich noch deswegen in diesem thread alle zerrissen haben)


      Nun die beste Aktie (welche auch immer es sein mag), kann arge Verluste bringen, wenn sie zum falschen Zeitpunkt gekauft wurde.

      Ein Bekannter von mir hatte mal IBM gekauft und musste 10 Jahre warten:eek::eek: bis er wieder Plus/Minus 0 war.

      Nun, bei der DTE hätte man bei einem antizyklischen Einstieg auch viel Geld verlieren können. :(



      Nun, der 1-Jahres-Chart: (ein Achterbahn-Chart würde ich sagen).



      Wann war denn da deine Einstiegs-Empfehlung?
      .... und warum zu diesem Zeitpunkt?
      Ich meine jetzt keine "Bauch-Empfehlung". Da kann man Glück und auch Pech haben. ;)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 15:21:14
      Beitrag Nr. 523 ()
      Hallo Atze,

      in posting #425 vom 22.02.2004 steht eigentlich alles drin, deshalb noch mal in Kopie anbei.

      Zu Empfehlungen:
      Passiert bei mir selten, daß ich konkrete Aktien nenne. Das Problem - den 100%igen Tip gibt es nicht. DTE habe ich damals nicht "aus dem Bauch-Gefühl" genannt, sondern weil die Aktie nach einem beeindruckenden Niedergang auf Grund fundamentaler Daten ein relativ sicheres, wenn auch unspektakuläres Langfrist-Investment darstellte.
      Massiver Schuldenabbau, noch immer Fast-Monopolist in einigen Bereichen, wenig konjunkturabhängig, positiver Cash-Flow sind ein paar Gründe dafür. Eine Aktie, die so stark gefallen ist, wird sich zwar nicht so schnell zu alten Höchstständen aufmachen, ist aber eine relativ gefahrlose Investition für ein Langfristdepot der Kinder.

      Grundsätzlich aber ist dies hier nicht als "Empfehlungsthread" gedacht. Interessanter ist doch die Analyse und Diskussion der wirtschaftlichen Entwicklung.
      Die Konsequenzen aus den Überlegungen sollte dann jeder selbst ziehen.

      Gruß,

      C.

      posting 425 vom 22.02.2004
      Hallo,

      DAX 4073 DOW 10619
      Ich habe den thread wieder aktiviert, nach fast einem Jahr.
      Damals standen wir bei einem DAX von 2400.
      In der folgenden Zeit habe ich mich als aktiver User zurückgehalten.

      Warum?

      Die Qualität des boards hat stark nachgelassen und mein Ziel, die öffentliche Überprüfung meines Börsenverhaltens, war erfüllt.

      Was ist mein Resumée?

      Langfristig ist es schwer und wohl für die meisten von uns unmöglich, an der Börse als Privatanleger eine außergewöhnliche Rendite über 10% pro Jahr zu erreichen.
      Will man erfolgreich sein, so ist ein erheblicher Zeitaufwand notwendig. Diese „Arbeitszeit“ geht neben dem eigentlichen Job für andere Dinge, wie Freizeit, Familie, Hobbys verloren. Neben dem erhöhten Risiko gegenüber einer herkömmlichen Anlage (Rentenpapiere, Sparbuch,usw.) ist auch ein erheblicher Zeitaufwand notwendig.
      Was hat sich in den Jahren verändert?
      Spekulationen an der Börse sind, gerade im kurzfristigen Bereich, ohne Kenntnisse der Charttechnik Harakiri, denn hier spielen fundamentale Daten kaum mehr eine Rolle. Da aber diese Erkenntnis nun langsam bis zum letzten Anleger vorgedrungen ist, wird auch die Charttechnik in ihrer Prognosefähigkeit ungenauer, da sich fast alle kurzfristigen Anleger nach ihr richten. So bleibt dem ambitionierten Chartjünger nur das „Hochrüsten“ seiner Software mit Indikatoren, Einstellungen und Handelssystemen, die noch wenige andere nutzen, um einen Vorsprung zu behalten. Letztlich mit der Folge, dass der Aufwand so groß wird, dass ein fulltime-Job entsteht. Es bleibt zu fragen, ob die Kosten-Nutzen -Relation dabei positiv bleibt.

      Meine eigenen Erfahrungen nach vielen Jahren Börse:
      Das Spielen mit Optionsscheinen, Hebelprodukten , kurz Derivaten hat etwas von Casino. Man kann süchtig werden, aber auf Dauer wird nur die „Spiel“-Bank gewinnen. Das dieses Spiel mich nicht in den Verlust getrieben hat mag ich auch heute mehr dem Zufall oder dem Glück zuschreiben als meinem Können. Eine langfristige Gewinnsituation habe ich leider für mich nicht feststellen können.
      Mein Tipp:
      Papertrading sollte länger als 3 Monate gemacht werden. Erst wenn man auch über die ersten 3 Monate im positiven Bereich bleibt, besteht die Chance auf ein erfolgreiches Traderleben.

      Die fundamentale Sichtweise hat zunehmend im langfristigen Bereich wieder mehr Chancen. Die von mir vor einem Jahr eingegangenen Positionen scheinen dies zu bestätigen.
      posting #404: Kaufkurse:
      DTE 12,20€
      DCX 27,40€
      ALV 65,00€
      CBK unter 9€

      Was aber schrieb ich im Dez. 2002:
      DAX 3024, DOW 8511Eine Weihnachtsralley ist ausgeblieben und die Entscheidung, meine kurzfristigen Positionen zu verkaufen als DAX und DOW noch 300 Punkte höher standen war wohl richtig.
      Spannend wird das Jahr 2003.
      Wieder hört man nette Prognosen, stets optimistisch vorgetragen von den „Profis“ und diese geben schon einen hervorragenden Kontraindikator ab, sieht man sich diese Prognosen in den vergangenen Jahren an.
      Schaut man sich die fundamentalen Wirtschaftsdaten an, so spricht weiter nichts für blühende Landschaften - weder in Europa, noch in den USA.
      Aber - dieses Jahr 2003 dürfte nun doch endlich den Boden des wirtschaftlichen Niedergangs bringen und damit irgendwann auch eine Stabilisierung. Wie schnell dies gehen wird, ob bereits in der ersten Jahreshälfte die Tiefststände der Börsen erreicht sind und die Konsolidierung abgeschlossen ist wird niemand exakt voraussagen können. Und erst recht nicht, ob und wie schnell es in der zweiten Hälfte des Jahres wieder nach Oben gehen wird.
      Für die kommenden Monate jedenfalls kann ich mir keinen wirtschaftlich gerechtfertigten Boom vorstellen.
      Im Gegenteil.
      Wahrscheinlich ist, wie immer am Ende von Wirtschaftszyklen, ein furioses Ende, eingeläutet durch irgendein externes Ereignis (Irak) oder durch eines der vielen derzeitigen Risiken (Pleiten, Platzen der Immobilienblase, soziale Unruhen).
      Wie begründe ich diese Meinung?
      Die Unternehmen haben weitgehend ihre Rationalisierungsmaßnahmen abgeschlossen und ihre Gewinnschätzungen weit nach unten revidiert. Als Folge steigt nun nochmals Arbeitslosigkeit und sinkt der private Konsum, steigt die Zahl der Insolvenzen. Auch die Politik beginnt, als letzte wie immer, der wirtschaftlichen Realität Rechnung zu tragen. Dies wird zu Protesten führen, zu Einschnitten im Sozialsystem (Schröder hat es bereits dezent angekündigt).
      Und auch in der Welt des Normalbürgers, fern der Börse, wird es zunächst nochmals düsterer werden.
      Steigende Arbeitslosigkeit, Einschnitte im Einkommen, in den Sozialsystemen und steigende Steuerlast werden im neuen Jahr zunächst einmal für Unruhe und ein stark pessimistisches Klima sorgen.
      An Aktienkäufe wird die Masse zu allerletzt denken und es dürften auch die letzten „Aussitzer“ entnervt ihre geschrumpften Depots liquidieren, um zu retten, was zu retten ist.
      Wie weit der Markt herunter gegen kann ist abhängig von der kurzfristigen (negativen ) Nachrichten. Ein Testen der diesjährigen Lows halte ich für durchaus wahrscheinlich. Bei einer Übertreibung, wie sie meist eintritt, dürften auch weit tiefere Indexstände erreicht werden können.
      Fazit:
      Vor einem Jahr schrieb ich, dass die wirtschaftliche Talsohle noch nicht durchschritten sei und konnte für das Jahr 2002 keinen positiven Ausblick erkennen.
      Für 2003 ist ein weiteres „Abschmieren“ der Märkte in den ersten Monaten für mich durchaus wahrscheinlich.
      Im Unterschied zu 2002 aber als Bodenbildung, von dem es dann wieder, mit welcher Geschwindigkeit auch immer, nach oben gehen kann..


      Nun mag man zu Recht einwenden, dies ist kalter Kaffee, wem nutzt diese Einschätzung?
      Doch niemandem als dem Autor, der sich hier selbstbeweihräuchert.

      Stimmt!

      Aber, es zeigt doch, dass eine fundamentale Ausrichtung nicht erfolglos, veraltet oder gar falsch sein muss.

      Die geposteten Käufe habe ich realisiert oder werde sie nach Ablauf der Spekulationsfrist realisieren.
      Der derzeitige Dax-Stand ist für mich mit einer Range von 3800-4200 ein realistisches Spiegelbild der derzeitigen Wirtschaft. Die Überbewertung ist abgebaut, ebenso wie die Übertreibung nach Unten.

      Und dies ist mit ein Grund, den thread wieder zu beleben.
      Es stellt sich die Frage, wie wird es weitergehen?
      Die Probleme, die heute bestehen sind gravierend. Massenarbeitslosigkeit, sinkende Erwerbstätigkeit bei ungünstiger Altersstruktur. Probleme der Globalisierung mit Verlagerung der Produktionsstätten in Niedriglohnländer ohne adäquate Kompensation in den hoch industrialisierten Ländern. Überschuldung der führenden Wirtschaftsmacht USA und Verlagerung der amerikanischen Probleme durch eine ungehemte Notenpresse in die übrigen Länder.

      Irgendjemand wird für diese Probleme bezahlen müssen. Die Frage nur ist wer und wann.

      Letztlich wird es so kommen: Man gewöhnt sich an eine niedrigere Rente, an ein niedrigeres Lohnniveau oder an erhöhte Zuzahlungen und man schaut wieder positiv nach vorne (jedenfalls die, die „überlebt“ haben).
      Dieser Prozeß wird schmerzhaft und die meisten von uns werden schmerzhaft erfahren müssen, was der Begriff „downsizing“ bedeutet.

      Und die Börse?
      Ein großes Steigerungspotential kann ich in den kommenden Monaten bis in den Herbst nicht erkennen. Danach kann es wieder steigen und ein Dax von 5000 zum Jahresende mag nicht unrealistisch sein.

      Nur zunächst dürfte einigen klar werden, daß die netten Gewinne der Unternehmen eigentlich nur aus Restrukturisierungsmaßnahmen, Kosteneinsparungen über Entlassungen, Produktionsverlagerungen und revidierte Umsatz- und Gewinnaussichten erreicht wurden oder, Folgen eines Investitionsstaus sind.

      Diese positiven Zahlen auch im 2.Quartal zu halten, dürfte mehr als schwierig werden.

      Nun, wer noch einen praktischen Tip haben will: Eine Telekom bei 15€ mit einem Haltehorizont von 2-5 Jahren dürfte nicht falsch sein, - auch wenn es kein „Kracher“ sein dürfte. Aber wer kann den schon voraussagen.


      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 17:56:19
      Beitrag Nr. 524 ()
      Hi Cornelius, :)

      danke dafür, dass du deine alten Postings kopiert hast. :)

      Ist schon sehr interessant. :) :cool:

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 19:45:15
      Beitrag Nr. 525 ()
      hallo und danke an cornelius.
      cura
      Avatar
      schrieb am 26.11.04 17:58:19
      Beitrag Nr. 526 ()
      @Cornelius,

      Deine längerfristige Ambivalenz (Markteinschätzung vs. Anlageverhalten) zahlt sich also aus ...
      Nicht schlecht liegst Du mit Deinen seinerzeitigen DAX-Aktienentscheidungen (wiewohl mit anderen dt. Aktien mehr zu verdienen war, ohne mehr zu riskieren; ich nannte mW. zB. mal IKB) – die auch von Dir kolportierten, seinerzeit in ihrer Auswirkung unter uns kontrovers diskutierten Markteinflüsse, speziell den USD betreffend, haben dabei offensichtlich nicht gerade geschadet, ;)

      Nun kann man sicher erwarten, dass sich der Ölpreis und (mit gemachter Einschränkung) auch der USD sich bei den AGen und darüber in den Indizes irgendwann mal niederschlagen werden ... Irgendwann – und zumindest bis dahin gab und gibt es viele Möglichkeiten für eine einzelne AG, ihr Standing zu verbessern, wie auch immer. Das lässt sich ergo kaum an einem Indexstand X (geschweige denn zum Zeitpunkt Y) festmachen – warum sich als Aktienanleger also darüber den Kopf zerbrechen?

      Investiert man einen Teil in Edelmetalle und endliche Rohstoffe, konkret zB. in AAC und BHP (womit man sicher keine Schweinebauch-Risiken eingeht, *g*), hedgt man dieses ungewisse Risiko auf einfachste Art, und dazu mit guter Aussicht auf langfristig positive Wertentwicklung auch im Falle ausbleibender Krisenszenarien (s. Langfristcharts eg. Aktien).

      Ansonsten zählen einfach die harten Fakten, zB. für den moderaten (was ja spezifische Gründe hat, die mich nachwievor von DTE abhalten) DTE-Anstieg: Die konsolidierende Wirkung der Krise, die hier die Manifestierung eines Quasi-Monopols bedeutet, einhergehend mit einer Bilanzverbesserung.
      Was interessieren da noch frisierte US-Daten, oder irgendein DAX-Indexstand?

      investival
      Avatar
      schrieb am 28.11.04 22:47:44
      Beitrag Nr. 527 ()
      ->#513

      Nee nee, die Bombe tickt nur so leise dass es kaum keiner hört …;)

      Fed warnt vor riskanten Strategien der US-Immobilienfinanzierer


      Vor riskanten Geschäftsstrategien der großen US-Immobilienfinanzierer hat der Präsident der Federal Reserve Bank von St. Louis, William Poole, gewarnt.

      Die Institute würden das Risiko einer Finanzkrise steigern, sagte das Mitglied des für die Geldpolitik verantwortlichen Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) am Samstag in Prag.

      Es sei bei den Finanzinstitutionen wichtig, von der Doktrin "zu groß, um zu scheitern" abzugehen , sagte Poole bei seinem Vortrag mit Blick auf die beiden größten US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Die US-Immobilien-Aufsichtsbehörde OFHEO hatte bei Prüfungen beider Institute in diesem Jahr unlautere Bilanzierungsmethoden festgestellt. Damit wurde auch die Rechtmäßigkeit früher erstellter Bilanzen und die Qualität firmeninterner Kontrollen in Frage gestellt. Investoren hatten wegen Verstößen gegen das Wertpapierhandelsgesetz geklagt.

      "Unkontrolliertes Wachstum von Finanzunternehmen, die zu groß erscheinen, um zu scheitern, werden das Risiko einer Finanzkrise stetig steigern," warnte Poole und bekräftigte damit frühere Äußerungen des Präsidenten der US-Notenbank (Fed), Alan Greenspan. Dieser hatte vor Risiken für das Finanzsystem durch die Größe der Institute gewarnt. Poole sagte, Institute, die sich selbst zu groß zum Scheitern fühlten, arbeiteten weniger diszipliniert und verfolgten wesentlich riskantere Geschäftsstrategien. "Wenn eine riskante Strategie schief geht, was solche Strategien letztlich vermutlich machen, könnte eine Finanzkrise entstehen," sagte er. Entweder müssten dann die Steuerzahler dafür aufkommen oder die Krise erschüttere die Märkte.

      (…)

      Reuters, 27 November 2004
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 21:20:48
      Beitrag Nr. 528 ()
      Hallo,

      DAX 4216, DOW 10600,

      Die Jahresendrally geht weiter. Wir sind am oberen Rand der Trading-Range von 3800-4200 angelangt.

      Gelingt der Ausbruch über 4200 im DAX und 10600 im DOW, so sind weitere Kursgewinne wahrscheinlich.

      Aber was habe ich gemacht. Ich habe heute auch meine langfristigen Positionen glattgestellt.
      Mit Gewinnen zwischen 8% und 20% sitze ich auf bald 100% Cash.
      Dies mag nicht klug sein, aber ich fühle mich wohl dabei. Kurzfristig sieht es an den Märkten gut aus. Öl fällt, der Dollar stabilisiert sich unter 1,33 und der Up-Trend ist nicht gebrochen.
      Aber -in der letzten Zeit mußte ich häufiger über eine zunehmende Diskrepanz nachdenken, gerade jetzt zum Jahresende.
      Die Rechnungen für Versicherungen trudeln ein, ich ging mal wieder einkaufen und betrachtete mein Konto. Überall stiegen die Beiträge und die Summen auf den Kassenzetteln, ohne daß ich mehr dafür bekommen hätte. Gleich geblieben ist mein Einkommen!

      Ich hatte schon früher über die Folgen der wirtschaftlichen Entwicklung geschrieben, die uns das nette Wort vom "downsizing" persönlich näherbringen.
      Die Diskrepanz wird größer. die großen, multinationalen Konzerne verbessern ihre Gewinne, die Kurse steigen.
      Aber warum steigen die Gewinne?
      Weil restrukturiert wird, verschlankt wird. Heute entläßt die Deutsche Bank 1920 Mitarbeiter, Bayer mal 400 Leute und die Arbeitlosenzahlen steigen im November auf 4,25 Mio.

      Wer aber soll die vielen schönen Dinge zu Weihnachten kaufen. Die 3,7 Mio. überschuldeten Haushalte in Deutschland oder die geringe Zahl der Superreichen?
      Die Städte in der Vorweihnachtzeit sind voll, aber wird gekauft? Wenn dann bei H&M und Consorten. Und selbst die Edelboutique hat ihre Preise bereits am 30.11. um 30% reduziert.

      Spreche ich jetzt über die Börse, so heißt es differenzieren.
      Hier die bundesdeutsche Realität - dort die Globalisierte Wirtschaft.
      Beides driftet zur Zeit auseinander und wer nur eine Seite der Medaille sieht wird meiner Meinung nach baden gehen.

      Wirtschaft funktioniert nur, solange Absatz funktioniert. Kostenreduktionen können eine gewisse Zeit Absatzprobleme kaschieren. Was aber passiert, wenn die Absatzmärkte kollabieren, weil die Käufer fehlen?
      Eine gewisse Vorreiterrolle spielen hier die Automobilwerte.
      Massenanbieter wie Ford, GM oder VW müssen weitere Absatzrückgänge hinnehmen. Und warum dümpelt der Kurs von DXC, VW, usw. seit einem Jahr vor sich hin, wenn die Welt so heil ist?
      Dieser Vorweihnachtliche Kursanstieg hat für mich wenig mit der Realität zu tun.
      Wer mutig ist macht ihn mit - ich steige aus.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 02.12.04 22:38:22
      Beitrag Nr. 529 ()
      Hi Cornelius, :)

      weshalb willst du denn die lukrativen Börsenmonate Dezember und Januar nicht noch mitnehmen? Gerade jetzt, wo es charttechnisch so gut aussieht? :confused:



      http://www.faz.net/s/Rub034D6E2A72C942018B05D0420E6C9831/Doc…

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 04:52:58
      Beitrag Nr. 530 ()
      Lieber Cornelius man muß doch die Flinte nicht gleich ins Korn werfen. Es findet doch nur eine Neuorientierung der Welt statt. Da reicht es nicht durch deutsche Kaufhäuser zu schlendern. Alles was die Deutschen im Überfluß besitzen möchten viele andere auf dieser Welt auch einmal ihr eigen nennen -und das mit vollem Recht!

      Deutschland macht seit langem nur noch auf Export. Überschwemmt die Welt mit ihren Produkten, fällt aber selbst als Käufer für andere zunehmend aus. Das wird vor allem von den Amis hart kritisiert und ich denke nicht zu unrecht.

      Die Zukunft hat noch nie den Besitzstandswahrern gehört. Ist auch gut so den sonst müssten wir morgen mit der Postkutsche ins Büro fahren. :(

      Zukunft will gestaltet werden, aktiv, mutig mit Risikobereitschaft. Wahr noch nie anders.

      aber ist NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 09:59:42
      Beitrag Nr. 531 ()
      @Cornelius,

      treffende Analyse ... So was nennt man Stagflation, hatten wir schon mal ... Sicher keine Phase, wo plakatives `Durchhalten` angesagt ist.

      Spreche ich jetzt über die Börse, so heißt es differenzieren.
      Hier die bundesdeutsche Realität - dort die Globalisierte Wirtschaft.

      Warum immer nur im »Makrokosmos« differenzieren, wenn es dort bis auf weiteres keine auskömmlichen Perspektiven, und damit Renditen, mehr gibt [d`accord]? Warum sich spätestens nicht dann nicht den Mikrokosmos ansehen, wo zwar auch vieles aufgrund verschiedener Sonderkonjunkturen seit geraumer Zeit läuft, es aber immer bzw. wenigstens noch Perspektiven gibt (kursmäßig zumindest nach Korrekturen)?

      @NurMeineMeinung,

      Deutschland macht seit langem nur noch auf Export. Überschwemmt die Welt mit ihren Produkten, fällt aber selbst als Käufer für andere zunehmend aus. Das wird vor allem von den Amis hart kritisiert und ich denke nicht zu unrecht.
      Wer hat denn Jahre lang – und wie wir heute wissen, zT. mit der Projektion regelrechter Luftschlösser – den Kapitalimport propagiert, und damit in anderen Ländern – in punkto Kapital bisweilen völlig maßlosen – Export provoziert, um die eigene Binnenkonjunktur aufzudrehen? – Die Deutschen mit der Einführung des EUR und der Aufgabe der Bundesbank wohl kaum, :D
      Ich denke, die Amis haben ihr »Recht« mit dem Finger auf andere zu zeigen mindestens ebenso verwirkt wie die Deutschen oder sonstwer.

      Dtld. war immer schon, auch zu Zeiten starker Währung, Exportland. Das Nachkriegswachstumsraten in realiter – falls man nicht an Zahlen und Märkten dreht bzw. drehen kann – darüber aber einfach nicht erreichbar sind, ist nur eine natürliche Folge, und die geht über kurz oder lang einher mit besagten Downsizing-Effekten. Das rechtzeitig zu erkennen und als Prozess in geordneten Bahnen zu steuern hat unsere gesamte Politik grob fahrlässig unterlassen. Nun macht das die `Globalisierung`, freilich brutal(er), und fatalerweise, nachdem sie Dtld. zuvor kapitalmäßig ordentlich ausgesaugt hat (Stichworte zB.: Chrysler, Voicestream). Und die dadurch nun explizit notwendigen Steuerungsversuche sehen, von der Kommunikation bis zur Umsetzung, nur erbärmlich aus. Zumal es einfach nicht auf die Reihe kommt, Dtld. als Kapitalimport- bzw. -anlageland wenigstens für die heimischen Anleger von Grund auf attraktiver zu machen (Stichworte zB.: Kapitalbesteuerung, Steueramnestie, Anlagekultur).

      investival
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 10:02:00
      Beitrag Nr. 532 ()
      .

      Das Zeitalter der Inflation

      Von Hans Sennholz

      Da die Aktienkurse seit 2001 generell fallen, haben sich viele Amerikaner dem Immobilienmarkt zugewendet. Die Verkäufe von Häusern erreichten Rekordzahlen, da leicht zu erhaltende Hypotheken und niedrige Zinsen es vielen ermöglichten, zu kaufen statt zu mieten. Laut Daten der Fed sind die amerikanischen Häuser jetzt 13,6 Billionen Dollar wert, was 92 % über dem Wert von vor einem Jahrzehnt liegt. Die Hypothekenschulden haben sich auf 6 Billionen Dollar mehr als verdoppelt. Hat dieses ganze Geld, das in den Immobilienmarkt floss, dort zu einer Spekulationsblase geführt, so wie es beim Aktienmarkt der Fall war? Reflektiert das eine chronische Inflation und Dollar-Abwertung? Oder steht es für steigende Einkommen und zunehmenden Besitz?

      Um diese Fragen beantworten zu können, müssen wir noch eine andere Frage beantworten: Ist der Kapitalmarkt frei - oder wird er durch staatliche Regulierungen kontrolliert und manipuliert? Mit anderen Worten: Wird der Zinssatz vom Markt bestimmt, oder von mächtigen Kontrolleuren? Die Antwort ist offensichtlich: Der Zinssatz wird vom Fed-System bestimmt, das alle Zinsen modifizieren und die Kapitalmärkte manipulieren kann.

      Die durchschnittlichen Immobilienpreise stiegen von 1997 bis 2002 um 38,3 % (Quelle: Office of Federal Housing Enterprise Oversight). Dieses Wissen mag für Wirtschaftshistoriker interessant sein, aber für Immobilien-Investoren ist es von geringem Nutzen. Den interessieren die Bedingungen vor Ort und die Möglichkeit, hohe Renditen zu erzielen. Er kann in den USA nur 10% des Kaufpreises anzahlen und sich den Rest leihen; ein Anstieg des Immobilienpreises von 10% würde dann seinen Einsatz verdoppeln. Ein jährlicher Preiszuwachs von nur 5% würde ihm Jahr für Jahr eine Rendite auf seinen Einsatz von 50% ermöglichen. Während die Hypothek immer weniger wert wird (gemessen an ihrer Kaufkraft), würde der Hausbesitzer vom steigenden Preis seines Hauses profitieren. O.k., er müsste das Haus instand halten und die Zinsen für die Hypothek zahlen. Aber die könnten geringer sein als der Betrag, den er zahlen müsste, wenn er das Haus mieten würde.

      Die nationalen Statistiken tendieren dazu, das Verlustrisiko für Hausbesitzer zu untertreiben. Sie verdunkeln die extremen Preisbewegungen in einzelnen Städten und Gemeinden. So gab es zum Beispiel während der 1980er-Jahre in einigen Städten der amerikanischen Westküste einen Boom, da sie von den boomenden Ausgaben für Hightech und Verteidigung profitierten. Die Immobilienpreise dort stiegen deutlich. Ein paar Jahre später, als ein großer Teil der Hightech-Produktion nach China, Indien und in zahlreiche andere Länder wanderte, stellte sich eine Stagnation ein, und die Preise fielen spürbar.

      "Investor`s Daily"
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 10:40:00
      Beitrag Nr. 533 ()
      zum letzten Posting passt ein heutiger Artikel aus der WELT: http://www.welt.de/data/2004/12/02/368338.html
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 11:00:21
      Beitrag Nr. 534 ()
      Hallo zusammen!

      Sorry, wenn ich mich mal einmische. Aus der Tabelle in # 527 geht hervor, das.....

      - der DAX von 1966-2003 um jährlich 8.0 %...
      - der DOW von 1966-2003 um jährlich 7.4 %...


      ...gestiegen ist.


      Der DAX hat also anscheinend langfristig besser performt als der DOW und das obwohl er bereits eine sehr scharfe Korrektur hinter sich hat (die dem DOW evt. noch bevorsteht) :eek:


      Kann ich gar nicht so recht glauben :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 12:16:26
      Beitrag Nr. 535 ()
      Wer ist denn seit 1966 schon drin?

      Wie steht denn der DOW seit Beginn seines Bestehens?

      Wer 1996 in den DAX, 2000 wieder raus, 2003 wieder rein, ist sicher mehrfacher Millionär.

      Was hat der wohl für eine Performance.

      Wann geh ich rein, wann geh ich raus, das ist hier die Frage.

      Mal rein, mal raus, jeh nach eigenem gusto.
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 12:34:51
      Beitrag Nr. 536 ()
      Hallo Schürger

      Ist schon klar, aber um Indizes miteinander vergleichen zu können muß ich ja längere Zeitperioden nehmen und kann mir nicht willkürlich einzelne kurze Perioden aussuchen. Und da ist der DAX erstaunlicherweise immer noch etwas besser gelaufen.


      PS: die einfachste (meistens) funktionierende Art des timing ist bekanntlich irgendwann im Okt./Nov. einzusteigen und dann im Frühjahr (sell in May and go away) wieder auszusteigen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 13:07:32
      Beitrag Nr. 537 ()
      Hallo,

      die Diskussion um die Performance DOW/DAX hatten wir schon einmal in #479 bis #489.

      War ganz interssant, da man DOW und DAX nicht direkt vergleichen kann (Kurs/Performance-Index) und man natürlich auch die Währungskurse berücksichtigen muß.

      Ergebnis der Diskussion:
      Damit sieht es für mich so aus:

      Die deutlich bessere Performance des DOW (lassen wir mal die problematische Vergleichbarkeit bzgl. Zusammensetzung heraus)in den vergangenen drei, vier Jahren, wird durch den Dollarverfall für einen Anleger aus dem Euroraum wieder zunichte gemacht. Nimmt man den richtigen Einwand von landingzone (Performanceindex versus Kursindex)#posting482, hinzu, so bleibt doch der DOW vorne bei der Performance, wenn Dividenden miteinberechnet werden.


      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 03.12.04 17:21:36
      Beitrag Nr. 538 ()
      Hallo Atze,
      #527
      Bin, wie geschrieben, nicht mutig und vor allem aus fundamentalen Gründen nicht der Meinung, daß es weiter steigt.
      Werde erst mal den 10.12.04 abwarten, wenn die Bücher der Fonds geschlossen werden ;) - mal sehen, wie die Kurse dann stehen.

      @NurMeineMeinung
      #528
      die Flinte werfe ich nicht ins Korn. Im Laufe dieses threads bin ich schon einige Male ausgestiegen und dann sukzessive wieder neu eingestiegen.
      Womit Du aber Recht hast.- Es gilt langsam über den Tellerrand von DAX und DOW zu schauen (Asien, Indien, Osteuropa).
      Der User Investival hat dazu einiges Kluges geschrieben.
      Und deshalb habe ich ja geschrieben:
      Spreche ich jetzt über die Börse, so heißt es differenzieren.
      Hier die bundesdeutsche Realität - dort die Globalisierte Wirtschaft.


      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 04.12.04 18:41:43
      Beitrag Nr. 539 ()
      Hi Cornelius, :)

      wie wir alle wissen, bewegen sich die Märkte in Trends - abwärts, seitwärts und aufwärts.

      Gerade jetzt geht´s von der laaaangen Seitwärts-Richtung in die Aufwärtsrichtung. :eek:


      DAX


      EURO STOXX

      Solche Phasen sind doch eigentlich prima geeignet, in den Aktienmarkt einzusteigen. ;) Ist meine Meinung. ;)
      Der Stopp-Kurs ist nicht weit entfernt und, falls ein wirklicher Ausbruch aus dem Seitwärtstrend gelingt, braucht man sich nur zurücklehnen und dem Treiben erfreut zuschauen. :)


      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 05.12.04 13:09:54
      Beitrag Nr. 540 ()
      Hallo Atze,

      es sieht gut aus!
      Die Stimmung ist gut, Jahresende, viel Liquidität an den Märkten, Anleihen teuer, Aktien vergleichsweise billig.

      Aber...

      Die Gewinne der Unternehmen steigen, ja sind teilweise so hoch wie im Boomjahr 2000

      nur das Wirtschaftswachstum bleibt gering, die Aussichten für 2005 sind nicht berauschend.

      Warum sehen die Gewinne der Unternehmen so gut aus?

      1. Die Unternehmen haben sich restrukturiert, Entlassungen, Verlagerung der Produktionsstandorte in Billiglohnländer und Massenentlassungen haben eine günstigere Kostenstruktur entstehen lassen, die die Gewinne steigen liesen.
      2. Geänderte Bilanzierungsregeln haben das alte KGV zur Beurteilung der Unternehmen wertlos gemacht. Goodwill Abschreibungen, die den Gewinn der Unternehmen stark drücken können, müssen nicht mehr in die Bilanz aufgenommen werden (in den USA bereits Usus, hierzulande wird es gerade eingeführt)
      ein guter Artikel dazu:http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?action…
      Auszug:
      In den Zahlenwerken fehlt so künftig ein großer Negativposten. Goodwill-Abschreibungen drücken bislang die Gewinne dort besonders, wo zuvor kräftig und vor allem teuer zugekauft wurde. Bestes Beispiel: die Telekom. Ende 2003 hatten die Bonner stattliche 24,5 Milliarden Euro an Firmenwerten in der Bilanz. Die sündteure Übernahme des US-Mobilfunkbetreibers Voicestream und zahlreiche Zukäufe in Osteuropa führten zu diesem DAX-Rekord.
      Allein im laufenden Jahr schreibt Telekom-Finanzchef Karl-Gerhard Eick voraussichtlich 2,5 Milliarden Euro an Goodwill ab. Müßte eine ähnlich hohe Abschreibung auch im kommenden Jahr erfolgen, so blieben von den 5,7 Milliarden Euro Gewinn gerade mal 3,2 Milliarden übrig. Wohlgemerkt: Allein aufgrund der neuen Bilanzierungsstandards liegt der Telekom-Gewinn 2005 um 75 Prozent höher


      Der entscheidende Punkt für mich ist also - es fehlt das Wachstum.

      Nun ist Börse zum großen Teil auch Psychologie.

      Man kann auch sagen - Hey, es sind doch alle Voraussetzungen für einen Boom an den Märkten gegeben.
      Die Rohstoffpreise sind angezogen, die Energiepreise sind angezogen, die Zinsen beginnen wieder zu steigen, also alles Faktoren, die klassischerweise den Aufstieg aus dem Tal der Tränen begleiten. Noch ist die Euphorie nicht ausgebrochen und es ist die beste Zeit zu investieren.


      Aber ... die Energiepreise sind angezogen, weil es den wirtschaftlichen Boom in den asiatischen Ländern und China gab, nicht in Europa oder den USA. Ebenso verhält es sich mit den Rohstoffpreisen. Und die Zinsen selbst bewegen sich immer noch auf historischen Tiefständen.

      Wachstum, Konsum, steigende Beschäftigungszahlen, also andere wichtige Faktoren für eine substanzielle Erholgung der Wirtschaft in Europa und den USA fehlen mir und ich kann auch noch nicht erkennen, daß sich die Aussichten dafür verbessert haben.

      In den USA halte ich die derzeitigen Indexstände für ambitioniert und aufgeblasen. In Europa oder Deutschland für am oberen Rand der Bewertungsskala, weshalb ich weitere Steigerungen zunächst für nicht nachhaltig einschätze.

      Sollte die derzeitige gute Laune durch Ernüchterung ersetzt werden, so stehen wir bald wieder ein paar huntert Punkte tiefer.

      Ist aber nur meine bescheidene Meinung und wie schon oben beschrieben, mann kann die derzeitige Lage unterschiedlich interpretieren, deshalb gilt zur Zeit für mich - in doubt stay out.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 05.12.04 22:04:51
      Beitrag Nr. 541 ()
      Hi Cornelius, :)

      es gibt wohl immer Gründe, für und gegen den Aktienmarkt.

      Wie der Markt dann damit umgeht kann man immer schlecht einschätzen. :(

      Die meisten hätten wohl nicht gedacht, dass das Jahr 2004 ein Jahr der Trading-Range ist. :confused:

      Und das Jahr 2005? :confused:
      Ich tippe zwar zunächst aufwärts, aber wer weiss, vielleicht kommt ja doch alles ganz anders. ;)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 06.12.04 04:34:09
      Beitrag Nr. 542 ()
      @investival
      Wer hat denn Jahre lang – und wie wir heute wissen, zT. mit der Projektion regelrechter Luftschlösser – den Kapitalimport propagiert, und damit in anderen Ländern – in punkto Kapital bisweilen völlig maßlosen – Export provoziert, um die eigene Binnenkonjunktur aufzudrehen?
      ja, ja! Aber wer ist mit großer Begeisterung darauf eingegangen weil ja 2 und 2 logischerweise etwa 7,5 sind und nächstes Jahr sind wir dann alle Millionär. :p

      Ansonsten sind mir die Amis nur Beispiel. Für ihre Handelsbilanzen brauchen die Länder dieser Welt Deutschland nicht nur als Exporteur sondern auch als Konsument ihrer Warenangebote.

      Wer hat eigentlich die Stuttgarter gezwungen Chrysler zu kaufen?
      Mußte BMW den Rover zwangsweise kaufen?
      Nee nee. Aussaugen sieht für mich anders aus.

      ist ja aber auch NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 06.12.04 11:02:39
      Beitrag Nr. 543 ()
      @NurMeineMeinung,

      die Amis sind natürlich nicht explizit Schuld an Kapitalexport und -vernichtung in bzw. durch andere Länder. Ich sagte allerdings auch nur `propagiert` (via einer Politik des starken USD unter Inkaufnahme einer Überbewertung) bzw. `provoziert` (zB. durch deren Investmentbanker, die hernach am besagten Rover- und Chrysler-Deal auskömmlich verdienten), und monierte dann politikseits Versäumnisse im Zuge der Globalisierung (die dt. Wirtschafts»elite« ist nicht minder einzubeziehen, keine Frage).
      Schuld ist letztendlich, nach außen hin, natürlich immer der, der den Fehler begeht, keine Frage, :D
      Ich denke indes nicht, dass die Amis die Dt. `kritisieren`, weil die Dt. diese Fehler mach(t)en ... Als Altruisten wären mir die Amis (trotz per se würdigenswerter Fakten im historischen Kontext) wirklich fremd, ;)

      Für ihre Handelsbilanzen brauchen die Länder dieser Welt Deutschland nicht nur als Exporteur sondern auch als Konsument ihrer Warenangebote
      Das kann man aber nicht plakativ einfordern, sondern ist doch auch eine Frage vieler externer Umstände, wie zB. der Preise sprich Währungsrelationen oder der Produktwettbewerbsfähigkeit. Die dt. Daimler ist ergo sicher kritikwürdig, dass sie bei Chrysler nicht tabula rasa macht – aber so wollen die Amis ihre Kritik wohl kaum verstanden wissen ...

      Korrekturen sind auf beiden Seiten nötig, USA hat zzt. keine, Dtld. eine zu hohe Sparquote, bei einer zudem, volkswirtschaftlich gesehen, miserablen, ja destruktiven Anlagekultur. Und Dtld. hat sein Top-Asset hergegeben, die Buba mit der DM, die nun als Regulator für hiesige Zustände ausfällt bzw. diese durch ihren Ausfall zementiert. Faire Kritik berücksichtigte auch das, zumal die eines »Bootsinsassen«.

      investival
      Avatar
      schrieb am 08.12.04 02:55:09
      Beitrag Nr. 544 ()
      @investival
      Das kann man aber nicht plakativ einfordern, sondern ist doch auch eine Frage vieler externer Umstände, wie zB. der Preise sprich Währungsrelationen oder der Produktwettbewerbsfähigkeit.
      Doch das kann man! Die Weltwirtschaft ist eine Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit. Geben und Nehmen, Kaufen und Verkaufen, wie immer und überall. An Preisen oder Währungsrelationen kann es zur Zeit ja auch kaum liegen... ;)

      Verbietet den deutschen Politikern doch einfach mal das Wort Reformen -wird bestimmt sehr still werden. :D

      bis dahin ist es aber NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 08.12.04 09:34:02
      Beitrag Nr. 545 ()
      @NurMeineMeinung,

      nur weil einer der `vielen externen Umstände` langsam gerade kommt, berechtigt das doch nicht zum expliziten Einfordern.

      Geben und Nehmen
      Sic! Den USA wurden jahrelang bis in jüngste Zeit gegeben, nämlich Kapital (und wohl unbestreitbar nicht nur für sinnvolle Investitionen). Das mag ja sogar noch bis Enron gerechtfertigt gewesen sein, hernach aber defintiv nicht mehr. Und wenn ein dermaßen zum Konsum provozierter Staat resp. einige seiner via auslandsfinanzierter Steuersenkungen verwöhnten `Experten` nun diese Konsumbereitschaft von anderen als EIGENleistung fordert, ohne das sich die Kapitalströme vorher nicht mindestens ausgleichen (sollen) – sorry: Er hat dazu keine Berechtigung, es zeugt von 0 Problemverständnis geschweige denn -lösungskompetenz, und es hat NICHTS mit `geben und nehmen` zu tun.
      Etwas anders sähe es vielleicht aus, wenn er denn wirklich mehr als Konsum(güter) wettbewerbsfähig zu bieten hätte ... Aber dann bräuchte er sich wohl auch kaum so aus dem Fenster lehnen, ;)

      Mein Einwand relativiert nicht die Änderungsnotwendigkeit auch von mir immer wieder kritisierter Zustände hierzulande ...
      Verbietet den deutschen Politikern doch einfach mal das Wort Reformen
      :D

      investival
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 02:33:17
      Beitrag Nr. 546 ()
      @investival
      Ich habe von Weltwirtschaft und Gemeinschaft geschrieben! Die USA sind bestimmt das rote Tuch für Dich ;)

      ist zumindest MeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 10.12.04 12:33:07
      Beitrag Nr. 547 ()
      @NurMeineMeinung,

      da muss ich Deine Meinung mal relativieren:
      Es sind nun mal US-Adressen, denen Du in #528 das Recht zugespochen hast (`nicht zu unrecht` verstehe ich jedenfalls so), von Dtld. einzufordern.
      Da kann ich mich in einer Erwiderung wohl schlecht auf den Rest der Welt beziehen ... ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 21:48:06
      Beitrag Nr. 548 ()
      Hallo,
      DAX 4174, DOW 10543,

      Nun könnte man sagen - am Top ausgestiegen - wunderbar.

      Aber - Ich bin immer noch nicht sicher, wie es weiter geht. Die Rallye hat an Fahrt verloren, aber ist sie zu Ende oder haben wir nur eine notwendige Konsolidierung?

      Im kurzfristigen Bereich eine Prognose abzugeben finde ich weiter unmöglich.

      -Gold ist gefallen - die Chartjünger sagen, eine notwendige Verschnaufpause im Uptrend,der noch nicht gebrochen ist.

      -Das US- Haushaltsdefizit ist weiter gestiegen (Das US-Haushaltsdefizit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Monat November von 43 Mrd. Dollar auf 57,9 Mrd. Dollar erhöht.)

      -Der Ölpreis ist soweit gefallen, daß die OPEC die Förderquoten reduzieren will (erinnert sich niemand mehr an die Aussagen der OPEC, daß ein Ölpreis zwischen 24-32$ anzustreben sei??)

      - die Zinserhöhung in den USA um 25 Basispunkte scheint beschlossen ( und damit auch der Höhenflug des Euro zunächst gebremst)

      - Das Verbrauchervertrauen in den USA steigt ( Der Gesamtindex stieg überraschend deutlich von 92,8 Punkten im Vormonat auf nun 95,7 Punkte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 93,5 Punkte gerechnet.
      Diese Daten signalisieren ein verbessertes Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der stark beachtete private Konsum macht etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus.)

      -Die US-Erzeugerpreise steigen langsamer (
      Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise um 0,5 Prozent an, während Volkswirte nur ein Plus von 0,1 Prozent erwartet hatten. Bereinigt um die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise erhöhten sich die Preise in der Kernrate nur um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und entwickelten sich damit wie von Experten erwartet.

      -Das EU-Leistungsbilanzdefizit steigt (Die europäische Statistikbehörde Eurostat teilte in ihrer ersten Veröffentlichung mit, dass sich das Leistungsbilanzdefizit im dritten Quartal 2004 ausgeweitet hat.
      Demnach stieg das Defizit in der Leistungsbilanz der EU25 auf 5,3 Mrd. Euro, im Vergleich zu –3,0 Mrd. Euro im zweiten Quartal 2004 und +6,4 Mrd. Euro im dritten Quartal 2003. Ferner sank der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz von 14,3 Mrd. Euro im Vorquartal auf nun 10,3 Mrd. Euro.

      - Das Wachstum in Deutschland schwächt sich ab (Gemäß einer Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) erwarten die Banken ein durchschnittliches BIP-Wachstum von 1,4 Prozent im Jahr 2005. Im laufenden Jahr sehen sie die Wachstumsrate bei 1,8 Prozent.

      Wie schon vor Monaten geschrieben, befinden wir uns immer noch in einer Bodenbildungsphase und das Problem ist - niemand kann sagen wie lange diese noch anhalten wird.

      Angesichts der sozialen Veränderungen gerade in Deutschland (HartzIV,usw.)wird sich zu Beginn des Jahres 2005 das Sentiment in Deutschland weiter verschlechtern.
      Einkommenseinbußen allerorten, Nachrichten über die Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten werden uns bevorstehen. Fragen über die soziale Gerechtigkeit , Umverteilung und Steuern für die "Reichen" werden nicht gerade das Investitionsklima verbessern.

      Insgesamt rechne ich mit einem Downmove an den Börsen.
      Und darauf werde ich jetzt warten - dieser wäre gesund und würde eine gute Grundlage für neue Aktieninvestitionen darstellen.

      Weiter Cash und entspannt,

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 22:08:04
      Beitrag Nr. 549 ()
      Hallo Cornelius


      ....Angesichts der sozialen Veränderungen gerade in Deutschland (HartzIV,usw.)wird sich zu Beginn des Jahres 2005 das Sentiment in Deutschland weiter verschlechtern.
      Einkommenseinbußen allerorten, Nachrichten über die Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten werden uns bevorstehen. Fragen über die soziale Gerechtigkeit , Umverteilung und Steuern für die " Reichen" werden nicht gerade das Investitionsklima verbessern....



      Ich würde dem mal widersprechen wollen: der deutsche Einzelhandel prognostiziert den besten Weihnachtsumsatz seit 7 (!) Jahren.
      Es scheint so, als wäre in den letzten Jahren vorwiegend aus Unsicherheit über die weitere Entwicklung von Arbeitsplätzen, Renten e.t.c. gespart worden (Angstsparen). Obwohl sich die Lage eigentlich nicht gebessert hat, geben "die Leute" wieder mehr Geld aus. Über das warum kann nur spekuliert werden - ich vermute, das man sich einfach mental ein Stück weit mit der unsicheren Situation abgefunden hat (nach der extremen Konsumzurückhaltung der letzten Jahre).

