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    Viele sterben an den Lohnkosten! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.08.01 09:14:22 von
    neuester Beitrag 23.08.01 13:54:04 von
    Beiträge: 25
    ID: 460.076
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      Avatar
      schrieb am 23.08.01 09:14:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wenn ich mir so die Umsatzergebnisse im Vergleich zu den Gewinnen anschaue, dann sind oft die Umsatzsteigerungen ganz passabel bis sehr gut, aber beim Ebit sieht es dunkel aus. Da die Investitionen im Moment wohl auf Eis liegen, sehe ich das Problem eher an den Lohn- und Lohnnebenkosten der Wachstumsunternehmen. Die brauchen hochqualifiziertes Personal, das so gut wie nicht vorhanden ist. Das wiederum verursacht die enorm hohen Gehählter usw.

      Viele NM-Unternehmen gehen an ihrem eigenen Wachstum zugrunde!
      Schröder sollte hier was tun, aber kann man von ihm z. B. die Senkung von Lohnnebenkosten erwarten. Vielleicht verbessert er die Bedingungen für die Greencard, damit mehr Fachkräfte ins Land kommen und unsere Wachstumsunternehmen retten. Naja, er kann es natürlich auch aussitzen und warten bis alle Aufträge wegen fehlenden Kapazitäten in Deutschland an ausländische Unternehmen gehen! Gute Nacht Deutschland!

      Gruß Pega
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 09:26:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich habe eine kleines Unternhemen. Letztes Jahr habe ich für dieses Unternehmen 2 Angestellte eingestellt. Die Lohnnebenkosten sind nicht zuletzt der Grund, weshalb ich mich habe von beiden wieder trennen müssen. Ich stand kurz vor der Pleite. Rücklagen waren aufgezehrt. Schulden entstanden. Obendrein die Belastung für die Mitarbeiter, die in einem kleinen Unternehmen sehr wohl mitkriegen, wenn sie ihr eigenes Gehalt nicht einbringen. Letztenendes bin ich der Entscheider und habe wohl fehlentschieden. Es ist jedoch bei den Lohnkosten schwer, die Leute schnell genug produktiv zu kriegen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 09:43:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      @SJ413: Du hast damit alles gesagt - "Wenn Du etwas wissen willst, frage niemals einen Experten - frage einen Erfahrenenen"!
      Wenn D diese Schwierigkeit lösen kann, erst dann entsteht ein wirklicher Gründer- und Innovationsboom. Der Angestellte muss, um gut arbeiten zu können, u.a. auch wissen das ein Scheitern des Projekts nicht seine Existenz bedroht. Das bedeutet, er muss auch die Angst vor der Fluktuation verlieren, er muss wissen das es weiter geht wenn der Chef sagt: "Schluss!".
      Erst dann werden Menschen etwas riskieren und gründen und andere sich darauf einlassen, sich anstellen lassen und motiviert und angstfrei mitarbeiten.
      Auch ich kann niemanden dauerhaft einstellen, da ich keine Absicherung für die flaue Zeit leisten kann. Es ist einfach zu teuer jemanden loszuwerden wenn die Kasse knapp wird. Also Studenten - shit.
      Nilsson
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 09:56:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Seid froh wenn ihr Euch keine mitarbeiter leisten könnt.
      wenn Ihr Euch welche leisten könntet, und ihr geratet in eine Flaute, zieht Ihr die leute bis zum exzess durch, wenn das nicht mehr geht, kündigt ihr, müsst abfinden, aber habt keine Rücklagen, euer Banker lacht sich kaputt und wenn Ihr glück habt seid ihr da wo ihr angefangen habt. nee,nee ich nur noch mit zeitpersonal auch wenns zunächst teurer erscheint.

      die lohnnebenkosten killen uns alle!
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 10:04:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich will noch mal ein kleines reales Beispiel darstellen.

