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    Das Kind ist in den Brunnen gefallen-Sorgen wir für wärmeres Wasser! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.08.01 13:01:35 von
    neuester Beitrag 17.09.02 09:48:16 von
    Beiträge: 22
    ID: 463.305
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      schrieb am 29.08.01 13:01:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)




      Mittwoch, 29.08.2001, 12:39
      Deutsche Börse will Regeln für Emissionsprospekte am Neuen Markt verschärfen
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse AG will die Regeln für den Neuen Markt weiter verschärfen und hat dabei insbesondere die Emissionsprospekte zum Börsengang der Unternehmen im Visier. "In der Praxis bezwecken Prospekte zunehmend nicht mehr die Information des Anlegers, sondern eine vorbeugende Enthaftung des Emittenten und seiner Emissionsbegleiter", sagte Rainer Riess, Leiter des Neuen Marktes, am Mittwoch in Frankfurt.

      Der Prospekt müsse zur alleinigen Geschäftsgrundlage für die Anlageentscheidung zum Börsengang werden. Dazu will Riess erreichen, dass zusätzlich zum Prospekt keine weiteren "oftmals irreführenden Informationen" verbreitet werden. Dies entspreche der Praxis der US-Börsen und deren Aufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC). Bei Verstößen gegen die Vorschrift sollen die Informationen gegebenenfalls zusätzlich in den Prospekt aufgenommen oder der Börsengang verschoben werden.

      Bisher ist der Börsenprospekt die einzige gesetzliche Haftungsgrundlage für Anleger. Im Einklang mit internationalen Standards soll auch die Veröffentlichung von Unternehmensstudien im Zusammenhang mit dem Börsengang eingeschränkt werden.

      Zugleich kündigte Riess einen verpflichtenden Kapitalmarktkodex für Unternehmen und Emissionsbegleiter beim Börsengang an den Neuen Markt an. Dieser soll nach Beratungen mit dem "Advisory Committee" bis Mitte des kommenden Jahres fertiggestellt sein. Außerdem stünden auch andere Regeln nach der Aufnahme am Neuen Markt auf dem Prüfstand, hieß es./ts/hi/ar


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.08.01 22:55:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was schreien zwei Dealer, denen ein kleiner Ganove den Stoff klaut?

      Haltet den Dieb!

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.08.01 22:59:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wird wohl ein Intelligenztest für die deutschen Anleger werden:

      Wie lange verbrennen sie ihr sauer verdientes Geld noch im Neuen Markt?! Nur die Farbe des Feuers ändert sich ständig. Aber kälter wirds dadurch nicht.

      Grüße, fs
      Avatar
      schrieb am 01.09.01 09:11:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Aber fsch, warum denn am Neuen Markt?

      Schau dir mal an, wieviel du in DM/Euro für den überteuerten amerikanischen Käse bezahlst.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.09.01 09:17:09
      Beitrag Nr. 5 ()
      @paule2,

      meinen Käse kaufe ich woanders. Nicht in den USA.

      :laugh:

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      schrieb am 01.09.01 09:29:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      :laugh:Es gibt nichts, was es nicht gibt. :laugh:

      Neuer Markt - die Schuldigen sind gefunden
      Der Neue Markt ist ein Synonym für Dauerkrise. Viele der am Index für Wachstumswerte notierten Unternehmen haben ernsthafte Schwierigkeiten - und die Anleger verlieren immer mehr den Glauben an den Neuen Markt. Die Fakten sind niederschmetternd: Beinahe sämtliche ehemaligen Lieblingsaktien der Anleger sind abgestürzt. Der Nemax 50 hat mittlerweile fast 90 Prozent an Börsenwert verloren, der Nemax All Share 88 Prozent.

      Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat 330 Analysten und institutionelle Anleger gefragt, wo die Gründe für die Vertrauenskrise liegen: In der Person des Gründers, im Unternehmen selbst oder bei anderen Faktoren.

      Mehr als 80 Prozent der befragten Experten bemängeln bei den Gründern die unzureichenden Marktkenntnisse, ein mangelhaftes Finanzmanagement, einen verfrühten Verkauf der Anteile sowie die falsche Auswahl von Managern. Mehr als 95 Prozent der Befragten sehen hierin einen Grund für die Vertrauenskrise.

      Note "mangelhaft"

      Ebenfalls 95 Prozent der Anlageprofis sind der Meinung, dass die Ursachen in einer überzogenen Unternehmensstrategie liegen. Mehr als 90 Prozent der Befragen glauben, dass die Informationspolitik der Firmen mangelhaft ist. Zudem sei der Börsenstart zu früh erfolgt.

      Knapp 56 Prozent sind der Auffassung, dass mangelndes Kapital eine Ursache für die Vertrauenskrise am Neuen Markt ist. Dagegen glauben weniger als 40 Prozent, dass die Misere auch auf fehlende Arbeitskräfte zurückzuführen ist.

      95 Prozent der Experten sehen in der Zeichnungseuphorie Ende der 90er Jahre einen Grund für die Krise. Nahezu 85 Prozent sehen Probleme in der externen Kontrolle. Viele der Befragten waren auch der Auffassung, dass die Börsenanforderungen zu niedrig sind. Die Meisten halten die aktuellen Rechnungslegungsvorschriften für nicht ausreichend.

