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    +++Aufräumen für den nächsten Aufschwung +++ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.09.01 11:43:52 von
    neuester Beitrag 09.09.01 18:18:34 von
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      schrieb am 09.09.01 11:43:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aufräumen für den nächsten Aufschwung



      Schrott raus, Substanz rein: Wer von einer möglichen Erholung der Märkte profitieren möchte, sollte rechtzeitig sein Depot umschichten.

      Von Michael Höfling

      Berlin - Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste, Technologieaktien taumeln in den Abgrund, und der Dax steht erstmals seit zwei Jahren wieder unter 5000 Punkten: Die Tiefschläge am Börsenparkett nehmen kein Ende. Gibt es noch irgendwo Optimisten? Einen zumindest: Gottfried Heller, langjähriger Freund und Partner des verstorbenen Börsen-Altmeisters André Kostolany, macht allen frustrierten Anlegern Mut, die nach der schier unendlichen Talfahrt der Märkte ihre Depotauszüge schon gar nicht mehr beachten. "Die Börsenlage ähnelt der Situation von 1982", sagt der Experte, "die USA steckten tief in der Rezession, dennoch sprangen plötzlich die Kurse nach oben - sieben Monate, bevor die Konjunktur wieder anzog."
      Auf den Chef der Fiduka-Vermögensverwaltung hätten viele Anleger schon früher hören sollen. Heller riet exakt auf dem Höhepunkt der High-Tech-Hausse Mitte März 2000 dazu, den Trendwechsel vorwegzunehmen und das Depot entsprechend neu auszurichten. Nun ist wieder so ein Moment. Wer von dem geschilderten Szenario profitieren will, dem bleibt die traurige Beschäftigung mit seinem Portfolio allerdings nicht erspart. Denn an vielen Aktien wird der nächste Börsenaufschwung ganz einfach vorbeigehen, weil sich ihre Perspektiven verschlechtert haben. Deshalb: raus mit dem Schrott, umschichten in Erfolg versprechendere Werte. Nur so wird das Depot fit genug, um mit einer eventuellen Aufwärtsbewegung der Märkte Schritt zu halten. Die Zeiten dafür sind gut. "Inzwischen haben auch gestandene Qualitäts-Aktien ihre 50, 60 Prozent verloren", sagt Heller.

      Alternativen für die Depotleichen gibt es also genug. Warum das Reinemachen im Depot dennoch so schwierig ist? Die menschliche Psyche hindert Anleger daran, ihre Renditechancen zu verbessern. "Sie kleben regelrecht an den Einstandspreisen ihrer Engagements", sagt Rüdiger von Nitzsch, Wirtschaftswissenschaftler an der Uni Aachen. Um sich Fehlgriffe beim Aktienkauf nicht eingestehen zu müssen, rührten viele Anleger ihre Verlustpositionen auch bei noch so schlechten Zukunftsaussichten nicht an, anstatt das Depot umzuschichten. "Sie geben sich der Illusion hin, bis zum Verkauf ja nur Buchverluste zu haben." Doch: Aktien, die 90 Prozent verloren haben - am Neuen Markt keine Seltenheit - müssten an neun Handelstagen je 30 Prozent zulegen, um wieder den Ausgangspreis zu erreichen. "Andererseits sind auch 90 Prozent Kursverlust keine Gewähr dafür, dass sich der Preis nicht noch einmal halbieren könnte", ergänzt Martin Weber von der Uni Mannheim, wie von Nitzsch Experte für Behavioral Finance.

      Gottfried Heller rät daher: "Um ein Investment zu überprüfen, sollten sich Anleger fragen: Würde ich die Aktie heute wieder kaufen, oder haben sich die Perspektiven geändert? Trifft Letzteres zu, fliegt die Aktie sofort raus." Dieser Prüfung dürften in manchen Depots vor allem Technologietitel vom Neuen Markt zum Opfer fallen. "Es wäre aber falsch, jetzt entnervt alle High-Tech-Werte zu verkloppen", sagt Heller. "Top-Aktien wie IBM, Siemens oder Philips haben auch attraktive Bewertungen erreicht." Warum die Kurse weiter fallen? "Die Börse befindet sich in der zeitlichen Lücke zwischen dem Auslaufen des Zinssenkungszyklus und einer Verbesserung der Unternehmensnews", sagt Heller. "Das bedeutet aber nicht, dass jetzt die Welt untergeht."

      Ein besonderes Augenmerk sollte Aktien gelten, die noch keine zwölf Monate im Depot liegen. "Bei Minuspositionen macht ein Verkauf innerhalb dieser Spekulationsfrist Sinn, weil die Verluste mit Gewinnen verrechnet werden können, die binnen eines Jahres ab Kaufdatum realisiert wurden", sagt Lutz Gebser, Chef der Vereinigung unabhängiger Vermögensverwalter. Das Gute daran: Die Verluste können mit Spekulationserfolgen in künftig vielleicht bessere Börsenzeiten "mitgenommen" werden.