      Im ersten Monat des ersten Angestellten, habe ich sodann für diesen einen Krankenkassenbeitrag von 1032,50 DM bezahlt. Der Mann war zu diesem Zeitpunkt weit davon entfernt auch nur ein Zentel dieses Betrages zu erwirtschaften. Nicht seine Schuld. Nein, dieses Geld musste natürlich ich erwirtschaften. Hinzu kommen zig Stunden, in denen ich kein Geld erwirtschaften konnte, da ich diesen Mitarbeiter eingearbeitet habe. Und das wiederholte sich die ersten Monate. Selbiges mit einer weiteren Mitarbeiterin. Wie gesagt meine Fehlentscheidung. Aber ich hatte die Hoffnung ins Saisongeschäft hinein zwei Mitarbeiter produktiv zu kriegen. Ausserdem wollte ich wiederholte Einarbeitung sparen.

      Ergo. Zwei Gehälter. Das soll mal korrekt sein. Aber auch zwei mal Lohnnebenkosten. Hier könnte der Staat helfen. Hinzu kommt ja auch noch, dass ich zwei Büroarbeitsplätze eingerichtet habe. Und wieder mein Fehler.

      Ich habe aus diesen Fehlern gelernt und werde auf lange Zeit keinen Mitarbeiter mehr anstellen. Um aus dieser Misere herauszukommen werde ich noch den Schritt in ein Einraumbüro zurückgehen Und Telefonanlage und PC-Netzwerk zu Teilen verkaufen.

      Schüss ihr Arbeitsplätze. Mein Drang ist verflossen.

      SJ

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      Avatar
      schrieb am 23.08.01 10:15:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      SJ413 ,hinzu kommt,dass man immer häufiger sein Geld bei den Zahlungsunwilligen einklagen muss,was dann oft genug,nach einem geschmeidigen 12 Monatsprozess, mit der Abgabe der e.V. des Schuldners endet.
      Somit bleiben auch noch die Verfahrens-u.Anwaltskosten am Kläger hängen.
      Ist schon sehr motivierend derzeit in D selbständig zu sein.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 10:33:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      V-12,

      wie Recht Du damit hast. Vielleicht sollten wir mal einen Thread nur zu unserem Erfahrungsaustausch eröffnen. Die Erfahrungen, die ich in den letzten 12-18 Monaten gemacht habe, die machen andere nicht in 10 Jahren. Es festig sich bei mir die Meinung, dass in Zukunft neue Firmen nur noch als Töchter anderer Firmen erfolgreich gegründet werden können. Aus eigener Kraft scheint dies unmöglich zu werden. Viel könnte ich berichten, viel könnte ich klagen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 10:54:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      Mit das Beste was ich hier je gelesen habe,
      Gruß an V12,
      wobei ich glaube,dass die Löhne ok sind,vielleicht sogar
      zu niedrig,aber die Lohnnebenkosten müssen weg.


      Wobei ich die Löhne differenziert sehe.Es gibt auch viele,die
      eigentlich noch Geld mitbringen müssten.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 10:55:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      Moment.

      Unabhängig von der Situation bei SJ413 ist doch bei vielen oftmals angeblichen oder vermeintlichen Wachstumsunternehmen das Personal offensichtlich überbezahlt. Die Wertschöpfung stimmt nicht, die am Markt realisierten Erträge decken gerade Bruchteile der entstehenden Kosten (nicht nur der Lohnkosten inkl. Lohnnebenkosten) Das kann bei einem Unternehmen mit einer grandiosen Zukunft über den Kapitalmarkt als EK oder FK finanziert werden und das ist auch in der Blütezeit des NM geschehen.
      Was wir hier am NM mehr regelmäßig als zufällig finden sind unfähige Manager, Personal mit Bezügen jenseits einer entsprechenden Verwertbarkeit am Markt. Gerade Einarbeitungs- und Innovationszeiten wurden durch die üppige Kapitalausstattung ermöglicht. Da habe ich mit den Softwareheinis z.B. kein Mitleid, sie verdienen im wahrsten Sinne ihr Gehalt nicht und das Ergebnis ist damit folgerichtig. Zu den Gehältern gibt es zunehmend keine Jobs mehr, wir folgen da der Entwicklung in Amerika.