      Gruß Ignatz
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 22:29:53
      Beitrag Nr. 550 ()
      Cornelius,

      ich warte auch schon dauernd auf eine Nokia bei 8 Euro.

      Vielleicht klappt es noch.:lick::lick::lick::lick:
      Avatar
      schrieb am 11.12.04 23:27:38
      Beitrag Nr. 551 ()
      Hallo Ignatzwrobel,
      wie geschrieben bin ich mir über die kurzfristige Situation (bis Anfang Januar) nicht im Klaren.
      Windowdressing,usw. könnte den DAx bis 4300 und den DOW bis 10700 treiben. Das würde mMn die Konsolidierung noch etwas stärker ausfallen lassen.
      Die Einzelhandelsumsätze mögen noch mal steigen und vielleicht hat ja das Kanzlerwort etwas bewirkt, daß die hohe Sparrate hierzulande endlich sinkt:D.
      Aber an der grundsätzlichen Situation, daß dem durchschnittlichen Haushalt weniger Geld zur Verfügung steht, hat sich nichts geändert.
      Das Risiko jetzt zu investieren schätze ich höher ein, als die Chance auf nachhaltige Kursgewinne.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 11:27:39
      Beitrag Nr. 552 ()
      @Cornelius,

      erinnert sich niemand mehr an die Aussagen der OPEC, daß ein Ölpreis zwischen 24-32$ anzustreben sei??
      :D
      Alles nur Geblubber.

      Es spricht sicher einiges dafür, dass die gestiegenen Aktienkurse einer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit abflauenden Weltkonjunktur Tribut zollen werden. Ob das reicht, um (meist noch relativ junge) Uptrends (im DAX zB. EON, BASF) zu brechen, bleibt abzuwarten; mE. bräuchten wir dazu schon eine echte Welt-Rezession, und die sehe ich nun doch nicht, nur weil die USA demnächst mal endlich ausatmen (müssen). Spezielle Belastungen (höhere Abgaben und Energiepreise) hierzulande werden auf solche Werte kaum Einfluss haben, eher werden die bekannten Branchen weiter darben. Das Investitionsklima bleibt in den Köpfen der Deutschen sicher schlecht, das ist freilich aber auch Folge des gründlich zerstörten Vertrauens hierzulande. Die Ausländer jedenfalls beginnen derweil zumindest relativ preisdeflationierte dt. Assets einzusammeln: die USA dJ. zB. iWv. ca. 50 Mrd, von Top-AGen über Immobilien bis zu faulen Bankkrediten (das wird dann ob der eigenen verpassten Chancen sicher auch zukünftig fürs Jammern hierzulande sorgen, muss ja schließlich weiter gehen, :D).

      Ergo denke ich nachwievor, dass es lohnt, Konsolidierungen/Korrekturen in den relativ krisenresisten AGen, durchaus auch aus »schwarzen« Branchen (zB. IKB, DPB), zu nutzen. In diesem Sinne sehe ich keine Veranlassung, bei dividendenrenditesicheren Werten nun in Erwartung einer Korrektur auszusteigen. Das »Risiko«, dass zwischenzeitlich diese Werte im Zuge weiterhin stetiger operativer Fortschritte (nicht alles beruht auf nur auf Kosteneinsparungen) zB. von ertragsorientierten Anlegern (von woher auch immer) zunehmend entdeckt werden oder ich mich gar noch woanders verzettele, wäre mir einfach zu hoch, auch in Anbetracht ansonsten fast durchweg dürftiger Anlagealternativen.

      Und sicher ist auch an der Vermutung @IgnatzWrobels was dran: Der Mensch ist ein Gewöhnungstier, und irgendwann braucht er neue Klamotten, ein neue(re)s Auto, will sich irgendwo auch »optisch« halten oder gar mal wieder verbessern, wo alles um ihn herum schlecht(er) ist bzw. wird – das Leben ist schließlich begrenzt. Deshalb eine fundierte Binnenkonjunktur zu erwarten geschweige denn zu konstatieren, ist aber sicher gewagt, dafür greift die relative Armut doch schon zu sehr um sich. Anders herum sollte das die Sicht nach unten hin aber doch relativieren, Dtld. hat, bei aller negativen Tendenz, ja immer noch eine breite Mittelschicht, die ihr Geld (in wenig bis unrentablen Anlagen) schon viele Jahre `angstgespart` hat.

      investival
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 11:36:08
      Beitrag Nr. 553 ()
      `Alles nur Geblubber` – Vielleicht war das ja mal wirklich die Absicht ... bei einem dererseits – freilich grob fahrlässig irrtümlich – angenommenen stabilen USD.
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 12:46:23
      Beitrag Nr. 554 ()
      Was haben denn die Kapitalkosten in den Neunzigern ausgemacht?

      Es gab Hochzinsphasen mit 9% Schuldzinsen, da wurde Geld abgeschöpft.

      Jetzt haben wir historisch niedrige Kapitalkosten.

      Die Banken haben die Hose voll, credit crunch hat Einzug gehalten.

      Man kann auch alles kaputt reden.

      Ein bißchen Inflation muss sein, der Maastrichtvertrag war das Dümmste, was uns passieren konnte.

      Außerdem muss die Staatsquote drastisch gesenkt werden.
      48% des BIP ist viel zu viel.
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 17:27:55
      Beitrag Nr. 555 ()
      Hallo,

      das schwierige an der derzeitigen wirtschaftlichen Situation für mich ist, daß viele Erfahrungswerte und "Wahrheiten" der Vergangenheit zur Erklärung von Wirtschaft nicht mehr so ohne Weiteres zutreffen oder anwendbar sind.

      Wir haben eine Inflation z.B. in China und auch bei uns.
      In Amerika extreme Geldmengensteigerungen, die mit einer niedrigen Zinspolitik das Wachstum in den USA bis jetzt am Leben erhalten haben.
      Nun müssen die Zinsen erhöht werden und damit steigt die Gefahr das es zu einer Konjunkturflaute und in deren Folge es zu einer Rezession kommt.

      Das Wort Stagflation macht die Runde.
      Stagflation, eine Mischung aus wirtschaftlicher Stagnation und schwachen Wachstumsraten (0.5 bis 1,5% p.a.), sowie ansteigenden Inflationsraten (4 bis 6% p.a.).

      Scheinbar wird die Gefahr der Inflation, geboren durch eine immer weiter steigende Geldmenge, derzeit als recht hoch angesehen - höher als die Gefahr, mit diesem Schritt die Konjunktur weiter abzuwürgen.

      Steigende Zinsen führen z.B. zu weniger Investitionen (in D kommen Sonderprobleme der Wirtschaft noch hinzu - Basel II oder die geringe Eigenkapitalquote).

      Die Frage stellt sich für mich als Privatanleger, wie begegnet man dieser Situation.

      -Cash? - zwar flexibel, aber die Entwertung des Bargeldes wird nicht durch die Zinsen, die man dafür erhält, ausgeglichen.
      -Rohstoffe? - eine Konjunkturverlangsamung hat auch weniger Nachfrage zur Folge, gerade von dem jetzigen hohen Niveau der Rohstoffpreise kann es zu starken Einbrüchen kommen
      -Gold? Bringt keine Zinsen
      -Immobilien? - schwer veräußerbar in Krisenzeiten, Wertsteigerung gerade in D vor dem Hintergrund von Altersstruktur, lahmender Wirtschaft und stagnierenden Einkommen und Wegfall von Fördermitteln - schwierig
      -Aktien? eine wirtschaftlicher Stagnation führt sicher nicht zu steigenden Aktienkursen.

      Was wäre eine Strategie, die auch langfristig Gewinne oder zumindest Kapitalerhalt ermöglicht??

      Ratlos,

      C.
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 20:22:10
      Beitrag Nr. 556 ()
      Hi Cornelius, :)


      Die Punkte von CASH bis AKTIEN hast du ja schon aufgeführt mit den erheblichen Risiken. :(

      Was wäre eine Strategie, die auch langfristig Gewinne oder zumindest Kapitalerhalt ermöglicht??

      Ich denke, als Arbeitnehmer hat man fast keine Chance :(
      Es wird weniger verdient und die Abgaben (z.B. Sozialversicherungsbeiträge, Strompreise etc.) steigen. Insofern kannst du eigentlich nur Konsumverzicht betreiben und die Sparquote erhöhen.

      Als selbständig Tätiger hat man nun die Chance, die Gewinne zu steigern, indem man die Mitarbeiter reduziert und den verbliebenen Arbeitnehmern durch den Angst-Faktor die Löhne/Gehälter kürzt.

      Ich finde, es kommt eine gefährliche Spirale in Gang.
      Löhne/Gehälter sinken - und konsumiert wird nur noch das nötigste und das möglichst billig.

      -----------------------------------

      Fazit für die Kapitalanlage:
      Lieber kein Risiko eingehen (Aktien, Anleihen, Gold etc.) und sich mit minimalen Zinsen zufrieden geben.
      Meiner Meinung nach ist es eine gute Zeit für eine eigengenutzte, nicht zu üppige Immobilie, aber das geht ja auch nur, wenn man beruflich nicht Angst haben muss, versetzt zu werden oder sich ggf. wegen Arbeitslosigkeit eine neue Stelle in einer anderen Stadt zu suchen.

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 12.12.04 23:32:56
      Beitrag Nr. 557 ()
      Hallo Atze

      .... Meiner Meinung nach ist es eine gute Zeit für eine eigengenutzte, nicht zu üppige Immobilie, aber das geht ja auch nur, wenn man beruflich nicht Angst haben muss, versetzt zu werden oder sich ggf. wegen Arbeitslosigkeit eine neue Stelle in einer anderen Stadt zu suchen.....


      ... seh ich ganz anders.

      Ich kenn da mehrere Fälle wo Leute "auf dem Land" wohnen und ihre Immobilie zur Zeit nicht mehr zu einem angemessenen Preis verkaufen können. Dieser Trend wird sich in Zukunft vermutlich noch durch demografische Faktoren (Überalterung) und Landflucht weiter verstärken. Wer heute im ländlichen Raum baut sollte sich darüber im Klaren sein, das er seinen eingesetzten Betrag beim Verkauf vermutlich nicht mehr sehen wird - für einen Rentner vielleicht belanglos, für einen gerade arbeitslos gewordenen, der sich in einem anderen Teil Deutschlands einen neuen Job suchen muß, hingegen ein sehr wichtiger Aspekt.


      Übrigens - für städtische Immobilien in attraktiven Lagen gilt das bisher (noch?) nicht.



      Da find ich Aktien doch 1000 mal spannender - sie sind nicht nurch inflationssicher, nein es gibt auch nichts flexibleres. Und warum z. Bsp. nicht in value-Aktien investieren? Es gibt an der Börse doch fast immer Chancen. Dieses "Aktien werden in Deutschland keine Perspektiven mehr haben" find ich viel zu pauschal, es wird immer Nischen und Branchen geben, die gut laufen werden.


      nur meine Meinung

      Ignatz
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 04:25:59
      Beitrag Nr. 558 ()
      @Ignaz
      Sehe Deine Befürchtungen bezüglich Immobilien in D genauso. Seit Jahren schon gibt es in D nur noch einen reinen Käufermarkt. Die Menschen die ihre (einzige?!) berufliche Chance weit weg in anderen Orten fanden, sitzen häufig auf ihren unverkäuflichen Immobilien und versuchen einem finanziellen Desaster zu entrinnen. Wohnt eben nicht jeder in München Frankfurt oder Hamburg. Bei anderen geht es gut und sie bemerken gar nicht welches Damoklesschwert über ihren Köpfen schwebt.
      Das ist in vielen Ländern völlig anders! Da ist es oftmals kein Problem mit Immobilien gut zu verdienen (denke da nicht an die USA ;)).

      @Cornelius
      Was wäre eine Strategie, die auch langfristig Gewinne oder zumindest Kapitalerhalt ermöglicht??
      Meine Antwort: Werdet doch endlich die 68er los!
      Die deutsche Politik wird doch seit 1998 durch die 68er Generation bestimmt (davor war´s schon schlimm genug). Diese Menschen überziehen jedes und alles mit ihren Ideologien. Ohne jemals irgendetwas geleistet oder für etwas Verantwortung getragen zu haben fordern sie in jungen Jahren eine Kulturrevolution, erobern letztlich die wesentlichen Ämter in Politik, Verwaltung und Justiz. Im Handumdrehen stehen die Fahrräder sonst wo und werden durch kapitalistisches Großgerät ersetzt. Für mich sind diese 68er kollektivistisch, liberales denken ist ihnen völlig fremd, von Marktwirtschaft verstehen sie gleich gar nichts, der Sinn einer Familie wird ad absurdum geführt, ein zielloses multikulti Gefasel ohne den geringsten Realitätsbezug, keinerlei wirkliches Nationalbewusstsein –wer hat sie gewählt und wessen Interesse vertreten sie eigentlich-, besudeln die Leistungsträger des eigenen Landes und die ständige Steigerung von Staatsknete und Staatseinfluss wird gefördert und bejubelt. Hilflos und hoffnungslos überfordert schwätzen sie heute ständig von Reformen da sie ein Volk ja irgendwie `Bei der Stange` halten müssen.

      Wenn diese Truppe mit Altersbezügen die ein normaler Mensch in etwa 100-300 Jahren erreichen kann abtritt (2010!) dann wird es in D einen Rechtsruck geben der mir heute schon Sorgen bereitet.

      Zu Deinen Punkten NurMeineMeinung
      Cash- Australien, Schweiz, langfristig
      Rohstoffe- der Bereich geht immer. Sie werden schließlich nicht mehr auf diesem Planeten.
      Gold- sterben werden auf Grund der absurden Staatsschulden z. B.: a)Yen, b)Dollar, c)Euro
      Immobilien- eindeutig ja, aber nicht in D
      Aktien- Australien, Österreich, Konvergenz

      Aber was soll`s ist ja NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 09:06:29
      Beitrag Nr. 559 ()
      Das Desaster bei Immobilien sehe ich eher bei Gewerbeimmobilien, s. Immobilienfonds.

      Wer auf dem Land gebaut hat, hat billige Baugründe gefunden, hat meist in Eigenleistung gebaut und zahlt locker mit der ersparten Miete.

      Außerdem ziehen immer mehr Rentner aufs Land, wegen der billigen Immobilien.

      Die Wertsteigerung bei Stadtimmobilien wird in Zukunft die Hochrechungen der Banken und anderen Initiatoren nicht mehr erfüllen.

      Zu teuer gebaut, zu wenig Rendite, vor allem im Osten.
      Das Steuersparmodell nach Kohl`scher Art hat nicht funktioniert.

      In Aktien regelmäßig zu investieren, halte ich unter Langfristaspekten für garnicht so verkehrt, wenn auch
      die Leuschel & Co den Weltuntergang prophezeien.

      Immerhin sind es Sachwerte, Beteiligungen am Wirtschaftskreislauf.
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 20:54:29
      Beitrag Nr. 560 ()
      Hallo Schürger,

      Immobilie ist nicht gleich Immobilie.
      Natürlich spielen all die Faktoren, wie Lage, Kaufpreis, Selbstnutzung (ist wirtschaftlich selten sinnvoll, auch wenn man uns dies so verkaufen will) oder Vermietung, oder der Einstieg über Geschlossene/Offene Immofonds eine Rolle.

      Nur generell denke ich, daß Immobilien hier in Deutschland nicht mehr die gewohnte Wertsteigerung wie in den letzten 50 Jahren bringen werden (Ausnahmen wird es natürlich immer in 1a-Lagen geben),
      -ja aus mehreren Gründen (der Altersstruktur, sinkender Kaufkraft, Verschiebung der Einkommensverhältnisse und versiegender öffentlicher Förderung) stagnieren oder weiter fallen werden.

      @all,

      ein informativer thread, den es zu lesen lohnt:
      Thread: Aufruf an den User BTrend

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 13.12.04 21:08:20
      Beitrag Nr. 561 ()
      Hallo NurMeineMeinung,
      Meine Antwort: Werdet doch endlich die 68er los!

      Ein etwas provokanter Aufruf, denn sind wir nicht alle von dieser Bewegung beeinflußt, sei es in der Schule, im Berufsleben, durch unsere Kinder, usw.
      Nicht alles ist schlecht und wer hätte noch gern "den Muff von 1000 Jahren unter den Talaren":rolleyes:

      Richtig ist, daß einige Werte unter die Räder gekommen sind, wie Moral, Ehrlichkeit, Gemeinsinn usw.

      Wenn ich heute die Behauptung aufstelle, der Ehrliche ist der Dumme, dann wird dies in Befragungen von der Mehrheit als richtig beantwortet!

      Dies ist aber ein weltweites Problem (Berlusconi feiert einen Freispruch, weil die Vergehen verjährt sind, CDU-Ahrends findet es normal, fürs Nichtstun 60.000Euro pro Jahr zu kassieren und der wiedergeborene Christ Bush - nun darüber muß man nicht mal mehr reden).

      Eine Radikalisierung, egal ob nach links oder rechts, wird es geben, wenn sich die Lebensverhältnisse weiter für die breite Masse verschlechtern (siehe Wahlen in den Neuen Ländern).

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 22.12.04 17:48:45
      Beitrag Nr. 562 ()
      Lieber Cornelius,
      das Jahresende nähert sich und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Alle Werte noch im Depot. Aber ich werde bei "gefühlten" Hochständen die Werte, die plus gemacht haben verkaufen und meine paar Kröten auf sicher legen. Insgesamt habe ich die letzten 2 Jahre ein plus von 17% machen können. Das ist zwar nicht der Brüller aber immerhin mehr als mir die Sparkasse gibt. Leider hab ich noch die Kröten Jenoptik und MUV2 die noch nicht aus dem Quark sind im Depot, aber die lass ich erstmal stehen.
      Ja is denn scho Weihnachten
      Liebe Grüße Buskus
      Avatar
      schrieb am 24.12.04 16:22:37
      Beitrag Nr. 563 ()
      Hallo,
      DAX 4251, DOW 10827

      Nun haben wir doch noch neue Jahreshöchststände – schön!!
      Und ich frage mich natürlich, ob es wohl so weitergeht, mein Ausstieg falsch oder zu früh war.

      In einem anderen thread Thread: Grüner VM neuester Kommentar wurde über eine Meldung von Thomas Grüner (Geschäftsführer und Gründer der Vermögensverwaltung „Grüner Vermögensmanagement“) diskutiert.
      Dieser Herr sagte:
      Die Gewinne der im S&P 500 gelisteten Unternehmen haben in diesem Jahr um ca. 19% zugelegt. Der S&P 500 selbst jedoch um bisher lediglich 8,2%. Die Gewinne der im DAX 30 vertretenen Werte, haben sogar um ca. 60% (!) gegenüber 2003 zugelegt. Der DAX weist bisher einen Zuwachs von ca. 6,3% auf. Wenn die Gewinne so stark zulegen, die Aktienmärkte aber deutlich weniger profitieren, dann stürzen die Bewertungen der Aktien ab, Aktien werden „billiger“. Diesen Crash kann man aber nicht in Punkten oder in Prozenten messen, sondern nur in Bewertungsmaßstäben erkennen. Unsichtbar – aber vorhanden.
      Die Aktienmärkte hätten also in diesem Jahr in den USA um 19% und in Deutschland um 60% zulegen müssen, da die Gewinne der Unternehmen so stark gestiegen sind. Haben sie aber nicht. Bereits zu Jahresanfang waren Aktien im historischen Vergleich nicht teuer. Durch diese Gewinnsteigerungen sind sie nun extrem günstig. Das Kurspotential ist immens.

      Nun, eine andere Quelle sagt dazu das Gegenteil:

      Das Big Board verkündete heute dass die Gewinne der US-Unternehmen in den vergangenen 12 Monaten um durchschnittlich 27% gefallen sind. So hätten alle an der NYSE gelisteten Unternehmen lediglich 1,43 Milliarden $ Gewinn im Q3 eingefahren, vor einem Jahr lag diese Zahl noch um knapp 30% höher. Gleichzeitig konnten die Märkte aber weiter ansteigen: Der Dow Jones legte um 5% zu während die Nasdaq einen Zugewinn von 14% präsentierte.
      Quelle: (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/


      Um es kurz zu machen, je mehr man sich mit den fundamentalen wirtschaftlichen Daten beschäftigt, nicht nur die Überschriften liest , desto deutlicher wird, dass zunehmend getrickst wird, sei es von Staaten oder Unternehmen, um gute Zahlen verkünden zu können.

      Wobei ich hier mal dem Big Board mehr Glauben schenke, als jemandem, der mir etwas verkaufen will..:D

      Amerika annualisiert seine Wirtschaftsdaten, benutzt den Hedonistischen Wertansatz und erklärt:
      Die US-Regierung rechnet für das kommende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5% und für 2006 mit einer um 3,4% höheren Wirtschaftsleistung. Für 2009 und 2010 sei mit Raten von 3,1% zu rechnen, das anvisierte Wachstum sollte ausreichen, die geplante Reduzierung des Budgetdefizits zu erreichen, teilten Weißes Haus und Finanzministerium am Freitag mit. Fiskalische Zurückhaltung und eine starke Wirtschaft seien die beiden entscheidenden Elemente des Vorhabens, das Haushaltsdefizit bis 2009 zu halbieren, erklärte Joshua Bolton, Direktor des Office of Mangement and Budget (OMB)

      Europa schönt die Defizite:
      Um ihre Eurofähigkeit unter Beweis zu stellen, greifen seit 1. Dezember neben der Slowakei auch Ungarn, Polen. Lettland, Litauen, aber auch Dänemark auf eine Sonderregelung zurück, die ihnen eine nachhaltige Verschönerung der Defizitzahlen erlaubt. So können die Staaten bis einschließlich 2007 die Einzahlungen in die private Rentenkasse auf ihr Bruttoinlandsprodukt anrechnen. Die dadurch erzielten Mehreinnahmen drücken die offizielle Verschuldung. Nach Berechnungen der „Budapester Zeitung“ sinkt das Defizit Ungarns auf diese Weise im laufenden Jahr von 5,3 auf 4,5 Prozent, im Jahre 2005 von geschätzten 4,7 auf wohl 3,8 Prozent......



      Die Liste ließe sich über geänderte Bilanzierungsregeln zur Aufblähung der Gewinne bei Unternehmen, usw.,usw. endlos weiterführen.

      Aber was bedeutet dies alles?

      Nun gibt es die einen, die sagen, was wollt ihr denn, es geht doch weiter, die Kurse steigen, Verschuldung , steigende Zinsen, all das haben wir im Griff.
      Die anderen sehen den Untergang und Crash eher heute als morgen.

      Ich denke keine der Meinungen ist ausschließlich richtig.
      Richtig ist – der Verteilungskampf wird auf allen Ebenen härter.
      Die USA sichern sich über alle rechtstaatlichen Regeln hinweg das Öl im Irak, Putin das Öl von Yukos. Firmen entledigen sich ihrer Pensionsansprüche durch Insolvenzen.
      Es wird getrickst, gemauschelt und betrogen ohne Rücksicht auf Verluste.
      Politiker basteln sich ihre Gesetze (Berlusconi), treten vielleicht zurück (Ahrends, Meyer, usw.), fallen aber weich durch ihre Pensionsansprüche.

      Erschreckend ist nicht, das dies passiert (passierte schon immer), nein erschreckend ist, dass die Verantwortlichen durch ihren rücksichtslosen Machtmissbrauch keinerlei Konsequenzen zu fürchten haben, sobald sie eine gewisse Stufe der Macht erreicht haben und dieses Handeln heute zur Normalität geworden ist.

      Für mich knackt es gewaltig im Gebälk der wirtschaftlichen und politischen Welt.

      Ein paar Fragen sollte man versuchen, für sich selbst zu beantworten:

      Was passiert, wenn die Zinsen weiter steigen?
      Amerikas hat ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, daß sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Das Wachstum wird über Kredite erkauft und die Amerikaner haben soviel dämliche Europäer und Japaner und andere Asiaten, die ihnen das Geld immer jeden Tag von neuem schicken. Wie lange noch?

      Wann sind die Immobilienkredite der amerikanischen Verbraucher nicht mehr zu bezahlen?

      Wie lange lässt sich der Konsum der amerikanischen Verbraucher noch steigern?

      Wie lange sind unsere heutigen Renten – und Sozialsysteme noch funktionsfähig bei sinkender Zahl von Erwerbstätigen und einer Arbeitslosigkeit von über 5Mio. - und reicht ein prognostiziertes Wachstum von 0,9% - 1,4% für 2005 in Deutschland aus?

      Nun steigen die Indizes, weil das Öl fällt, aber warum stiegen sie nicht als das Öl bei 30$ stand und viel billiger war?

      Wer soll konsumieren, wenn weiter entlassen wird?

      Haben wir ein Gewinnwachstum auf Grund von Restrukturierungen und Einsparungen oder weil Produktion und Absatz steigen?

      Habe ich mehr Einkommen, mehr verfügbares Geld als vor einem Jahr?

      Welche Branchen wachsen eigentlich (Einzelhandel? Baugewerbe? Automobilsektor?)?

      Warum stehen die Indizes auf Jahreshöchstständen, wenn selbst offizielle Stellen von einer Wachstumsverlangsamung in 2005 sprechen?


      Fazit:
      Fundamental betrachtet ist mein Eindruck:
      Wir tanzen auf einem Vulkan, der jederzeit ausbrechen kann.
      Ob es gut geht oder es explodiert, kann wohl niemand sagen – aber man kann festhalten, dass die Risiken immens und im Laufe des Jahres 2004 weiter gestiegen sind.
      Die Chancen auf dem Aktienmarkt halte ich deshalb zunächst für sehr begrenzt.

      Gruß und schöne Festtage,

      C.
      Avatar
      schrieb am 25.12.04 11:48:37
      Beitrag Nr. 564 ()
      @Cornelius,

      Die USA sichern sich über alle rechtstaatlichen Regeln hinweg das Öl im Irak, Putin das Öl von Yukos
      Wobei Bush sich an fremden Eigentum vergreift, während Putin so »nur« versucht »sein« Eigentum zu halten. Und Russland maßt sich auch nicht an, Vorbild für den Rest der Welt zu sein (was natürlich auch keine Entschuldigung sein kann).

      Die Dinge drumherum tragen allesamt sicher zur Problemlösungsverschiebung und damit -verschärfung bei. Das sich die Börsen derweil stabilisieren, mag sicher auch einer Art Kontrollillusion zuzuschreiben sein, von der auch ich mich im Realtimebroking-Zeitalter nicht völlig freisprechen kann (wiewohl ich mich allerdings auch »fulltime« mit der Börse beschäftigen kann), und daher kann es in der Tat noch einige Zeit SO weiter gehen. In Zeiten globalisierter, immenser Kapitalströme ist längerfristig sicher auch eine gewisse ausgleichende Wirkung dessen einzubeziehen, so dass sich etwaige (nötige) Anpassungen mit guter Wahrscheinlichkeit eher als Prozess denn als ’Vulkanausbruch’ gestalten werden. Die Stabilität relativ günstig(er) bewerteter Aktienmärkte bei stg. Rohstoffpreisen, ersten Zinssteigerungen und Leitwährungsverfall mag da Indiz sein.

      Es bringt imo definitiv nichts, die Augen davor zu verschließen. Vielmehr ist Wachsamkeit angesagt, um zwischenzeitlich weiterhin gut mögliche Gewinne (die wir später bestimmt gut gebrauchen können) sicher zu stellen bzw. abzusichern (worunter ich bekanntlich ja eher den unkonventionellen Weg verstehe).

      Auch allen anderen Mitstreitern in diesem Sinne einen klaren, kühlen Kopf, die besten Wünsche –

      investival
      Avatar
      schrieb am 27.12.04 16:03:29
      Beitrag Nr. 565 ()
      Hallo Cornelius, :)

      Nun haben wir doch noch neue Jahreshöchststände – schön!!
      Und ich frage mich natürlich, ob es wohl so weitergeht, mein Ausstieg falsch oder zu früh war.

      ... Die Chancen auf dem Aktienmarkt halte ich deshalb zunächst für sehr begrenzt.


      Nun mit einer gewissen Erfahrung am Aktienmarkt weiss man eigentlich, dass der Dezember und der Januar i.d.R. gute Börsenmonate sind. Zumindest ist das Risiko, in diesen Monaten einen Verlust zu erleiden, eher gering.

      Aber Grund zum Ärgern hast du ja eigentlich auch nicht, denn der DAX ist ja nun auch nicht dynamisch angestiegen. Seit deinem Ausstieg im Anfang Dez. sind dir ja vielleicht gerade mal 70 - 80 DAX-Punkte entgangen.

      ..

      Man muss sich bei einem zu frühen Ausstieg dann halt sagen, besser ein entgangener Gewinn als ein Verlust. ;)
      Obwohl, man sieht nicht so gerne die steigenden Kurse, wenn man schon ausgestiegen ist.

      Aber auf der anderen Seite wäre es ja auch absolutes Glück gewesen, wenn DU punktgenau am Topp ausgestiegen wärest. Das gelingt ja auch nur den wenigsten. ;)

      Manchmal ist es jedoch auch ganz praktisch, peu á peu auszusteigen. Mit dem Restdepot kann man sich dann noch an den steigenden Kursen erfreuen. :)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 27.12.04 16:22:18
      Beitrag Nr. 566 ()
      Hallo Atze2,

      noch ärgere ich mich nicht, -als ich ausstieg stand der DAX bei 4216 ;) (posting#526).

      Der Ärger kann aber noch kommen, wenn es so weitergeht:cry:.

      Eine bessere Zusammenfassung als in meinem posting vom 24.12.04 habe ich heute bei rhinestock im Nachbarthread gelesen.

      Was ist nun besser als vor 12 Monaten? Damals waren die Zinsen in den USA nur halb so hoch wie jetzt, das Weltwirtschaftwachstum stieg sehr dynamisch an, die einmaligen Incentives für den US-Wahlkampf kamen zur Geltung und der Crude Oil Preis stand unter 40 $. Und Euro/Dollar wollte damals nicht über 1,30 laufen. All diese Faktoren haben in 2004 dazu geführt dem DAX ca. 300 Punkte aus den Rippen zu kitzeln. Das war bei einem mageren deutschen BIP-Wachstum von ca. 1,5% schon recht ordentlich. Inzwischen korregieren die meisten Wirtschaftsinstitute unser BIP-Wachstum für 2005 schon wieder nach unten Richtung 1,0-1,2% bevor das Jahr 2005 überhaupt angefangen hat. Feiertage fallen leider nicht immer so günstig wie in 2004 und unsere Exporte werden nach Prognosen aller Institute in 2005 langsamer wachsen als 2004. Es wird nun darauf ankommen wie die Binnenkonjunktur reanimiert werden kannt. Sicher ist jedenfalls, daß die hohe Arbeitslosigkeit auch in 2005 bleibt und durch die Steuerreform Kinderlose und Topverdiener klar entlastet werden. Ob man damit die Mehrheit der " Konsumverweigerer" mobilisieren kann?...


      Deckst sich ziemlich mit meiner Meinung für Deutschland.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 27.12.04 16:56:40
      Beitrag Nr. 567 ()
      Hi Cornelius, :)

      hier ein Artikel, der evtl. doch weiterhin für steigende Kurse spricht. :eek:
      KURSFANTASIE durch ÜBERNAHMEN. ;)

      http://www.wams.de/data/2004/12/26/379404.html

      Ich mache es mir inzwischen einfacher bezüglich Prognosen:
      Wenn der DAX wieder 200 P. vom Topp (wo auch immer es sein mag) gefallen ist,
      dann schaue ich ihn mir wieder durch die Bärenbrille ;) an, aber erst dann. :D

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 27.12.04 22:53:50
      Beitrag Nr. 568 ()
      Hallo Atze2,

      KURSFANTASIE durch ÜBERNAHMEN.

      Dies alleine dürfte m.M.n. nicht ausreichen, um die Märkte zu pushen.
      Übernahmen zeigen nur das Ende von Haussen, wenn das Gewinnwachstum der einzelnen Unternehmen nicht mehr ausreicht.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 28.12.04 13:29:57
      Beitrag Nr. 569 ()
      #564: Ich glaube, es wird im Neuen Jahr noch ein wenig höher gehen, vielleicht bis ca. 4.400 bis Mitte Februar. Ich selber werde allerding im Februar rausgehen, in der Hoffnung, im Spätsommer/Herbst billiger zurückkaufen zu können. Vielleicht kaufe ich auch im Frühjahr Bärzertifikate (DAX, Dow kursgesichert, etc.), die im Herbst wieder gegeben werden. Bin in dieser Hinsicht noch nicht sicher.
      Avatar
      schrieb am 28.12.04 23:52:00
      Beitrag Nr. 570 ()
      Wo so viel Einigkeit ist kann es ja nur anders kommen...;)

      In den letzten Jahren haben die deutschen Unternehmen `Hausputz` gehalten. Ein hoher Ölpreis oder Euro schockt keinen mehr nachhaltig. Ob die Konjunktur in D nun läuft oder nicht, viele Unternehmen in D haben ganz klares Potential.

      Zur Bewertung stehen ja letztlich die Unternehmenserfolge und Aussichten und nicht die deutsche `Weltuntergangsstimmung` :(

      Aber ist sowieso NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 29.12.04 11:19:03
      Beitrag Nr. 571 ()
      Hallo,

      Einigkeit herrscht bei den Bullen,nicht beim armseligen Haufen der Fundamentalisten:look:
      Die Dynamik des Aufschwungs ist weiter dürftig - aber wir werden sehen.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 02:09:19
      Beitrag Nr. 572 ()
      Was mich betrifft meide ich die Lager der Bullen, Bären und Fundamentalisten wie die Pest. Man kommt da nur in die Verlegenheit zu lange einen Standpunkt `duchzuhalten`
      . :confused:

      Ist aber NurMeineMeinung
      Avatar
      schrieb am 04.01.05 04:52:54
      Beitrag Nr. 573 ()
      Zwar nicht Fundamental aber Phänomenal

      Avatar
      schrieb am 09.01.05 15:51:18
      Beitrag Nr. 574 ()
      :D
      Hallo cornelius,
      toller Thread!
      #561
      da bin ich bei Dir.
      Mach bitte weiter hier.
      Es gibt ohnehin, nur wenige Threads,
      mit Informationsgehalt.
      Gruß,
      nk
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 15:38:57
      Beitrag Nr. 575 ()
      In den letzten Bemerkungen ist oft über Gewinnwachstumsraten und ihre Bedeutung auf die Akteinkurse gesprochen worden. Meine Meinung dazu: Ganz offenichtlich ist der (vorläufige) Peak der Wachstumsraten in 2004 erreicht worden. Alle Prognosen (die der Analysten wier auch der Unternehmen selber) gehen nur noch von hohen einstelligen Wachstumsraten für 2005 aus. Leider war es speziell in den letzten drei Jahren so, daß aufgrund der hohen Verunsicherung nach den Jahren 2000 bis 2003 die Analysten erst allmählich ihre Gewinnschätzungen angepaßt haben (und zwar auf dem Weg nach unten wie auf dem Weg nach oben).

      Die momentane Bewrtung der Aktienmärkte scheint mir das aber doch ganz gut verkraften zu können. Auch wenn die Wachstumsraten zurückgehen, sind die KGVs doch (speziell in Europa, weniger in den USA) in einer sehr vernünftigen Bandbreite. Die Bubble-Bewertungen sind mittlerweile vollständig abgebaut. Das einzige, was mich moemntan etwas beunruhigt, sind die recht drastischen Reaktionen auf Zahlen, die die Erwartungen eigentlich recht genau getroffen haben (siehe auch SAP gestern, -5%). Meine Vermtung ist aber, daß einfach einige kurzfristig orientierte Marktteilnehmer hier den Run der letzten Wochen extrapoliert haben und nun natürlich enttäuscht sind. Insgesamt sind wir jedoch (siehe VDAX) weit von den Nervositäten der Jahre 2002 und 2003 entfernt.

      Generell glaube ich, daß bis zum Jahresende (=Berichtsstichtag) noch genug Zeit ist, daß auch der Risikoappetit der großen institutionellen Marktteilnehmer, vorrangig Versicherungen, wieder steigen kann und wird. Und auf dem jetzigen Niveau weiter Renten zu kaufen, scheint mir mehr und mehr riskant bei den jetzigen Renditeniveaus. Vielleicht könnte man hier auch noch einen netten unterstützenden Liquidiätsfluss aus Renten in den Aktienmarkt beobachten. Zugegebenermaßen war das Renditeniveau auch vor einiger Zeit schon mal da, wo es jetzt ist, ohne daß es eine solche massive Gegenbewegung gegeben hat. WO der Auslöser sein sollte, weiß ich momentan auch nicht. Zumindest aber glaube ich, daß neu anzulegendes Geld nicht merh in den Rentenmarkt fleißt. Und was bleibt sonst? Immobilienmärkte (siehe Fonds) beginnen stärker zu wackeoln und zu zu bröckeln, Rohstoffmärkte haben (zumindest kurzfristig) ambitionierte Niveaus erreicht, wenn China und Konsorten ihr Wachstumstempo „nur“ halten können, fehlt zumindest das Argument der zweiten Ableitung. Bleiben also Aktien.

      Vielleicht etwas zu optimistisch? Kommentare gerne!

      Zum Thema Außenhandelsdefizit: Da würde ich gerne mal einen kompletten Konjunkturzyklus abwarten, bevor ich in den Chor der Bären einfalle. Grade sind ja die Novemberzahlen mit 60,3 Mrd $ gekommen, und wieder ging´s an den Märkten etwas nach unten. Ohne jetzt zu sehr Entwarnung zu rufen, scheint mir diese absolute Schwarzmalerei mit Kreditkollaps und Zusammenbruch des Welthandels übertrieben zu sein. Langfristig natürlich muß da was passieren, keine Frage. Darüber hinaus sieht man ja schon, daß die Devisenmärkte eindeutig den Dollar abwerten. Dieser Trend kann noch verstärkt werden, wenn die Rentenmärkte in den USA getoppt haben und die Asiaten nicht merh so stark als Käufer auftreten.

      Ölpreis bzw. OPEC: Die OPEC ist in der Beziehnug ja schon ein klassischeer Spätzykliker. Die Bandbreiten werden zögernd nach und nach in Richtung der tatsächlichen Kurse gezogen. Der nächste Schritt wird aus meiner Sicht nach einer weiteren Schamfrist Richtung 35-38 Dollar je Barrel Brent im Zielkorridor gehen. Aber wie man an den Märkten sieht, ist die Relevanz der OPEC-Bandbreite eh schon gering: Die Totals, BPs, Royal Dutchs dieser Welt haben kaum ncoh positive Gewinnrevisionen oberhalb 30$ gesehen. Eins muß man sich aber auch noch vor Augen führen: Die immer höhere Compliance mit den OPEC-Förderquoten, die wir seit 1998 sehen (und das auch von Nicht-OPEC-Mitgliedern), wird bei diesen attraktiven Niveaus immer mehr auf die Probe gestellt. Da aber in den langfristigen Prognosen die noch zur Verfügung stehende, entdeckte uund noch nicht geförderte Ölmenge recht stabil bleibt (Shellskandal hin oder her), bin ich hier auch noch nicht allzu pessimistisch. Auch hier gilt im übrigen das Argument der zweitenAbleitung wegen Asien (siehe Rohstoffe generell).

      Ganz interessant noch finde ich die an den Märkten weiter zu beobachtende eindeutige Valueorientierung auch in der ersten Januarwoche. Dividendenrendite scheint weiter Trumpf zu sein. Schaut man sich aber die relative Bewertung der betroffenen Sektoren an (Versorger, Industrials) scheint mir hier aber nicht mehr gar so viel Luft zu sein.

      Zusammenfassend: Potential für Aktienmärkte Europa scheint mir gegeben (auf langfristiger KGV_ und PEG-Basis ca. 10%, gerne auch mehr, wenn tatsächlich die Trendwende bei den hartnäckig resistenten Rentenmärkten nachhaltig einsetzt).

      Soweit meine zwei Pennies.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 20:48:43
      Beitrag Nr. 576 ()
      Hallo kildegaard,

      es gibt einiges zu sagen zu deinem posting - mangels Zeit komme ich wohl erst am Wochenende dazu.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 15.01.05 00:01:01
      Beitrag Nr. 577 ()
      Hallp kildegaard,

      ein gutes und fundiertes posting!.

      Zunächst – vielleicht komme ich in meinen Kommentaren negativer an, als von mir eigentlich beabsichtigt.
      Wenn ich Mitte Dezember schreibe, ich steige aus Aktien aus, so bin ich weder frustriert, noch sehe ich in Aktien generell kein gutes Investment.
      Ich steige aus, weil ich zu diesem Zeitpunkt kein großes oder kein nachhaltiges Steigerungspotential auf Grund fundamentaler Daten sehen kann. –Nicht mehr und nicht weniger.
      Niemand kann hellsehen oder die Kurse beeinflussen.. Im kurzfristigen Bereich helfen Charttechnik und die aktuelle Nachrichtenlage, die das Sentiment bestimmen – dies aber war nicht das Ziel des Threads.
      Zocken kann man unter „Optionsscheine“ oder „Charttechnik“ in den aktuellen threads.

      Das Dillema der derzeitigen Situation ist für mich, dass wir uns in einer „neuen“ Situation befinden, die sich nur schwer mit den bisherigen Theorien erklären lässt.
      Die Rentenmärkte sind im Vergleich zu den Aktienmärkten hoch oder sogar für manche überbewertet. Das Zinsniveau ist niedrig und der einzige Grund, dass es steigen müsste und sollte ist nicht das Wirtschaftswachstum (das im Grunde recht kläglich ist), sondern die steigende Geldmenge und die sich daraus ergebende Gefahr der Inflation.
      Es ist doch recht interessant, dass z.B. die Inflationsrate, die in D weit über 2% liegt, in den Medien nicht zu finden ist und kaum genannt wird. Jeder der sein Geld z.Z. in Sparkonten oder Geldmarktfonds anlegt, wird von dieser schleichenden Entwertung betroffen – nur ist dies scheinbar den meisten nicht bewusst.
      Ein weiteres Problem ist die bereits angesprochene Globalisierung.
      Die alten Länder der „ersten Welt“ , wie D, haben darunter am meisten zu leiden.
      Ehemalige „dritte Welt“ Länder profitieren von der Globalisierung. Hier findet Wachstum statt (solange dort die Produktion billig ist).
      Profit davon haben die immer wenigeren multinationalen Konzerne, die ihre Produktion überall hin verlagern können.
      Dies geht eine Weile gut, wie wir es gerade erleben. Die großen Konzerne strukturieren um, rationalisieren und verringern ihre Produktionskosten. Dies erleben wir gerade in den letzten Quartalen – die Gewinne steigen bei stagnierenden oder fallenden Umsätzen. Und hier liegt meiner Meinung nach das Problem.
      Ein Wachstum ist nicht zu erkennen. Wo sollen GM und DCX ihre Autos verkaufen?. In den USA, wo die Verschuldung der öffentlichen und privaten Haushalte immer neue Höhen erreicht? In D, wo bei steigenden Arbeitslosenzahlen und steigenden Belastungen durch Steuern und Abgaben der Gürtel aoch für Nichtarbeislose immer enger wird?
      Ein weiteres Problem – der zeitliche Horizont. Die meisten Anleger, verwöhnt durch die immensen Steigerungsraten und Gewinne der Jahre 1997 bis 2000 haben auf eine schnelle Mark (oder Euro) in Aktien gesetzt, kennen aber nicht die durchaus normalen mageren Jahre, die es immer wieder an den Aktienmärkten gibt – und in einer dieser Phasen befinden wir uns.
      Eine Steigerung der Aktienkurse wird es durchaus wieder geben, aber wann dies geschehen wird und wie lange die Durststrecke andauern wird, dies vermag wohl kaum jemand absehen können!

      Eine Bewertung des DAX in einer Range von 3800 – 4200 hielt ich schon vor zwei Jahren für gerechtfertigt. Da befinden wir uns immer noch – und viel mehr aber ist auch zur Zeit nicht gerechtfertigt. Wer jetzt kauft, mag in den europäischen Märkten keinen großen Fehler machen, muß sich aber über die große Gefahr der Stagnation der Kurse über einen langen Zeitraum im Klaren sein. Ob hier auch dividendenstarke Titel diese Stagnation ausgleichen können ist fraglich., da die Dividenden nicht unbedingt das derzeitige Niveau werden halten können, wenn das für das kapitalistische System immanent wichtige Moment Wachstum weiter ausbleibt.
      Ich selbst bin nnsicher, wo anlegen, wo investieren, um zumindest einen Kapitalerhalt zu erreichen., weshalb ich meine Anlagen diversifiziere.
      Cash, Immobilien, ein kleiner Teil Renten und ein noch geringerer Teil in Aktien (kurzfristig zum Traden) sind meine Strategie.

      Kommen wir aber mal zu den aktuellen Zahlen.
      Öl ist wieder gestiegen (aktuell über 48$), die Unternehmensgewinne im Rahmen der Berichtssaison in den USA sind mehr als durchwachsen, Lagerbestände steigen, Erzeugerpreise sinken.
      IFO meldet:

      Drei führende Wirtschaftsinstitute veröffentlichten am Mittwoch ihre gemeinsame Einschätzung für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone.
      Wie das Münchener ifo-Institut, das französische Statistikamt INSEE und das italienische Wirtschaftsforschungsinstitut ISAE in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gaben, wird sich das BIP in der Eurozone in den ersten beiden Quartalen eher mäßig entwickeln. Demnach wird in beiden Quartalen beim BIP mit einem Anstieg von jeweils 0,4 Prozent gerechnet. Grundlage für diese moderate Schätzung sind den Angaben zufolge die zuletzt von den drei Instituten durchgeführten Unternehmensbefragungen.
      Die Industrieproduktion wird sich hingegen den Angaben zufolge weiter beschleunigen. So wird sich diese nach einem Quartalswachstum von 0,4 Prozent im letzten Quartal 2004 und einer durch schwächere Ausfuhren bedingten Wachstumsrate von 0,3 Prozent im ersten Quartal 2005 im Folgequartal auf 0,5 Prozent erholen. Bei der Binnennachfrage wird sich der private Konsum auf einer Wachstumsrate von 0,3 Prozent pro Quartal bis zum zweiten Quartal 2005 stabilisieren. Unter der Voraussetzung weiter sinkender Ölpreise sowie eines weiterhin starken Euro wird die Inflationsrate (HVPI) im Prognosezeitraum voraussichtlich von 2,3 Prozent auf 1,9 Prozent sinken, hieß es weiter.