      Das frei gewordene Kapital sollte beim "Depot der Zukunft" in den richtigen Mix gesteckt werden: Eine breitere Streuung mindert die Gefahren. "Das ist wie beim Fußball", sagt Vermögensverwalter Heller. "Und die Aufstellung des Depots hängt vom Gegner ab." Der Gegner, das ist die Börse. "Der ist heute längst nicht mehr so gefährlich wie noch im Frühjahr 2000", so Heller. Folglich habe er die starke Verteidigung - mit sicheren Anleihen oder defensiven Aktien wie RWE und Endesa - gelockert. "Jetzt ist Offensive angesagt." Neben den genannten High-Tech-Titeln kommen da Aktien wie Allianz, Nestlé oder Bayer ins Spiel.

      "Aber die Depotstruktur ist immer auch eine Frage des Alters", sagt Heller. Mit 60 sollte man "nicht mehr am Neuen Markt rumspielen", zu groß sei die Gefahr, die Altersversorgung zu gefährden. "Mit 25 oder 30 darf die Depotstruktur schon etwas riskanter aussehen, denn über längere Zeiträume sind gute Aktien die beste Anlageform", so der Vermögensverwalter weiter. Das ist aber kein Freifahrschein für den Kauf exotischer High-Tech-Aktien. "Anleger sollten es mit Warren Buffett halten", rät Heller. "Der hat auch keine Aktien von Firmen gekauft, deren Geschäft er nicht verstand."

      Und auch wenn Heller den Aktienanteil tendenziell steigern würde: Wer sein Pulver trocken hält, hat Cash-Reserven für einen Nachkauf zu günstigeren Kursen. Den optimalen Einstiegszeitpunkt finden Anleger ohnehin sehr selten. Ähnlich schwierig ist es im aktuellen Umfeld, überhaupt Aktien zu kaufen - was ja zum Umschichten dazugehört. Auch hier spielt die Psyche dem Anleger wieder einen Streich. Das Phänomen heißt "gelernte Hilflosigkeit" und entstammt der Behavioral Finance. "Wer mehrmals in fallende Märkte hineinkauft und damit immer danebenliegt, verliert bald den Glauben an seine Fähigkeit, am Parkett erfolgreich sein zu können, und agiert schließlich gar nicht mehr", sagt Börsenpsychologe von Nitzsch.

      Eine Haltung, die Anleger überwinden müssen, meint Gottfried Heller: "Wer gute High-Tech-Werte vor 18 Monaten für das Sechsfache des heutigen Kurses gekauft hat und sie jetzt nicht anrührt, dem kann ich auch nicht helfen."

      Aus Fehlern lernen


      Verlustaversion - Verluste werden stärker wahrgenommen als Gewinne gleicher Höhe. Folge: Kleinste Gewinne werden vorschnell gesichert, Minuspositionen - meist erfolglos - ausgesessen.

      Overconfidence - Anleger glauben, sie könnten die Aktien identifizieren, die sich künftig überdurchschnittlich entwickeln werden. Dies ist in aller Regel nicht der Fall.

      Kontroll-Illusion - Ihre Erfolge in Boomzeiten wiegen Anleger in der Sicherheit, die Börse zu beherrschen. Sie gehen Positionen ein, deren Risiko sie nicht überblicken können.

      Mental Accounting - Anleger messen jedes Engagement am Einstandspreis, führen je ein mentales Konto. Doch die Grundlage der künftigen Kursentwicklung sind allein die Zukunftsaussichten des Unternehmens.

      Mangelnde Diversifikation - Im Hype um die High-Tech-Aktien ist die Streuung oft auf der Strecke geblieben. Zu einseitig aufgestellten Depots - "fällt Butter, fällt Käse" - fehlen im Kurstal die nötigen Substanz-Puffer.

      http://www.welt.de/daten/2001/09/09/0909fi280911.htx
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      schrieb am 09.09.01 18:18:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      gebt alles was jetzt augenscheinlich schlecht ist weg. also verluste realisieren? und kauft euch dann gesund!

      hm bloß mit welchem geld werden sich die "verlusteralisierer" da fragen?

      neueinsteiger aus 99 - 2000 müssen doch bei solchen "tipps" die haßkappe aufhaben.

      diesen beitrag solltest du mal ins neuer markt board stellen. da findet er bestimmt viele fan´s.

      eigentlich muß ich lachen. ehrlich! denn es wirkt schon wie hohn, wenn man die "GURUS" so hört.

      grüße haispeed


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