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    Rot-Grün hat versagt: Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert - 500 Beiträge pro Seite (Seite 3)

    eröffnet am 30.08.01 19:33:40 von
    neuester Beitrag 12.07.07 12:07:11 von
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      schrieb am 22.04.06 09:25:46
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      schrieb am 22.04.06 09:26:34
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      schrieb am 30.04.06 07:56:15
      Beitrag Nr. 1.003 ()
      Quelle: http://www.n-tv.de

      Sonntag, 30. April 2006
      Begehrlichkeiten wachsen
      Kassen warnen vor Defizit

      Am Montagabend tagen bekanntlich die Koalitionsspitzen, um die Marschroute der gemeinsamen künftigen Regierungsarbeit festzulegen. Daraus erwachsen Begehrlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. So warnen schon jetzt die Krankenkassen vor einem "möglichen Milliardendefizit" im kommenden Jahr, sollten die Politiker die Gesundheitskosten nicht in den Griff bekommen.

      Der Chef der Techniker Krankenkasse, Norbert Klusen, geht anderenfalls von einem Fehlbetrag von sechs Milliarden Euro für die gesetzlichen Kassen aus. Der "Bild am Sonntag" sagte er: "Die Beiträge müssten dann um etwa 0,6 Prozent steigen."

      Auch der Chef der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), Ingo Kailuweit, forderte die Politik zum Handeln auf: "Kurzfristig muss verhindert werden, dass die Krankenkassen 2007 erneut in ein großes Defizit rutschen." Langfristig solle die große Koalition einen Fahrplan entwickeln, um Finanzierung und Krankenversorgung durch Praxisärzte, in Kliniken und mit Arzneimitteln neu zu regeln.

      Kurz vor dem Treffen am Montagabend kommt die schwarz-rote Facharbeitsgruppe zu ihrer ersten regulären Sitzung zusammen. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, die Finanzierung des solidarischen Gesundheitssystems auf eine solidere Basis zu stellen. Mit Spannung wird erwartet, ob es schon am Montag zu einem Durchbruch in grundsätzlichen Fragen kommt. CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder will eine Art Soli-Zuschlag zur Finanzierung der Reform. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nannte den Vorstoß einen Vorschlag von mehreren diskussionswürdigen Modellen.
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      schrieb am 30.04.06 07:57:20
      Beitrag Nr. 1.004 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.281.008 von Aktienkrieger am 22.04.06 09:26:34Beck gegen Einfrieren des Arbeitgeberbeitrags zur Krankenversicherung
      Samstag 29. April 2006, 11:04 Uhr


      Berlin (AP) SPD-Chef Kurt Beck hat ein Einfrieren des Arbeitgeberbeitrages zur Krankenkasse der Arbeitnehmer abgelehnt. Vor der Spitzenrunde zur Gesundheitsreform am Montag sagte Beck der «Berliner Zeitung» (Samstagsausgabe): «Es kann nicht einfach eine Seite von möglichen Kostentwicklungen freigestellt werden.» Diese Kostenbeteiligung ist schließlich auch ein Anreiz für Arbeitgeber, weiter für ein kostengünstiges und effizientes Gesundheitswesen einzutreten.
      Bislang wird der Arbeitnehmerbeitrag zur Krankenkasse von Arbeitgeber und Mitarbeiter je zur Hälfte getragen. So sind beide Seiten von


      steigenden Beiträgen gleich stark betroffen. Ein Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge ist wiederholt als Beitrag zur Senkung der Lohnnebenkosten ins Gespräch gebracht worden. Es hätte zur Folge, dass künftige Beitragsanhebungen von den Arbeitnehmern allein getragen werden müssten.
      Für die SPD-Fraktion schloss am Samstag ihr Geschäftsführer Olaf Scholz eine einseitige Belastung der Arbeitnehmer durch die Gesundheitsreform aus. Die Finanzierung müsse solidarisch erfolgen, sagte er der Tageszeitung «Die Welt».

      Die Gespräche der Spitzen von Union und SPD am Montag in Berlin werden laut Beck eine «Etappe» auf dem Weg zu einer Gesundheitsreform sein. Eine vernünftige Lösung brauche Zeit. Die zuständige Ministerin Ulla Schmidt hat Eckpunkte für eine Gesundheitsreform bis zur parlamentarischen Sommerpause angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 30.04.06 07:58:05
      Beitrag Nr. 1.005 ()
      Union kündigt höhere Gesundheitskosten an
      Samstag 29. April 2006, 15:09 Uhr

      Berlin (AP) Krankenversicherte müssen sich auf höhere Ausgaben für die Gesundheit einstellen. Das machten Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere hochrangige Unionspolitiker am Wochenende deutlich. Wenige Tage vor der nächsten Spitzenrunde zur Gesundheitsreform stellte SPD-Chef Kurt Beck klar, dass die SPD eine einseitige Belastung der Arbeitnehmer nicht hinnehmen will.
      Merkel sagte in Königswinter vor der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, die Patienten sollten über eine stärkere eigene Beteiligung zu «mündigen Mitgestaltern des Systems» werden. «Nur wer weiß, was etwas kostet,


      ist ein mündiger Mitsprecher, und daher muss das Element der Zuzahlung als Steuerungselement in das System eingearbeitet werden.»
      Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sagte: «Wir können den Bürgern nicht versprechen, dass sie dauerhaft weniger für ihre Gesundheit aufbringen werden. Die Belastungen werden steigen.» Wenn bei den Ausgaben nicht gehandelt werde, würden die Belastungen sogar stark steigen. Künftig müsse der Einzelne merken, wie stark sein Verhalten die Kosten des gesamten Systems beeinflusse, erklärte das CDU-Präsidiumsmitglied.

      Der Sozialexperte der Union und amtierende Verbraucherminister Horst Seehofer zeigte Sympathien für die Idee eines Gesundheitsfonds, den Unionsfraktionschef Volker Kauder vorgeschlagen hatte. Das sei eine gute Basis für weitere Beratungen, sagte Seehofer.

      SPD-Chef Beck wandte sich gegen ein Einfrieren des Arbeitgeberbeitrages zur Krankenkasse. «Es kann nicht einfach eine Seite von möglichen Kostentwicklungen freigestellt werden.» Diese Kostenbeteiligung ist schließlich auch ein Anreiz für Arbeitgeber, weiter für ein kostengünstiges und effizientes Gesundheitswesen einzutreten, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident.

      Bislang wird der Arbeitnehmerbeitrag zur Krankenkasse von Arbeitgeber und Mitarbeiter je zur Hälfte getragen. So sind beide Seiten von steigenden Beiträgen gleich stark betroffen. Ein Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge ist wiederholt als Beitrag zur Senkung der Lohnnebenkosten ins Gespräch gebracht worden. Es hätte zur Folge, dass künftige Beitragsanhebungen von den Arbeitnehmern allein getragen werden müssten.

      Für die SPD-Fraktion schloss am Samstag ihr Geschäftsführer Olaf Scholz eine einseitige Belastung der Arbeitnehmer durch die Gesundheitsreform aus. Die Finanzierung müsse solidarisch erfolgen.

      Beck machte deutlich, dass bei dem Treffen von Partei- und Fraktionsspitzen mit den Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Gesundheitsreform, Ministerin Ulla Schmidt und dem CSU-Politiker Wolfgang Zöller, noch keine Entscheidungen fallen. Vernünftige Lösungen brauchten Zeit. Schmidt hat Eckpunkte bis zur parlamentarischen Sommerpause angekündigt.

      (Quellen: Koch in «Welt am Sonntag», Seehofer in der «Süddeutschen Zeitung», Beck in der «Berliner Zeitung», Scholz in «Die Welt»)

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      schrieb am 06.05.06 07:40:17
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      schrieb am 06.05.06 19:43:23
      Beitrag Nr. 1.007 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.452.712 von Aktienkrieger am 06.05.06 07:40:17Diese Arztbesuchsgebühr ist vom Tisch, war wohl eine ENTE :D
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      schrieb am 12.05.06 16:57:40
      Beitrag Nr. 1.008 ()
      Ärzteschaft
      Spitzengespräch ohne Ergebnisse - Marburger Bund lehnt TdL-Angebot ab


      Frank Ulrich Montgomery: Arbeitgeber bieten "Mogelpackungen" an /dpa

      Dresden - Nach dem erneuten Scheitern der Tarifverhandlungen für die deutschen Uni-Ärzte werden die Streiks an den Kliniken massiv ausgeweitet. Das Spitzengespräch zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und der Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Dresden wurde in der Nacht zum Freitag ohne Ergebnis abgebrochen. Der Marburger Bund kündigte daraufhin eine Ausweitung der Streiks ab Montag an. Die Arbeitgeber boten zwar eine Gehaltserhöhung um rund 16 Prozent an. Der Marburger Bund lehnte das Angebot ab, weil es nach seinen Angaben durch die gleichzeitige Erhöhung der Arbeitszeit auf 42 Stunden ohne Lohnausgleich und den Wegfall des Weihnachtsgeldes nur einen Einkommenszuwachs von einem Prozent bedeuten würde. :laugh:

      Das „großspurig angekündigte Angebot“ des TdL-Verhandlungsführers und niedersächsischen Finanzministers Hartmut Möllring (CDU) :D habe sich als „Treppenwitz“ herausgestellt, erklärte der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery. Die Gewerkschaft habe Flexibilität bei den Arbeitszeiten und den Bereitschaftsdiensten angeboten sowie Stabilität mit einer langen Vertragslaufzeit bis Ende 2009. Montgomery warf den Arbeitgebern im Hessischen Rundfunk vor, sie machten „Rechentricks“ und böten „Mogelpackungen“. Eine faktische Lohnerhöhung von einem Prozent sei „einfach viel zu wenig angesichts der schwierigen Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern.“ Der Marburger Bund war ursprünglich mit der Forderung nach einer Lohnerhöhung um 30 Prozent in die Gespräche gegangen.

      Möllring reagierte dagegen mit Unverständnis :laugh: auf die Haltung der Gewerkschaft. Nach seinen Angaben würde zum Beispiel ein Arzt im ersten Jahr nach dem Angebot der Länder 510 Euro pro Monat mehr Geld bekommen. Er glaube deshalb nicht, dass die Bevölkerung für die Ablehnung des Marburger Bundes Verständnis habe, sagte der niedersächsische Finanzminister im Fernsehsender n-tv. Auch der nordrhein-westfälische Finanzminister Helmut Linssen (CDU) kritisierte die Haltung der Ärzte. Er habe kein Verständnis für die Fortsetzung der Streiks, sagte er im RBB-Inforadio.

      Ab Montag werden die Klinik-Ärzte nach Angaben des Marburger Bundes nicht mehr nur tage-, sondern wochenweise ihre Arbeit niederlegen. Bundesweit sollen 35 Kliniken in den Arbeitskampf eingebunden werden. Möllring werde ab Montag eine Streikwelle erleben, „die sich gewaschen hat“, erklärte Montgomery.

      Unterdessen forderte die Patietenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, die Tarifpartner auf, sich „endlich“ zu einigen. „Mit jeder weiteren Stunde, in der aufgrund des Streiks kaum operiert wird, vergrößert sich die Verunsicherung der Patientinnen und Patienten. Zunehmend wenden sich verzweifelte Menschen an mich, die von Krankenhäusern abgewiesen werden.", so Kühn-Mengel in Berlin. Für hoch qualifizierte Leistungen müssten zwar die Rahmenbedingungen wie Bezahlung und Arbeitszeit stimmen, die Verantwortung gegenüber dem Patienten dürfe aber nicht vernachlässigt werden, mahnte die Patientenbeauftragte. /afp/EB

      -----------------------------------------------------------------


      In diversen Unikliniken geht bereist nur noch das Notfallprogramm im OP.

      Die jahrzehntelange Verarschung hat einfach jetzt ein Ende.

      ich drücke den Kollegen alle zur Verfügiung stehenden Daumen, habe ja selbst ewig in dieser Knochen-Mühle wie ein Leibeigener
      Raubbau an mir betrieben...
      Avatar
      schrieb am 13.05.06 08:13:52
      Beitrag Nr. 1.009 ()
      Koalition berät weiter über Gesundheitsreform
      Donnerstag 11. Mai 2006, 09:43 Uhr


      Berlin (dpa) - Die Arbeitsgruppe von Union und SPD zur geplanten Gesundheitsreform hat in Berlin ihre dritte Verhandlungsrunde begonnen. Vor der besonders strittigen Frage, wie die Einnahmen der Krankenkassen gesichert werden können, will der 16-köpfige Kreis unter Leitung von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt über Strukturveränderungen wie ambulante und stationäre Versorgung und mehr Wettbewerb beraten. Ergebnisse der bis Juni geplanten Verhandlungen werden zunächst nicht erwartet.
      Avatar
      schrieb am 13.05.06 19:12:21
      Beitrag Nr. 1.010 ()
      Ausbeutung ärztlicher Moral

      Daß Ärzte streiken, ist genauso ungewöhnlich wie ein Elternstreik. Denn Ärzte sind zur Hilfeleistung nicht nur moralisch, sondern auch per Gesetz verpflichtet. Oder sollte man den Satz lieber umgekehrt formulieren und sagen: nicht nur kraft Gesetzes, sondern auch und vor allem durch die Moral? Denn was sollte mehr gelten, der Buchstabe des Gesetzes oder die Forderungen der Moral?

      Seit der Antike, seit Hippokrates, dessen Eid die Ärzte immer noch nachsprechen, hat der Arzt unter allen Berufen eine Sonderstellung genossen; einen Mann, mehr wert als viele andere, nennt ihn Homer. So war und blieb es durch die Jahrhunderte, bis sich der Staat der Sache annahm, die Ärzte an die Kette legte und ihnen einen Sicherstellungsauftrag verpaßte. Er hat die Ärzte, auch die niedergelassenen, zu Staatsangestellten degradiert.

      Was Angestellte dürfen, dürfen Ärzte, die ihren Beruf ernst nehmen, noch lange nicht, streiken nämlich. Sie unterhalten zum Patienten, der nur in der Sprache der Unternehmensberater "Kunde" heißt, ein besonderes Verhältnis, das durch den Eingriff Dritter allenfalls gestört werden kann. Von diesen Dritten wimmelt es in Deutschland; sie haben die beiden Hauptfiguren, den Arzt und den Kranken, an den Rand des Geschehens gedrängt. Genauso wie der Kranke steht der Arzt nicht mehr im Mittelpunkt, sondern im Wege.

      Und das bekommt er auch zu spüren, vor allem, wenn er jung ist. Daß er zum Hilfsbedürftigen in einem besonderen Verhältnis steht, wird von der Wohlfahrtsindustrie nicht etwa honoriert oder auch nur anerkannt, sondern planmäßig ausgebeutet. "Die werden es nicht wagen", hieß es so lange, bis sie es eben doch gewagt haben. So sieht die Solidarität in praxi aus. Sie ist zu einem anderen Wort für Ausbeutung geworden.

      Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nachdem die Gesundheit dem Staat in die Hände gefallen ist, sind Vorschriften und Kontrollen wichtiger als die Gebote der Moral. Seither werden die Krankenschwestern importiert, die Ärzte werden exportiert. Das kommt dabei heraus, wenn sich eine übergeschnappte Wohlfahrtsindustrie einbildet, Gesundheit sei das Resultat bürokratischen und nicht ärztlichen Handelns. Konrad Adam, Die WELT,
      Dem kann ich nicht viel mehr hinzufügen.
      Avatar
      schrieb am 13.05.06 19:30:45
      Beitrag Nr. 1.011 ()
      Interessant wäre irgendwann zu erfahren, ob in der Zeit der Ärztestreiks mehr Menschen gestorben sind als vor und nach den Streiks.
      Avatar
      schrieb am 13.05.06 19:34:55
      Beitrag Nr. 1.012 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.558.928 von StellaLuna am 13.05.06 19:30:45evtl. geht auch der Sterbequote zurück, da keine Kunstfehler und Krankenhausinfektionen entstehen :D
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 16:40:15
      Beitrag Nr. 1.013 ()
      Vielleicht steigt ja auch die Qualität der Beiträge bei w.o. , wenn manche Vielschreiber nicht mehr posten.
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 17:03:17
      Beitrag Nr. 1.014 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.579.552 von fettinsky am 14.05.06 16:40:15Wir sollten pro Jahr ca. drei oder vier Wochen "Ärztestreik" einführen, das könnte unsere Sozialsysteme entlasten. Wenn chronisch Kranke und Schwerkranke einige Wochen nicht behandelt werden, da sie nicht unter "Notfall" laufen, könnte man einen Teil der Einsparungen die durch das vorzeitige Versterben entstünden, den Ärzten auf ihre Konten überweisen :D

      Andererseits habe ich gelesen, dass in einem Land die Zahl der Sterbefälle während eines Ärztestreiks massiv gesunken sind - ich halte das aber für einen üblen Joke!

      Und das ist auch ein interessanter Streikgrund:

      HUNGERSTREIK IN INDIEN

      Ärzte wehren sich gegen "niedere Kasten"

      In indischen Kliniken begannen zahlreiche Ärzte und Assistenten heute einen nicht befristeten Hungerstreik. Sie wehren sich gegen eine gesetzliche Garantie, 27 Prozent aller Jobs an so genannte "OBCs" vergeben zu müssen - Angehörige niedrigerer Kasten.

      Neu Delhi - Die Überwindung des uralten Kastensystems, bei dem Menschen in einen gesellschaftlichen Stand hineingeboren werden, ohne große Möglichkeit, sich aus eigener Kraft zu verbessern, ist ein Staatsziel in Indien. Rund 27 Prozent aller vom Staat vergebenen Jobs sind per Gesetz Angehörigen der einst niedere Klassen genannten Gesellschaftsschichten vorbehalten.

      Gerecht ist selbst diese Quotierung noch nicht, denn die so genannten "Other Backward Classes" (OBCs) - ein Kunstbegriff, der mehrere der alten unteren Kasten zusammenfasst, jedoch nicht die "Unberührbaren" mit einschließt - machen gut die Hälfte der indischen Bevölkerung aus.
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,416088,00.html
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 20:04:13
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      Avatar
      schrieb am 14.05.06 20:04:33
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      Avatar
      schrieb am 14.05.06 20:05:01
      Beitrag Nr. 1.017 ()
      Barmer-Chef fordert zusätzliche Milliarden für die Krankenkassen
      Sonntag 14. Mai 2006, 14:50 Uhr

      Berlin (AP) Der Chef der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler, hat zusätzliche Steuerzuschüsse und neue Beitragseinnahmen in Milliardenhöhe für die gesetzliche Krankenversicherung gefordert. Zum einen müssten Beiträge auf Kapitaleinkünfte erhoben und dafür eine neue Beitragsbemessungsgrenze eingeführt werden, sagte Fiedler der Zeitung «Die Welt» (Montagausgabe). Zum anderen müsse der Staat versicherungsfremde Leistungen voll über Steuern finanzieren.
      Die möglichen zusätzlichen Beitragseinnahmen auf Kapitaleinkünfte bezifferte der Chef der bundesweit größten Krankenkasse auf sieben bis zehn Milliarden Euro. Aus der Staatskasse sollten darüber hinaus sechs bis sieben Milliarden Euro fließen. Als weitere mögliche Geldquelle für die gesetzliche Krankenversicherung nannte Fiedler eine Abgabe von Privatversicherten, die diese zusätzlich zu ihrer Versicherungsprämie aufbringen müssten. Außerdem müsse der Staat die Mehrwertsteuer auf Medikamente reduzieren. Deren Erhöhung im kommenden Jahr koste die Kassen knapp eine Milliarde Euro.
      Bei diesen Vorschlägen gehe es nicht darum, möglichst viel Geld für die gesetzlichen Kassen einzusammeln. Vielmehr müsse eine solidarische Finanzierung des Systems und seiner Leistungen auf bisherigem Standard gesichert werden, sagte Fiedler nach Angaben der Zeitung. Der Gesetzgeber dürfe nicht länger zulassen, dass sich besonders gut Verdienende durch Abwanderung in die private Krankenversicherung ihrem Beitrag entzögen. Er müsse für einen Ausgleich zwischen den Systemen sorgen.

      Fiedler wandte sich gegen eine Erhöhung der Zuzahlungen von Patienten. «Bevor wir diese Schraube weiterdrehen und überdrehen, muss die Politik ihr Versprechen einlösen und neue Finanzierungsgrundlagen für die Kassen schaffen», sagte er. Er unterstützte zudem Pläne von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, durch mehr Vertragsfreiheit für mehr Wettbewerb im System zu sorgen.
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 20:05:30
      Beitrag Nr. 1.018 ()
      Fünf-Euro-Praxisgebühr offenbar vom Tisch
      Sonntag 14. Mai 2006, 17:07 Uhr

      Berlin (AP) Eine Erhöhung der Praxisgebühr auf fünf Euro für jeden Arztbesuch ist offenbar vom Tisch. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt wandte sich am Sonntag öffentlich dagegen: «Ich hielte das für etwas, was unsinnig wäre, weil es keine Steuerungseffekte hat.» Schmidt bekräftigte, dass künftig auch Einkünfte neben dem Arbeitseinkommen zur Finanzierung der Krankenkassen herangezogen werden sollen. Dies unterstützte der Chef der Barmer Ersatzkasse, Eckart Fiedler. Zudem forderte er neue Milliardenbeträge aus der Staatskasse.
      Wenn Beiträge auf Kapitaleinkünfte erhoben und dafür eine neue Beitragsbemessungsgrenze eingeführt würde, könnten sieben bis zehn Milliarden Euro zusätzlich eingenommen werden, sagte Fiedler. Zum anderen müsse der Staat versicherungsfremde Leistungen voll über Steuern finanzieren. Das seien noch einmal sechs bis sieben Milliarden Euro. Als weitere mögliche Geldquelle für die gesetzliche Krankenversicherung nannte Fiedler eine Abgabe von Privatversicherten. Außerdem müsse der Staat die Mehrwertsteuer auf Medikamente reduzieren.
      Auch Fiedler wandte sich gegen eine Erhöhung der Zuzahlungen von Patienten. «Bevor wir diese Schraube weiterdrehen und überdrehen, muss die Politik ihr Versprechen einlösen und neue Finanzierungsgrundlagen für die Kassen schaffen», sagte er. Schmidt betonte abermals, die angeblich in der Koalition erwogene Erhöhung der Praxisgebühr von jetzt zehn Euro pro Quartal auf fünf Euro für jeden Arztbesuch sei in der Arbeitsgruppe Gesundheit nicht besprochen worden.

      Deren Arbeit sei voll im Gange, versicherte die SPD-Politikerin. Einzelheiten zur künftigen Finanzierung der Krankenversicherung nannte sie nicht. Zum Kauder-Modell eines Gesundheitsfonds, aus dem die Krankenkassen Pauschalen erhalten sollen, sagte sie: «Der Vorschlag wird einer derer sein, über die wir reden.»

      Sie bekräftigte den Willen der SPD, die Arbeitgeber «nicht aus der Verantwortung für ein bezahlbares Gesundheitswesen» zu entlassen. Allerdings sollen die Kosten für Arbeit begrenzt werden. «Das macht man, wenn auch andere Einkommen herangezogen werden», sagte die Ministerin.

      Sie bekräftigte auch die Pläne, bei der Gesundheitsreform mehr Möglichkeiten zu Einzelverträgen von Krankenkassen mit Ärzten und Krankenhäusern zu schaffen. Auch zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung müsse man faire Wettbewerbsbedingungen herstellen. Zudem müsse das Honorarsystem der Ärzte auf neue Füße gestellt werden.

      Die Barmer dementierte unterdessen Berichte über eine angeblich geplante Fusion mit den AOK-Landesverbänden Hamburg, Rheinland und Westfalen-Lippe dementiert. «Das entbehrt jeder Grundlage», sagte Barmer-Sprecherin Susanne Rüsberg-Uhrig der AP. «Es gibt keine solche Planung.» Das Münchner Magazin «Focus» hatte berichtet, die bundesweit größte Krankenkasse Barmer wolle die genannten AOK-Landesverbände 2008 schlucken, nachdem diese selbst 2007 fusioniert seien. Derzeit sind solche Fusionen verschiedener Kassenarten nicht erlaubt. Eine mögliche Änderung wird aber im Zuge der Reform debattiert.

      (Interviewquellen: Schmidt im Deutschlandfunk; Fiedler in der «Welt»)
      Avatar
      schrieb am 14.05.06 20:15:37
      Beitrag Nr. 1.019 ()
      Während eines mich übermannenden kleinen Mittagsschlafes heute hatte ich einen Traum, vielleicht auf die Lammkeule mit Knoblauchkruste zurückzuführen :
      Eine ungewisse Schwere erfaßte mich gepaart mit einem Herzschmerz. Vorsorgliche Freunde drängten mich, medizinischen Rat und Hilfe einzuholen. Wohlwissend, daß die kompetenten Menschen in diesem Lande streiken, gab es vielversprechende Alternativen.
      Eine bei w.o. sehr viel agierende Gesundheitsexpertin, St. L. , schien die geignete Kandidatin zu sein, da sie bislang zu allen Problemen eine Lösung gepostet hatte.
      Der erste Kontakt war sehr zufriedenstellend, denn sie konstatierte, daß bei voller ärztlicher Präsenz mehr Menschen sterben als ohne. Das hat mich sehr für sie eingenommen.
      Weiterhin war mir sofort klar, daß Gesundheitsprobleme durchaus ohne Ärzte zu lösen sind, was in asiatischen Staaten schon seit Jahren vorgearbeitet wird.
      Die Bestatter befürchten geradezu eine vorzeitige Beendigung des Ärztestreikes, weil dadurch die ärztebedingten Todesfälle nicht mehr vorkommen. Doch zurück zu meinem Traum : ich träumte ferner, daß die Ärzte nur ihren Job machen können, wenn ihnen Krankenkassenangestellte, Fußpfleger, St.L. , Staatliche Institutionen, Versorgungsamt etc. genaue Handlungsanweisungen geben, wie eine Grippe oder ein Rückenschmerz oder gar eine Lungenentzündung zu behandeln sei.
      Da ich die Lebenserwartung von 39 Jahren, die ohne moderne Medizin nur in Einzelfällen möglich ist, schon deutlich überschritten habe, kann ich derzeit nur meinem Schicksal dankbar sein.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 17:37:49
      Beitrag Nr. 1.020 ()
      http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/17928…
      Milliarden-Verluste durch Betrug und Korruption
      Foto: dpa
      Eine bittere Pille ist die Studie von Transparency International für die Pharmaindustrie.
      Gesundheitswesen» Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International hat das deutsche Gesundheitswesen unter die Lupe genommen und kommt zu einem vernichtenden Schluss: Durch Misswirtschaft, Betrug und Korruption gingen jedes Jahr bis zu 24 Milliarden Euro verloren. Die Organisation hat sogar einen Hauptschuldigen benannt.

      Die deutsche Sektion von Transparency machte am Dienstag vor allem die Pharmaindustrie verantwortlich für den Entzug von Mitteln der Versicherten aus dem Gesundheitssystem. Pharmafirmen würden Studien fälschen, Behörden beeinflussen, Risiken verschweigen und Selbsthilfegruppen unterwandern. Um dem zu begegnen, seien schärfere Gesetze nötig. Zu lange habe die Politik der Wirtschaft nachgegeben, anstatt ihr einen Rahmen zuzuweisen.

      Die Ärzte tragen nach Ansicht von Transparency jedoch massiv dazu bei, dass die Beiträge der Versicherten nicht effizient genug eingesetzt werden. Abrechnungsbetrug sei an der Tagesordnung. Die Organisation, die weltweit gegen Betrug in Staat und Gesellschaft kämpft, forderte am Dienstag in Berlin eine härtere Strafverfolgung bis hin zu Berufsverboten für Ärzte. Im Strafgesetzbuch sollte der Tatbestand Abrechnungsbetrug, Schädigung einer Solidargemeinschaft verankert und Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften eingerichtet werden.

      Transparency moniert zudem die „Funktionärsherrschaft“ in der Gesundheitsverwaltung. Zu lange habe die Politik die öffentlich-rechtlichen Körperschaften des Gesundheitswesens sich selbst überlassen, statt nach einem für alle verbindlichen Kontrollinstrumentarium zu suchen. Die Organisation verlangt deswegen, dass Kassenärztliche Vereinigungen, Kammern und Kassen ihr Geschäftsgebaren und ihre Entscheidungsprozesse sichtbar machen. Funktionsträger sollten in Korruptionsfällen wie Amtsträger behandelt werden.

      Transparency schätzt die Verluste durch Betrug, Verschwendung und Korruption im Gesundheitswesen in Deutschland auf eine Summe zwischen acht und 24 Milliarden Euro pro Jahr. Unerwünschte oder betrügerische Abläufe hätten sich im Laufe der Jahrzehnte kontinuierlichen Wirtschaftswachstums in die Strukturen des Gesundheitswesens regelrecht eingefressen. Der einzelne Arzt, Zahnarzt oder Apotheker, der einzelne Versicherte, der einzelne kleine Anbieter von Waren oder Dienstleistungen könne sie angesichts der Marktmacht der Industrie und ihrer Verbände und der intransparenten, verkrusteten Strukturen von Selbstverwaltung und staatlicher Aufsicht kaum durchschauen, geschweige denn verändern.

      Die Organisation bescheinigt Deutschland, bei den Gesundheitskosten im internationalen Vergleich nach den USA und der Schweiz auf Platz drei zu liegen. Der Gesundheitszustand der Deutschen liege dagegen nur im Mittelfeld.
      [16.05.2006]
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 20:15:15
      Beitrag Nr. 1.021 ()
      und jetzt wird gedroht:laugh:


      Hoppe und Köhler: Bei einem Scheitern der Gesundheitsreform drohen Wartelisten
      Dienstag, 16. Mai 2006

      Andreas Köhler (l.) und Jörg-Dietrich Hoppe im DÄ-Interview

      Berlin – Die Ärzteschaft will ihre Protestaktionen so lange fortsetzen, bis politische Entscheidungen fallen, die eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Klinik und Praxis versprechen. Das haben der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, und der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. med. Andreas Köhler, in einem Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt angekündigt.

      Am 19. Mai findet der dritte nationale Protesttag mit Demonstrationen in Berlin, Köln und Stuttgart statt, an denen sich vor allem niedergelassene Ärzte beteiligen wollen. „Wir zeigen damit, dass die Mehrheit der Ärzte nicht mehr die Chance sieht, ihren Beruf anständig auszuüben“, stellte Hoppe in dem Interview heraus, das in Ausgabe 20 des Deutschen Ärzteblatts erscheint. „Die Proteste sind Ausdruck der Perspektivlosigkeit der Gesundheitspolitik“, sagte Köhler. Er hob hervor, dass die Aktionen geschlossen von Fachärzten und Hausärzten, Krankenhausärzten und Niedergelassenen mitgetragen würden. „Es wird nicht gelingen, einen Keil zwischen uns zu treiben“. Hoppe stellte gemeinsame Aktionen der im „Bündnis Gesundheit 2000“ zusammengeschlossenen Organisationen der Heilberufe noch vor der Sommerpause in Aussicht.

      Als Kernforderungen der Ärzteschaft nannten Hoppe und Köhler den Schutz des Arzt-Patienten-Verhältnisses vor staatlicher Einmischung, die angemessene Vergütung der Ärzte, insbesondere eine Gebührenordnung in Euro und Cent für die Vertragsärzte, den Erhalt der Freiberuflichkeit und den Abbau von Bürokratie. Beide Spitzenrepräsentanten der Ärzteschaft mahnten eine echte Finanzreform für das Gesundheitswesen an: In diesem Zusammenhang sprach sich .Präsident der Bundesärztekammer dafür aus, nicht nur den Lohn, sondern auch andere Einkunftsarten beitragspflichtig in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu machen.

      „Wenn es jetzt wieder zu reinen Kostendämpfungsmaßnahmen kommt, werden wir in fünf, sechs Jahren in der Fläche keine Versorgung mehr sicherstellen können“, hob Köhler hervor. Hoppe verwies darauf, dass es schon heute eine verdeckte strukturelle Rationierung von medizinischen Leistungen gebe. „Ich befürchte, dass es auf diesem Weg weiter geht, wenn die Finanzreform scheitert. Wir werden Wartelisten für diejenigen bekommen, die auf das GKV-System angewiesen sind. Wer es sich leisten kann, wird mehr bekommen und mehr bezahlen.“ /Stü
      » Das Interview im Wortlaut

      http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=24219

      Wie soll man da noch Verständnis aufbringen, wenn man Monatbeiträge von ca. 500 € bezahlt?

      Die Versicherten sollten jetzt auch auf die Barrikaden steigen und ihre Beiträge kürzen, da die ärztliche Versorgung nicht mehr gewährleistet ist!
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 20:52:30
      Beitrag Nr. 1.022 ()
      Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wies die Darstellung zurück. "Das sind alles nur Behauptungen, es fehlen die harten Fakten", sagte KBV-Sprecher Roland Stahl der dpa. Bei den niedergelassenen Ärzten würden in einem "sehr professionellen Prüfgeschäft" jährlich 700 Millionen Abrechnungen kontrolliert.
      http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5531274,00.…


      Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die politische Interessenvertretung der Vertragsärzte auf Bundesebene.
      Als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung in der Gesetzlichen Krankenversicherung ist sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

      ________________

      Praxissoftware
      INTERVIEW mit Ulrich Weigelt, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

      Morgenecho am 09.05.2006
      Interview im WDR-5-Morgenecho mit Ulrich Weigelt,
      Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

      Moderatorin:
      Seit Tagen haben Sie Bauchschmerzen. Also ab zum Arzt. Der verschreibt Ihnen ein Medikament. Nun dürfen Sie nicht glauben, dass der Arzt ganz alleine bestimmt hat, was Sie einnehmen werden. Pharma-Firmen mischen da kräftig mit. Durch
      ausgeklügelte Computer-Programme beeinflussen sie nämlich, welche Medikamente vom Arzt verschrieben werden. –
      http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/721562.phtml
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 20:57:38
      Beitrag Nr. 1.023 ()
      natürlich, und von dem gesparten Geld sollen sie sich einen Leibarzt oder besser Sklaven halten. Einen der immer und ohne zu Murren verfügbar ist. Schöne, aber leider infantile Fantasien.
      Diese werden zwar von denen unterstützt, die nicht auf die Selbständigkeit und Freiheit des Individuums als Sinngebung des Lebens setzen, sondern auf den Versorgungsstaat als verlängerte Mutterbrust.
      Avatar
      schrieb am 20.05.06 14:16:53
      Beitrag Nr. 1.024 ()
      Mal eine wahre begebenheit:

      gestern hielt mich ein französischer Kollege am Arm fest, meinte, er müsste mich mal etwas wichtiges fragen....

      Er zog mich in sein Büro,wo er "Le Monde" Seite 3 aufschlug, in dem 2-spaltigen, ganzseitigen Artikel auf die zeile mit den berühmten 1.800 Euro Gehalt tippte und fassungslos fragte, ob die sich beim Drucken vertippt hätten oder die dt. Ärzte bescheuert wären, dafür zu arbeiten.

      Ich sagte ihm auf den 2. teil der Frage bezogen leicht ausweichend, der genannte Betrag stimme in der Tat, so sei das in Deutschland.

      Er war fassungslos und schüttelte den Kopf.... sein Blick war leicht verzweifelt, schwanke zwischen mitleid und deftigem Amüsement...

      Dann tippte er sich an die Stirn und sagte: "Aber die deutschen Ärzte sind doch die am besten ausgebildeten, wie kann man nur so blöd sein, sich dafür kaputt zu arbeiten??? "

      Ich antwortete ihm daraufhin, dieser Anteil der Ärzte würde im Moment implosionsartig abnehmen - möglicherweise könnte man sogar irgendwann einmal wieder in meiner heimat unter menschenwürdigen Umständen als Arzt arbeiten, aber das würde sicher noch länger dauern...

      Daß das noch länger dauern würde, das beruhigte ihn, denn er schätzt die Professionalität dt. Ärzte sehr und möchte sie nie mehr vermissen. Im Gegensatz zu den schwadronierenden Stammtischlern, die wie immer die sozialen Berufe mit Sklaverei und angewandtem Masochismus verwechseln.

      Er ist ja nicht allein mit seiner Einschätzung, so sehen das alle Kollegen und vor allem Patienten anderer Länder ebenfalls.

      Es ist schon witzig, wie hier Leute über unser gesundheitssystem und vor allem über Ärzte und ihre Bezahlung schwafeln, ohne je einmal ein anderes "intensiv von innen" kennengelernt zu haben....

      Ich hoffe inständig, sie haben einmal dazu gelegenheit.... die JAmmerlappen, die meinen, bei jedem Zipperlein sterben zu müssen, und einen freien Beruf mit Sklaverei verwechseln, nicht wahr St.L. ?
      Avatar
      schrieb am 20.05.06 15:03:32
      Beitrag Nr. 1.025 ()
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 19:12:13
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.05.06 19:13:24
      Beitrag Nr. 1.027 ()
      Seehofer will volle Wahlfreiheit für alle Versicherten
      Donnerstag 18. Mai 2006, 04:52 Uhr

      Osnabrück (ddp). CSU-Vize Horst Seehofer hat sich dafür ausgesprochen, allen Versicherten bei der Gesundheitsreform die volle Wahlfreiheit für jede private oder gesetzliche Krankenkasse einzuräumen. Der «Neuen Osnabrücker Zeitung« (Donnerstagausgabe) sagte der Bundesagrarminister, er halte nichts davon, die private Krankenversicherung sozusagen langsam sterben zu lassen. Es sollte im Gegenteil einen Wettbewerb zwischen privaten und gesetzlichen Kassen geben.

      »Die beste Lösung dafür wäre, dass es künftig jedem Bürger freigestellt wird, welche Kasse er wählt», betonte der Ex-Bundesgesundheitsminister. Der Gesetzgeber müsste nur die Regeln festlegen, unter denen man die Kasse wechseln könne. Zur Begründung sagte Seehofer, Arbeitsleben und Erwerbsbiografien hätten sich rasant verändert. Deshalb brauche man eine moderne, durchlässige Organisation der Krankenversicherung.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 19:14:06
      Beitrag Nr. 1.028 ()
      Betriebskrankenkassen für neue Ärzte-Vergütung
      Mittwoch 17. Mai 2006, 13:41 Uhr



      Berlin (AP) Angesichts der Ärzteproteste gegen schlechte Honorare hat der BKK-Bundesverband ein neues Vergütungssystem vorgeschlagen. Es soll dazu führen, dass insgesamt mehr Geld für die Versorgung zur Verfügung steht, wie der Bundesverband der Betriebskrankenkassen am Mittwoch in Berlin betonte.
      Bisher erhalten die Kassenärztlichen Vereinigungen von den Krankenkassen für jedes Mitglied einen fixen Betrag (Kopfpauschale). Für mitversicherte Familienmitglieder wird nicht gezahlt, obwohl auch sie Kosten verursachen. Dieses System sei überholt, heißt es in der Erklärung des BKK-Bundesverbands.

      Mit dem Altern der Bevölkerung steige der Versorgungsbedarf, was bei der ärztlichen Vergütung nicht berücksichtigt sei. Dies solle sich ändern.
      Nach dem BKK-Vorschlag soll sich die Überweisung der Krankenkassen an den durchschnittlichen Versorgungskosten der jeweiligen Versicherten richten. Versichert eine Kasse viele Alte, müsste sie pro Kopf mehr an die Kassenärzte überweisen als eine Kasse mit vielen Jungen und Gesunden. Denn ältere Menschen sind laut Statistik häufiger krank, und die Behandlung verursacht Kosten.

      Nach ähnlichen Kriterien will der BKK-Bundesverband auch den Finanzausgleich der Kassen umgestalten. So sollten nur Alter und Geschlecht ausschlaggebend sein, wie viel Geld Kassen aus dem großen Ausgleichstopf erhalten. Mit diesen Faktoren lasse sich differenziert abbilden, wie viel ein Versicherter die Krankenkasse im Durchschnitt koste, heißt es in der Erklärung des Verbands.

      Mit dem so genannten Risikostrukturausgleich wurden 2005 zwischen den Kassen 14,9 Milliarden Euro umverteilt. Die Betriebskrankenkassen mit in der Regel jüngeren Mitgliedern waren dabei größter Einzahler. Empfänger waren vor allem die Allgemeinen Ortskrankenkassen, die im Vergleich mehr Alte und Kranke versichern.