      © 31.08.2001 www.stock-world.de


      :laugh: Wen haben die befragt? Unsere Dausendsassas! :laugh:

      :laugh:Was wohl die anderen Faktoren sind? :laugh:


      Wen befragt Rotkäpchen, wenn es einen Waldspaziergang unternehmen will? Na klar, den Wolf!

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.09.01 09:35:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      :laugh:

      Naja. Den Neuen Markt können sie auch nicht mehr retten. Montag kommt`s ganz dicke. Broadvision sorgt für einen 3stelligen Nemax. Evtl. hilft Kinowelt ja auch beim Ausheben des NM-Grabes mit.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 19:55:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wiegenlied für eine Leiche!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 17:00:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      Riesenboom Gesundheitsbranche!


      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)

      Donnerstag, 06.09.2001, 16:32
      AOK: Krankenkassendefizit Ende des Jahres bei mehr als 5 Mrd DM
      ROSTOCK (dpa-AFX) - Das Milliardenloch bei den Krankenkassen wird nach Einschätzung der AOK in diesem Jahr größer werden als von der Bundesregierung angenommen. "Ende des Jahres werden wir bei einem Defizit von über 5 Mrd. DM liegen", sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Hans Jürgen Ahrens, am Donnerstag in Rostock. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) rechnet hingegen bis Jahresende mit einem Sinken des Defizits von derzeit 4,9 Mrd. (2,5 Mrd Euro) auf unter 4 Mrd. DM./hr/DP/hi




      info@dpa-AFX.de
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      schrieb am 07.11.01 13:58:54
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ein extra fettes Baby das nicht schwimmen will.

      Dabei sind doch Millionen von Kleinanlegern scharf auf die süßeste Versuchung seit es Geldverbrennen gibt.

      :laugh::laugh::laugh:

      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)

      Mittwoch, 07.11.2001, 13:24
      T-Mobile: Noch kein Termin für Börsengang - Abhängig von Börsenlage
      DARMSTADT (dpa-AFX) - T-Mobile hat die Aussagen von Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick eingeschränkt, denen zufolge die Telekom-Tochter im zweiten Quartal 2002 an die Börse gebracht werde. "Es gibt noch keinen Beschluss für einen festen Termin", sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch im Gespräch mit dpa-AFX. Das Magazins "Focus Money" hatte vorab berichtet, dass Eick in einem Interview den Börsengang zu dem Termin angekündigt habe.

      Die Sprecherin schränkte die Aussagen von Eick ein. Voraussetzung für den Börsengang sei, dass die allgemeine Börsenlage sich bessere. Die Telekom strebe aber unverändert den Börsengang ihrer Mobilfunktochter im Jahr 2002 an. Über eine mögliche Verschiebung bei einer Verschlechterung des Börsenklimas wollte die Sprecherin sich nicht äußern. "Das ist spekulativ."/mur/is/af


      :laugh:Her mit der neuen Volksaktie:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.12.01 13:58:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ist der Ruf erst ruiniert, bedient man sich völlig ungeniert.

      :laugh:

      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)


      Montag, 10.12.2001, 12:57
      GoingPublic-Kolumne: T-Onlines flexibler Umgang mit Optionen
      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic.de) - Um Mitarbeiter zu motivieren, gibt es kaum etwas besseres als Aktienoptionen, zumindest auf finanzieller Ebene. Das Prinzip ist denkbar einfach. Wer dem Unternehmen zum Erfolg verhilft, soll selbst profitieren. So wird es gemeinhin verstanden und anerkannt. Nur T-Online geht seinen eigenen Weg.

      Wer Gutes leistet, soll belohnt werden. Um zu quantifizieren, was gut ist, wird in der Regel ein Vergleichsmaßstab (neudeutsch: Benchmark) herangezogen. Speziell bei börsennotierten Unternehmen ein leichtes Unterfangen. Schaffen es die Manager, dem Unternehmen durch ihren Arbeitseinsatz zu einer außerordentlichen Geschäftsentwicklung zu verhelfen und drückt sich diese dann in einem Börsenkurs aus, der einen adäquaten Index schlägt (neudeutsch: outperformt), dann können sie über ausgeübte Aktienoptionen direkt am Erfolg profitieren. Die Meßlatte muss natürlich entsprechend hoch liegen, denn für nur durchschnittliche Arbeit muss niemand überdurchschnittlich bezahlt werden.

      So war das auch bei der Telekom-Tochter T-Online gedacht, als das Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte zu Zeiten des Börsengangs aufgelegt wurde. Alle hohen Manager sollten nach Ablauf einer bestimmten Sperrfrist ihre Aktienoptionen in einem festgelegten Modus ausüben dürfen, wenn der Kurs der T-Online-Aktie ein absolutes und ein relatives Ziel erreicht. Mit dem absoluten Ziel war die 40 %ige Steigerung gegenüber einem fixierten Basispreis (hier wohl der Emissionspreis von 27 Euro) gemeint. Das relative Ziel bezog sich auf eine 20 %ige Outperformance des Dow Jones Euro Stoxx Telecom-Index. So weit, so gut.

      Was aber macht man, wenn diese Hürden nicht genommen werden können? Selbstkritik üben und sich noch stärker ins Zeug legen? Das wäre zumindest ein konsequenter Schritt gewesen. T-Online hat einen anderen Weg gewählt. Frei nach dem Motto: Kommen wir nicht zur Meßlatte, kommt die Meßlatte eben zu uns, wurde eine Änderung des Optionsplans durchgesetzt.