      Sind dies alles Zahlen, die für die kommenden Monate den Aufschwung verheißen?
      Ich denke abwarten aus einer sicheren, d.h. aus einer Cashposition, dürfte nicht allzu falsch sein.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 11:01:31
      Beitrag Nr. 578 ()
      Ich erlaube mir eimmal meinen Senf als Bär in diesen guten thread zu geben:

      Wirtschaftkrise und „Peak-oil“ - Ein Szenario

      Bedingt durch den Globalisierungsdruck, Überkapazitäten, Sparzwang und Käuferstreik wird die Deflation in den nächsten Jahren unser Wirtschaftssystem bedrohen. Die Preise fallen und Arbeit wird immer billiger und knapper mit den entsprechenden Folgen für die Sozialsysteme. Später, wenn die die Staatspleite akut wird und der Preisdruck von der Rohstoffseite zunimmt (vor allem durch knappes Öl), geht die Deflation wahrscheinlich in Inflation über.

      Wer z.B. ein Haus kaufen will, sollte (wenn ich recht hätte) jetzt sein Pulver trocken halten. (Wer zu früh kauft, den bestraft das Sonderangebot). In wenigen Jahren würde der Markt dann mit Immobilien überschwemmt, weil überschuldete Häuslebauer zu jedem Preis verkaufen müssten. Wenn dann die Inflation kommt, können Immobilien Werte konservieren.

      Das Aufeinanderfolgen von Deflation und Inflation ist vor dem zweiten Weltkrieg schon einmal ähnlich abgelaufen. Es muss keinen neuen Weltkrieg geben aber wir werden wahrscheinlich Bundeswehreinsätze im Inneren sehen, wenn "die Systeme" nicht mehr tragen und der bürgerliche Mittelstand in Existenzpanik gerät. Die Bürgerüberwachung wird ja schon aufgerüstet. Ebenso die Einlullung der Menschen durch "Tittiytainment", Medientrash, Schönfärberei und „Massenverfettungswaffen" .

      Was sich nicht bestimmen lässt ist das Timing der Entwicklung. Der „Deflations-Tanker“ ist noch träge und die „Schuldeneinheizer“ kommen mit dem feuern noch nach, aber von einem bestimmten Punkt an, könnten sich die Ereignisse überschlagen.

      Wir haben die Welt vom Kommunismus befreit – jetzt setzen uns die entfesselten Kräfte unter Deflationsdruck und werden zu Konkurrenten auf den Rohstoffmärkten. Die Chinesen arbeiten für ca. 70 Cent die Stunde, sie kennen kaum soziale Absicherung und Umweltstandards. Auch in Indien und Osteuropa wird „saugünstig“ produziert. Diese Kosten-Schere können wir durch Reformen nicht (auch nicht annähernd) schließen. Bei uns sind die Strukturen halt „sauteuer“. Die Reförmchen wirkten wie eine Fahrradbremse am ICE.

      Wir befinden uns in einer Zwickmühle, in die wohl jede sich entwickelnde Gesellschaft auf Dauer gerät (wie schon die alten Römer). Marktwirtschaftliche Systeme benötigen durch den Zinsdruck (man muss immer mehr zurückzahlen als man sich geliehen hat) ständiges Wachstum. Ständiges Wachstum frisst sich jedoch am Ende selbst, oder stößt an Grenzen. Es gilt das universelle Gesetz des abnehmenden Grenznutzens. Ob beim Bierkonsum oder beim Wirtschaftswachstum, irgendwann kommt der Kater. Auch Kebszellen, die sich in ihrem „Wirt“ exponentiell wachsen, werden am Ende Oper ihres Wuchers. Es gibt Grenzen für alles. So ist es logisch, dass die Schwellenländer mehr Wachstumspotential haben als das ausgewachsene Deutschland. Mein 8-jähriger Sohn hat auch mehr Wachstumspotential als ich. Weil wir jetzt offensichtlich Grenzen erreicht haben, was die Verschuldung und den Umfang der Sozialsysteme angeht, werden Reformen angemahnt. Ohne drastische Reformen crashen die Systeme - dies wird zu Recht festgestellt. Doch durch drastische Reformen wird der Kreislauf ebenfalls abgewürgt. Denn wenn in Deutschland alles "halbiert" wird, können die Systeme (Renten, Gesundheit, Arbeitslosen- und Sozialhilfe) nicht überleben. Die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen würden ebenfalls zusammenbrechen. Wenn wir beispielsweise Pensionen kürzen erzeugt dies wiederum Deflationsdruck, weil die Binnennachfrage weiter in die Knie geht. So haben alle irgendwie Recht und Unrecht, weil die Quadratur des Kreises nicht gelingen kann.
      Es stimmt, dass wir sparen müssen und Kosten senken sollten. Es stimmt allerdings auch, dass Autos keine Autos kaufen. Es stimmt nach Keynes, dass der Staat in Schwächephasen als Ersatznachfrager Schulden aufnehmen und investieren sollte um Deflation zu verhindern.
      Es stimmt aber auch, dass uns die Schulden und die Zinsen längst erdrücken. Ich befürchte, es gibt keine Lösungen außer drastischer Kontraktion und Systemzusammenbrüchen bedingt durch die "normative Kraft des Faktischen". Der Prozess läuft bereits und hat den "point of no return" wohl schon überschritten. Ohne die Behebung des Systemfehlers „Zinseszins“ muss jede Volkswirtschaft früher oder später vor die Wand fahren!

      Um etwas zu "unternehmen" benötigt ein Unternehmer Kapital. Dieses Kapital besorgt er sich am Kapitalmarkt, in der Regel über die Geschäftsbanken. Durch die Zinsen und Zinseszinsen muss immer mehr zurückgezahlt werden, als sich der Investor geliehen hat. Diesen Mehrwert, den sich die Kreditgeber als Risiko- Verzichts oder Opportunitätsprämie (man hätte ja auch etwas anderes mit dem verliehene Geld anfangen können) zusätzlich zur Netto-Kreditsumme zurückzahlen lässt, muss der Unternehmer mindestens zusätzlich erwirtschaften. Damit er nicht Pleite geht, muss seine Investition Wachstum hervorbringen. Da diese Spirale aufgrund der am Ende exponentiellen Wirkung (Kettenbriefsystem) irgendwann (historisch ca. alle 70 Jahre) an Grenzen stößt, weil Märkte gesättigt sind und Schulden und Vermögen an verschiedenen Polen akkumulieren, muss das System am Ende zusammenbrechen. Es sieht so aus, als ob es bald wieder so weit ist. Die Massenkaufkraft geht sichtbar den Bach runter, weil „die Masse“ immer mehr für die Zinsen der Kapitalvermögenden erwirtschaften muss. Kapital unterliegt im Gegensatz zur Arbeit (man muss seinen Lebensunterhalt verdienen) keinem Angebotszwang. Es bildet eine Finanzblase (new economy, Aktien, Immobilien) nach der anderen. Um dass zu verhindern, müsste man ruhende oder spekulierende Kapitalvermögen belasten. Nur so wird es motiviert, in den Wirtschaftskreislauf investiert zu werden, anstatt „Wertschöpfung“ (shareholder-value) abzusaugen. Eine zunehmende Konzentration von Macht und Einfluss auf wenige multinationale Konzerne verhinderte eine solche Politik. Mittelständische Unternehmen und Arbeitnehmer werden durch die Globalisierung gebeutelt, während die internationalen Konzerne zu politischen Oligopolisten oder Monopolisten heranwachsen, die von den Existenzgrundlagen vieler Marktteilnehmer bis zu kulturellen Besonderheiten alles Platt machen.
      Die Politik kann machen was sie will - der Zinsstaubsauger legt uns trocken, sodass am Ende Deflation oder Stagflation die Oberhand gewinnen. Dieser Prozess läuft bereits auf Hochtouren, am Übergang zur exponentiellen Phase. Japan steckt seit 15 Jahren in der Deflation und geht bisher nur deshalb nicht unter, weil die Japaner über ein dickes, erspartes Fettpolster verfügen. Weder die Europäer und noch weniger die Amerikaner verfügen über solche Rettungsringe. Die Kapitaldecken schrumpfen.
      Es wird zu wenig investiert weil es Überkapazitäten gibt und weil der Mittelsstand kaum noch an Kredite gelangt. "Wer überhaupt noch Kredit bekommen will, muss Sicherheiten in 3-facher Höhe anbieten. Was früher als Sicherheit galt (z.B. Betriebsgrundstücke), gilt heute vielfach als Witz mit Lacherfolgsgarantie. Wer einen Kredit bräuchte und ihn nähme, bekommt ihn nicht. Wer ihn bekommen würde, braucht und nimmt ihn nicht."
      Die Demografie (Kindermangel) wirkt als Multiplikator unserer Probleme ebenso wie der Verfall unseres Innovations-Vorsprungs und die Rohstoffabhängigkeit, insbesondere die „peak-oil-Problematik“. Dabei geht es nicht um den Zeitpunkt, an dem uns das Öl ausgehen könnte, sondern allein darum, wann uns das billige, leicht erreichbare Öl ausgeht und wann es zu ersten Versorgungsproblemen kommt. Realität ist doch, dass die fossilen Energievorräte endlich sind und dass ein ausufernder Lebensstil, der auf Nachhaltigkeit keine Rücksicht nimmt, nur zeitlich begrenzt durchzuhalten ist. Die dadurch entstandene "Reise nach Jerusalem" in Form von Verteilungskämpfen haben bereits begonnen.
      Beim Endspiel ums Öl wird kein Machtblock kampflos ausscheiden.

      Umweltverramschung und Plünderungskosten (Erderwärmung) kommen noch hinzu.
      Aber auch dies sind Kosten, die noch auf die Zukunft abgewälzt werden können und bisher schwerpunktmäßig in anderen Kontinenten entstehen. Der westliche "way of life" kann nicht durchgehalten werden. Wenn man trotzdem plündert bis zum letzten Tropfen ist das Mord an der Zukunft und an der Gegenwart. Wir bräuchten ein globales Projekt "Energieeffizienz" anstatt die knappen Mittel für Ölkriege zu verpulvern.

      Die Finanzkrise und die Ölkrise sind Symptome eines Systems, dass ständiges Wachstum benötigt um nicht in sich zusammenzufallen. Womöglich beobachten wir gerade die letzte Phase des Verschuldungswettlaufes. Die ersten Blasen sind bereits geplatzt. Den neuen Markt gibt es nicht mehr. Viele Arbeitsplätze in Deutschland stehen an der Klippe. Da reichen 4-5 Jahre Deflation um die Lichter auszublasen. Bei vielen geht es auch noch schneller.
      Die industrielle Basis und somit das Rückgrat unserer Wertschöpfungskette wird mit der Abrissbirne behandelt. Das einzige was (noch) wächst sind Discounter und Monopolisten.
      Die Mehrheit der Marktteilnehmer steht auf der Bremse und spart. Das Ersparte des Einen ist der entgangenen Umsatz des Anderen. Besuchen Sie doch mal wieder einen Baumarkt und beobachten Sie, was da noch "made in Germany" ist. Dumpingpreise überall! Beinahe jeden Tag hört man von Firmenverlagerungen und Stellenkürzungen.

      Eine Dienstleistungsgesellschaft ohne starke industrielle Basis kann die notwendigen Wachstumsraten für eine Systemstabilisierung nicht liefern. Der Rettungsversuch nach dem Motto „Du schneidest mir die Haare, dafür repariere ich Deinen Zaun“ gleicht einem Perpetuum Mobile. Die gleichen Konzerne und Politiker die einst vollmundig von der „Dienstleistungsgesellschaft“ gesprochen haben, legen die Axt just an dieser Stelle an, und kürzen des kurzfristigen Profites willen, Service und Dienstleistungen. Inzwischen wandern viele Dienstleistungen, wie zum Beispiel Call-Center, ebenfalls ins Ausland aus, oder werden durch Software wegrationalisiert.
      Selbst Teiglinge für Brötchen werden inzwischen aus Polen importiert und hier verramscht. –es entstehen Discount-Bäckereien und Discount-Kneipen. Auch wenn der „Geiz ist geil – Wahnsinn“ nachlässt, der Sparzwang wird bleiben. Wir werden am Standort Deutschland nicht billig produzieren können. Die vorhandenen, für unsere Wirtschaft notwendigen Strukturen und Lebenshaltungskosten lassen das nicht zu, auch wenn wir den Gürtel enger schnallen. Wenn sich gleichzeitig die Innovationsfähigkeit weltweit nivelliert, werden sich die Wohltandsniveaus ebenfalls anpassen. Wer dabei „von unten“ kommt hat damit kaum Probleme. Eine drastische Anpassung „nach unten“, wie sie für Deutschland und andere westliche Länder ansteht, beinhaltet das Risiko von „Verwerfungen“.

      Dem Staat brechen zunehmend die Steuereinahmen weg und er kommt inzwischen auf schwachsinnige Ideen, wie die Abschaffung von Feiertagen. Wie wäre es, durch den Einsatz von Bremsraketen die Rotation der Erde zu verlangsamen und den Tag auf 36 Stunden zu verlängern, um länger arbeiten zu können. Bei der Erhöhung der Tabaksteuern ist der Schuss erwartungsgemäß nach hinten losgegangen. Die „Lafferkurve“ wurde bestätigt. Steuereinnahmen haben sich in jenen blauen Dunst aufgelöst, den man abschöpfen wollte.
      Wenn der Staat sich nicht seit vielen Jahren exponentiell verschulden würde (es handelt sich auch dabei um ein Kettenbriefsystem), um das wachsende Wertschöpfungsdefizit auszugleichen, wäre längst Schluss mit lustig. Durch die Aufschuldung konnte das böse Erwachen seit vielen Jahren in die Zukunft verlagert werden wobei sich die Fallhöhe ständig vergrößert, bis der Zinseszinseffekt am Ende seine Sprengkraft entfaltet.
      Die entscheidende Frage lautet: Wie lange kann eine zusätzliche Staatsverschuldung schneller wachsen als das Bruttoinlandsprodukt?
      Die „Wiedervereinigungssubventionen“ haben den Deflationsdruck in Deutschland um einige Jahre verschoben. Die angehäuften Schulden werden wohl niemals zurückgezahlt und deshalb wird es einer meiner Meinung nach mit einer Inflation enden.

      Wir haben einen langen Boom hinter uns, der mit der „New-Economie-Manie“ endetet. Die Folgen sind noch nicht annähernd verarbeitet. Die Wirtschaft wird weiterhin, auch in den USA, künstlich am Leben erhalten. Dort wurde die Geldpresse bereits angeworfen.
      Die Amerikaner kaufen vor allen in Japan und China Dinge die sich nicht brauchen, mit Geld welches sie nicht haben. Nahezu nichts, was in den USA heute konsumiert wird, kann im eigenen Land preiswerter produziert werden als in diesen Ländern, und kaum etwas, was die USA herstellen, ist dort preislich auch nur ansatzweise konkurrenzfähig. Die sich hieraus ergebenden Konsequenzen, die in der Tendenz auch für Deutschland gelten, sind heute erst in allerersten Anfängen erkennbar. Die Folge ist ein gigantisches Außenhandelsdefizit der Amerikaner. Zum Ausgleich und um den Kreislauf aufrecht zu halten kaufen China und Japan amerikanische Staatsanleihen. Aber die Käufe reichen längst nicht mehr, was den Dollar unter Druck setzt. Auch hier handelt es sich um ein Kettenbriefsystem mit Verfallsdatum. Kommt diese Pumpe zum Stillstand, könnte dies auch der noch fehlende „Trigger“ für den Knock-out in Europa bedeuten. Ein platzen der Immobilienblase in den Staaten würde einen ähnlichen Effekt haben.
      Was wir jetzt z.B. an den Börsen sehen ist eine „Echo-Rallye“, getrieben durch die "Schön-Wetter-Generationen", die sich außer ständigen Wohlstandsvermehrungen und Depotzuwächsen, unterbrochen von kleinen "Konsolidierungen" nichts anderes vorstellen können.

      Die USA suchen die Lösung inzwischen in geopolitischen Kriegen. Es geht also schon ums "Eingemachte". Billiges Öl wird knapp – schneller als es vielen bewusst ist. Eigentlich müssten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Abhängigkeit vom Öl zu Verringern. Zunächst vor allem durch sparen und effizienten Einsatz später zunehmend zusätzlich durch technische Alternativen. Viel Zeit bleibt offensichtlich nicht - egal ob die Verfügbarkeit von „billigem Öl" nun 20, 40 oder 60 Jahre beträgt.
      Unsere Politiker erwecken heute den Eindruck, als läge der Aufschwung hinter der nächsten Ecke. Insgeheim aber bastelten sie von den demokratisch hoch gefeierten Medien ungestört an neuen Notstandsgesetzen, sie - das sind die Protestanten gegen die Notstandsgesetze von 1968 - ersetzten das alte " Wirtschaftssicherstellungsgesetz" durch eine viel schärfere "Wirtschaftssicherstellungsverordnung" (WiSiV). Diese wurde klammheimlich am 25.11.2003 im Bundestag und am 12.08.2004 im Bundesrat verabschiedet und trat am 13. August in Kraft.
      Regionales Wirtschaften muss einen neuen Aufschwung erleben. Hierzu sollten jetzt Grundlagen gelegt werden. Die Globalisierung stößt an Ihre Grenzen. Regionale Netzwerke können einen bodenlosen Fall verhindern. Investitionen müssen aus Luftschlössern abgezogen werden und wieder auf den (regionalen) Boden der Tatsachen zurückkehren.
      Wenn wir uns ein zu eins dem asiatischen Wettbewerb stellen, wird Deutschland zur Wüste.
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 22:56:11
      Beitrag Nr. 579 ()
      Hallo,
      Dow 10392, DAX 4213

      ich habe mir heut mal die Klickrate in diesem thread angesehen.
      Ca 30.0000 mal seit August 2001, als ich diesen thread eröffnete.
      Diese Klickrate haben einige threads in wenigen Tagen.

      Scheinbar ist diese Art der Marktbeurteilung nicht so interessant oder informativ.
      Für mich war es eine gute Überprüfung meines Investitionsverhaltens und für die, die den thread von Anfang an lasen, dürfte es wenig Fehleinschätzungen gegeben haben.

      Momentan habe ich wenig Lust, regelmäßig weiter zu schreiben und werde deshalb meine posting weiter reduzieren.

      Frustrierend ist, daß hier die Dumpfbacken dominieren - aber dies ist auch in der realen Welt so ( wenn nicht, wer würde aber dann verlieren? :D)

      In diesem Sinne,

      C.
      Avatar
      schrieb am 21.01.05 23:03:02
      Beitrag Nr. 580 ()
      :mad:
      Warum so down?
      Qualität und Quantität schliessen
      sich eben immer mehr aus.
      Wo ist da dein Problem?
      Also, Kopf hoch
      und weiter machen.
      Danke,
      nk
      Avatar
      schrieb am 22.01.05 00:26:42
      Beitrag Nr. 581 ()
      @nkelchen,
      bin nicht down:)warum auch?!
      möchte mich nur nicht sang- ung klanglos abmelden.
      Bin immer noch recht entspannt und wenn nichts dazwischenkommt, dabei mich aus diesem "schönen Land" zu verabschieden.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 22.01.05 04:44:23
      Beitrag Nr. 582 ()
      uuuhhhhhppppppsssss

      Du auch? :confused:
      Avatar
      schrieb am 22.01.05 10:07:24
      Beitrag Nr. 583 ()
      :rolleyes:
      @ cornelius

      Wo geht die Reise hin?
      Zum Glück ist WO global augestellt.
      Gruß,
      nk
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 12:18:29
      Beitrag Nr. 584 ()
      Auswanderungsabsichten sind verständlich, auch in Anbetracht dessen:

      >

      Kommentar
      Nach-Schlag ins Gesicht von Aktionären von T-Online
      Von Thorsten Winter

      26. Januar 2005 Manfred Krug wußte verhinderte Aktionäre zu trösten. Wer keine Aktien von T-Online zugeteilt bekommen habe, könne doch T-Aktien kaufen. Da sei T-Online schließlich drin, teilte der Publikumsliebling dem geneigten Konsumenten des Fernseh-Werbespots mit. Das ist viereinhalb Jahre her.

      Wer seinerzeit keine T-Online-Scheine vor dem Börsengang der Tochter der Deutschen Telekom erhalten und auch keine im anschließenden Handel gekauft hat, kann sich nun doppelt freuen. Jene Aktionäre, die denen das zweifelhafte Glück der Zuteilung beschieden war, dürfte dagegen die Wut im Gesicht stehen. Denn der Mutterkonzern will T-Online wieder in den Konzern eingliedern und einen Preis je Aktie zahlen, der 66,6 Prozent unter dem Ausgabewert liegt.

      Affront, zweiter Teil

      Der seit Oktober bekannte Plan ist an diesem Mittwoch öffentlich bestätigt worden. Die Deutsche Telekom wird ihr Barangebot von 8,99 Euro für eine T-Online-Aktie nicht aufbessern. Daran hat auch die Tatsache nicht geändert, daß dem Konzern bis 20. Januar nur knapp 839.000 Anteilsscheine angedient worden sind, die 0,07 Prozent an der Internet-Tochter entsprechen. Und: Wer die Anteilsscheine nicht zurückgibt, soll bei einer Wiedereingliederung 0,45 bis 0,55 T-Aktien je T-Online-Papier erhalten. Mithin können T-Online-Aktionäre mit einem Umtauschwert von 7,30 Euro bis 9,10 Euro rechnen, gemessen am aktuellen Kurs der T-Aktie von 16,56 Euro.

      War die erste Offerte schon ein Affront, so kommt das soeben bekanntgemachte Umtauschangebot einem Nach-Schlag ins Gesicht der anderen T-Online-Aktionäre gleich. Zumal da der Vorstand der Internet-Tochter trotz der Einigung mit der Chefetage der Konzernmutter an seiner Meinung festhält, der innere Wert liege deutlich über dem Angebot.

      Verspekuliert: Anleger flüchten aus der T-Online-Aktie

      Die Umtausch-Spanne ist von Wirtschaftsprüfern der Telekom und ihres Abkömmlings festgestellt worden. Sie muß nun von gerichtlich bestellten unabhängigen Prüfern unter die Lupe genommen werden. Bis Mitte März soll dieser Vorgang erledigt sein. Ob dieser Prüfer zu einem höheren Umtauschwert kommt, muß sich zeigen. Klar ist indes: All jene, die auf eine Nachbesserung durch die Telekom gesetzt haben, haben sich verspekuliert.

      Der zwischenzeitlich erzielte Kursgewinn von knapp zwölf Prozent ist fast perdu, da die T-Online-Aktie auf die jüngsten Nachrichten mit einem Verlust von 7,5 Prozent auf 9,03 Euro reagiert. Anleger flüchten förmlich aus dem Titel: Die Umsätze sind schon am Vormittag gut viermal so hoch wie zuletzt durchschnittlich an einem Handelstag.

      Auf Kursanstieg der T-Aktie hoffen - oder klagen

      Das Ärgerliche für die betroffenen Anteilseigner: Im Ringen um T-Online sitzt die Telekom nach Einschätzung von Experten am längeren Hebel. Mit einer Mehrheit von 75 Prozent kann die Hauptversammlung der Internet-Tochter für die Wiedereingliederung in die Konzernmutter stimmen. Nach letzten Angaben verfügte die Telekom über 74 Prozent der T-Online-Aktien. Inzwischen können es aber mehr sein. „Finanzvorstand Eick hat allen Grund zu der Annahme, daß die Hauptversammlung von T-Online mit der notwendigen Zustimmung die Reintegrationen billigen wird”, meinte die F.A.Z. schon im Oktober.

      T-Online-Aktionären bleibt mithin nicht viel Spielraum. Sie können die absehbaren Verluste schon jetzt realieren und die Papiere an der Börse verkaufen, wie es das Analysehaus Independent Research empfiehlt. Dort gibt es noch ein paar Cent mehr als bei der Telekom. Oder sie können auf einen deutlichen Kursanstieg der T-Aktie hoffen und darauf, daß der obere Rand der Umtauschspanne erreicht wird. Denn in diesem Fall steigt der Wert der Anteilsscheine, die der Aktionär beim Tausch erhält. Drittens steht der Klage offen, um das Telekom-Angebot gerichtlich überprüfen zu lassen. Die Telekom rechnet selbst mit Klagen [:D], wie sie laut Reuters schon zugegeben hat. Und es gibt eine Reihe von Fällen, bei denen Klagen und Widerstand von Aktionären zu höheren Zahlungen geführt hat.

      Eines stärkt das Ringen um T-Online gewiß nicht: das Vertrauen in den Aktienmarkt. Aber genau davon gibt es in Deutschland nicht genug. Die sinkende Zahl der Aktionäre ist ein Ausweis.

      <

      http://www.faz.net/s/Rub2C201996BBF04B578F9FC8A9EFCCE747/Doc…

      Das aktuelle Bsp. ist nur Synonym für einen roten Faden.

      Die Folgen: Dt. AGen wie eigentlich börsenfähige dt. Unternehmen geraten mangels heimischer Anlagegelder zunehmend ins Visier ausländischer Investoren und Raider. Ein Fingerzeig mögen da die US-Invests letztes Jahr in Dtld. iHv. ca. 50 Mrd sein (da allerdings auch Immobilien und faule Bankkredite dabei). Verstärkt wird das ganze durch ein zudem noch staatlich protegiertes (s. zB. Zulassung von Hedgefonds) Abschöpfen des heimischen Anlagekapitals in Bankderivate, sofern es ob einer gleichzeitig heimlichen Aushöhlung des Bankgeheimnisses unter Infragestellung persönlichen, gesetzlichen Datenschutzes nicht schon im Ausland ist. Das wiederum hat Folgen auf die dt. Volkswirtschaft mit ihren insgesamt chronisch unterfinanzierten Unternehmen – die die Politiker insbes. im BMF, aber auch die Medien, einfach nicht erkennen (wollen?).

      Da bleibt wirklich nur noch diese Überlegung ...

      Nun hat jede Medaille bekanntlich 2 Seiten, und die andere der fehlenden (Aktien-)Anlagekultur ist eben, dass es hierzulande immer noch moderat bewertete, solide finanzierte und -operierende AGen gibt [eine DTE zähle ich übrigens nicht dazu, wiewohl sich unter Ricke einiges verbessert haben mag].
      Warum also (vorher) wenigstens nicht selbst noch partizipieren, wenn Dtld. letztendlich so grob fahrlässig ausverkauft wird ...

      Apropos Klagen ...: Vielleicht könnte(/sollte) man der DTE nachweisen, seinerzeit vorsätzlich einen weit überhöhten Preis verlangt zu haben (was evtl. einen Tatbestand von Wucher oder gar Betrug erfüllen könnte[! Ich bin kein Rechtsexperte]), wo sie sich jetzt hinstellt und sagt, dass TO, die inzwischen ja einiges besser dasteht, so viel weniger wert ist.

      investival
      Avatar
      schrieb am 11.02.05 01:01:21
      Beitrag Nr. 585 ()
      Hallo,

      DAX 4343, DOW 10749

      Nun haben wir im Februar doch noch den Anstieg der Indizes, der im Januar sich nicht einstellen wollte.
      Die Unternehmensergebnisse liegen im Bereich der Erwartungen oder darüber, Öl hat sich auf 45$-47$ verbilligt.

      Ich bin immer noch nicht investiert und bleibe dem Markt fern.
      Es ist nicht gut und ratsam, wenn man an der Börse mit einer eigenen Meinung oder Überzeugung agiert. – Moral sollte bei erfolgreichem Handeln ausgeklammert bleiben.
      Dies fällt mir immer schwerer.

      -Herr Bush lobt seinen treuen Vasallen Polen als phantastischen Verbündeten und bezahlt seine treuen Dienste mit einer kleinen Finanzspritze von 100 Mio. Dollar.

      -Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte im ZDF, hinzu kämen noch 1,4 bis 1,5 Millionen Menschen in öffentlich geförderter Beschäftigung. „Wir haben 6,5 Millionen Menschen mit teilweise dramatischen Problemen am Arbeitsmarkt. Das ist dramatisch hoch, und das müssen wir jetzt runterbringen.“ Nur mit einem ausreichenden Wirtschaftswachstum und weiteren Reformen könne die Arbeitslosigkeit auf Dauer gesenkt werden.
      OK, nun ist es amtlich, was jeder wußte - und ??
      Keinen interessiert es!
      Wo sind die blühenden Landschaften?, Wo das Wachstum?
      Keinen interessiert es.


      -Die Globalplayer, allen voran die amerikanischen Multis haben erkannt, daß ihr Wachstum an Grenzen stößt, Einsparungen und Restrukturierungen waren gestern, jetzt beginnt der Kampf um die Poolposition.
      Fusionen erreichen ein neues Hoch - und dann????

      -Der Wirtschaftsstandort Deutschland scheint die Talsohle noch nicht erreicht zu haben. Neue Großpleiten (Walterbau),steigende Arbeitslosigkeit, steigende Verschuldung privater und öffentlicher Haushalte.
      -wer soll das bezahlen? Ein prognostiziertes Wirschaftswachstum zwischen 1% und 1,5% in 2005 soll es richten?

      Bei der Beurteilung der Aktienmärkte wird man sich von diesen unwichtigen Fragen frei machen müssen.

      Was interessiert, sind die Unternehmensergebnisse, und die liegen in oder über den Erwartungen.
      Die Gewinne sind, egal ob sie durch Einsparungen, Entlassungen oder geänderte Bilanzierungsregeln erreicht wurden, gestiegen.
      Aktien, vor allem europäische Werte erscheinen billig.
      Auch die Zinserhöhungen in den USA stellen eigentlich kein Problem dar.


      „An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Zinsanhebungen der Fed das Nominalzinsniveau nach oben schleusen. Der für die Wirtschaft wesentliche Realzins wird jedoch weiter bei circa –1% nach der Zinsanhebung liegen. Mithin kann hier in keiner Form von einer Verschärfung der Geldpolitik gesprochen werden. Die Fed liefert unverändert Zinssubventionen, ohne die die US-Wirtschaft offensichtlich nicht die gegenwärtige „Stabilität“ aufweisen würde !...........“



      Nun beginnt für mich das Problem.

      Lese ich Artikel wie den folgenden:
      .

      16. Jan 12:59
      Bush sieht sich durch Wiederwahl bestätigt
      http://www.netzeitung.de/ausland/321266.html

      Nach Aussage von US-Präsident Bush gibt es keine Veranlassung jemanden aus seiner Regierung wegen Fehlern im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg zur Verantwortung zu ziehen. US-Präsident George W. Bush sieht seine Irak-Politik durch seine Wiederwahl bestätigt. Er habe keinen Anlass, Regierungsmitglieder für Fehler oder Fehlurteile im Zusammenhang mit dem Krieg zur Verantwortung zu ziehen, sagte Bush der «Washington Post». Es habe einen Moment gegeben, in dem Rechenschaft abgelegt worden sei, nämlich die Wahlen im vergangenen Jahr, meinte der Präsident wenige Tage vor Beginn seiner zweiten Amtszeit. In dem rund laut «Post» rund 30 Minuten dauernden Interview nannte Bush für seine künftige Politik den Krieg gegen den Terror sowie die Verbreitung von Freiheit und Demokratie als Prioritäten. Die Frage, wann die USA ihre Truppen aus dem Irak abzögen, ließ Bush unbeantwortet. Er bat seine Landsleute um Verständnis für die nur langsamen Fortschritte des Irak auf dem Weg zur Demokratie. In zwei Wochen soll im Irak gewählt werden. (nz)
      ====================================================


      So muß ich mich fragen, ob z.B. ich das „Arschloch „ in meiner Nachbarschaft nicht auch verprügeln darf, weil die Mehrheit meiner Freunde auch dafür ist.
      Und wenn der böse Nachbar im Krankenhaus liegt, feiere ich die Freiheit mit meinen Freunden bei einer lustigen BBQ-Party und gebe eine runde Bier aus.

      Tut mir leid – so kann ich nicht denken....

      .
      Wenn ich die schönen Zahlen über die Gewinne der Unternehmen sehe und die Hintergründe dafür betrachte:


      Das Gewinnwachstum vieler Dax-Unternehmen im Jahr 2005 ist mit Vorsicht zu genießen. Nach Schätzungen von Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz
      (LRP) werden alle 30 Dax-Unternehmen im Jahr 2005 einen Gewinn von zusammen 49 Milliarden Euro erzielen. Sieben Milliarden Euro werden wohl allein auf das Konto einer buchhalterischen Änderung bei 18 Unternehmen gehen.

      Die Deutsche Telekom ist der größte Nutznießer. Sie wird in diesem Jahr wegen gesetzlich nicht mehr erlaubter Abschreibungen 2,5 Milliarden Euro mehr an Jahresüberschuß (" Gewinn" ) ausweisen, gefolgt von Allianz und RWE mit etwa einer Milliarde Euro. In den kommenden Jahren werden die Gewinne vieler Dax-Unternehmen stärker schwanken; sie können vor allem stärker einbrechen als gewohnt. Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) werden verzerrt. Viele Anleger richten sich vor allem nach dem KGV, wenn sie " unterbewertete" Aktien suchen.

      Nach überteuerten Übernahmen viel heiße Luft in den Bilanzen
      Die Telekom hat um die Jahrtausendwende zahlreiche Gesellschaften wie die amerikanische Voicestream zu aus heutiger Sicht überhöhten Preisen gekauft und den sogenannten " Goodwill" als immateriellen Vermögensgegenstand in der Bilanz aktiviert. " Goodwill" entsteht, wenn für ein Unternehmen ein Preis gezahlt wird, der über dem Buchwert liegt. Unternehmen durften bisher in jeder Periode " Goodwill" abschreiben; künftig geht dies nur noch, wenn ein sogenannter Impairment-Test gezeigt hat, daß die erworbene Gesellschaft an Wert verloren hat. So sehen es die vom Jahr 2005 an für kapitalmarktorientierte Unternehmen in der EU vorgeschriebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) vor. Die Telekom hat in ihrer Konzernbilanz 2003 " Goodwill" in Höhe von 24,5 Milliarden Euro aktiviert, nachdem sie in den Vorjahren zum Teile zweistellige Millionen-Euro-Beträge abschreiben mußte. Für 2004 erwarten Analysten eine " planmäßige" Goodwill-Abschreibung von rund 2,5 Milliarden Euro. Als " Gewinn" will Telekom-Chef Ricke 2,2 Milliarden Euro ausweisen - nach Goodwill-Abschreibungen wohlgemerkt. Das heißt: Bei operativ unverändertem Gewinn würde die Telekom allein aufgrund der nicht mehr möglichen planmäßigen Goodwill-Abschreibungen ihren " Gewinn" in 2005 mehr als verdoppeln. Entsprechend sinkt das Kurs-Gewinn-Verhältnis von derzeit 24 auf weniger als 20.

      Optisch sehen Aktien dank höherem Gewinnausweis und damit niedrigerem KGV günstiger aus. Um jedoch die Ertragslage 2005 mit der aus den Vorjahren vergleichen zu können, müssen die KGV der Vorjahre angepaßt werden. Ob dies geschieht, bleibt abzuwarten. Zwölf Dax-Unternehmen haben 2004 bereits auf IFRS umgestellt oder bilanzieren seit längerem nach den amerikanischen Regeln US-Gaap. Diese verbieten regelmäßige Abschreibungen auf den " Goodwill" . " Vor allem wenn man KGVs für den gesamten Dax berechnet, muß man aufpassen, daß man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht" , sagt Andreas Hürkamp von der LRP. " Ein Dax-KGV von 12 entspricht im Verlauf des Jahres 2005, wenn auch die großen Unternehmen wie Telekom und Allianz umgestellt haben, einem alten KGV von 14,5." Ein höherer Gewinnausweis allein wegen Änderungen in der Bilanzpolitik rechtfertigt keinen höheren Aktienkurs, sind sich zwar Experten einig. Die Hypo-Vereinsbank hält es indes für möglich, daß viele Anleger sich von hohen Gewinnen und niedrigen KGV werden blenden lassen - und einer Gewinnillusion erliegen.

      Markante Auswirkung beim Daxwert Tui

      Betrachtet man lediglich die 18 Unternehmen, die im Jahr 2005 auf IFRS umstellen, dann ist der Goodwill-Effekt absolut bei der Telekom zwar am größten. Nimmt man allerdings die für 2005 geschätzten Gewinne, sind die Auswirkungen bei Tui am markantesten. 45 Prozent des für 2005 prognostizierten " Gewinns" des Tourismuskonzerns sind darauf zurückzuführen, daß TUI keine planmäßigen periodischen Goodwill-Abschreibungen mehr vornehmen darf. Bei der Telekom sind es 41 Prozent, bei Linde, Allianz und Lufthansa immerhin 30 Prozent. Bayer durch den Kauf einer Geschäftssparte von Roche und Henkel mit der Übernahme von Dial werden 2004 mehr " Goodwill" ausweisen als bisher.

      Durch die neuen Regeln wächst im Gegenzug die Gefahr überraschender außerplanmäßiger Abschreibungen tendenziell mit der Höhe des in der Bilanz aktivierten " Goodwills" . Insgesamt bringen es die Dax-Unternehmen auf einen " Goodwill" von 123 Milliarden Euro. Dies entspricht nach Berechnungen der LRP 33 Prozent des gesamten Eigenkapitals. Bei RWE, TUI, Fresenius Medical Care, Deutsche Post und Metro macht der " Goodwill" 80 Prozent des Eigenkapitals aus. Die Frage ist, wie werthaltig dieser im Einzelfall ist. Viel " Goodwill" ist bereits auf Marktwert abgeschrieben worden; Analysten äußern zuweilen noch Zweifel an der Werthaltigkeit des Amerika-Geschäftes der Post und befürchten, daß TUI Abschreibungen auf seine Tourismus-Zukäufe machen muß, falls das Geschäft schwach bleibt.

      So bleibt festzustellen, dass dies die Börse zunächst nicht interessiert.


      Sehe ich die europäische Zukunft:


      17. Januar 2005EUROPAFinanzminister lockern den StabilitätspaktStabilitätspakt ade: Europas Finanzminister werden sich auf ihrem Treffen Anfang dieser Woche in Brüssel auf eine weitreichende Aufweichung der ungeliebten Vorschriften einigen. Von der Lockerung profitieren Sünder wie Deutschland, die nun frei von Sanktionen die Defizitgrenzen überschreiten können.Hamburg - Kern der Veränderungen ist der künftige Umgang mit Ländern, die das Schuldenlimit überschreiten. Staaten, deren Wirtschaftswachstum über längere Zeit niedrig ist oder die Nettozahlungen an den EU-Haushalt leisten, müssen erst nach " mehreren Jahren" wieder unter die Drei-Prozent-Grenze kommen, heißt es in Brüssel. Bestimmte Ausgabenblöcke, wie Investitionen in Bildung und Forschung, werden dagegen nicht, wie von Deutschland gefordert, bei der Defizitberechnung herausgerechnet. " Bei fast allen Eckpunkten herrscht Einigkeit unter den europäischen Finanzministern" , sagt ein Mitarbeiter von Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquín Almunia. Unklar ist dagegen weiter, wie Länder in konjunkturell guten Zeiten zu stärkeren Sparanstrengungen verpflichtet werden sollen. Die EU-Kommission ist zuversichtlich, dass die Details in den nächsten Wochen geklärt werden dürften. Damit könnten die Staats- und Regierungschefs schon im März den neuen Stabilitätspakt absegnen. Bundesfinanzminister Hans Eichel muss daher nicht mit Sanktionen rechnen, falls er in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge die Verschuldungsgrenze verletzt. http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,336915,00.htmlStabilitä… ade - wenn schon echte Ausgaben wie die halbe Milliarde (ausgeschrieben: 500.000.000 Euro) Spenden (die gut und richtig sind) nicht mehr offiziell als Schuldenmacherei gelten dann ist jeder weiteren Manipulation Tür und Tor geöffnet. Was kommt als Nächstes ? Diäten sind keine Ausgaben des Staates mehr oder die Milliarden bei Einsätzen der Bundeswehr oder oder....


      Willkommen Weichwährung........EU-Kommissar Almunia kommt Defizitsündern entgegen Reform des Stabilitätspakts noch in diesem Frühjahr – Flexible Regeln für NeuverschuldungHANDELSBLATT, 7.1.2005BRÜSSEL. Der Europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt wird künftig flexibler gehandhabt. Noch in diesem Frühjahr wolle die Europäische Union neue Regeln für die Bewertung der Neuverschuldung in der Euro-Zone beschließen, sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia dem Handelsblatt und anderen europäischen Zeitungen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Finanzminister der Euro-Gruppe noch vor dem Frühjahrsgipfel Mitte März eine Einigung erzielen werden“, sagte der Spanier. Schon „einige Monate später“ könne der neue Pakt in Kraft treten.Der Bundesregierung käme das äußerst gelegen. Deutschland läuft Gefahr, dieses Jahr zum dritten Mal in Folge die Obergrenze von 3,0 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt bei der Nettokreditaufnahme zu überschreiten. Nach den neuen großzügigeren Regeln des Paktes könnte die EU diesen Verstoß dulden und auf finanzielle Sanktionen gegen Deutschland verzichten.Möglich wird dies, weil die EU-Kommission überhöhte Haushaltsdefizite künftig „differenzierter als bisher“ bewerten wolle, sagte Almunia. Als Grundlage für diese Bewertung will die Brüsseler Behörde drei bis vier ökonomische Kriterien heranziehen. Günstig für die Haushaltssünder soll sich künftig auswirken, wenn ihre staatliche Gesamtverschuldung vergleichsweise niedrig ist. Auch Nettozahlungen in den EU-Haushalt sowie die Staatsausgaben für Forschung und Entwicklung sollten angerechnet werden. Das gilt zudem für die Kosten von Strukturreformen, etwa in der Rentenversicherung.Mit dem neuen „Bewertungskatalog“ erfüllt Almunia eine Forderung von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD). Unterstützung bekommen Almunias Reformpläne auch von dem seit Jahresbeginn amtierenden EU-Ratspräsidenten, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker. Weitergehende Forderungen aus den Reihen der EU-Staats- und -Regierungschefs nach einer Aufweichung des Stabilitätspakts lehnt Almunia jedoch ab. An der Drei-Prozent-Grenze für die staatliche Neuverschuldung werde prinzipiell nicht gerüttelt, sagte er. Die dafür notwendige Änderung des EU-Vertrags sei bei den EU-Mitgliedstaaten „nie und nimmer konsensfähig“, sagte Almunia. Das bedeutet, dass die EU-Kommission auch künftig ein Strafverfahren gegen alle Staaten einleitet, die dieses Limit überschreiten. Das Verfahren soll aber nicht mehr automatisch auf finanzielle Sanktionen hinauslaufen. Unter bestimmten Bedingungen werde die EU künftig überhöhte Defizite auch über mehrere Jahre hinweg dulden, so Almunia. In den sieben Jahren seit Inkrafttreten des Stabilitäts- und Wachstumspakts habe die Kommission zu viel Gewicht auf die kurzfristige fiskalische Entwicklung eines Landes gelegt. Künftig werde Brüssel sein Augenmerk mehr auf die langfristige Schuldenentwicklung richten. Staaten mit einer relativ niedrigen gesamtstaatlichen Verschuldung sollten großzügiger behandelt werden als solche mit besonders hoher Gesamtverschuldung. Almunia äußerte die Erwartung, dass die EU-Finanzminister bei ihrem Treffen am 18. Januar in Brüssel eine Vorentscheidung über die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts fällen. Dann werde erstmals ein konkreter Katalog von flexiblen Bewertungskriterien für die Haushaltsdefizite diskutiert.Die Forderung aus Kreisen der Bundesregierung, auch die Kosten der deutschen Wiedervereinigung in die Bewertung der Haushaltslage einzubeziehen, lehnte Almunia ab. „Derart weit zurückliegende strukturelle Ausgaben können heute nicht mehr berücksichtigt werden“, sagte der Kommissar. Sonst drohe der Bewertungskatalog „auszuufern“. Er wies außerdem die Forderung Frankreichs zurück, die nationalen Militärausgaben positiv zu berücksichtigen. Hingegen könnten die 500 Mill. Euro, die die Bundesregierung für die Opfer der Flutkatastrophe in Asien zur Verfügung stellen will, 2005 als defizitmindernd angerechnet werden. Die Anrechnung außergewöhnlicher, einmaliger Ausgaben sei laut EU-Vertrag möglich, wenn ein Land die Defizitgrenze knapp überschritten habe, sagte Almunia. Dazu sei es bislang noch nie gekommen.

      So bleibt mir nur die Deutung: Drehe ich die Gesetze so wie ich sie brauche, wird alles gut.



      Da mir dies alles Magenschmerzen bereitet und eine objektive Deutung der Märkte nicht zulässt, wede ich mich auch weiter aus einer Beurteilung der Märkte heraushalten.

      Gruß,

      C.

      P.S.: Dafür aber mit Hochdruck an meinem Ausstieg aus dieser schönen neuen Welt arbeiten.
      Avatar
      schrieb am 12.02.05 14:37:09
      Beitrag Nr. 586 ()
      Hallo Cornelius,

      DAX 4387, DOW 10796
      wie du siehst, steigen die Märkte weiter.

      Im Prinzip kann´s mir ja egal sein, ob du Bulle oder Bär bist.

      Aber ich finde dieser Artikel passt sehr gut zu deinem Posting: ;)

      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?&actio…

      Vor allem dieser Satz hat es mir angetan:
      Die Risiken werden weiterhin übergewichtet und die meisten Investoren stehen immer noch unter den Eindrücken des Bärenmarktes von 2000 bis 2002. :eek: Die Angst versperrt weiterhin den Blick auf die wesentlichen Einflussfaktoren. Die emotionale Falle ist immer noch aufgebaut.

      Ich finde, der Verfasser des Artikels hat schon recht bezüglich der schlechten Marktstimmung (die Ausdrücke SHORT und PUT findet man doch häufiger in den Threads als LONG und CALL).