      So ist das auch gedacht.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:01:08
      Beitrag Nr. 10 ()
      Auch ein Grüßchen an Friseuse,
      und meine Aussage zu den Löhnen ist in Relation zu den
      Preisen zu sehen.
      Daneben habe ich es global betrachtet.Ein Heer von Beschäftigten
      verdient 2000DM und weniger.Wo soll da eine Motivation
      herkommen?Also ist Differenzierung angesagt.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:12:11
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo
      bin aus Zufall als Leser hier reingeraten und möchte auch was dazu sagen:

      Viele kleine Selbständige denken auch, mit Gründung einer Firma haben sie die Lizenz zum Gelddrucken erfunden.
      Mein Sohn hat bei 2 Firmen gearbeitet. Die erste war eine 2 Personenklitsche-Leute haben monatelang ohne Gehalt gearbeitet, der dicke BMW des Chefs stand natürlich vor dem Haus. Dann wurde eine Insolvenz hingelegt und Chef war nicht mehr auffindbar. Nach 1 Jahr gab es ein paar Mark Konkursausfallgeld vom Arbeitsamt.

      Jetzt neuer Arbeitgeber.
      Personengesellschaft.
      Seit 5 Monaten schon wieder kein Geld bekommen. Unternehmer hat neues teures Blockbohleneinfamilienhaus (zum Teil von seinen Beschäftigten in der Arbeitszeit gebaut-steht vermutlich auf Ehefrau), dicker Jeep, jetzt 2. Auslandsurlaubsreise in Folge). Beschäftigte laufen freiwillig davon. Es ist bereits Insolvenzverfahren eröffnet. Vermutlich wird letztes Geld privat verbraten. Was weg ist, kann schließlich nicht mehr gepfändet werden.

      Man kann es sicher nicht verallgemeinern, aber vermutlich sind desöfteren auch die Privatentnahmen aus der Firma unangemessen hoch im Verhältnis zur Geschäftstätigkeit.

      Ich wünsche den hier anwesenden aber auf jedenfall gute Geschäfte und mögen ihre Firmen das momentane Tal erfolgreich durchschreiten.

      Gruß otili
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:16:45
      Beitrag Nr. 12 ()
      Otili,
      auch deine Aussage ist zutreffend!
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:18:13
      Beitrag Nr. 13 ()
      Was soll ich als Arbeitnehmer denn sagen? Ich muß auch Rente bezahlen die ich nie bekommen werde und Arbeitslosenversicherung die bei steigenden Beiträgen immer schlechtere Leistungen hat - Krankenkasse das gleiche. Wenn ich Überstunden mache wird soviel abgezogen, das ich besser schwarz putzen gehen kann. Schneller kündigen ist OK, wenn sich der Betrieb nicht vorher Subventionen und Fördergelder einsackt. Wenn nix zu tun ist, is nix zu tun. Dafür muß man aber auch bezahlen wenn der Laden brummt.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:18:26
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Optimalist,

      sei auch gegrüßt. Ich bezog mich auf die Wachstumsunternehmen von @Pega, da sehe ich mehr Cashburner als eine definitive Zukunft dieser Wirtschaft. Auch die Greencarddebatte zerlegt sich langsam selbst. Besonders im Softwarebereich werden mit dem Verbrauch von Kapital noch genug Arbeitskräfte freigesetzt. Wir hatten eine historisch seltene Blase an den Kapitalmärkten, dieses Kapital wird nun in den vielen untauglichen Geschäftsmodellen aufgebraucht. Die Nutznießer in Form des Personals stehen dann dem Markt wieder zur Verfügung.

      Das betrifft nicht die Spitzenunternehmen, aber 95% der Klitschen am NM sollten das schaffen.

      Internetagenturen :laugh:
      B2B :laugh:
      B2C :laugh:
      UMTS :laugh:

      und was es noch für Synonyme für Kapitalverbrennung gibt. Aber der Traum war schön, bis ich aufwachte :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:25:10
      Beitrag Nr. 15 ()
      Nur noch ganz kurz. Mein Auto hat einen ca.-Wert von 2500,-DM. Unsere Mietwohnung hat ein Größe von ca. 90 m². Nicht zu groß für 3 Personen, wie ich meine. Angestellte wollte ich auch zumindest zunächst nicht haben, um an diesen zu verdienen, sondern um mal wieder frei haben zu können.