      Jetzt heißt das Ganze "Premium-Priced-Plan" und sieht folgendes vor: Vergessen ist die relative Performance, nun zählt allein das Absolute. Klettert der Kurs von T-Online, ausgehend vom einem vordefinierten Basispreis, jährlich 25 %, gibt es das Extra auf die Grundbezüge. Im Vergleich zu den ursprünglichen Bedingungen fast lachhaft. Aber mehr noch als um Herabsetzung der Hürden geht es um das Prinzip. Es ist als zweifelhaft einzustufen, wenn die Erfolgsziele den Managern und nicht die Manager den Erfolgszielen angepasst werden. Ein Optionsprogramm, das immer gerade so zurechtgebogen wird, dass man ohne Probleme auch davon profitieren kann, verkommt zur Farce. Mit Shareholder Value hat das nichts zu tun.

      Die GoingPublic Kolumne ist ein Service des GoingPublic Magazins, Deutschlands führendem Börsenmagazin zu Neuemissionen und Neuer Markt. Bezogen werden kann das Magazin unter www.goingpublic.de. GoingPublic ist allein für die Inhalte der Kolumne verantwortlich. Informationen zu einzelnen Unternehmen stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar. Die Kolumne erscheint jeweils montags, mittwochs und freitags in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.




      info@dpa-AFX.de


      Kaufen, kaufen, kaufen, Kursziel Dausend. Das EBITDINGSBUMS wird im nächsten Quartal explodieren!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 17:29:18
      Beitrag Nr. 12 ()
      Neues von der Analo-Front.

      :laugh:

      Strenge Regeln für Wall-Street-Analysten

      Bei Verstoß droht sogar Berufsverbot / Aktienbesitz erlaubt


      dri. NEW YORK, 8. Februar. Die amerikanischen Marktregulatoren haben ein Regelwerk für Wertpapieranalysten vorgelegt, das die Verquickung von Research und Investmentbanking minimieren soll. Zwar haben die einzelnen Brokerfirmen und ihre Standesvertretungen schon im vergangenen Jahr :laugh:Verhaltenskodizes:laugh: eingeführt, die auf eine stärkere Unabhängigkeit der Analysten abzielen. Es handelte sich hierbei aber jeweils um freiwillige Selbstbeschränkungen. Wer hingegen gegen das neue Regelwerk verstößt, muß mit disziplinarischen Maßnahmen und Strafen rechnen, die gegebenenfalls bis zum Berufsverbot reichen.

      Der Verhaltenskatalog ist von der National Association of Securities Dealers (NASD), dem Regulator der Brokerfirmen, in Zusammenarbeit mit der Börsenaufsicht SEC entwickelt worden und hat inzwischen auch den Segen der New York Stock Exchange. Die SEC will die Regeln nach einer Übergangszeit von zwei Monaten, in der die Wall Street Verbesserungsvorschläge einbringen kann, dann verbindlich einführen.

      Demnach dürfen Analysten in Zukunft nicht mehr von den Investmentbanking-Abteilungen beaufsichtigt werden. Ihre Entlohnung darf auch nicht von spezifischen Mandaten im Investmentbanking abhängig gemacht werden. Das Gehalt der Analysten darf allenfalls aus einem allgemeinen Pool für das Investmentbanking gespeist werden. Und wenn dies der Fall ist, muß dies auch in den Studien angezeigt werden.

      Entgegen der Praxis bei einer Reihe von Investmentbanken ist es Analysten allerdings weiterhin erlaubt, Aktien zu besitzen, die sie analysieren. Sie dürfen diese Papiere nur nicht in den 30 Tagen vor Veröffentlichung einer Analyse handeln. Und auch danach muß erst noch eine Übergangsperiode von 5 Tagen verstreichen. Die Analysten dürfen auch nicht gegen ihre Empfehlung handeln, also eine Aktie verkaufen, wenn sie sie im Namen ihrer Brokerfirma als Kauf einstufen, und vice versa. Der Aktienbesitz selbst und auch der von Familienmitgliedern ist in den Analysen anzuzeigen. Das gleiche gilt für den Aktienbesitz des Arbeitgebers, wenn dieser mindestens 1 Prozent der analysierten Aktienkategorie erreicht.

      Jede Studie muß zudem einen Aktienchart enthalten, aus dem hervorgeht, wann der Analyst in der Vergangenheit welche Empfehlung abgegeben hat. Die Art der Empfehlung - sei es Kaufen, Halten oder Verkaufen - muß im Detail erklärt werden. Damit soll offenbar dem Umstand vorgebeugt werden, daß Empfehlungen, eine Aktie zu halten, nicht als verdeckte Verkaufsempfehlung interpretiert werden. Zu Neuemissionen dürfen sich Analysten erst 40 Tage nach dem Börsengang äußern, wenn ihre Firma in die Plazierung involviert war. Bisher liegt diese Ruheperiode nur bei 25 Tagen. Analysten wird es zudem verboten sein, Aktien eines Unternehmens im Vorfeld eines Börsengangs zu erwerben.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.02.2002, Nr. 34 / Seite 21


      Na, dann lassen wir die Brüder mal im Brunnen baden.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 21:50:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      Das gibt ja direkt eine Kodex-Inflation!

      Gibts da dann euch Ehrenmänner?

      :laugh:

      Mitteilung für die Presse


      Nr. 9 / 02 Berlin, am 26. Februar 2002


      Kodex macht deutsche Unternehmen fit für die internationalen Finanzmärkte


      Klare Verhaltensstandards für Transparenz und Vertrauen in deutsche Unternehmen

      Die von Bundesjustizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin unter Leitung von Dr. Gerhard Cromme eingesetzte Regierungskommission Corporate Governance übergibt heute in Berlin den Deutschen Corporate Governance Kodex.

