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    Fimatex und SG-OS - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 12.09.01 11:45:36 von
    neuester Beitrag 05.12.02 01:19:03 von
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      schrieb am 01.08.02 23:04:12
      Beitrag Nr. 501 ()
      Erneut schlechte US-Konjunkturdaten



      1. Aug. 2002 Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager ist im Juli stärker als erwartet gefallen. Der Index fiel auf 50,5 Zähler, nachdem der Indikator im Juni 56,2 Punkte erreicht hatte, wie das Institute of Supply Management (ISM) am Donnerstag mitteilte. An den Weltbörsen führte die Meldung zu einem deutlichen Abschlag.

      Der Index misste das Nachfrageverhalten der US-Unternehmen. Demnach sind die Beschaffungsaufträge für Industriemaschinen bis hin zum PC rückläufig. Norbert Ore vom ISM verwies in einer ersten Reaktion darauf, dass der Indexstand trotz des Rückgangs vom Juli noch eine expansive Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes anzeige. Immerhin zwölf Industrien des Verarbeitenden Gewerbes hätten eine verbesserte Situation berichtet, fügte er hinzu.

      Der Rückgang sei vor allem von den schwachen Zahlen zum Auftragseingang verursacht worden, die möglicherweise auf die Pause bei den Lagerbestandsanpassungen zurückzuführen seien. Die Äußerungen der Einkaufsmanager haben laut Ore zudem eine breite Palette von Sorgen enthüllt. Einige hätten zwar angegeben, dass sich die Situation verbessere, zugleich jedoch in Frage gestellt, ob diese Entwicklung anhalte.



      Schlechte Aussichten insgesamt

      Analysten hatten einen Rückgang auf 55,1 Zähler prognostiziert. Ein Wert von über 50 Punkten deutet auf eine Expansion im Verarbeitenden Gewerbe hin, Werte darunter zeigen ein Schrumpfen des Sektors an. ISM teilte weiter mit, im Verarbeitenden Gewerbe gebe es Unsicherheit darüber, ob die Konjunkturerholung anhalte und ob die Talsohle bereits erreicht sei.

      Der Beschäftigungsindex sank auf 45,0 von 49,7 Zählern im Vormonat und signalisierte damit weiter einen Stellenabbau. Der Preise-Index kletterte indes auf 68,3 von 65,5 Punkten.

      Erst am Donnerstag meldete das US-Handelsministerium eine Abschwächung der US-Wirtschaft. Und auch im so genannten Beige Book der US-Notenbank waren die Aussichten eher verhalten. Für Deutschland nahm der ifo-Index am Donnerstag vielen Optimisten die Hoffnung.


      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 23:29:41
      Beitrag Nr. 502 ()
      @Goedda und Martini003

      Danke:):):)
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      schrieb am 01.08.02 23:30:04
      Beitrag Nr. 503 ()
      News 01.08.2002 - 14:18
      Gericht - Videoüberwachung im Kaufhaus zulässig
      München, 01. Aug (Reuters) - Die Videoüberwachung in Kaufhäusern verstößt nach einer Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts nicht gegen die Persönlichkeitsrechte der Kunden. Allerdings müssen sie beim Betreten der Verkaufsräume auf die Videoüberwachung hingewiesen werden. (AZ: 2St RR 8/02)

      Die Aufnahmen seien in dem berechtigten Interesse des Warenhauses, Diebstähle zu verhindern und so die Preise möglichst niedrig halten zu können, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Urteil zur Begründung. Geklagt hatte ein Frau, die per Videoaufnahme des Diebstahls eines Fernsprechgeräts überführt worden war. Sie hatte geltend gemacht, dass das Band wegen eines Eingriffs in das Persönlichkeitsrecht nicht gegen sie verwendet werden dürfe. Am Eingang des Kaufhauses war aber auf die Videoüberwachung hingewiesen worden.

      bub/kad
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      schrieb am 01.08.02 23:30:20
      Beitrag Nr. 504 ()
      News 01.08.2002 - 22:16
      FOKUS 3-Daten und schwache Firmenprognosen belasten US-Börsen
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Cisco, Analysten)

      New York, 01. Aug (Reuters) - Unerwartet schwache US-Konjunkturdaten und ein trüber Geschäftsausblick des US-Softwareherstellers Adobe Systems <ADBE.> haben die New Yorker Aktienmärkte am Donnerstag belastet. Händler sagten, die Daten hätten Sorgen der Anleger verstärkt, dass die US-Konjunktur sich möglicherweise nicht so rasch und kräftig erholen werde wie erhofft.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> fiel zum Handelsschluss um 2,63 Prozent auf 8506,62 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> sank um 3,62 Prozent auf 1280,16 Punkte. Der marktbreite S&P500 <.SPX> fiel um 2,96 Prozent auf 884,66 Punkte.

      "Die Anleger sind extrem nervös - fast paranoid", sagte Ned Riley, Chefinvestment-Stratege bei State Street Global Advisors. "Die Paranoia kommt von Entscheidungen, die sich als katastrophal falsch herausstellen. Andererseits gibt es auch Leute, die eine Rallye erwarten und denken, dass sie bestraft werden, wenn sie nicht einsteigen."

      Andere Analysten sagten, nach der Kurserholung im späten Geschäft am Mittwoch hätten einige Anleger Gewinne mitgenommen. "Mindestens die Hälfte der Verluste ist eine Gegenreaktion auf die Gewinne vom späten Geschäft am Vortag, und diese schwachen Zahlen zeigen erneut, dass die US-Wirtschaft noch nicht über den Berg ist", sagte Richard Cripps, Chefmarktstratege bei Legg Mason Wood Walker.

      Das US-Konjunkturbarometer des Institute for Supply Management (ISM) sank im Juli überraschend stark auf 50,5 von 56,2 Punkten im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten einen Rückgang auf 55,1 Punkte vorausgesagt. Eine Abkühlung der Konjunktur im Baugewerbe signalisierte auch die Entwicklung der Bauinvestitionen. Nach Angaben des US-Handelsministeriums fielen die Bauausgaben im Juni saisonbereinigt um 2,2 Prozent nach einem revidierten Minus von 2,0 Prozent im Vormonat.

      Die US-Aktien waren bereits nach dem trüben Ausblick des Softwareherstellers Adobe mit leichten Kursverlusten in den Handel gestartet. Adobe-Aktien verloren rund 30 Prozent auf 16,83 Dollar. Der Konzern hatte am Vorabend seine Gewinn- und Umsatzprognosen für das laufende Quartal gesenkt. Die Titel des US-Mobilfunkausrüsters Qualcomm <QCOM.O> gaben um rund sieben Prozent auf 25,61 Dollar nach. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston hatte ihre Bewertung für die Aktien des Unternehmens auf "halten" von "kaufen" gesenkt.

      Die Aktien des US-Netzwerkausrüsters Cicso Systems <CSCO.O> verloren rund 8,3 Prozent auf 12,10 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Analysten führten die kräftigen Kursverluste auf Marktspekulationen zurück, wonach Cisco-Chef John Chambers zurücktreten soll. Eine Cisco-Sprecherin wies die Gerüchte zurück. Händler sagten, die Aktie werde auch von den schwachen Konjunkturdaten belastet. Cisco will am 6. August seine Quartalszahlen vorlegen.

      Belastend für die Standardwerte waren nach Händlerangaben vor allem die Verluste der Aktie des Ölkonzerns Exxon <XOM.N> , die um rund 8,5 Prozent auf 33,65 Dollar nachgaben. Der Quartalsgewinn des weltgrößten börsennotierten Ölkonzerns war im Zuge niedrigerer Margen seiner Öl-Raffinerien um mehr als 40 Prozent eingebrochen.

      Gegen den Trend legten die Aktien des Energiehändlers Dynegy <DYN.N> um rund 14,6 Prozent auf 2,75 Dollar zu und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Die Aktie habe von der Mitteilung profitiert, wonach der Energiehändler Williams Cos <WMB.N> von seinen Banken und dem US-Investor Warren Buffett rund zwei Milliarden Dollar an Finanzmitteln erhalten und Vermögenswerte im Volumen von mehr als einer Milliarde Dollar verkauft hat. Williams-Aktien legten um rund 29 Prozent auf 3,80 Dollar zu.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,67 Milliarden Aktien den Besitzer. 1264 Werte legten zu, 1958 gaben nach und 161 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,52 Milliarden Aktien 1253 im Plus, 2114 im Minus und drei unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 15/32 auf 103-22/32. Sie rentierten mit 4,397 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 8/32 auf 101-07/32 und hatten eine Rendite von 5,291 Prozent.

      evs/tcs
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      schrieb am 02.08.02 10:23:50
      Beitrag Nr. 505 ()
      Dax widerspenstig

      Zumindest im frühen Handel zeigt die Börse bemerkenswerte Widerstandskraft. Trotz miserabler Vorgaben rettet sich der Dax ins Plus. Um 9.43 Uhr notiert er zwei Pünktchen höher bei 3.608 Punkten. Die neuen Tiefschläge von der Konjunkturfront waren allerdings auch für die zuletzt widerstandsfähige Wall Street zuviel des Schlechten. Laut einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter sieben Marktteilnehmern steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.544 Punkten nach 3.606 Zählern zum Handelsschluss am Donnerstag.

      Umso größer die Spannung vor Bekanntgabe der amerikanischen Arbeitsmarktdaten für Juli um 14.30 Uhr MESZ. Die Experten von Standard & Poor`s rechnen mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenrate von 5,9 auf 6,0 Prozent.



      Bund-Future wird weiter gestützt

      Zu den miesen Konjunkturdaten gesellt sich nun auch wieder ein schwächelnder Aktienmarkt - keine schlechten Voraussetzungen für den Bund-Future, seinen rekordverdächtigen Lauf fortzusetzen. Bis 9.30 Uhr gewinnt der Bund-Future sechs Ticks auf 109,75 Prozent. Allmählich drohen aber wieder Gewinnmitnahmen. Am Donnerstag gewann der Bund-Future 45 Ticks auf 109,69 Prozent.



      Euro zum Dollar leicht befestigt

      Leicht befestigt zeigt sich der Euro am Freitagmorgen. Um 9.45 Uhr kostet ein Euro 0,9867 Dollar nach 0,9834 Dollar am Donnerstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 119,19 Yen nach 119,38 Yen im späten New Yorker Geschäft. Die Europäische Währung sucht weiter nach einer Richtung - bisher war der Drang zur Rückeroberung der Parität trotz der schwachen US-Konjunkturdaten gering.


      Börse Tokio leichter

      Der Tokioter Aktienmarkt hat sich am Freitag zeitweise seinem 18-Jahres-Tief von rund 9.421 Punkten genähert, nachdem am Vortag in den USA erneut unerwartet schwache Konjunkturdaten bekannt gegeben worden waren. Besonders die Aktien von exportabhängigen Unternehmen wie dem Elektronikkonzern Sony gerieten unter Druck.

      Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor bis Handelsschluss 0,9 Prozent auf 9.710 Punkte, während der breiter gefasste Topix-Index um 0,3 Prozent auf 956 Zähler verlor. Der Aktienkurs von Sony, das rund zwei Drittel seiner Produkte im Ausland absetzt, fiel im Verlauf um 2,96 Prozent auf rund 5.240 Yen. „Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Japan komplett von einer Erholung in den USA abhängig ist", sagte Marc Desmidt, Aktienfondsmanager von Merrill Lynch Investment Managers.



      Aktien Hongkong mittags sehr schwach - HSI unter 10.000 Punkten

      Sehr schwach zeigt sich der Hongkonger Aktienmarkt am Freitag zum Ende der ersten Sitzungshälfte. Der Hang-Seng-Index verliert 1,9 Prozent auf 9.990 Punkte, wobei insbesondere das Minus von 4,6 Prozent auf 5,25 Hongkong-Dollar bei China Unicom den Index nach unten zieht. Hintergrund für die Verluste seien Sorgen über die CDMA-Entwicklung und eine mögliche Ausgabe neuer Aktien zum Kauf des Netzes der Muttergesellschaft, heißt es. Auch die Bankenwerte liegen sehr schwach im Markt. HSBC geben um zwei Prozent nach auf 85,75 Hongkong-Dollar und Hang Seng Bank verlieren vor den Quartalszahlen am Montag 1,8 Prozent auf 84,25 HK-Dollar.


      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Auch wenn die von Walt Disney nachbörslich vorgelegten Zahlen den Erwartungen entsprachen - der Ausblick trübte die Stimmung. Man rechne mit einem schwächeren vierten Quartal und die Pro-Forma-Zahlen für das kommende Quartal dürften unter denen des Vorjahres liegen, teilte das Unternehmen mit. Die Aktie verlor 7,8 Prozent auf 15,51 Dollar. Ebay erholten sich im nachbörslichen Handel leicht, nachdem das Unternehmen den Verkauf der Sparte Butterfields an Dynamic Bonhams angekündigt hat. Einzelheiten zu den finanziellen Vereinbarungen wurden nicht mitgeteilt.

      Die Titel kletterten um 0,2 Prozent auf 55,36 Dollar. Die am 18. Juli mitgeteilten Prognosen würden von dem Abschluss nicht beeinflusst, erklärte Ebay. Wet Seal hingegen gaben nachbörslich um 9,2 Prozent auf 11,80 Dollar nach und setzten damit ihre Talfahrt vom Donnerstag weiter fort. Während Analysten für das zweite Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von 0,17 Dollar gerechnet hatten, teilte das Unternehmen mit, vermutlich nur ein Ergebnis zwischen 0,12 bis 0,14 Dollar je Aktie zu erzielen.gebnis zwischen 0,12 bis 0,14 Dollar je Aktie zu erzielen.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,23 Prozent auf 911,46 Zähler.


      Daten und schwache Firmenprognosen belasten US-Börsen

      Unerwartet schwache US-Konjunkturdaten und ein trüber Geschäftsausblick des US-Softwareherstellers Adobe Systems haben die New Yorker Aktienmärkte am Donnerstag belastet. Händler sagten, die Daten hätten Sorgen der Anleger verstärkt, dass die US-Konjunktur sich möglicherweise nicht so rasch und kräftig erholen werde wie erhofft. Der Dow-Jones-Index fiel zum Handelsschluss um 2,63 Prozent auf 8.506,62 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Index sank um 3,62 Prozent auf 1.280,16 Punkte. Der marktbreite S&P 500 fiel um 2,96 Prozent auf 884,66 Punkte.

      „Die Anleger sind extrem nervös - fast paranoid", sagte Ned Riley, Chefinvestment-Stratege bei State Street Global Advisors. „Die Paranoia kommt von Entscheidungen, die sich als katastrophal falsch herausstellen. Andererseits gibt es auch Leute, die eine Rally erwarten und denken, dass sie bestraft werden, wenn sie nicht einsteigen.“

      Andere Analysten sagten, nach der Kurserholung im späten Geschäft am Mittwoch hätten einige Anleger Gewinne mitgenommen. „Mindestens die Hälfte der Verluste ist eine Gegenreaktion auf die Gewinne vom späten Geschäft am Vortag, und diese schwachen Zahlen zeigen erneut, dass die US-Wirtschaft noch nicht über den Berg ist", sagte Richard Cripps, Chefmarktstratege bei Legg Mason Wood Walker.

      Die US-Aktien waren bereits nach dem trüben Ausblick des Softwareherstellers Adobe mit leichten Kursverlusten in den Handel gestartet. Adobe-Aktien verloren rund 30 Prozent auf 16,83 Dollar. Der Konzern hatte am Vorabend seine Gewinn- und Umsatzprognosen für das laufende Quartal gesenkt. Die Titel des US-Mobilfunkausrüsters Qualcomm gaben um rund sieben Prozent auf 25,61 Dollar nach. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston hatte ihre Bewertung für die Aktien des Unternehmens auf „halten“ von „kaufen“ gesenkt.

      Die Aktien des US-Netzwerkausrüsters Cicso Systems verloren rund 8,3 Prozent auf 12,10 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Analysten führten die kräftigen Kursverluste auf Marktspekulationen zurück, wonach Cisco-Chef John Chambers zurücktreten soll. Eine Cisco-Sprecherin wies die Gerüchte zurück.

      Belastend für die Standardwerte waren nach Händlerangaben vor allem die Verluste der Aktie des Ölkonzerns Exxon, die um rund 8,5 Prozent auf 33,65 Dollar nachgaben. Der Quartalsgewinn des weltgrößten börsennotierten Ölkonzerns war im Zuge niedrigerer Margen seiner Öl-Raffinerien um mehr als 40 Prozent eingebrochen.



      US-Anleihen schließen nach fallenden US-Aktienkursen fester

      Mit fester Tendenz zeigten sich die US-Staatsanleihen am Donnerstag. Wie bereits am Vortag haben die Treasurys erneut von unerwartet schlechten US-Konjunkturdaten profitiert und Gewinnmitnahmen am Mittag glichen die vorher erreichten Aufschläge nur zum Teil wieder aus. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 17/32 auf 103-22/32. Die Rendite fiel auf 4,395 Prozent nach 4,465 Prozent am Mittwoch. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond erhöhte sich um 11/32 auf 101-11/32 und rentierte mit 5,282 Prozent nach 5,305 Prozent.

      Sowohl die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, als auch die Bauausgaben und der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe hatten die Marktteilnehmer enttäuscht.

      So wies der ISM-Index für Juli einen Wert von 50,5 aus, während zuvor ein Stand von 54,6 erwartet worden war. Die Bauausgaben gingen im Juni um 2,2 Prozent zurück, hier hatten Volkswirte einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Auch die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe überstieg mit einem ein Plus von 20.000 die Schätzungen der Analysten bei weitem.

      Zwar hätten mittags die Anleger damit begonnen, vor den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten ihre Positionen glattzustellen und auch Gewinnmitnahmen ließen die Kurse leicht sinken. „Bei dem derzeitigen Niveau der Anleihen müssen die nun kommenden Konjunkturdaten weiter schwach bleiben“, sagte MaryAnn Hurley von D.A. Davidson. „Wenn das nicht passiert, wird es definitiv zu einem Ausverkauf kommen“, fügte sie hinzu. Doch die im späten Verlauf weiter nachgebenden Aktienkurse führten dann wieder zu einem Anziehen der Nachfrage am Anleihemarkt.


      Quelle: FAZ, 02.08.02

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      schrieb am 02.08.02 10:28:13
      Beitrag Nr. 506 ()



      Quelle: FAZ, 02.08.02
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:23:38
      Beitrag Nr. 507 ()
      Übernahmepoker
      Den Mobilcom-Aktionären läuft die Zeit weg

      Neues Wechselbad für Mobilcom-Aktionäre: Der Bescheid der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) vom Donnerstag, der Großaktionär France Telecom müsse den übrigen Mobilcom-Eignern kein Übernahmeangebot unterbreiten, beschert Nemax-50-Titel einen unruhigen Tag. Bis 15.36 Uhr verliert die Aktie 14,9 Prozent auf 6,89 Euro, nachdem sie bereits mit 24,3 Prozent im Minus lag.

      Denn damit trübt sich das Szenario der optimistischeren Mobilcom-Aktionäre, die auf einem solches Angebot in den kommenden Wochen gehofft hatten, wieder deutlich ein.



      Bescheid gilt nur für jetzigen Status quo

      Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Nach der Vorstellung der meisten Beobachter würde einem Angebot an die übrigen Aktionäre ohnehin eine Übernahme des 49,9-prozentigen Aktienpakets von Mobilcom-Gründer und Ex-Chef Gerhard Schmid und seiner Frau vorausgehen.

      Der Aufsichtsbescheid bezieht sich nämlich allein auf den jetzigen Zustand, zu dem die Franzosen eben nur 28,5 Prozent an Mobilcom halten und nicht die gesetzliche Schwelle von 30 Prozent. Ein von Schmid vorgelegtes Gutachten hatte dennoch eine Angebotspflicht unterstellt, die sich aus der faktischen Kontrolle des Unternehmens durch die Franzosen ergebe. Das sah die Aufsichtsbehörde aber nicht gegeben.

      Schmid kündigte daraufhin an, gegen den Bescheid Widerspruch einzulegen. Die Behörde habe seinen Antrag, dass France Telecom ein Pflichtangebot für die übrigen Mobilcom-Aktionäre abgeben müsse, aus rein formalen Gründen abgelehnt und damit nicht in dem vom Gesetzgeber gewollten Sinn des Wertpapierübernahmegesetzes entschieden. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hatte schon vor der Entscheidung am Montag eine Klage gegen France Telecom angekündigt, um auf gerichtlichem Weg ein Kaufangebot an alle Mobilcom-Aktionäre zu erzwingen.



      France Telecom am längeren Hebel

      Der Ausgang dieses Übernahmepokers bleibt indessen weiter offen. Dass die Franzosen auch am Donnerstag laut über eine mögliche Insolvenz der Büdelsdorfer nachdenken, zeigt erneut, mit welch harten Bandagen sie zu pokern bereit sind. „Die Insolvenz ist weiter zu jedem Zeitpunkt eine Möglichkeit“, sagte eine France-Telecom-Sprecherin.

      Und der französische Telekom-Riese ist eindeutig in der besseren Position, denn auch die gerade erreichte Stundung der Milliardenschulden durch Mobilcoms Gläubigerbanken bis Ende September steht allein unter seinem Segen. Auch eine Einigung mit den beiden Hauptlieferanten für die UMTS-Mobilfunktechnik Nokia und Ericsson über die Lieferantenkredite in Höhe von 1,1 Milliarden Euro steht weiterhin aus.



      Mindestübernahmepreis derzeit bei 11,50 Euro

      Unterdessen läuft den Mobilcom-Aktionären inklusive Schmid die Zeit weg. Denn mit jedem weiteren Handelstag verringert sich der gesetzliche Mindestübernahmepreis, der sich aus dem volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate errechnet. Schmids Vorwurf, France Telecom wolle auf einen niedrigeren Kurs hinarbeiten, scheint insofern nicht weit her geholt. Nach Berechnung von Independent Research (IR) beträgt der Mindestübernahmepreis derzeit 11,50 Euro.

      Das Insolvenzrisiko halten die IR-Analysten wegen des erkennbar hohen Interesses von France Telecom für begrenzt. Einzelne Beobachter behaupten dagegen, eine Insolvenz von Mobilcom sei für die Franzosen billiger. Solcherlei Spekulationen dürften den Mobilcom-Aktionären also noch manche unruhige Nacht bescheren.

      Quelle: FAZ, 02.08.02
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:32:07
      Beitrag Nr. 508 ()
      Disney braucht ein neues Drehbuch

      2. Aug. 2002 Die Aktien von Walt Disney schlagen sich im Vergleich zu direkten Konkurrenten der Medienbranche relativ gut, aber das bedeutet nicht, dass sie von Kursverlusten gefeit wären. Auf Jahressicht haben sie sogar knapp 36 Prozent ihres Wertes verloren, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum nur 26,5 Prozent nachgab.

      Auch wenn Walt Disney einen bekannten Namen hat und nicht dieselben „Internet-Abenteuer“ eingegangen ist wie andere Medienunternehmen - wie beispielsweise Time Warner mit AOL - kann sich das Unternehmen natürlich nicht von der schwächlichen konjunkturellen Entwicklung abkoppeln.



      Sinkende Einschaltquoten führen zu fallenden Werbeeinnahmen

      So ist es kaum verwunderlich, dass das Nettoeinkommen des Medienkonzerns im vergangenen Quartal um 7,1 Prozent auf 364 Millionen Dollar fiel, während gleichzeitig der Umsatz um 2,8 Prozent auf 5,8 Milliarden zurückging. Das hatte der Markt schon erwartet.

      Dabei hat vor allem ein starker Ergebniseinbruch in Höhe von 69 Prozent von 242 Millionen Dollar auf gerade noch 76 Millionen Dollar in der Fernseheinheit des Unternehmens belastet. Während CEO Michael Eisner beispielsweise dem Sender ABC „volle Aufmerksamkeit“ geben will, scheinen das die Zuschauer in der jüngeren Vergangenheit nicht getan zu haben. Denn die Einschaltquote in der Spitzenzeit ging 7,7 Prozent im Vorjahr auf 5,8 Prozent zurück. Und das schlägt sich dann in sinkenden Werbeeinnahmen nieder. Bei Themenparks fiel der Gewinn um 17 Prozent, bei Kabelnetzen um zwölf Prozent und bei Film- und Fernsehstudios um satte 66 Prozent.

      Das alles kam nicht sonderlich überraschend. Das ist dagegen der weitere Ausblick. Denn Walt Disney geht davon aus, dass sowohl Umsatz als auch Erträge auch im laufenden Quartal weiter fallen werden. Denn die schwache Konjunktur werde sich voraussichtlich bei den Besucherzahlen in den Themenparks bemerkbar machen. Auch ein Aufschwung bei den Werbeeinnahmen dürfte weiter auf sich warten lassen.



      Management sollte nicht nur reden, sondern liefern

      Aber auch im Fernsehgeschäft dürfte eine gewisse Skepsis über die weitere Entwicklung angebracht sein. Das Unternehmen hat zwar sieben „neue Programme“ angekündigt, aber die Ankündigung allein hilft nicht wirklich weiter. „Sie sollten langsam einmal etwas vorzeigen können“, fordert etwa Analyst Bill Hyatt vom Northern Trust. „Eisner hat in den vergangenen Jahren nicht das geliefert, was er versprochen hat“, ergänzt er.

      Auf dieser Basis dürfte der Optimismus der Analystengemeinde etwas überraschen. Denn immerhin 20 von 30 Analysten empfehlen den Wert zum Kauf. Dabei ist er mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 27 nicht einmal sonderlich günstig. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Gewinnerwartungen noch zu hoch liegen könnten, sodass die Bewertung zumindest gemessen an diesem Maßstab noch zunehmen könnte. Nachbörslich fiel der Wert um rund acht Prozent.

      Im Fazit handelt es sich bei Walt Disney zwar um ein grundsolides, gewinnträchtiges Unternehmen. Allerdings sind momentan die Voraussetzungen für eine dynamische Gewinnentwicklung kaum gegeben. Daher lässt sich fragen, woher zumindest im Moment große Kursfantasie kommen sollte.



      Quelle: FAZ, 02.08.02



      Der Chart zeigt die Entwicklung der Disney-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




      -------
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:45:05
      Beitrag Nr. 509 ()
      Weltbörsen-Rückblick


      Die Aktienbörsen waren auch im Juli außer Form

      Schon die Halbjahresbilanz der Weltbörsen war ernüchternd ausgefallen . Doch wer gedacht hatte, schlimmer könnte es nun nicht mehr kommen, der sah sich eines Besseren belehrt. Auch im Juli setzte sich der Abwärtstrend ungebremst weiter fort. Laut Datenanbieter Bloomberg verloren die weltweit wichtigsten 72 Aktienindizes im Schnitt weitere 4,89 Prozent.

      Nur zehn Börsen gelang es in diesem Monat überhaupt ein Plus einzufahren. Und wenn, dann fielen die Gewinne mager aus. Etwas überraschend mutet es auf den ersten Blick an, dass ausgerechnet der Problemfall Argentinien das beste Ergebnis eingefahren hat. Doch der Monatszuwachs von 6,05 Prozent erweist sich bei genauerer Hinsicht nicht als die große Sensation. Schließlich ist er als Gegenreaktion auf die seit Jahresbeginn trotzdem noch immer 70,21 Prozent betragenden Kursverluste zu werten.



      Brasilien hart gebeutelt

      Zudem kaufen die Argentinier auch deshalb Aktien, um diese dann im Ausland wieder zu verkaufen und so ihr Erspartes in Sicherheit, sprich außer Landes, zu bringen. Auch dem Wertzuwachs im Juli sollte jedenfalls nicht der Schluss gezogen werden, im krisenbeladenen Argentinien sei das Schlimmste bereits ausgestanden.

      Wie harsch die Akteure an den Finanzmärkten nämlich nach wie vor mit Krisenkandidaten umspringen, zeigt das Beispiel Brasilien. Hier sorgte die mit den Präsidentschaftswahlen im Herbst einhergehende politische Unsicherheit nicht nur bei den Anleihen und der Landeswährung für herbe Verluste. Auch der Aktienmarkt bekam die Panik zu spüren und verlor stolze 27,76 Prozent. Ähnlich wie in Argentinien gilt auch hier: Solange die Lage nicht geklärt ist, verbietet es sich für vorsichtig agierende Anleger auf Schnäppchenjagd zu gehen.

      Negativ in der Bilanz des Vormonats fällt neben Brasilien die Tatsache auf, dass unter den Verlierern etliche gestandene europäische Börsenplätze zu finden sind. Sehr zum Leidwesen der hießigen Börsianer befindet sich darunter als Drittletzter auch der Dax.

      Die schwache Bilanz der Europäer räumt auch mit der Mär auf, wonach sich die europäischen Börsen besser entwickeln können als der US-Aktienmarkt. Vielmehr scheint es noch immer so zu sein, dass das Wohl und Wehe der Weltbörsen zumindest langfristig vom Fitnesszustand der Wall Street abhängt.




      Die übrigen Börsen hängen an der Wall Street

      Solange die Konjunkturdaten sowohl dieseits als auch jenseits des Atlantiks aber weiter so ernüchternd ausfallen wie in dieser Woche, dürfte die Wall Street ihre Funktion als Leithammel noch nicht übernehmen können.

      Vorbehaltlich neuer, erfrischender fundamentaler Impulse droht deshalb die Gefahr einer auch im August mageren Bilanz der Weltbörsen. Ob dann jedenfalls viel mehr als die im bisherigen Jahresverlauf dürftige Zahl von neun Börsenplätzen den Weg in positives Kursterrain gefunden haben, erscheint fraglich.


      Quelle: FAZ, 02.08.02






      In den beiden Charts sehen Sie die Entwicklung des brasilianischen Bovespa-Index und des argentinischen Merval-Index





      -------
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 19:29:36
      Beitrag Nr. 510 ()
      zusätzlich zu meinem Dank in der Boardmail möchte ich mich jetzt hier auch nochmal bei Dir bedanken Susanna1:kiss::kiss::kiss:

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 18:13:51
      Beitrag Nr. 511 ()
      "News & Artikel/News/ Einzelnachricht

      "fonds-x": Erste börsliche Handelsplattform für offene Fonds
      31.07.2002

      Die BÖAG Börsen AG und die Börsenmakler Schnigge AG gehen beim Fondshandel
      in Deutschland neue Wege

      Unter dem Namen "fonds-x" eröffnet die BÖAG Börsen AG - als
      Trägergesellschaft der Börsen Hamburg und Hannover - in Zusammenarbeit mit
      der Börsenmakler Schnigge AG die erste börsliche Handelsplattform für offene
      Fonds. Damit wird erstmalig ab 1. August 2002 ein fortlaufender Fondshandel
      während der gesamten Börsenzeit möglich.
      Nach dem großen Erfolg der XTF´s ( Exchange Traded Funds ) wird eine
      vollkommen neue Handelsmöglichkeit für aktiv gemanagte Fonds mit
      Ausgabe-aufschlag eröffnet. Der Handel startet mit Fonds mit
      Anlageschwerpunkt "Aktien Deutschland" und verschiedenen offenen
      Immobilienfonds. Im Zuge der Erweiterung des Marktsegments werden zukünftig
      auch andere Fonds der verschiedensten Gesellschaften einbezogen. Damit
      stehen dem Anleger aussergewöhnliche Vorteile zur Verfügung:

      - Ein neutraler Handelsplatz bietet eine Vielzahl von Produkten
      verschiedener Fondsgesellschaften
      - Kein Ausgabeaufschlag, sondern ausschließlich Handelsspread
      - Der Anleger kann während der gesamten Handelszeit ohne Zeitverlust und
      Restriktionen kaufen und verkaufen und kann damit auch von untertägigen
      Schwankungen profitieren
      - Der Anleger kann limitierte Orders aufgeben und ist nicht wie bisher
      gezwungen, unlimitiert zu handeln
      - Der Anleger kann auf ihm vorher bekannte Preise handeln
      - Keine Mindestanlage, die kleinste handelbare Einheit beträgt ein Anteil

      Die Auftragserteilung über die depotführende Bank erfolgt auf den gleichen
      Orderwegen wie bisher bei Aktien und Renten. Es muss nur der Orderzusatz
      "Börse Hamburg" angegeben werden. Dadurch entsteht weder den
      Kreditinstituten noch Anlegern gesonderter Aufwand. Die Kreditinstitute
      können einen bisher über-wiegend manuellen und kostenintensiven
      Arbeitsbereich über bestehende technische Abrechnungswege als Order
      abwickeln.
      Für den Kunden ergeben sich keine nennenswerten Wartezeiten zwischen der
      Kauf- / Verkaufsentscheidung und der Ausführung seines Auftrages.

      Die BÖAG Börsen AG und die Börsenmakler Schnigge AG sind bemüht, dieses neue
      Marktsegment in Zusammenarbeit mit den Kapitalanlagegesellschaften und
      Kreditinstituten weiter auszubauen.

      Düsseldorf, den 30. Juli 2002 Informationen und Kontakt über
      http://www.schnigge.de oder Contact@schnigge.de und Hans-J. Plückers,
      Vorstand, Tel. 0211/13861-0

      Fonds ab 01.08.2002 im Freiverkehr der Börse Hamburg



      WKN Aktienfonds

      847400 Investa
      847500 Concentra
      849100 Unifonds
      847450 DekaFonds
      975011 Uni Deutschland
      847103 ADIFonds
      876950 Activest Aktien Deutschl.
      975230 Activest Top Deutschl.
      848638 Oppenheim Dax-Werte
      941135 Oppenheim Medical
      849123 Invest Deutschland
      849096 DWS Deutschland
      974892 SEB Optimix Wachstum

      WKN Immobilienfonds

      980140 WestInvest 1
      980142 West Invest Interselect
      980230 SEB Immoinvest
      980701 Haus Invest
      980780 Grundwert
      981770 Hansaimmobilia
      982000 iii Fonds Nr. 1
      982001 iii Fonds Nr. 2
      982006 iii Fonds Nr. 3
      980500 CS Euroreal
      980950 Deka Immobilienfonds
      980956 Deka Immobilienfonds Europa
      980550 Difa Fonds Nr. 1
      980551 Difa Grund
      980700 Grundbesitz Invest
      980705 Grundbesitz Global"
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 18:31:29
      Beitrag Nr. 512 ()
      Konjunkturzahlen halten die Aktienmärkte auf Trab

      Nach den Enttäuschungen an den Vortagen konnten auch die am Freitag gemeldeten US-Konjunkturdaten keinen Stimmungsumschwung bewirken. An den wichtigsten Aktienmärkten kam es zu weiteren Verlusten. Der Dax fiel um 2,05 Prozent auf 3.532,49 Punkte und der Dow Jones Industrial Average lag zum Handelsschluss mit 2,27 Prozent im Minus bei 8.313,13 Zählern.

      Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar mit 0,9870 Dollar zum Euro wenig bewegt. Am Rentenmarkt kam es zu Aufschlägen. Der Bund-Future stieg um 67 Basispunkte auf 110,36 Prozent und ging nahe dem Tageshoch aus dem Handel. In den USA verringerte sich die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen deutlich, und zwar von zuletzt 4,395 Prozent auf ein Achtmonatstief von nunmehr 4,29 Prozent.



      Durchweg trübe Zahlen

      Die Anleihen profitierten deshalb, weil die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft den Angaben zufolge saisonbereinigt zum Vormonat um lediglich 6.000 Stellen gestiegen ist. Volkswirte hatten im Schnitt mit plus 69.000 gerechnet. Zudem signalisierten die mit 0,3 Prozent etwas weniger stark als erwartet gestiegenen durchschnitlichen Stundenlöhne der US-Arbeiter keine inflationären Gefahren.

      Hinzu kamen die Auftragseingänge der US-Industrie. Diese sind im Juni erstmals seit vier Monaten gefallen. Dabei lag das Minus mit 2,4 Prozent über dem erwarteten Rückgang von 0,9 Prozent. Negative Zahlen wie diese dämpfen natürlich jeglichen Konjunkturoptimismus und machen auch den Aktienmärkten das Leben schwer. Die Ängste der Akteure brachte Richard Cripps, Chefstratege bei Legg Mason Wood Walker zum Ausdruck: „Die Konjunktur verlangsamt sich und erscheint anfällig. Das bringt Zweifel an der Entwicklung der Unternehmensgewinne mit sich.“

      Derartige Bedenken sind aber kein guter Nährboden für Kursgewinne. Folgerichtig fielen die Aktienkurse. Zumal die Stimmung unter den Marktteilnehmern einer Eiszeit gleicht. Selbst unter Händlern macht sich nach rund zweieinhalb Jahren Bärenmarkt mehr und mehr Resignation breit. „Früher hat man sich bereits am Freitag wieder auf den Montag gefreut. Heute macht der Job aber überhaupt keinen Spaß mehr“, gab ein Händler seine Gemütsverfassung preis.


      Die Verlierer im Dax stehen weiter unter Druck

      Schon seit langem keinen Spaß macht die Börse auch den Aktionären von MLP mehr. Der schwer gebeutelte Finanzdienstleister muss nach anhaltenden Zweifeln an der Korrektheit seiner Bilanzierungspraktiken und dem Eingeständnis, wonach die schlechte Nachrichtenlage auch das operative Geschäft beeinträchtigt, erneut kräftig Federn lassen. Als größter Verlierer unter den 30 Dax-Werten brach der Titel nach einer Gewinnwarung um sage und schreibe 48,69 Prozent auf 8,00 Euro ein. Zur Erinnerung: Ende 2001 war die Aktie noch über 80 Euro wert.

      Auch die beiden anderen Sorgenkinder im Dax, die Allianz und Fresenius Medical Care mussten weitere Verluste hinnehmen. In den USA gerieten unter den Dow-Werten vor allem Walt Disney mit minus 9,03 Prozent auf 15,31 Dollar unter Druck. Der Unterhaltungskonzern hatte die Börsianer mit schwachen Geschäftsergebnissen enttäuscht.

      Quelle: FAZ, 03.08.02



      Im Chart sehen Sie den Dax in den vergangenen fünf Jahren.



      -------
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 18:38:12
      Beitrag Nr. 513 ()
      Berus schöner Aufwärtstrend ist Geschichte


      VW-Flaggschiff Phaeton - von Beru ausgerüstet


      Dass es die Börse gar nicht mag, wenn ihre Fantasien wie Seifenblasen zerplatzen, bekommt am Freitag die Beru-Aktie zu spüren. Der Titel verliert bis 11.50 Uhr 13,3 Prozent auf 45,11 Euro, nachdem der Autozulieferer gemeldet hatte, er werde keine Aufträge der großen US-Automobilhersteller für Systeme zur Reifendruckkontrolle erhalten.

      Die bisherige Kursfantasie für den MDax-Vorzeigewert war nicht unerheblich mit diesem möglichen neuen Absatzmarkt verbunden. Beru hatte in dem Bereich langfristig ein Umsatzpotenzial in dreistelliger Millionenhöhe gesehen.



      Deutsche Qualitätsarbeit nicht gefragt

      Mit der gesetzlich verpflichtenden Einführung der Reifendruckkontrolle in den USA, die in Schritten zwischen 2003 und 2006 erfolgen soll, entwickle sich ein umkämpfter Massenproduktmarkt, geprägt von zahlreichen Markteintritten neuer Wettbewerber und „zunehmend vereinfachter, teils fragwürdiger Technik“, teilte Beru jetzt mit. Die Ausschreibungen der großen drei US-Kfz-Hersteller generierten Preisvorstellungen, die auf der Basis der Beru-Technik bei den meisten Angeboten unter Herstellkosten lägen. Das Management habe sich daher entschlossen, nicht auf diese Preise einzugehen und sich künftig auf den europäischen Markt zu konzentrieren.

      Damit droht für die Deutschen ein schier ungeheurer Markt von rund 17 Millionen Einheiten jährlich auszufallen. Beru selbst spricht davon, dass es auf Grund der neuen Wettbewerbssituation von 2005 an Umsatzanteile verlieren werde.



      Ertragsprognosen hinfällig

      Auf jeden Fall werden die Beru-Analysten sämtlich ihre Ergebnisprognosen überarbeiten müssen, die bisher noch ein recht attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,9 für dieses und 11,1 für nächstes Geschäftsjahr (bis Ende März) ergeben. Die Analysten von M.M. Warburg waren die Schnellsten und stufen Beru von „Kaufen“ auf „Halten“ zurück.

      Mit dem Rückzug aus dem US-Markt sei ein großer Teil der Wachstumsstory für Reifendruck-Kontrollsysteme Makulatur, meinen die Analysten. Rechnerisch wären die Ergebnisse je Aktie für 2004/5 um 0,11 Euro, für 2005/6 um 0,25 Euro und für die Folgejahr um 50 Cents zu kürzen. Mit der Entscheidung des Unternehmens stelle das Management zwar unter Beweis, dass die Ergebnisorientierung höchste Priorität habe. Die Wachstumsstory sei auf mittlere Sicht jetzt jedoch angeschlagen.



      Aktie meiden

      Auch auf dem europäischen Markt ist zunehmende Konkurrenz durch ausländische Billiganbieter nicht auszuschließen, die möglicherweise durch die US-Aufträge gestärkt werden. Noch ist Beru allerdings bei zahlreichen europäischen Premiumherstellern gut im Geschäft. Allein im laufenden Geschäftsjahr sei unter anderem durch die Ausrüstung des VW Touareg und des Porsche Cayenne mit einer Verdoppelung des Produktumsatzes auf 20 Millionen Euro zu rechnen, meinen die M.M. Warburg-Experten. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis 31. März 2002) lag der Berus Gesamtumsatz mit 303,1 Millonen Euro um 9,6 Prozent über dem des Vorjahres, während der Jahresüberschuss um 27,7 Prozent auf 42,4 Millionen Euro kletterte.

      Doch für die Aktie dürfte der schöne Aufwärtstrend der vergangenen Jahre beendet sein. Auch der Qualitätswert Beru muss sich auf magere Jahre einstellen, und Anleger sollten den Titel bis auf Weiteres meiden.

      Quelle: FAZ, 03.08.02



      Kursverlauf der Beru-Aktie seit Oktober 1998.



      -------
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 08:48:56
      Beitrag Nr. 514 ()


      Quelle: FAZ, 05.08.02
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 08:52:59
      Beitrag Nr. 515 ()
      Konjunkturelle Lage erschwert dem Dax den Wochenstart


      Dax blickt dem Wochenauftakt freudlos entgegen

      Wenig Hoffnung besteht unter den Akteuren am Aktienmarkt hinsichtlich einer erfreulichen Kursentwicklung in dieser Woche. Insbesondere wenn die Konjunkturdaten weiterhin so negativ ausfallen sollten wie zuletzt, sei mit keiner Kurserholung zu rechnen.

      Unter den 30 Dax-Werten steht nach der Kurshalbierung vom vergangenen Freitag insbesondere MLP im Fokus des Interesses. Mit einer baldigen Kurserholung wird auch hier nicht gerechnet. Acht von der Nachrichtenagentur vwd befragte Händler stellen sich auf einen trägen Wochenstart ein. Sie sehen den Dax am Handelsende im Schnitt bei 3.506 Punkten nach 3.532 Zählern zum Handelsschluss am Freitag.




      Anleihen weiter favorisiert

      Der fehlende konjunkturelle Schwung gepaart mit den Kursverlusten am Aktienmarkt begünstigt weiterhin die Rentenmärkte. Nach den zuletzt deutlichen Gewinnen wird dem Segment auch weiterhin eine gute Vorstellung zugetraut. Allerdings hat der Bund-Future am Montagmorgen noch Startschwierigkeiten. Gegen 8.20 Uhr fällt der Terminkontrakt um sieben Basispunkte auf 110,29 Prozent, nachdem er am Freitag noch um 67 Basispunkte auf 110,36 Prozent gestiegen war.




      Euro verliert gegenüber dem Dollar

      Kursgewinne verbucht der Dollar am Montagmorgen sowohl gegenüber dem Euro als auch in seinem Verhältnis zum Yen. Gegen 8.30 Uhr kostet ein Euro 0,9839 Dollar nach 0,9881 Dollar am Freitagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 119,19 Yen nach 118,94 Yen im späten New Yorker Geschäft. Trotz zuletzt schwacher US-Konjunkturdaten legt die US-Devise nach Angaben von Marktteilnehmern zu, was damit begründet wird, dass bei den in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten in Europa keine besseren Ergebnisse zu erwarten seien. Vor diesem Hintergrund befinde sich der Devisenmarkt aktuell auf Richtungssuche und in gewisser Weise in einer Pattsituation.



      Aktien Tokio knapp behauptet

      Knapp behauptet zeigten sich am Montag die Kurse an der Aktienbörse in Tokio. Der Nikkei-225 Index verlor 0,1 Prozent auf 9.705 Yen. Der marktbreitere Topix-Index gab um ebenfalls 0,1 Prozent auf 955 Zähler nach. Allgemein hieß es, durch Schnäppchenkäufer erhalte der Nikkei-225 Unterstützung bei 9.600 Zählern. In der Aufwärtsbewegung sei der Index derzeit infolge der schwachen US-Konjunkturaussichten bei 9.800 Zählern begrenzt.




      Aktien Hongkong mittags mit Verlusten

      Belastet durch die Schwache Vorstellung am US-Aktienmarkt kommt es auch am Hongkonger Aktienmarkt am Montag in der ersten Sitzungshälfte zu Kursabschlägen. Der Hang-Seng-Index verliert bisher 0,8 Prozent auf 9.909,13 Punkten. Starke Verluste muss insbesondere der chinesische Computerbauer Legend Holdings hinnehmen, der um 7,5 Prozent auf 2,725 Hongkong-Dollar nachgibt.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Wenig Bewegung gab es am Freitag im nachbörslichen Geschäft mit US-Aktien. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,10 Prozent auf 892,41 Zähler. Erwähnenswert verhielten sich vor allem SBC Communications mit einem Minus von 3,8 Prozent auf 26,50 Dollar. Der US-Telekomkonzern hatte zuvor bekannt gegeben, Schulden falsch bilanziert zu haben.



      Zweifel an US-Konjunkturerholung belasten Wall Street

      Enttäuschende US-Konjunkturdaten haben an der Wall Street am Freitag erneut Zweifel an der Stärke der erwarteten Erholung der US-Wirtschaft geweckt und die Kurse gedrückt. Zusätzlich hätten trübe Prognosen von Unternehmen wie Walt Disney Co und National Semiconductor Corp die Stimmung belastet, sagten Händler. Der Dow-Jones-Index verlor zum Handelsschluss 2,27 Prozent auf 8.313,13 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index gab 2,51 Prozent ab auf 1,247,88 Zähler ab. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank 2,31 Prozent auf 864,24 Punkte.

      „Es ist die Angst vor einer erneuten Rezession", sagte Arnie Owen, Geschäftsführer Kapitalmärktet bei Roth Capital Partners. Jay Mueller, Portfolio-Manager bei Strong Capital Management, fügte hinzu: „Wir haben einige Anzeichen dafür gesehen, dass sich die Dinge nicht so gut entwickeln, wie wir gehofft hatten. Es sieht jetzt mehr nach einer langsameren Erholung aus - das hängt zum Teil auch an der furchtbaren Entwicklung am Aktienmarkt. Es liegt an der Psychologie.“

      Matthew Ruane, Director of Listed Trading bei Gerard Klauer Mattison & Co., erklärte die Kursverluste auch mit den anhaltend schwachen Unternehmensprognosen: „Es hat definitiv mit den Bilanzen zu tun", sagte er. Die Aktien der Halbleiterunternehmen gerieten deutlich unter Druck. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange gab um rund 3,4 Prozent nach.

      Die Aktien von Texas Instruments verloren rund 5,4 Prozent auf 19,97 Dollar. Die Titel des Chipherstellers Intel büßten rund 4,8 Prozent auf 16,71 Dollar ein. Die Aktien der National Semiconductor verloren rund 1,5 Prozent auf 16,88 Dollar. Das Unternehmen hatte seine Umsatzprognose für das laufende erste Geschäftsquartal 2002/03 gesenkt.

      Die Kursverluste der Aktien des Unterhaltungskonzerns Walt Disney, die rund neun Prozent auf 15,31 Dollar abgaben, hätten die Standardwerte belastet, sagten Händler. Das Unternehmen hatte am Donnerstag nach US-Börsenschluss einen deutlich niedrigeren Gewinn im abgelaufenen Quartal mitgeteilt und für das laufende Vierteljahr einen niedrigeren Gewinn in Aussicht gestellt.

      Die Aktien des weltgrößten Medienkonzerns AOL Time Warner büßten rund 9,5 Prozent auf 10,25 Dollar ein. Die US-Börsenaufsicht SEC hat nach einem Bericht der Zeitung „Washington Post“ ihre Untersuchung des Unternehmens auf die früheren Geschäftsbeziehungen von AOL mit der Softwarefirma PurchasePro Inc. ausgeweitet.




      US-Anleihen erneut von schwachen Konjunkturdaten beflügelt

      Mit sehr fester Tendenz zeigten sich die US-Staatsanleihen am Freitag. Erneut trübten unerwartet schlechte US-Konjunkturdaten die Stimmung am US-Aktienmarkt ein und beflügelten damit die Kurse am Anleihemarkt. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 26/32 auf 104-17/32. Die Rendite fiel auf 4,290 Prozent nach 4,395 Prozent am Donnerstag. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond erhöhte sich um 1-2/32 auf 102-12/32 und rentierte mit 5,213 Prozent nach 5,282 Prozent.

      Die jüngsten Konjunkturdaten hätten dazu geführt, dass der Markt weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank einpreise, hieß es. Das Augenmerk habe dabei vor allem auf den Arbeitsmarktdaten gelegen, obwohl auch die Persönlichen Einkommen und Ausgaben sowie die Auftragseingänge der US-Industrie für den Juni veröffentlicht wurden. Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um lediglich 6.000. Volkswirte hatten hingegen einen Stellenzuwachs um 72.000 erwartet.

      Die Persönlichen Einkommen lagen mit einem Plus von 0,6 Prozent über den Prognosen der Volkswirte von Plus 0,4 Prozent. Die Ausgaben der US-Verbraucher haben sich im Juni verglichen mit dem Vormonat um 0,5 Prozent erhöht und die Konsensschätzungen getroffen. Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Juni erstmals seit vier Monaten gefallen. Verglichen mit dem Vormonat gingen die Orders überraschend deutlich um 2,4 Prozent zurück, während Ökonomen mit einem Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet hatten.


      Quelle: FAZ, 05.08.02
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 09:46:10
      Beitrag Nr. 516 ()
      Deutsche Telekom unter Beschuss

      Die Vorstandsbezüge bei der Deutschen Telekom beschäftigen nun auch die Staatsanwälte. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

      Die Stuttgarter Anwaltskanzlei Binz und Sorg habe Strafanzeige gegen den bisherigen Telekom-Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer und die Mitglieder des Aufsichtsrats wegen Untreue gestellt - darunter den neuen Vorstandschef Helmut Sihler und Staatssekretär Heribert Zitzelsberger aus dem Bundesfinanzministerium.



      Bezüge nicht im Interesse des Unternehmens

      Dieselben Anwälte hatten bereits das Verfahren gegen den früheren Chef der Mannesmann AG, Klaus Esser, und deren Aufsichtsräte Josef Ackermann (Deutsche Bank) und Klaus Zwickel (IG Metall) ins Rollen gebracht, bei dem in Kürze Anklagen erwartet werden.

      Die neue Anzeige, die der Zeitung vorliegt, richtet sich gegen den im vergangenen Jahr verabschiedeten Telekom-Aktienoptionsplan im Wert von mehr als einer Milliarde Euro und die gleichzeitige Erhöhung der Vorstandsvergütung um bis zu 90 Prozent.



      „Aktienoptionen nicht mit Aktionärsinteresse vereinbar“

      Binz und Sorg rügten nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, dass der Optionsplan fehlerhaft sei und dass die Telekom-Aktionäre, die ihn auf der Hauptversammlung im Mai 2001 auf Empfehlung des Aufsichtsrats genehmigt hätten, „von dem Kontrollgremium `grob wahrheitswidrig` über die Konsequenzen des Beschlusses informiert“ worden seien.

      Der Vorstand habe gewusst, dass der Optionsplan als solcher und die tatsächliche Zuwendung von Optionen „nicht mit den Interessen der Aktionäre“ vereinbar gewesen seien. Insofern hätten sich beide Gremien der Untreue schuldig gemacht, heißt es laut „SZ“ in der Anzeige.

      Bei dem Aktienoptionsplan hätten Vorstand und Aufsichtsrat den Fehler gemacht, dass sie ein wichtiges Kriterium zur Bemessung des Erfolgs der Vorstandsarbeit - nämlich das so genannte relative Erfolgsziel - aus dem Plan herausgelöst hätten. Somit sei es nicht möglich gewesen, die Auswirkungen der Arbeit des Vorstands gegen die - vom Vorstand weitgehend unbeeinflussbaren - Folgen des Marktgeschehens abzugrenzen.

      Vorstand und Aufsichtsrat hätten den Aktionären suggeriert, dies sei für sie von Vorteil, „Diese Darstellung war jedoch grob wahrheitswidrig“, zitiert die „Süddeutsche“ aus der Anzeige der Anwälte.

      Schließlich heiße es in der Anzeige noch, dass die Gewährung der Aktienoptionen durch den Aufsichtsrat „dem Grunde und der Höhe nach unangemessen“ gewesen sei angesichts der Tatsache, dass der Kurs der Telekom-Aktie von seinem Höchststand 103,5 Euro auf 19,1 Euro am Tag des Aufsichtsratsbeschlusses gesunken gewesen sei. Es sei unverantwortlich gewesen, den Vorstand für seine „Fehlleistung“ auch noch zu belohnen, zitiert die „Süddeutsche“ weiter.

      Tatsächlich war die vom Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Vorgehensweise für die Aktionäre in jeder Hinsicht nachteilig. Vorteile hatten nur der Vorstand und der Aufsichtsrat.“ Weiter laute ein Vorwurf von Binz und Sorg, dass die Aktienoptionen nicht als Personalaufwand verbucht worden und somit auch nicht steuerlich absetzbar gewesen seien.



      Sommers Abfindung als „strafbar“ eingestuft

      Als strafbar eingestuft wird außerdem die Abfindung, die Sommer für sein vorzeitiges Ausscheiden erhalte. Dies begünstige die Manager „unangemessen“, schreiben die Anwälte in ihrer Anzeige. Die Bezüge seien nicht an den Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre ausgerichtet, die dem Aufsichtsrat anvertraut seien.


      Quelle: FAZ, 05.08.02
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 10:41:33
      Beitrag Nr. 517 ()
      Das Börsensystem Xetra wird jeden Tag geprüft

      Wie das elektronische Börsensystem Xetra funktioniert / Sichere Handelsabschlüsse in aller Welt



      Jeder Börsentag ist eine neue Herausforderung - auch für die Technik der Broker und Banker. Das Netzwerk für die Abwicklung Hunderttausender von Transaktionen muß ununterbrochen und fehlerfrei laufen, es stehen hohe Transfersummen auf dem Spiel.

      In diesen Wochen feiert Xetra, die elektronische Handelsplattform der Deutschen Börse, ihren fünften Geburtstag. Im Spätsommer 1997 nahm sie den Betrieb auf.

      Seitdem arbeitet der Zentralrechner in Frankfurt mit einer Verfügbarkeit von 100 Prozent. Mit Xetra werden 6500 Aktien und rund 10 000 Optionsscheine gehandelt. Derzeit nutzen mehr als 400 Marktteilnehmer in 18 Ländern das Exchange Electronic Trading.

      Die technischen Anforderungen sind hochkomplex. Das System muß ständig laufen, zudem leicht erweiterbar sein und für alle Teilnehmer die gleichen Zugangsbedingungen bereitstellen. Weitere Anforderungen an die Sicherheit und Zuverlässigkeit kommen hinzu, erläutert Gerd Köbschall von der Deutschen Börse.

      Xetra ist ein großes Netzwerk mit insgesamt 8700 Servern und Workstations. Es ist in mehreren Schichten aufgebaut. Im Mittelpunkt steht ein zentraler Rechner (Host) mit verschiedenen Zugriffsmöglichkeiten (Access Points). Daneben gibt es einen dezentralen Bereich für die Teilnehmer.

      Der Kunde kann mit Xetra auf der ganzen Welt sichere Handelsabschlüsse tätigen. Er nutzt für den unmittelbaren Zugang Workstations oder Personal Computer. Hier sind in Echtzeit alle Kursbewegungen sichtbar, und man kann eigene Orders - also Kauf- und Verkaufsaufträge - eingeben.

      Die Software mit der Bedienungsoberfläche in der Programmiersprache Java stammt von der Deutschen Börse. Die gesamte Xetra-Software hat einen Umfang von drei Millionen Zeilen Programmkode: Das ist soviel wie ein kleines Betriebssystem.

      Alle Workstations eines Kunden sind an die sogenannten Miss-Server angeschlossen. Davon hat jeder Nutzer mindestens zwei. Sie bündeln die Transaktionen, verschlüsseln und komprimieren sie.

      Weiterhin reichen die Miss-Server bestimmte Informationen von der Börse an die einzelnen Workstations weiter. Die beiden Miss-Server sind wiederum mit Standleitungen an die Access Points der Deutschen Börse angebunden.

      Der Datenaustausch mit dem Internet geht recht flüssig. Die Bandbreite von 128 Kilobit je Sekunde mit dem Internet-Protokoll (IP) reicht aus. Das entspricht etwa dem Tempo eines ISDN-Anschlusses mit Kanalbündelung. Eine Standleitung kann man auch durch ein VPN ersetzen. Diese Virtual Private Networks laufen dann über das Internet und sind deutlich langsamer als mit der bewährten Leitungstechnik, dafür aber kostengünstiger.

      Die Access Points der Deutschen Börse sind in ganz Europa verteilt. An jedem Standort befinden sich zwei Maschinen im Abstand einiger Kilometer. Sie sind so ausgelegt, daß jede für die andere sofort einspringen kann, falls mal eine der beiden ausfällt. Wenn beide gleichzeitig ausfallen, etwa durch einen Schaden an den Telekommunikations-Kabeln, übernehmen andere Rechner deren Aufgaben.

      Die Access Points bündeln sämtliche Kundendaten und leiten sie über eine Mietleitung an die Frankfurter Zentrale ("Backend") weiter. Die Verbindung hat dabei eine Bandbreite von 256 bis 512 Kilobit je Sekunde - nicht unbedingt viel.

      Auch das Frankfurter Backend ist katastrophensicher ausgelegt. Drei geheime Standorte sind untereinander mit einem Glasfaser-Netzwerk verbunden. Wie bei allen Xetra-Komponenten erkennt die Software den Ausfall eines Systems und leitet die Arbeitsaufträge automatisch zu anderen Einheiten weiter.

      Im Backend arbeiten derzeit sechs Alphaserver. Alle Datenzugriffe werden sofort auf Festplatten geschrieben. Der Host bewältigt mehr als 200 000 Handelsaktionen am Tag, das System kann 60 Geschäfte je Sekunde abwickeln, und 25 000 Wertpapiere können gleichzeitig quotiert werden.

      Jeden Tag fallen 20 Gigabyte Daten an, die abends auf Band geschrieben werden. Diese Magnetbänder werden zehn Jahre lang archiviert. Bisweilen interessieren sich das Finanzamt und die Aufsichtsbehörden dafür.

      Die durchschnittliche Verfügbarkeit von Xetra als Gesamtsystem liegt bei 99,9 Prozent, sagt Gerd Köbschall. Die wenigen Ausfälle in der Vergangenheit resultierten aus einer inkonsistenten Datenbasis oder falschen Stammdaten - hier lagen menschliche Fehler vor.


      Quelle: FAZ, 05.08.02
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:36:54
      Beitrag Nr. 518 ()
      News 05.08.2002 - 12:12
      RAG strebt weiterhin Übernahme der Degussa <DGXG.DE> an
      - Von Matthias Inverardi -

      Düsseldorf, 05. Aug (Reuters) - Die RAG[RUHR.UL] hält trotz des vom Oberlandesgericht Düsseldorf auf Eis gelegten Zusammenschlusses des Energiekonzerns E.ON <EONG.DE> und der Ruhrgas AG an ihrem Übernahmeangebot für die E.ON-Tochter Degussa fest.

      "Derzeit ändert sich für uns mit Blick auf das Angebot nichts", sagte der Finanzdirektor der RAG-Gruppe, Ignace Van Meenen, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "An unseren Übernahmeplänen hat sich nichts geändert", fügte er hinzu. "Wir sind weiter in Lauerstellung."

      Der Bergbau- und Technologiekonzern RAG hatte zuletzt am 24. Juli bekannt gegeben, dass 11,2 Prozent der Degussa-Aktionäre mit knapp über 23 Millionen Anteilscheinen bereits sein Angebot zur Übernahme des Spezialchemieunternehmens angenommen hätten. Die zusätzliche Annahmefrist läuft am 9. August aus. Die RAG werde dann informieren, welchen Anteil sie aktuell an der Degussa halte, kündigte Van Meenen an. Einen Zwischenstand wolle er nicht geben. Das Angebot der RAG stehe aber weiter, da diese davon ausgehe, dass bis 2003 die Fusion E.ON/Ruhrgas entweder mittels einer Ministererlaubnis oder auf gerichtlichem Wege zu Stande komme. "Bis dahin haben wir als RAG keinen Grund, etwas anderes zu tun." Es liege an den Degussa-Aktionären, zu entscheiden, ob sie ihre Anteile verkaufen wollten.

      Die RAG bietet 38 Euro für eine Degussa-Aktie. Von den rund 205,6 Millionen Degussa-Papieren wird rund ein Drittel frei gehandelt. Großaktionär E.ON hält 64,56 Prozent. E.ON will seine Anteile im Tausch für die Ruhrgas-Anteile der RAG von 18,4 Prozent an den Essener Konzern abgeben. Die RAG will nach früheren Angaben bis Frühjahr 2004 insgesamt 50,1 Prozent an der Degussa für 3,9 Milliarden Euro zu erwerben. Zahlreiche Banken hatten dem Unternehmen bereits einen für die Übernahme nötigen Milliarden-Kredit zugesagt.

      Die Düsseldorfer E.ON, die für die Übernahme von Ruhrgas eine Sondererlaubnis der Bundesregierung erhalten hatte, musste am Freitag einen juristischen Rückschlag einstecken. Das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigte sein bereits vorläufiges Fusionsverbot. Das Gericht begründete die Entscheidung mit gravierenden Verfahrensfehlern bei der Erteilung der Sondererlaubnis durch das Bundeswirtschaftsministerium.

      Nach der Bestätigung des Fusionsverbots bleibt E.ON nunmehr unter anderem die Chance, das bevorstehende Hauptsacheverfahren zu gewinnen. Andernfalls wären nur ein wohl langwieriger Gang zum Bundesgerichtshof oder eine außergerichtliche Einigung mit den Gegnern des Zusammenschlusses die Alternativen zum Abschluss der verabredeten Transaktion. inv/zap
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:42:27
      Beitrag Nr. 519 ()
      Korrektur zu #493

      der Verlust aus dem letzten eingezeichneten Trade ist kleiner als eingezeichnet, der Tipfehlerteufel hat zugeschlagen

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 22:48:15
      Beitrag Nr. 520 ()
      News 05.08.2002 - 22:33
      FOKUS 3-Sorgen um US-Konjunkturentwicklung belasten Wall Street
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 05. Aug (Reuters) - Erneute unerwartet schwache US-Konjunkturdaten haben an den US-Börsen Sorgen um die Entwicklung der größten Volkswirtschaft der Welt verstärkt und die Kurse zum Wochenauftakt deutlich ins Minus gedrückt.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> fiel zum Handelsschluss um 3,24 Prozent auf 8043,63 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> gab um 3,36 Prozent auf 1206,01 Zähler nach und schloss damit auf seinem niedrigsten Stand seit April 1997. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> verlor 3,43 Prozent auf 834,60 Punkte.

      "Die Daten haben Befürchtungen bestätigt, die in der vergangenen Woche aufkamen, dass die Wirtschaft sich länger schwach entwickelt hat, als wir alle dachten", sagte David Briggs, Leiter Aktienhandel bei Federated Investors: "Es wird schwierig." Barry Hyman, Chefinvestment-Stratege bei Ehrenkrantz, King, Nussbaum, fügte hinzu: "Da ist ein ungutes Gefühl, dass die Konjunktur erlahmt und die Bilanzen darauf reagieren."

      Händler begründeten die andauernde Talfahrt der Kurse mit Befürchtungen, es könnte zu einer neuerlichen Rezession in den USA kommen. Der kurz nach Börseneröffnung vom Supply Management Institut (ISM) veröffentlichte Service-Index fiel auf 53,1 Punkte von 57,2 Punkten im Vormonat und damit stärker als von Analysten mit 54,6 Zählern erwartet. Der Dienstleistungssektor umfasst mehr als zwei Drittel der US-Wirtschaft.

      In New York nehmen nach einer Reihe schwacher Konjunkturdaten in der vergangenen Woche die Stimmen derer zu, die die US-Wirtschaft in eine zweite Rezession binnen kurzer Zeit rutschen sehen. Dabei ist von einer "Double-Dip"-Rezession die Rede. Davon spricht man, wenn zwei Phasen schrumpfender Wirtschaftsleistung einer Volkswirtschaft durch eine lediglich kurze Erholungsphase unterbrochen werden. "Viele Leute denken, wir werden um eine Double-Dip-Rezession herumkommen, aber die Angst ist immer noch da", sagte Michelle Clayman, Chefinvestment-Officer bei New Amsterdam Partners. "Viele Privatinvestoren haben sich die Finger verbrannt und sind zornig und verwirrt. Es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis die Privatanleger wieder Vertrauen in den Markt haben."