      ...und trotzdem steigt es bzw. läuft seitwärts. Vielleicht gerade deshalb. ;)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 12.02.05 14:42:16
      Beitrag Nr. 587 ()
      & Atze
      Wer heuer long in einer Aktie ist,
      wird doch vom WO-Mob angepöbelt.
      Der Indikator Stimmung,
      spricht meiner Meinung nach, für langfristig steigende Kurse.
      Ist aber halt nur eine Meinung ;)
      nk
      Avatar
      schrieb am 12.02.05 14:50:30
      Beitrag Nr. 588 ()
      nkelchen

      Im Jahr 1999/2000 war es genau umgekehrt:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.02.05 13:05:46
      Beitrag Nr. 589 ()
      @Cornelius,

      keine Frage: Es ist schon schwierig, sich als Börsianer bzw. Anlager in heutigen Zeiten zur »Anti-Moralität« zu disziplinieren(!). Aber die Alternative heißt eben Ausstieg bzw. Genügsam- und Enthaltsamkeit. Das fällt vielen – geschweige denn ohne ein finanzielles Polster, und hier doch verständlicherweise – schwer. Und das wiederum macht die Versuche derer, die sich nicht zuletzt auch in stg. Kursen ausdrücken, doch plausibel.

      objektive Deutung der Märkte nicht zulässt
      Ich versuch`s trotzdem mal ...:

      Fusionen erreichen ein neues Hoch - und dann????
      ... entstehen Oligo-, Duo- und gar Monopole ... mit entsprechenden Preisgestaltungsspielräumen ...
      Was natürlich auch Geldentwertung bedeutet ...

      >Der für die Wirtschaft wesentliche Realzins wird jedoch weiter bei circa –1% nach der Zinsanhebung liegen<
      Und das ist eben nun mal der Saft, aus denen die Aktienmärkte Kraft ziehen.

      Allerdings sollte man nun nicht so vermessen sein, dass das bei 0 % auch noch der Fall ist ... Will sagen: Dann werden sich die »Profis« von den »Milchmädchen« trennen bzw. getrennt haben. Und bisherige Kurssteigerungen bis dahin fortgeschrieben, beträfe das dann sicher auch echte (dividendenstarke und -sichere) Qualitätswerte.

      Willkommen Weichwährung ...
      Noch sind die USA ja schneller im Verschulden ...
      Ich kann mich indes des Eindrucks nicht erwehren, dass EU-Exportlobbyisten (Schröder!) da, geschickt die Finanzmedien includierend, regelrecht Einholbedarf sehen – ungeachtet der tatsächlichen Probleme zB. dt. KFZ-Konzerne, die diese bisweilen in ihren konkreten Maßnahmen zudem noch selbst ignorieren, ja sogar weiter provozieren (DCX / Qualität).

      Solange diese EUR-Karte bei einigen(!) Anlegern noch sticht, werden KFZ-Konzerne nicht abstürzen (und Gold in EUR auch nicht nachhaltig steigen).
      Ich denke indes, diese Karte wird als erste der hier angesprochenen kassiert.

      investival
      Avatar
      schrieb am 13.02.05 18:06:35
      Beitrag Nr. 590 ()
      @Investival,

      ich denke, wir befinden uns gerade in einer Phase der Euphorie.
      Es schaut alles nicht so düster aus, wie befürchtet.

      Der Mensch ist ein Gewohnheitstier-
      er gewöhnt sich an eine hohe Arbeitsloigkeit, Überschuldung,hohe Ölpreise, usw.

      Diese Probleme sind nicht neu und treten angesichts der beeindruckenden Unternehmensergebnisse in den Hintergrund.

      Denke ich aber über die nächsten Monate hinaus, werden diese bekannten Probleme notgedrungen wieder in den Vordergrund rücken.

      Wie sollen Konsum und Absatz steigen, wenn die der Verbraucher arbeitslos oder überschuldet ist (gilt für die USA ebenso wie für Deutschland)?

      Wie lassen sich die Gewinne der Unternehmen fortschreiben, wenn die Restrukturierungsprozesse und Entlassungen abgeschlossen sind (denn daraus resultieren doch derzeit die meisten Unternehmensgewinne)?

      Wie läßt sich die Überschuldung der Gemeinwesen (Staat)und die ungebremste Geldmengenvermehrung in den Griff bekommen ?

      Ok, diese Argumente bringe ich immer wieder,

      -aber weder die historische Erfahrung, noch irgendeine volkswirtschaftliche Theorie erklären, daß diese Probleme mit einer dauerhaften Aktienhausse einhergingen oder zu lösen seien.

      Eher doch mit einer recht lang andauernden Konsolidierung, die der Masse der Bevölkerung noch einiges an Unannehmlichkeiten bringen wird.

      Dagegen stehen:

      Hohe Liquidität, fehlende Anlagealternativen,optisch günstige Aktienbewertungen, steigende Gewinne, usw. -
      kurz, einige gewichtige Gründe für ein positives Frühjahr - aber ohne mich;)- ich bleibe an der Seitenlinie

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 16.02.05 03:27:13
      Beitrag Nr. 591 ()
      @Cornelius
      Wie sollen Konsum und Absatz steigen
      Sieh Dich mal in China, Indien, Brasilien, Polen, Russland, Rumänien, Türkei, usw. um. Überschlage mal die Anzahl Menschen die da besser leben wollen...

      Ist es nicht so das Deutschland den Wohlstand ohne dafür arbeiten zu müssen für sich in Anspruch nehmen will? Die Zukunftsaussichten von internationalen Wirtschaftsunternehmen und die eines Landes sind doch zwei paar Schuhe die man voneinander trennen muß.

      Ansonsten finde ich es gut wieder von Dir zu lesen! Deine Ansichten sind lesenswert und die Anzahl von Klicks ist doch nun wirklich nebensächlich. Am liebsten höre ich Eva Cassidy und wer kennt die schon :)
      Avatar
      schrieb am 16.02.05 03:53:36
      Beitrag Nr. 592 ()
      Der deutsche Verbraucher ist nicht verschuldet, die Sparquote liegt um die 10%.
      Was in D hauptsächlich nicht stimmt ist die Psychologie.
      Avatar
      schrieb am 16.02.05 17:40:31
      Beitrag Nr. 593 ()
      Hallo silverpwd,

      stimmt, die Sparquote in D ist mit ca.11% relativ hoch (hat ja schon unser Kanzler gerügt;) )

      Allerdings wird der Anteil der überschuldeten Haushalte
      immer höher. Z.Z. liegt er bei ca. 2,9 Mio. Haushalten.

      Die Daten des DWI für 2002:
      Die Haushalte mit Kreditverpflichtungen, die unter der Pfändungsfreigrenze liegen,
      machen in Westdeutschland knapp 7 % und in Ostdeutschland immerhin 11 % aller
      Haushalte aus. Diese Anteile zeigen die im engeren Sinn überschuldeten Haushalte
      an. Diese Quote stimmt erstaunlich gut mit jener von 13% der Haushalte in Deutschland
      überein, die bei einer Erhebung für das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaft
      im Jahre 1996 angaben, dass sie sich überschuldet fühlen.
      Von den 7% der laut Tabelle 3 überschuldeten Haushalte in Westdeutschland (Ostdeutschland
      11 %) haben 2 Prozentpunkte (Ostdeutschland: 4 Prozentpunkte) ein so
      niedriges Einkommen, das dieses bereits auch ohne Kredite unterhalb der Pfändungsfreigrenze
      liegt. Mit anderen Worten: In Westdeutschland ist etwa ein Drittel
      der Haushalte mit Verpflichtungen für Konsumentenkredite von Überschuldung
      bedroht; in Ostdeutschland sind es sogar fast 50% der Haushalte mit Konsumentenkrediten.


      Letzlich läuft die Entwicklung weiter hin zu einer immer ärmeren Masse der Bevölkerung. Dies halte ich nicht gerade förderlich für den Konsum.


      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 16.02.05 17:52:38
      Beitrag Nr. 594 ()
      Hallo Cornelius,

      Letzlich läuft die Entwicklung weiter hin zu einer immer ärmeren Masse der Bevölkerung. Dies halte ich nicht gerade förderlich für den Konsum.

      Und trotzdem laufen imo gerade Konsum-Aktien. ;)

      Schau z.B. DOUGLAS :eek:



      Die Börse schreibt ihre eigenen Gesetze. ;)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 16.02.05 18:15:48
      Beitrag Nr. 595 ()
      Hallo NurMeineMeinung,

      Ist es nicht so das Deutschland den Wohlstand ohne dafür arbeiten zu müssen für sich in Anspruch nehmen will?
      Sieh Dich mal in China, Indien, Brasilien, Polen, Russland, Rumänien, Türkei, usw. um. Überschlage mal die Anzahl Menschen die da besser leben wollen...



      In posting #526 hatte ich geschrieben:

      Spreche ich jetzt über die Börse, so heißt es differenzieren.
      Hier die bundesdeutsche Realität - dort die Globalisierte Wirtschaft.
      Beides driftet zur Zeit auseinander und wer nur eine Seite der Medaille sieht wird meiner Meinung nach baden gehen.
      Wirtschaft funktioniert nur, solange Absatz funktioniert. Kostenreduktionen können eine gewisse Zeit Absatzprobleme kaschieren. Was aber passiert, wenn die Absatzmärkte kollabieren, weil die Käufer fehlen?


      Mag sein, daß wir in Deutschland den Pessimismus zu sehr ausleben und ich da einen falschen Blickwinkel habe, vielleicht rettet uns ja der Export.
      Ist aber auch nur meine Meinung;)

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 17.02.05 10:26:14
      Beitrag Nr. 596 ()
      @NurMeineMeinung,

      Ist es nicht so das Deutschland den Wohlstand ohne dafür arbeiten zu müssen für sich in Anspruch nehmen will?
      Dieser 70-90er-Jahre-Mentalität va. in den jüngeren Generationen wird indes seit ein paar Jahren das Wasser abgegraben, und ich denke, dass die Bereitschaft der Deutschen, in der Tradition ihrer erfolgreichen Eltern (Stichwort Wirtschaftswunder), wieder härter resp. länger und dazu auch eigenverantwortlicher arbeiten zu müssen ganz überwiegend gegeben ist (auch wenn die Gewerkschaften das bisweilen anders sehen). Freilich ist dazu auch die Wahrnehmung von Vorbildfunktionen va. in moralisch-ethischer Hinsicht seitens der Politik wie der Topmanager erforderlich. Ich denke, diese wird eher über kurz als lang auch eingefordert werden (müssen [und da haben besagte Gewerkschaften sicher eine Bringschuld]), und daraus kann man sicher Perspektive herleiten.

      ... und @Cornelius,

      vielleicht rettet uns ja der Export.
      Nicht `vielleicht` – er tut es. Und zwar trotz allgegen(/wider-)wärtiger lobbyistischer Dollarjammerei.
      Und dann ist da eben die Sparqoute, deren Potenzial zwar (auch imo va. aus psychologischen Gründen) brachliegt, aber deshalb ja nicht aus der Welt ist. Da ändert auch eine bis auf weiteres zunehmende Armut resp. sich verkleinernde Mittelschicht nichts dran.
      In Dtld. läuft sicher einiges (va. politisch bedingt, was indes nicht nur die Regierung betrifft) falsch, aber nur weil das hierzulande kommuniziert bzw. bei jeder Gelegenheit bejammert wird und woanders weniger bis gar nicht, ist Dtld. nicht gänzlich ohne Perspektive.

      ... und @Atze2,

      man muss die Entwicklung zB. einer Douglas auch im Kontext mit den vorherigen, zum Ende hin zT. völlig irrationalen Baissen (denen bei Konsumwerten ja nicht gerade Haussen vorher gingen) sehen, und dazu sicher auch im Hinblick auf eine verbesserte Geschäftspolitik (zB. Expansion in Ost-EU), weniger im Hinblick auf eine Konsumbelebung hierzulande.

      investival
      Avatar
      schrieb am 17.02.05 10:40:20
      Beitrag Nr. 597 ()
      Wenn man jeden Tag hört wie überall gelogen, betrogen und
      korrumpiert wird, dann sollen die nicht Wasser predigen und selber Wein trinken.
      Wer das Volk nur mit Parolen betrügt den muß man bekämpfen bis aufs Messer.
      Es kann nur besser werden wenn alle an einem Strang ziehen.
      Bisher ist der kleine Mann nur der Dumme.
      Wir werden von Verb...... regiert und die müssen weg.
      Avatar
      schrieb am 18.02.05 20:15:23
      Beitrag Nr. 598 ()
      Hallo,

      aus einem lesenwerten thread Thread: Aufruf an den User BTrend
      hat es der user btrend gut zusammengefaßt (auch wenn er hier über Gold schreibt):

      ....die Debatte über pro und contra USA etc. bringt nicht viel. Sie wurde auch an anderer Stelle schon im Exzess geführt.
      Wichtig ist vor allem, wie die exzessive Schulden- und Interventionspolitik der Amerikaner den Dollar und damit auch das Gold beeinflusst.
      Die Politik des billigen Geldes wird früher oder später Richtung Inflation marschieren. Ich wäre sehr erstaunt, wenn dem nicht so wäre. Inflationsgefahren haben primär Einfluss auf die Sachwerte und damit auch Gold und Silber (und natürlich auch auf die (Langfrist) Zinsen).
      Am Anfang, wenn es noch nicht jeder durchschaut, können natürlich auch andere `Assets` davon profitieren, z.B. Aktien. In dieser Phase sind wir jetzt. Erst wenn verstärkte Inflation von der Wirtschaftspolitik ernst genommen und bekämpft wird, sehen wir höhere Zinsen und zurückgehende Aktienkurse. Dies könnte im späteren Verlauf dieses Jahres beginnen....


      Finde wenig, was gegen diese Argumentation spricht - falls die Politik des billigen Geldes weitergeht.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 21:03:46
      Beitrag Nr. 599 ()
      Hallo,

      und noch etwas zur Zukunft.
      Die in den USA geführte Diskussion ist hier in Europa noch kaum jemandem bekannt.
      Die Auswirkungen auf die Aktien und Kapitalmärkte wären gigantisch - kreativ im Umverteilen der Schulden ist Herr Bush - dies muß man ihm lassen:D:

      Bushs Erbe für die Börse (EurAmS)

      Der Präsident hat eine Mission zu erfüllen. Billionen von Dollar sollen in Zukunft statt in die staatliche Rentenversicherung in Depots an der Wall Street fließen. Die Aktienkurse bekommen einen Dauerschub. Alan Greenspan ist für diese Revolution. Die Börse profitiert - und schweigt.
      von Hartmut Conrad und Julia Groß, Euro am Sonntag

      Wir brauchten das Geld", erinnert sich US-Senator Lindsey Graham (49). Er war knapp 20 Jahre alt und studierte noch, als beide Eltern innerhalb eines Jahres starben. Seine Schwester war 13. Das Geld für den Lebensunterhalt der Geschwister kam von der Hinterbliebenenversorgung der staatlichen Rentenversicherung.

      Doch Dankbarkeit scheint nicht zu den stärksten Gefühlen des Vollwaisen zu gehören. Denn so bald wie möglich will der bislang in Washington kaum in Erscheinung getretene Politiker das System abschaffen und ausgerechnet die Wall Street mit den Sozialbeiträgen der US-Arbeitnehmer füttern. Das behaupten seine Gegner - und die sind zahlreich.

      Graham ist George W. Bushs wichtigster Mann für dessen wichtigstes Ziel in der zweiten Amtszeit. Der Präsident hat sich die Revolution der Altersvorsorge auf die Fahnen geschrieben. Fernziel: Abschaffung des Umlagesystems. Statt dessen sollen die Rentenbeiträge der Arbeitnehmer in Fonds angelegt werden.

      Die lästige Detailarbeit macht Graham. Der Senator aus South Carolina soll ein Gesetzespaket schnüren, das mindestens fünf demokratische Senatoren überzeugt. Deren Stimmen braucht Bush. Die eigene Mehrheit von 55 Stimmen im Senat reicht nicht.

      Das Aufregerpotential des Themas erreicht in der amerikanischen Öffentlichkeit inzwischen etwa die Dimension des Irak-Konflikts. Die staatliche Rente wird zum Glaubenskrieg. Gewerkschaften und Demokraten vermuten das größte Umverteilungsprogramm aller Zeiten - und zwar von der unteren Hälfte der Gesellschaft in Richtung Wall Street. Die Demokraten fürchten den Staatsbankrott. Dabei hat sich Bush über Details noch kaum ausgelassen.

      Am vergangenen Mittwoch erzielten er und Graham jedoch einen wichtigen Teilsieg. Alan Greenspan, Notenbankchef und wichtigstes Wirtschaftsorakel für die Börse, schlug sich öffentlich auf die Seite der Privatisierer. Bei seiner Anhörung vor dem Bankenausschuß des Senats bezog er Stellung: Das gegenwärtige Umlagesystem sei nicht mehr passend für die demographischen Herausforderungen, die die Zukunft unausweichlich bringe.

      Bis 2008, so Greenspan, müsse der Systemwechsel in die Wege geleitet werden: "Die Zeit wird knapp." Privatisierung sei der richtige Weg. "Damit gelangen Menschen mit unteren und mittleren Einkommen zu Wohlstand, den sie vorher nicht hatten."

      Bushs Jahrhundertplan: In diesem Jahr noch soll die radikalste Reform der Sozialsysteme seit 1935 verabschiedet werden. Die damals vom legendären Präsidenten Franklin Roosevelt eingeführte staatliche Rentenversicherung soll teilweise privatisiert werden. Das heutige Umlageverfahren sei ab 2018 wegen der Überalterung der Gesellschaft in den roten Zahlen. Der Staat müßte zuschießen und dafür die Steuern oder die Beitragssätze erhöhen.

      An so etwas wie Abgabenerhöhungen verschwendet George W. Bush allerdings keinen Gedanken. Heute zahlen US-Arbeitnehmer 6,2 Prozent (Deutschland: 9,75 Prozent) ihres Gehalts in die gesetzliche Rente. Den gleichen Betrag zahlt der Arbeitgeber. Jedes Jahr landen so über 550 Milliarden in den Rentenkassen. Und das soll sich ändern.

      Ein Geldregen für die Wall Street? Die Privatisierung würde im Startjahr kaum mehr als 20 Milliarden Dollar an die Börse spülen. Dieser Betrag wird nach Berechnungen des Rentenexperten Michael Tanner vom Cato-Institut in Washington dann schnell auf bis zu 180 bis 200 Milliarden Dollar jährlich anwachsen. Das Geld ginge in Fondsanteile und Depots mit Aktien und Anleihen.

      Die Dimensionen sind riesig. Tatsächlich würden Börsianer, Broker und Banker doppelt profitieren. Einerseits müssten bis zu 100 Millionen Anlagekonten gebührenpflichtig verwaltet werden. Das wäre ein Geschäft für die großen Banken und Fondsverwalter wie Citigroup oder Barclays. Andererseits würde die Nachfrage nach Aktien und Anleihen die Wertpapierkurse tendenziell nur in eine Richtung schieben: nach oben.

      Der jährliche Neuanlagebetrag würde schnell mehr als zehnmal so groß sein wie das gesamte Volumen der Wall Street an Aktien-Neuemissionen des Jahres 2003. Damals besorgten sich 68 Unternehmen 15 Milliarden Dollar frisches Kapital an der Börse. Im Jahr darauf waren es rund 30 Milliarden Dollar. Bleiben immer noch bis zu 170 Milliarden Dollar, die zusätzlich in Aktien und Anleihen angelegt werden müßten. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr sammelten US-Aktien- und Anleihefonds insgesamt 242 Milliarden Dollar frisches Kapital ein.

      Aber nicht nur Parkettneulinge auf der Suche nach Käufern würden profitieren. Sondern auch jene Unternehmen, die Anleihen an die Börse bringen. Investmentstratege Brad Thompson von der Frost National Bank: "Schon kurzfristig würde die gesteigerte Nachfrage nach Unternehmensanleihen deren Kurse in die Höhe treiben und so die Zinsen und damit die Kapitalkosten der Unternehmen senken."

      Thompson ist einer der wenigen amerikanischen Finanzexperten, die sich mit konkreten Prognosen zur Renten-Revolutiton an die Öffentlichkeit wagen. Er glaubt, daß etwa die Hälfte der privatisierten Rentenbeiträge in die Anleihemärkte gehen wird, die andere Hälfte würde in Aktienfonds gelenkt. Bei der derzeitigen Marktkapitalisierung an den Aktienmärkten ergäbe sich laut Thompson rein rechnerisch pro Jahr ein zusätzliches Kurspotential von rund vier Prozent.

      Auch Jim Glassman, Volkswirt bei JP Morgan Chase, erwartet einen sichtbaren Kursgewinn an den Börsen durch die privatisierten Sozialbeiträge. Sein Problem dabei: "Ist das nur ein künstlicher Schub für die Aktienkurse?" Anders gesagt: Droht die nächste große Kursblase

      "Das Kapital, das den Unternehmen zufließt, verbessert ihre Investitionsmöglichkeiten. Das sind echte Wachstumsimpulse", lautet die Antwort von Jürgen Stanowsky, Experte für Kapitalmärkte und Altersvorsorge bei der Dresdner Bank.

      Der Wirtschaftprofessor Austan Goolsbee von der Universität Chicago geht davon aus, daß die Kursanstiege von Dauer sind. "Eine Blase entsteht aus einer irrationalen Übertreibung wie bei den Web-Aktien vor wenigen Jahren. Dafür besteht bei der Anlage von Sozialbeiträgen kein Anlaß."

      Das Geld aus der Rentenreform kommt aber nicht erst in drei Jahren. Schon jetzt sorgen die Bush-Pläne für massive Bewegung an den Märkten. Denn der erste Akt der Revolution des Präsidenten steht unmittelbar bevor: Bush will die betriebliche Altersvorsorge unbedingt noch vor der großen Privatisierung sanieren. Der Plan: Die US-Unternehmen müssen den Pensionszusagen an ihre Mitarbeiter eine entsprechende Deckung verschaffen. Daran hapert es bisher. 450 Milliarden Dollar müssen nachgeschossen werden.

      Nach der derzeit bekannten Planung werden die Unternehmen gezwungen, innerhalb der nächsten sieben Jahre Anlagepapiere zu kaufen, die die Sicherheit der Pensionsfonds langfristig garantieren. Und das zeigt schon jetzt Wirkung. Sarah Lütgert, Anleihe-Expertin der WestLB: "Wir gehen davon aus , daß der derzeit zu beobachtende Kursanstieg für Langfristanleihen in den USA auch schon eine Reaktion des Markts auf Bushs Reformpläne ist."

      Absolut schwindelerregend sind jedoch die Summen, die in den USA bei der Diskussion um die Stufe 2 der Rentenpläne genannt werden. Auf 940 Milliarden Dollar beziffert Uni-Professor Goolsbee allein die in den nächsten Jahrzehnten fließenden Gebühreneinnahmen der Fonds, die sie für die Verwaltung der Sozialkonten kassieren.

      Der Verband der institutionellen Vermögensverwalter und Wertpapierhändler in den USA (Securities Industrie Association, SIA) kam dagegen nur auf maximal 279 Milliarden. Aber immerhin. Überhaupt hält sich die Wall Street bisher reichlich bedeckt. Banker und Broker fürch-ten offenbar in den Verdacht zu geraten, aus einem Sozialthema das Geschäft des Jahrhunderts machen zu wollen.

      Die Gefahr, in der öffentlichen Diskussion zermalmt zu werden, besteht tatsächlich. Denn neben Kurspotential und Gebührenmilliarden wird über eine dritte Zahl diskutiert: Bis zu zwei Billionen Dollar müßte der Staat sich an den Kapitalmärkten leihen, um die Umstellungskosten des Systems zwischenzufinanzieren. Das wäre mehr als das Vierfache des aktuellen Haushaltsdefizits.

      Die liberale "New York Times" nahm sich jüngst nicht weniger als acht Seiten in ihrem Sonntagsmagazin, um vorzurechnen, daß Bushs Rechnungen nicht stimmen. Nach der momentanen Vorhersage werde die Social-Security-Behörde zwar ab 2018, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente gehen, mehr auszahlen, als sie einnimmt. Ab diesem Zeitpunkt muß Geld aus dem Trustfonds entnommen werden, der seit Erschaffung des Rentensystems die Überschüsse in Staatspapieren anlegt und der heute mehr als 1,5 Billionen Dollar schwer ist. Die Summe würde, je nach Prognoseszenario der Verwaltung, noch 37 bis 75 Jahre reichen.

      Bush dagegen argumentiert, daß der Trustfonds als solcher eigentlich gar nicht existiert. Vielmehr habe die Regierung das Geld längst ausgegeben, die 1,5 Billionen seien eine theoretische Summe auf Schuldscheinen, die erst einmal aufgebracht werden müßte. Darum müsse sofort gehandelt werden - am besten eben mit Bushs "persönlichen Konten".

      Das gigantische Verschuldungspotential der Rentenumstellung macht Alan Greenspan nervös und bringt Anleihe-Ikone Bill Gross auf die Palme: "Die Argumente bezüglich der Liquidität des Social-Security-Systems sind einfach Blödsinn", poltert der Manager des weltgrößten Anleihefonds. "Es ist typisch für den Präsidenten, daß er sich nicht auf viel wichtigere Dinge wie zum Beispiel das Budgetdefizit konzentriert."

      "Für eine Reform gibt es noch Hürden zu überwinden", gibt sich auch Bob Doll, Analyst bei Merrill Lynch, ganz vorsichtig. Er glaubte vor wenigen Tagen noch, daß die Chance, daß diese Reform beschlossen wird, nur bei 1:3 liegt. Doch spätestens seit der Greenspan-Rede am Mittwoch haben sich die Gewichte verschoben.

      Im Hintergrund hilft die Wall Street der öffentlichen Meinung auf die Beine. 200 Millionen Dollar stellten US-Industrieverbände in der vergangenen Woche bereit, um eine Werbekampagne für Bushs Pläne zu finanzieren. Kein Wunder: Ein Prozentpunkt Beitragsanhebung in der Sozialversicherung würde die US-Arbeitgeber pro Jahr 50 Milliarden Dollar kosten. Die Privatisierung würde dagegen schon ab 2010 nach vorsichtigen Schätzungen des "Wall Street Journal" rund 50 Milliarden Dollar als Investivkapital in Aktien- und Anleihefonds spülen. Da braucht in der US-Industrie niemand zweimal zu überlegen.

      Tatsächlich werden auch schon die Namen der Finanzkonzerne gehandelt, die vom Start weg bei den Gebühren und beim Geldeinsammeln vorne sind. Doch der Präsident will die Kosten niedrig halten. Hohe Managementgebühren sind nicht drin. Die Gesellschaften bräuchten Erfahrung in der Verwaltung großer Summen für wenig Geld - etwa mittels Indexfonds. Als Kandidaten werden Investmentabteilungen von State Street, Vanguard und dem britischen Bankriesen Barclays genannt. Der managt bereits jetzt Fonds für den Thrift Savings Plan, einen Pensionsplan für Angestellte des Staates.

      Und Lindsey Graham, der seinen Entwurf zum Privatisierungsgesetz mit Alan Greenspan beraten will, hat fest versprochen, daß die Absicherung der Waisenkinder nicht vergessen wird.
      Avatar
      schrieb am 19.02.05 21:50:14
      Beitrag Nr. 600 ()
      Und die Folgen?!
      - der Staat entledigt sich seiner Pflichten für seine Bürger und - seiner Schulden.
      - kurz bis mittelfristig führt dies zu einem gigantischen Kapitalfluß in Anleihe- und Aktienmärkte, d.h. jeder, egal ob Anleger, Fondsmanager oder Staat wären glücklich - bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Renten zu realisieren wären - aber bis dahin ist Bush nicht mehr Präsident:D

      Sollten diese Pläne Realität werden, dürften Aktien die kommenden Jahre die beste Anlageform darstellen - allerdings sicher keine Anlageform für die eigene Rente.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 20.02.05 10:49:45
      Beitrag Nr. 601 ()
      @Cornelius,

      der Staat entledigt sich seiner Pflichten für seine Bürger und - seiner Schulden.
      Nun ja, erstmal muss er ja ordentlich neue machen, und da muss er erstmal Leute(/Länder [die diesbzgl. eigene Problemlösungen zu finanzieren haben]) finden, die ihm auch das noch finanzieren, geschweige denn zu realen Negativrenditen. Ergo wird das wohl nur über höhere Zinsen laufen können (die hernach zu bedienen wären), und da kann ich Bill Gross schon sehr gut verstehen, :D
      Ob die Gegenrechnung darüber aufginge, wäre also ziemlich offen. Aber bis dahin ... richtig ...

      ... allerdings sicher keine Anlageform für die eigene Rente.
      Für unsere schon, ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 17:46:39
      Beitrag Nr. 602 ()
      Hallo Cornelius,

      dies hast du in # 564 am 27.12.04 geschrieben:

      noch ärgere ich mich nicht, -als ich ausstieg stand der DAX bei 4216 (posting#526).
      Der Ärger kann aber noch kommen, wenn es so weitergeht
      :cry:

      Heute steht der DAX bei 4428

      Du siehst also, deine Skepsis hat der Aktienmarkt nicht geteilt. ;)
      Ich finde einzig und allein die Charttechnik kann einen vor einer Fehleinschätzung bewahren.


      Wenn du gegen den Trend nicht SHORT gegangen bist, dann ist es ja nicht so schlimm. Ist ja nur ein entgangener Gewinn. ;)

      Viel Erfolg irgendwann beim Wiedereinstieg. :)
      Ich denke mal, du wirst dich wohl nicht dauerhaft vom Aktienmarkt verabschieden.

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 07.03.05 22:13:29
      !
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      Avatar
      schrieb am 26.03.05 23:51:51
      Beitrag Nr. 604 ()
      Hallo,
      DAX 4343, DOW 10442

      seit meinem Ausstieg Anfang Dez. 2004 (posting #526) hat sich wie erwartet wenig getan. Der DAX steht 100 Punkte höher, der DOW 200 Punkte niedriger.

      Das posting #601 hacke ich unter geistigem Cretin ab, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

      Die starken Börsenmonate Dezember bis März neigen sich dem Ende zu - die Ergebnisse sind wie beschrieben dürftig.
      Geblieben sind die hohen Rohstoffpreise, ein hoher Ölpreis, gesunkene Wachstumsprognosen, eine steigende Gefahr der Inflation, hohe Arbeitslosigkeit, usw.

      Aktien bleiben weiterhin allenfalls eine Tradingposition.

      Wer die Zeit und das Knowhow hat, mag damit Gewinne einfahren - eine Langfristinvestition rechnet sich kaum.

      Dieses Board wird natürlich vorwiegend von aktiven Tradern, mehr noch von Zockern bevölkert.

      Wer mit dem trading langfristig Gewinne einfährt ist gut - aber er gehört zu einer Minderheit. Dies scheint den meisten hier nicht klar - oder wird erst klar, wenn die Verluste und der Frust sie hier gehen läßt.


      Ich habe versucht, fern ab vom Zocken auch langfristige Prognosen zu geben - dies läßt sich in den postings nachvollziehen.
      Und ich denke mit keiner Empfehlung oder Aussage von mir hat es Verluste gegeben.
      Wer Lust hat kann den thread von Anfang an lesen, - es läßt sich eine Handelsposition erkennen, die auch langfristig Gewinne abwirft.

      Ich verabschiede mich nun aus diesem thread bis auf gelegentliche postings, da es auch andere interessante Dinge als Börse gibt.

      Und nun zum Ausblick :
      Die Gefahr eines Kursrutsches nimmt zu.
      Als Langfristanleger würde ich diesen abwarten und dann langsam Positionen gestaffelt aufbauen.
      Vorhandenes Kapital diversifizieren unter dem Blickwinkel einer steigenden Inflation. Derjenige, der über Liquidität
      verfügt, wird gewinnen.


      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 12:01:42
      Beitrag Nr. 605 ()
      Du hast nur 100 Punkte nicht mitgemacht ?
      Aber du warst immer negativ für die Aktien, weil du regionale wirtschaftliche Entwicklung auf Weltkonzerne projeziert hast.
      Naja kann schon sein.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 15:59:39
      Beitrag Nr. 606 ()
      @MaXProFitE,

      der Vorteil dieses Boards ist es, daß Du alles nachlesen kannst.
      Es stimmt - die Risiken bei einer Anlage, nicht nur bei Aktien, stelle ich oft in den Vordergrund. Ist aber eine normale Entwicklung je länger man dabei ist und je mehr man zu verlieren hat.
      Einzelne Aktien oder den Einstieg in einen Markt habe ich in den vergangenen Jahren, genauso wie den Ausstieg auch, jeweils gepostet. Mit Sicherheit seltener als die meisten hier- dafür aber mit realistischen Gewinnchancen.
      Kurzfristiges trading ist und war nicht der Sinn des threads - da gibts bessere Leute, Leute die aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht haben, die die notwendige Zeit haben ( und dennoch zu über 90% scheitern:D).
      Wenn ich es schaffe, langfristig über die Jahre eine Rendite über 10%/Jahr zu erwirtschaften, halte ich dies für gut und weiß, daß auch dieses "bescheidene" Ziel von den meisten nicht erreicht wird - außer natürlich den Boardmitgliedern bei WO:cool:

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 21:26:49
      Beitrag Nr. 607 ()
      "Wenn ich es schaffe, langfristig über die Jahre eine Rendite über 10%/Jahr zu erwirtschaften, halte ich dies für gut"

      Cornelius, natürlich ist das gut.

      Ein Warren Buffett schafft seit Jahren diese Performance
      mit seiner Berkshire nicht, weil sie mittlerweile auch zu hoch bewertet.

      Nach dieser Jahrhundert-Baisse, wie die Hausse von denen eingeläutet, die jetzt nichts mehr davon wissen wollen,
      werden kleinere Brötchen gebacken.
      Wenn auch schon wieder die Ratten aus ihren Löchern kommen und mit Verdoppelung der Kurse in vier Jahren locken.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 00:15:30
      Beitrag Nr. 608 ()
      @MaXProFitE,

      Aber du warst immer negativ für die Aktien, weil du regionale wirtschaftliche Entwicklung auf Weltkonzerne projeziert hast.
      In diesem Punkt hast Du in gewissem Masse recht. Ich hatte zwar geschrieben:
      Spreche ich jetzt über die Börse, so heißt es differenzieren.
      Hier die bundesdeutsche Realität - dort die Globalisierte Wirtschaft.
      Beides driftet zur Zeit auseinander und wer nur eine Seite der Medaille sieht wird meiner Meinung nach baden gehen.
      Wirtschaft funktioniert nur, solange Absatz funktioniert. Kostenreduktionen können eine gewisse Zeit Absatzprobleme kaschieren. Was aber passiert, wenn die Absatzmärkte kollabieren, weil die Käufer fehlen?


      Aber - ich habe die Gewinnpotentiale unterschätzt, die sich aus der Globalisierung, Restrukturierung und Kosteneinsparung für viele Unternehmen ergeben haben -

      andererseits sehe ich das Problem einer fehlenden Nachhaltigkeit dieser Gewinne. Irgendwann läßt sich nicht weiter Rationalisieren, der Produktionsort in ein neues Billiglohnland verlagern, durch Fusionen Synergien herstellen, durch Standortverlagerung Steuern sparen -

      irgendwann müssen sich die Gewinne auch wieder aus einem Wachstum generieren.
      Diese Perspektive des Wachstums fehlt mir vor allem in Europa, aber auch in den USA.
      Und das zweifelsohne vorhandene Wachstum in China und Asien reicht m.E. nicht aus, um die Weltwirtschaft anzukurbeln.

      Die doch recht kümmerlichen Kurssteigerungen der Indizes angesichts doch dramatischer Gewinnsteigerungen vieler Unternehmen geben mir zu denken, daß doch alles nicht so heil ist, wie man uns glauben machen möchte.

      aber so hat halt jeder seine Theorie - und deshalb schreibe ich hier noch - damit man gegensätzliche Meinungen diskutieren kann.

      In diesem Sinne,

      C.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 14:48:21
      Beitrag Nr. 609 ()
      Das ein W:0-User, der hier viel postet sich nicht mit 10% pro Jahr zufrieden gibt, ist klar. Das kann man ja überall lesen :)

      Deiner gesamtwirtschaftlichen Analyse in #605 stimme ich vollkommen zu.
      Bezüglich Nachhaltigkeit beziehst du dich dann allerdings wieder auf die Gesamtgewinne makroökonomisch. Dass diese nicht dauerhaft sind, ist klar, da sie ein einmaligen Effekt darstellen. Unsere Volkswirtschaft benötigt aber Wachstum aus Innovationen, nicht unbedingt aus Effizienzsteigerungen.

      Ich gehe trotzdem immer mehr in den Markt herein, denn viele Unternehmen sind unterbewertet oder langfristig gesehen chancenreich.
      Nimm z.B. mal Lufthansa. Ganz plakativ mal dahingesagt 5 Mrd. Marktkapitalisierung, 16 Mrd. € Umsatz, Potential 1 Mrd. € JÜ zu machen, in einem Markt wo einige Mitbewerber verschwinden werden.
      Ich hab gekauft und verkaufe erst bei 20 €. Und wenn nicht, hab ich als Dividende mehr als den Anleihezins.

      Ich möchte keine Einzelaktien besprechen, aber das war jetzt ein Beispiel dafür, dass eigentlich nicht ökonomisch bewertet wird zur Zeit.
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 12:34:33
      Beitrag Nr. 610 ()
      Hallo,

      DAX 4312, DOW 10087

      Heute nur kurz.
      Es hat sich nichts an meiner Einschätzung von Dezember geändert und die Kurse geben mir weiter Recht.
      Die Börse ist zunehmend verunsichert, gerade nach dem Verlauf der letzten Woche.
      Es kommt immer mehr die Gefahr der Inflation, des ungebremsten Geldmengenwachstums und der finanziellen Schieflage vieler Großkonzerne angesichts erdrückender Pensionsverpflichtungen und mangelndem Wachstum ins Blickfeld.
      Hier machen die damals von mir angesprochenen Automobilkonzerne die Vorreiterrolle.

      Konsequenz: Selbst wenn sich die Lage in der kommenden Woche stabilisieren sollte, so sehe ich noch keine Kaufkurse, da die wirtschaftlichen Aussichten weder in den USA, noch in Europa, rosig sind.

      Die zentrale Frage bleibt – wird es den USA gelingen ihre Geldpolitik, ihre Verschuldung in den Griff zu bekommen und welchen Preis wird man dafür bezahlen müssen (und bezahlen wird nicht nur Amerika, sondern auch die übrige an den Dollar gekoppelte Welt).

      Beginnen aber die übrigen Länder angesichts der amerikanischen Gefahren ihre Gelder aus den USA abzuziehen (die relative Stärke des DAX ist mit einer Umschichtung in europäische Werte zu begründen), beginnen Länder wie China, Rußland und die ölexportierenden Länder ihre Dollarkopplung abzubauen, schränkt Asien seine Finanzierung des amerikanischen Defizits ein, so dürfte es düster werden
      - Diese zunehmende Angst lenkt zur Zeit die internationalen Geldströme und bewegt v.a. die amerikanischen Märkte und ich kann nur hoffen, daß niemand den Kopf verliert..

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 13:25:58
      Beitrag Nr. 611 ()
      sehe ich eher postiv.

      Der Ölpresi wird crashen (meine Meinung), das wird diesmal nicht den amerikanischen, wohl aber den europäischen, insbesondere Deutschland (da extrem niedrige Bewertung), einen Wahnsinnsschub geben.

      Ich galaube genau das Gegenteil von dem Szenario, wie Du es darstellst.

      Die Gewinnsituation derdt. Unternehmen ist so glänzend, wie Sie seit jahren nicht mehr war, es wird nur schlecht geredet, soch mittelfristig wird sich die Realität durchsetzen.
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 14:18:00
      Beitrag Nr. 612 ()
      Hallo Cornelius,

      Es hat sich nichts an meiner Einschätzung von Dezember geändert und die Kurse geben mir weiter Recht.

      s. dazu auch mein Posting # 600

      Ich fühle mich eigentlich bestätigt. Im Dezember darf man nicht aussteigen. Die guten Kurse gibt´s noch bis in den Februar/März/April hinein (s.DAX und DOW)

      Ausserdem: Vielleicht läuft´s ja auch noch jahrelang seitwärts weiter. ;) Niemand weiss es. ;)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 18.04.05 18:16:07
      Beitrag Nr. 613 ()
      Hallo Atze2,

      Ich fühle mich eigentlich bestätigt. Im Dezember darf man nicht aussteigen. Die guten Kurse gibt´s noch bis in den Februar/März/April hinein (s.DAX und DOW)

      Das verstehe ich nicht so ganz - ich denke wir stehen nicht besser als Im Dezember.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 19.04.05 18:52:31
      Beitrag Nr. 614 ()
      Hi Cornelius,

      Das verstehe ich nicht so ganz - ich denke wir stehen nicht besser als Im Dezember.

      Da hast du schon recht, aber zwischenzeitlich war der DAX z.B. schon bei 4428 und der DOW bei 10940.

      Die Gewinne hätte man doch mitnehmen können. ;)
      Am Jahreanfang läuft es meist doch noch etwas weiter hoch. ;)





      Deshalb verstand ich auch nicht, weshalb du ausgerechnet im Dezember ausgestiegen bist. :confused:
      Ist ja im Prinzip auch egal, nur wie man sieht, hat es sich wieder bewahrheitet, dass die Dezember-Kurse nicht die höchsten sind. :D

      Nun, jetzt kommen wohl die turbulenten Börsenzeiten, wo man sich ggf. eine Pause gönnen kann. Mal schauen, was sich im Spätsommer/Herbst wieder für Chancen bieten. ;)

      Viel Erfolg beim Timing. :)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 20.04.05 17:03:26
      Beitrag Nr. 615 ()
      Hallo Atze2,

      Die Gewinne hätte man doch mitnehmen können.

      Tja - da bin ich mir mehr als unsicher, ob dies dem Durchschnitts-Aktienbesitzer so möglich ist, den Trend schnell genug zu erkennen und zu reagieren.
      Und ich selbst habe in den Jahren die meisten Verluste mit dem Kurzfristtrading eingefahren, während sich die Langfristanalyse/und Anlage bei mir als gewinnbringender herausgestellt hat.

      In posting #601 schrieb ich deshalb:
      Aktien bleiben weiterhin allenfalls eine Tradingposition.
      Wer die Zeit und das Knowhow hat, mag damit Gewinne einfahren - eine Langfristinvestition rechnet sich kaum.

      Wer mit dem trading langfristig Gewinne einfährt ist gut - aber er gehört zu einer Minderheit. Dies scheint den meisten hier nicht klar - oder wird erst klar, wenn die Verluste und der Frust sie hier gehen läßt.

      Ich habe versucht, fern ab vom Zocken auch langfristige Prognosen zu geben - dies läßt sich in den postings nachvollziehen.



      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 20.04.05 18:42:21
      Beitrag Nr. 616 ()
      Hallo Cornelius, :)

      Und ich selbst habe in den Jahren die meisten Verluste mit dem Kurzfristtrading eingefahren, während sich die Langfristanalyse/und Anlage bei mir als gewinnbringender herausgestellt hat.

      Cornelius, ich schreibe nicht über Kurzfrist-Zocks. ;)
      Ich bin inzwischen ein Fan von Trendlinien.

      Schau hier, bis März 2005 bestand gar kein Grund aus dem Aktienmarkt herauszugehen. :eek:




      Fortsetzung: die blaue Trendlinie wird durchbrochen :eek:




      Fortsetzung: die rote Trendlinie wird durchbrochen bei 4312



      Heute hat der DAX bei 4178 geschlossen.

      Mal abwarten, ob sich im Spätsommer/Herbst 2005 auch wieder eine solche Chance bietet. :)
      Im Augenblick muss ich auch nicht investiert sein. :D ;)


      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 20.04.05 20:11:34
      Beitrag Nr. 617 ()
      Im Augenblick muss ich auch nicht investiert sein.

      Da gebe ich Dir Recht.

      Die steigenden Umsätze im DAX machen mir Sorgen ( abseits der Fundamentaldaten) und ich denke, daß es noch tiefer gehen kann.

      Gruß,

      C.

      P.S.: So etwas Ähnliches wie Deine Trendlinien habe ich mir auch gebastelt, wobei mir mein System ein Kaufsignal am 25.08.2004 (DAX3788) lieferte, daß erst gestern bei DAX4202 ein neues Signal (Verkauf) generierte.
      - Aber ich halte mich halt mehr an die Fundamentals - meine Chartkenntnisse sind im Experimentierstadium;)
      Avatar
      schrieb am 20.04.05 22:50:23
      Beitrag Nr. 618 ()
      Cornelius, halte einfach durch, und Du kannst immer noch
      Nachkaufen wenn es sich Lohnt.
      Aber Du weist ja, Jahr fuer Jahr geht es abwaerts, aber
      auch wieder Aufwaerts.:)
      Avatar
      schrieb am 21.04.05 20:09:32
      Beitrag Nr. 619 ()
      Hallo Cornelius, :)

      P.S.: So etwas Ähnliches wie Deine Trendlinien habe ich mir auch gebastelt, wobei mir mein System ein Kaufsignal am 25.08.2004 (DAX3788) lieferte, daß erst gestern bei DAX4202 ein neues Signal (Verkauf) generierte.

      Magst du dein System mal vorstellen? :)
      Würde mich mal interessieren, wie du vorgehst.

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 20:50:27
      Beitrag Nr. 620 ()
      Hallo Atze,

      entschuldige die späte Antwort,

      ich gehe nach keinem System vor - sondern betrachte die fundamentalen Daten.
      Das System habe ich mir mit einem poppeligen WISO-Programm und dessen Indikatoren zusammengestellt. Damit experimentiere ich, handle aber nicht danach (und manchmal scheint es sogar mit Charts zu klappen;)).