      Die Kommission aus Experten der deutschen Unternehmenspraxis ganz unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche hat mit dem Kodex Vorschläge zu Verhaltensstandards und Offenlegungspflichten für börsennotierte Unternehmen innerhalb eines halben Jahres erarbeitet.


      Die Bundesjustizministerin: "Ich begrüße es sehr, dass jetzt auch für die deutschen Unternehmen die Selbstverpflichtung des Corporate Governance Kodex gelten sollen. Das schafft Vertrauen und beugt zugleich Unternehmenskrisen wie jüngst in den Vereinigten Staaten bei uns vor. Die zahlreichen klaren Regeln für Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Gesellschaften erhöhen die Transparenz für Anleger und verbessern den Zugang der Unternehmen zu den internationalen Finanzmärkten.

      Der Kodex ist vorbildliches Zeichen der Selbstverpflichtung der Wirtschaft und ergänzt als "soft law" die sogenannte Comply-or-explain-Regelung im Transparenz- und Publizitätsgesetz der Bundesregierung, das noch in dieser Wahlperiode in Kraft treten soll. Diese Regelung verpflichtet jedes Unternehmen, das die Regeln des Kodex nicht einhalten will, das ausdrücklich in jedem Jahr erneut zu erklären und damit gegenüber Öffentlichkeit und Anlegern gesondert zu begründen."


      Der Vorsitzende der Regierungskommission Dr. Gerhard Cromme:

      Mit dem Kodex geben wir den Kapitalmarktteilnehmern einen Beurteilungskatalog für gute Unternehmensführung an die Hand, der gerade ausländische Investoren in die Lage versetzt, sich ein eigenes Bild von der Corporate Governance deutscher Unternehmen zu machen. Der Kodex fasst kurz, knapp und dennoch verständlich die Grundsätze guter Corporate Governance in Deutschland zusammen. Wir wollen mit dem Kodex den Standort Deutschland für internationale und nationale Investoren attraktiver machen, denn wir wollen, dass die Börsenbewertung deutscher Unternehmen auch ihrem tatsächlichen Wert entspricht. Der Kodex entwickelt ferner Regeln für Vorstände und Aufsichtsräte zur Offenlegung von Interessenkonflikten und macht Vorschläge zur Arbeit des Aufsichtsrats, zur Bildung von Ausschüssen, zur Transparenz beim Handel in Aktien der Gesellschaft und zum Aktienbesitz der Organe. Er befasst sich ferner mit der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der Offenlegung seiner Beziehungen zur Gesellschaft gegenüber dem Aufsichtsrat. Dies sind nur Beispiele der vielfältigen Empfehlungen und weiteren Anregungen, die der Kodex vorsieht. Darüber hinaus wird die Kommission die Entwicklung der Corporate Governance in Gesetzgebung und Praxis verfolgen und mindestens einmal jährlich prüfen, ob der Kodex angepasst werden sollte."


      Die Bundesjustizministerin Prof. Dr. Däubler-Gmelin und der Vorsitzende der Regierungskommission Dr. Cromme heben gemeinsam hervor:

      "Die jüngste Unternehmenskrise in den Vereinigten Staaten, die das Vertrauen der internationalen Finanzmärkte erschüttert hat, zeigt uns nur zu deutlich: Corporate Governance ist keine einmalige Sache, Corporate Governance bedeutet eine ständige Anstrengung von Gesetzgebung, Wirtschaft und aller am Wirtschaftsleben Beteiligten um die Verbesserung unseres rechtlichen Rahmens und unseres Standorts".

      Die Kodex-Kommission "Corporate Governance", die heute ihre Ergebnisse präsentiert, geht auf die Vorgaben der Regierungskommission gleichen Namens zurück. Die Bundesjustizministerin hat die Kommission am 24. August 2001 vorgestellt. Die aus herausragenden Spitzenmanagern und Experten der Wirtschaft bestehende Kodex-Kommission hat ihre Arbeit am 6. September aufgenommen und einen ersten Entwurf als Grundlage für eine breite öffentliche Diskussion am 18. Dezember 2001 ins Internet gestellt. Sie hat einen "Code of Best Practice" erarbeitet, also Regeln, Verhaltensstandards und Offenlegungspflichten, die zu einer guten Unternehmensführung gehören. Die Unternehmen, die sich den Regeln nicht unterwerfen, müssen dies durch eine Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat deutlich sagen.

      Die Teilnehmer der Kommission sind in der Anlage zu dieser Presseerklärung aufgeführt.

      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:23:38
      Beitrag Nr. 14 ()
      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)


      Dienstag, 16.04.2002, 12:13

      INTERVIEW: Insider-Handel kaum aufdeckbar - strengere Regeln nötig

      BAMBERG (dpa-AFX) - Das Aufdecken eines Insider-Geschäfts an der Börse ist aus Sicht von Experten mit den aktuellen Instrumenten kaum möglich. Das Analysieren auffälliger Kurs- und Umsatzbewegungen sei als Ermittlungsansatz wenig aussagekräftig, sagte der Finanzexperte Andreas Oehler, Professor an der Universität Bamberg, am Dienstag in einem dpa-Gespräch. Es gebe oft ganz rationale Gründe für solche Ausschläge. "Es müssen schon Tipps durch Neider oder große eigene Dummheit dazukommen, um vor Gericht zu landen", sagte Oehler.