      Finanzwerte standen kräftig unter Druck, nachdem die Investmentbank Lehman Brothers die Kursziele der Aktien von Citigroup <C.N> und J.P. Morgan <JPM.N> gesenkt und dies mit dem schlechten wirtschaftlichen Umfeld begründet hatte. Citigroup-Titel gaben rund 7,2 Prozent auf 28,65 Dollar nach, und die Aktien von J.P. Morgan verloren rund 6,3 Prozent auf 22,35 Dollar. Auf Sicht von zwölf Monaten hatten die Lehman-Analysten das Kursziel für Citigroup auf 43 Dollar von 55 Dollar und für J.P. Morgan auf 31 Dollar von 39 Dollar zurückgenommen. Die Kursverluste der beiden Aktien belasteten nach Händlerangaben die Standardwerte.

      Auch der Kurs des Dow-Wertes Procter & Gamble <PG.N> büßte 2,7 Prozent auf 87,44 Dollar ein, obwohl das Unternehmen ein über den Erwartungen liegendes Quartalsergebnis mitgeteilt hatte.

      Die Aktien des US-Netzwerkausrüsters Cisco Systems <CSCO.O> gaben rund 4,5 Prozent auf 11,36 Dollar nach und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Lehman Brothers hatte die Bewertung der Aktie auf "Equal Weight" von "Strong Buy" heruntergesetzt und dies mit der flauen Nachfrage in der Netzwerkausrüster-Branche begründet. Cisco will am Dienstag nach US-Börsenschluss seine Quartalszahlen vorlegen.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,4 Milliarden Aktien den Besitzer. 792 Werte legten zu, 2476 gaben nach und 153 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,34 Milliarden Aktien 974 im Plus, 2402 im Minus und 12 unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 20/32 auf 105-4/32. Sie rentierten mit 4,215 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 25/32 auf 103-1/32 bei einer Rendite von 5,171 Prozent.

      evs/mer
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 12:20:49
      Beitrag Nr. 521 ()


      Quelle: FAZ, 06.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 12:27:20
      Beitrag Nr. 522 ()
      Dem Dax drohen charttechnische Gefahren

      Kein Land ist weiter für den deutschen Aktienmarkt in Sicht. Im Gegenteil: Sollte sich die Kursschwäche noch etwas fortsetzen, droht beträchtlicher charttechnischer Schaden.

      Denn bei einem Fall des Dax unter 3.200 Punkte ist auch ein weiterer Rückfall in den Bereich um 2.500 Punkte nicht mehr völlig auszuschließen. Gemessen an dem am Dienstag zur Eröffnung markierten neuen Verlaufstief in diesem Jahr bei 3.235,38 Punkten ist der Dax am Dienstag bereits bedrohlich nahe an dieses Kursniveau herangerutscht.

      Aktuell hat er sich aber wieder berappelt und der Dax liegt gegen 10.20 Uhr sogar mit 0,38 Prozent bei 3.346,24 Punkten im Plus.

      Der Neue Markt befindet sich dagegen weiter im freien Fall. Der Nemax 50 bricht um 3,59 Prozent auf 470,95 Punkte ein. In den rasanten Kursschwankungen beim Dax kommt die Rückmeldung der Bullen unter den Börsianern zum Ausdruck. Denn mit aller Macht werden sie versuchen, dass der Dax tatsächlich noch weiter abrutscht.

      Sollte ihnen eine Kursstabilisierung gelingen, ginge von der damit verbundenen Ausbildung eines doppelten Boden ein positives Signal aus. Pessimisten blicken derzeit aber noch mit einer gewissen Skepsis auf diese Alternative.




      Anleihen spielen weiter Rettungsanker

      Die fallenden Aktienmärkte und die schwachen Konjunkturdaten spielen auch weiterhin den Rentenmärkten in die Arme. Wie schon zuletzt sind die Marktteilnehmer auch für die kommenden Tage konstruktiv für die weitere Entwicklung bei den Renditen gestimmt. Schließlich sei nicht mit einer schnellen Trendwende zu rechnen - weder bei den Aktien noch in Sachen Konjunktur.

      Vielmehr würde immer mehr das Thema Zinssenkung gespielt. Die Entwicklung zur Eröffnung am Dienstag scheint die Optimisten zu bestätigen: Gegen 9.25 Uhr gewinnt der Bund-Future 19 Basispunkte auf 110,97 Prozent.




      Euro in Asien zum Dollar schwächer

      Der Euro präsentiert sich am Dienstagmorgen schwächer gegenüber dem Dollar. Gegen 9.25 Uhr kostet ein Euro 0,9748 Dollar nach 0,9810 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,07 Yen nach 119,65 Yen. Dass sich der Dollar trotz der Kursverluste an der Wall Street weiter befestigen kann, begründen Händler damit, dass sich die Märkte nun auch wieder mehr auf die Probleme in Europa und Japan konzentrieren würden. Da es auch dort genügend Probleme gebe, lasse der Druck auf die US-Devise nach.




      Japanische Aktien von US-Konjunktursorgen belastet

      Die Schwäche bei Technologiewerten und Blue Chips belastete auch am Dienstag den Tokioter Aktienmarkt. Der Nikkei-225-Index verlor 2,1 Prozent auf 9.501 Yen; der Topix-Index fiel um 1,7 Prozent auf 939 Zähler zurück. Damit ist der Nikkei nicht mehr allzu weit vom 18-Jahrestief bei 9.421 Punkten entfernt, das er zuletzt im Februar erreicht hatte. Optimisten hoffen nun zwar, dass der Ausverkauf überwiegend abgeschlossen ist. Insbesondere Käufe institutioneller Adressen sollten nun einen weiteren Abstieg des Index aufhalten, hieß es. Doch es bleibt abzuwarten, ob sich diese Hoffnungen tatsächlich erfüllen.




      Aktien Hongkong mittags mit Verlusten

      Belastet durch die schwache Vorstellung am US-Aktienmarkt kommt es auch am Hongkonger Aktienmarkt am Dienstag in der ersten Sitzungshälfte zu Kursabschlägen. Der Hang-Seng-Index verliert bisher 1,8 Prozent auf 9.682,89 Punkte und ist damit ein Zehnmonatstief abgerutscht. Angeführt wird der Kursverfall von den Telekommunikations- und Technologietiteln wie China Mobile. Auch der Immobiliensektor steht gehörig unter Druck.




      Internationale Börsen ziehen auch Lateinamerika ins Minus

      Die schweren Verluste an den internationalen Börsen haben am Montag auch die lateinamerikanischen Märkte ins Minus gezogen. Am Aktienmarkt von Sao Paulo in Brasilien, dem größten des Subkontinents, fiel der Index Bovespa um 382,19 Zähler (3,88 Prozent) auf 9.469,84 Punkte. Auch die Landeswährung Real verlor wieder erheblich an Wert im Verhältnis zum Dollar. Die US-Währung schoss um 3,78 Prozent in die Höhe und kostete 3,17 Real.

      Auch Mexiko folgte den negativen Vorgaben der Leitbörse an der Wall Street. Der IPC büßte 110,23 Zähler (1,95 Prozent) ein und schloss bei 5.534,47 Punkten. In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires stürzte der Merval-Index 15,4 Zähler (4,31 Prozent) auf 342,03 Punkte ab. Für die Wirtschaft und die Gesellschaft bedeutender als der Aktienhandel mit nur 4,5 Millionen Dollar Umsatz war jedoch, dass die Landeswährung Peso stabil blieb. Ein Dollar kostete weiterhin 3,58 Pesos.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Wenig verändert zeigten sich die US-Aktien nach den zuvor schweren Verlusten am Montag im nachbörslichen Handel. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator stieg um 0,07 Prozent auf 857,64 Zähler.

      Die Aktien von Cephalon zeigten sich überraschend mit Abschlägen. Das Unternehmen hatte zuvor Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht, die über den Erwartungen des Marktes lagen. Die Titel fielen dennoch um vier Prozent auf 41,33 Dollar, nachdem sie in der regulären Sitzung bereits um rund vier Prozent gefallen waren.

      Die Aktien von First Horizon Pharmaceutical verloren nach einem 16-prozentigen Plus in der regulären Sitzung nachbörslich sieben Prozent. Das Unternehmen gab für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 0,05 Dollar bekannt und lag damit leicht über den Erwartungen der Analysten.

      Die Versicherungsgesellschaft Metlife überraschte dagegen den Markt mit einem Quartalsergebnis, das über den Voraussagen des Marktes lag. Allerdings rechnet das Unternehmen auf Grund der schwachen Aktienmärkte mit einem negativen Einfluss auf das Ergebnis des zweiten Halbjahres und reduzierte aus diesem Grund die Prognosen. Als Reaktion darauf gab der Aktienkurs im nachbörslichen Handel um zwei Prozent auf 25,05 Dollar nach.




      Wall Street schließt sehr schwach

      Mit einer sehr schwachen Tendenz sind die Aktien an Wall Street in die neue Woche gestartet. Grund war der unter den Erwartungen der Analysten ausgefallene ISM-Index des Nicht-Verarbeitenden Gewerbes, der im Juli mit 53,1 deutlich unter den Prognosen von 57 blieb. Dies belastete die ohnehin schon negative Stimmung, so ein Teilnehmer.

      Der Dow Jones reduzierte sich um 3,2 Prozent oder 270 Stellen und ging bei 8.044 Punkten aus dem Handel. Der S&P-500-Index gab um 3,4 Prozent auf 835 Punkte nach. Der Nasdaq Composite verbuchte einen Abschlag von 3,4 Prozent auf 1.206 Zähler.

      Es gebe derzeit einfach zu viele Risiken für die Anleger, um sich am Markt zu engagieren, erklärte ein Teilnehmer am Montag den Verlauf. Neben den Gefahren einer weiteren Abschwächung der US-Konjunktur sei dies auch die Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung der Unternehmensergebnisse.

      Im Blickpunkt standen vor der Bekanntgabe ihrer Quartalszahlen am Dienstag Cisco Systems. Die Aktien gaben um 4,5 Prozent auf 11,36 Dollar nach und fielen damit wieder in die Nähe ihres Tiefs vom 27. September bei 11,04 Dollar. Die Analysten von Lehman Brothers hatten die Titel auf “Equal Weight“ nach “Strong Buy“ heruntergestuft. Begründet wurde der Schritt mit dem anhaltend schwachen makroökonomischen Umfeld.

      Procter & Gamble verloren trotz Quartalszahlen, die über den Erwartungen des Marktes gelegen hatten, 2,7 Prozent auf 87,44 Dollar. Das Minus wurde von Teilnehmern mit dem schwachen Ausblick für das im Dezember endende Quartal begründet.

      m Blickpunkt standen auch die Finanzwerte. So verloren Citigroup 7,2 Prozent auf 28,65 Dollar, während J.P. Morgan um 6,3 Prozent auf 22,35 Dollar nachgaben. Die Analysten von Lehman Brothers hatten die beiden Werte im Zuge der Einführung eines neues Rating-Systems mit nur noch drei Einstufungen auf “Equal-Weight“ nach “Strong Buy“ heruntergenommen.

      Zur Begründung verwies Lehman Brothers auf das weiterhin schwache Umfeld der Aktienmärkte sowie das gesunkene Verbrauchervertrauen, was sich auf das Kreditkartengeschäft negativ auswirken könnte.

      Walt Disney gaben um 6,8 Prozent auf 14,27 Dollar nach. Die Rating-Agentur Standard & Poor`s hat die Kreditwürdigkeit des Unternehmens hinsichtlich einer möglichen Herabstufung unter Beobachtung gestellt.

      Zu den wenigen Gewinnern gehörten Philip Morris, die sich um 5,1 Prozent auf 47,50 Dollar verbesserten und von einer insgesamt positiven Stimmung für diesen Sektor profitierten. Zudem habe das Unternehmen einen sehr wichtigen Prozess in Kalifornien für sich entscheiden können, erklärte ein Teilnehmer.


      Die Aktien von R.J. Reynolds Tobacco erhöhten sich um 2,8 Prozent auf 56,14 Dollar. Pepsi fielen um 4,7 Prozent auf 40,94 Dollar, nachdem die Analysten von Thomas Weisel ihr Rating reduziert hatten. Die Bewertung der Titel sei weiterhin zu hoch, hieß es zur Begründung.




      US-Anleihen schließen nach schwachen US-Daten gut behauptet

      Mit gut behaupteter Tendenz haben sich die Notierungen der US-Staatsanleihen am Montag im späten Handel in New York gezeigt. Eine Kombination aus der sehr schwachen Entwicklung der Kurse an Wall Street sowie den schlechter als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten hätte den Anleihemarkt zu Wochenbeginn beflügelt, erklärte ein Teilnehmer.

      Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 2/32 auf 104-18/32. Die Rendite fiel von 4,290 Prozent auf 4,284 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond erhöhte sich um 5/32 auf 102-16/32 und rentierte mit 5,205 Prozent, nach 5,213 Prozent am Freitag

      “Die unter den Prognosen liegenden Konjunkturdaten und die sehr schwache Tendenz an den Aktienmärkten waren die beiden Faktoren, die sich positiv auf den Anleihemarkt auswirkten“, sagte Ifty Islam von der Deutschen Bank. Der ISM-Index des Nicht-Verarbeitenden Gewerbes im Juli war mit 53,1 unter den Erwartungen der Analysten von 57 ausgefallen.

      Zudem verstärkten sich bei den Anlegern die Befürchtungen hinsichtlich einer weitere Zinssenkung durch die US-Notenbank in diesem Jahr. Die Anleger sehen die Anleihen derzeit vor dem Hintergrund eines möglichen `Double Dip` der US-Konjunktur als eine gute Kaufgelegenheit, erklärte Colin Lunderen, Analyst bei American Express Asset Mangement Group.


      Quelle: FAZ, 06.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 12:32:15
      Beitrag Nr. 523 ()
      Zitterpartie beim Dax


      Erholung nach dem Paukenschlag


      Manchmal steckt in der Börse alles, was ein guter Thriller braucht: tief reichende Verluste, Angst vor der Zukunft, Existenzsorgen - und dann plötzlich die beruhigende Kehrtwende ins Plus. Das alles bot am Dienstag nach Handelsstart die Frankfurter Börse, und zwar innerhalb von nur einer Stunde. Wer bei einer solchen Achterbahnfahrt noch Geld verdienen möchte, braucht starke Nerven.

      Der Deutsche Aktienindex Dax begann den Tag mit einem Paukenschlag: Er rutschte direkt nach der Eröffnung des Handels auf den tiefsten seit April 1997 gemessenen Stand bei 3.235,38 Punkten.

      Der Blue-Chip-Index des Neuen Marktes, der Nemax 50 fiel auf 464 Zähler, dem tiefsten Stand seit Bestehen des Index. Um 11.27 Uhr hat der Dax jedoch deutlich ins Plus gedreht: Mit 3418 Punkten liegt er 2,6 Prozent über dem Vortagesschlusskurs. Der Nemax 50 hingegen tendiert bei 473 Punkten weiter im roten Bereich.



      Zitterpartie des Dax

      Durch seinen Kursverfall war der Dax der charttechnisch wichtigen 3.200-Punkte-Marke bedrohlich nahe gekommen. Sollte der Index unter diesen Stand rutschen, ist ein weiterer Einbruch in den Bereich um 2.500 Punkte nicht mehr auszuschließen, warnen Charttechniker. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Börse einen solchen Absturz erlebt und damit auch die Konjunktur in die Tiefe reißt, wurde zuletzt immer größer.

      Nach der schnellen Erholung aber könnte die Gefahr zumindest vorerst gebannt sein. Stabilisiert sich der Dax im Plus, würde das die Hoffnung auf einen doppelten Boden nähren. Der Tag wird so zu einer Zitterpartie: Wie sich der Index entwickelt, kann über die weitere Entwicklung der Börse mit entscheiden.



      US-Vorgaben belasten die Börsen weltweit

      Händler machten die schlechten Vorgaben aus den USA für den frühen Kurssturz verantwortlich. Dort hatten die Börsen am Montag mehr als drei Prozent nachgegeben und ihre Verluste nach Handelsschluss in Frankfurt noch deutlich ausgeweitet. Darunter litten die Börsen weltweit: Die lateinamerikanischen Aktien gaben nach, ebenso die asiatischen - mit der Eröffnung des Handels in Deutschland erwischte es auch den Dax.

      Es gibt nur wenige Anzeichen dafür, dass sich die Stimmung an den richtungsweisenden US-Börsen künftig aufhellen könnte.

      Marktbeobachter nannten am Dienstag einen deutlichen Anstieg der S&P-500-Futures als Indiz für einen Stimmungswechsel und mögliche Ursache für den plötzlichen Umschwung des Dax.

      Die Konjunktursorgen im Hintergrund bleiben jedoch bestehen. Jetzt hat auch der Internationale Währungsfonds IWF seine Wachstumsprognosen für 2003 für die USA nach unten korrigiert. Der Fonds schließt eine weitere Senkung nicht aus.




      Technologie- und Finanzaktien brechen ein

      Unter massivem Druck stehen in Frankfurt vor allem Technologie- und Finanztitel. Epcos fallen zwischenzeitlich um mehr als neun Prozent. Allianz verlieren rund vier Prozent. Die Aktien von Fresenius Medical Care, ohnehin seit Tagen im Sinkflug, rutschen in der Spitze um weitere acht Prozent auf ein Rekordtief von 25,00 Euro.

      Die Auto-Aktien hingegen gewinnen. BMW steigen um mehr als zwei Prozent, DaimlerChrysler und Volkswagen legen jeweils fast zwei Prozent zu.

      Bleibt die Aussicht, dass die Zitterpartie an der Börse noch eine Weile anhalten dürfte. So mancher Händler und Anleger hätte es wohl lieber weniger spannend.


      Quelle: FAZ, 06.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 16:09:30
      Beitrag Nr. 524 ()
      S&P-Aktie der Woche


      Commerce Bank-Aktie besticht durch Wachstumspotenzial
      Von Evan Momios, S&P-Bankanalyst


      Commerce Bank lässt Bullen hoffen




      Das Wachstum der Commerce Bank ist erstaunlich. In den letzten fünf Jahren haben das verwaltete Vermögen, die Einlagen und der Umsatz der in South New Jersey beheimateten Regionalbank im Jahresdurchschnitt um über 30 Prozent zugelegt - und das in einer Branche, in der einstelliges Wachstum die Norm darstellt.

      Wir beim Finanzdienstleister Standard & Poor`s (S&P) schätzen, dass die Commerce Bank eine Wachstumsrate von etwa 20 Prozent aufrechterhalten und den Wert ihres verwalteten Vermögens in ungefähr vier Jahren verdoppeln kann. Außerdem bewerten wir die Aktie angesichts der bisherigen Leistungen der Bank und ihres prognostizierten Wachstums als sehr attraktiv.

      S&P hat die Commerce Bank erst kürzlich mit seinem höchsten Investmentranking von fünf Sternen (klarer Kauf) versehen und erklärt den Wert zur aktuellen Aktie der Woche.



      Aktie im schwierigen Börsenjahr 2002 im Plus

      In den vergangenen Monaten wurden die Aktien kleiner und mittlerer Banken analog zum Gesamtmarkt und zu den Aktien größerer Finanzinstitute gehandelt, wofür hauptsächlich Schlagzeilen über eine Reihe von Unternehmensskandalen verantwortlich waren.

      Dennoch konnte die Aktie der Commerce Bank im Jahr 2002 bisher über 15 Prozent zulegen und den breiteren Markt damit erheblich übertreffen. Allerdings liegt der Kurs noch etwa zehn Prozent unter seinem 52-Wochen-Höchststand von Anfang Mai.

      Wir glauben, dass dieser Rückgang eine Gelegenheit bietet, zu einem akzeptablen Kurs in eine hochwertige und rasch wachsende Retail-Bank zu investieren.

      Das Geschäftsmodell der Commerce Bank sieht in bequemen und sachkundigen Service das Hauptmittel, um Inhaber kostengünstiger Sparkonten zu werben und zu Stammkunden zu machen. Diese für die Bank kostengünstigen Konten tragen maßgeblich zur Erhöhung von Umsatz und Gewinn bei.

      Im Jahr 2001 kamen 67 Prozent des Gesamtumsatzes aus dem Zinssatz-Management und 14 Prozent aus dem Bereich der Kontoführungsgebühren. Die Kosten für den Mittelzufluss der Commerce Bank gehören zu den niedrigsten der Branche. In den vergangenen fünf Jahren meldete sie Kontenzuwachszahlen (ohne Filialneueröffnungen), die beträchtlich über dem Branchendurchschnitt lagen.



      New York als lukrativer Zielmarkt

      Die Wachstumsstrategie der Bank beruht in erster Linie auf der Eröffnung neuer Filialen. Langfristig strebt die Commerce Bank rund 160 Niederlassungen im New Yorker Gebiet an, davon 100 in Manhattan. Laut der Federal Deposit Insurance Corporation ist der erweiterte New Yorker Großstadtbereich der mit Abstand größte Sparkontenmarkt der Nation, dessen Umfang sich am 30. Juni 2001 auf etwa 564,5 Milliarden Dollar belief.

      Wir schätzen, dass die Commerce Bank weniger als vier Jahre brauchen dürfte, um ihre Spareinlagen zu verdoppeln, und damit einen Konten-Marktanteil von vier bis fünf Prozent im städtischen New York zu erreichen. Selbst wenn andere Märkte stagnieren.

      Natürlich ist die Commerce Bank nicht das einzige derartige Unternehmen in New York City oder in Manhattan. Außerdem besteht immer die Möglichkeit, dass eine Börsenerholung zum Abfluss der Spareinlagen aus Banken führt, während sich die Kontokosten durch gestiegene kurzfristige Zinsraten erhöhen. Wir glauben, jedoch, dass die Commerce Bank gut positioniert ist, um ihren Marktanteil zu erhöhen. Außerdem bekräftigen die Anfangsergebnisse Ihrer Geschäftstätigkeit in Manhattan unsere Zuversicht.

      Zwar dürften sowohl der Aktienmarkt als auch die kurzfristigen Zinsraten in einem Jahr angezogen haben, doch sind wir nicht der Meinung, dass sich eine solche Situation nennenswert auf die Wachstumsaussichten der Bank auswirken würde.

      Vielmehr glauben wir, dass die Kontoinhaber der Commerce Bank aus Gründen des guten Services und der Bequemlichkeit - und nicht wegen der Zinsraten - den Vorzug geben. Seit der Gründung der Commerce Bank im Jahr 1973 konnte die Bank über verschiedene Zinsniveaus und Marktumfeldern hinweg stets ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen.




      Managementziele sind realistisch

      Im Lauf der kommenden fünf Jahre zielt das Management auf ein 20-prozentiges jährliches Wachstum der Spareinlagen, ein 25-prozentiges Umsatzwachstum und ein 15 bis 20-prozentiges Gewinnwachstum je Aktie ab. In den vergangenen fünf Jahren hat die Commerce Bank Wachstumsraten von 31 (Spareinlagen), 33 (Umsatz) bzw. 22 (Gewinn je Aktie) Prozent erreicht.

      Wir halten die Managementziele nach den bisherigen Leistungen des Unternehmens für realistisch und sind nach den ersten Ergebnissen in Manhattan vom New Yorker Marktpotenzial der Bank überzeugt.

      Unlängst haben wir unsere 2002er Gewinnschätzung je Aktie von 1,96 auf zwei Dollar erhöht und für 2003 eine Gewinnschätzung je Aktie von 2,42 Dollar festgelegt.

      Vor kurzem wurde die Aktie auf der Grundlage unserer 2002er Gewinnschätzung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22 gehandelt, was ihrem Fünfjahresdurchschnitt entspricht, doch unter ihrem Zweijahresdurchschnitt von 24 liegt.

      Regionalbanken verfügen traditionell über ein KGV von zwölf bis 15, während sich die Wachstumsschätzungen des Gewinns je Aktie zwischen acht und zehn Prozent bewegen. Ähnliche Regionalbanken werden derzeit im Durchschnitt mit einem dynamischen KGV von 1,4 (auf der Basis der prognostizierten Wachstumsrate für die kommenden fünf Jahre) gehandelt, verglichen mit einem dynamischen KGV der Commerce Bank von 1,1.




      Prognostizierter Kursgewinn liegt bei 20 Prozent

      Wir meinen, dass die Expansion des Unternehmens in New York zu angenehmen Überraschungen hinsichtlich des Gewinns je Aktie und zu einer Verbesserung ihrer Kennzahlen führen könnte.

      Auf der Basis der prognostizierten Fünfjahreswachstumsrate von 20 Prozent, dem historischen Durchschnitt des Kurs-Gewinn-Verhältnisses und unserer 2002er und 2003er Gewinnschätzungen je Aktie setzten wir ein Zwölfmonatskursziel von 54 bis 56 Dollar, was einer Erhöhung von mehr als 20 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht.

      Quelle: FAZ, 06.08.02



      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf der Commerce Bank an der New Yorker Börse in den vergangenen fünf Jahren.





      -------
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 16:13:37
      Beitrag Nr. 525 ()
      Biotechnologie

      Morphosys meldet höheren Verlust


      Das Biotechnologieunternehmen Morphosys hat seinen Verlust im ersten Halbjahr 2002 mehr als verdreifacht, lag damit aber immer noch etwas besser als von den Analysten erwartet.

      In den ersten sechs Monaten habe sich der Fehlbetrag auf 8,4 (Vorjahr: 2,3) Millionen Euro ausgeweitet, teilte das im Nemax50-Index des Neuen Marktes gelistete Unternehmen am Dienstag mit.

      Der Umsatz fiel den Angaben zufolge im zweiten Quartal auf 4,6 Millionen Euro von 5,2 Millionen Euro im Vorjahresquartal, legte im ersten Halbjahr aber auf 8,7 (7,9) Millionen Euro zu. Die liquiden Mittel bezifferte Morphosys mit 28,2 Millionen Euro. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Halbjahresverlust von 8,6 Millionen Euro und einem Umsatz von 8,24 Millionen Euro gerechnet.




      Problem: Liquidität

      Nach Einschätzung von Thomas Hoeger von der DZ Bank liegen die Zahlen für das erste Halbjahr von Morphosys innerhalb der Erwartungen. Allerdings nehme die Sorge um die Liquidität zu. Am 30. Juni seien die Barmittel und die barähnlichen Positionen auf 28,2 Millionen Euro von 35,2 Millionen Ende März zurückgegangen. Mit einer Burn-Rate von sechs bis sieben Millionen Euro im Quartal habe die Cash-Position einen kritischen Wert erreicht.



      Quelle: FAZ, 06.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 16:16:24
      Beitrag Nr. 526 ()
      Biotechnologie


      Qiagen verdient weniger



      Das niederländische Biotechunternehmen Qiagen hat im zweiten Quartal 2002 angesichts von Ausgabenkürzungen bei den Industriekunden in der US-Pharmabranche weniger verdient als ein Jahr zuvor, lag mit seinen Zahlen aber im Rahmen der Analystenerwartungen.

      Der Gewinn je Aktie sei bereinigt um Einmalkosten für den Kauf der GenoVision AS und um ein außerordentliches Finanzergebnis im Vergleichsquartal auf fünf Cent gesunken von sieben Cent im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen mit.

      Analysten hatten im Durchschnitt mit diesem Ergebnis gerechnet. Der Quartalsumsatz stieg dagegen nach Unternehmensangaben um zehn Prozent auf 72,7 Millionen Dollar. Analysten hatten im Schnitt 73,10 Millionen Dollar erwartet.




      Negativtrend - ein bis zwei Quartale?

      Einen Ausblick für das Gesamtjahr 2002 legte Qiagen nicht vor. Das Unternehmen hatte bereits Anfang Juli seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich nach unten geschraubt und dies mit einem negativen Trend bei den Forschungsausgaben in der US-Pharmabranche begründet.

      Demnach erwartet das Unternehmen für 2002 nur noch einen Gewinn je Aktie von 23 bis 25 Cent statt den zuvor in Aussicht gestellten 38 Cent.

      Qiagen-Chef Colpan hatte von einem temporären Effekt gesprochen, der vielleicht ein bis zwei Quartale anhalten könne.

      Qiagen ist spezialisiert auf die Aufreinigung von Nukleinsäuren und Weltmarktführer in diesem Bereich. Nukleinsäuren kommen in jeder lebenden Zelle vor und sind Träger der Erbsubstanz. Für die Analyse von genetischen Funktionen brauchen Forscher Nukleinsäuren in ausreichender Menge und in bestimmter Qualität.


      Quelle: FAZ, 06.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 16:34:39
      Beitrag Nr. 527 ()
      An der Börse in London versagen die Defensivkräfte


      Der britische Aktienmarkt hat seine vielgepriesenen defensiven Qualitäten verloren.

      Derzeit notiert er mehr als 10 Prozent unter dem vorherigen Langzeittief vom 21. September 2001. Damit ist der Leitindex FTSE 100 tiefer gefallen als der Dax.

      Gegenüber dem europaweiten FTSE-Eurotop-300 oder dem amerikanischen S&P 500 hat der FTSE 100 seit dem vergangenen September, als der Welt der Terrorschock in den Knochen saß, ähnlich eingebüßt.

      In diesen Tagen nützt es offenbar nicht mehr, wenn schwere Werte aus der Öl- und Pharmabranche den Markt bestimmen. Auch die in der ersten Jahreshälfte noch zu spürenden Kursgewinne der Tabakaktien sind verpufft.

      Dagegen belastet die Unternehmenstitel jetzt die ausgeprägte Präsenz von Versicherungsgesellschaften, die stark in Aktien investiert sind.

      Die Aufsichtsbehörde FSA hat bereits die Vorschriften gelockert, in welchem Maße die Verbindlichkeiten durch den Wert der Aktienanlagen gedeckt werden müssen. Damit sind die Versicherer nicht reihenweise zu Aktienverkäufen gezwungen. Doch die Gerüchte verstummen nicht, daß es bei einigen Wackelkandidaten schon zu Zwangsverkäufen kam.

      Auch als solide geltende Unternehmen weisen auf ihre Schmerzgrenzen hin. Die zum Lloyds TSB-Konzern gehörende Versicherung Scottish Widows braucht nach den Angaben der Muttergesellschaft einen Kapitaleinschuß, wenn der FTSE 100 unter 3500 Punkte fällt. Vom aktuellen Niveau bei 3996 Punkten ist das nicht mehr weit entfernt.
      Am 24. Juli notierte der Index bei 3777 Punkten.D

      Die britische Volkswirtschaft ist für die Börsianer derzeit nicht die Stütze, die sie sich wünschen würden. Der Ausstoß des verarbeitenden Gewerbes fiel im Juni, in dem allerdings auch die Feiern zum Thronjubiläum stattfanden, so scharf wie seit 33 Jahren nicht mehr.

      Seit Januar liegt die Industrieproduktion damit um 8,3 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

      Der Dienstleistungsbereich dagegen steht noch besser dar. Doch auch hier haben sich Schwächezeichen eingestellt. Das Wachstum der Hauspreise läßt zwar nach, ist aber noch erheblich: Im Juli gab es nach Angaben der Bausparkasse Halifax gegenüber dem Vormonat erneut ein Plus von fast 2 Prozent; die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt mehr als 20,8 Prozent,

      Die Bank von England, die die Leitzinsen seit November 2001 auf dem tiefsten Stand seit 38 Jahre hält, bringt das in ein Dilemma. Um eine Immobilienblase zu verhindern, müßte sie die Zinsen erhöhen. Doch bei der aktuellen Schwäche der Finanzmärkte und des verarbeitenden Gewerbes ist das aus gesamtwirtschaftlicher Sicht nicht zu verantworten.

      Die Inflationsrate hat zuletzt fast die Untergrenze von 1,5 Prozent erreicht, von der an die Bank von England die 1 Prozentpunkt betragende Abweichung vom Inflationsziel gegenüber dem Finanzminister in einem Brief erläutern müßte. Diesen Gesichtsverlust werden die Währungshüter nach Möglichkeit vermeiden wollen.

      Daher rechnen die Finanzmärkte damit, daß die Leitzinsen noch eine Weile auf dem niedrigen Stand von 4 Prozent bleiben werden.

      Die Spekulationen auf einen baldigen Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Währungsunion werden weniger. Einige Analysten sehen einen Beitritt als Belastungsfaktor für britische Aktien. Sie erwarten, daß die britischen Fonds ihre Portfolios stärker auf den Kontinent ausbreiten würden.

      Nach der jüngsten Umfrage von Mori im Auftrag von Schroder Salomon Smith Barney ist die Mehrheit der Euro-Gegner im Juli wieder auf 55 Prozent gewachsen. Chef-Volkswirt Michael Saunders schätzt die Wahrscheinlichkeit auf einen Beitritt vor der nächsten Unterhauswahl in den Jahren 2005 oder 2006 auf eins zu drei.

      Quelle: FAZ, 06.08.02
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      schrieb am 06.08.02 16:40:09
      Beitrag Nr. 528 ()
      Debakel um Billig-Aktien bringt Hongkongs Börse in Verruf

      Streit um Delisting wird zum Politikum / Börse zieht Vorschläge nach Panikverkäufen vorerst zurück

      Die Börse Hongkong hat die Vorschläge zurückgezogen, Billig-Aktien vom Handel auszuschließen (Delisting). Das Debakel um die "Penny Stocks" - oder Cent-Aktien - aber entwickelt sich zum Politikum.

      Am Donnerstag vor einer Woche waren Pläne bekanntgeworden, daß der Betreiber der Börse, die Hongkong Exchanges and Clearing Ltd. (HKEx), Cent-Aktien vom Börsenhandel ausschließen wolle. Papiere, die länger als 30 Tage unter 50 Hongkong-Cent notieren, sollten aus dem Handel genommen werden. Daraufhin war es zu heftigen Kurseinbrüchen gekommen.

      Anleger flohen aus den Cent-Aktien; der Markt der Billig-Papiere büßte innerhalb weniger Stunden rund 10 Milliarden Hongkong-Dollar (1,3 Milliarden Euro) ein. Einzelne Aktien verloren 90 Prozent. Nach einer Erhebung der Börsenaufsicht notieren fast 73 Prozent der Papiere unterhalb 20 amerikanischen Cent. Nachdem die Regierung angesichts der Panikverkäufe am Sonntag interveniert hatte, wurden die Pläne aufgehoben, und die Werte zogen wieder an.

      Inzwischen hat Hongkongs Finanzminister Anthony Leung eine Untersuchungskommission für die Vorfälle eingesetzt. Hongkongs Verwaltungschef Tung Chee-hwa versprach unter dem Druck protestierender Kleinanleger, solche Abläufe würden sich nicht wiederholen. Der Vorstandsvorsitzende der HKEx, Kwong Ki-chi, entschuldigte sich bei den Börsianern.

      Die Börse will nun im Oktober überarbeitete Vorschläge zur Säuberung vorlegen. Marktteilnehmer sollen dann sechs Wochen über die Pläne debattieren können. Insgesamt werden HKEx drei Vorwürfe gemacht: Die geplanten Regelungen nicht mit der Regierung abgestimmt zu haben, sie mitten in einer Abwärtsbewegung des Marktes einführen zu wollen und die Grenze mit 50 Cent zu niedrig angesetzt zu haben.

      Einige Kritiker gehen darüber hinaus: Sie werfen HKEx vor, den Plan nur zu verfolgen, um Kosten zu sparen: Die Gebühren berechnen sich gemäß des gehandelten Wertes - und liegen bei den Pfennig-Aktien weit unter denen großer Werte. Verwaltungskosten indes entstehen der Börse auch mit den Kleinstaktien.

      Die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtet derweil, daß sich am Abend der Veröffentlichung führende Aktienhändler getroffen hätten, um einen gemeinsamen Verkauf der Cent-Aktien zu vereinbaren. Auf diese Weise sollte im Markt Panik erzeugt werden, aufgrund derer die Vorschläge dann gekippt werden sollten.


      Quelle: FAZ, 06.08.02
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      schrieb am 06.08.02 16:58:25
      Beitrag Nr. 529 ()
      Citibank: Aktienfonds gefragt

      "Das Investmentfondsgeschäft der Citibank hat sich besser als der Gesamtmarkt entwickelt." Das hat Christine Licci, Vorstandsvorsitzende der Citibank Privatkunden AG, vor Journalisten in Frankfurt anläßlich der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2002 gesagt.

      Bei dem Institut sei der Trend in wesentlichen Bereichen sogar gegenläufig zum von der Aktienkrise gebeutelten Markt für Publikumsfonds verlaufen.

      So sei in den ersten sechs Monaten das von der Bank in Publikumsfonds verwaltete Vermögen um 3,4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gestiegen. Der Nettomittelzufluß habe um knapp 40 Prozent auf 314 Millionen Euro zugenommen.

      Die im BVI Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften organisierte Fondsbranche habe dagegen einen Rückgang des verwalteten Vermögens um 2,9 Prozent auf 405,5 Milliarden Euro verzeichnet.

      Der Renner im ersten Halbjahr bei der Citibank waren Aktienfonds. Sie stellten den Angaben zufolge gut 37 Prozent des Brutto-Neugeschäfts. Auf dem zweiten Platz rangierten Geldmarktfonds (23 Prozent). Den dritten Platz nahmen die Rentenfonds ein. Erst auf dem vierten Platz lagen die Offenen Immobilienfonds.


      Quelle: FAZ, 06.08.02
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      schrieb am 06.08.02 17:02:40
      Beitrag Nr. 530 ()
      Fiat-Swaps auf Risikoniveau

      Anleger und Ratingagenturen sorgen sich um Kreditwürdigkeit

      Drei Quartale in Folge rote Zahlen und vor 2004 keine Erholung in Sicht: der italienische Automobilhersteller Fiat ist in einen Abwärtsstrudel geraten.

      Investoren sichern sich bereits gegen eine weitere Herabstufung der Bonitätseinstufung durch die Ratingagenturen ab. Die Rendite der Fiat-Anleihen und die Kosten für eine Absicherung gegen einen Zahlungsausfall sind auf das Niveau von Junk-Bonds gestiegen. "Das Unternehmen befindet sich in einer sehr schlechten finanziellen Lage", sagte Hans Grundeken, Vermögensverwalter bei Kempen Capital Management in Amsterdam.

      "Wenn die Bewertung auf Junk abrutscht, wird eine Refinanzierung sehr schwierig werden. "Das Unternehmen wird von den Ratingagenturen bereits mit der niedrigsten Note im Segment "Investmentgrade" bewertet. Bei weiteren Herabstufungen droht das Abrutschen in den Bereich der hochriskanten Anleihen ("High Yield").

      Fiat geht nicht davon aus, daß der Absatz vor dem Jahr 2004 anziehen wird. Im Juni setzte Moody`s die Anleihen von Fiat, die einen Nominalwert von 13,2 Milliarden Euro haben, auf "Baa3" mit negativem Ausblick herab.

      Dreijährige Kreditausfallswaps für Fiat-Anleihen, die im Falle von Zahlungsausfällen als Absicherung dienen, sind nach Angaben von Dresdner Kleinwort Wasserstein auf Rekordniveau bei 12 Prozent geschnellt. Das entspricht einem Sprung von rund 2 Prozentpunkten in dieser Woche, nach 1,5 Prozent im Januar.

      Die Rendite für Fiats 6,75-Prozent-Anleihe im Volumen von 1,3 Milliarden Euro mit Fälligkeit im Jahr 2011 ist den Preisen von Schroder Salomon Smith Barney zufolge auf 10,91 Prozent gestiegen. Das entspricht der Entwicklung des Index für hochverzinsliche Anleihen von J.P. Morgan Chase & Co.

      In den vergangenen Monaten hat Fiat versucht, seine Kreditwürdigkeit zu verbessern. "Wir sind entschlossen, eine strikte Strategie zur Schuldensenkung zu verfolgen", sagte Gabriele Galateri, einer der beiden Fiat-Vorstandschefs.

      Im Juli nahm das Unternehmen durch dreijährige Kredite 3 Milliarden Euro zur Refinanzierung von Schulden auf. Auch erzielt das Unternehmen Einnahmen durch den Verkauf von Zulieferer-Töchtern wie Teksid und durch den Verkauf der noch verbleibenden Anteile an Magneti Marelli sowie des Industrieroboter-Unternehmens Comau.

      Quelle: FAZ, 06.08.02
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      schrieb am 06.08.02 17:13:39
      Beitrag Nr. 531 ()
      Übernahme im Wertpapierhandel

      Weltgrößter Broker setzt auf Elektronik und Staatsanleihen

      Die britische Icap plc. übernimmt einen Großteil des amerikanischen Brokers Brokertec. Icap kauft für 240 Millionen Dollar in Bargeld und eigenen Aktien das Brokertec-Geschäft.

      Ausgenommen sind der Handel- und Abwicklungsbereich von Terminkontrakten.

      Icap ist der weltgrößte Broker festverzinslicher Wertpapiere und Derivate im Bankenhandel. Nach Unternehmensangaben wird Icap zunächst 86,5 Millionen Dollar zahlen. Die für später vereinbarte Zahlung von 86,5 Millionen Dollar hängt von den Erträgen Brokertecs in den kommenden 12 Monaten ab.

      Das britische Unternehmen wird mit der Übernahme seine Fähigkeit des Handels über elektronische Plattformen wesentlich aufbauen.

      Brokertec handelt am Tag ein Geschäftsvolumen von 140 Milliarden Dollar über seine elektronische Plattform. Das ist ein Vielfaches des elektronischen Umsatzes von Icap.

      Das britische Unternehmen erzielt täglich zwar einen Umsatz von 300 Milliarden Dollar, schafft dieses Volumen aber vor allem durch den Einsatz vieler Mitarbeiter, die am Telefon für ihre Kunden Geschäftspartner vermitteln.

      Durch die Übernahme verschafft sich Icap zudem einen höheren Marktanteil im Handel mit amerikanischen Regierungsanleihen. Dieser wird nach Icap-Angaben von 10 auf 40 Prozent steigen. Damit wäre Icap Nummer zwei nach Cantor Fitzgerald LP`s ESpeed Inc.

      Brokertec gehört den 14 größten Banken an der Wall Street, die mit Anleihen handeln. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr bei einem Umsatz von 44 Millionen Dollar einen Vorsteuergewinn von 4,1 Millionen Dollar erzielt.

      In den Vereinigten Staaten war das Unternehmen zuletzt in die Kritik geraten, weil ihm die amerikanische Regierung wettbewerbswidriges Verhalten vorgeworfen hatte. Die Aktie von Icap reagierte auf die Übernahmemeldung mit einem Kursverlust von einem Prozent leicht negativ.

      Quelle: FAZ, 06.08.02
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      schrieb am 06.08.02 17:39:32
      Beitrag Nr. 532 ()
      Wer hat Angst vorm „Double Dip“?

      Die Angst vor dem „Double Dip“ geht um. In den vergangenen Monaten eine eher akademische Diskussion, erhält die Furcht vor einer zweiten Rezession in den USA mittlerweile ein immer mehr greifbares Fundament.

      Das liegt zum einen an den revidierten Wachstumszahlen in den USA. Denn fest steht mittlerweile: Im Jahr 2001 erlebte die US-Wirtschaft eine Rezession, die durch mindestens zwei aufeinander folgende Quartale mit rückläufigem Wachstum definiert ist.

      Zum anderen ist auch die Hoffnung auf einen schnellen Aufschwung passé. Das erste Quartal 2002 in den USA brachte nicht 6,1 Prozent, sondern „nur“ fünf Prozent Wachstum, wie die US-Statistikämter korrigierten. „Nur“ deshalb, weil im darauffolgenden zweiten Quartal der Wirtschaftsoutput gerade mal 1,1 Prozent betrug.

      So volatil zeigt sich kein stabiler Konjunkturaufschwung. Und die Aktienmärkte scheinen eine zweite Rezession schon vorwegzunehmen, anders sind die Kursabschläge kaum zu erklären. „Und diese Vorwegnahme eines Double Dip könnte sich als selbst erfüllend erweisen“, so Ed Yardeni, Chefstratege bei Prudential Financial.




      US-Verbraucher haben weniger Geld

      Das psychologische Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiung ist der eine Aspekt. Der andere liegt in den Kursverlusten selbst. Das US-BIP speist sich zu 70 Prozent aus der Nachfrage der Privatkonsumenten, und wenn deren Aktienportfolio einbricht, wird auch die Nachfrage sinken. Und fällt die Nachfrage, sinken die Neuinvestitionen und das Jobangebot. Ein Teufelskreislauf.




      Grassierende Prognoseunsicherheit

      Ob es zu einer zweiten US-Rezession kommt, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Die Meinungen gehen stark auseinander; die Urteile der Fachleute sind mit einer Portion Skepsis zu genießen. Kein Marktstratege konnte sich im letzten Jahr mit Ruhm bekleckern. Die Bodenbildung der Aktienmärkte lässt weiter auf sich warten, obwohl sie schon im vergangenen Jahr beschworen wurde.


      Der Konjunkturaufschwung hängt ebenfalls noch fest in den Startlöchern, obwohl der Beginn immer wieder verbal eingeleitet wird. Wir erleben eine Phase größter Prognoseunsicherheit, ein Tatbestand, der sich durch die starke Volatilität an den Aktienmärkten manifestiert.



      Deflation: Die japanische Krankheit auf dem Weg nach Westen?

      Trotz alledem ist eine Spekulation über die Zukunft nicht nur erlaubt, sondern auch erhellend. Denn die Krisenszenarien sind erschreckend, die systemischen Fallstricke gefährlich. Stichwort Deflation, was einen Zustand fallender Preise beschreibt, in dem die Nachfrage in Erwartung immer weiter fallender Preise rückläufig ist.

      Japan erlebt dieses Problem hautnah seit nunmehr zehn Jahren. Hintergrund waren eine wirtschaftliche Blase, mit überteuerten Immobilienpreisen, die, als Bankensicherheit fungierend, den gesamten japanischen Finanzmarkt marodierten.

      Auch in den USA und Europa sind die Bankentitel unter Druck geraten, nicht zuletzt aufgrund fauler Kredite. Zudem sind Banken derzeit unwillig, weitere Kredite zu vergeben - zuviel Angst hat man vor der Pleite des Kreditnehmers. Und eine Finanzierung an den Aktienmärkten ist derzeit kaum denkbar - der IPO-Markt ist eingebrochen. Wie sollen die für das Wirtschaftswachstum nötigen Investitionen also finanziert werden?




      US-Leitzinsen: Bei Null Prozent ist Schluss

      Natürlich könnte die Fed den Leitzinssatz von derzeit 1,75 Prozent weiter absenken, um so der Konjunktur Beine zu machen. Doch die aktuellen 1,75 Prozent sind bereits das tiefste Niveau seit 40 Jahren.

      Und wenn schon die bisherigen geldpolitischen Lockerungen keine Früchte getragen haben, warum dann ein Zinssatz von 1,5, 1,25 oder einem Prozent? Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich mit jeder Zinssenkung der Handlungsspielraum der Fed verringert, denn spätestens bei Null Prozent Zinsen ist Schluss. Japan steht genau an diesem Punkt.

      In Europa beobachtet man die stockende US-Konjunkturlokomotive mit Sorge. Ohne Schub aus den USA, ist auch ein europäischer Frühling kaum zu erhoffen.

      Ein Double Dip würde Europa hart treffen - ohne Frage. In Deutschland erwarten Experten für 2002 gerade mal ein Wachstum von 0,6 Prozent - Aufschwung buchstabiert man anders. Eine weitere US-Rezession würde selbst diese mageren Aussichten noch trüben. Allerdings: Anders als die Fed in Washington hat die Europäische Zentralbank noch viel Spielraum bei den Zinsen, den sie jedoch noch nicht nutzen will.




      Was macht die EZB?

      Die Gefahr einer Deflation wird in Frankfurt derzeit nicht gesehen. Ganz im Gegenteil: Der Blick richtet sich stark auf die Inflationsgefahren. Was ist mittelfristig die wirkliche Gefahr? Inflation oder Deflation? Niemand weiß es. In Japan ging Anfang der neunziger Jahre niemand davon aus, man könne mit einem Deflationsproblem konfrontiert werden. Es kam anders.

      Der EU-Leitzins steht unverändert bei 3,25 Prozent. Die EZB ist sich wahrscheinlich selbst noch nicht schlüssig, was kommen wird. Erst mit der nächsten Entscheidung, die Leitzinsen zu senken oder zu heben, bekennen die Währungshüter Farbe.

      Und welcher Farbton wäre richtig? Der Ökonom John Maynard Keynes pflegte in solch kniffligen Situationen zu sagen: „Das Unausweichliche kommt nie, das Unerwartete dagegen immer!“


      Quelle: FAZ, 06.08.02
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 22:03:13
      Beitrag Nr. 533 ()
      News 06.08.2002 - 09:24
      Schwache US-Vorgaben drücken Dax auf Fünfjahres-Tief
      Frankfurt, 06. Aug (Reuters) - Schwache Vorgaben von den US-Leitbörsen haben den Deutschen Aktienindex (Dax) am Dienstag auf den tiefsten Stand seit April 1997 gedrückt.

      Unter massivem Druck standen abermals die Aktien der Technologie- und Finanzbranche. Epcos <EPCGn.DE> -Titel fielen um mehr als neun Prozent. Allianz <ALVG.DE> -Aktien verbilligten sich um mehr als vier Prozent. Die Anteilsscheine von Fresenius Medical Care <FMEG.DE> , die seit Tagen massiv unter Druck stehen, verloren weitere sieben Prozent auf eine Rekordtief von 25,18 Euro.

      Der Dax <.GDAXI> fiel im frühen Handel um 2,71 Prozent auf 3242 Punkte. Am Neuen Markt gab der Blue-Chip-Index Nemax50 <.NEMAX50K> 4,26 Prozent auf 464 Zähler nach, den tiefsten Stand seit Bestehen des Index. Der MDax <.MDAXI> für mittelgroße Werte tendierte 1,63 Prozent tiefer bei 3247 Punkten.

      In den USA hatten die Börsen am Montag mehr als drei Prozent nachgegeben und ihre Verluste nach Handelsschluss in Frankfurt noch deutlich ausgeweitet.

      ((Christian Krämer, Redaktion Frankfurt, +49 69 7565-1235, christian.kraemer@reuters.com))

      zap
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 22:03:32
      Beitrag Nr. 534 ()
      News 06.08.2002 - 20:32
      FOKUS 5-Dax schließt von US-Zinshoffnung beflügelt sehr fest
      (Neu: Weitere Entwicklung, Schlusskurse)

      Frankfurt, 06. Aug (Reuters) - Beflügelt von der Hoffnung auf eine Senkung der US-Zinsen hat der Deutsche Aktienindex (Dax) parallel zu den internationalen Börsen am Dienstag mit sehr hohen Kursaufschlägen geschlossen. Im frühen Handel war das deutsche Börsenbarometer allerdings auf ein Fünf-Jahres-Tief gefallen.

      Der Markt hoffe darauf, dass weitere Zinssenkungen die US-Konjunktur vor einem erneuten Abrutschen in die Rezession bewahrten, sagten Händler. Die Sorgen vor diesem so genannten "Double Dip" hatten am Morgen noch für die kräftigen Dax-Verluste gesorgt. Allerdings hatte der Index bereits vor Eröffnung der Wall Street wieder ins Plus gedreht. Händler hatten die Trendwende damit begründet, dass Schnäppchenjäger die Gelegenheit zum Wiedereinstieg genutzt hätten.

      Die stärksten Kursgewinne verbuchten die Finanzwerte, die zuletzt besonders stark unter der allgemeinen Börsenflaute gelitten hatten. Die Autowerte profitierten indes von guten Aussichten für die Branchenkonjunktur, sagten Händler.


      DAX LEGT KRÄFTIG ZU - VOLATILITÄT IMMER NOCH HOCH

      Der Dax <.GDAXI> schloss gut sieben Prozent fester bei 3568,64 Zählern, womit sich die Marktkapitalisierung aller in diesem Index gelisteten Unternehmen um rund 32 Milliarden Euro erhöhte. Der VDax <.VDAX> , der über die Schwankungsbreite des Börsenbarometers Auskunft gibt, gab zwar um 2,8 Prozent nach, lag damit aber immer noch auf dem Niveau der Asienkrise von 1998.

      Am Neuen Markt stieg der Auswahlindex Nemax50 <.NEMAX50K> um 0,5 Prozent auf 487,18 Punkte. Der Nebenwerte-Index MDax <.MDAXI> lag zuletzt 0,4 Prozent im Plus bei 3313,84 Stellen. Der Dow Jones EuroStoxx50 <.STOXX50> der größten europäischen Aktien zog um etwa fünf Prozent auf 2653,89 Zähler an.

      An der Wall Street tendierte der Dow Jones <.DJI> bei Börsenschluss in Deutschland 3,9 Prozent fester bei 8354 Stellen, während der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> fünf Prozent auf 1266 Punkte gewann.


      WARTEN AUF CISCO-ZAHLEN

      Die Tendenz der kommenden Tage hing Börsianern zufolge von den mit Spannung erwarteten Geschäftszahlen von Cisco <CSCO.O> ab, deren Veröffentlichung nach US-Börsenschluss erwartet wurde. Sollte der US-Netzwerkhersteller seine Prognosen bekräftigen, könne mit weiteren kräftigen Kursgewinnen gerechnet werden.


      FINANZ- UND AUTOWERTE BESONDERS GEFRAGT

      Die Aktien der Allianz <ALVG.DE> stiegen um 9,5 Prozent auf 134,10 Euro und die der Münchener Rück <MUVGn.DE> um 9,6 Prozent auf 187,90 Euro. Fondsmanager Lorenzo Carcano von Metzler Asset Management sagte, die in letzter Zeit besonders stark unter Druck geratenen Werte gewännen bei der aktuellen Rally überdurchschnittlich. Allianz und Münchener Rück hatten in der vergangenen Woche rund 25 beziehungsweise gut 18 Prozent an Wert verloren.

      Auch die Bankenwerte, die jüngst ebenfalls kräftige Einbußen verzeichnet hatten, legten deutlich zu. Der Subindex für diesen Sektor <.GDAXHIXK> zog um 6,2 Prozent an.

      Der Branchenindex für die Automobilwerte im Dax <.GDAXHIXA> stieg um 7,2 Prozent. Am Vorabend hatte BMW-Chef Helmut Panke bekräftigt, bis 2007 den weltweiten Absatz um rund ein Drittel steigern zu wollen. Analysten bezeichneten dieses Ziel als durchaus realistisch. Die Titel von BMW <BMWG.DE> verteuerten sich um 6,7 Prozent auf 39,25 Euro. Börsianer wiesen außerdem darauf hin, dass die jüngste Abschwächung des Euro <EUR=> gegenüber dem Dollar der Autobranche nütze.

      Am Dienstag ging rund die Hälfte des gesamten Dax-Gewinns auf das Konto dieser drei Branchen, die gleichzeitig auch überdurchschnittliche Umsätze verbuchten.


      PRO SIEBEN UND DYCKERHOFF IM MDAX DEUTLICH IM MINUS

      Im MDax verloren die Aktien von ProSiebenSat.1 <PSMG_p.DE> 8,5 Prozent auf 7,87 Euro. Zuvor hatten die Analysten von Morgan Stanley das Papier heruntergestuft.

      Die Titel von Dyckerhoff <DYKG.DE> büßten indes gut elf Prozent auf zehn Euro ein. Die Ratingagentur Moody`s denkt eigenen Angaben zufolge über eine Revision der Bonitätseinstufung des Baustoffherstellers nach.

      ((Hakan Ersen ))
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 22:03:47
      Beitrag Nr. 535 ()
      News 06.08.2002 - 15:23
      Rheinhold & Mahla mit Umsatz- und Ergebnisplus
      München, 06. Aug (Reuters) - Der Münchener Industrie- und Baudienstleister Rheinhold & Mahla <RMAG.F> hat trotz der Branchenschwäche Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr 2002 gesteigert und rechnet auch im Gesamtjahr mit einer Verbesserung der Ertragslage.

      Der Umsatz sei in den ersten sechs Monaten um sieben Prozent auf 381 Millionen Euro gestiegen, teilte das vom zweitgrößten deutschen Baukonzern Bilfinger Berger <GBFG.DE> übernommene Unternehmen am Dienstag mit. Der Auftragsbestand habe sogar um 20 Prozent auf 545 Millionen Euro zugelegt. Auch das Ergebnis liege über dem Vorjahresniveau, erklärte Rheinhold & Mahla, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. Daher erwarte der Konzern auch für das Gesamtjahr eine Ergebnisverbesserung.

      Bilfinger Berger hatte von den R&H-Großaktionären, Illbruck und Deutsche Beteiligungs-AG <DBAG.DE> , Anfang Juni die Mehrheit an dem Münchener Unternehmen übernommen. Bis Ende August läuft noch das Übernahmeangebot an die freien Aktionäre für 13 Euro je Anteilsschein.

      bub/ked
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 22:04:05
      Beitrag Nr. 536 ()
      News 06.08.2002 - 21:37
      US-Aktien bauen Gewinne aus - Anleger hoffen auf Zinssenkung
      New York, 06. Aug (Reuters) - Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag im späten Geschäft ihre Kursgewinne ausgebaut. Die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung in den USA habe die Wall Street angetrieben, sagten Händler. Der Nasdaq-Index legte in der Spitze um rund sechs Prozent zu. Nach den kräftigen Verlusten des Vortages gingen die Investoren Marktteilnehmern zufolge insbesondere bei den Technologiewerten auf Schnäppchenjagd.

      Der Dow-Jonex-Index <.DJI> stieg in der letzten Handelsstunde um 4,4 Prozent auf 8399 Punkte. Der Nasdaq-Index <.IXIC> notierte 5,8 Prozent höher auf 1275 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> kletterte um rund 4,5 Prozent auf 872 Zähler.

      "Wir haben einige Gerüchte über eine weitere Zinssenkung der Fed, und das hilft dem Markt sicherlich", sagte Owen Fitzpatrick, Leiter der US-Aktiengruppe bei Deutsche Bank Private Banking.

      Die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco <CSCO.O> kletterten um 9,7 Prozent auf 12,46 Dollar. Die Investoren hofften offenbar auf gute Geschäftsergebnisse des Unternehmens, sagten Händler. Der Konzern wollte nach US-Börsenschluss seine Quartalsbilanz vorlegen. evs/mer
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 23:21:13
      Beitrag Nr. 537 ()
      News 06.08.2002 - 22:23
      FOKUS 3-US-Börsen schließen fest - Hoffnung auf Zinssenkung
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 06. Aug (Reuters) - Die Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung in den USA hat die Kurse an der Wall Street am Dienstag deutlich angetrieben. Außerdem gingen die Anleger nach den kräftigen Verlusten des Vortages insbesondere bei den Technologiewerten auf Schnäppchenjagd, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> stieg zum Handelsschluss um 2,87 Prozent auf 8274,09 Punkte. Der Nasdaq-Index <.IXIC> legte 4,44 Prozent auf 1259,55 Zähler zu, nachdem er zuvor in der Spitze bereits um rund sechs Prozent geklettert war. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> gewann rund drei Prozent auf 859,57 Zähler. "Wir haben einige Gerüchte über eine weitere Zinssenkung der (US-Notenbank) Fed, und das hilft dem Markt sicherlich", sagte Owen Fitzpatrick, Leiter der US-Aktiengruppe bei Deutsche Bank Private Banking. "Die Leute hoffen, dass weitere Zinssenkungen der Wirtschaft helfen und uns vor einer neuen Rezession bewahren", fügte er hinzu.

      Andere Analysten erklärten die Gewinne auch mit einer technischen Reaktion auf die jüngsten Verluste. "Die vergangenen drei Handelstage waren der Katalysator. Wir haben den Dow drei Tage hintereinander zwei Prozent oder mehr fallen sehen. Eine Gegenbewegung ist fällig", sagte David Memmott, Leiter Aktienhandel bei der US-Investmentbank Morgan Stanley.

      Analysten halten es für möglich, dass angesichts der schwachen Konjunkturdaten die größte Volkswirtschaft der Welt nach einer kurzen Erholungsphase im ersten Quartal nunmehr vor einer weiteren Rezession ("Double-Dip") steht. Dies hatte am Vortag die Märkte weltweit belastet. Nun hoffen offenbar viele Investoren, dass die Fed einen solchen "Double-Dip" nicht zulassen und erneut die Zinsen senken wird. Die US-Investmentbank Lehman Brothers teilte am Dienstag mit, sie erwarte, dass die Fed die Zinsen bis zum Jahresende insgesamt zwischen 75 Basispunkten und einem vollen Punkt senken werde. Die Bank hatte bislang unveränderte Zinsen bis zum kommenden Jahr prognostiziert.

      Der in den USA maßgebliche Zinssatz der Fed für Tagesgeld liegt derzeit mit 1,75 Prozent auf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren. Der für die Zinspolitik verantwortliche Offenmarktausschuss (FOMC) trifft am kommenden Dienstag zusammen.



      CISCO IM BLICKPUNKT

      Unter den Einzelwerten standen nach Händlerangaben die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco <CSCO.O> im Mittelpunkt, die um rund sechs Prozent auf 12,05 Dollar kräftig anzogen. Die Investoren hofften offenbar auf gute Geschäftsergebnisse des Unternehmens. Die Quartalsbilanz wurde nach US-Börsenschluss erwartet.

      Die Aktien des größten Medienkonzerns der Welt, AOL Time Warner <AOL.N> , schlossen wenig verändert mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 9,90 Dollar. Das Unternehmen bestätigte, Jonathan Miller sei zum neuen Chef seiner Internet-Sparte America Online berufen worden. Der 45-jährige Miller, der bis vor kurzem bei dem Internetunternehmen USA Interactive <USAI.O> tätig war, werde Robert Pittman ersetzen, der im Juli von seinem Amt zurückgetreten war.

      Bei den Standardwerten legten die Titel des US-Mischkonzerns General Electric <GE.N> um 4,7 Prozent auf 29,65 Dollar zu und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Die Titel des Finanzkonzerns J.P. Morgan Chase <JPM.N> kletterten um 5,9 Prozent auf 23,65 Dollar und beflügelten damit ebenso den Dow-Jones-Index.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,52 Milliarden Aktien den Besitzer. 2409 Werte legten zu, 825 gaben nach und 174 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,51 Milliarden Aktien 2405 im Plus, 1017 im Minus und vier unverändert.

      An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 31/32 auf 104-05/32. Sie rentierten mit 4,336 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 1-4/32 auf 102-1/32 bei einer Rendite von 5,237 Prozent.

      evs/mer
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      schrieb am 06.08.02 23:22:11
      Beitrag Nr. 538 ()
      Cisco steigert Quartalsgewinn
      San Jose, 06. Aug (Reuters) - Der US-Netzwerkausrüster Cisco Systems <CSCO.O> hat im abgelaufenen vierten Geschäftsquartal (zum 27. Juli) seinen Gewinn gesteigert. Der Gewinn vor Einmal-Posten sei auf 1,0 Milliarden Dollar oder 0,14 Dollar je Aktie von 163 Millionen Dollar oder 0,02 Dollar je Aktie im Vorjahresquartal gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss in San Jose mit.

      Der Umsatz habe auf 4,8 Milliarden Dollar von 4,3 Milliarden Dollar zugenommen. Analysten hatten nach einer Umfrage von Thomson First Call im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie vor Einmal-Posten von 0,12 Dollar und einem Umsatz von 4,89 Milliarden Dollar gerechnet. Cisco-Aktien fielen im nachbörslichen Geschäft auf der elektronischen Handelsplattform Instinet auf 11,95 Dollar nach 12,07 Dollar zum Handelsschluss an der Nasdaq.

      lbo/mer
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      schrieb am 07.08.02 11:41:17
      Beitrag Nr. 539 ()


      Quelle: FAZ, 07.08.02
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      schrieb am 07.08.02 11:50:41
      Beitrag Nr. 540 ()
      Dax-Abstiegskandidat Epcos fallen gegen den Trend

      Zu Handelsbeginn wussten die Anleger offenbar noch nicht so recht, für welche Richtung sie sich nun entscheiden sollen. Der Dax lotete bei volatilen Ausschlägen zunächst beide Kursrichtungen aus.

      Inzwischen hat er sich aber für die Pluszone entschieden und legt gegen 10.25 Uhr um 1,03 Prozent auf 3.605,30 Punkte zu. Als Kursstütze bewerten Händler dabei die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen des US-Technologiekonzerns Cisco Systems. Dies strahle auch positiv auf den Neuen Markt aus. Dort steigt der Nemax 50 Index um 2,27 Prozent auf 502,18 Punkte. Als Dämpfer erwiesen sich jedoch die anhaltenden Diskussionen um einen möglichen Irak-Krieg.

      Unter den Dax-Werten ragen MLP mit einem Anstieg von 11,50 Prozent auf 10,28 Euro heraus. Hier hatte sich der Mehrheitsaktionär beschwichtigend in einem Zeitungs-Interview geäußert.

      Zudem verstärkt sich der Eindruck, als ob der Titel nun doch nicht aus dem Dax absteigen sollte. Anders dagegen das Bild bei Epcos. Der als erster Abstiegskandidat aus dem Dax gehandelte Titel fällt gegen den Trend um 2,76 Prozent auf 13,73 Euro. Adidas-Salomon verbessern sich als Belohnung für besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen um 4,77 Prozent auf 76,90 Euro.




      Anleihen auf Konsolidierungskurs

      Die am Dienstag zumindest vorerst eingeleitete Trendwende zum Positiven an den Aktienmärkten hat am Dienstag am Rentenmarkt für Gewinnmitnahmen gesorgt. Nachdem der Bund-Future am Vortag um 42 Basispunkte auf 110,36 Prozent nachgegeben hatte, zeigen sich auch am Mittwoch anhaltende Konsolidierungstendenzen. Gegen 10.25 Uhr notiert der Bund-Future elf Basispunkte niedriger bei 110,25 Prozent. Nach den zuletzt verbuchten starken Aufschlägen sei diese Verschnaufpause aber eine begrüßenswerte Entwicklung, um Überhitzungen zu vermeiden, heißt es.