      Die Forderung nach besseren Honoraren ist Kernpunkt der Ärzteproteste seit Jahresbeginn. Für Freitag werden erneut Tausende Mediziner zu einer Demonstration in Berlin erwartet. Die niedergelassenen Ärzte verlangen, dass ihre Vergütung nicht mehr nach Punktwerten berechnet wird, sondern für bestimmte Leistungen konkrete Geldbeträge angesetzt werden. Damit müsste der Honorartopf nach Berechnung der Ärzte um rund 30 Prozent wachsen.

      http://www.bkk.de/
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      schrieb am 21.05.06 19:14:35
      Beitrag Nr. 1.029 ()
      Patienten sollen bei simplen Krankheiten mehr selbst zahlen
      Mittwoch 17. Mai 2006, 17:51 Uhr



      Berlin (AP) Bei simplen Krankheiten wie Schnupfen sollen Patienten nach dem Willen von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt künftig mehr selbst zahlen. Mit den Einsparungen soll sicher gestellt werden, dass wirklich teure Behandlungen wie Hüftoperationen oder die Versorgung von Frühgeborenen weiter für alle finanziert werden können. Dies sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch in Berlin.
      Es gehe darum, «bestimmte Dinge in die Eigenverantwortung» des Patienten zu legen, so etwa «einfache Erkältungen», sagte Schmidt beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit. Allerdings werden Schnupfen-Arzneien bereits heute nicht mehr von den Krankenkassen übernommen. Ihr Sprecher Klaus Vater erläuterte, die Ministerin habe dies nur als Beispiel genannt. Welche Leistungen konkret gestrichen werden könnten, sei unter anderem Sache des Gemeinsamen Bundesausschusses.
      Schmidt bekräftigte, dass es bei den Verhandlungen zur Gesundheitsreform derzeit darum gehe, das vorhandene Geld zielgerichteter einzusetzen. Würden die 145 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenkasse optimal verwendet, gäbe es derzeit kein Finanzierungsproblem, sagte die Ministerin.

      Zum Stand der Verhandlungen sagte die Leiterin der zuständigen Koalitionsarbeitsgruppe nichts Konkretes. Sie räumte ein, dass sich die Vorbereitungen der Reform unerwartet in die Länge ziehen. Sie hätte sich gewünscht, bereits jetzt Eckpunkte vorlegen zu können. Dennoch sei sie «wie immer in meinem Leben verhalten optimistisch». Vater wies Spekulationen zurück, wonach die Verhandlungen in der Sackgasse steckten.

      Inhaltlich machte Schmidt nur Andeutungen. So sprach sie sich dafür aus, dass künftig alle gesetzlichen und privaten Krankenkassen «nach gleichen Bedingungen» arbeiten. Die private Krankenversicherung dürfe nicht länger «außerhalb der Verantwortung stehen».

      Mit Blick auf Strukturreformen plädierte die Ministerin für die Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Behandlung. «Da brauchen wir einen Durchbruch, und das müsste in dieser Koalition doch zu machen sein», sagte sie. «Relativ einig» sei man in der Koalition, das ärztliche Berufsrecht weitgehend zu liberalisieren. Ihr Gesetzentwurf dazu solle bald ins Kabinett eingebracht werden.

      Außerdem sollten Krankenkassen leichter fusionieren können. Für Wettbewerb seien nicht wie heute 257 Krankenkassen nötig, sondern «weniger als 100». Schmidt bekräftigte zudem die Unterstützung für ein neues Honorarsystem der Ärzte, in dem nicht mehr nach Punkten, sondern nach Geldbeträgen abgerechnet wird.

      Die Arbeitgeber mahnten die Koalition bei der Gesundheitsreform zur Eile. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, sagte, die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen verschlechtere sich rasant. Daher müsse die Gesundheitsreform ab 2007 wirken. Hundt bekräftigte die Forderung der Arbeitgeber, die Finanzierung der Gesundheitskosten vom Arbeitsverhältnis abzukoppeln.

      http://www.bmg.bund.de/

      http://www.bda-online.de/
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 19:15:15
      Beitrag Nr. 1.030 ()
      Schmidt für «einheitliche Bedingungen» aller Krankenkassen
      Mittwoch 17. Mai 2006, 11:23 Uhr



      Berlin (AP) Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hat sich dafür ausgesprochen, dass künftig alle gesetzlichen und privaten Krankenkassen «nach gleichen Bedingungen» arbeiten. Die private Krankenversicherung dürfe nicht länger «außerhalb der Verantwortung stehen», sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch in Berlin beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit.
      Schmidt bezog sich dabei auf das neue niederländische Versicherungssystem. Dort seien alle versichert, alle müssten sich zu gleichen Bedingungen an der Finanzierung des Systems beteiligen und alle Krankenkassen seien zu gleichen Bedingungen auf dem Markt. «Das würde mir gefallen, wenn man das in Deutschland einführen würde», sagte die Ministerin.
      Zum Stand der Verhandlungen über die Gesundheitsreform sagte die Leiterin der zuständigen Koalitionsarbeitsgruppe nichts Konkretes. Sie räumte ein, dass sich die Vorbereitungen der Reform unerwartet in die Länge ziehen. Sie hätte sich gewünscht, bereits jetzt Eckpunkte vorlegen zu können. Dennoch sei sie «wie immer in meinem Leben verhalten optimistisch», dass eine Lösung gefunden werde.

      Schmidt bekräftigte, dass es in den Verhandlungen zunächst darum gehe, das vorhandene Geld im Gesundheitswesen zielgerichteter einzusetzen. Würden die 145 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenkasse optimal verwendet, gäbe es derzeit kein Finanzierungsproblem, sagte die Ministerin. Um künftig noch teure Behandlungen wie etwa Hüftoperationen oder die Intensivversorgung für Neugeborene bezahlen zu können, müssten Bagatellerkrankungen wie Schnupfen in die Verantwortung des Einzelnen gelegt werden.

      Darüber hinaus sollten die Strukturen im Gesundheitswesen verändert werden. Die Ministerin sprach sich für eine Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Behandlung von gesetzlich Versicherten aus. «Da brauchen wir einen Durchbruch, und das müsste in dieser Koalition doch zu machen sein», sagte sie. «Relativ einig» sei man in der Koalition, das ärztliche Berufsrecht weitgehend zu liberalisieren. Teilzeitzulassungen müssten ebenso möglich sein wie die Tätigkeit an Krankenhäusern und Medizinischen Versorgungszentren. Ihr Gesetzentwurf dazu solle bald ins Kabinett eingebracht werden.

      Außerdem sollten Krankenkassen leichter fusionieren können. Für Wettbewerb seien nicht wie heute 257 Krankenkassen nötig, sondern «weniger als 100». Schmidt bekräftigte zudem die Unterstützung für ein neues Honorarsystem der Ärzte, in dem nicht mehr nach Punkten, sondern nach Geldbeträgen abgerechnet wird. In dem Zusammenhang rügte sie die langwierigen Entscheidungsprozesse in der Selbstverwaltung von Kassen und Ärzten. Auch diese müssten «verschlankt» werden.

      Schmidt eröffnete den jährlichen Hauptstadtkongress, zu dem bis Freitag rund 6.000 Teilnehmer erwartet werden.
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 19:22:54
      Beitrag Nr. 1.031 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.729.248 von Aktienkrieger am 21.05.06 19:15:15das hört sich vernünftig an :confused:

      Vor dem Hintergrund, dass ab 1.1.07 die KV-Beitragszahlungen von ALG II-Beziehern gekürzt werden, ist es sinnvoll, dass alle Krankenkassen zu den gleichen Bedingungen arbeiten und alle Kassen ALLE aufnehmen müssen :D
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 19:40:53
      !
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      Avatar
      schrieb am 21.05.06 21:20:25
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      Avatar
      schrieb am 22.05.06 19:19:03
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      Avatar
      schrieb am 22.05.06 20:20:53
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      Avatar
      schrieb am 22.05.06 20:21:31
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      Avatar
      schrieb am 22.05.06 20:25:42
      Beitrag Nr. 1.037 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 03. März 2006, 16:36 Uhr

      Nettoverschuldung abgebaut

      Gesetzliche Kassen erzielen 1,8 Milliarden Euro Überschuss


      Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen ist besser als erwartet: 2005 erwirtschafteten sie 1,8 Milliarden Euro Überschuss, fast doppelt so viel wie zuletzt von Experten vorhergesagt.

      Mehr zum Thema: Krankenkassen
      Krankenkassen melden Milliarden-Defizit (17:17)

      Schönheits-OP privat nicht teurer (03.04.2006)

      Private Kassen wollen sich offenbar freikaufen (05.03.2006)

      Die gesetzlichen Krankenkassen haben das vergangene Jahr mit einem Überschuss von knapp 1,8 Mrd. Euro abgeschlossen. Foto: dpa

      HB BERLIN. Das Plus lag mit rund 1,8 Milliarden Euro unter dem Wert von rund vier Milliarden Euro in 2004. Gleichwohl konnte die Nettoverschuldung aller Kassen bis Ende 2005 vollständig abgebaut werden, sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

      Für das laufende Jahr habe die Koalition mit dem Arznei-Sparpaket und einer Erhöhung des Bundeszuschusses um 1,7 Milliarden Euro auf 4,2 Milliarden Euro die Voraussetzungen geschaffen, dass der Aufbau eines neuen Defizits vermieden werden könne. Für die Jahre ab 2007 dränge aber die Zeit, eine Finanzreform auf den Weg zu bringen. Dafür werde sie Ende März oder Anfang April den Spitzen der Koalition aus Union und SPD einen Lösungsvorschlag vorlegen.

      Schmidt wies darauf hin, dass der Bundeszuschuss an die gesetzliche Krankenversicherung 2007 auf 1,5 Milliarden Euro verringert und ab 2008 ganz gestrichen werden soll. Zudem führe die Anhebung der Mehrwertsteuer ab 2007 zu Mehrausgaben von rund 800 Millionen Euro. Diese Belastungen müssten ab 2007 kompensiert werden.

      Den stärksten Ausgabenanstieg verzeichneten im vergangenen Jahr die Arzneimittel. Die Zuwachsrate von rund 17 Prozent führte nach Ministeriumsangaben bei den Krankenkassen zu Mehrausgaben in Höhe von fast 3,5 Milliarden Euro. Insgesamt gaben die Kassen für Arzneimittel 25,39 Milliarden Euro aus, davon gut 23,6 Milliarden für Medikamente aus Apotheken.

      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/G…
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 19:18:55
      Beitrag Nr. 1.038 ()
      Hoppe nennt Proteste Resultat misslungener Politik
      Dienstag, 23. Mai 2006

      Jörg-Dietrich Hoppe /ddp

      Magdeburg - Vor dem Hintergrund der Klinikstreiks hat die Ärzteschaft zum Auftakt des 109. Ärztetages in Magdeburg Geschlossenheit demonstriert. „Die Proteste sind das Resultat einer misslungenen Politik, unsere Schmerzgrenze ist deutlich überschritten“, betonte Bundesärztekammer (BÄK)-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe am Dienstag zum Auftakt der Veranstaltung. Der BÄK-Präsident verteidigte Forderungen der Ärzte nach einer leistungsgerechten Honorierung und forderte zugleich eine umfassende Finanzreform des Gesundheitssystems.

      Angesichts sinkender Beitragszahlerzahlen und den Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft bei rasant wachsenden medizinischen Möglichkeiten sei das bisherige System nicht mehr tragbar, so Hoppe. Um weitere Rationierung seitens der Politik zu vermeiden, sei mehr Eigenverantwortung der Versicherten, ein Demografiefaktor in der Krankenversicherung und die Entkopplung der Beiträge vom Arbeitseinkommen notwendig. Eine Finanzierung des Gesundheitswesens über Steuern ist Hoppe zufolge nur dann denkbar, wenn die Steuern zweckgebunden verwendet werden. „Beliebigkeit“, wie sie bei der Tabaksteuer zu beobachten sei, lehne die Ärzteschaft ab.

      Mit dem Arzneimittelverordnungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz werde das ärztliche Berufsbild zunehmend verschandelt, sagte Hoppe. Es konterkariere die Bestrebungen der Koalition nach einem Abbau der Bürokratie im Gesundheitswesen. Zudem führe es die Tradition fort, „durch quasi staatliche Steuerung der Medikamentenversorgung Finanzierungsprobleme der Gesetzlichen Krankenversicherung lösen zu wollen“. So aber könne ärztliche Selbstverwaltung nicht funktionieren, warnte der BÄK-Präsident.

      Ulla Schmidt und Jörg-Dietrich Hoppe /ddp

      Hoppe forderte die Politik nachdrücklich auf, die ärztliche Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zu reformieren. Dies dürfe allerdings „nicht mit der Heckenschere“ passieren. Die letzte grundlegende Reform liege bereits 23 Jahre zurück. „Der rasante Fortschritt der Medizin der letzten drei Jahrzehnte ist an der GOÄ spurlos vorübergegangen“, so Hoppe.

      Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) solidarisierte sich weitgehend mit der Ärzteschaft. Böhmer, selbst langjährig als Arzt tätig, bezeichnete Forderungen nach mehr Wettbewerb zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen als nicht wegweisend. „Es ist falsch, so zu tun, als wenn man die allgemeinen Steuerungsregeln der freien Wirtschaft für mehr Effizienz auf das Gesundheitswesen übertragen kann“, sagte der CDU-Politiker. Die 250 Delegierten des Ärztetages wollen bis zum Freitag über die Neuausrichtung bei der Finanzierung des Gesundheitswesens und damit verbundene Konsequenzen für die Ärzteschaft diskutieren. Weitere Schwerpunktthemen sind die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen und die Gesundheitsversorgung in Europa. Deutsches Ärzteblatt, heute online
      Avatar
      schrieb am 24.05.06 20:21:06
      Beitrag Nr. 1.039 ()
      Ärztetag kritisiert Belastung des Arzt-Patienten-Verhältnisses
      Mittwoch, 24. Mai 2006, Deutsches Ärzteblatt

      Magdeburg – Eine zunehmende Belastung des Vertrauens zwischen Patient und Arzt haben die Delegierten des 109. Deutschen Ärztetages am 24. Mai in Magdeburg kritisiert. Derzeit seien die Rahmenbedingungen der medizinischen Versorgung geprägt von Marathon-Diensten im Krankenhaus, hoch qualifizierten Leistungen zu Dumpingpreisen, Bürokratisierung, Dokumentationswahn, Checklistenmedizin und Honorarverfall.

      Die Mittel für die Patientenversorgung würden schon seit Jahren nicht mehr den Versorgungsnotwendigkeiten angepasst. Die so genannte Bonus-Malus-Regelung bei der Arzneimittelversorgung „zementiert die Rationierung auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten“, so die Ärztetags-Delegierten. „Eine derartige ethische Belastung der Arzt-Patienten-Beziehung ist nicht hinnehmbar und beschädigt das gegenseitige Vertrauen“, so das Votum der Ärztevertreter. Aber auch die von der Politik zu verantwortende Kontrollbürokratie müsse mit der nächsten Gesundheitsreform konsequent abgeschafft werden.

      „Unterschiedliche und nicht abgestimmte Verordnungen und Richtlinien und weitgehend der parlamentarischen Kontrolle entzogene Institute haben zu einem teuren und intransparenten Bürokratiesystem geführt, das die Kosten in die Höhe treibt und in dem Finanzmittel versickern, die für die Patientenversorgung dringend benötigt werden“, so die Delegierten. /hil
      Avatar
      schrieb am 27.05.06 08:15:37
      !
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      schrieb am 28.05.06 14:57:13
      Beitrag Nr. 1.041 ()
      Bericht über pauschalen Arbeitgeberbeitrag zur Krankenkasse
      Samstag 27. Mai 2006, 12:23 Uhr

      München (AP) In der großen Koalition gibt es dem «Focus» zufolge Überlegungen, den Arbeitgeberbeitrag zur gesetzlichen und privaten Krankenversicherung in eine feste Pauschale umzuwandeln. Nach dem Konzept würden Arbeitnehmer unabhängig von ihrer Krankenkasse und dem tatsächlichen Versicherungsbeitrag einen Arbeitgeber-Zuschuss von rund 150 Euro erhalten, berichtete das Nachrichtenmagazin am Samstag.
      Für Gutverdiener wäre das deutlich weniger als bisher. Nach geltendem Recht beteiligt sich der Arbeitgeber zur Hälfte an den Kosten (ohne Krankengeld und Zahnersatz). Der Höchstbetrag liegt derzeit bei rund 250 Euro.

      Sammelstelle für die Arbeitgeber-Gelder solle ein Fonds sein, hieß es. Dorthin müssten die Unternehmen zunächst sechs Prozent ihrer gesamten Lohnsumme überweisen. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sagte dem Blatt zufolge jedoch: «Über Finanzierungsfragen wurde noch nicht gesprochen.»
      Avatar
      schrieb am 28.05.06 15:02:13
      !
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      schrieb am 28.05.06 15:59:49
      Beitrag Nr. 1.043 ()
      BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Sparbemühungen der großen Koalition im Gesundheitswesen warnt CSU-Vize Horst Seehofer vor zusätzlichen Belastungen für die Bürger. Deren Geduld sei am Ende, sagte der Agrarminister der 'Wirtschaftswoche'. 'Sie werden keine weiteren Belastungen mehr hinnehmen ohne grundlegende Strukturreformen.' CDU- Generalsekretär Ronald Pofalla forderte vor der Koalitionsrunde in Berlin erhebliche Einsparungen im Gesundheitswesen.

      Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wollte den Spitzen der großen Koalition am Sonntagabend erste Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppe Gesundheitsreform vorstellen. Diese wollte bislang Einsparmöglichkeiten durchforsten und sich später auf die Finanzierung konzentrieren.

      Seehofer forderte eine freie Auswahl auch zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Zwischen Pharmafirmen und Kassen sollten Preisverhandlungen möglich sein. Noch werde Geld verheizt. Für eine Festschreibung des Arbeitgeber-Anteils sieht der Minister Chancen.

      Pofalla sagte 'Bild am Sonntag', es sei klar, dass 'wir das Gesundheitssystem nicht weiter mit Milliarden von Steuergeldern bezuschussen können und dass die Kassenbeiträge nicht steigen dürfen'. Im Gesundheitssystem müsse eisern gespart werden.

      Der Ärzteverband Hartmannbund forderte Pofalla auf, Stellungnahmen hierzu den Experten zu überlassen. Der CDU-Politiker bewege sich 'gesundheitspolitisch offenbar seit Jahren im Tal der Ahnungslosen', erklärte der Hartmannbund-Vorsitzende Kuno Winn am Sonntag in Berlin.

      Nach Angaben des Magazins 'Focus' erwägt die Koalition einen pauschalen Arbeitgeberbeitrag für die gesetzliche und die private Krankenversicherung, unabhängig von Krankenkasse und tatsächlichem Versicherungsbeitrag. Der Zuschuss von rund 150 Euro solle in einen Fonds fließen. Das Gesundheitsministerium wies den Bericht zurück. 'Über Finanzierungsfragen ist noch nicht gesprochen worden.' Derzeit zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Versicherung je zur Hälfte. Die angekündigten Preissenkungen für Generika-Nachahmermedikamente zeigten, dass es im Pharmabereich noch finanziellen Spielraum gebe.

      Der Koalitionsausschuss wollte auch über den Zeitplan der Gesundheitsreform beraten. Mit Eckpunkten rechnet die Bundesregierung voraussichtlich bis zu den Sommerferien des Bundestages. Die Arbeitsgruppe plant nach Angaben der Berliner Tageszeitung 'B.Z.' unter anderem eine Versicherungspflicht für alle, eine höhere Beitragsbemessungsgrenze, die Einführung eines Versorgungsausgleichs privater Kassen für die gesetzlichen sowie die gleiche Vergütung ärztlicher Leistungen bei gesetzlichen und privaten Kassen.

      Grünen-Chef Reinhard Bütikofer sagte der dpa am Sonntag, seines Wissens habe sich die Koalition schon verständigt, die Apothekenlobby und die niedergelassenen Ärzte zu schonen. Auch künftig solle ein Apotheker nur einen Betrieb besitzen dürfen. Die Einschränkungen der Kliniken im ambulanten Bereich blieben bestehen. Damit verzichte die Koalition auf ein Einsparvolumen von mehr als fünf Milliarden Euro. Angesichts explodierender Kosten sei dies 'völlig inakzeptabel'./vr/ru/DP/zb
      Avatar
      schrieb am 28.05.06 16:33:40
      Beitrag Nr. 1.044 ()
      Das bedeutetfür einen AN mit 45.000€ Jahreseinkommen und Ø 13,4% KK-Beitrag einen monatlichen Verlust von 101€!

      Für eine teilzeitarbeitende Friseuse mit monatlich 625€ einen Nettogewinn von 66€.

      Umverteilung pur.
      Avatar
      schrieb am 31.05.06 23:23:38
      Beitrag Nr. 1.045 ()
      stella Luna schrieb:


      Bald geht es gesetzlich Versicherten ähnlich wie den Illegalen!

      Ich behaupte, auch wenn jeder gesetzlich Versicherte monatlich mindestens 500 € Beitrag zahlen müßte, würde das Geld nicht reichen ihn genau so gut zu behandeln wie einen privat Versicherten, der monatlich nur 250 € zahlt!




      Wenn der Unfug, den Du da schreibst, wahr wäre, so wäre ja allen geholfen, man müsste sich nur privat versichern und die Kosten im gesundheitswesen würden implodieren!

      Die Beiträge der Privaten sind natürlich bezogen auf die gesamtdauer der Mitgliedschaft viel höher und so ganz nebenbei ist nicht die ganze Sippe versichert, sondern nur eine einzige Person.

      Selbst, wenn es nur 250 Euro wären, so müsste halt die nicht berufstätige Gattin des betreffenden versicherten als Frau ca. 300 Euro zahlen, jedes der 3 Kinder kostet ab geburt noch einmal 100 Euro, macht selbst bei dem von Dir hier herumphantasierend genannten 25o euro-Betrag/Kopf insgesamt schon mal 850 euro/Monat.

      Ohne die kräftig sprudelnden Geldquellen der Privatversicherten, die mit durchschnittlich wesentlich höheren Zahlungen/Kopf den finanziellen Tropf des gesundheitssystems darstellen, wäre bereits Morgen das Licht endgültig aus.

      Sowohl im ambulanten wie im stationäören Betrieb.

      aber vielleicht wäre das garnicht einmal so schlecht.

      Dann würde das Chaos dafür sorgen, daß MARKTPREISE anstelle der planwirtschaftlichen Dumpingpreise der gesetzlichen Kassen gezahlt werden müssten.

      So wie in anderen Ländern ebenfalls.
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 20:00:57
      Beitrag Nr. 1.046 ()
      KKH-Modell zu kassenartenübergreifenden Fusionen veröffentlicht / Kaufmännische Krankenkasse - KKH fordert Streichung der Verbandshaftu
      Donnerstag 1. Juni 2006, 11:19 Uhr

      Berlin/Hannover (ots) - Die Kaufmännische Krankenkasse - KKH hat
      ihr Modell zu kassenartenübergreifenden Fusionen im Internet
      veröffentlicht. Das Modell stellt dar, wie die gesetzlichen
      Rahmenbedingungen für die im Koalitionsvertrag geplanten
      kassenartenübergreifenden Fusionen nach Ansicht der KKH ausgestaltet
      werden sollten. "Die KKH begrüßt die Planungen der Bundesregierung,
      Fusionen auch über die Kassenarten hinaus zu ermöglichen. Mit dem
      KKH-Modell zeigen wir hierzu gangbare Wege auf", sagte KKH-Chef Ingo Kailuweit.

      Das KKH-Modell befasst sich vorrangig mit Möglichkeiten zur
      Änderung bei der Verbandshaftung. Bislang haften die jeweiligen
      Verbände für ihre einzelnen Mitgliedskassen. "Die bestehenden
      Haftungsregelungen führen zu Wettbewerbsverzerrungen und erschweren
      Fusionen. Sie müssen gestrichen werden", so Kailuweit. Stattdessen
      sieht das KKH-Modell die Schaffung eines kassenartenübergreifenden
      Ausgleichsfonds vor. Dieser soll sicherstellen, dass die Ansprüche
      der Versicherten gegenüber ihrer Krankenversicherung jederzeit
      uneingeschränkt gesichert sind.

      Darüber hinaus wird gefordert, über eine Fusionskontrolle wie nach
      dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) monopolartige
      Strukturen zu verhindern. Die in der Privatwirtschaft geltenden
      kartellrechtlichen Bestimmungen sollten auch auf zukünftige
      Fusionsprozesse bei den gesetzlichen Krankenkassen angewendet werden.


      Das KKH-Modell zu kassenartenübergreifenden Fusionen steht unter
      www.positionen.kkh.de zum Download zur Verfügung. Auf dieser Website
      stellt die KKH ihre Modelle zu den gesundheitspolitischen
      Themenfeldern Finanzierung, Leistungskosten und
      GKV-Organisationsreform dar.


      Originaltext: Kaufmännische Krankenkasse - KKH
      Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6524
      Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6524.rss2

      Pressekontakt:

      KKH - Die Kaufmännische
      Pressestelle
      Karl-Wiechert-Allee 61
      30625 Hannover
      presse@kkh.deTelefon0511 2802-1610
      www.kkh.deFax0511 2802-1699
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 20:02:14
      Beitrag Nr. 1.047 ()
      Knappe Kassen bei Krankenkassen
      Mittwoch 31. Mai 2006, 17:00 Uhr

      Dresden (ddp-lsc). In einem Punkt sind sich Sachsens größte Krankenkasse und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) einig: Mit dem derzeitigen Gesundheitssystem lässt sich die Versorgung von Patienten auf Dauer nicht finanzieren. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die AOK Sachsen ein Defizit von 78 Millionen Euro. Damit liege das Defizit um fast 50 Millionen höher als noch vor einem Jahr prognostiziert, sagte der Vorsitzende des AOK-Verwaltungsrats, Dieter Pfortner. Zwar seien die Einnahmen um 2,8 Prozent gestiegen, die absoluten Ausgaben seien jedoch um 6,7 Prozent gewachsen.
      Die fehlenden Millionen könnten aus den Rücklagen finanziert werden. Für 2006 erwartet die AOK ein Defizit in mindestens der gleichen Größenordnung. Dennoch halte die AOK ihren Beitragssatz von zwölf Prozent in diesem Jahr stabil, kündigte Pfortner an. Längerfristige Planungen seien derzeit keiner Krankenkasse möglich, da noch nicht absehbar sei, wie sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ab 2007 entwickelten.

      Die größten Ausgabensteigerungen verzeichnete die Krankenkasse den Angaben zufolge bei den Kosten für Arzneien, den Ärztevergütungen sowie bei Krankenhausbehandlungen. Die Verwaltungsausgaben seien konstant geblieben.

      Pro Versicherten seien die Kosten für Medikamente um 12,7 Prozent gestiegen. Wie der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Klaus Heckmann, sagte, ist die Steigerung nicht durch eine erhöhte Verordnung von Medikamenten der Grundversorgung zurückzuführen. Vielmehr nähmen moderne Spezialtherapien zu. Nur in Deutschland liege die Festlegung der Preise allein in den Händen der Pharmaindustrie, kritisierte Heckmann.

      Bei den Kosten für Arzneimittel wird sich vom dritten Quartal an die Lage nach Angaben der AOK deutlich bessern. Grund dafür sei das Arzneimittelsparpaket des Bundes, das am 1. Mai in Kraft getreten war. Der von der AOK erwünschte Bonus-Malus-Regelung würden die KV-Vertragsärzte nicht zustimmen, bekräftigte Heckmann. Mit ihr sollen Ärzte belohnt werden, die besonders preisgünstige Medikamente verordnen. Im Gegenzug sollen Ärzte mit Honorarabschlägen belegt werden, wenn sie teuer verordnen. Nach Ansicht der KV bestrafe die Regelung diejenigen Ärzte, die ihre Patienten so gut wie möglich behandeln wollten.

      Für die ärztliche Gesamtvergütung muss die Krankenkasse in den Jahren 2005 und 2006 insgesamt rund 65 Millionen Euro mehr zur Verfügung stellen. Das Schiedsamt hatte im vergangenen Sommer den rund 6000 niedergelassenen Ärzten eine Aufstockung des Ärztehonorars um sechs Prozent zugesprochen. Tatsächlich bekämen die Mediziner jedoch nur rund 4,8 Prozent, bemängelte Heckmann. Bei der Behandlung von «Hartz-IV»-Empfängern erhielten sie keine Kopfpauschale. Gleichzeitig kündigte er an, die KV werde 2007 wieder eine Erhöhung der Vergütung fordern. Eine Prozentzahl wollte er jedoch noch nicht nennen.

      Die AOK Sachsen ist im Freistaat die mit Abstand größte Krankenversicherung. Sie hält nach eigenen Angaben mit rund zwei Millionen Versicherten einen Marktanteil von knapp 48 Prozent.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 20:51:33
      Beitrag Nr. 1.048 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.897.648 von Deep Thought am 31.05.06 23:23:38Das ist kein Unfug!
      Ein gut verdienender Single zahlt in der GKV einen Höchstbeitrag von ca. 500,00 €, würde er sich privat versichern würde sein monatlicher Beitrag ca. 250,00 € betragen!

      Nun frage ich Dich, warum 500 € Monatsbeitrag weniger wert sind als 250 € bei Ärzten und Krankenhäusern. In jeder anderen Branche bekommt man für 500 € bessere und qualitativ hochwertigere Produkte als für 250 €, nicht so in der deutschen Gesundheitsbranche.
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 21:06:37
      Beitrag Nr. 1.049 ()
      Wir haben in Deutschland

      17 Sozial-/Gesundheitsministerien mit einer entsprechenden Zahl von parlamentarischen Fachausschüssen

      250 gesetzliche Krankenkassen

      16 Ärzte- und Zahnärztekammern

      17 Apothekerkammern

      16 Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen

      Alle diese Vereinigungen haben Dachverbände auf Bundesebene und ihre Arbeit wird ergänzt durch zahllose Fach- und Berufsverbände - Psychologen, Physiotherapeuten etc.

      Diese Fach- und Berufsverbände werden von den Ärzten bezahlt, letztere wiederum von den Krankenversicherten. Dass da nicht viel Geld für die Patienten übrig bleibt, überrascht nicht!

      Die Junge Union fordert im Rahmen der Gesundheitsreform die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigungen und dabei kann man sie nur unterstützen.

      Die o. g. Zahlen sind dem "Jahrbuch Korruption" von Transparency International entnommen!
      Avatar
      schrieb am 02.06.06 10:44:05
      Beitrag Nr. 1.050 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.912.375 von StellaLuna am 01.06.06 20:51:33deine erschreckende Unlogik schmerzt mich bereits koerperlich.*


      Es ist kaum auszuhalten!

      Du vergleichst beitragszahlungen von Patienten an die privaten Krankenkassen mit rechnungen, die von Patienten an Aerzte bezahlt werden.

      sag mal, geht es noch???!!!??

      Noch mal zum Mitschreiben:

      1) Auch wenn es fuer Dich offensichtlich unmoeglich ist, das einfache zu vesrtehen, trotz Deiner Agitation zahlen die privat versicherten mehr als die gesetzlich Versicherten pro Kopf. Und zwar VIEL mehr!

      Du kannst es Dir also sparen, mit einem statistisch uneerheblichen Einzelfall hier so zu tun, als wenn das fuer alle gelten wuerde.

      2) Die Aerzte behandeln die GKV-Patienten fuer ein Taschengeld, oftmals bezahlen die Aerzte sogar die Sach- und Personalkosten und bekommen nichtr einma diese ersetzt!

      der Grund ist ganz einfach:

      Die Kassen zahlen einfach nicht die in der gebuehrenordnung Aerzte amtlich festgelegten saetze, sondern erpresserische Dumpingpreise unterhalb der Kostendeckung.

      Und die Kassen zahlen gemaess GOAe mit einem Faktor, der zwischen Aerzten und den Privaten frei verhandelbar ist, zumeist aber dem 1,8 fachen der GOAe. den rest bezahlt - falls ueberhaupt liquidiert - der Patient FREIWILLIG.

      es gibt naemlich um das Gesundheitssystem herum noch eine winzige Kleinigkeit, die sich Marktwirtschaft nennt, das spueren die Aerzte bei jeder Rechnung, die taeglich aus diesem Bereich kommt. :D

      Wenn ich zu einem wirklich guten anwalt will, bezahle ich zwischen 400 und 800 Euro/Std. Nur mal so nebenbei.

      Natuerlich kann ich auch nach BRAGO zahlen. Das wird aber vieln nicht reichen, obwohl die BRAGO ( nennt sich jetzt anders, ist aber defacto gleich) regelmaessig erhoeht und nicht wie bei den Aerzten gleich bleibt.

      GAR KEINEN Anwalt bekomme ich, wenn ich einfach eine Rechtschutzversicheryung habe, die einfach nur ein taschengeld zahlt und auf die BRAGO locker drauf Sch... .

      Letzeres ist aber seit Jahrzehnten der fall im gesundheitssystem.
      Wuerden die Kassen gemaess GOAe zahlen, wuerde sich kein Arzt beklagen.

      Das Mass ist voll, weil mittlerweile viele Aerzte GKV-Patienten nicht mehr kostendeckend behandeln koenenn.

      und in einer Marktwirtschaft verschwinden nicht-kostendeckende Organismen von der Bildflaeche, das merken immer mehr Aerzte, welche IN KONKURS gehen, weil sie nicht nur nichts verdienen, sondern darueber hinaus nicht einmal mehr die laufenden Kosten als Umsatz wieder reinfahren.

      Konkret: EINZIG Privatpatienten sind noch kostendeckend zu behandeln.

      deine Miclhmaedchenrechnung, mit derer Du suggerierst, dass die KVs den Patienten Geld wegnehmen, ist ebenfalls mal wieder neben den Realitaten, weil die von den Aerzten bezahlt werden.

      und dabei auch noch den Patienten viel geld ersparen, weil sie die Abrechnungen mit den Kassen uebernehmen, das ist extrem aufwendig und erspart den Kassen jedes Quartal Abermillionen von Euro.

      Ich muss sagen, die unbeirrbarkeit, mit der Du hier immer wieder voellig falsche und verfaelschende behauptungen trotz vielfacher Richtigstellung durch viele Andere aufs Neue verbreitetst, hat schon fast Krankheitswert.

      mit verbindlichem und genervtem Gruss

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 02.06.06 22:20:35
      Beitrag Nr. 1.051 ()
      Techniker Krankenkasse wird wohl teurer

      02.06.06, 09:29 Uhr |
      Wegen rasch steigender Ausgaben erwägt die Techniker Krankenkasse (TK) nach Informationen der „Financial Times Deutschland eine Erhöhung ihres Beitragssatzes.

      Die TK berät der Zeitung zufolge derzeit über eine Anhebung zum 1. Juli. Die genaue Höhe steht nach Angaben aus Vorstandskreisen noch nicht fest. Die Kasse hat aktuell 3,9 Millionen Mitglieder.

      Auch die Gmünder Ersatzkasse (GEK), die Nummer zwölf der Branche, werde ihren Beitragssatz im Sommer voraussichtlich um 0,4 Prozentpunkte anheben, schreibt das Blatt weiter. Endgültige Entscheidungen sollen die Verwaltungsräte beider Kassen Ende Juni treffen. (mbe/ddp)
      Avatar
      schrieb am 02.06.06 22:21:05
      Beitrag Nr. 1.052 ()
      Techniker Krankenkasse erwägt Erhöhung des Beitragssatzes
      Donnerstag 1. Juni 2006, 21:12 Uhr

      Hamburg (ddp). Wegen rasch steigender Ausgaben erwägt die Techniker Krankenkasse (TK) nach Informationen der «Financial Times Deutschland (Freitagsausgabe) eine Erhöhung ihres Beitragssatzes. Die TK, mit 3,9 Millionen Mitgliedern die drittgrößte deutsche Krankenkasse, berät der Zeitung zufolge derzeit über eine Anhebung zum 1. Juli. Die genaue Höhe stehe nach Angaben aus Vorstandskreisen noch nicht fest.

      Die Gmünder Ersatzkasse (GEK), die Nummer zwölf der Branche, werde ihren Beitragssatz im Sommer voraussichtlich um 0,4 Prozentpunkte anheben, schreibt das Blatt weiter. Endgültige Entscheidungen sollen die Verwaltungsräte beider Kassen Ende Juni treffen.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 02.06.06 22:21:31
      Beitrag Nr. 1.053 ()
      Beitragssatz der Kaufmännischen Krankenkasse bleibt weiterhin stabil


      Hannover (ots) - Einigen Medienberichten zufolge planen große gesetzliche Krankenkassen eine Beitragssatzerhöhung bereits zum 1. Juli 2006. Der Beitragssatz der Kaufmännischen Krankenkasse - KKH bleibt weiterhin stabil bei 13,2 Prozent. "Die KKH hat im Jahr 2005 ein Finanzplus von rund 10 Millionen Euro erwirtschaftet und auch in diesem Jahr liegen wir nach dem Zuschuss aus der Tabaksteuer bei einer schwarzen Null", erklärt Rudolf Hauke, Mitglied des Vorstandes bei der KKH. Die Kaufmännische Krankenkasse macht jedoch darauf aufmerksam, dass aufgrund der Entwicklungen im deutschen Gesundheitswesen dringend weitere Maßnahmen durch die Politik ergriffen werden müssen, um eine dauerhafte Stabilität der Beitragssätze zu gewährleisten. "Mit dem geplanten Wegfall der Zuschüsse aus der Tabaksteuer werden aber erneut notwendige Finanzmittel dem Gesundheitssystem fehlen. Diese Lücke muss dringend geschlossen werden, zumal weitere Finanzrisiken u. a. aus der Mehrwertsteuererhöhung drohen", warnt Rudolf Hauke. Die Kaufmännische Krankenkasse - KKH mit rund 1,9 Millionen Versicherten und einem Haushaltsvolumen von vier Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2006, zählt zu den leistungsstarken Trägerinnen der gesetzlichen Krankenversicherung in der Bundesrepublik. Die KKH ist die viertgrößte bundesweite Krankenkasse. Die Kaufmännische bildet eine starke überregionale Solidargemeinschaft und agiert am Markt als ein moderner und serviceorientierter Dienstleister mit innovativen Ideen. Der Beitragssatz liegt bei 13,2 Prozent. Originaltext: Kaufmännische Krankenkasse - KKH
      Avatar
      schrieb am 02.06.06 22:22:05
      Beitrag Nr. 1.054 ()
      Krankenkasse: 2600 Menschen in NRW warten auf Organspende

      Düsseldorf (dpa/lnw) - Rund 2600 Menschen warten derzeit in NRW auf eine Organspende. Dies teilte die Techniker Krankenkasse (TK) NRW anlässlich des Tages der Organspende (Samstag) am Freitag in Düsseldorf mit. Für diese Menschen sei eine Transplantation die einzige Überlebenschance, so die Kasse. Allerdings trügen nur rund elf Prozent der Bevölkerung einen ausgefüllten Organspendeausweis bei sich. Dieser Ausweis dokumentiert für den Fall des Todes den Willen des Trägers für oder gegen eine Organspende.

      02.06.2006 dpa
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 10:44:54
      Beitrag Nr. 1.055 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.919.721 von Deep Thought am 02.06.06 10:44:05dass die KVs den Patienten Geld wegnehmen, ist ebenfalls mal wieder neben den Realitaten, weil die von den Aerzten bezahlt werden. - willst Du damit sagen, dass die Ärzte Putzen gehen um ihre Kammerbeiträge zu bezahlen oder ist es nicht eher so, dass die Patienten diese Beiträge mit erwirtschaften (müssen)?

      Dass die Privatversicherten den Ärzten mehr bezahlen steht außer Zweifel. Tatsache aber ist, dass Privatversicherte geringere Versicherungsbeiträge zahlen und dafür bessere Leistung erhalten als gesetzlich Versicherte, deren Beträge oft höher sind und sie dafür eine schlechtere Leistung erhalten.

      und in einer Marktwirtschaft verschwinden nicht-kostendeckende Organismen von der Bildflaeche - damit meinst Du aber nicht Menschen, die sich eine kostendeckende Privatversicherung nicht leisten können, oder?
      In Berlin erbetteln bereits Menschen mit einem Rezept in der Hand die Rezeptgebühr.

      mit derer Du suggerierst, dass die KVs den Patienten Geld wegnehmen - das war nicht meine Intention! Ich bin der Meinung, dass Risiken auf alle Versicherungen gleich verteilt werden müssen, d. h. auch Private müssen alle, die den Wunsch haben sich privat zu versichern, aufnehmen müssen.

      In 20 oder 30 Jahren dürfte sich das Thema Privatversicherung erledigt haben vor dem Hintergrund, dass heute mehr und mehr Kinder chronisch krank sind. Diesen Kindern bleiben - sofern sie im Kindesalter nicht privat versichert waren - im Erwachsenenalter die Privatversicherungen verschlossen. Die Klientel der Privaten wird überaltert sein, die Beiträge werden in die Höhe schnellen - die Privatversicherungen werden in Deutschland mangels risikoloser Versicherter vom Markt verschwinden!
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 11:26:26
      Beitrag Nr. 1.056 ()
      Artikel aus 2000, mittlerweile dürfte die Zahl der chronisch kranken Kinder weiter zugenommen haben:
      ---------------

      Die Krankenkassen spüren die Zunahme an chronischen Erkrankungen durch steigende Kosten. Nach Angaben der AOK Schleswig-Holstein mußte die Kasse allein für die stationäre Behandlung chronisch kranker Kinder und Jugendlicher unter 15 Jahren 1998 mehr als zehn Millionen DM aufwenden.