      Der Experte forderte eine "volle Transparenz" der Depots von "Primärinsidern" wie zum Beispiel Vorstandsmitgliedern, Fondsmanagern und Börsenexperten in den Medien gegenüber dem Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel.

      "Die gesetzlichen Regelungen haben große Lücken", sagte Oehler. Obendrein führten Ermittlungen selten zu Prozessen. "Es ist bisher praktisch niemand verurteilt worden, der durch Aufsichtsbehörden selbstständig entdeckt worden wäre", sagte Oehler. Das Ausmaß des Insiderhandels sei nicht abzuschätzen. Es gebe dazu keine seriöse Größenordnung, meinte Oehler. "Doch wenn die Lücken groß sind, ist der Anreiz vorhanden, obendrein kommt es selten zu Sanktionen." Bei einer Verurteilung drohen hohe Geldstrafen oder mehrjährige Haft.

      BÖRSENPROFIS WERDEN VORSICHTIGER

      Innerhalb der Unternehmen gebe es zwar einen "Compliance-Officer", dem Kauf und Verkauf von Aktien der eigenen Firma gemeldet werden müssten, aber dies helfe Ermittlern im Zweifelsfall nicht weiter, sagte Oehler. Neue gesetzliche Regeln müssten auch für alle gelten, die zum Beispiel als Moderator einer Börsen-Sendung "frei zugängliche Informationen medienwirksam verarbeiten."

      Allerdings sei die Befürchtung, in den Verdacht des Insider-Handels zu kommen, zum Beispiel bei manchen Fondsmanagern der Banken inzwischen so ausgeprägt, dass sie bewusst auf den Erwerb bestimmter Aktien fürs Privatdepot verzichten. "Da werden dann keine Aktien aus dem Bereich der eigenen Unternehmensgruppe oder der eigenen Fonds gekauft."/rö/DP/jkr



      info@dpa-AFX.de

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 09:24:25
      Beitrag Nr. 15 ()
      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)




      Mittwoch, 24.04.2002, 09:17

      KPMG will 45 bereits geprüfte Neue-Markt-Firmen erneut unter die Lupe nehmen

      DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die wegen mehrerer Bilanzskandale unter Druck geratene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG will alle 45 von ihren Prüfern bereits kontrollierten und testierten Firmenbilanzen am Neuen Markt nochmals unter die Lupe nehmen. Das sagte KPMG-Vorstandssprecher Harald Wiedmann dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) und reagierte damit auf auf wachsende Kritik an der Arbeit der Gesellschaft. Von einer rückwirkenden Kontrolle wäre etwa jedes siebte Neue-Markt-Unternehmen betroffen./ck/af/zb

      Avatar
      schrieb am 23.05.02 12:19:48
      Beitrag Nr. 16 ()
      INTERVIEW

      Standard & Poor`s Gewinnrevolution

      Die Ratingagentur Standard & Poor`s hat vergangene Woche eine Revolution angezettelt: Fortan soll Schluss sein mit undurchsichtigen Pro-forma-Gewinnzahlen - durch neue Berechnungsmethoden will S&P die "wahren Gewinne" der Unternehmen offen legen. SPIEGEL ONLINE sprach mit Kenneth Shea, Direktor bei S&P, über die neuen Regeln.

      SPIEGEL ONLINE: Standard and Poor`s akzeptiert nicht länger die Pro-forma-Gewinne, die Unternehmen ausweisen, sondern errechnet stattdessen eigene "core earnings". Kritiker sagen, der Vorstoß stifte noch mehr Verwirrung. Brauchen Anleger wirklich eine weitere Gewinnkategorie?
      Kenneth Shea: Wir wollen den Anlegern einen Maßstab geben, der die Gewinnsituation der Unternehmen korrekt wiedergibt und Vergleiche erlaubt. Das Konzept der Pro-Forma-Gewinne wird inzwischen so willkürlich gehandhabt, dass Unternehmen viele Kosten einfach ignorieren, obwohl sie zum laufenden Geschäft gehören. Die Unternehmen blasen so ihre Gewinne auf. Viele Anleger haben Geld verloren, weil sie nicht richtig über die Gewinnaussichten aufgeklärt waren. Während einige konservative Unternehmen alle Kosten abziehen, nutzt der Rest die Flexibilität der GAAP-Regeln aus. Das Ergebnis ist, dass der Anleger zwei Unternehmen nicht wirklich vergleichen kann. Die "core earnings" hingegen sind transparent, konsistent und direkt vergleichbar.

      SPIEGEL ONLINE: Was haben Sie geändert?

      Shea: In den "core earnings" wird alles berücksichtigt, was zum laufenden Geschäft eines Unternehmens gehört: Dazu zählen die Kosten für Aktienoptionen, für Restrukturierung und Abschreibungen. Aktienoptionen sind Teil der Personalkosten, genauso wie Gehälter. Nicht zum laufenden Geschäft zählen hingegen Investitionsgewinne, wie sie etwa die Rentenkassen bei großen Unternehmen erzielen.

      SPIEGEL ONLINE: Bis Ende Mai wollen sie die "wahren Gewinne" für 4000 US-Unternehmen veröffentlicht haben. Wie weit werden die Gewinne dadurch nach unten korrigiert?