      Euro zum Dollar etwas höher

      Der Euro präsentiert sich am Mittwochvormittag etwas höher gegenüber dem Dollar. Gegen 10.25 Uhr kostet ein Euro 0,9676 Dollar nach 0,9660 Dollar am Dienstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,86 Yen nach 120,91 Yen. Nach den kräftigen Vortagesgewinnen sei es nur normal, dass der Dollar eine Verschnaufpause einlege, heißt es in Händlerkreisen. Die in den Wochen zuvor oft diskutierte Schwäche der US-Devise sei derzeit trotzdem erst einmal wie weggeblasen.




      Japanische Aktien sehr fest - Shorteindeckungen helfen

      Der japanische Aktienmarkt präsentierte sich am Mittwoch mit hohen Aufschlägen. Der Nikkei-225-Index legte infolge lebhafter Shorteindeckungen bei den Blue Chips und dank der guten Vorgaben von der Wall Street um 3,51 Prozent auf 9.834,40 Punkten zu. Der Topix-Index rückte um 2,43 Prozent auf 962,28 Zähler vor. „Nach der kalten Dusche der gestern überzogenen Verkäufe sieht es heute nach einem warmen Regen aus", sagte Aktienexperte Kazunori Jinnai von Daiwa Securities SMBC.




      Aktien Hongkong mittags sehr fest

      Inmitten der Erholung der asiatischen Börsen am Mittwoch zeigt sich auch der Hongkonger Aktienmarkt sehr fest. Der Hang-Seng-Index beendet die Vormittagssitzung mit einem Plus von zwei Prozent oder 192 Punkten auf 9.893 Zählern. Hauptgewinner sind die Aktien von Li & Fung, die sich mit plus 4,9 Prozent auf 8,50 Hongkong-Dollar vom Vortagsverlust (minus 5,3 Prozent) erholen.

      Auch der Immobiliensektor zeigt sich nach einer zweitätigen Talfahrt wieder im Plus, obwohl einige Werte bereits von den erreichten Tageshochs zurückkommen. So liegen SG Properties derzeit bei plus 1,4 Prozent auf 53,75 Hongkong-Dollar nachdem sie schon bis auf 54,50 Dollar geklettert waren. Wegen des volatilen US-Marktes rechnen Händler nicht mit weiteren Höhenflügen des Index. Der Widerstand bei 10.000 Punkten werde voraussichtlich in dieser Sitzung nicht angetastet.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Der nachbörsliche Handel am Dienstag stand ganz im Zeichen der Zahlen von Cisco Systems für das vierte Quartal. Die Aktien legten nach Handelsende um acht Prozent auf fast 13 Dollar zu, nachdem die Ergebnisse die Erwartungen der Analysten übertroffen hatten. In der regulären Sitzung hatten die Titel ein Plus von 6,1 Prozent auf 12,07 Dollar verzeichnet. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,14 Dollar um zwei Cents über den Erwartungen der Analysten. Auch andere Technologiewerte zeigten sich im nachbörslichen Handel von den Cisco-Zahlen beflügelt.

      So stiegen Broadcom um drei Prozent auf 17,65 Dollar, nachdem die Aktien die reguläre Sitzung bei 17,12 Dollar beendet hatten. Juniper Networks verbesserten sich um vier Prozent auf 7,78 Dollar, nachdem der Titel bereits im Sitzungsverlauf um zehn Prozent zugelegt hatte. Beim Nasdaq-100 After Hours Indicator ergab sich ein Plus von 2,41 Prozent auf 923,62 Punkte.




      Wall Street schließt nach deutlicher Erholung sehr fest

      Mit einer nachhaltigen Gegenreaktion auf die Verluste am Montag haben die Notierungen an Wall Street am Dienstag die Sitzung beendet. Die Erholung hätte sogar noch deutlicher ausfallen können, wenn die Kurse nicht in der letzten Handelsstunde einen Großteil ihrer Aufschläge wieder abgegeben hätten.

      Der Dow Jones verbesserte sich um 2,9 Prozent oder 230 Stellen auf 8.274. Zwischenzeitlich hatte der Index mehr als 300 Punkte im Plus gelegen. Der S&P-500-Index stieg um 3,0 Prozent oder 25 Punkte auf 860. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 4,4 Prozent auf 1.260 Zähler.

      Als Gründe für die deutlichen Kursgewinne nannten Teilnehmer den starken Dollar sowie Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung durch die US-Notenbank auf ihrem Treffen in der kommenden Woche.

      Die Aufschläge wurden aber auch markttechnisch begründet. Auf den am Vortag erreichten Niveaus hatte bereits Ende Juli eine nachhaltige Erholung eingesetzt. „Es stellt sich nicht alles negativ dar. Der Greenback hat sich erholt und die Federal Reserve könnte sich in der kommenden Woche für einen Weg entscheiden, der der US-Konjunktur hilft“, sagte Ayako Tsuboya von Daiwa Securities. Allerdings glaubt der Analyst nicht, das der Markt schon den Boden gesehen hat. “Die ganzen Probleme können sich ja nicht über Nacht in Luft auflösen“, fügte er hinzu.

      Im Blickpunkt des Interesses standen die Zahlen für das vierte Quartal von Cisco Systems, die das Unternehmen nach Börsenschluss bekannt gab. Der Gewinn je Aktie liegt mit 0,14 Dollar um 0,02 Dollar über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg im vierten Quartal auf 4,83 (4,3) Milliarden Dollar, blieb damit aber unter den Prognosen von 4,9 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 772 (7) Millionen Dollar. Zugleich gab Cisco eine Erhöhung des bereits laufenden Akltienrückkaufprogramm um fünf Milliarden Dollar auf bis zu acht Milliarden Dollar bekannt.

      Die Aktien des Netzwerkausrüsters legten im regulären Handel um 6,3 Prozent auf 12,07 Dollar zu. Nachbörslich verbesserten sich die Titel um weitere drei Prozent auf 12,36 Dollar.

      Im Windschatten von Cisco legten auch andere Technologieunternehmen zu.
      So verbesserten sich Integrated Device Technology um elf Prozent auf 12,14 Dollar, während Broadcom um 8,8 Prozent auf 17,12 Dollar stiegen.
      Cardinal Health profitierten von besser als erwarteten Quartalszahlen und verzeichneten ein Plus von sieben Prozent auf 55,71 Dollar. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,74 Dollar wurden die Prognosen der Analysten um 0,01 Dollar übertroffen.
      Hershey Foods stiegen um 0,9 Prozent auf 73 Dollar, nach Gerüchten, wonach Nestle ein Gebot für das Unternehmen abgeben könnte. Nestle hatte am Berichtstag den Kauf des Tiefkühlkost-Unternehmens Chef America für 2,6 Milliarden Dollar in bar bekannt gegeben.





      US-Anleihen schließen sehr schwach

      Auf Grund der nachhaltigen Rally an Wall Street haben sich die Notierungen der US-Staatsanleihen am Dienstag im späten Handel in New York mit deutlichen Abschlägen gezeigt. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent reduzierten sich um 1-1/32 auf 104-5/32. Die Rendite stieg von 4,284 auf 4,335 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond verlor 1-2/32 auf 102-1/32 und rentierte mit 5,233 Prozent, nach 5,205 Prozent am Montag. Die deutliche Erholung an Wall Street, zeitweise lag der Dow-Jones-Index über 300 Punkte im Plus, veranlasste die Investoren zu Umschichtungen in den Aktienmarkt, hieß es zur Begründung. „Die Abschläge hatten mit der Erholung an Wall Street zu tun, aber nicht mit fundamentalen konjunkturellen Daten oder Zinsspekulationen“, erklärte ein Händler.

      Dem Anleihemarkt fehlten am Dienstag Konjunkturdaten die auf eine weitere Abschwächung der US-Konjunktur hindeuten. Nach den Analysten von Goldman Sachs und der Deutschen Bank erwarten nun auch die Experten von Lehman Brothers eine weitere Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve. Lehman Brothers rechnet mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent mit einer weiteren Reduzierung der Zinsen in den kommenden Monaten.



      Quelle: FAZ, 07.08.02
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      schrieb am 07.08.02 11:53:44
      Beitrag Nr. 541 ()
      Index-Zusammensetzung


      Index-Rangliste führt zu Kursreaktionen

      Die neu veröffentlichte Indexrangliste der Deutschen Börse AG, die als Grundlage für die Zusammensetzung der wichtigsten deutschen Aktienindizes dient, zeigt Wirkung.

      Die mögliche Herausnahme aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) hat am Mittwoch den Kurs des Münchener Technologiekonzerns Epcos deutlich fallen lassen. Demgegenüber legten die Papiere der Altana AG, die von Marktteilnehmern bereits als Nachfolger von Epcos im Dax gehandelt werden, deutlich zu.

      Die Deutsche Börse hatte am Dienstagabend die Daten für mögliche Veränderungen in ihrem wichtigsten Kursbarometer, dem Dax, sowie in anderen Indizes veröffentlicht. Wichtige Kriterien sind dabei die Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz der jeweiligen Aktie. Eine Entscheidung über Veränderungen in den Indizes wird voraussichtlich am 13. August fallen. (siehe Link: Zukunft von Epcos als Dax-Wert gefährdet).



      Epcos fällt - MLP steigt

      Die Epcos-Aktien verbilligten sich am Mittwoch zeitweise um knapp elf Prozent auf 12,58 Euro. Gegen 11.00 Uhr notiert der Wert aber wieder erholt mit 13,79 Euro. Aktienhändler Oliver Hauer von M.M. Warburg führte den Kursabschlag auf die Rangliste der Börse und den drohenden Rausfall aus dem Dax zurück. Fonds, die den Dax-Index mit ihren Portfolios nachzeichnen, würden Epcos-Papiere in diesem Falle nicht mehr benötigen, erklärte Hauer den Zusammenhang.

      Auf die viel diskutierte Frage, ob der zuletzt an der Börse stark gebeutelte Finanzdienstleister MLP den Dax verlassen muss, gibt die Rangliste der Börse keine abschließende Antwort.

      Händler sagten, der Kurszuwachs am Mittwoch könne nicht allein auf die modifizierte Rangliste zurückgeführt werden. Schließlich sei die MLP-Aktie allein am Freitag um knapp 50 Prozent abgestürzt und habe daher noch Erholungspotenzial.

      MLP-Aktien verteuerten sich am Mittwoch um knapp 13 Prozent auf 10,38 Euro. Der Händler Hauer ergänzte: „Es sieht jetzt aber besser aus. MLP ist nicht mehr der heißeste Abstiegskandidat."

      MLP und Epcos belegen gemessen an den Kriterien Börsenumsatz und Marktkapitalisierung die Plätze 21 und 35 beziehungsweise 22 und 39.

      Aufrücken kann ein Unternehmen in den Standardwerteindex, wenn es nach beiden Kriterien zu den 35 größten in Deutschland gehört. Wird eines der Merkmale verfehlt, kann eine Gesellschaft aus dem Dax herausgenommen werden. Beide genannten Unternehmen hatten zuletzt unter drastischen Kurseinbrüchen zu leiden.




      Potenzielle Aufsteiger mit Kursgewinnen

      Im MDax sind die beiden möglichen Aufstiegskandidaten Altana und Beiersdorf gefragt. Die Aktien des wohl aussichtsreichsten Bewerbers Altana steigen um 5,72 auf 53,40 Euro. Beiersdorf ziehen um 3,38 Prozent auf 100,10 Euro an. Altana-Chef Nikolaus Schweikart hatte in der Vorwoche bereits gesagt, sein Unternehmen sei zuversichtlich, demnächst in die höchste Liga des Kapitalmarktes aufzurücken. „Wir erfüllen die Kriterien in allen Kategorien", hatte er gesagt. Der Pharma- und Chemiekonzern belegt auf der Rangliste der Deutschen Börse nach dem Börsenumsatz den 30. Platz und nach der Marktkapitalisierung Rang 23. Neben Altana kämen auch der Kosmetikkonzern Beiersdorf (33/28) und die Deutsche Börse selber (34/24) für einen Aufstieg in Betracht.

      Die Immobilienbank Aareal, die erst seit dem 17. Juni dieses Jahres als Abspaltung von der Depfa plc an der Börse notiert ist, ist mit den Ranglistenplätzen 56 und 70 für den Index für mittelgroße Werte MDax qualifiziert. Für eine MDax-Mitgliedschaft müssen die Firmen nach den genannten Kriterien zu den 110 Größten gehören. Die Aktie reagiert mit einem Anstieg von 5,33 Prozent auf 12,85 Euro.


      Quelle: FAZ, 07.08.02
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      schrieb am 07.08.02 12:03:16
      Beitrag Nr. 542 ()
      Cisco kann die alten Marotten nicht lassen


      Mit einem nachbörslichen Kursgewinn von etwa acht Prozent auf 13 Dollar reagiert der Markt positiv auf die Umsatz- und Ertragszahlen des vierten Quartals von Cisco Systems. Mit einem Gewinn pro Aktie von 14 Cents hat der Hersteller von Komponenten für Netzwerke die Erwartungen des Analysten von zwölf Cents leicht übertroffen. Der Umsatz lag mit 4,8 Milliarden Dollar im Rahmen der Erwartungen.

      Die Investitionen großer Unternehmen in Netzwerk-Ausrüstung bezeichnete Cisco als
      weiterhin vorsichtig, aber stabil. Die Situation auf dem Telekommarkt bleibe indessen schwierig. Für das laufende erste Geschäftsquartal geht der Konzern nach den Worten von Chambers von einem Umsatz aus, der auf oder etwas über dem Niveau des Vorquartals liegen werde.

      Analysten erwarten, dass sich das Unternehmen immer besser in seiner Branche behauptet. Justin McNichols, Portfolio-Manager bei Osborne Partners Capital Management, bezeichnete den Quartalsumsatz kurzfristig gesehen als ein wenig schwach.



      Cisco und der Zauberstab

      Das klingt zunächst nicht schlecht, wenn das nicht an die fatale Tradition der vergangenen Monate und Jahre erinnern würde, in denen auch bei Cisco die Gewinne förmlich herbeigezaubert wurden. Bedenklich stimmt in diesem Zusammenhang vor allem, dass mit Larry Carter der Finanzchef seinen Abschied angekündigt hat.

      Er wolle sich im kommenden Mai im Alter von 60 Jahren zurückziehen, lautet die Begründung. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Fakt ist jedenfalls, dass in der Vergangenheit ziemlich oft Leichen im Keller eines Unternehmens lagen, wenn der Finanzchef ging. Wie sieht es beispielsweise aus mit der Abschreibung von Unternehmenswerten - immerhin ist Cisco auch stark durch Übernahmen gewachsen.



      Was passiert mit den Mitarbeiteroptionen und den Firmenwerten?

      Interessant ist auch der Aspekt, dass für Aktienrückkäufe statt drei Milliarden plötzlich acht Milliarden Dollar aufgewandt werden oder wurden.

      Allein dadurch lässt sich der Gewinn je Aktie optisch besser darstellen oder zumindest stabilisieren, falls Mitarbeiter ihre Optionen massenhaft ausüben sollten. Womit der nächste Punkte angesprochen wäre. Denn der stellt sich in der Frage, wie das Unternehmen künftig mit den ausgegebenen Mitarbeiteroptionen zu verfahren gedenkt. Werden die Kosten dafür wie bisher unter den Tisch gekehrt - oder werden sie künftig als Aufwand verbucht? Allein das könnte den Gewinn pro Aktie beeinflussen.

      Es mag zwar sein, dass das Unternehmen einen hohen Cash Flow, keine Schulden und einen großen Liquiditätsbestand hat und einen Marktanteil von etwa 60 Prozent hat. Allerdings liegen die Auftrageingänge im vierten Quartal lediglich im „oberen einstelligen Bereich“.
      Das ist meilenweit von den früheren hohen zweistelligen Wachstumsraten entfernt.

      Und auch die Gewinnmargen dürften angesichts der Überkapazitäten auf dem Markt und zunehmender Konkurrenz schwinden. So ist unter anderem Dell dabei, den Markt aufzurollen. Mit Preisen, die teilweise mehr als 50 Prozent unter denen der Konkurrenz liegen.



      Optimismus beherrscht das Bild

      So dürfte insgesamt der nach wie vor gnadenlose Optimismus der Analysten etwas verwundern. Immerhin mehr als 70 Prozent der Zunft empfehlen die Aktie zum Kauf. Wird für das Jahr 2003 im Schnitt ein Gewinn von knapp 52 Cent je Aktie unterstellt, so läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf dieser Basis bei knapp 24.

      Das ist verglichen mit der Vergangenheit einigermaßen bescheiden, dürfte allerdings angesichts der anhaltenden Unsicherheiten nicht unbedingt zu Begeisterung verleiten. Denn dafür gibt es noch zu viele Unwägbarkeiten.



      Quelle: FAZ, 07.08.02




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      schrieb am 07.08.02 12:07:27
      Beitrag Nr. 543 ()
      Einstieg bei Syngenta drängt sich nicht auf


      Syngenta muss den Wachstumspfad erst wieder finden





      Syngenta bekommt die Flaute auf den Agrarmarkt zu spüren, konnte seinen Gewinn aber dennoch steigern, was aber leicht unter den Erwartungen lag. Der Ausblick wird allerdings überwiegend positiv aufgenommen. Die Aktie gewinnt am Mittwochmorgen in Frankfurt 5,8 Prozent auf 54,50 Euro.

      Seinen Gewinn vor außerordentlichen Aufwendungen hat der weltgrößte Agrarchemiekonzern im ersten Halbjahr 2002 um zwölf Prozent auf 448 Millionen Dollar gesteigert. Bei einem um drei Prozent gesunkenen Umsatz von 3,902 Milliarden Dollar stieg das Betriebsergebnis (Ebitda) um vier Prozent auf 1,099 Milliarden Dollar. Analysten hatten für Syngenta im Schnitt einen Halbjahresgewinn von 459 Millionen Dollar und einen Umsatz von 3,952 Milliarden Dollar geschätzt.




      Zwölfprozentiges Gewinnwachstum versprochen

      Was den Ausblick betrifft, hielten die Schweizer Zwiespältiges bereit: Einerseits liege der Konzern mit Blick auf die angestrebten Synergien - Syngenta entstand 2000 aus den Pflanzenschutzsparten von Novartis und AstraZeneca - vor dem Plan und hob deshalb den bis 2005 angestrebten Zielwert auf 625 Millionen Dollar an. Allerdings werde das bisher im Jahr 2004 angestrebte Ebitda-Margenziel von 25 Prozent „wahrscheinlich später als geplant“ erreicht.

      „Wir hatten zwölf Prozent Gewinnwachstum im ersten Halbjahr. Ich würde hoffen, dass wir es im Gesamtjahr zumindest genau so gut machen“, sagte Syngenta-Chef Michael Pragnell zum Jahresausblick. Der Umsatz dürfte allerdings wegen der schwachen Agrarmärkte zu konstanten Wechselkursen um zwei Prozent sinken.




      Viele Vorschusslorbeeren

      Die fundamentalen Argumente für die Agrochemie, eine zunehmende Weltbevölkerung und gleichzeitig schrumpfende landwirtschaftliche Anbauflächen, bleiben indessen unverändert gültig. Der Agrochemie kommt hier durch den Schutz von Nutzpflanzen mit Pestiziden und durch die Züchtung ertragreicherer und widerstandsfähigerer Pflanzensorten eine wichtige Aufgabe zu. Und Syngenta ist als Weltmarktführer für diese Aufgabe bestens positioniert.

      Wie so häufig, haben aber die Branchenvertreter mit solchen Argumenten hohe Vorschusslorbeeren von der Börse erhalten, die sie nicht im vollen Umfang rechtfertigen konnten. Denn die Hoffnung, diese Branche sei weitgehend konjunkturresistent, hat getrogen - auch die Gewinnschätzungen der Analysten für Syngenta bröckelten seit Ende Februar leicht ab. Auf dem erreichten Niveau der Schätzungen von 24 Analysten ergeben sich Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 20,9 für 2002 und knapp 14 für 2003.




      Einstieg drängt sich nicht auf

      Seit ihrem Bestehen hat sich die Aktie als etwas volatiler als herkömmliche Chemietitel erwiesen. Zweifellos lassen die Zukunftsperspektiven der Agrochemie auf ein überdurchschnittliches Ertragswachstum hoffen. Doch der symmetrische Auf- und Abstieg der Aktie in diesem Jahr zeigt, dass mit guten langfristigen Aussichten keine Kursgewinne garantiert sind. Interessierte Anleger sollten daher auf jeden Fall warten, ob die Aktie wieder einen stabilen Aufwärtstrend etablieren kann - danach sieht es aber derzeit noch lange nicht aus.

      Quelle: FAZ, 07.08.02




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      schrieb am 07.08.02 12:13:36
      Beitrag Nr. 544 ()
      Aktien-Rückblick


      Finanzwerte sind im Juli „die großen Verlierer“


      Was hat der Anleger mit Blick auf den Jahresbeginn im Gedächtnis? Verluste, Verlust, Verluste- sehr wahrscheinlich! Allen voran MLP und Epcos mit Kursverlusten von 77 und 68 Prozent allein in den ersten sieben Monaten des Jahres. Und beide gehörten auch im Juli zu den großen Losern im Dax.

      Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Während sich bei Epcos die nach den September-Tiefs des vergangenen Jahres aufgekommene Wachstumsfantasie mit flauer Konjunktur immer mehr und immer schneller verflüchtigte und sich in entsprechenden Kursverlusten bemerkbar machte, ist die Geschichte bei MLP anders gestrickt.




      Die „Wachstumsstory“ von MLP ist verpufft

      Auch dort spielten anspruchsvolle Wachstumshoffnungen eine entscheidende Rolle. Ein „einzigartiges“ Vertriebsmodell für Finanzprodukte schien zunächst die Fantasie der Analysten und der Anleger stark zu begeistern.

      Glaubte man daran, so sollte das Heidelberger Unternehmen auf Grund seiner Fixierung auf die besonders viel versprechende Klientel der Akademiker am wachsenden Markt für Finanz- und Versicherungsprodukte überproportional teilhaben können. Die Unternehmensgewinne schienen grenzenlos wachsen zu können.

      So war es kaum verwunderlich, dass der Aktienkurs förmlich abhob und mit der Aufnahme in den Dax immer neue Höhen erreichte. Und das, obwohl selbst besonders wohlwollene Analysten zugeben mussten, dass die Bewertung gemessen an eher traditionellen Kriterien insgesamt anspruchsvoll - sprich teuer - war.

      Aber das hohe Wachstum schien alles zu rechtfertigen. Selbst, als die breiten Indizes schon längst auf dem Weg nach unten waren, konnte sich die MLP-Aktie noch relativ lange vergleichsweise gut halten.

      Mit der Zeit wurde allerdings die Skepsis einiger Marktteilnehmer immer größer. Und spätestens mit den Bilanzierungsskandalen in den USA geriet auch MLP immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik. Die ungeschickte bis arrogante Unternehmenskommunikation verstärkte die Skepsis und führte schließlich zum Kursdesaster.




      Finanzwerte leiden unter Kursverfall und Insolvenzen

      In jüngster Zeit gerieten immer mehr die Finanzwerte unter Druck. Bei Banken schlugen die geschwächten oder gar ausbleibenden Gewinne aus dem Wertpapiergeschäft und die zunehmende Zahl an Unternehmensinsolvenzen immer mehr ins Kontor.

      Dagegen haben sich Versicherungen gerade in den vergangenen Jahren bei ihren Versprechungen und Verpflichtungen immer mehr auf Erträge aus Aktienanlagen oder Hochzinsanleihen verlassen. Mit fallenden Börsen schmilzen nicht nur die Erträge, sondern sogar teilweise die Reserven immer mehr dahin und bringen einige in eine prekäre Lage. So sind die Kursverluste wenig verwunderlich, auch wenn sie ziemlich undifferenziert erscheinen.

      Auch Jahressicht können lediglich Degussa und Linde eine positive Kursentwicklung vorweisen. Also relative konservative Zykliker, die in Erwartung einer raschen Wirtschaftserholung gekauft wurden und sich jetzt im Kursverfall relativ gut behaupten können.

      Am Neuen Markt können mit United Internet und Ixos zwei „Turn-Around-Kandidaten“ ausgemacht werden. Auf Monatssicht konnten die Deutsche Telekom, Thiel Logistik und Balda deutliche Kursgewinne verzeichnen, sich allerdings lediglich etwas von ihren Rekordtiefs erholen.




      Lichtblicke im Euro Stoxx

      Im Euro Stoxx verzeichnen einige Aktien seit Jahresbeginn erstaunliche Kursgewinne. Wahre Lichtblicke dürften dabei Aktien wie die Anglo Irish Bank, Cepsa, Zardoya Otis, Saipem oder Banco Popular sein. Denn die geben sogar auf längere Sicht ein erstaunlich positives Kursbild ab. Dazu dürfte im Dow Jones - eingeschränkt - Procter & Gamble zählen.

      Quelle: FAZ, 07.08.02
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      schrieb am 07.08.02 12:18:48
      Beitrag Nr. 545 ()
      Aktien-Rückblick


      Aktienperformance Europa







      Quelle: FAZ. 07.08.02
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      schrieb am 07.08.02 12:22:10
      Beitrag Nr. 546 ()
      Aktien-Rückblick


      Aktienperformance USA





      Quelle: FAZ, 07.08.02
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 07:27:11
      Beitrag Nr. 547 ()



      Quelle: FAZ, 08.08.02
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      schrieb am 08.08.02 08:47:01
      Beitrag Nr. 548 ()
      Dax vermutlich weiter auf Richtungssuche


      Dax sucht nach Orientierung

      Nach volatilen Kursausschlägen im Verlauf musste der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch Verluste hinnehmen. Dank der imposanten Trendwende an der Wall Street zum Handelsschluss hoffen Händler nun auch auf steigende Kurse beim Dax. Doch die bereits wieder nachgebenden Kurse in Asien verbieten zu großen Übermut. Unter dem Strich werde sich der Markt vermutlich noch nicht für einen neuen klaren Trend entscheiden können, heißt es.



      Anleihen vor Verschnaufpause

      Nach den überraschend klaren Kursgewinnen am Vortag stellen sich Marktteilnehmer am Donnerstag am deutschen Rentenmarkt auf eine Verschnaufpause ein. Damit die Notierungen weiter nach oben laufen würden, bedürfe es neuer Anregungen. Diese seien für den Berichtstag nicht absehbar, heißt es.



      Euro zum Dollar etwas höher

      Der Euro präsentiert sich am Donnerstagmorgen etwas höher gegenüber dem Dollar. Gegen 7.25 Uhr kostet ein Euro 0,9756 Dollar nach 0,9743 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,18 Yen nach 120,30 Yen. Der Markt suche im Vorfeld der Zinssitzung der US-Notenbank (Fed) am kommenden Dienstag nach einer Richtung, sagten Händler. Von den starken Kursgewinnen an der Wall Street am Vortag habe die US-Währung nicht profitieren können.



      Aktien Japan im Verlauf knapp behauptet

      Wegen ausbleibender Anschlusskäufe rutscht der Aktienmarkt in Tokio am Donnerstag trotz positiver Vorgaben aus den USA leicht in die roten Zahlen. Gegen 7.20 Uhr verliert der Nikkei-225-Index 0,2 Prozent auf 9.815 Yen und entfernt sich damit weiter von der psychologisch wichtigen Marke bei 10.000 Yen. Der Topix-Index dagegen kann seine geringen Gewinne halten. Er tendiert mit plus 0,1 Prozent bei 963 Punkten.



      Aktien Hongkong bei ruhigem Handel mittags leichter

      Während einer ruhigen Vormittagssitzung am Donnerstag geht die Aktienbörse in Hongkong leichter aus der ersten Sitzungshälfte. Der Hang-Seng-Index verliert 0,6 Prozent auf 9.916 Punkte.

      Indexschwergewicht HSBC, deren Titel in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt hatten, gehören nun zu den Verlieren. Die Papiere geben 1,2 Prozent auf 86,25 Hongkong-Dollar ab. Gleiches gilt für die Titel der Hang Seng Bank, die um 1,7 Prozent auf 85,25 Hongkong-Dollar abrutschen.

      Cathay Pacific steigen hingegen dank Anschlusskäufen um weitere 1,7 Prozent auf 12 Hongkong-Dollar. Halte der Verkaufstrend insbesondere bei den Banken an, rechnen Teilnehmer mit einem Abschwung des Index unter 9.900 Punkte.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die Aktien von Univision sind am Mittwoch nachbörslich um weitere 13 Prozent abgerutscht, nachdem die in spanischer Sprache sendende Rundfunkanstalt eine Gewinnwarnung herausgegeben hatte.

      Univision geht demnach davon aus, beim Jahresgewinn die jüngste Prognose zu unterschreiten. Während der regulären Sitzung waren die Titel bereits um 8,4 Prozent auf 21,90 Dollar gesunken. Zuletzt tendierte der Kurs bei 19,02 Dollar.

      Bei hohen Umsätzen mussten Cisco Systems von ihren zuvor erzielten Kursgewinn von 7,6 Prozent auf 12,99 Dollar leicht auf 12,94 Dollar abgeben.

      Auf reges Interesse stießen nach Börsenschluss auch die Aktien von Citigroup. Die Bank hatte zuvor mitgeteilt, aktienbasierte Ausgleichszahlungen als Aufwand zu verbuchen und für mehr Transprenz zu sorgen. Die Titel kletterten um zwei Prozent auf 47,94 Dollar, nach einem Plus von 3,7 Prozent in der regulären Sitzung. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator zeigte sich mit plus 0,02 Prozent bei 919,23 Punkten wenig verändert.



      US-Anleger auf Schnäppchenjagd

      Die Wall Street hat am Mittwoch im späten Handel nach einer Berg- und Talfahrt dann in der letzten Handelsstunde wieder ins Plus gedreht und schließlich fester geschlossen. Der Dow Jones chloss 2,20 Prozent fester bei 8.456,15 Punkten. Der Nasdaq Composite stieg 1,70 Prozent auf 1.280,91 Zähler, der S&P-500-Index konnte zwei Prozent auf 876,77 Zähler zulegen.

      „Die Leute konzentrieren sich auf die deutliche Unterbewertung des Marktes im Vergleich zu den Renditen an den Rentenmärkten, und das hat sich bei den Investoren als erstes im Kopf festgesetzt“, sagte ein Marktteilnehmer. Der Markt hofft angesichts der schwachen Konjunktur auf weitere Leitzinssenkungen der US-Notenbank. Der Tagesgeldsatz befindet sich mit 1,75 Prozent bereits auf dem niedrigsten Niveau seit 40 Jahren. US-Finanzfachleute halten bis Ende des Jahres Zinsabschläge auf ein Prozent für denkbar, um die US-Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen.

      Gerade im späten Handel waren Anleger auf der Suche nach den großen Unternehmen. Allen voran Merck, die 4,5 Prozent auf knapp 49 Dollar zulegten. Gefolgt von Honeywell (plus 4,4 Prozent), Boeing (plus 4,3 Prozent), General Electric (plus 3,7 Prozent) und Citigroup mit einem Kursgewinn von 3,68 Prozent auf 31,52 Dollar.

      Cisco-Aktien stiegen um rund 7,6 Prozent auf 12,99 Dollar. Das Unternehmen hatte im abgelaufenen Geschäftsquartal seinen Gewinn etwas stärker als von Analysten erwartet gesteigert, zugleich aber die Haltung seiner Kunden als weiterhin vorsichtig beschrieben und beim Umsatz die Erwartungen der Analysten nicht ganz erfüllt.

      Händler sagten, die Anleger sorgten sich auch aus diesem Grund weiterhin um die Quartalsergebnisse und Prognosen der Unternehmen. Die Aktien des „Arbeitsvermittlers“ TMP Worldwide verloren angesichts anhaltend ungünstiger Geschäftsaussichten rund 32,5 Prozent auf 8,63 Dollar. Kursverluste verzeichneten auch die Aktien des Versicherungsbrokers Aon. Die Titel fielen um rund 30 Prozent auf 14,77 Dollar. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte das Unternehmen zu Änderungen in der Rechnungslegung aufgefordert.

      Bedenklich dürfte stimmen, dass insgesamt das Volumen niedrig ist und die Trendwechsel bei sehr geringem Umsatz passieren.



      US-Anleihen schließen freundlich

      Mit einer etwas festeren Tendenz, trotz der positiven Entwicklung der Aktienkurse an Wall Street, zeigten sich die Notierungen der US-Staatsanleihen am Mittwoch im späten Handel in New York.

      Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent verbesserten sich um 7/32 auf 104-14/32. Die Rendite fiel von 4,335 auf 4,302 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond erhöhte sich um 8/32 auf 102-13/32, die Rendite fiel von 5,233 auf 5,212 Prozent.

      Spekulationen über eine weitere Zinssenkung der Federal Reserve auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche nannten Händler als Grund für die positive Tendenz. Vor allem am kurzen Ende legten die Notierungen zu. Diese dürften am meisten von einer Reduzierung der Zinsen profitieren, erklärte ein Teilnehmer.

      Quelle: FAZ, 08.08.02
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      schrieb am 08.08.02 08:59:33
      Beitrag Nr. 549 ()
      BASF-Ergebnis übertrifft Analystenschätzungen im Quartal

      Europas größter Chemiekonzern BASF hat im zweiten Quartal 2002 mehr verdient als ein Jahr zuvor und mit seinen Zahlen die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten übertroffen.

      Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen habe um fast zehn Prozent auf 822 Millionen Euro zugelegt, teilte der Konzern am Donnerstag in Ludwigshafen mit. Analysten hatten nach einer Reuters-Umfrage im Durchschnitt mit 798 Millionen Euro gerechnet, wobei die Prognosen zwischen 712 und 838 Millionen Euro lagen.

      Ausblickend erklärte der Konzern, der Trend des BASF-Geschäfts zeige in Europa, im NAFTA-Raum sowie in Asien wieder nach oben. Belastend sei hingegen die Situation in Südamerika. Im Gesamtjahr 2002 solle bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau ein höheres Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen erwirtschaftet werden, wurde bekräftigt.

      ASF habe mit Erlösen von 8,4 Milliarden Euro das Umsatzniveau des vergangenen Jahres im zweiten Quartal gehalten, hieß es weiter. Analysten hatten im Durchschnitt etwas geringere Erlöse von 8,264 Milliarden Euro erwartet.




      Commerzbank stellt Ergebnisziel in Frage

      Die Commerzbank hat im zweiten Quartal 2002 gerade noch schwarze Zahlen geschrieben und wird ihr Gewinnziel für 2002 wahrscheinlich verfehlen. Das Vorsteuerergebnis liege bei 25 Millionen Euro nach 246 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte die Bank am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung mit.

      Der Konzerngewinn nach Steuern und Anteilen Dritter liege bei zwei (126) Millionen Euro. Es werde im Gesamtjahr nur „bei einem deutlich günstigeren Marktumfeld“ möglich werden, das angestrebte operative Vorsteuerergebnis von 700 bis 800 Millionen Euro zu erreichen.

      Damit lag die Bank nur geringfügig unter den Prognosen von Analysten, die im Schnitt ein Vorsteuerergebnis von 32 Millionen Euro und einen Konzerngewinn von neun Millionen Euro vorhergesagt hatten. Die Commerzbank leidet wie andere deutsche Kreditinstitute angesichts der schwachen Märkte unter niedrigen Erträgen und versucht diese, durch massive Kostensenkungen auszugleichen.




      BMW steigert im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn

      Der Autobauer BMW hat trotz der Flaute auf den Automärkten im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert, die Erwartungen der Analysten dabei aber leicht verfehlt. Der Gewinn vor Steuern sei nach der zum Jahreswechsel eingeführten IAS-Bilanzierung um 2,5 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Münchener Konzern am Donnerstag mit.
      Der Überschuss habe sich auf 629 Millionen Euro erhöht, was einem Anstieg von 11,9 Prozent entspreche. Der Konzernumsatz erhöhte sich auf rund 11,60 (10,65) Milliarden Euro.

      BMW bekräftigte die bisherige Prognose, wonach der Konzern im Gesamtjahr 2002 bei Umsatz, Gewinn und Absatz das Vorjahresniveau übertreffen will. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Quartalsumsatz von etwa 11,70 Milliarden Euro und einem Vorsteuergewinn von 1,060 Milliarden Euro gerechnet. Beim Überschuss hatte der Konsens bei 638 Millionen Euro gelegen.




      MLP-Management stemmt sich gegen Berater-Exodus

      Die MLP AG kämpft dem „Handelsblatt“ zufolge um die Loyalität ihrer Mitarbeiter. Am Mittwoch versammelten sich rund 300 Geschäftsstellenleiter in Wiesloch bei Heidelberg, um sich über die Lage des Konzerns zu informieren. Ein Teilnehmer berichtete, die Leiter hätten trotz der schwierigen Situation hinter der Führungsspitze gestanden, schreibt das Handelsblatt.

      Der Vorstandsvorsitzende Bernhard Termühlen habe eingeräumt, sich in der Vergangenheit zu stark von der Performance der Aktie habe blenden zu lassen. Die Suche nach einem Finanzvorstand werde forciert angegangen.

      Auf der Ebene der MLP-Berater ist die Unsicherheit der Zeitung zufolge größer. Branchenkenner berichteten von Absetzbewegungen hin zu Versicherungen und Banken.




      Börse übertrifft Analystenerwartung im Quartal

      Die Deutsche Börse AG hat im zweiten Quartal 2002 die Analystenerwartungen bei Umsatz und Ergebnis leicht übertroffen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) bezifferte die Betreibergesellschaft der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) am Mittwoch nach Börsenschluss mit 80,0 Millionen Euro nach 70,3 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz habe sich in den Monaten April bis Juni auf 205,3 (Vorjahr: 182,9) Millionen Euro belaufen.

      Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Ebit von 78,67 Millionen Euro und einem Umsatz von 202,36 Millionen Euro gerechnet. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen sei man zuversichtlich, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen, erklärte Finanzvorstand Mathias Hlubek.



      Pharmahändler Gehe beschleunigt Wachstum im zweiten Quartal

      Europas größter Pharmahändler Gehe hat seinen Gewinn-Wachstumskurs im zweiten Quartal noch beschleunigt und seine Erwartungen für das laufende Jahr bekräftigt. Das Ergebnis vor Ertragsteuern lag im ersten Halbjahr 2002 mit 157,3 Millionen Euro um 22,1 Prozent über dem Vergleichswert aus dem ersten Halbjahr 2001, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit.

      Der Konzernumsatz sei im ersten Halbjahr um 11,3 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro gewachsen. Im ersten Quartal waren der Umsatz um zwölf Prozent, das Ergebnis um 19,5 Prozent gestiegen. Gehe bekräftigte die Prognosen, trotz eines abgeschwächten Wachstums im Pharmamarkt 2002 ein Umsatzwachstum von acht bis zehn Prozent zu erreichen und den Gewinn vor Steuern wie 2001 erneut um knapp 15 Prozent auszubauen.



      Jungheinrich mit niedrigerem Umsatz und Ergebnis im Quartal

      Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich hat im zweiten Quartal 2002 weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei auf 15,3 (Vorjahr: 19,6) Millionen Euro gesunken, teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Donnerstag mit.

      Der Umsatz sei auf 350 Millionen von 388 Millionen Euro zurückgegangen. Der Auftragseingang liege bei 396 (410) Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr sei das Unternehmen verhalten optimistisch, hieß es. Insgesamt werde aber ein Auftragseingang und Umsatz unter Vorjahresniveau erwartet.




      Süss Microtec senkt Umsatzplanung für Gesamtjahr

      Der Technologiekonzern Süss Microtec hat nach einem schwachen zweiten Quartal seine Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr gesenkt und einen Verlust angekündigt. Angesichts der anhaltend schwierigen Lage der Halbleitermärkte und der damit verbundenen Investitionszurückhaltung der Halbleiterhersteller werde für 2002 ein Umsatz zwischen 130 bis 140 Millionen Euro erwartet, teilte die im Auswahlindex Nemax 50 gelistete Gesellschaft am Mittwoch nach Börsenschluss mit.

      Bislang rechnete der Hersteller von Fertigungs- und Prüfgeräten für die Mikroelektronik in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang von maximal zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 214,8 Millionen Euro. Nach einer Verdoppelung des Verlustes im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten dieses Jahres erwarte Süss im Gesamtjahr einen Verlust nach Steuern von drei bis fünf Millionen Euro. 2001 wurde ein Gewinn von 21,1 Millionen Euro ausgewiesen.



      Aixtron revidiert Planzahlen für 2002 nach unten

      Der Anlagenhersteller für die Produktion von Verbindungshalbleitern, Aixtron, hat im zweiten Quartal einen Gewinn- und Umsatzeinbruch erlitten und für das Gesamtjahr seine Planzahlen nach unten korrigiert.

      Der Umsatz sei in den Monaten April bis Juni auf 36,1 Millionen Euro von 58,9 Millionen Euro im Vorjahr zurückgegangen, teilte das im Auswahlindex des Neuen Marktes Nemax50 notierte Unternehmen am Mittwochabend nach Börsenschluss mit.

      Den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bezifferte Aixtron mit 4,2 (Vorjahr: 14,2) Millionen Euro. Das Konzernergebnis sank den Angaben zufolge auf drei Millionen Euro von 7,8 Millionen Euro und das Ergebnis je Aktie auf 0,05 Euro von 0,13 Euro.

      Aixtron begründete den Rückgang im Quartal und die Ergebniskorrektur für das Gesamtjahr mit mehreren Verschiebungen von Anlagen-Auslieferungen.




      Weitere Anklage gegen Ex-Chef von Imclone

      Der frühere Chef des US-Biotechnologieunternehmens Imclone, Sam Waksal, ist am Mittwoch wegen Bankbetrugs angeklagt worden. Zudem wurde dem Ex-Firmenchef, der bereits im Zusammenhang mit Insidergeschäften angeklagt worden ist, Behinderung der Justiz vorgeworfen.

      Die Anklagejury in New York wirft Waksal vor, die Bank of America betrogen zu haben, indem er ein Darlehen in Höhe von mehr als 44 Millionen Dollar mit Wertpapieren abgesichert habe, über die er zum Zeitpunkt der Kreditvergabe gar nicht mehr verfügte.
      Um die Bank zu täuschen, habe er eine Unterschrift gefälscht. Auf Bankbetrug stehen in den USA bis zu 30 Jahre Haft.



      Nokia hält trotz Konjunkturrisiken an Prognosen fest

      Der weltgrößte Handyhersteller Nokia hält auch für den Fall einer weiteren Abschwächung der Wirtschaft in den USA und Europa an seinen Geschäftszielen für das laufende Jahr fest.

      Die Nachfrage nach neuen Handymodellen werde eine mögliche Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds wettmachen, sagte Konzernchef Jorma Ollila am Mittwoch vor US-Investoren. Neue Anwendungen wie das Verschicken von Bildern, Farbbildschirme und internetfähige Netzwerke werden seiner Einschätzung nach die Nokia-Umsätze im zweiten Halbjahr stützen. Ollila bekräftigte die Geschäftsziele für den Zeitraum von Juli bis Dezember 2002.



      Vodafone verschiebt UMTS-Start in Deutschland

      Der Telekommunikationskonzern Vodafone wird nach Aussage von Deutschland-Chef Jürgen von Kuczkowski den kommerziellen Start seines Multimedia-Mobilfunknetzes UMTS in Deutschland voraussichtlich um etwa ein halbes Jahr verschieben. Ursprünglich wollte die Deutschland-Tochter des britischen Mobilfunk-Giganten im Herbst dieses Jahres UMTS auf den Markt bringen.




      Technotrans bestätigt Umsatzplan für 2002

      Die Technotrans AG sieht sich angesichts der aktuellen Entwicklung in den Märkten in ihrer Einschätzung für 2002 bestätigt. Das Unternehmen plane mit einem Umsatz 2002 von 128 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss zwischen 5,0 und 5,5 Millionen Euro, teilte Technotrans am Donnerstag mit. Man konzentriere sich darauf, in Zukunft zu alter Renditestärke zurück zu finden. Technotrans rechne damit, dass die zweite Jahreshälfte stärker sein wird als die erste.



      BAFin prüft Lage der Versicherer

      Angesichts des Kursverfalls an den Aktienbörsen verlangt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) einem Pressebericht zufolge von den Lebensversicherer bis Freitag detaillierte Auskunft über mögliche Auswirkungen auf die Ergebnisse 2002.

      Mit einem Fragebogen zur finanziellen Situation der Gesellschaften will das BAFin sich einen Überblick über die Problemfälle verschaffen, berichtet die “Financial Times Deutschland“ (FTD - Donnerstagausgabe) unter Berufung auf einen Versicherer. Bei mehreren schwächelnden Gesellschaften seien rasche Maßnahmen der Aufsicht sehr wahrscheinlich. Die Behörde habe zu den Angaben keine Stellung genommen, heißt es in dem Bericht weiter.

      Die Befragung unterstreicht nach Ansicht der FTD die schwierige Lage vieler Versicherer. Die negative Entwicklung am Kapitalmarkt lasse deren Renditen gefährlich abschmelzen. Zahlreiche Unternehmen hätten ihren Kunden eine höhere Gewinnbeteiligung zugesagt, als sie derzeit erwirtschaften.




      IWF gewährt Brasilien Rekord-Summe von 30 Milliarden Dollar

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Brasilien eine neue Finanzspritze in der Rekordhöhe von 30 Milliarden Dollar gewährt. Zudem gestatte der IWF dem lateinamerikanischen Land, seine Devisenreserven um zehn Milliarden Dollar zu reduzieren, teilte der Fonds am Mittwoch in Washington mit.

      Damit verfügt Brasilien effektiv über einen Betrag von insgesamt 40 Milliarden Dollar. 80 Prozent der zugesagten 30 Milliarden Dollar sollen der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas bereits im kommenden Jahr zugänglich gemacht werden. Mit dem Geld soll nach IWF-Angaben eine drohende Wirtschaftskrise verhindert werden.




      Japan: Großhandelspreise (Inland) fallen im Juli um 1,2 Prozent

      In Japan sind die inländischen Großhandelspreise im Juli im Vergleich zum Vormonat unverändert geblieben und auf Jahressicht um 1,2 Prozent zurückgegangen. Damit wurde der bereits 22. Rückgang in Folge registriert. Analysten hatten einen Rückgang um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet.

      Wie die Bank of Japan (BoJ) am Donnerstag weiter mitteilte, sanken die Importpreise auf Yen-Basis um 3,4 Prozent zum Vormonat, gegenüber Juli 2001 fielen sie um 6,7 Prozent. Die Exportpreise auf Yen-Basis fielen im Monatsvergleich um 3,0 Prozent und im Jahresvergleich um 4,7 Prozent.



      Quelle: FAZ 08.08.02
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      schrieb am 08.08.02 09:22:41
      Beitrag Nr. 550 ()
      Deutsche Börse solide, aber ohne Pfiff

      Mit einem Kursverlust von etwas mehr als 23 Prozent von ihrem Hoch im März des Jahres 2002 auf 39,48 Euro konnte sich die Aktie der Deutschen Börse nicht vom negativen Trend des Gesamtmarktes abkoppeln.

      Dieser widerspricht allerdings in diesem Fall der fundamentalen Entwicklung. Denn mit einem Umsatzanstieg um zwölf Prozent auf 205 Millionen Euro und einem Anstieg des Gewinns je Aktie um 11,7 Prozent auf 57 Cents ja Aktie hat sich das Unternehmen im zweiten Quartal im Jahresvergleich exzellent geschlagen.

      Das dürfte damit zusammenhängen, dass das Börsengeschäft von der eigentlichen Entwicklung der Aktienkurse relativ unabhängig ist. Das gilt nicht unbedingt für den eigentlichen Aktienhandel, denn dort ist der Umsatz mit einem Minus erneut um 13 Prozent gefallen.

      Dagegen verzeichnet die Eurex mit den derivativen Produkten auf Grund der anhaltenden Volatilität erneut Rekordumsätze. So ist es nicht verwunderlich, dass der Umsatz der Börse aus diese, Geschäft um 17 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig konnte der Umsatz mit Informationsprodukten um 28 Prozent und der Informationstechnologie sogar um 35 Prozent gesteigert werden.



      Diversifikations-Strategie bewährt sich

      Damit bewährt sich die Diversifikations-Strategie immer mehr. Schwächelt ein Standbein, so lässt sich dieser Effekt durch die anderen sogar überkompensieren. Gleichzeitig scheinen sich im Bereich der Wertpapierabwicklung neue Möglichkeiten zu entwickeln. Etwa in Form eines Joint-Ventures mit den großen Banken. Sollte sich das materialisieren, dürften die notwendigen Investitionen erst einmal belastend wirken. Aber längerfristig würde sich die Geschäftsbasis weiter verbreitern.

      Unter Berücksichtigung dieser Fakten könnten sich gerade anhaltend volatile Börsen für die Deutsche Börse bezahlt machen. Denn die Marktteilnehmer werden für schnelle Positionswechsel und Absicherungsmaßnahmen immer mehr auf Futures und Optionen zurückgreifen und damit die Profitabilität der Terminbörse weiter steigern. Das Risiko dürfte höchstens darin bestehen, dass nach einem Börsencrash der Wertpapierhandel längere Zeit nur noch verhalten - wenn überhaupt - stattfinden wird.




      Aktie nur bei positiver „Gewinnüberraschung“ interessant

      Wer diese Perspektive hat, der wird nicht im Traum daran denken, sich jetzt mit Aktien zu beschäftigen. Geschweige denn sie zu kaufen. Wer allerdings damit rechnet, dass sich die Märkte sich in ordentlichem Handel weiterentwickeln - sei es nach oben oder nach unten, der wird sich die Aktie der Börse näher anschauen. Trotz des Umfeldes und der Stimmung steigen die Umsätze und die Erträge. Nur der Kurs nicht. Genau diese Kombination führt normalerweise zu einer interessanten Bewertung.

      Das Problem dürfte nur darin bestehen, dass die Aktie mit einem durchschnittlich geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 für das Jahr 2003 ungefähr auf dem Niveau vergleichbarer Werte - etwa der London-Stock Exchange oder OM - gehandelt wird. Die Euronext ist sogar günstiger zu haben, was allerdings mit der teuren Liffe-Übernahme und hohen Integrationskosten zu tun haben dürfte.

      So gesehen dürfte trotz der guten Zahlen eine gewisse Vorsicht angebracht sein. Sollte die Aktie allerdings stärker unter das aktuelle Niveau fallen, wäre sie sicher interessant. Oder, wenn die Märkte doch noch zu einer Sommerrally ansetzen sollten und die Handelsvolumina dabei dramatisch anschwellen sollten.

      Quelle: FAZ, 08.08.02



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Deutschen Börse AG seit dem Börsengang




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      schrieb am 08.08.02 09:26:53
      Beitrag Nr. 551 ()
      BASF bestätigt Prognose

      Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF konnte im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr halten, erreichte aber ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das mit 822 Millionen Euro fast zehn Prozent über dem des Vergleichszeitraums lag.

      Konzernchef Jürgen Strube kommentierte die Quartalszahlen mit den Worten: „Unsere frühzeitig ergriffen Strukturmaßnahmen zeigen Wirkung. Unser Kostensenkungsprogramm ist im Plan. Unsere Strategie stimmt.“ In einer ersten Einschätzung sind die Zahlen von BASF nach Angaben von Christian Faitz, Analyst bei Julius Bär, gut ausgefallen. Die Daten hätten die Markterwartungen übertroffen, sagt der Analyst und bestätigt seine Kaufempfehlung.

      Das Ergebnis je Aktie lag im Berichtszeitraum bei 0,86 Euro, nach 0,02 Euro im Vorjahresquartal, hervorgerufen durch die verringerte Belastung durch Sondereinflüsse.



      Ausblick: Ergebnis über dem Vorjahr

      „Für das Gesamtjahr wollen wir bei ungefähr gleichbleibendem Umsatz ein Ebit vor Sondereinflüssen erzielen, das über dem des Vorjahres liegt", so die Erwartung von Strube für 2002. Unsicherheitsfaktoren blieben aber die weltpolitische Sicherheitslage und der damit verbundene Ölpreis, die anhaltenden Turbulenzen an den Aktienmärkten sowie die Entwicklung des Verbrauchervertrauens.

      Die seit März spürbare leichte Belebung des BASF-Geschäfts hat sich im 2. Quartal, vor allem gestützt durch eine gute Mengennachfrage, fortgesetzt. Die gute Ergebnisentwicklung wird insbesondere von den Segmenten Chemikalien, Kunststoffe und Fasern sowie Veredlungsprodukte getragen. Das Pflanzenschutzgeschäft war unter anderem durch schwierige Witterungsbedingungen in Nordamerika belastet. Das Ergebnis des Segments Öl und Gas lag wegen des niedrigeren Ölpreises unter dem des Vorjahres.



      Südamerika bleibt Sorgenkind

      Der Trend des BASF-Geschäfts zeigt nach Angaben des Unternehmens in Europa, im NAFTA-Raum sowie in Asien wieder nach oben. In Europa erwirtschaftete die BASF im zweiten Quartal einen Gesamtumsatz von 4,4 Milliarden Euro, ein Prozent weniger als im Vorjahr. Im ersten Quartal hatte der Rückgang noch 16 Prozent betragen. Das in Europa erwirtschaftete Ergebnis vor Sondereinflüssen betrug im zweiten Quartal 679 Millionen Euro, 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

      Im NAFTA-Raum belebte sich das Geschäft. Der Umsatz im zweiten Quartal übersteigt den des ersten Quartals leicht und liegt um sechs Prozent höher als im zweiten Quartal des Jahres 2001. Das Ergebnis vor Sondereinflüssen beträgt im zweiten Quartal 77 Millionen Euro.

      In Südamerika beträgt der Umsatzrückgang im zweiten Quartal 26 Prozent, die schwierige Situation des ersten Quartals bleibt damit unverändert. Auch das Ergebnis ging weiter zurück und beläuft sich nun auf ein Minus von 29 Millionen Euro.


      Kostensenkung um eine Milliarde Euro bleibt Ziel

      Im vergangenen Jahr wurden bereits 250 Millionen Euro an Kosten eingespart, erläuterte Konzerchef Strube. In den ersten sechs Monaten 2002 wurden im Rahmen der Restrukturierungsmaßnahmen weitere Anlagen und Standorte geschlossen, so zum Beispiel eine in Michigan und eine Anlage in Antwerpen.

      In Europa wird die Weichmacher-Produktion restrukturiert. Dazu werden Anlagen in Spanien still gelegt; die Märkte werden künftig aus den Anlagen Belgien und Ludwigshafen bedient. Die BASF will auf dieser Basis ihr Ziel erreichen, bis zum Ende des Jahres 2003 ihre Kosten um 1 Milliarde Euro zu senken.


      Quelle: FAZ, 08.08.02
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      schrieb am 08.08.02 15:10:43
      Beitrag Nr. 552 ()
      Neuer Markt
      Weitere Nemax-Schlachtrösser außer Tritt

      8. Aug. 2002 Am Neuen Markt warten auch immer mehr etablierte Unternehmen mit den zu den tiefen Kursen passenden Ergebnissen auf.

      Auch am Donnerstag kann den neuesten Quartalsausweisen von drei Schlachtrössern aus dem Nemax-50-Index kein gutes Zeugnis ausgestellt werden.

      Während sich Technotrans für sein Zahlenwerk noch die Note befriedigend verdient, kann die Form von Aixtron und Süss Microtec nur mit mangelhaft umschrieben werden.

      Denn sowohl der Anlagenhersteller für die Produktion von Verbindungshalbleitern Aixtron als auch der Anbieter von Maschinen für die Halbleiterproduktion Süss Microtec blieben mit ihren Quartalszahlen deutlich unter den Erwartungen zurück.

      Und noch schlimmer: Beide blicken skeptisch nach vorne und haben deshalb ihre Planzahlen für das Gesamtjahr deutlich nach unten angepasst. Während Aixtron beim Jahresüberschuss nur noch von 20 Millionen statt von 29 Millionen Euro spricht, ruderte Süss bei der Ergebniserwartung fürs Gesamtjahr nun sogar auf einen Verlust zurück.




      Schwache Halbleiter-Konjunktur als Bremse

      Händlern fiel es daher nicht schwer, schnell ein Urteil zu fällen. Die Werteskala reichte von sehr schlecht für Süss Microtec bis hin zu katastrophal im Falle Aixtrons. Auch Analysten zeigten sich von den Ergebnisvorlagen enttäuscht.

      Bei beiden Unternehmen sei deutlich geworden, dass sie letztlich an der Entwicklung der gesamten Halbleiterbranche hingen. Insbesondere bei Aixtron hatte man bisher aber immer noch gehofft, das Unternehmen könne sich zumindest etwas von der negativen Branchenkonjunktur abkoppeln. Diese Hoffnung hat sich inzwischen leider verflüchtigt.

      Die eingetrübten Aussichten haben an der Börse bereits vorab ihren Niederschlag gefunden. Im Zuge der Sorge um schlechte Nachrichten gerieten bei Titel zuletzt gehörig unter Druck. Bei Aixtron hat dies seit Jahresbeginn einen Kursrutsch von 25,45 auf ein bisheriges Jahrestief von 6,00 Euro bewirkt. Süss musste im gleichen Zeitraum einen Kursverfall von 30,51 auf 8,30 Euro hinnehmen. Am Donnerstag wird dieses Rekrodniveau in Reaktion auf die Gewinnwarnung aber sogar noch weiter nach unten gedrückt.




      Intakte Abwärtstrends mahnen zur Vorsicht

      Die Süss-Aktie bricht gegen 12.00 Uhr um weitere 17,06 Prozent auf 7,05 Euro ein. Bei Aixtron fällt der Abschlag mit minus 2,57 Prozent auf 6,07 Euro gnädiger aus. Aber auch nur, weil manche Anleger hier der Auffassung sind, der Wert sei bereits genügend abgestraft worden.

      So finden die Analysten bei SES Research zwar keinen Gefallen an den neuen Zahlen von Aixtron und Süss. Da sie beide Titel aber als unterbewertet einstufen, gilt für beide Kandidaten eine auf „Outperformer“ lautende Einstufung.

      Sollte der Aktienmarkt und vor allem die Konjunktur irgendwann einmal drehen, dann hätten beide Aktien in der Tat vermutlich beträchtliches Kurspotenzial. Aber wer sich als Anleger den zuletzt rasanten Kursverfall und insbesondere die intakten Abwärtstrends vergegenwärtigt, der wird trotz aller im Verborgenen schlummernden Chancen einen Teufel tun, sein Geld zu riskieren.




      Auch Technotrans-Aktie angeschlagen

      Alles was für die beiden zuvor genannten Werte gilt, trifft in abgeschwächter Form im Übrigen auch auf Technotrans zu. Der Spezialmaschinenbauer gehört zwar zu den solideren Unternehmen am Neuen Markt und weist auf Basis der für 2003 erwarteten Gewinne nur ein vertretbares Kurs-Gewinn-Verhältnis von um die zehn auf.

      Auch konnte der Vorstand hier die Prognosen für das Gesamtjahr 2002 bekräftigen, was darauf hindeutet, dass sich das Unternehmen inzwischen gut auf die verschlechterten Rahmenbedingungen eingestellt hat.

      Aber für den Aktienkurs, der trotz der bisherigen Tagesgewinne von 1,07 Prozent auf 10,37 Euro bedrohlich nahe an den Tiefstständen herumkrebst, dürfte es erst dann ein Entrinnen aus dem Abwärtsstrudel geben, wenn sich Aktienmärkte und Konjunktur allgemein in einem wieder freundlicherem Licht präsentieren.




      Quelle: FAZ. 08.08.02




      In den Abbildungen sehen Sie in dieser Reihenfolge Langfrist-Charts von Aixtron, Süss Microtec und Technotrans.









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      schrieb am 09.08.02 08:25:41
      Beitrag Nr. 553 ()
      Dem Dax winkt ein freundlicher Wochenausklang

      Dax übt sich an der Bodenbildung

      Um über sechs Prozent legte der Dax am Donnerstag zu und auch europaweit ging es kräftig nach oben mit den Kursen. Das Ende der Kurserholung muss damit aber noch nicht erreicht sein. Einmal Blut geleckt, hoffen die Bullen auf mehr. Die guten Vorgaben aus den USA und aus Asien stimmen sie zuversichtlich, dass auch am Freitag die Kurse erneut steigen können.

      Nach den zuletzt herben Verlusten sei das Erholungspotenzial, dank der Tatsache, dass es derzeit keine neuen gravierenden Hiobsbotschaften gebe, vermutlich noch nicht ausgeschöpft, heißt es. Von einer auch langfristigen Trendwende wagen bisher aber die wenigsten Marktteilnehmer zu sprechen.




      Aktienerholung dämpft Potenzial am Anleihenmarkt

      So wie die Kursschwäche zuvor eine Stütze war, so erweist sich die Kurserholung an den Aktienmärkten aktuell als dämpfendes Element für den Rentenmarkt. Wie schon am Vortag stellen sich Händler bei anhaltenden Kursgewinnen bei den Aktien auf weitere kleinere Gewinnmitnahmen am Rentenmarkt ein. Dramatische Entwicklungen werden beim Bund-Futre aber nicht erwartet. Für eine ausgeprägte Schwäche sei das konjunkturelle Umfeld zu schwach, heißt es.




      Euro etwas stabilisiert

      Der Euro präsentiert sich am Freitagmorgen mit etwas höheren Kursen gegenüber dem Dollar. Gegen 7.25 Uhr kostet ein Euro 0,9687 Dollar nach 0,9662 Dollar am Donnerstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 120,71 Yen nach 121,00 Yen. Die Kurserholung an der Wall Street zusammen mit der Zinssenkungshoffnung in den USA erweise sich aber weiterhin als Dollarstütze, heißt es. Zum Wochenausklang wird mit einem Handel um das derzeitige Kursniveau gerechnet.




      Aktien Japan sehr fest

      Der schwächere Yen und die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank hellen am Freitag die Stimmung am Tokioter Aktienmarkt auf. Der Nikkei-225-Index tendiert gegen 7.25 Uhr sehr fest mit einem Plus von zwei Prozent bei 9.992 Punkten. Der Topix-Index legt um 1,8 Prozent auf 977 Zähler zu. Vor allem Technologiewerte stehen infolge der Währungsschwäche auf der Gewinnerliste.

      Im Tagesverlauf werde sich der Nikkei 225 voraussichtlich um die 10.000-Punkte-Marke bewegen, schätzen Beobachter. Wenig Reaktionen gab es am Markt auf die wie erwartet ausgefallene unveränderte Geldpolitik der japanischen Notenbank, die nach der jüngsten positiven Kursentwicklung des Nikkei keine Notwendigkeit für ein Eingreifen gesehen habe, heißt es.




      Aktien Hongkong mittags sehr fest - HSBC und CNOOC ziehen Index

      Die positiven Vorgaben aus den USA treiben am Freitag den Aktienmarkt in Hongkong an. Nach den Verlusten am Vortag präsentiert sich der Hang-Seng-Index zum Ende der ersten Sitzungshälfte am Freitag mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 10.125 Punkten sehr fest.

      Bislang verzeichnen alle Indexwerte Aufschläge, wobei die Titel von HSBC zusätzlich vom IWF-Kredit an Brasilien profitieren und 2,3 Prozent auf 89 Hongkong-Dollar zulegen. CNOOC weiten ihre Vortagsgewinne um 3,4 Prozent auf 10,65 Hongkong-Dollar aus. Unter dem Marktdurchschnitt entwickeln sich Cheung Kong, die unter anderem wegen des niedrigen Verkaufspreises von Banyan Garden nur um 0,4 Prozent auf 57,75 Hongkong-Dollar vorrücken. Den nächsten Widerstand für den Index sehen Händler bei 10.144 Punkten. Danach könnten er bis auf 10.300 Zähler steigen.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die Aktien von Pixar Animation Studios präsentierten sich am Donnerstag im nachbörslichen Handel mit Aufschlägen, nachdem die Zahlen für das zweite Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen hatten. Zudem erhöhte Pixar die Prognosen für das Gesamtjahr 2002.

      Nachdem die Titel die reguläre Sitzung mit einem leichten Abschlag beendet hatten, erhöhten sie sich im nachbörslichen Handel um drei Prozent auf 1,36 Dollar. Vor allem der Erfolg des Animationsfilms “Monsters Inc“ habe das Ergebnis positiv beeinflusst. Dagegen verzeichneten die Aktien von Emulex im nachbörslichen Handel eine schwächere Tendenz, obwohl sowohl Nettoverlust und Pro-Forma-Gewinn für das vierte Quartal im Rahmen der Erwartungen ausgefallen waren. Nach einem Plus von sechs Prozent in der regulären Sitzung auf 23,61 Dollar gaben der Titel nachbörslich rund 1,7 Prozent ab.

      Obwohl sich der Verlust im vierten Quartal nicht so stark wie erwartet erhöht hatte, gaben die Aktien von ImmunoGen nachbörslich um 5,2 Prozent auf 2,55 Dollar nach. Im Verlauf der regulären Sitzung hatten sich die Titel noch um zwölf Prozent verbessert.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator zeigte sich mit minus 0,37 Prozent bei 943,72 Punkten etwas niedriger als noch zum offiziellen Handelsschluss.uf 2,55 Dollar nach. Im Verlauf der regulären Sitzung hatten sich die Titel noch um zwölf Prozent verbessert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator zeigte sich mit minus 0,37 Prozent bei 943,72 Punkten etwas niedriger als noch zum offiziellen Handelsschluss.




      Wall Street schließt sehr fest

      Die Wall Street hat am Donnerstag ihre Sitzung mit starken Kursgewinnen beendet. Der Dow Jones erhöhte sich um 3,03 Prozent oder 256 Stellen auf 8.712. Der S&P-500-Index verzeichnete einen Aufschlag von 3,3 Prozent oder 29 Punkten auf 905. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 2,8 Prozent oder 36 Zähler auf 1.317 Punkte und schloss damit über dem wichtigen Widerstand bei 1.300 Stellen.