      Ansonsten. Ich könnte auch in der Tat sehr viele positive Dinge nennen, die die Selbstandigkeit mitbringt.

      Im Übrigen teile ich eure Meinungen hier.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:30:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Roharx,

      Du leidest als Arbeitnehmer unter den selben Nebenkosten, besser gesagt Abzügen. Wir diskutieren hier jedoch die Schaffung von Arbeitsplätzen wie Deinen. Übrigens bezahle auch ich meine KV selbst. Und an Rückstellungen für das Rentendasein denke ich gar nicht. Wenn ich scheitere bin ich beim Sozialamt, da es auch keine Arbeitslosenversicherung gibt. Ich könnte endlose Ausführungen machen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 11:59:49
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ Friseuse, wenn ich Deine Aussage richtig deute, dann könnte es Schröder tatsächlich aussitzen. Du solltest aber überlegen, ob es nach der Marktbereinigung bzw. nach der Wachstumsdelle auch mal wieder aufwärts geht. Dann sollte unser Land die Vorraussetzungen geschaffen haben, um Wachstum überhaupt zu ermöglichen. Ohne "fremde" Arbeitskräfte und Verbesserungen für Existenzgründer bis hinauf zu mittelständigen Unternehmen geht es nicht! Alles was Schröder und Co. macht, hilft wenn überhaupt nur Großunternhemen. (siehe Beteiligungsverkäufe ab 2002 etc.) Sozial ist diese Partei schon lange nicht mehr. Beispiel Riesterrente, das Gros der Bürger verdient netto 2-3 Tausend DM. Wer soll da noch etwas extra für die zusätzliche Rente abzweigen. Also profitieren nur wohlhabendere von dieser Pseudoreform. Abgesehen davon wäre ein Sparfonds eh viel effektiver. Denn letztendlich spart man mit der Riesterrente hauptsächlich für den Staat, da die Rente nicht vererbbar ist und erst im alter von 6x? Jahren ausgezahlt wird! Ich könnte jetzt noch tausend andere Dinge aufzählen, habe aber keine Lust mehr! Leider hat die andere große Volksverdummungspartei noch weniger zu bieten. Das ist unser politisches Dilemma!
      Wenn die Wirtschaft läuft, klopfen sich Schröder und Co. auf die Schulter, wenn`s nicht so läuft, dann stehlen sie sich aus der Verantwortung mit der Begründung, daß man auf die weltweite Konjunkturabschwächung keinen Einfluß hat und die Sache am besten aussitzt! Stellt Euch vor in AMILAND würde das jemand sagen!!!

      Gruß Pega
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 12:09:27
      Beitrag Nr. 18 ()
      Meine Erfahrung, speziell bei kleinen Handwerksunternehmen besagt folgendes:

      Die Firmeninhaber sind oftmals fleißig und arbeiten z.B. auf Baustellen mit. Darunter leidet meist die Buchhaltung. Oftmals wird an falscher Stelle gespart, weil man denkt, daß bißchen mit den Zahlen mache ich am Wochenende nebenbei.
      Klappt aber so nicht.
      Folge: fehlerhafte Kalkulationen bei Ausschreibungen,
      mangelhafte Rechnungslegung, mangelhafte Überwachung von Zahlungseingängen bzw. Mahnwesen und Beitreibung offenstehender Beträge, teilweise keine (ich meine auch keine) Abführung von z.B. Krankenkassenbeiträge (selbst erlebt bei meinem Sohn) für die Beschäftigten, von vermögenswirksamen Leistungen gar nicht zu reden.
      Für die Einstellung meines Sohnes hat sein neuer Betrieb übrigens diverse Tausender staatliche Fördermittel bekommen, da er Lehrling ist und er durch den neuen Chef im Lehrjahr wegen Pleite des 1. Lehrherrn eingestellt wurde). Fördermittel hätten einen Großteil der Kosten für etliche Monate gedeckt. Aber, wie gesagt, es gibt seit 5 Monaten kein Lehrlingsgeld-offensichtlich die Fördermittel, welche ja nicht zweckgebunden sind, anderweitig verbraten.