      Shea: Die Gewinne der im S&P 500 gelisteten Unternehmen sinken durchschnittlich um zehn Prozent. Am meisten betroffen sind der Technologie- und der Telekommunikations-Sektor, weil Manager dort generell mit Aktienoptionen bezahlt werden. Bei Cisco Systems vergrößert sich der ausgewiesene Verlust für 2001 von 14 Cents auf 35 Cents pro Aktie. Aber auch General Electrics Gewinn sinkt von 1,42 Dollar auf 1,11 Dollar pro Aktie. Hier macht sich der Abzug der Einnahmen aus dem Pensionsfonds bemerkbar. Der hatte vergangenes Jahr 19 Cents zum Gewinn beigetragen.

      SPIEGEL ONLINE: Das sind erhebliche Korrekturen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis vieler Aktien steigt dadurch automatisch an, die Aktien erscheinen gleich wieder überbewertet. Wollen Sie den Bärenmarkt verlängern?

      Shea: Ich glaube nicht, dass die "core earnings" große Marktbewegungen auslösen werden. Aber Sie haben Recht: Wenn die Anleger unsere Zahlen ernst nähmen, müssten sie sich zumindest von den Tech-Aktien weg zu den defensiveren Werten bewegen.

      SPIEGEL ONLINE: Bisher ist die Suche nach den "wahren Gewinnen" ein Alleingang. Aber letztendlich kann sich Ihr Konzept nur durchsetzen, wenn die gesamte Wall Street mitzieht. Warum haben Sie sich nicht mit dem FASB, das die offiziellen Bilanzierungsregeln erstellt, abgesprochen?

      Shea: Wir unterhalten uns ständig mit dem FASB und anderen Spielern. Aber wir fühlten, dass wir den ersten Schritt machen müssen. Und wir haben sehr positives Feedback bekommen. Die Fonds stehen hinter uns, auch die Forschung. Und Warren Buffett hat uns gedankt. Wir behaupten nicht, dies sei die endgültige Lösung, der heilige Gral. Aber es ist ein Anfang, auf dem die Investment-Community aufbauen kann. Wir hoffen auf Nachahmer.

      SPIEGEL ONLINE: Thomson Financial/First Call, die die Konsens-Gewinnschätzung von Analysten veröffentlichen, haben sich bereits gegen die "core earnings" ausgesprochen. Was passiert, wenn der Markt weiterhin nach Pro-forma rechnet?

      Shea: First Call hat nicht die Aufgabe, Gewinne zu definieren. Sie tragen nur die Analystenmeinungen zusammen und geben dann den Durchschnitt bekannt.

      SPIEGEL ONLINE: Aber alle richten sich nach ihnen...

      Shea: Das macht es noch lange nicht korrekt...

      SPIEGEL ONLINE: Aber gewinnt nicht am Ende immer die Mehrheit?

      Shea: Wenn die Anleger sich für die alte Methode entscheiden, dann ist das eben so. Wir glauben aber, dass es genug Leute gibt, die mit den derzeitigen Bilanzierungs-Standards sehr unzufrieden sind. Wir haben eine Menge Unterstützer.

      SPIEGEL ONLINE: Werden Sie in Zukunft auch die "wahren Gewinne" von nicht-amerikanischen Unternehmen veröffentlichen?

      Shea: Das wäre Phase zwei, aber so weit sind wir noch nicht. Wir würden wahrscheinlich mit den Unternehmen in unseren eigenen Indizes, dem Euro-350 und dem Tokio-100, beginnen. Aber nicht mehr in diesem Jahr.

      Das Interview führte Carsten Volkery

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 12:38:42
      Beitrag Nr. 17 ()
      Paule,

      Deine Beiträge sind schon interessant, aber ich Dein ständiges zynisches Lachen finde ich eher abartig.

      Was in Amerika positiv ist, daß S&P, die SEC, die Banken sich Gedanken machen und sich wirklich was tut, die Regeln sich wirklich verändern und man auf die Wünsche der Anleger reagiert.

      Was passiert hingegen hier in Europa? Wie lange dauert hier in Europa auch nur eine klitzekleine Veränderung?

      Und glaub bloss nicht, daß in Europa alles gold ist, was da so glänzt.

      Kole
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 20:11:37
      Beitrag Nr. 18 ()
      @Kole,

      die machen sich erst Gedanken, wenn sie die Hosen voll haben, verklagt zu werden. Im übrigen ist es vollkommen wurst, ob man ein Europa oder in den USA aufgrund geschönter Unternehmensdaten investiert hatte.

      Wenn das Geld weg ist, dann ist es weg.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 20:59:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      finance online-Nachricht (USA)




      Freitag, 24.05.2002, 19:40

      NASDAQ verschärft Regeln

      Die amerikanische Computerbörse NASDAQ hat am Freitag bekannt gegeben, dass sie neue bzw. schärfere Regeln eingeführt hat, welche unethisches Verhalten der Manager von notierten Aktiengesellschaften verhindern sollen.


      Die wesentlichste Veränderung besteht darin, dass die Aktionäre nun Mitarbeiter-Beteiligungs-Programmen zustimmen müssen. Bislang konnte die Geschäftsführung diese Programme ohne die Zustimmung der Teilhaber einführen. Mitarbeiter-Optionen, die maßgeblich das Leistungsbewusstsein des einzelnen Arbeitnehmers fördern sollen, haben in jüngsten Vergangenheit auch ihre Schattenseite verstärkt zu Tage treten lassen, nämlich die teils skrupellose Bereicherung von Managern auf Kosten der Aktionäre.