      “Ich glaube das der Markt seinen Boden gesehen hat“, so James Townsend von C.E. Unterberg Towbin. “Im Zuge der schwachen fundamentalen Daten habe ich mich über das Abwärtspotenzial gewundert. Jetzt wundere ich mich über die Nachhaltigkeit der Erholung“, fügte der Analyst hinzu.

      Im Blickpunkt des Interesses standen die Finanzwerte, nachdem der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Kreditlinie für Brasilien erheblich vergrößert und einem neuen Stand-by-Kredit über insgesamt 30 Milliarden Dollar zugestimmt hat. Das Hilfsprogramm zählt damit zu den größten in der Geschichte des Fonds. Die Kreditlinie hat eine Laufzeit über 15 Monate, wobei 80 Prozent des Betrags im kommenden Jahr ausbezahlt werden können, erklärte der IWF.

      Die Aktien von Citigroup verbesserten sich um 7,6 Prozent auf 33,90 Dollar, während J.P. Morgan um 9,7 Prozent auf 26,38 Dollar vorrückten. Vor allem Citigroup erholten sich damit von den jüngsten Abschlägen, erklärte ein Teilnehmer.

      Aber auch Technologie-Blue-Chips zeigten sich mit Kursgewinnen. Hier wirkte noch der “Cisco-Effekt“, nachdem die Zahlen des Unternehmens in dieser Woche vom Markt positiv aufgenommen worden waren. Cisco stiegen um 1,6 Prozent auf 13,20 Dollar, Oracle verzeichneten ein Plus von 5,1 Prozent auf 10,01 Dollar, und IBM erhöhten sich um 3,5 Prozent auf 71,61 Dollar.

      Im Fokus des Interesses standen zudem die Einzelhandelswerte, die ihre Umsätze für Juli veröffentlichten. Gleichzeitig bedeutet der Monat Juli für die meisten Unternehmen aus diesem Sektor das Ende des zweiten Quartals. Die Aktien von Best Buy baissierten um 36,5 Prozent auf 19,55 Dollar und markierten damit ein neues 52-Wochen-Tief. Das Unternehmen hatte davor gewarnt, das die Einnahmen im dritten Quartal unter den Erwartungen der Analysten bleiben könnten.

      Als Grund nannte Best Buy schwache Umsätze im Juli. Ebenfalls auf der Verliererseite fanden sich BJ`s Wholesale, die um 17,9 Prozent auf 27,46 Dollar einbrachen. Das Unternehmen gab enttäuschende Umsatzzahlen für den Monat Juli bekannt und reduzierte zudem den Ausblick für das zweite Quartal.




      US-Anleihen schließen etwas leichter

      Mit einer etwas leichteren Tendenz zeigten sich die Notierungen der US-Staatsanleihen am Donnerstag im späten Handel in New York. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent fielen um 12/32 auf 99-26/32. Die Rendite stieg von 4,302 auf 4,398 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond reduzierte sich um 6/32 auf 102-5/32, die Rendite stieg von 5,212 auf 5,230 Prozent.

      Die Rally bei den Aktien sei für die negative Tendenz verantwortlich gewesen, erklärte ein Teilnehmer. Zudem hätten Spekulationen um eine mögliche weitere Zinssenkung durch die US-Notenbank in der kommenden Woche den Markt belastet, hieß es. Als Folge gab es vor allem am kurzen Ende deutliche Abschläge.

      Die am Berichtstag bekannt gegebenen US-Konjunkturdaten hatten auf den Markt dagegen nur wenig Einfluss, hieß es. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 3. August saisonbereinigt um 15.000 auf 376.000 gefallen. Analysten hatten im Durchschnitt einen Rückgang um 8.000 erwartet. Die US-Erzeugerpreise sind im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gesunken. Hier war ein Anstieg um 0,1 Prozent erwartet worden.

      Quelle: FAZ, 09.08.02
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      schrieb am 09.08.02 08:27:49
      Beitrag Nr. 554 ()


      Quelle: FAZ, 09.08.02
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      schrieb am 09.08.02 08:30:30
      Beitrag Nr. 555 ()
      Clinch zwischen Vodafone und Nokia


      9. Aug. 2002 Die Handy-Hersteller wehren sich gegen Vorwürfe der Mobilfunkanbieter im Zusammenhang mit den Verzögerungen beim Start der neuen UMTS-Dienste.

      Als “unverständlich“ bezeichnete der Geschäftsbereichsleiter Mobiltelefone bei Motorola Deutschland, Ralf Gerbershagen, die Kritik des Netzbetreibers Vodafone an einer angeblich mangelnden Qualität von UMTS-Endgeräten. “Wir können das von unserer Seite aus nicht nachvollziehen“, sagte er der Berliner Zeitung.

      Auch der Gerätehersteller Nokia Oy, Helsinki, wies eine Verantwortung für einen verzögerten Start der neuen Mobilfunknetze zurück. “Wir sind im Zeitplan“, sagte die Leiterin der Kommunikationsabteilung von Nokia Mobile Phones, Marianne Holmlund.

      Der Deutschland-Geschäftsführer von Vodafone, Jürgen von Kuczkowski, hatte zuvor angekündigt, den ursprünglich für Herbst diesen Jahres angekündigten Start des deutschen UMTS-Netzes um ein halbes Jahr zu verschieben. Als Grund nannte Kuczkowski nicht erfüllte “Qualitätsstandards“ der Handyhersteller Nokia und Motorola.



      Gegenseitige Schuldvorwürfe

      Zudem hielten sich die Vodafone-Lieferanten Nokia und Motorola nicht an fest vereinbarte Termine. “Wir werden wie angekündigt am 26. September unsere UMTS-Endgeräte in den Markt einführen“, sagte dagegen laut Zeitungsbericht Nokia-Sprecherin Holmlund.

      Im vierten Quartal 2002 würden die Mobilfunkanbieter dann das Zusammenspiel von Nokia-Geräten und den bereits aufgebauten UMTS-Netzen testen. Mit einer Auslieferung von Nokia-UMTS-Handys an die Kunden der Netzbetreiber rechnet Holmlund im “frühen Teil des Jahres 2003“. Auch bei der Motorola Inc, Schaumburg, wird die Auslieferung erster Geräte durch die Netzbetreiber an die Endkunden “frühestens Anfang/Mitte 2003“ erwartet.

      Quelle: FAZ, 09.08.02
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      schrieb am 09.08.02 08:33:20
      Beitrag Nr. 556 ()
      UMTS kommt - noch später


      Der neue UMTS-Mobilfunk wird für deutsche Kunden nicht vor dem kommenden Jahr verfügbar sein: Vodafone verschiebt seinen UMTS-Start um ein halbes Jahr.

      Der weltgrößte Mobilfunkkonzern werde die Technik hierzulande nun voraussichtlich im Frühjahr 2003 in Betrieb nehmen, sagte Deutschland-Chef Jürgen von Kuczkowski der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe).

      Zwar sei das Netz wie geplant schon im Herbst bereit, es fehle aber an qualitativ hochwertigen Handys. Die Vodafone-Partner Motorola und Nokia können demnach die fest vereinbarten Liefertermine für nutzbare Endgeräte nicht einhalten.




      Prototypen mit gravierenden Mängeln

      Vodafone werde sich nun weiter auf den Netzausbau konzentrieren, „damit unser Netz in der Fläche besser ausgebaut ist, sobald die Endgeräte da sind“, sagte Kuczkowski.

      Er verwies auf offenbar gravierende Mängel bei den bisherigen Prototypen unter den UMTS-Handys. Dies gelte vor allem, wenn Nutzer unterwegs vom Sende- und Empfangsbereich einer Antenne in den nächsten Antennenbereich wechselten.

      Im Frühjahr werde UMTS dann zunächst für einen Teil der Mitarbeiter und für ausgewählte Großkunden von Vodafone eingeführt, um erste Erfahrungen zu sammeln, sagte Kuczkowski. „Relativ schnell danach“ wolle das Unternehmen mit der Technik dann richtig an den Start gehen.



      Keiner vor 2003

      Vodafone wollte UMTS in Deutschland eigentlich im Herbst einführen und war damit zuletzt das einzige Unternehen gewesen, das mit dem neuen Standard noch in diesem Jahr starten wollte.

      Der schärfste Konkurrent und bisherige Marktführer T-Mobile gibt das Jahr 2003 als Termin an. O2 (ehemals Viag Interkom) will im Sommer kommenden Jahres auf den Markt, E-Plus Ende 2003. MobilCom kann wegen des Streits mit Großeigner France Télécom über die Finanzierung des UMTS-Ausbaus derzeit keinen verlässlichen Termin nennen.

      Beim Marktneuling Quam ist inzwischen fraglich, ob das Unternehmen überhaupt noch im Rennen ist, nachdem der Mehrheitseigner Telefónica Ende Juli weitere UMTS-Gelder bis auf weiteres auf Eis gelegt hatte.


      Quelle: FAZ, 09.08.02
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      schrieb am 09.08.02 08:37:20
      Beitrag Nr. 557 ()
      UMTS - das Ende einer Vision


      Vor genau zwei Jahren am 31. Juli 2000 war es, da versammelten sich die Strategen führender Mobilfunkkonzerne in einer alten Mainzer US-Kaserne, um die Zukunft zu ersteigern: UMTS, bis dato ein Begriff, der nur Branchenexperten etwas sagte, erlebte den Beginn eines mittlerweile zweifelhaften Ruhms.

      Der neue Mobilfunkstandard, so die damalig euphorischen Versprechen, würde die Welt verändern: Ein global einheitlicher Standard mit Bandbreiten im Megabit-Bereich, der Sprach- und Datenübertragung integrieren und revolutionieren würde.

      Das Handy, so war sich die Expertenwelt einig, würde zum mobilen Büro und privaten Unterhaltungstool mutieren: E-Mail, Bilder, Filme, Live-Streaming, Internetzugang, ortsbezogene Tipps für den Restaurantbesuch in einer fremden Stadt, Bezahlfunktionen für Kino- und Flugtickets. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.



      Fantasie hat einen hohen Preis

      Kein Wunder, dass die Versteigerung alles da Gewesene in den Schatten stellte. 8,5 Milliarden Euro bezahlten die sechs Mobilfunkfirmen und Konsortien jeweils für ihre UMTS-Lizenz. Finanzminister Hans Eichel konnte 51 Milliarden Euro zum Schuldenabbau einnehmen.

      Doch die Freude währte nicht lange. Denn das Datum der Versteigerung und das Ende der Boomphase überlappten sich, was damals natürlich nicht unbedingt zu erkennen war. Technische Probleme zeigten sich alsbald. UMTS-Handys für Europa sind immer noch in der Produktpipeline.

      Wann sie auf den Markt kommen, ist ungewiss. Ein Problem sind die Batterien, die im leistungsstarken UMTS-Betrieb offenbar heiß laufen. Ein anderes sind die Kompatibilitäten: Der Mobilfunkbetreiber Hutchinson meldet, dass es Probleme gebe, wenn das UMTS-Telefon von einer UMTS-Sendestation auf eine Antenne des herkömmlichen GSM-Netzes wechseln muss.




      Technische Probleme bei UMTS-Netzen

      Ein solcher Wechsel wird jedoch die Regel sein, weil die Anbieter deutschlandweit zu Anfang nur rund 20 Prozent Abdeckung für UMTS anbieten werden - zunächst in den Großstädten.

      Die Kosten für die Netzwerke sind zu hoch und gleichzeitig die Geschäftsaussichten alles andere als rosig. Experten gehen davon aus, dass der maximale Monatsumsatz pro UMTS-Kunde (ARPU) rund 50 Euro betragen würde. Die im Zuge der Versteigerung bezahlten Preise gingen von weit höheren Nachfrageprognosen aus.

      Zum Finanzierungsproblem der hoch verschuldeten Mobilfunkkonzerne gesellt sich die ketzerische Frage, ob UMTS überhaupt einen Markt haben wird.

      Andere, auf GSM basierende Standards wie GPRS, HSCSD oder Edge, sind ähnlich leistungsfähig und die Kosten für die Aufrüstung der GSM-Netze entsprechen nur einem Bruchteil der UMTS-Kosten.

      Gleichzeitig lauert mit so genannten Wireless LAN-Lösungen ein leistungsfähiger Konkurrent. Und nicht nur die Mobilfunkkonzerne leiden. Auch die Netzwerkausrüster wie Ericsson, Alcatel und Nortel bezahlten das UMTS-Debakel mit rückläufigem Umsatz und Schuldenbergen. UMTS entwickelte sich vom Segen zum Fluch, vom gesunden Vitamin C zum schädlichen Virus.




      Die ersten UMTS-Aussteiger

      Ausdruck dieses Pessimismus ist die Malaise der Anbieter. Quam, ein Joint-Venture der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera, hat sich jüngst als erster aus dem UMTS-Geschäft in Deutschland verabschiedet.

      Auch bei der Mobilcom sieht es düster aus, obwohl der Büdelsdorfer Konzern mit einem Bankenkonsortium nun eine Stundung seiner fälligen UMTS-Kredite vereinbaren konnte. Allerdings steht diese Stundung unter dem Vorbehalt, dass France Télécom sein Engagement bei Mobilcom aufrecht erhält. Für den mit rund 70 Milliarden Euro verschuldeten französischen Konzern eine kaum tragbare Belastung.

      Der UMTS-Start in Deutschland verzögert sich unterdessen weiter. Einzig VodafoneD2 will noch in diesem Jahr an den Start gehen - doch solche Prognosen wurden schon öfter aufgegeben. T-Mobile, E-Plus und O2 planen den Beginn für 2003. Bislang, und das sagt sehr viel, ist UMTS nur auf der kleinen britischen Insel Man im Testbetrieb.




      Hat UMTS überhaupt einen Markt?

      Eine Hoffnung bleibt noch für den einst hochgelobten Standard. Die Kapazitäten der GSM-Netze werden mittelfristig nicht reichen. Man merkt es als Nutzer zu Silvester oder Neujahr, wenn die halbe Republik telefoniert und man selbst aufgrund der Netzüberlastung keine Verbindung erhält. UMTS schafft genug Kapazität. Zudem werden die Sprechverbindungen qualitativ deutlich besser, vergleichbar mit einer Festnetzverbindung.




      Besinnung auf die Realität

      Ursprünglich waren diese Aspekte auch der Hintergrund und das Ziel für die Entwicklung von UMTS - plus dem Vorteil, dass es sich um einen globalen Standard handelt. Für die Sprachübertragung ist UMTS demnach ein Fortschritt. Doch die Ironie der Geschichte: Die Mobilfunkkonzerne gingen eigentlich davon aus, dass die Daten- und nicht die Stimmübertragung bei UMTS der große Umsatzgenerator sein würde. Vielleicht sollte man sich von diesem Traum verabschieden und der UMTS-Vision endlich ein realistisches Antlitz geben.

      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 09.08.02 08:41:31
      Beitrag Nr. 558 ()
      IWF- der umstrittene Krisenmanager


      Rekordkredit verschafft Brasilien Atempause


      Brasilien kann durchatmen. Ein Milliardenkredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll den Weg aus der Krise bahnen. 30 Milliarden Dollar gewährt der IWF - so viel wie noch nie an ein krisengeschütteltes Land. Die Entscheidung ist auch als Politikum zu begreifen. Monatelang hatte sich die US-Regierung gewehrt, das südamerikanische Land zu unterstützen, plötzlich der entscheidende Gesinnungswandel.

      Ohne die USA geht nichts im IWF. Sie haben die größte Macht. Die Stimmverhältnisse im IWF-Exekutivrat sind gewichtet nach wirtschaftlicher Stärke der Mitgliedsländer. Die USA haben demnach rund 17 Prozent der Stimmrechte. Gleichzeitig finanzieren sie auch die Kreditfazilitäten des IWF (insgesamt rund 290 Milliarden Dollar) zu 17 Prozent, Deutschland hingegen zu sechs Prozent.

      Jedes Mitgliedsland im IWF ist verpflichtet, die entsprechenden Geldeinlagen beim IWF zu machen. Der Steuerzahler finanziert also die Organisation und das Kreditvolumen des IWF. Sechs Prozent des Brasilienkredits stammen also rechnerisch aus Deutschland.




      IWF: Macht gegen Geldeinlagen

      Auf Grundlage dieser Einlagen, die ja Ausdruck der jeweiligen Wirtschaftskraft sind, bemisst sich auch die maximale Höhe der Kredite. Im IWF-Jargon spricht man hier von Quoten und Special Drawing Rights, SDR, die eine virtuelle Währung des IWF darstellen und deren Wertberechnung sich aus einem Korb der drei Leitwährungen Dollar, Euro und Yen speist.

      Brasilien hat aufgrund der Quote (drei Milliarden SDR) den Anspruch auf einen Standby-Kredit in Höhe von maximal neun Milliarden SDR (300 Prozent als Obergrenze). Umgerechnet wären das maximal knapp zehn Milliarden Dollar gewesen. Aufgrund der prekären Finanzlage des Landes wurde die Kreditlinie also nahezu verdreifacht.




      Umstrittene Konditionenpolitik

      An die Kredite des IWF sind grundsätzlich Bedingungen geknüpft, die über die Tilgungsregelungen weit hinausgehen können. Im Fall Brasilien knüpfte man die Zusage an das Versprechen der brasilianischen Regierung, weiterhin zu sparen und Haushaltsüberschüsse zu erwirtschaften in Höhe von 3,75 Prozent des nationalen BIP. So soll das Land seine Verbindlichkeiten beim IWF und auch bei internationalen Banken begleichen können.




      Kritischer Nobelpreisträger Stiglitz

      Diese so genannte Konditionenpolitik des IWF, Kredit gegen Reformen, wird seit Jahrzehnten von einigen Gruppen kritisiert. Zuletzt war es der Nobelpreisträger für Wirtschaft, Joseph Stiglitz, der in seinem Buch „Globalization and its discontents“ die Einmischung des IWF in die Wirtschaftspolitik der Kreditnehmer geißelte. Hintergrund sind die IWF-Vorgaben, das Schuldnerland müsse seine Märkte öffnen, die Währung freigeben und Sozialprogramme einsparen.

      Tatsächlich sind sich Experten mittlerweile einig, dass eine radikale Marktöffnung und Währungsabwertung in bestimmten Situationen auch Negativeffekte haben kann - zuletzt erlebt im Zuge der Asienkrise.

      Zudem stößt die Konditionenpolitik auch auf Kritik innerhalb der Nehmerländer, die dies als Einmischung in die Innenpolitik begreifen. Vor allem einfache Arbeitnehmer sind von solchen Austeritätsprogrammen am stärksten betroffen, was zu handfesten innenpolitischen Krisen führen kann. Der neue IWF-Generaldirektor Horst Köhler hat diese Erfahrungen verinnerlicht: Er will die Konditionenpolitik neu konditionieren - weniger soll mehr sein.




      IWF-Kredite als Gütesiegel

      Der IWF fungierte in den vergangenen Jahrezehnten auch im als „lender of last resort“. Wenn einem Land die Zahlungsunfähigkeit drohte und die internationalen Finanzmärkte keine Kredite mehr vergaben, dann sprang der IWF ein.

      Mit seinen Hilfen gab der IWF den betroffenen Staaten damit eine Art Bonitäts-Gütesiegel. Dieses Prinzip hatte allerdings auch Nachteile: Gläubiger stellten dann den Schuldnerländern großzügig weitere Kredite zur Verfügung, weil sie davon ausgehen konnten, dass der IWF im Krisenfall die notwendigen Mittel bereitstellt, um die Zahlungsunfähigkeit des Landes zu verhindern.

      Die „moralische Gefahr“ führte dazu, dass die Bonität des Landes weniger eine Rolle spielte als die explizite Bereitschaft der Weltgemeinschaft in Gestalt des IWF und damit des Steuerzahlers, den betroffenen Banken aus der Klemme zu helfen.




      Suche nach einem neuen Profil

      Derzeit sucht der IWF nach einem neuen Profil. Die vielfältigen Kreditfazilitäten sollen deshalb eingedampft werden. Für die demokratische Legitimität des IWF wäre es besser, wenn Reformen nicht im Gremium der G7-Staaten, sondern innerhalb des IWF mit allen Mitgliedern diskutiert würden.

      Problematisch wenn auch im Einzelfall verständlich sind auch Fälle, in denen der IWF aus übergeordneten politischen Gründen von großen Mitgliedsländern gedrängt wird, Finanzhilfen bereitzustellen, obwohl die Kriterien dafür nicht erfüllt sind - so geschehen im Fall Russland.




      Krisenvorbeugung statt Krisenmanagement

      Abschließend: Haben die Kreditvergaben des IWF Erfolg? Es kommt darauf an. Vorbei die Zeiten, in denen man dachte, Kredit und Konditionenpolitik könnten ein Land zukünftig vor einer Zahlungsbilanzkrise schützen.

      Im Zuge des Herdentriebs an den Finanzmärkten können Krisen exportiert und damit auch „IWF-konforme“ Staaten in Mitleidenschaft gezogen werden. IWF-Experten sind auch aufgrund dieser Erfahrungen damit beschäftigt, Methoden zur Krisenvorbeugung statt eines Krisenmanagements zu eruieren.

      Doch das ist eine schwere Aufgabe - denn welche Indikatoren sind schon verlässlich genug, um eine schwere Finanzkrise zu identifizieren? Und wenn man sie öffentlich identifiziert, bringt man damit nicht im Sinne einer selbst erfüllenden Prophezeiung den Stein erst ins Rollen?

      Im aktuellen Fall hat der IWF Krisenmanagement verordnet - man hat die Krisensymptome in Brasilien offenbar nicht rechtzeitig gesehen.

      Quelle: FAZ, 09.08.02
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      schrieb am 09.08.02 08:48:13
      Beitrag Nr. 559 ()
      Bilanzskandale

      Weitere Löcher in Worldcom-Bilanz


      9. Aug. 2002 Die Nachrichten über Fehlbuchungen bei dem insolventen US-Telekomkonzern Worldcom reißen nicht ab: Das Unternehmen musste am Donnerstagabend (Ortszeit) weitere Falschbuchungen in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar einräumen. Damit belaufen sich die Bilanzfälschungen bei Worldcom auf einen Umfang von 7,15 Milliarden Dollar.

      Eine Prüfung der Bilanzen zurück bis ins Jahr 1999 habe die jüngsten Fehlbuchungen ans Licht gebracht, teilte Worldcom mit. Das Unternehmen hatte bereits im Juni Fehlbuchungen im Volumen von 3,85 Milliarden Dollar eingestanden.

      Im Juli reichte das Unternehmen mit einer Schuldenlast von rund 40 Milliarden Dollar Insolvenzantrag ein. Es handelte sich um die größte Firmenpleite in der US-Wirtschaftsgeschichte.




      Worldcom: Weitere Enthüllungen möglich

      Dabei könnte die Liste der Enthüllungen noch länger werden: Worldcom warnte, die jetzt bei internen Untersuchungen aufgedeckten neuen Falschbuchungen seien möglicherweise nicht die letzten. „Investoren und Gläubiger sollten sich bewusst sein, dass weitere fälschlich als Einnahmen verbuchte Summen entdeckt und offengelegt werden könnten“, hieß es in einer Erklärung. Solange die Bücher für die vergangenen drei Jahre nicht vollständig überprüft seien, sei der volle Umfang der Fälschungen noch nicht abzusehen.

      Bei der Beantragung von Gläubigerschutz hatte Worldcom Vermögenswerte in Höhe von 107 Milliarden Dollar (rund 107 Milliarden Euro) angemeldet. Diese Summe muss nach Angaben des Unternehmens jetzt um mindestens die Hälfte nach unten korrigiert werden.

      Der nach Enthüllung der Bilanzfälschereien gefeuerte Worldcom-Finanzchef Scott Sullivan und der frühere Chefbuchhalter David Myers waren Anfang des Monats festgenommen worden. Sie sind unter anderem wegen Wertpapierbetrugs und Verschwörung zur Verschleierung von Firmenausgaben angeklagt. Sie sind inzwischen gegen Kaution auf freiem Fuß.

      Der ehemalige Worldcom-Chef Bernie Ebbers hatte im April dem Druck auf seine Person nachgegeben und war von seinem Amt zurückgetreten. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft dem zweitgrößten US-Telekomkonzern Bilanzbetrug vor.


      Quelle: FAZ, 09.08.02
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      schrieb am 09.08.02 08:56:21
      Beitrag Nr. 560 ()
      WCM-Aktie ist ein heißes Eisen

      Die Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft WCM will laut Vorstandschef Roland Flach ihren Anteil an der Commerzbank aufstocken. Momentan hält WCM knapp unter sechs Prozent. An dem Plan, den Anteil bis auf 9,9 Prozent auszubauen, wolle man festhalten.

      Dieser Schritt erscheint zumindest verwunderlich, insbesondere da Flach einen geringen Gewinnrückgang für 2002 angesichts des im zweiten Quartals erlittenen operativen Verlustes von 13,5 Millionen Euro nicht mehr für ausgeschlossen hält. Die ursprünglichen Erwartungen lagen bei 150 Millionen Euro für das Gesamtjahr.



      Ungünstiger Zeitpunkt für Beteiligungsverkäufe

      Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag kündigte Flach Beteiligungsverkäufe für dieses Jahr in Höhe von 170 Millionen Euro an. Ob diese Erlöse für den Kauf der Commerzbank-Anteile verwendet werden, ließ er offen. Auch die am Donnerstag vorgelegten enttäuschenden Zahlen der Commerzbank lassen eine Erhöhung des Engagements von WCM bei der Commerzbank fragwürdig erscheinen.

      „Er wird ihnen schwer fallen, Beteiligungen zu einem guten Preis zu verkaufen“, meint Stefan Scharff, Analyst bei Concord Equity Research, der die Aktie zum Verkauf empfiehlt. Sie dürften einen Teil der Immobilien abstoßen, aber das wird den Gewinnen nicht viel helfen.“



      Immer noch keine Bankeneinigung über Ehlerdings WCM-Paket

      Georg Kanders von der WestLB Panmure stuft die Aktie allerdings weiter als Kauf ein, da der Nettovermögenswert mit 9,47 Euro pro Aktie deutlich über dem derzeitigen Kursniveau liege. Der hohe Abschlag zum Nettovermögenswert von über 60 Prozent lasse nach wie vor nur das Rating Kaufen zu, so der Analyst.

      Vor allem Spekulationen über den in finanzielle Schwierigkeiten geratenen WCM-Großaktionär Karl Ehlerding belasteten in den vergangenen Wochen die Aktie. Nach Berichten über einen möglichen Verkauf von Unternehmensanteilen büßte das Papier erheblich an Wert ein.

      Ehlerdings Gläubigerbanken haben sich weiterhin nicht geeinigt, wie sie den Einstieg eines strategischen Investors ermöglichen wollen. Ehlerding will seinen Anteil auf bis zu 20 Prozent von derzeit 46 Prozent abbauen und damit den Großteil seiner privaten Schulden von knapp 500 Millionen Euro zurückzahlen.

      Die HVB-Tochter Vereins- und Westbank ebenso wie einige andere Institute bevorzugen eine Lösung, bei der Ehlerdings Kreditlinie bis Mitte 2004 offen gehalten wird, er aber dafür rund 25 Prozent an einen Investor abgeben muss. Seit Jahresbeginn hat WCM knapp drei Viertel ihres Wertes verloren.




      Anleger sollten Aktie weiter meiden

      Trotz des geschätzten hohen Nettovermögenswertes erscheint die Aktie weiterhin als sehr spekulativ. Fraglich ist auch, inwieweit man sich allein auf diese Bewertung verlassen sollte, da sich bei unterschiedlichen Berechnungen stark voneinander abweichende Ergebnisse ergeben. Die Aktie konnte dies jedenfalls vor den extremen Kursabschlägen der letzten Monate nicht schützen.

      Durch die Intransparenz bei der Bewertung von Beteiligungsgesellschaften verbunden mit aufgetauchten Zweifeln an den Bilanzierungspraktiken ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von WCM auf jeden Fall kritisch zu hinterfragen.


      Auch wenn die Aktie mit einem durchschnittlichen geschätzten KGV von 6,77 für dieses Jahr und 3,05 für nächstes Jahr auf den ersten Blick sehr günstig erscheint. In einem sehr volatilen Handel notiert die Aktie gegen Mittag leicht im Minus bei 3,11 Euro. In der aktuell schwierigen Börsenlage sollten die Unsicherheiten, welche die Finanzierung des Unternehmens betreffen, auf jeden Fall ernst genommen werden.


      Quelle: FAZ, 09.08.02




      Der Chart zeigt den Kursverlauf der WCM-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




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      schrieb am 09.08.02 09:09:12
      Beitrag Nr. 561 ()
      BNP kann Consors von Börse nehmen

      ConSors Discount-Broker AG, Nürnberg. Der Online-Broker Consors wird voraussichtlich in absehbarer Zeit von der Börse verschwinden.

      Der neue Eigner, die französische Großbank BNP Paribas, hält aufgrund weiterer Aktienzukäufe mittlerweile 95,05 Prozent der Consors-Anteile und kann damit die restlichen Kleinaktionäre abfinden.

      BNP hatte bereits angekündigt, den Nürnberger Internet-Wertpapierhändler in diesem Fall von der Börse zu nehmen. Die Franzosen hatten zunächst knapp 67 Prozent der Consors-Anteile von der Schmidt-Bank erworben. Durch ein Übernahmeangebot an die Kleinaktionäre kamen sie auf 94,91 Prozent.

      Über die Börse seien nun weitere rund 66 000 Aktien zum durchschnittlichen Preis von 12,40 Euro erworben worden, teilte BNP am Donnerstag mit. Ein außerbörslicher Erwerb habe nicht stattgefunden.


      BNP will Consors mit der eigenen Online-Tochter Cortal zum größten Online-Broker in Europa verschmelzen. Ein Herausdrängen der Kleinaktionäre per Barabfindung ist mit einem Anteil von mindestens 95 Prozent möglich ("Squeeze-out"). (dpa)

      gelesen in FAZ, 09.08.02
      Avatar
      schrieb am 09.08.02 09:11:59
      Beitrag Nr. 562 ()
      Gewinn der Nasdaq bricht ein

      Entscheidung über Rückzug aus Japan wird bis Ende August getroffen / Beteiligung abgeschrieben



      Die Schwäche der Aktienmärkte lastet auch auf dem Ertrag der Nasdaq. Im zweiten Quartal hat sich der Gewinn der Betreibergesellschaft der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq mehr als halbiert.

      Vermutungen, daß die Nasdaq ihr Engagement in Japan aufgeben wird, wies ein Sprecher des Unternehmens nicht zurück. Es sei allerdings keine Entscheidung getroffen worden. Die Nasdaq prüfe ihre Handlungsoptionen und werde Ende August die Entscheidung bekanntgeben. Sollte sich die Nasdaq aus Japan verabschieden, wäre dies das Ende der Strategie, einen Markt zu schaffen, auf dem die Anleger 24 Stunden am Tag Aktien handeln können.

      Im vergangenen Quartal sind die Einnahmen aus dem Handel und dem Verkauf von Handelsinformationen deutlich zurückgegangen. Der Nettogewinn sank im zweiten Quartal auf 8,8 Millionen Dollar oder 8 Cent je Aktie nach 18,8 Millionen Dollar im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Einnahmen gingen um 7,2 Prozent auf 221,3 Millionen Dollar zurück.

      "Die Konjunkturerholung in den USA ist in Frage gestellt. Das, zusammen mit den Unternehmensskandalen, bringt auch die Technologiebörse unter Druck", berichtete der Nasdaq-Vorsitzende Hardwick Simmons in einer Telefonkonferenz mit Investoren.

      Die Einnahmen aus Transaktionsdiensten schrumpften um 6,6 Prozent auf 103 Millionen Dollar. Hierzu gehören die Einnahmen aus dem Handel und die Gebühren, die die Nutzer der Nasdaq für den Zugang zur Börse zahlen. Die Einnahmen aus der Erhebung und dem Verkauf von Daten fielen um 10 Prozent auf 49,8 Millionen Dollar.

      Die Einnahmen aus anderen Quellen wie der Lizenzierung der Handelsmarke gingen um 49 Prozent auf 8,4 Millionen Dollar zurück. Das durchschnittliche Handelsvolumen verringerte sich um 6,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Aktien pro Tag.

      Die Kosten der Nasdaq beliefen sich unverändert auf 190,3 Millionen Dollar. Darin enthalten sind auch Abschreibungen im Wert von 20 Millionen Dollar auf die Beteiligung an der Nasdaq Japan und die Entwicklung einer Handelsplattform, die nie zum Einsatz kam.

      Ohne diese Kosten hätte die Nasdaq einen Gewinn von 19,1 Millionen Dollar oder 21 Cent je Aktie erwirtschaftet. Die Gebühreneinnahmen von den Unternehmen, die an der Technologiebörse notiert sind, stiegen um 13 Prozent auf 44 Millionen Dollar. Über 4000 Gesellschaften, unter anderem Microsoft, Cisco Systems und Intel, sind an der Nasdaq gelistet.

      Quelle: FAZ, 09.08.02
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      schrieb am 09.08.02 09:23:46
      Beitrag Nr. 563 ()
      Vorschriften alleine machen Analysen nicht besser

      Wie Analysten in den vergangenen Jahren ihre Macht zur Manipulation von Aktienkursen gebraucht haben, ist inzwischen hinlänglich bekannt.

      Das ist gerade jetzt denkbar ungünstig. Denn in schwierigen Börsenzeiten wie diesen, könnten die meisten Anleger guten und seriösen Rat von Experten dringend gebrauchen. Doch wegen der allgemein bekannten Verfehlungen haben sich die Analysten als eine Anlaufstelle derzeit selbst disqualifiziert.

      Damit die Analysten und damit das ganze System wieder glaubwürdiger werden, brüten die Verantwortlichen weltweit über bessere Vorschiften. Weitgehend einig ist man sich über die Bedeutung einer Trennung zwischen Analyseabteilung und Investmentbanking. Um hier für eine klarere Trennschärfe zu sorgen, darf die Bezahlung der Analysten nicht mehr vom Erfolg der Investmentbanker abhängig sein.



      Mehr Offenheit und Unabhängigkeit ist gefragt

      In den USA bereits beschlossene Sache ist es auch, dass alle Tatbestände veröffentlicht werden, die für eine Befangenheit des Verfassers sprechen. Dazu gehört auch die Angabe, inwieweit das den Analysten beschäftigende Unternehmen im vergangenen Jahr Geschäftsbeziehungen mit der zu analysierenden Gesellschaft unterhielt.

      Unter diesem Aspekt fällt aber auch die Vorgabe an den Analysten, anzugeben, ob er Aktien des betroffenen Unternehmens hält oder eine spätere Entlohnung versprochen bekommen hat.

      Angelehnt an die Regeln der US-Börsenaufsicht SEC sind auch die Regeln, welche sich der deutsche Ableger der Association for Investment and Research, einem Berufsverband von Finanzfachleuten, für seine Mitglieder hat einfallen lassen.

      Kommen die im Entwurf enthaltenen Vorschläge durch, müssten Analysten künftig nicht mehr nur Angaben zur Fragen Kaufen oder Verkaufen machen. Vielmehr müssten dann Analysen auch Angaben zum Risikograd sowie zum Zeithorizont der Empfehlung machen.




      Noch immer zu viele Kaufempfehlungen

      Viele Gedanken macht man sich auch darüber, wie man das oft noch immer krasse Missverhältnis zwischen Kauf- und Verkaufsempfehlungen ausgewogener machen kann.

      So kann es kein Zufall sein, dass etwa in Großbritannien die Empfehlungen für die im FTSE 100 Index enthaltenen Unternehmen dann zu 80 Prozent auf Kaufen lauten, wenn die Arbeitgeber der Analysten gleichzeitig Emissions- oder Beratungsmandate von den Unternehmen erhalten haben. Denn wenn Verbindungen dieser Art nicht bestehen, liegt die Quote der Kaufempfehlungen nur halb so hoch.

      Kein Wunder, dass die britische Börsenaufsicht Financial Services Authority darüber nachdenkt, dass die Analyseinstitute künftig das Verhältnis zwischen Kauf-, Halten- und Verkaufsempfehlungen angegeben werden muss. Eine eindeutige Vorgabe, wonach sich Kauf- und Verkaufsempfehlungen die Waage halten müssen, wäre aber sicher kontraproduktiv, da zu regulatorisch gedacht..

      Die Researchhäuser selber bemühen sich in der Zwischenzeit offenbar immerhin um die Vereinfachung ihrer Empfehlungskategerien. Unter den großen Adressen haben in dieser Hinsicht bereits HSBC, Merrill Lynch, Morgan Stanley, Goldman Sachs, CSFB und Lehman Brothers Veränderungen bekannt gegeben. Ob es sich dabei allerdings immer um Vereinfachungen handelt, ist fraglich.

      So hat kürzlich Lehman zwar seine Anlagekategorien von fünf auf drei reduziert. Manche Anleger werden aber auch jetzt noch immer darüber rätseln, was sich hinter den jetzt gültigen Stufen Übergewichten, Gleichgewichten und Untergewichten konkret verbirgt. Schließlich wäre es viel einfacher und durchschaubarer, nur von Kaufen, Halten und Verkaufen zu sprechen, und diese Einschätzung dann jeweils mit dem dazugehörigen Kursziel zu garnieren.



      Das Erfolgsrezept zur Aktienanalyse gibt es nicht

      Unter dem Strich sind die zuvor genannten Bestrebungen durchweg zu begrüßen. Am wichtigsten scheint dabei aber vor allem der Aspekt zu sein, dass Analysten bei allen ihren Einschätzungen zu unabhängigen Urteilen kommen können müssen. Ist dieser zuletzt unzulänglich gelöste Punkt zufriedenstellen gelöst, wäre viel gewonnen.

      Aber selbst dann dürfen Anleger nicht vergessen, dass Analysten nicht unfehlbar sind. An der Börse gibt es nun einmal kein einheitlich anwendbares Gewinnsystem. Erst recht dann nicht, wenn die Analysten in dem engen Korsett in dem sie ohnehin stecken, auch noch engstirnig denken.

      Fehler passieren bei der Analyse nämlich auch immer dann, wenn bei der Urteilsbildung nur auf die Form der jeweiligen Einzelaktie geblickt wird und der Zustand des Aktienmarktes als solches außer acht gelassen wird.

      Ein Rezept, wie man solche Fehler vermeidet, gibt es aber nicht. Selbst wenn die Analysten ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen sollten, befreit dies die Anleger nicht davon, sich ihre eigenen Gedanken zu machen.


      Quelle: FAZ, 09.08.02
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:03:29
      Beitrag Nr. 564 ()
      News 09.08.2002 - 14:42
      US-Produktivität im zweiten Quartal langsamer gewachsen
      Washington, 09. Aug (Reuters) - Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal deutlich langsamer als im Vorquartal, aber etwas stärker als von Analysten angenommen gewachsen. Auf die Jahresrate hochgerechnet belief sich das Plus nach vorläufigen Berechnungen des US-Arbeitsministeriums auf 1,1 Prozent verglichen mit revidiert 8,6 (bisher 8,4) Prozent im Vorquartal. Von Reuters befragte Analysten hatten eine Verlangsamung auf 0,8 Prozent vorausgesagt.

      Die Lohnkosten je produzierter Einheit (Lohnstückkosten) stiegen um 2,4 Prozent nach einem Rückgang von revidiert 4,6 (bisher 5,2) Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Anstieg von 1,9 Prozent gerechnet.

      ale/tcs
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:04:40
      Beitrag Nr. 565 ()
      News 09.08.2002 - 15:18
      McDonald`s will in Deutschland Pizza-Restaurants eröffnen
      Frankfurt 09. Aug (Reuters) - Die US-Fastfood-Kette McDonald`s <MCD.N> will mit ihrer Pizza-Restauranttochter Donatos in den deutschen Markt einsteigen.

      Geplant seien nach Eröffnung von zunächst zwei Restaurants bis zu 200 Einheiten in den kommenden drei Jahren, sagte der Sprecher von McDonald`s Deutschland, Frank Bleker, am Freitag und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe). Das erste Donatos-Pizzalokal solle Mitte Oktober in München eröffnet werden, gefolgt von einer Niederlassung in Frankfurt. Angaben zu Umsatzzielen oder angepeilten Marktanteilen wollte der Sprecher nicht machen.

      Donatos werde einen eigenständigen Markenauftritt ohne Anbindung an die Hamburgerkette McDonald`s haben, sagte Bleker weiter. Das Konzept sehe verschiedene Vertriebsarten wie Lieferservice und Straßenverkauf vor. Neben der für die Donatos typischen randlosen Pizza würden auch andere Speisen, wie etwa warme Sandwiches, angeboten. In Deutschland ist neben zahlreichen Lieferdiensten und Pizzerien bislang die Marke "Pizzahut" des US-Konzerns Yum! <YUM.N> als einzige auf Pizza spezialisierte Gastronomiekette präsent.

      Donatos betreibt den Angaben zufolge in den USA rund 200 Restaurants.

      leh/wes
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:07:17
      Beitrag Nr. 566 ()
      News 10.08.2002 - 10:08
      WDHLG - Zementherstellern droht Milliardenbuße des Kartellamts
      Frankfurt, 09. Aug (Reuters) - Den deutschen Zementherstellern drohen einem Zeitungsbericht zufolge wegen verbotener Preis- und Quotenabsprachen Bußgelder in Milliardenhöhe. Durchsuchungen des Bundeskartellamts bei 30 Zementunternehmen im Juli hätten offenbar Listen zutage gefördert, die eine jahrzehntelange Kartellierung der Branche nach Quoten und Regionen belegten, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Samstagausgabe.

      Der zuständige Beschlussabteilungsleiter des Bundeskartellamts, Andreas Knochenhauer, sagte der Zeitung, eine Reihe von Unternehmen müsse schon in Kürze mit hohen Bußgeldern rechnen. Im Einzelfall werde voraussichtlich eine dreistellige Millionenhöhe erreicht, insgesamt auf jeden Fall ein Milliarden-Euro-Betrag. Die bisher höchste Geldstrafe von 190 Millionen Euro hatte die Behörde im Jahr 2000 gegen Transportbetonhersteller verhängt. In die verbotenen Absprachen über Absatzmengen der Zementhersteller sei offenbar nicht nur die gesamte deutsche Zementindustrie verwickelt. Auch andere Unternehmen der Baustoffindustrie hätten sich beteiligt, sagte Knochenhauer dem Blatt.

      Einige führende Hersteller hätten inzwischen erklärt, kooperationsbereit zu sein und zur Aufklärung der Vorwürfe beitragen zu wollen, sagte er weiter. Als Gegenleistung wollten die Kronzeugen die Bonusregelung des Kartellamts in Anspruch nehmen, um die erwarteten Strafen zu mildern.

      Das Bundeskartellamt hatte im Juli 30 Zementfirmen in Deutschland durchsuchen lassen. Es bestehe der Verdacht, dass die Zementhersteller über Jahre hinweg die Preise abgesprochen und sich über festgelegte Absatzquoten den Markt praktisch aufgeteilt hätten, hatte die Wettbewerbsbehörde vor gut einem Monat mitgeteilt. Die drei wichtigsten Produzenten in Deutschland, Dyckerhoff <DYKG.DE> , HeidelbergCement <HEIG.DE> und Readymix <RMC.L> , hatten damals bestätigt, dass sie von den Kartellwächtern durchsucht worden seien, wiesen die Vorwürfe aber zurück.

      mit/ban
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:09:17
      Beitrag Nr. 567 ()
      News 11.08.2002 - 10:26
      WDHLG-VW - Wollen Vorzüge und Stammaktien nicht zusammenlegen
      Wolfsburg, 10. Aug (Reuters) - Der Wolfsburger Automobilkonzern Volkswagen (VW) <VOWG.DE> hat Spekulationen dementiert, nach denen die Vorzugs- und Stammaktien des Unternehmens in absehbarer Zeit zusammengelegt werden sollen.

      "Auf der Hauptversammlung ist gesagt worden, dass das nicht geschehen wird. Daran hat sich nichts geändert", sagte ein VW-Sprecher am Samstag. Die Tageszeitung "Die Welt" hatte in ihrer Samstagsausgabe von solchen Spekulationen unter Börsianern berichtet. Dem Blatt zufolge spricht für die Zusammenlegung von Vorzugs- und Stammaktien die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs gegen Stimmrechtsbeschränkungen in Form so genannter Goldener Aktien, wie sie das Land Niedersachsen an VW halte. Außerdem spiele die Gewichtung im Deutschen Aktienindex Dax eine Rolle.

      Das so genannte VW-Gesetz räumt Niedersachsen als Hauptaktionär bestimmte Sonderrechte ein, die zum Beispiel verhindern, dass das mit 20 Prozent beteiligte Land auf Hauptversammlungen überstimmt werden kann. Von einem Umtausch seiner Vorzugs- ind Stammaktien verspricht sich unter anderem der Münchener Maschinen- und Nutzfahrzeughersteller MAN <MANG.DE> eine stärkere Gewichtung im Dax. Anders als Stammaktionäre haben Vorzugsaktionäre in der Regel kein Stimmrecht bei Hauptversammlungen. Dafür erhalten sie bei der Gewinnausschüttung den "Vorzug" einer höheren Dividende oder eine zugesicherte Mindestdividende. Vorzugsaktien dürfen in Deutschland bis zur Hälfte des Grundkapitals ausmachen. Insgesamt habe Volkswagen rund 424,7 Millionen Aktien ausgegeben, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. Davon seien rund 319,5 Stammaktien und rund 105,2 Millionen Vorzugsaktien.

      bin/nro
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:09:49
      Beitrag Nr. 568 ()
      News 09.08.2002 - 20:44
      FOKUS 5-Dax dreht erneut ins Plus - MLP-Aktie stark gefragt
      (Neu: Weitere Entwicklung, Schlusskurse)

      Frankfurt, 09. Aug (Reuters) - In einem von der anhaltenden Nervosität der Anleger geprägten Handel hat der Deutsche Aktienindex (Dax) am Freitag parallel zu anziehenden Kursen an den US-Börsen fester geschlossen. Im Mittelpunkt des Interesses standen dabei die Aktien des Finanzdienstleisters MLP <MLPG.DE> , die auf Grund von Übernahmespekulationen zeitweise 30 Prozent zulegten.

      Die Kursbewegungen des Dax dürften nicht überbewertet werden, sagten Händler. Angesichts der anhaltend großen Unsicherheit der Anleger über die weitere Entwicklung der Konjunktur und damit der Unternehmensgewinne seien viele der Veränderungen willkürlich. Der Dax hatte im Handelsverlauf mehrfach gedreht.

      Der Dax <.GDAXI> schloss am Freitag 2,2 Prozent fester bei 3760,86 Zählern. In der abgelaufenen Woche hat das Börsenbarometer damit rund fünf Prozent an Wert gewonnen. Im gleichen Zeitraum gab der VDax <.VDAX> , der über die Schwankungsbreite des Börsenbarometers Auskunft gibt, zwar 1,2 Prozent nach, lag aber immer noch auf dem Niveau nach den Anschlägen vom 11. September.

      Am Neuen Markt stieg der Auswahlindex Nemax50 <.NEMAX50K> um 1,5 Prozent auf 496,95 Punkte. Der Nebenwerte-Index MDax <.MDAXI> lag 0,5 Prozent im Plus bei 3420,02 Stellen. Der Dow Jones EuroStoxx50 <.STOXX50> der größten europäischen Aktien zog um 1,7 Prozent auf 2779,96 Zähler an.

      An der Wall Street tendierte der Dow Jones <.DJI> bei Börsenschluss in Deutschland 0,2 Prozent fester bei 8729 Stellen, während der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> um 0,3 Prozent auf 1313 Punkte sank. Beide Indizes hatten zuvor jeweils rund zwei Prozent im Minus gelegen.


      MLP ERNEUT MIT ENORMEN KURSSCHWANKUNGEN

      Die Aktien von MLP schwankten in einer Spanne von plus einem bis plus 31 Prozent und schlossen 15,5 Prozent fester bei 16,52 Euro. Mit Blick auf das Abschmelzen der Kursgewinne am Mittag sagte der Händler Gregor Görtz vom Handelshaus Lang & Schwarz, es sei eine große Verkaufsorder platziert worden. Außerdem hätten offenbar viele Anleger die Chance zu Gewinnmitnahmen genutzt. Übernahmespekulationen angesichts des derzeit niedrigen Börsenwertes von MLP hatten die Aktie des Finanzdienstleisters am Vormittag nach oben getrieben.

      Seit Wochenbeginn hat sich der Wert des MLP-Papiers in etwa verdoppelt, nachdem er sich am vergangenen Freitag als Reaktion auf eine Korrektur der Gewinnprognosen halbiert hatte. Dennoch
      liegt der Aktienpreis immer noch rund 80 Prozent unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Der Hintergrund hierzu sind wiederholte Medienberichte über Bilanzungereimtheiten, die MLP jedoch stets zurückgewiesen hat.


      EPCOS SOWIE INFINEON UNTER DRUCK

      Auf der Verliererseite standen derweil die Technologiewerte Epcos <EPCGn.DE> und Infineon <IFXGn.DE> . Bei Epcos spekulierten die Anleger auf einen bevorstehenden Ausschluss des Herstellers von Passiv-Bauelementen aus dem Dax. Das Papier verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 14,75 Euro. Die Titel des Chip-Herstellers Infineon fielen parallel zum schwächeren Philadelphia Halbleiter-Index <.SOXX> um 0,7 Prozent auf 12,36 Euro.


      PROSIEBEN TROTZ SCHWACHER ZAHLEN KRÄFTIG IM PLUS

      Im MDax kletterten die Papiere von ProSiebenSat.1 <PSMG_p.DE> um 8,1 Prozent auf 7,74 Euro, obwohl die TV-Senderkette zuvor einen drastischen Gewinneinbruch bekannt gegeben hatte. Händler sagten, der Markt sei erleichtert, dass es nicht noch schlimmer gekommen sei. Außerdem habe die Aktie bereits in den vergangenen Tagen stark unter Druck gestanden. Seit Wochenbeginn haben die Titel knapp 19 Prozent an Wert eingebüßt.

      Am Neuen Markt schlossen die Aktien von MobilCom <MOBG.DE> 8,3 Prozent schwächer bei 4,99 Euro, nachdem sie zuvor bei 4,50 Euro ein Allzeittief markiert hatten. Der Telekom-Anbieter hatte die Veröffentlichung seiner Halbjahreszahlen auf Grund möglicher weiterer Wertberichtigungen auf unbestimmte Zeit verschoben.

      ((Hakan Ersen ))

      ban
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:10:37
      Beitrag Nr. 569 ()
      News 09.08.2002 - 20:33
      FOKUS 2-US-Börsen wenig verändert - Unsicherheit prägt Handel
      (Neu: weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 09. Aug (Reuters) - Die Kurse an den US-Aktienmärkten haben am Freitag im Geschäftsverlauf um ihre Vortagesschlusswerte gependelt. Händler sagten, die Anleger seien verunsichert. Der Markt werde einerseits von Hoffnungen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) am kommenden Dienstag geprägt, andererseits drückten schwache Firmenprognosen und die Nachrichten von weiteren Fehlbuchungen bei WorldCom <WCOEQ.O> auf die Stimmung der Investoren. "Wir haben es hier mit einem Markt zu tun, an dem immer noch Unsicherheit vorherrscht", sagte Charles White, Präsident von Avatar Associates. "Aber es war eine ziemlich gute Woche." In den vergangenen drei Tagen waren die Aktienkurse um mehr als neun Prozent gestiegen. Am Freitag lag der Dow-Jones-Index <.DJI> im Nachmittagshandel 0,05 Prozent im Minus auf 8708 Punkten. Das Börsenbarometer war zur Eröffnung zunächst um über ein Prozent gesunken und im Sitzungsverlauf vorübergehend ins Plus gedreht. Der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> notierte 0,13 Prozent höher auf 1312 Zählern, nachdem er zunächst um rund 1,5 Prozent nachgegeben hatte. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> stieg leicht um 0,2 Prozent auf 907 Punkte.

      Die Investoren sorgten sich, dass die schwache Wirtschaft die Unternehmensgewinne belasten werde, sagten Händler. Emulex <ELX.N> , ein Hersteller von Geräten zur Datensicherung, hatte mitgeteilt, der Umsatz dürfte sich schwächer entwickeln als von Analysten erwartet. Der Aktienkurs des Unternehmens brach daraufhin um rund 33 Prozent auf 15,80 Dollar ein. Die Nachrichten belasteten nach Händlerangaben auch die Kurse anderer Unternehmen der gleichen Branche. Die Titel von QLogic <QLGC.O> verloren rund sieben Prozent auf 36,56 Dollar. Der Aktienkurs von Brocade Communications Systems <BRCD.O> büßte rund elf Prozent auf 15,42 Dollar ein.


      NEUES WORLDCOM-EINGESTÄNDNIS BEUNRUHIGT INVESTOREN

      Händlern zufolge beunruhigte auch das Eingeständnis weiterer Fehlbuchungen durch den insolventen Telekomkonzern WorldCom die Marktteilnehmer. Das Unternehmen hatte in der Nacht zum Freitag weitere Fehlbuchungen über 3,3 Milliarden US-Dollar zugegeben. Damit weitet sich der Umfang der Bilanzmanipulation bei WorldCom auf mehr als sieben Milliarden Dollar aus.

      Der Markt sei in dieser Woche weitgehend von den Spekulationen auf eine Zinssenkung der Fed am kommenden Dienstag angetrieben worden, sagten Börsianer. Die meisten Volkswirte erwarteten zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Zinssenkung, hieß es. Dagegen rechnet die US-Investmentbank Morgan Stanley für Dienstag mit einer Senkung um 50 Basispunkte.

      Die am Freitag vorgelegten US-Konjunkturdaten blieben nach Händlerangaben zunächst ohne große Wirkung auf die Kurse. Die Daten zeigten jedoch, dass sich die Erholung der größten Volkswirtschaft verlangsamen könnte. Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal zwar deutlich langsamer als im Vorquartal gewachsen, zugleich aber etwas stärker als von Analysten prognostiziert.

      evs/mer
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:11:39
      Beitrag Nr. 570 ()
      News 11.08.2002 - 15:23
      Magazin - Weitere Klagen gegen E.ON/Ruhrgas-Fusion zu erwarten
      München, 11. Aug (Reuters) - Nach dem Ende der Beschwerdefrist gegen die Ministererlaubnis zur Fusion von E.ON <EONG.DE> und Ruhrgas könnte es einem Magazinbericht zufolge zu weiteren Klagen kommen.

      E.ON-Konkurrenten könnten sich im Rahmen der so genannten Anschlussbeschwerde an rechtzeitig eingereichte Einsprüche anhängen, berichtete das Magazin "Focus" am Sonntag vorab und bezog sich dabei auf den Paragraphen 567 der Zivilprozessordnung. Gegen die Ministererlaubnis hatten bereits vier Konkurrenten Beschwerde eingelegt. Vergangene Woche hatte auch der Energiekonzern EnBW <EBKG.DE> eine Beschwerde angekündigt. Die Frist läuft am 12. August ab. Beschweren dürfen sich alle 45 am Verwaltungsverfahren beteiligten und beigeladenen Parteien.

      In Branchenkreisen gilt es als sicher, dass E.ON nicht vor Ablauf der Beschwerdefrist eine außergerichtliche Einigung mit den klagenden Konkurrenten sucht, um Klarheit über die genaue Zahl der Beschwerdeführer zu haben.

      Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke hatte am 5. Juli in Vertretung für Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) die von E.ON beantragte Ministererlaubnis für den Zusammenschluss mit Ruhrgas unter Auflagen erteilt.

      nro/bin
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 23:45:25
      Beitrag Nr. 571 ()
      News 11.08.2002 - 10:28
      VORSCHAU - US-Firmenkodex zählt wohl auch für deutsche Konzerne
      - Von Alice Segschneider-

      Frankfurt, 11. Aug (Reuters) - Auch deutsche an der Wall Street gelistete Firmen werden sich nach Einschätzung von Rechtsexperten den neuen US-Verhaltensregeln für Konzernvorstände unterwerfen müssen.

      Am Mittwoch will die US-Börsenaufsicht SEC ("Securities and Exchange Commission") einen neuen Verhaltenskatalog für Unternehmen und deren Vorstände präsentieren, der künftig Bilanzmanipulationen erschweren und die Anleger besser vor Betrügereien schützen soll. Rechtsexperten gehen derzeit davon aus, dass sich auch die Vorstände der mehr als 20 in New York gelisteten deutschen Konzerne den neuen SEC-Vorschriften zu verpflichten haben werden. Die meisten der betroffenen Unternehmen wie Deutsche Telekom <DTEGn.DE> , Altana <ALTG.DE> , BASF <BASF.DE> oder auch DaimlerChrysler <DCXGn.DE> prüfen derzeit nach eigenen Angaben noch die möglichen Auswirkungen der neuen Regeln.


      SCHÄRFERE REGELN NACH US-BILANZSKANDALEN

      US-Präsident George W. Bush höchstpersönlich hatte sich nach den vermehrten Bilanzskandalen in Amerika für eine verschärfte Kontrolle, Haftung und Ahndung falscher oder irreführender Firmenangaben ausgesprochen. Grundlage des nun erwarteten Regelwerks ist der Ende Juli im US-Kongress verabschiedete "Sarbanes-Oxley Act".

      Die Gesetzesreform schlägt unter anderem vor, dass Konzernvorstände künftig auf ihre Bilanzen "vereidigt" werden und persönlich dafür haftbar gemacht werden können. Zudem sieht das Regelwerk bei Zuwiderhandlung drakonische Strafen von bis zu mehr als 20 Jahren Haft und hohen Geldsummen vor. Auch dürfen verurteilte Manager nicht mehr ihren Job ausüben.

      Die an der Wall Street gelisteten deutschen Unternehmen dürften sich nach Einschätzung von Kennern den neuen Regeln nicht entziehen können. "Sektion 302 des Sarbanes-Oxley Act beschreibt, dass alle Firmen, die der US-Börsenaufsicht SEC ihre Bilanzen vorlegen, den neuen Börsenregeln unterliegen", sagte Rechtsanwalt Rainer Bayerke von der Kanzlei Linklater, Oppenhoff und Rädler. Insofern müssten wohl auch die hiesigen Firmen mit US-Notiz den Katalog akzeptieren und befolgen.

      Insofern könnte es schon bald auch für die Vorstandsvorsitzenden und Finanzchefs deutscher Konzerne Pflicht werden, persönlich für die Angaben in ihren Quartalsberichten zu haften. "Die Worte des neuen Gesetzes legen nahe, dass auch deutsche Unternehmen dem neuen Recht unterstellt sind", urteilt auch BDI-Rechtsexperte Jan Wulfetange.


      BETROFFENE DEUTSCHE KONZERNE WENIG BEGEISTERT

      Auf den Vorstandsebenen der betroffenen deutschen Firmen macht sich indes Skepsis zu den neuen US-Firmenvorschriften breit. Die Rechtslage sei noch ungeklärt, einige Punkte der neuen amerikanischen Regeln stünden in Widerspruch zu deutschem Aktienrecht, heißt es. Auch die persönliche Haftung der Vorstände sei bislang in deutschem Aktienrecht nicht vorgesehen.

      Die meisten der hiesigen Konzerne mit US-Notiz können die Auswirkungen der Neuerungen noch nicht abschließend beurteilen. "Wir prüfen intensiv die Situation", sagte ein Sprecher der Deutschen Telekom. "Bislang ist die Rechtslage nicht endgültig geklärt", so auch Jennifer Moore-Braun von BASF. "Sollte allerdings das amerikanische Recht für uns anwendbar sein, wird der Vorstand selbstverständlich unterschreiben", ergänzte sie.

      Die SEC behält sich sich für den Fall des Nicht-Anerkennens des neuen Regelwerks harte Sanktionen vor. Zudem drohe ein enormer Image-Schaden, wenn sich die Vorstände nicht zur der Richtigkeit und Vollständigkeit ihrer Bilanzen bekennen, sagen Experten. Ob sich allerdings im Rechtsfalle deutsche Vorstände der amerikanischen Justiz stellen müssten, bleibe fraglich, hieß es weiter.

      ams/pew/ked
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 23:46:24
      Beitrag Nr. 572 ()
      News 11.08.2002 - 10:04
      US-Regierung besorgt wegen gestohlener Uniformen
      Washington, 11. Aug (Reuters) - Die US-Regierung ist laut "Washington Post" besorgt über Berichte, wonach in jüngster Zeit wiederholt Flugpersonal-Uniformen entwendet worden sind.

      Amerikanische Fluggesellschaften seien deshalb bereits am 22. Juli in einer vertraulichen Mitteilung vom US-Verkehrsministerium gebeten worden, auch uniformiertes Personal sich immer ausweisen zu lassen, um ein Einschleichen von nicht autorisierten Personen auf Flüge zu verhindern.

      Nach dem Bericht des Blattes wurden bei Ermittlungen zu zwei Fällen, wo Uniformen gestohlen wurden, direkte Hinweise auf eventuell geplante neue Terroranschläge bisher nicht gefunden. Die Lage werde jedoch weiter beobachtet, hieß es. Im Juli waren die Uniformen zweier Flugbegleiter aus deren Wohnung in New York gestohlen worden. In einem anderen Fall wurde ein Lkw gestohlen, in dem sich eine ganze Ladung Uniformen befanden.

      In den USA waren am 11. September vergangenen Jahres drei von Terroristen entführte Flugzeuge ins World Trade Center in New York und ins Pentagon bei Washington gerast. Dabei waren über 3000 Menschen umgekommen.

      rin
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 07:18:06
      Beitrag Nr. 573 ()


      Quelle: FAZ, 12.08.02
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 07:31:15
      Beitrag Nr. 574 ()
      US Airways meldet Konkurs an


      Die siebtgrößte amerikanische Fluggesellschaft US Airways hat Konkurs angemeldet. „US Airways wird den Betrieb fortsetzen, während wir unsere finanzielle Neustrukturierung abschließen", sagte der US-Airways-Vorstandvorsitzende David Siegel. Man werde versuchen, das Unternehmen zurück in die Gewinnzone zu führen.

      US Airways und einige Tochterfirmen hätten bei einem Gericht in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia einen Konkursantrag gestellt, teilte das Unternehmen mit. Die Angestellten sollten normal weiterbezahlt werden.



      Terroranschläge und Rezession führten in den Konkurs

      Als Gründe für den Konkurs nannte das Unternehmen gesunkene Fluggastzahlen an der US-Ostküste nach den Terroranschlägen vom 11. September sowie gestiegene Kosten für Sicherheit und die wirtschaftliche Rezession. Es handelte sich um den ersten Insolvenzantrag einer größeren Fluggesellschaft nach den Anschlägen am 11. September, die viele Fluglinien in die Krise gestürzt hatten.

      US Airways hatte besonders stark unter den Folgen der Terroranschläge gelitten. Der längere Zeit geschlossene Flughafen Washington Reagan National Airport ist für die Fluggesellschaft einer der wichtigsten Start- und Landeplätze. Die Gesellschaft hat in den letzten vier Quartalen mehr als 1,5 Milliarden Dollar Verluste verbucht.



      Geschäfte laufen während Umstrukturierung weiter

      US Airways hat den Konkursantrag im Rahmen des Kapitel Elf des US-Konkursrechtes gestellt, das eine Weiterführung der Geschäfte und eine Restrukturierung erlaubt. Die Gesellschaft führte in ihrem Konkursantrag Vermögenswerte von 7,81 Milliarden Dollar und Schulden von 7,83 Milliarden Dollar an.

      Die Fluggesellschaft hat Kreditzusagen von 500 Millionen Dollar von einer Finanzgruppe unter Führung der Credit Suisse First Boston und der Bank of America erhalten. Zusätzlich liegt eine Absichtserklärung der Texas Pacific Group über eine Investition in Höhe von 200 Millionen Dollar als Gegenleistung für 38 Prozent des Aktienkapitals vor, wenn die Phase des Gläubigerschutz beendet ist.

      Dann erhofft sich US Airways eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von einer Milliarden Dollar, die durch die beantragten staatlichen Kreditgarantien gesichert werden soll. Die Texas Pacific Group hatte bereits 1993 bei der Sanierung der Fluggesellschaft Continental Airlines geholfen.

      Die US-Behörde ATSB (Air Transportation Stabilisation Board) hatte der US Airways am 2. Juli eine staatliche Garantie von 900 Millionen Dollar für einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Dollar auf konditioneller Basis zugesagt. Die ATSB war nach den Terrorattacken gebildet worden, um den US-Fluggesellschaften beizustehen.



      Aktienkurs eingebrochen

      Die jetzigen Aktionäre der Fluggesellschaft dürften leer ausgehen. Die Aktien der US Airways sind von einem Zwölfmonatshoch von 19,05 Dollar im August vergangenen Jahres auf nur noch 2,45 Dollar eingebrochen.

      US Airways hofft, bereits im 1. Quartal 2003 wieder aus dem Konkursverfahren heraus zu kommen. Siegel, der seit dem Frühjahr amtiert, strebt Kostenersparnisse von 1,3 Milliarden Dollar an. Das Unternehmen hat bereits von den Piloten- und Flugbegleiter-Gewerkschaften Lohnkonzessionen zugesagt bekommen. Die Techniker wollen über einen Unternehmensvorschlag abstimmen. Die Gesellschaft will jetzt auch mit ihren Flugzeugvermietern und Finanziers sowie anderen Gruppen über Kostenersparnisse verhandeln.



      Kooperation mit United Airlines soll Gewinn bringen

      US Airways hatte Ende Juli mit der United Airlines ein „Code-Sharing“-Abkommen getroffen, das es Passagieren ermöglicht bei beiden Airlines Tickets zu buchen. Die beiden Fluggesellschaften wollen auch auf andere Weise kooperieren. Die US Airways verspricht sich hiervon zusätzliche Umsätze von 200 Millionen Dollar pro Jahr.