      Nach Angaben der Veranstalter ist in Deutschland nahezu jedes dritte Kind von einer chronischen Krankheit betroffen. Die Zahl der Kinder, die unter Neurodermitis, Asthma, Allergien, hyperkinetischem Syndrom und anderen chronischen Krankheiten leiden, nehme stetig zu.

      http://www.aerzte-zeitung.de/docs/2000/10/04/176A0802.asp

      @ DeepThought: Könnten sich Privatversicherungen diese chronisch kranken Kinder leisten und Ärzten den 1,8 fachen Satz zahlen? Die o. g. Kosten beziehen sich übrigens nur auf Krankenhausaufenthalte, Kosten für ambulante Behandlungen sind da nicht enthalten!

      es gibt naemlich um das Gesundheitssystem herum noch eine winzige Kleinigkeit, die sich Marktwirtschaft nennt, das spueren die Aerzte bei jeder Rechnung, die taeglich aus diesem Bereich kommt - im Zusammenhang mit den o. g. Zahlen klingt diese Aussage gradezu zynisch!

      Jedes dritte Kind ist chronisch krank, d. h. zukünftig hat jeder dritte Erwerbstätige keine Chance sich privat zu versichern - auch das ist Marktwirtschaft, sich selbst das Wasser abzugraben :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 11:49:16
      Beitrag Nr. 1.057 ()
      :)mal eines vorweg: ich habe nicht den gesamten thread gelesen, ist mir jetzt auch zu lang.
      zum Probelm habe ich nur folgendes zu sagen:

      1. die verantwortlichen im gesundheitswesen haben genug geld,
      es werden dort gehälter gezahlt wie in den usa, davon kann man nur träumen.

      2. die meisten haben ihre gesundheit selbst in der hand., bzw. leider eben nicht. es gibt so viele einfache regeln, gesundheit zu behalten bzw. wieder herzustellen, da brauchts die ärzte nicht, dann gibts auch keine zahlungsprobleme.

      aber solangs die leute alles essen und sich vor allem alles einreden lassen, solange werden sie halt krank sein.
      allein wenn ich sehe, was junge mütter ihren kleinen zu essen geben, wird mir schon schlecht. naja, was solls , wie ulrich grimm schon schreibt, die gehirne der leute werden wieder kleiner, wir haben den zenit überschritten.

      jedes 3. kind ist chronisch krank, wird krank gemacht von seinen eltern, und kriegt dann noch von der pharma industrie eines drauf.
      #
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 12:00:49
      Beitrag Nr. 1.058 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.933.561 von curacanne am 03.06.06 11:49:16es ist nicht zu fassen :laugh:
      Vermutlich kommen Privatversicherte in den "Erstgenuß" der Instrumente und an gesetzlich Versicherten werden die Instrumente anschließend bis zur Unbrauchbarkeit abgearbeitet!
      Sollte dem so sein, plädiere ich dafür, dass sich jeder gesetzlich Versicherte seinen Privatpatienten aussuchen darf und Auskunft über seine Erkrankung erhält um die richtige Entscheidung zu treffen. Wer möchte schon gerne das gebrauchte OP-Besteck eines Hepatitis- oder eines HIV-Infizierten in seinem Körper haben!
      _____________________

      Schmutziges Recycling - Kliniken verwenden Einmal-Instrumente wieder
      Nachforschungen des ARD-Magazins "Kontraste" haben Unglaubliches zu Tage gefördert: Etwa jede zweite Klinik in Deutschland nutzt Instrumente, die lediglich zur einmaligen Verwendung zugelassen sind, mehrfach, um die Kosten niedrig zu halten.
      Hierbei werden teilweise grobe Verunreinigungen, die den Patienten bei Operationen einem hohen Infektionsrisiko aussetzen, hingenommen. Auch sind die geprüften Gerätschaften durch Materialfehler aufgefallen. Die Kliniken selbst schweigen allerdings.
      Es bedürfe dringend einer gesetzlichen Regelung, so Wolfram-Arnim Candidus von der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten, der ein Verbot dieser offenbar gängigen Recycling-Praxis fordert. Der jetzige Zustand sei unzumutbar.
      http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=624549&u_id=330694
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:02:42
      Beitrag Nr. 1.059 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.933.561 von curacanne am 03.06.06 11:49:16Krankheiten gab es immer und wird es immer geben und zwar unabhängig davon, wie gesund die Menschen gelebt haben!

      Mittlerweile wird international vor Reisen nach Deutschland gewarnt wegen Maserngefahr! Glaubst Du allen Ernstes, dass man Masern mit einer gesunden Lebensführung verhindern kann?
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:28:01
      Beitrag Nr. 1.060 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.934.165 von StellaLuna am 03.06.06 13:02:42StellaLuna,

      ja, ich bin mir sicher, daß man krankheiten beeinflussen kann,u.a.
      mit seiner Lebensführung.:)
      ps: die entscheidung darüber hat jeder selbst nach dem motto"der glaube kann berge versetzen"
      aber wahrscheinlich müssen viele menschen diese erfahrung erst mal selbst machen:)
      viele grüße
      cura
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:39:20
      Beitrag Nr. 1.061 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.934.247 von curacanne am 03.06.06 13:28:01Was glaubst Du, was los wäre in der Republik, wenn die Menschen aufhören würden regelmäßig zum Arzt zu gehen und kaum noch Medikamente benötigen würden?

      Sämtliche Ärzte, Krankenhäuser und Gesundheitsverbände würden von der Regierung Entschädigung verlangen.
      Vor einiger Zeit haben die Apotheker vom Gesundheitsministerium eine Entschädigung gefordert wegen eines massiven Umsatzeinbruchs :laugh:

      Was auch immer wir tun, es ist falsch! Brauchen wir zu viele Medikamente ist es zu teuer, brauchen wir zu wenige oder zu billige, wird eine Entschädigung wegen entgangenen Gewinns verlangt.

      Die Ärzte jaulen, wenn Patienten sich im Ausland behandeln lassen, gehen die Patienten aber in Deutschland zum Arzt, jaulen die Ärzte, weil sie zu wenig Geld bekommen.

      Meine Krankenkasse hat auf ihrer Website einen Link "ZweiteMeinung.de", da kann man den Kostenvoranschlag seines Zahnarztes eingeben und ein anderer Zahnarzt bietet diese Leistung dann billiger an - da sollen bis zu 50 oder 60 % Eigenanteil gespart werden können. Vermutlich sind das die Zahnärzte, die die Politiker als HartzIV-Empfänger geoutet haben :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:49:57
      Beitrag Nr. 1.062 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.934.293 von StellaLuna am 03.06.06 13:39:20jaulen ist für mich so etwas wie das bellen eines hundes, hunde bellen eben, und leute jaulen, manchmal kommen sie damit durch, aber ernstnehmen kann ich das nicht.
      noch einmal: für mich das das wichtigste meine gesundheit, soll ich mich noch um die knete von ärzten, krankenkassen und pharma kümmern???
      :keks:
      cura
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:51:01
      Beitrag Nr. 1.063 ()
      zur Erinnerung:
      ...
      Die Apotheker hatten von den Kassen ursprünglich einen Ausgleich von etwa 390 Millionen Euro gefordert, weil ihre Einnahmen aus rezeptpflichtigen Arzneimitteln im vergangenen Jahr infolge der Gesundheitsreform unter denen von 2002 lagen. Ministerin Schmidt hatte daraufhin Apotheker und Kassen aufgefordert, gemeinsam eine Regelung zu finden.

      http://www.aok-gesundheitspartner.de/bundesverband/apotheke/…
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:51:59
      Beitrag Nr. 1.064 ()
      ...die leute sind alle zu gierig, der speichel fließt ihnen schon raus.ich habe einen blick dafür.:lick:
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:57:23
      Beitrag Nr. 1.065 ()
      mein körper gehört mir, das messer den ärzten und die chemie den apotheken.

      was das essen und auch die meinungsmache angeht, muß man aufpassen, was man in seinen körper reinläßt. läßt du genfressen rein, kommt s irgendwie wieder raus, zB als krankheit.

      cura
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 13:59:33
      Beitrag Nr. 1.066 ()
      in den verwaltungen sitzen leute, die um die 28000,00 euro im monat verdienen, habe ich gehört.
      um das zu bezahlen, müssen wir demnächst wieder mehr krankenkassenbeiträge bezahlen.:cool:
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 17:32:49
      Beitrag Nr. 1.067 ()
      Regierung will steigende Kassen-Beiträge verhindern
      Samstag 3. Juni 2006, 15:47 Uhr

      Berlin (AP) Das Bundesgesundheitsministerium hat sich nachdrücklich gegen Beitragserhöhungen der gesetzlichen Krankenkassen ausgesprochen. Ministeriumssprecher Klaus Vater sagte dem Berliner «Tagesspiegel am Sonntag», zwar gebe es «Schwierigkeiten gewisser Kassen», das Minus des ersten Quartals dürfe aber nicht zum Maßstab genommen werden. Zum einen sei der Bundeszuschuss für die Kassen erst im Mai ausgezahlt worden, zum andern fehlten noch Einmalzahlungen wie etwa das Urlaubsgeld.
      «Es gibt keine breite Entwicklung, dass jetzt eine Kasse nach der anderen ihre Beiträge anheben müsste», wurde Vater zitiert. Er betonte, dass sich die große Koalition fest vorgenommen habe, Grundlagen dafür zu schaffen, dass Beitragserhöhungen im nächsten Jahr vermieden werden.

      Sprecher von Barmer Ersatzkasse und AOK kündigten der Zeitung zufolge an, dass es in diesem Jahr keine Beitragserhöhungen geben werde. Ähnlich hatte sich am Vortag bereits die Kaufmännische Krankenkasse geäußert.
      Avatar
      schrieb am 03.06.06 18:44:06
      Beitrag Nr. 1.068 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.935.315 von Aktienkrieger am 03.06.06 17:32:49"ich will alles, und zwar so sofort ", ist das einzige lied der regierungstruppe, und meint damit natürlich die eigene tasche
      cura:D
      Avatar
      schrieb am 04.06.06 11:46:43
      Beitrag Nr. 1.069 ()
      Würde man die Bekämpfung der Korruption im Gesundheitswesen forcieren, wären Beitragserhöhungen die nächsten Jahre kein Thema. Ich wage sogar die Behauptung, dass die Beiträge sinken könnten.

      Die "Untersuchungsgruppe Falschabrechnung" die für mehrere niedersächsische Krankenkassen arbeitet, hat für das 1. Hj 01 eine Gesamtschadenssumme von 25 Mio. € festgestellt. Man geht davon aus, dass die meisten Fälle unentdeckt bleiben.
      In 2004 und 2005 konnten mehr als 16 Mio. € Versichertengelder zurückgeholt werden die Ärzte, Apotheker und andere Leistungserbringer durch korruptive Machenschaften in ihre privaten Kassen geleitet hatten (aus "Jahrbuch Korruption" von Transparency International)

      Was den Kartenmißbrauch betrifft, so sollte man bis zur Einführung der Chipkarten beim Arztbesuch seinen Personalausweis oder Reisepaß vorlegen müßen. Wer dies verweigert, muss seinen Arztbesuch privat bezahlen.

      Irgendwie habe ich aber den Eindruck, dass viele Krankenkassen kein Interesse haben den Mißbrauch nicht nur aufzudecken sondern auch zu verhindern und es bequemer ist, die Beiträge zu erhöhen und den Beitragszahler für die Unfähigkeit der Politik, der Kassen, der Verbände, Ärzte und Apotheker zahlen zu lassen.
      Avatar
      schrieb am 04.06.06 13:08:40
      !
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      schrieb am 04.06.06 13:09:49
      Beitrag Nr. 1.071 ()
      CDU und SPD bekräftigen Gesundheits-Zeitplan
      Samstag 3. Juni 2006, 18:08 Uhr

      Berlin (dpa) - CDU und SPD haben den Zeitplan für die Gesundheitsreform bekräftigt und sind damit Bedenken bei CSU und Krankenkassen entgegengetreten. Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck und CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla zeigten sich überzeugt, dass die Koalition die Reform noch vor der Sommerpause auf den Weg bringen werde. Beck sagte dem «Tagesspiegel am Sonntag», er sei sich sicher, dass man das hinbekomme. Mehrere Krankenkassen warnten vor einem Schub bei den Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung.
      Avatar
      schrieb am 04.06.06 13:16:16
      Beitrag Nr. 1.072 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.939.570 von Aktienkrieger am 04.06.06 13:09:49Das bezweifle ich!
      Ich gehe davon aus, dass die Koalition scheitern wird an der Gesundheitsreform, und wir nächstes Jahr wieder wählen dürfen :D
      Avatar
      schrieb am 04.06.06 16:16:35
      Beitrag Nr. 1.073 ()
      Quelle: http://www.n-tv.de

      Sonntag, 4. Juni 2006
      Auch Ärzte machen Fehler
      7000 falsche Rezepte

      Mindestens 7000 ärztliche Rezepte werden in Deutschland jeden Tag falsch oder unvollständig ausgestellt. Das ergab eine Umfrage der Bundesapothekerkammer unter 1146 Apotheken, berichtete die "Bild am Sonntag". Etwa zwei Millionen Arzneien werden pro Tag verschrieben.

      Laut Apotheken-Umfrage ist der häufigste Fehler mit 8,31 Prozent ein unvollständig oder unleserlich ausgefülltes Rezept. Auf Platz zwei (7,7 Prozent) stehen mögliche Wechselwirkungen zwischen den verordneten Arzneien, gefolgt von falschen Angaben auf dem Rezept (5,24 Prozent). Weitere Fehler: Falsche Stärke (4,17 Prozent), falsche Darreichungsform (3,26 Prozent), Verordnung des falschen Arzneimittels (3,08 Prozent), falsche Dosierung (1,25 Prozent).

      Die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Magdalene Linz, sagte, das Umfrageergebnis habe die Rolle des Apothekers noch einmal verdeutlicht. Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl sagte der Zeitung: "Auch Ärzte sind Menschen, die Fehler machen." Das ergab eine Umfrage der Bundesapothekerkammer unter 1146 Apotheken, berichtete die "Bild am Sonntag". Etwa zwei Millionen Arzneien werden pro Tag verschrieben.

      Laut Apotheken-Umfrage ist der häufigste Fehler mit 8,31 Prozent ein unvollständig oder unleserlich ausgefülltes Rezept. Auf Platz zwei (7,7 Prozent) stehen mögliche Wechselwirkungen zwischen den verordneten Arzneien, gefolgt von falschen Angaben auf dem Rezept (5,24 Prozent). Weitere Fehler: Falsche Stärke (4,17 Prozent), falsche Darreichungsform (3,26 Prozent), Verordnung des falschen Arzneimittels (3,08 Prozent), falsche Dosierung (1,25 Prozent).

      Die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Magdalene Linz, sagte, das Umfrageergebnis habe die Rolle des Apothekers noch einmal verdeutlicht. Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl sagte der Zeitung: "Auch Ärzte sind Menschen, die Fehler machen."
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 11:00:56
      Beitrag Nr. 1.074 ()
      Lüdenscheid: 20 Ärzte verweigern Hausbesuch bei einer sterbenskranken Frau

      In einem Hospiz in Lüdenscheid liegt seit kurzem eine todkranke Frau. Die Frau muss ärztlich betreut werden und benötigt Schmerzmittel.
      Das Hospiz hat ca. 20 Ärzte angesprochen und um einen Hausbesuch für die schwer kranke Frau gebeten.
      Doch alle Ärzte haben sich geweigert, die Frau aufzusuchen. Als Gründe gaben sie zuviel Arbeit an, dass sie keine neuen Patienten aufnehmen oder ihr Etat für Hausbesuche zu niedrig ist. Die Kassenärztliche Vereinigung hat sich eingeschaltet.
      Quelle: www.wdr.de

      http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?id=624778&u_id=330694
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 11:08:56
      Beitrag Nr. 1.075 ()
      unser Gesundheitssystem kann man bereits als kollabiert bezeichnen, wenn schwerstkranke Menschen keine ärztliche Behandlung mehr erhalten :mad: :mad: :mad:
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 11:50:52
      Beitrag Nr. 1.076 ()
      ich schlage vor, daß gesundheitssystem zu verstaatlihen und den ärzten ein stattliches gehalt zu zahlen
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 12:20:21
      Beitrag Nr. 1.077 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.948.158 von curacanne am 05.06.06 11:50:52Die Schweizer Ärzte haben in Europa das höchste Einkommen, und das bei einem Grundsicherungs-Kopfprämien-Modell für alle!

      http://praxisnetz.de/public/020/020/0206kw_01_020_020.html
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 12:26:36
      Beitrag Nr. 1.078 ()
      Mehr als 5 Millionen Versicherte bei den Innungskrankenkassen

      Bergisch Gladbach (dpa) - Die Innungskrankenkassen haben erstmals mehr als fünf Millionen Versicherte. Mitte Mai hätten die 16 Kassen mit 3,4 Millionen zahlenden Mitgliedern und ihren Familienangehörigen insgesamt 5 006 537 Millionen Versicherte gezählt. Das teilte der Bundesverband der Innungskrankenkassen in Bergisch Gladbach bei Köln mit. Damit haben die Innungskrankenkassen innerhalb der gesetzlichen Krankenkassen einen Marktanteil von 7,6 Prozent.
      www.welt.de / Ticker

      1,6 Mio. Innungskassen-Mitglieder zahlen keine Beiträge und ab 2007 wird der Steuerzuschuß auf Null zurückgefahren - wer soll das bezahlen?
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 13:45:41
      Beitrag Nr. 1.079 ()
      ..den ärzten ein stattliches mindesteinkommen zahlen von 5000,-netto und dann je nach gesundheitsstatus ihrer patienten was daruf, maW, je gesünder die patienten, desto mehr sollte der arzt verdienen.;)
      cura
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 14:47:18
      Beitrag Nr. 1.080 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.948.158 von curacanne am 05.06.06 11:50:52Länder wie Australien haben mit diesem Modell Erfolg; ob es in Deutschland praktikabel ist wage ich zu bezweifeln. Die deutsche Bürokratie lässt grüßen.....
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 14:48:27
      Beitrag Nr. 1.081 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.948.873 von StellaLuna am 05.06.06 12:26:36Das Gesundheitssystem ist total marode. Bezweifle mittlerweile das die große Koalition eine vernünftige Gesundheitsreform zustande bringt. Die Reform der Pflegeversicherung wurde auf 2008 verschoben.
      Avatar
      schrieb am 05.06.06 19:18:38
      Beitrag Nr. 1.082 ()
      streikende Ärzte räumen heidelberger chirurgie

      Mitarbeiter der chirurgischen Klinik in Heidelberg verlegen Patienten in andere Krankenhäuser.Heidelberg (dpa) - Langsam rollen Krankenwagen ohne Blaulicht über das Gelände des Universitätsklinikums Heidelberg. Einige Stationen sind geschlossen, andere verwaist, die Flure fast überall leer.

      Viele Pflegebetten sind zum Schutz vor Keimen mit Folie überzogen. Mit der Aktion haben die Heidelberger Mediziner ihren seit Wochen andauernden Kampf um bessere Arbeitsbedingungen verschärft. Sie verlegen Patienten an kommunale und kirchliche Kliniken, an denen nicht gestreikt wird. «Für einen Patienten stehen jetzt schon zehn Schwestern zur Verfügung», sagt der 63 Jahre alte Patient Wolfgang Nille aus Aalen.

      «Ich kann die Ärzte sehr gut verstehen und unterstütze den Streik. Denn ohne die hoch qualifizierten Mediziner würde ich nicht mehr leben», sagt der vor einigen Tagen operierte Uhrmacher. Alle transportfähigen Patienten werden in andere Krankenhäuser verlegt oder von Angehörigen abgeholt, wenn sie auch vom Hausarzt betreut werden können.

      Die weiter im Schichtdienst arbeitenden Schwestern und Pfleger drehen keine Däumchen, sie nutzen die ruhige Zeit, die Stationen auf Vordermann zu bringen, liegen gebliebene Akten zu bearbeiten und sich ohne Stress den verbliebenen Patienten zu widmen. Bis zum Beginn der Fußball-WM am 9. Juni soll außer Intensivpatienten kein Kranker mehr in der weltweit angesehenen Klinik sein.

      «Mit der faktischen Stilllegung unseres Krankenhauses bis zur WM und während dieses Ereignisses wollen wir zeigen, wie schlimm es um den Gesundheitsstandort Deutschland bestellt ist. Wir lassen uns nicht weiter von den Politikern vorführen», sagt der Arzt Pascal Berbarat. Der 35-jährige betreut die Notfallambulanz in einer 24-Stunden-Schicht und erzählt nicht ohne Stolz, dass seine Klinik ein Schwerpunkt des bundesweiten Ärztestreiks ist.

      Derweil klingeln bei den kommunalen und kirchlichen Krankenhäusern in Heidelberg und Umgebung die Kassen: Wegen des Streiks werden alle bis zu 800 transportfähigen Patienten der Chirurgie und umliegender Häuser in die nun überfüllten Kliniken gebracht. Andere Universitätseinrichtungen wie die Frauen- oder Kinderklinik wollen in den nächsten Tagen entscheiden, ob sie ähnlich verfahren werden.

      In den sonst mit 40 Betten belegten zwei Stationen der Chirurgie für Privatversicherte herrscht Stille. Die Zimmer stehen leer und sind frisch geputzt. Die fünf verbliebenen Patienten werden planmäßig kurz vor der Fußball-WM entlassen. Proteste von Kranken oder Angehörigen sind nicht zu hören. Nur die Verkäuferin im Krankenhauskiosk ärgert sich, dass sie nicht alle belegten Brote verkaufen konnte, «weil es weder lauffähige Patienten noch Besucher gibt».

      In der Heidelberger Kinderklinik wird den kleinsten Patienten mit eigens angefertigten Comics erklärt, warum die Ärzte in den Aufstand getreten sind. Der Arbeitskampf der Ärzte habe längst die Dimension eines Tarifkonflikts überschritten, sagt Ärztesprecher Boris Fröhlich. Es gehe inzwischen um die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens. Nach Aussage der Heidelberger Ärzte beabsichtigen auch die Kollegen an den drei anderen Universitätskliniken Baden- Württembergs, in den nächsten Tagen Stationen zu schließen.
      http://www.lycos.de/nachrichten/hintergrund/show_story.html,…

      Gut, dass dieses Krankenhaus geräumt wurde, dann kann man es jetzt problemlos schließen, da es überflüssig geworden ist.
      Die Schwestern sollte man "aussperren", da sie nichts mehr zu tun haben und die Ärzte sollten sich schon mal einen Job im Ausland suchen, da ist es viel besser als in Deutschland, da müssen sie weniger arbeiten und bekommen mehr Geld.
      Avatar
      schrieb am 06.06.06 14:27:22
      Beitrag Nr. 1.083 ()
      Milliarden-Minus bei Gesetzlichen Krankenkassen im ersten Quartal

      BERLIN (dpa-AFX) - Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist im ersten Quartal 2006 tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich gab es ein Defizit von 1,22 Milliarden Euro, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Berlin mit. Hauptgrund für das Defizit waren zweistellige Kostensteigerungen bei Medikamenten.

      Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hält es für möglich, dass die gesetzlichen Kassen 2006 wegen des Arzneisparpaketes 'mit einem weitgehend ausgeglichenen Finanzergebnis' abschließen./vs/DP/sbi
      Avatar
      schrieb am 06.06.06 14:28:02
      Beitrag Nr. 1.084 ()
      Generika-Hersteller rechnen mit weiteren Preissenkungen

      BERLIN (dpa-AFX) - Nachahmer-Medikamente werden nach Einschätzung der Hersteller in Zukunft noch günstiger. Die Preise solcher Generika würden 'zwar nicht so spektakulär wie derzeit, aber doch kontinuierlich' sinken, sagte der Geschäftsführer des Pharmaverbandes Pro Generika, Hermann Hofmann, am Dienstag in Berlin. Dadurch drohe allerdings eine beschleunigte Konzentration auf dem Generika-Markt, weil sich die Rahmenbedingungen gerade für kleine und mittlere Anbieter erschwert hätten.

      In den vergangenen Wochen hatten die Generika-Hersteller Sandoz, Hexal, Ratiopharm und Stada deutliche Preissenkungen angekündigt. Sie reagierten damit auf das Anfang Mai in Kraft getretene Arzneimittelsparpaket, durch das für viele Patienten die Zuzahlungspflicht bei besonders preisgünstigen Medikamenten entfällt. Hofmann beklagte, das Kernproblem der Ausgabenentwicklung im Gesundheitsbereich werde dadurch nicht gelöst. Preistreiber seien nicht die preisgünstigen Generika, sondern die teuren, patentgeschützten Medikamente.

      Nach einer Studie, für die die Hamburger Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung (GMS) im Auftrag von Pro Generika 251 Hausärzte und Allgemeinmediziner befragt hatte, unterschätzen viele Mediziner das Einsparpotenzial der Nachahmer-Präparate. Der Befragung zufolge halten Ärzte die Generika im Schnitt für 25 Prozent preiswerter. Die tatsächliche Einsparung liegt dem Verband zufolge jedoch zwischen 30 und 40 Prozent./ax/DP/sbi
      Avatar
      schrieb am 06.06.06 17:35:35
      Beitrag Nr. 1.085 ()
      Krankenkassen rechnen weiter mit Defizit
      Dienstag 6. Juni 2006, 15:28 Uhr

      Berlin (ddp). Die gesetzliche Krankenversicherung hat das vergangene Jahr erneut ein Milliardendefizit verbucht. Ein ausgeglichenes Ergebnis habe nur durch einen Bundeszuschuss in Höhe von 4,2 Milliarden Euro sowie durch neue Maßnahmen zur Begrenzung der Arzneimittelausgaben gewährleistet werden können, teilte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Dienstag in Berlin mit.

      Auch im ersten Quartal 2006 sind den Angaben zufolge 1,22 Milliarden Euro mehr ausgegeben worden, als an Einnahmen zur Verfügung standen. Daher sieht das Ministerium weiteren «Handlungsbedarf», um die Bemessungsgrundlage zu verbreitern und die Abhängigkeit vom Faktor Arbeit zu verringern.

      «Ohne wirksames Handeln des Gesetzgebers drohen ab 2007 allerdings erhebliche Defizite und eine neue Welle von Beitragssatzsteigerungen», heißt es in dem Bericht des Gesundheitsministeriums. Gerechnet wird derzeit mit einer Finanzierungslücke von sieben Milliarden Euro im kommenden Jahr. Als Hauptgrund wird der Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung seit November 2000 um rund 1,7 Millionen Arbeitsplätze angegeben, was umgerechnet einem Beitragsvolumen von 6,5 Milliarden Euro entspreche.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 07.06.06 21:50:26
      Beitrag Nr. 1.086 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.970.461 von Aktienkrieger am 06.06.06 17:35:35
      Wieso steigen die KK-kosten immer noch?

      Durch die streiks sind krankenhauskosten im 3-stelligen mill-bereich gespart worden, ferner ambulante kosten und alles, was damit zusammenhängt: arzneimittel, hilfsmittel usw.

      Oder hat sich die zahl der KK-sesselfurzer wieder erhöht?
      Avatar
      schrieb am 08.06.06 12:45:39
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      Avatar
      schrieb am 08.06.06 12:46:20
      Beitrag Nr. 1.088 ()
      Struck mahnt vor Koalitionsrunde zur Eile
      Donnerstag 8. Juni 2006, 12:30 Uhr

      Berlin (AP) Vor der Koalitionsrunde zum Stand der Gesundheitsreformgespräche hat SPD-Fraktionschef Peter Struck am Donnerstag aufs Tempo gedrückt. Zugleich ließ Struck erkennen, dass es für den Bereich Kostensenkung «Grundzüge» gebe, aber noch keine Einigung. Die Gesundheitsexpertin der Union, Annette Widmann-Mauz, sagte den Versicherten erneut steigende Belastungen voraus. Nach einem Zeitungsbericht hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Unionsseite auf den so genannten Gesundheitsfonds eingeschworen.
      Im Beisein von Merkel (CDU) und Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) wollte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die Runde der Partei- und Fraktionsspitzen am Abend über die bisher erarbeiteten Vorschläge für eine Reform des Gesundheitssystems informieren. Merkel und auch SPD-Chef Kurt Beck haben sich festgelegt, dass vor der parlamentarischen Sommerpause die Eckpunkte vorgestellt werden sollen. Für Bundestag und Bundestag beginnt die Sommerpause am 8. Juli.
      Struck sagte im ZDF-Morgenmagazin mit Blick auf alle Reformvorhaben: «Wir müssen jetzt bei den Reformen zu Potte kommen.» Der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Wolfgang Bosbach sagte dagegen im Deutschlandradio Kultur, Präzision müsse vor Schnelligkeit gehen. Ein Ergebnis vor der Sommerpause wäre schön. «Auf den einen oder anderen Tag» sollte es aber nicht ankommen.

      Ohne näher auf die künftige Finanzierung des Gesundheitssystems einzugehen, sagte die CDU-Abgeordnete Widmann-Mauz im ZDF-Morgenmagazin: «Es wird mehr Geld kosten, den gestiegenen Bedarf zu decken. Alles andere wäre unredlich.»

      Laut «Handelsblatt» zeichnet sich eine Einigung auf einen aus Versichertenbeiträgen und Steuergeldern gespeisten Gesundheitsfonds ab. Merkel habe am Dienstag die acht Unionsvertreter der Arbeitsgruppe überraschend ins Kanzleramt gerufen, um sie persönlich auf das Fondsmodell einzuschwören. Bei den Gesundheitsexperten sei das Konzept auf breite Zustimmung gestoßen. Als Einzige habe die bayerische Gesundheitsministerin Christa Stewens (CSU) Kritik geübt. Auch unter den SPD-Mitgliedern der Arbeitsgruppe gebe es inzwischen eine deutliche Mehrheit für den Fonds, obwohl dieses Modell ursprünglich von Unionsfraktionschef Volker Kauder vorgestellt worden war.
      Avatar
      schrieb am 08.06.06 12:47:37
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      Avatar
      schrieb am 08.06.06 20:31:48
      Beitrag Nr. 1.090 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.004.595 von Aktienkrieger am 08.06.06 12:47:37Könnte der Gesundheitsfonds das AUS für den Risikostrukturausgleich bedeuten?
      Avatar
      schrieb am 09.06.06 06:59:47
      Beitrag Nr. 1.091 ()
      dpa-afx
      ROUNDUP: Verhandlungen über Gesundheitsreform in entscheidender Phase
      Donnerstag 8. Juni 2006, 22:40 Uhr


      BERLIN (dpa-AFX) - Die Verhandlungen von Union und SPD über die Gesundheitsreform sind mit Beratungen über die strittigen Finanzfragen in der entscheidenden Phase.
      Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und CSU- Gesundheitsexperte Wolfgang Zöller berichteten den Koalitionsspitzen am Donnerstagabend im Kanzleramt über den Stand der Reformgespräche. Nach wochenlangem offiziellen Stillschweigen wollen Schmidt und Zöller die Öffentlichkeit an diesem Freitag über den Stand der Verhandlungen informieren.

      An dem Treffen im Kanzleramt nahmen neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) auch die Fraktionschefs von Union und SPD, Volker Kauder (CDU) und Peter Struck, die Vorsitzenden von SPD und CSU, Kurt Beck und Edmund Stoiber, sowie CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer teil.

      Nach dpa-Informationen hatte Schmidt das Modell eines Gesundheitsfonds in die Beratungen der Reform-Arbeitsgruppe eingebracht. Zuvor hatte Merkel mit den Fachpolitikern der Union gezielt die Einrichtung eines solchen Fonds erörtert. Ein Gespräch der Kanzlerin mit den Unions-Vertretern der Arbeitsgruppe am Dienstag habe auf die Einrichtung eines solchen Fonds gezielt, bestätigten Koalitionskreise einen Bericht des "Handelsblatts".

      Sowohl in der SPD als auch in der CSU gibt es verschiedenen Angaben zufolge Skepsis gegenüber einem solchen Modell. SPD- Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag): "Es sind noch gar keine Festlegungen getroffen worden."

      Nach den Krankenkassen machten auch FDP und Gewerkschaften Front gegen einen Fonds. FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr warnte vor steigenden Verwaltungskosten und weniger Wettbewerb durch "eine gigantische Geldsammelstelle". DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte dem "Tagesspiegel" (Freitag), ein Fonds sei ein Privatisierungs- und Umverteilungsprogramm zu Lasten der Arbeitnehmer. Der SPD-Gesundheitsexperte Wolfgang Wodarg sagte dagegen im RBB, der Fonds sei eine Chance für eine bessere Ausgabensteuerung im Gesundheitswesen.

      Der Fonds soll die gesetzlichen Kassen finanzieren. In ihn sollen die Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber - eventuell aber auch Steuergelder - fließen. Die Kassen würden einen einheitlichen Beitrag pro Versicherten erhalten. Damit wären SPD und Union nach Darstellung aus dem Schmidt-Ministerium in einem späteren Schritt offen, ihre Ursprungspläne einer Bürgerversicherung beziehungsweise einer Einheitspauschale zu realisieren. Versicherten dürfte allerdings eine Zusatzprämie abverlangt werden, wenn der Einheitsbetrag nicht reicht. Davor hatten Teile der SPD gewarnt./bw/vr/bk/DP/zb
      Avatar
      schrieb am 09.06.06 07:02:09
      Beitrag Nr. 1.092 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.015.246 von StellaLuna am 08.06.06 20:31:48Der Risikostrukturausgleich würde dann keinen Sinn mehr machen. Rein theoretisch würde dann auch in Zukunft nur 1 Krankenkasse ausreichen um den Kontakt mit dem Kunden herzustellen.
      Avatar
      schrieb am 10.06.06 10:01:37
      Beitrag Nr. 1.093 ()
      Leistungskürzungen kein Tabu

      In den Verhandlungen über die Gesundheitsreform diskutieren die Unterhändler von CDU/CSU und SPD nach FOCUS-Informationen inzwischen auch über Kürzungen am Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen.
      Danach wird in der großen Koalition erwogen, das Krankengeld aus dem Leistungsumfang der Kassen herauszunehmen. Dieses müssten die Bürger dann privat absichern. Die Gesetzlichen Kassen könnten so um sechs Milliarden Euro entlastet werden. Im Gespräch sei auch die Einführung einer Versicherungssteuer auf die Prämien der Privaten Krankenversicherung. Die Policen könnten sich dadurch im nächsten Jahr um 19 Prozent verteuern. Bisher gebe es aber noch keine Beschlüsse.

      Seehofer zufrieden

      Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer lobte die Koalitionspläne zur Gesundheitsreform. „Ich kenne im Moment nichts Besseres“, sagte der CSU-Gesundheitsexperte im FOCUS-Interview. „Jetzt müssen die Experten schauen, dass der Vorschlag praxistauglich gestaltet wird.“ Es müsse eine „einfache, wirksame und gerechte Lösung“ dabei herauskommen. Mit dem Fondsmodell sei ein fairer Interessenausgleich möglich.

      Nach Ansicht Seehofers sind aber weitere Reformschritte zwingend. Die Fondslösung sei eine in die Zukunft gerichtete Systemumstellung. „Allerdings reicht die allein nicht aus, weil sie nur auf der Finanzierungsseite wirkt. Mindestens genauso notwendig ist eine Strukturreform auf der Ausgabenseite“, so Seehofer. „Eine Finanzierungsreform ohne tief greifende Strukturreform macht keinen Sinn. Beides gehört zusammen“, betonte er.

      „Wenn wir also für die nächsten zehn bis 15 Jahre planen, sind moderne Ansätze für mehr Wettbewerb, Transparenz und Durchlässigkeit der Systeme unvermeidlich.“
      http://focus.msn.de/politik/deutschland/Gesundheitsreform_ni…

      Und welche Privatversicherung sichert dieses Risiko privat ab, wenn jemand z. B. chronisch krank ist? Planen unsere Gesundheitspolitiker die Privatversicherer zu zwingen ALLE aufzunehmen?
      Möglich wäre natürlich auch, dass man das Risiko eingeht, dass Menschen, die länger als 6 Wochen krank sind ohne Krankengeld oder Einkommen sind, d. h. sie können dann nicht mal mehr ihre Miete zahlen!

      Irgendwann müssen die gesetzlich Versicherten alle Risiken privat absichern, die Beiträge dienen dann nur noch der Bestandssicherung der GKVs um deren Verwaltungen zu finanzieren.

      Andererseits scheint der Gesundheitsfonds evtl. so schlecht nicht zu sein wie er auf den ersten Blick aussieht, denn der Marburger Bund ist gegen dieses Versicherungsmodell und bezeichnet es als "Betrug an den jungen Generationen". Bislang hat sich diese Lobby wenig um den Gesundheits-Generationenvertrag und ob Betrug oder nicht gekümmert. In der Schweiz scheint dieser "Generationen-Betrug" einigermaßen gut zu funktionieren, allerdings zahlen da alle Bürger ein. In Deutschland werden voraussichtlich nur die gesetzlich Versicherten einbezogen werden, die, die keine Möglichkeit haben, aus dem System auszubüchsen und denen werden die Leistungen bei gleichbleibenden Beiträgen gestrichen werden.

      Ich hoffe, dass sich die SPD durchsetzt und den Gesundheitsfonds für ALLE einführt!
      Avatar
      schrieb am 10.06.06 11:08:11
      Beitrag Nr. 1.094 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.018.448 von Aktienkrieger am 09.06.06 07:02:09gesundheitsreform: kritik an fondsmodell hält an

      Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sieht Fortschritte bei den Beratungen zur Gesundheitsreform. - Die Kritik an Überlegungen in der großen Koalition zu einem Fondsmodell zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen hält an. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisierte ver.di-Chef Frank Bsirske den erwogenen Verzicht auf einen krankheitsbezogenen Risikostrukturausgleich.
      ...
      http://www.lycos.de/nachrichten/deutschland/show_story.html,…

      Kein RSA, da müßten bei einigen GKVs die Beiträge um vier bis fünf Prozent purzeln :D

      Meine BKK ließ mich wissen, dass ohne RSA der Beitragssatz 6 % betragen würde, und diesen würde beim geplanten "Gesundheitsfonds" mein AG alleine tragen müssen :confused:
      Avatar
      schrieb am 10.06.06 19:32:50
      Beitrag Nr. 1.095 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.036.671 von StellaLuna am 10.06.06 10:01:37Selbst wenn die Kollegen in den Kliniken weiter streiken, muß kein WM-Besucher fürchten, im Notfall schlecht versorgt zu werden.
      Präpariert für die Fußball-WM: Das Rote Kreuz hat allein in Bayern elf solcher Rettungswagen neu angeschafft. Foto: dpa
      Lesen Sie dazu auch den Hintergrund:
      736 Spieler, Tausende Offizielle und Millionen Fans - medizinische Versorgung bei der WM ist ein Kraftakt

      Das hat der Chef des Marburger Bundes Dr. Frank Ulrich Montgomery versichert. Selbst in bestreikten Kliniken würde eine Notfallversorgung vorgehalten, sagte Montgomery der "Ärzte Zeitung". "Bei Massenunfällen oder Katastrophensituationen werden die Ärzte ihre Streiks unterbrechen."
      --
      Schade, daß St. L., die mit der Gleichmacher- Sozi- Verstaatlichungsbrille, das nicht möchte. Denn sie ist immer anderer Meinung als der MB.
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 07:34:52
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 07:35:41
      Beitrag Nr. 1.097 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.043.089 von fettinsky am 10.06.06 19:32:50Schmidt will Arbeitgeberbeitrag angeblich befristet festschreiben
      Samstag 10. Juni 2006, 10:38 Uhr

      Hamburg (ddp). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) will bei der geplanten Gesundheitsreform den Arbeitgeberbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung angeblich befristet festschreiben. Damit wolle sie Kritik aus den eigenen Reihen entgegentreten, dass der geplante Gesundheitsfonds auf Dauer die Versicherten einseitig belaste, berichtet das Magazin «Der Spiegel» am Samstag vorab. Nach einem neuen Modell ihres Ministeriums für den Fonds sollen die Beitragssätze von Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf ihrem heutigen Niveau eingefroren und künftige Ausgabensteigerungen vorwiegend über eine pauschale Prämie für alle Versicherten finanziert werden.

      Laut Magazin soll in dem Modell der Anstieg der Prämie aber gedrosselt werden. Übersteige ihr Anteil am gesamten Beitragsaufkommen einen festen Wert, so sollen auch die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern angehoben werden. Im Gespräch sei ein Wert zwischen fünf und zehn Prozent des gesamten Beitragsaufkommens.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 10:39:21
      Beitrag Nr. 1.098 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.043.089 von fettinsky am 10.06.06 19:32:50Selbst wenn die Kollegen in den Kliniken weiter streiken, muß kein WM-Besucher fürchten, im Notfall schlecht versorgt zu werden - das dürfte klar sein, dass WM-Besucher versorgt werden, die dürften mehrheitlich Privatpatienten sein. Aber was ist mit den Einheimischen? Ist deren Versorgung auch gesichert oder wird im Katastrophenfall selektiert nach WM-Besucher und Einheimischen?
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 10:47:09
      Beitrag Nr. 1.099 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.052.655 von StellaLuna am 11.06.06 10:39:21So ein weltfremder Bloedsinn! Bei dem leisesten Verdacht liesse sich doch ein Sun-Reporter auf der Bare nebenan einliefern, Am naechsten Tag waere der Baer los, darauf kannst Du aber eine Sun subscription verwetten!
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 10:58:42
      Beitrag Nr. 1.100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.052.708 von PresAbeL am 11.06.06 10:47:09... genau das unterstelle ich! WM-Besucher würden im Katastrophenfall vorrangig behandelt werden und nur für diese würden Ärzte ihren Streik unterbrechen!
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 10:58:47
      Beitrag Nr. 1.101 ()
      Ich frag mich schon, wer da Manager wird und wie das "Gehalt" wohl bemessen ist. :laugh::laugh:
      Werden wir einige Beamte mit "kleinen" Pensionsansprüchen mehr bekommen ?