      Populäre amerikanische Wirtschaftsführer wie Alan Greenspan, Warren Buffet und Intel CEO Craig Barret fordern darüber hinaus, dass die Aufwendungen für Mitarbeiter-Beteiligungsprogramme als Ausgaben in den Gewinn- und Verlustrechnungen sich wiederfinden.Die Aktien für die Mitarbeiter-Beteiligungsprogramme werden meist als junge Aktien ausgeschüttet und verwässern somit den Anteil der eigentlichen Aktionäre. Außerdem geht es bei diesen Programmen teilweise um soviel Geld, dass einzelne Manager sich auch zu gesetzeswidrigen Handlungen haben hinreißen lassen, wie der Fall Enron gezeigt hat.


      Weitere Veränderungen betreffen :


      das einfachere Delisting von der NASDAQ im Falle von Falschangaben durch ein Unternehmen,


      eine News-Veröffentlichung, falls Auditoren die Weiterführung eines Konzerns stark bezweifeln und


      die Begrenzung von Kompensationszahlungen für unabhängige Mitglieder des Aufsichtsrats.




      info@finance-online.de

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 15:58:59
      Beitrag Nr. 20 ()
      Nach dem Enron-Skandal

      „USA brauchen neue Bilanzregeln“

      SZ-Gespräch mit dem Chef der weltgrößten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC



      Von Karl-Heinz Büschemann
      München – Für Sam DiPiazza, Chef von PricewaterhouseCoopers, muss die US-Wirtschaft von den amerikanischen Bilanzierungsregeln Abschied nehmen. Der Fall Enron/Andersen sei für Aktionäre und Kapitalmärkte eine Tragödie. Der Chef der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der Welt hält die Kontrolle der Prüfer durch eine Regierungsbehörde für richtig.


      Die US-Wirtschaft wird nach der Pleite des texanischen Energiekonzerns Enron die amerikanischen Bilanzrichtlinien (US-GAAP) aufgeben und auf die in Europa entwickelten Internationalen Bilanzierungsregeln (IAS) umsteigen müssen. Das sagte Sam DiPiazza, der Chef von PricewaterhouseCoopers (PwC), der weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Im Falle Enron hatte sich herausgestellt, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen große Fehler bei der Prüfung der Bilanzen gemacht hat; dafür ist Andersen von den US-Behörden verklagt worden. „Enron/Andersen hat die Mängel des US-Bilanzierungssystems US- GAAP zum Vorschein gebracht“, sagt DiPiazza, der Anfang 2001 die Führung von PwC übernommen hat. Die US-Bilanzierungspraxis sei sehr stark zu einem System unübersichtlicher Regeln geworden, das durch die tägliche Praxis stetig erweitert wurde. Dadurch seien die Bestimmungen immer technischer geworden.

      „Europas System ist besser“

      „Wichtiger wäre es, von Grundsätzen bestimmte Bilanzierungsstandards zu haben“, meint DiPiazza. Das gäbe den Prüfern bessere Kriterien für ihre Arbeit und führe zu höherer Transparenz. Die Kapitalmärkte könnten das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen. Die Internationalen Bilanzierungsregeln (IAS) sind ein Gegenentwurf zu US-GAAP. „IAS ist das bessere System“, sagt DiPiazza. „Die amerikanische Wirtschaft versteht jetzt, dass es mit den US-Regeln große Probleme gibt.“

      Die Enron/Andersen-Krise sei eine Tragödie für die Aktionäre, für Andersen und für die Finanzmärkte. „Das Vertrauen in den Kapitalmarkt ist extrem niedrig“, sagt DiPiazza. Seine Gesellschaft werde beweisen, dass sie sich Zielen wie hoher Qualität, Unabhängigkeit und Objektivität verpflichtet fühle. „Die Märkte sind anspruchsvoller geworden.“ Alle Prüfungsfirmen müssten höhere Standards anstreben. „Wenn der Enron-Fall eine gute Seite hat, dann die, dass man sich jetzt mehr um Transparenz, Ehrlichkeit und Integrität kümmert.“

      PwC, die größte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der Welt mit weltweit 150000 Beschäftigten, wird von Andersen nur kleine Teile übernehmen, zum Beispiel die chinesische Filiale mit 6000 Beschäftigten. Die Eingliederung größerer Andersen-Büros sei nicht vorgesehen, weil die kulturellen Unterschiede der Firmen zu groß seien. Zudem sei die Übernahme von Andersen- Filialen wegen möglicher juristischer Folgen des Enron-Desasters sehr riskant. PwC sei groß genug, betonte DiPiazza. Die Firma profitiert aber auf der Kundenseite. In den USA hat sie inzwischen ein Viertel der großen Andersen- Mandate übernommen. PwC hat nach Angaben des Vorsitzenden schon zwei Jahre vor dem Enron-Skandal die Trennung der Wirtschaftsprüfungssparte von der Management-Beratung beschlossen, die bislang noch ein Drittel des Firmenumsatzes macht. Nur solche Beratung, die dem Wirtschaftsprüfungsgeschäft nahe steht, werde das Unternehmen beibehalten.