      Das Unternehmen hat rund 40.000 Beschäftigte, einen Jahresumsatz von 8,3 Milliarden Dollar und ein Streckennetz mit 200 Anflugorten in den USA, Kanada, der Karibik, Mexiko und Europa. Es hat im vergangen Jahr rund 56 Millionen Passagiere befördert. Die US Airways liegt weltweit unter den Airlines auf Platz 14.


      Quelle: FAZ, 12.08.02
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      schrieb am 12.08.02 07:35:43
      Beitrag Nr. 575 ()
      Cargolifter vor dem Aus



      Dunkle Wolken über dem Werftgelände im Spreewald





      Der Betrieb des insolventen Luftschiffbauers Carglifter muss nach der Verweigerung einer Bürgschaft kurzfristig stillgelegt werden. Insolvenzverwalter Rolf- Dieter Mönning erklärte am Sonntag, „die noch vorhandenen finanziellen Mittel reichen nur noch aus, die Infrastruktur des Standortes in begrenztem Umfange zu sichern.“

      Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am Samstag eine Bürgschaft über 40 Millionen Euro abgelehnt, weil ein tragfähiges Konzept und ein privater Investor fehlten. Zudem wären für ein Engagement der öffentlichen Hand stets ein finanzieller Eigenbeitrag eines privaten Investors sowie ein Unternehmenskonzept notwendig. Das Unternehmen hatte die Bundesbürgschaft als überlebenswichtig bezeichnet.



      Aufsichtsrat muss sich zur Reorganisation äußern

      Die Landesregierung in Potsdam möchte das technische Know-how am Standort Brand erhalten. Der Betriebsrat strebt für die noch verbliebenen 260 Mitarbeiter eine Auffanggesellschaft an. Insolvenzverwalter Mönning erklärte, der Aufsichtsrat sei gebeten worden, bis Anfang kommender Woche mitzuteilen, ob an der Reorganisation festgehalten werde. „In diesem Falle müsste der gesamte Finanzbedarf innerhalb weniger Tage über Eigenkapital sichergestellt werden.“

      Mit den erbetenen Bundesmitteln wollte Cargolifter vor allem die Entwicklung des Lastluftschiffes „AirCrane“ finanzieren. Auch der Cargolifter-Betriebsrat verwies am Sonntag auf Managementfehler als Ursache für die voraussichtlich endgültige Pleite. „Gründe von außen für die Insolvenz lassen sich kaum finden“, hieß es.

      Am Montag werde man mit Unternehmensführung und Insolvenzverwalter über eine sozialverträgliche Lösung für die übrigen Beschäftigten verhandeln. Möglicherweise werden Teile der AG, beispielsweise der kürzlich aufgenommene Rundflugbetrieb mit dem Testluftschiff „Charly“, verselbstständigt.



      Steigt der Cargolifter nun im Ausland auf?

      Von Cargolifter war am Wochenende zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Brandenburgs Regierungssprecher Erhard Thomas sagte, die Landesregierung bedauere zutiefst, dass sich die Bundesregierung nicht am Fortführungskonzept für Cargolifter beteilige. Nach breiter Expertenmeinung handele es sich bei der „Leichter als Luft Technologie“ trotz des derzeitigen Rückschlags um eine chancenreiche Zukunftstechnologie.

      Die Landesregierung werde „weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, damit das technische Know-how am Standort Brand weiterentwickelt und so viel wie möglich davon in der Region gehalten werden kann“. Um das Fortsetzungskonzept zu ermöglichen, habe sie Cargolifter erst vor wenigen Wochen trotz angespannter Haushaltslage ein bis Ende des Jahres befristetes Masse- Darlehen in Höhe von vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

      Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hatte kürzlich die Befürchtung geäußert, dass das geplante Transport-Luftschiff in 10 bis 15 Jahren im Ausland mit staatlicher Förderung aufsteigen könnte.

      Am 1. August war das Insolvenzverfahren für die Cargolifter AG und sechs Töchter eröffnet worden. Das Fortführungskonzept sah zunächst den Bau einer kleineren Test-Version eines Last-Luftschiffes und die Konzentration auf den Transport-Ballon CL 75 vor. Dazu wären nach Einschätzung des Unternehmens bis einschließlich 2003 etwa 70 Millionen Euro frisches Kapital nötig. 317 Millionen Euro privater Anleger sind nach Angaben des Bundes bereits verbraucht.


      Quelle: FAZ, 12.08.02
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      schrieb am 12.08.02 08:47:49
      Beitrag Nr. 576 ()
      Woche der Wahrheit

      Eine spannende Börsenwoche liegt vor uns: Diese fünf Handelstage werden mehr Klarheit darüber bringen, ob das jüngste Aufbäumen der Aktienmärkte wirklich als beginnende Bodenbildung anzusehen war.

      Am Dienstag erwarten manche Marktteilnehmer eine Zinssenkung der amerikanischen Notenbank, um möglichen deflationären Tendenzen vorzubeugen. Gebannt warten die Märkte auch auf den „Tag der Wahrheit“ am Mittwoch, wenn die meisten Unternehmens- und Finanzchefs der 947 größten amerikanischen AGs die Richtigkeit ihrer Bilanzen beschwört haben müssen. Ob dieses Datum aber wirklich nennenswerte Kurseffekte nach sich zieht, darf bezweifelt werden.

      Händler erwarten den Dax am Montag im Schnitt knapp behauptet. Laut einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern steht der Index um 20.00 Uhr bei 3.749 Punkten nach 3.761 Zählern zum Handelsschluss am Freitag.



      Rentenmarkt in dünner Luft

      Der Bund-Future setzt auch zu Wochenbeginn seinen Anstieg fort: Bis 8.13 Uhr gewinnt er acht Ticks auf 110,81 Prozent. Dass die Fed nun wirklich ihre Geldpolitik umkehrt und sogleich die Zinsen senkt, ist allerdings noch nicht ausgemacht. Viel Spielraum bleibt ihr angesichts eines Leitzinses von 1,75 Prozent ja nicht mehr.

      Die Rentenexperten der DZ Bank halten zudem die negative Einschätzung der konjunkturellen Lage für übertrieben, und rechnen daher mit einer baldigen Korrektur der hohen Kursniveaus am Rentenmarkt. Am Freitag hatte der Bund-Future 20 Ticks auf 110,73 Prozent zugelegt.



      Euro fester

      Mit festerer Tendenz zeigt sich der Euro am Montagmorgen gegenüber dem Dollar. Um 8.27 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9737 Dollar nach 0,9703 Dollar am Freitagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 119,99 Yen nach 120,12 Yen im späten New Yorker Geschäft. „Die Spekulationen auf eine Leitzinssenkung der Federal Reserve sind derzeit raus aus dem Markt“, kommentiert ein Händler.


      Die Devisenexperten der DZ Bank sehen das Potenzial des Euro allerdings auf 0,9810 Dollar limitiert. Der Abwärtstrend des Euro gebe in dieser Woche die Richtung vor.



      Aktien Tokio wegen Gewinnmitnahmen sehr schwach

      Auf Grund von verstärkten Gewinnmitnahmen zeigen sich die Kurse in Tokio am Montag sehr schwach. Der Nikkei-225-Index verlor 2,5 Prozent auf 9.748 Yen und liegt damit wieder deutlicher entfernt von der psychologisch wichtigen Marke bei 10.000 Yen.

      Der Topix reduziert sich um 2,1 Prozent auf 960 Punkte. Im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank sowie der Bekanntgabe einer Reihe wichtiger US-Konjunkturdaten würden sich die Investoren mit Engagements zurückhalten, hieß es. Zwischen 9.700 und 9.800 Yen liegt nach Aussage von Analysten eine breite Unterstützungszone für den Nikkei-225.



      Aktien Hongkong tendieren am Mittag etwas leichter

      Mit einer etwas leichteren Tendenz zeigen sich die Kurse am Montagmittag in Hongkong. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index 0,5 Prozent auf 9.961 Punkte. Die Anleger würden sich im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank am Dienstag zurückhalten, sagt ein Teilnehmer.

      Mit deutlichen Abschlägen zeigen sich vor allem die Werte aus dem Immobilienbereich. Die Kursgewinne bei Index-Schwergewicht China Mobile grenzen die Verluste des Marktes allerdings etwas ein, erklärt ein Teilnehmer. Die Investoren würden bei China Mobile gute Ergebnisse für das erste Halbjahr 2002 erwarten, heißt es weiter.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die Aktien des Datenspeicherherstellers Emulex weiteten am Freitag ihre Verluste aus dem regulären Handel nachbörslich leicht aus. Der Einbruch um 35 Prozent zum Ende des offiziellen Handels wurde mit der Ankündigung des Unternehmens begründet, die Umsatzziele im ersten Quartal sowie im Gesamtjahr 2002/03 nicht erreichen zu können. Nachbörslich zeigten sich Emulex bei 15,55 Dollar, nachdem sie den regulären Handel bei 16,10 Dollar beendet hatten.

      Umsatzstärkster Wert waren mit mehr als 1,6 Millionen Aktien Palm. Der Kurs hatte im regulären Handel 19 Prozent auf 0,66 Dollar eingebüßt. Die Verkaufswelle war durch die Nachricht ausgelöst worden, dass Standard & Poor`s den Titel zu Gunsten von Monsanto aus dem S&P-500-Index gestrichen hat. Nachbörslich rückten Palm um 1,5 Prozent auf 0,67 Dollar vor.

      Der Nasdaq 100 After Hours Indicator zeigte sich mit plus 0,25 Punkten bei 937,58 Punkten fast unverändert.



      Wall Street schließt uneinheitlich - Dow Jones im Plus

      Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich die Kurse an Wall Street ins Wochenende verabschiedet. Während sich die Standardwerte nach einem sehr volatilen Verlauf mit Aufschlägen zeigten, gingen die Titel aus dem Technologiebereich mit einer leichteren Tendenz aus dem Handel.

      Der Dow Jones erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 8.745 Punkte. Der S&P-500-Index verzeichnete einen Aufschlag von 0,4 Prozent auf 909 Zähler. Der Nasdaq Composite verzeichnete dagegen ein Minus von 0,8 Prozent oder zehn Zählern auf 1.306, schloss damit aber immer noch über dem wichtigen Widerstand bei 1.300 Stellen.

      Der Dow Jones hatte nach einem schwachen Beginn mehrfach versucht, die Rally der drei vorangegangenen Tage fortzusetzen. Gegen Handelsende sorgten dann wieder verstärkte Gelegenheitskäufe für einen positiven Wochenausklang, hieß es. In der gesamten Woche hat der Dow-Jones-Index damit um insgesamt 5,2 Prozent zugelegt.

      Das Interesse der Anleger richtet sich auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. „Eine Senkung der Zinsen könnte wieder eine Reihe von Käufern in den Markt bringen“, meinte Alan Ackermann von Fahnestock & Co. Er rechne allerdings auf der kommenden Sitzung noch nicht mit einer Zinssenkung, fügte der Analyst hinzu.

      Bei den Einzelwerten zeigten sich vor allem Titel aus dem Chipsektor mit deutlichen Abschlägen. Die Analysten der Banc of America rechnen mit noch weiter nachgebenden Notierungen in diesem Bereich. Eine Erholung dürfte sich für den Sektor erst im jahr 2003 einstellen, so die Experten weiter.

      Die Aktien von Intel reduzierten sich um 2,8 Prozent auf 17,86 Dollar, während sich Applied Materials um 3,4 Prozent schwächer bei 13,86 Dollar zeigten. Zu den Gewinnern gehörten dagegen vor allem Minenwerte, nachdem der Goldpreis stark zulegte. So verbesserten sich Newmont Mining um 8,3 Prozent auf 26,78 Dollar.




      US-Anleihen schließen sehr fest

      Mit einer sehr festen Tendenz zeigten sich die Notierungen der US-Staatsanleihen am Freitag im späten Handel in New York. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent verbesserten sich um 1-3/32 auf 100-29/32. Die Rendite fiel von 4,398 auf 4,263 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond erhöhte sich um 1-19/32 auf 103-25/32 und die Rendite fiel von 5,230 auf 5,118 Prozent.

      Viele Anleger würden auf der in der kommenden Woche anstehenden Sitzung der US-Notenbank mit einer weiteren Senkung der Zinsen rechnen und hätten sich dementsprechend positioniert, erklärte ein Teilnehmer den Verlauf. Vor allem am langen Ende des Marktes habe dies zu deutlichen Aufschlägen geführt.

      Auch nachdem die Kurse an Wall Street ins Plus drehten, konnten die Anleihen ihre Aufschläge behaupten, hieß es weiter. Zwar hatten im Laufe der vergangenen Woche einige führende Ökonomen und Investment-Banken auf Grund der schwachen Erholung der US-Konjunktur Prognosen in Bezug auf eine weitere Zinssenkung abgegeben.

      Die Kursgewinne an Wall Street an den vergangenen drei Tagen, sowie Berichte, die Fed werde die Zinsen nicht senken, hätten diese Prognosen allerdings wieder relativiert, erklärte ein Analyst.


      Quelle: FAZ, 12.08.02
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      schrieb am 12.08.02 10:32:53
      Beitrag Nr. 577 ()
      RWE gewinnt weiter Power


      12. Aug. 2002 Im Stromgeschäft kann RWE erheblich zulegen. Bei den Beteiligungen Hochtief, Heideldruck und den Tankstellen kommt der Versorger allerdings nur schleppend voran.

      Im ersten Halbjahr 2002 hat der Essener Energiekonzern sein Betriebsergebnis um neun Prozent auf 2,169 von 1,996 Milliarden Euro gesteigert und damit im Rahmen der Prognosen gelegen. Während die Kerngeschäfte zulegten, gingen in den übrigen Sparten die Ergebnisse zurück.



      RWE hält an Jahresprognose fest

      Der Nettogewinn betrug den Angaben zufolge 818 Millionen Euro im Vergleich zu 736 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Umgesetzt hat Deutschlands zweitgrößter Versorger 27,679 (Vergleichshalbjahr 26,737) Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr wiederholte RWE die Prognose, das Betriebsergebnis erneut zu steigern und im Kerngeschäft um 20 Prozent zu wachsen.

      Vor allem das Stromgeschäft, das um 46 Prozent besser abschnitt als im gleichen Vorjahreszeitraum, trug zur Ergebnissteigerung bei. Als Gründe hierfür verwies RWE auf erfolgreiche Kostensenkungen und die stabilen Strompreise. Den größten operativen Zuwachs gab es von Januar bis Juni durch den Ausbau der Handelsaktivitäten von RWE Trading im Strombereich, die um 1,6 Milliarden Euro zulegten.

      Im Nicht-Kerngeschäft - dem Tankstellen- und Raffineriebereich, Heidelberger Druck und Hochtief - verzeichnete RWE zum Halbjahr einen Ergebnisrückgang um 46 Prozent.


      Quelle: FAZ, 12.08.02
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      schrieb am 12.08.02 10:55:25
      Beitrag Nr. 578 ()
      Konsumenten spüren einen Hauch von Optimismus

      Verbraucher glauben, daß die Schwächephase zu Ende geht / GfK-Marktforscher sind vorsichtig optimistisch


      "Bei den deutschen Konsumenten ist wieder ein Hauch von Optimismus zu verspüren." Dies ist das Fazit einer Studie der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Konsumklima im Monat Juli. Rolf Bürkl, Marktforscher bei der GfK und zuständig für die Messung der Verbraucherstimmung, zeigte sich von diesem Ergebnis im Gespräch mit dieser Zeitung überrascht.

      Von einer regelrechten Trendwende beim Konsumverhalten will Bürkl freilich nicht sprechen. Andererseits unterschätzt er den verhaltenen Optimismus auch nicht angesichts der katastrophalen Stimmung der vergangenen Monate, die im Monat April bei den GfK-Indikatoren ihren Tiefpunkt in den zurückliegenden zwanzig Jahren erreichte.

      Zwar spricht er bewußt von einem Hauch von Optimismus und weist auch darauf hin, daß die Verbraucherstimmung noch sehr labil sei und deren Besserung nicht auf festen Füßen stehe.

      Dies zeigt auch der Blick in einzelne Branchen. "Gute Preise allein reichen bei unsicherer Wirtschaftsaussicht nicht aus", meint Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR). Für ihn befinden sich beispielsweise die deutschen Automobilfahrer in einer "Warteposition".

      Auch die erhoffte Belebung für das nächste Jahr deutet sich nicht an. Sie müßte sich nach Ansicht von Dudenhöffer allmählich in den Auftragseingängen niederschlagen. Die aber bewegten sich noch immer auf niedrigem Niveau. So gesehen seien aus jetziger Sicht zumindest auch die Aussichten für das Jahr 2003 trübe.

      Bemerkenswert ist dennoch die Differenz zwischen der Konjunkturerwartung und der konkreten Anschaffungsneigung der Verbraucher. Das Auseinanderklaffen zwischen beiden Indikatoren zeigt eine Besserung der psychologischen Einschätzung der nahen Zukunft.

      Marktforscher Bürkl trifft die Feststellung: "Trotz andauernder Diskussion über hohe Arbeitslosigkeit, Firmeninsolvenzen und die Turbulenzen auf den internationalen Aktienmärkten glauben die Verbraucher, daß die wirtschaftliche Schwächephase in Deutschland ihrem Ende zugeht." Darauf deuten mehrere GfK-Indikatoren hin, deren Werte sich erkennbar erholt haben.

      Der Indikator "Konsum- und Anschaffungsneigung" beispielsweise legte um immerhin 6,4 Punkte zu - der steile Abwärtstrend seit Oktober 2001 wurde damit gestoppt. Damit wird deutlich, daß die Frage "Glauben Sie, daß es zur Zeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu tätigen?" spürbar optimistischer beantwortet wird.

      Dasselbe gilt für die Konjunktur- und die Einkommenserwartung. "Die Gefahr, daß der Indikator für die Einkommenserwartung wieder in den negativen Bereich sinkt, ist damit vermutlich gestoppt." Bürkl begründet dies mit den Tarifabschlüssen der jüngsten Vergangenheit, die den Menschen mehr Geld ins Portemonnaie gebracht habe. Daneben zeige auch die Steuerreform des Jahres 2001 positive Wirkung beim Einkommen.

      Sollte der aufkeimende Optimismus aber von langfristiger Dauer sein, müßte nach Bürkls Meinung mehreres zusammenkommen. "Vor allem der Arbeitsmarkt muß an Stabilität gewinnen, erst dann sind die Menschen auch wieder bereit, mehr Geld auszugeben." In gleichem Maß müsse sich auch die Stimmung an den Aktienmärkten bessern.

      Die Bundestagswahlen im September haben auf das Konsumverhalten der Bürger wenig oder kaum Einfluß. Dafür sei die Politikverdrossenheit zu groß, als daß man von einem Fortbestand oder Wechsel der Regierung eine wichtige Kaufentscheidung abhängig mache. Vorsichtig optimistisch sieht er auch da die Zukunft, was den Kauf oder die ersatzlose Streichung des Kaufes von Konsumgütern betrifft. Ein größerer Anteil der Befragten verschiebe wohl eher den Kauf, streiche ihn aber nicht ganz.

      Das Problem der Zukunftserwartung sieht Bürkl im Fehlen harter Fakten. Die nachweisbaren Zahlen und Fakten jedenfalls begründen den Optimismus nicht. Dennoch sollte man seiner Meinung nach den psychologischen Faktor im Wirtschaftsleben nicht unterschätzen, er spiele bei den Verbrauchern gegenwärtig eine entscheidende Rolle. Nicht zuletzt habe sich dies nach der Einführung des Euro gezeigt. "Jeder mußte sich ein neues Preiskoordinatensystem aneignen", umschreibt Bürkl das Problem.

      Das subjektive Gefühl, der Euro wirke preistreibend - was die offizielle Statistik so nicht bestätigt -, habe zusätzlich das Konsumentenverhalten negativ beeinflußt. Diese negative Einschätzung über den Teuerungseffekt des Euro lasse aber immer mehr nach. Bürkls Fazit ist eindeutig: "Wenn die Verbraucher wieder Vertrauen in die Wirtschaft gewinnen, wird sich das in konkreten Kaufentscheidungen auch niederschlagen."


      Quelle: FAZ, 12.08.02
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 23:23:35
      Beitrag Nr. 579 ()
      News 12.08.2002 - 18:20
      FOKUS 1-RAG kommt bei Degussa-Übernahme voran
      Düsseldorf, 12. Aug (Reuters) - Der Technologiekonzern RAG[RUHR.UL] kommt bei der angestrebten Übernahme des Düsseldorfer Spezialchemieherstellers Degussa <DGXG.DE> voran.

      Das Übernahme-Angebot für die Degussa AG sei von rund 46,5 Prozent der Aktionäre mit über 95 Millionen Anteilsscheinen angenommen worden, teilte die RAG am Montag in Essen mit. Die Annahmefrist für die Anteilseigner war am 9. August ausgelaufen, RAG hatte 38 Euro je Aktie der E.ON <EONG.DE> -Tochter geboten. Rund sieben Prozent des Grundkapitals verblieben in Streubesitz und etwa 46,5 Prozent vereinbarungsgemäß noch beim Düsseldorfer Energiekonzern E.ON, teilte RAG weiter mit. Erst in einem zweiten Schritt wolle RAG wie angekündigt weitere Degussa-Aktien von E.ON erwerben, um dann insgesamt 50,1 Prozent der Anteile zu halten.


      VERBLEIB VON DEGUSSA IM DAX HÄNGT AM STREUBESITZ

      In RAG-Unternehmenskreisen hieß es am Montag, die Frage, ob Degussa auch nach der Übernahme im Deutschen Aktienindex (Dax) notiert bleibe, müsse auch E.ON gestellt werden. Denn der Konzern müsse entscheiden, ob er seinen verbleibenden Anteil an der Degussa über die Börse oder direkt an Dritte veräußern wolle. E.ON hat stets betont, sich komplett von Degussa trennen zu wollen.

      Die RAG hingegen habe immer klar gemacht, sie trete für eine weitere Börsennotierung der Degussa ein. Wenn der Streubesitz an der Degussa jedoch auf unter fünf Prozent fällt, würde dies eine Entfernung aus dem Index zwangsläufig nötig machen. Die Degussa unterstrich allerdings, der Anteil der freien Aktionäre bleibe über sieben Prozent und der Vollzug der Übernahme hänge noch an einer Reihe von Bedingungen. Deshalb "dürfte sich nach Einschätzung der Degussa keine Änderung für die Dax-Zugehörigkeit der Degussa-Aktie ergeben", heiße es am Montag. An diesem Dienstag wird die Deutsche Börse <DB1Gn.DE> auf Basis der nach Börsenumsatz und Marktkapitalisierung sortierten Juli-Rangliste über mögliche Veränderungen in ihren Indizes entscheiden.

      E.ON will seine Anteile an der Degussa im Tausch für die Ruhrgas-Anteile der RAG von 18,4 Prozent an den Essener Konzern abgeben. Die RAG hatte bereits erklärt, sie halte trotz des vom Oberlandesgericht Düsseldorf auf Eis gelegten Zusammenschlusses des Energieriesen E.ON und der Ruhrgas AG am Übernahmeangebot für Degussa fest. Sie geht nach früheren Angaben davon aus, dass die Fusion E.ON/Ruhrgas bis 2003 entweder mittels einer Ministererlaubnis oder auf gerichtlichem Wege zu Stande kommt. E.ON hatte für die Übernahme bereits eine Sondererlaubnis des Bundeswirtschaftsministeriums erhalten, die jedoch angefochten worden war. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte darauf sein vorläufiges Fusionsverbot Anfang August bekräftigt.

      Die RAG unterstrich, der Vollzug der Transaktion sei weiter an mehrere Bedingungen geknüpft. So müsse die Veräußerung der Ruhrgas-Anteile der RAG an E.ON spätestens bis zum 31. März 2003 vollzogen sein. Bis zum Vollzug des Angebots der RAG bleibe die Degussa-Aktionärsstruktur unverändert bestehen. Mit der Degussa- Übernahme will der ehemals reine Bergbaukonzern RAG seinen Umbau vorantreiben und sich auf renditestarke Kerngeschäftsfelder wie die Chemie konzentrieren. Mit ihrer Tochter Rütgers ist die RAG bereits in der Spezialchemie engagiert.

      inv/zap


      News 12.08.2002 - 18:43
      US-Energieversorger legt auch Beschwerde gegen E.ON/Ruhrgas ein
      Düsseldorf, 12. Aug (Reuters) - Der US-amerikanische Energieversorger TXU <TXU.N> hat Beschwerde gegen die Fusion von E.ON <EONG.F> und Ruhrgas eingelegt und damit die Zahl der Beschwerden auf sieben erhöht.

      TXU begründet seine Beschwerde über die Ministererlaubnis für den Zusammenschluss in einer am Montag verbreiteten Pressemitteilung mit den unzureichenden Auflagen, die das Bundeswirtschaftsministerium den Fusionspartnern gemacht habe. Gleichzeitig bot TXU seine Bereitschaft an, mit E.ON und den übrigen Beschwerdeführern außergerichtliche Lösungen auszuhandeln.

      Das US-Unternehmen, das in Deutschland ein Beteiligungsnetz aufbaut und unter anderem an den Stadtwerken Kiel beteiligt ist, fordert von E.ON/Ruhrgas, mehr Beteiligungen abzugeben, als es die Auflagen vorsehen. Außerdem sollte Ruhrgas den Zugang zu seinem Netz erleichtern und mehr als die in den Auflagen vorgeschriebenen Gasmengen zum Selbstkostenpreis an die Konkurrenz verkaufen.

      Nach der am 5. Juli erteilten Ministererlaubnis durch Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke müssen sich E.ON und Ruhrgas unter anderem von ihren Beteiligungen an dem Leipziger Regionalversorger VNG trennen. Die Mehrheitsbeteiligung an der Münchener Thüga-Gruppe, die an einer großen Zahl von Stadtwerken beteiligt ist und damit einen direkten Zugang zu den endkunden hat, blieb aber unangetastet.

      E.ON hat sich bislang nicht offiziell dazu geäußert, ob man eine außergerichtliche Einigung erwäge. In Konzernkreisen hieß es, man werde auf jeden Fall die Frist abwarten müssen, bis zu der die Eingabe von Beschwerden noch möglich sei. Diese Frist ist nach früheren Angaben des Düsseldorfer Oberlandesgerichts (OLG) am Montag abgelaufen.

      Bislang haben sich die Energiehändler Ampere aus Berlin und Trianel aus Aachen, die Stadtwerke Aachen und Rosenheim, der Hamburger Gasversorger Concord Power und die Energie Baden-Württemberg (EnBW) beschwert. Die vier Erstgenannten waren vor dem OLG mit einem Eilantrag erfolgreich, der den Vollzug der Fusion von E.ON und Ruhrgas angesichts von Verfahrensfehlern bis auf weiteres untersagt. Im Berliner Wirtschaftsministerium wird unterdessen geprüft, ob man diese Verfahrensfehler nachträglich korrigieren kann.

      bro/wes
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      schrieb am 12.08.02 23:24:21
      Beitrag Nr. 580 ()
      News 12.08.2002 - 22:18
      FOKUS 3-US Airways belastet US-Börsen - Zinshoffnung schwindet
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 12. Aug (Reuters) - Schwindende Hoffnungen auf eine US-Zinssenkung und der Insolvenzantrag der Fluggesellschaft US Airways <U.N> haben die New Yorker Aktienmärkte zum Wochenauftakt belastet. Die US-Airways-Nachrichten hätten bei den Anlegern Sorgen um mögliche weitere Insolvenzen bei anderen US-Fluglinien ausgelöst, sagten Börsianer. Der Dow-Jones-Index <.DJI> fiel bis Handelsschluss um 0,65 Prozent auf 8688,69 Punkte, der Nasdaq-Index <.IXIC> schloss mit plus 0,06 Prozent kaum verändert bei 1306,84 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> gab um 0,53 Prozent auf 903,78 Punkte nach.

      "Die Leute sind skeptischer geworden, was die Zinssenkungserwartung betrifft", sagte Uri Landesman, Analyst bei Arlington Capital Management. "Die US-Airways-Nachrichten helfen nicht. Das ist ein Name, der in der Mitte des Landes gut bekannt ist."

      In der vergangenen Woche hatte der Dow-Jones-Index im Wochenverlauf mehr als fünf Prozent zugelegt - der größte prozentuale Zuwachs innerhalb einer Woche seit September vergangenen Jahres. Dabei hatten vor allem Spekulationen über eine Leitzinssenkung bei der Sitzung der US-Notenbank (Fed) am Dienstag eine wichtige Rolle gespielt. Die Mehrheit der Analysten erwartet derweil keine Rücknahme der Zinsen in dieser Woche. Nach einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Forschungsinstituts National Association for Business Economics (NABE) zufolge wird die US-Wirtschaft aller Voraussicht nach nicht in eine erneute Rezession abrutschen und braucht daher auch keine neue Zinssenkung.

      Die schwindenden Zinshoffnungen drückten nach Händlerangaben vor allem zinssensitive Finanztitel. Die Aktien des Finanzkonzerns Citigroup <C.N> gaben rund 0,7 Prozent auf 34,08 Dollar nach. Die Titel von J.P. Morgan <JPM.N> büßten rund 3,4 Prozent auf 25,46 Dollar ein.

      US Airways-Aktien blieben an der Wall Street am Montag vom Börsenhandel ausgesetzt. Vorbörslich waren die Titel aber auf 57 Cent von 2,45 Dollar bei Börsenschluss am Freitag eingebrochen. Im Sog der ersten Insolvenz einer der großen US-Fluggesellschaften fielen die Aktien von UAL <UAL.N> , der Muttergesellschaft der zweitgrößten US-Fluggesellschaft United Airlines, zum Börsenschluss um rund 27 Prozent auf 3,80 Dollar. Die Titel von Delta Airlines <DAL.N> , die zu Handelsbeginn rund sechs Prozent nachgegeben hatten, verloren rund vier Prozent auf 14,03 Dollar. Analysten hatten sich von der Zahlungsunfähigkeit von US Airways zwar kaum überrascht gezeigt, aber zugleich weitere Konkurse bei US-Fluggesellschaften im Zuge der allgemeinen Konjunkturschwäche nicht ausgeschlossen. An der Technologiebörse Nasdaq belastete nach Händlerangaben die Senkung eines Kursziels für die Aktien des führenden Zulieferers der Halbleiterindustrie, Applied Materials <AMAT.O> , auch andere Titel der Branche. Prudential Securities hatte das zwölfmonatige Kursziel für die Aktien des Unternehmens auf 21 von zuvor 27 Dollar gesenkt. "Wir denken, dass sich die Bedingungen in der Halbleiterzulieferer-Industrie weiter verschlechtern könnten", hieß es zur Begründung. Die Aktien des Konzerns gaben um rund zwei Prozent auf 13,58 Dollar nach. Der Kurs von Teradyne <TER.N> verlor rund zwei Prozent auf 14,32 Dollar. Der S&P-Index für die Zulieferer der Halbleiterbranche <.GSPTKSM> büßte rund 1,5 Prozent ein.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,03 Milliarden Aktien den Besitzer. 1491 Werte legten zu, 1723 gaben nach und 177 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,05 Milliarden Aktien 1598 im Plus, 1756 im Minus und zwei unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 12/32 auf 101-1/32. Sie rentierten mit 4,21 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 19/32 auf 104-16/32 und hatten eine Rendite von 5,073 Prozent.

      evs/phi
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      schrieb am 13.08.02 08:42:04
      Beitrag Nr. 581 ()
      Spannung vor dem Fed-Entscheid

      Dax dürfte höher eröffnen

      Da sich die Kurse an der Wall Street am Montag nach 20.00 Uhr MESZ noch spürbar erholten, dürfte der Dax in positivem Terrain eröffnen. Nach der durchschnittlichen Erwartung von acht vorbörslich von vwd befragten Marktteilnehmern steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.656 Punkten nach 3.647 Zählern zum Handelsschluss am Montag.

      Nach Börsenschluss, gegen 20.15 Uhr, wird der Offenmarktausschuss der amerikanischen Notenbank Fed das Ergebnis seiner regulären Sitzung verkünden. Wie der Markt auf eine mögliche Zinssenkung der Fed reagiert, ist noch nicht ausgemacht.

      Teilweise mag ein solcher Schritt bereits in den Kursen vorweggenommen sein; allerdings rechnen die meisten Analysten nicht damit. Kommt es dazu, dürften dies einige Beobachter auch wieder als Beleg für den Ernst der konjunkturellen Lage ansehen.

      Wahrscheinlich erst am späten Abend werden die Entscheidungen des Arbeitskreises Indizes der Deutschen Börse bekannt, der über die Rangfolge der Gesellschaften im Dax, MDax, Nemax 50 und SDax entscheidet. Am wahrscheinlichsten ist der Abstieg von Epcos aus dem Dax, für das Altana aufsteigen dürfte.




      Rentenmarkt von Fed-Sitzung diktiert

      Auch der Bund-Future wartet auf die Fed-Sitzung. Bis 8.11 Uhr verliert der September-Kontrakt fünf Ticks auf 110,92 Prozent. Keiner wolle sich vor der Zinsentscheidung noch „weit aus dem Fenster lehnen“, meint ein Marktteilnehmer.

      Er rechne damit, dass die US-Notenbank die Zinsen unverändert lassen wird. Sollten die Aktien dann ins Trudeln geraten, könnte sich der Bund-Future stabil halten. Werde die Marke bei 111,08 Prozent überwunden, könnte es sogar Richtung 113 Prozent gehen. Unterstützung gebe es bei 110,70 und 110,30 Prozent. Am Montag hatte der Bund-Future 24 Ticks auf 110,97 Prozent zugelegt.




      Euro zum Dollar kaum verändert

      Mit einer kaum veränderten Tendenz zeigt sich der Euro am Dienstag gegenüber dem Dollar. Um 8.25 Uhr kostet ein Euro 0,9782 Dollar nach 0,9783 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 118,88 Yen nach 119,07 Yen im späten New Yorker Geschäft am Montag. Sollte die Fed die Forderungen des Marktes enttäuschen und den Leitzins nicht senken, dürfte das den Dollar belasten, meinen Marktteilnehmer.




      Tokioter Börse vor Zinsentscheid der Fed schwächer

      Die Tokioter Börse hat am Dienstag im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) bei geringen Umsätzen schwächer geschlossen. Händler sagten, der Markt warte mit Spannung auf die Entscheidung der Fed, und Investoren hielten sich in der Regel bis dahin mit Käufen zurück. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 0,6 Prozent auf 9.687 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,5 Prozent auf 955 Zähler.

      „Da es kein klares Zeichen einer Abkühlung der Verbraucherausgaben gibt, wird die Fed die Zinsen wohl nicht senken", sagte Takashi Miyazaki von UFJ Partners Asset Management. Händler sagten, der Nikkei-Index habe angesichts der schwindenden Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Fed bereits am Montag Kursverluste verzeichnet.



      Aktien Hongkong tendieren am Mittag etwas fester

      Mit einer etwas festeren Tendenz präsentieren sich die Kurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte gewinnt der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent bzw 44 Punkte auf 10.003. Die Anleger würden sich im Vorfeld der Zinsentscheidung in den USA deutlich zurückhalten, erklärt ein Teilnehmer.

      Zu den Gewinnern gehören die Immobilientitel sowie defensive Werte. Bis zum Sitzungsende rechnen Händler mit einem eher ruhigen Handelsverlauf. Der Index bewege sich in einer engen Spanne von 100 Punkten.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die Titel von UAL Corp haben sich am Montagabend nachbörslich etwas gefangen, nachdem sie im regulären Handel um 27 Prozent abgerutscht waren. Grund waren Befürchtungen, dass die Fluggesellschaft bald ebenso wie USAirways Insolvenz anmelden könnte. Die Titel stiegen um 2,6 Prozent auf 3,90 Dollar.

      Die Papiere des Halbleiterherstellers Applied Materials gehörten zu den meistgehandelten Titeln. Gleichwohl folgte dem Verlust von zwei Prozent im regulären Handel nur ein kleiner Aufschlag von 0,1 Prozent auf 13,60 Dollar. Es gebe Sorgen hinsichtlich des Ausblicks des Unternehmens auf das vierte Quartal, der am Dienstag bekannt gegeben werden soll, hieß es.


      Der Nasdaq 100 After Hours Indicator zeigte sich mit plus 0,62 Punkten bei 939,60 Punkten fast unverändert.




      Wall Street von US Airways und schwindender Zinshoffnung belastet

      Schwindende Hoffnungen auf eine US-Zinssenkung und der Insolvenzantrag der Fluggesellschaft US Airways belasteten die New Yorker Aktienmärkte zum Wochenauftakt. Die Nachrichten von US-Airways hätten bei den Anlegern Sorgen um mögliche weitere Insolvenzen bei anderen US-Fluglinien ausgelöst, sagten Börsianer.

      Der Dow-Jones-Index fiel bis Handelsschluss um 0,65 Prozent auf 8.688,69 Punkte, der Nasdaq-Composite-Index schloss mit plus 0,06 Prozent kaum verändert bei 1.306,84 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab um 0,53 Prozent auf 903,78 Punkte nach.

      „Die Leute sind skeptischer geworden, was die Zinssenkungserwartung betrifft", sagte Uri Landesman, Analyst bei Arlington Capital Management. In der vergangenen Woche hatte der Dow-Jones-Index im Wochenverlauf mehr als fünf Prozent zugelegt - der größte prozentuale Zuwachs innerhalb einer Woche seit September vergangenen Jahres.

      Dabei hatten vor allem Spekulationen über eine Leitzinssenkung bei der Sitzung der US-Notenbank (Fed) am Dienstag eine wichtige Rolle gespielt. Die Mehrheit der Analysten erwartet derweil keine Rücknahme der Zinsen in dieser Woche. Nach einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Forschungsinstituts National Association for Business Economics (NABE) zufolge wird die US-Wirtschaft aller Voraussicht nach nicht in eine erneute Rezession abrutschen und braucht daher auch keine neue Zinssenkung.

      Die schwindenden Zinshoffnungen drückten nach Händlerangaben vor allem zinssensitive Finanztitel. Die Aktien des Finanzkonzerns Citigroup gaben rund 0,7 Prozent auf 34,08 Dollar nach. Die Titel von J.P. Morgan büßten rund 3,4 Prozent auf 25,46 Dollar ein. US Airways-Aktien blieben an der Wall Street am Montag vom Börsenhandel ausgesetzt.Vorbörslich waren die Titel aber auf 57 Cent von 2,45 Dollar bei Börsenschluss am Freitag eingebrochen.

      Im Sog der ersten Insolvenz einer der großen US-Fluggesellschaften fielen die Aktien von UAL, der Muttergesellschaft der zweitgrößten US-Fluggesellschaft United Airlines, zum Börsenschluss um rund 27 Prozent auf 3,80 Dollar. Die Titel von Delta Airlines, die zu Handelsbeginn rund sechs Prozent nachgegeben hatten, verloren rund vier Prozent auf 14,03 Dollar. Analysten hatten sich von der Zahlungsunfähigkeit von US Airways zwar kaum überrascht gezeigt, aber zugleich weitere Konkurse bei US-Fluggesellschaften im Zuge der allgemeinen Konjunkturschwäche nicht ausgeschlossen.




      US-Anleihen schließen mit weniger Hoffung auf Zinssenkung fester

      Mit einer festeren Tendenz zeigten sich die Notierungen der US-Staatsanleihen am Montag. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,375 Prozent verbesserten sich um 12/32 auf 101-10/32. Die Rendite fiel auf 4,213 Prozent nach 4,263 Prozent am Freitag. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond erhöhte sich um 22/32 auf 104-20/32 und rentierte mit 5,068 Prozent nach 5,118 Prozent. Tagesgeld ging mit 1-3/4 Prozent um.

      Händler begründeten die Aufschläge mit den schwindenden Hoffungen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank am Dienstag. Vor allem am langen Ende stiegen die Kurse, weil man besonders hier in den vergangenen Tagen eine Zinssenkung eingepreist habe, hieß es. Auch die im Verlauf überwiegend im Minus notierenden Aktienmärkte hätten den Anleihehandel gestützt. Insgesamt sei der Handel jedoch sehr ruhig gewesen.


      Quelle: FAZ, 13.08.02
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 08:44:05
      Beitrag Nr. 582 ()



      Quelle: FAZ, 13.08.02
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 09:20:52
      Beitrag Nr. 583 ()
      Neuer Markt
      Was ist bei der Cycos-Aktie im Busch?


      Wie alle Werte am Neuen Markt hat auch Cycos eine lange Durststrecke hinter sich. Doch am Montag durften sich die Anleger zur Abwechslung wieder einmal freuen. Denn mit einem Kursplus von rund 23 Prozent auf 3,75 Euro reihte sich der Titel auf Platz vier unter den Tagesgewinnern am Neuen Markt ein.

      Bei derart starken Kursgewinnen suchen die Börsianer natürlich immer fieberhaft nach Gründen für die Bewegung. Gerade am Neuen Markt wird man dabei leider aber nicht immer fündig. Denn allzu oft verursacht schon alleine die normale Auftragslage starke Kursschwankungen, ohne dass es dafür handfeste fundamentale Gründe geben muss.




      Quartalsumsatz deutlich gesteigert

      Auch beim 1984 gegründeten Technologieanbieter von Unified Messaging-Systemen Cycos, der sich in seinen Geschäften mit der Integration von E-Mail-, Fax-, Voicemail-, SMS-, CTI-, Web- und WAP-Funktionalität in einem einzigen System befasst, können die von Händlerseite meist als Begründung für den Kursanstieg genannten Erklärungen nicht vollauf befriedigen.

      Es ist zwar richtig, dass die Gesellschaft den Umsatz im zweiten Quartal um 44 Prozent auf 4,16 Millionen Euro steigern konnte. Und auch die Mitteilung, dass ohne eine Sonderabschreibungen von 1,27 Millionen Euro ein Plus von fast 500.000 Euro herausgesprungen wäre, stieß bestimmt bei einigen Anlegern ebenso auf Interesse, wie die Erkenntnis, dass der Buchwert bei 4,70 Euro liegen soll.




      Kaufempfehlung in einer Börsen-Zeitschrift

      Allerdings wurde dies alles schon vor einer Woche veröffentlicht, ohne dass es zu einer Kursreaktion gekommen wäre. Die Kaufempfehlung in der diesmaligen Ausgabe von „Euro am Sonntag“ dürfte ebenfalls einige Käufer angelockt haben. Allerdings dürfte auch die Macht zur Kursbeeinflussung dieser Zeitschrift im Zuge der Ernüchterung um die Erfolgsbilanz von Empfehlungen dieser Art im derzeit laufenden Bärenmarkt nachgelassen haben.

      Denn was noch stutziger macht als das nackte Kursplus sind die sprunghaft gestiegenen Umsätze. Während sonst im Schnitt der vergangenen 250 Handestage jeden Tag nur Aktien im Wert von gut 8.000 Euro gehandelt wurden, waren es diesmal zum Wochenauftakt 105.000 Euro. Erfahrene Börsianer wittern da schnell die Chance, dass mehr im Busch steckt, als offiziell bekannt ist.




      Sprunghaft gestiegener Börsenumsatz löst Spekulationen aus

      Bei Cycos entzündet sich die Fantasie an der Vertriebspartnerschaft mit der Siemenssparte ICN. Diese Zusammenarbeit ließ im Zuge des Kurssprungs vom Montag Spekulationen hochkochen, wonach sich Siemens ICN möglicherweise für eine Übernahme von Cycos interessieren könnte. Die Vorstände des Neuen Markt-Titels sollen einem Verkauf, bei einem Kaufpreis deutlich über dem Kursniveau der Vorwoche, jedenfalls sehr offen gegenüber stehen, wird berichtet.

      Man darf gespannt sein, ob sich Spekulationen dieser Art als richtig erweisen oder nicht. Verflüchtigen sie sich wieder, steht zu befürchten, dass die Cycos-Aktie ihren Höhenflüg nicht durchhalten wird.



      Quelle: FAZ. 13.08.02



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Cycos-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 09:23:54
      Beitrag Nr. 584 ()
      Medienwerte

      Wer Kinowelt-Aktien kauft, pokert hoch

      In Zeiten wie diesen klammern sich die Anleger an jede gute Nachricht. Zum Beispiel im Fall der Kinowelt-Aktie: Wie am Freitag nach Börsenschluss bekannt wurde, können die beiden Gründer Michael und Rainer Kölmel ihr insolventes Unternehmen weiterführen. Die Gläubigerbanken gaben den Brüdern den Zuschlag vor den Kinowelt-Geschäftsführer Marcus Schöfer und Jerry Payne, die ein Management-Buy-Out-Modell vorgeschlagen hatten.

      Am Montag reagierten die Börsianer sofort. Direkt nach dem Handelsstart schoss der Kurs der Kinowelt-Aktie um mehr als 120 Prozent in die Höhe. Gegen Mittag notiert der Wert bei 0,60 Euro immer noch mehr als 80 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Ist mit dem Einverständnis der Banken zur Weiterführung der Geschäfte das Ende der bitteren Zeiten für Kinowelt-Aktionäre gekommen?




      Sternschnuppe des Neuen Marktes

      In ihren Glanz- und Glamourzeiten gehörte Kinowelt zu den Stars am Neuen Markt. Vom Emissionskurs bei knapp 30 Euro stieg das Papier auf 82 Euro. Kinowelt macht mit der Vermarktung von Film- und Fernsehrechten Geschäfte, vor allem mit Spielfilm- und Fußball-Lizenzen. In den Hoch-Zeiten der Medienbranche funktionierte das gut.

      Doch in der Krise bekam Kinowelt zu spüren, dass die großen Anbieter RTL, Kirch, ARD und ZDF im Lizenzgeschäft den Ton angeben. Zudem übernahmen sich die Gebrüder Kölmel mit teuren Filmeinkäufen. Vergangenen Dezember mussten sie Insolvenz anmelden.

      Die Medienbranche rutschte in die Krise, die Kinowelt-Aktie wurde zur Sternschnuppe. In ihren schlechtesten Zeiten stürzte sie auf 0,03 Euro ab. Heute ist sie nur noch zwei Prozent ihres Ausgabepreises wert.




      Zur Trendwende gehört mehr

      Bringt die Einigung zwischen Gläubigern und Gründern nun die Trendwende für den gebeutelten Wert? Kaum. Die Entscheidung von Freitag wendet das endgültige Aus für Kinowelt nicht zwangsläufig ab. Entscheidend ist jetzt, ob die Gebrüder Kölmel es schaffen, auf lange Sicht mit ihrem Geschäftsmodell Geld zu verdienen - und warum ihnen jetzt in einem unverändert schwierigen Markt gelingen soll, was zuvor schiefging, bleibt auch nach der Einigung mit den Banken unklar.

      Details über die künftigen Kinowelt-Pläne sind jedenfalls kaum bekannt. Die Rede ist lediglich von einem Umzug der Münchner nach Leipzig. Der Ortswechsel alleine dürfte aber nicht ausreichen, um das Geschäft des Filmverleihers auf eine solide Basis zu stellen. Die Zukunft von Kinowelt bleibt schwer vorhersehbar.

      Anleger sollten ihr Geld deshalb lieber in andere Objekte stecken - es sei denn, sie mögen riskante Wetten.

      Zockernaturen könnten versucht sein, schnell einzusteigen, um kurzfristig vom gegenwärtigen Kursaufschwung zu profitieren. Doch auch sie sollten vorsichtig sein. Schließlich kann der Auftrieb der Kinowelt-Aktie auch bald wieder vorbei sein. Wer dann nicht rechtzeitig aussteigt, dessen Kapital verglüht so schnell wie einst der Kinowelt-Stern am Börsenhimmel.


      Quelle: FAZ, 13.08.02


      Der Kursverlauf der Kinowelt-Aktie in Frankfurt seit Mai 1998.



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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 09:28:02
      Beitrag Nr. 585 ()
      Versorger

      RWE-Aktie solide, aber langweilig

      Europas drittgrößter Energiekonzern RWE hat dank eines guten Geschäftsverlaufs in seinen Kerngeschäften das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2002 um elf Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gesteigert und lag damit im Rahmen der Markterwartungen. Der Kurs der Aktie liegt jedoch am Montagvormittag um 10.20 Uhr mit 2,4 Prozent bei 35,56 Euro recht deutlich im Minus.

      In den Kerngeschäften Strom, Gas, Wasser und Umweltdienstleistungen habe das Ergebnis um 23 Prozent zugelegt, teilte RWE mit. Das Nicht-Kerngeschäft habe dagegen einen Ergebnisrückgang um 46 Prozent verzeichnet.

      Bei einem Umsatz von 27,7 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, erreichte RWE im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von 818 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 736 Millionen Euro. Analysten hatten mit einen Nettogewinn von 806 Millionen Euro gerechnet.




      Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bestätigt

      Für das Gesamtjahr bekräftigte RWE seine Prognose eines weiter steigenden Betriebsergebnisses im Konzern. Im Kerngeschäft dürfte diese Ertragsgröße um mehr als 20 Prozent steigen. Als Grund für die optimistische Vorhersage gibt RWE einen Aufwärtstrend im deutschen Stromgeschäft an, das weiterhin die ertragsstärkste Säule bleiben werde.

      Die Halbjahreszahlen von RWE haben auch nach Ansicht von Jörg Natrop von der WGZ Bank die Markterwartungen erfüllt. Der Ausblick sei allerdings etwas enttäuschend. Er sehe etwas konservativer aus als das, was das Unternehmen bei Vorlage der Erstquartalszahlen mitgeteilt habe, so der Analyst. Goodwill- und Finanzierungskosten für die Integration des britischen Versorgers Innogy und des tschechischen Gasunternehmens Transgas dürften im zweiten Halbjahr ebenfalls für Druck auf die Ergebnisse sorgen.



      Aktie mangelt es an Attraktivität

      Seit Jahresbeginn verlor die Aktie rund 15 Prozent an Wert. Gegenüber dem Dax, der im selben Zeitraum fast 30 Prozent einbüßte, eine vergleichsweise gute Entwicklung.
      Trotz der soliden Geschäftsentwicklung bleibt das Papier allerdings kaum interessant.

      Mit einem durchschnittlich geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16,3 für dieses und 14,1 im nächsten Jahr ist die Aktie passabel bewertet. Kurstechnisch bietet sich wenig Interessantes: Das Papier konnte sich dem Abwärtstrend der vergangenen Wochen ebenfalls nicht entziehen. Der langfristige Seitwärtstrend ist dennoch weiterhin intakt.

      Auch in Zukunft sind voraussichtlich wenig gravierende Ausschläge zu erwarten. Damit dürfte sich die Rolle von RWE als solider Langweiler weiterhin bestätigen.


      Quelle: FAZ, 13.08.02


      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf der RWE-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.




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      schrieb am 13.08.02 09:34:32
      Beitrag Nr. 586 ()
      Japan



      Wenig Perspektive für Japans Börse



      Zurück auf dem Boden der Realität


      Gott sei Dank gibt es die Weltwirtschaft. Sie eignet sich ideal als Sündenbock für das eigene Versagen. Deutsche Regierungspolitiker machten es vor - wieso sollten es die Japaner anders machen und nicht den Verfall der Börsen und den fallenden Dollar für die „Gefährdung des Wachstums im eigenen Land“ verantwortlich machen?

      Nicht nur die offiziellen Stellen waren vor wenigen Wochen überoptimistisch und glaubten daran, dass die Konjunktur in Japan wieder Fuß fassen könnte. Selbst internationale Fonds schienen sich damals von dieser Stimmung mitreißen zu lassen. Als ob sich die nun schon Jahrzehnte anhaltenden Strukturprobleme über Nacht in Luft aufgelöst hätten.




      Kursgewinne des Jahres schon wieder abgeschmolzen

      Aber den Fondsmanagern dürfte man wohl zugute halten, dass sie das alte japanische Spiel des „Window-Dressings“ mittlerweile zu genüge kennen und vor allem darauf bauten. Und von Februar in den März hinein hatten sie immerhin eine Performance von 27 Prozent erzielen können. Aber eben nur mit begrenzter Haltbarkeit. Denn diese Kursgewinne sind in der Zwischenzeit längst wieder abgeschmolzen.

      Für Realisten dürfte damit kaum verwunderlich sein, dass nun die Bank of Japan das Wachstum für bedroht hält. Die Begründung macht recht deutlich, woher sie zuvor Wachstumsimpulse erwartet hat - nämlich vor allem aus dem Ausland. Exporte waren für die Hälfte des zarten Wachstumspflänzchens verantwortlich. Allerdings sind sie im Juni zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder gefallen. So droht das Pflänzchen nun auf Grund des gestiegenen Yen wieder abzusterben.

      Exporteure wie Honda oder Mitsubishi leiden unter der Aufwertung um etwa zehn Prozent seit Anfang des Jahres. Honda kostet das etwa 14 Milliarden Yen an operativem Einkommen. Da mag es zwar verwundern, dass bei sinkenden Exporten gleichzeitig ein Rekordüberschuss in der Handelsbilanz erwirtschaftet wurde. Aber das lässt sich dadurch erklären, dass die Importe noch stärker gefallen sind als die Exporte. Und genau das wirft das Licht auf den entscheidenden Punkt der japanischen Malaise, nämlich die schwache Inlandsnachfrage.



      Binnennachfrage lässt sich nicht stimulieren

      Die scheint nicht anzuspringen, obwohl die Nominalzinsen des Landes schon seit Monaten auf einem Niveau von nahe null liegen. Denn fallende Preise führen zu hohen Realzinsen und dazu, dass potenzielle Kunden darauf spekulieren können, ein bestimmtes Gut bei einem verzögerten Kauf später günstiger kaufen zu können. Das ist der fatale Teufelskreis der Deflation.

      Die logischen Folgen aus der Kaufzurückhaltung sind verzögerte Investitionen der Unternehmen. Sanyo Electric beispielsweise wird als Hersteller von Digitalkameras 26 Prozent weniger investieren, als ursprünglich geplant. Da eine flaue Weltwirtschaft nicht genügend Nachfrage schaffe, die nach dem Ende der Fußballweltmeisterschaft sowieso nachlasse.

      So dürfte es wenig verwundern, dass vor allem die Aktien der japanischen Exportunternehmen unter Druck geraten. „Viele Anleger haben japanische Automobilwerte gekauft in der Hoffnung, dass der Dollar steigen werde“, sagt Fondsmanager Eric Starr von Starr Capital. „Sobald es nur Anzeichen für eine Dollarschwäche geben wird, sind sie als Verkäufer da“, ergänzt er.

      Gleichzeitig steigen die Futures auf Anleihen auf ein Acht-Monats-Hoch. „Sollte die US-Notenbank am Dienstag die Schwäche der US-Konjunktur eingestehen, dann könnte die Rendite der zehnjährigen Anleihen sogar auf 1,23 Prozent fallen“, kommentiert Fondsmanager Satoshi Yamada von Japan Investment Trust Management die aktuelle Lage.

      Ruft man sich gleichzeitig die nach wie vor ungelösten Schuldenprobleme der japanischen Banken und die steigende Arbeitslosigkei ins Gedächtnis, bleibt wenig, was optimistisch für die japanische Wirtschaftsentwicklung und damit für die Börse stimmen könnte.


      Quelle: FAZ: 13.08.02


      Der Chart zeigt die Kursentwicklung des Nikkei in den vergangenen fünf Jahren



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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 09:38:48
      Beitrag Nr. 587 ()
      ANALYSE/ING BHF: MAN hat Prognosen übertroffen


      MAN habe mit den Zweitquartalszahlen die Prognosen übertroffen, besonders bei den entscheidenden Auftragseingängen, sagt Hermann Reith von der ING BHF Bank.

      Erfreulich sei zudem, dass sich die Spekulationen über eine mögliche Gewinnwarnung nicht bewahrheitet hätten, da der Mischkonzern seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt habe.

      Das Kursziel lautet 32 EUR, die Aktie sei auf "Buy" gestuft.


      gelesen in FAZ. 13.08.02
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      schrieb am 13.08.02 09:47:52
      Beitrag Nr. 588 ()
      Die Kurse der Zementhersteller sind nicht aus Beton








      Zement-Aktien haben auf Sand gebaut


      Die Zementhersteller sorgen am Montag wieder einmal für negative Schlagzeilen. Das Kartellamt wirft den Anbietern illegale Preis- und Quotenabsprachen vor. Deswegen wurden im Juli 30 Unternehmen durchsucht. Nachdem sich dabei der Anfangsverdacht laut Bundeskartellamt erhärtet hat, drohen nun Bußgelder von über einer Milliarde Euro.

      Bei den Aktienkursen macht sich das zum Wochenauftakt natürlich in fallenden Kursen bemerkbar. Am stärksten trifft es den deutschen Martkführer Dyckerhoff, dessen Aktienkurs gegen 16.15 Uhr um 11,12 Prozent auf 7,99 Euro nachgibt.

      Kursverluste, allerdings in einem deutlich geringerem Ausmaß muss mit HeidelbergCement auch die Nummer zwei auf dem deutschen Markt hinnehmen. Hier fällt der Kurs um 5,53 Prozent auf 38,61 Euro. Abschläge kassieren im übrigen auch europäische Konkurrenten wie die französische Lafarge, die um 2,50 Prozent auf 85,85 Euro nachgibt.



      Nicht die erste Strafe dieser Art

      Dabei hätten die Unternehmen eigentlich allen Grund dazu gehabt, vorsichtiger vorzugehen. Denn im Jahr 1999 verhängte das Kartellamt schon einmal eine Strafe von 370 Millionen Mark wegen illegaler Quotenabsprachen. Für Unternehmen, die sich kooperationsbereit zeigen, werden zwar Strafnachlässe in Aussicht gestellt.

      Und Unternehmen wie HeidelbergCement haben auch bereits betont, bei der Aufklärung mitwirken zu wollen. Die Aussichten für die Aktien aus der Branche hellt dies aber trotzdem nicht entscheidend auf.

      Denn die Branche leidet unter Überkapazitäten und damit unter einem strukturellem Problem. Eine Lösung dieses Problems konnte offenbar auch durch illegale Methoden wie Preis- und Quotenabsprachen bisher immer wieder hinaugezögert und verschleppt werden.
      Der dringend notwendige Prozess dürfte sich nun aber beschleunigen. Langfristig gesehen ist das zur Gesundung der Branche auch sicherlich sehr wichtig, kurzfristig dürfte dies aber die Gewinne belasten.




      Branche haftet Negativimage an

      Zurückhaltend ist auch die Haltung von Ingbert Faust, Bauanalyst bei ABN Amro: „In unserer vorsichtigen Einstellung den deutschen Zementherstellern gegenüber werden wir durch diese Nachrichten noch bestärkt“, lautet sein Urteil.

      ie Aktienkurse der Branchenvertreter dürfte auch deshalb nicht so schnell zur Ruhe kommen, weil sich die Untersuchungen vermutlich mehrere Jahre hinziehen werden. Zusammen mit dem in den meisten europäischen Ländern schwierigen Baugeschäft verbaut dies den Aktien der Zementhersteller natürlich den Kursweg nach oben.

      Für Anleger, die sich mit den Titeln beschäftigen, ist dies aber keine neue Erkenntnis. Denn schon seit Jahren treten die Aktienkurse der Zementaktien bestenfalls auf der Stelle.

      Bei einem jäh abgestürzten Titel wie Dyckerhoff, der seit April fast 60 Prozent verloren hat, stellt sich inzwischen sogar die Frage, ob manche Börsianer hier existenzielle Schwierigkeiten vermuten.



      Quelle: FAZ, 13.08.02



      Im Chart sehen Sie den Kurs der Dyckerhoff-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 09:52:37
      Beitrag Nr. 589 ()
      Fluglinien

      US Airways bringt Aktien der Fluglinien in Turbulenzen


      Die nach den Anschlägen vom 11. September stark gebremste Lust auf Flugreisen hat unter den Fluglinien nun ihr erstes prominentes Opfer gefordert. Mit US Airways hat die siebtgrößte US-Fluggesellschaft Insolvenz angemeldet. Die vom offiziellen Handel ausgesetzte Aktie war daraufhin im vorbörslichen Handel von 2,45 Dollar auf 57 Cents eingebrochen.

      Im Sog der Hiobsbotschaft kassierten auch die übrigen Branchenvertreter Kursverluste. So fielen die Aktien von UAL, der Muttergesellschaft der zweitgrößten US-Fluggesellschaft United Airlines, zeitweise um fast 25 Prozent auf 3,91 Dollar. Die Titel von Delta Airlines, die zu Handelsbeginn rund sechs Prozent nachgegeben hatten, verlieren gegen 20.00 Uhr vier Prozent auf 14,01 Dollar.




      Antrag auf Gläubigerschutz nicht aus heiterem Himmel

      Aber auch wenn die branchenweit herben Verluste etwas anders vermuten lassen, kam der Antrag auf Gläubigerschutz nicht überraschend. Schließlich hatte US-Airways in elf der vergangenen zwölf Quartale rote Zahlen geschrieben. Sorgen bereiten nun den Börsianern aber die Gefahr weiterer Pleiten. Analysten wollten jedenfalls weitere Konkurse bei US-Fluggesellschaften nicht ausschließen.

      Verwundern können diese Befürchtungen nicht. So verbuchten alleine die acht größten US-Fluglinien im Geschäftsjahr 2001 einen Verlust von insgesamt mehr als sieben Milliarden Dollar. Und auch im zweiten Quartal 2002 hagelte es schon wieder Verluste von 1,3 Milliarden Dollar.




      Auch andere US-Fluglinien bedroht

      Brenzlig wird es insbesondere dann, wenn die Wirtschaft nicht bald schneller wächst und auch die seit den Anschlägen grasierende Flugangst nicht nachlässt. „Da können noch
      andere insolvent werden. In den USA sind seit dem 11. September viele Fluggesellschaften unter Druck", sagte ein Branchenkenner.

      Als besonders stark gefährdet wird besonders die zur UAL Corp gehörende zweitgrößte US-Fluggesellschaft United Airlines eingeschätzt. Deren Partner im Luftfahrtbündnis Star Alliance ist im übrigen die Deutsche Lufthansa, und das wiederum erklärt indirekt, warum auch der deutsche Branchenvertreter einen Tagesverlust von immerhin 4,05 Prozent auf 12,80 Euro hinnehmen musste.

      Die Aussichten für UAL sind auch deshalb schlecht, weil die Fluglinie vermutlich trotz der Branchenprobleme keine tief greifenden Zugeständnisse von den Gewerkschaften für einen etwaigen Lohnverzicht erhalten wird, resümmiert Luftfahrtanalystin Susan Donofrio von Deutsche Bank Securities.

      Damit würden die Chancen für eine dringend benötigte Staatsbürgschaft von 1,8 Milliarden Dollar erheblich sinken. Bei Credit Suisse First Boston beziffert man jetzt jedenfalls die Gefahr eines Konkursantrags durch UAL auf 75 bis 80 Prozent.




      Europäische Firmen weniger in Bedrängnis

      Während US Airways unter dem Schutz von Kapitel elf des US-Konkursgesetzes zunächst Ruhe vor den Forderungen der Gläubiger hat und den Betrieb während der Ausarbeitung eines Umstrukturierungsplanes auch weiter führen kann, sehen Analysten unter den europäischen anbietern vor allem British Airway, Alitalia und Iberia mit Problemen behaftet.

      Insgesamt könne aber konstatiert werden, dass die europäischen Fluggesellschaften wenig stark konkursgefährdet seien, da sie von den Anschlägen nicht so stark betroffen gewesen seien wie die US-Konkurrenz, so Analysten.

      Risikolos ist aber auch hier ein Engagement sicherlich derzeit nicht. Denn wer kann schon ausschließen, dass die vor die Anschläge am 11. September 2001 verantwortlichen Terroristen nicht zum Jahrestag ein ähnliches Massaker planen.

      Und wenn neue Anschläge ausbleiben, haben die US-Anbieter vermutlich mit dem Problem zu kämpfen, dass US Airways im Falle einer erfolgreichen Umstrukturierung weitaus schlagkräftiger dastehen wird als bisher - was wiederum einen steigenden Konkurrenzdruck bedeuten würde.

      Quelle: FAZ, 13.08.02



      Im Chart sehen Sie den Kurs von US-Airways in den vergangenen fünf Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 13.08.02 10:09:27
      Beitrag Nr. 590 ()
      Der Markt für Hebelzertifikate wächst rasant

      Alternative zu klassischen Optionsscheinen / Unter den Emittenten profitieren vor allem ABN Amro und die Deutsche Bank


      Selten hat ein neues Produkt für so viel Aufsehen gesorgt wie Hebelzertifikate und Knock-out-Optionsscheine. Die innovativen Produkte eroberten die Depots spekulativer Anleger im Sturm. "Der Markt für Hebelzertifikate wächst seit Jahresbeginn rasant, während Optionsscheine kräftig verloren haben", sagt Christine Dillinger, zuständig für Derivate bei BNP Paribas.


      Seit Einführung im November vergangenen Jahres kamen rund 2000 Papiere unter Namen wie "Turbo", "Wave" oder "LIF" auf den Markt. Von den Banken werden die Hebelzertifikate als transparente Alternative zu den klassischen Optionsscheinen vermarktet. Beide Produkte besitzen einen Hebel, so daß Anleger mit kleinem Einsatz große Wirkung - Gewinn wie Verlust - erzielen. Mit beiden kann sowohl auf steigende als auch auf fallende Indizes, Aktien- und Wechselkurse gewettet werden.

      Wurden von Januar bis Juli 2001 an allen deutschen Börsen noch Optionsscheinumsätze von 7,3 Milliarden Euro verbucht, waren es in diesem Jahr nur noch 4,9 Milliarden Euro. Gleichzeitig vervielfachte sich das Geschäft mit Zertifikaten von 2,3 auf 7,3 Milliarden Euro, dabei zählen die Börsen allerdings auch klassische Indexzertifikate mit.