      Entdeckt noch jemand außer mir Ähnlichkeit mit vielen NM-Firmen und was mit dem IPO-Geld passiert ist?

      Der Neue Markt liefert doch wirklich genug Beispiele, wie es aussieht und ausgeht bei mangelhafter Buchhaltung und unseriösität beim Umgang mit Geld.
      Ob es im Großen die Jacht von Haffa oder im Kleinen der neue 5.000 DM-Rassehund beim Lehrherren meines Sohnes-das Prinzip ist das Gleiche.

      Gruß otili
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 12:13:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wer macht den mal ne anständige Partei auf? ich bin auch für bessere Bedingungen für Unternehmensgründungen. Hier wird doch nur Geld in Kohleabbau und so einen Scheiß gepumpt. Das heißt dann Energiesockel. Gleichzeitig gibts einen Globalisierungsgipfel bei dem Hightechknowhow in alle möglichen Länder transferiert wird. Hier passt doch gar nix mehr zusammen. Wie wäre es mit einem Startupbafög statt Kohlesubventionen. Da verschwindet das Geld auf nimmerwiedersehen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 12:22:19
      Beitrag Nr. 20 ()
      Pega,absolute Spitzenklasse!!!!

      Eieiei,eieieieiei,schon wieder haben wir die Lösung gefunden
      (komisch,ist immer die gleiche),
      Kranken,Renten privatisieren,für Alle sinken die Belastungen
      und wer hat den Nachteil?
      aha die Nixzahler,oh,wie schnell wäre da die Arbeitslosigkeit
      beseitigt,yeah!
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 12:29:10
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Pega,
      meine Einschätzung von Schröder ist deutlichst negativ. Im Thread von V-12 habe ich mich mal was geschrieben. Deine Zielsetzung teile ich, gleichfalls sehe ich für dieses Land die Perspektiven i.S. von Aktivität der Regierung nicht. Schröder hat mit der Steuerreform der Allianz/MüRü Geschenke ohne Ende gemacht, Riester setzt mit der Vertriebsförderung für die Produkte noch einen obendrauf.

      Vor 10 Jahren hätten die Sozen noch selbst geschimpft wie ein Rohrspatz. Sind halt Bequemlichkeitspolitiker und Populisten, Selbstversorger und Realitätsversager.

      Der Hit sind die 3000 neuen Beamten beim Arbeitsamt :laugh: Diesem Land fehlen Jobs, öffentliche und private Investitionen, eine Vision von Zukunft.

      Niemals mangelt es an den Mangel verwaltenden Beamten. Geht mal um 9.00 Uhr in ein Arbeitsamt und dort in die Kantine :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 13:25:01
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hi an @all

      Selbst wenn man die Gesamtsituation vernünftig betrachtet bleibt einem zur Zeit nichts als der große Frust. Resignation macht sich breit, was auf die Motivation drückt mit entsprechenden Konsequenzen. Ein Teufelskreis, wie es scheint. Langsam stelle ich mir aber immer mehr die Frage, ob diese Probleme nicht systemimmanent sind oder einfach gesagt die Folge des unseres Wirtschaftssystems mit Globalisierungserscheinung und dem damit verbundenen Kostendruck. Unser "System" funktioniert solange gut wie die sinkenden Gewinnmargen durch steigende Umsätze aufgefangen werden. Deshalb der verzweifelte Versuch immer neue Märkte zu schaffen umd neue Absatzfelder zu erschließen (Stichwort Osterweiterung oder China). In dem Augenblick, wo die Märkte gesättigt sind sinken die Gewinnmargen gegen null (solange es keine Preisabsprachen gibt. Wo soll also die Motivation herkommen, etwas zu verdienen, wenn man weiß, daß man von den Gewinnen nicht leben kann, außer man macht einen "DEAL" mit einer Bank.