      Bisher dachte ich, die Kassen seien leer.:confused:

      Wie bitte soll bei dem , was man bisher hörte , nur 1 EUR mehr reinkommen ?

      Da wird ein riesiger Verwaltungs- und Bürokratenapparat angedacht, der weitere Gelder verschlingen wird !
      Im Schnellverfahren - bis zur "Sommerpause" wird da mal eben ein Riesenproblem gelöst - ne, ne - das kann nichts werden.
      Und die Bürger schlucken es und werden - wie üblich - nicht gefragt !

      Da die Politiker das ja alles alleine entscheiden, sollte man sie generell zur Rechenschaft und Verantwortung ( mit Folgen ) ziehen, wenn nachweislich Fehlentscheidungen getroffen werden - vielleicht würden einige ihr Gehirn dann mal etwas mehr fordern !
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 11:20:11
      Beitrag Nr. 1.102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.052.795 von SOLEIL am 11.06.06 10:58:47Und die Bürger schlucken es und werden - wie üblich - nicht gefragt ! - Mit den Zwangsversicherten kann man alles machen, die müssen in ein System einzahlen ob sie wollen oder nicht.
      Die einzige Möglichkeit die sie haben, ist der Klageweg und der kostet viel Geld.
      Andererseits würde ich mir schon wünschen, dass einige Millionen Zwangsversicherte auf die Straße gehen....

      Evtl. findet sich im neuen Diskriminierungsgesetz ein Ansatzpunkt - Diskriminierung von Geringverdienern und Zwangsbeitritt in eine gesetzliche KV... die Privatversicherer bleiben dieser Einkommensschicht verwehrt :D
      Dieser gesetzliche Zwangsbeitritt wiederum führt zu einer Diskriminierung und Schlechterbehandlung der Zwangsversicherten bei Ärzten und in Krankenhäusern ... :D

      Den Privatversicherern könnte man an den Kragen wegen Diskriminierung Kranker, da sie diese wegen des Risikos nicht versichern :D
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 11:59:25
      Beitrag Nr. 1.103 ()
      10. Was ist die Beitrags- bemessungsgrenze? Die Beiträge werden heute nach der Höhe des Bruttoeinkommens berechnet, aber nur bis zu einer Höchstgrenze von 3562,50 Euro im Monat. Wer mehr verdient, zahlt nicht noch mehr Beitrag. Diese Höchstgrenze soll auf etwa 4000 Euro steigen. Außerdem sollen auch Zusatzeinnahmen wie Zinsen bei der Berechnung des Beitrags berücksichtigt werden.
      http://bz.berlin1.de/aktuell/news/060611/gesund.html
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 12:08:18
      Beitrag Nr. 1.104 ()
      Zeitung: Koalition plant Einheitsbeitrag für alle Kassen

      Großansicht
      Berlin (dpa) - Die Koalition von Union und SPD plant nach Informationen der «Welt am Sonntag» einen einheitlichen Beitragssatz für alle Krankenkassen. Er soll für alle Mitglieder der gesetzlichen Kassen und alle Neumitglieder der privaten Krankenversicherung gelten.

      Der Beitragssatz werde laut ersten Berechnungen für Arbeitnehmer zwischen sieben und acht Prozent liegen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Der Arbeitgeberbeitrag soll bei sechs Prozent eingefroren werden. Heute sind die Beiträge von Kasse zu Kasse unterschiedlich.

      Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums sagte dazu der dpa am Sonntag, ob und wie die Privatpatienten in die Finanzierung des Gesundheitswesens einbezogen würden, sei völlig offen. «Es gibt noch keine Ergebnisse zu verkünden.» In der Diskussion ist die Einrichtung eines Fonds, in den die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, Steuermittel aber auch Beiträge aus Kapitalerträgen fließen. Aus diesem Topf erhalten die Kassen dann ihr Geld, das sich auch an den Krankheitsrisiken ihrer Versicherten bemessen soll.

      Sollten die Kassen damit nicht auskommen, müssen sie von ihren Mitgliedern eine Pauschale einziehen. Nach Darstellung der «Welt am Sonntag» könnte diese bei den AOKen in größeren Städten bei etwa 40 Euro liegen. Heute schon preiswerte Betriebskrankenkassen könnten ihren Mitgliedern hingegen Beiträge bis zu 15 Euro erstatten. Die privaten Krankenkassen müssen dem Bericht zufolge für ihre Neumitglieder keine Rückstellungen für das Alter mehr bilden. Die später anfallenden Kosten würden dann auch aus dem Fonds finanziert, hieß es.

      www.welt.de / Ticker
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 17:25:47
      Beitrag Nr. 1.105 ()
      @ Stella

      Klar, Hooligans und normale Fußball-Fans sind ja bekannt dafür, grundsätzlich Privatpatienten zu sein... :laugh:

      Könnte es sein, daß Du die Fußball-WM mit den French Open verwechselst??? :laugh:

      Im übrigen sind die ja alle nicht gekommen, um sich in Deutschland von den schlechten Ärzten in schlechtausgestatteten Krankenhäusern zu total überhöhten Preisen schlecht behandeln zu lassen, oder? ;)

      Die sind doch alle froh, wenn sie wieder in die totale medizinische Überversorgung des britischen Empire, genannt National Health service oder die überall geradezu perfekt ausgestatteten polnischen Luxus-Krankenhäuser zu kommen oder wie in Frankreich einfach grundsätzlich 30 Prozent der Behandlung selber aufbringen zu müssen, nicht wahr??? :D

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      Gewerkschaft will Ärztestreik ausweiten

      Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund erhöht im Tarifstreit den Druck auf die Länder: Immer mehr Kliniken sollen bestreikt werden. Indes gibt sich der Verhandlungsführer der Länder "vorsichtig optimistisch".


      Düsseldorf - Ab Morgen wollen die Ärzte die Streiks an Unikliniken und Landeskrankenhäusern ausweiten und verschärfen, sagte der Sprecher der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Athanasios Drougias heute. Es seien Arbeitsniederlegungen an rund 40 Kliniken vorgesehen.



      Ärzteproteste ohne Ende: An 40 Kliniken soll gestreikt werden
      Drougias kündigte an, in vielen Kliniken würden die Ärzte ihre Arbeit unbefristet niederlegen. Der Arbeitskampf der Mediziner in den Unikliniken und Landeskrankenhäusern werde so lange fortgesetzt, bis es eine Einigung zwischen Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) gebe.

      Gestern hatten sich in Hannover der Chef des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, und der TdL-Vorsitzende Hartmut Möllring (CDU) zu einem Sondierungsgespräch getroffen. Beide Seiten bezeichneten das Treffen anschließend als konstruktiv. Möllring ist seinem Sprecher zufolge gar "vorsichtig optimistisch", dass der Streik der Uni-Ärzte bald beendet werden könnte.

      Der Marburger Bund will morgen Nachmittag in Frankfurt das Gesprächsergebnis bewerten und entscheiden, ob auf dieser Grundlage eine Einigung im Tarifkonflikt möglich sei. Dann soll auch entschieden werden, ob zusätzlich zu den Unikliniken kommunale Kliniken bestreikt werden. Gewerkschaftschef Montgomery hatte am Freitag angekündigt, dass es bereits in der kommenden Woche zu ersten Warnstreiks in den kommunalen Häusern kommen könnte.

      Schon seit Monaten streiken Ärzte an Unikliniken und an Krankenhäusern, die in der Trägerschaft der Länder sind. Der Marburger Bund will einen eigenen Tarifabschluss für die rund 22.000 Mediziner an Uni- und Landeskliniken erreichen. Er fordert 30 Prozent höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen. Die Verhandlungsführer der Länder wiederum bestehen darauf, dass die Ärzte einen zuvor mit ver.di ausgehandelten Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst akzeptieren. Diesem Abschluss zufolge sollen Uni-Ärzte 23 Prozent mehr verdienen.


      str/ddp/AP

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      Avatar
      schrieb am 11.06.06 18:55:19
      Beitrag Nr. 1.106 ()
      Die Ärzte gründeten zu ihrem Vorteil bereits unmittelbar nach dem Krieg eine Gewerkschaft :laugh:

      hier eine Rede des Gründungsmitglieds Dr. Britz, Gründungsmitglied die Marburger Bundes:

      Von Dr. Herbert Britz

      Was war das 1945 für eine Generation der Ärzte um die Dreißig, die aus dem Stahlgewitter der Kriegsfront oder den Bombennächten der zerstörten Städte oder aus der Kriegsgefangenschaft kamen, wieder eine Heimat suchten und ihren Beruf ausüben wollten! Da sie alle im Krieg medizinisch tätig sein mussten, waren sie beruflich hoch qualifiziert und natürlich auch motiviert. Die meisten standen aber vor dem Nichts. Das alte Reichsgebiet war zerstückelt, die vier Zonen wurden von den Siegermächten verwaltet. Da die Militärregierungen aber durch Kontrollratsgesetz das alte Reichsrecht als Zonen- und Verwaltungsrecht übernommen hatten, galten für die Ärzte noch die alten Bestimmungen. Also bestand noch eine Niederlassungssperre gemäß dem alten Conti-Erlass. An eine Kassenzulassung war nicht zu denken, da die Kassenarztsitze für die älteren, aus dem Krieg zurückkehrenden niedergelassenen Ärzte freigehalten wurden. Der Hauptansturm der jüngeren Kriegsheimkehrer traf also die Krankenhäuser. Die Jungärzte konnten dort nur auf Volontärstellen untergebracht werden. Außer gelegentlicher Verpflegung durch die Oberschwester gab es kein Entgelt. Nach Kriegsende, im Jahr 1945, war jedoch jeder froh, davongekommen zu sein, eine Unterkunft zu haben und satt zu werden.

      Die alte Reichsärzteordnung war in ihren Grundzügen von den Militärverwaltungen weit gehend übernommen worden (ohne Führungsprinzip). Die Ärztekammer war deshalb zu dieser Zeit die einzig mögliche Organisationsform. Ansonsten bestand striktes Versammlungs- und Vereinsverbot. Ein Wiedersehen der Kriegsheimkehrer und der in der Heimat dienstverpflichtet gewesenen Ärzte fand erstmalig 1945 bei einer von der Kammer einberufenen Zusammenkunft statt.

      Neben Diskussionen über die allgemeine ärztliche Versorgung der Bevölkerung, kam hierbei auch die Notlage der Jungärzte zur Sprache. Nach dem Steckrüben- und Maisbrotwinter 1945/46 und nachdem die Aufenthaltseinschränkung durch die Militärregierung gelockert worden war, konnten wir Jungärzte uns erstmals im Frühjahr 1946 im eigenen Kreis treffen, mit Genehmigung unserer bestallten Ärztekammerkollegen (Geschäftsführer und Präsident). Wir nannten uns „Arbeitsgemeinschaft der Jungärzte innerhalb der Ärztekammer“. So konnte das Versammlungsverbot unterlaufen werden.

      Das Treffen fand in der Röntgenabteilung der Städtischen Universitätsklinik in Köln statt, und zwar im so genannten Badehaus der Lindenburg, einem Pavillonbau, der von Kriegsschäden verschont geblieben war. Kollege Liese war dort Oberarzt und der Älteste von uns. Er hatte zuvor bei allen Kölner Krankenhäusern angerufen und gebeten, jeweils einen Obmann der Assistenzärzte zu wählen. Die Gewählten nahmen dann an der Zusammenkunft teil. Ich selbst war Obmann des St.-Franziskus-Krankenhauses in Ehrenfeld. Aus früherer Erfahrung kannte ich mich damals schon im Tarifrecht der angestellten Ärzte ganz gut aus.

      Bei weiteren Treffen im Badehaus, unserem ständigen Versammlungsort, bildete sich eine kleine Sprechergruppe heraus, die von Erich Liese angeführt wurde. Diese Gruppe übernahm auch gegenüber dem Vorstand der Ärztekammer die Vertretung der Belange der jüngeren Ärztegeneration. Neben den Krankenhausärzten zählte hierzu auch, nachdem die Niederlassungssperre aufgehoben worden war, eine Gruppe von Nichtkassenärzten (Muschalik) und Praxisvertretern (Roos).

      Die große Not schaffte Nachfrage

      Da die Not groß war, hatten wir einen ungeheuren Zulauf, der es notwendig machte, eine Organisationsform zu finden. Wir entwarfen daher eine Satzung für unsere Arbeitsgemeinschaft. Liese stellte uns in seinem Elternhaus in Opladen einen Kellerraum zur Verfügung, den wir als Schreibstube einrichteten. Er traf einen früheren Klassenkameraden, der aus dem Krieg nach Hause gekommen war: Karl Laquai. Dieser hatte es bei Kriegsbeginn zum Inspektor im mittleren Dienst gebracht. Seine Vorkriegsstelle konnte er nicht sofort wieder antreten, da er ein Entnazifizierungsverfahren vor sich hatte. Wir machten ihn zum Geschäftsführer unserer Arbeitsgemeinschaft. Für die Verwaltungsarbeit erhielten wir von der Ärztekammer eine finanzielle Unterstützung, die uns in die Lage versetzte, Laquai ein Gehalt zu zahlen.

      Dem ersten Rundschreiben, das die Ärztekammer nach dem Krieg verschickte, legten wir einen Vordruck bei, mit dem sich alle arbeitslosen bzw. unbezahlten Krankenhausärzte unter der Opladener Adresse melden sollten. Der Rücklauf war überwältigend. Es trafen in Opladen während kürzester Zeit circa 1.400 Meldungen aus dem Kammergebiet der Nordrheinprovinz ein. So konnten wir auch mit Kollegen aus anderen Städten Verbindung aufnehmen.

      Nun brauchten wir aber, neben unserem Verwaltungsfachmann Laquai, auch einen ärztlichen Sachverständigen. Auch hierbei war uns wieder Liese behilflich. Während des Krieges war die Röntgenabteilung der Lindenburg mit der medizinischen Klinik zum Teil nach Königswinter ausgelagert worden. Mit Erich Liese zusammen arbeitete dort ein junger Kollege aus Honnef: Hans Forschen. Durch die Rückverlagerung der Röntgenabteilung nach Köln verlor Forschen seinen Arbeitsplatz und war daher frei für unsere junge Organisation.

      Im Frühjahr 1947 erließ die Marburger ASTA einen Sammelaufruf an alle Studenten der vier Besatzungszonen zu einem Treffen am 11. Juni. Ich wurde dorthin geschickt. Wir Ärzte trafen uns im pathologischen Institut der Universität Marburg und verfassten Eingaben und Resolutionen. Außerdem entwarfen wir ein erstes Gerüst einer Satzung für die örtlichen Arbeitsgemeinschaften der jungen Ärzte innerhalb der Ärztekammern. Diese „Marburger Satzung“ empfahlen wir zur Annahme den örtlichen Jungärztevereinigungen.

      Bei einer späteren Zusammenkunft beschlossen wir, uns nicht mehr „Arbeitsgemeinschaft der Jungärzte“ zu nennen, sondern „Marburger Gemeinschaft – Vereinigung angestellter Ärzte“. So wollten wir das Wort „Jungärzte“ entfernen.

      Die Gewerkschaft wird gegründet

      Die vierte Interzonentagung kam auf Einladung der Münchner Kollegen zustande. Wir entschieden, unsere Marburger Gemeinschaft von der Ärztekammer zu lösen und sie in einen tariffähigen Verband mit Einzelmitgliedschaften umzuwandeln und gaben ihr am 5. Mai 1948, 16 Uhr, den Namen „Marburger Bund – Vereinigung angestellter Ärzte“. Damit war unsere Ärzte-Gewerkschaft aus der Taufe gehoben.

      Da unserem Gewerkschaftsbund nur angestellte Ärzte angehören konnten, mussten sich Muschalik und Roos, die bisher bei uns mitgearbeitet hatten, von uns trennen und den Verband der niedergelassenen Nichtkassenärzte gründen.

      Nach der Gründung des „Marburger Bundes“ kam es, wie auch schon zuvor, immer häufiger zu Reibereien mit der ÖTV. Als wir einmal wieder im Badehaus der Lindenburg zusammengekommen waren, hörten wir im Radio die Nachricht, dass sich in Hamburg die DAG gegründet hatte. Spontan sandten wir ein Glückwunschtelegramm nach Hamburg, und das sollte positive Folgen haben!

      Als 1948 nach der Währungsreform die Zwangsbewirtschaftung schnell aufgelöst wurde und damit auch die Verteilungsstellen für Lebensmittelkarten wegfielen, wurden in Köln-Mülheim, unweit meiner damaligen Wohnung, in einem alten Patrizierhaus Räume frei. Vor dem Krieg war darin die Kanzlei eines Notars untergebracht.

      Ich war inzwischen zum Vorsitzenden des Gesamtverbandes gewählt worden und erreichte in dieser Funktion bei der Stadtverwaltung Köln, dass uns diese Räume für unsere Bundesgeschäftsstelle zugewiesen wurden. Als sich wenige Tage nach dem Einzug zwei Vertreter der DAG bei uns meldeten, konnten wir sie in diesen neuen Räumen empfangen.

      Der stellvertretende Vorsitzende der DAG, Queiser, und der Referatsleiter, Brockelmann, waren eigentlich mit der Absicht nach Köln gekommen, den Marburger Bund in die DAG aufzunehmen. In freundschaftlichem Gespräch machten wir jedoch klar, dass wir auf jeden Fall selbstständig bleiben wollten. Queiser, der als älterer Gewerkschaftler Vorkriegserfahrung hatte, überdachte sein Anliegen, als er hörte, dass wir mit unseren Mitgliedern eine fast 80-prozentige Organisationsdichte der Berufsgruppe nachweisen konnten. Das war für einen Gewerkschaftler eine ungeheure Zahl. Queiser schlug uns ein Freundschaftsabkommen vor. Danach solle der Marburger Bund selbstständig bleiben, jedoch innerhalb der Tarifkommission der DAG Sitz und Stimme bekommen.

      Als Gegenleistung möge der Marburger Bund in den Krankenhäusern seinen Einfluss dahingehend geltend machen, als er beim übrigen, nicht ärztlichen Personal für eine Mitgliedschaft in der DAG wirbt. Wir waren immer angetan vom guten kollegialen Verhältnis, das bei der DAG zwischen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern herrschte, im Gegensatz zur ÖTV, in deren Tarifkommission nur hauptamtliche Funktionäre waren.

      Das Grundgesetz wird geschaffen

      In dieser bewegten Zeit begann der Parlamentarische Rat in Bonn über das Grundgesetz zu beraten. Das „Päda“ (Pädagogische Akademie) war das Tagungsgebäude ab Mitte des Jahres 1948. Laquai kam sofort auf die Idee, zu den Grundrechten müsse das Recht auf Arbeit gehören. In der Begründung der Eingabe verwiesen er und ich auf die unhaltbaren Zustände in den Krankenhäusern, mit den unbezahlten oder mit einem Taschengeld abgefundenen Volontärärzten mit ihren Nachtschichten und 60-Stunden-Wochen. Wir stellten den Antrag, in das Grundgesetz einen Passus aufzunehmen, im Wortlaut: „Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert.“

      Ich erhielt im Rahmen des Pressestatus Zugang ins Gebäude der „Päda“. In der Kantine gab es damals Essen „ohne Marken“! Während der Mittagszeit übergab ich dem Abgeordneten von Mangold, der Mitglied des Hauptausschusses war, unsere Denkschrift persönlich. Staatsrechtler erarbeiteten in Herrenchiemsee einen Vorschlag, von dem man bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes im Hauptausschuss nicht sehr angetan war. Deshalb wurde ein kleines Redaktionskomitee gebildet, das eine eigene Fassung erstellte, die dann Grundlage weiterer Abstimmungen im Hauptausschuss wurde. In der dritten Lesung wurde dieser Artikel in die Gesetzgebung übernommen. Eine Bezugnahme auf gerechte Entlohnung, wie sie im Antrag des Marburger Bundes enthalten war und auch in Herrenchiemsee ausgearbeitet wurde, war vollkommen weggefallen. Die Kommunisten hatten in der Lesung einen Änderungsvorschlag eingereicht, der anfing: „Das Arbeitsentgelt muss der Leistung entsprechen.“ Da dieser Vorschlag von kommunistischer Seite kam, hatte er keine Aussicht auf Erfolg und wurde ohne Einzeldiskussion pauschal abgelehnt.

      http://www.marburger-bund.de/marburgerbund/bundesverband/ver…

      Interessant diese Rede! Das Thema Euthanasie hat dieser Stahlgewitter-Überlebende in seiner Rede mit keinem Wort erwähnt.
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 19:06:46
      !
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      Avatar
      schrieb am 11.06.06 19:49:40
      Beitrag Nr. 1.108 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.058.782 von fettinsky am 11.06.06 19:06:46Das Geschwätz hat Dr. Britz von sich gegeben, ich habe ihn nur zitiert :D

      Das Arbeitsentgelt muss der Leistung entsprechen.“ Da dieser Vorschlag von kommunistischer Seite kam, hatte er keine Aussicht auf Erfolg und wurde ohne Einzeldiskussion pauschal abgelehnt. :laugh:

      Die Ärzte haben die Formulierung „Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert.“ vorgezogen, und Lohn bekommen sie doch noch immer, oder :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 20:02:53
      Beitrag Nr. 1.109 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.059.171 von StellaLuna am 11.06.06 19:49:40wenn wir uns auf Argumente von 1945 beziehen, dann möchte ich auch die "rühmliche "Rolle der heutigen linken Volksparteien im NS-Regime nicht außen vor lassen. sie haben sich ausgezeichnet durch todesmutigen Einsatz für die Einstellung der Ermordung der Juden, Sinti, politischen Gegnern und Schwulen und haben Millionen von Tötungen verhindert. Welch eine verlogene scheisse, den ärzten stellungnahmenn von 1947 unterzuschmieren
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 20:07:16
      Beitrag Nr. 1.110 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.059.381 von fettinsky am 11.06.06 20:02:53ich habe einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund gewagt - man möge mir diesen Ausrutscher verzeihen!
      Avatar
      schrieb am 11.06.06 20:48:02
      Beitrag Nr. 1.111 ()
      Ach Luna,

      ich kann da einfach nur noch schreiben:

      "HERR, WIRF HIRN VOM HIMMEL!!!"

      Mehr möchte ich an Kommentaren zu deinem geschreibsel nicht mehr von mir geben...
      Avatar
      schrieb am 12.06.06 21:14:14
      Beitrag Nr. 1.112 ()
      mach mal lieber einen ausflug in die eigene vergangenheit, die heute noch nachstinkt. (Stänkern kommt daher)
      Avatar
      schrieb am 14.06.06 20:35:48
      Beitrag Nr. 1.113 ()
      HANDELSBLATT, Mittwoch, 14. Juni 2006, 12:35 Uhr

      Krankenversicherung

      Private wollen gegen Gesundheitsfonds klagen

      Es ist eine Mischung aus Locken und Drohen, mit der die privaten Krankenversicherungen in der aktuellen Debatte um eine Gesundheitsreform taktieren: Nur Stunden nach einer Offerte an die Politik, die Hürden für Anwärter zu senken, erklären die Privaten ihre Bereitschaft, ihre Interessen juristisch durchzusetzen.

      HB BERLIN. Der Vorsitzende des Verbands der privaten Krankenversicherungen (PKV), Reinhold Schulte, sagte am Mittwoch in Berlin, die Anbieter würden vor Gericht ziehen, falls die große Koalition sie in einen Gesundheitsfonds eingliederten. Auch gegen andere „Sanktionen gegen die PKV“, wie sie in der Debatte über die Gesundheitsreform erwogen würden, werde man gerichtlich vorgehen, sagte Schulte. Es werde darüber gesprochen, die Privatversicherer in das Fondsmodell einzubeziehen. „Aber in Konsequenz geht es um die Abschaffung der PKV und um den Einstieg in die Bürgerversicherung.“ Damit wäre die Einbeziehung „verfassungsrechtlich höchst bedenklich“. Die faktische Zerstörung des Geschäftsmodells der Privatversicherer wäre ein unzulässiger Eingriff in die Berufsfreiheit und in die Rechte der Versicherten.

      Zwar begrüßte der Verbandsvertreter die Bestandsgarantie der Union für die PKV als vollwertige Krankenversicherung. Diese helfe aber nicht, wenn den Privaten die Möglichkeit genommen werde, Neukunden zu werben. Dann würde die Versicherung für die jetzigen Kunden teurer. Denn auch bei der PKV würden - wenn auch in geringem Umfang - Beiträge Jüngerer zur Finanzierung der Kosten Älterer herangezogen.

      Verbandsdirektor Volker Leienbach rechnete vor, dass die Einbeziehung in den Gesundheitsfonds Privatversicherte im Einzelfall sehr teuer kommen könnte. Nach bisher bekannten Vorstellungen der Koalition sollen nach Einkommen bemessene Beiträge in den Fonds fließen; unabhängig davon sollen aber Einheitsbeträge von etwa 170 Euro je Versichertem bei den Kassen ankommen. So würde etwa für einen Gutverdiener mit 4 000 Euro brutto 500 Euro in den Fonds eingezahlt; doch bekämen die Versicherer nur 170 Euro. Die Privatversicherung würde aber wie bisher 350 Euro im Monat kosten. So müsste der Betroffene nicht nur von vorneherein 500 statt 350 Euro zahlen, nämlich an den Fonds. Die Auszahlung an seinen Versicherer würde nicht reichen, und er müsste die Differenz auch noch drauflegen.

      Dieses Rechenbeispiel unterstellt allerdings, dass PKV-Mitglieder in einem Fonds genau wie GKV-Mitglieder behandelt würden. Das ist aber nicht entschieden; überhaupt sind noch alle wichtigen Punkte bei dem Fondsmodell ungeklärt. Die Verhandlungen darüber sollten am Nachmittag in Berlin weiter gehen.

      Die privaten Krankenversicherungen steht derzeit nur Selbstständigen, Beamten und Gutverdienern mit Einkommen über 3 937,50 Euro als Vollversicherung offen. Sie kalkuliert ihre Beiträge nicht nach dem Einkommen, sondern nach dem Alter und Krankheitsrisiko des Versicherten. Im Gegensatz zu der gesetzlichen Krankenversicherung kassiert sie auch von Jungen einen Aufschlag, der für das Alter zurückgelegt wird, um steigende Kosten abzufedern.

      Am Dienstag hatte PKV-Direktor Leienbach allerdings erklärt, die Anbieter seien bereit, alle freiwillig im gesetzlichen System Versicherten aufzunehmen „und zwar unabhängig vom Gesundheitszustand und auch grundsätzlich unabhängig vom Alter. Diesen Versicherten wollten die Privatkassen eine Art Basisschutz anbieten, der in etwa dem Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenversicherung entspreche.
      http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/artp…

      Sie bewegen sich, die Privatversicherer oder ist das Öffnen der PV für freiwillig gesetzlich Versicherte und zwar unabhängig vom Alter und Vorerkrankungen eine Panikreaktion :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.06.06 20:47:18
      Beitrag Nr. 1.114 ()
      Vieleicht mal ein Hinweis darauf, wo in Deutschland kompetenz herrscht....









      :D






      .....







      Schliesslich muss man in den Augen der Politiker wichtiges (WM)......

















      ..... und UNWICHTIGES (Gesundheitsystem).....

      unterscheiden. Warum ich das schreibe und welchen Zusammenhang das hat, werde ich Euch in etwa zur Zeit des achtel-, Viertel- oder Halbfinales verraten...

      Aber jetzt erst mal der Hinweis, wo Deutschlands Kompetenzen derzeit sind:

      Subjektive, zum Teil widersprüchliche Erfahrungen
      Dass bei der bislang nahezu perfekten WM ausgerechnet der Rasen mangelhaft sein soll, wollen die Organisatoren nicht auf sich sitzen lassen. "Uns liegen keine offiziellen Beschwerden vor", betonte Gerd Graus, der Sprecher des Organisationskomitees (OK). "Nach Meinung unserer Experten ist der Rasen in gutem Zustand." Auch Engelbert Lehmacher vom :Laugh: Rasenkompetenzteam :laugh: , das das OK eigens für die WM gegründet hatte, relativierte die Kritik. "Das sind subjektive Erfahrungen, die zum Teil sehr widersprüchlich sind."


      So, jetzt sind wir gleich erst einmal alle ganz Deutschland...
      Avatar
      schrieb am 14.06.06 21:09:32
      Beitrag Nr. 1.115 ()
      Koalition einigt sich auf Gesundheitsfonds

      Berlin - In der großen Koalition deutet sich ein erster Kompromiß bei der Gesundheitsreform an. Sowohl Union als auch SPD sind nach Informationen der WELT bereit, die Finanzierung der Krankenversicherung auf eine neue Grundlage zu stellen und einen "Gesundheitsfonds" einzurichten. Damit ist offenbar auch eine Vorentscheidung darüber gefallen, ob die privaten Krankenversicherungen (PKV) in diesen Fonds einbezogen werden. "Wenn der Fonds kommt, kann die PKV nicht außen vor bleiben", heißt es in Koalitionskreisen. Ein Extra-Versicherungssystem für zehn Prozent der Bevölkerung sei politisch nicht durchzuhalten. Wie es weiter heißt, soll die PKV verpflichtet werden, einen Versicherungstarif anzubieten, der den Leistungen der gesetzlichen Kassen entspricht. Dies lehnen die privaten Versicherungen weiter ab. phn

      Artikel erschienen am Thu, 15. June 2006
      http://www.welt.de/data/2006/06/15/916359.html
      Avatar
      schrieb am 23.06.06 15:30:35
      Beitrag Nr. 1.116 ()
      Kleiner Blick über den Atlantik, um mal einen eindruck der DURCHSCHNITTSEINKOMMEN ( und nicht irgendwelche vereinzelten Spitzengehälter wie hier zwecks Neiddiskussion ) der Ärzte in den USA zu vermitteln:



      Ausland

      USA-Trend: Medikamente teurer - Ärzte billiger

      Washington - Das durchschnittliche Einkommen von US-Ärzten ist inflationsbereinigt in den Jahren 1995 bis 2003 um 9 Prozent gesunken, während die Medikamente allein in den letzten 5 Monaten um 3,7 Prozent teurer geworden sind.

      Zu den „Verlierern“ unter den Ärzten zählen nach einer Untersuchung der Center for Studying Health System Change (HSC), einem unabhängigen Forschungsinstitut, die Hausärzte. Ihr Einkommen ging um 10,2 Prozent zurück, während Fachärzte Verluste weitgehend vermeiden konnten. Auch Chirurgen mussten mit 8,2 Prozent Einbußen hinnehmen. Diese Gruppe zählt mit einem durchschnittlichen Einkommen von 272.000 US-Dollar dennoch zu den Spitzenverdienern, auch im Vergleich mit anderen akademischen Berufen. Auch Hausärzte haben mit einem Jahreseinkommen von durchschnittlich 146.000 US-Dollar wenig Anlass zur Klage. Doch der Trend geht nach Einschätzung von Beobachtern eindeutig in Spezialdisziplinen, in denen eine begrenzte Anzahl von Untersuchungen und Therapien es den Medizinern am ehesten erlaubt, ihr Einkommen zu halten. Der Anteil der Fachärzte ist seit 1995 von 32 auf 38 Prozent gestiegen.

      Der Pharmaindustrie ist es dagegen gelungen die Medikamentenpreise zu erhöhen. Kritiker hatten vorhergesagt, dass der jüngste Versuch der US-Regierung, die Preise für die staatliche Rentnerkrankenkasse Medicare einzufrieren, sein Ziel nicht erreichen wird. Tatsächlich stiegen seit Einführung des Medicare Part D Plans im November 2005 die Arzneimittelpreise der 20 häufigsten Medikamente nach einer Untersuchung der Stiftung Families USA um 3,7 Prozent. Die Organisation American Association of Retired Persons (AARP) kommt zu dem Ergebnis, dass fast alle der bei älteren Menschen eingesetzten Medikamente teurer wurden. Erstaunliche Ergebnisse liefert ein Vergleich der Preise zwischen Medicare und der Veterans Admistration (VA), die für Armeeangehörige teilweise recht günstige Konditionen aushandelt. Beispielsweise zahlt die VA für den Lipidsener Zocor® (Simvastatin) 127,44 US-Dollar, während das gleiche Medikament in gleicher Menge und Dosierung Medicare 1.275,36 US-Dollar kostet. /rme



      Und in Deutschland werden Gehälter von brutto 3200 euro/Monat, also ca. 5100 US-Dollar/Monat = 60.000 US-Dollar/Jahr bereits für "üppig" und "überzogen" gehalten....

      Die Unterschiede sind bezogen auf das Nettoeinkommen noch viel krasser.

      Da werden noch viel mehr die Koffer packen.
      Avatar
      schrieb am 23.06.06 20:26:06
      Beitrag Nr. 1.117 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.247.686 von Deep Thought am 23.06.06 15:30:35In den USA zahlen die Ärzte ihren KV-Vorständen vermutlich auch nicht 250.000 € und mehr plus sonstige Vergünstigungen wie Firmenwagen etc. :D
      Avatar
      schrieb am 23.06.06 23:56:35
      Beitrag Nr. 1.118 ()
      Nee, Stella, da gibt es keine Kassenärzte.

      es wird ehrlich ärztliche Arbeit bezahlt. Kein Sklaventum wie hier.

      KEIN Ami würde hier arbeiten.


      deine plumper Versuch ging mal wieder in die Hose.
      Avatar
      schrieb am 27.06.06 10:08:44
      Beitrag Nr. 1.119 ()
      Jetzt ist die Koalition in der Zwickmühle:

      Anstatt eines großen Wurfes oder gleich zweier großer Würfe, welche endlich mal Klarheit schaffen würden und Logik ins System brächten, wird mal wieder leicht angreifbares Flickwerk als "Reform" verkauft. :rolleyes:

      1) Der Schritt zur Fusion aller gesetzlichen Kassen zu einer einzigen GKV wie in fast allen anderen Ländern dieser Erde, also Zusammenlegeung von Kassen die eh nicht mit ihren Produkten konkurrieren dürfen ist seit JAhrzehnten überfällig und dieser völlige Anachronismus kostet den Beitragszahler pro Jahr (!) geschätzt 15 bis 20 Mrd Euro mehr.

      Jetzt sollen nur die kleinen Kassen verschwinden, vermutlich weil da eh kaum "verdiente" alte PArteimitglieder untergebracht sind.

      Ich wette schon jetzt eine mio Euro darauf, daß die Parteien das Kunststück schaffen werden, die Zusammenlegung der GKVs "kostenneutral" zu gestalten.... :D

      Eine unendliche Anzahl von zu versorgenden Parteimitgliedernn, die nie gelernt haben, richtig zu arbeiten, können in den neu entstehenden Molochen perfekt versteckt werden.

      Welche Partei kann da widerstehen? :D :mad:

      2) der Schritt, die Kosten für das Gesundheitswesen von der anachronistischen Lohnabhängigkeit zu befreien, ist gut!

      Aber auch hier stellt sich die Koalition durch ihre verzagtheit ein Bein: Würde man GLEICHZEITIG alle GKVs zusammenlegen UND in eine über Jahre progressive teilweise Steuerfinanzierung einsteigen, so würde sich die Steuererhöhung erübrigen, weil man locker 10 bis 15 Mrd. Euro Verwaltungskosten einspart.

      Ein perfektes Nullsummenspiel und der zwingend logische Einstieg in die teilweise Steuerfinanzierung.

      Gleichzeitig kann man endlich den Beginn von Beitragsgerechtigkeit einleiten, indem nicht kinderziehende und nicht arbeitende Ehepatrtner das machen, was sie gefälligst machen sollen: Beiträge in die GKV einzahlen.

      Denn wenn Michel mit Micheline ins Bett gehen will und dafür heiratet und beide sich das Aufziehen von Kindern sparen, so muss der Steuerzahler dieses höchst private Vergnügen nicht lebenslang (!) mit kostenloser Rente (nach Versterben des arbeitenden Partners) oder kostenloser medizinischer Versorgung noch teuer finanzieren!

      Den steuerfinanzierten Anteil an den gesundheitskosten kann man dann aus Gründen der Steuerlogik der kostenlosen mediz. versorgung von KINDERN zuordnen.

      Und - schwupps! - hat man den Einstieg in ein logisch finanziertes und etwas effizienteres gesundheitssystem gemacht.


      Aber das wäre für unsere geballte versammlung allparteilicher "Gesundheitsexperten" natürlich zu einfach... :rolleyes:









      SPIEGEL ONLINE - 27. Juni 2006, 06:46
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,423783,00.html

      Gesundheitsreform

      Koalition nimmt Mini-Kassen ins Visier

      Das Gezerre um die Gesundheitsreform nimmt zu. Gegen die Einigung der Koalitionsspitzen auf fette Steuerzuschüsse für das System formiert sich Widerstand in den Parteien. Neuer Vorschlag: Einem Zeitungsbericht zufolge soll die Krankenkassenflut eingedämmt werden - über eine Mindestmitgliederzahl.



      Berlin/Leipzig - Laut "Leipziger Volkszeitung" ist ein zentraler Einigungspunkt die Konzentration der gesetzlichen Kassen auf eine wettbewerbsfähige "Mindestbetriebsgröße". Sollte es zu einer Mindestmitgliederzahl von einer Million Versicherter kommen, wie auch diskutiert werde, würde sich die Zahl der Kassen um 110 bis 120 verringern, schreibt das Blatt. Kleinere Kassen müssten in der Folge fusionieren. Dies würde die Kassenstrukturen verschlanken und weniger Verwaltungskosten verursachen.

      Unterdessen verstärkte sich die Kritik an der Entscheidung, dass ab 2008 rund 16 Milliarden Euro für die Krankheitskosten von Kindern aus dem Steuertopf bezahlt werden sollen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich dagegen aus: "Eine Verknüpfung der Steuerzuschüsse mit der Kinderversicherung wäre nichts anderes als ein gigantisches Familienprogramm für Reiche." Der SPD-Politiker sprach sich stattdessen dafür aus, mit den Steuermilliarden eine dritte Finanzierungssäule für die gesetzliche Krankenversicherung aufzubauen.

      Auch von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) kam Kritik. "Ich wüsste nicht, woher das Geld kommen soll", sagte Böhmer. Ein Zuschlag auf die Einkommensteuer sei nicht sinnvoll. Die Bundesregierung könne nicht eine Unternehmensteuerreform machen, die zu Mindereinnahmen von sieben Milliarden Euro führe, und gleichzeitig eine allgemeine Einkommensteuererhöhung für das Gesundheitswesen einleiten.

      Der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, lehnt die sich abzeichnende Finanzierung der Gesundheitskosten für Kinder über höhere Steuern ab. "Das ist eine Salbe, aber keine Heilung", sagte Schneider der "Thüringer Allgemeinen". "Steuererhöhungen nehmen den Druck von notwendigen Einsparungen, das Einsparpotential im Gesundheitswesen liegt aber bei 15 bis 20 Prozent."


      Der Chef der Jungen Union, Philipp Mißfelder, warnte die Union vor weit reichenden Steuererhöhungen: "Wenn die Systematik lautet: Bei jedem neuen Loch in der Gesundheitskasse drehen wir an der Steuerschraube, machen wir nicht mit." Für die junge Generation sei Gradmesser, ob die Sozialsysteme demografiefest gemacht würden.

      "Ein komplett falscher Schritt"

      Auch das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnte nachdrücklich vor den Plänen. Eine Steuerfinanzierung koppele den individuellen Beitrag von der durchschnittlichen Versicherungsleistung ab, sagte der IW-Gesundheitsexperte, Jochen Pimpertz. "Die Kostenverantwortung der Versicherten wird weiter verschleiert", kritisierte er.

      Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, nannte weitere Steuererhöhungen in den "Westfälischen Nachrichten" "einen komplett falschen Schritt". "Wir brauchen weniger Steuern, nicht mehr." [anm.: Klar, und weniger Unternehmenssteuern, weniger Lohnebenkosten, überhaupt, warum überhaupt noch Staatseinnahmen? :laugh: ] Allerdings lobte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Steuerpläne der Koalition. Im Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und auch verteilungspolitisch sei es "sicherlich der richtige Schritt", sagte DIW-Forschungsdirektor Gert Wagner der "Netzeitung". Wagner warnte aber davor, zu schnell zu viel über Steuern zu finanzieren.

      lan/ddp/dpa/AP
      Avatar
      schrieb am 27.06.06 11:03:29
      Beitrag Nr. 1.120 ()
      Versicherte - ins Exil

      Die deutschen privaten Krankenversicherer mögen
      wohl noch einmal mit dem Schrecken davongekommen
      sein. Man will ihnen nicht gänzlich die Existenz
      nehmen. Eine drastische Erhöhung der
      Bemessungsgrundlagen für die Gesetzliche
      Krankenversicherung würde zwangsläufig die
      privaten Kassen empfindlich treffen. Eine
      Garantie, daß die ganze Branche nicht noch weiter
      in die Enge getrieben werden könnte, gibt es
      nicht.
      In der Nachbarschaft, bei der schweizerischen
      Assekuranz, beobachtet man die Entwicklung in
      Deutschland aufmerksam. In kleinen Gesprächsrunden
      beginnt man sich Gedanken darüber zu machen: Wie
      könnte man aus der Schweiz den deutschen
      Privatversicherten helfen und dabei auch selber
      recht gut verdienen, etwa durch Partnerschaften
      mit deutschen privaten Krankenversicherungen? Oder
      werden die deutschen Krankenversicherungen
      vielleicht gar eigene Niederlassungen in der
      Schweiz gründen?
      Die Hilfe aus der Schweiz könnte so aussehen: Ein
      deutscher Privatversicherter kündigt seine
      inländische Versicherung und wird Mitglied einer
      privaten Krankenversicherung in der Schweiz.
      Würden deutsche Versicherungen eigene Dependancen
      in der Schweiz errichten, blieben die Versicherten
      bei der gleichen Adresse "draußen im Exil".
      Allerdings müßten Probleme mit den
      Altersrückstellungen gelöst werden. Außerdem wäre
      zu prüfen, wieweit sich die schweizerische
      Gesetzgebung von der deutschen unterscheidet und
      welche Vor- und Nachteile ein solcher
      Domizilwechsel hätte.
      Wenn es gelänge, die juristischen Hürden zu
      nehmen, könnte die Verlagerung des
      Krankenversicherungsplatzes vielleicht so
      aussehen: Ein Deutscher, der zu einer Schweizer
      Adresse wechselt, würde - wie bisher - seine Arzt-
      und Krankenhausrechnungen privat zu Hause
      bezahlen. Dann würde er die Rechnungen seiner
      neuen Schweizer Versicherung einreichen. Die würde
      ihm eine Gutschrift entweder auf sein Euro-Konto
      in Deutschland erteilen oder aber auf ein
      Schweizer Bankkonto. Der Nebeneffekt: Was die
      Schweizer Versicherung dem deutschen Versicherten
      auf ein Schweizer Bankkonto zurückgibt, unterläge
      dem Schweizer Bankgeheimnis. Der deutsche Fiskus
      könnte nicht "mitsehen". So könnten am Ende über
      den Wechsel des Versicherungsdomizils sogar zwei
      Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Der
      Versicherte wäre von weiteren unliebsamen
      deutschen Gesetzen verschont. Gleichzeitig könnte
      er über die Rückgewährung eingereichter Kosten
      nach und nach ein "diskretes" Vermögen im Ausland
      bilden.
      Eine weitere Einladung an die deutschen Sparer,
      eine Lebensversicherung "im Exil" abzuschließen,
      kommt aus Liechtenstein. Durch den Beitritt des
      Fürstentums zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)
      und ein EU-konformes Versicherungsaufsichtsgesetz
      sind im Fürstentum die Voraussetzungen für einen
      Lebensversicherungsmarkt geschaffen worden, der
      Auslandskunden mannigfache Vorteile bietet.
      Mit einem modernen Angebot liechtensteinischer
      Lebensversicherungen ist die Capital Leben
      Versicherungs-AG in kurzer Zeit zum Marktführer
      auf dem liechtensteinischen
      Lebensversicherungsmarkt aufgestiegen, mit über
      12000 Verträgen - die meisten "unterderhand aus
      Deutschland". Die Liechtensteiner bieten
      vermögenden Privatkunden Lebensversicherungen mit
      individuellen Lösungen der Vermögensanlage an. Der
      Versicherte kann sich mit Hilfe seiner Bank selbst
      eine Art privaten Fonds zusammenstellen, den er
      der Capital Leben während der Laufzeit der
      Versicherung zur Verfügung stellt. Der Versicherte
      weiß hier also, was mit seinen Prämien geschieht.
      "Unsere Lebensversicherung ist vergleichbar mit
      einem Automobilkonzern, der viele Zulieferer hat
      und der dann lediglich die Teile zu einem Ganzen
      zusammenfügt", heißt es.
      Natürlich ist auch hier die Diskretion
      gewährleistet. Der Versicherungskunde erwirbt ein
      Erbschafts- und Schenkungsprivileg. Wird zu
      Lebzeiten der Begünstigte einer Versicherung beim
      Namen genannt, so braucht im Todesfall die
      Versicherungsleistung nicht in den Nachlaß zu
      fallen. Nach dem liechtensteinischen
      Versicherungsrecht kann im Konkursfall das
      Versicherungsvermögen sogar ausgegliedert werden.
      Obendrein das Steuerprivileg.

      Quelle: Handelsblatt?
      http://www.private-krankenversicherung.de/forum/index.php?ac…
      Avatar
      schrieb am 27.06.06 12:32:53
      Beitrag Nr. 1.121 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.293.633 von Birk35 am 27.06.06 11:03:29...charmanter Ansatz.:D
      Avatar
      schrieb am 27.06.06 19:39:27
      Beitrag Nr. 1.122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.254.314 von Deep Thought am 23.06.06 23:56:35Jeder Arzt in Deutschland hat die Möglichkeit auf die Kassenzulassung zu verzichten oder sie "zurück zu geben".
      Warum machen Ärzte von dieser Möglichkeit kaum Gebrauch?
      Avatar
      schrieb am 06.07.06 17:40:30
      Beitrag Nr. 1.123 ()
      @ stella

      Jeder Arzt in Deutschland hat die Möglichkeit auf die Kassenzulassung zu verzichten oder sie "zurück zu geben".
      Warum machen Ärzte von dieser Möglichkeit kaum Gebrauch?


      DAs machen mehr als Du glaubst.
      Manche sind aber in der dummen Situation, daß sie mehrfach den Politikern geglaubt haben und enorme Summen investierten.
      So zum Beispiel, als die operativen Kollegen naiverweise das Geschwätz von Herrn Seehofer und den GKVs ernst nahmen, man würde massiv die ambulanten OPs fördern - was ja prinzipiell richtig wäre, weil es deutlich günstiger ist.

      Also wurden Operative zentren gegründet, welche top-versorgung im ambulanten bereich garantierten.

      So etwas geht aufgrund der deutschen hohen anforderungen an solche Strukturen nie unter ein paar Mio Bauinvestition und nur mit recht viel personal, wenn man seriös ist.

      "ZUfällig" wurden nach den erfolgten Investitionen die vergütungen auf Talfahrt geschickt und waren nicht einmal mehr ansatzweise kostendeckend, von gewinnen keine Spur.

      Seither sind viele Ärzte (natürlich nicht alle) bis über den Kopf verschuldet und operieren nur noch um den Konkurs zu vermeiden.

      Überlebt haben das nur Ärzte, die keinen Kredit aufnehmen mussten und in Ruhe Privatpatienten als "Kunden" gewinnen konnten und in Bereichen spezialisiert sind, wo die vergütungen noch kostendeckend sind.
      Also jene, die nicht von den Banken und der GKV versklavt wurden.

      Und einige wenige, die extrem gut sind.

      Die anderen haben dem Schrecken ein ende gemacht und operieren nicht mehr.

      Ach ja, es haben auch noch andere überlebt: Die üblen, die Patienten versauen, weil sie denjenigen teil der mediz. Qualität, der nun mal Kosten verursacht, einfach einsparen oder hastig am patienten herumhuddeln.

      Bei Komplikationen kommen die halt ins Krankenhaus. Und kosten dort den beitragszahler viel geld und leiden an den Komplikationen.

      Hätten die GKVs und Herr Seehofer das damals richtig und fair gemacht, so hätten die seriösen unter den operativen Kollegen, die nicht primär für max. rendite, sondern sich für eine optimale, komplette versorgung ihrer Pat. engagierten, eine echte Chance gehabt, die Durststrecke zu überstehen und den üblen Goldgräbern den Markt abgenommen.

      Aber so....

      Zur Rückgabe der Kassenzulassung:

      Unsere tolle Familienministerin hat das ja mal durchgelitten... :D

      Als niedersächsische Gesundheitsministerin hat Fr. von der Leyen sich dafür stark gemacht, die vergütungen kräftig nach unten zu drücken.

      Als die Kieferchirurgen drohten, allesamt die GKV-ZUlassung zurückzugeben, hat sie damals gelacht. Und wollte polnische und osteuropäische "Konkurrenten" nach deutschland holen, weil angeblich soviel Geld zu verdienen war.

      Lachen tut sie jetzt nicht mehr.

      Fast ALLE niedersäöchsischen Kieferchirurgen haben die Zulassung damals zurückgegeben und es kamen .....


      EIN....


      polnischer Kieferchirurg, der nach 2 Jahren aufgab.

      In der Zwischenzeit wurde die bevölkerung halt nicht versorgt, weil eine politikerin ausser Sprüchen nichts drauf hatte.

      Überigens wurden die vergütungen damals wieder auf das frühere Niveau hoch gesetzt und daraufhin beantragten die Kieferchirurgen, die ruhenden Kassenzulassungen wieder zu aktivieren.

      Aber es werden ja nicht nur GKV-Zulassungen zurückjgegeben, es gehen ja immer mehr Kollegen für IMMER ins Ausland.

      Wie ich schon vor einem Jahr schrieb, sind es tendenziell eher die Besten. Diejenigen, die halt örtlich nicht total gebunden sind
      Die werden umworben und das demoskopische Schwert der überalterten Ärzteschaft, welches allerorten in Europa droht, wird halt dort abgemildert, wo man die besten Arbeitsbedingungen bietet.

      In Frankreich hat man planerische Fehler bei der Medizinerausbildung gemacht, die das Problem noch verstärken, daher saugt Frankreich noch heftiger dt. Ärzte ab. :D

      Trifft sich für Frankreich halt gut, daß Deutschland genau das Gegenteil macht und alles tut, um sich der besten jungen Talente zu netledigen.

      Hochmut der Politiker kommt halt vor dem Fall.

      Und nachher wird man mal wieder von politischer Seite aus die Schuld den Ärzten geben, ist ja klar wie Kloßbrühe.. :D

      Man beachte zum Thema Emigration der Besten auch diesen Artikel:



      http://onnachrichten.t-online.de/c/84/18/14/8418146.html

      Tenor des Artikels:


      Immer mehr Deutsche kehren dem Land den Rücken


      Im vergangenen Jahr wanderten so viele Deutsche aus wie seit über 50 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig zog es weniger ausländische Einwanderer nach Deutschland. Das gab das Statistische Bundesamt am Donnerstag bekannt. Migrationsforscher beobachten den Trend mit Sorge.

      ( ... )

      "Es sind die Starken die gehen, die Schwachen bleiben." Dahinter stecke der Gedanke: "Schlechter kann ich es nicht mehr treffen, da gehe ich lieber."

      Avatar
      schrieb am 08.07.06 10:12:41
      Beitrag Nr. 1.124 ()
      kleiner Hinweis auf das, was in spaetestens 5-10 Jahren zur Versorgungskatastrophe fueheren wird und klar aufzeigt, dass die Jungen Aerzte entweder erst garnicht Medizin studieren, nach dem Staatsexamen lieber nichtaerztlich arbeiten ( derzeit ca. 30 Prozent eines jeden Examens-Jahrganges) oder dort arbeiten, wo man weniger versklavt wird (Emigration)

      http://www.baek.de/30/Aerztestatistik/03Statistik2005/00Stat…

      In anderen Laendern hat man bereits verstanden und lockt, in deutschland jagt man die Aerzte noch zusaetzlich aktiv raus.

      Und die "Gesundheitsreform" der Koalition ist genau das, was ich vorausgesagt habe:

      Muell und Augenwischerei.

      Auch Angela ist halt unfaehig.

      Ulla sowieso.*
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 10:45:31
      Beitrag Nr. 1.125 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.461.912 von Deep Thought am 08.07.06 10:12:41noch in 2002 hat man eine Ärzteschwemme befürchtet!

      Für diese Berufsgruppe ist es nur von Vorteil, dass man mittlerweile zu wenig Ärzte befürchtet, denn das verbessert die Verhandlungsbasis für mehr Geld, bessere Bedingungen doch massiv.

      Die Gesundheitsreform ist eine andere Sache!
      Diverse Zeitungen berichten, dass Krankenhausbetten abgebaut werden müssen. Da könnte ganz schnell aus einem Ärztemangel eine Ärzteschwemme werden. Es ist alles in Bewegung, schaun mer mal, was letzten Endes dabei rauskommt :D
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 10:47:23
      Beitrag Nr. 1.126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.461.912 von Deep Thought am 08.07.06 10:12:41Auch Angela ist halt unfaehig. - wer GKV-Beiträge von 14,0 % und mehr in Betracht zieht, für den reicht der Begriff "unfähig" nicht aus, gibt's dafür eine Steigerungsform?
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 15:49:00
      Beitrag Nr. 1.127 ()
      Von der Regierung bin ich total enttäuscht. Die Gesundheitsreform ist ein großes Desaster und keine Reform für die nächsten Jahre. :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 16:02:12
      Beitrag Nr. 1.128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.466.701 von Aktienkrieger am 08.07.06 15:49:00schreib ihr eine e-mail http://www.bundeskanzlerin.de/Webs/BK/DE/Service/Kontakt/kon…
      Vorher solltest Du aber ihre wöchentliche Rede lesen: http://www.bundeskanzlerin.de/nn_4894/Content/DE/Rede/2006/0…
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 16:18:56
      Beitrag Nr. 1.129 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.466.997 von StellaLuna am 08.07.06 16:02:12:keks:ich glaube nicht, daß sich angela für unsere Meinungen interssiert. sie genießt die macht mit allen vorteilen und hat den kontakt zu uns verloren.
      an der email adresse sitzen wahrscheinlich hiwis, die darauf getrimmt sind, jede mail zu beantworten mit wiederum leeren formeln.
      blabla,.
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 16:29:18
      Beitrag Nr. 1.130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.467.345 von curacanne am 08.07.06 16:18:56:keks::keks::keks::keks::keks:
      Avatar
      schrieb am 08.07.06 19:41:00
      Beitrag Nr. 1.131 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.467.345 von curacanne am 08.07.06 16:18:56Probier's aus, schreibe ihr! Sollte sie nicht antworten, dann kannst Du noch immer motzen ;)
      Avatar
      schrieb am 16.07.06 15:45:42
      Beitrag Nr. 1.132 ()
      Neue Belastungen im Gesundheitssektor
      Sonntag 16. Juli 2006, 15:13 Uhr




      Berlin (ddp). Auf die Bürger kommen mit der Gesundheitsreform offenbar weit höhere Belastungen zu als bislang bekannt. Statt um 0,5 Prozent, wie von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt, «werden die Beitragssätze um mehr als einen Prozentpunkt steigen müssen», sagte der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Rolf Hoberg, am Wochenende. Grünen-Chef Reinhard Bütikofer kritisierte die geplante Reform als schwarz-roten «Schmu». Merkel und Ressortchefin Ulla Schmidt (SPD) verteidigten die Pläne.

      Hoberg begründete die erwarteten höheren Beitragsanstiege mit den hohen Schulden vieler Krankenkassen, die nach Plänen der Regierung bis Ende 2007 abgebaut sein sollen. Hoberg forderte die Regierung daher auf, die Frist für die Entschuldung der Kassen bis 2010 zu verlängern und auch den für 2008 geplanten Gesundheitsfonds erst später starten zu lassen.
      Bütikofer monierte, der Steuerzuschuss für das Gesundheitssystem von bislang 4,2 Milliarden Euro werde drastisch gekürzt, der Gesundheitsfonds aber «trotzdem unverdrossen als Einstieg in die Steuerfinanzierung verkauft». Dabei wisse niemand, woher in den nächsten Jahren das Geld für die Kinderversicherung kommen solle.

      Auch die Erhöhung der Kassenbeiträge werde nicht reichen, um die steigenden Kosten zu decken, erklärte Bütikofer. Dafür müsste die Koalition «wirklich an die Ausgabenstruktur heran und sich mit finanzstarken Interessenvertretern anlegen». Konkret forderte Bütikofer, das Apotheken-Mehrbesitz-Verbot aufzuheben, die Möglichkeit für eine ambulante Versorgung in Krankenhäusern auszuweiten und echten Wettbewerb zwischen gesetzlichen und privaten Kassen zu schaffen.

      In der SPD bleibt der Gesundheitskompromiss der großen Koalition umstritten. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG), Armin Lang, sagte, die Vereinbarungen mit der Union seien «in wichtigen Teilen inakzeptabel». Dies werde «von einflussreichen SPD-Politikern aus dem gesamten Bundesgebiet, vor allem unter den SPD-Gesundheitsexperten, so gesehen».

      Lang warnte, die Pläne bedeuteten den «Todesstoß für die solidarische Absicherung des Krankheitsrisikos für die große Mehrheit der Bevölkerung». Daher führe an Korrekturen der Eckpunkte kein Weg vorbei. Lang ist auch Chef des Verbands der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

      Merkel verteidigte den Gesundheitskompromiss. Es sei gelungen, «über den Tag hinausweisende Strukturreformen auf den Weg zu bringen». Mit dem Gesundheitsfonds werde für den Patienten über eventuelle Zu- oder Abschläge erstmals nachvollziehbarer, ob seine Kasse gut arbeite. Damit sei der «Einstieg zu einem mündigen Patienten» geschafft. Schmidt fügte hinzu, der Kompromiss sei «wirklich ein Riesenschritt» voran.

      (ddp)
      Avatar
      schrieb am 16.07.06 17:59:07
      Beitrag Nr. 1.133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.622.606 von Aktienkrieger am 16.07.06 15:45:42mit einer Flucht aus den GKVs ist zu rechnen. Alle die, die freiwillig in der GKV sind, werden zu PV abwandern. Vermutlich ist das so gewollt, damit die PV endlich die Risiken bekommt, die sie über die Jahrzehnte erfolgreich abgelehnt haben!

      Haben sich die Privatversicherer mit ihrer Altersbegrenzung - "wir wollen keinen über 55" - durchsetzen können?
      Avatar
      schrieb am 16.07.06 21:40:53
      Beitrag Nr. 1.134 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.624.874 von StellaLuna am 16.07.06 17:59:07damit die PV endlich die Risiken bekommt, die sie über die Jahrzehnte erfolgreich abgelehnt haben!
      Das betrifft aber nur diejenigen, die von ihrer früheren PKV rausgeschmissen wurden, als sie ihre Beiträge nicht mehr bezahlen konnten.
      Die kommen dann in den Basistarif, der mit Sicherheit so unatraktiv ist, dass da keiner freiwillig rein möchte.
      Avatar
      schrieb am 17.07.06 21:10:22
      Beitrag Nr. 1.135 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.628.359 von Birk35 am 16.07.06 21:40:53Diese Zielgruppe habe ich nicht gemeint, sondern die, die freiwillig in der GKV sind, und die dürfen dann ohne "Risikoprüfung" in die PVs wechseln. Der Basistarif der PV wird nicht unattraktiver sein als der der GKV.
      Avatar
      schrieb am 04.08.06 16:12:32
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.08.06 17:48:10
      Beitrag Nr. 1.137 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.318.681 von Deep Thought am 04.08.06 16:12:32Was soll diese Verallgemeinerung?

      Es gibt GKVs die sehr niedrige Verwaltungskosten haben. Warum werden nur die thematisiert, die das Geld der Versicherten verschleudern?

      Vor zwei oder drei Wochen wurde eine Auflistung der Verwaltungskosten einzelner GKVs veröffentlicht, diese müßte auch im srd weiter unten stehen.

      Dass jetzt diese Information über das Gesundheitsministerium lanciert wird, ist die Rache der Ministerin um die GKVs bei Fuß zu halten und sie ins Unrecht zu setzen. Gewinnen wird sie damit überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil, alle Kassen müssen mit Inkrafttreten der Gesundheitsreform ihre Beiträge erhöhen auf 14 oder 15 %, d. h. Kassen, die bislang gut gewirtschaftet haben, müssen von ihren Versicherten 1,5 bis 2,0 % mehr verlangen.

      Und im Gegenzug werden Leistungen gekürzt z. B. für Kinder die Vollnarkose bei zahnärztlichen Eingriffen gestrichen.

      Eine optimale Lokalanesthesie, evtl. ergänzt durch systemische applikation von Schmerzmitteln dürfte in 99% der Fälle ausreichen.
      - eine Lokalanästhesie ist mitunter bei kleinen Kindern unmöglich. Geh mal in eine Zahnklinik in die Abteilung für Kinder. Vollnarkose ist für viele Kinder die letzte Möglichkeit, die Zähne zu behandeln.
      Da in Deutschland Ärzte der Meinung sind, dass Kinder ein reduziertes Schmerzempfinden haben, überrascht diese Aussage nicht. Man sollte froh sein, dass die ärztlichen Verbände noch nicht empfohlen haben, Narkosen grundsätzlich aus dem Leistungskatalog zu streichen.

      Irgendwie entsteht mehr und mehr der Eindruck, dass ein Großteil der Ärzte eher Viehärzte sind als Humanmediziner.
      Avatar
      schrieb am 04.08.06 17:56:25
      Beitrag Nr. 1.138 ()
      Die BKK MOBIL OIL ist ein Musterbeispiel an Effizienz: Laut einer Untersuchung der Adolph Finanzplanung & Wirtschaftsberatung kommt sie mit lediglich 38,95 Euro Verwaltungskosten je Versicherten aus.
      Das ist Platz 1 unter den geöffneten Krankenkassen. Zum Vergleich: Im Durchschnitt liegt der Aufwand der gesetzlichen Kassen mehr als drei Mal so hoch.
      Eine weitere Bestätigung erhielt die BKK MOBIL OIL vom Düsseldorfer Unternehmen "serviceprofit - Agentur für optimierte Service-Prozesse": Es wurde eine "sehr gute" Service- und Beratungsqualität bescheinigt.
      http://www.bkk-mobiloil.de/medien/news.html?id=35

      Und diese Kasse muß den Beitrag erhöhen, damit andere Kassen zukünftig weiterhin das Geld der Versicherten verschleudern können!
      Avatar
      schrieb am 04.08.06 18:36:40
      Beitrag Nr. 1.139 ()
      Ich erinnere an dieser Stelle nur an die Threadüberschrift "Rot-Grün hat versagt: Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert". Wie wenn die "Schwarzen" mit den "Roten" etwas Besseres zustande bringen würden. Da lachen ja jetzt schon die Hühner. Das sieht man ja an der "Aufklärungsoffensive", die die Krankenkassen gegen den Willen der Regierung starten wollen. Wahrscheinlich kann sich die Regierung nicht mal hier durchsetzen. Von Ideen zu Einsparungen und Effzienz im Krankenversicherungswesen, habe ich aber von dem KV Gesocks auch noch nichts gehört. Sobald man in diesem Bereich etwas bewegen will, sind die immer nur dagegen. Die Beitragszahler lassen sich wahrscheinlich einseifen und zahlen brav mehr. Jetzt ist schon von rund 15% bei den Krankenkassen die Rede. Na ja, solange jeder GF in jeder vor Ort Dorfgeschäftsstelle (AOK, Barmer...) mit 5 Angestellten 150 TEUR verdient, ist das sicherlich gerechtfertigt. :mad:
      Avatar
      schrieb am 04.08.06 18:37:53
      Beitrag Nr. 1.140 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.321.029 von schnutzelpuh am 04.08.06 18:36:40Die Ärzte erhalten höhere Honorare, die Steuerzuschüsse werden massiv reduziert, die Beiträge erhöht - eine tolle Gesundheitsreform!
      Avatar
      schrieb am 04.08.06 18:40:52
      Beitrag Nr. 1.141 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.321.029 von schnutzelpuh am 04.08.06 18:36:40Mich irritiert, dass GKV-"Manager" ihre Gehälter selbst festlegen dürfen, aber eine Kampagne zum Thema Gesundheitssreform dürfen die GKVs nur in Abstimmung mit dem Ministerium machen. Diese Kampagne ist eine einmalige Sache, die hohen Gehälter aber werden Monat für Monat, Jahr für Jahr gezahlt.
      Avatar
      schrieb am 04.08.06 18:43:29
      Beitrag Nr. 1.142 ()
      PS: Es tut mir leid, aber in diesem Land gibt es wirklich eine Reihe von Leuten, die leben wie die Maden im Speck und die Allgemeinheit bzw. ein großer Teil der Bevölkerung muss die ganze Sause bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 04.08.06 19:01:24
      Beitrag Nr. 1.143 ()
      es ist nicht zu fassen :laugh: :laugh: :laugh:

      Streit um Info-Offensiven von Regierung und Kassen weitet sich aus

      Berlin (dpa) - Mit millionenteuren Anzeigen zur Gesundheitsreform hat die Bundesregierung heftige Kritik von Opposition und Krankenkassen auf sich gezogen. Unter der Überschrift «Ihre Gesundheit ist uns wichtig» weist die Regierung indirekt auch Kritik der gesetzlichen Krankenkassen an der Reform zurück. Grünen-Chef Reinhard Bütikofer kritisierte die Anzeigen. Ministern Ulla Schmidt werfe den Kassen vor, Geld der Versicherten zu missbrauchen. Zugleich verwende die Regierung Steuergelder für ihre eigene Kampagne.
      http://www.op-online.de/dpa/newsticker/17_191_323432313039.h…

      Statt das Geld für Anzeigen auszugeben, könnte man es in den Gesundheitsfonds für die Kinderversicherung einzahlen.

      Dass der Regierung "unsere Gesundheit wichtig ist" darf bezweifelt werden, sonst würde sie nicht peu a peu Leistungen kürzen und Beiträge erhöhen!
      Avatar
      schrieb am 05.08.06 14:56:56
      Beitrag Nr. 1.144 ()
      Marburger Bund sagt Gewerkschaft ver.di den Kampf an
      Samstag 5. August 2006, 14:12 Uhr



      Frankfurt/Main (AP) Im Streit über die Vertretung des Klinikpersonals hat die Ärzteorganisation Marburger Bund der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di offen den Kampf angesagt: Der Marburger Bund plant die Gründung einer neuen Gesundheitsgewerkschaft in direkter Konkurrenz zu ver.di, wie der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, dem Nachrichtenmagazin «Focus» sagte. Denkbar sei die Gründung einer solchen Organisation nach Beendigung der Tarifauseinandersetzung in den kommunalen Kliniken. Dort streiken die Ärzte seit sechs Wochen. Vorstellbar ist laut Montgomery, dass alle medizinischen Verbände um den Marburger Bund herum gruppiert würden. «Wir wollen das Allmachtprinzip der großen Gewerkschaften aufbrechen», sagte der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft laut Vorabmeldung vom Samstag. Die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern streiken für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Ver.di dagegen verständigte sich vergangene Woche mit den kommunalen Arbeitgebern auf höhere Gehälter für das gesamte Klinikpersonal.
      Der Marburger Bund erkennt diese Einigung jedoch nicht an; laut der Ärzteorganisation würde sie ein Minus von zwölf Prozent für die Mediziner bedeuten. Der Marburger Bund will deshalb seinen Streik noch verschärfen, unter anderem ist kommenden Mittwoch eine zentrale Kundgebung in München geplant. Die Demonstranten wollen dabei vor die Büros des Präsidenten der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, und von Städtetagspräsident und Oberbürgermeister Christian Ude ziehen.

      Die Gewerkschaft ver.di erklärte, sie sehe der Ankündigung des Marburger Bundes gelassen entgegen, eine Gesundheitsgewerkschaft zu gründen. Es sei fraglich, ob sich beispielsweise das nicht-ärztliche Klinikpersonal der Organisation überhaupt anschließen würde, sagte Gewerkschaftssprecher Harald Reutter der Nachrichtenagentur AP auf Anfrage.

      Um eine tariffähige Gewerkschaft für alle im Gesundheitswesen Beschäftigten zu werden, müsse der Marburger Bund die Mehrzahl der Arbeitnehmer organisieren. Ob ihm dies gelinge, bleibe insbesondere angesichts des derzeitigen Mediziner-Arbeitskampfes abzuwarten, in dessen Verlauf der Marburger Bund die Pflegekräfte beschimpft habe, sagte Reutter. Zu vermuten sei, dass die Ärzteorganisation lediglich davon ablenken wolle, «dass sie tarifpolitisch nicht sehr erfolgreich war».

      Der Marburger Bund verhandelte früher gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft, kündigte ihr aber vergangenes Jahr das Verhandlungsmandat. Die Mediziner sahen sich nicht mehr ausreichend vertreten. Im Marburger Bund sind nach dessen Angaben gegenwärtig gut 100.000 Ärzte organisiert, die überwiegend in kommunalen Krankenhäusern arbeiten.

      Ver.di hat eigenen Angaben zufolge rund 2,4 Millionen Mitglieder, davon etwa 370.000 in ihrem Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen. Nach Angaben der Gewerkschaft sind darunter einige tausend Ärzte, über 1.000 davon aus dem kommunalen Bereich. Berufsspezifische Tarifverträge, wie sie der Marburger Bund für die Ärzte an den Universitätskliniken bereits abgeschlossen hat und nun für die kommunalen Krankenhäuser anstrebt, lehnen die im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisierten Gewerkschaften ab.

      http://www.verdi.de/

      http://www.marburger-bund.de/
      Avatar
      schrieb am 05.08.06 14:57:52
      Beitrag Nr. 1.145 ()
      Schmidt kündigt Auflösung der Kassen-Spitzenverbände an
      Samstag 5. August 2006, 14:35 Uhr

      Berlin (dpa) - Im Streit um die Gesundheitsreform hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) eine Auflösung der sieben Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen angekündigt. Die Bundesregierung werde diese durch einen Dachverband ersetzen, schreibt Schmidt im «Handelsblatt».

      Auch auf Landesebene reiche ein Verband. Dies spare Kosten. Die Kassen wehrten sich aus reinem Besitzstandsdenken heraus gegen eine überfällige Neuordnung, argumentierte die Ministerin. Niemand könne schlüssig begründen, «warum wir noch immer rund 250 Krankenkassen benötigen». In der «Passauer Neuen Presse» warnte Schmidt vor einem Boykott: «Die Kassen müssen die Vorgaben des Gesetzgebers zügig umsetzen.»

      Aus CDU/CSU und SPD kam erneut Kritik an der Gesundheitsreform. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Laurenz Meyer, sagte dem Magazin «Focus», die Eckpunkte enthielten «gute Ansätze für mehr Wettbewerb und Transparenz». Als Wirtschaftspolitiker hätte er sich aber «schon gewünscht, dass wir die Beiträge in viel stärkerem Maße von den Arbeitskosten abkoppeln». Wenn die SPD Mut hätte, könnte man ganze Blöcke aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausgliedern und so den Beitragssatz auf zehn Prozent senken. Arbeitnehmer sollten Zahnersatz-Behandlungen und private Unfälle separat versichern, die Arbeitgeber sollten die Krankengeld-Kosten allein tragen müssen.

      Schleswig-Holsteins Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) sagte «Focus», sie sei «keine Freundin» des Gesundheitsfonds. Dieser mache nur Sinn, wenn man die Privaten einbinde und mehr Steuern heranziehe. Trauernicht war selbst an den Reformverhandlungen beteiligt.

      «Der Spiegel» zitierte aus einer Bewertung des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion, der Gesundheitskompromiss erfülle «keineswegs die Notwendigkeiten und im Vorfeld genährten Hoffnungen auf eine umfassende Strukturreform». Nötig seien die Begrenzung der Krankenversicherung «auf medizinisch notwendige Kernleistungen» und eine stärkere Senkung der Arbeitslosenversicherung als Ausgleich für höhere Krankenkassenbeiträge. Beim Finanzausgleich für Kassen mit vielen alten und kranken Mitgliedern dürfe nur das Alter eine Rolle spielen. Ein führender SPD-Politiker nannte dies einen Verstoß gegen den Koalitionskompromiss. Nach «Spiegel»-Angaben plant die Koalition ein Ende der Arzneimittel-Festpreise. Dies stehe in den Eckpunkten.

      Der Gesundheitsexperte Jürgen Wasem forderte eine grundlegende Überarbeitung der Reform. Sonst drohten massive Beitragserhöhungen, sagte er dem Bremer «Kurier am Sonntag». Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) sagte dagegen der Berliner «BZ am Sonntag», die Koalition habe festgelegt, dass die Beiträge um 0,5 Punkte steigen. Mehr ist mit der Gesundheitsreform auch nicht zu begründen.»
      Avatar
      schrieb am 05.08.06 14:58:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.08.06 15:05:00
      Beitrag Nr. 1.147 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.329.631 von Aktienkrieger am 05.08.06 14:58:35das finde ich auch so in Ordnung.
      Die gesetzlich Versicherten haben schon zu tun, ihre eigenenen beitragsfrei gestellten Kinder durchzuziehen, da kann man ihnen nicht auch noch die privatversicherten Kinder aufhalten.

      Allerdings gehe ich davon aus, dass sehr bald ein Beamter klagen wird, der seine Kinder privat versichert hat, und der in den Genuß der beitragsfreien gesetzlichen Versicherung kommen möchte.

      Interessant finde ich diese Aussage:

      Aus der Perspektive von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt haben sie zwar alle notwendigen Mittel zum Sparen zur Hand. Sonder- und Rabattverträge mit Pharmaherstellern, Krankenhäusern oder Ärzten sollen künftig deutliche Einsparungen ermöglichen. "Durch die vielfältigen Möglichkeiten für Verträge zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern werden wir die Strukturen im System aufbrechen", verbreitet Schmidt gebetsmühlenartig. Auch die Möglichkeit, neue - gesündere - Mitglieder durch spezielle Tarife zu locken, werde sich kostensenkend auswirken.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,429819,00.html

      Bei einem Einheitsbeitragssatz von ca. 15 % geht doch kein vernünftig und kostenbewußt denkender Mensch freiwillig in eine gesetzliche Versicherung, wo er jedes Jahr damit rechnen muß, dass Leistungen gekürzt und/oder Beiträge steigen werden. Was könnte sie mit "spezielle Tarife" meinen?
      Avatar
      schrieb am 05.08.06 15:09:50
      Beitrag Nr. 1.148 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.329.631 von Aktienkrieger am 05.08.06 14:58:35gegen die Auflösung der Kassen-Spitzenverbände ist nichts einzuwenden, wenn die Spitzenpolitikerin Ulla Schmidt die Interessen der Versicherten vertritt :D

      Schmidt sollt auch die Berufsverbände der Ärzte auflösen und durch einen Dachverband ersetzen. Denn ein Dachverband für die Kassen und ca. 40 Arzt-Lobby-Verbände, da ist der Korruption Tür und Tor geöffnet.
      Avatar
      schrieb am 05.08.06 21:04:32
      Beitrag Nr. 1.149 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.329.675 von StellaLuna am 05.08.06 15:05:00Stella.Luna
      Das werden wohl die neuen Selbstbehalt Tarife sein.
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 07:33:20
      Beitrag Nr. 1.150 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.329.710 von StellaLuna am 05.08.06 15:09:50Die Kassenärztlichen Vereinigungen gehören ebenfalls abgeschafft. Warum benötigt man eine solche Anzahl von Organisationen um das Geld der Krankenkassen an die Ärzte zu verteilen?!
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 09:15:17
      Beitrag Nr. 1.151 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.332.387 von Birk35 am 05.08.06 21:04:32Selbstbehalt-Tarife trotz Einheitsbeitrag von ca. 15 %?
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 09:18:00
      Beitrag Nr. 1.152 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.333.049 von Aktienkrieger am 06.08.06 07:33:20alle Verbände, Vereinigungen, Gewerkschaften müssen abgeschafft werden, sie kosten zu viel Geld, und wenn das durchgesetzt ist, schaffen wir den Bundesrat, den Bundestag und die Regierung ab, und ersetzen diese "Gremien" durch einen Wirtschaftsmanager. Zum Zug soll der kommen, dessen Unternehmen die meisten Mitarbeiter sozialverträglich abgebaut und den höchsten Gewinn gemacht hat :D
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 09:51:44
      Beitrag Nr. 1.153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.333.116 von StellaLuna am 06.08.06 09:15:17Ich würde mich "krank" lachen, wenn es die kleinen Ikk`s und Bkk`s schaffen, Selbstbehalte und Beitragsrückerstattungen so hinbekommen, dass sie wieder bei ihrem alten Satz von ca.12,5% liegen würden.:D
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 13:12:52
      Beitrag Nr. 1.154 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.333.196 von Birk35 am 06.08.06 09:51:44... die Ministerin wird wissen, wie sie das verhindern kann. Noch nicht vom Tisch ist die Auflösung der Kassen, die weniger als 1 Mio. Versicherte haben. Im übrigen sollen die derzeit 250 Kassen reduziert werden, d. h. entweder schließen sie sich mit anderen Kassen zusammen oder sie lösen sich auf. Ob der Zwang von Zusammenschlüssen auch BKKs treffen kann, da habe ich so meine Zweifel. Firmen, die ihren Mitarbeitern eine eigene KV anbieten, kann man nicht DAK, BEK etc. gleichsetzen.

      Man sollte bei den Verwaltungskosten ansetzen. Kassen, deren Verwaltungsaufwand z. B. über 80 € liegt, denen sollte man die Kassenerlaubnis entziehen, da würde sich ganz schnell die Spreu vom Weizen trennen :D
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 15:01:14
      Beitrag Nr. 1.155 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.333.196 von Birk35 am 06.08.06 09:51:44Der Teufel steckt im Detail: Wenn zukünftig jeder gesetzlich Versicherte 15 % in den Fonds einzahlen muß, seine Kasse aber nur eine Pauschale von 170 € erhält, gibt es dann eine evtl. Beitragsrückzahlung auf der Basis der Kopfpauschale oder bezieht sie sich auf den Gesamtbeitrag den der Versicherte zahlen muß?

      Ich sehe keine großen Chancen, dass es überhaupt zu Beitragsrückzahlungen kommt, wenn die Kassen nur 170 €/Versicherten erhalten, ich rechne da eher mit Nachzahlungen, auch bei Kassen mit niedrigen Verwaltungskosten und gesunden Versicherten.
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 15:34:39
      Beitrag Nr. 1.156 ()
      Tja, hätten wir das ehemalige "Gesundheitsprämienmodell" der CDU/CSU bräuchte sich heute keiner mehr beschweren.
      Jeder hätte 109Euro + x (evtl. auch 170 Euro Gesamt) gezahlt.
      Die halbtags arbeitende Mutti hätte einen Zuschuß vom Staat bekommen, die Gutverdiener wären entlastet worden und bräuchten nicht mehr in die PKV abwandern.

      Damals hat die SPD das ganze abgeleht, da zu bürokratisch....
      Außerdem würde ja der Generaldirektor den gleichen Bbeitrag bezahlen als die Putzfrau.

      Nun, der Generaldirektor ist schon seit langem in der PKV, die Putzfrau zahlt halt jetzt mehr.

      Supi SPD!
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 18:13:25
      Beitrag Nr. 1.157 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.321.081 von StellaLuna am 04.08.06 18:40:52Dürfen die GKV-"Manager" ihre Gehälter wirklich selbst festlegen?
      Ich glaube, sie werden jeweils vom Verwaltungsrat der Krankenkasse bestimmt, d.h. von den gewählten Vertretern der Beitragszahler (= Arbeitgeber und Versicherte). Die Aufsichtsbehörde hat ebenfalls noch Einfluß.
      Avatar
      schrieb am 06.08.06 22:39:48
      Beitrag Nr. 1.158 ()
      dies ganze Gesundheitssystem hat nach meiner bescheidenen Meinung irgendwie Strukturen wie in der Mafia..........

      völlig undurchsichtig, von meinem Gehalt werden ca 700 Euro abgezogen, mein Arbeitgeber legt das gleiche nocheinmal drauf und wenn ich beim Zahnarzt bin, werde ich wie ein Sozialfall behandelt. Da die Leistungsbezahler und Empfänger nicht kontrollieren was es kostet, es werden keine Rechnungen ausgestellt, ist dies eine Black box, man zahlt was ein und alle möglichen Schmarotzer bedienen sich aus dieser Box. Jedoch scheint dieses System seinem natürlichem Ende entgegen zu gehen und auch unsere Gesundheitsministerin wird dies nicht aufhalten können.

      Es ist besser, das man in Zukunft etwas Geld hat, um den Arzt selber bezahlen zu können.:D Dann wird man beim Arzt auch anständig behandelt. :cool:

      mfG Unkenhorst
      Avatar
      schrieb am 07.08.06 08:14:11
      Beitrag Nr. 1.159 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.335.033 von Birk35 am 06.08.06 15:34:39Diese "Reform" hat SPD und Union verbrochen!


      ...Durch den Gesundheitsfonds wird zudem endlich unübersehbar, dass die gesetzliche Krankenversicherung eine solidarische Versichertengemeinschaft ist. Die Beitragseinnahmen der Millionen zumeist Pflichtversicherten stehen nicht im Eigentum der einzelnen Kasse, sondern sind der gesamten Versichertengemeinschaft zuzuordnen.

