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    "Es gibt in diesem Markt keine Silver Bullets!" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.09.01 20:56:34 von
    neuester Beitrag 08.09.01 22:27:17 von
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      schrieb am 08.09.01 20:56:34
      Beitrag Nr. 1 ()

      Ein negatives Analystenrating ist immer unangenehm für ein Unternehmen, besonders dann, wenn die Unternehmensführung selber die Lage völlig anders bewertet. Die Experten von Equinet haben vor einigen Tagen die Aktie des in der Medizinbranche tätigen Unternehmens Eckert & Ziegler mit „Verkaufen“ bewertet. Ursache war der Abschluss einer Studie in den USA über die Wirksamkeit einer neuen Therapieform zur Behandlung von Herzerkrankungen unter Vermeidung so genannter Restenosebildung.

      Andreas Eckert, der Vorstandsvorsitzende von Eckert & Ziegler, stellt im Gespräch mit w:o seine Ansichten zur angesprochenen Studie und zur Zukunft seines Unternehmens auf dem Markt dar. Die Studie selbst sei beim momentanen Veröffentlichungsstand doch sehr optimistisch beurteilt, meint er. Das sei zwar legitim, die Auswirkungen für Eckert & Ziegler bewertet er jedoch anders.

      Der Geschäftsbereich Kardiologie macht im Gesamtumsatz des Unternehmens mit etwa 2 Mio. Euro lediglich knapp 8 Prozent aus und sei deshalb kein Kerngeschäft. Weiterhin beurteilt Eckert die Auswirkungen der Entwicklung nicht so strikt wie der Analyst es tut. Weltweit gibt es jährlich circa eine Million Fälle von Restenoseoperationen. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass eine Vielzahl verschiedener Restenoseformen existiere. Ein Medikament, das alle Arten von Restenosen abtötet, existiert nicht. „Es gibt hier keine Silver Bullets“, fasst Eckert zusammen. Damit gliedere sich der Markt von selbst in kleinere Einheiten und Nischen.

      Außerdem sei das in der Studie beschriebene Projekt der Johnson & Johnson-Tochter Cordis auch für ein Unternehmen dieser Größenordnung sehr ambitioniert. Und das Erlangen einer Genehmigung einer Behandlungsmethode für Europa sei immer noch keine Einführung. Wenn man die zu nehmenden Hürden wie die Ausbildung und das Training der Ärzte berücksichtigt, dann wirke sich die Neuerung frühestens 2004 auf dem Markt aus.

      Der Markt indessen lasse auch finanziell mehrere parallele Behandlungsmethoden zu. Ein operativer Einsatz kostet etwa 5.000 Dollar. Bei einer Zahl von jährlich einer Million Patienten ergebe sich ein Marktvolumen von 5 Milliarden Dollar. Ein kleines Unternehmen wie Eckert & Ziegler, davon geht Eckert aus, wird auch in Zukunft seine Nischen finden. Bei einem Umsatz in der Sparte Kardiologie von bislang 2 Mio. Euro gebe es immer noch Wachstumsnischen. „Die haben wir noch immer gefunden“, beharrt Eckert.

      Das eigentliche Wachstumssegment bei Eckert & Ziegler sei der Bereich Onkologie, vor allem die Bekämpfung von Prostatakrebs. In diesem Bereich erwirtschaftet Eckert & Ziegler in diesem Jahr 6 Mio. Euro. Bis 2004 soll dieser Anteil auf 26 Mio. Euro ausgebaut werden. Das Wachstum ist in dieser Sparte auf Grund der Kooperationsstruktur gut planbar. Als Kennzahl und Indikator dient dabei die Anzahl der Krankenhäuser, mit denen ein Anbieter einen Vertrag hat. Das Unternehmen schult die behandelnden Ärzte und stellt das nötige Equipment zur Verfügung. Im Gegenzug verpflichtet sich das Krankenhaus dazu, für einen Zeitraum von normalerweise drei bis vier Jahren nur die Produkte der Partnerfirma zu verwenden. Der Markt besitzt quasi ein Lock-Up für neue Anbieter.