      Hingegen, die Bank gewinn in den meisten Fällen. Sie ist es und darüber hinaus die Zentralbank sind es, die immer mehr notwendige Liquidität durch Zinspolitik dem Markt entziehen, teilweise sich selber in eine Schuldenfalle treiben und letztendlich ein Interesse daran haben, Kontrolle über die Sachwerte zu bekommen. Am besten geschieht es dadurch, Mißtrauen unter die einzelnen Geschäftsparteien zu streuen ("die Rechnung steht noch aus"), der Gläubiger ist oft in dem gleichen Zwang wie der Schuldner etc.. ein Riesennetzwerk an Verbindlichkeiten und dabei macht die Bank im Hintergrund zudem Druck. Der beste Weg, Kontrolle über das System zu behalten ohne dabei groß in Erscheinung treten zu müssen, denn die "Parteien" machen sich ja gegenseitig fertig.


      Es findet eine Pervertierung des Namens "Kredit" statt, denn Kredit haben bedeutet, Vertrauen im wahrsten Sinne des Wortes zu haben, Vertrauen, daß ich eine Gegenleistung für meine Leistung bekomme. Diese Gegenleistung ist meistens in Form von Geld zu leisten, wobei immer mehr vergessen wird, daß Geld nichts anderes ist als ein Gutschein für eine SACHLEISTUNG entsprechenden aufgedruckten Wertes. Der Geldschein ist nur bedrucktes Papier, bekommt aber durch den "Wert", dem wir ihm zugestehen einen inneren "Kredit" ("ich, der Inhaber vertraue darauf, eine entsprechende Gegenleistung zu erhalten). Im Grunde ist dies ja eine vollkommen verdrehte Welt. Nicht die Bank, denn sie verteilt ja nur die Geldscheine (das bedruckte Papier oder den Kontostand als Buchgeld), sondern WIR sind es, die diesem Geldkreislauf Vertrauen, KREDIT gewähren.


      Man kann sich hinsetzen und über die Situation jammern, weil man diesem Kreislauf wie der Hamster im Laufrad nicht entkommt. Fakt ist, daß man sich Alternativen überlegen muß.

      Und deshalb meine Frage: ich selber habe von Wirtschaft im Sinne von praktischer Ausführung (Buchung, Steuern etc...) wenig Ahnung, bin mir aber über die GRUNDRICHTUNG wie viele auch im Klaren.



      Wer weiß, vielleicht habt Ihr es z.B. im Urlaub schon selber praktiziert, ich kenn es aus meiner Studentenzeit:
      wenn man z.B. irgendwo essen gegangen ist, hat einer die Summe bezahlt, ein anderer hat darüber Buch geführt, wer was bezahlt hat. Am Ende hat sich rausgestellt, daß die Gesamtabrechnung keine sonderlich großen Differenzen UNTEREINANDER aufgewiesen hat. Jeder hat dem anderen vertraut, daß richtig Buch geführt und die Zahlen einfach aufgeschrieben wurden ("Kontostand"). Jeder hat seine Leistung erbracht, jeder hat das bekommen, was er benötigt hat, und das ohne große Kapitalbewegung.


      Spinnt man den Faden weiter, stellt sich die Frage ob man dies auch auf unsere Wirtschaft mit unseren Verbindlichkeiten übertragen kann. Im Grunde íst es ganz einfach: es gibt eine Buchungszentrale, an der alle anderen Firmen angeschlossen sind. Durch ein möglichst großes Netzwerk wird die die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß Verbindlichkeiten untereinander bestehen (mit entsprechendem Gegenrechnungfaktor). Steuern und Abgaben werden genauso inkludiert wie sonst auch. Im Grunde sind es Geschäfte auf Barterbasis. Vom Gedanken her ist es ziemlich einfach und logisch.