      Zahlen der Deutschen Bank und der Citibank zufolge wurden allein im Juli börslich und außerbörslich Hebelzertifikate und Knock-out-Optionsscheine für gut eine Milliarde Euro verkauft. Gleichzeitig wechselten Optionsscheine für 2,2 Milliarden Euro den Besitzer. "Bald werden Hebelzertifikate mehr Umsatz als Optionsscheine machen", ist Stephan Kunze, Leiter Aktienderivate bei ABN Amro, überzeugt.
      Die Bank ist mit ihren "Turbos" Marktführer bei den Hebelzertifikaten.

      ie Deutsche Bank setzte im Juli beinahe ebenso viele "Waves" wie Optionsscheine um. Und bei der französischen Konkurrenz BNP Paribas verdrängen die "LIFs" zunehmend die Optionsscheine: Sie sorgten im Juli für 70 Prozent der Umsätze.

      Der Siegeszug der neuen Produkte ist leicht erklärt: Ihre Konstruktion ist einfach zu verstehen und die Wertentwicklung - anders als bei Optionsscheinen - gut nachzuvollziehen.

      Welcher Optionsscheinkäufer hat sich nicht schon darüber geärgert, daß er zwar die Kursentwicklung, auf die er spekulierte, richtig vorhersah, mit seinem Schein aber dennoch nichts verdiente, weil gleichzeitig die Volatilität abnahm? Dieses Mißgeschick droht bei Hebelzertifikaten und Knock-out-Optionsscheinen nicht.

      Denn einige Übel der klassischen Optionsscheine sind ausgeschlossen: Die neuen Produkte sind keinem Zeitwertverlust ausgesetzt, und die Volatilität hat keinen Einfluß auf die Preisbildung. Daher bleibt der Hebel vom Zeitpunkt des Kaufs bis zum Verkauf gleich. Zudem haben Optionsscheine wegen der hohen Volatilität an der Börse derzeit ein ungünstiges Risikoprofil: Geht sie zurück, verlieren sie erheblich an Wert.

      Im Prinzip sind die Turbozertifikate nichts anderes als für Privatanleger verpackte Futures. Im Gegensatz zu Futures gibt es aber keine Nachschußpflicht, sollte der Einsatz einmal aufgezehrt sein. Deshalb sind die Turbos mit einer Knock-out-Schwelle oder einem Stop-loss-Level ausgestattet: Berührt der Basiswert diese Marke oder rutscht er darunter, wird das Zertifikat vorzeitig fällig. Der Anleger verliert dann nahezu seinen gesamten Einsatz. Das Optionsrecht bei Optionsscheinen bleibt dagegen bis zum Fälligkeitstag bestehen.

      Es sind nicht nur die berüchtigten "Daytrader", die sich für Hebelzertifikate begeistern. Zunehmend nutzen auch Vermögensverwalter die Papiere, um Kundendepots abzusichern. Denn vielen ist der Weg an die Terminbörse versperrt. Oft mangelt es auch an Infrastruktur und Expertise im Umgang mit Futures, oder die Kontrakte sind zu groß, so daß das Depot entweder über- oder unterversichert ist. Hier bieten die Zertifikate einen Ausweg.

      Der Erfolg der neuen Produkte wirbelt auch den Markt der Emittenten durcheinander. Nimmt man das Geschäft für Hebelzertifikate, Knock-out-Optionsscheine und herkömmliche Optionsscheine zusammen, erzielte die Citibank im Juli einen Marktanteil von 36 Prozent, die Deutsche Bank kam auf 23 Prozent und Newcomer ABN Amro auf 11 Prozent.

      Verglichen mit dem Vorjahr hält die Citibank, die erst seit wenigen Wochen Hebelzertifikate anbietet, zwar den Spitzenplatz, hat aber Marktanteile eingebüßt. Die Deutsche Bank rückt von Platz drei auf Platz zwei vor. Und ABN Amro, die keine Optionsscheine vertreiben, spielten vor einem Jahr noch keine Rolle.

      Stephanie Kirbach, zuständig für Derivate bei der Citibank, zeigt sich dennoch gelassen: "Optionsscheine sind und bleiben unser Hauptgeschäft. Natürlich veranlaßt uns die erhöhte Nachfrage nach Hebelzertifikaten, unsere Produktpalette anzupassen." Betrachtet man allein den Optionsscheinmarkt, bleibt die Citibank denn auch unangefochtener Marktführer mit einem Anteil von 48 Prozent. Erst mit großem Abstand folgt die Deutsche Bank mit 17 Prozent.

      Im Segment der Hebelzertifikate ist der strahlende Gewinner ABN Amro mit 39 Prozent, dicht gefolgt von der Deutschen Bank mit 35 Prozent.

      Während Citibank und Deutsche Bank mit aggressiver Preispolitik um die Marktführerschaft bei strukturierten Produkten ringen, fragen sich immer mehr Emittenten, wie lange die vielen Banken mit kleinem Marktanteil in Deutschland noch durchhalten.

      "Banken unter 2 Prozent Marktanteil sollten über einen Ausstieg aus dem Retail-Derivatemarkt nachdenken", sagt Thorsten Michalik, Vizechef für Derivate beim Xavex-Team der Deutschen Bank. "Sie haben nicht die Ressourcen, in turbulenten Marktphasen konstante und attraktive Preise zu stellen, und gefährden so das Image des gesamten Marktes." Das hieße, daß 26 von 36 Emittenten verschwinden müßten. Crédit Lyonnais und die Hypovereinsbank haben bereits ihren Rückzug angekündigt.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 13.08.02
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 09:27:07
      Beitrag Nr. 591 ()


      Quelle: FAZ, 14.08.02
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 09:34:44
      Beitrag Nr. 592 ()
      Zinsenttäuschung

      Der Börse kann man es wohl nicht recht machen

      Die amerikanische Notenbank hat ziemlich genau das getan, was die meisten Börsianer nicht wollten: Sie senkte den Leitzins nicht, warnte aber gleichzeitig vor dem Risiko einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung in „überschaubarer Zukunft“.

      Andererseits hatten sich im Vorfeld der Entscheidungen die Stimmen gemehrt, die in einer Zinssenkung vor allem einen Beleg für den Ernst der konjunkturellen Lage gesehen hätten - vielleicht wären die Kurse auch dann eingeknickt. Jedenfalls lastet auf dem Dax die Hypothek einer schwachen Wall Street, und er dürfte im Minus eröffnen. Nach einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.552 Punkten nach 3.683 Zählern zum Handelsschluss am Dienstag. Beim Maklerhaus Lang & Schwarz notiert der vorbörsliche Dax um 8.27 Uhr bei 3.593 Punkten.

      Auf die teilweise überraschenden Entscheidungen des Arbeitskreises Indizes der Deutschen Börse, der anstelle Epcos Degussa aus dem Dax nahm, dürften einzelne Kurse reagieren.

      Am späten Abend läuft in den USA die Frist ab, bis zu der Vorstands- und Finanzchefs großer Aktiengesellschaften die Richtigkeit ihrer Unternehmensbilanzen beeiden müssen - davon sind zunächst die 740 Großunternehmen betroffen, die auf Kalenderjahr-Basis berichten. Ob dieses Datum tatsächlich für Kursverwerfungen sorgt, ist zu bezweifeln.




      Bund-Future haussiert

      Besser könnte es sich der Rentenmarkt kaum wünschen: Weitere Konjunkturängste und Zinssenkungsfantasie nach der Fed-Entscheidung können die Kurse eigentlich nur beflügeln. Bis 8.10 Uhr gewinnt der Bund-Future 48 Ticks auf 111,71 Prozent. Am Dienstag hatte er 26 Ticks auf 111,23 Prozent zugelegt.




      Dollar schwächelt gegenüber Euro und Yen

      Mit leichten Aufschlägen zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen gegenüber dem Dollar. Um 8.24 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9878 Dollar nach 0,9824 Dollar am Dienstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 117,38 Yen nach 118,77 Yen im späten New Yorker Geschäft am Dienstag. Die Warnung der US-Notenbank vor konjunkturellen Risiken macht zur Abwechslung einmal wieder dem Greenback mehr zu schaffen als den anderen Währungen.




      Tokioter Börse etwas leichter

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Mittwoch mit moderaten Kursverlusten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) vom Vorabend reagiert. Händler sagten, die weitgehend erwartete Entscheidung der Fed für ein unverändertes Zinsniveau sei in den Kursen in Tokio bereits vorab berücksichtigt worden. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verzeichnete den dritten Handelstag in Folge Kursverluste und verlor 0,5 Prozent auf 9.638 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index lag mit 0,14 Prozent bei 953 Zählern im Minus.

      Der Topix-Index verlor 0,2 Prozent auf 953 Punkte. Händler verwiesen zudem angesichts der Urlaubszeit in Japan auf sehr geringe Umsätze am Markt. „Am Markt ist derzeit ohnehin nicht viel los, daher ist es schwierig, einen genauen Trend zu erkennen", sagte Masahuru Sakudo von Tachibana Securities.




      Aktien Hongkong tendieren am Mittag sehr schwach

      Sehr schwach präsentieren sich die Kurse am Mittwochmittag (Ortszeit) in Hongkong. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index 1,6 Prozent auf 9.944 Punkte. Das Handelsvolumen beläuft sich auf 2,67 (2,0) Milliarden Aktien. Obwohl niemand von der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen unverändert zu lassen, überrascht worden sei, habe die Tendenz zu einer Lockerung der Geldpolitik das Sentiment verschlechtert, berichten Marktteilnehmer. Fast alle Indexmitglieder notieren im Minus. Händler sehen eine kurzfristige Unterstützung bei 9.850 Stellen.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Der Kurs von Applied Materials gab nachbörslich um 1,5 Prozent auf 13,26 Dollar nach. Der CEO des Herstellers von Halbleiterausrüstungen hatte im Zuge der Vorlage der Quartalszahlen in einer Analystenkonferenz von Zurückhaltung der Kunden gesprochen. Die Zahlen zum Umsatz und Gewinn des Unternehmens waren indessen über den Erwartungen ausgefallen.


      Network Appliance profitierten dagegen von über Erwarten guten Ergebnis-Zahlen und kletterten nachbörslich um acht Prozent auf 7,60 Dollar und glichen damit den Verlust von fünf Prozent im regulären Handel mehr als aus. Interpublic Group of Cos sanken nachbörslich weiter, nachdem ihr Quartalsgewinn 20 Prozent unter den Prognosen gelegen hat. Dem Abschlag von fünf Prozent im regulären Handel folgte noch einmal ein Minus von 4,6 Prozent auf 15,78 Dollar.

      Der Nasdaq 100 After Hours Indicator zeigte sich mit minus 0,19 Punkten bei 907,43 Punkten fast unverändert.




      US-Börsen von Sorgen um Konjunktur nach Fed-Warnung gedrückt

      An den New Yorker Aktienmärkten haben Sorgen um den Ausblick für die US-Konjunktur am Dienstag zu deutlichen Kursverlusten geführt. Händler sagten, die Anleger seien angesichts der Kommentare der US-Notenbank (Fed) verunsichert. Die Fed hatte zuvor erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert auf dem niedrigsten Stand seit gut 40 Jahren gelassen, aber zugleich vor den Gefahren einer weiteren Konjunkturabschwächung in den USA gewarnt.

      Der Dow-Jones-Index verlor bis Handelsschluss 2,38 Prozent auf 8.482,39 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index 2,87 Prozent auf 1.269,27 Zähler und der breiter gefasste S&P-500-Index 2,17 Prozent auf 884,21 Punkte.

      Einige Marktteilnehmer hätten offenbar eine Zinssenkung erhofft, sagten Börsianer. Zudem sei aber auch der schwache Konjunkturausblick belastend. „Die Leute sorgen sich um die kommenden Quartale und verlagern einige Gelder zurück in den Rentenmarkt", sagte Matthew Ruane, Leiter Aktienhandel bei Gerard Klauer Mattison. „Die Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung ist das Hauptthema.“

      Für die „überschaubare Zukunft“ gebe es das Risiko einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung, teilte die Fed weiter mit. Dabei verwies sie auf die erhöhte Unsicherheit im Zuge der jüngsten Kursverluste an den Aktienmärkten und der Ungereimtheiten bei den Konzernbilanzierungen. Analysten sehen in der Warnung der Fed ein Signal für eine mögliche Zinssenkung im Jahresverlauf.

      Die im Dow-Jones-Index gelisteten Aktien des Chipkonzerns Intel drehten nach kräftigen Gewinnen im frühen Geschäft im Verlauf mit dem Gesamtmarkt ins Minus und schlossen 4,73 Prozent schwächer auf 16,70 Dollar. Intel hatte angekündigt, seine Prozessor-Produktion auf einen Prozess mit 90 Nanometer umzustellen. Damit sollten Chips mit geringerem Energieverbrauch und höherer Rechenleistung möglich werden.

      Die Titel der weltgrößten Einzelhandelskette Wal-Mart legten gegen den Trend rund 0,6 Prozent auf 48,71 Dollar zu. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal sei der Gewinn um mehr als 25 Prozent gesteigert worden. Dies übertraf die Markterwartungen leicht. Auch der Unternehmensausblick für das laufende dritte Quartal war besser als von Analysten erwartet.



      US-Anleihen schließen nach Zinsentscheid sehr fest

      Nach einer beeindruckenden Schlussrally im Anschluss an den Zinsentscheidung der US-Notenbank und in Folge eines Kurseinbruchs am Aktienmarkt schlossen die US-Anleihen am Dienstag sehr fest. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,375 Prozent kletterten um glatt einen Punkt auf 102-10/32.

      Die Rendite fiel auf 4,089 Prozent nach 4,213 Prozent am Montag. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond erhöhte sich um 1-15/32 auf 106-3/32 und rentierte mit 4,972 Prozent nach 5,068 Prozent. Tagesgeld ging mit 1-3/4 Prozent um.

      Die Aussagen der US-Fed zu den größeren Risiken auf der Konjunkturseite hätten die Anleihen beflügelt, sagten Händler. Die Fed hatte auf die Lähmung der US-Konjunktur durch die Schwäche der Finanzmärkte und die dortige Vertrauenskrise wegen der Bilanzskandale hingewiesen. Diese Aussicht „mache es für jeden sehr schwierig, in den Treasurys untergewichtet zu sein“, sagt Sadakichi Robbins, Händler bei Julius Baer.

      Man habe jetzt zwar beinahe historische Tiefststände bei den Renditen erreicht, aber man befinde sich auch in einer untypischen Situation mit neuen wirtschaftlichen Risiken, globalen politischen Problemen und einem nur schwach funktionierenden Anleihemarkt.



      Quelle: FAZ, 14.08.02
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      schrieb am 14.08.02 09:42:07
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.08.02 09:52:15
      Beitrag Nr. 594 ()
      Unveränderte US-Zinsen ändern Ausgangslage an Börsen nicht


      Die Entscheidung war wegen vieler widersprüchlicher Signale sicherlich kniffelig. Letztlich hat sich die US-Notenbank aber für das Nichtstun entschieden. Wie trotz zwischenzeitlich aufgekeimter Zinssenkungshoffnungen letztlich wieder allgemein erwartet worden war, hat der US-Offenmarktausschuss die Leitzinsen unverändert gelassen.

      Aber auch die Reaktion an den Aktienmärkten kommt unter dem Strich wenig überraschend. Der Dow Jones Industrial Average verbuchte gegen 21.00 Uhr, also rund 45 Minuten nach der Entscheidung, ein Minus von 0,9 Prozent auf 8.610,94 Punkten und rutschte im späten Geschäft noch deutlicher ab. Damit bleibt sich der Markt selber treu. Denn schließlich tendieren die Aktienkurse nun schon seit März 2000 nach unten.



      Zinsimpulse verpufften zuletzt am Aktienmarkt

      Vermutlich hätte an dieser abwärts gerichteten Kursrichtung auch eine andere Zinsentscheidung nichts geändert. Selbst eine Zinssenkung hätte vermutlich nicht die Initialzündung für ein Ende des Bärenmarktes geben können.

      Um zu diesem Urteil zu kommen, braucht man kein Prophet zu sein. Schließlich wurden seit Januar 2001 die US-Leitzinsen bereits elf Mal auf das tiefste Niveau seit 41 Jahren gesenkt. Die damit verbundene Rückführung des Satzes für Tagesgeld um 475 Basispunkte auf 1,75 Prozent hat die Aktienkurse jedenfalls bisher nicht davor abgehalten, weiter zu fallen.

      Auch jetzt scheint es fraglich, ob die Aktienmärkte, die vornehmlich unter zu hohen Bewertungen litten, den Dreh nach oben finden werden. Denn die US-Notenbank hat in ihrer Erklärung zum Zinsentscheid Konjunkturrisiken eingeräumt. Gleichzeitig hat sie deutlich gemacht, dass sie nunmehr wieder eher an Zinssenkungen denkt, während ihre Zinshaltung zuletzt auf neutral lautete.

      Dieses Urteil signalisiert den Börsianer zwar den Willen der Notenbanker, alles zu versuchen, um ein erneutes Abgleiten in die Rezession zu verhindern. Ob dies auch gelingen wird, steht derzeit aber noch in den Sternen. Letztlich entschieden wird darüber mit der weiteren Entwicklung am Immobilienmarkt und über die Konsumneigung der US-Bürger. Beide Faktoren erwiesen sich zuletzt noch als Stützen der Konjunktur, neigten jüngst aber ebenfalls zur Schwäche. Sollten sie wegbrechen, würde es gefährlich werden.



      Konjunktur ohne frischen Schwung

      Aber selbst wenn es in beiden Fällen zu keiner Ernüchterung kommt, ist von neuem Schwung an der Konjunkturfront weit und breit nichts in Sicht. Eine sehr wahrscheinliche Option ist nach dem Vorbild der zuvor gesehenen milden Rezession dagegen eine wenig überzeugend ausfallende Konjunkturerholung. Diese würde sowohl eine Explosion der Unternehmensgewinne als auch ein Aufflackern der Inflation verhindern. Dies wiederum erwiese sich als vorteilhaft für weiter fallende Renditen am Rentenmarkt.

      Wie nicht anders zu erwarten geben auch am Mittwoch nach dem Zinsentscheid die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen weiter nach. Gegen 20.45 Uhr ermäßigt sie sich um vier Basispunkte auf 4,17 Prozent und notiert damit so niedrig wie seit zehn Monaten nicht mehr.

      Auch in Europa hatte die Rentenmärkte schon vor dem US-Zinsentscheid sehr freundlich tendiert. Hier beflügelte eine sehr schlecht ausgefallene Umfrage des Zentrums für Europäische Konjunkturforschung (ZEW) zu den Konjunkturerwartungen in Deutschland den Bund-Future um 26 Basispunkte auf 111,23 Prozent.



      Leichte Verluste für den Dollar

      Am Devisenmarkt kassierte der Dollar gegenüber dem Dollar mit einem Rückfall von 0,9800 auf 0,9832 Dollar zwar Verluste. Dahinter steckt vermutlich ein Szenario, wie es Anders Schelde, Fondsmanager bei Nordea Asset Management, vertritt: „Der Dollar kann weiter fallen, weil die Aktienkurse bei unveränderten Zinsen auch weiter fallen werden,“ lautet seine Schlussfolgerung.

      Gleichzeitig dürften die ebenfalls sehr schwachen Konjunkturdaten in Europa, wie sie sich erst am Berichtstag im ZEW-Konjunkturbaromert manifestierten, einen zu starken kurzfristigen Anstieg beim Dollar verhindern.

      Vieles spricht daher dafür, dass sich die zuletzt vorherrschenden Trends an den Finanzmärkten wegen der US-Zinsentscheidung nicht verändern werden. Dafür haben die Experten nun aber wieder Zeit, bis zur nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses am 24. September darüber zu spekulieren, wie der nächste Zinsschritt und die nachfolgenden Kursreaktionen ausfallen werden.



      Quelle: FAZ, 14.08.02
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 09:57:53
      Beitrag Nr. 595 ()
      S&P-Aktie der Woche


      Guidant - gut gerüstet für gute Gewinne
      Von Robert Gold, Analyst bei S&P MarketScope

      Guidant gehört zu den weltweit führenden Entwicklern und Anbietern im Bereich Medizintechnik und hat beträchtliche Marktanteile.

      Beispielsweise in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen, bei koronaren und peripheren vaskulären Gefässprothesen, Stauungsinsuffizienz und Spezialchirurgie. Wir haben die Aktie des Unternehmens vor kurzem auf „Strong Buy“ hochgestuft und stellen sie folgerichtig als S&P-Aktie der Woche vor.



      Koronare Herzkrankheiten als aussichtsreiche Ertragsquelle

      Einer der schwankungsanfälligeren, aber dennoch vielversprechenden therapeutischen Bereiche, in denen das Unternehmen tätig ist, ist die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Mehr als sechs Millionen Amerikaner leben mit der Diagnose KHK. Weltweit unterziehen sich jährlich fast zwei Millionen Patienten minimal invasiven Eingriffen. Aus diesem Grund konkurriert Guidant auf diesem lukrativen Markt mit mehreren anderen Medizintechnikanbietern.

      Das Unternehmen bietet verschiedene Produkte zur Behandlung von KHK an, wobei jedoch Gefässprothesen den größten Teil des Umsatzes im Bereich vaskuläre Intervention ausmachen (30 Prozent der Umsätze 2001). Für das Jahr 2002 erwarten wir im Bereich vaskuläre Intervention einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar, rechnen jedoch für 2003 mit einem leichten Rückgang auf 1,1 Milliarden Dollar aufgrund der zu erwartenden Markteinführung neuer Technologien. Dies wird im Folgenden näher erläutert.



      Beschichtete Implantate als Wachstumsmarkt

      Die größte Herausforderung bei Verfahren der koronaren Angioplastie mit Prothesen-Implantation ist die Restenose, also die erneute Verengung des Blutgefäßes an der ursprünglich behandelten Stelle, wodurch im Allgemeinen ein weiterer chirurgischen Eingriff innerhalb von sechs Monaten nach dem ersten notwendig wird. Schätzungen zufolge leiden etwa 20 Prozent der Patienten an Restenose.

      Ein zweiter Eingriff zum Austausch der Prothese kann annähernd 20.000 Dollar kosten. Aus diesem Grund will sich Guidant im Wettbewerb auf dem vielversprechenden Markt mit weiteren Modellen positionieren, die mit einem medizinischen Wirkstoff beschichtet sind. Bei diesen Modelle handelt es sich um ganz normale Metallprothesen, die mit Anti-Krebs-Wirkstoffen beschichtet sind und somit ein Zellwachstum am Ort der Verengung des Blutgefäßes verhindern können.
      Klinische Studien haben gezeigt, dass diese Modelle je nach Wirkstoff und Versuchsaufbau die Restenose-Rate von 20 Prozent auf null bis acht Prozent reduzieren können.

      Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen im dritten Quartal 2003 mit dem Produkt auf den Markt kommt. Die Ergebnisse der ersten klinischen Tests der beschichteten Modelle durch Johnson & Johnson, Boston Scientific und Guidant waren so überzeugend, dass Medicare den bisher einmaligen Schritt unternommen hat, bereits vor der offiziellen Zulassung durch die FDA Erstattungsrichtlinien für den Einsatz der neuartigen Modelle festzulegen.



      Markt könnte sich in zwei Jahren verdoppeln

      Aufgrund der von Medicare festgelegten Sätze und der Erwartung von S&P, dass der Markt sich im Laufe der kommenden drei Jahre nahezu vollständig auf beschichtete Prothesen umstellen wird, gehen wir davon aus, dass der Markt ein Expansionspotenzial von derzeit etwa 2,8 Milliarden Dollar auf ungefähr 5,5 Milliarden Dollar bis Ende 2004 besitzt.

      Im Moment schätzen wir, dass GDT einen ungefähren Marktanteil von 25 bis 30 Prozent hat, was sich in etwa in einem Jahresumsatz von 1,4 bis 1,7 Milliarden Dollar ausdrücken dürfte. Man erwartet, dass der Bruttogewinn bei diesen neuen Medizinprodukten, bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von etwa 3.000 Dollar pro Stück, ungefähr bei 70 Prozent liegen wird. Bei einer Implantation dürften im Durchschnitt 1,4 Prothesen eingesetzt werden.

      Im Bereich Behandlung von Herzrhythmusstörungen bietet das Unternehmen implantierbare Kardioverter/Defibrillator-Systeme (ICD) zur Behandlung eines zu schnellen Herzschlags sowie Herzschrittmacher zur Behandlung eines unregelmäßigen Herzschlags an.

      Während der Markt für Herzschrittmacher jährlich um bescheidene fünf Prozent wächst, expandiert der Markt für ICD-Systeme derzeit um beinahe 20 Prozent. Für 2002 erwarten wir im Bereich ICD Umsätze von 970 Millionen Dollar und etwa 620 Millionen Dollar im Bereich Schrittmacher. Im nächsten Jahr dürften diese Bereiche Umsätze von 1,2 Milliarden bzw. 650 Millionen Dollar erzielen.



      Kurspotenzial von 40 Prozent

      Im Bereich der nicht-koronaren Medizinprodukte bietet das Unternehmen periphere vaskuläre Prothesen sowie Führungsdrähte, Katheter und Produkte im Bereich Spezialkardiochirurgie an. Wir glauben, dass diese Bereiche 2002 mit etwa 215 Millionen Dollar und 2003 mit 300 Millionen Dollar zum Umsatz beitragen werden.

      Insgesamt gesehen erwarten wir für 2002 einen Anstieg der Erlöse um 15 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar, ein gemäßigtes Wachstum der Brutto- und Betriebsgewinnspanne sowie einen Gewinnzuwachs von 0,05 Dollar pro Aktie aufgrund des Wegfalls der Kosten für die Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert. Dies stützt einen 30prozentigen Anstieg des Gewinns pro Aktie auf 2,05 Dollar.

      Basierend auf unserer Geweinnschätzung je Aktie werden die Titel derzeit mit einem KGV von 16 gehandelt. Dabei erfährt GDT im Vergleich zu seinen Mitbewerbern deutliche Abschläge in Höhe von 41. Wir erwarten, dass das Unternehmen mit seinem Programm zur Entwicklung von mit Paclitaxel beschichteten Stents fortfahren kann und 2004 zu den führenden Anbietern auf diesem Markt gehören wird.

      Unter der Annahme, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Guidant sich 2003 an das seiner Mitbewerber annähert, liegt unser Zwölf-Monats-Kursziel bei 50 Dollar und damit fast 40 Prozent über dem aktuellen Kurs.


      Quelle: FAZ, 14.08.02


      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf von Guidant in den vergangenen fünf Jahren.



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      Avatar
      schrieb am 14.08.02 10:08:45
      Beitrag Nr. 596 ()
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      Zeit für UBS-Aktie noch nicht gekommen



      UBS trotzt dem Sturm



      Ein Lichtblick am umwölkten Finanzhimmel: Die Schweizer Großbank UBS hat im zweiten Quartal nur einen leichten Gewinnrückgang verbucht, und übertrifft damit deutlich die Markterwartungen. Die Schweizer räumten aber auch ein, dass sie 2002 wohl nicht das Vorjahresergebnis erreichen werden.

      UBS wies einen Reingewinn von 1,3 Milliarden Franken (rund 912 Millionen Euro) aus, vier Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und zwei Prozent weniger als im ersten Quartal. Analysten hatten im Schnitt mit 1,086 Milliarden Franken gerechnet. Die Aktie gewinnt in Frankfurt bis Dienstagmittag 4,1 Prozent auf 45,80 Euro.



      Effektive Kostenkontrolle

      Offenbar machen die Schweizer vieles besser als die europäische Konkurrenz. Markteilnehmer erklärten, es mache sich bezahlt, dass die relativ stabile Vermögensverwaltung einen größeren Anteil am Geschäft ausmache als das Investmentbanking. Im gegenwärtig unsicheren Umfeld zeige sich zudem, wie wichtig ein gutes Management sei.

      Dieses schlägt sich auch in einer effektiven Kostenkontrolle nieder. Den Verwaltungsaufwand führten die Schweizer im zweiten Quartal im Jahresvergleich um neun Prozent auf 6,587 Milliarden Franken zurück.



      Vergleichsweise wenig Kreditausfälle

      Außerdem konnten sie sich der europaweiten Pleitewelle besser entziehen als ihre Konkurrenz. So vermindere UBS die Wertberichtigungen für Kreditrisiken trotz des zunehmend schlechteren Kreditumfelds im zweiten Quartal auf 37 Millionen Franken nach 76 Millionen Franken im Vorjahresquartal.

      Die notleidenden Kredite seien im Vergleich zum ersten Quartal 2002 um neun Prozent auf 12,6 Milliarden Franken zurückgegangen, und auch im laufenden dritten Quartal habe UBS größere Kreditverluste vermieden.

      „Wir konnten Verluste im Kreditgeschäft weitgehend vermeiden und haben den Druck auf die Erträge mit konsequentem Kostenmanagement ausgeglichen,“ begründete Konzernchef Peter Wuffli das Ergebnis. Im zweiten Halbjahr 2002 rechnet Wuffli nicht mit einer „bedeutenden Erholung der Weltwirtschaft“. Die UBS erwarte daher für das Gesamtjahr ein schlechteres Ergebnis als 2001.



      Aktie verspricht noch kein Potenzial

      Sowohl das Investmentbanking (UBS Warburg) und das Asset Management wurden von den schlechten Marktbedingungen in Mitleidenschaft gezogen, so dass 72 Prozent des Vorsteuerergebnisses von der UBS Schweiz erwirtschaftet wurden. Die verwalteten Vermögen lagen Ende Juni bei knapp 2,2 Billionen Franken, elf Prozent weniger als Ende März 2002.

      Insgesamt also schlägt sich der Konzern respektabel durch die schwere Branchenkrise, was ihm eine günstige Ausgangsposition sichert, wenn sich denn einmal die Wolken wieder lichten. Dann würde sich für die Aktie sogar die Chance eröffnen, aus ihrer jahrelangen Seitwärtsbewegung auszubrechen.

      Doch so weit ist es noch lange nicht - derzeit stagniert das Geschäft und begrenzt damit das Aufwärtspotenzial des Titels. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,3 für dieses und 12,6 für nächstes Jahr (auf Basis der von IBES gesammelten Gewinnschätzungen) ist die Ausnahmestellung des Konzerns im Branchenvergleich schon weitgehend wiedergegeben.

      Nennenswertes Kurspotenzial würde sich erst wieder ergeben, wenn bessere Rahmenbedingungen wieder deutliche Gewinnsteigerungen zulassen, also sich insbesondere die Tätigkeit des Invesmentbanking und der Vermögensverwaltung wieder lohnt.

      Quelle: FAZ, 14.08.02


      Kursverlauf der UBS-Aktie in Frankfurt seit Juli 1998.



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      Avatar
      schrieb am 14.08.02 10:13:41
      Beitrag Nr. 597 ()
      Nur mit Bilanz-Eiden verjagt man keinen Bärenmarkt


      Auch nach über zweieinhalb Jahren im Bärenmarkt werden die Anleger nicht müde, nach Rettungsankern zu suchen. Einer der Steigbügel, an den sich aktuell einige Beobachter klammern, ist mit einem Datum, nämlich dem 14. August, verbunden.

      An diesem Mittwoch müssen bekanntlich 947 börsennotierte Unternehmen mit einem Umsatz von über 1,2 Milliarden Dollar ihre neuesten Bilanzzahlen der US-Börsenaufsicht SEC vorgelegt haben. Und nicht nur dass: Die Unternehmensbosse und Finanzvorstände müssen die Richtigkeit der Zahlen eidesstattlich versichert haben. Diese am 27. Juni erlassene Vorschrift sieht bei Falschaussagen eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren und Geldstrafen von bis zu fünf Millionen Dollar vor.




      Hoffen auf mehr Vertrauen

      Die Optimisten glauben, dass wenn alle Verantwortlichen fleißig Eide ablegen und dabei keine neuen Bilanzskandale aufgedeckt werden, wieder mehr Vertrauen an die Aktienmärkte zurückkehrt. Denn schließlich wird die durch Skandale wie Enron und Worldcom ausgelöste Vertrauenskrise mitverantwortlich gemacht für die fallenden Notierungen.

      Thomas Meier, Fondsmanager bei Union Investment, hofft jedenfalls: „Das könnte so etwas wie ein moralischer Wendepunkt sein.“ Unterstützung erhält er von Mary Porter, Fondsmanagerin des GAM Star USA Fund, denn sie glaubt: „Dieses Ereignis kann für die Bodenbildung des Dow enorm wichtig sein, da man bisher ja nicht weiß, wer unterschreibt und wer nicht.“




      Bilanzskandale nicht der einzige Grund für fallende Kurse

      Bleibt abzuwarten, ob sich diese Hoffnungen nicht wie viele andere zuvor wieder in Luft auflösen. So sind beeidete Bilanzen zwar sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Aber aus der Reserve locken lassen werden sich dadurch wohl nur die wenigsten Anleger.

      Zumal die Vertrauenskrise auch nur eine Begründung für die Kursmisere ist. Entscheidend mitverursacht wurden die Kursverluste darüber hinaus nämlich von zu hohen Bewertungen sowie von einer schwachen Konjunktur und dadurch bedingt wenig berauschenden Unternehmensergebnissen.

      David Blitzer, Marktstratege bei Standard & Poor´s misst dem Datum deswegen nur geringe Bedeutung zu. „Die Aktienkurse konzentrieren sich schon wieder auf die Unternehmensgewinne und die Konjunktur“, lautet sein Fazit.




      Viele Erklärungen fehlen noch

      Spannend wird es allerdings dann, wenn sich nicht alle Unternehmen in der Lage sehen, für die Richtigkeit ihrer Ergebnisse gerade zu stehen. Noch rechnet zwar kaum jemand mit einem neuen negativen Paukenschlag. Fakt ist aber, dass am Dienstagnachmittag, also einen Tag vor Ablauf der Frist, erst rund 250 Unternehmen ihre Erklärung abgegeben haben. Insgesamt müssen im ersten Anlauf jedoch 740 Gesellschafte den Eid ablegen. Es sei denn, sie erwirken eine Ausnahmegenehmigung.

      Gut 200 weitere Firmen haben ohnehin noch bis September Zeit. Ihnen gewährt die Tatsache noch etwas Aufschub, dass ihre Geschäftsjahre nicht mit dem Kalenderjahr beginnen. Man darf gespannt sein, ob die Nachzügler noch auf den letzten Drücker eintrudeln oder ob das zögerliche Abgabeverhalten das erste Anzeichen für neue Hiobsbotschaften ist.


      Quelle: FAZ, 14.08.02
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:34:06
      Beitrag Nr. 598 ()
      News 13.08.2002 - 23:32
      VORBERICHT-SEC-Frist für US-Firmenchefs läuft aus
      New York, 13. Aug (Reuters) - Die Chefs von knapp 1000 börsennotierten US-Konzerne haben noch bis Mittwochabend Zeit, mit ihrer Unterschrift persönlich die Rechtmäßigkeit ihrer Firmenbücher zu attestieren. Sollten sich die Manager bis um 23.30 Uhr MESZ dazu nicht in der Lage sehen, müssen sie der SEC eine eidesstattliche Erklärung zur Begründung liefern.

      Bei Verstößen drohen Experten zufolge Untersuchungen der SEC oder der US-Justizbehörden. Ziel der von der SEC Ende Juni ins Leben gerufenen Regelung ist es, nach einer Reihe von Bilanzskandalen das Vertrauen der Anleger in die US-Unternehmenswelt und die Börsen wiederherzustellen. Ob die neue Regelung die Investoren wieder beruhigen kann, ist nach Einschätzung von Analysten allerdings offen. Bis Wochenbeginn hatten mehr als 270 der 947 betroffenen Unternehmen ihre Erklärungen bei der SEC abgegeben.

      Die Bilanz- und Unternehmensskandale in den USA hatten vor kurzem im Konkurs des zweitgrößten US-Telekom-Unternehmens WorldCom <WCOEQ.PK> ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden, mit dem der Zusammenbruch des Energiehändlers Enron <ENRNQ.PK> vom vergangenen Jahr noch in den Schatten gestellt worden war. WorldCom hatte Fehlbuchungen in Milliardenhöhe eingeräumt.

      Als erstes Unternehmen hatte der Autoteile-Hersteller Delphi <DPH.N> am 18. Juli die neue SEC-Regelung umgesetzt. Zahlreiche weitere Großkonzerne sind inzwischen gefolgt. Die SEC veröffentlicht auf ihrer Internet-Seite (http:/www.sec.gov/rules/extra/ceocfo.htm) eine Liste der Unternehmen, die ihre Erklärung abgegeben haben.

      ale/phi
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:34:30
      Beitrag Nr. 599 ()
      News 13.08.2002 - 22:57
      Börse ersetzt im Dax Degussa durch Altana
      Frankfurt, 13. Aug (Reuters) - Die Altana <ALTG.DE> AG wird nach einer Entscheidung der Deutschen Börse AG <DB1Gn.DE> ab dem 23. September die Degussa <DGXG.DE> AG im Deutschen Aktienindex (Dax) ersetzten.

      Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Altana werde für den Konkurrenten in den Dax einziehen, da Degussa auf Basis des aktuellen Streubesitzes das Kriterium Marktkapitalisierung des Leitindex eindeutig nicht mehr erfülle, teilte die Börse am Dienstagabend mit.

      Entgegen den Erwartungen vieler Analysten bleibt der Technologiekonzern Epcos <EPCGn.DE> damit weiter im Dax. Die Epcos-Mitgliedschaft war an den Märkten wegen der gesunken Marktkapitalisierung in Frage gestellt worden. Auch der Finanzdienstleister MLP <MLPG.DE> , bei dem es ähnliche Spekulationen gegeben hatte, muss nicht absteigen. Der Streubesitz von Degussa war durch das Übernahmeangebot der RAG zuletzt zusammengeschmolzen.

      ben/ale
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:34:58
      Beitrag Nr. 600 ()
      News 13.08.2002 - 22:38
      FOKUS 2-Fed warnt vor weiteren Risiken - Leitzinsen unverändert
      (Neu: Analysten, Hubbard, O`Neill, Details)

      Washington, 13. Aug (Reuters) - Die US-Notenbank (Fed) hat am Dienstag erstmals seit fünf Monaten wieder vor einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung gewarnt, die Leitzinsen aber erwartungsgemäß unverändert gelassen. In dem eher trüben Konjunkturausblick sahen Volkswirte ein Signal für eine mögliche Zinssenkung noch in diesem Jahr.

      Der entscheidende Zielsatz für Tagesgeld liegt seit dem 11. Dezember bei 1,75 Prozent und damit auf dem niedrigsten Niveau seit gut 40 Jahren. Die Fed erklärte nach den Beratungen ihres geldpolitischen Ausschusses (FOMC) in Washington, für die "überschaubare Zukunft" gebe es das Risiko einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung. Dabei verwies sie auf die erhöhte Unsicherheit im Zuge der Kursverluste an den Aktienmärkten und der jüngsten Ungereimtheiten bei einigen Konzernbilanzen.

      Nahezu alle von Reuters befragte Experten hatten mit unveränderten Zinsen gerechnet. An den Finanzmärkten war zuletzt spekuliert worden, die Fed könnte angesichts der schwachen US-Konjunktur und der Talfahrt der Aktienbörsen möglicherweise noch einmal die Leitzinsen senken. Die US-Aktienkurse gaben im Verlauf kräftig nach, während die Staatsanleihen anzogen. Der Dollar reagierte zum Euro im Verlauf mit leichten Verlusten. Händler sagten, die Warnung der Fed vor einer weiteren Konjunkturabkühlung habe enttäuscht. US-Regierungspolitiker äußerten sich dagegen optimistisch und erklärten, die US-Wirtschaft sei auf solidem Wachstumspfad.


      FED - NACHFRAGE VON AKTIENMARKTSCHWÄCHE BELASTET

      Das Nachfrage der Verbraucher und Unternehmen sei vor allem wegen der jüngsten Schwäche an den Finanzmärkten und der Unsicherheit im Zuge von Bilanzskandalen weiter schwach geblieben, erklärte die Fed. Allerdings gingen von dem günstigen geldpolitischen Umfeld und dem robusten Produktivitätswachstum positive Signale aus.

      Volkswirte erkannten in der Warnung der Fed vor einer weiteren Abschwächung ein Signal dafür, dass sich die Notenbank die Tür für eine Zinssenkung in den kommenden Monaten offen hält. Seit März hatte die Fed nach Lesart der Analysten eine neutrale geldpolitische Haltung eingenommen und nach ihren Sitzungen erklärt, Konjunktur- und Inflationsrisiken hielten sich die Waage.

      Mit Blick auf die Abkehr von dieser bisherigen Fed-Haltung sagte Peter Cardillo von Global Partners Securities, die Notenbank halte offenbar ein erneutes Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession für möglich. "Deshalb bereiten sie uns auf eine Zinssenkung bis zum Jahresende vor, wenn sich die Dinge nicht bessern." Mary Ann Hurley von D.A. Davidson & Co hält bereits im September eine geldpolitische Lockerung für möglich. "Die Fed hat nicht ihre ganze Munition verschossen. Sie sind bereit, die Zinsen nochmal zu senken, wenn es sein muss. Das heißt umgekehrt, dass sich die Wirtschaft nicht so schnell erholt, wie einige gedacht haben", ergänzte Burton Schlichter von Lind-Waldock & Co. Die US-Notenbanker kommen am 24. September zu ihrem nächsten Zinstreffen zusammen.


      BUSH - KONJUNKTUR AUF GUTEM WEGE

      Noch vor kurzem hatten die meisten Volkswirte angesichts der kräftigen Belebung des US-Konjunktur zu Jahresbeginn eher mit einer baldigen Zinserhöhung gerechnet. Doch nach einer ersten Schätzung hat die US-Wirtschaft im zweiten Quartal so stark an Fahrt verloren, dass sich auf das Jahr hochgerechnet beim Bruttoinlandsprodukt nur noch ein Plus von 1,1 Prozent ergab nach fünf Prozent im ersten Vierteljahr. Auch andere Konjunkturdaten signalisierten zuletzt, dass die Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft von der Rezession im vergangenen Jahr nur noch schleppend verläuft. Die Fed hatte 2001 in elf Schritten den Schlüsselzins um insgesamt 475 Basispunkte gesenkt, um der wirtschaftlichen Abkühlung entgegenzusteuern. Von der US-Regierung kamen dagegen am Dienstag erneut zuversichtliche Töne. US-Präsident George W. Bush sagte am Nachmittag bei einem Wirtschaftsforum im texanischen Waco, die Wirtschaft sei auf gutem Weg. Sein Wirtschaftsberater Glenn Hubbard erkannte in der Fed-Entscheidung ein mögliches Signal dafür, dass sich die Konjunktur auf Erholungskurs befindet. Die Gefahr einer erneuten Rezession sehe er nicht. Finanzminister Paul O`Neill sagte in einem Fernsehinterview, das BIP-Wachstum werde im dritten Quartal wieder zulegen. Aus der Fed-Erklärung lasse sich nichts ableiten, was einem Wachstum von 3,0 bis 3,5 zum Jahresende entgegen stehe.

      phi/ale
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:35:14
      Beitrag Nr. 601 ()
      News 13.08.2002 - 22:18
      FOKUS 3-Sorgen um Konjunktur nach Fed-Warnung drücken US-Börsen
      (Neu: Schlusskurse, Fed, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 13. Aug (Reuters) - An den New Yorker Aktienmärkten haben Sorgen um den Ausblick für die US-Konjunktur am Dienstag zu deutlichen Kursverlusten geführt. Händler sagten, die Anleger seien angesichts der Kommentare der US-Notenbank (Fed) verunsichert. Die Fed hatte zuvor erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert auf dem niedrigsten Stand seit gut 40 Jahren gelassen, aber zugleich vor den Gefahren einer weiteren Konjunkturabschwächung in den USA gewarnt.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> verlor bis Handelsschluss 2,38 Prozent auf 8482,39 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> 2,87 Prozent auf 1269,27 Zähler und der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> 2,17 Prozent auf 884,21 Punkte.

      Einige Marktteilnehmer hätten offenbar eine Zinssenkung erhofft, sagten Börsianer. Zudem sei aber auch der schwache Konjunkturausblick belastend. "Die Leute sorgen sich um die kommenden Quartale und verlagern einige Gelder zurück in den Rentenmarkt", sagte Matthew Ruane, Leiter Aktienhandel bei Gerard Klauer Mattison. "Die Unsicherheit über die Konjunkturentwicklung ist das Hauptthema." Für die "überschaubare Zukunft" gebe es das Risiko einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung, teilte die Fed weiter mit. Dabei verwies sie auf die erhöhte Unsicherheit im Zuge der jüngsten Kursverluste an den Aktienmärkten und der Ungereimtheiten bei den Konzernbilanzierungen. Analysten sehen in der Warnung der Fed ein Signal für eine mögliche Zinssenkung im Jahresverlauf.

      "Das hatte der Markt erwartet, keine Zinsänderung und eine Stellungnahme, die zeigt, dass es eine Konjunkturschwäche gibt, die durch die Schwäche an den Finanzmärkten verlängert wird", sagte Peter Cardillo, Chefstratege bei Global Partners Securities. Für den Markt seien das "durchwachsene Nachrichten".

      Die im Dow-Jones-Index gelisteten Aktien des Chipkonzerns Intel <INTC.O> drehten ach kräftigen Gewinnen im frühen Geschäft im Verlauf mit dem Gesamtmarkt ins Minus und schlossen 4,73 Prozent schwächer auf 16,70 Dollar. Intel hatte angekündigt, seine Prozessor-Produktion auf einen Prozess mit 90 Nanometer umzustellen. Damit sollten Chips mit geringerem Energieverbrauch und höherer Rechenleistung möglich werden.

      Auch andere Chipwerte, die zunächst von Nachrichten über eine neue Chip-Produktionsmethode bei Intel profitiert hatten, rutschten im Sitzungsverlauf ins Minus. Die Titel des Chip-Fabrikausrüsters Applied Materials <AMAT.O> schlossen 0,8 Prozent tiefer auf 13,46 Dollar.

      Die Titel der weltgrößten Einzelhandelskette Wal-Mart <WMT.N> legten gegen den Trend rund 0,6 Prozent auf 48,71 Dollar zu. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal sei der Gewinn um mehr als 25 Prozent gesteigert worden. Dies übertraf die Markterwartungen leicht. Auch der Unternehmensausblick für das laufende dritte Quartal war besser als von Analysten erwartet.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,29 Milliarden Aktien den Besitzer. 1079 Werte legten zu, 2170 gaben nach und 147 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von rund 1,60 Milliarden Aktien 1094 im Plus, 2275 im Minus und keiner unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 1-3/32 auf 102-13/32. Sie rentierten mit 4,08 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 1-16/32 auf 106-03/32 und hatten eine Rendite von 4,97 Prozent.

      evs/ale
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:35:27
      Beitrag Nr. 602 ()
      News 13.08.2002 - 18:57
      Rheinmetall-Tochter will Pumpentechnik veräußern
      Düsseldorf, 13. Aug (Reuters) - Der Rheinmetall-Konzern will im Zuge seiner Konzentration auf Kerngeschäftsfelder den Produktbereich Elektrische Kraftstoff-Pumpen (EKP) veräußern.

      Der Produktbereich mit einem Umsatz von rund 40 Millionen Euro gehöre nicht zum Kerngeschäftsfeld der Rheinmetall-Tochter Pierburg GmbH, teilte Rheinmetall <RHMG.DE> am Dienstag in Düsseldorf auf Anfrage mit. Erste Gespräche über die Zukunft des Bereichs seien aufgenommen worden. In Branchenkreisen hieß es unterdessen, möglicher Interessent für den EKP-Bereich sei die Schweizer Industriegruppe Alusuisse Group (Algroup).

      Seit dem Jahr 2000 habe der Rheinmetall-Konzern "Randgebiete" mit einem Umsatzvolumen von rund 720 Millionen Euro abgegeben, teilte das Unternehmen weiter mit. Ziel sei es, bis Ende 2002 ein Umsatzvolumen von insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro zu veräußern. Rheinmetall wolle sich auf die Kernarbeitsbereiche "Automotive, Electronics und Defence" konzentrieren.

      inv/wes
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:35:47
      Beitrag Nr. 603 ()
      News 13.08.2002 - 16:50
      FOKUS 1-Bilfinger Berger übernimmt Holzmann-Tochter HSG
      Mannheim/Frankfurt, 13. Aug (Reuters) - Der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger <GBFG.DE> baut mit der Übernahme der Gebäudemanagement-Tochter HSG seines insolventen Konkurrenten Philipp Holzmann <HOZG.DE> sein Dienstleistungsgeschäft aus.

      Bilfinger Berger werde den Gebäudedienstleister zusammen mit der profitablen Holzmann-Niederlassung im bayerischen Grafenwöhr für 43,8 Millionen Euro kaufen, teilte das zweitgrößte deutsche Bauunternehmen am Dienstag in Mannheim mit. In dem mehrmonatigen Bieterwettbewerb des Insolvenzverwalters setzte sich damit der Favorit durch. Der Holzmann-Abwickler Ottmar Hermann zeigte sich zufrieden: "Damit sind über 2000 weitere Holzmann-Arbeitsplätze gesichert", erklärte er in einer Mitteilung. Es habe mehrere Interessenten für HSG gegeben. Bilfinger Berger rechnet nach der Übernahme bei Immobilien- und Industriedienstleistungen 2002 mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz.

      Die HSG, die auf technisches Gebäudemanagement spezialisiert ist und damit 2001 eine Leistung von 175 Millionen Euro erzielt hatte, gilt als Perle bei Holzmann. Zuletzt arbeiteten dort 1950 Mitarbeiter, vor Jahresfrist waren es 2400. Die Holzmann-Filiale in Grafenwöhr lastet mit der Instandsetzung und Renovierung des Truppenstandorts der US-Armee in Nordostbayern alle ihre 100 Mitarbeiter aus und setzte nach Bilfinger-Angaben zuletzt 20 Millionen Euro um. Ebenso der niederländische Baukonzern Heijmans <HEIJ.AS> hatte sich für Grafenwöhr interessiert, auch nachdem er die Übernahme des Holzmann-Inlandsgeschäfts abgelehnt hatte. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen, mit Hindernissen wird dabei aber nicht gerechnet.


      BILFINGER ERWARTET MIT DIENSTLEISTUNGEN MILLIARDENUMSATZ

      Der Name HSG soll nach Angaben eines Sprechers auch unter dem neuen Dach erhalten bleiben. Erst im Mai hatte Bilfinger für 117 Millionen Euro die Mehrheit an dem Münchener Industrie- und Baudienstleister Rheinhold & Mahla <RMAG.F> gekauft, der im vergangenen Jahr 732 Millionen Euro umgesetzt hatte. Zusammen mit dem Anfang dieses Jahres übernommenen Gebäudedienstleister J. Wolfferts werde der Konzern in der Sparte mehr als eine Milliarde Euro umsetzen.

      Der Einstieg in die Industriedienstleistungen, die Bilfinger Berger von der Baukonjunktur unabhängiger machen sollen, sei gelungen, sagte Vorstandschef Herbert Bodner. "HSG ist eine hervorragende Ergänzung unseres Immobilienservice-Geschäfts."

      Bilfinger Berger hat sich auch um die US-Tochter J.A. Jones von Holzmann beworben, die den Umsatz des Mannheimer Konzerns in eine neue Größenordnung katapultieren könnte. "Der Ausgang des Bieterverfahrens ist völlig offen", sagte ein Bilfinger-Sprecher nur. Nach Medienberichten soll das Verfahren bis September abgeschlossen sein.


      DEUTSCHE ASPHALT SOLL BINNEN ZWEI WOCHEN VERKAUFT WERDEN

      Der Frankfurter Rechtsanwalt Hermann hat mit der HSG einen weiteren Teil der Überreste der im Frühjahr zahlungsunfähig gewordenen Philipp Holzmann AG losgeschlagen. Die niederländische Tochter Dubbers Malden mit 110 Mitarbeitern war zuletzt an das Bauunternehmen Dura Vermeer Group NV gegangen. Der Verkauf des defizitären inländischen Baugeschäfts an Heijmans war Ende Juni aber gescheitert. Der Zuschlag für die Straßenbau-Tochterfirma Deutsche Asphalt werde in den nächsten zwei Wochen erteilt, hieß es aus dem Umfeld von Hermann. Als Favorit gilt die Basalt AG aus der Neusser Werhahn-Gruppe.

      axh/zap
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:36:02
      Beitrag Nr. 604 ()
      News 13.08.2002 - 14:27
      FOKUS 2-Degussa übertrifft im Quartal Analystenerwartungen
      (Neu: Analysten, Sparten, Kurs)

      Düsseldorf, 13. Aug (Reuters) - Der Spezialchemiekonzern Degussa <DGXG.DE> hat im zweiten Quartal einen geringeren als von Analysten erwarteten Ergebnisrückgang verbucht und seine Vorhersage für das Gesamtjahr trotz der bislang ausbleibenden konjunkturellen Belebung bekräftigt.

      Entgegen der bisherigen Erwartungen sehe der Konzern noch keine Anzeichen für eine durchgreifende konjunkturelle Belebung im zweiten Halbjahr 2002, teilte Degussa am Dienstag mit. Dennoch werde sich das Kerngeschäft weiter gut behaupten können. Der Umsatz werde im Gesamtjahr bei etwa elf Milliarden Euro liegen. Bei Ebit und Betriebsergebnis erwartet Degussa im Kerngeschäft nach wie vor eine leichte Steigerung. Der Konzernüberschuss der fortgeführten Bereiche werde dagegen auf Grund von Sonderaufwendungen deutlich unter Vorjahr bleiben.

      Im zweiten Quartal ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Kerngeschäft um ein Prozent auf 284 Millionen Euro zurück bei einem ebenfalls um ein Prozent niedrigeren Umsatz von 2,844 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten beim Ebit im Durchschnitt einen Rückgang um zwölf Prozent auf 253 Millionen Euro erwartet und den Umsatz im Kerngeschäft bei 2,8 Milliarden Euro gesehen. Europas führender Chemiekonzern BASF <BASF.DE> hatte im zweiten Quartal die Analystenschätzungen ebenfalls übertroffen und sein Ergebnis kräftig gesteigert. Chemie-Konkurrent Bayer <BAYG.DE> hatte dagegen überraschend einen deutlichen operativen Ergebnisrückgang ausgewiesen.


      KOSTENSENKUNGEN ZEIGEN WIRKUNG

      "Obwohl das wirtschaftliche Umfeld unverändert schwierig und eine konjunkturelle Belebung noch nicht erkennbar ist, haben sich unsere Kerngeschäfte insgesamt sehr gut entwickelt", teilte Degussa-Vorstandschef Utz-Hellmuth Felcht mit. Als Grund nannte er die Ausrichtung auf die weniger konjunkturanfällige Spezialchemie sowie die eingeleitete Restrukturierung und Kostensenkung. Ab 2004 soll die Restrukturierung zu einer jährlichen Ergebnisverbesserung von 500 Millionen Euro führen. Dem stehen bis 2004 Einmalaufwendungen von ebenfalls 500 Millionen Euro gegenüber.

      Commerzbank-Analyst Michael Vara zeigte sich vor allem von der Entwicklung in den Sparten Coatings und Spezialkunststoffe positiv überrascht. Die Bauchemie habe dagegen schwächer abgeschnitten als erwartet. Die Sparte Bauchemie verbuchte im zweiten Quartal mit minus 17 Prozent auf 59 Millionen Euro den höchsten Rückgang beim Ebit.

      Im Gesamtjahr sollen im Kerngeschäft die Sparten Bauchemie, Fein- und Industriechemie sowie die Spezialkunststoffe höhere Umsätze erzielen. Die Erlöse von Gesundheit und Ernährung, Performance Chemie sowie Coatings und Füllstoffsysteme würden dagegen auf Vorjahresniveau liegen, teilte Degussa weiter mit.


      SONDEREINFLÜSSE BELASTEN GEWINN

      Der Konzernüberschuss fiel im zweiten Quartal auf vier Millionen von zuvor 152 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr ging der Konzernüberschuss auf elf Millionen von zuvor 269 Millionen Euro zurück. Der Gewinn sei durch hohe Sondereinflüsse belastet, teilte Degussa mit. Zum einen seien Aufwendungen für die weltweite Restrukturierung des Kerngeschäfts, zum anderen für anhängige wettbewerbsrechtliche Verfahren verbucht worden. Dazu zähle ein Bußgeld in Höhe von 118 Millionen Euro, das die EU-Kommission Anfang Juli gegen Degussa wegen angeblicher illegaler Preisabsprachen verhängt hatte und das Degussa anfechten will.


      AKTIENKURS VON GEPLANTER ÜBERNAHME BESTIMMT

      Der Kurs der Degussa-Aktie werde zur Zeit jedoch weniger von Quartalszahlen als vom Verlauf der angestrebten Übernahme der Aktienmehrheit durch die RAG[RUHR.UL] bestimmt, betonte Commerzbank-Analyst Vara. Das Übernahmeangebot von 38 Euro je Aktie hatten nach RAG-Angaben vom Tag zuvor rund 46,5 Prozent der Degussa-Aktionäre angenommen. Der gleiche Anteil verbliebe noch beim Energiekonzern E.ON <EONG.DE> , sieben Prozent in Streubesitz. In einem zweiten Schritt will die frühere Ruhrkohle weitere Degussa-Anteile von E.ON erwerben, um dann insgesamt 50,1 Prozent der Anteile zu halten. Die geplante Übernahme hängt jedoch davon ab, ob die geplante Fusion von E.ON und Ruhrgas zustande kommt. E.ON will die Mehrheit an Degussa gegen den RAG-Anteil an Ruhrgas tauschen.

      Der Kurs der Degussa-Aktie lag am Dienstagmittag in einem schwachen Marktumfeld bei 31,21 Euro rund zwei im Minus.

      sag/ked
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 18:36:21
      Beitrag Nr. 605 ()
      News 14.08.2002 - 07:20
      TABELLE - Bisherige Veränderungen des Deutschen Aktienindexes
      Frankfurt, 14. Aug (Reuters) - Der Pharma- und
      Spezialchemiekonzern Altana <ALTG.F> wird ab dem 23. September
      dem Kreis der im Deutschen Aktienindex (Dax) zusammengefaßten
      wichtigsten börsennotierten Gesellschaften angehören.
      Der 1988 eingeführte Dax hat damit seit der Ersterrechnung mehr
      als 15 Veränderungen seiner Zusammensetzung erlebt. Der Dax
      führt den Index der Börsen-Zeitung fort.
      Zum Dax-Start waren folgende Gesellschaften in dem
      Börsenbarometer vertreten: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Bayerische
      Vereinsbank, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank,
      Commerzbank, Continental, Daimler-Benz, Degussa, Deutsche
      Babcock, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Feldmühle, Henkel,
      Hoechst, Karstadt, Kaufhof, Linde, Lufthansa, MAN, Mannesmann,
      Nixdorf, RWE, Schering, Siemens, Thyssen, Veba, Viag und VW.
      Folgende Veränderungen hat der wichtigste Standardwerteindex
      der Deutsche Börse AG <DB1Gn.DE> erlebt:


      ------------------------------------------------------------------Datumder ausgeschiedene neue Gesellschaften
      Änderung Gesellschaften /Austausch
      ------------------------------------------------------------------18.09.89 - -
      03.09.90 Feldmühle Nobel Metallgesellschaft
      Nixdorf Preussag(heute:TUI)
      23.09.91 - -
      21.09.92 -
      20.09.93 - -
      19.09.94 - -
      18.09.95 Deutsche Babcock SAP
      22.07.96 Kaufhof* Metro
      23.09.96 Continental Münchener Rück
      18.11.96 Metallgesellschaft Deutsche Telekom
      22.09.97 - -
      19.06.98 Bay. Vereinsbank* Bay.Hypo-und
      Vereinsbank
      Bay. Hypotheken- und adidas-Salomon
      Wechsel-Bank
      21.09.98 - -
      21.12.98 Daimler* DaimlerChrysler
      Thyssen* Thyssen-Krupp
      22.03.99 Degussa* Degussa-Hüls
      20.09.99 Hoechst Fresenius Med.Care
      14.02.00 Mannesmann Epcos
      19.06.00 Veba EON
      Viag Infineon
      18.09.00 - -
      18.12.00 Degussa-Hüls* Degussa (nach Fusion
      mit SKW)
      19.03.01 KarstadtQuelle Deutsche Post
      23.07.01 Dresdner Bank MLP
      24.09.01 - -
      23.09.02 Degussa Altana
      ----------------------------
      * = Verschmelzung
      (Quelle: Deutsche Börse)
      ben/wes
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:40:36
      Beitrag Nr. 606 ()
      News 23.08.2002 - 22:24
      FOKUS 3-US-Börsen schwächer - Sorgen um Geschäftspraktiken
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 23. Aug (Reuters) - Sorgen um die Aufdeckung möglicher weiterer Unregelmäßigkeiten bei großen US-Unternehmen sowie negative Analystenkommentare zur Technologiebranche haben die US-Börsen am Freitag belastet. Nach dem wochenlangen Aufwärtstrend habe der Markt zudem eine Atempause eingelegt, sagten Händler. Investoren hätten den Wochenausklang zu Gewinnmitnahmen genutzt.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> fiel zum Schluss um 2,00 Prozent auf 8872,96 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> sank um 2,97 Prozent auf 1380,62 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index <.SPX> gab 2,27 Prozent auf 940,86 Punkte nach.

      Berichte über die voraussichtliche Ausweitung der Untersuchungen der US-Wertpapieraufsicht (SEC) zu der Online-Sparte von AOL Time Warner <AOL.N> mit Blick auf mögliche Insidergeschäfte hätten die Investoren verunsichert, sagten Händler. Die SEC prüft nach Angaben von Branchenkennern auch, ob der Konzern irreführende Prognosen ausgegeben hat. Die Aktien von AOL Time Warner gaben rund 9,3 Prozent auf 12,76 Dollar nach.

      "Der Markt scheint mehr als alles andere von dem erneuten Aufkommen dieser Verhaltensfragen verunsichert zu sein", sagte Jeff Kleintop, Chief Investment Adviser bei PNC Advisors. Bill Punk, Partner bei Punk Ziegel & Co, fügte hinzu: "Es gibt ein paar Gewinnmitnahmen. Es ist ein Freitag im August, viele Leute sind vor dem langen Wochenende in der kommenden Woche weggefahren. Wir hatten eine schöne Rally in den vergangenen Tagen. Dow, Nasdaq und der S&P sind gestiegen, und jetzt flaut der Markt ein bisschen ab."

      Zusätzlich belasteten nach Händlerangaben Zeitungsberichte, wonach die New Yorker Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen zum Finanzkonzern Citigroup <C.N> ausgeweitet habe. Dem "Wall Street Journal" zufolge prüft die Behörde, ob Citigroup-Chef Sanford Weill Druck auf den damaligen Telekom-Analysten der Citigroup-Tochter Salomon Smith Barney, Jack Grubman, ausgeübt habe, das Rating für AT&T <T.N> anzuheben, um von der Emission eines größeren Aktienpakets für die AT&T-Mobilfunktochter zu profitieren. Citigroup-Titel verloren rund 3,4 Prozent auf 34,00 Dollar.

      Bei den Technologiewerten standen die Titel der Chipausrüster im Blickpunkt der Investoren. Sorgen, dass Budgetkürzungen von taiwanesischen Chipherstellern eine Erholung in der Branche behindern könnten, hätten die Titel belastet, sagten Börsianer. Zusätzlich hatte die Banc of America Securities die Gewinnprognosen für eine Reihe von Chipausrüstern gesenkt. Die Gewinnaussichten für diese Unternehmen könnten unter unerwartet schwachen Investitionen der Halbleiterbranche leiden, hieß es zur Begründung. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange <.SOXX> gab um 5,9 Prozent auf rund 336 Punkte nach.

      Die Aktien des Telekommunikations-Ausrüsters ADC Telecommunications <ADCT.O> verloren rund 22,3 Prozent auf 1,29 Dollar. Mehrere Analysten hatten ihre Gewinn- und Umsatzschätzungen für das Unternehmen gesenkt und dies mit den schwachen Investitionen der Telekommunikations-Branche begründet. "Die generelle Sorge ist, dass die Technologiebranche sich nicht erholt", sagte Mark Donahue, Geschäftsführer bei U.S. Bancorp Piper Jaffray. "Die Leute spekulieren wahrscheinlich darauf, dass die Prognosen vor allem für die erste Jahreshälfte 2003 gesenkt werden müssen, genau da, wo viele einen Aufschwung erwartet hatten."

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,07 Milliarden Aktien den Besitzer. 1063 Werte legten zu, 2157 gaben nach und 156 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,48 Milliarden Aktien 1131 im Plus, 2233 im Minus und vier unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 22/32 auf 101-4/32. Sie rentierten mit 4,23 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 1-1/32 auf 105-7/32 bei einer Rendite von rund fünf Prozent.

      evs/mer
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:41:20
      Beitrag Nr. 607 ()
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:42:07
      Beitrag Nr. 608 ()
      Interview
      „Wir werden eine Torschlusspanik am Rentenmarkt sehen“

      12. Aug. 2002 Die Optimisten haben zurzeit einen eher schweren Stand. Mäandern die Börsen bei hoher Volatilität vor sich hin, so gibt es immer mehr Stimmen, die es für möglich halten, dass die bis jetzt beobachteten Kursverluste erst der Anfang einer extrem schwierigen Phase für die Finanzmärkte sein könnten.

      Hatte vor wenigen Tagen schon Professor Fredmund Malik von der Uni St. Gallen im FAZ.NET-Interview eine deflationäre Phase mit negativen Wachstumsraten und schrumpfenden Unternehmen prognostiziert, so schlägt nun Hedge Fonds Manager Hugh Hendry von Odey Asset Management in beinahe dieselbe Kerbe. Wenn seine Analyse richtig sein sollte, so wird eine „Torschlusspanik“ an den Rentenmärkten die Kurse nach oben treiben und die Renditen fallen lassen. Seine bisherige Performance jedenfalls spricht für ihn.