      Ansonsten: weiter keine Kaufkurse.
      Die Angst an den Börsen wird größer - ich warte ab, bis sie auch die "Normalanleger" und Fondskäufer erfasst hat, die noch mit dem Verkauf ihrer Aktien und Anteile abwarten - wohl mal wieder zu lange.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 29.04.05 14:35:10
      Beitrag Nr. 621 ()
      Hallo Cornelius, :)

      ich habe gelesen, dass sich Aktien nur zu 20 % der Zeit in einer aktiven Hausse-Phase befinden und nur 10 % der Zeit in der aktiven Phase drastischer Kurseinbrüche in Baissemärkten. Etwa 70 % der Zeit ist es eine Bewegung innerhalb einer neutralen Trading-Range.

      Ob man das immer mit dem Bauchgefühl (wie man fundamentale Daten interpretiert) so treffen kann, da bin ich skeptisch.
      Mir gelingt es zumindest nicht. ;)

      Insofern braucht man wohl ein mechanisches System für die Börse, nach dem man sich richten kann (welches auch immer es sein mag).

      Dann gibt es auch wieder die unterschiedlichen Anleger-Typen: Manche bevorzugen die Baissemärkte, manche wieder nur die Haussemärkte und andere wieder haben sich spezialisiert auf Seitwärtsmärkte.

      Ansonsten: weiter keine Kaufkurse.
      Niemand weiss es, ob es welche sind. ;)



      Der DAX z.B. ist noch über der 200-Tage-Linie. Es ist also immer noch das Gebiet der Bullen. ;)
      Ob sie es aufgeben werden, vermag ich vom "Bauchgefühl" (Interpretation der Fundamental-Daten) nicht zu sagen.

      Also viel Glück beim Timing. :)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 14:53:51
      Beitrag Nr. 622 ()
      Hallo Cornelius, :)

      also du mir am 28.04.05 # 617 geschrieben hattest, da stand der DAX bei 4178,10.

      Deine Antwort war:
      ich gehe nach keinem System vor - sondern betrachte die fundamentalen Daten.
      Ansonsten: weiter keine Kaufkurse. Die Angst an den Börsen wird größer


      Wie man sieht, hast du dies geschrieben, als der DAX das Jahrestief 2005 erreicht hatte. ;)
      FAZIT: Kurse machen Meinungen. ;)




      Jetzt im Augenblick steht der DAX bei 4369, also fast 200 Punkte :eek: höher.

      Wie man sieht, lässt der DAX sich oftmals nicht von dem fundamentalen Bauchgefühl beeindrucken. ;) :cool:
      .... das ist es auch, was ich dir mit # 618 sagen wollte.

      Viel Erfolg beim Timing. :) Ich bleib´ dabei, es muss ein mechanisches System sein (welches auch immer) ;), denn sonst liegt man oftmals falsch. Ich befürchte allerdings, der Seitwärtsmarkt bleibt uns noch lange erhalten. :(

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 22:51:57
      Beitrag Nr. 623 ()
      Hallo Atze2,

      so kommt es immer auf das Timing an. Wäre man bei 3178 eingestiegen, so hätte man 200 Punkte Gewinn.
      Wenn Du ein mechanisches System entwickelt hast, daß Dir bei 3178 den Einstieg empfahl, so kannst Du Dich glücklich schätzen - ich habe es nicht. So müßte es Dir aber auch sagen, wann der Ausstieg empfehlenswert ist:cool:

      Es gibt tausende von Möglichkeiten, an der Börse zu agieren, manche haben Glück, das richtige System oder das nötige Gespür. Die Masse aber bezahlt (wie im richtigen Leben). Jeder hofft, nicht zur Masse zu gehören, klüger, gewitzter und besser zu sein -deshalb gibt es die Börse.

      Meine langfristige Meinung deckt sich mit meinem posting #596:
      aus einem lesenwerten thread Thread 439109
      hat es der user btrend gut zusammengefaßt (auch wenn er hier über Gold schreibt):

      ....die Debatte über pro und contra USA etc. bringt nicht viel. Sie wurde auch an anderer Stelle schon im Exzess geführt.
      Wichtig ist vor allem, wie die exzessive Schulden- und Interventionspolitik der Amerikaner den Dollar und damit auch das Gold beeinflusst.
      Die Politik des billigen Geldes wird früher oder später Richtung Inflation marschieren. Ich wäre sehr erstaunt, wenn dem nicht so wäre. Inflationsgefahren haben primär Einfluss auf die Sachwerte und damit auch Gold und Silber (und natürlich auch auf die (Langfrist) Zinsen).
      Am Anfang, wenn es noch nicht jeder durchschaut, können natürlich auch andere `Assets` davon profitieren, z.B. Aktien. In dieser Phase sind wir jetzt. Erst wenn verstärkte Inflation von der Wirtschaftspolitik ernst genommen und bekämpft wird, sehen wir höhere Zinsen und zurückgehende Aktienkurse. Dies könnte im späteren Verlauf dieses Jahres beginnen....


      Finde wenig, was gegen diese Argumentation spricht - falls die Politik des billigen Geldes weitergeht.


      Danach handle ich langfristig.

      Im Übrigen aber sollte dieser thread wirklich eingestellt werden, denn ich werde hier auch nicht mehr posten - die Auswanderungspläne werden konkret und meine Zeit und mein Interesse in und an diesem Board geringer.

      Somit Dir weiter viel Glück!

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 22:56:03
      Beitrag Nr. 624 ()
      P.S.:
      Mein "selbstgestricktes" Handelssystem hat am 18.05. ein Kaufsignal bei 3324 im DAX gegeben - vielleicht hat es ja recht;)
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 23:03:07
      Beitrag Nr. 625 ()
      Hallo Cornelius, :)

      mir ging es eigentlich nur darum aufzuzeigen, dass man mit einem "fundamentalen Bauchgefühl" auch nicht weiterkommt. ;)
      Ein Seitwärtsmarkt ist halt ausserordentlich schwierig in den Griff zu bekommen, vor allem dann, wenn die Vola zu gering ist. :(

      Ich wünsche dir alles Gute :) und einen guten Start in einem anderen Land (wie ich lese, willst du auswandern).

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 01.06.05 17:37:15
      Beitrag Nr. 626 ()
      Hallo Cornelius, :)

      Mein " selbstgestricktes" Handelssystem hat am 18.05. ein Kaufsignal bei 4324 im DAX gegeben - vielleicht hat es ja recht

      Der DAX steht im Augenblick bei 4528, d.h. du bist nun 200 Punkte im Plus. :cool:


      Wie du sieht, hat dein mechanisches System richtig gelegen, dein fundamentales Bauchgefühl dagegen falsch s. # 617. ;)

      Ich verstehe ja auch nicht, warum alles steigt.;)
      Auch in USA ist heute Party-Stimmung, obwohl es diese Nachrichten gab:

      US-Bauausgaben enttäuschend

      Das Wachstum der industriellen Aktivität hat sich in den USA im Mai erneut verlangsamt. Wie das Institute for Supply Management mitteilte, ging der ISM Index gegenüber dem April von 53,3 auf 51,4 Prozent zurück. Dadurch ergab sich zum sechsten Mal in Folge ein Rückgang, der zudem deutlicher als erwartet ausgefallen ist.

      Fazit und ich denke du wirst es nun auch so sehen:

      Die Börse wird einfach von der jeweiligen Stimmung getrieben. Ist sie positiv geht´s nach oben, ist sie negativ geht´s nach unten. ;)
      Also am besten alle Nachrichten ausblenden und streng nach seinem mechanischen System vorgehen. :D
      Mir fällt´s ja auch immer schwer, ;) aber wie man wieder sieht, kann´s wohl nur so klappen mit der Performance. :cool:

      Ich weiss zwar, du hast den Thread eigentlich schon geschlossen,
      aber der heutige Tag passte so gut zu unserer letzten Diskussion. :) ;)

      Ich wünsche dir dann alles Gute. :)

      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 00:32:03
      Beitrag Nr. 627 ()
      Der Dax ist relativ billig. Im historischen Vergleich im Vergleich zu den Nebenwerten usw.. Die Probleme werden von den Unternehmen aggressiv angegangen. 30 Unternehmen stehen eben nicht repräsentativ für eine Volkswirtschaft und in Phasen der Krise wird der Grundstein (Verschlankung, Kostensenkung) für den nächsten Aufschwung gelegt.
      Avatar
      schrieb am 15.07.05 10:11:17
      Beitrag Nr. 628 ()
      Vermutlich steigt derzeit alles liquiditätsgetrieben.Was ich gerne wüsste, ist, ob wir trotzdem noch ein Sommerloch sehen werden. August und September sind ja traditionell die schwachen Börsenmonate.
      Avatar
      schrieb am 26.08.05 23:44:43
      Beitrag Nr. 629 ()
      Hallo Atze,

      eigentlich ist der thread ja geschlossen, aber wir waren ja bei Handelssystemen stehengeblieben, denen ich nicht traue und seit langer Zeit (seit Mai) gab es heute ein neues Signal bei meinem Testsystem.

      Verkaufssignal bei 4783 im DAX am 26.08.05
      letztes Signal davor am 18.05.05 bei 4324 (Kauf)- wie in #619 gepostet
      davor Verkauf am 18.04.05 bei DAX 4202
      davor Kaufsignal am 25.08.04 DAX 3788

      vielleicht ist die fundamentale Sicht doch nicht die einzig wahre:cool:

      Ein allseits bekannter und vielgelesener Autor dieses boards hätte jetzt geschrieben - Gewinne wie auf Schienen (bezog sich aber auf Optionsscheine und Turbos)..

      Schön wärs, hätte ich meinem System getraut und danach gehandelt. Mal schaun, ob es auch weiter recht behält, was mich natürlich ärgern würde, weil so ein paar Formeln und Indikatoren klüger wären, als der gesunde Menschenverstand:laugh:

      Schönes Wochenende,

      entspannt und etwas entfernt von der Börse

      C.
      Avatar
      schrieb am 02.09.05 23:33:48
      Beitrag Nr. 630 ()
      `Wenn das Volk kein Brot hat, soll es Burger essen!`
      Burger King,2005

      Nun, einen besseren Spruch hätte man sich nicht einfallen lassen können.

      Auch wenn derzeit Aktienkurse und mechanische Handelssysteme gegen mich sprechen, so hat immer noch die Aussage:

      ....die Debatte über pro und contra USA etc. bringt nicht viel. Sie wurde auch an anderer Stelle schon im Exzess geführt.
      Wichtig ist vor allem, wie die exzessive Schulden- und Interventionspolitik der Amerikaner den Dollar und damit auch das Gold beeinflusst.
      Die Politik des billigen Geldes wird früher oder später Richtung Inflation marschieren. Ich wäre sehr erstaunt, wenn dem nicht so wäre. Inflationsgefahren haben primär Einfluss auf die Sachwerte und damit auch Gold und Silber (und natürlich auch auf die (Langfrist) Zinsen).
      Am Anfang, wenn es noch nicht jeder durchschaut, können natürlich auch andere `Assets` davon profitieren, z.B. Aktien. In dieser Phase sind wir jetzt. Erst wenn verstärkte Inflation von der Wirtschaftspolitik ernst genommen und bekämpft wird, sehen wir höhere Zinsen und zurückgehende Aktienkurse. Dies könnte im späteren Verlauf dieses Jahres beginnen....

      für mich ihre Gültigkeit.

      Ein Ölpreis, der seit nun einem Jahr zwischen 40 und 70 Dollar/Barrel mit steigender Tendenz verharrt und gleichzeitig steigende Börsen vermag mein beschränktes Hirn nicht zu fassen.
      Energie, an der unsere moderne Gesellschaft wie an einem Tropf hängt, soll keinen Einfluß auf Wirtschaftswachstum, Gewinne von Chemischer Industrie oder Absätze der Automobilindustrie haben, soll keinen Einfluß auf Kaufkraft und Konsumverhalten der Menschen haben??
      Steigende Verschuldung der Volkswirtschaften und der privaten Haushalte soll sich positiv auf die Wirtschaft auswirken?
      Scheinbar funktioniert dieser Widerspruch und ich kann ihn nur mit dem kursiv geschriebenen Text erklären. Angesichts fehlender Alternativen, bleibt nur das Investment in Aktien.
      Geld aber wird zunehmend von den Volkswirtschaften benötigt, um steigende Ausgaben bei sinkenden Einnahmen zu finanzieren. Die noch steigenden Gewinne der multinationalen Konzerne werden mit Entlassungen, Rationalisierungen, Verlagerungen der Produktionsstandorte, usw. erkauft. Die steigenden Soziallasten werden durch die Notenpresse finanziert. Meine Skepsis, daß dies ohne Folgen bleiben wird, dürfte verständlich sein.

      Nur die Börse interessiert es zur Zeit nicht.
      Es bleibt die Frage - ist mein Gedankengang falsch oder ist die Börse zu kurzlebig, als das sie die langfristigen Aussichten ignoriert??

      Meinungen??

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 00:11:06
      Beitrag Nr. 631 ()
      "Ein Ölpreis, der seit nun einem Jahr zwischen 40 und 70 Dollar/Barrel mit steigender Tendenz verharrt und gleichzeitig steigende Börsen vermag mein beschränktes Hirn nicht zu fassen."

      http://aktien.wallstreet-online.de/market/charts/chartview.p…

      Und ich habe noch nichtmal einen Ölkonzern genommen. Rein technisch werden wir eher fallende Kurse sehen, wenn der Ölpreis fällt.

      Ich denke, dass Argumentation an der Börse nie falsch sind. Es gibt immer Pros und Contras. Es ist alles eine Frage des point of views. Welchen Zeithorizont usw.?
      Ich denke nur, dass es keinen Sinn macht strategische ( Zeitraum über 10 Jahre) angelegte Prognosen abzugeben.
      Außerdem habe ich das Gefühl, dass du dich auf einen Punkt fixierst und dann denkst, dass die anderen Variablen statisch bleiben. Das ist aber nie so. Z.B. mit den Energiekosten: Ok die steigen, dafür sinken Personalkosten enorm, Effizienz im Umgang mit Ressourcen wird gesteigert.

      Ich bin nicht ultra-positiv für die Weltwirtschaft, aber ich bin der Meinung, dass Aktien einfach die beste Rendite zurzeit bieten. Es gibt doch kaum einen Daxwert, der unter 10% anzunehmende Rendite bei gleichbleibendem (also relativ schlechtem) Konjunkturumfeld bietet.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 00:22:57
      Beitrag Nr. 632 ()
      [posting]17.775.488 von MaXProFitE am 03.09.05 00:11:06[/posting]Es ist alles eine Frage des point of views

      Stimmt - aber der point of view ändert sich sehr schnell. Während vor ein paar Jahren steigende Ölpreise zu einem Einbruch der Automobilaktien führten, ist davon heute nichts zu spüren - es interessiert schlicht kein Schwein, wo der Literpreis liegt - trotzdem hat der Benzinpreis eine Auswirkung (auf Kaufkraft, Konsumverhalten, Neuwagenkauf, usw.)
      Derzeit werden diese Fakten schlicht ignoriert. Die Frage stellt sich mir, wie lange noch lassen sich diese fundamentalen Daten ignorieren?

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 03.09.05 00:25:43
      Beitrag Nr. 633 ()
      Ich bin nicht ultra-positiv für die Weltwirtschaft, aber ich bin der Meinung, dass Aktien einfach die beste Rendite zurzeit bieten.
      Das habe ich ja auch geschrieben - nur sollte man sich alleine wegen der derzeit guten Entwicklung und fehlender Alternativen zu Aktien zu langfristigen Positionen in Aktien verleiten lassen?.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 01:25:47
      Beitrag Nr. 634 ()
      Hallo Atze,

      noch kurzer Zeit ein neues Signal,
      am 06.09.05 Kauf DAX bei 4968

      mal sehen, was daraus wird;)

      Gruß,

      C
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 01:40:44
      Beitrag Nr. 635 ()
      [posting]17.775.524 von Cornelius am 03.09.05 00:22:57[/posting]...Während vor ein paar Jahren steigende Ölpreise zu einem Einbruch der Automobilaktien führten, ist davon heute nichts zu spüren - es interessiert schlicht kein Schwein, wo der Literpreis liegt...


      Hi Cornelius


      Der Unterschied von heute zu von "vor ein paar Jahren" dürfte darin liegen, das heute Automobilaktien so ziemlich komplett am Boden liegen. Viele Automobilwerte notieren bei KUV`s von ca 0.2 - 0,25 - das sah doch von einigen Jahren noch anders aus, wenn ich z. Bsp. an die Vereinigungseuphorie von Daimler und Chrysler denke.
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 01:58:38
      Beitrag Nr. 636 ()
      Der Unterschied von heute zu von " vor ein paar Jahren" dürfte darin liegen, das heute Automobilaktien so ziemlich komplett am Boden liegen.
      Mag sein, daß dies der Grund ist.
      Dann aber verstehe ich nicht, warum Automobilaktien vor z.B. 3 Jahren bei einem deutlich niedrigeren Ölpreis auf dem gleichen Niveau notierten. Sicher hat sich in puncto Restrukturierung und Sanierung bei den Unternehmen seitdem einiges getan, nur die Abhängigkeit vom Ölpreis (und den gestiegenen Rohstoffpreisen (z.B. Stahl) ist geblieben.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 08.09.05 18:41:02
      Beitrag Nr. 637 ()
      Hallo Cornelius, :)

      wie ich nun sehe, hast du deinen Thread wieder zu Leben erweckt. ;)

      # 626: vielleicht ist die fundamentale Sicht doch nicht die einzig wahre

      # 626: Schön wärs, hätte ich meinem System getraut und danach gehandelt. Mal schaun, ob es auch weiter recht behält, was mich natürlich ärgern würde, weil so ein paar Formeln und Indikatoren klüger wären, als der gesunde Menschenverstand

      Meine Meinung:
      Ein mechanische System, welches konsequent eingehalten wird, wird natürlich auf Dauer besser liegen :cool:;) als dein "gesunder Menschenverstand" oder als dein "fundamentales Bauchgefühl". ;)

      Bei der Börse gibt es immer gleichzeitig Gründe für fallende und für steigende Kurse.Was für dich als "gesunder Menschenverstand" interpretiert wird, ist es für einen anderen folglich nicht.

      Man wird nie über einen längeren Zeitraum einen unabhängigen, objektiven Standpunkt dazu einnehmen können.:(

      Wenn du z.B. im Cash bist, sieht dein "gesunder Menschenverstand", dass es weiter fallen müsste, denn der Ausstieg soll sich ja gelohnt haben.

      Wenn du z.B. LONG bist, dann siehst du wahrscheinlich Gründe für weiter steigende Kurse.

      Wenn du SHORT bist, dann verstärken sich wahrscheinlich noch die Gefühle, die du im Cashzustand hast.

      Uns so denkt jeder anders darüber und das uralte Gesetz von Angebot und Nachfrage kommt wieder zum Zuge. ;)
      Gibt´s mehr Nachfrager nach Aktien, dann steigt es.

      Und wie ist es denn zur Zeit? Der Grund für einen steigenden DAX scheint die Nachfrage ausländischer grosser Fonds zu sein.
      Ihr "gesunder Menschenverstand" ist folglich dahingehend ausgeprägt, dass der DAX Grund hat, weiter anzusteigen.

      Deshalb habe ich es mir inzwischen abgewöhnt, Prognosen zu erstellen. Wenn, dann höchstens mal aus Spass an der Sache bzw. als Ratespiel. :D

      Mein mechanisches System hat mich auch bei 4783 aussteigen und bei 4909 wieder einsteigen lassen.
      Hätte ich mehr Spiel nach unten zugelassen, dann wäre es gar nicht zu einem Ausstieg gekommen. ;)
      Aber auch ein mechanisches System ist natürlich nicht immer total optimal. Man muss halt nur sicher stellen, dass man immer im mittelfristigen Trend einigermassen richtig liegt und sich nicht dagegen stellt. :cool:

      Dann schauen wir mal, wie weit der DAX noch ansteigt.
      Ich rate mal :rolleyes:, es geht noch höher. ;)


      Gruss :)
      Atze 2
      Avatar
      schrieb am 21.02.06 19:30:30
      Beitrag Nr. 638 ()
      Es heißt doch nicht, dass man sich kein Auto mehr kauft, nur weil der Benzinpreis nen bisschen gestiegen ist.
      Avatar
      schrieb am 10.03.08 18:39:47
      Beitrag Nr. 639 ()
      Thread auf Wunsch reaktiviert.
      Avatar
      schrieb am 02.08.08 00:31:03
      Beitrag Nr. 640 ()
      Hallo,

      nun sind drei Jahre seit dem letzten posting vergangen.
      der Börse habe ich mich in dieser Zeit, mit wenigen Ausnahmen abgewendet, schlicht, weil andere Dinge wichtiger waren.
      Lese ich die letzten postings, so sind sie doch seltsam aktuell.
      Amerikas Automobilmarkt bricht ein, der Ölpreis scheint doch eine Rolle zu spielen.
      `Wenn das Volk kein Brot hat, soll es Burger essen!`
      Burger King,2005

      Nun, einen besseren Spruch hätte man sich nicht einfallen lassen können.

      Auch wenn derzeit Aktienkurse und mechanische Handelssysteme gegen mich sprechen, so hat immer noch die Aussage:

      ....die Debatte über pro und contra USA etc. bringt nicht viel. Sie wurde auch an anderer Stelle schon im Exzess geführt.
      Wichtig ist vor allem, wie die exzessive Schulden- und Interventionspolitik der Amerikaner den Dollar und damit auch das Gold beeinflusst.
      Die Politik des billigen Geldes wird früher oder später Richtung Inflation marschieren. Ich wäre sehr erstaunt, wenn dem nicht so wäre. Inflationsgefahren haben primär Einfluss auf die Sachwerte und damit auch Gold und Silber (und natürlich auch auf die (Langfrist) Zinsen).
      Am Anfang, wenn es noch nicht jeder durchschaut, können natürlich auch andere `Assets` davon profitieren, z.B. Aktien. In dieser Phase sind wir jetzt. Erst wenn verstärkte Inflation von der Wirtschaftspolitik ernst genommen und bekämpft wird, sehen wir höhere Zinsen und zurückgehende Aktienkurse. Dies könnte im späteren Verlauf dieses Jahres beginnen....

      für mich ihre Gültigkeit.

      Ein Ölpreis, der seit nun einem Jahr zwischen 40 und 70 Dollar/Barrel mit steigender Tendenz verharrt und gleichzeitig steigende Börsen vermag mein beschränktes Hirn nicht zu fassen.
      Energie, an der unsere moderne Gesellschaft wie an einem Tropf hängt, soll keinen Einfluß auf Wirtschaftswachstum, Gewinne von Chemischer Industrie oder Absätze der Automobilindustrie haben, soll keinen Einfluß auf Kaufkraft und Konsumverhalten der Menschen haben??
      Steigende Verschuldung der Volkswirtschaften und der privaten Haushalte soll sich positiv auf die Wirtschaft auswirken?
      Scheinbar funktioniert dieser Widerspruch und ich kann ihn nur mit dem kursiv geschriebenen Text erklären. Angesichts fehlender Alternativen, bleibt nur das Investment in Aktien.
      Geld aber wird zunehmend von den Volkswirtschaften benötigt, um steigende Ausgaben bei sinkenden Einnahmen zu finanzieren. Die noch steigenden Gewinne der multinationalen Konzerne werden mit Entlassungen, Rationalisierungen, Verlagerungen der Produktionsstandorte, usw. erkauft. Die steigenden Soziallasten werden durch die Notenpresse finanziert. Meine Skepsis, daß dies ohne Folgen bleiben wird, dürfte verständlich sein.

      Nur die Börse interessiert es zur Zeit nicht.
      Es bleibt die Frage - ist mein Gedankengang falsch oder ist die Börse zu kurzlebig, als das sie die langfristigen Aussichten ignoriert??

      Meinungen??

      Gruß,

      C.


      Die Inflation hat uns auch erfasst, und wer den offiziellen Daten glaubt, ist blind. Die Statistiken sind gefälscht, inflationsrelevante Daten, wie Energiepreise werden einfach nicht mitgezählt.Real ist eine Inflationsrate von 5%-7%.
      Avatar #561 von Cornelius Benutzerinfo Nachricht an Benutzer Beiträge des Benutzers ausblenden 24.12.04 16:22:37 Beitrag Nr.: 15.392.465
      Dieses Posting: versenden | melden Diskussion drucken

      Hallo,
      DAX 4251, DOW 10827

      Nun haben wir doch noch neue Jahreshöchststände – schön!!
      Und ich frage mich natürlich, ob es wohl so weitergeht, mein Ausstieg falsch oder zu früh war.

      In einem anderen thread Thread 937123 wurde über eine Meldung von Thomas Grüner (Geschäftsführer und Gründer der Vermögensverwaltung „Grüner Vermögensmanagement“) diskutiert.
      Dieser Herr sagte:
      Die Gewinne der im S&P 500 gelisteten Unternehmen haben in diesem Jahr um ca. 19% zugelegt. Der S&P 500 selbst jedoch um bisher lediglich 8,2%. Die Gewinne der im DAX 30 vertretenen Werte, haben sogar um ca. 60% (!) gegenüber 2003 zugelegt. Der DAX weist bisher einen Zuwachs von ca. 6,3% auf. Wenn die Gewinne so stark zulegen, die Aktienmärkte aber deutlich weniger profitieren, dann stürzen die Bewertungen der Aktien ab, Aktien werden „billiger“. Diesen Crash kann man aber nicht in Punkten oder in Prozenten messen, sondern nur in Bewertungsmaßstäben erkennen. Unsichtbar – aber vorhanden.
      Die Aktienmärkte hätten also in diesem Jahr in den USA um 19% und in Deutschland um 60% zulegen müssen, da die Gewinne der Unternehmen so stark gestiegen sind. Haben sie aber nicht. Bereits zu Jahresanfang waren Aktien im historischen Vergleich nicht teuer. Durch diese Gewinnsteigerungen sind sie nun extrem günstig. Das Kurspotential ist immens.

      Nun, eine andere Quelle sagt dazu das Gegenteil:

      Das Big Board verkündete heute dass die Gewinne der US-Unternehmen in den vergangenen 12 Monaten um durchschnittlich 27% gefallen sind. So hätten alle an der NYSE gelisteten Unternehmen lediglich 1,43 Milliarden $ Gewinn im Q3 eingefahren, vor einem Jahr lag diese Zahl noch um knapp 30% höher. Gleichzeitig konnten die Märkte aber weiter ansteigen: Der Dow Jones legte um 5% zu während die Nasdaq einen Zugewinn von 14% präsentierte.
      Quelle: (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/


      Um es kurz zu machen, je mehr man sich mit den fundamentalen wirtschaftlichen Daten beschäftigt, nicht nur die Überschriften liest , desto deutlicher wird, dass zunehmend getrickst wird, sei es von Staaten oder Unternehmen, um gute Zahlen verkünden zu können.

      Wobei ich hier mal dem Big Board mehr Glauben schenke, als jemandem, der mir etwas verkaufen will.. breites Grinsen

      Amerika annualisiert seine Wirtschaftsdaten, benutzt den Hedonistischen Wertansatz und erklärt:
      Die US-Regierung rechnet für das kommende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5% und für 2006 mit einer um 3,4% höheren Wirtschaftsleistung. Für 2009 und 2010 sei mit Raten von 3,1% zu rechnen, das anvisierte Wachstum sollte ausreichen, die geplante Reduzierung des Budgetdefizits zu erreichen, teilten Weißes Haus und Finanzministerium am Freitag mit. Fiskalische Zurückhaltung und eine starke Wirtschaft seien die beiden entscheidenden Elemente des Vorhabens, das Haushaltsdefizit bis 2009 zu halbieren, erklärte Joshua Bolton, Direktor des Office of Mangement and Budget (OMB)

      Europa schönt die Defizite:
      Um ihre Eurofähigkeit unter Beweis zu stellen, greifen seit 1. Dezember neben der Slowakei auch Ungarn, Polen. Lettland, Litauen, aber auch Dänemark auf eine Sonderregelung zurück, die ihnen eine nachhaltige Verschönerung der Defizitzahlen erlaubt. So können die Staaten bis einschließlich 2007 die Einzahlungen in die private Rentenkasse auf ihr Bruttoinlandsprodukt anrechnen. Die dadurch erzielten Mehreinnahmen drücken die offizielle Verschuldung. Nach Berechnungen der „Budapester Zeitung“ sinkt das Defizit Ungarns auf diese Weise im laufenden Jahr von 5,3 auf 4,5 Prozent, im Jahre 2005 von geschätzten 4,7 auf wohl 3,8 Prozent......



      Die Liste ließe sich über geänderte Bilanzierungsregeln zur Aufblähung der Gewinne bei Unternehmen, usw.,usw. endlos weiterführen.

      Aber was bedeutet dies alles?

      Nun gibt es die einen, die sagen, was wollt ihr denn, es geht doch weiter, die Kurse steigen, Verschuldung , steigende Zinsen, all das haben wir im Griff.
      Die anderen sehen den Untergang und Crash eher heute als morgen.

      Ich denke keine der Meinungen ist ausschließlich richtig.
      Richtig ist – der Verteilungskampf wird auf allen Ebenen härter.
      Die USA sichern sich über alle rechtstaatlichen Regeln hinweg das Öl im Irak, Putin das Öl von Yukos. Firmen entledigen sich ihrer Pensionsansprüche durch Insolvenzen.
      Es wird getrickst, gemauschelt und betrogen ohne Rücksicht auf Verluste.
      Politiker basteln sich ihre Gesetze (Berlusconi), treten vielleicht zurück (Ahrends, Meyer, usw.), fallen aber weich durch ihre Pensionsansprüche.

      Erschreckend ist nicht, das dies passiert (passierte schon immer), nein erschreckend ist, dass die Verantwortlichen durch ihren rücksichtslosen Machtmissbrauch keinerlei Konsequenzen zu fürchten haben, sobald sie eine gewisse Stufe der Macht erreicht haben und dieses Handeln heute zur Normalität geworden ist.

      Für mich knackt es gewaltig im Gebälk der wirtschaftlichen und politischen Welt.

      Ein paar Fragen sollte man versuchen, für sich selbst zu beantworten:

      Was passiert, wenn die Zinsen weiter steigen?
      Amerikas hat ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, daß sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Das Wachstum wird über Kredite erkauft und die Amerikaner haben soviel dämliche Europäer und Japaner und andere Asiaten, die ihnen das Geld immer jeden Tag von neuem schicken. Wie lange noch?

      Wann sind die Immobilienkredite der amerikanischen Verbraucher nicht mehr zu bezahlen?

      Wie lange lässt sich der Konsum der amerikanischen Verbraucher noch steigern?

      Wie lange sind unsere heutigen Renten – und Sozialsysteme noch funktionsfähig bei sinkender Zahl von Erwerbstätigen und einer Arbeitslosigkeit von über 5Mio. - und reicht ein prognostiziertes Wachstum von 0,9% - 1,4% für 2005 in Deutschland aus?

      Nun steigen die Indizes, weil das Öl fällt, aber warum stiegen sie nicht als das Öl bei 30$ stand und viel billiger war?

      Wer soll konsumieren, wenn weiter entlassen wird?

      Haben wir ein Gewinnwachstum auf Grund von Restrukturierungen und Einsparungen oder weil Produktion und Absatz steigen?

      Habe ich mehr Einkommen, mehr verfügbares Geld als vor einem Jahr?

      Welche Branchen wachsen eigentlich (Einzelhandel? Baugewerbe? Automobilsektor?)?

      Warum stehen die Indizes auf Jahreshöchstständen, wenn selbst offizielle Stellen von einer Wachstumsverlangsamung in 2005 sprechen?


      Fazit:
      Fundamental betrachtet ist mein Eindruck:
      Wir tanzen auf einem Vulkan, der jederzeit ausbrechen kann.
      Ob es gut geht oder es explodiert, kann wohl niemand sagen – aber man kann festhalten, dass die Risiken immens und im Laufe des Jahres 2004 weiter gestiegen sind.
      Die Chancen auf dem Aktienmarkt halte ich deshalb zunächst für sehr begrenzt.

      Gruß und schöne Festtage,

      C.


      Bald 4 Jahre ist das posting alt. Heute aktuell, für 2004 und die Folgejahre eine Fehleinschätzung.
      Hier sehe ich ein deutliches Problem. Die Entwicklung der Konjunktur, des amerikanischen Immobilienmarktes, des Ölpreises wurden richtig gesehen, die zeitliche Dimension aber vollkommen falsch eingeschätzt.
      Übersehen habe ich den Einfluss der Geldpolitik, die lange über die Notenpresse die Märkte liquide hielt und übersehen habe ich den Einfluss der Emerging markets, wie China, deren Wachstum die Lokomotive am laufen hielt.
      Und - kurz- bis mittelfristig habe ich der Charttechnik wenig vertraut.

      Wie sieht es heute aus?
      M.M. nach stehen wir am Rande eines wirtschaftlichen und kulturellen Umbruchs.
      Überdenke und überlege ich meine persönliche Situation, so fallen mir wenig positive Fakten ein.
      Wo investieren?
      Immobilien- die Demographie spricht dagegen, Kaufkraftverlust durch Inflation nicht für steigende Mieten.
      Aktien? - Die Blue-chips von gestern lassen gewaltig Federn.
      Anleihen - bei steigenden Zinsen und Inflation keine aussichtsreiche Alternative.
      Rohstoffe - nach der Hype der vergangenen Jahre und einem nachlassenden Wirtschaftswachstum auch keine gewinnbringende Alternative.
      Cash? - selbst Tagesgeldzinsen von 4%-5% Prozent wiegen die Inflation nicht auf.
      Letzlich sah ich schon vor Jahren und auch heute nur eine Möglichkeit, um einen Crash, einen Kollaps der Weltwirtschaft zu verhindern. - Inflation.
      Heute ging ich mit meinem Jüngsten ein Eis essen. Die große Kugel kostete 1 Euro. Als ich in seinem Alter war, 10 Cent. An diesen trivialen Beispielen wird es deutlich. Wer zu D-Mark Zeiten 3000 DM verdiente, war nicht arm, konnte sich Auto, Urlaub und ein kleines Häuschen leisten. Wer heute 1500 Euro verdient ist mit Kindern auf Hartz4 - Niveau.
      Die Schulden des Staates, egal ob USA oder Europa werden über Inflation an die Bürger weitergegeben. Dies heißt für den Einzelnen, was ich schon vor 4 Jahren schrieb - den Gürtel enger schnallen.

      Wer sieht Alternativen??

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 02.08.08 03:16:02
      Beitrag Nr. 641 ()
      du hast das problem erkannt. :cool:


      lösen kannst du es nur mit dem nötigen kleingeld - ansonsten bleist du auf der strecke ! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.09.08 00:13:21
      Beitrag Nr. 642 ()
      Hallo,
      seit dem letzten posting sind grundlegende Dinge geschehen, die ich eigendlich schon früher befürchtet und beschrieben habe.
      Dies macht mich nicht gerade glücklich, da sie mich natürlich auch betreffen.
      Die Inflation ist wie befürchtet gestiegen.
      Das amerikanische Wirtschaftsmodell schwankt. Eine liberalistische Wirtschaftmacht greift massiv in die freie Wirtschaft ein, um deren Kolaps zu verhindern. AIG wird verstaatlicht , eine Auffangsgesellschaft für marode Firmen wird geründet und mit dem Geld der Steuerzahler finanziert - und dies in den USA!
      Damit wird deutlich, wie tiefgreifend diese Krise ist.
      Horrorszenarien und Weltuntergang zu proklamieren ist natürlich Unsinn - aber
      diese Rettungsmassnahmen in Höhe von tausenden von Milliarden müssen finanziert werden. Schön zu hören, wenn der Staat eingreift, aber wie kann der Staat dies finanzieren? Er druckt Geld, die Gegenwerte fehlen, die Inflation steigt und die Schuldenlast sinkt - einfach, aber einleuchtend.
      Der dumme Bürger, wie ich, rechnet nach. Ein neuer GolfI kostete mich damals ca. 7000 DM. Heute ist ein gut ausgestatteter Golf nicht unter 30.000 € zu bekommen. Ich denke, ein gutes Beispiel für Inflation und Kaufkraftverlust.
      Meine ungelernten Angestellten verdienen heute 1600 € - ein Lohn, der nur zum Nötigsten reicht. 3200 DM vor Einführung des Euro waren ein Facharbeitergehalt und ausreichend für eine Familie, so daß Auto und Urlaub möglich waren.
      Wie geht es weiter. Der Ernst der Lage wird deutlich, wenn heute in D und den USA massiv in die Finanzmärkte eingegriffen wird. Sei es durch Stützungskäufe, Liquiditätsspritzen oder das Verbot von Leerverkäufen. Wenn sich Regierungen zu diesen Massnahmen gezwungen sehen, so muss es düster für die Märkte aussehen. Bemerkbar wird dies für den Anleger, wenn Dax-Werte an einem Tag um 26% in die Höhe schießen ohne realwirtschaftliches Äquivalent (VW). Die Volatilität nimmt Ausmasse des Neuen Marktes an, Börsen werden vom Staat geschlossen (Rußland) und das Leben läuft weiter...
      Ich denke, es ist
      Zeit sich ernsthaft Gedanken zu machen.
      Schon vor 2 Jahren stelllte ich die Frage, welche Anlagealternativen es gäbe - Antworten blieben aus.

      Eien Kollaps sehe ich weiter nicht, aber ich sehe über eine zunehmende Inflationierung die Übernahme der Schulden der Welt(insbesondere der USA)auf alle Bürger. Und wie schon vor 3 Jahren geschrieben - es heißt, wohl den Gürtel enger schnallen, auch in D.
      Eine Alternative in der kommenden Zeit sehe ich nicht - leider

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 00:51:01
      Beitrag Nr. 643 ()
      Hallo,
      in kurzer Zeit ein neues posting - warum?
      Wir stehen am Scheitelpunkt einer globalen Entwicklung.
      Absehbar ist - auch ein 700 Mrd.- Rettungsprogramm wird nicht helfen ein System zu retten, das mit dem Mehrfachen verschuldet ist..
      Wir haben ein globales Liquiditätsproblem.
      Unternehmen, Banken oder auch Staaten haben ihr Leben und Überleben auf Schulden aufgebaut.
      Zu einem gewissen Punkt eine normale Sache, die jeder Hauskäufer mit einer Hypothek genauso macht.
      Was aber, wenn das Haus zu 100% oder 110% finanziert wird, das Geschäftsmodell ohne genügend Eigenkapital über kurzfristige Kredite am Laufen gehalten wird und nun plötzlich kein billiges Geld mehr zur Verfügung steht?
      Diese Situation haben wir im Moment. Dies ist keine subprime-Krise mehr, dies ist eine Krise des globalen Finanzsystems.
      Nehmen wir als Beispiel nur einen DAX-Wert wie die HRE.
      Eigentlich ein normales Unternehmen. Gelder werden verliehen, die Refinanzierung bringt den Gewinn- wenn sie günstiger ist, als die Zinsen, zu dem man das Geld verliehen hat.
      Was aber passiert, wenn auf einmal die Refinanzierung nicht mehr funktioniert, weil jeder Angst hat, sein Geld nicht mehr wieder zu sehen? - Er wird es nur noch mit einem enormen Zinsaufschlag verleihen.
      Dies ist die derzeitige Situation.
      Gelingt es HRE nicht, seine Verpflichtungen zu erfüllen, so ist man Pleite.
      In Amerika hat man einige Investmentbanken geopfert, große Unternehmen wie AIG wurden gerettet. Was aber, wenn ein DAX-Wert in Konkurs geht, was wenn sich andere Banken nicht mehr refinanzieren können? Was passiert, wenn HRE mehr braucht als 35 Mrd. (was heute absehbar ist), was geschieht, wenn klamme Bundesstaaten (siehe Kalifornien) kein Geld mehr auf dem Finanzmarkt erhalten?
      Brechen einzelne Säulen zusammen, so kommt es zu einem Dominoeffekt.
      Ich bin sicher, in diesen Tagen gibt es im Hintergrund, ohne Wissen der Öffentlichkeit, einige nächtelange Krisensitzungen um ein Kollabieren der Finanzmärkte zu verhindern.
      Sollte es zu keiner finanzierbaren Lösung kommen, so sieht es düster aus für die Finanz- und Aktienmärkte. Angesichts der schieren Größe der Schieflage, die sich mur in tausenden von Milliarden zählen läßt, so habe ich langsam meine Zweifel, ob dies ohne einen gewaltigen Crash sich bewältigen läßt.

      Gruß,
      C.
      Der sich aus dem Aktienmarkt jetzt komplett zurückgezogen hat.
      Avatar
      schrieb am 08.10.08 20:54:50
      Beitrag Nr. 644 ()
      Hallo,
      bevor diese Meldung unter allen Hiobsbotschaften untergeht, sei sie hier noch mal herausgestellt:
      EZB vereng überraschend Zinskorridor für Refinanzierungsgeschäfte

      Die Europäische Zentralbank (EZB) ändert die Prozedur für ihre einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäfte und senkte am Mittwoch überraschend ihren Zinskorridor für den Geldverkehr mit Geschäftsbanken.


      Nach all den Rettungspaketen und Zinssenkungen, die recht wirkungslos verpufften, ist dies ein Schritt, der die Wende bringen und damit einen Kollaps verhindern könnte.
      Das Problem dieser Krise ist, wie beschrieben, ein Liquiditätsproblem. Wird nun die Refinanzierung für Banken wieder möglich, so wird ein zum Stillstand gebrachter Markt wieder zum Laufen gebracht.

      Kurz, wenn dies klappt, dürfte das Schlimmste auch für die Börsen vorüber und ein Einstieg lukrativ sein. - Scheitert diese Massnahme, dürfte ein Kollaps der Finanzsysteme bevorstehen.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 15.10.08 21:52:11
      Beitrag Nr. 645 ()
      Hallo,
      der Crash ist zunächst vermieden - gut!
      Nach der Euphorie zu Beginn der Woche kehrt Normalität ein - und - die Erkenntnis, dass die Milliarden vernichteten Paiergeldes irgendwo her kommen müssen.
      Nun redet man von Rezession, da das Wirtschaftswachstum auch in der realen Welt einbricht. Zunächst bei den Automobilwerten, später in der Stahlbranche, den Konsumwerten.
      Nun habwen wir das Schreckgespenst der Stagflation. Eine im historischen Vergleich hohe Inflation mit einer Stagnation oder Rezession im Wirtschaftsbereich. Sinkende Gewinne der Unternehmen in Kombination mit einem realen Kaufkraftverlust.
      Dazu schrieb ich schon vor 3 Jahren:
      ....die Debatte über pro und contra USA etc. bringt nicht viel. Sie wurde auch an anderer Stelle schon im Exzess geführt.
      Wichtig ist vor allem, wie die exzessive Schulden- und Interventionspolitik der Amerikaner den Dollar und damit auch das Gold beeinflusst.
      Die Politik des billigen Geldes wird früher oder später Richtung Inflation marschieren. Ich wäre sehr erstaunt, wenn dem nicht so wäre. Inflationsgefahren haben primär Einfluss auf die Sachwerte und damit auch Gold und Silber (und natürlich auch auf die (Langfrist) Zinsen).
      Am Anfang, wenn es noch nicht jeder durchschaut, können natürlich auch andere `Assets` davon profitieren, z.B. Aktien. In dieser Phase sind wir jetzt. Erst wenn verstärkte Inflation von der Wirtschaftspolitik ernst genommen und bekämpft wird, sehen wir höhere Zinsen und zurückgehende Aktienkurse. Dies könnte im späteren Verlauf dieses Jahres beginnen....


      Steigende Zinsen werden in der derzeitigen Situation kaum realisierbar sein, sie würden jede Konjunkturerhohlung schon im Keim ersticken, keine EZB oder FED wird dies in Erwähgung ziehen, im Gegenteil, eine Zinssenkung ist gerade bei der EZB wahrscheinlicher.
      Und hier beißt sich der Hund in den Schwanz.
      Niedrige Znsen bei hoher Inflation - ein Grauß für jeden Anleger.
      4% Zinsen auf dem Tagesgeldkonto werden von ZAST und Inflation aufgefressen, so dass im günstigsten Falle ein Nullwachstum resultiert.
      Rohstoffe werden in Anbetracht historischer Höchstkurse und einer sinkenden Nachfrage wohl weiter korrigieren.
      Was bleibt dem Anleger?
      Letztlich meiner Meinung nach nur - eine Liquiditätsreserve, und das Invest in Aktien.
      Nur so läßt sich ein Werterhalt - und hier rede ich nicht von Gewinnen- des eigenen Geldes realisieren.
      Die Tiefpunkte der Aktienmärkte dürften weiter getestet werden, die Dividenden dürften angesichts fallender Gewinne sinken, doch realistisch gesehen gibt es derzeit wenig Alternativen zu einem Invest in blue-chips.