      Momentan kooperiert Eckert & Ziegler mit mehr als 30 von europaweit rund 70 Kliniken, die im angesprochenen Bereich tätig sind, darunter laut Andreas Eckert „das französische Äquivalent zur Harvard Medical School.“ „Es kann natürlich die Seuche in Europa ausbrechen und 300 Millionen können einfach so verschwinden“, sagt Eckert weiter, aber andernfalls sei die Planung doch relativ sicher.

      Was die momentane Entwicklungsarbeit angeht, so forscht Eckert & Ziegler nicht im Bereich Onkologie, hier sei lediglich die Duplikation einer in den USA bereits erfolgreich praktizierten Therapie für den europäischen Markt in Arbeit. Hauptsächlich werde Antikörperforschung betrieben. Eckert & Ziegler besitzt die Rechte auf einen Tumormarker, um den das Unternehmen nun quasi ein Produkt zur Krebsheilung konstruiert. Die angegebenen Daten für Finanzen und Zeit gelten dabei nur für die Klinische Testphase I, also die Erprobung an 20 Patienten. Eckert sieht dafür ein Budget von 3 Mio. Euro und den geplanten Abschluss Anfang 2004 als ausreichend an. Außerdem plane man nicht, danach selber weiter zu forschen, sondern wolle die Ergebnisse dann einem großen Pharmaunternehmen im Rahmen einer Allianz anbieten.

      Zusammenfassend sieht Eckert den Preis von etwa 25-30 Euro pro Aktie als eine faire Bewertung an. Eckert & Ziegler plant für das Gesamtjahr mit einem Gewinn pro Aktie von einem Euro, Volker Braun von Equinet hingegen rechnet mit 0,86 Euro und für 2002 mit einem Rückgang auf 0,68 Euro. In diesem Fall würde es keine dynamisches KGV mehr geben. Hier wird man mit einer Bewertung abwarten müssen.

      Den massiven Kursverlust erklärt Eckert sich mit der liquiditätsbedingten Auflösung der Position eines Anlegers. Der Verkauf von etwa 15.000 Aktien habe dann einige Stop-Losses nachgezogen. Da die Ursachen aber nicht im operativen Geschäft des Unternehmens selber lägen, brauche die Firma hier auch nicht ihre Planzahlen zu korrigieren. „Manchmal ist die Wahrnehmung eben wichtiger als die fundamentalen Daten“, bringt er es auf den Punkt. Das sei in der Medizinbranche allerdings ungünstig, man habe „komplexe Geschäftsfelder. Das ist hier keine Internetsache“.

      Autor: Gerrit Nawracala (© wallstreet:online AG),20:56 08.09.2001

      Avatar
      schrieb am 08.09.01 20:59:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      wer zum teufel sind die "experten" von equinet????
      Avatar
      schrieb am 08.09.01 22:27:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      an die herren von der ezag,

      es ist schon etwas seltsam. als ich bei einer bewertung von ca 130 euro pro aktie beim unternehmen nachfragte ob dieser kurs denn gerechtfertigt sei, bekam ich als antwort , dass es sache des marktes sei wie hoch der kurs der aktie ist, und nicht die aufgabe der unternehmensführung, diesen zu bewerten.
      nun wo der kurs bei 12 euro steht, hat der vorstand auf einmal das bedürfnis, von einer fairen bewertung bei 25 euro zu sprechen. wenn die gleichen leute das im märz 2000 bei meiner anfrage ebenso beantwortet hätten, hätten sie mir einen großen gefallen getan.
      bitte halten sie sich mit äußerungen bezüglich des fairen wertes zurück, oder sagen sie auch gleichzeitig, was man beim erreichen des kursziel (hier 25 euro) denn machen soll, etwa verkaufen?

      gruß

      j.p.


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