      Nach massiven Verlusten an den Börsen sieht es nun so aus, als ob sich die Lage stabilisieren würde. Sehen wir gerade den Boden, der sich ausbildet?

      Das ist sicher nicht der Boden, denn wir werden sehr viel tiefer gehen. Bärenmärkte von historischer Dimension - und dies ist einer - sind deswegen so zerstörerisch, weil niemand verkauft. Viele Anleger enden damit, beispielsweise auf einer Deutschen Telekom von 104 Euro bis auf acht Euro sitzen zu bleiben.

      Wieso verkaufen denn die Leute nicht?

      Wir fühlen uns sehr klug, wenn wir auf das Jahr 1929 zurückschauen und uns die Frage stellen: wieso haben sie nicht verkauft. Die Erklärung liegt in der Volatilität. Wir sahen in den vergangenen Tagen die größten absoluten Kursanstiege im Dow Jones aller Zeiten, 489 Zähler am 24. Juli und 447 Punkte am 29. Juli. Das ist absolut nicht bullisch, so etwas passiert in typischen Bärenmärkten. Denn mit solchen Kursgewinnen kommt immer wieder die Hoffnung auf einen neuen „Bullenmarkt“ auf.

      Es würde mich trotzdem nicht überraschen, wenn wir bis in den September hinein eine Rally haben könnten. Denn die US-Notenbank wird die Zinsen senken - und das wird die Kurse in einer ersten Reaktion treiben. Aber das wäre absolut nicht bullisch, sondern ein sehr, sehr negatives Zeichen.

      Es würde signalisieren, dass die Wirtschaft wirklich nicht wächst?

      Es wäre die Bestätigung einer Rezession oder gar der Anfang einer Depression. Der Abwärtstrend ist unverkennbar, die Märkte nehmen die schwache Wirtschaft vorweg. Die unsolideste Bilanz ist nicht die von Enron, sondern die volkswirtschaftliche Bilanz des amerikanischen Staates.

      Sie sagen, die Zahlen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in den USA sind manipuliert?

      Es gibt Verzerrungen und sie sind nicht unmittelbar mit europäischen Zahlen vergleichbar. Das typischste Beispiel ist das „Hedonic Pricing“. Wenn ich heute einen PC kaufe, für 1.300 Dollar, so hat er die fünffache Leistung dessen, den ich vor drei Jahren für 1.300 Dollar kaufen konnte. Dieser PC taucht aber auf Grund einer „statistischen Anpassung“ heute mit etwa 6.000 Dollar im Sozialprodukt auf - und nicht mit 1.300. Die Amerikaner sind die einzigen, die diese Anpassung vornehmen. Ich halte das für Schwindel.

      Was bedeutet das?

      Es führt dazu, dass nicht nur das reale Sozialprodukt zu hoch ausgewiesen wurde, sondern auch die Produktivität - auf massivste Weise. Diese Zahlen müssen nach und nach korrigiert werden.

      Was bedeutet das für einen Anleger?

      Es sollte nicht an der Börse engagiert sein, sondern beispielsweise deutsche Bundesanleihen kaufen.

      Trotz des jetzt schon hohen Preisniveaus?

      Ja, absolut. Denn die großen Pensionskassen werden diese Anleihen kaufen, um ihre Verbindlichkeiten abzusichern. Unabhängig davon, wo die Rendite ist. Die Börsen der industrialisierten Länder steigen und fallen immer um denselben Betrag, da sie wirtschaftlich reif sind und im Schnitt real nur zwei Prozent wachsen.

      Historisch betrachtet hat man in Deutschland kein Geld an steigenden Aktien verdient, zwischen 1980 und 1995 etwa. Ausländische Anleger verdienten ihr Geld über die Währung. Erst danach sind die Aktien gestiegen, inzwischen aber zumindest bis jetzt wieder auf das Niveau von etwa 1985 gefallen. Ich verdiene Geld über die Währungen und mit Bonds.

      Welche Möglichkeiten gibt es denn aktuell? Wetten auf den Dollar oder den Euro?

      Ich setze auf den Euro. Unser Hedge Fonds hat bisher in diesem Jahr eine Performance von 22 Prozent erzielt, weil wir den Dollar verkauft hatten. Und der Euro wird noch weiter steigen.

      Wie weit und in welchem Zeitraum?

      Auf ein Ziel lege ich mich nicht fest, aber der Euro wird innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate deutlich höher notieren. Denn ich sehe die Fehler in den US-Zahlen. Erste Korrekturen waren in den vergangenen Tagen schon zu beobachten. Und es werden weitere kommen. Man wird sehen, dass es in den USA so gut wie kein Produktivitätswachstum gab und dass Europa gar nicht so schlecht aussieht.

      Wie geht es weiter mit den Börsen?

      Ich erwarte eine kleine Rally, aber die wird nicht andauern. Wir werden innerhalb der kommenden drei Jahre deutlich tiefer gehen, bis der Dow Jones und der S&P 500 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa zehn haben werden. Ich sehe den Dow Jones unter 5.000 Punkten.

      Und Anleger - was sollten die machen?

      Der Kapitalerhalt muss im Vordergrund stehen. Dann kann man später - unter Umständen sehr viel später - Aktien unglaublich günstig kaufen. Microsoft etwa mit einem KGV von zehn - und nicht zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis in dieser Größenordnung. Einen kleinen Anteil kann man vielleicht noch in Goldminenwerte investieren. Am besten über einen Fonds. Wenn überhaupt Aktien, dann sollten sie einen Bezug zu Rohstoffen haben. Kali und Salz oder Südzucker in Deutschland zum Beispiel.

      Zum Abschluss: Was halten Sie von Aktien wie Cisco und MLP?

      Cisco ist einfach lächerlich. Das Unternehmen ist vor allem durch eine wilde Zahl von Übernahmen gewachsen - noch schlimmer als Tyco. Die Firma ist überbewertet und produziert Massengüter wie Routers. Die Kunden sind Telekomunternehmen, die selbst schlecht da stehen. Höchstens meinem ärgsten Feind würde ich Cisco-Aktien ins Depot legen.

      Finanzwerte würde ich nicht anfassen, selbst wenn sie günstig erscheinen. MLP beispielsweise. Die könnten, wenn nicht gar pleite, so doch wie EM.TV den Weg zum Penny Stock gehen. Denn das Geschäft beruht auf Vertrauen. Und das ist nicht mehr da.


      Das Gespräch führte Christof Leisinger

      Text: @cri
      Bildmaterial: odey
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:46:04
      Beitrag Nr. 609 ()
      Die USA müssen mit einer zweiten, kräftigeren Rezession rechnen

      Kolumne

      Von Marc Faber

      Obwohl die amerikanische Notenbank die Zinsen seit anfang 2001 massiv gesenkt hat, ist die von amerikanischen Strategen groß angekündigte Wirtschaftserholung bisher eher enttäuschend ausgefallen. Mittlerweile ist sogar davon auszugehen, dass im Jahre 2003 die Wirtschaft in den USA mit einer "verzögerten" Rezession, die viel ausgeprägter sein wird, als die "Mini"-Rezesssion vom letzten Jahr, rechnen muss.

      Die stark fallenden Zinssätze haben nämlich zu einem sehr robusten Wohnbaumarkt geführt, bei dem die Preise innerhalb von nur zwölf Monaten um rund sieben Prozent gestiegen sind und jetzt ungefähr 50 Prozent höher liegen als vor fünf Jahren. Steigende Hauspreise und fallende Zinssätze haben es den Haushalten erlaubt, ihre Hypotheken zu günstigeren Bedingungen zu finanzieren und damit zusätzliches Geld für den Verbrauch sicherzustellen. Das hat in den letzten zwölf Monaten dazu geführt, dass die amerikanische Wirtschaft zwar unter fallenden Kapitalinvestitionen litt, aber dass der Konsum der Haushalte relativ stark blieb und somit die Wirtschaft stützte.

      Allerdings haben Wohnungsbau und Konsum größtenteils auf Pump zugelegt. Die Schulden der Gesamtwirtschaft steigen gewaltig an. Im Jahre 2001 wuchs das amerikanische Bruttosozialprodukt zwar um 179 Mrd. Dollar. Das nicht-finanzielle Kreditvolumen stieg dabei aber um 1100 Mrd. Dollar und die finanziellen Kredite um 916 Mrd. Dollar. Mit anderen Worten: Um ein bescheidenes Wachstum von bloß 179 Mrd. Dollar bei einem Bruttosozialprodukt von 10.000 Milliarden zu erreichen, stiegen die Schulden um rund das zehnfache an!

      ... Und sobald die Zinsen nicht mehr fallen, werden natürlich die Refinanzierungen im Bausektor unter Druck kommen und zu fallenden Haushaltsausgaben führen. Das wiederum würde die weit überverschuldete Wirtschaft in eine erneute und viel ausgeprägtere Rezessionsphase versetzen, weil die Anzahl der Bankrotte unter den stark verschuldeten Hausbesitzern, Konsumenten und Unternehmungen massive ansteigen dürfte.

      Ein weiterer Grund zur Vorsicht gegenüber dem amerikanischen Obligationenmarkt ist die Abhängigkeit der USA von ausländischem Kapital, mit dem das Leistungsbilanzdefizit gedeckt wird. Die Bilanzlücke beläuft sich bereits auf knapp fünf Prozent des Brüttosozialproduktes. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden ausländische Investoren eines Tages weniger Kapital in die USA exportieren und damit, den Dollar weiter schwächen, was wiederum zu steigenden Zinsen führen dürfte.

      Nach der kürzlichen Erholungsphase an den Weltbörsen sind die Märkte nicht mehr überverkauft und angesichts dieser düsteren Erwartung für die Wirtschaft im kommenden Jahr sollten Anleger wieder eher an Verkauf von Aktien und neuerdings auch von amerikanischen Staatsobligationen denken.

      Marc Faber: Der Fondsmanager und Publizist ist als Skeptiker unter den Börsianern bekannt (Welt, 19.8.02) Kommentar: Faber bringt die fatale Entwicklung wieder auf den Punkt: Der ganze US-Aufschwung ist ausschließlich schuldenfinanziert! Vor allem in der letzten Zeit nahm die Schuldenaufnahme im Vergleich zum BSP sogar noch kräftig zu. Um einen Dollar mehr zu erwirtschaften, müssen 10 Dollar Schulden gemacht werden. Wer da noch auf einen tatsächlichen Aufschwung hofft, könnte sehr bald eine böse Überraschung erleben.
      Kommentar von Günter Hannich.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:46:46
      Beitrag Nr. 610 ()
      Britische Immobilienblase gefährdet europäische Aktienmärkte
      ++ My home is my castle ++

      Von Swen Lorenz

      Derzeit schaut alle Welt gebannt auf die Aktienmärkte und das lateinamerikanische Bankensystem. Andere Risiken für die Stabilität des Finanzsystems und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung sind dabei aus dem Blick geraten. Eines davon wollen wir mit dieser Studie erläutern: den britischen Immobilienmarkt.

      London: Einer der teuersten Standorte Europas

      Quadratmeterpreise von bis zu 40.000 Euro, Zwei-Zimmer-Wohnungen für eine Million Euro Kaufpreis und seit kurzem das mit 30 Millionen Euro Kaufpreis teuerste Penthouse der Welt: während an den Börsen die Kurse krachen, befindet sich der Londoner Immobilienmarkt unverändert auf Gipfeljagd. Gemäß dem Motto “my home is my castle” investieren englische Sparer einen Großteil ihres freien Geldes
      ins eigene Heim und Mietobjekte.

      Durch die steigenden Immobilienpreise haben auch die Mieten schwindelerregende Höhen erlangt: für eine in der Londoner Innenstadt gelegene Studio-Wohnung mit 18 Quadratmetern Wohnraum werden schnell 400 Euro Miete fällig, eine Zwei-Zimmer-Wohnungen in guter Lage gibt es selten unter 1.000 Euro, für ein Haus mit 130 Quadratmeter Wohnfläche werden 1.800 Euro verlangt und repräsentative
      Villen für Führungskräfte können bis zu 10.000 Euro verschlingen – im Gegensatz zu Deutschland verstehen sich diese Angaben übrigens nicht pro Monat, sondern pro Woche!

      Parallelen zu Japan

      Zeitungsmeldungen über Weltrekorde sind bekanntlich häufig ein Zeichen, dass ein Markt weitgehend ausgereizt ist. Deshalb ist von Interesse, dass die teuerste Wohnimmobilie aller Zeiten derzeit in London steht: das ehemalige Stadtanwesen der Rothschilds – direkt neben dem Kensington Palast, mit Tiefgaragenparkplätzen für 25 Autos und großzügiger Parkanlage – wurde im vergangenen Jahr für
      rund 120 Millionen Euro verkauft.

      Mit exorbitanten Preisen für Prestigeobjekte weckt der Londoner Immobilienmarkt Erinnerungen an die japanische Immobilienblase der achtziger Jahre. So, wie seinerzeit mit dem Gegenwert der Innenstadt Tokios der gesamte Staat Kalifornien hätte gekauft werden können, liegt auch die Bewertung des Londoner Marktes bei einem Vielfachen vergleichbarer Standorte.

      Zudem hat der Immobilienboom mittlerweile zu geradezu manischen Erscheinungen geführt: als die durch ihr Kaufhaus bekannte Harrod’s-Gruppe Ende vergangenen Jahres renovierte Luxuswohnungen in einem historisch bedeutsamen Gebäude im prestigekräftigen Stadtteil Knightsbridge auf den Markt brachte, bildete sich bereits drei Tage vor dem Verkaufsstart vor dem zuständigen Maklerbüro eine Menschenschlange. Interessenten für die Luxusimmobilien bezahlten Studenten, um Tag und Nacht in der Schlange auszuharren und einen Platz freizuhalten. Zum Zuge kam jedoch nur, wer ganz vorne in der Schlange mit dabei war. Einige Käufer stellten ihre so ergatterte Immobilie schon kurze Zeit später wieder zum Verkauf, um einen Spekulationsgewinn zu realisieren. Das weckt Erinnerungen an den Emissionsboom an den Aktienbörsen der Jahre 1998 bis 2000, als Sparer nahezu alles unternahmen, um bei einer Zuteilung berücksichtigt zu werden, um anschließend schon am Tag der Erstnotierung Gewinne mitzunehmen.

      ++ Finanzmarktblüten wie zu besten dotcom-Zeiten ++

      Mittlerweile treibt der Londoner Immobilienmarkt Blüten, wie sie zuletzt zu Zeiten des dotcom-Booms beobachtet werden konnten: Hypothekenbanken bieten Beleihungen von bis zu 125 Prozent des Marktwertes an und werben damit, dass der Käufer einer Immobilie gleich auch noch eine Barauszahlung für die Anschaffung eines Sportwagens erhält. Im Wettbewerb um Kunden und Volumen locken einige Banken bestehende Hypothekeninhaber mit Bargeschenken bis zu 5 Prozent des Marktwertes der Immobilie, wenn sie die Bank wechseln.

      Die zur Schweizer Zürich Financial-Gruppe zählende Zurich Advice fällt aktuell mit Zeitungsanzeigen auf, in denen potentielle Immobilienkäufer mit einem für Banken eher ungewöhnlichen Slogan geworben werden: „no proof of income required – mortgages up to 90% of property value“; auf deutsch: „Kein Einkommensnachweis erforderlich – Fremdfinanzierung von bis zu 90 Prozent“. Der durchschnittliche Eigenfinanzierungsgrad der englischen Immobilienkäufer liegt zwar bei 78 Prozent, allerdings dürfte diese Kennziffer durch eine größere Zahl wohlhabender Barzahler (Stichwort: Erbengeneration) verzerrt sein.

      Tatsächlich finanziert die breite Masse der Immobilienkäufer mit 90 Prozent Fremdkapitalanteil, wobei auch 95 und 100 Prozent weder selten noch ein Hindernis sind. Ob der Hypothekenkunde den Kredit aus einem nachhaltigen Einkommen bedienen kann, interessiert die Bank wenig. In England wird von fast allen Banken das System der Selbstzertifizierung (“self-certification”) angewandt: der Kunde stellt sich selbst eine Bescheinigung über die Höhe seines Einkommens aus und bestätigt per Unterschrift die Richtigkeit dieser Angabe. In einem Land, in dem viele Sparer zur Maximierung ihres erwarteten Gewinns derzeit gerne die größte mögliche Immobilie kaufen möchten, wurde durch das Selbstzertifizierungs-System der Missbrauch quasi fest ins System eingebaut. Was in guten Zeiten als zusätzlicher Treibsatz für steigende Immobilienpreise wirkt, dürfte sich in einem Abschwung als Bumerang erweisen.

      Relativ sogar höhere Bewertung als Ende der achtziger Jahre

      Den letzten Höhepunkt erreichte der Londoner Immobilienmarkt im Sommer 1988. Auch damals waren die Immobilienpreise durch boomende Finanzmärkte von Rekord zu Rekord geeilt, um anschließend in Folge von Rezession und Golfkrieg um 50 Prozent zu fallen. Mehrere Millionen Briten saßen seinerzeit auf Immobilien mit negativem Eigenkapitalanteil. Wer nicht über das notwendige Einkommen verfügte, um die Hypotheken aus real erwirtschaftetem Geld zu bedienen, wurde von der Bank enteignet. In Teilen Großbritanniens kamen die Opfer des “negative equity” (negatives Eigenkapital) erst im letzten Jahr wieder in den grünen Bereich.

      Ende der achtziger Jahre lag die Bewertung des Londoner Immobilienmarktes beim 7,9-fachen des durchschnittlichen Jahreseinkommen. Historisch betrachtet mussten die Engländer jedoch meist nur rund das 4-fache Jahreseinkommen für das eigene Haus oder die Eigentumswohnung aufbringen, in einigen Abschwungphasen nur das 3-fache. Mit der Bewertung zum 8-fachen des Jahreseinkommens hat der Londoner Immobilienmarkt derzeit sogar die Bewertung vom Sommer 1988 überschritten und sich weiter als je zuvor vom historischen Mittel entfernt.

      ++ Wie stabil ist das britische Banksystem? ++

      Die Auswüchse des Immobiliensektors werfen mittlerweile auch die Frage auf, ob ein Abschwung das britische Finanzsystem zum Wackeln bringen und dadurch einen sich selbst verstärkenden Effekt auslösen könnte. Dem Autor ist ein Fall bekannt, in dem ein amerikanischer Bankkonzern jüngst mehrere Vertreter in den Londoner Ableger entsandte, um den dortigen Statthaltern Weisung zur Ausarbeitung eines Notfallplans zu geben. Nach Studien in der amerikanischen Konzernzentrale waren die US-Banker zum Ergebnis gekommen, dass mehrere britische Banken derart stark von der Entwicklung des heimischen Immobilienmarktes abhängig seien, dass bei einem neuerlichen Crash um 30 bis
      40 Prozent eine Bankenkrise wie in Japan oder Argentinien zu befürchten sei. Liegen die Bankanalysten mit ihrem Worst-Case-Szenario richtig, so könnte ein Rückgang der Immobilienpreise zu einer Abwärtsspirale mit jahrelang sinkenden Preisen, Zwangsversteigerungen und Bankenpleiten führen. Eine solche Aufarbeitung des vorherigen Immobilienbooms könnte die britische Wirtschaft auf Jahre belasten.

      Auswirkungen auf die restliche EU und Deutschland

      Da Großbritannien die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt ist, könnte eine crashartige Abwärtsbewegung des englischen Immobilienmarktes Auswirkungen auf den gesamten europäischen Aktienmarkt entfalten. Eine Bankenkrise in England würde zwar nicht zu einem Dominoeffekt unter europäischen Banken führen, wohl aber zur psychologischen und imagemäßigen Belastung des gesamten europäischen Kapitalmarkts werden. Nachdem in England bereits die erste Lebensversicherungsgesellschaft kollabiert ist und etliche weitere Versicherer auf einer (unter Verschluss gehaltenen) Krisenliste der Aufsichtsbehörden stehen, dürfte die Verunsicherung seitens englischer Sparer bereits groß genug sein, um beim Entstehen erster Risse im Immobilienmarkt zu panikartigen Reaktionen zu führen. So, wie sich auch die Enron-Krise auf den deutschen Aktienmarkt ausgewirkt hat, sollten die Risiken des britischen Immobilienmarktes vom deutschen Aktienanleger kritisch beobachtet und gegebenenfalls ins Anlagekalkül eingezogen werden.


      Swen Lorenz lebt in London und Analyst bei GSC Research.
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:47:08
      Beitrag Nr. 611 ()
      News 22.08.2002 - 17:02
      FOKUS 2-Bilfinger Berger macht trotz Bauflaute gute Geschäfte
      (neu: Aussagen aus Telefonkonferenz zu Hochwasser, USA)

      Mannheim, 22. Aug (Reuters) - Trotz der Flaute der deutschen Baubranche rechnet der zweitgrößte deutsche Baukonzern Bilfinger Berger <GBFG.DE> 2002 mit einem besseren Ergebnis und hofft auf Impulse durch einen verstärkten Hochwasserschutz.

      Der Jahresüberschuss werde 2002 auf eine Größenordnung von 60 (2001: 52) Millionen Euro steigen, konkretisierte Bilfinger Berger am Donnerstag in Mannheim seine Prognose. Dazu kommt ein Sonderertrag von 161 Millionen Euro aus dem Verkauf der Anteile an der Dresdner Bank an die Allianz <ALVG.DE> . Dagegen nahm der Konzern seine Umsatzerwartung wegen des steigenden Euro zurück. Die Gesamtleistung werde nur mit Hilfe der für 160 Millionen Euro gekauften Dienstleister HSG und Rheinhold & Mahla <RMAG.MU> auf 4,9 (4,6) Milliarden Euro steigen. Das Geschäft mit baunahen Dienstleistungen soll Umsatz und Gewinn nach oben treiben. Die im MDax notierte Aktie setzte ihren Aufwärtstrend fort.

      Die katastrophalen Folgen der Flut in Ostdeutschland habe das Bewusstsein staatlicher Auftraggeber für einen verbesserten Schutz vor Hochwasser geschärft, sagte Bilfinger-Vorstandschef Herbert Bodner. "Darüber reden Experten seit langem." Bilfinger Berger erwarte durch öffentliche Aufträge, etwa zur Aufstockung von Dämmen, langfristig Impulse für das Geschäft. Daraus eine Trendwende für die Bauwirtschaft abzuleiten, sei aber vermessen. Bilfinger Berger wolle sich nur um große Infrastrukturprojekte bewerben, sagte Bodner.

      Im zweiten Quartal machte der Mannheimer Baukonzern seinen saisonüblichen Verlust aus den Wintermonaten wett. Das operative Ergebnis lag bei 12 (11) Millionen Euro. Für das erste Halbjahr ergab sich damit vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen ein Ergebnis von fünf (drei) Millionen Euro. "Wir haben uns gut behauptet", sagte Bodner. Um den Aktienverkauf bereinigt, ging der Überschuss wegen der fehlenden Dresdner-Dividende auf 13 von 17 Millionen Euro zurück. Bilfinger Berger werde seine Aufträge im Inland weiterhin streng auswählen und sich aus Regionen fern halten, die keine lukrativen Aufträge versprächen, hieß es. Im ersten Halbjahr erlebte das Inlandsgeschäft einen Auftragsboom um 27 Prozent. Zum Bereich "Bauen Inland" zählt Bilfinger auch Ingenieur- und Tunnelbauten in der Schweiz und in Österreich.

      Die Gesamtleistung war in den ersten sechs Monaten mit 2,11 Milliarden Euro wegen des schlechteren Wetters um vier Prozent niedriger als vor Jahresfrist, der Auftragseingang lag mit 2,73 Milliarden Euro um vier Prozent höher. Damit schiebt Bilfinger Berger einen um sechs Prozent gestiegenen Orderbestand von 4,89 Milliarden Euro vor sich her.


      STEIGENDER EURO DURCHKREUZT UMSATZPROGNOSE

      Die bisherige Umsatzerwartung von 4,8 Milliarden Euro sei wegen des gestiegenen Euro-Wechselkurses nicht mehr zu halten, sagte Bodner. Ohne die Akquisitionen rechne Bilfinger nur noch mit 4,6 Milliarden Euro Gesamtleistung. Dazu kommen jedoch 300 Millionen Euro von dem ab September konsolidierten Münchener Industriedienstleister R&M und der Holzmann <HOZG.DE> -Tochter HSG. Deren Bau- und Industriedienstleistungen sollen von 2003 an die Gesamtleistung um mehr als eine Milliarde Euro erhöhen und für einen zusätzlichen operativen Gewinn von 40 Millionen Euro sorgen. "Damit haben wir uns neu positioniert und die Grundlage für eine neue Bewertung unseres Unternehmens geschaffen", sagte Bodner.

      Aus dem Bieterwettbewerb um die US-Tochter von Holzmann, J. A. Jones, hatte sich Bilfinger kürzlich zurückgezogen. Auch nach dem Verzicht will der Konzern sein Geschäft dort aber ausbauen. "Wir haben nach wie vor die Absicht, dort nicht nur organisch zu wachsen", sagte Bodner. Kurzfristig sei aber nicht mit Zukäufen zu rechnen. Die im MDax notierte Bilfinger-Berger-Aktie legte erneut um mehr als vier Prozent auf 22,96 Euro zu. Ihr Kurs hat sich damit binnen drei Wochen um gut ein Drittel verbessert. Das Hochwasser hatte den deutschen Bauaktien zuletzt auf die Sprünge geholfen.

      axh/mit
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:47:32
      Beitrag Nr. 612 ()
      News 23.08.2002 - 04:34
      Microsoft warnt vor "kritischen" Sicherheitslücken in Office
      Seattle, 23. Aug (Reuters) - Der Softwarekonzern Microsoft <MSFT.O> hat in der Nacht zum Freitag vor "kritischen" Sicherheitslücken in seinem Office-Programmpaket sowie dem Web- Browser Internet Explorer gewarnt.

      In einer Mitteilung des Microsoft-Sicherheitschefs Christopher Budd hieß es, durch die Lücken könnten Angreifer mit Hilfe von E-Mail oder einer Web-Seite Teile von Office missbrauchen, um Programme auszuführen, Daten zu verändern, die Festplatte zu löschen oder Dateien zu lesen. Die Lücken in den jüngsten drei Versionen des Internet Explorers könnten es Angreifern erlauben, Dateien zu lesen. Microsoft stellte auf seiner Web-Site ein Programm zur Behebung der Lücken ("Patch") bereit.

      "Es ist wichtig, dass sich Benutzer den Patch holen", sagte der Sicherheits-Chef der Computersicherheits-Firma TruSecure, Russ Cooper. "Bei diesen Problemen dauert es meist sechs bis neun Monate, bis wir einen massiven Versuch sehen, sie auszunutzen." Eine vorbeugende Behebung der Lücke sei daher dringend. Da Office weltweit von mindestens 100 Millionen Menschen verwendet werde, sei die Gefahr von groß angelegten Angriffen signifikant. Microsoft zufolge sind unter anderem die Produkte Office 2000, Office XP, Money 2002, Money 2003 und Project 2002 betroffen. Der Patch sei im Internet unter http://www.microsoft.com/technet abrufbar.

      Microsoft ist der weltweit größte Softwarekonzern, sein Internet Explorer der am häufigsten verwendete Web-Browser. Vor einigen Monaten hatte die Firma die Initiative "Trustworthy Computing" ins Leben gerufen, um die Sicherheit ihrer Produkte zu verbessern. Mitgründer Bill Gates zufolge hat Microsoft in diesem Jahr bislang 100 Millionen Dollar (etwa 103 Millionen Euro) im Rahmen der Initiative ausgegeben. In diesem Zeitraum sind von Microsoft mehr als 30 Hinweise zu Sicherheitslücken herausgegeben worden.

      Am Donnerstag hatte die Investmentbank Salomon Smith Barney die Bewertung der Microsoft-Aktie auf "outperform" von "neutral" angehoben. Die Titel des Softwarekonzerns stiegen um rund 1,8 Prozent auf 53,23 Dollar und gehörten zu den umsatzstärksten Werten an der Nasdaq. Der Konzern könne nach einer Umfrage unter Technologie-Einkäufern von einer gestiegenen Investitionsneigung der Unternehmen profitieren, hieß es.

      sws
      Avatar
      schrieb am 25.08.02 16:47:54
      Beitrag Nr. 613 ()
      In einer Bar sitzen ein Amerikaner, ein Italiener und ein Deutscher.
      Plötzlich geht die Tür auf und Jesus schwebt herein. Er bewegt sich auf den Amerikaner zu und legt ihm die Hand auf den Kopf.
      Der Amerikaner hebt den Kopf und sagt: "Hey Jesus, Thank you! Meine ewigen Kopfschmerzen sind geheilt!" Jesus geht zum Italiener, legt ihm die Hand auf den Rücken. Der schreit "Mama mia, Jesus, meine schrecklische Rheuma iste weg!" Jesus geht zum Deutschen, hebt die Hand... Darauf der Deutsche entrüstet: "Mensch, hau bloß ab, ich bin noch drei Wochen krankgeschrieben!"
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      schrieb am 25.08.02 20:01:21
      Beitrag Nr. 614 ()
      Gute Analysten sind wie Detektive

      Hartnäckige Recherche gefragt / Verband der Wertpapierhändler ermittelt wegen illegaler Methoden


      Die größte Todsünde eines guten Analysten dürfte Gutgläubigkeit sein. "Wenn ich ein Treffen bei einem Unternehmen hatte und die die Wahrheit gesagt haben, war ich angenehm überrascht", erinnert sich Sallie Krawcheck, die Vorstandschefin des auf Aktienanalyse spezialisierten Wertpapierhauses Sanford C. Bernstein.

      Krawcheck war früher Analystin für Investmentbanken und galt in den späten neunziger Jahren als die Beste ihres Fachs. Gutgläubigkeit sagt ihr niemand nach. Einst hatte die Investmentbank Merrill Lynch Krawcheck in eine gutbesuchte Filiale des 1998 von Merrill gekauften japanischen Wertpapierhauses Yamaichi Securities eingeladen, um sie vom Sinn der Übernahme zu überzeugen. Krawcheck schaute sich aber auf eigene Faust noch andere Filialen an und bemerkte dort, daß das Geschäft nicht lief. Für Jubelarien, wie sie während des Börsenbooms üblich waren, war sie nicht zu haben. 2001 hat Merrill Yamaichi wieder aufgegeben.

      Trotz unabhängiger Geister wie Krawcheck ist die Zunft der Analysten in Verruf geraten. Merrill Lynch mußte 100 Millionen Dollar Strafe zahlen, weil Analysten öffentlich Aktien empfahlen, die sie intern als "Ramsch" bezeichnet hatten. Die Investmentbank Salomon Smith Barney mußte 32 Millionen Dollar Abfindung zahlen, damit sie den zum PR-Desaster gewordenen Telekom-Analysten Jack Grubman loswurde.

      Der einst hochgelobte Grubman hatte mit engen Kontakten zu den Spitzenmanagern der Branche eine Zwitterrolle als Investmentbanker und Analyst gespielt und eine Reihe von Unternehmen empfohlen, die schließlich Konkurs anmelden mußten - wie die Telefongesellschaft Worldcom. Diese Woche entließ Merrill einen Analysten, der einzelnen Kunden vorab Informationen über die geplante Reduzierung seiner Prognosen gegeben haben soll.

      Da Unternehmen seit Oktober 2000 marktrelevante Informationen auf Veranlassung der Börsenaufsicht SEC jedem Marktteilnehmer gleichzeitig zur Verfügung stellen müssen, ist das Geschäft für die Analysten härter geworden.

      Analysten, die mit unabhängigen und kritischen Bewertungen aus der Masse herausstechen wollen, müssen verstärkt eigene Nachforschungen anstellen. Allein auf die Informationen der Unternehmen, die sie bewerten, können sie sich nicht mehr verlassen. Daher berichten Analysten, die Trends im Einzelhandel aufspüren wollen, schon mal von einem eigenen Besuch im Einkaufszentrum.

      Luftfahrt- und Rüstungsanalyst Steven Binder von der Investmentbank Bear Stearns hütet sorgsam eine Liste mit 250 Informanten, die ihm Informationen über Marktkonditionen zuspielen. "Jeder glaubt, man muß mit dem Vorstandschef sprechen, um an Informationen zu kommen. Das ist Quatsch. Die informiertesten Leute sind die in der zweiten oder dritten Reihe", sagt Binder, dem der Ruf eines Detektivs vorauseilt.

      Analyst Mark Friedman von Merrill Lynch, zuständig für den Bekleidungskonzern Gap, glaubt nicht der Werbung mit den dünnen jungen Models, um die Aussichten für die Herbstkollektion zu bewerten. Er ließ lieber eine normal geformte Kollegin eine neu entwickelte Jeans mit Hüftschnitt anprobieren. Erst als die Kollegin bestätigte, daß die neuen Gap-Jeans nicht wie andere dieser gerade modischen Hosen beim Hinsetzen nach unten rutschen, äußerte er Hoffnung auf steigende Umsätze.

      Es gibt aber auch Analysten, die Recherche übertreiben. Die Vereinigung der Wertpapierhändler NASD ermittelt gerade gegen den Analysten David Risk vom kleinen Wertpapierhaus Sterling Financial in Florida, weil der selbst an einem klinischen Test für ein neues Medikament teilnehmen wollte. Risk wollte damit offensichtlich Kenntnisse über die Fortschritte der Tests erlangen.

      Aktiengeschäfte aufgrund dieser Informationen gelten allerdings als illegaler Insiderhandel, wenn der Analyst sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen erworben hat. Risk hatte sich unter dem Vorwand, er leide an Schlaflosigkeit, für den Test angemeldet. Eingenommen hat Risk das Medikament nicht. Aber er veröffentlichte mit Hinweis auf Nebenwirkungen, von denen er dabei erfahren hatte, eine Verkaufsempfehlung für das Unternehmen Neurocrine Biosciences, das das Mittel entwickelt hat. Sterling suspendierte Risk daraufhin für 90 Tage vom Dienst.

      Sofort entlassen wurde Analyst Jonathan Aschoff vom Wertpapierhaus Friedman, Billings, Ramsey Group, der ein ähnliches Vorgehen für angemessen hielt, um Informationen über einen klinischen Test zu erhalten. Aschoff spielte allerdings nicht Patient. Er gab sich als Arzt aus.


      Quelle: FAZ, 24.08.02
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      schrieb am 26.08.02 08:29:48
      Beitrag Nr. 615 ()
      Der Dax dürfte verhalten in die Woche starten


      Dax dürfte verhalten tendieren

      Nach den Kursverlusten zum Wochenende in den USA dürften die europäischen Märkte zunächst verhalten tendieren. Fundamentale Impulse dürften von den anstehenden Konjunkturzahlen - Häusermarkt in den USA, ifo-Index, US-Sozialprodukt - ausgehen. Die müssen zeigen, ob sich die „Leitökonomie“ wirklich erholt und wie stark.




      Anleihen dürften sich stabilisieren

      Am Rentenmarkt geht die Wechselwirkung mit der Stimmung an den Börsen weiter. Steigen die Aktien, fallen die Anleihen und steigen die Renditen. Zum Wochebeginn dürfte sich der Markt nach den Verlusten der vergangenen Woche zunächst stabilisiert zeigen.



      Dollar in Fernost zum Wochenauftakt kaum verändert

      Der Dollar hat sich am Montag im fernöstlichen Devisenhandel zu Euro und Yen kaum verändert. Händler machten dafür einen Bankfeiertag in Großbritannien verantwortlich, weshalb die Anleger keine großen Positionen eingehen wollten. Derzeit werde die Richtung des Dollar von der Entwicklung der Aktienmärkte bestimmt, hieß es weiter.Gegen 6.40 Uhr MESZ notierte der Euro mit 0,9707/10 Dollar nach 0,9720 Dollar zum Handelsschluss am Freitag in New York. Der Dollar veränderte sich zum Yen mit 119,63/9,66 Yen kaum im Vergleich zum New Yorker Schlusskurs.

      Bei der Suche nach einem Trend für Devisen schaue der Markt derzeit auf die amerikanischen Aktienmärkte, sagte Devisenanalyst Koji Kukaya von der Bank of Tokyo-Mitsubishi. Obwohl die US-Aktien am Freitag gefallen seien, habe sich die Stimmung gebessert und es sei ein Aufwärtstrend erkennbar, fügte er hinzu. An der Wall Street hatten am Freitag die führenden Aktienindizes rund zwei Prozent nachgegeben.



      Börse Japan zeigt Stärke

      Mit einem Anstieg von satten 2,1 Prozent hat der Nikkei zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder die 10.000-Punkte-Marke überschreiten können. Grund ist der Optimismus, dass ein starker US-Häusermarkt den japanischen Export ankurbeln werde. Davon profitieren exportorientierte Werte wie Toyota, Honda, Nissan und Shin-Etsu Chemical. Nissan profitiert von einem Zeitungsbericht, nach dem der operative Gewinn im ersten Halbjahr um 46 Prozent gestiegen sei.



      Aktien Hongkong am Mittag etwas leichter

      Etwas leichter tendiert die Börse Hongkong am Montag. Bis zur Mittagspause verliert der Hang-Seng-Index 0,3 Prozent bzw 31 Punkte auf 10.214. Händer begründen den Indexrückgang mit dem schwachen Schluss der US-Börsen am Freitag. Der Verkaufsdruck sei nicht besonders stark, trotzdem könne im Verlauf dieser Woche die Unterstützung von 10.000 Punkten getestet werden, heißt es. Ein starker Widerstand liege bei 10.400 Zählern. Top-Verlierer sind Li & Fung mit einem Minus von 2,2 Prozent auf 9,05 Dollar und Johnson Electric, die um 2,4 Prozent auf acht Dollar nachgeben.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Händler sprachen am Freitag von einem sehr ruhigen nachbörslichen Geschäft, das für die Sommermonate typisch sei. Lucent Technologies gaben auf der außerbörslichen Handelsplattform Island.com um ein weiteres Prozent auf 1,49 Dollar nach, nachdem die Titel schon zu regulären Börsenzeiten um 5,1 Prozent auf 1,50 Dollar verloren hatten. Marvell Technology verloren wieder einige der Gewinne, die sie im Laufe der Session aufgebaut hatten. Die Papiere gingen mit einem Plus von 17 Prozent auf 22,21 Dollar aus dem regulären Handel. Nachbörslich verloren sie 0,3 Prozent auf 22,14 Dollar. Lexmark International hingegen legten um 0,2 Prozent zu, nachdem sie den Handel zuvor mit einem Minus von elf Prozent auf 47,60 Dollar beendet hatten.




      Neue Bilanzsorgen schwächen die US-Börsen

      Sorgen um die Aufdeckung möglicher weiterer Unregelmäßigkeiten bei großen US-Unternehmen sowie negative Analystenkommentare zur Technologiebranche haben die US-Börsen am Freitag belastet. Nach dem wochenlangen Aufwärtstrend habe der Markt zudem eine Atempause eingelegt, sagten Händler. Investoren hätten den Wochenausklang zu Gewinnmitnahmen genutzt.

      Der Dow Jones fiel zum Schluss um zwei Prozent auf 8.872,96 Punkte. Der Nasdaq-Composite sank um 2,97 Prozent auf 1.380,62 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab 2,27 Prozent auf 940,86 Punkte nach.

      Berichte über die voraussichtliche Ausweitung der Untersuchungen der US-Wertpapieraufsicht (SEC) zu der Online-Sparte von AOL Time Warner mit Blick auf mögliche Insidergeschäfte hätten die Investoren verunsichert, sagten Händler. Die SEC prüft nach Angaben von Branchenkennern auch, ob der Konzern irreführende Prognosen ausgegeben hat. Die Aktien von AOL Time Warner gaben rund 9,3 Prozent auf 12,76 Dollar nach.

      „Der Markt scheint mehr als alles andere von dem erneuten Aufkommen dieser Verhaltensfragen verunsichert zu sein", sagte Jeff Kleintop, Chief Investment Adviser bei PNC Advisors. Bill Punk, Partner bei Punk Ziegel & Co, fügte hinzu: „Es gibt ein paar Gewinnmitnahmen. Es ist ein Freitag im August, viele Leute sind vor dem langen Wochenende in der kommenden Woche weggefahren. Wir hatten eine schöne Rally in den vergangenen Tagen. Dow, Nasdaq und der S&P sind gestiegen, und jetzt flaut der Markt ein bisschen ab.“

      Zusätzlich belasteten nach Händlerangaben Zeitungsberichte, wonach die New Yorker Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen zum Finanzkonzern Citigroup ausgeweitet habe. Dem „Wall Street Journal“ zufolge prüft die Behörde, ob Citigroup-Chef Sanford Weill Druck auf den damaligen Telekom-Analysten der Citigroup-Tochter Salomon Smith Barney, Jack Grubman, ausgeübt habe, das Rating für AT&T anzuheben, um von der Emission eines größeren Aktienpakets für die AT&T-Mobilfunktochter zu profitieren. Citigroup-Titel verloren rund 3,4 Prozent auf 34,00 Dollar.

      Bei den Technologiewerten standen die Titel der Chipausrüster im Blickpunkt der Investoren. Sorgen, dass Budgetkürzungen von taiwanesischen Chipherstellern eine Erholung in der Branche behindern könnten, hätten die Titel belastet, sagten Börsianer. Zusätzlich hatte die Banc of America Securities die Gewinnprognosen für eine Reihe von Chipausrüstern gesenkt. Die Gewinnaussichten für diese Unternehmen könnten unter unerwartet schwachen Investitionen der Halbleiterbranche leiden, hieß es zur Begründung. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange gab um 5,9 Prozent auf rund 336 Punkte nach.

      Die Aktien des Telekommunikations-Ausrüsters ADC Telecommunications verloren rund 22,3 Prozent auf 1,29 Dollar. Mehrere Analysten hatten ihre Gewinn- und Umsatzschätzungen für das Unternehmen gesenkt und dies mit den schwachen Investitionen der Telekommunikations-Branche begründet. „Die generelle Sorge ist, dass die Technologiebranche sich nicht erholt", sagte Mark Donahue, Geschäftsführer bei U.S. Bancorp Piper Jaffray. „Die Leute spekulieren wahrscheinlich darauf, dass die Prognosen vor allem für die erste Jahreshälfte 2003 gesenkt werden müssen, genau da, wo viele einen Aufschwung erwartet hatten.“




      US-Anleihen im Zuge schwacher Aktienmärkte sehr fest

      Sehr fest haben sich die US-Treasurys auf Grund der schwächelnden Aktienmärkte am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Die zehnjährigen Titel mit einem Kupon von 4,375 Prozent stiegen um 21/32 auf 101-3/32 und rentierten mit 4,240 Prozent, nach 4,301 am Donnerstag. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent kletterte um 30/32 auf 105-6/32. Die Rendite fiel von 5,086 auf 5,032 Prozent. Marktbeobachter sprachen insgesamt von einem recht ruhigen Geschäft, an dem nur rund die Hälfte der sonstigen Teilnehmer partizipiert hätten. Gestützt sei der Markt bei dünnen Umsätzen mehr von dem kaum vorhandenen Verkaufsdruck als von echter Nachfrage.

      John Spinello, Stratege bei Merrill Lynch in New York, spürte das „typische Freitagnachmittags-Feeling“. Kaum einer sei da gewesen, entscheidende Konjunkturdaten oder Meldungen von Fed-Mitgliedern habe es auch nicht gegeben. „Was soll da das Geschäft beleben?“, fragte er.

      FAZ, 26.08.02
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 08:31:25
      Beitrag Nr. 616 ()


      Quelle: FAZ, 26.08.02
      Avatar
      schrieb am 26.08.02 08:39:22
      Beitrag Nr. 617 ()
      Timing fängt bei saisonalen Einflüssen an
      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker


      Wer hat nicht schon die Phrase gehört „Sell in May and go away“ und gerade im Bullenmarkt der Neunziger über diese Wortschöpfung gelacht. Aber nicht nur Rohstoff-Händler wissen, dass sich langfristig mit der Beachtung saisonaler Einflüssen die Performance maßgeblich verbessern lässt. Sie verlassen sich seit Jahrzehnten auf diese Analyse-Technik.

      Die Ursachen saisonaler Kursverläufe sind vielfältig. Jeder Markt hat eigene Gründe für saisonales Verhalten. Zinstermine gelten für Finanzmärkte. Erntephasen und Wettereinflüsse für Rohstoffe. Angebot und Nachfrage sind die wichtigen Stichwörter in diesem Zusammenhang



      Ernteeinflüsse, Wetterkatastrophen und Heizperioden

      Nehmen wir als Beispiel Weizen. Hier kann das Angebot einer neuen Ernte auf den Preis drücken, wenn Vorjahresbestände noch in den Speichern liegen, da sie noch nicht verkauft sind.
      Auch Wetterkatastrophen können für massive Preisanstiege sorgen. Keiner weiß dann, wie hoch die Vernichtung von erwarteter Ware ist und ob es zu eventuell sogar zu Engpässen kommt. So ist im Osten Deutschlands der Einfluss der massiven Überflutungen zu spüren. Die Einschätzungen für die laufende Ernte werden massiv nach unten gesetzt.

      Beim Rohöl wiederum sind saisonale Einflüsse von ganz anderer Art festzustellen. Der Rohstoff sprudelt aus der Erde, ob es stürmt oder schneit. „Geerntet“ wird zwar das ganze Jahr, aber das Wetter zeigt trotzdem seine Wirkung. Die Heizsaison im Winter der nördlichen Halbkugel beeinflusst das Preisverhalten maßgeblich. Im Sommer sind die Rohöl-Preise niedrig, weil die wenigsten Leute im Sommer heizen. Demzufolge ist keinerlei Nachfrage für Heizöl vorhanden.

      Ab Juli dann sind fast immer anziehende Kurse zu beobachten, selbst in langfristigen Abwärtstrends. Dann danach werden die Anschaffungen für den Winter getätigt und die Lager gefüllt. Beispiel eins zeigt den Rohöl-Chart der vergangenen sieben Jahre. Saisonales Trading empfiehlt sich ab Mitte Juli. Haltedauer bis Mitte November. Von sieben Fällen kam es nur zweimal zu Verlusten. Der durchschnittliche Anstieg lag bei fünfzehn Prozent.



      Zum saisonalen Einstieg im Dax-Index wird ab Mitte September geklingelt

      Aber auch der Aktienmarkt hat seine saisonalen Kursbewegungen. Gerade in diesem Jahr war „Sell in May“ hochaktuell. Doch in starken Bullenmärkten hat man oft die stärksten Kursgewinne verpasst.

      Saisonal wesentlich profitabler ist der Einstieg im Zeitfenster vom 15. September bis 15. November und Verkauf im darauf folgenden ersten Halbjahr. Seit 1994 gab es nur ein Jahr mit Kursverlusten. Bild zwei zeigt den Dax-Index mit den entsprechend markierten Zeitzonen zum Einstieg.











      Quelle: FAZ, 26.08.02

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      Avatar
      schrieb am 27.08.02 09:10:30
      Beitrag Nr. 618 ()
      Warten auf Konjunkturdaten


      Dax in einer Handelsspanne

      Dünner Handel und eine ebenso dünne Nachrichtenlage überlassen Kursbewegungen eher dem Zufall als fundamentalen Begebenheiten. Neue Impulse dürften von den am Nachmittag anstehenden Konjunkturzahlen in den USA ausgehen.

      Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter und das Verbrauchervertrauen dürften Aufschluss darüber gehen, wohin die Reise der alles bestimmenden US-Konjunktur hingehen könnte. Sollten die Daten schlechter als erwartet ausfallen, dürften Aktien zur Schwäche neigen, während die Rentenmärkte wieder steigen könnten. Und umgekehrt.

      Einer vorbörslichen vwd Umfrage unter zehn Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.817 Punkten nach 3.783 Zählern zum Handelsschluss am Montag. Neun Befragte rechnen mit steigenden und einer mit unveränderten Notierungen. Die Schätzungen liegen zwischen 3.783 und 3.870 Punkten.




      Anleihen spiegelbildlich zur Börse

      Am Rentenmarkt geht die Wechselwirkung mit der Stimmung an den Börsen weiter. Steigen die Aktien, fallen die Anleihen und steigen die Renditen. Am Montag zeigten sich die Anleihen in den USA behauptet. Das wird auch den Bund-Future stützen. Im frühen Handel liegt er mit einem leichten Minus von drei Stellen bei 110,06 Prozent.



      Euro in Europa etwas fester

      Mit etwas festerer Tendenz zeigt sich der Euro am Dienstag in Europa. Um 8.26 Uhr MESZ kostet die europäische Einheitswährung 0,9752 Dollar nach 0,9719 Dollar im späten New Yorker Handel. Zum Yen liegt der Dollar bei 118,68 (119,70) Yen.



      Tokios Börse tendiert schwach

      Die Aktienbörse in Tokio hat am Dienstagschwach tendiert. Der Nikkei-225-Index sank um 1,6 Prozent oder 160 Yen auf 9.907. Der Topix-Index verlor 1,9 Prozent oder 18 Zähler auf 963. „Die Rally hat den Dampf verloren, nachdem der Nikkei am Montag zwair die 10.000-Punkte-Marke überwunden hat, aber danach fehlte das Momentum, das den Markt noch höher bringen könnte“, sagte Hideki Kamiya von Asahi Tokyo Investment.



      Aktien Hongkong mittags leichter - Immobiliensektor belastet

      Leichter zeigt sich die Börse in Hongkong am Dienstag. Bis zur Mittagspause verliert der Hang-Seng-Index nach anfänglichen Gewinnen 0,7 Prozent bzw 75 Punkte auf 10.151. Grund ist nach Händlerangaben vor allem die Schwäche des Immobiliensektors. Bei 24 Kursverlierern und vier -gewinnern sind bisher Aktien im Wert von2,18 Milliarden Dollar umgesetzt. Teilnehmer begründen den geringen Umsatz mit den am Donnerstag auslaufenden August-Futures-Kontrakten.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die Aktien von Yahoo setzten am Montag im nachbörslichen Handel ihre Verluste aus der vorangegangenen Sitzung fort. Ein Analyst von WR Hambrecht hatte Zweifel geäußert, dass das High-Speed-Angebot des Internetportals rechtzeitig zum angekündigten Termin auf den Markt kommt. Yahoo entwickelt den Dienst gemeinsam mit dem Telekommunikationsunternehmen SBC Communications. Yahoo büßten auf der außerbörslichen Handelsplattform Island.com 0,4 Prozent ein. Im regulären Handel hatten die Titel rund sechs Prozent auf 11,27 Dollar verloren.

      QuadraMed gewannen dagegen laut Island nachbörslich 1,2 Prozent an Boden, nachdem sie in der regulären Sitzung um 26 Prozent auf 1,62 Dollar eingebrochen waren. Am Montag hatte die Gesellschaft mitgeteilt, ihre Gewinnausweise rückwirkend bis ins Jahr 2000 neu vorzulegen und die Prognosen für 2002 zurückzuziehen.

      Die Papiere von Gemstar-TV Guide International verloren 18,5 Prozent auf gerade noch 3,65 Dollar. Die Aktie wird von der Nasdaq genommen, da das Unternehmen die Ertragszahlen für das zweite Quartal nicht zeitgerecht vorlegen konnte.



      Die Futures zeigten sich im nachbörslichen Handel kaum verändert.


      US-Börsen schließen bei geringen Umsätzen im Plus

      Die US-Börsen schlossen am Montag bei sehr dünnem Geschäft im Plus. Händler sagten, die Investoren hätten sich nach dem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen zurückgehalten und auf einige ausgewählte Technologiewerte konzentriert. Der Dow-Jones-Index stieg zum Handelsschluss um 0,52 Prozent auf 8.919,01 Punkte.

      Der technologielastige Nasdaq-Index legte 0,80 Prozent auf 1.391,67 Punkte zu, und der breiter gefasste S&P-500-Index ging mit einem Plus von 0,75 Prozent auf 947,95 Punkten aus dem Handel.

      „Das Geschäft ist dünn wie eine Rasierklinge, und eine alte Witwe aus Pasadena, die ihre 100 Aktien verkaufen will, könnte den Markt bewegen", sagte Jon Brorson, Director of Equities bei Northern Trust. Der breite Markt sei zwar seit Ende Juli um rund 18 Prozent geklettert, die Investoren wollten jedoch auf klarere Zeichen einer Konjunkturerholung warten, sagten Händler. „Wir hatten eine schöne Rally ohne viele Konjunkturdaten, die auf Wirtschaftswachstum deuten. Es wird schwer sein, den Markt auf diesem Niveau zu halten", sagte John Forelli, Portfolio Manager bei Independent Investment LLC.

      Die Kursgewinne bei Technologiewerten wie Ciena hätten die Technologiebörse Nasdaq gestützt, sagten Händler. Die Titel des US-Telekomausrüsters legten um rund 5,5 Prozent auf 4,39 Dollar zu. Soundview Technology hatte die Papiere mit „outperform“ von zuvor „neutral“ höher bewertet. Die Titel des Herstellers von Komponenten für die Glasfaserindustrie, JDS Uniphase, rückten im Sog der Ciena-Bewertung um rund 8,5 Prozent auf 3,30 Dollar vor.

      Unter Druck standen dagegen die Halbleiterwerte nach der Herabstufung der Aktien einiger Unternehmen der Branche durch mehrere Investmentbanken. Die Investmentbank Bear Stearns senkte ihre Bewertung der die Titel von Fairchild Semiconductor auf „attractive“ von zuvor „kaufen“ sowie die Prognosen für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr 2002. Die Titel verloren rund acht Prozent auf 13,45 Dollar. Die Investmentbank Salomon Smith Barney nahm ihrerseits die Bewertung für die Aktien von Applied Micro Circuits zurück, die um 4,7 Prozent auf 4,45 Dollar einbüßten.



      US-Anleihen schließen gut behauptet

      Gut behauptet tendierten die US-Anleihen am Montag. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,375 Prozent stiegen um 1/32 auf 101-6/32 und rentierten mit 4,227 Prozent nach 4,240 Prozent am Freitag. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent kletterte um 3/32 auf 105-11/32. Die Rendite betrug 5,018 Prozent nach 5,032 Prozent. Die schwachen Aktienkurse und technische Faktoren hätten zu den Käufen geführt. Die Umsätze seien jedoch selbst im Vergleich zum normalen Sommergeschäft dünn gewesen, sagte John Roberts, Head of Trading bei Barclays Capital Markets.

      Die Anleihen hätten sich erstaunlich widerstandsfähig gegenüber den Äußerungen des Präsidenten der Federal Reserve Bank von St. Louis, William Poole, gezeigt. Mit Blick auf die Geldpolitik der US-Notenbank sagte Poole, zu einem späteren Zeitpunkt müsse eher mit steigenden als mit fallenden kurzfristigen Zinsen gerechnet werden. Das heiße jedoch nicht, dass die Fed die Zinsen keinesfalls senken werde. Sofern die Erholung zu lange Zeit zu schwach ausfalle oder die Wirtschaft den Anschein erwecke zu schrumpfen, sei es „sinnvoll“ das Zinsniveau zu reduzieren, so Poole.

      Die am Nachmittag bekannt gegebene Zahl der US-Neubauverkäufe ist im Juli im Vergleich zum Vormonat überraschend um 6,7 Prozent gestiegen. Von der Nachrichtenagentur vwd befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt ihrer Prognosen hingegen mit einem Rückgang um 1,6 Prozent gerechnet. Gleichzeitig revidierte das US-Handelsministerium aber die Daten für Juni kräftig nach unten, weshalb sich die deutlich über den Erwartungen ausgefallene Entwicklung im Juli weitgehend relativiere. Beobachter interpretierten die Zahlen dennoch als Bestätigung für einen weiterhin intakten Immobilienmarkt, der von steigenden Preisen und historisch niedrigen Hypothekenzinsen gestützt wird.

      Quelle: FAZ, 27.08.02
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 09:16:18
      Beitrag Nr. 619 ()


      Quelle: FAZ, 27.08.02
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      schrieb am 27.08.02 09:48:57
      Beitrag Nr. 620 ()
      Der 11. September wird in seinen Börsen-Folgen überschätzt






      Der Ökonom Paul Krugman sagte, als die Welt noch unter dem Schock der Anschläge stand, dass der 11. September, verglichen mit anderen Ereignissen, in seinen Folgen überschätzt wird.

      Das war provokant. Und dennoch: Die Weltwirtschaft befand sich bereits in einer latenten Krise. Das wissen wir aufgrund von revidierten Wirtschaftsdaten heute besser als damals. Die Aktienkurse sanken bereits seit über einem Jahr. Mehr als eine Millionen Amerikaner hatten seit dem Platzen der High-Tech-Blase ihre Arbeit verloren und auch in Europa begann der bis heute immer noch andauernde Abbau von Überkapazitäten.

      Doch bis zum 11. September fehlte das eine Ereignis, der allumfassende Schock, woran man die Krise fest machen konnte. Insofern ist der 11. September durchaus ein Ereignis, das einen rigiden Einschnitt symbolisiert.



      Der 11. September als Katalysator verschiedener Ereignisse

      Aber erst durch das Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren ist die momentane Situation zu erklären. Es ist fahrlässig, den 11. September unabhängig von Bilanzierungsskandalen à la Enron, der brisanten Situation in Südamerika, oder den reduzierten Wachstumserwartungen zu betrachten. Stefan Schneider, zuständig für Macro-Trends bei der Deutschen Bank, spricht daher zurecht von einer Katalysatorfunktion, die der 11. September einnimmt.

      Unbestreitbar ist hingegen, dass - eingeleitet durch die Anschläge - ein grundlegender Wechsel in der Wirtschaftspolitik stattfand. Das massive Gegensteuern der Geld- und Fiskalpolitik in Amerika und - wenn auch in geringerem Umfang - Europa, hat die fundamentale Situation in der sich die Weltwirtschaft befand, entscheidend verändert. Das wurde von vielen Volkswirten, die ihre Wachstumsprognosen deutlich reduzierten, nicht in dem Maße vorhergesehen, meint Schneider.

      Amerika nahm hier wie so oft wieder einmal die Vorreiterrolle ein. Es entdeckte den Staat als Wirtschaftsakteur neu. Die republikanische Regierung machte in weniger als zwei Jahren aus einem milliardenschwerden Überschuss ein Defizit. Trotzdem konnte, nach einem heftigen, aber kurzen Anstieg, ein erneutes Absinken der Wirtschaftsleistung nicht verhindert werden. Ohne eine Erholung der USA wird sich aber auch die Weltkonjunktur nicht erholen, sagt Jörg Beyfuß, vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.



      Die hohe Volatilität als Ausdruck der allgemeinen Unsicherheit

      Auch ein anderes Phänomen scheint betrachtenswert: Die in den vergangenen Wochen auftretende extreme Volatilität der Aktienkurse. Panik beschreibt die Reaktion auf jegliche Ereignisse wohl am ehesten. Ein möglicher Angriff auf den Irak und ein damit verbundener Anstieg des Ölpreises mit der gesamten Palette an Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, lässt die Anleger nicht zur Ruhe kommen.

      Aber auch hier ist es eine Vielzahl an Einflussfaktoren, welche die Kurse so heftig ausschlagen lässt. Hauptrisiko bleibt die Unsicherheit der Anleger. Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung und die damit verbundenen Gewinnerwatungen der Unternehmen.

      Denn ob ein Unternehmen billig oder teuer bewertet ist, hängt letzten Endes davon ab, ob ein Unternehmen seine Gewinnprognosen erfüllen kann. Der 11. September hat hierbei nur indirekte Bedeutung, Ursache und Folge sind schwer zuzuordnen. Jedoch fällt eine deutlich gestiegene Risikoaversion der Anleger auf, sagt David Milleker, Analyst bei der Dresdner Bank.



      Die Situation ist nur in ihrer Gesamtheit bewertbar

      Das genaue Ausmaß der Anschläge vom 11. September ist angesichts vieler Einflussfaktoren für sich alleine genommen unmöglich zu bewerten. Es erscheint hypothetisch darüber zu spekulieren. Eins wäre jedoch falsch: den 11. September als alleinigen Ursprung der momentanen Situation zu dämonisieren. Der 11. September ist vielmehr aufgrund seiner symbolhaften Bedeutung ein Mosaikstein und nur im verzahnten Zusammenhang sämtlicher Ereignisse beschreibbar.

      Quelle: FAZ, 27.08.02
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 12:06:32
      Beitrag Nr. 621 ()
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      Neues Tarifsystem bei der Lufthansa




      Die Lufthansa reagiert nach einem Bericht der Financial Times Deutschland mit einem neuen Tarifsystem für Flüge in Europa auf die wachsende Konkurrenz von Billigfliegern und auf Preisoffensiven traditioneller Wettbewerber.

      Details der Umstellung zum Winterflugplan wolle die Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz nennen.

      Nach einem Vorabbericht der Nachrichtenagentur Bloomberg will die Lufthansa einen Standardpreis von 98 Euro für innerdeutsche Flüge festsetzen. Einführungsdatum der neuen Regelung wird vermutlich der 10. September sein. Zusätzlich sollen die Preise für Flüge nach Großbritannien und in die Türkei stark herabgesetzt werden.



      Billigere Europaflüge

      Es gelte außerdem als sicher, dass die Lufthansa nun auch für die Strecken in Europa einige der Neuerungen übernehme, die sie bereits für Flüge innerhalb Deutschlands eingeführt habe, hieß es im Bericht der Financial Times Deutschland.

      Bei innerdeutschen Flügen bietet Lufthansa den Angaben zufolge bereits seit Juni außerhalb der Stoßzeiten morgens und abends Sitzplatzkontingente an, für die weniger starke Restriktionen bei der Buchung gelten. Hier lägen die Tarife bis zu 63 Prozent unter ihrem alten Niveau. Sie gälten zwischen 10 und 15 Uhr sowie nach 20.30 Uhr und sind nach wie vor an eine Vorausbuchtungsfrist gebunden.

      Der Dauerstreit zwischen der irischen Billigfluglinie Ryanair und der Lufthansa geht ebenfalls am Dienstag in die nächste Runde. Bei einer mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht Köln wird nach Angaben von Ryanair eine Unterlassungsklage der Lufthansa verhandelt.

      Sie wolle Ryanair die Formulierung „Lufthansa will keinen Wettbewerb“ untersagen. Ryanair verteidigt diese Äußerung. In einer gerichtlichen Stellungnahme solle belegt werden, dass die Lufthansa „Anti-Wettbewerbs-Haltungen“ gegenüber mehreren anderen Fluglinien an den Tag lege.

      Quelle: FAZ, 27.08.02
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 10:55:12
      Beitrag Nr. 622 ()
      Der Dax neigt weiter zur Schwäche

      Nach schwachen Konjunkturzahlen in den USA und Europa sind die Börsen wieder angeschlagen. Schlechte Nachrichten von der Schweizer Rück und weitere Konjunkturdaten im Laufe des Tages halten die Stimmung gedrückt. Im frühen Handle liegt der Dax mit einem Minus von knapp einem Prozent bei 3.645 Zählern.

      Einer vorbörslichen vwd Umfrage unter elf Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.650 Punkten nach 3.682 Zählern zum Handelsschluss am Mittwoch. Sieben Befragte rechnen mit fallenden, einer mit unveränderten und drei mit leicht steigenden Notierungen. Die Schätzungen liegen zwischen 3.582 und 3.710 Punkten.




      Anleihen stehen wieder in der Gunst

      Die Rentenmärkte präsentieren sich beinahe so wechselhaft wie das Wetter. Nach schwachen Konjunkturdaten geraten die Börsen wieder unter Druck und entsprechend steigen die Anleihen in der Gunst der Anleger.

      Nach einem Anstieg um 60 Stellen auf 110,67 Prozent am Mittwoch dürfte sich der Bund-Future auch am Donnerstag grundsätzlich freundlich präsentieren. Um 9.03 Uhr liegt der Bund-Future mit einem leichten Plus von vier Stellen bei 110.71 Prozent.




      Euro startet etwas fester

      Der Euro ist am Donnerstag etwas fester in den Handel gestartet. Die Gemeinschaftswährung notiert im europäischen Geschäft gegen 8.33 Uhr MESZ bei 0,9819 Dollar nach 0,9827 Dollar gut zwei Stunden zuvor in Asien und nach 0,9797 Dollar am Mittwochabend in New York.

      Zum Yen notiert der Dollar mit 118,12 Yen nach 117,97 Yen in Asien und 118,61 Yen im späten New Yorker Geschäft am Mittwoch. Zum Pfund Sterling tendiert der Euro mit 0,6392 Pfund nach 0,6385 Pfund am Mittwochnachmittag in Europa. Zum Schweizer Franken wird der Euro mit 1,4699 Franken nach 1,4717 Franken gehandelt.

      Die Feinunze Gold notiert bei 310,85 Dollar.

      Marktbeobachter erwarten für den Donnerstag einen ruhigen Euro-Handel. Die Gemeinschaftswährung werde sich zwischen 0,9750 und 0,9850 Dollar bewegen. Bislang hätten die Unterstützungen bei 0,9700 Dollar ganz gut gehalten.

      Momentan gebe es einfach keine neuen Impulse für den Devisenhandel, die Luft sei etwas raus. Der Markt warte auf neue ausschlaggebende Konjunkturdaten. Für das US-BIP, dass am Nachmittag veröffentlicht wird, wird keine große Änderung erwartet. Auch den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sieht man gelassen entgegen.



      Börse Tokio im Minus - Schwacher Nortel-Ausblick belastet

      Der Aktienmarkt in Tokio hat am Donnerstag mit Kursverlusten vor allem bei Technologietiteln auf den schwachen Ausblick des kanadischen Telekom-Ausrüsters Nortel reagiert. Der Nikkei-225-Index verlor 1,5 Prozent oder 147 Yen auf 9.620.