      Es müssen ja keine Automobilwerte sein:D
      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 19.10.08 23:11:28
      Beitrag Nr. 646 ()
      Eigentlich könnte mann ja täglich etwas Neues zu der Finanzkrise schreiben.
      Heute bei Frau Will im Ersten spricht Herr Schneider von der SPD von der Ungerechtigkeit, dass die "Einkommen" der Hartz4- Empfänger nicht der Inflation angepasst werden.
      Man prangert die Pensionen der HRE- Vorstände an, die mit über 40.000 Euro monatlich die Grenzen des sozial vertretbaren überschritten haben.
      Nun - über all dies läßt sich trefflich streiten.
      Sowohl, ob ein Hartz4 -Empfänger ein "Einkommen" bezieht, oder ob es richtig ist, dass ein gescheiterter Manager so viel Geld für sein Versagen erhalten sollte.
      Dies alles geht am Kern der Problematik vorbei.
      Die Problematik liegt in einer Überschuldung der Länder, allen voran der USA.
      Einer Überschuldung im Immobilienbereich, einer Überschuldung im Konsumbereich (die uns mit massiven Kreditausfällen der Kreditkartenbranche und des Privatkredites und seiner Ausfälle noch treffen wird), die über Jahre mit einer Politik des billigen Geldes und einer heiß gelaufenen Gelddruckmaschine der Notenbanken am Laufen gehalten wurde.
      Nun wird in der Öffentlichkeit über Managergehälter diskutiert, obwohl diese nun wirklich peanuts im Vergleich zu den Schulden der Konsumenten sind.
      Die Überschuldung der Massen, und hier insbesondere der US-Amerikaner ist das Problem, das die globale Finanzwelt ins Wanken kommen lässt. Die Banken waren letztendlich die Manager dieses Schneeballsystems, aber nicht deren Verursacher.
      Das das Management nun nicht mehr funktioniert, werden wir zu spüren bekommen.Und wir werden in einer globalisierten Welt die Schulden Amerikas wohl mittragen dürfen.
      Und keiner, auch nicht irgendwelche Spd-Politiker, sollten sich hier als Saubermänner profilieren, - denn sie selbst sitzen in den Aufsichtsräten der Banken und Landesbanken, die nun als erste die Garantien einfordern werden.
      Avatar
      schrieb am 26.10.08 01:33:01
      Beitrag Nr. 647 ()
      Hallo,

      heute mal etwas zu den Gründen der derzeitigen Krise - fern ab von der Verdummung der Massen und dem Geschwafel von Dummbankern und Großverdienern.
      Was ist geschehen?
      Die Kreditkrise ist die Konsequenz aus einer hoch gehebelten Verschuldung und einer Politik des billigen Geldes, vor allem in den USA.
      Angetrieben von einer Politik des billigen Geldes der FED und einem prosperierenden Immobilienmarkt wuchs die Verschuldung im Immobilien- und im Konsumbereich. Dies funktionierte, solange die Immobilienpreise stiegen und führte zu einem durch alleine von Liquidität (billige Kredite) und wachsender Verschuldung angetriebenen Wachstum.
      Die Kredite selbst wurden zu einem Handelsgut (CDS) und hier liegt der Fehler der Banken - mit AAA- Ratings versehen- zu vermeintlich sicheren und hochrentablen Anlagen, die munter an alle Welt verkauft wurden.
      Der Derivatemarkt in den USA für sogenannte CDS (credit default swaps), also Finanzprodukte, die eigentlich dafür gedacht waren, Kreditrisiken zu handeln und abzusichern, wuchs von 500 Milliarden $ im Jahr 2000 auf eine Summe von 62 Billionen $ im Jahr 2008.
      Es ist offentsichtlich, was passiert, wenn der Immobilienmarkt zusammenbricht, die AAA-Ratings nichts mehr Wert sind und damit auch diese CFD´s.
      Eine zweite Welle wird uns nun treffen, wenn die ebenso gehebelten und als CFS´s gehandelten Konsumentenkredite der Amerikaner in die Binsen gehen.
      Wie hoch die Kreditausfälle sind läßt sich schwer sagen, es geht in die Billionen - es gibt aber Schätzungen, das die Kreditausfälle alleine zu einem Einbruch des weltweiten Wirtschaftswachstums von mindestens 2% führen werden.
      Um es noch deutlicher zu machen.
      Zwischen 1972 und 2008 wuchs die Verschuldung der amerikanischen Konsumenten in Relation zum Bruttosozialprodukt der USA von 60% auf 120% im Jahr 2008.
      Während im Jahr 200 die Konsumentenkredite (ohne Immobilienschulden) 1,6 Billonen $ betrugen, stiegen diese um 50% auf 2,5 Billionen $ im Jahr 2008.
      Kurz - das amerikanische Wachstum war und ist auf eine wachsende Verschuldung aufgebaut.
      Aber nicht alleine die Konsumenten in den USA haben sich überschuldet.
      In den Jahren 200 bis 2007 stieg die Verschuldung des amerikanischen Staatshaushaltes von 250% auf 350% des Bruttosozialproduktes. (Zum Vergleich dazu: in den Jahren 1950 -1980 lag sie zwischen 125% und 155% des BSP).
      Nur so konnte die Bush-Regierung wachsende Ausgaben(wie Kriege:D) )finanzieren und die Steuern niedrig halten.
      Leider funktioniert dies nur eine begrenzte Zeit, Schulden können auf Dauer nicht schneller wachsen als die Einnahmen.

      Was passiert nun - auch dafür gibt es ein neudeutsches Wort - "Deleverage".

      Die heutige Situation ist:
      Es gibt weniger Kredite, die zudem teurer geworden sind und es gibt eine sinkende Nachfrage nach Konsumgütern (Automobile sind ein wunderbares Beispiel dafür).
      Dies betrifft nun die Realwirtschaft und auch "gesunde" Unternehmen.
      Investitionen werden zurückgestellt, wenn der Absatz einbricht, kurz, es kommt zur Rezession - und hier stellt sich die wichtige Frage - Wie schwer wird sie sein und wie lange wird sie anhalten?

      Schwer zu sagen:
      Aber es gibt ein paar Fakten, die man bedenken sollte:
      1. Es wird schwerer für Unternehmen sich zu refinanzieren, Investitionen zu tätigen, gerade, wenn die Eigenkapitalquote niedrig und die Bonität zweifelhaft ist.
      2. Die Kapitalbeschafungskosten werden höher - die Politik des billigen Geldes funktioniert nicht mehr.
      3. Schwache Aktienmärkte machen es den Unternehmen schwer sich neues Beteiligungskapital zu beschaffen.
      4. Der globale Wirtschaftsabschwung führt zu sinkenden Preisen, sinkenden Margen und Umsatzeinbußen - die heutigen KGV´s dürften Makulatur und nicht mehr zur Beurteilung einer Aktie hergehalten werden.
      5. Gerade in den USA dürfte es für viele Firmen (hier mal wieder die Automobililindustrie) ein Problem werden, mit den wachsenden Kreditausfällen klar zu kommen.
      6. Die Abschreibungen auf z.B. Immobilienvermögen der Unternehmen werden höher ausfallen, weil diese Immobilien weniger Wert sind.
      7. Die einzelnen Länder werden versuchen sich zu schützen - Frankreich macht es mit seinem Protektionismus vor - der freie Handel wird sich einschränken.
      8. Es wird mehr staatliche "Einmischung" nicht nur in das Bankensystem geben und wer glaubt, dass das 700 Millarden-Programm der US regierung das Ende ist, wird sehen, dass die Interventionen weiter gehen werden (oder kann mann GM Pleite gehen lassen:D )
      9. Das Verhalten der Konsumenten wird sich ändern - Kreditlimits sind ausgeschöpft, die Angst geht um, wer hier noch an wachsende Binnennachfrage glaubt ist selber schuld.

      Die Dauer dieser Krise ist schwer abschätzbar und ich würde mir eine Aussage darüber auch nicht anmassen.
      Für die Börse heißt dies – der downmove mus noch nicht zu Ende sein.
      Auch über die Bewertung einzelner Aktien lässt sich nur schwer etwas sagen, wenn nicht abschätzbar ist, wie stark Umsatz, Gewinne und Cashflow fallen werden.
      Geht man davon aus, das der einzig gangbare und sinnvolle Weg eine Entschuldung von Staat und Konsumenten ist, so wird der Downmove an den Aktienmärkten keine Sache von Monaten sein und eine Erholung nur in Jahren gemessen werden können.
      Eines kann man allerdings sagen – langfristig bieten sich gerade jetzt Chancen in blue-chips.
      Ob man allerdings den Tiefpunkt beim Kauf trifft, ist wie immer kaum vorhersehbar.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 31.10.08 21:28:24
      Beitrag Nr. 648 ()
      Hallo,
      mal wieder etwas fern vom täglichen Wahnsinn der Börsen. Wer hätte noch vor Monaten daran geglaubt, das Kursschwankungen von über 10 % im Dax gelisteter Unternehmen Normalität bedeuten - ich nicht.
      Seit Jahren überlege ich, wie man nun den Irrungen und Wirrungen der Kapitalmärke als kleiner Anleger entgehen kann.
      Mit zunehmendem Lebensalter immer mehr risikoavers, machte ich den Anstieg der Aktienmärkte der letzten Jahre nicht, oder nur gering, mit. Investitionen gingen in den persönlichen Bereich, denkmalgeschützte Immobilien und - bis jetzt hat es sich gerechnet.
      Seit dem letzten Monat bin ich wieder im Aktienmarkt - trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl.
      Jeden Tag hat jeder von uns mit Schulden und Überschuldung im Privatbereich zu tun.
      Sei es persönlich betroffen als Schuldner, oder mit der immer größer werdenden Zahl von Schuldnern und Zahlungsausfällen.
      Die derzeitige Krise aber betrifft Staaten, allen voran die USA, aber auch Deutschland, Island , Ungarn , usw.
      Ein Funktionieren dieser Staatsgebilde wird über eine zunehmende Verschuldung finanziert.
      Über die Zahlen in den USA habe ich im letzten Posting geschrieben, - in Deutschland wird nun der ausgeglichene Haushalt in 2011 in Frage gestellt. Schönes Wort- ausgeglichener Haushalt- aber damit ist nur die Reduktion der Neuverschuldung gemeint, nicht die Reduktion der Schulden.
      Langfristig wird das Problem uns alle betreffen, wenn man merkt, das billiges Geld niemanden satt macht, billiges Geld keine Kaufkraft mehr besitzt.

      Sich diesem Problem zu stellen und eine Lösung zu finden, halte ich für die zentrale Frage der nächsten Jahre.
      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 07.11.08 21:19:37
      Beitrag Nr. 649 ()
      Hallo,
      nun mal wieder etwas zu den Börsen.
      Die Lage wird nicht rosiger, nachdem die Turbulenzen der Finanzmärkte nun merklich auf die Realmärkte durchschlagen und dies auch der letzte Bildleser realisiert. Für die Automobilmärkte hatte ich dies ja schon beschrieben und ich kann mir vorstellen, dass wir noch einige Megapleiten mit entsprechenden Folgen für die Börsen sehen werden.
      Nun mein Szenario.
      Mein mechanistisches Handelssystem, dem ich in den vergangenen Jahren wenig traute und meiner pessimistischen Grundhaltung mehr vertraute, hat eines seiner seltenen positiven Kaufsignale bei 4987 Punkten im DAX gegeben.
      Ich habe defensiv gekauft:
      BASF zu 22,46 am 24.10. und zu 19,94 am 27.10.2008
      Telekom am 10.10. zu 9,11

      Beides defensive Werte.
      BASF als gefallener Zykliker mit ansprechender Dividendenrendite und gesunder Bilanzierung.
      Telekom als sicher Hafen, ohne Hoffnung allerdings auf einen Highflyer.

      Fundamental befürche ich allerdings weiter "Katastrophenmeldungen - einbrechende Umsätze im Konsumbereich, weiter Probleme bei Banken und Hedgefonds, anziehende Arbeitslosenzahlen, vorallem in den USA und zunehmenden Protektionismus der Deutschland als Exportnation treffen wird.

      Mals sehen wie es läuft.

      Gruß,
      C.

      P.S. Hallo Atze - wie ist es bei Dir gelaufen??
      Avatar
      schrieb am 14.11.08 23:02:46
      Beitrag Nr. 650 ()
      Hallo,
      neue Woche, neues Glück.
      Man wartet auf den Gipfel und in der Hoffnung auf positive Ergebnisse werden neue Hoffnungen aufgebaut.

      Mir bleibt immer noch ein mulmiges Gefühl.
      Warum hört man nichts von den gebeutelten Unternehmen, keine Statements von Hypo Real Estate oder Commerzbank? Warum wendet sich die GM-Tochter Opel mit einer Millionenforderung an die Politik. Wie läßt sich ein Autobauer wie GM, mit einem Kursziel von 0€ (DB) retten, wenn er schon im 4.Quartal seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.

      Es bleibt ein mulmiges Gefühl, weil ich glaube, es laufen im Hintergrund Dinge, die uns die sonst vollmundige Presse nicht erzählen will oder erzählen kann.
      Billionen an imaginären Werten sind vernichtet. Liquidität fehlt an allen Ecken und Enden. Will man große Unternehmen nicht in die Pleite laufen lassen, so muss nun die Politik die fehlende Liquidität bereitstellen. Und was ist deren Möglichkeit?
      Die Notenpresse anzuschmeißen, sich noch mehr zu verschulden.

      Die einzige wichtige Frage ist - ob dies gelingt und wie lange dies gelingt.
      Kleine Staaten wie Island oder Ungarn stossen hier an ihre Grenzen - und die großen?

      Wem also glauben? Denjenigen, die sagen, die Rezession währt nur ein Jahr und alles ist halb so schlimm? Oder den Untergangspropheten, die den Untergang des Kapitalismus predigen ?

      Sollten nur ein oder zwei große Unternehmen in Konkurs gehen, z.B. GM oder Ford, erdrückt von schwindenden Umsätzen und nicht bezahlbaren Pensionsverpflichtungen, so droht ein Dominoeffekt. Also wird die Politik alles versuchen, um einen Megagau wie bei Lehman zu verhindern. Und dies nur wieder mit neuen Bürgschaften und Krediten.
      OK - aber wird dadurch die Überlebensfähigkeit und Profitabilität dieser Unternehmen wiederhergestellt? - Wohl eher nicht.

      Dem Normalbürger, selbst wenn interessiert, fehlt es an Daten, die tatsächliche Lage objektiv beurteilen zu können.
      Wie gravierend sind die Schieflagen der Unternehmen, wie hoch ist der Grad der Verschuldung und wie läßt sich bei den Unternehmen Liquidität generieren.

      Solange diese Fragen nicht beantwortet sind, bleiben hohe Volatilität, Unsicherheit und Misstrauen in den Börsen und damit auch die Gefahr viel Geld zu verlieren.

      Weiter halte ich eine Diversifikation der eigenen Anlagen in Bargeld, Aktien und Immobilien für den einzig gangbaren Weg, um die Risiken einigermassen zu streuen.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 22:41:00
      Beitrag Nr. 651 ()
      Hallo,
      konkret zu den Börsen.
      Aus technischer Sicht sind in den kommenden Tagen und Wochen nochmals tiefere Kurse wahrscheinlicher als steigende Notierungen.
      Ein Dow zwischen 6000 und 7000 halte ich für nicht unwahrscheinlich. Was sich damit für Dax und Co. ergibt ist offensichtlich.
      Mein Handelssystem hat am Freitag ein Verkaufssystem für den Dax generiert.
      Fundamental sehe ich kurzfristig wenig Aufwärtspotential - aber für Langfristinvestoren gute Kaufgelegenheiten in gesunde Unternehmen mit einem Anlagehorizont von 5- 10 Jahren.
      Zu Value-Anlagen empfehle ich den thread Thread: Kein Titel für Thread 109936111020062040
      Avatar
      schrieb am 24.11.08 21:03:06
      Beitrag Nr. 652 ()
      Hallo,
      die Börsen feiern die Rettung der Citigroup - Bravo!

      Warum?
      Ein Zusammenbruch hätte das Weltfinanzsystem in den Grundfesten erschüttert.
      Aber - wer zahlt die Bürgschaften, wer kommt für die immensen Verluste auf ? Der Staat, die Bürger.
      Erkauft wird dies über eine neue Verschuldung.
      Nun kann man sagen - ein Staat kann nicht Pleite gehen - aber er kann in die Inflation abggleiten, wenn die Schulden nicht mehr zu tilgen sind.
      Beispiele gibt es en masse, Argentinien, usw.
      Die Gefahr ist groß, dass wir auf eine Inflation zulaufen.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 09.08.11 09:52:15
      Beitrag Nr. 653 ()
      Guten Morgen Cornelius

      wunschgemäß erwecke ich Deinen Thread aus seinem langen Winterschlaf - auch wenn es heute draußen etwas wärmer sein mag.

      Gruß
      CaveModem :)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 09.08.11 09:58:48
      Beitrag Nr. 654 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.919.399 von CaveModem am 09.08.11 09:52:15"Experten" fragen, die wissen auf alles eine Antwort.

      Wollen doch auch leben.
      Avatar
      schrieb am 17.12.11 21:20:18
      Beitrag Nr. 655 ()
      Hallo,
      über 10 Jahre sind seit dem ersten Posting in diesem Thread vergangen.
      Die meisten werden seitdem nicht mehr an der Börse oder in diesem Forum sein.
      Ich habe den Thread aktivieren lassen, weil wir wieder eine recht interessante Zeit und Sachlage vorfinden.
      Es ist recht sinnlos über Eurokrise, Griechenland und Rettungspakete zu diskutieren, da diese Themen nur die Sympthome des Problems sind.
      Das eigentliche Problem ist die Überschuldung, sei es die Europas oder die Amerikas.
      Nehmen wir ein einfaches Beispiel.
      Ich nehme Schulden auf, um mir ein Haus zu kaufen, mir und meiner Familie ein angenehmes Leben zu finanzieren. Die Banken geben mir die Kredite, weil ich einen guten Job habe, weil ich Kredite bei verschiedenen Banken aufnehme und nicht immer ganz die Wahrheit sage.
      Irgendwann habe ich soviele Schulden, dass mein Gehalt nicht mal mehr die Zinsen tragen kann - kurz ich bin überschuldet - und ich muss Insolvenz anmelden.
      Nun kann ich aber, weil genialer Fälscher, mein Geld im Keller selbst drucken (wie eine Notenbank). Ich werde meine Gläubiger mit dem selbstgedruckten Geld bezahlen. Und dies wird funktionieren, solange dies nicht auffällt.

      Genau dies machen Amerika und Europa.
      Was aber passiert, wenn man mein Papiergeld nicht mehr haben will, was, wenn meine Hypotheken auslaufen und ich umschulden will, mir neues Kredite verweigert?
      Dann wird es eng für mich.
      Ich habe nicht genug Geld, meine Zinsen zu bezahlen, geschweige denn, meine Schulden zu reduzieren. Mein Papiergeld will niemand mehr, neue Kredite bekomme ich nur noch zu hohen Zinsen.

      Nun muss man sich überlegen, gibt es aus dieser Situation noch einen für mich irgendwie akzeptablen Weg, ohne Konkurs, ohne massive Einschränkungen für mich und meine Familie?
      Vor ein paar Jahren habe ich geschrieben, angesichts dieser Lage wird es für uns Bürger heißen, den Gürtel enger zu schnallen, habe geschrieben, die Schere zwischen Arm und Reich wird auseinander gehen. Wer kann, wird sich bei der Verteilung der enger werdenden Resourcen mit Macht ,Protektionismus und wenig Nächstenliebe sein Überlegen zu sichern suchen.

      Ich würde gerne über die Optionen, die wir angesichts dieser Lage in Europa und Deutschland haben, mit interessierten Leuten diskutieren.
      Ist die Lage besser, als von mir geschildert oder müssen wir uns nun ernsthafte Sorgen machen ??
      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 18.12.11 17:04:04
      Beitrag Nr. 656 ()
      Nun ein paar Fakten zur Verschuldung:

      Deutschland:
      Der Schuldenstand der Bundesrepublik
      liegt mit etwas über 80% der Wirtschaftsleistung unter dem der
      Eurozone (88%), und auch die Neuverschuldung fällt niedriger
      aus.
      Als 2007 das Bundesverfassungsgericht den Gesetzgeber
      in seinem Urteil vom 9. Juli 2007 aufforderte,
      eine wirkungsvolle Schuldenbegrenzung einzurichten, betrug der Schuldenstand allerdings „nur“ rund 65% an der Wirtschaftsleistung, nicht 80%, wie heute . Das Gericht führte weiter aus, dass die staatliche Verschuldungspolitik in der Bundesrepublik seit der Finanz- und Haushaltsreform 1967/69 nicht antizyklisch agiert,
      sondern praktisch durchgehend einseitig zur Vermehrung
      der Schulden beigetragen hat.

      Conclusio:
      1.Nicht die Banken, sondern die Politik und die Ausgabenpolitik haben die zunehmende Verschuldung zu verantworten.
      2. Deutschland steht mit seinem Verschuldungsgrad nicht als Vorbild da - Deutschland ist nur im Vergleich etwas weniger verschuldet als andere Länder.

      Amerika:
      In der Eurozone wird die Schuldenquote in diesem Jahr etwa 88% betragen. In den USA liegt dieser Wert dagegen bei 101% und in Japan sogar bei über 200%.
      Conclusio:
      Dass trotzdem der Eindruck entsteht, dass vornehmlich die
      Eurozone ein Schuldenproblem hat, liegt in erster Linie
      daran, dass sowohl in den USA als auch in Japan (wie auch
      in Großbritannien) die Zentralbanken die Staatsschulden
      mit der Notenpresse finanzieren. Damit erreicht man zwar,
      dass die Zinsen niedrig bleiben und die Schulden günstig
      (re)finanziert werden können, doch an der Verschuldungsproblematik
      ändert sich gar nichts. Im Gegenteil: Da der
      notwendige Druck fehlt, sehen sich weder in den USA noch
      in Japan die Politiker veranlasst, sparsamer mit den zur
      Verfügung stehenden Mitteln umzugehen. Die Folge ist,
      dass die Schuldenquoten in diesen Ländern auch in Zukunft stärker ansteigen werden und das Problem nur auf der Zeitachse
      verschoben wird. Wohin das führen kann? Im Zweifelsfall
      drohen dann in einigen Jahren auch in diesen Ländern
      griechische Verhältnisse. Denn noch im Jahr 1980 war
      die Staatsverschuldung Griechenlands mit 23% geringer als
      die in Deutschland (30%) und in den USA (42%).

      Egal wie man es dreht und wendet, die öffentliche Politik weist den Banken die Schuld zu und es werden Rettungspakete geschnürt, die nur einen Sinn haben - die Verschuldungsproblematik in die Zukunft zu verschieben.
      Rettungspakete haben nur einen Sinn - zu verhindern, das die Staaten bei Ihrer Refinanzierung auf ihren Anleihen sitzen bleiben, weil den Investoren das Risiko zu hoch wird.
      Nun wird argumentiert, man gewinnt Zeit, um Restrukturierungsmassnahmen in die Wege zu leiten. Dies aber ist Augenwischerei, wie am Beispiel Griechenslands heute schon gut zu sehen. Selbst wenn man Griechenland heute ausreichend Kredite gewährt, ist deren Wirtschaftsleistung auch in Zukunft nicht ausreichend, um sie je wieder zurückzuzahlen.

      Was also ist für mich die Konsequenz:
      Der Staat wird in Deutschland zunehmend die beträchtlichen Privatvermögen abschöpfen (an die Sozialleistungen wird man sich bei ca. 8 Millionen Sozialleistungsempfängern, d.h. 8 Millionen Wählern, nicht so gerne heranwagen.
      Dies wird nicht unbedingt die Leistungsbereitschaft fördern und auch nicht den Konsum. Hier liegt die Gefahr in einer zunehmenden Deflation - in Verbindung mit einer durch die Notenpressen weitergehenden Inflationierung ein unangenehmes Szenario, dem ich heute wenig Lösungsmöglichkeiten für meine private Situation entgegenzusetzen habe.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 23:02:18
      Beitrag Nr. 657 ()
      Hallo,

      die Börsen haben in 2012 eine positive Entwicklung genommen. Positiver als es alle Experten zu prognostizieren vermochten.
      Warum?
      Eigentlich ist es jedem halbwegs informierten Mitbürger klar - auch mit neuen Rettungspaketen wird Griechenland nicht zu retten sein. Was Griechenland bräuchte, wäre Wachstum, das aber hat es nicht:
      Zitat:
      Allein im 4. Quartal 2011 ist das griechische BIP real um
      7% und nominal um 6% gegenüber dem Vorjahr gesunken.
      Für das Gesamtjahr 2011 ergibt sich ein Rückgang des
      realen BIPs von 6,8% und des nominalen BIPs von 5,3%.
      Die Schuldenquote, die Ende 2010 noch bei gut 140%
      gelegen hat, ist somit 2011 auf rund 160% angestiegen.
      Kommt es zu dem „freiwilligen“ Schuldenschnitt von 100
      Milliarden Euro, könnte die Verschuldung von 350 Milliarden
      Euro auf 250 Milliarden sinken. Da Griechenland 2012
      in der Rezession bleiben wird, dürfte es am Jahresende
      erneut ein Haushaltsdefizit geben. Denn bei einem durchschnittlichen
      Zinssatz von 4% müsste Griechenland 2012
      rund 10 Milliarden Euro Zinsen zahlen, dies entspricht rund
      4,7% des BIP. Selbst wenn es Griechenland also gelingt,
      sein Primärdefizit auf null zu reduzieren, würde die Schuldenquote
      Ende 2012 wohl bei fast 123% (dies entspricht
      einem Schuldenstand von 260 Milliarden Euro bei einem
      erwarteten nominalen BIP von 212 Milliarden Euro) liegen.
      Das von den europäischen Finanzministern ausgegebene
      Ziel, die Schuldenquote bis 2020 bei 120% zu stabilisieren,
      würde aber bedeuten, dass Griechenland unter der Annahme
      eines jährlichen Haushaltsdefizites von 5% jedes Jahr
      eine nominale Wachstumsrate von gut 4% erzielen müsste.
      Warum? Weil das Verhältnis von Defizit zum nominalen
      Wirtschaftswachstum die Quote ergibt, bei der sich die
      Staatsschulden langfristig einpendeln. Schafft Griechenland
      hingegen nur ein Wachstum von 2% (3%) würde sich die
      Schuldenquote bei einem Haushaltsdefizit von 5% bei
      250% (167%) einpendeln. Umgekehrt lässt sich errechnen,
      dass Griechenland bei einem Zinssatz von 4% und einer
      Wachstumsrate von 2% (3%) einen Primärüberschuss in
      Höhe von 2,4% (1,2%) benötigt, um die Schuldenquote bei
      120% zu stabilisieren. Unter heutigen Bedingungen scheinen
      diese Annahmen kaum erreichbar zu sein, so dass man
      davon ausgehen muss, dass sich eine Pleite Griechenlands
      zumindest mittelfristig kaum abwenden lassen wird.
      Zitat Ende.

      Ähnlich bedrohlich sieht es für Portugal und Italien oder Spanien aus.
      Warum aber die Hausse an den Aktienmärkten?
      Auch hier eine recht einfache Erklärung - die Notenpressen der Euroländer und der EZB wurden angeschmissen, Liquidität ist im Übermaß vorhanden, der 3-Jahrestender der EZB im Dezember 2011 hat die Märkte mit reichlich billigem Geld versorgt.
      Wo aber investieren angesichts einer inflationären Geldpolitik - in Sachwerte und Aktien.
      Damit wird die Hausse an den Märkten leicht erklärbar.
      Am 29.02.2012 wird die EZB einen weiteren 3-Jahrestender begeben und dies wird die Märkte weiter stützen.
      Doch letztendlich wird das billige Geld die Grundprobleme nicht lösen - fehlendes Wachstum in den Krisenländern und Inflationierung.
      Nicht Griechenland oder die Pleite Portugals werden zu einer Krise führen, sondern die zunehmenden Probleme Italiens.

      Als Anleger wird man dieses Spiel wohl mitspielen. Investition in Sachwerte, wie Aktien - mit dem Bewußtsein, dass wir hier einen Tanz auf dem Vulkan sehen.

      Gruß,

      C.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.05.12 22:16:41
      Beitrag Nr. 658 ()
      Hallo,

      langsam wird auch der Dümmste erkannt haben, das wir auf eine etwas unangenehme Krise zusteuern.
      Griechenland wird fallen - dies dürfte traurig, aber in den gegenwärtigen Plänen von Politikern und Ökonomen bereits verarbeitet sein.
      Momentan wird die Karte -Sparen ist schlecht, wir müssen kreditfinanziertes Wachstum generieren- gespielt.
      Beleuchten wir also einmal diese Argumentation auf ihre Glaubwürdigkeit.
      Dazu eine gute Zusammenfassung:
      Ohnehin haben wir den Eindruck, dass beim Thema Verschuldung
      von vielen Politikern und nicht selten sogar von
      Volkswirten einiges durcheinander gebracht wird. So
      schwingt in der Diskussion um die aktuellen Sparbemühungen
      immer die Sorge mit, dass man sich nicht „totsparen“
      dürfe. Diese Aussage ist zwar grundsätzlich richtig, da
      ohne Wachstum eine Konsolidierung von Haushalten kaum
      möglich erscheint; leider wird diese triviale Erkenntnis
      oftmals pseudo-keynesianisch verwendet, um Gründe für
      eine höhere Nettoneuverschuldung zu finden. Die Grundüberlegung
      ist dabei die, dass eine zu schnelle Reduktion
      der Nettoneuverschuldung das Wachstum abwürge und
      damit eine Konsolidierung des Staatshaushaltes langfristig
      unwahrscheinlicher mache.
      Obwohl diese Argumentation empirisch und sachlogisch –
      um es mal klar auszudrücken – vollkommener Humbug ist,
      schwingt sie doch tausendfach und meistens unwidersprochen
      in vielen Diskussionen mit. Dabei ist der Sachverhalt
      ganz einfach: Erhöht der Staat seine Ausgaben schuldenfinanziert
      um einen Euro, liegt der positive Effekt auf die
      Wertschöpfung nach sog. crowding-out-Effekten vielleicht
      bei etwa 80 Cent. Liegt die Steuerquote wiederum bei 50%,
      erhöhen sich die Steuereinnahmen um 40 Cent. Es bleibt
      somit eine Nettoneuverschuldung von 60 Cent, wenn die
      Wertschöpfung um 50 Cent steigen soll. Sowohl eine absolute
      als auch relative Reduzierung der Verschuldung ist
      somit unmöglich, wenn man auf fiskalische Impulse zur
      Wachstumsstimulation setzt.Wer von dieser einfachen Rechnung noch nicht überzeugt
      ist, kann sich auch die empirische Situation vor Augen
      führen. In den letzten Jahren hat es kein Land gegeben, das
      durch einen Verzicht auf die Rückführung der Nettoneuverschuldung
      seine Schuldenprobleme langfristig in den Griff
      bekommen hat. Diese Methode würde auch sehr an
      Münchhausen erinnern, der sich am eigenen Schopf aus
      dem Sumpf gezogen haben will. Es bleibt dabei – man kann
      sich zwar ökonomischen Realitäten verschließen oder darauf
      verzichten, sie zur Kenntnis zu nehmen, aber sie gelten
      trotzdem.
      Das bedeutet auch, dass eine „Streckung“ der Sparbemühungen
      zwar marginal positiv auf das Wachstum wirken
      könnte, der Nettoeffekt auf die Verschuldung aber trotzdem
      negativ ist. Dies wäre sogar weitgehend unproblematisch,
      wenn der Markt Vertrauen in die langfristige Fähigkeit
      hätte, den Staatshaushalt zu konsolidieren. Aber genau
      dieses Vertrauen ist nicht mehr da, und somit erscheint eine
      Verschiebung der Sparbemühungen auf den Sankt-
      Nimmerleins-Tag auch wenig zielgerichtet; der Markt wird
      einfach nicht mehr bereit sein, die Zeit bis dahin zu überbrücken
      und eine bezahlbare Finanzierung sicherzustellen.
      Genauso wie man einem Drogenabhängigen keinen Gefallen
      tut, seine Sucht über die Gabe immer neuer Drogen zu
      verlängern, so tun sich Staaten keinen Gefallen, sich mit
      immer neuen Schulden ein weiteres Jahr über Wasser zu
      halten. Wer dieser Realität nicht in die Augen schauen will,
      könnte schon bald ein böses Erwachen erleben.
      Interessant ist auch der Blick auf das letzte Jahr: Hier ist für
      die Länder der Eurozone ein recht interessanter Zusammenhang
      zwischen der Nettoneuverschuldung und dem
      BIP-Wachstum festzustellen. Wenn es wirklich so wäre,
      dass hohe Defizite mit ihrem fiskalischen Impuls positiv
      auf das Wachstum wirkten, dann müsste sich dies auch in
      einem positiven Zusammenhang zwischen Nettoneuverschuldung
      und BIP-Wachstum äußern. In Wirklichkeit ist
      der Zusammenhang aber negativ, weil die Nettoneuverschuldung
      über die Wirkung automatischer Stabilisatoren
      und der Steuereinnahmen eher durch das BIP-Wachstum
      bestimmt wird und nicht anders herum. Hier zeigt sich
      auch, dass das BIP-Wachstum selbstverständlich ein zentraler
      Bestandteil ist, wenn es um die Beherrschung der
      Schuldenkrise geht, doch lässt sich Wachstum langfristig
      nie schuldenneutral über kurzfristig mehr Schulden generieren.
      Wenn dem so wäre, dann wäre Griechenland inzwischen
      ein Wachstumseldorado mit ausgeglichenem Staatshaushalt.
      Egal wie man es dreht und wendet: Wachstum ist schon per
      Definition – im Gegensatz zur Konjunktur – ein Konzept
      mit langfristigem Horizont, und hier spielen strukturelle
      Sachverhalte und Überlegungen eine wesentliche Rolle. Es
      führt somit kein Weg an Strukturreformen vorbei, wenn
      Wachstum generiert werden soll. Alles andere wären kurzfristigeStrohfeuer, die volkswirtschaftlich weitgehend ohne
      Wert sind.Es bleibt somit dabei: Die nächsten Jahre werden für viele
      Länder der Eurozone extrem hart werden. Unpopuläre
      strukturelle Anpassungen werden mit harten Sparmaßnahmen
      einhergehen müssen. Der Lebensstandard wird
      zwangsläufig sinken. Die Alternative ist aber noch viel
      schlimmer, denn sie bestünde in einem vollständigen Zusammenbruch
      ganzer Volkswirtschaften. Was das bedeutet,
      wird man vielleicht schon bald in Griechenland studieren
      können.
      Insofern deutet alles darauf hin, dass die Schuldenkrise
      weiter ihre Kreise ziehen wird und die Schuldenquoten der
      meisten Staaten am Jahresende 2012 über dem Niveau des
      Vorjahres liegen werden. Der Bestand der Währungsunion
      in seiner heutigen Form ist von daher gefährdeter denn je.
      Ein Austritt Griechenlands und anderer Länder aus der
      Währungsunion ist angesichts der unkalkulierbaren Risiken,
      die damit verbunden sind, politisch zwar nicht gewollt,
      ökonomisch aber kaum abwendbar. Das Chaos in Europa
      geht weiter."

      Als Anleger und Mitglied der EU - was bleibt zu tun??

      Streuung der Anlagen (Bargeld,Gold, evtl. Immobilien und Sachwerte, Aktien global).
      Letztlich wird es nicht um Vermögensvermehrung, sondern um einen weitgehenden Erhalt des Vermögens gehen.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 18.05.12 22:28:24
      Beitrag Nr. 659 ()
      Zitat von Cornelius: Streuung der Anlagen (Bargeld,Gold, evtl. Immobilien und Sachwerte, Aktien global). Letztlich wird es nicht um Vermögensvermehrung, sondern um einen weitgehenden Erhalt des Vermögens gehen.

      So ist es.
      Avatar
      schrieb am 09.04.13 21:28:47
      Beitrag Nr. 660 ()
      Ein Artikel aus dem Focus:
      Der Vorteil ist - es liest sich einfacher, als wirtschaftliche Texte:
      "Der offizielle Geldentwertungs-Index gibt nur einen Teil der Wahrheit wieder, nämlich die Entwicklung der Konsumentenpreise. Um die zu ermitteln, vergleichen die Statistiker im Monatsturnus durch stichprobenartige Testkäufe und Internet-Recherchen die Preise von rund 350 ausgewählten Artikeln. Der Inhalt dieses „Warenkorbs“ wird alle fünf Jahre neu gewichtet.
      Teure Mobilität
      Wenn es um konkrete Anschaffungen geht, sieht die Warenwelt freilich schnell anders aus als die offizielle Statistik. Beispiel Auto. Der ADAC ermittelt regelmäßig die aktuellen Neuwagenpreise und Gesamtkosten für die gängigsten Fahrzeugtypen. Danach kostete etwa ein neuer BMW 320i touring 2002, im Jahr der Euro-Einführung, 30 200 Euro. 2012 musste der Käufer für das vergleichbare Modell 33 500 Euro hinblättern – der Preisanstieg hält sich mit rund zehn Prozent in Grenzen.

      Legt man jedoch die Gesamtkosten des Fahrzeugs – Anschaffung, Sprit, Steuer, Versicherung, Werkstattkosten – auf gefahrene Kilometer um, ändert sich die Sicht drastisch: 2002 kostete der Kilometer beim BMW 320i touring 48,5 Cent, 2012 dagegen satte 62,6 Cent – eine Steigerung um fast 30 Prozent. Ähnlich beim VW Golf, dem meistverkauften deutschen Fahrzeugtyp: Kostete die Neuanschaffung eines Golf 1.4 in der Basisversion 2002 noch 14 925 Euro, waren es 2012 16 975 Euro. Pro gefahrenen Kilometer musste der stolze Besitzer laut ADAC 2002 nur 31,8 Cent berappen, 2012 mit 40,9 Cent pro Kilometer insgesamt jedoch fast ein Drittel mehr.

      Dass sich Fahrer mancher Oberklassewagen über sinkende Gesamtkosten freuen konnten, tröstet da ebenso wenig wie der niedrige Spritverbrauch neuer Modelle. Denn die Ersparnis beim Verbrauch wird durch höhere Spritkosten schnell aufgefressen.
      Billiger wird´s künftig kaum: Schon rechnen Experten mit einem Anstieg der Benzinpreise auf zwei Euro pro Liter innerhalb der nächsten fünf Jahre.
      Hohe „gefühlte“ Inflation
      Dass der Verbraucher die Geldentwertung deutlicher spürt, als sie der Statistiker berechnet, liegt auch am konkreten Alltag. Lebensmittel werden täglich gekauft, ohne den Stopp an der Tanke kommt der Pendler nicht zur Arbeit, Miete und Nebenkosten werden jeden Monat fällig. Doch gerade bei den alltäglichen Ausgaben macht der Euro seinem Ruf als Teuro alle Ehre. So stiegen die Preise für Kartoffeln im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18 Prozent, für Hackfleisch um 10,4 Prozent, beim Strom gab´s ein Plus von 12,4 Prozent, und bei Neuvermietungen steigen die Mieten in manchen Großstädten inzwischen um bis zu 45 Prozent. Da entsteht schnell das Gefühl einer galoppierenden Geldentwertung – und tatsächlich fällt die „gefühlte“ Inflation etwa doppelt so hoch aus wie die amtliche. Dass sich Fernseher oder PC, statistisch betrachtet, verbilligen, fällt da nicht ins Gewicht: Die kauft der Bürger eben nur alle paar Jahre.
      Schief ist das offizielle Zahlenwerk auch aus anderen Gründen. So erfassen die Konsumentenpreise nicht die Preissteigerungen bei Immobilien. Die lagen nach Erhebungen der deutschen Pfandbriefbanken im vergangegen Jahr für selbst genutztes Wohneigentum bundesweit bei 3,5 Prozent, für Büroimmobilien sogar bei 5,8 Prozent. In München, Hamburg, Frankfurt oder Berlin stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen sogar noch rasanter. Auch Preissprünge am Aktien-, Gold- oder Kunstmarkt werden von der offiziellen Inflationsrate ignoriert.
      Tricks und Kniffe
      Auch die Methoden zur Inflationsberechnung stehen in der Kritik. So verwendet auch das Statistische Bundesamt seit 2002, dem Jahr der Euro-Einführung, die hedonische Berechnungsmethode. Vereinfacht gesagt, wirken dabei Qualitätsverbesserungen bestimmter Produkte preissenkend. Ein neuer Computer wird etwa bei der Berechnung nur mit der Hälfte seines tatsächlichen Preises angesetzt. Argument: Das neue Modell ist doppelt so gut wie sein Vorgänger. Der Qualitätszuwachs lässt sich freilich nur schwer in Zahlen fassen. Zudem werden, so monieren Kritiker, Verschlechterungen, etwa eine verkürzte Lebensdauer, nicht berücksichtigt.

      Nicht der einzige Kniff.
      Bei der „geometrischen Gewichtung“ wird der Anteil der Güter, die stark im Preis gestiegen sind, im Warenkorb reduziert. Grund: Was teuer ist, wird weniger gekauft. Ähnlich funktioniert der Surrogatansatz: Dabei wird angenommen, dass der Kunde bei starken Preissteigerungen auf ein billigeres Produkt umsteigt – das teure fliegt daher aus dem Warenkorb und wird durch ein anderes ersetzt. Beide Annahmen ignorieren freilich die ausgeprägte Markentreue vieler Kunden und die Bedeutung persönlicher Vorlieben für die Kaufentscheidung.
      Besonders ausgeprägt sind solche Tricksereien in den USA. Die Website Shadowstats.com berechnet den US-Konsumentenpreisindex anhand früher üblicher Methoden – statt der offiziellen zwei Prozent beträgt die aktuelle Inflationsrate danach fast sechs Prozent. Ähnliche Ergebnisse finden sich auf der Website Optimal-banking.de für den Euro: Hat die Gemeinschaftswährung nach offiziellen Zahlen seit Einführung rund 20 Prozent an Wert verloren, sind es nach alternativer Berechnung fast 40 Prozent.

      optimal-banking.de Schein und Sein: Offiziell hat der Euro seit Einführung rund 20 Prozent Kaufkraft eingebüßt. Kritiker berechnen jedoch einen doppelt so hohen Wertverlust.
      Vorsorge in Gefahr. Doch die offiziellen 20 Prozent sind alarmierend genug. Im Klartext bedeutet das für den Sparer, dass sich in den vergangenen zehn Jahren ein Fünftel seines Vermögens in Luft aufgelöst hat. Da stellt sich mancher die Frage, wie er im Alter von seinen Ersparnissen die Kosten für Lebensunterhalt und Miete bestreiten soll. Bei durchschnittlich zwei Prozent Inflation pro Jahr haben sich 500 Euro Rente in 30 Jahren fast halbiert.

      statista.de Arm im Alter: Besonders schmerzlich wirkt sich die Geldentwertung für Ruheständler aus. Bei zwei Prozent Inflation ist die Rente in 30 Jahren nur noch gut die Hälfte wert.
      Mit Sachwerten gegensteuern

      Wer gegensteuern möchte, muss von lieb gewordenen Gewissheiten Abschied nehmen. Denn unabhängig vom Streit um offizielle, gefühlte oder alternative Inflation hat sich eins seit der Euro-Einführung definitiv geändert: die Zinspolitik. Vor dem Euro konnten sich Sparer durchaus über Zinsen von fünf oder sechs Prozent freuen. Nach Abzug der Inflation blieben immer noch drei, vier, in manchen Jahren sogar fünf Prozent: genug für Werterhalt und Vermögenszuwachs. Heute werden Anleger mit Zinsen von einem Prozent und weniger abgespeist. Selbst bei der offiziellen Inflationsrate wird Geldanlage da zum garantierten Verlustgeschäft, zumal 25 Prozent Abgeltungsteuer die Erträge zusätzlich dezimieren. Doch es gibt Anlagemöglichkeiten, bei denen das Geld seinen Wert behält. Sachwerte sind in Krisenzeiten eine bewährte Alternative, mit den richtigen Aktien kombinieren Anleger Substanzerhalt und Vermögenszuwachs."

      Was bleibt?

      solange es der Mehrheit immer noch verhältnismäßig gut geht, wird sich wenig Widerstand regen. Und solange die später sehr niedrige Rente noch in weiter Ferne ist, wird man die Augen schließen.
      Und - auch der Artikel bringt keine befriedigende Lösung.
      Wer jetzt in Sachwerte investiert springt auf einen Zug, der schon gewaltig an Fahrt aufgenommen hat (z.B. Immobilienpreise).

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 24.04.13 22:39:25
      Beitrag Nr. 661 ()
      Hallo,
      der Verteilungskampf wird langsam härter.
      Nach den Banken wird nun eine neue " Sau durchs Dorf getrieben":
      Die soziale Oberschicht und ihre kriminelle Energie als Steuerhinterzieher, ganz vorne dabei Herr Höneß.

      Niemand muss darüber streiten, dass Steuerhinterziehung eine Straftat ist und es wird, falls sich der Verdacht bestätigt, eine Verurteilung geben, die nicht mit ein paar Sozialstunden abgetan ist (die nur dann fällig werden, wenn ein Mensch aus Versehen krankenhausreif geprügelt wird).

      Die Verwerfungen in unserer Gesellschaft werden augenfälliger.
      Warum ist z.B. die Nachricht, daß eine Frau Kristina Schröder nach einer Amtszeit als Ministerin eine Rente von 46000 Euro/Jahr zusteht, nur eine Randnotiz??
      (Die sogenannte Standardrente lag nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung am 1. Juli 2012 in den alten Bundesländern bei 1263,15 Euro, in den neuen Bundesländern bei 1121,40 Euro. So viel erhielt ein Rentner, der 45 Jahre lang stets ein Entgelt in Höhe des Durchschnittsentgelts aller Versicherten erhalten hat.)
      Warum ist es notwendig, dass der durchschnittliche Angestellte /Beamte der EU ca. 7000 Euro/Monat verdient?

      Man muss sich also fragen, ist unsere Politikerkaste wikich an der Lösung unserer Probleme interessiert oder hat sie sich gut eingerichtet und lenkt nur von den tatsächlichen Problemen ab.

      Die Krise des Euroraumes und die Überschuldung vieler Länder sind nicht gelöst, nur die Insolvenz verschoben - dies wird leider nicht thematisiert.

      Lese ich die vorangegangenen Zeilen, so klinge ich langsam wie die allgegenwärtigen Crashpropethen, was nicht meine Absicht ist.

      Nur leider sehe ich nichts und niemanden, der die tatsächlichen Probleme angeht.

      Gruß,
      C.

      P.S.
      Habe heute beute bei der Commerzbank angerufen und gefragt, ob ich Krüger Rand kaufen könne.
      Antwort: Im Prinzip ja und jederzeit, - aber leider sei Gold ausverkauft und Goldmünzen erst in ca. 6 Wochen lieferbar -
      blöde - und ich dachte, Gold sei erst in der letzten Woche historisch gechrasht :cool:
      Avatar
      schrieb am 24.04.13 22:47:15
      Beitrag Nr. 662 ()
      Zitat von Cornelius: Die soziale Oberschicht und ihre kriminelle Energie als Steuerhinterzieher, ganz vorne dabei Herr Höneß.