      [/B]
      http://www.handelsblatt.com/news/Default.aspx?_p=204051&_t=f…

      Das missfällt mir sehr, diese "anonyme" Solidarität überfordert mich. Bislang hat MEINE Kasse meinen Beitrag erhalten, dass davon ein Teil in den RSA ging, damit konnte ich leben. Zukünftig aber weiß ich, dass 170 € für mich eingezahlt werden und ca. 430 € allen Versicherten gehört. Solidarität ist o.k., aber wenn sie 50 % übersteigt, so nenne ich das Abzocke.
      Der Staat stiehlt sich im Gesundheitswesen aus seiner Verantwortung, bürdet dem System mehr Fremdleistungen auf und kürzt im Gegenzug die Bundeszuschüsse.
      Dass alle Versicherten sich, sobald sie die Möglichkeit haben, aus diesem System verabschieden, das hat Schmidt zwar berücksichtigt, indem sie eine "Sperrfrist" von drei Jahren eingeführt hat, aber ob das viel hilft, wage ich zu bezweifeln.
      Mit Inkrafttreten der Reform haben viele die Möglichkeit sofort zur PV zu wechseln, und ich hoffe, sie werden es tun. Man muß dieses GKV-System austrocken, und das geht nur wenn die so genannten Leistungsträger tschüss sagen!
      Avatar
      schrieb am 07.08.06 08:33:55
      Beitrag Nr. 1.160 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.336.644 von Unkenhorst1 am 06.08.06 22:39:48Wie Dir werden 700 € vom Gehalt abgezogen?

      BBG 3.562,50 €/Monat
      700 € = 19,65% Krankenkassenbeitrag.

      Äh, ich würd mal die Kasse wechseln. :laugh::laugh::laugh:

      Oder Du wartest bis 2008, die senken dann den Beitrag auf 15,x% :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.08.06 20:28:33
      Beitrag Nr. 1.161 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.337.333 von Birk35 am 07.08.06 08:33:55es ist leider noch viel furchtbarer,

      die Kasse kassiert 2 * 448,88 Euro = 897,76 Euro

      Eine Hälfte wird von meinem Gehalt abgezogen, die andere Hälfte legt mein Arbeitgeber nocheinmal drauf. Meine gesamten Gehaltskosten steigen dadurch dramatisch. Das gleiche passiert noch einmal bei der

      Rentenversicherung
      Arbeitslosenversicherung
      und Pflegeversicherung

      das unter diesen Bedingungen die Zahl der Sozialversicherungspflichtigen abnimmt ist nicht verwunderlich. Allianz wird in der nöächsten Zeit auch wieder kräftig dazu beitragen.

      Dieses Sozialsystem ist zum Scheitern verurteilt, je früher desto besser :D:D:D

      Frau Merkel und die derzeitige Gesundheitsministerin macht mir dabei sehr viel Mut und gibt mir Hoffnung das es schnell geht :D:D

      mfG Unkenhorst
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 17:46:08
      Beitrag Nr. 1.162 ()
      @ Birk35

      Tja, hätten wir das ehemalige "Gesundheitsprämienmodell" der CDU/CSU bräuchte sich heute keiner mehr beschweren.
      Jeder hätte 109Euro + x (evtl. auch 170 Euro Gesamt) gezahlt.
      Die halbtags arbeitende Mutti hätte einen Zuschuß vom Staat bekommen, die Gutverdiener wären entlastet worden und bräuchten nicht mehr in die PKV abwandern.

      Damals hat die SPD das ganze abgeleht, da zu bürokratisch....
      Außerdem würde ja der Generaldirektor den gleichen Bbeitrag bezahlen als die Putzfrau.

      Nun, der Generaldirektor ist schon seit langem in der PKV, die Putzfrau zahlt halt jetzt mehr.

      Supi SPD!


      Absolut korrekt diagnostiziert!

      Die SPD lief ihrem Pseudo-"reformer" Lauterbach hinterher.

      DER kann es bestimmt nicht.

      Die einmalige Chance der Kopfprämie, welche viele Ungerechtigkeiiten BESEITIGT häte und zudem im Bereich Hilfsbedürftiger problemlos durch Steuerzuschüsse hätte abgefedert werden können, ist damit ebenso vorbei wie die einmalige Chance einer radikal-einfachen Besteuerung. Aber DSAS wiederum hat Angela Merkel auf dem Gewissen.

      So, wie sie erst den ehemaligen verfassungsrechtler aufgebaut und dann bei der ersten Intrige von Schröder und Konsorten eingeknickt ist, konnte man eigentlich ahnen, daß sie doch keine deutsche Thatcher ist, sondern ebenso wie Kohl nur aussitzen will.

      Qod erat demonstrandum.
      Dafür schickt sie vermutlich demnächst deutsche Soldaten als Kanonfutter in den Nahen Osten...

      Prost Mahlzeit!
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 17:55:47
      Beitrag Nr. 1.163 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.337.333 von Birk35 am 07.08.06 08:33:55BBG 3.562,50 €/Monat aber erst ab einem durchschnittlichen Einkommen von 3.937,50 € monatlich kann man in die PV wechseln!

      Ist geplant, diesen Satz anzuheben?
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 18:04:35
      Beitrag Nr. 1.164 ()
      Die Reform wäre sooo einfach:

      Abschaffung der gesetzlichen Krankenkassen. Alle privaten Kassen müssen eine definierte Grundversorgung für jeden anbieten. Was darüber hinaus versichert wird, bleibt jedem selbst überlassen. Die Grundversorgung muss jeder Bürger abschliessen.
      Avatar
      schrieb am 17.08.06 07:39:56
      Beitrag Nr. 1.165 ()
      Widerstand gegen Gesundheitsreform wächst Überblick
      Mittwoch 16. August 2006, 18:10 Uhr


      Berlin (AP) Der Widerstand gegen die Gesundheitsreform wächst: Nach den Krankenkassen kündigten am Mittwoch auch die Krankenhäuser eine Kampagne dagegen an. Die vorige Reform konnte den Anstieg der Gesundheitskosten nur vorübergehend bremsen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger sagte auch dem jetzigen Koalitionsvorhaben nur eine kurze Haltbarkeit von wenigen Jahren voraus.
      Im Tarifstreit an den kommunalen Kliniken gab es derweil Anzeichen für eine Einigung. Am dritten Tag der Verhandlungen in Düsseldorf zeigten sich sowohl der Marburger Bund als auch die Arbeitgeber optimistisch.

      Die kommunalen Krankenhäuser wurden in der achten Woche bestreikt.
      Die Deutsche Krankenhausgesellschaft will ab 5. September mit einer «Transparenzoffensive» gegen die Reformpläne der großen Koalition zu Felde ziehen. Der Dachverband wehrt sich vor allem gegen eine Kürzung der Klinikbudgets und fordert im Gegenteil einen Zuschlag, um die Gehaltserhöhungen der diesjährigen Tarifrunde bezahlen zu können.

      Die AOK verteidigte die Kampagne der Krankenkassen gegen die Reform und bezweifelte gleichzeitig, dass die Kassen ihren Schuldenberg rechtzeitig abtragen können. Das Bundesgesundheitsministerium ließ sich über die Entschuldungspläne unterrichten. Eine Sprecherin dementierte einen Zeitungsbericht, wonach die Kassen gesetzlich zum Schuldenabbau gezwungen werden sollen.

      Oettinger sagte, der Koalitionskompromiss sei «keine große» Reform und werde nur drei bis fünf Jahre halten. Für die nachfolgende Reform verlangte der CDU-Politiker im «Stern» eine drastisch erhöhte Eigenbeteiligung: So sollten die Zuzahlungen im Schnitt bei zehn Prozent der Behandlungskosten liegen.

      Schon die vorige Reform hat den Anstieg der Gesundheitsausgaben nur vorübergehend gebremst. Während die Krankenkassen deutlich weniger ausgaben, mussten die Bürger unter anderem wegen der Praxisgebühr und höherer Zuzahlungen einen immer größeren Anteil schultern. Das belegen jüngste Daten des Statistischen Bundesamts. Danach wurden 2004 in Deutschland 234 Milliarden Euro für Gesundheit ausgegeben, das sind 0,2 Prozent mehr als 2003 und gut ein Viertel mehr als zehn Jahre zuvor. Die Summe in der Größenordnung eines gesamten Bundeshaushalts entspricht 10,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Für 2005 wird wieder ein stärkerer Anstieg erwartet.

      Ewiges Herumsitzen im Wartezimmer ist vielen Kassenpatienten ein solches Ärgernis, dass sie sich schon einen anderen Arzt gesucht haben. Lange auf einen Termin warten zu müssen, kommt nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nicht so häufig vor: Einer Umfrage zufolge hatten 85 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten damit keinerlei Probleme. 46 Prozent bekamen sogar sofort einen Termin. Drei Prozent mussten sich jedoch länger als drei Wochen gedulden.
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      schrieb am 23.08.06 16:01:29
      Beitrag Nr. 1.166 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.476.594 von Aktienkrieger am 17.08.06 07:39:561,9 Milliarden Euro Einsparung durch Gesundheitsreform 2007
      Mittwoch 23. August 2006, 15:38 Uhr



      Berlin (AP) Die Gesundheitsreform nimmt Gestalt an: Fachleute haben nun erstmals einen kompletten Gesetzentwurf ausgearbeitet, der unter anderem die Einführung des neuen Gesundheitsfonds erst für Mitte 2008 vorsieht. Schon 2007 sollen die Kassen mit dem neuen Recht 1,9 Milliarden Euro sparen können. Die «kleine Kopfpauschale» oder ein Zuschlag einzelner Kassen zum normalen Beitrag soll zum Start des Fonds in der Regel noch nicht fällig werden.
      Dieser und einige andere Punkte in dem Entwurf, der AP vorliegt, dürften in der Koalition noch für Streit sorgen. Das Gesundheitsministerium spielte am Mittwoch die Bedeutung des Papiers herunter. Es sei «das allererste Arbeitspapier», sagte Sprecher Klaus Vater. Dies sei nur der Beginn des Prozesses. Die Fachgespräche liefen weiter, «irgendwann» würden sie die politische Ebene erreichen.
      Dennoch sind Grundzüge des Mammutvorhabens bereits in dem Entwurf erkennbar. Daraus geht auch hervor, dass das Ministerium nicht mehr mit Anfang 2008, sondern mit dem 1. Juli 2008 als Starttermin für den neuen Gesundheitsfonds rechnet. Dieser soll künftig als Geldsammelstelle der Krankenversicherung dienen, in die wie bisher die normalen Beiträge sowie ein kleiner Steuerzuschuss fließen.

      Die Krankenkassen bekommen daraus eine Pauschale, die sich an den durchschnittlichen Krankenkosten ausrichtet, sowie Aufschläge für ihre kranken und alten Versicherten, die mehr Kosten verursachen. Die Ausgestaltung dieses Finanzausgleichs ist einer der wichtigsten offenen Punkte.

      Kommen die Kassen mit dem zugeteilten Geld nicht aus, dürfen sie nach einem komplizierten System am Fonds vorbei zusätzliche Beiträge oder eine kleine Pauschale direkt von ihren Mitgliedern erheben. Dem Entwurf zufolge sollen die Kosten aber am Anfang zu 100 Prozent aus dem Fonds gedeckt werden. In der Regel müssten Kassen also am Anfang ohne Zusatzbeitrag auskommen; erst bei steigenden Kosten dürften sie bei immer mehr Kassen fällig werden.

      Die Tatsache, dass alle Kosten zunächst wie bisher aus normalen Beiträgen gedeckt werden sollen, rief Mutmaßungen über stark steigende Sätze hervor. In Medienberichten wurde über einen Sprung von heute 14,2 auf 15,7 Prozent spekuliert. Vater wies dies zurück.

      Allerdings befürchten Fachleute, dass auch ein zweiter Punkt in dem Entwurf die Beitragssätze treiben könnte: Alle Kassen müssen vor Start des Fonds entschuldet sein, und wenn sie dies nicht alleine schaffen, müssen ihnen ihre Dachverbände helfen - was auch die Kassen belastet, die bisher gut dastehen. Betroffen sind vor allem die Allgemeinen Ortskrankenkassen.

      Die Arbeitgeber kritisierten, dass der Fonds am Anfang zu 100 Prozent aus Beiträgen finanziert sein soll. Der Zusatzbeitrag - den Versicherte ohne Hilfe des Arbeitgebers zahlen müssen - sei nötig, um die Lohnkosten zu entlasten, erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Hier lauere auch noch Konfliktstoff mit der Union, meldete die «Süddeutsche Zeitung». CDU und CSU legten Wert auf eine «kleine Pauschale».

      Dem Entwurf zufolge soll der Gesundheitsfonds ähnlich wie die Rentenversicherung Rücklagen aufbauen, die Schwankungen im Finanzbedarf während des Jahres ausgleichen sollen. Da der Beitragssatz nur einmal im Jahr gesetzlich festgelegt werden soll, müsste demzufolge der Bund einspringen, falls diese Rücklagen nicht ausreichen.

      Die FDP beklagte, der Arbeitsentwurf weise den Weg in ein «staatliches und zentralistisches Gesundheitswesen». Der dringend nötige Wettbewerb der Krankenkassen werde zunichte gemacht.

      http://www.die-gesundheitsreform.de/
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      schrieb am 24.08.06 07:34:25
      Beitrag Nr. 1.167 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.579.472 von Aktienkrieger am 23.08.06 16:01:29Gesundheitsreform führt angeblich zu hohen Beiträgen bei Privatkassen
      Mittwoch 23. August 2006, 15:17 Uhr

      Hamburg (ddp). Bei den privaten Krankenversicherungen drohen durch die Gesundheitsreform angeblich drastische Beitragserhöhungen. Wie die «Bild»-Zeitung (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf den Gesetzentwurf zur Gesundheitsreform berichtet, könnten die Beiträge um bis zu einem Drittel steigen. So könnten laut den im bisher unveröffentlichten Gesetzentwurf enthaltenen Beispielrechnungen die Beiträge vor allem für jüngere Versicherte um bis zu knapp 37 Prozent steigen.

      Ursache dafür seien die im Gesetzentwurf vorgesehenen neuen Regelungen für private Krankenversicherungen, schreibt das Blatt. Sie müssten künftig ohne Gesundheitsprüfung einen Basisversicherungsschutz anbieten, der den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung entspricht. Außerdem führe die erleichterte Möglichkeit des Krankenkassenwechsels zu erheblichen Mehrkosten bei den privaten Kassen. (ddp)
      Avatar
      schrieb am 24.08.06 18:06:48
      Beitrag Nr. 1.168 ()
      Quelle: http://www.n-tv.de

      Donnerstag, 24. August 2006
      Gezerre um Gesundheitsreform
      Arbeitspapier fällt durch

      Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den ersten Gesetzentwurf für die geplante Gesundheitsreform zurückgewiesen. "Ich habe den Eindruck, der erste Entwurf auf der Arbeitsebene entspricht noch nicht den Eckpunkten, wie wir sie vereinbart haben", sagte die CDU-Chefin am Donnerstag in einem TV-Interview. Die große Koalition habe sich darauf verständigt, dass die privaten Krankenkassen als eigene Gesundheitsvorsorge erhalten blieben, ohne drangsaliert zu werden. Beitragserhöhungen für Privatversicherte von bis zu 36 Prozent wolle keiner.

      Das Finanzministerium wies derartige Berechnungen in dem Gesetzentwurf als "theoretische Modellrechnungen" zurück, die mit der Realität nichts zu tun hätten. Auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ließ erklären, das in Medien kursierende erste Arbeitspapier von Fachbeamten sei inzwischen überholt und weder in Regierung noch Koalition abgestimmt.

      Der in Schmidts Ministerium erarbeitete und von Beamten des Finanzministeriums ergänzte Entwurf sieht einen grundsätzlichen Umbau der privaten Krankenversicherung vor. So soll der in den Eckpunkten der Koalition vereinbarte neue Basistarif der Privatkassen auch für bestehende Verträge gelten. Dieser soll für alle Versicherten die gleichen Leistungen gewähren und unabhängig von Gesundheitszustand des Versicherten die gleichen Prämien kosten. Die Fachbeamten hatten dies nach Medienberichten mit Beispielrechnungen versehen, die für jüngere Versicherte auf Beitragserhöhungen von fast 37 Prozent ausgingen.

      Nichts zu tun mit realen Zahlen


      Das Finanzministerium erklärte, die Modellrechnungen hätten "mit den realen Beiträgen der privaten Krankenversicherung nichts tun", insbesondere weil sie die wesentlichen Eckpunkte der Reform nicht berücksichtigten. Ebenso wie das Gesundheitsministerium bekräftigte das Finanzressort, der erste Entwurf der Fachbeamten sei noch nicht mit der politischen Leitung abgestimmt.

      Unions-Vizefraktionschef Wolfgang Zöller sprach von "Hirngespinsten". Der "Financial Times Deutschland" sagte der CSU-Politiker: "Ich bin nicht bereit, zu nicht vorhandenen Konsenspapieren eine Stellungnahme abzugeben."

      Nach Angaben aus der Regierung soll der erste Entwurf in den kommenden Wochen sukzessive mit den Eckpunkten abgeglichen und geprüft werden, ob eine Umsetzung im Sinne der Koalition erfolgt. Dazu sind eine Reihe von Beratungen der zuständigen Fraktionsexperten und der Ministerien geplant.

      Verbände schlagen Alarm

      Verbände hatten Schmidt vorgeworfen, sie plane entgegen den Vereinbarungen eine Zerschlagung der Privatkassen. Der Verband der privaten Krankenversicherung erklärte, Schmidts Wille sei es, "die privaten Krankenkassen zu zerstören und insgesamt den staatlichen Einfluss im Gesundheitswesen deutlich zu erhöhen". Die SPD hatte in den Koalitionsberatungen bereits darauf gedrängt, die privaten Krankenkassen stärker in den geplanten Gesundheitsfonds einzubeziehen.

      Merkel plädierte erneut für mehr Wettbewerb unter den Anbietern. Die Versicherten sollten die Möglichkeit erhalten, ihre Kasse zu wechseln und dabei - wie in den Eckpunkten vorgesehen - die Altersrückstellungen mitzunehmen. "Jetzt wird behauptet, dieses Wechselrecht führt dazu, dass die Beiträge so sehr steigen. Das werden wir uns anschauen", sagte Merkel. Die von der Koalition vereinbarten Eckpunkte seien weiter gültig. Sie sei sich sicher, dass die Reform zum Schluss genauso gemacht werde.
      Avatar
      schrieb am 24.08.06 20:33:56
      Beitrag Nr. 1.169 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.599.759 von Aktienkrieger am 24.08.06 18:06:48Da wurden also Eckpunkte des Gesundheitsministeriums veröffentlicht und die Kanzlerin hatte keine Ahnung weder von den Eckpunkten noch von der Veröffentlichung :D

      Sollte das den Tatsachen entsprechen, ist sie keinen Deut besser als die Reform und sollte ihren Hut nehmen.

      Zu Beginn des Beitrags ist zu lesen:
      Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den ersten Gesetzentwurf für die geplante Gesundheitsreform zurückgewiesen. "Ich habe den Eindruck, der erste Entwurf auf der Arbeitsebene entspricht noch nicht den Eckpunkten, wie wir sie vereinbart haben",

      am Ende des Artikels steht:
      Merkel plädierte erneut für mehr Wettbewerb unter den Anbietern. Die Versicherten sollten die Möglichkeit erhalten, ihre Kasse zu wechseln und dabei - wie in den Eckpunkten vorgesehen - die Altersrückstellungen mitzunehmen. "Jetzt wird behauptet, dieses Wechselrecht führt dazu, dass die Beiträge so sehr steigen. Das werden wir uns anschauen", sagte Merkel. Die von der Koalition vereinbarten Eckpunkte seien weiter gültig. Sie sei sich sicher, dass die Reform zum Schluss genauso gemacht werde.

      Das heißt, sie ist mit der Mitnahme der Altersrückstellungen einverstanden und mit einem Wechsel von GKV zur PV und umgekehrt ohne Prüfung der Risiken im Basistarif. Einzig allein die Höhe der Beiträge der PV wird sie sich anschauen :laugh: :laugh: :laugh:

      Die Vorveröffentlichung der Eckpunkte zur PV ist aus meiner Sicht gezielt veranlaßt worden um das "Klima" im Lande zu testen. Die Aufregung ist groß, die Privaten drohen mal wieder mit Klage....

      Vermutlich wird klein-klein nachgebessert werden, im Großen und Ganzen wird sich nicht viel ändern. Lassen wir uns überraschen.
      Avatar
      schrieb am 29.09.06 15:01:45
      Beitrag Nr. 1.170 ()
      Unverändert gering sind der Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen zufolge die Erwartungen, dass die Große Koalition die Probleme des Gesundheitswesens für einen längeren Zeitraum lösen wird. Daran glauben lediglich 16 Prozent, 83 Prozent glauben das Gegenteil. Gleichzeitig sind 48 Prozent aller Befragten der Meinung, dass keine Partei in der Lage ist, der Probleme im Gesundheitswesen Herr zu werden.

      Avatar
      schrieb am 29.09.06 15:02:30
      Beitrag Nr. 1.171 ()
      Unverändert gering sind der Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen zufolge die Erwartungen, dass die Große Koalition die Probleme des Gesundheitswesens für einen längeren Zeitraum lösen wird. Daran glauben lediglich 16 Prozent, 83 Prozent glauben das Gegenteil. Gleichzeitig sind 48 Prozent aller Befragten der Meinung, dass keine Partei in der Lage ist, der Probleme im Gesundheitswesen Herr zu werden.

      Avatar
      schrieb am 29.09.06 15:23:58
      Beitrag Nr. 1.172 ()
      Bürger wenden sich von der Union ab
      ERSTELLT 29.09.06, 14:06h, AKTUALISIERT 29.09.06, 14:10h

      Berlin - Die Union ist im ZDF-Politbarometer auf den schwächsten Wert seit der Wiedervereinigung gesunken. Ursache ist laut Forschungsgruppe Wahlen der anhaltende Streit innerhalb der Union und in der Koalition, wie das ZDF mitteilte. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU/CSU nur noch auf 33 Prozent. Das ist ein Minus von 3 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Erhebung vor rund vier Wochen. Der Koalitionspartner SPD konnte einen Punkt hinzugewinnen und liegt bei 31 Prozent. Die FDP verbesserte sich um zwei Punkte und erreicht 13 Prozent. Dagegen verlor die Linkspartei einen Punkt und kommt auf 7 Prozent. Die Grünen verharren bei 9 Prozent.
      http://www.ksta.de/html/artikel/1159508872633.shtml

      Ich fange an, die Bundesregierung in Frage zu stellen. Warum müssen wir alle Ministerien doppelt besetzt haben, einmal in den Bundesländern und dann noch in der Bundesregierung? Die Landesfürsten blockieren die Regierung und diese ist nicht in der Lage aktiv etwas zu verändern. Bildung ist Aufgabe der Länder, warum nicht auch die Gesundheit? Jedes Bundesland soll seine eigene Gesundheitsreform machen, warum muss das Bundessache sein?

      Die Landes-Ministerpräsidenten sind in der Lage ihre Länder eigenständig zu regieren, die brauchen keine Bundeskanzlerin. Das hätte nur Vorteile für alle, und wir würden Milliarden sparen, Geld, das unseren Kindern und Kindeskindern zugute kommt.
      Mehr und mehr kommen Gesetze und Bestimmungen aus dem EU-Parlament und ob nun die Bundesregierung EU-Gesetze umsetzt oder aber die einzelnen Länder dürfte keine Rolle spielen.

      Diese bundesweite Gleichmacherei unter dem Deckmäntelchen der Gerechtigkeit = Solidarität = Abzocke ist ein Fass ohne Boden. Ich kann Stoibers Geschrei gegen die Gesundheitsreform verstehen, wie soll das in Bayern und speziell in München funktionieren? Hier wird mal wieder mit dem Rasenmäher ähnlich wie bei HartzIV vorgegangen. HartzIV-Empfänger leben mit 345 € im Osten wie die Made im Speck, in München dürfte dieser Betrag bei den extrem hohen Lebenshaltungskosten grade mal bis zum 10. eines Monats reichen. Dieser Gerechtigkeitswahn bricht uns noch das Genick :mad:
      Avatar
      schrieb am 03.10.06 09:16:23
      Beitrag Nr. 1.173 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.281.012 von StellaLuna am 29.09.06 15:23:58Quelle: http://www.n-tv.de

      Dienstag, 3. Oktober 2006
      Gesundheitsreform
      Dem Ziel ganz nahe

      Kurz vor dem Spitzentreffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch ist eine Lösung im monatelangen Streit über die Gesundheitsreform in greifbare Nähe gerückt. Experten von Union und SPD einigten sich am Montag in Berlin auf zentrale Regelungen für die privaten Krankenkassen und den erweiterten Risikostrukturausgleich für die gesetzlichen Kassen. Keine Lösung gab es bei der umstrittenen Ein-Prozent-Klausel, mit der Zusatzbeiträge für die Krankenkassen begrenzt werden sollen.

      Es gebe eine "tragfähige Entscheidungsgrundlage" für die Runde mit Merkel, sagte SPD-Vize Elke Ferner. Unions-Fraktionsvize Wolfgang Zöller (CSU) berichtete, ein Papier, das auf Grundlage der Einigung erstellt werde, solle den Partei- und Fraktionschefs vorgelegt worden. Fraglich ist jedoch, ob es schon am Mittwoch einen endgültigen Durchbruch gibt: CSU-Chef Edmund Stoiber will der Reform in der Spitzenrunde allenfalls unter Vorbehalten zustimmen.

      Der Gesundheitsexperte der SPD-Seite, Ex-Barmer-Chef Eckart Fiedler, glaubt an ein Gelingen der Reform. In der "Passauer Neuen Presse" betonte er die Notwendigkeit, die Krankheitskosten stärker zu berücksichtigen. "Sinnvoll wäre für mich, wenn der Gesundheitsfonds darauf abstellt, den Wettbewerb um die beste medizinische Versorgung der Kranken zu belohnen. Es muss Schluss sein mit der Jagd der Kassen nach möglichst vielen gesunden und gut verdienenden Mitgliedern, wie wir sie leider heute haben."

      Der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) übte auch nach den jüngsten Kompromissen scharfe Kritik an den Reformplänen. "Keine Reform ist besser als diese Gesundheitsreform", sagte Verbandsdirektor Volker Leienbach im Fernsehsender "Phoenix". Die ungeklärten Probleme der gesetzlichen Krankenkassen sollten bei den privaten Kassen abgeladen werden. Es gebe kein Solidaritätsdefizit zwischen gesetzlichen und privaten Kassen. "Deshalb gibt es für uns auch keinen Anlass für einen zusätzlichen Solidarbeitrag."

      Nach Angaben der SPD-Politikerin Carola Reimann einigten sich die Experten am Montag weitestgehend im Streit über den Finanzausgleich zwischen den Kassen. Die Kosten für mindestens 50 Erkrankungen würden ausgeglichen. Die unterschiedlichen Belastungen der Kassen durch häufige Leiden wie Herz-Kreislauf-Krankheiten würden nun erfasst. Bei den Regelungen für die private Krankenversicherung (PKV) gebe es noch ungeklärte Details wie die Frage der Mitnahme von Altersrückstellungen. Beschlossen sei ein für alle zugänglicher Basistarif ohne Risikoprüfung, sagte Reimann. Nach Zöllers Angaben ist sichergestellt, dass dies "nicht ein Einheitstarif für alle" wird. Die PKV werde als Vollversicherung erhalten bleiben.

      Stoiber hält eine politische Einigung am Mittwoch für möglich, will sich aber eine Prüfung der Texte offen halten, berichtete die "Financial Times Deutschland" in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf die CSU. Parteikreise teilten diese Einschätzung. Zehn Länder – darunter Bayern – seien vom Finanzausgleich zwischen den Kassen benachteiligt. Stoiber wolle das Ergebnis des Treffens daher mit den übrigen neun Ländern besprechen.
      Avatar
      schrieb am 03.10.06 15:01:28
      Beitrag Nr. 1.174 ()
      HANDELSBLATT, Dienstag, 3. Oktober 2006, 09:57 Uhr
      Sibylle Herbert über den Alltag in Arztpraxen

      Zweiklassenmedizin in Deutschland

      Passend zu den hitzigen Debatten über die verschobene Gesundheitsreform erscheint jetzt ein Buch, das für noch mehr Zündstoff sorgen könnte Anhand vieler, zum Teil schockierender Beispiele aus dem Alltag zeigt Sibylle Herbert in ihrem Buch „Diagnose: unbezahlbar“, welche Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem bestehen.

      HB KÖLN. Viele Politiker betonen, dass jeder Patient eine ausreichende und wirtschaftliche Behandlung bekommt. Doch trotz des hohen medizinischen Niveaus in Deutschland bleiben bestimmte Untersuchungen, Medikamente und Therapien Privatversicherten vorbehalten, wie die Journalistin Herbert schreibt. Die Medizin mache rasante Fortschritte, die Kosten explodierten, und die Mittel seien begrenzt. Die Autorin hat Ärzte in ihrem Alltag begleitet und auch Kassenvertreter mit ihren beängstigenden Beobachtungen konfrontiert.

      Das 304 Seiten starke Sachbuch ist spannend und in einer schnörkellosen, sehr verständlichen Sprache geschrieben, hat aber auch manche Längen.

      So lehnt eine Kasse die Kostenübernahme für ein neues, teures Medikament ab, das das Leben einer 79-Jährigen mit fortgeschrittenem Lungenkrebs um ein Jahr verlängern könnte. Ein Hausarzt weigert sich, mit seiner Praxis vom ersten Stock in das Erdgeschoss zu ziehen, weil er fürchtet, dass ihn dann mehr ältere - teure - Patienten aufsuchen könnten. Eine Kassenpatientin muss zwei Monate auf eine Untersuchung bei einem Facharzt warten; als sie sich als Privatpatientin ausgibt, bekommt sie schon nach zwei Tagen den ersehnten Termin.

      Herbert, politische Hörfunkredakteurin beim Westdeutschen Rundfunk und mehrfach ausgezeichnet, hat 2005 ihr erstes Buch veröffentlicht: „Überleben Glücksache - Was Sie als Krebspatient in unserem Gesundheitssystem erwartet“ fußte auf ihrer eigenen Erfahrung als Brustkrebs-Patientin. In ihrem neuen Werk schildert sie nun die Erlebnisse anderer Menschen mit den unterschiedlichsten Leiden: von Rheuma über Herzerkrankungen bis zum banalen Schnupfen. Alle Personen existieren, doch hat die Autorin die Namen geändert, um sie vor persönlichen oder rechtlichen Problemen zu schützen.

      Wer meint, „Diagnose: unbezahlbar“ sei einseitig und gebe nicht die Erfahrungen der meisten Patienten wieder, der könnte durch eine jüngste, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gewis eines Besseren belehrt werden: Demnach sind 87 Prozent der 1063 Befragten der Überzeugung, dass Kassenpatienten schlechter behandelt werden als Privatversicherte. Und 80 Prozent glauben nicht, bei Krankheit die besten Therapien und Medikamente zu bekommen.

      Sibylle Herbert:
      Diagnose: unbezahlbar. Aus der Praxis der Zweiklassenmedizin
      Kiepenheuer & Witsch, Köln
      304 Seiten. 18,90 Euro
      http://www.handelsblatt.com/news/Journal/Neuerscheinungen/_p…
      Avatar
      schrieb am 29.10.06 13:58:04
      Beitrag Nr. 1.175 ()
      Quelle: http://www.abendblatt.de

      Kosten für Arznei gesunken

      BERLIN - Die Ausgaben für Arzneimittel der gesetzlichen Krankenkasse sind erstmals in diesem Jahr gesunken. Im dritten Quartal seien die Gesamtausgaben im Apothekenbereich um 3,5 bis 4,0 Prozent zurückgegangen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit gebe es eine gute Chance, dass die Arzneimittelausgaben 2006 das Vorjahresniveau nicht überschritten.

      AP, erschienen am 28. Oktober 2006
      Avatar
      schrieb am 29.10.06 15:50:22
      Beitrag Nr. 1.176 ()
      Quelle: http://www.wiwo.de

      AOK-Lager streitet über EntschuldungGesundheitsreform. Nach der Bundestags-Entscheidung zur Entschuldung der Krankenkassen bricht im AOK-System offener Streit aus. Die wohlhabenden Ortskrankenkassen fordern ihre Länder zum Widerstand gegen die beschlossene Haftungsregelung auf.

      HB BERLIN. „Das widerspricht dem Gedanken von mehr Wettbewerb“, sagte Rolf Steinbronn, der Vorstand der AOK Sachsen, dem Handelsblatt. Das dürfe der Bundesrat so nicht akzeptieren. Rolf Hoberg, der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, übte ebenfalls scharfe Kritik: „Eigentlich müssten die Länder das Bundesverfassungsgericht anrufen“, verlangte er.

      Der Bundestag hatte am Freitag beschlossen, dass verschuldete Krankenkassen ihre Verbindlichkeiten bis spätestens Ende 2008 abbauen müssen. Dazu werden finanzielle Hilfen von den übrigen Versicherungen dieser Kassenart verlangt. Diese Haftungsregelung betrifft vor allem das AOK-System, das insgesamt mit 2,7 Mrd. Euro verschuldet ist. Dabei sind die Vermögensverhältnisse der Kassen unterschiedlich verteilt: Während etwa die AOK Sachsen über Rücklagen von 94 Mill. Euro verfügt, steht die AOK Berlin mit 400 Mill. Euro in der Kreide.

      „Eine Umlage ist nicht sachgerecht“, monierte Steinbronn. Damit würde die AOK Sachsen dafür bestraft, dass sie ordentlich gewirtschaftet habe. Die Finanzhilfe würde „unmittelbar auf unsere Beitragssätze“ wirken. Auch Hoberg argumentiert, die Verschuldung sei „zunächst das Problem jeder einzelnen Kasse“. Eine Kollektivlösung benachteilige große Versorgerkassen im Wettbewerb.

      Beide AOK-Manager räumen ein, dass die in der vorigen Woche kurzfristig von Union und SPD eingeräumte Ausnahmeregelung vom ursprünglich geplanten Stichtag 31. Dezember 2007, mit der die Entschuldungsfrist faktisch um ein Jahr verlängert wird, etwas Entspannung bringe. Doch reiche dies keineswegs aus. Inakzeptabel sei auch, dass der AOK-Bundesverband finanzielle Hilfen „mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder“ beschließen könne, ohne auf deren Finanzkraft Rücksicht zu nehmen.
      [29.10.2006]
      Avatar
      schrieb am 01.11.06 03:18:55
      Beitrag Nr. 1.177 ()
      ONLINE - 31. Oktober 2006, 07:23
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,444886,00.html

      US-GESUNDHEITSWESEN
      Krieg auf Kosten der Patienten
      Von Marc Pitzke, New York

      Beschimpfungen, Gerichtsklagen, nächtliche Graffiti-Angriffe: In den USA ist ein erbitterter Streit zwischen der größten Krankenversicherung und der größten Klinikkette entbrannt. Die Patienten sind die Dummen: Sie stehen ohne Deckung da.

      New York - Das noch junge Dorf Wellington in Florida rühmt sich als "einzigartiger Heimatort" mit "familiärer Atmosphäre". Zum Beispiel beim Herbstfest am vergangenen Halloween-Wochenende: Da gab es eine kleine Kirmes, Fahrten mit dem Heuwagen, Kürbis-Bemalen, eine Schatzsuche, eine Märchenstunde und einen gespenstisch-spaßigen "Grusel-Friedhof".

      Alles dreht sich nur noch ums Geld.

      Doch so idyllisch, wie sich das Fleckchen bei Palm Beach im Spätherbst darstellt, ist es beileibe nicht. Der Gruselfriedhof, so befürchten viele Einwohner, könnte möglicherweise viel schneller raue Wirklichkeit werden, als ihnen lieb ist. Denn Tausende von ihnen, darunter auch die 220 Verwaltungsangestellten der Gemeinde, dürfen sich fortan nicht mehr in den drei umliegenden Krankenhäusern behandeln lassen. Wer nicht gerade eine Notfallbehandlung benötigt, braucht gar nicht vorstellig zu werden, es sei denn, er bezahlt seine Rechnung selbst. "Unsere Mitarbeiter", berichtet Francine Ramaglia, die Verwaltungsdirektorin von Wellington, "machen sich große Sorgen."

      Schuld daran ist ein erbitterter Preisstreit zwischen der UnitedHealth Group (UNH), dem größtem US-Krankenversicherungskonzern, und der Hospital Corporation of America (HCA), der größten US-Krankenhauskette, der die Kliniken gehören. Was auf dem Papier aussieht wie ein Bürokratenzwist um Verträge und Bezüge, hat derweil dramatische Konsequenzen, nicht nur in Florida, sondern für Millionen Patienten im ganzen Land - sie sitzen plötzlich auf der Straße. "Dies ist nicht akzeptabel", sagt Verwaltungschefin Ramaglia.

      47 Millionen Amerikaner ohne Schutz

      Die Geschichte der krankenhauslosen Kranken und die des Streits zwischen UNH und HCA ist eine Parabel auf den Zustand des US-Gesundheitswesens. Bei dem geht es, wie auch anderswo, nur noch ums Geld. Nach etlichen gescheiterten Reformversuchen hat das private System die Grenze der Belastbarkeit erreicht.

      Die Kosten explodieren, für Versicherungen, Ärzte, Betriebe und Patienten gleichermaßen: Die US-Krankenausgaben werden für dieses Jahr auf die Rekordsumme von 2,1 Billionen Dollar hochgerechnet - das sind im Schnitt 7110 Dollar pro Patient. Unterdessen müssen mittlerweile 47 Millionen Amerikaner um ihre Gesundheit fürchten.

      Da war es nur eine Frage der Zeit, dass es zu einem derart giftigen Streit kam wie jetzt dem zwischen UNH und HCA. Es ist ein regelrechter Krieg um die Geldverteilung, dessen rüde Methoden die "Business Week" an "altmodische Arbeitskämpfe" erinnern, "nur ohne Polizei und Wasserwerfer". Und der, so fürchten Experten, erst der Anfang ist: "Wir erleben immer mehr dieser öffentlichen, erbitterten Verhandlungen zwischen Versicherungen und Krankenhaus-Konzernen", berichtet William Custer, der Direktor des Center for Health Services Research an der Georgia State University.

      "Wildwest"-Methoden

      In diesem Fall stehen sich zwei Giganten gegenüber. Der UNH-Versicherungskonzern fuhr voriges Jahr einen Rekordumsatz von über 45 Milliarden Dollar ein und landete damit auf Platz 37 der "Fortune 500", der Rangliste der größten US-Firmen. Zu seinen Kunden gehören 4600 Krankenhäuser, 500.000 Ärzte und rund 70 Millionen Patienten. Schlagzeilen machte der Moloch aus Minnesota jetzt jedoch durch einen hausinternen Skandal um gefälschte Aktienoptionen, bei dem der langjährige CEO William McGuire seinen Hut nehmen musste.

      HCA steht dem kaum nach. Mit einem Jahresumsatz von 25 Milliarden Dollar auf Platz 84 der "Fortune 500", betreibt die Holding-Company aus Tennessee Krankenhäuser in 21 US-Bundesstaaten sowie Großbritannien und der Schweiz. Das Unternehmen steckt derzeit mitten in Übernahme-Verhandlungen mit einer Risikokapital-Investorengruppe aus mehreren Wall-Street-Firmen. Das Geschäft hat immerhin einen Umfang von 33 Milliarden Dollar; die letzte Entscheidung darüber soll bei einer speziellen Aktionärsversammlung Mitte November fallen.

      Es geht also um "big dollars". Auch wenn beide Seiten betonen, ihnen liege nur die "Erschwinglichkeit" für Patienten am Herzen, so UNH-Vizepräsident David Wichmann. Doch die Analystin Sheryl Skolnick (CRT Capital), die den Streithähnen langsam "Wildwest"-Methoden vorwirft, weiß: "UnitedHealth versprach bei seiner letzten Investorentagung, dass es 300 Millionen Dollar an medizinischen Kosten einsparen würde. Und das kommt von Krankenhäusern, Ärzten, Laboren."

      Eine Linie im Sand

      Das Fallbeispiel Südflorida offenbart diese Shareholder-Wahrheit. Wochenlang verhandelten dort UNH und zehn HCA-Kliniken vergeblich über einen neuen Kooperationsvertrag. HCA forderte eine um acht Prozent höhere Beteiligung der Versicherung an seinen anschwellenden Krankenkosten. UNH blieb hart. "Wir haben zahlreiche angemessene Vorschläge gemacht", sagt Roger Rollman, Sprecher der UNH-Tochter UnitedHealthcare. "Man kam nicht zusammen."

      Stattdessen kam es zum Bruch: Im September ließ HCA den Vertrag mit UNH in Florida auslaufen und weigert sich seitdem, UNH-Versicherungen zu akzeptieren. Fast 700.000 Patienten, darunter rund 150.000 Einwohner des Prominenten- und Seniorenbezirks Palm Beach, stehen nun vor einem Dilemma: Entweder sie wechseln die Versicherung - oder sie müssen blechen.