      Das besondere ist jetzt aber, daß es den Teilnehmern gestattet sein muß, eine "Vorleistung" zu bringen bzw. in Anspruch zu nehmen (sagen wir mal: bis ca.10% des Umsatzes p.a.). Das bedeutet im Klartext, eine Firma bestellt z.B. eine Maschine direkt beim Hersteller auf "Buchungs-Kredit" ohne den Umweg über die Bank. Wird auf diese Weise nicht "reale" Liquität geschaffen, eine neue Sachwertleistung ohne dem Makel des Gewinnmargendrucks? Der Hersteller verkauft seine Maschine sofort mit realem Gewinn bei gleicher Gewinnspanne, der Käufer kann OHNE VORLEISTUNG in Form von Hypotheken, Kreditaufnahmen etc. sofort mit der Produktion beginnen. Der entsprechende Fehlbetrag wird ZINSLOS als Buchwert geführt, wodurch nach viel kürzerer Zeit mit dem "Ausgleich" begonnen werden kann. Einzig und allein für die Transaktion wird wohl eine Gebühr fällig, die sich nach dem Umsatz bemißt. Dies sollte zugleich eine Konkursabsicherung inlkludieren, denn manche Geschäftsmodelle sind wohl nicht überlebensfähig.

      Meine Frage an Wirtschaftsleute ist nun: es klingt hier alles sehr idealistisch und einfach, nur welche Fallstricke sind hier in der Praxis eingebaut, kann z.B. eine Firma, die bereits hohe Verbindlichkeitenaufzuweisen hat durch Transaktionen dieser Art Gegenrechung aus der "Falle" herauskommen? Wenn dies der Fall ist, wäre der vorgeschlagene Weg eine unglaubliche Perspektive!!
      Die Frage bezieht sich auf die reale Umsetzbarkeit. Für jeden Denkanstoß, sachliche Kritik, Diskussion, zusätzliche Information wäre ich dankbar.

      Machts gut.

      Wictory
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 13:30:06
      Beitrag Nr. 23 ()
      Bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe. Aber solche Buchungszentralen gibt es bereits: nennt sich Bank...
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 13:43:37
      Beitrag Nr. 24 ()
      und das ist genau der Punkt...

      auf den ersten Blick läuft es genau so ab wie bei einer Bank, sie verlangt eine Buchungsgebühr und vor allem Zinsen, die die vorhandene Liquidität ("Kontstand") still und leise abschöpft. Und was noch wichtiger ist, sie stellt sich bei JEDER Transaktion als "Gläubiger" zwischen die Teilnehmer und verlangt, zu dem und dem Zeitpunkt muß die Rechnung beglichen sein. Das ist es, was die Konfusion zwischen den Marktteilnehmern erzeugt. Letztendlich sollte es doch egal sein, ob die Leistung früher oder später ausgeglichen wird. Der Zeitfaktor ist entscheidend und das ist der Zins. Wenn du soundsoviel Zinsen p.a. bekommst, heißt das doch nur eine andere Zahl auf dem Konto, wobei REAL nichts oder relativ wenig passiert. Du erzeugst auf diese Art und Weise Druck auf die Teilnehmer, kannst dich zurücklehnen und abwarten, bis dir die Sachwerte in die Hände fallen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 13:54:04
      Beitrag Nr. 25 ()
      bin nur zufällig in diesen Thread geraten und befürchtete, das übliche Stammtisch-Gerede zu finden. Ist aber nicht so! Sehr seriöse, ernsthafte Diskussion. Sehr angenehm!

      Hin und wieder taucht der Vergleich mit USA auf... da kann ich nur sagen, das sieht nur auf sehr große Entfernung gut aus. Die Schere zwischen Geringstverdienern und Superverdienern ist riesig. Ein sehr großer Prozentsatz der Bevölkerung hat meherere Jobs. Nur um Miete und Essen zu bezahlen. Krankenversicherung ist unbezahlbar. Wenn man eine ernsthafte Krankheit hat, kann man leicht aus der Versicherung fliegen, etc.
      Als Vorbild für einen Sozialstaat taugt das System sicher nicht.
      Wie immer liegt das Optimum wahrscheinlich irgendwo dazwischen: etwas soziale Absicherung, etwas geringere Lohnnebenkosten.


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