      Die Branche der Wirtschaftsprüfer habe durch den Enron-Fall einen Image-Schaden erlitten, räumt DiPiazza ein. Das gleiche gelte für den gesamten Kapitalmarkt. Gute Firmen, die noch vor sechs Monaten zu überhöhten Kursen gehandelt wurden, seien jetzt zu niedrig bewertet. „Darauf müssen wir reagieren.“ DiPiazza glaubt aber nicht, dass Enron und andere Firmen wegen nachlässiger Arbeit der Wirtschaftsprüfer zusammengebrochen seien. „Fehlerhafte Wirtschaftsprüfung führt nicht in die Pleite. Dafür können nur Management-Fehler und falsche Strategien sorgen.“ Nachlässige Prüfung könne das Problem aber verstärken. Bei Enron habe es eine Unternehmenskultur gegeben, möglichst riskante Geschäfte zu machen. „Da ist ein Geschäftsmodell gescheitert.“

      DiPiazza hält es für richtig, dass in den USA eine neue Regierungsbehörde geschaffen werden soll, die die Arbeit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften kontrollieren soll. „Das wird unserer Branche helfen.“ Europa stehe vor dem gleichen Problem und müsse sich eine ähnliche Kontrollbehörde schaffen.



      :D

      Was war nun Schuld? Das Regelwerk, oder diejenigen die das Regelwerk zum Schaden der Aktionäre nach eigenem Gusto passend hingebogen haben?

      Wenn nichts mehr hilft, dann schafft man eine neue Behörde. Das ist ja schon fast typisch deutsch.
      :laugh:

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 16:54:45
      Beitrag Nr. 21 ()
      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)


      Dienstag, 25.06.2002, 16:12

      Meldepflicht für Top-Manager vom Neuen Markt ändert sich

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse passt die bestehende Meldepflicht für Top-Manager am Neuen Markt an neue Gesetzesregeln an und weicht sie damit in einigen Punkten auf. Von 1. Juli an müssen Vorstände und Aufsichtsräte ihre Wertpapiergeschäfte erst melden, wenn sie innerhalb von 30 Tagen Geschäfte im Wert von 25.000 Euro tätigen. "Die Vorgaben des 4. Finanzmarktförderungsgesetzes treten an die Stelle der Regeln am Neuen Markt", sagte ein Sprecher der Deutschen Börse AG am Dienstag in Frankfurt.

      Damit gibt die Deutsche Börse ihre strengeren Regeln auf, die bislang für den Neuen Markt galten. Bislang mussten auch kleine Käufe und Verkäufe von Aktien des eigenen Unternehmens gemeldet werden. Auch bei der Meldefrist orientiert sich die Börse an den undeutlicheren Vorgaben des Gesetzes. Die Manager müssen ihre Geschäfte laut Gesetz "unverzüglich" melden. Bislang galt eine Frist von drei Börsentagen. Strengere Vorschriften gelten dafür für Angehörige. Denn künftig müssen auch Ehepartner und enge Familienmitglieder der Spitzenkräfte Wertpapiergeschäfte melden./yo/DP/sh

      :laugh:

      :laugh:Topmanager vom Neuen Markt:laugh:

      Mit dem Topmanager der Würstchen-Bude in der Nähe bin ich sehr zufrieden.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 09:48:16
      Beitrag Nr. 22 ()
      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)




      Dienstag, 17.09.2002, 07:00

      Aktieninstitut fordert zentrale Staatsanwaltschaft für Kapitalmarktdelikte

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der bei Wirtschaftsdelikten oft überforderten Rechtsprechung hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) die Schaffung einer zentralen Staatsanwaltschaft für Kapitalmarktdelikte gefordert. Diese Staatsanwaltschaft solle eng mit der Finanzaufsichtsbehörde BAFin kooperieren, sagte Rüdiger von Rosen, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DAI am Montagabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Dabei solle ein Strafmaß möglich sein, das den Vorteil des kriminellen Handelns völlig abschöpfe und eine zusätzliche Strafkomponente enthalte.

      Von Rosen plädierte für eine persönlichen Haftung von Vorstand und Aufsichtsrat. Wenn nur das Unternehmen für die Folgen falscher Angaben schadenersatzpflichtig sei, dann habe unter Umständen der geschädigte Aktionär indirekt als Miteigentümer selber die Schadenersatzansprüche zu bedienen.

      STRAFRECHT VOR SCHADENERSATZ

      Nach deutschem Recht gebe es Schadenersatzforderungen von Investoren zumeist erst, nachdem es zu einer strafrechtlichen Verurteilung gekommen sei, sagte von Rosen. "Diese Regelung scheint mir vernünftig. Sie bedingt aber, dass die Rechtsprechung auch in der Lage ist, strafrechtliche Prozesse schnell und mit Erfolg zu führen." Richter und Staatsanwälte, die sonst Verkehrsdelikte behandelten, könnten Kapitalmarktdelikte nicht in angemessener Zeit ahnden. Deshalb sei eine zentrale Staatsanwaltschaft für Kapitalmarktdelikte nötig.

      Von Rosen mahnte aber, gleichzeitig die Unternehmen vor der Klagewut "räuberischer Aktionäre" zu schützen. Es komme vor, dass Aktionäre das Recht auf Anfechtungsklagen gegen Beschlüsse von Hauptversammlungen missbrauchten, um sich den "aus der Verzögerung resultierenden `Lästigkeitswert`" der Klage abkaufen zu lassen. Hier sollten gesetzliche Regelungen Abhilfe schaffen. Bei ergebnislosen Ermittlungen müsse zudem die Behörde dem zuvor Verdächtigten und der Öffentlichkeit das negative Ergebnis mitteilen./hn/sh





      info@dpa-AFX.de

      :D


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