      Nicht jeder schlägt sich auf Seiten der Krankenhäuser. Kritiker sagen, dass die selbst nur aufs Geldscheffeln aus seien. Auch Analystin Skolnick nimmt UNH in Schutz: "Ich glaube, das UnitedHealth nur das tut, was es tun muss. Sie ziehen eine Linie in den Sand und sagen: Genug ist genug." Ihr Kollege Justin Lake (USB) stimmt dem zu: UNH sende "eine klare Botschaft", dass es "Änderungen in der Krankenindustrie" geben müsse.

      "Insurance Pig"

      In Denver im Bundesstaat Colorado bekriegen sich HCA und UNH sogar vor Gericht - und mit anderen, noch härteren Bandagen. Nach dem Abbruch der Vertragsverhandlungen dort hat UNH das Klinik-Konsortium verklagt. Die Vorwürfe: HCA betreibe "Erpressung", verstoße gegen den Wettbewerb und habe UNH-Mitarbeitern, die Patienten helfen wollten, den Zutritt zu seinen Krankenhäusern verweigert. Außerdem habe HCA vertrauliche UNH-Kundenlisten an die Konkurrenz weitergeleitet.

      "Dies sind zwei sehr mächtige, reiche Konzerne, die sich in einem mexikanischen Unentschieden befinden", klagt Mark Linkow, ein Gastroenterologe in Denver. "Die Patienten und die Ärzte werden dazwischen zerrieben." Ins Kreuzfeuer geraten sind in Denver sieben Krankenhäuser, zwei Ambulanzzentren, zehn OP-Praxen und rund 850.000 Patienten, die zurzeit ebenfalls ohne Klinikdeckung dastehen. HCA ließ böse Anzeigen schalten, in denen es Patienten aufforderte, die Versicherung zu wechseln.

      Die erste Runde ging an die Kliniken: Der Richter in Denver schmetterte einen UNH-Antrag auf einstweilige Verfügung ab. Anderweitig musste die Versicherung sogar physisch einstecken: Craig Keyes, dem CEO der UNH-Tochter in Colorado, sprühten Unbekannte eines Nachts die Worte "Insurance Pig" (Versicherungsschwein) auf die Hauswand.
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      schrieb am 15.12.06 20:02:51
      Beitrag Nr. 1.178 ()
      Ich hatte ja bereits zu Beginn des Streiks geschrieben, daß die Arbeitgeber die Ärzte weit unterschätzen... hier die "amtliche " Bestätigung:

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      Ärzteschaft
      MB-Bilanz: Etwas mehr Geld, viel mehr Selbstvertrauen



      Berlin – Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) hat eine positive, aber auch selbstkritische Bilanz ihrer tarifpolitischen Entwicklung gezogen. „2006 ist für die Klinikärzte und den Marburger Bund ein eminent wichtiges Jahr gewesen“, erklärte der Vorsitzende des MB, Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, am 6. Dezember in Berlin. In nur 12 Monaten habe sich der MB als einzige gewerkschaftliche Interessenvertretung der deutschen Krankenhausärzte etabliert. Innerhalb von wenigen Wochen erhöhte sich die Mitgliederzahl des MB Anfang des Jahres von 80.000 auf rund 110.000 Krankenhausärztinnen und -ärzte.

      Ihnen sprach Montgomery ein großes Lob aus. Sie hätten ohne jede Streikerfahrung mit vielfältigen, phantasievollen Protestaktionen und wochenlangen Arbeitskämpfen die Arbeitgeber zum Abschluss der ersten arztspezifischen Tarifverträge des öffentlichen Dienstes gedrängt: „Das waren Leistungen, die kamen nicht aus Berlin.“ Dass die Arbeitgeber den Frust, aber auch die Tatkraft der Ärzte in den Regionen unterschätzt hätten, sei einer ihrer Fehler im Arbeitskampf gewesen. „Bis zum Ende konsequent zu bleiben und nicht nachzugeben, das war eine Erfahrung, die unseren Mitgliedern sehr viel Selbstvertrauen gegeben hat“, ergänzte er.


      Montgomery bezeichnete die abgeschlossenen Tarifverträge für die 55.000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern und die 22 000 Ärzte an Universitätskliniken als solides Fundament für zukünftige Tarifverhandlungen. „Mit der Begrenzung der Arbeitszeiten, der Bewertung der Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit und der Dokumentation der tatsächlichen Arbeitsleistung schaffen wir Voraussetzungen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Patientenschutz“, sagte er.

      Insbesondere bei der Vergütung konnten die geforderten deutlichen Erhöhungen aber nicht erreicht werden. Im Kern habe man vor allem drohende Einkommenseinbußen vermieden und bereits vollzogene Kürzungen ausgeglichen, so der MB-Vorsitzende. Unter dem Strich ergäben sich für die Arbeitgeber in den Krankenhäusern Mehrausgaben zwischen drei und vier Prozent. Nach Montgomerys Ansicht sind die deutschen Krankenhäuser nach wie vor meilenweit von einer angemessenen Wertschätzung ärztlicher Leistungen entfernt und hinken bezüglich der Vergütung im internationalen Vergleich hinterher. © Rie/aerzteblatt.de



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      Avatar
      schrieb am 16.12.06 16:31:21
      Beitrag Nr. 1.179 ()
      15.12.2006 17:56 Uhr

      Städtische Kliniken
      Chefärzte sollen Sparkurs mitbezahlen
      OB Christian Ude: Einschnitte sind ,,sehr schmerzhaft‘‘.

      Von Berthold Neff

      Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) will erreichen, dass der Sparkurs bei der städtischen Klinikum-GmbH nicht nur die Beschäftigten mit den niedrigen Löhnen trifft, sondern auch die Bezieher hoher Einkommen wie etwa Chefärzte.

      Künftig werde in den Verträgen für neu zu berufende Chefärzte sichergestellt sein, dass auch diese ihren Beitrag zur Sanierung leisten, sagte Ude Donnerstagabend bei seinem Jahresrückblick vor der Presse.

      "An den Nerv der Sozialdemokratie"
      An den bereits bestehenden Verträgen wird sich allerdings nichts ändern, sagte Ude, weil die Chefärzte derzeit ,,einzelvertraglich gesichert‘‘ seien.

      Dass die vom Stadtrat beschlossene Gründung einer Servicegesellschaft für die Bereiche Reinigung, Textilservice und Küche vor allem diejenigen trifft, ,,deren Einkünfte ohnehin nicht üppig sind‘‘, sei gerade für die SPD sehr schmerzhaft gewesen, sagte Ude: ,,Das ging an den Nerv der Sozialdemokratie.‘‘

      Dieser Schritt sei aber unumgänglich gewesen, um den Bestand der städtischen Kliniken und damit Tausende Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern. Ude wies darauf hin, dass die neue Servicegesellschaft, die zum 1. Juli 2007 gegründet wird, Einsparungen von jährlich sieben Millionen Euro bringe.

      Um den Bestand der Klinikum-GmbH aber dauerhaft zu sichern, seien in den nächsten Jahren Einsparungen von 100 Millionen Euro nötig.

      Einnahmeausfälle in Millionenhöhe durch Ärztestreik
      Geplant ist, dass die Anfang 2005 in der neuen Städtisches Klinikum München GmbH zusammengeschlossenen fünf Krankenhäuser bis 2010 schwarze Zahlen schreiben sollen. Im Sommer allerdings war der Sanierungsplan ins Wanken geraten.

      Zum einen hatte der Ärztestreik Einnahmeausfälle in Millionenhöhe zur Folge. Der von den Ärzten erkämpfte Tarifvertrag belastet die Klinikum-GmbH pro Jahr zusätzlich mit 5,2 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere 20 Millionen Euro durch höhere Preise für Energie und die Erhöhung der Mehrwertsteuer 2007.

      Ude zeigte sich zuversichtlich, dass die neue Servicegesellschaft dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) beitreten werde. Um dies zu erreichen, müsse sich die Gewerkschaft Verdi allerdings bewegen und in einem für beide Seiten tragbaren Tarifvertrag dafür sorgen, dass die städtischen Krankenhäuser nicht weiterhin viel höhere Löhne zahlen müssten als Privatkliniken.

      Ude: ,,Wenn sich beide Seiten bewegen, ist ein vernünftiger Kompromiss möglich.‘‘ Die von der Gewerkschaft als Konsequenz einer Angleichung genannten Lohneinbußen von 40 Prozent hält Ude für zu hoch gegriffen.

      Ude verteidigte den von SPD und Grünen gefassten Beschluss, die neue Servicegesellschaft nicht von Beginn an zum Eintritt in den KAV zu zwingen. Ude: ,,Das war nötig, damit die Verhandlungen auf Augenhöhe stattfinden können.‘‘

      Wenn dieser Tarifvertrag ein befriedigendes Ergebnis bringe, werde dem Eintritt in den KAV nichts im Wege stehen. Anderenfalls würde das Küchenpersonal künftig nach den deutlich niedrigeren Tarifen der Ernährungsindustrie bezahlt - und die Gewerkschaft Verdi verlöre viele ihrer Mitglieder an die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG).
      http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/267/95172/

      Ich bin neugierig wie sich die Ärzte dem Sparzwang entziehen werden.

      Die Küchen- und Reinigungskräfte sollten schon mal die Sammelbüchse bereit stellen, um für die Chefärzte zu sammeln.
      Avatar
      schrieb am 17.12.06 11:00:07
      Beitrag Nr. 1.180 ()
      Glaube das die Große Koalition an der Gesundheitsreform zerbrechen kann. Was besseres kann uns nicht passieren. :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.12.06 01:07:17
      Beitrag Nr. 1.181 ()
      liebe stella, da Du zu schlicht gestrickt bist, um zu kapieren, daß die Ärzte nicht für die Chefärzte gestreikt haben, hier noch einmal für DICH:

      Die Chefärzte haben ebenfalls Millionenverliuste hinnehmen müssen!

      Ist die Welt jetzt für Dich in Ordnung? :laugh:

      Es ging um menschenwürdige Arbeitsbdingungen für Ärzte, wlche NICHT Chefärzte sind.

      Wie alt bist Du eigentlich?
      11 Jahre?
      12 Jahre?
      Avatar
      schrieb am 20.12.06 21:43:44
      Beitrag Nr. 1.182 ()
      Nur, um mal den Stellenwert des deutschen Medizinstudiums und der Ausbildung von Ärzten in Deutschland aufzuzeigen:

      -------------------------------------------------------------SPIEGEL ONLINE: Deutschland wird als Studienort allmählich populärer in Amerika, das zeigen jedenfalls Zahlen des New Yorker Instituts für internationale Ausbildung: Im letzten Jahr haben über 6500 Amerikaner in Deutschland studiert, ein Anstieg um fast zehn Prozent. Beobachten Sie auch wachsendes Interesse?

      Ubbelohde: Einen wirklichen Boom kann ich an meiner Hochschule bisher nicht feststellen. Die meisten Kommilitonen wollen wegen der gemeinsamen Sprache nach Australien oder England. China und Japan sind besonders bei Wirtschaftsstudenten gefragt, Spanien gilt als idealer Ort für ein bequemes Semester. Die Leute erwarten Siestas und tolle Partys. Bei Deutschland denkt niemand an Spaß.

      SPIEGEL ONLINE: Und warum entscheiden sich einige Studenten trotzdem für ein, zwei Semester bei den germanischen Spaßbremsen?

      Ubbelohde: Die deutsche Ingenieurausbildung und das Medizinstudium genießen hier einen sehr guten Ruf.

      zitiert nach: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,450827,00.ht…

      -------------------------------------------------------------

      Und erst recht angesehen sind dt. Ärzte in allen Ländern dieser Erde - sie werden mit Kusshand genommen.
      Avatar
      schrieb am 20.12.06 23:57:06
      Beitrag Nr. 1.183 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.353.350 von Deep Thought am 20.12.06 21:43:44nee, die richtig guten ärzte kommen aus kanada
      Avatar
      schrieb am 20.12.06 23:57:21
      Beitrag Nr. 1.184 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.353.350 von Deep Thought am 20.12.06 21:43:44nee, die richtig guten ärzte kommen aus kanada
      Avatar
      schrieb am 21.12.06 16:02:59
      Beitrag Nr. 1.185 ()
      und warum werben die um deutsche Ärzte?

      Selbst Unikliniken?
      Avatar
      schrieb am 24.12.06 09:31:47
      Beitrag Nr. 1.186 ()
      Die Gesundheitsreform ist ein riesiges Desaster. Wenn man die Beitragsanhebungswelle so sieht fragt man sich schon was die Politiker eigentlich so machen. :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.12.06 20:15:04
      Beitrag Nr. 1.187 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 28. Dezember 2006, 13:01 Uhr
      Karlsruhe

      Verfasssungsgericht weist Beschwerde von Medizinprofessor ab

      Leitende Klinikärzte müssen für die Behandlung von Privatpatienten zahlen, wenn sie dazu Geräte und Personal des Krankenhauses einsetzen. Das wollte ein Universitätsprofessor aber nicht einsehen und klagte dagegen.

      HB KARLSRUHE. Leitende Klinikärzte müssen weiterhin ein Nutzungsentgelt für die Behandlung von Privatpatienten abführen, wenn sie dazu Geräte und Personal des Krankenhauses einsetzen. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nahm nach Mitteilung vom Donnerstag die dagegen gerichtete Verfassungsbeschwerde eines Universitätsprofessors aus Hessen nicht an.

      Der Mediziner hatte sich mit der Klage dagegen gewandt, dass ihm das hessische Wissenschaftsministerium 20 Prozent von den Einnahmen abzog, die er für die Behandlung von Privatpatienten in der Universitätsklinik erhalten hatte. Rund 190 000 Euro musste der beamtete Klinikarzt für die Nutzung der Geräte und des Klinikpersonals an das Land abführen.

      Nach der Kammerentscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist die Abgabe aber nicht zu beanstanden, zumal der Arzt durch die hoch entwickelte Infrastruktur des Krankenhauses Nebeneinnahmen erzielen könne. Ein niedergelassener Arzt könne solch eine Ausstattung nicht finanzieren.

      Der leitende Klinikarzt hatte dagegen in seiner Verfassungsbeschwerde geltend gemacht, dass er weitere Abgaben an seine Mitarbeiter abführen, eine Sekretärin in seiner Privatpraxis innerhalb der Klinik bezahlen, Prämien an die Berufshaftpflicht und Verbandsbeiträge entrichten müsse. Nach all dem blieben ihm nur 36 Prozent seiner Einnahmen aus der Nebentätigkeit übrig. Das verstoße gegen den Halbteilungsgrundsatz und die Grundsätze des Berufsbeamtentums, argumentierte er ohne Erfolg.

      Der Medizinprofessor hatte bereits vor dem Landgericht Gießen, dem hessischen Verwaltungsgerichtshof und dem Bundesverwaltungsgericht geklagt. Nachdem sein Widerspruch gegen die Abführungspflicht erfolglos blieb, legte er schließlich Verfassungsbeschwerde ein.

      Eine Kammer des Zweiten Senats nahm die Verfassungsbeschwerde jetzt aber einstimmig nicht an. In der Begründung heißt es, es gebe keinen Grundsatz des Berufsbeamtentums, wonach Beamten Einkommen aus genehmigter Nebentätigkeit ungeschmälert zu belassen sei, wenn sie zur Erzielung der Nebeneinkünfte Sachausstattung und Personal des Dienstherrn nutzten.

      Die in der Praxis übliche Aufspaltung, wonach die Behandlung von Kassenpatienten innerhalb einer Klinik als Haupttätigkeit des leitenden Klinikarztes angesehen wird, die Behandlung von Privatpatienten dagegen als Nebentätigkeit gilt, beurteilen die Verfassungsrichter als „atypisch“. Eigentlich gehöre die Versorgung von Patienten in der Klinik zu den originären Hauptpflichten des beamteten Klinikarztes, gleichgültig ob es sich dabei um Kassen- oder Privatpatienten handele, heißt es in dem Beschluss.

      Es könne deshalb nicht beanstandet werden, wenn der Beamte als Ausgleich für seine „privatnützige“ Inanspruchnahme von Material und Personal einen Ausgleich leisten müsse. Schließlich habe er auch den Vorteil, dass er auf eine Infrastruktur auf dem Niveau des neuesten wissenschaftlichen Kenntnisstandes zurückgreifen könne, die ein freiberuflich praktizierender Arzt nicht finanzieren könne. Auch das Berufsrisiko des beamteten Klinikarztes sei minimiert. Schließlich seien die von dem Universitätsprofessor geltend gemachten Kosten für seine Sekretärin und Haftpflichtversicherung nicht einzubeziehen. Diese Kosten seien nicht durch den Staat verursacht und könnten ihm auch nicht zugerechnet werden.
      (Aktenzeichen: Bundesverfassungsgericht 2 BvR 385/05)
      http://www.handelsblatt.com/news/Recht-Steuern/Meldungen/_pv…

      Der Gesetzgeber sollte da bald nachbessern! Die Versorgung der Kassenpatienten zahlt der Staat, die Privatpatienten darf der beamtete Arzt auf eigene Rechnung behandeln. Mich würde die Arbeitszeit dieses Arztes interessieren. Ich schließe aus, dass er pro Woche 40 Stunden nur Kassenpatienten behandelt, denn dies würde bedeuten, dass er sich Privatpatienten nur nachts, an Wochenenden und Feiertagen widmen kann.
      Avatar
      schrieb am 28.12.06 20:18:39
      Beitrag Nr. 1.188 ()

      Faul, gierig, teuer – unkündbar! Professoren auf dem PrüfstandAlle Welt redet von der Bildungsmisere. Doch die oft miese Leistung zu vieler deutscher Professoren wird kaum öffentlich diskutiert. Sie delegieren ihre Lehre, schikanieren Doktoranden und sind für ihre Forschung keine Rechenschaft schuldig – und das alles bei Anstellung auf Lebenszeit und üppigem Beamtenlohn. Spitze sind sie nur in ihren »Nebenjobs« – als Berater, Gutachter und Firmenlenker verdienen sie sich eine goldene Nase.
      http://www.ullsteinbuchverlage.de/econ/buch.php?id=10457&pag…

      Das Buch erscheint im Februar 2007 :D
      Avatar
      schrieb am 05.01.07 11:56:05
      Beitrag Nr. 1.189 ()
      Ulla Schmidt will die "Gesundheitsreform" am 1. April der Öffentlichkeit präsentieren.

      ich finde, es gibt wirklich kein DATUM, welches besser passen würde.... :D :laugh:

      stella:

      Was willst Du uns mit deinen hetzparolen eigentlich mitteilen?
      Dass es EINEN Prof in deutschland gibt, der offensichtlich sonraffgierig und verkalkt ist, für absurde Summen und mit absurden Argumenten vor gericht zu ziehen?

      EINEN!

      Und ganz im BILD-zeitungs-Stil (ein Extremfall einfach mal als regelfall zu skandalisieren, um platt Aufmerksamkeit zu erheischen) ist alles, was Du hier unter Dich gelassen hast...

      Einfach nur peinlich.
      Avatar
      schrieb am 06.01.07 13:08:10
      Beitrag Nr. 1.190 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.527.405 von StellaLuna am 28.12.06 20:18:39apropos Professor :

      Angela uns Münte und selbst Ullala wissen im Grunde ihrer Seele, daß die Gesundheitsreform das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben ist. Und die anderen verantwortungslosen Gesellen wissen es ebenso. Nur einer redet und redet und redet, als glaubte er. Und wir sollen ebenfalls glauben, er will uns glauben machen. Das erklärte Ziel jedoch ist die Verschlechterung der Qualität des deutschen Gesundheitswesen. Die Koalition scheint nur noch Spinner und psychisch schwer Gestörte ins Felde schicken zu können. Welch ein schlechter KaLauer.
      Avatar
      schrieb am 06.01.07 13:36:01
      Beitrag Nr. 1.191 ()
      hallo fettinsky,

      ja KaLauter ist echt cerebral nicht ganz auf der Höhe des Durchschnitts.

      Aber er hat ja jetzt erreicht, was er wollte:
      Lebenslange Versorgung in einem Parteipolitischen Kokon, ohne jemals als Arzt ehrlich arbeiten zu müssen.

      Ich persönlich achte sehr darauf, daß ich bloß nicht nach einer guten Mahlzeit seine Visage sehen muss... weil....
      Avatar
      schrieb am 06.01.07 13:36:56
      Beitrag Nr. 1.192 ()
      und hier meldet sich der nächste Quertreiber zu Wort:

      GESUNDHEITSREFORM

      Wulff droht Querschuss aus Niedersachsen an
      Neuer Stolperstein für die Gesundheitsreform: Niedersachsen wird dem Werk im Bundesrat laut Ministerpräsident Wulff voraussichtlich nicht zustimmen. Auch aus der SPD gibt es immer mehr ablehnende Signale.

      Berlin - Als erstes Bundesland hat Niedersachsen angekündigt, der Gesundheitsreform im Bundesrat die Zustimmung womöglich zu verweigern. Ministerpräsident Christian Wulff sagte der "Bild am Sonntag": "Die FDP wird sich für eine Zustimmung voraussichtlich nicht gewinnen lassen. In diesem Fall wird sich das Landeskabinett - so sieht es der Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP vor - auf eine Enthaltung Niedersachsens im Bundesrat verständigen."
      ...
      "Die Mehrheit in der SPD-Fraktion ist gegen diesen Gesetzentwurf, die Abstimmung ist noch lange nicht durch", sagte Wodarg der "Thüringer Allgemeinen". Die Zahl der Ablehner sei in den vergangenen Wochen weiter angestiegen.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,458094,00.h…
      Avatar
      schrieb am 06.01.07 13:43:10
      Beitrag Nr. 1.193 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.687.682 von Deep Thought am 05.01.07 11:56:05Ich bin dagegen, dass zukünftig Politiker die Beitragssätze der GKVs festlegen!

      Ich bin dagegen, dass alle Beiträge von der "Politik" in einem Gesundheitsfonds verwaltet und nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden!

      Beides sieht die Gesundheitsreform vor, und mit beidem bin ich nicht einverstanden, denn überall da, wo der Staat die Finger drin hat bzw. verwaltet, sind die Systeme zum Scheitern verurteilt.
      Avatar
      schrieb am 06.01.07 18:58:13
      Beitrag Nr. 1.194 ()
      Wer , bitte sehr, nimmt Herrn Wulff noch ernst???!!

      der hat die Rettungsaktion von Porsche für VW versucht zu verhindern.

      Dafür, daß er dann sich als gewählter Hansel wie ein Eigentümer fühlen kann im Aufsichtsrat, verhindert er den Schutz von Volkswagen vor den bereits bereitstehenden US-Investoren, die nix lieber täten als VW zu filettieren.

      Während VW mit Piech und vor allem Wiedeking unter deutscher Kontrolle bleiben würde.

      In Frankreich würde der Staat noch etwas dazuzahlen, damit Porsche als weisser Ritter VW vor US-Raidern schützt, Wulff will wohl den Ausverkauf...

      Manchmal kann ich garnicht soviel essen, wie ich kotzen könnte....

      Stella, eines ist sicher: Wulff ist ganz sicher nicht aus GUTEN GRünden gegen die Gesundheitsreform, sondern aus reinem Eigennutz - er sieht sich schon, wie er mit Koch Merkel meuchelt, er will selber nach Berlin (gott behüte)... das ist der einziuge Grund, ebenso wie das Querschießen von Koch und Stoiber - nix als Sachfremde Gründe - sachliche Gründe für Dispute in der Spitzenpolitik hat es zum letzten Mal in den 8oer Jahren gegeben... :D

      der ist ja noch schlimmer als Schröder, und das will was heißen.... :D
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 09:58:26
      Beitrag Nr. 1.195 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.725.585 von Deep Thought am 06.01.07 18:58:13Mich interessiert seit einiger Zeit nicht mehr aus welchen Beweggründen die Landesfürsten gegen die Gesundheitsreform sind, Hauptsache sie sind es und stimmen auch entsprechend ab.

      Gestern habe ich ein Interview von Ramsauer (CSU) zur Gesundheitsreform gehört, und des klang irgendwie sehr versöhnlich - mir schwant Fürchterliches.

      Dass es eine Gesundheitsreform geben muss, dürfte klar sein. Aber muß es unbedingt eine staatliche Beitragsregulierung und dieser "Solidar"-Fonds sein? Wer schützt die Versicherten davor, dass der Fonds vom Bund nicht für beitragsfremde Leistungen geplündert wird, ähnlich wie es mit den RV-Zahlungen geschehen ist?
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 10:13:03
      Beitrag Nr. 1.196 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.715.534 von Deep Thought am 06.01.07 13:36:01:laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 10:21:00
      Beitrag Nr. 1.197 ()
      CDU verschärft Kritik an Gesundheitsreform

      Die baden-württembergische CDU hat ihre Kritik an der Gesundheitsreform überraschend wieder verschärft und an eine Zustimmung neue Bedingungen geknüpft. Man erwarte vom Bund ein Entgegenkommen bei Verkehrsinvestitionen, sagte der Generalsekretär der Südwest-CDU, Thomas Strobl.
      ...

      http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=1889…

      Das nenn ich Basarpolitik :laugh: :laugh: :laugh:

      Da der Gesundheitsfonds vom Gesundheitsministerium verwaltet werden wird, ist nicht auszuschließen, dass aus diesem Fonds zukünftig Verkehrsinvestitionen für Ba-Wü finanziert werden - das fällt dann unter RSA :D
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 11:00:59
      Beitrag Nr. 1.198 ()
      csu besteht auf sicherung der privatkassen

      CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer spricht beim Dreikönigstreffen der Partei in München zu seinen Parteifreunden.

      CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer macht die Zustimmung der CSU zur Gesundheitsreform neben einer weiteren Klärung der Länderbelastungen vor allem von einer Sicherung der Privatkassen abhängig.

      Es sei Bedingung der CSU, dass Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hier den Gesetzentwurf verändere, sagte Ramsauer in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Das ist eines unserer Kernanliegen. Davon hängt das Abstimmungsverhalten der CSU- Landesgruppe ab.»

      Die Gesundheitsreform wird auch das traditionelle Treffen der Landesgruppe in Wildbad Kreuth von diesem Montag an mitbeherrschen. «Die private Krankenversicherung ist auch eine Versicherung des kleinen Mannes und nicht nur der Reichen, Schönen und Gesunden», begründete Ramsauer die Forderung. Viele kleine Beamte seien privat versichert, weil die staatliche Beihilfe in der Regel nur die Hälfte ihrer Gesundheitskosten übernehme. Auch in die privaten Kassen müssten Steuergelder fließen, um die beitragsfreie Mitversicherung der Kinder zu ermöglichen.

      Ramsauer griff insbesondere die derzeit geplante Regelung zur Schaffung eines Basistarifs in den Privatversicherungen an. Danach müssten künftig die privaten Kassen selbst diejenigen aufnehmen, die sich vorsätzlich versicherungslos gemacht haben, und ihnen einen Tarif anbieten, der dem der gesetzlichen Kassen entspreche. «Der Basistarif ist momentan so weit angelegt, dass er zu einem vollkommenen Ausbluten der privaten Krankenversicherung führen würde», warf Ramsauer der Gesundheitsministerin vor.

      «Ich halte es für vollkommen unvertretbar, dass ein Versicherungszweig, der hervorragend funktioniert, kaputt gemacht werden soll», ergänzte Ramsauer. «Gerade in der Privatversicherung wird doch auf das Prinzip der Eigenverantwortung gesetzt, die in der Gesundheitsvorsorge immer größere Bedeutung gewinnen soll. Zudem wird in den Privatkassen für das Alter angespart.»

      Die angestrebte beitragsfreie Kinder-Mitversicherung über Steuermittel auch in den privaten Kassen ist aus Ramsauers Sicht verfassungsrechtlich geboten. Außerdem müsse über die zu hohen Budgetkürzungen für Kliniken und Rettungsdienste nachgedacht werden. «Bislang wäre es so, dass man länger auf einen Notarzt warten und dafür auch noch länger zum Krankenhaus fahren müsste. Das kann nicht so gehen.»

      Nach Ramsauers Worten will die Unions-Führung alles unternehmen, um ein Vermittlungsverfahren zur Gesundheitsreform zu vermeiden. «Bei einem politisch wichtigen Reformprojekt wie der Gesundheitsreform muss immer versucht werden, eine möglichst große Homogenität zwischen Bundesregierung, Bundestag und den Ländern zu erreichen.» Angesichts der auch unionsinternen Unstimmigkeiten räumte er ein, dass es gerade hier wichtig sei, die Einheit der Union zu wahren.
      http://www.lycos.de/nachrichten/deutschland/show_story.html,…
      Avatar
      schrieb am 16.01.07 10:30:12
      Beitrag Nr. 1.199 ()
      manager-magazin.de, 15. Januar 2007, 20:08 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,459852,00.…
      GESUNDHEITSREFORM

      Fauler Kompromiss


      Von Lutz Reiche

      Die Große Koalition feiert den jüngsten Kompromiss zur Gesundheitsreform als "Durchbruch". Doch die hehren Ziele von einst sind abgehakt, die Krankenkassenbeiträge werden weiter steigen, der Wettbewerb bleibt weitgehend auf der Strecke. manager-magazin.de zeigt, was die Beschlüsse für die Versicherten bedeuten.


      Hamburg - Pragmatisch ließe sich formulieren, Politik ist die Kunst des Machbaren. Doch es ist schon erstaunlich, was Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) Ende vergangener Woche und an diesem Montag erneut als Verhandlungserfolg zu verkaufen versuchte.


      Das tut weh: Der Kompromiss zur Gesundheitsreform steht. Die Beiträge werden weiter steigen.

      Sicher, eine Versicherungspflicht für alle ist wünschenswert. Doch von der einst angekündigten großen Reform des Gesundheitswesens in Deutschland ist kaum mehr als eine blutleere Hülle geblieben. Wichtige Bestandteile der Reform wurden entschärft oder verschoben. Und selbst bei dem erzielten kleinsten gemeinsamen Nenner ist die einhellige Zustimmung des Bundesrats noch unsicher.

      Wenn es das ursprüngliche Ziel der Reform sein sollte, die Krankenversicherung demografiefest und weniger konjunkturanfällig zu machen, die Arbeitskosten zu entlasten und durch mehr Wettbewerb unter den Kassen die Effizienz zu steigern, dann hat der jetzt gefundene Kompromiss sein Ziel verfehlt, heißt es nicht nur aus der FDP-Fraktion im Bundestag.

      Bereits mit Beginn dieses Jahres sind die Krankenkassenbeiträge in Deutschland auf Rekordniveau gestiegen. Und die Versicherten werden sich vermutlich auf weiter steigende Abgaben einstellen müssen, wie die SPD-Gesundheitsexpertin Elke Ferner am Montag im ZDF einräumte. Während also die Beiträge für die Versicherten steigen werden, bleiben Chancen, die Kosten im Gesundheitswesen weiter zu senken und es effizienter zu gestalten, zu einem Großteil ungenutzt.

      Stichwort Arzthonorare: Die ursprünglich für 2009 geplante neue Gebührenordnung für niedergelassene Ärzte soll erst 2011 kommen. Ob eine neue Bundesregierung sich dann gegen diese mächtige Lobby durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Das heißt, Ärzte in Ballungsgebieten mit einer großen Medizinerdichte müssen die nächsten Jahre nicht mit Honorarabschlägen rechnen. Mediziner in unterversorgten und strukturschwachen Regionen dagegen sollen mehr Geld für ihre Dienstleistungen bekommen. Dass die Krankenkassen diese Kosten an ihre Versicherten über höhere Beiträge weiter reichen werden, liegt auf der Hand.

      Stichwort Medikamente: Auch die Regelungen für Apotheker wurden entschärft. Die geplante Umstellung von der derzeit geltenden Festpreis- auf eine Höchstpreisregelung für Arzneien entfällt. Die Höchstpreisvariante hätte es den Apotheken erlaubt, mit den Pharmaherstellern Rabatte auszuhandeln, um diese dann an die Patienten weiterzureichen. Auch die Regelung, wonach die Apotheken binnen eines Jahres 500 Millionen Euro einsparen sollen, ist jetzt obsolet. Eine feste Einsparquote ist nicht vorgesehen. Stattdessen sollen die Apotheker verstärkt günstigere Nachahmerprodukte, so genannte Generika, abgeben.

      Stichwort Kliniken: Auch die Krankenhäuser in Deutschland sollten ursprünglich einen Sparbeitrag von 500 Millionen Euro leisten. Diese Summe soll jetzt mit den Bundesländern, die diese Regelung mehrheitlich ablehnen, neu verhandelt werden. Beobachter gehen davon aus, dass später nicht einmal die Hälfte der angepeilten 500 Millionen Euro Sparbeitrag herauskommen könnte. Auch die bei den Rettungsdiensten geplanten Einsparungen von 100 Millionen Euro müssen jetzt neu mit den Bundesländern verhandelt werden.


      Stichwort Gesundheitsfonds: Der Gesundheitsfonds, das eigentliche Kernstück der Reform, ist auf das Jahr 2009 verschoben worden. Er soll das Geld unter den Kassen gerechter verteilen und den Wettbewerb fördern. Statt direkt an die Gesetzliche Krankenkasse (GKV) fließen die Beiträge des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers in diesen Fonds. Der Fonds zahlt an die Kasse einen Einheitsbetrag für jeden Versicherten. Kommt eine Krankenkasse nicht mit dem Geld aus, darf sie eine "Kopfpauschale" von bis zu 1 Prozent des Bruttoeinkommens des Versicherten erheben, die er aus eigener Tasche zahlen muss.

      Spricht von einem "Erfolg": Gesundheitsministerin Ulla Schmidt

      Expertenschätzungen zufolge dürften mit der Einführung des Fonds die Beiträge in der GKV im Schnitt um einen halben Prozent ansteigen. Die Private Krankenversicherung (PKV) ist von dem Fonds ausgenommen.

      Stichwort Basistarif: Dank der Intervention von CDU und CSU dürfen sich die privaten Krankenkassen mit ihren rund acht Millionen Versicherten als Sieger des jüngsten Kompromisses fühlen. Der Umbau des PKV-Systems ist auf das Jahr 2009 verschoben worden. Ab diesem Jahr müssen sie neben den bereits jetzt bestehenden Standardtarifen einen Basistarif anbieten, der dem Leistungsumfang in der GKV entspricht. Die übliche Gesundheitsprüfung entfällt. Die Prämie darf den GKV-Höchstbeitrag von derzeit rund 500 Euro (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeitrag) nicht überschreiten.

      Wechsel in Private Krankenversicherung wird erschwert

      Zunächst einmal steht der Basistarif ehemals privat Versicherten sowie jedem Gutverdiener einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) offen. Doch der Wechsel von der GKV in die PKV wird erschwert. In Zukunft darf nur noch wechseln, wer über einen Zeitraum von drei Kalenderjahren monatlich mehr als die Versicherungspflichtgrenze (derzeit 3975 Euro) verdient. Bislang war es ein Kalenderjahr. Diese Regelung könnte schon ab dem 2. Februar dieses Jahres greifen, also mit der zweiten und dritten der Lesung des Gesetzes im Bundestag, wie ein Sprecher des Verbandes der PKV im Gespräch mit manager-magazin.de erklärt.

      Die Rechnung mit der Familie

      Für junge, gesunde Singles der GKV kann sich ein Wechsel in die PKV lohnen, zahlen diese doch in der GKV (noch) deutlich mehr als bei einem privaten Krankenversicherer. Teurer wird die Rechnung aber mit Kindern und womöglich einem nicht berufstätigen Ehepartner, sprich mit einer Familie. Denn die kostenlose Mitversicherung der Familie wie in der GKV gibt es bei privaten Krankenkassen nicht.

      "Jedes Familienmitglied braucht bei den Privaten eine eigene Police, das gilt auch im Basistarif", sagt der PKV-Verbandssprecher. Das heißt, Versicherte können zwar mit Kind und Kegel in den leistungsschwächeren, GKV-ähnlichen Basistarif der Privaten wechseln, dürften aber insgesamt deutlich über besagten 500 Euro liegen. Ob sich also ein Basistarif für Privatversicherte wirklich lohnt, kommt auf den Einzelfall an. Denn schon jetzt können die Versicherten den Leistungsumfang ihrer privaten Krankenkasse reduzieren und damit die Prämie drücken.

      Stichwort interner PKV-Wechsel: Der Wechsel von einem PKV-Anbieter zum anderen war in der Vergangenheit praktisch unmöglich, weil Versicherte ihre Altersrückstellungen nicht mitnehmen konnten. Die Unternehmen bilden diese Rückstellungen für die kostenintensiveren Behandlungen ihrer Versicherten im Alter. Wer sich ab 2009 neu privat versichert, kann diese Rückstellungen zu einem anderen PKV-Anbieter mitnehmen. Damit werden zwar die Prämien leicht steigen, sagen Experten, doch immerhin weht ab diesem Zeitpunkt erstmals ein Hauch von Wettbewerb innerhalb des PKV-Systems.

      Dass es mit diesem Wettbewerb wiederum nicht so weit her ist, zeigt dagegen der Blick auf die bereits heute Privatversicherten, die so genannten Bestandskunden. Denn diese Versicherten dürfen nur im ersten Halbjahr 2009 zu einem anderen privaten Anbieter wechseln und auch nur in dessen Basistarif, erläutert der Sprecher des PKV-Verbandes. Ihre Altersrückstellungen können sie nur zum Teil mitnehmen, nämlich im Umfang des Basistarifs. Der Rest der Rückstellungen verbleibt bei dem alten PKV-Anbieter. Ab Juli 2009 schließt sich dieses Fenster wieder. Ab dann ist der Wechsel in einen Basistarif nur innerhalb der eigenen Kasse möglich und nur unter zwei Bedingungen: Der Privatversicherte muss älter als 55 Jahre und Hartz-IV-Empfänger sein.
      Avatar
      schrieb am 22.01.07 07:22:18
      Beitrag Nr. 1.200 ()
      aus dem Blog von Oswald Metzger:

      Bundesregierung hält Sponsoring geheim

      Obwohl der Bundesrechnungshof die Bundesregierung gerade erst wegen der Praxis des Sponsorings gerügt hat, ist die Bundesregierung weiter nicht bereit, die Namen von Wirtschaftsunternehmen offenzulegen, die Veranstaltungen und Kampagnen einzelner Ministerien oder Behörden finanziell unterstützen.
      Ich finde das ungeheuerlich. Transparenz ist die wichtigste Voraussetzung, um den bösen Schein der Käuflichkeit der Politik zu vermeiden. Das gilt für die Nebentätigkeiten (manchmal Haupttätigkeiten!) von Abgeordneten ebenso wie für das privatwirtschaftliche Sponsoring der Exekutive. „Erst die Nennung der Beteiligten macht mögliche Interessenkonflikte erkenn- und bewertbar“, heißt es im Bericht des Bundesrechnungshofs an den Deutschen Bundestag. Wenn Bundesministerien die Auskunft über die Sponsoren aus der Wirtschaft verweigerten, dann könne dies die gesamte „Finanzierung durch Leistungen Privater einem Generalverdacht aussetzen“.

      Es geht übrigens beim Ministeriums-Sponsoring nicht um Peanuts. Von August 2003 bis Ende 2004 listet der Bericht des Bundesrechnungshofs immerhin Sponsoring-Zahlungen von mehr als 55 Millionen Euro auf. Auf das Bundesgesundheitsministerium entfielen dabei mehr als 44 Millionen Euro und damit rund vier Fünftel der gesamten Summe. Die von mir schon mehrfach in diesem Blog kritisierte „Gesundheitsmafia“ lässt sich ihre Einflussnahme auf die Politik eben einiges kosten.

      Quelle: http://blog.focus.de/metzger/archives/202
      Avatar
      schrieb am 22.01.07 09:43:01
      Beitrag Nr. 1.201 ()
      Mehr als neue Steuern fällt denen auch nicht ein... :cry:

      NEUER FINANZIERUNGSVORSCHLAG
      SPD will höhere Steuern fürs Gesundheitssystem

      Erst kürzlich hat Ministerin Schmidt einen Durchbruch bei der Gesundheitsreform verkündet, da lassen neue Vorschläge aus ihrer Partei den Kompromiss alt aussehen. Das Gesundheitssystem, heißt es aus der SPD, solle stärker vom Fiskus finanziert werden - und dazu sollten Steuern erhöht werden.

      Berlin - Die SPD möchte das Gesundheitssystem stärker über Steuern finanzieren und denkt in diesem Zusammenhang über neue Finanzquellen nach. Die SPD-Partei- und Fraktionsvize Elke Ferner sagte der Zeitung "Die Welt": "Ich meine, dass man den Steuerzuschuss zusätzlich erhöhen sollte, auch schon im nächsten und im übernächsten Jahr. Dann hätten die Krankenkassen mehr Spielraum, ihre Beiträge zu senken." Dies hänge jedoch davon ab, wie sich die Steuereinnahmen entwickelten.