      Mal was zum Lesen: http://ef-magazin.de/2013/04/22/4169-steuern-alle-gegen-hoen…
      Avatar
      schrieb am 24.04.13 22:49:37
      Beitrag Nr. 663 ()
      Zitat von Cornelius: aber leider sei Gold ausverkauft und Goldmünzen erst in ca. 6 Wochen lieferbar - blöde - und ich dachte, Gold sei erst in der letzten Woche historisch gechrasht :cool:

      Und noch was zum Lesen: http://www.zerohedge.com/news/2013-04-24/panic-physical-gold…
      Avatar
      schrieb am 26.04.13 11:13:35
      Beitrag Nr. 664 ()
      Hallo,
      nun wieder zu Ökonomie und Aktien.
      Dazu eine kurze Ausführung:
      Um die Schuldenquoten auch nur einigermaßen stabil halten zu können, sind niedrige Zinsen zwingend notwendig. Denn die Schuldendynamik wird maßgeblich von der Differenz des durchschnittlichen Zinssatzes, mit dem die Staatsschulden finanziert werden, und der nominalen Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes beeinflusst. Italien hat zum Beispiel bis Ende 2012 Staatsschulden in Höhe von knapp zwei Billionen Euro angehäuft; in Relation zum Bruttoinlandsprodukt entspricht dies einer Quote von 127%. Der durchschnittliche Zinssatz, den Italien für seine Staatsschulden zu entrichten hat, beträgt gut vier Prozent. Bei einem erwarteten nominalen Wirtschaftswachstum von Minus einem Prozent beläuft sich die Zins- Wachstums-Differenz somit auf fünf Prozentpunkte. Diesen Wert multipliziert man mit der Schuldenquote von 127%, um zu errechnen, welchen Primärüberschuss Italien erwirtschaften muss, damit die Schuldenquote Ende 2013 weiterhin bei 127% liegt.
      Im Ergebnis müsste Italien einen Primärüberschuss (darunter versteht man den Haushaltssaldo unter Ausklammerung der Zinskosten) von mehr als 6% erzielen.
      In den vergangenen 60 Jahren wurde dies nur ein einziges Mal (1997) erreicht. Für 2013 geht der IWF davon aus, dass ein Wert von gut zwei Prozent zu erreichen ist, wobei sich die Prognosen des Währungsfonds in den letzten Jahren fast immer als zu optimistisch erwiesen haben. Dies bedeutet aber, dass die Schuldenquote am Jahresende 2013 bei rund 130% liegen wird und die Stabilisierung nicht gelingt. Solange das italienische Wachstum nicht deutlich höher ausfällt oder der durchschnittliche Zinssatz sinkt, solange wird die Schuldenquote also weiter ansteigen. Vor dem Hintergrund der ökonomischen Rahmenbedingungen ist das Versprechen der Politik, spätestens ab 2014 für eine Stabilisierung der Schuldenquoten zu sorgen, nicht einzuhalten. Die Schuldenquoten werden auch darüber hinaus weiter ansteigen – und zwar nicht nur in Italien, sondern wegen der anhaltenden Wachstumsschwäche auch in fast allen anderen Ländern der Eurozone. Die einzig plausible Chance, die Schuldenquoten unter Kontrolle zu bringen, besteht darin, den Zinssatz, zu dem die die Staaten ihre Kredite aufnehmen, schnell und deutlich zu senken. Bei dieser Aufgabe kommt die Europäische Zentralbank ins Spiel..


      Welche Schlüsse kann man daraus als Anleger ziehen?

      1. Das Zinsniveau wird niedrig bleiben, da sonst eine noch höhere Staatsverschuldung droht.
      2. Anleihen und Festgeld bleiben weiter uninteressant.
      3. Niedrige Zinsen bedeuten für die Unternehmen günstigere Refinanzierungskosten und führen letztlich zu höheren Gewinnen
      4. Die Flutung der Märkte mit billigem Geld führt zu einer höheren Inflation, die ja auch gewollt ist, da Inflation ein weiteres Mittel zur Entschuldung der Staaten darstellt.

      Die Anlage in Aktien und Sachwerte bleibt die einzige Alternative, die dem Anleger bleibt.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 26.04.13 12:57:02
      Beitrag Nr. 665 ()
      Was ist bei Deflation und langsam dahinsiechenden Kursen und Unternehmensgewinnen, dann ist Bargeld besser, oder, also ganz so alternativlos erscheinen mir Aktien nicht.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 27.04.13 00:44:20
      Beitrag Nr. 666 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 44.519.091 von Carmelita am 26.04.13 12:57:02Wenn Du dieser Ansicht bist, dann lasse Dein Geld auf dem Sparkonto - tun übrigens die meisten Menschen - ob dies klug ist, wage ich zu bezweifeln.
      Avatar
      schrieb am 06.06.13 22:43:20
      Beitrag Nr. 667 ()
      Hallo,

      die Hoffnung hängt weiterhin am billigen Geld.
      Bleiben die Zinsen niedrig, der Geldhahn der Notenbanken offen, so steigen die Aktienkurse. - Egal, ob die Schuldenquoten der Staaten weiter steigen.
      Das billige Geld sucht Anlagemöglichkeiten, egal ob in Aktien, Kunst, Immobilien oder anderen Sachwerten.
      Die Frage bleibt, wie lange dies noch gut geht.
      Obwohl lange kein Freund von Gold, halte ich bei den derzeit niedrigen Kursen ein Invest in diesen liquiden Sachwert für eine interessante Alternative - eine bessere Alternative als Immobilien.
      Aktien sollten langsam mit Stopkursen abgesichert werden.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 11.07.13 22:42:53
      Beitrag Nr. 668 ()
      Hallo,
      habe nun begonnen meine Aktienbestände abzubauen.
      Draghi und Bernanke sichern weiter niedrige Zinsen und eine ungebrochene Liquidität den Märkte zu - und dies wird auch heute noch gefeiert.
      Diese Politik wird vor allem in den USA zunächst zu weiter steigenden Kursen führen.
      Für meine europäischen Aktienwerte heißt dies aber seit letzter Woche verkaufen.
      Es wird interessant, wie sich die Märkte nach den Wahlen entwickeln, wenn nicht mehr Wahlversprechen, sondern die Realität die Situation und das Sentiment bestimmen werden.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 12.07.13 12:51:46
      Beitrag Nr. 669 ()
      Die europäischen Staaten können sich höhere Zinsen nicht leisten. Die USA haben das gleiche Problem leicht abgeschwächt durch eine direktere Einflussnahme auf die Anleihekäufe.

      Aktuell sehe ich keine Argumente deine obige Analyse (Beitrag Nr.664 (44.518.287)) zu modifizieren. Das billige Geld wird noch einige Jahre ein Treiber für Unternehmensgewinne sein. Dies in Europa ebenso wie in den USA. Eine relevante Zinsanhebung liesse Europa und ebenso Japan umgehend kollabieren. Sie wird deshalb weiterhin künstlich unterdrückt werden.

      Das Europa und z.T. USA kritischer zu sehen sind als die Emerging Markets würde ich unterschreiben. Allerdings ist dort Stockpicking deutlich schwerer. Praktisch betrachtet haben die USA ein grösseres Schuldenproblem als Europa, nur die Währung ist anerkannter. Fundamental finde ich USA nicht mehr preiswert, während einige der Titel in Europa in einer Art Landssippenhaft sind und durchaus günstig.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.07.13 20:35:34
      Beitrag Nr. 670 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.033.271 von shortput am 12.07.13 12:51:46Hallo shortput,

      ich sehe die Schuldenlage der USA - ebenso wie Du - als kritischer an. als die Europas.
      Nur ist Amerika die einzig verbliebene Weltmacht (lassen wir mal Russland und China außen vor) und sie haben den Dollar.
      Wer den Dollar als Leitwährung angreift (siehe Irak/Sadam Hussein und seine Pläne, das Ölgeschaft nicht mehr in Dollar, sondern in Euro abzurechnen) wird konsequent bestraft.
      Solange der Dollar nicht in seiner Funktion als Leitwährung angegriffen wird, wird den USA weiter das Kunststück gelingen, sich selbst an den eigenen Haaren aus dem Schuldensumpf herausziehen zu können.
      Insofern sehe ich den amerikanischen Markt, trotz massiver Verschuldung der USA, als aussichtsreicher als den europäischen.

      Gruß,

      C.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 15.07.13 23:18:19
      Beitrag Nr. 671 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.036.771 von Cornelius am 12.07.13 20:35:34Mag sein, dass es noch etwas zu früh ist, auch aus dem europäischen Markt auszusteigen.
      Nur wird mir Angst und Bange, wenn ich die Diskussion über die Schulden in Europa höre.
      Langsam wird ein erneuter Schuldenschnitt in Griechenland in den öffentlichen Medien als Möglichkeit angedeutet.
      Wir werden langsam medial darauf vorbereitet - ich denke es wir passieren und natürlich wird es die einzige Möglichkeit sein, den Euro zu retten und größeren Schaden abzuwenden:cool:
      Nur - wer wird dafür bezahlen?
      Avatar
      schrieb am 17.07.13 10:04:32
      Beitrag Nr. 672 ()
      Den Schuldenschnitt für Griechenland halte ich ebenso für sicher. Allerdings machen mir die Schulden in Europa weniger Sorgen, theoretisch kann die EZB unbegrenzt Mittel zur Verfügung stellen. Folge Inflation. Die Emerging Markets sind für mich der ideale Fluchtpunkt (aktuell ungeliebt, finanziell gesünder als USA und EU, erträgliches Kursniveau), aber danach finde ich die niedergeprügelten Werte in Europa schon gut. Denn die Massnahmen werden doch eher von der Notenpresse bezahlt. Wohin soll also das Geld "fliehen"?
      Rentnen -
      no way s.o.

      Immobilien -
      dort baut sich in Nordeuropa und USA wieder eine Blase auf, viel zu teuer und in Südeuropa haben wir eine Baisse, da ist es für einen Einstieg noch zu früh.

      Rohstoffe und Gold -
      Rohstoffe sind bei lahmender Konjunktur kritisch zu sehen. Gold ist ein real kleiner Markt, für mich als Art Lebensversicherung OK, aber keine Alternative für grössere Portfolioanteile

      Liquidität -
      ein Deflationsszenario seh´ ich nicht wirklich.

      Aktien -
      less worst und deshalb hier eher nicht die Frage ob, sondern wo :)

      Die Timingindikatoren sind nicht ideal (4 Monate), aber mittelfristig auf 2 bis 5 Jahren bleiben die Aktien der sicherste Realvermögensschutz.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 17.07.13 20:56:17
      Beitrag Nr. 673 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.060.557 von shortput am 17.07.13 10:04:32Hallo shortput,
      hatte heute eine Antwort geschrieben, die dann irgendwie zwischen Vorschau und Korrektur von Schreibfehlern in den unendlichen Weiten des Internets verschwand - ärgerlich!
      Ich teile im Grunde Deine Einschätzungen.
      Immobilien: Hier sehe ich noch keine Blase in D. Schaut man sich die Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland im Vergleich zu denen in anderen Ländern (England, Holland, usw.) an, so zeigen die Immobilienpreise in Deutschland nur, dass langsam eine gewisse Unterbewertung aufgeholt wird (hängt auch mit dem in D doch geringen Anteil an Eigentümern im Vergleich zu anderen Ländern zusammen) - Spekulationszentren wie HH oder München mal ausgenommen.
      Immobilen sind ein Teil des Portfolios (und der Altersvorsorge). Eine Übergewichtung halte ich aber für falsch, da ein Direktinvestment in Immobilien meist einen sehr großen Teil des Vermögens bindet und, wie der Name schon sagt, immobil und wenig flexibel ist, wenn ein schnelles Handeln erforderlich ist. Zudem wecken Immobilien immer mehr Begehrlichkeiten von Kommunen und Ländern (Erhöhung der Hebesätze der Grundsteuer, Erhöhung der Grunderwebssteuer, usw.)
      Bei Aktien ist m.M. nach eine Differenzierung wichtig.
      Die derzeitige Entwicklung der Aktienmärkte ist z..Z. vor allem liquiditätsgetrieben. Nicht exorbitant steigende Unternehmensgewinne oder rosige Zukunftsaussichten bestimmen das Anlegerverhalten, sondern fehlende Anlagealternativen und eine ungebremste Liquiditätsschwemme sind die Ursache der konstant steigenden Märkte.
      Das Dilemma der EU ist - die steigende Staatsverschuldung läßt nur eine Möglichkeit, wenn man den Bankrott vermeiden will:
      Niedrige Zinsen unterhalb der Inflationsrate (Entschuldung) und Flutung der Märkte mit billigem Geld (günstige Refinanzierung und erträglicher Schuldendienst).
      Hier aber sehe ich eine Blase - eine Liquiditätsblase - vor allem in Europa/EU.
      Wie fragil die Situation ist, sieht man, wie panisch die Märkte reagieren, wenn Draghi oder Bernanke ein Ende der Niedrigzinsphase auch nur andeuten.
      So lange niemand den Wert des Geldes, das da ungebremst gedruckt wird, in Frage stellt, so lange werden wir steigende Kurse sehen.
      Für den EU-Raum sehe ich aber immer größere Gefahren, da trotz aller Sparmaßnahmen die Schuldenquote vieler EU-Länder weiter steigt und auf Dauer hoch verschuldete Länder, wie Griechenland, Spanien, Italien, Portugal oder Frankreich diese Sparpolitik kaum mehr ihrer Bevölkerung werden verkaufen können ohne das es massive Proteste gibt.
      Wann diese Liquiditätsblase platzen wird, kann wohl niemand vorhersagen. Ich bereite mich nur darauf vor, dass ich langsam Aktieninvestments im EU-Raum reduziere und in internationale Unternehmen/USA oder Emerging markets umschichte, sowie den Cash-Anteil erhöhe.

      Kurz - das timing ist, wie Du schreibst, ein Problem - das habe ich auch nach vielen Jahren nicht im Griff, so dass ich bei meinen Entscheidungen oft etwas zu früh bin.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 22.07.13 21:12:40
      Beitrag Nr. 674 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.779.939 von Cornelius am 20.02.12 23:02:18Kleiner Nachtrag zu meinem damaligen posting:

      Luxemburg (dpa) - Griechenlands Schuldenberg wächst weiter. Der öffentliche Schuldenstand des Landes betrug am Ende des ersten Quartals 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie die Europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte.
      Ein Jahr zuvor hatte der Wert erst bei 136 Prozent gelegen, im Vorquartal waren es knapp 157 Prozent gewesen.
      Griechenland führt im Euroraum und in der EU die Negativliste der Staaten mit dem höchsten Schuldenstand an, gefolgt von Italien mit 130 Prozent, Portugal mit 127 Prozent und Irland mit 125 Prozent.
      Diese Länder meldeten auch die stärksten Anstiege. Portugal und Irland erhalten ebenso wie Griechenland Milliardenhilfen der internationalen Geldgeber von EU und Internationalem Währungsfonds IWF.
      Bei der Rettung Griechenlands wird vor allem um diese Schuldenquote des Landes gerungen, die bis zum Jahr 2020 auf 120 Prozent sinken soll. Sie bezeichnet den Anteil der Schulden an der Wirtschaftsleistung. Erst bei 120 Prozent kann sich ein Land nach gängiger Meinung wieder selbst an den Kapitalmärkten langfristig refinanzieren. Wegen der schrumpfenden griechischen Wirtschaft dürfte die Schuldenquote Griechenlands zunächst aber weiter steigen.
      Laut Eurostat stieg auch der Schuldenstand der Euro-Länder insgesamt. Im ersten Quartal wuchs der Wert gegenüber dem Vorquartal von 90,6 auf 92,2 Prozent. Die Schuldenquote Deutschlands sank laut Statistik leicht von 81,9 auf 81,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
      Mitteilung Eurostat
      Quelle: dpa-AFX
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.07.13 22:57:16
      Beitrag Nr. 675 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.093.317 von Cornelius am 22.07.13 21:12:40Hallo,
      welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?
      Die einen sagen - sparen, um die Schulden zu reduzieren (und die Gegner, daß dies die Wirtschaft nur weiter abwürgen, das betreffende Land weiter in die Rezession treiben würde).

      Die anderen sagen - die Wirtschaft durch öffentliche Mittel ankurbeln, um so mehr Wachstum zu generieren (und vergessen die Binsenweisheit, das 1 Euro Fördermittel maximal 50 Cent an Wachstum generieren kann).

      Ich sehe die Sachlage mittlerweile recht leidenschaftslos.

      Die Akteure werden versuchen sich zu retten, die derzeitige Situation nicht eskalieren zu lassen.

      Dies heißt - weitere Kredite aus einem großen Topf, mag man ihn nun ESM oder wie auch immer nennen, gespeist von einer ungehemmten Geldvermehrungsmaschine, genannt Notenpresse.
      Dies mag lange gut gehen - Japan hat es gezeigt - hier lebt man auch mit einer Nettoverschuldung von über 200 % noch komfortabel.

      Fakt aber ist, all die Ziele, die uns genannt und versprochen werden, werden nicht eingehalten.
      Und selbst D gelingt es nicht, trotz sprudelnder Steuereinnahmen, seine Neuverschuldung signifikant zu senken, geschweige denn, die Schulden zu reduzieren.

      Schaun wir mal, wie es weiter geht,

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 05.09.13 21:42:03
      Beitrag Nr. 676 ()
      Nachdem einmal mehr nun das Versprechen gegeben wurde, dass die Zinsen dauerhaft niedrig bleiben, wäre ich bereit mich auf eine solche Politik einzulassen.

      Bzgl. des Titelthemas heisst dies, das die Aktien weiterhin ein gutes Ruhekissen sind.

      Mit weiterhin viel Angst und ggf. höherer Vola geht es langsam aufwärts. Das ShillerKGV und die KBVs sind zu beobachten. Der Nachholbedarf der südlichen EU-Länder wird hier wohl noch gute Chancen versprechen. Deutschland ist schon nicht mehr wirklich billig aber sicher auch noch nicht überteuert.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 05.09.13 22:01:41
      Beitrag Nr. 677 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.394.343 von shortput am 05.09.13 21:42:03Die Zinsen werden niedrig bleiben, vielleicht sogar im Euroraum weiter sinken - wie sonst ließe sich die Schuldenlast der Staaten finanzieren.
      Es läuft über eine kalte Enteignung der Bürger.
      Spareinlagen verzinsen sich unter dem Inflationsniveau und die sogenannte gefühlte Inflation ist noch höher als die reale (leider manipulierte) Inflation.
      Leider verstehen die meisten nicht, was mit ihren Spargroschen momentan passiert - sie werden es merken, wenn sie in Rente gehen und die Rente kaum für die Grundbedürfnisse, geschweige für eine Pflege reicht.

      Ein Investment in die emerging markets hat kürzlich keine guten Resultate gebracht. Der Liquiditätsabfluß hat Währungen und Aktienmärkte ins Trudeln gebracht.
      Kurz bis mittelfristig ängstigt die Märkte weiter ein Krieg in Syrien.

      Aktien bleiben weiterhin die einzige Möglichkeit eines inflationsgeschützten Investments (neben einer Grundabsicherung in Rohstoffe und Immobilien).
      Und solange Amerika die Waffen, die Notenpresse und den Anspruch einer Weltmacht hat, solange spricht auch nichts in ein Investnment in amerikanische Aktien.

      Gruß,
      C.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 05.09.13 22:05:43
      Beitrag Nr. 678 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.394.487 von Cornelius am 05.09.13 22:01:41Korrektur:
      Und solange Amerika die Waffen, die Notenpresse und den Anspruch einer Weltmacht hat, solange spricht auch nichts gegen ein Investment in amerikanische Aktien.
      Avatar
      schrieb am 06.09.13 08:11:08
      Beitrag Nr. 679 ()
      Im Ergebnis sind wir uns wohl einig, dass den Aktien weiterhin noch eine gute Zeit bevorsteht.

      Wir haben auch herausgearbeitet, dass die Alternativen wie Anleihen nur ein sehr begrenztes Potenzial haben.

      Wo in Aktien zu investieren wäre, da scheinen unsere Meinungen noch nicht ganz deckungsgleich zu sein. Meine Zurückhaltung bzgl. der USA beruht einzig auf dem Punkt, dass dort die Anleihekäufe zurückgefahren werden. In Europa steht dieses Instrument noch zur Verfügung und fundamental ist es einfach preiswerter. Nichtsdestotrotz bin ich in einigen big caps wie zB IBM investiert.
      Avatar
      schrieb am 24.11.13 22:56:14
      Beitrag Nr. 680 ()
      Hallo,
      auch wenn ich kein Freund der Goldbugs bin und auch wenn der Goldpreis wohl charttechnisch nichts Gutes verheißt.
      Ich beginne nun, Positionen in Gold aufzubauen. Scheint mir angesichts nun auch real denkbarer negativer Zinsen keine schlechte Idee. Damit würde Gold auch sein letztes negatives Argument verlieren (bringt keine Zinsen).

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 25.11.13 07:50:26
      Beitrag Nr. 681 ()
      Insbesondere meine Frau mag Gold ja sehr ;) , aber ich bin da aktuell anderer Meinung. Erst ein Umschwung in den Aktien lässt Gold idR stärker steigen. Für mich ist es also eine Art short position zu Aktien.

      Noch deutet wenig auf einen Crash hin, im Gegenteil sind die Indikatoren weiterhin positiv, selbst die höhere Bewertung ist im Vergleich zu den Zinsen immer noch denkbar gering.

      Fazit:
      Ich warte bis sich die Aktien weltweit nach unten bewegen, dann ist immer noch genügend Zeit. Was natürlich nicht gegen eine reine Sicherheitsposition in Gold von strategischen 5 % spricht.
      Den Aktientrend würde ich weiter reiten, bis es klare erste Rückgänge gibt.
      Avatar
      schrieb am 12.12.13 22:37:55
      Beitrag Nr. 682 ()
      Insbesondere meine Frau mag Gold ja sehr ;) , aber ich bin da aktuell anderer Meinung. Erst ein Umschwung in den Aktien lässt Gold idR stärker steigen. Für mich ist es also eine Art short position zu Aktien.

      Diese Meinung teile ich. Solange die Aktienmärkte durch das billige Geld gepusht werden, ist Gold eine short-position.
      Allerdings sehe ich hier auch eine gewisse Diskrepanz zwischen den derzeitigen Kursen und den Gewinnen der Unternehmen.

      Und hier wird es wieder grundsätzlich. Die Frage ist immer, wie sehe ich die Märkte. Als Trader, als Charttechniker, als Fundamentalist, usw.
      Als Charty trade ich den Trend und der ist bislang positiv und erst der Fall unter charttechnische Marken wird mein bislang positives Szenario ändern.
      Als Fundamentalist (und Kleininvestor)sehe ich die Lage anders. Die Verschuldung der Industriestaaten hat Ausmaße erreicht, die eine reale Entschuldung durch Schuldendienst unmöglich machen. Durch Sparen alleine werden die angehäuften Schulden der Staaten, egal ob USA, Europa oder Japan nicht mehr zu tilgen sein.
      Langsam, ganz langsam wird dies auch in den Medien kommuniziert. Herr Schäuble gesteht ein, daß eine Entschuldung nicht mehr möglich ist.
      Was also ist ein mögliches Szenario?
      Wir werden von unseren Politikern nicht die nackte Wahrheit hören, man wird sich statt dessen über die Zeit ( und Legislaturperiode) zu retten versuchen.
      Bestes Beispiel sind hier in D die Koalitionsverhandlungen. Man redet über doppelte Sraatsbürgerschaft, Frauenquoten und andere sekundäre Themen, wo aber bleiben die wirklich wichtigen Themen - Staatsverschuldung, Rentenproblematik, demographische Probleme (Überalterung der Gesellschaft), Inflation, usw.??
      Die Politik des billigen Geldes ist endlich, die Flucht in Immobilien trügerisch und so sehe ich eine Diversifikation in physisches Gold als eine Alternative, die anders als Immobilien mobil ist, dem staatlichen Zugriff leichter zu entziehen und relativ leicht fungibel ist.
      Mich macht es nachdenklich, dass die physische Verfügbarkeit von Gold seit Monaten abnimmt und doch der Goldpreis sinkt. Hier wird m.M. nach von denNationalbanken getrickst. - Und - Gold wandert zunehmend nach China.

      Unter langfristigen, fundamentalen Gesichtspunkten halte ich, obwohl lange kein Goldfreund, den Aufbau eines gewissen Goldanteils im Portfolio als nun unverzichtbar.

      Gruß,

      C.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 23.04.14 21:28:26
      Beitrag Nr. 683 ()
      Hallo,
      Griechenland feiert die Rückkehr an die Finanzmärkte, Griechenland hat einen Primärüberschuß und auch Portugal plaziert seine Anleihen mit Erfolg.
      Nur noch gute Nachrichten !

      Langsam sollte man sich fragen, mit welcher Intention diese Nachrichten auf allen Kanälen verbreitet werden.

      Griechenlands Verschuldung(und die vieler anderer Länder) ist heute höher als zu Beginn der Krise.
      Die Plazierung der Anleihen funktionierte nur, weil im Hintergrund die EZB für diese bürgt.
      Der Primärüberschuß mag positiv sein, aber nur weil viele Belastungen herausgerechnet wurden (z.B. der Schuldendienst).
      Die Arbeitslosigkeit in Ländern wie Griechenland, Italien oder Spanien ist höher als zu Beginn der Krise.
      Legt man die rein wirtschaftlichen Kennzahlen zugrunde, so ist die Situation in diesen Ländern schlechter, nicht besser geworden.

      200 Milliarden an Hilfszahlungen an Griechenland konnten den Kollaps vermeiden, den Patienten aber nicht heilen und so wird der Patient weiter am Tropf von Hilfspaketen und der EZB hängen.

      Warum tut man das? Um die Idee unserer Politiker an den Euro nicht sterben zu lassen ? - Rationale Gründe hierfür fallen mir nicht wirklich ein.

      Das System wird solange funktionieren, solange weiter Geld in diese maroden Systeme fließt. Geld aus der Notenpresse, die noch lange weiter drucken kann, bis man merkt, daß man Geld nicht essen kann (hat schon vor ein paar hundert Jahren ein Indianer gesagt - ist ihm aber auch nicht gut bekommen :D).

      Und damit zurück zu Aktien.

      Unbegrenzte Liquidität, niedrige Zinsen und die Flucht in Sachwerte sprechen weiter für Aktien.

      Gesund ist diese Entwicklung nicht, weil das System nicht mehr nach marktwirtschaftlichen Regeln funktioniert - aber wir sind - so würde jetzt einer unserer Politiker sagen - gezwungen das Spiel mitzuspielen.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 11.05.14 23:04:53
      Beitrag Nr. 684 ()
      Hallo,
      heute mal wieder etwas außerhalb der Börsen.

      Heute hatte ich ein Gespräch über die Entwicklung von App´s und sprach mit einem der vielen Entwickler aus Berlin, wo gerade die startups wie Pilze aus dem Boden schießen.

      Und ich dachte bis heute, ich kenne mich mit PC´s oder Internet aus.
      Baue mir meine PC´s selbst zusammen, meide payback-Karten, habe meinen facebook-Account vor einem Jahr gelöscht und bin ein emanzipierter Nutzer der digitalen Welt.
      Habe eine professionelle berufliche Internetpräsenz, schaue regelmäßig auf die einschlägigen Seiten von chip.de oder pc-welt und weiß, wie ich Google-Analytics nutzen kann.

      Nun ging es um verschiedene Themen, z.B., wie ich Nutzer auf meine Webseite bringen kann, welche tools effektiv mein Ranking bei google auf die erste Seite bringen, Webseiten-Design und mehr.
      Mein Gesprächspartner erzählte von einer neuen App, die Internetnutzer auf eine Möglichkeit bietet, gute und manchmal auch preiswerte Dienstleistungen zu finden. So weit, so gut.
      Er erzählte mir aber auch, wie dies heute geschehen kann.
      Ich gebe bei google Hotel und preiswert ein, denke, dies wird mir eine Seite zeigen, die preiswerte Hotels in der gesuchten Region zeigt.
      Google wird mir eine Seite mit Vorschlägen liefern und ich finde eine Seite mit einem preiswerten Hotel, diese öffnet sich und ich werde auf dieser Seite alle Informationen finden, die mich darin bestätigen, nun auch das richtige preiswerte Hotel gefunden zu haben.
      Gebe ich nun Hotel und qualitativ gut ein, so werde ich das gleiche Hotel finden, nun aber mit der Seite, die die Qualität des Hotels hervorhebt.

      Kurz - jeder User wird, abhängig von seiner Anfrage, auf eine spezielle Seite des Anbieters verwiesen, die genau seine Ansprüche berücksichtigt.

      Suche ich günstige Angebote, so wird mir - als Beispiel - Amazon genannt (da im ranking weit oben)mit einer speziellen Seite für günstige Angebote.
      Suche ich vertrauenswürdigen Anbieter, so wird mir die Seite von Amazon gezeigt, die auf mein spezielles Anliegen - Vertrauenswürdigkeit - eingeht und mir die vertrauenswürdigen Vorteile von Amazon darlegt.
      Suche ich aber nach technischer Kompetenz beim Einkauf, so werde ich auf eine Seite von Amazon verwiesen, die genau mein Bedürfnis auf technische Kompetenz befriedigt.
      Dies hat mich geschockt.
      Werbung ist heute im Internet bereits stark personalisiert. Habe ich irgendwann nach Jeans gesucht, so wird die Werbung in den kommenden Wochen auf den Browserseiten voll sein mit Jeansanbietern. Habe ich nach einem Urlaub gesucht, so wird auf den Browserseiten Urlaubswerbung zu sehen sein, usw., usw.
      Daran hat man sich gewöhnt. Das man aber , je nach Suchanfrage auch auf eine spezielle Seite des jeweiligen Anbieters geleitet wird, die das spezielle Anliegen - Preisgünstigkeit, Vertrauenswürdigkeit, usw. anspricht - dies wußte ich bis heute nicht. und ich bin geschockt - wie ich manipuliert werde, wenn ich denke, ich suche frei im Internet.....

      Gruß,
      C.
      P.S.: Kann man natürlich auch positiv sehen - die Suche erfüllt voll und ganz meine persönlichen Ansprüche :cool::cool::cool:
      Avatar
      schrieb am 24.06.14 11:24:28
      Beitrag Nr. 685 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 46.041.176 von Cornelius am 12.12.13 22:37:55@Cornelius,

      schön, dass es Deinen, inzwischen altehrwürdigen :), thread noch gibt ... Obwohl er, mit seinen grundsätzlichen Gedanken [sic!], eigentlich im falschen Forum (DAX) platziert ist, ;)

      Erinnere mich schwach, in Reaktion auf Enron und Co sowie Alan's losgetretenten Geldtsunami, pro Gold (auch) hier vor roundabout 10 Jahren mal geschrieben zu haben, als Du noch wenig(er) affin dafür warst. - Freilich war es damals auch nicht falsch, sich allein mit Aktien zu befassen, wiewohl es bei den meisten finanzsoliden, gemeinhin als 'defensiv' erachteten Werten erst 2008ff zu "Angeboten" kam.

      Der 1. Inflationsschub auch infolge der damals stürmisch fortgesetzten BRIC-Entwicklung, sozusagen dem letzten Globalisierungsschub, liegt bereits hinter uns, wiewohl der bei uns (im EUR-Raum) nicht zuletzt infolge der Abwertung des vor gut 1 Dekade überbewerteten USD (wie im übrigen auch implementierter angelsächsischer Inflationsberechnung) kaschiert bzw. gemildert wurde.

      Hernach kam es durch die unter Institutionellen losgetretene, von frühen Goldprotagonisten nach entsprechender Deregulierung Ende der 90er bereits kolportierte, (Kredit-)Derivate-Vertrauenskrise zu einem Deflationsschub mit entsprechender Auswirkung auf die Rohstoff- und damit auch die Goldpreise, die nicht zuletzt einige dieser Institutionellen prozyklisch final promovierten.

      Politiker waren+sind im Verein mit den staatsfinanzierenden Banken bemüht, den, darüber erneut aufgetürmten, Geldtsunami in ihre Finanzierungsvehikel zu lenken - bes. gut in Dtld. zu erkennen und verfänglich:
      => Schuldensubvention: z.B. der bis in jüngere Zeit überaus beliebte 'Riester' als ein solches Vehikel kam bereits im Zuge der vorherigen Krise (im Kern schon eine Schuldenkrise) auf den Markt; euro(pa)krisenbedingt zu niedrige Zinsen (finanzielle Repression)
      => Ausnahmslose Aktienvergeltungssteuer und öffentliche Eigenkapitalstigmatisierung seit 2009: Aktionäre = 'Zocker' und Steuerhinterzieher = Schuld an dieser Krise

      Die Angelsachsen hielten+halten zwar nichts vom EUR, scheu(t)en sich aber davor, die Konsequenz einer nach dem GR-Desaster (wo eigentlich nur ein früherer Betrug zum Tragen kam) Währungsrückführung mitzutragen. Folgerichtig der von GoldmanSachs und anderen bullion banks unzweifelhaft lancierte Goldpreisrutsch im April 2013 weit unter seine charttechnische Unterstützung (historisch höchste Umsätze und Leerverkäufe in den Goldfutures) bis hin zu seiner majoren uptrend line. Damit war die vorher mühsam lancierte GR- bzw. EUR-'Rettung' - faktisch eine Derivate- bzw. Bankenrettung - quasi psychologisch untermauert; Draghi trug mit den Worten whatever it takes sein Scherflein bei.

      Man muss anerkennen, dass es den Krisenverursachern per datum gelungen ist, den Geldstrom weitestgehend in ihrem Sinne zu lenken, und zu verwenden. Blasen in anderen assets dräuen nun zwar hie+da, aber der gemeinhin immer noch als der Krisenindikator angesehene Goldpreis dümpelt vor sich hin.

      Tragisch, dass gerade in Dtld. der gemeine Michel empfänglich für deren "Argumente" bis hin zum Steuerpopulismus ist und nicht kapiert oder kapieren will, dass er damit nur der finanziellen Repression seiner eigenen Sparleistung resp. der Zementierung explizit unrentierlicher "Vorsorge"möglichkeit den Persilschein erteilt.
      Derweil transferiert dt. Produktivkapital nebst dessen Gewinnabwürfen und Knowhow zunehmend in auslandische Hände (s. bspw. DAX-Besitz heute und vor 10 Jahren); mit entsprechenden Langfristfolgen auch für besagten arbeitnehmenden Michel.

      Was den Goldpreis betrifft, kommen nun zunehmend die (wieder) fast durchweg finanzklammen Produzenten in Projektfinanzierungs- und auch Refi-Schwierigkeiten, derweil die Verlagerung physischen Goldes aus dem Westen heraus in Richtung Asien evident ist, was quasi eine substanzielle Minderdeckung der West-Währungen und damit -Schulden mit dem Risiko erodierenden physischen Nachschubs im Westen bedeutet.
      - Es dürfte interessant sein zu sehen, wie bullion banks und Politiker im Westen damit in den kommenden Jahren umgehen werden; zumal es im Geldtsunami zunehmend Strömungen gibt, aus blasigen Schuldverschreibungen heraus zu diversifizieren.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 25.06.14 17:49:27
      Beitrag Nr. 686 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.198.854 von investival am 24.06.14 11:24:28Hallo investival,

      schön von Dir zu hören.
      Lese meist nur noch in diesem board und einer der threads ist "Gewinnerbranchen... - da bist Du ja regelmäßig aktiv vertreten.

      Man muss anerkennen, dass es den Krisenverursachern per datum gelungen ist, den Geldstrom weitestgehend in ihrem Sinne zu lenken, und zu verwenden.

      Eine gelungene Zusammenfassung der derzeitigen Situation.

      Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, nicht klüger sein zu wollen als die Märkte.
      Und Gold - nun, da habe ich tatsächlich meine Meinung geändert. Sehe Gold aber nur als konservative, liquide und mobile Risikoversicherung (wenn der Tsunami mal über uns hinwegfegt).

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 03.07.14 22:41:54
      Beitrag Nr. 687 ()
      Hallo,
      gesten habe ich einen Großteil meiner Aktienpositionen verkauft.
      Warum? Ein ungutes Bauchgefühl.
      Und heute?
      Die Indizes alle grün, Dow Jones über 17000 Punkten und meine gestern verkauften Positionen wären heute noch weiter im Plus.
      Trotzdem bin ich nicht unglücklich - die Gewinne sind realisiert und ich kann auch wieder einsteigen.
      Es gibt weiter Argumente für eine weitere Kursralley und es gibt Argumente für eine deutliche Korrektur.
      Wie schrieb heute ein Börsenkommentator:
      Kaufkurse?
      Aktuell laufen die Börsen wieder ein Stückchen nach oben...vor allem die favorisierte NASDAQ konnte erneut auf ein neues Mehrjahreshoch ansteigen...soweit also alles i. O. aus meiner Sicht.
      Allgemein stellt man sich die Frage: War`s das schon? Können die Kurse überhaupt noch steigen? Wann platzt die Blase? Etc., etc...
      Sehr gute Fragen...aber, damit es uns nicht langweilig wird, stelle ich ein paar Gegenfragen:
      Besteht aktuell evtl. eine sehr gute Kaufgelegenheit? Haben wir den „Boden“ erreicht? „Beginnt“ jetzt eine langfristige Aufwärtsbewegung?
      Je nach dem, wie man es sieht bzw. sehen möchte, spricht gar nicht mal so wenig für ein JA!
      Zunächst:
      Aktuell gibt es noch viele Problemthemen im Markt.
      Angefangen mit der Krim-Krise zu Jahresbeginn,
      dann die Ost-Ukraine-Krise,
      die „der-neue-Kalte-Krieg“ Krise,
      die zu hohe Marktbewertungs-Krise,
      die Wirtschaft-könnte-wieder-an-Fahrt-verlieren-Krise
      die „das-ist-alles-nur-vom-billigen-Notenbankgeld-aufgebläht – Krise“,
      die Ebola-Krise,
      die Syrien-Krise,
      die Irak-Krise,
      die „Naher Osten“ Krise
      Aber deswegen frage ich: enden in einem solchen Szenario i. d. R. nicht Abwärtsbewegungen statt Aufwärtsbewegungen? Ist das jetzt nicht genau der Punkt, wo man eigentlich kaufen muss? Es heißt doch immer so schön, „Kaufen, wenn die Kanonen donnern!“...ja und? Ist es denn nicht schon laut genug?
      Daher besteht aus meiner Sicht noch immer die Möglichkeit, dass wie eher steigende Kurse sehen werden. Auch die befürchtete Zinswende, die irgendwann kommen könnte, stimmt mich eher optimistisch. I. d. R. bekommen die Börsen nach der Zinswende noch mal einen großen Schub.
      Fazit:
      Wenn man es mal ganz anders sehen möchte, dann spricht sehr viel dafür, dass wir noch einige Jahre steigender Börsenkurse sehen...sozusagen hätten wir dann jetzt echte „Einstiegskurse“...nicht für uns – wir sind ja schon drin...aber zumindest fühle ich mich long weiterhin sehr wohl...
      Henry Littig



      Irgendwie überzeugt diese Argumentation. Die breite Masse ist immer noch nicht in Aktien investiert. Es existiert keine Euphorie in den Märkten. Die Zinsen sind niedrig, die Liquidität hoch und die Alternativen zu Aktien fehlen.

      Andererseits wo bleibt die realwirtschaftliche Entsprechung zu den derzeitigen Kursen ?

      Als Kleinanleger heißt es für mich - don´t fight the trend - allerdings mit jetzt weiter reduziertem Risiko.

      Gruß,
      C
      Avatar
      schrieb am 11.07.14 23:06:28
      Beitrag Nr. 688 ()
      Hallo,

      trotz aller positiven statements - kann weiter nicht gegen mein Bauchgefühl Aktien kaufen.
      -Die Bewertungen der Indizes und Aktien sind am oder über dem historischen Mittel.
      -Die Zahl der Unternehmensübernahmen steigt.
      - Die Gefahr eines Auslaufens der Anleihekäufe in den USA steigt und damit auch die Gefahr steigender Zinsen - Gift für Aktien.


      Ich werde die Berichtssaison und den Sommer abwarten und Cash halten.

      Gruß,
      C.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 18.07.14 23:55:30
      Beitrag Nr. 689 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.299.748 von Cornelius am 11.07.14 23:06:28Hallo,
      um am letzten posting anzuknüpfen.

      Cash halten.
      was passiert mit unserem Geld auf dem Konto. Die Zinsen gehen gegen Null, die Inflation ist höher als der Realzins, kurz - der Wert des Geldes wird geringer.

      Herr Lahm tritt aus dem DFB Kader zurück - was für eine Nachricht:cry:
      Ganz nebenbei, und eher eine Randnotitz, führt Spanien eine neue Steuer ein:
      Die Spanische Regierung hat eine Zwangsabgabe auf alle Vermögen bei spanischen Banken beschlossen. Alle Sparguthaben werden mit einer Einlagensteuer von 0,03 Prozent belegt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine Mitteilung der spanischen Regierung. Die neue Regelung soll rückwirkend zum 1. Januar 2014 in Kraft treten. Das Parlament muss der Reform noch zustimmen.


      Wir werden auch in D mit ähnlichen Maßnahmen rechnen müssen.
      Das Vermögen wird dort, wo es noch vorhanden ist, abgeschöpft.

      Scheinbar will dies niemand hören und die Medien - sie berichten mehr über Herrn Lahm und seine Beweggründe, als über die Dinge, die uns wirklich tangieren werden....

      Und zum Abschluß ein netter Kommentar von Herrn Niquet:

      Das Ende kündigt sich an

      Freitag, 18. Juli 2014 um 22:39

      Von Bernd Niquet

      Ich hatte es ja bereits angedroht, mich nach dem Buch „Deutschland von Sinnen“ von Akif Pirinçci auch mit Thilos Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ zu beschäftigen. Als dieses Buch vor vier Jahren herausgekommen ist, hatte ich es abgelehnt, es zu lesen, weil ich dachte, hierbei ginge es um Missbrauch der Wissenschaft. Doch anscheinend bin ich da der Propaganda aufgesessen.

      Wenn ich das Buch heute lese, finde ich überhaupt nichts, was auch nur im Ansatz anrüchig wäre. Sarrazins Quellen sind wissenschaftliche Untersuchungen, viel von der UNO und von der OECD, aber auch von Wirtschaftsforschungsinstituten. Und was er schreibt, ist oft so auf den Punkt, dass ich mich beinahe schäme.

      Worüber ich mich schäme? Dass ich selbst die Dinge vorher nie so klar begriffen und formuliert habe. Natürlich habe ich vieles ebenso gesehen, doch manches ist so einfach, dass Kinder es besser verstehen als die gebildetsten Akademiker.

      Zum Beispiel das hier: „`Wer nicht lernt, bleibt unwissend. Wer zuviel isst, wird dick.´ Solche Wahrheiten auszusprechen, gilt als politisch inkorrekt, ja als lieblos und eigentlich unmoralisch – zumindest aber ist es unklug, wenn man in politische Ämter gewählt werden möchte.“

      Oder: „Deutschland ist, wirtschaftlich gesehen, in der Spätphase eines goldenen Zeitalters, das um 1950 begann und langsam zu Ende geht. Das Realeinkommen des einzelnen Erwerbstätigen steigt schon seit 20 Jahren nicht mehr, spätestens in 10 Jahren wird es sinken, und das wird infolge der demografischen Verschiebungen ein nachhaltiger Trend sein.“

      Kann man das präziser formulieren? Ich weiß nicht. Auf jeden Fall wird das anschließend mächtig mit Fakten unterfüttert.

      Und dann das neuralgische Thema: „Dass in Deutschland überdurchschnittlich viele Kinder in sogenannten bildungsfernen Schichten mit häufig unterdurchschnittlicher Intelligenz aufwachsen, lässt uns schon aus rein demografischen Gründen durchschnittlich dümmer werden.“ Gibt es da etwas dagegen zu sagen?

      Manche Dinge schocken mich regelrecht, die habe ich nicht einmal geahnt: Unsere Geburtenrate ist so niedrig, dass nach drei Generationen die Generationsstärke auf 26 Prozent des Ausgangsbestandes geschrumpft ist – und in fünf Generationen auf 10 Prozent.

      Jetzt können uns also nur noch die Migranten retten. 40 Prozent der in Deutschland geborenen Kinder haben heute einen Migrationshintergrund. Leider jedoch kommen nicht diejenigen mit guter Ausbildung und hoher Integrationsleistung zu uns, sondern diejenigen, die überdurchschnittlich auf staatliche Transferzahlungen angewiesen sind und unterdurchschnittliche Bildungserfolge aufweisen, sich dafür jedoch weit überdurchschnittlich vermehren. Auch das statistisch bestens unterfüttert.

      Komischerweise regt sich darüber kaum jemand auf. Wie sich jedoch das Klima in den nächsten 500 Jahren verändern könnte, ist eines unserer Hauptthemen. Wir sind schon eine merkwürdige Spezies, wir Deutschen. Aber vielleicht nicht mehr allzu lange.



      Gruß,
      C.

      P.S.:

      Mein Ausstieg aus Aktien war diesmal scheinbar sogar recht gut getimed.
      Avatar
      schrieb am 19.07.14 09:52:11
      Beitrag Nr. 690 ()
      allo. Cornelius,
      immer anregend, Ihre Verweise und Nachrichten zu lesen. Dennoch, seit 50 Jahren kaufe ich mit gespartem Geld Aktien u.ä.. Time statt Timing siegt. Wenn Ihr Großvater im Jahre 1900 den Dow Jones-Index zu 40 gekauft, immer ivestiert geblieben, hätten Sie als HErbe heute 17000. Trotz aller Kriege und Krisen, zusätzlich Dividenden, die den Kaufkraftverlust ausgleichen. Es macht wenig Sinn, in Zeiten kriminell gedrückter Ziensen nicht Aktien zu halten. Warum sollte ich in einer sicher wiederkehrenden Baisse verkaufen? In der Mehrzahl der Jahre steigen die Kurse, mehr Freude als Ärger. Und heute kann ich einfach und kostengünstig breit streuen. Beste Grüße Bonaktionaer
      Avatar
      schrieb am 19.07.14 22:53:27
      Beitrag Nr. 691 ()
      Zitat von bonaktionaer: allo. Cornelius,
      immer anregend, Ihre Verweise und Nachrichten zu lesen. Dennoch, seit 50 Jahren kaufe ich mit gespartem Geld Aktien u.ä.. Time statt Timing siegt. Wenn Ihr Großvater im Jahre 1900 den Dow Jones-Index zu 40 gekauft, immer ivestiert geblieben, hätten Sie als HErbe heute 17000. Trotz aller Kriege und Krisen, zusätzlich Dividenden, die den Kaufkraftverlust ausgleichen. Es macht wenig Sinn, in Zeiten kriminell gedrückter Ziensen nicht Aktien zu halten. Warum sollte ich in einer sicher wiederkehrenden Baisse verkaufen? In der Mehrzahl der Jahre steigen die Kurse, mehr Freude als Ärger. Und heute kann ich einfach und kostengünstig breit streuen. Beste Grüße Bonaktionaer


      Hallo Bonaktionaer,

      Schaut man sich zur Zeit die Alternativen zu einem Aktieninvestment an, so wird man wenig finden, was mehr Rendite bringt. So weit so gut.
      Dieses mehr an Rendite erkauft man sich mit einem höheren Risiko.
      Dieses höhere Risiko ist um so mehr zu vernachlässigen, je länger der Anlagehorizont ist.
      Denn retrospektiv haben Aktien alle anderen Anlageklassen outperformed.