      In der Gesundheitsreform haben Union und SPD bislang vorgesehen, dass die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2008 insgesamt 1,5 Milliarden Euro aus der Staatskasse bekommen. 2009 sollen es drei Milliarden sein. Anschließend soll der Steuerzuschuss in noch unbekannter Weise "weiter ansteigen".

      Ferner sagte, die Große Koalition müsse noch in dieser Wahlperiode diskutieren, wie die vereinbarten Steuerzuschüsse finanziert werden sollten. "Dass wir jedes Jahr aus dem vorhandenen Steueraufkommen 1,5 Milliarden Euro einsparen, um sie an die Krankenversicherung zu geben, wird schwierig. Wir müssen uns über eine zusätzliche Steuerquelle unterhalten."

      Die SPD-Politikerin schlug vor, entweder die Einkommensteuer um ein oder zwei Prozentpunkte zu erhöhen oder eine neue Sozialsteuer einzuführen, wie es sie in Frankreich gebe. "Wir wollen alle Einkunftsarten zur Finanzierung des Gesundheitswesens heranziehen und nicht nur das sozialversicherungspflichtige Einkommen", sagte Ferner. "Wenn man zusätzliches Geld hat, können die Kassenbeiträge sinken. Davon profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer."

      Ferner räumte ein, dass die Gesundheitsreform das Grundproblem einer größer werdenden Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben im Gesundheitswesen nicht löse. Die Ministerpräsidenten der unionsregierten Länder hätten "in einer Panikattacke" eine stärkere Steuerfinanzierung verhindert.

      Obwohl sich in der SPD und der Union kritische Stimmen mehren, wird die Reform laut Ferner den Bundestag am 2. Februar ohne Probleme passieren: "Die SPD-Fraktion wird der Reform mehrheitlich zustimmen." Einige SPD-Abgeordnete blieben aber wohl bei ihrem Nein. Im Gesundheitsausschuss werde die SPD am 31. Januar geschlossen zustimmen.

      Laut einem Medienbericht wollen mindestens 20 Unions-Parlamentarier im Februar im Bundestag gegen das Vorhaben stimmen, berichtete am Wochenende die "Wirtschaftswoche". Einer von ihnen ist Junge-Union-Chef Philipp Mißfelder. Der SPD-Gesundheitspolitiker Wolfgang Wodarg bekräftigte in dem Magazin, in seiner Fraktion wollten "weit mehr" als sieben Mitglieder dagegen votieren. Nach der Abstimmung im Bundestag soll der Bundesrat die Reform am 16. Februar oder am 9. März verabschieden. In Kraft treten soll sie am 1. April.

      kaz/ddp/dpa

      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 23.01.07 17:48:36
      Beitrag Nr. 1.202 ()
      Zu dem in der politischen Gesundheits-Szene üblichen

      "Sponsoring"


      möchte ich noch einmal in Erinnerung rufen, daß die "Forschungsgruppe" um Lauterbach viele Jahre in der Dürener Str in Köln-Lindenthal in den oberen Etagen eines AOK-Hauses residierte und er sicherlich rein zufällig Ergebnisse produzierte, welche 100% zu den Träumen der AOK kompatibel war.

      Die Miete soll Gerüchten zufolge nicht unbedingt in jenen Dimensionen gelegen haben, welche als ortsüblich angesehen werden.. :D

      Wieviele "Stipendien" von für Lauterbach tätigen Studenten von der AOK kamen, weiß man nicht so genau..... :D
      Avatar
      schrieb am 24.01.07 14:12:55
      Beitrag Nr. 1.203 ()
      Leider verstehen sich Politiker ja bereits seit geraunmer zeit nicht mehr als Interessenvertreter des Volkes.

      Im Fall der Privatversicherten pflegt man die Fortführung des alten dualen Systems, bei dem irrsinnigerweise der PKV-Zahler als offensichtlich bestrafenswürdig gilt.
      Anders ist es nicht zu erklären, daß weder das Verbraucherministerium noch das Gesundheitsministerium für offenere Marktverhältnisse im PKV-bereich sorgen will.

      Die Mobilität der PKV-Mitglieder im PKV-Bereich einerseits jedoch , sowie die langfristige Schaffung einer verpflichtenden BasisVersicherung für ALLE mit Kopfprämie (unter Kompensation für finanziell Schwache und einem gerechten Familienmodell) sowie dem Schaffen eines "Optionsmarktes" für Zusatzfeatures für ALLE würde die meisten Probleme lösen.

      Aber das schaffte noch kein gesundheitspolitiker, Ulla natürlich erst recht nicht.

      Es sind halt alles warmduscher.

      Und woher einige der vielen jährlichen "Sponsorgelder" des Gesundheitsministeriums kommen, kann man sich auch ohne viel Phantasie gut vorstellen, wenn man den foölgenden Artikel liest:






      -------------------------------------------------------------
      http://www.focus.de/finanzen/ihr_geld/doenchkolumne/doenchs-…



      Geiseln der Privatversicherung

      Acht Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich im Stich gelassen: Sie sind privat krankenversichert und gelten daher als privilegiert. Dafür zahlen sie viel Geld, können jedoch faktisch nicht einmal den Anbieter wechseln.

      Privatpatienten genießen nicht nur Vorteile

      Kaum eine andere Minderheit hat so wenig Rechte in Deutschland, von einer Interessenvertretung ganz zu schweigen. Das zeigt sich gerade wieder in den Plänen zur Gesundheitsreform.

      Die Regierung ist sich einig: Wer viel für seine Gesundheit bezahlt, soll künftig ruhig noch ein bisschen mehr berappen. Eine durchschnittliche dreiköpfige Familie muss schon heute jeden Monat gut 1000 Euro für ihre private Krankenversicherung aufbringen – der Arbeitgeber übernimmt davon im Schnitt gerade einmal 250 Euro. Mit der angeblichen Reform dürfte die monatliche Rechnung jedes Jahr um zehn bis 20 Prozent nach oben schießen.

      Teure Privilegien

      Wer derart abkassiert wird, hat zumindest Mitleid verdient – oder schafft es gar auf die Seite eins der „Bild“-Zeitung. Nicht so die acht Millionen Privatversicherten. Sie gelten – seltsamerweise – noch immer als privilegiert. Weil sie hin und wieder beim Arzt schneller einen Termin bekommen. Oder weil sie manchmal ein paar Minuten weniger im Wartezimmer ausharren müssen.

      Für diese Minibevorzugung bezahlen sie viel Geld: Arzt oder Krankenhaus verlangen von ihnen für die fast identische Dienstleistung oft zwei- bis dreimal so viel wie von einem gesetzlich Krankenversicherten. Auf diese Weise finanzieren die Privatpatienten die übrigen 90 Prozent der Kassenpatienten ein klein wenig mit. Dafür verlangen sie keine Dankbarkeit. Wohl aber, dass sich jemand auch einmal für ihre Interessen einsetzt.


      Keine Vertretung für Privatpatienten

      Genau das tut aber niemand. Schon gar nicht der Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV). Dessen Mitgliedsunternehmen wie Allianz, Debeka und DKV gelten zwar als ausgefuchste Lobbyisten. Aber nur, wenn es um ihr Wohlergehen geht – nicht jedoch, wenn es um das ihrer Versicherten geht.

      Der beste Beweis – niemand will die Privatversicherten vor den versteckten Heimsuchungen der Gesundheitsreform schützen:

      – Schon heute können Privatpatienten ihre Versicherung faktisch nicht verlassen. Der Grund: Ein dicker Brocken ihrer monatlichen Versicherungsprämie fließt in die „Altersrückstellung“.
      Sie soll eigentlich dazu beitragen, dass die monatlichen Beiträge im Alter weniger stark ansteigen. In der Realität kettet dieser Sparfonds den Kunden aber auf Lebenszeit an seine Versicherung. Der Grund: Wer den Anbieter wechselt, darf diese Rückstellungen nicht zur neuen Versicherung mitnehmen. Sie bleiben bei dem Altunternehmen, der Kunde verliert auf einen Schlag alles – wohlgemerkt: das von seinem eigenen Geld angesparte Alterspolster.

      – Das sollte sich eigentlich ändern. In der ersten Fassung der Gesundheitsreform war geplant, dass ein Privatversicherter seine Altersrückstellung – also sein Geld – zu einem neuen Unternehmen mitnehmen darf. Von diesem kühnen Plan will nun niemand mehr etwas wissen. Die Minimallösung: Lediglich Neukunden, die irgendwann nach 2009 die Krankenversicherung wechseln, sollen ihr Alterspolster wenigstens teilweise behalten dürfen. Nicht aber die acht Millionen Altkunden. Sie haben nur das erste Halbjahr 2009 Zeit, sich einen neuen, womöglich besseren Anbieter zu suchen.

      – Nun wollen die privaten Krankenversicherungen diesen acht Millionen Kunden sogar noch die einzige Möglichkeit nehmen, sich gegen steigende Beiträge zu wehren: den Wechsel in einen anderen Tarif desselben Unternehmens. Der Hintergrund: Viele Krankenversicherungstarife sind veraltet und werden gar nicht mehr verkauft. Daher lohnt es sich für einen solchen Versicherten fast immer, in einen aktuellen günstigeren Tarif seines Unternehmens zu wandern (§ 178f Versicherungsvertragsgesetz).

      Letzte Sparmöglichkeit verbaut

      Diese Sparmöglichkeit wollen die Konzerne ihren Kunden nun verbauen – sie fürchten, dass Zehntausende ältere, womöglich krankheitsanfälligere Versicherte in die neuen Tarife wechseln und dort die Kosten nach oben treiben. Der Plan der Krankenversicherungen: Fusionieren zwei Unternehmen, sind die Versicherten fünf Jahre lang in ihren bisherigen PKV-Tarifen gefangen.

      Noch ist offen, ob die große Koalition dem bereits formulieren Gesetzentwurf zustimmen wird. Dass Politiker vor diesem Hintergrund aber von „mehr Rechten und Freiheiten“ für Privatversicherte oder gar von „einer enormen Erweiterung der Wechselmöglichkeiten“ schwärmen, ist kaum zu verstehen. Tut ja auch niemand. Schon gar nicht die acht Millionen Geiseln des Systems.
      Avatar
      schrieb am 27.01.07 21:02:38
      Beitrag Nr. 1.204 ()
      Rürup plädiert für einheitliche Krankenversicherung
      Mittwoch, 24. Januar 2007

      Bert Rürup /dpa

      Hamburg - Die Unterteilung in gesetzliche und private Krankenkassen sollte nach Ansicht des Vorsitzenden des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Bert Rürup, und des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach aufgehoben werden. In der Wochenzeitung „Die Zeit“ plädierten beide stattdessen für einen einheitlichen Versicherungsmarkt. Damit könne die heute praktizierte „Entmischung“ der Risiken verhindert und eine Zwei-Klassen-Medizin vermieden werden. Zur Sanierung des Gesundheitswesens sprachen sich beide Gesundheitsexperten für zusätzliche Steuermittel aus.

      Das Ergebnis wären enorme finanzielle Einsparungen ohne Leistungseinbußen, sagte Rürup. Allein aufgrund der Veränderungen für Ärzte, Krankenhäuser und Pharmaindustrie erwartet Gesundheitsexperte Lauterbach finanzielle Effizienzgewinne von bis zu 20 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Dies könnte die Prämien in einer Größenordnung von zwei Prozentpunkten senken. Hinzu kämen Beitragssenkungen aufgrund höherer Steuerzuschüsse.
      © ddp/aerzteblatt.de
      Avatar
      schrieb am 01.02.07 20:15:40
      Beitrag Nr. 1.205 ()
      Eine ducrhaus korrekte Beschreibung der Arbeitsverhältnisse der Ärzte in deutschland - nur bei den Arbeitszeiten ist er absolut unzutreffend:

      Da untertreibt der Artikel dramatisch. 70 bis 100 Std/Woche sind keineswegs selten.


      --------------------------------------------------------------
      © DIE ZEIT, 25.01.2007 Nr. 05

      Guter Arzt, kranker Arzt
      Mediziner sollen helfen, trösten und Leben retten. Dabei ruinieren sie oft ihren eigenen Körper - und ihre Psyche.
      Von Astrid Viciano

      Der Patient schlief, die Krankenschwester hatte das Zimmer verlassen. Niemand bemerkte, dass Johannes Urban (Name von Redaktion geändert) hastig eine halb leere Spritze in seine Kitteltasche gleiten ließ. Sie war neben Tupfern und Schläuchen auf einem Tablett liegen geblieben, und sie enthielt noch fünf Milliliter Dolantin, ein Mittel, das Ängste löst und euphorisierend wirkt. »Damit konnte ich mühelos bis spät in die Nacht arbeiten«, erinnert sich der Mediziner heute.

      Es war das erste Mal, dass Urban zu leistungssteigernden Medikamenten griff. Acht Monate später hielten ihn Polizisten auf der Straße an und entdeckten in seinem Wagen leere Ampullen eines Schlaf- und Beruhigungsmittels. Konsequenz: Führerscheinentzug.

      Schon lange zuvor hatte der Assistenzarzt sich ausgelaugt und deprimiert gefühlt und gefürchtet, dass er ohne die Medikamente nicht mehr so erfolgreich sein würde wie bisher. Seit dem Studium hatte er seine Forschungsergebnisse stets in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht, Stipendien erhalten und für seine Doktorarbeit zwei Preise bekommen.

      »Die Forschung lief aber nur nebenher«, sagt der heute 33-Jährige. Tagsüber musste er seine Patienten versorgen, nachts las er Fachartikel. »Unsere Überstunden durften wir nur zum Teil dokumentieren, und die wurden schlecht bezahlt«, klagt Urban. Dass er alles erfolgreich bewältigen könne, galt als selbstverständlich. In der Zunft lautet die Devise, die ein Mediziner einmal im Deutschen Ärzteblatt kundtat:Wer keine 60 Stunden pro Woche arbeitet, ist kein anständiger Arzt.



      Die Ansprüche an Ärzte sind enorm. Von ihnen wird weit mehr verlangt als nur fachliche Kompetenz. Sie sollen auch einfühlsam sein, auf Angst und Trauer der Patienten und Angehörigen eingehen. Der Chirurg muss Beine amputieren können, der Psychiater mit selbstmordgefährdeten Patienten umgehen, der Internist chronisch Kranke betreuen. Mal darf der Mediziner verkünden, dass eine Therapie erfolgreich verlaufen sei, doch im nächsten Moment muss er einem Menschen mitteilen, dass er bald sterben werde. »Wie der Arzt selbst sich dabei fühlt, bleibt völlig außen vor«, klagt der Wiener Intensivmediziner Klaus Ratheiser, der zwei Bücher über seine Klinikerfahrungen geschrieben hat.

      Nur Chefärzte fühlen sich besser als der deutsche Normalbürger

      Erst allmählich beginnen Arbeitsmediziner, Psychiater und Psychologen zu untersuchen, welchen Belastungen Mediziner in Deutschland ausgesetzt sind. Und wie sie ihre Erlebnisse verarbeiten. Ob sie nach Dienstschluss einsam zu Hause sitzen, ob sie ihre Kinder anschreien, sich betrinken oder Schlafmittel einnehmen. Viele Doktoren, so scheint es, gehören selbst behandelt. Die Suche nach Strategien, um den Patienten Arzt zu kurieren, hat erst begonnen.

      Die Arbeitsmediziner wissen schon heute, dass für die jungen Ärzte nicht nur lange Arbeitszeiten und schlechte Bezahlung Gründe zur Klage sind. Viele leiden auch am Arbeitsklima in den Krankenhäusern. Gilt es als selbstverständlich, mit den Patienten freundlich umzugehen, ist im Umgang mit Kollegen offenbar das Gegenteil indiziert: Schwächen und Probleme sind unerwünscht, es wird hart und rücksichtslos kritisiert. »Da bleibt keine Zeit, kein Raum, keine Kraft, um Konflikte in Ruhe auszutragen«, sagt Ratheiser.

      Er erinnert sich noch gut an einen Oberarzt, der ihn, den damals jungen Assistenten, mit den Sätzen empfing: »Wenn Sie schon bei uns arbeiten, dann müssen Sie sich um die Patienten kümmern. Sie aber sitzen hier ja nur herum. Sie diktieren jetzt erst einmal Arztbriefe, vielleicht können Sie das.« Solche Umgangsformen kratzen offenbar besonders bei Frauen am Selbstbewusstsein. Einer Studie zufolge trauen sie sich nach drei Jahren im Beruf weniger zu als vorher.


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      An der Fähigkeit zum korrekten Umgang mit Kollegen mangelt es vielen Ärzten. Im Studium werden sie eher zu Einzelkämpfern als zu Teamspielern erzogen, und danach ist die Konkurrenz unter Kollegen groß. Seit sie aufgrund der Niederlassungssperre nur schwer in eine Praxis ausweichen können, ist der Erfolg in der Klinik für den Einzelnen noch wichtiger geworden. In vielen kleinen Krankenhäusern mag es noch vergleichsweise freundlich zugehen, an Universitätskliniken aber ist das Gerangel besonders ausgeprägt. Dort genügt es nicht, sich um die Patienten zu kümmern. Auch in der Forschung müssen sich Uni-Mediziner einen Namen machen.

      Schlimmer als die lange Arbeitszeit ist das schlechte Betriebsklima

      Den Neid der Kollegen auf seine Forschungserfolge bekam Johannes Urban schnell zu spüren. Ihm wurde vorgehalten, er untersuche im Ultraschall nicht so viele Patienten wie seine Kollegen. »Das stimmte gar nicht«, wehrt sich der Assistenzarzt heute. Er sei zu langsam, behaupteten die Kollegen und beschwerten sich sogar beim Chef. Der junge Arzt dagegen sah die Probleme ganz woanders; bei Besprechungen sei man ihm über den Mund gefahren oder habe seine Kommentare ignoriert. Er sagt: »Das schlechte Betriebsklima war viel schlimmer als die lange Arbeitszeit.«

      In einer Studie der Universität Witten/Herdecke gaben 7,1 Prozent der 296 befragten Ärzte an, »ab und zu« bis »fast täglich« gemobbt zu werden. Als Mobbing empfanden die Mediziner allerdings nur die Schikanen durch Kollegen einer ähnlichen Hierarchiestufe. Erlebten sie das Gleiche bei einem Arzt, der in der Hackordnung über ihnen stand, legten sie dies nicht als Mobbing aus. »Das ist tragisch«, sagt Monika Rieger, Mitautorin der Studie. Das bedeute nämlich, dass die Ärzte an Mobbing durch Vorgesetzte gewöhnt seien.


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      Für die Missstände gibt es durchaus auch historische Gründe. Die Rollen im Krankenhaus sind seit 150 Jahren klar verteilt. In der Preußischen Militärakademie wurden im 19. Jahrhundert Chef-, Ober- und Unterärzte ausgebildet. Die strenge Hierarchie gilt noch heute, auch wenn aus Unterärzten inzwischen Assistenzärzte geworden sind. »Widerspruch ist unerwünscht. Wer auf seine Rechte pocht, eckt an«, sagt der Psychologe Harald Jurkat von der Universität Gießen.

      Gemeinsam mit seiner Kollegin Katja Raskin konnte er erstmals zeigen, dass die Hackordnung in deutschen Krankenhäusern die Lebensqualität der Ärzte senkt. Sie fragten, wie es Medizinern in Deutschland auf den verschiedenen Stufen der Karriereleiter ging, und verglichen die Ergebnisse mit den Angaben amerikanischer Ärzte. Wie in Deutschland arbeiten Mediziner in den USA durchschnittlich rund 56 Stunden pro Woche – von starren Hierarchien jedoch bleiben sie weitgehend verschont. In Übersee liegt die Lebensqualität aller befragten Ärzte über dem Durchschnitt der Bevölkerung. Die meisten deutschen Klinikärzte dagegen schneiden schlechter ab als der Bundesdurchschnitt.

      Besser als der Normalbürger fühlen sich in Deutschland nur Chefärzte. Ein Viertel von ihnen war mit seinem Leben »sehr zufrieden«. Bei den Assistenzärzten äußerten sich nur sechs Prozent so positiv; und weniger als die Hälfte von ihnen gab an, gut zu schlafen. »Wir können davon ausgehen, dass viele Mediziner in Deutschland psychisch beeinträchtigt sind«, sagt Jurkat. Im Jahr 2003 befragte Jurkat auch Ärzte im Praktikum zu ihrem Wohlbefinden. Der Befund alarmierte: Um die Psyche des Nachwuchses war es im Durchschnitt schlechter bestellt als bei chronisch kranken Menschen. Die 18 Monate dauernde Einstiegsphase in den Arztberuf wurde im Oktober 2004 abgeschafft.

      Die fertig ausgebildeten Mediziner stellen dafür fest, dass sie immer mehr Verwaltungsarbeit übernehmen müssen, extrem wenig Zeit für die Patienten bleibt und sie bei der Therapie zunehmend sparen müssen. »Ärzte werden ihrem Beruf entfremdet«, sagt Astrid Bühren, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes. Denn die meisten von ihnen hätten den Beruf gewählt, weil sie Menschen helfen wollen. Sozialer Status, hohes Einkommen und Prestige dagegen rangieren in der Hitliste der Motive weit abgeschlagen. Oft stammen die Helfer aus Familien, in denen es schon seit Generationen immer wieder Ärzte gab.


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      Von einer Arztpersönlichkeit zu sprechen geht dem Psychologen Jurkat zwar zu weit. Doch es gebe unter Medizinern viele, die sich über ihre Leistung definierten. Ist der Patient geheilt oder die Operation gelungen, steigert das ihr Selbstwertgefühl. Sie stellen hohe Ansprüche an sich selbst und wollen viel erreichen. In einer Studie fand Jurkat mit seinem Kollegen Christian Reimer heraus, dass sich jeder zehnte Arzt als Kind gewünscht hat, eines Tages den Nobelpreis zu bekommen.

      Er stahl Medikamente und spritzte sie sich – täglich

      Auch Johannes Urban entwickelte seinen Ehrgeiz schon als Junge. Erst durch Leistungen fühlte er sich von seiner Umgebung wahrgenommen. »Ich war top im Sport, top in der Schule, top an der Universität«, sagt Urban. Immer gut, immer freundlich, immer für die anderen da.

      Seine persönlichen Grenzen überschritt er, als er im Laufe seiner Facharztausbildung auf die Intensivstation kam. Dort musste er mal früh, mal spät, mal nachts arbeiten. Hatte er Spätdienst, verbrachte er den Vormittag im Labor. Zwei Mitarbeiter hatten seine Forschergruppe verlassen, und die Ergebnisse ließen auf sich warten. »Da wurde der Druck immer größer«, sagt der junge Arzt. Er habe nicht mehr schlafen, nicht mehr strukturiert denken, nicht mehr Sachen nacheinander erledigen können. Und er fühlte sich körperlich und psychisch ausgebrannt.

      Jeder sechste Mediziner leidet im Lauf seines Lebens einmal an einem Burn-out-Syndrom, schätzen Experten. Auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde verteilte Maxi Braun von der Uni-Klinik Ulm Fragebögen zum psychischen Wohlbefinden an ihre Kollegen. Von 830 Medizinern zeigten zehn Prozent Anzeichen eines milden Burn-out-Syndroms. Vierzig Prozent der Ärzte berichteten, dass sie schon einmal an einer Depression erkrankt wären – doppelt so viele wie in der Allgemeinbevölkerung. Ein Fünftel der Mediziner hatte zum Zeitpunkt der Befragung Anzeichen der Gemütskrankheit.

      Ein Leiden einzugestehen fällt Ärzten jedoch schwer. »Zum Arztideal gehört auch, alles zu schaffen und keine Schwächen zu zeigen«, sagt Götz Mundle, Chefarzt der Oberbergklinik Schwarzwald. Johannes Urban behielt seine Probleme lange Zeit für sich. Nicht einmal seine Freundin wusste, wie schlecht es ihm ging. »Ich dachte, das kriege ich schon alleine hin«, sagt Urban. Er täuschte sich.

      Als seine Schlafstörungen immer schlimmer wurden, besorgte er sich Dormicum – ein Medikament, mit dem Patienten vor einer Magenspiegelung sediert werden. Das half. Aus den Patientenzimmern stahl er Dolantin. Das Medikament vertrieb seine Ängste und half ihm, bis tief in die Nacht hinein zu arbeiten. Fünf, sechs Milliliter spritzte sich Urban auf der Toilette der Krankenstation. Erst nur alle drei Tage, dann häufiger, schließlich täglich.

      Als er sich einmal zehn Milliliter injizierte, kollabierte er und schlug sich den Kopf auf. »Nur mit Mühe konnte ich die Kollegen davon überzeugen, dass ich an sehr niedrigem Blutdruck litt«, erinnert sich Urban. Er machte eigenständig einen Entzug. Später jedoch wurde er dabei beobachtet, wie er bei einem Rückfall Dolantin aus einem Patientenzimmer stahl. Da beschloss er, sich in der Oberbergklinik Schwarzwald behandeln zu lassen. Drei Tage vor Therapiebeginn fuhr er nochmals in die Uni-Klinik, um seine privaten Sachen abzuholen. Und kam erst wieder zu sich, als ihn ein Polizist von der Straße winkte und Schlafmittel bei ihm im Wagen fand. Was in der Zwischenzeit geschehen war, weiß er bis heute nicht. »Da ist mir klar geworden, ich brauche Hilfe«, sagt Urban.

      In Seminaren üben Ärzte, schlechte Nachrichten zu überbringen

      Wie viele Mediziner in Deutschland im Laufe ihres Lebens süchtig werden, weiß niemand genau. Eine kanadische Studie verglich das Suchtverhalten von Ärzten, Apothekern und Rechtsanwälten. Die Mediziner lagen bei den Medikamenten mit knapp acht Prozent vorn, beim Alkoholkonsum mit sechs Prozent dagegen ganz hinten. Der Tübinger Psychiater Götz Mundle ermittelte vor zwei Jahren, dass ein Fünftel der Ärzte im Praktikum regelmäßig Medikamente einnehme, vor allem Schmerzmittel.

      Die Arbeit im Krankenhaus müsse erträglicher werden, fordern darum Mediziner und Psychologen. »Es müssen Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die nicht nur ein paar Jahre, sondern ein Leben lang auszuhalten sind«, sagt der Psychologe Martin Resch, der gemeinsam mit seiner Kollegin Susanne Roscher im Auftrag der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege an drei Krankenhäusern ein Pilotprojekt zu Mobbingprävention und Konfliktmanagement begonnen hat. Eine Konfliktberatungsstelle wurde eingeführt, und man bildete Mitarbeiter zu Konfliktlotsen aus. Führungskräfte erhielten Schulungen zum Thema Kommunikation und Konfliktlösung, und Mobbing wurde in der Klinik durch Broschüren sowie Vorträge thematisiert.

      Johannes Kuth gehört am Malteser Krankenhaus St. Elisabeth in Jülich zu den Konfliktberatern. Der Oberarzt hat sein Handy stets dabei. Da können betroffene Kollegen anrufen und einen Termin vereinbaren, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen, wenn sie den Eindruck haben, dass die Kollegen sie ignorieren. In diesem Krankenhaus war es nicht schwer, die Klinikleitung von dem Pilotprojekt zu überzeugen. »In anderen Häusern würde so ein Ansinnen als Schwäche ausgelegt«, sagt der Internist. Es stieße besonders bei den Vorgesetzten auf taube Ohren.

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      Darum sollte Medizinstudenten frühzeitig klar werden, was in der Klinik auf sie zukommen wird. »Das Ausmaß der Belastung kennen viele Studierende nicht«, sagt der Gießener Psychologe Jurkat. Vom ersten Semester an sollten sie lernen, Stress zum Beispiel mit Sport auszugleichen, sollten darauf achten, dass sie sich ein soziales Netz aufbauen. In einer Studie waren die Depressionswerte von Ärzten umso höher, je geringer die soziale Unterstützung war. Studenten und Ärzte sollten wissen, wie sie selbst bei Trauer reagieren, wie sie mit Aggressionen umgehen, welche Vorstellungen sie vom Tod haben. Das würde sie darauf vorbereiten, mit Patienten in lebensbedrohlichen Situationen einfühlsam umzugehen, sagt Klaus Ratheiser. Der Intensivmediziner hält seit zwei Semestern an der Universitätsklinik Wien eine Vorlesung über die Entwicklung emotionaler Kompetenz.

      Auch die neue Approbationsordnung für Ärzte in Deutschland gibt vor, dass Studenten in ihren Seminaren Arzt-Patienten-Gespräche üben sollen. An Universitäten wie München, Heidelberg, Witten/Herdecke wird mit Hilfe von Schauspielern das Überbringen schlechter Nachrichten trainiert. Das sei ein wenig wie beim Autofahren in einer Stadt, sagt Ratheiser. »Man kommt auch irgendwie zurecht, wenn man zum ersten Mal dort ist. Kennt man sich dagegen gut aus, dann ist es weniger stressig.«

      Johannes Urban sucht zurzeit eine neue Arbeitsstelle. Ein kleines Krankenhaus soll es sein, mit netten Kollegen und vernünftigen Arbeitszeiten. An seine Uni-Klinik möchte er nicht zurück. »Zwei weitere Kollegen leiden inzwischen an Alkoholproblemen, ein anderer ist depressiv«, sagt der Arzt. Seine wissenschaftliche Karriere hat er aufgegeben.
      Avatar
      schrieb am 26.02.07 12:59:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.03.07 09:49:36
      Beitrag Nr. 1.207 ()
      HANDELSBLATT, Samstag, 3. März 2007, 15:52 Uhr
      Geschäft zwischen Kasse und Arzt

      AOK zahlt Prämien für Billigmedikamente

      Millionen von AOK-Versicherten müssen sich darauf einstellen, aus Kostengründen bald nur noch preisgünstige Arzneien ganz bestimmter Hersteller verschrieben zu bekommen. Hintergrund sind der neue AOK-Rabattvertrag und Neuregelungen der Gesundheitsreform ab Anfang April.

      HB BERLIN. Ärzte in Baden-Württemberg können künftig ihr Einkommen aufbessern, wenn sie ihren Patienten Billigmedikamente verschreiben. Grund sei eine Rabattoffensive der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) des Landes, berichtete das Magazin „Der Spiegel“. Wenn die Ärzte preiswerte Nachahmerprodukte von Firmen verschrieben, mit denen die AOK Verträge geschlossen habe, erhielten sie ab April 30 Prozent der Ersparnis von der Kasse überwiesen. Den Rest behalte die Kasse.

      Geldprämien für die Verschreibung bestimmter Medikamente seien laut Berufsordnung der meisten Ärztekammern zwar verboten, berichtete das Blatt weiter. Die AOK nutze aber eine Ausnahme in der Standesordnung des Landes. Die verbiete nur Vergünstigungen von „Herstellern oder Händlern“. Der Allgemeine Patientenverband protestierte bereits: „Solche Kick-back-Geschäfte sind eine Verleitung zur Korruption“, sagte sein Präsident Christian Zimmermann. „Das Geld sollte an die Patienten gehen.“
      ...

      http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Handel-Dienstle…

      Darf die Krankenkasse Beitragsgelder ihrer Versicherten an die Ärzte verschenken als Belohnung sozusagen für die Verschreibung billiger Medikamente? Fällt das nicht unter Veruntreuung von Beiträgen?
      Avatar
      schrieb am 11.03.07 14:29:38
      Beitrag Nr. 1.208 ()
      SPIEGEL ONLINE - 13. Juni 2006, 12:37
      URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,419524,0…

      ÄRZTE AUF WANDERSCHAFT
      Die fliehenden Doktoren
      Von David Böcking

      Seit Monaten rebellieren junge Ärzte gegen miese Arbeitsbedingungen. Die einen streiken, andere packen schon resigniert ihre Koffer. Die Fluchtbewegung ins Ausland oder in die Industrie ist massiv - nichts wie weg aus den deutschen Krankenhäusern.

      Ja, er hat noch ein wenig mitgestreikt, erzählt Daniel Ketteler, aus Solidarität. Aber egal, wie der seit Wochen andauernde Arbeitskampf zwischen Krankenhausärzten und der Tarifgemeinschaft der Länder ausgeht: Im August ist Ketteler weg. Nach Zürich. Der junge Arzt ist 28, gerade hat er in Aachen sein drittes Staatsexamen absolviert. Danach hatte er eine Stelle sicher, sogar eine, die ihm gefiel. Aber dort hätte Ketteler nur 1700 Euro verdient, dabei möglicherweise viele Überstunden gemacht.

      In der Schweiz wird er laut Vertrag zwar 50 Stunden pro Woche arbeiten, doch dafür gibt es auch das Doppelte, und jede zusätzliche Arbeitsstunde wird bezahlt. Wer da nein sage, meint Ketteler, "muss blöd sein. Oder total loyal".

      Daniel Ketteler ist nicht der einzige angehende Weißkittel, der seine Koffer packt. 6300 deutsche Krankenhausärzte sind nach Angaben der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund (MB) bereits abgewandert, "mit steigender Tendenz", wie MB-Sprecher Athanasios Drougias sagt. Die Fluchtgründe sind eindeutig: Anderswo locken mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Nach einer Erhebung der Landesärztekammer Hessen verlangten im Jahr 2000 gerade einmal 19 hessische Ärzte das "Certificate of Good Standing", eine Art Führungszeugnis für die Arbeit im Ausland. Im Jahr 2004 waren es schon 181.


      So wie Daniel Ketteler ziehe es derzeit die meisten Mediziner in die Schweiz, sagt Marita Siefert, die beim Personaldienstleister Adecco den Bereich "Health Care" betreut. Sehr beliebt seien außerdem skandinavische Länder und der Großraum London, wo deutsche Ärzte zunehmend als Zeitarbeiter beschäftigt seien. Insbesondere Anästhesisten besserten mit regelmäßigen Ausflügen in die britische Hauptstadt ihr Einkommen auf.

      Assistenzärzte als Parkwächter

      Zu leiden haben unter der Ärzteflucht vor allem ländliche Gebiete und der Osten Deutschlands. Im Jahr 2003 lagen nach Angaben des MB drei Viertel der 5000 offenen Arztstellen an Krankenhäusern in den neuen Bundesländern. In Berlin kenne er durchaus arbeitslose Ärzte, sagt Roland Stahl, Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Dabei sucht sein Verband im benachbarten Brandenburg händeringend nach Medizinern, die Praxen eröffnen - sie werden sogar mit Umsatzgarantien gelockt. "Die Berufsaussichten sind zunächst mal glänzend", so Stahl.

      Doch Karrierechancen allein überzeugen Mediziner wie Petra Wagner nicht. Die 27-Jährige ist angehende Kinderärztin und möchte nicht, dass ihr richtiger Namen veröffentlicht wird. Denn nach ihrer Probezeit an einer deutschen Klinik will auch sie schnell weg, zurück nach Neuseeland oder Australien, wo sie schon während des Studiums gearbeitet hat. Dass ihr dort deutlich mehr Zeit für ihre Patienten blieb, hat Wagner besonders gefallen. "Hier verbringe ich 40 Prozent meiner Zeit am Telefon, mit Briefe-Tippen und anderem Verwaltungskram." Außerdem sei der Umgang down under "viel kollegialer" gewesen.

      Die Machtverhältnisse an deutschen Kliniken werden häufig als Auswanderungsgrund genannt, MB-Chef Ulrich Montgomery sprach einmal von einer "Hackordnung wie in der preußischen Armee". Auch Daniel Ketteler kann so manche Geschichte erzählen. Etwa vom Klinikchef, der Assistenzärzte zur Bewachung seines Porsche auf den Parkplatz schicke - oder zum Kellnern auf die eigenen Kongresse. An seinem künftigen Arbeitsplatz in der Schweiz seien die Hierarchien viel flacher. "Schon die Krankenschwestern dürfen da mehr."

      Massagen gegen den Fluchtreflex

      Nicht alle Mediziner treibt der Verdruss über die deutschen Verhältnisse ins Ausland, ein Teil steigt auch ganz aus dem Arztberuf aus. Ein Viertel von ihnen landet laut hessischer Ärztekammer in der Pharmabranche. "In den letzten Jahren bewerben sich tendenziell mehr Mediziner bei uns", bestätigt Antje Witte vom Arzneimittelhersteller Schwarz Pharma in Monheim. Vor allem Berufsanfänger erkundigten sich nach ihren Chancen. Dabei, glaubt Witte, gehe es nicht primär ums Gehalt: "Hauptmotivation sind die besseren Arbeitsbedingungen und die Anerkennung der eigenen Leistungen."

      Würden die derzeitigen Streikforderungen erfüllt, argumentiert der Marburger Bund, seien viele geflüchtete Ärzte zur Rückkehr bereit. Ob es deutschen Medizinern im internationalen Vergleich tatsächlich so schlecht geht, ist aber umstritten.

      Laut einer britischen Studie verdienen Ärzte in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien bis zu dreimal mehr als ihre deutschen Kollegen. Das Bundesgesundheitsministerium sieht die Mediziner dagegen im westeuropäischen Mittelfeld; das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung weist zudem auf den Wegfall der schlecht bezahlten Ausbildungszeit als "Arzt im Praktikum" hin.

      In jedem Fall, meint Marita Siefert von Adecco, entwickelten Ärzte angesichts der Privatisierungen im deutschen Gesundheitssystem ein wachsendes Bewusstsein für den eigenen "Marktwert". Krankenhäuser müssten deshalb gezielter um Personal werben, auch mit kleinen Aufmerksamkeiten. So könnten etwa die Physiotherapeuten in einer Klinik künftig auch den abgespannten Kollegen ihre Massagen anbieten - ein Service, mit dem zu Zeiten des New-Economy-Booms auch Internetfirmen potenzielle Mitarbeiter köderten.

      Daniel Ketteler wäre gern geblieben, sagt er. Neben der Medizin studierte er Germanistik und arbeitet als Schriftsteller. "Deshalb hänge ich am deutschen Sprachraum." Doch der reicht eben auch bis Zürich, und Ketteler hat schon eine Ahnung, wie schnell er sich an die Schweizer Verhältnisse gewöhnen wird: "Wer einmal weg ist, kommt nicht mehr zurück."
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 12:05:02
      Beitrag Nr. 1.209 ()
      Avatar
      schrieb am 12.07.07 12:07:11
      Beitrag Nr. 1.210 ()
      Ärzteschaft
      Auswandern – für zwei Drittel aller Medizinstudierenden vorstellbar

      Köln - Rund 90 Prozent der Medizinstudierenden wollen kurativ tätig werden, der Standort Deutschland ist für sie aber wenig attraktiv. So ziehen 64 Prozent der angehenden Mediziner in Betracht, ihre berufliche Karriere im Ausland zu machen. Das geht aus einer Umfrage des „Deutschen Ärzteblattes Studieren.de“ in Zusammenarbeit mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) hervor.

      Zwei Drittel der Medizinstudierenden liebäugeln mit dem

      Ausschlaggebend für die Wahl einer kurativen Tätigkeit ist für die Studierenden die Nähe zu den Patienten (96 Prozent) sowie das fachliche Interesse (96 Prozent). Das gesellschaftliche Ansehen spielt dagegen weniger eine Rolle (62 Prozent). Der nicht kurative Bereich findet einen deutlich geringeren Anklang.

      Als attraktiv stufen 59 Prozent die Forschung ein, 55 Prozent eine Tätigkeit beim öffentlichen Gesundheitsdienst und 24 Prozent die Arbeit bei einer Krankenkasse. Als Gründe, möglicherweise doch eine nicht kurative Tätigkeit zu ergreifen, spielen die Arbeitszeit (94 Prozent) und die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen (86 Prozent) vorwiegend eine Rolle.

      Fast alle Medizinstudierenden (89 Prozent) sind offen für eine Tätigkeit im Ausland. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) können sich sogar vorstellen, dauerhaft im Ausland zu arbeiten. Die Studierenden begründen dies mit einem besseren Arbeitsklima (89 Prozent), geregelten Arbeitszeiten (88 Prozent), dem Interesse an der Sprache und Kultur des anderen Landes (88 Prozent), einer besser strukturierten Weiterbildung (80 Prozent) und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf (76 Prozent).

      Der vielfach geäußerte Wunsch, ins Ausland zu gehen, zeigt sich auch in der Bewertung der beruflichen Chancen. Trotz der derzeit sehr entspannten Arbeitsmarktsituation sehen nur zwei Drittel der Studierenden ihre Zukunft in einem deutschen Krankenhaus als „eher gut“ an; sogar nur knapp die Hälfte (47 Prozent) sieht gute Berufschancen im ambulanten Bereich.

      Mit dem Arbeitsplatz Krankenhaus verbinden die Befragten hauptsächlich Stress (97 Prozent), Bürokratie (89 Prozent) sowie hierarchische Strukturen (97 Prozent). Lediglich 15 Prozent glauben an eine angemessene Bezahlung der ärztlichen Tätigkeit im Krankenhaus, nur 14 Prozent an eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Mit einer ambulanten Tätigkeit assoziieren die Studierenden Verantwortung (99 Prozent), wirtschaftliches Risiko (96 Prozent), Bürokratie (96 Prozent) und die Möglichkeit einer selbstbestimmten Tätigkeit (93 Prozent).


      An der Onlineumfrage nahmen zwischen März und Juni 2007 mehr als 1.600 Studierende teil. © EB/aerzteblatt.de
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