      Hier liegt aber auch der kleine Fehler, der bei einseitiger Betrachtung oft gemacht wird.

      Wer hält über einen Zeitraum von 100 Jahren Aktien? Und warum sollte er dies tun - um sie seinen Enkeln zu vererben ? ( wobei die Rendite dann nochmals durch die Erbschaftssteuer geschmälert wird.)

      Die Realität für die meisten Anleger sieht anders aus. Man investiert eine gewisse Summe, die man entbehren kann, für eine gewisse Zeit, mit einer gewissen Renditeerwartung, um dann mit einem eventuellen Gewinn seine eigenden Bedürfnisse zu befriedigen.
      Daraus ergibt sich schon, daß wohl kein Anleger Aktien kauft, um sie mit ins Grab zu nehmen. Kurz - die wunderschöne Performance über 100 Jahre wird durch die Realität des Lebens und die Endlichkeit des eigenen Lebens unmöglich.
      In kürzeren Zeiträumen - Monaten oder Jahren - wird man anders agieren - man hat nicht die Zeit Baissephasen und damit Verluste auszusitzen.
      In diesem Moment ist aktives Management notwendig.

      Und wenn ich schreibe, ich habe mich zur Zeit aus den meisten Aktien mit Gewinn verabschiedet, so heißt dies kein Abschied für immer. Ich halte nur momentan ein Stagnieren oder einen Downmove der Märkte für wahrscheinlicher als ein weiteres Steigen. Dies habe ich versucht zu begründen - ob es stimmt wird man sehen....

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 23.10.14 23:59:53
      Beitrag Nr. 692 ()
      Hallo,

      die Entscheidung, Anfang Juli sich aus den Aktienmärkten zu verabschieden war nicht falsch.

      Die Märkte haben korrigiert und es kommt derzeit zu einer Gegenreaktion.

      Schauen wir aber mal über den Tellerrand des kurzzeitigen Marktgeschehens.

      Wie weit sind wir heute, ist die Krise bewältigt ?

      Ich denke, wir sind tatsächlich ein Stück weiter.
      Ein Stück weiter in der Beurteilung.
      Niemand bezweifelt mehr die Krise des Systems.
      Die Staatsverschuldung ist seit Beginn der Finanzkrise nicht zurück gegangen, trotz aller Maßnahmen, trotz der Flutung des Systems mit billigem Geld.
      Wie Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union mitteilte, ist das Haushaltsdefizit im Euroraum von 3,6% im Jahr 2012 auf 2,9% im Jahr 2013 und in der EU von 4,2% auf 3,2% gesunken. Der Schuldenstand stieg gemessen am BIP im Euroraum von 89,0% (Ende 2012) auf 90,9% (Ende 2013) und in der EU von 83,5% auf 85,4%.

      Es besteht aufgrund der bereits vorhandenen Verschuldung der Zwang zu Reformen und weiteren Sparmaßnahmen, andererseits kommt die Wirtschaft Europas nicht in Gang und bedarf eigentlich größerer Investitionen, auch seitens der Staaten. Solange der Wirtschaftsmotor also stottert oder gar droht abzusaufen, müssen die Staaten mehr Geld in die Hand nehmen.

      Die EZB wird gezwungen, ihre Bilanzsumme wieder weiter auszuweiten, die Entscheidung, nun auch Unternehmensanleihen aufzukaufen steht nun im November/Dezember an. - Kurz, die Menge billigen Geldes wird weiter zunehmen im verzweifelten Bemühen die Wirtschaft anzukurbeln und eine Deflation zu vermeiden.

      Wie dies klappt ist gut am Beispiel Japans zu sehen - nämlich überhaupt nicht.




      Das Ende der Schuldenkrise wird also noch Jahre auf sich warten lassen, falls es bis dahin nicht zur Eskalation der Krise kommt.

      Und die Märkte? Derzeit kommen sowohl aus den USA als auch aus Europa eher durchwachsene oder schlechte Nachrichten, was die Gewinnaussichten der Unternehmen betrifft. Und auch die Aussichten auf ein anziehendes Wachstum der Wirtschaft in 2015 sind eher negativ, vorallem, was den Euroraum betrifft, trotzdem steigen die Märkte wieder.

      Warum? Das billige Geld sucht eine Anlagemöglichkeit.

      Ich schrieb anfangs, wir sind heute in der Beurteilung der Finanz-/Systemkrise weiter als vor 3 Monaten.Weshalb?

      Das Ende der Schuldenkrise wird noch Jahre auf sich warten lassen. Da keines der Probleme gelöst wurde, wird es aber mit großer Wahrscheinlichkeit zur einer Eskalation der Krise kommen.

      Wie schrieb ein Analyst:

      Bis zum bitteren Ende sind noch hohe Gewinne an den Börsen möglich
      Da kommt noch etwas Großes auf uns zu! Bis man sich aber mit Gold und anderen Krisen-Investments auf dieses Szenario vorbereiten sollte, wird noch viel Wasser den Rhein runterlaufen.


      Kurz aber knackig:
      Wir wissen heute, daß die Schuldenkrise nicht bewältigt wurde und irgendwann auch der point of no return erreicht ist, wenn die Wirtschaftskraft nicht mehr reicht, um die Schulden zu bedienen.

      Ich denke, mit selektiven Investments, einer Aktieninvestitionsquote, die deutlich unter 50% liegt und einem eher kurzfristigen Investitionshorizont werde ich die kommenden Monate verbringen.
      Allerdings halte ich weiter meine Kriseninvestments - und mir wird Angst und Bange, was passiert, wenn das Kartenhaus zusammenbricht.

      Gruß,
      C.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.11.14 01:19:09
      Beitrag Nr. 693 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.119.717 von Cornelius am 23.10.14 23:59:53Hallo,

      das billige Geld wird immer mehr. Japan öffnet den Geldhahn und die Börse haussiert.
      Wie ist dies zu bewerten.
      Wirtschaftlich katastrophal - zumindest langfristig-

      Für die Börse und als Anleger - wie schon mal geschrieben - es wäre im kurzfristigen Verlauf dumm, sich gegen den Markt zu stellen.

      Aus marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten führt diese Politik irgendwann zum Kollaps. Japan leistet sich mit einer Verschuldung von über 230% eines der höchsten Staatsdefizite der Welt.

      Würde ich eine Lösung der wirtschaftlichen Probleme sehen, eine anziehende Konjunktur z-B. oder steigende Unternehmensgewinne, so wäre ich nicht so negativ eingestellt für die Zukunft.

      Wie handele ich:
      Ich denke, der Euro wird weiter fallen, die Probleme mit Frankreich oder Italien werden größer. Mit einem - auch politisch gewollten - schwachen Euro wird man versuchen, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
      Ein Devisenkonto in US-Dollar habe ich vor 2 Monaten eröffnet.

      Kurzfristig (Wochen) eröffnet die amerikanische Börse weiter Chancen.

      Gold ist schwach - ich beobachte es und werde bei Gelegenheit weiter zukaufen - z. Zeit ist ein weiteres Abrutschen/Stagnieren wahrscheinlicher als ein Steigen.

      Immobilien: Ich denke, der Zenit ist überschritten. Ich habe den Großteil meiner Immobilieninvestitionen verkauft. Hier in D ist das Wachstumpotential beschränkt. Die sogenannten Fachleute empfehlen nun 1B-Lagen/Städte - immer ein Zeichen eines heißgelaufenen Marktes. Das Steigerungspotential ist duch steigende Nebenkosten (die Grunderwerbssteuer wird weiter fleißig erhöht - siehe NRW; die Nebenkosten für die Mieter steigen z. B. durch das EEG, die Mietpreisbremse läßt Mietsteigerungen nur noch eingeschränkt zu und die mancherorts kaum mehr bezahlbaren Mieten reduzieren die Anzahl der potentellen Mieter für den teuer erkauften Mietraum).

      Eine interessante Möglichkeit zur Geldanlage sind start-up Unternehmen. Alleine durch die Förderprogramme des Staates (Invest-Programm) gibt es sofort 20% der investierten Summe als Förderung zurück.
      Allerdings sollte man sich hier mit dem Unternehmen, der Materie und dem Risiko intensiv auseinandersetzen.

      Eine gewisse Cashquote (30-40 %) halte ich, um flexibel zu bleiben.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 25.11.14 00:30:04
      Beitrag Nr. 694 ()
      Hallo,

      den Anstieg der vergangenen Monate habe ich von der Seitenlinie betrachtet - und mich geärgert, diesen ohne nennenswerte Zukäufe verpasst zu haben.

      Käufe habe ich in ausgebomte Werte, z.B. Barrick Gold und DNO (Öl) getätigt - bis jetzt mit mäßigem Erfolg.

      Warum?
      Momentan ist mir die Börsenwelt zu einfach.

      Das billige Geld sucht Anlagemöglichkeiten in Sachwerte. Aktien sind Sachwerte, versprechen Werterhalt und Dividenden.
      Dies ist die eine Seite. Keine Rolle spielen mehr KGV, KUV oder andere Kennzahlen oder gar die Entwicklung der Realwirtschaft.

      Jedes Argument gegen die Bewertung des Marktes wird mit der Geldflut und fehlenden Anlagemöglichkeiten weggewischt.
      Dies mag vielleicht solange funktionieren, bis der letzte Kleinaktionär auf den Zug aufgesprungen ist. Was aber, wenn man erkennt, daß das Wachstum, die Produktivität, der Absatz der produzierten Güter an eine reale Grenze stößt.
      Der Konsum in Amerika läßt sich nicht ins Unendliche steigern. Das Wachstum der Wirtschaft stößt an Grenzen, auch in den Ländern, die wie China als Wachstumsmotoren gelten.

      Diesem fehlenden Wachstum wird mit billigem Geld versucht entgegenzusteuern. Wir haben, ohne das dies in den Medien publiziert wird einen Kampf der Industrienationen darum, wer das billigste Geld anbietet, wer seine Währung möglichst weit schwächt, nur um weiter verkaufen zu können.
      Dies mag noch eine Weile funktionieren, erinnert mich aber stark an einige böse Börsenphasen wie 1997 oder 2000/2001.

      Auf Dauer läßt sich die Realwirtschaft nicht ausblenden.

      Ich handle so:

      Aktienquote reduziert auf 20-40%
      Investition in Branchen, die zur Zeit keiner haben will, die trotz Boom weit zurück geblieben sind und in ihrem Segment Marktführer sind.
      Suche nach Investitionsmöglichkeiten in start-ups
      Halten der Rohstoffinvestments (Gold) und zwischenzeitlicher Nachkauf.
      Diversifizierung des Bargeldbestandes in verschiedene Währungen.

      Mal sehen, was passiert.....

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 15.12.14 22:28:53
      Beitrag Nr. 695 ()
      Hallo,
      das Sentiment an den Börsen dreht zunehmend ins Negative.
      Eine Jahresendrally halte ich für unwahrscheinlich.
      Die Angst kehrt zurück und wohl kein Investment wird davon ausgenommen, egal ob Aktien, Rohstoffe oder Immobilien.

      Angst vor steigenden Zinsen in den USA, verhaltene Wachstumsaussichten in den führenden Industrieländern, ein weiter fallender Ölpreis - z. Z. sind negative Aussichten en vogue und man sollte sich zunächst diesem Trend nicht entgegenstellen.
      Mit meiner hohen Liquidität fühle ich mich weiter wohl - Investments drängen sich zur Zeit in keiner Richtung auf.

      Und wie im letzten posting geschrieben - mal sehen, was passiert.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 22.12.14 23:00:03
      Beitrag Nr. 696 ()
      Hallo,
      seit dem letzten posting haben die Indizes wieder ins Positive gedreht und ein versöhnlicher Jahresausklang scheint gegeben.

      Zeit für ein Resumée

      Was spricht für Aktien und ein positives Jahr 2015?

      -Die europäische Geldpolitik bleibt "ultralocker" und wird über den wahrscheinlichen Aufkauf von Staatsanleihen sogar noch offensiver, was Zinsanlagen weiter unattraktiv werden läßt.

      -Diese schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen werden auch eine positive Wirkung auf die Wirtschaft und Unternehmen haben.

      -Niedrige Energiepreise (Öl) und ein schwacher Euro lassen die Gewinne vieler Unternehmen steigen.

      - Anlagealternativen fehlen, Sparbuch, Festgeld oder Anleihen führen zu einer realen Vermögensvernichtung

      Konklusio:
      Auch bei nicht mehr günstigen Aktienbewertungen ist, da Anlagealternativen fehlen, mit einer Fortsetzung des positiven Aktientrends auch in 2015 zu rechnen. En vogue ist derzeit die Dividendenstrategie.

      Nun komme ich wieder, mäkele an diesem common sense und sage - die Bewertung der Aktien liegt doch schon am oder über dem langjährigen Durchschnitt, warum sollte ich jetzt noch in Aktien investieren?.

      Man sagt mir nun - ok, daß stimmt, aber
      - wir haben eine außergewöhnliche Situation, Zinsen so tief wie selten, massive Flutung der Märkte mit billigem Geld, fehlende Anlagealternativen und - exportorientierten Ländern, wie China oder Deutschland kommen nun auch noch ein schwacher Euro und günstige Rohstoffpreise zugute, kurz wir werden auch ein anziehendes Wirtschaftswachstum in diesen Ländern sehen.
      Weiter ist mit einer Zinswende in Euroland wohl so schnell nicht zu rechnen, im Gegenteil, die Geldmenge wird weiter ausgeweitet.
      Und außerdem - es herrscht keine Euphorie an den Märkten.
      und wenn nun auch negative Zinsen für den Normalbürger kommen, was anderes als Aktien gäbe es dann als Anlagealternative?

      OK sage ich, wir sind Teilnehmer an einem Experiment, daß es vorher so noch nicht gab.
      Eine immer größere Ausweitung der Geldmenge, eine immer höhere Verschuldung der Staaten, eine Unmöglichkeit, diese Schulden jemals zurück zu zahlen.

      Alles spricht für Aktien - aber meine Bauchschmerzen nehmen zu und mein Investitionsgrad bleibt bei 20-40%.

      Der Januar wird mehr Klarheit bringen....

      Schöne Festtage,

      C.
      Avatar
      schrieb am 03.01.15 00:09:35
      Beitrag Nr. 697 ()
      Hallo,

      ich habe einige Anfragen und Kommentare bekommen, was meine Anlagestrategie betrifft. Und einige fragten, warum ich den Markt nun skeptisch beurteile.

      Meine Handelsstrategie ist, schon auf Grund meines Alters, keine buy and hold - Strategie.
      Buy and hold würde ich heute nur empfehlen (und g als unbedingt notwendig erachten), wenn man jung ist, die Aktienanlage aus Mitteln, die man langfristig nicht benötigt finanziert, sie quasi als Rentenzahlung sieht.
      Hier denke ich, mit einem Anlagehorizont von 10-30 Jahren, dem Vorteil von cost-average bei regelmäßigen Einzahlungen, kann mann wenig falsch machen und auch einen zeitweiligen down-move der Märkte überstehen.

      Mir dagegen geht es um ein regelmäßiges Einkommen aus der Aktienanlage. Der Haltehorizont sind Wochen bis meist maximal 1-2 Jahre.

      Aus dieser Perspektive ergibt sich eine andere Einschätzung der Märkte und ein anderes Kauf- und Verkaufsverhalten.

      Derzeit sind die Märkte weit vorgelaufen, die Risiken politischer und geldpolitischer Natur erheblich, einzig das billige Geld treibt die Märkte.

      Und so schaue ich lieber an der Seitenlinie zu, bis sich Chancen ergeben.

      Die Anlage in US-Dollar hat sich seit September 2014 erfreulich entwickelt, Rohstoffe dagegen dümpeln dahin.

      und wie gesagt, der Januar wird mehr Klarheit bringen, wie es dieses Jahr weiter gehen wird.

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 22.01.15 22:57:35
      Beitrag Nr. 698 ()
      Hallo,

      nun ist die Katze aus dem Sack. Die News, schon seit Tagen im Umlauf, haben sich bestätigt. Konkret will die EZB von Anfang März 2015 bis mindestens Ende September 2016 jeden Monat Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro kaufen, rund 80 Prozent davon sind Staatsanleihen. Das Gesamtvolumen des Programms beträgt damit zunächst gut 1,1 Billionen Euro, rund 920 Milliarden Euro davon sind Staatsanleihen.

      Wie ist dies zu bewerten?
      - Der Euro wird zur Weichwährung, der Kurs im Verhältnis zu Dollar oder Franken wird weiter fallen.
      - Für Deutschland´s Wirtschaft zunächst gut als Exportland. Deutsche Waren werden billiger, der Export steigt.
      - Die Gewinne deutscher Unternehmen steigen in Euro, damit auch der DAX.
      - Es werden weiter Umschichtungen von Investoren aus US-Dollar und in Aktien in den Euroraum erfolgen, denn deutsche Aktien werden durch den Wechselkurs billiger, die Gewinnaussichten durch den vermutlich höheren Absatz und damit Gewinn atraktiver.
      Eine perfekte Story sollte man meinen.

      Was mir weiter Bauchschmerzen macht - dies erinnert mich an Münchhausen, der sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf zog.

      Es wird Geld gedruckt, daß dem Markt zur Verfügung gestellt wird.
      Welchen realen Gegenwert aber hat dieses Geld?
      Ich denke - auf mittlere oder längere Sicht keinen.
      Weder Produktiviät, noch Wachstum werden auf längere Sicht gefördert.
      Es ist, nachdem Zinssenkungen verpufft und nicht weiter möglich, der letzte Schritt, der kurzfristig, aber auch nur kurzfristig einen Effekt hat, sich aber schon bald, evtl. mit der Griechenland-Wahl, relativieren wird.

      Wie sieht es mit meinen Invests aus?
      Gold steigt weiter und ist im Plus, Währungseffekte (schwacher Euro) tragen dazu bei.
      Das Invest in Dollar seit August/Sept. 2014 liegt gut im Plus.
      Die Investition in Goldminen ist im Plus.
      Meine Investitionsquote in Aktien bleibt bei 20% - auch wenn ich damit die Anstiege in den vergangenen Monaten weitgehend versäumt habe - ich halte dies weiter für ein Strohfeuer, das jeden Tag crashen kann.
      Einzig meine Anfang Februar getätigte Investition in einen DAX Short liegt im Minus - da hätte ich meinem Chart Glauben schenken sollen und erst bei einem DAX von 10400/10500 short gehen sollen.

      Conclusio:
      Vielleicht bin ich langsam zu alt, um die Handlungen der Politik und von Herrn Draghi zu verstehen und gut zu heißen. Ich gehe immer noch davon aus, daß hinter meinem Geld ein realer Gegenwert stehen sollte und nicht nur die Notenpresse...

      Gruß,
      C.
      9 Antworten
      Avatar
      schrieb am 22.01.15 23:13:02
      Beitrag Nr. 699 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.858.437 von Cornelius am 22.01.15 22:57:35Vorab; nein Du bist nicht zu alt, die Überlegungen sind allesamt gut durchdacht! Die Zinsen werden weiterhin künstlich niedrig gehalten werden und damit ist nicht abzusehen wie weit der Dax noch nach oben getrieben wird.Einzig beim Euro bin ich mir nicht sicher ob dieser zum Dollar noch weiter fallen wird. Unsere Freunde aus den Staaten werden sicherlich nicht so erfeut sein wenn aus der "Kolonie" Europa nicht mehr die Gewinne so sprudeln. Sicherlich stochere ich mit der Stange im Nebel herum, aber wenn schon von der EZB in Kürze alles aus Tierfutter am Markt gekauft wird, dann könnte es auch sein, um unsere Freunde auf der anderen Seite des Teiches am Reibach zu beteiligen, auch der Euro im Kurs höher gehalten wird als dieser verdient. Vielleicht 1,25 zum $ aber gegen den Schweizer Franken schwach? Ist ja kein Euroland! 0,9 ??? da kann er fallen so tief er will!
      Gruß Briefmarke
      8 Antworten
      Avatar
      schrieb am 30.01.15 22:00:18
      Beitrag Nr. 700 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.858.542 von Briefmarke am 22.01.15 23:13:02Hallo Briefmarke,

      habe seit 1990 einige Börsenphasen miterlebt.
      Einige haben gute Gewinne gebracht, andere schmerzliche Verluste.
      Mit zunehmendem Alter und manchmal auch mit Erfahrung wird man risikoaverser.
      Die Argumente, die derzeit zu einer Outperformance des DAX führen sind nachvollziehbar (siehe mein vorheriges posting) und haben dem DAX in den letzten 2 Monaten zu einer Abkopplung zu den US-Märkten verholfen .

      Als internationaler Investor hätte ich angesichts der Geldflut und des billigen Euros nun auch kurzfristig in Euroland mehr investiert, als in andere Regionen.
      Ich kann, z.B. als US- Investor nun relativ billig Substanzwerte kaufen - ok, dies ist geschehen.

      Dies wird aber in dem Moment ein Ende haben, wenn die wirtschaftliche Realsituation mehr ins Blickfeld rücken wird.
      Ein Ausfall Griechenlands wird für die übrigen Staaten der EU eine massive Schuldenlast bedeuten. Die Haushalte werden belastet und die Schulden über Einsparungen und Steuern irgendwie von den anderen bezahlt werden müssen.

      Ich sehe hier nicht kurzfristig, aber in den kommenden Monaten ein erhebliches Gefahrenpotential.
      Zurückgehender Konsum, höhere Steuerlasten der Verbraucher, schwächeres Wachstum,geringere Gewinnziele, trotz niedrigem Ölpreis - kurz, die Gefahr deflationärer Tendenzen.

      Dies sind die Gründe, nun nicht mehr in die Märkte zu investieren.

      Ich habe es seit Mitte/Ende 2014 so gemacht:
      Reduzierung meiner Schuldenlast oder Umschuldung zum derzeit niedrigen Zins (Hypotheken).
      Investition in Gold (seit ca. 2 Jahren)
      Reduktion der Aktien auf ca. 20%
      Auswahl von kleinen Unternehmen mit Dividende und hohem EK (United Utilities Group)
      Kleine Ölunternehmen (DNO - Norwegen)
      Goldminenaktien
      Verkauf von Immobilien - da derzeit hoch bewertet)
      Währungskonten - z.B. US-Dollar Konto
      Investition in startup -Unternehmen

      Fühle mich mit dieser Strategie derzeit wohl - auch im Angesicht dessen, daß die Euromärkte und der DAX von einem Hoch zum nächsten laufen.
      Denn, wovon ist diese Hausse getragen? - doch nur vom billigen Geld...

      Gruß,
      C.
      7 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 11:00:07
      Beitrag Nr. 701 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.939.770 von Cornelius am 30.01.15 22:00:18"Denn, wovon ist diese Hausse getragen? - doch nur vom billigen Geld..."

      Der Satz stimmt so einfach nicht und dies sollte Dir auch bewusst sein,
      wenn Du tatsächlich schon Jahre den Finanzmarkt beobachtest!

      trotzdem ist deine defensive Handlungsweise für deine persönliche
      Situation natürlich richtig!
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 11:56:25
      Beitrag Nr. 702 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.961.250 von interressiertmichauch am 03.02.15 11:00:07Über interressiertmichauch
      Registriert seit: 27.01.2015


      eine ausführlichere Begründung hätte ich schon erwartet nach dem ausführlichen Beitrag von Cornelius.
      wie dem auch sei, ich halte es eher wie cornelius; nicht nur die staaten sind überschuldet, sondern auch viele Firmen, da nützen auch die kursanstiege und dividenden nichts imo.

      Ich habe daher auch teilweise in sicherere assets umgeschichtet und werde vor dem Sommer keine neuen Aktienkäufe tätigen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 12:39:38
      Beitrag Nr. 703 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.961.250 von interressiertmichauch am 03.02.15 11:00:07Hallo interressiertmichauch,

      in meinen postings im Dez. und Januar habe ich beschrieben, was die Märkte nach oben bringt:
      Was spricht für Aktien und ein positives Jahr 2015?

      -Die europäische Geldpolitik bleibt "ultralocker" und wird über den wahrscheinlichen Aufkauf von Staatsanleihen sogar noch offensiver, was Zinsanlagen weiter unattraktiv werden läßt.

      -Diese schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen werden auch eine positive Wirkung auf die Wirtschaft und Unternehmen haben.

      -Niedrige Energiepreise (Öl) und ein schwacher Euro lassen die Gewinne vieler Unternehmen steigen.

      - Anlagealternativen fehlen, Sparbuch, Festgeld oder Anleihen führen zu einer realen Vermögensvernichtung

      Konklusio:
      Auch bei nicht mehr günstigen Aktienbewertungen ist, da Anlagealternativen fehlen, mit einer Fortsetzung des positiven Aktientrends auch in 2015 zu rechnen. En vogue ist derzeit die Dividendenstrategie.

      - wir haben eine außergewöhnliche Situation, Zinsen so tief wie selten, massive Flutung der Märkte mit billigem Geld, fehlende Anlagealternativen und - exportorientierten Ländern, wie China oder Deutschland kommen nun auch noch ein schwacher Euro und günstige Rohstoffpreise zugute, kurz wir werden auch ein anziehendes Wirtschaftswachstum in diesen Ländern sehen.
      Weiter ist mit einer Zinswende in Euroland wohl so schnell nicht zu rechnen, im Gegenteil, die Geldmenge wird weiter ausgeweitet.
      Und außerdem - es herrscht keine Euphorie an den Märkten.
      und wenn nun auch negative Zinsen für den Normalbürger kommen, was anderes als Aktien gäbe es dann als Anlagealternative?
      - Der Euro wird zur Weichwährung, der Kurs im Verhältnis zu Dollar oder Franken wird weiter fallen.
      - Für Deutschland´s Wirtschaft zunächst gut als Exportland. Deutsche Waren werden billiger, der Export steigt.
      - Die Gewinne deutscher Unternehmen steigen in Euro, damit auch der DAX.
      - Es werden weiter Umschichtungen von Investoren aus US-Dollar und in Aktien in den Euroraum erfolgen, denn deutsche Aktien werden durch den Wechselkurs billiger, die Gewinnaussichten durch den vermutlich höheren Absatz und damit Gewinn atraktiver.
      Eine perfekte Story sollte man meinen.


      Fakt aber bleibt für mich, daß diese Hausse hauptsächlich liquiditätsgetrieben ist und durch eine zunehmende Verschuldung der Staaten, sowie über einen Währungskrieg finanziert wird.
      Für mich kein stabiles Fundament, um voll investiert zu sein.

      Gruß,
      C.
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 14:10:48
      Beitrag Nr. 704 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.962.528 von Cornelius am 03.02.15 12:39:38"daß diese Hausse hauptsächlich liquiditätsgetrieben"

      das unterschreibe ich auch! Bin auch mit den beschriebenen Gründen
      weitestgehend konform, halte eine Aktienquote von 20% in jetziger
      Situation für falsch, dies ist aber deiner aktuellen eigenen Situation
      geschuldet.

      PS
      finde den ganzen thread, die Gedankengänge aber interressant und nützlich!

      schöne Anlagezeit noch

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 05.02.15 23:22:48
      Beitrag Nr. 705 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.962.528 von Cornelius am 03.02.15 12:39:38Cornelius,

      mit dem Punkt
      - Es werden weiter Umschichtungen von Investoren aus US-Dollar und in Aktien in den Euroraum erfolgen, denn deutsche Aktien werden durch den Wechselkurs billiger, die Gewinnaussichten durch den vermutlich höheren Absatz und damit Gewinn atraktiver.
      wäre ich vorsichtig !

      Denn bei einem sinkenden Euro sind zwar Kursgewinne in Euro durchaus möglich, aber es besteht die Gefahr dass diese durch Währungsverluste aufgefressen werden. Dies besonders bei nicht hauptsächlich aus dem Euroraum hinaus exportierenden Firmen.

      Die anderen werden wohl "billiger" im Vergleich zu gestern, aber nicht unbedingt im Vergleich zu Bewertungskennzahlen. Weichwährungsbörsen (und Wirtschaften!) sind nicht automatisch Gewinner, weit davon entfernt!
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.02.15 18:03:35
      Beitrag Nr. 706 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.994.757 von big_mac am 05.02.15 23:22:48
      Zitat von big_mac: Cornelius,

      mit dem Punkt
      - Es werden weiter Umschichtungen von Investoren aus US-Dollar und in Aktien in den Euroraum erfolgen, denn deutsche Aktien werden durch den Wechselkurs billiger, die Gewinnaussichten durch den vermutlich höheren Absatz und damit Gewinn atraktiver.
      wäre ich vorsichtig !

      Denn bei einem sinkenden Euro sind zwar Kursgewinne in Euro durchaus möglich, aber es besteht die Gefahr dass diese durch Währungsverluste aufgefressen werden. Dies besonders bei nicht hauptsächlich aus dem Euroraum hinaus exportierenden Firmen.

      Die anderen werden wohl "billiger" im Vergleich zu gestern, aber nicht unbedingt im Vergleich zu Bewertungskennzahlen. Weichwährungsbörsen (und Wirtschaften!) sind nicht automatisch Gewinner, weit davon entfernt!


      Die Gefahr eines weiter sinkenden Euro (bis zur Euro/Dollar Parität) besteht.
      Dem gegenüber stehen "billige" Aktienpreise in US-Dollar und bei international agierenden europäischen Werten die vermutlich wachsenden Exporterlöse, auch durch niedrige Ölpreise.
      Wie sonst würdest Du Dir die relative Stärke des DAX zum DOW erklären?

      Gruß,
      C.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.02.15 18:21:55
      Beitrag Nr. 707 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.002.725 von Cornelius am 06.02.15 18:03:351. enthält der DAX reinvestierte Dividenden - der DAX-Kursindex hat noch immer sein Top aus 2000 nicht erreicht. Dazu steigt im DAX bei steigenden Aktien auch noch die Gewichtung.

      2. ist der DAX währungskorrigiert überhaupt relativ stärker ?
      Avatar
      schrieb am 06.02.15 19:55:54
      Beitrag Nr. 708 ()
      OK, kann mann so sehen, aber dann wäre die die DAX-Stärke für Dich im Wesentlichen eine "Aufholrally" , um die relative underperformance zu kompensieren.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.02.15 21:05:42
      Beitrag Nr. 709 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.003.862 von Cornelius am 06.02.15 19:55:54Cornelius,

      Du scheinst der Meinung zu sein, dass eine Aktie für einen Ausländer billiger wird weil sie -ceteris paribus- wegen Währungsabwertung billiger ist als gestern oder letztes Jahr. Dies ist aber rein optisch. Aktien werden billiger, wenn sie höher rentieren, d.h. ihre Gewinne steigern durch die Währungsabwertung.

      Manche Firmen im DAX können dies mehr (Autoproduzenten), andere weniger bis gar nicht (Banken, Telekom, Versorger).

      Das Wort "Aufholen" mag ich an der Börse gar nicht. Es gibt keinen Nachholbedarf, wer zurückbleibt tut dies praktisch immer aus gutem Grund.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.02.15 22:23:31
      Beitrag Nr. 710 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.004.357 von big_mac am 06.02.15 21:05:42Hallo big_mac,

      Du scheinst der Meinung zu sein, dass eine Aktie für einen Ausländer billiger wird weil sie -ceteris paribus- wegen Währungsabwertung billiger ist als gestern oder letztes Jahr. Dies ist aber rein optisch. Aktien werden billiger, wenn sie höher rentieren, d.h. ihre Gewinne steigern durch die Währungsabwertung.

      vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt.
      Du schreibst Aktien werden billiger, wenn sie höher rentieren, d.h. ihre Gewinne steigern..
      Ich schrieb:
      die Gewinnaussichten (der exportorientierten Unternehmen) durch den vermutlich höheren Absatz (steigen) und damit der Gewinn atraktiver.

      Insofern sollten wir in der Einschätzung nicht so weit auseinander liegen.

      Zusätzlich ist aber auch ein weiterer Punkt aus makroökonomischer Sicht nicht unerheblich:

      Die Zeichen in den USA stehen eher auf Zinserhöhung und eine restriktivere Geldpolitik. In Europa aber auf eine weiter expansive Geldmengenausweitung ohne die Gefahr einer Zinserhöhung, was wiederum ein Punkt für die Investition in den Euroraum ist.

      Diese Liquiditätsblase in Europa sehe ich als Gefahr, die nicht durch die evtl. steigenden Gewinne der Unternehmen gedeckt ist.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.02.15 10:35:46
      Beitrag Nr. 711 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.004.879 von Cornelius am 06.02.15 22:23:31Jetzt sind wir uns einig.

      Ich halte das "evtl." vor den steigenden Gewinnen für wesentlich - die Geldpolitik der EZB ist nicht wie sie ist, weil Gewinne einfach so sprudeln.

      Wie gesagt, einige Firmen werden überproportional profitieren und für ausländische Investoren auch Währungsverluste überkompensieren. Wer das nicht schafft ist aber für einen nicht-Euro-Rechner uninteressant.

      Ich sehe allerdings auch die USA nicht so schnell zu einer "normalen" Geldpolitik zurückkehren.
      Avatar
      schrieb am 11.02.15 20:17:46
      Beitrag Nr. 712 ()
      Hallo,
      heute mal wieder etwas am Rande der Börsen.
      Ein lesenswertes Buch von George Packer:
      The Unwinding: An Inner History of the New America
      oder auf Deutsch:
      Die Abwicklung: Eine innere Geschichte des neuen Amerika

      Es beschreibt als Sachbuch die Entwicklung Amerikas innerhalb der letzten 30,40 Jahre.
      Für die Relevanz zur Wirtschaft und Börse sorgt die Beschreibung der dot.com - und Immobilienblase in den USA
      Ein spannendes Buch, gut geschrieben, ohne Bevormundung des Lesers in eine Richtung - man ist frei, die Schlüsse selbst zu ziehen...

      und der Bezug zur heutigen Zeit?
      man glaubt mal wieder gegen alle Regeln der Mathematik handeln zu können, weil diesmal alles anders ist.
      Eine Verschuldung, die niemals beglichen werden kann, eine Bewertung der Aktienmärkte über dem langjährigen Mittel, alles nicht so schlimm, weil diesmal alles anders ist.

      Mal schaun, ob dies mal wirklich alles anders ist.

      Gruß,
      C.
      Avatar
      schrieb am 13.02.16 12:19:13
      Beitrag Nr. 713 ()
      Hallo,
      nun ist seit meinem letzten posting wieder ein Jahr vergangen.
      Und es zeigt sich, dass es deutlich schwerer geworden ist, den Aktienmarkt einzuschätzen.
      Der DAX steht tiefer, als vor einem Jahr, insofern war die Prognose richtig, sich zumindest als Langfristinvestor mit Aktieninvestments zurückzuhalten. Wer damals einstieg und heute verkauft, hätte real einen Verlust zu realisieren.

      Aber - wer richtig ein- und ausstieg, hätte einen Gewinn von über 3000 Punkten im DAX realisieren können.

      Coclusio:
      Eine buy and hold - Strategie ist schwierig geworden ( es sei denn, man hält wirklich konsequent mit einer Haltedauer von mehr als 10 Jahren und hat das Glück, nicht ein paar blue chips im Depot zu haben, die sich auf Grund geänderter System- und Wirtschaftsbedingungen als Rohrkrepierer herausstellen (RWE,EON,DB, usw.)

      Ich schrieb:
      Fakt aber bleibt für mich, daß diese Hausse hauptsächlich liquiditätsgetrieben ist und durch eine zunehmende Verschuldung der Staaten, sowie über einen Währungskrieg finanziert wird.
      Für mich kein stabiles Fundament, um voll investiert zu sein.

      Daran hat sich angesichts der Wirtschaftsdaten nichts geändert.

      Und die anderen Investments?
      Goldminen - sie entwickeln sich derzeit gut
      Rohstoffwerte - waren in Folge des weiter sinkenden Ölpreises ein Minusgeschäft
      Gold - trotz derzeitiger Aufwärtstendenz ein Nullsummenspiel
      Immobilienpreise - zeigen derzeit immer noch nach oben

      Wie ist die derzeitige Situation einzuschätzen?
      - Bedenklich finde ich, daß die Probleme, die ich vor einem Jahr schilderte, nicht gelöst wurden, sondern an Brisanz zugenommen haben.
      -Bedenklich finde ich, daß die Wirtschaftsdaten aus den USA nicht für Wachstum sprechen, sondern für eine beginnende Rezession, so daß auch die Zinserhöhung eventuell zurückgenommen werden könnte.
      Hier einmal die Aufstellung eines anderen Users (stcorona) auf WO:
      Im Folgenden 22 Anzeichen, dass die weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen seit Jahresanfang 2016 nur der Anfang waren:

      1. Die Zahl der Stellenstreichungen in den Vereinigten Staaten ging mit 218 Prozent im Laufe des Monats Januar durch die Decke, so Challenger, Gray & Christmas.

      2. Der Baltic Dry Index hat gerade wieder ein brandneues Allzeit-Tief erreicht. Während ich diesen Artikel schreibe, steht er bei 303 [A.d.Ü.: zum Zeitpunkt der Übersetzung bei 298].

      3. Die Auftragseingänge bei US-Industriebetrieben sind nun 14 Monate in Folge gefallen.

      4. Der ''Restaurant Performance Index'' in den USA ist gerade auf das niedrigste Niveau gefallen, welches wir seit 2008 gesehen haben.

      5. Im Januar gingen Aufträge für Klasse-8-LKW (die großen Trucks, die man auf den Highways sieht) um satte 48 Prozent im Jahresvergleich zurück.

      6. Der Schienenfracht-Verkehr ist ebenfalls substantiell zurückgegangen. In Colorado stehen hunderte von Triebwagen einfach nur auf den Gleisen herum.

      7. Im Dritten Quartal 2014 erreichten die Unternehmensgewinne ihren Höhepunkt und sind seitdem kontinuierlich gesunken. Dies geschieht normalerweise dann, wenn wir uns in eine Rezession hinein bewegen.

      8. Eine Serie sehr enttäuschender Quartalsberichte von Großunternehmen schickt eine Aktie nach der Nächsten in den Sturzflug. Hier eine Zusammenfassung von Zero Hedge, mit ein paar wenigen Beispielen:
      •Aktien von Lions Gate Entertainment nach Quartalsbericht um 5 Prozent gefallen (Reuters)
      •Tableau Software-Aktien stürzen in wenigen Stunden um 40 Prozent ab (Reuters)
      •YRD Worldwide-Aktien nach schlechten Ergebnissen um 16,4 Prozent gefallen (Reuters)
      •Splunk Inc.-Aktien nach Handelsbeginn 7,6 Prozent runter (Reuters)
      •LinkedIn-Aktien fallen weiter – 24 Prozent nach Quartalsergebnissen gefallen (Reuters)
      •Hanesbrands-Aktien machen weiter Verluste – zuletzt um 14,9 Prozent runter (Reuters)
      •Outerwall-Aktien fallen um 11 Prozent nach Quartalsergebnissen (Reuters)
      •Genworth-Aktien nach Ergebnissen mit Handelsbeginn um 16,5 Prozent runter – Restrukturierungsplan (Reuters)

      9. Junk-Bonds stürzen an der Wall Street weiter ab. Am Montag waren JNK auf 32,60 und HYG auf 77,99 gefallen.

      10. Am Donnerstag berichtete eine große britische Nachrichtenagentur über fünf große europäische Banken, die als in sehr ernsthaften Schwierigkeiten angesehen werden.

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      Deutsche Bank, Credit Suisse, Santander, Barclays und RBS befinden sich unter den scharf fallenden Aktien und schicken Schockwellen durch die Finanzwelt, so der ehemalige Hedgefond-Manager und Ex-Goldman-Sachs-Mitarbeiter Raoul Pal.

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      11. Deutsche Bank ist die größte Bank in Deutschland und hat mehr Derivate in ihren Büchern, als irgendeine andere Bank auf der Welt. Leider zeigen uns die Credit-Default-Swaps [Kreditausfallversicherungen] jetzt, dass es bei der Bank erhebliche Turbulenzen gibt und dass ein vollständiger Zusammenbruch bevorstehen könnte.

      12. Vergangene Woche haben wir erfahren, dass die Deutsche Bank im Jahr 2015 gigantische 6,8 Milliarden Euro Verlust gemacht hat. Die wichtigste Bank in Deutschland ist über alle Maßen in Schwierigkeiten und könnte letztlich für die EU das werden, was Lehman Brothers für die Vereinigten Staaten war.

      13. Credit Suisse hat gerade bekanntgegeben, dass dort 4.000 Arbeitsplätze gestrichen werden.

      14. Royal Dutch Shell hat verkündet, dass man 10.000 Arbeitsplätze abbauen wird.

      15. Caterpillar hat bekanntgegeben, dass 5 Werke geschlossen werden und man sich von 670 Arbeitern trennt.

      16. Yahoo hat angekündigt, dass man sich von 15 Prozent der Gesamtbelegschaft trennen wird.

      17. Johnson & Johnson gab bekannt, dass die Belegschaft um 3.000 verkleinert wird.

      18. Sprint hat gerade 8 Prozent seiner Belegschaft entlassen und GoPro trennt sich von 7 Prozent seiner Mitarbeiter.

      19. In ganz Amerika schließen Einzelhandelsgeschäfte in atemberaubendem Tempo:
      •Wal-Mart schließt 269 Kaufhäuser, darunter 154 in den Vereinigten Staaten.
      •K-Mart wird in den kommenden Monaten mehr als zwei Dutzend Geschäfte schließen.
      •J.C. Penney wird 47 weitere Läden für immer schließen, nachdem in 2015 bereits insgesamt 40 geschlossen wurden.
      Macy's hat beschlossen, dass 36 Filialen geschlossen werden müssen und 2.500 Angestellte ihren Arbeitsplatz verlieren werden.
      •The Gap befindet sich inmitten des Prozesses 175 Läden in Nord-Amerika zu schließen.
      •Aeropostale schließt derzeit 84 Läden in ganz Amerika.
      •Finish Line hat angekündigt, dass in den kommenden paar Jahren 150 Geschäfte geschlossen werden.
      •Sears hat etwa 600 Läden im vergangenen Jahr geschlossen, aber die Verkäufe in den verbliebenen Filialen fallen weiterhin jäh.

      20. Nach der New York Times steht die chinesische Wirtschaft vor einem Berg von notleidenden Krediten, der ''$ 5 Billionen übertreffen könnte''

      21. Japan hat, im verzweifelten Versuch Banken dazu zu bringen, mehr Kredite zu vergeben, ein Negativzins-Programm eingeführt.



      -Bedenklich finde ich, daß den Staaten nun, nachdem alle finanzpolitischen Möglichkeiten, wie Zinssenkungen oder Geldmengenausweitung, weitgehend ausgeschöpft sind, wenig Möglichkeiten bleiben, einzugreifen.
      Es wird, wie schon vor einem Jahr geschrieben, ein zunehmender Währungskrieg betrieben. China wohl den Yuan weiter abwerten, um die Konjunktur anzukurbeln.

      -Bedenklich finde ich, daß viele Staaten nun beginnen werden, angesichts überbordender Schulden und Ausgaben, ihre Finanzsysteme weiter unter staatlichen Einfluss zu bringen und damit direkten Einfluß auf die Bürger zu nehmen.
      Schlagzeilen, wie die Abschaffung der 500 Euro-Noten, europaweite, einheitliche Grenzen für Bargeldzahlungen und Transfers deuten in eine Richtung - der Abschaffung des Bargelds. Die Begründung Drogen- und Terroristmissabwehr ist lächerlich.

      Letztlich steht dahinter der Wunsch nach der kompletten Kontrolle des Staates über die Geldmittel des Einzelnen und damit die 100%ige Verfügungsgewalt des Staates über diese Gelder. Zwangsabgaben und Negativzinsen oder Enteignungen werden somit möglich, denen sich niemand entziehen wird können.
      Erstaunlich finde ich die doch weitgehend fehlende öffentliche Diskussion über diese Dinge, die unser Leben in Zukunft immer mehr bestimmen werden und ein Stück mehr "Unfreiheit" für den Einzelnen bringen dürften.

      Welche Alternativen bleiben also für den Kleinanleger?

      Es ist noch schwieriger geworden, sein Geld anzulegen.
      -Immobilienpreise in D sind nun weit jenseits von gut und böse, jedenfalls wenn man akzeptable Lagen und den Kaufpreis zur erwarteten Rendite durch Mieteinnahmen betrachtet. Daran ändern auch die historisch niedrigen Hypothekenzinsen wenig.

      -Aktien - mit einem Anlagehorizont von mindestens 5 Jahren halte ich einen Positionsaufbau in Aktien nun sukzessive für nicht falsch, auch wenn ich mir im Jahresverlauf auch kurzfristig noch tiefere Aktienkurse von 6000 - 8000 Punkten im DAX vorstellen könnte.

      -Gold - ist ein Spielball, seriöse Prognosen über den Kursverlauf schwierig. Ich halte aber z.B.Goldmünzen, die ich physisch besitze und die, zwar teurer als Barren, aber besser zu handeln, für eine gute Lösung und zur Diversifizierung des Depots als wichtig.

      Gruß,
      Cornelius
      Avatar
      schrieb am 07.10.20 11:46:33
      Beitrag Nr. 714 ()
      Diese Diskussion wurde reaktiviert.
      Avatar
      schrieb am 07.10.20 11:47:03
      Beitrag Nr. 715 ()
      Dieser Thread wurde reaktiviert.
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