      Der Topix-Index ermäßigte sich um 1,7 Prozent oder 16 Zähler auf 938 „Es ist der Nortel-Schock, und das einen Tag nachdem der Intel-Schock Sorgen über die Gewinne der Hochtechnologiefirmen im laufenden Quartal erzeugt hat", sagte Analyst Masayoshi Yano von Tokai Tokyo Securities. Nortel hatte am Vortag seine Umsatzprognose gesenkt und weitere tief greifende Stellenstreichungen angekündigt.

      Einen Tag zuvor hatte der weltgrößte Chipkonzern Intel mit seiner schwachen Prognose für die Computerbranche bereits die Technologiewerte weltweit auf Talfahrt geschickt.



      Aktien Hongkong mittags schwach - Immobilienwerte belasten

      Belastet durch eine anhaltend schwache Kursentwicklung bei den Immobilienwerten präsentieren sich die Kurse an der Börse in Hongkong am Donnerstag mit einer schwachen Tendenz.

      Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte ermäßigt sich der Hang-Seng-Index um 1,3 Prozent oder 134 Stellen auf 9.996. SHK Properties verlieren 1,4 Prozent, Henderson Land fallen um 1,5 Prozent und New World Development sehen einen Abschlag von 2,9 Prozent.

      Im Vergleich zum Gesamtmarkt moderate Abschläge verzeichnen Hang Lung Group nach Restrukturierungsplänen. Die Aktie gibt um 0,7 Prozent auf 7,15 Dollar nach.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Etwas erholen konnten sich am Mittwoch im nachbörslichen US-Handel die Aktien des Internetportal-Betreibers Yahoo. In der regulären Sitzung hatten sie zuvor knapp 15 Prozent verloren.

      Auf der außerbörslichen Handelsplattform Island gingen die Titel am Abend mit einem Plus von zwei Prozent auf 7,70 Dollar um, bei 75.000 gehandelten Aktien. Für den zuvor beobachteten Kursverfall hatten Analysten keine Erklärung. Die jüngsten Nachrichten sollten eigentlich längst eingepreist sein, hieß es. Seit dem 19. August sei der Kurs ununterbrochen gefallen.

      Die Aktien von Michaels Stores stiegen nach der Veröffentlichung von deutlich besser als erwartet ausgefallenen Zweitquartalszahlen. Zudem teilte der Einzelhändler mit, dass sich das August-Geschäft überraschend gut entwickele.

      Im Anschluss an das reguläre Geschäft kletterten Michaels Stores um elf Prozent auf 44,00 Dollar. Vascular Solutions notierten nachbörslich ebenfalls fester. Das Unternehmen hat angekündigt, rund eine Million eigene Aktien zurückzukaufen. Der Kurs gab bis 22.00 Uhr MESZ um drei Prozent auf 0,92 Dollar nach und erhöhte sich laut Island ECN anschließend auf 1,02 Dollar.


      Die Futures zeigten sich im nachbörslichen Handel kaum verändert.



      US-Börsen von Nortel-Ausblick und Sun-Prognose belastet

      Der trübe Ausblick des kanadischen Telekom-Ausrüsters Nortel Networks sowie eine pessimistische Prognose der Investmentbank Goldman Sachs für den Computerkonzern Sun Microsystems haben die Kurse an der Wall Street am Mittwoch gedrückt.

      Händler sprachen auch von einer Korrektur nach dem jüngsten Aufwärtstrend bei anhaltend schwachem Handelsvolumen. Der Dow-Jones-Index verlor zum Handelsschluss 1,48 Prozent auf 8.694,09 Punkte, die Technologiebörse Nasdaq gab um 2,48 Prozent auf 1.314,38 Zähler nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index büßte 1,81 Prozent auf 917,87 Punkte ein.

      Die Investoren wollten zwar ihr Geld zu günstigen Kursen anlegen, sagte Jack Schwetje, Händler bei Deutsche Bank Securities. Es gebe jedoch weiterhin Unsicherheit über die Stärke der Konjunkturerholung und einen möglichen Aufwärtstrend im Technologiesektor.

      „Es ist nicht sicher, dass die Dinge sich weiter verbessern.“ Robert Mikklesen von The Advest Group Inc fügte hinzu: „Ich halte das (den Kursrückgang) für eine gesunde Korrektur. Jeder will warten, was nach dem (Feiertag) Labor Day passiert. Es gibt Spekulationen, dass die (US-Notenbank) Fed die Zinsen senken könnte, aber die Umfragen deuten nicht darauf hin.“

      Nortel hatte in der Nacht zum Mittwoch den Abbau von 7000 weiteren Stellen angekündigt und die Umsatzprognose für das dritte Quartal gesenkt. Als Grund führte das Unternehmen die geringeren Ausgaben der US-Telefon-Firmen an. Nortel-Aktien reagierten im New Yorker Handel im Verlauf mit Kursabschlägen von rund 15,5 Prozent auf 1,04 Dollar.

      Die Aktien des Konkurrenten Lucent büßten rund 10,6 Prozent auf 1,69 Dollar ein. Die Titel von Sun Microsystems gaben rund 6,6 Prozent auf 3,96 Dollar ab. Nach Einschätzung von Goldman Sachs könnte das Unternehmen auf Grund der anhaltenden Schwäche im Informationstechnologie-Sektor die Gewinnprognosen der Analysten für das laufende Quartal verfehlen. Chipwerte standen ebenfalls unter Druck.



      US-Anleihen schließen fester

      Fester zeigten sich die US-Anleihen am Mittwoch. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,375 Prozent stiegen um 17/32 auf 101-9/32 und rentierten mit 4,21 Prozent nach 4,274 Prozent am Dienstag. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent legte um 22/32 auf 105-10/32 zu. Die Rendite betrug 5,02 Prozent nach 5,064 Prozent.

      Händler verwiesen zur Begründung der Aufschläge auf die Kursverluste an den Aktienmärkten. Die schwache Eröffnung an der Wall Street habe zu weiteren Gewinnen geführt, nachdem die US-Anleihen bereits im europäischen Handel von den weiteren Beweisen der andauernden globalen Wirtschaftsschwäche profitiert hätten, hieß es. Der deutsche ifo-Geschäftsklima-Index war deutlicher als erwartet zurückgegangen.

      Die erfolgreiche 27-Milliarden Dollar-Auktion zweijähriger Papiere habe die gute Stimmung zusätzlich verstärkt. Vor dem Monatsende seien Käufe bei langfristigen Anleihen durch Portfolio-Manager zu beobachten gewesen. Neue US-Konjunkturdaten wurden am Mittwoch nicht veröffentlicht.

      FAZ, 29.08.02
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 10:57:27
      Beitrag Nr. 623 ()




      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 11:02:28
      Beitrag Nr. 624 ()
      Aktienmärkte zurück im alten Trott

      Am Mittwoch melden sich die Bären endgültig an den Aktienmärkten zurück. Und zwar so eindrucksvoll, als hätte es die jüngste Zwischenerholung nie gegeben.

      In Deutschland nahmen die Verluste nämlich Ausmaße an, wie man sie aus den besten Bärenmarkttagen kennt. Am Handelsende fiel der Dax um 4,38 Prozent auf 3.682,84 Punkte und der Nemax 50 Index um 3,90 Prozent auf 501,84 Zähler.

      Etwas glimpflicher kam der US-Aktienmarkt davon, aber dort hatte es am Vortag anders als beim Dax auch keine Kursgewinne gegeben. Der Dow Jones Industrial Average sank um 1,48 Prozent auf 8.694,09 Punkte und der Nasdaq Composite Index um 2,48 Prozent auf 1.314,87 Zähler.



      ifo Index und Nortel-Umsatzwarnung verstimmen

      Den Garaus haben dem zuvor gesehenen Kursaufschwung neue negative Konjunkturdaten gemacht. Hatte man sich am Vortag über das schwache US-Verbrauchervertrauen noch mit einem gut ausgefallenen US-Auftragseingang hinweg getröst, so war ein enttäuschender deutscher ifo Geschäftsklimaindex dann doch zu viel gewesen.

      Nachdem dieser Index nun schon zum dritten Mal in Folge gesunken ist, überwiegt mit Blick auf den dringend erhofften konjunkturellen Aufschwung wieder die Skepsis.

      Bemerkbar machen sich diese Bedenken, die letztlich in einer Absenkung der Gewinnschätzungen münden können, vor allem bei den Technologiewerten. So verloren SAP um 6,23 Prozent auf 78,00 Euro und Siemens um 5,76 Prozent auf 48,30 Euro.

      Hier macht sich ebenso wie bei Epcos und Infineon eine Umsatzwarnung von dem kanadischen Netzwerkausrüster Nortel Networks vom Vorabend negativ bemerkbar.

      Richtig zur Sache geht es auch bei den Versicherungen. Allianz brachen um 7,06 Prozent auf 135,50 Euro ein und Münchener Rück um 6,65 Prozent auf 183,20 Euro. „Die neuesten Konjunkturdaten haben gezeigt, dass die Lage nicht so rosig ist, wie es die Märkte in den vergangenen Wochen, als die Kurse stiegen, Glauben machen wollten“, kommentiert Manlio Banfede, Fondsmanager bei Banca Leonarda.



      Test der Jahrestiefs droht

      Unter dem Eindruck der schwachen Tagesbilanz befürchten Beobachter nach dem jüngsten Intermezzo mit freundlichen Kursen jetzt wieder härtere Zeiten auf die Aktienmärkte zukommen.

      Rein charttechnisch gesehen muss bei Dax zumindest konstatiert werden, dass der bei 3.760 Punkten verlaufende Abwärtstrend nach unten durchbrochen wurde. Kommen in dieser Situation weitere schlechte Konjunkturdaten dazu, dann scheint ein erneuter Test der Jahrestiefstände nicht mehr ausgeschlossen zu sein.

      Zumal auch die Angst vor einem Militärschlag gegen den Irak zuletzt nicht gerade geringer geworden sei, heißt es. Die damit verbundene Nervosität an den Finanzmärkten lässt sich auch am steigenden Ölpreis ablesen. Der Terminkontrakt auf die führende europäische Marke Brent ist seit Mitte August bekanntlich um rund zehn Prozent gestiegen.



      Rentenmarkt als Profiteur

      Als Profiteur der Probleme am Aktienmarkt entpuppt sich dagegen trotz der gestiegenen Ölpreise wieder einmal der Rentenmarkt, der natürlich darüber hinaus auch von den Konjunktursorgen begünstigt wird.

      Auf den schwach ausgefallenen ifo Index reagierte beispielsweise Monique Wong, Rentenstrategin von UBS Warburg, mit den Worten: „Das ist keine gute Nachricht für die Wirtschaft, aber gut für die Anleihen.“

      Wie zutreffend diese Einschätzung ist, zeigte sich am Bund-Future, der um 61 Basispunkte auf 110,67 Prozent stieg. Und in den USA kletterten die Kurse der zehnjährigen Staatsanleihen ebenfalls.


      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 11:07:52
      Beitrag Nr. 625 ()
      BASF mit guten Chancen für Stoxx 50-Aufstieg


      Der deutsche Chemiekonzern BASF hat bei der Anfang nächster Woche anstehenden jährlichen Überprüfung der europäischen Stoxx-Indizes Analysten zufolge gute Chancen auf einen Aufstieg. Außenseiterchancen habe zudem der Münchener Autohersteller BMW, sagten die Index-Analysten.

      „Die Wahrscheinlichkeit für einen BASF-Aufstieg liegt bei 50 Prozent", sagte Index-Experte Stephan Appelhans von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Derzeit liege der Chemiekonzern auf dem 44. Rang seiner Szenario-Rangliste und damit in der Nähe der direkten Qualifikation für den Stoxx 50, der die wichtigsten europäischen Börsenwerte zusammenfasst.

      Im Euro Stoxx 50, der die größten Aktien des Euro-Raums vereinigt und Branchenkennern zufolge mit einem Fondsvolumen von rund 50 Milliarden Euro nachgebildet wird, habe BMW Außenseiterchancen auf einen Aufstieg, sagte Fondsmanager Carsten Hilck von Union Investment.



      Über Auf- und Abstieg wird am 2. August entschieden

      Die jährliche Überprüfung der beiden Indizes wird auf Grundlage der Schlusskurse am Freitag, dem letzten Handelstag im August, erfolgen und am kommenden Montag zu einer Entscheidung des zuständigen Gremiums beim Index-Anbieter Stoxx führen. In Kraft treten mögliche Veränderungen dann am 23. September.

      Das entscheidende Kriterium für eine Aufnahme beziehungsweise für einen Ausschluss aus den Indizes ist die Marktkapitalisierung der Unternehmen.

      Dabei wird aber lediglich die Marktkapitalisierung aller sich in Streubesitz befindlichen Aktien berücksichtigt. Unternehmen, die nach ihrem Börsenwert zu den 40 größten Firmen zählen, steigen direkt auf. Gesellschaften, die nicht mehr zu den 60 Größten gehören, fallen direkt heraus. Sollte die Anzahl der Auf- und Absteiger nicht übereinstimmen, wird im Bereich der Plätze 41 bis 60 für den entsprechenden Ausgleich gesorgt.


      Vier Unternehmen droht der Abstieg

      „Im Stoxx 50 ist ein Austausch von vier Unternehmen zu erwarten", sagte der Aktienstratege Christian Stocker von der HypoVereinsbank. „BASF zählt zu den heißen Aufstiegskandidaten.“ Aus dem Index dürften nach derzeitigem Stand mit großer Sicherheit Alcatel (derzeit schwächster Index-Titel) und Zurich Financial Services (zweitschwächster Wert) herausfallen. Akut von einer Herausnahme seien auch Ericsson und Vivendi bedroht.

      Als direkte Aufsteiger handeln Analysten die britischen Unternehmen HBOS und Tesco.

      HBOS liegt laut Commerzbank auf Platz 17 und ist damit der beste Aufnahmekandidat und Tesco auf Platz 37. „BASF kann sich nach derzeitigem Stand zwar nicht direkt qualifizieren, ist aber im Bereich der möglichen Nachrücker auf der Pole-Position", sagte Appelhans. Laut Commerzbank-Indexspezialist Achim Matzke liefert sich die auf Platz 44 rangierende BASF ein enges Rennen mit der auf Platz 43 positionierten Fortis.

      Für einen Aufstieg komme es nun darauf an, Fortis noch kurz vor der Ziellinie zu überholen oder darauf zu hoffen, dass Vivendi noch auf einen automatischen Entnahmeplatz zurück fällt.

      Analysten werteten die Aussichten auf eine Stoxx-Aufnahme für BASF positiv, erwarten aber selbst im Falle einer Aufnahme keine massiven Kurszuwächse. „Das ist positiv, weil sich dann mehr Fondsmanager auf den Wert fixieren", sagte Analyst Michael Butscher von der Bayerischen Landesbank. „Meine Bewertung wird dadurch aber nicht beeinflusst.“ Fondsmanager Hilck ergänzte, BASF würde deutlich mehr im Fokus stehen, was einem Imagegewinn gleichkäme. BASF ist bereits im Euro Stoxx 50 vertreten.



      BMW mit Außenseiterchancen auf Euro-Stoxx50-Aufnahme

      „BMW hat durchaus noch Chancen, die Abstände sind relativ knapp", sagte Appelhans mit Blick auf den Euro Stoxx 50. Nach den Berechnungen verschiedener Experten hat derzeit der weltgrößte Baustoffhersteller Lafarge mit Position 41 die größten Chancen für eine Aufnahme in den Euro Stoxx 50. Dafür werde vermutlich Pinault-Printemps-Redoute, derzeit auf Rang 61, aus dem Index fallen.

      Sollte Lafarge den Sprung in den Index verpassen oder es wegen eines Ausschlusses von Alcatel (Position 60) zu zwei Veränderungen kommen, käme derzeit die Allied Irish Banks (Platz 43) und dann BMW (Platz 44) in Betracht, sagte HypoVereinsbank-Experte Stocker.

      Matzke sieht für BMW in dieser Hinsicht aber kaum noch Chancen. Dann würde es dann bei den derzeit zwölf im Euro Stoxx 50 vertretenen deutschen Unternehmen bleiben. Beim Stoxx 50 liegt es an BASF, ob es künftig mehr als die bisherigen acht Titel werden.



      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 11:17:27
      Beitrag Nr. 626 ()
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      Swiss-Re-Aktie ist vor Kursverlusten nicht sicher


      Swiss-Re-Chef Walter Kielholz


      „Eine schwere Prüfung“ für die ganze Versicherungsbranche seien die vergangenen Monate gewesen, soll der Chef der Swiss Re, Walter Kielholz, gesagt haben. Der Gewinn seiner Assekuranz ist im ersten Halbjahr 2002 um 91 Prozent eingebrochen. Ihrer Aktie steht die Prüfung wohl noch bevor. Am Donnerstag fällt sie bis zehn Uhr um fast elf Prozent auf 109,50 Franken.

      Die zugrundeliegenden Geschäftszahlen enttäuschen: Statt 1,345 Milliarden Schweizer Franken wie im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete der zweitgrößte Rückversicherer der Welt nur noch einen Nettogewinn von 118 Millionen Franken. Wegen hoher Kursverluste an den Börsen musste das Unternehmen 917 Millionen Franken abschreiben - das drückte die Erträge.



      Weit höherer Einbruch als erwartet

      Dass Versicherer wie die Swiss Re unter der schwachen Börsenlage der vergangenen Monate leiden, ist schon lange klar. Hinzu kommen Belastungen durch die jüngsten Überschwemmungen. Swiss Re schätzt den dadurch entstandenen Schadensaufwand auf 250 Millionen Franken.

      Doch mit einem solchen Absturz der Swiss-Re-Erträge hatte niemand gerechnet. Analysten hatten einen Gewinneinbruch von lediglich 34 Prozent prognostiziert. Auch die Prämieneinnahmen enttäuschten. Sie sind zwar im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 um 16 Prozent auf 13,8 Milliarden Franken gestiegen, aber der Markt hatte ein Wachstum von 18 Prozent erwartet.



      Konkurrenz aus München dürfte Verluste schreiben

      Immerhin weisen die Schweizer aber überhaupt noch einen Gewinn aus, im Gegensatz zum Konkurrenten Münchener Rück. Analysten erwarten, dass der weltgrößte Rückversicherer im zweiten Quartal einen Verlust in Höhe von 465 Millionen Euro ausweist. Die Zahlen sollen später am Donnerstag veröffentlicht werden. Grund der Prognosen sind unter anderem Rückstellungen bei der US-Tochter American Re in Höhe von zwei Milliarden Dollar.

      Händler werteten die enttäuschenden Ergebnisse der Schweizer Konkurrenz als schlechtes Omen für die Deutschen. Die Münchener-Rück-Aktie gibt bis 10.15 Uhr 3,5 Prozent auf 176,86 Euro ab. Auch andere Versicherungstitel verlieren. Allianz fällt 2,2 Prozent auf 132,50 Euro, nachdem sie das durch die jüngsten Überschwemmungen verursachten Schäden auf 550 Millionen Euro beziffert hat.



      Weitere Abschreibungen drohen

      Charttechnisch gesehen stecken Swiss Re und Münchener Rück seit Anfang 2001 in einem Abwärtstrend. Zuvor war der Kurs der Münchener aber stärker gestiegen als der der Schweizer. Die Münchener-Aktie ist im Vergleich zum Swiss-Re-Papier eher hoch bewertet: Ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der für 2002 erwarteten Gewinne liegt bei 16, das 2003-er KGV bei zwölf.

      Für die Schweizer liegen die Kenngrößen bei elf für 2002 und neun für 2003. Damit ist ihr Titel vergleichsweise günstig - vorausgesetzt allerdings, dass sich die zugrundeliegenden Gewinnerwartungen erfüllen und die Swiss Re im laufenden und kommenden Jahr nicht in die Verlustzone rutscht.

      Doch genau das ist nicht sicher. Nur für den Fall, dass sich die Situation der Aktienmärkte verbessert und außerordentliche Schäden ausbleiben, rechnen die Schweizer für das Gesamtjahr 2002 mit einem Gewinn.

      Bleiben die Aktienkurse unten, werden sie hingegen weitere Abschreibungen vornehmen müssen. Anleger sollten deshalb vorsichtig bleiben. Denn gegen das Risiko weiterer Kursstürze können sich selbst Assekuranzen nicht absichern.


      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 11:26:48
      Beitrag Nr. 627 ()
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      US-Säbelrasseln treibt den Ölpreis




      Noch exportieren Iraks Raffinerien Öl

      Sorgen um eine mögliche Militärintervention der Vereinigten Staaten im Irak treiben den Ölpreis wieder in die Höhe.

      In London kletterte der Preis für ein Barrel (159 Liter) Erdöl der marktführenden Nordsee-Sorte Brentam Dienstag um 0,78 auf 27,77 Dollar. In New York war der Preis für US-Erdöl-Kontrakte am Montagabend schon deutlich auf 29,28 Dollar gestiegen und hatte sich damit erneut der 30-Dollar-Marke, die in der vergangenen Woche kurzzeitig überschritten worden war.



      Cheney stellt Militärschlag in Aussicht

      Grund für den Anstieg war das jüngste Säbelrasseln aus dem Weißen Haus. Der amerikanische Vizepräsident Dick Cheney hatte am Montag gewarnt, dass ein militärischer Eingriff unabwendbar sei, da der Irak sehr wahrscheinlich über Massenvernichtungswaffen verfüge, und ein Erstarken der irakischen Führung verhindert werden müsse.

      Angesichts möglicherweise ausbleibender Öllieferungen aus dem Irak hat sich der Preis pro Barrel Rohöl in den letzten drei Monaten um 16 Prozent verteuert. Seit Jahresbeginn ist der Preis für Rohöl sogar um 48 Prozent gestiegen. Die Ölförderung im Nahen Osten deckt ein Drittel der Weltproduktion.



      Anstieg auf 40 Dollar denkbar

      Ein Rückgang der Preise zeichnet sich derzeit nicht ab, zumal sich amerikanische Händler immer mehr auf einen Schlag gegen Bagdad einstellen. „Einen Preis von 40 Dollar kann ich mir durchaus vorstellen", falls es zu einem Angriff der USA gegen den Irak komme, sagt David Thurtell, Volkswirt bei der Commonwealth Bank of Australia.

      „Es wird wohl noch eine Weile dauern, bevor Maßnahmen gegen den Irak ergriffen werden", urteilt Ed Silliere, der für den Bereich Risk Management zuständige Vizepräsident beim Diesel- und Heizölgroßhändler Energy Merchant in New York. „Aber ich glaube kaum, dass wir Hussein noch bei der nächsten Rede zur Lage der Nation auf seinem Stuhl sehen werden".

      Bei der diesjährigen Rede zur Lage der Nation, die jedes Jahr am 3. Januar vom amerikanischen Präsidenten gehalten wird, hatte Bush den Irak, Nordkorea und den Iran zur „Achse des Bösen" erklärt.

      Allen drei Staaten wird vorgeworfen, an der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen zu arbeiten. Mit einem Angriff auf den Irak zu warten, bis dieser tatsächlich über nukleare Waffen verfüge, sei eine „völlig verfehlte" Haltung, sagte Cheney am Montag vor dem Nationalkongress der Kriegsveteranen. „Das Risiko der Untätigkeit ist bei weitem größer als das Risiko des Handelns.“



      Aufschwung gefährdet

      Welche konjunkturelle Auswirkungen ein weiterer Anstieg des Ölpreises hat, lässt sich noch nicht genau einschätzen - ausgeschlossen wird ein Abwürgen des ohnehin schwachen Aufschwungs allerdings auch nicht. Durch die steigenden Ölpreise würden die Hoffnungen auf einen Konjunkturaufschwung in Deutschland gebremst, sagte etwa Hans-Joachim Ziesing vom Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

      Experten gehen davon aus, dass der Ölpreis aufgrund der Irak-Krise bereits um drei bis sechs Dollar gestiegen ist. Allerdings gibt es auch weitere Einflussfaktoren. So hatte der
      venezolanische Präsident Hugo Chavez erst am Freitag den Preis in die Höhe getrieben, als er erklärte, er werde keine Anhebung der Fördermenge bei dem für September anstehenden Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) unterstützen. Anfang August hatte ein Opec-Vertreter noch eine Lockerung der aktuellen Förderbeschränkung in Aussicht gestellt.


      gelesen in FAZ, 29.09.02
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 11:30:56
      Beitrag Nr. 628 ()
      Neuer Hedge Fonds mit 120prozentiger Kapitalgarantie

      Man Group legt einen neuen Hedge Fonds auf, der 120 Prozent der ursprünglichen Einlagen garantiert. Noch bis zum 2. Oktober 2002 sollen Dollar-Bonds mit elf Jahren und Euro-Bonds mit zwölf Jahren Laufzeit verkauft werden. Die Mindesteinlage beträgt 50.000 Bonds. Die Kapitalgarantie wird von der Lloyds TSB Bank übernommen.

      Für den Fonds, der in anderer Produkte von Man investieren soll, strebt der weltgrößte Hedge Fonds-Manager, ein Wachstum um 17 bis 18 Prozent pro Jahr an, wobei die Volatilität auf 14 bis 15 Prozent beschränken bleiben soll.



      Bei vorzeitigem Ausstieg entfällt die Garantie

      "Es ist ein 70-30 Fonds - 70 Prozent sind Einlage, als Sicherheit für die Garantie, die restlichen 30 Prozent und eine Kreditlinie" werden investiert, beschrieb James Jacklin von Man das Produkt. Während der Laufzeit der Anleihen werden die 70 Prozent zu 120 Prozent anwachsen, so Jacklin. Zielgruppen seien "sowohl Privatanleger, als auch institutionelle Investoren" außerhalb der USA.

      Sollten sich Anleger dafür entscheiden, vor Ablauf der Laufzeit auszusteigen, müssen sie eine Gebühr bezahlen, darüber hinaus entfällt für sie die Kapitalgarantie.

      Hedge Fonds - Anlagepools für sehr vermögende Investoren, die sowohl von fallenden als auch von steigenden Kursen profitieren wollen - haben im vergangenen Jahr die Rekordsumme von 31 Milliarden Dollar (31,6 Milliarde Euro) an Land gezogen.

      Immer mehr Investoren vertrauen ihr Kapital Hedge Fonds an, seit an den US- amerikanischen und europäischen Aktienmärkten die Kurse das dritte Jahr in Folge fallen. Die britischen Aufsichtsbehörden haben diesen Monat erklärt, sie werden möglicherweise gestatten, dass Hedge Fonds direkt für Privatanleger zugänglich sind.


      Nicht alle Produkte glänzen in diesem Jahr

      Hedge Fonds verlangen üblicherweise eine jährliche Managementgebühr in Höhe von ein bis zwei Prozent des angelegten Kapitals und eine Performancegebühr von 20 Prozent des Gewinns.

      Der Man-Glenwood Fonds, eines der beiden Flaggschiffe von Man, der in Wertpapiere, einschließlich Aktien, Rohstoffe und Kredite investiert, hat nach Bloomberg-Daten in diesem Jahr 0,7 Prozent an Wert verloren. Das zweite Flaggschiff, der AHL Diversified Fonds, der in 100 Futures-Märkte investiert, konnte seit dem ersten Januar 8,1 Prozent zulegen

      Quelle: FAZ, 29.09.02
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 11:43:46
      Beitrag Nr. 629 ()
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      Die Lehren des 11. September aus Anlegersicht


      Auch Appelle konnten eine Verkaufspanik nicht verhindern



      Unter dem Eindruck der Anschläge des 11. September rauschten die Börsen weltweit in den Keller. Das war abzusehen. Der Schock saß tief. Die Welt erstarrte in Erwartung vor einem Militärschlag der USA. Besonders die Börse, die mit Zukunftserwartungen handelt, litt unter der Unsicherheit.

      Als die Wall Street nach den Aufräumarbeiten am Montag den 17. September 2001 wieder eröffnet wurde, verlor der Dow Jones 685 Punkte oder mehr als sieben Prozent. Der Absturz summierte sich innerhalb weniger Handelstage auf 15 Prozent. Das selbe Bild weltweit: Der Deutsche Aktienindex verlor am 11. September beinahe 400 Punkte und damit 8,5 Prozent an Wert. Der Einbruch summierte sich hier sogar auf 19 Prozent.



      Nach dem tiefen Fall folgt meist ein steiler Aufstieg

      Gingen Volkswirte bereits vor den Terrorangriffen von einer länger anhaltenden Wirtschaftskrise aus, so änderte der 11. September paradoxerweise diese Sichtweise.

      Einige Tage nach Beginn der Gegenschläge in Afghanistan prognostizierte Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgen Stanley, einen baldigen deutlichen Aufschwung. Dem wirtschaftlichen Beispiel einer starken Erholung nach einer schweren Rezession folgend, erholten sich die Aktienmärkte innerhalb kürzester Zeit von ihren Verlusten. Bereits wenige Wochen nach den Anschlägen waren diese wieder aufgeholt.

      Daraus ergibt sich für den Anleger folgendes Bild: Der rasche Wiederanstieg der Kurse - infolge der Einbrüche nach dem 11. September - war aufgrund der panikartigen Verkäufe rückblickend in gewisser Weise vorhersehbar.


      Hätten Anleger den Mut aufgebracht, antizyklisch während der Verkaufspanik in Aktien zu investieren, wäre ein sattes Plus innerhalb kürzester Zeit möglich gewesen. Allerdings hat dieses Szenario mehrere Schwachstellen: Wäre der Militäreinsatz in Afghanistan weniger reibungslos verlaufen, wer weiß welche Auswirkungen dies auf die Finanzmärkte gehabt hätte.

      Ein punktgenaues Treffen der Tiefst- und Höchststände bleibt das andere Problem. Die Aufwärtsbewegung nach den Panikverkäufen hielt nur kurz an, danach wurde der Abwärtstrend, der bereits im März 2000 einsetzte, erneut aufgenommen. Eine ständige Überprüfung der getroffenen Entscheidungen ist daher unbedingt erforderlich.



      Lehren für den Anleger

      Von dem Anleger wird aufgrunddessen heute eine wesentlich erhöhte Analysebereitschaft gefordert. Deutliche Gewinnzuwächse sind in den volatilen Phasen der vergangenen Monate erheblich schwerer geworden.

      Gerade für Ereignisse wie den 11. September gilt allerdings, dass Panik ein schlechter Ratgeber ist. „Wenn es ganz düster aussieht, lohnt sich oftmals der Einstieg“, so ein Händler. Der Anleger sollte versuchen eine gesunde Mischung aus antizyklischem Verhalten und der Börsenweisheit “greife nie in ein fallendes Messer“ finden.

      Angesichts des anhaltenden Bärenmarktes, für den die Terroranschläge nur im Verbund mit weiteren Negativnachrichten relevant ist, bleibt die Wahl der richtigen Strategie jedoch eine Momentaufnahme.

      Die Schwierigkeit aktuelle Ereignisse wie den 11. September richtig einzuordnen und daraus resultierende Marktbewegungen vorhersagen zu können, bleibt die Krux im Börsengeschäft.

      gelesen in FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 11:49:20
      Beitrag Nr. 630 ()
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      Schuld ist nicht nur der 11. September



      Panik an der Börse. Welche Branchen litten besonders?


      Nur wenige Reisende wollen am kommenden 11. September von Europa aus in die USA fliegen.

      Vielleicht aus Angst, am Jahrestag der Anschläge auf das Word Trade Center Opfer von neuen Attentaten zu werden. Vielleicht auch nur, weil sie nicht daran erinnert werden möchten, was im Jahr zuvor mit anderen Flugzeuggästen und Besatzungsmitgliedern geschah. Viele Transatlantikflüge jedenfalls fallen am 11. September mangels Nachfrage aus.

      Für die Fluggesellschaften eine allzu bekannte Situation. Bereits unmittelbar nach den Anschlägen hatten sie Schwierigkeiten, ihre Tickets für USA-Flüge zu verkaufen. Die Meldungen über Massenentlassungen, Flugzeugverkäufe, Gewinnwarnungen, gestrichene Flüge, abstürzende Börsenkurse und staatliche Subventionen häuften sich nach den Attentaten. Auch die Flugzeugbauer litten: Boeing kündigte Massenentlassungen an, und bei Airbus geriet der Zeitplan für den Bau des Großraumfliegers A380 durcheinander.



      Airlines gerieten in die Krise

      Die Fluggesellschaften durchlebten nach dem 11. September die schlimmste Krise seit dem Golfkrieg. Das spiegelte sich in den Börsenkursen: Der Standard & Poor`s-Airline-Index brach weit stärker ein als der breite Markt, gemessen am Standard & Poor`s-500-Index. Heute aber, fast ein Jahr später, notiert der Flug-Index über seinem Stand vom 11. September 2001 - der Marktindex darunter.

      Dennoch dauern die Schwierigkeiten an. US Airways stellte mittlerweile einen Insolvenzantrag. Die Muttergesellschaft United Airlines steht kurz davor. Seit den Anschlägen liegen die Buchungszahlungen aller Fluggesellschaften konstant unter Vorjahresnivau. Doch der 11. September ist nicht der Grund der Probleme - er hat die Krise nur verschärft.

      Die Krise der Fluglinien ist strukturell bedingt. In den USA hatte sich schon vor den Attentaten abgezeichnet, dass fast alle Fluglinien im laufenden Geschäftsjahr Milliardenverluste machen würden. In Europa hatten Lufthansa und SAS Scandinavian Airlines Gewinnwarnungen herausgegeben.

      Die Anschläge waren für viele Fluglinien der willkommene Vorwand für Kostenabbau und Entlassungen. Sie verschärften die zuvor schon latente Krise. Heute, zu Zeiten verschärfter Konkurrenz durch Billigflieger, ist die Konsolidierungsphase noch lange nicht abgeschlossen.



      Anschläge verschärften Probleme nur

      Die Fluggesellschaften sind das Paradebeispiel für eine nach dem 11. September in Turbulenzen geratene Branche. Für fast alle gilt das gleiche: Der 11. September hat ihre Schwierigkeiten allenfalls verschärft, aber nicht ausgelöst.

      Die Versicherer beispielsweise verkauften kurz nach den Anschlägen, in Bedrängnis geraten durch die Kurseinbrüche und aus Angst vor weiteren Verlusten einen Teil ihrer Aktienpakete. Wie die Banken leiden sie besonders unter der schwachen Konjunktur und Börsenlage.

      Doch der Aktienmarkt kränkelte schon vor den Attentaten, und die Konjunktur war schon vorher lahm - vielleicht hätten die Notverkäufe ohne die Anschläge einfach später stattgefunden.

      Die Krise der Branche wäre allenfalls abgemildert oder verschoben worden. Ähliches gilt für die Reiseindustrie und den Einzelhandel. Auch sie trifft die Konjunkturschwäche und Zukunftsangst schwer. Doch der 11. September hat beide Phänomene nicht verursacht, höchstens verschärft.



      Rüstung, Biotech und Internet profitierten kaum

      Nicht allen Branchen war nach dem 11. September eine Krise prophezeit worden. Rüstungsbranche, Biotech und Internet könnten profitieren, sagte man. Doch der Optimismus hat sich kaum erfüllt.

      Die erwartete Auftragsflut für Sicherheitsunternehmen blieb angesichts der rasch abklingenden öffentlichen Aufmerksamkeit und leerer Kassen aus. Die Rüstungsbranche hingegen boomte zwar, zumindest in den USA. Doch auch sie steckt in einer Konsolidierungsphase (siehe Link: Neben Licht auch Schatten), und auch die Rüstungsaktien konnten sich nicht vom allgemeinen negativen Markttrend abkoppeln.

      Biotech-Aktien profitierten zwar kurzzeitig von der Hoffnung auf einen Impfstoff gegen Milzbrand. Doch der Effekt verpuffte bald. Ähnliches geschah mit Internet-Aktien, die aus der Hoffnung auf die wachsende Bedeutung von Anti-Viren-Programmen keine Kursgewinne machen konnten. Beide Branchen gerieten in den Sog der auf breiter Front fallenden Märkte.

      Die Wirkung des 11. September ist also in zweifacher Hinsicht überschätzt worden: Er verschärfte Krisen nur, löste sie nicht aus. Und er konnte Branchen höchstens kurzfristig positiv beeinflussen. Gegen den breiten Trend bewirkten auch die Folgen der Anschläge nichts.


      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 11:52:26
      Beitrag Nr. 631 ()
      Münchener Rück schreibt rot


      Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück hat im zweiten Quartal wegen fallender Aktienmärkte und Problemen mit seiner US-Tochter sowie höheren Schäden durch die Terroranschläge vom 11. September tiefrote Zahlen geschrieben.

      Unter dem Strich steht nach Angaben des Instituts ein Verlust von 383 Millionen Euro nach einem Gewinn von 493 Millionen Euro im Vorjahr.

      Einige Experten hatten mit einem deutlich höheren Fehlbetrag gerechnet. Im Halbjahr konnte der weltgrößte Rückversicherer seinen Konzernüberschuss aber auf 4,1 Milliarden Euro mehr als verdreifachen.

      Der gesteigerte Gewinn geht auf Verkaufserlöse von Aktienpakten früherer Beteiligungen an der Allianz und deren Töchter Allianz-Leben, Frankfurter Versicherung und Bayerische Versicherungsbank zurück. Der Konzernumsatz legte im Halbjahr dank kräftiger Beitragserhöhungen um knapp 20 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro zu.



      Höhere Sonderbelastungen

      Bereits im Juli hatte die Münchener Rück die Märkte mit der Hiobsbotschaft geschockt, zwei Milliarden Dollar in die Verluste schreibende US-Tochter American Re nachschießen zu müssen. Zudem erhöhte der Rückversicherer seine Vorsorge für die Schäden aus den Anschlägen vom 11. September um 500 Millionen Dollar auf 2,63 Milliarden Dollar.

      Beide Maßnahmen schlugen im zweiten Quartal mit 1,8 Milliarden Euro auf das Nachsteuer-Ergebnis durch. Wegen der Kursverluste an den internationalen Finanzmärkten musste die Münchener Rück zudem 1,5 Milliarden Euro auf Wertpapiere abschreiben, was das Ergebnis im zweiten Quartal mit weiteren 787 Millionen Euro belastete. Das konnte auch ein Sonderertrag von 900 Millionen Euro aus dem Verkauf von Allianz-Beteiligungen nicht wettmachen.



      Keine Prognose für 2002

      Wegen der weiter nervösen Aktienmärkte gab der Rückversicherer für das laufende Jahr keine Ergebnisprognose mehr ab. Er könne nicht ausschließen, dass die Münchener Rück im dritten und im vierten Quartal weitere Wertberichtigungen auf Wertpapiere vornehmen müsse, sagte Vorstandsmitglied Jörg Schneider. Die für die Rückversicherung typischen Prognoserisiken und die unsichere Entwicklung an den Börsen machten eine halbwegs verlässliche Vorausschau unmöglich.

      „Angesichts dessen geben wir jetzt keine Ergebnisprojektion für das laufende Geschäftsjahr ab", fügte er hinzu. Bisher hatte die Münchener Rück als Ziel für 2002 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 1,7 Milliarden Euro genannt. Bei den Bruttobetragseinnahmen rechnet der Rückversicherer weiter mit einem Anstieg um zehn Prozent auf rund 40 Milliarden Euro.



      Weitere Tariferhöhungen angekündigt

      Die Schadenbelastung durch die Jahrhundertflut in Mitteleuropa schätzte die Münchener Rück auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Betrag, der aber unter 500 Millionen Euro liegen werde. Die Allianz hatte die Belastung durch die Flutschäden zuvor auf netto 550 Millionen Euro beziffert.

      Nach einer Tarifanhebung zwischen 20 und 40 Prozent im laufenden Jahr sei für 2003 eine Anhebung im zweistelligen Prozent-Bereich zu erwarten, sagte Vorstandsmitglied Stefan Heyd. Heyd verwies darauf, dass unter anderem durch die gebremste Konjunkturentwicklung „die Risikoexponierung in manchen Bereichen“ ansteige, beispielsweise in der Kreditversicherung.

      Ein jahrelanger Nachholbedarf lasse sich jedoch nicht in einer einzigen Erneuerungsrunde korrigieren. Vor allem nach dem 11. September wurden Preiserhöhungen durchgesetzt.


      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 11:54:43
      Beitrag Nr. 632 ()
      Mobilcom steigert Verluste


      Der Telekom-Anbieter Mobilcom ist im zweiten Quartal 2002 nach eigenen Angaben tiefer in die Verlustzone geraten. Bei geringerem Umsatz habe sich der Nettoverlust auf 172,8 Millionen Euro von 27,9 Millionen Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres erhöht, teilte Mobilcom mit.

      Der operative Verlust (Ebitda) stieg auf 49,7 Millionen Euro, im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte Mobilcom noch ein positives Ergebnis von 3,8 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz verringerte sich den Angaben nach auf 520 von 669,5 Millionen Euro.



      Zahlen sind wie erwartet

      Analysten finden die Zahlen nicht weiter überraschend. Wichtiger sei die Frage, was sich mit France Telecom tut, und wie sich der Streit mit Ex-Vorstandschef Schmid entwickelt.

      Die France Telecom hält 28,5 Prozent der Mobilcom-Aktien. Unklar ist derzeit vor allem, ob die France Telecom zu einem Übernahmeangebot verpflichtet wird. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Mobilcom, Gerhard Schmid liegt seit Monaten über diese Frage im Clinch mit France Telecom. Streitpunkte gibt es auch zwischen Schmid und Mobilcom selbst.



      UMTS-Start könnte sich verschieben

      Ein Firmensprecher deutete am Donnerstag an, dass Mobilcom den Start der UMTS-Mobilfunkdienste aller Voraussicht nach ins nächste Jahr verschieben wird. Eine endgültige Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen. Der Sprecher bestätigte, dass Mobilcom derzeit nach einem Partner sucht, um die Kosten für den milliardenschweren Netzaufbau zu teilen. In der Diskussion ist der Konkurrent E-plus.

      Es zeichne sich immer deutlicher ab, so ein Konzernsprecher, „dass die für einen kommerziellen Start erforderlichen Voraussetzungen schwer zu erfüllen sind“. Es fehle derzeit noch „an überzeugenden, leistungsfähigen Endgeräten“. Zudem entwickele sich „die Nachfrage nach mobilen Datendiensten derzeit noch weitaus schwächer als erwartet“.


      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 29.08.02 12:09:10
      Beitrag Nr. 633 ()
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      Mobilcoms Clinch mit Familie Schmid


      Mobilcom in der Verlustzone



      Die Gräben zwischen Mobilcom und dem Gründer und Großaktionär Gerhard Schmid nehmen mittlerweile ungeahnte Ausmaße an.

      Nachdem die von Schmids Ehefrau geführte Millenium GmbH vor einigen Tagen eine außerordentliche Hauptversammlung beantragt und Mobilcom diesem Antrag am Mittwoch „aus formalen Gründe“ stattgegeben hatte, verklagte der Büdelsdorfer Konzern im Gegenzug Millenium auf Rückzahlung von 70,9 Millionen Euro.
      Diese Summe hatte Millenium im vergangenen Jahr als Prämie dafür erhalten, das Mobilcom-Aktien für ein Aktienoptionsprogramm vorgehalten wurden.

      Mobilcom beruft sich auf ein Gutachten der Wirtschaftsprüfung BDO. Darin seien mehrere Gesetzesverstöße von Gerhard Schmid beim umstrittenen Optionsprogramm festgestellt worden.

      Der Aufsichtsrat hatte daraufhin bereits Ende Mai die Rückabwicklung des Geschäfts von Millenium gefordert. „Das ist bislang nicht erfolgt“, heißt es jetzt. Damit werde der geschlossene Vertrag für nichtig erklärt. Zudem wirft Mobilcom der Millenium vor, vereinbarte Sicherheiten nicht erhöht zu haben, die wegen des niedrigen Mobilcom-Kurses fällig geworden wären.
      Die mehrfachen Gesetzesverstöße „begründen damit den Verdacht der unrechtmäßigen Bereicherung“, hieß es.



      Verdacht auf Retourkutsche

      Im Umfeld von Gerhard Schmid wird das anders gesehen. Bei der Prüfung des Optionsprogramms sei kein Verstoß gegen das Aktiengesetz testiert worden. Der Klage werde gelassen entgegen gesehen. Im übrigen wird sie als bloße „Retourkutsche“ für den Antrag auf das Aktionärstreffen gewertet.

      Dass der Ton nicht nur zwischen Schmid und Mobilcom-Anteilseigner France Télécom sondern auch zwischen Schmid und Mobilcom selbst schärfer wird, ist auch daran abzulesen, dass sich Mobilcom „weitergehende Schadensersatzansprüche“ gegen Schmid und Millenium vorbehält.

      Schmid selbst wartet weiterhin auf ein Abfindungsangebot für seinen knapp 40-prozentigen Mobilcom-Anteil. Er wirft dem Pariser Großaktionär vor, faktisch die Kontrolle über Mobilcom auszuüben, allerdings das fällige Übernahmeangebot zu verweigern.
      Da auch die Aufsichtsbehörde diese Meinung nicht teilt, hat Schmid offensichtlich den Weg gewählt, über die Gesellschaft seiner Frau eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen.



      Brisante Tagesordnung

      Brisant an der Tagesordnung ist vor allem der Antrag zur Abwahl der Kapitalseite des Aufsichtsrates. In einem Schreiben werde vorgeschlagen, neben den beiden Vertretern der France Télécom, Eric Bouvier und Brigitte Bourgoin, auch den AR-Vorsitzenden Klaus Ripken sowie Helmut Thoma, Dieter Vogel und Carsten Meyer abzuberufen, schreibt die Nachrichtenagentur vwd.

      Die Abberufung der beiden FT-Vertreter sei deshalb angezeigt, “da diese ihr Handeln aus der Sicht des Antragstellers nicht am Gesellschaftsinteresse, sondern einseitig im Interesse von France Telecom orientiert haben“.

      Zudem hätten sie den Kampf der Mobilcom um die Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen der France Télécom „völlig unzureichend unterstützt“ und die übrigen AR-Mitglieder „mehrfach aus Sicht des Antragstellers ungebührlich und unzulässig unter erheblichen Druck gesetzt“.

      Die Abberufung der vier weiteren Mitglieder der Arbeitgeberseite sei angezeigt, „da diese in den letzten Monaten das Unternehmen in eine Lage manövriert haben, so dass für die France Télécom über die Liquiditätszufuhr ein erhebliches Drohpotential bestand“.

      Für die Abwahl der Aufsichtsräte würden die Stimmen von 50 Prozent des Grundkapitals reichen. Damit könnte Schmid zusammen mit den Stimmen der Millenium und denen weniger Kleinaktionäre eine Abwahl auch tatsächlich durchsetzen.



      Keine Ermächtigung zur Kapitalerhöhung

      Als weiterer Punkt auf der Agenda wird die Aufhebung der Ermächtigung des Vorstands zur Erhöhung des genehmigten und bedingten Kapitals um insgesamt 32 Millionen Aktien beantragt, da sich Mobilcom in einer finanziellen Krise befinde und sich Vorstand und Aufsichtsrat „dem erheblichen Druck eines einzelnen Aktionärs ausgesetzt sehen“.

      Dies erfordere, dass die Entscheidung über Kapitalerhöhungen „wieder in die Hand der Hauptversammlung und damit auf eine breite, widerstandsfähige ... Basis gestellt werden“, heißt es in dem Antrag.

      Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung ist indes bereits erledigt.
      Dabei geht es um die Bestellung eines zweiten Vorstand. Dieser Forderung hatte Mobilcom am Dienstag bereits mit der Berufung von Ulrich Kalthoff entsprochen.

      Ein Mobilcom-Sprecher erklärte, dass die ao Hauptversammlung wahrscheinlich für Ende Oktober oder Anfang November terminiert werde. Der Antrag werde aber inhaltlich für unberechtigt und die Gründe für das Aktionärstreffen für unzutreffend gehalten.

      Quelle: FAZ, 29.08.02
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      schrieb am 30.08.02 11:55:58
      Beitrag Nr. 634 ()
      Keine eindeutigen Impulse für den Dax

      Die US-Börsen schlossen im regulären Handel noch uneinheitlich. Konnten die Techwerte der Nasdaq zulegen, so dürften die nachböslichen Nachrichten von Sun und Novellus die Technologiewerte eher wieder unter Druck bringen. Insgesamt leiden die Märkte vor dem Wochenende an Orientierungslosigkeit.

      Einer vorbörslichen vwd Umfrage unter neun Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.617 Punkten nach 3.660 Zählern zum Handelsschluss am Donnerstag. Sechs Befragte rechnen mit fallenden, drei mit steigenden Notierungen. Die Schätzungen liegen zwischen 3.500 und 3.710 Punkten.

      Nach der ersten Handelsstunde liegt der Dax mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 3.632 Punkten.



      Anleihen stehen auf soliden Beinen

      Am Donnerstag hat der Rentenmarkt in Europa kaum verändert geschlossen. Die orientierungslose bis abwartende Haltung der Marktteilnehmer dürfte vor dem langen Wochenende zunächst anhalten. Neue Impulse könnten von den am Nachmittag anstehenden Konjunkturdaten - persönliches Einkommen, Vertrauensindex der University of Michigan, Einkaufsmanagerindex Chicago - ausgehen. Im frühen Handel liegt der Bund-Future mit einem Plus von elf Stellen bei 110,83 Prozent.




      Euro in Europa gut behauptet

      Mit einer gut behaupteten Tendenz zeigt sich der Euro am Freitag im frühen europäischen Handel. Um 8.20 Uhr MESZ kostet die europäische Einheitswährung 0,9850 Dollar nach 0,9842 Dollar im späten New Yorker Handel am Donnerstag. Zum Yen notiert der US-Dollar mit 117,95 Yen nach 118,16 Yen im späten New Yorker Geschäft am Vortag.



      Börse Tokio kaum verändert - Konjunkturdaten beeinflussen kaum

      Der Aktienmarkt in Tokio hat zum Wochenschluss kaum verändert tendiert, nachdem die zuvor veröffentlichten japanischen Konjunkturdaten uneinheitliche Signale setzten. Der Nikkei-225-Index verlor einen Yen auf 9.619 Yen. Der Topix-Index dagegen gewann 0,4 Prozent oder vier Zähler auf 942.

      „Es ist hier die allgemeine Einschätzung, dass der Nikkei zwischen 9.500 und 10.000 Punkten gefangen ist, und es gibt keine frischen Einflüsse, die uns einen Ausbruch aus dieser Spanne erlauben", sagte Aktienhändler Masanori Hoshina von BNP Paribas. Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten Japans hätten den Markt kaum beeinflusst, fügte er hinzu.

      Vor Börsenbeginn gab die japanische Regierung einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal um 0,5 Prozent zum Vorquartal bekannt. Von Reuters befragte Analysten hatten nur mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die Industrieproduktion fiel indes im Juli um 0,4 Prozent zum Vormonat, verglichen mit der Analystenerwartung eines Anstiegs um 0,9 Prozent.



      Aktien Hongkong mittags gut behauptet - SHK Properties erholt

      Bei einem schwachem Handelsvolumen im Vorfeld des verlängerten Wochenendes in den USA präsentieren sich die Kurse an der Börse in Hongkong am Freitag mit einer gut behaupteten Tendenz. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte gewinnt der Hang-Seng-Index (HSI) 0,1 Prozent bzw 13 Stellen auf 10.074.

      Marktteilnehmer beobachten kurz vor dem Wochenende geringe Kursbewegungen. Nach den Abschlägen der vergangenen Tage zeigen sich SHK Properties mit einem Plus von einem Prozent auf 51 Hongkong-Dollar wieder im positiven Terrain. Dafür dürfte aber eine technische Erholung verantworlich sein, sagt ein Händler. China Unicom erhöhen sich um 1,7 Prozent auf 5,75 Hongkong-Dollar und entwickeln sich weiterhin besser als die Aktien des größeren Wettbewerber China Mobile, die einen Abschlag von 0,5 Prozent auf 21,60 Hongkong-Dollar verzeichnen. (vwd)



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Sun Microsystems gaben am Donnerstag im nachbörslichen Handel an Wall Street deutlich nach. Das Unternehmen hatte angekündigt, dass der Erstquartalsumatz voraussichtlich am unteren Ende der prognostizierten Spanne liegen werde. Die Titel gaben auf der außerböslichen Handelsplattform Island ECN um zwei Prozent auf 3,75 Dollar nach bei mehr als fünf Millionen gehandelten Aktien.

      Der CFO von Sun Microsystems, Steve McGowan, sagte, das Technologie-Umfeld dürfte sich noch verschärfen. Der Umsatz für 2003 werde wahrscheinlich auf dem Vorjahresniveau liegen. Starbucks büßten nachbörslich zwei Prozent auf 20 Dollar ein, obwohl das Unternehmen für August einen Umsatz-Sprung auf flächenbereinigter Basis von sieben Prozent ausgewiesen hat. Die reguläre Sitzung hatten Starbucks mit plus drei Prozent abgeschlossen.

      Die Aktien von Novellus Systems fielen knapp fünf Prozent auf 23,10 Dollar. Das Unternehmen wird voraussichtich im dritten Quartal lediglich eine schwarze Null ereichen. Der Markt war von einem leichten Gewinn ausgegangen.

      Die Futures zeigten sich im nachbörslichen Handel etwas leichter. Der Septermber-Kontrakt auf den S&P 500 fiel 0,10 Punkte auf 915,90. Der Nasdaq-100-Future dagegen verlor sieben Zähler auf 950,50.



      US-Börsen: Höhere Yahoo-Bewertung stützt Nasdaq - GE belastet Dow

      Die höhere Bewertung für die Aktien des Internetunternehmens Yahoo hat an der US-Technologiebörse Nasdaq am Donnerstag für Kursgewinne gesorgt. Händler sagten, die Investoren hätten außerdem die günstigen Kurse zum Wiedereinstieg genutzt. Schwache US-Konjunkturdaten und die Kursverluste der Aktien von General Electric hätten dagegen die Standardwerte belastet.

      Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsschluss 0,27 Prozent leichter auf 8.670,99 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss mit minus 0,01 Prozent auf 917,80 Punkten wenig verändert. Die US-Technologiebörse Nasdaq legte dagegen um 1,63 Prozent auf 1.335,74 Punkte zu.

      „Es gibt offenbar ein Tauziehen zwischen denen, die sich an kurzfristigen Daten wie den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung orientieren und denen, die ein besseres Umfeld erwarten", sagte Subodh Kumar, Chefinvestment-Stratege bei CIBC World Markets in Toronto. „Die einsetzende Kurserholung lässt darauf schließen, dass die Leute Schnäppchen suchen", fügte er hinzu.

      Die Nasdaq wurde nach Händlerangaben von den deutlichen Kursgewinnen der Yahoo-Aktien beflügelt, die um rund 12,3 Prozent auf 10,25 Dollar zulegten. Zuvor hatte die Investmentbank Merrill Lynch ihre Bewertung für die Papiere des Internet-Unternehmens angehoben. Der 15-prozentige Kursverfall am Mittwoch habe die Aktien im Vergleich zu den Papieren von Konkurrenten zu einem Schnäppchen gemacht, hieß es zur Begründung.

      Auf den Blue Chips lasteten nach Angaben von Händlern Konjunkturdaten, die ein abgeschwächtes Wachstum der US-Wirtschaft und eine Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt zeigten.

      Auch die Kursverluste der Titel des Mischkonzerns General Electric belasteten nach Händlerangaben den Dow-Jones-Index. Die Aktien gaben rund drei Prozent auf 30,35 Dollar nach. Die US-Investmentbank Lehman Brothers hatte ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2003 von General Electric zurückgenommen und dies unter anderem mit der Erwartung niedrigerer Gewinne im Bereich Flugzeugtriebwerke begründet sowie erwarteten höheren Kosten wegen Verbuchung von Kompensationen aus Aktienoptionen als operative Ausgaben.



      US-Anleihen schließen fester

      Neue Konjunkturdaten und leichtere Aktienkurse führten am Donnerstag zu festeren Notierungen der US-Anleihen im New Yorker Handel. Stützend hätten auch Käufe institutioneller Investoren zum Monatsende gewirkt, sagte ein Händler. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,375 Prozent stiegen um 19/32 auf 101-28/32 und rentierten mit 4,140 Prozent nach 4,21 Prozent am Mittwoch. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent legte um 31/32 auf 106-12/32 zu. Die Rendite betrug 4,953 Prozent nach 5,02 Prozent.

      Sowohl die Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) als auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten hätten signalisiert, dass die Erholung der US-Wirtschaft sich noch etwas Zeit lasse, so ein Marktbeobachter.

      Während die BIP-Daten nur leicht enttäuscht hätten, sei es vor allem die sehr schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt gewesen, die den Anleihen einen kräftigen Schub geliefert hätte, heißt es im Handel. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 24. August saisonbereinigt um 8.000 auf 403.000 gestiegen. Volkswirte hatten im Durchschnitt ihrer Prognosen hingegen einen Rückgang um 4.000 erwartet.

      Quelle: FAZ, 30.08.02
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 11:59:02
      Beitrag Nr. 635 ()


      Quelle: FAZ, 30.08.02
      Avatar
      schrieb am 30.08.02 12:05:16
      Beitrag Nr. 636 ()
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      Hochtief-Aktie ist eine unsichere Anlage



      Eine Baustelle der Hochtief AG


      Deutschlands größter Baukonzern Hochtief hat im ersten Halbjahr 2002 vor allem durch einen Beteiligungsverkauf wieder die Gewinnzone erreicht. Wie das Unternehmen am Freitag in Essen berichtete, lag der Konzerngewinn bei 80,8 Millionen Euro nach einem Verlust von 52,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten einen Gewinn zwischen 66 und 84 Millionen Euro erwartet.

      Hochtief hatte im Berichtszeitraum die Immobilengesellschaft Monachia Grundstücks-AG verkauft und dafür einen steuerfreien Gewinn von 157 Millionen Euro verbucht.

      Der Umsatz des Baukonzerns lag fast unverändert bei 6,0 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten mit etwas mehr gerechnet, nämlich mit 6,5 Milliarden Euro. Das Vor- und Nachsteuerergebnis hingegen hätte positiv überrascht, sagte ein Händler.



      Aktie tendiert stabil

      Die Börse reagierte kaum auf die Geschäftszahlen. Um 9.50 Uhr tendiert die Hochtief-Aktie stabil mit 0,06 Prozent im Plus bei einem Kurs von 17,91 Euro.

      Im den vergangenen Monaten hat der Hochtief-Kurs einen wechselhaften Verlauf genommen: Zunächst stieg er von seinem Jahrestief Ende September 2001 bei 10,50 Euro bis auf 24,55 Euro Mitte Mai.

      Dann brach er wieder ein - bis der für die Aktie gezahlte Preis durch die jüngsten Überschwemmungen wieder nach oben gespült wurde. So wie die Kurse aller Bauwerte.

      Der Auftrieb hat sich mittlerweile wieder relativiert. Wie sich der Kurs weiter entwickeln wird, ist angesichts seiner bisherigen Wankelmütigkeit schwer zu sagen. Die Aktie ist trotz ihres eher günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) auf Basis des für 2002 geschätzten Gewinns mit 13,4 und des 2003-er KGVs von 11,4 nicht ungedingt ein Kauf, sondern eher neutral zu bewerten.



      Positive, aber ungenaue Prognose

      Für das erste Halbjahr wies Hochtief ein auf 285 Millionen Euro erhöhtes Investitionsvolumen aus. Der Auftragseingang lag den Angaben zufolge im ersten Halbjahr allerdings sechs Prozent unter dem Vorjahr. Dieser Rückgang sei in erster Linie aber währungsbedingt gewesen, so das Unternehmen. Ohne Währungseffekte wäre der Auftragseingang 4,6 Prozent höher ausgefallen, hieß es.

      Hochtief rechnet für das Geschäftsjahr weiterhin mit einem verbesserten Konzernergebnis - allerdings geknüpft an die Voraussetzung, dass sich die Konjunktur nicht wesentlich verschlechtert. Eine genaue Prognose gab das Unternehmen aber nicht ab. Im Blick steht weiter das unsichere Inlandsgeschäft, obwohl der deutsche Hochbau nur noch elf Prozent der Gesamtleistung des international aufgestellten Konzerns ausmacht.

      Der Hoffnung auf Aufträge nach dem Hochwasser stehen als Belastungsfaktoren die Sorge um die Konjunktur und die schlechte Zahlungsmoral der Öffentlichen Hand gegenüber. Letztere gefährde im wachsenden Ausmaß die Existenz vieler Bauunternehmen, sagt die nordrhein-westfälische Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie.

      Hochtief ist hier - wie viele andere Unternehmen auch - vor allem durch die Deutsche Bahn AG betroffen, mit der seit langem zahlreiche Nachtragsverhandlungen geführt werden.


      Quelle: FAZ, 30.08.02



      Der Kursverlauf der Hochtief-Aktei in den vergangenen fünf Jahren.



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      Avatar
      schrieb am 30.08.02 12:12:34
      Beitrag Nr. 637 ()
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      Ein Angriff auf den Irak träfe auch die Finanzmärkte



      US-Flugzeugträger George Washington


      Wird er angreifen oder nicht? Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer am Ölmarkt ist auf US-Präsident George W. Bush gerichtet. Viele halten für wahrscheinlich, dass Bush einen Krieg gegen den Irak beschließen wird - nicht nur wegen der jüngsten Äußerungen seines Vizepräsidenten Dick Cheney.

      Dieser hatte vor einigen Tagen gesagt, das Risiko der Untätigkeit sei bei weitem größer als das Risiko des Handelns. Der Ölpreis war daraufhin auf ein Elfmonatshoch gestiegen.

      Cheney war Verteidigungsminister, als Vater George Bush vor gut zehn Jahren in Kuwait einmarschierte. Hardliner wie er haben in der US-Regierung nach dem 11. September die Oberhand. Seit der Kuwait-Krise darf der Präsident zudem einen Waffengang anordnen, ohne die Einwilligung des Parlaments einzuholen. Das würde dem Sohn George Bush die Entscheidung für einen Angriff zumindest erleichtern.

      Bis zum Frühjahr 2003 sollte klar sein, was Bush tut, denn in den heißen Sommermonaten hätte eine Invasion des Irak wenig Sinn.




      Ein Krieg triebe den Ölpreis in die Höhe...

      Ein Krieg um den Irak würde das Ölangebot verknappen und so den Preis in die Höhe treiben. Allein die Sorge davor reicht aus, um das Öl teurer zu machen. Seit Wochen rechnet der Markt eine Risikoprämie von ungefähr fünf Dollar pro Barrel Rohöl in den Preis ein.

      Diese Kriegs- oder Risikoprämie beziffert die Abweichung der aktuellen Notierung vom als fundamental gerechtfertigt geltenden „fairen Wert“, der für Nordseeöl der Sorte Brent zwischen 20 und 22 Dollar liegt. Nach den Kommentaren Cheneys erhöhte sich die Prämie zeitweise auf über acht Dollar pro Barrel Rohöl.

      Kommt es zum Krieg, könnte der Ölpreis weiter anziehen, wie während der Kuwait-Krise. Damals schoss der Preis von unter 20 Dollar je Barrel Brent-Öl auf 40 Dollar, als der Irak in Kuwait einfiel. Als die USA ihre „Operation Wüstensturm“ begannen, kostete ein Barrel immer noch über 25 Dollar.

      Langfristig hängt die Entwicklung des Ölpreises aber von Kriegsverlauf und -dauer ab. Gewänne die USA die mögliche militärische Auseinandersetzung schnell und käme der Wiederaufbau der Kriegsregion rasch in Gang, könnte die Versorgung der Märkte mit Öl stabiler werden.

      Der Westen hätte einen leichteren Zugang zum irakischen Erdöl gewonnen. Immerhin besitzt das Land 15 Prozent der Weltreserven, und seine Produktionskosten je Barrel liegen unter einem Dollar. Die gleiche Menge aus sibirischen Böden oder der Nordsee zu fördern, kostet zwischen 16 und 18 Dollar.

      Der Haken dieses Szenarios: Ein vom Krieg zerstörtes Land wieder aufzubauen, ist nicht mühsam, erst recht in einer ohnehin instabilen Region. Das zeigt sich gerade in Afghanistan.




      ... ließe die Aktienkurse sinken und könnte den Dollar belasten

      Was für den Ölmarkt gilt, gilt auch für die Börse. Ein Angriff auf Bagdad dürfte die Aktienkurse abstürzen lassen wie zu Beginn der Kuwait-Krise. Damals erholten sie sich jedoch wieder, als sich ein Sieg der westlichen Truppen abzuzeichnen begann.

      Je kürzer und erfolgreicher ein Krieg, desto besser für die Aktienmärkte. Die einzige Ausnahmen könnten Rüstungs- und Energieaktien sein. Ölförderer, deren Bohrfelder nicht im möglichen Kriegsgebiet liegen, und Waffenproduzenten könnten von einem Krieg profitieren. Weil sie derzeit aber ohnehin eher hoch bewertet werden, wären ihre Gewinne begrenzt.

      An den Devisenmärkten schließlich könnte der Dollar unter einem Krieg leiden. Es besteht die Gefahr, dass ein Angriff auf Bagdad die Verbündeten der USA in der arabischen Welt verprellt. Und falls sich arabische Kapitalgebern entschieden, ihre Anlagen in den USA in großem Stil zu verkaufen, würde das den Dollarkurs drücken.

      Auch hier gilt aber: Je schneller und je erfolgreicher die USA einen Krieg beenden könnten und je besser der Wiederaufbau der betroffenen Region funktioniert, desto eher käme der Devisenmarkt wieder ins Gleichgewicht.




      Kriege zahlen sich nicht aus

      Das trifft auf die Finanzmärkte insgesamt zu. Das hat einen realwirtschaftlichen Hintergrund: Kriege zahlen sich für eine Volkswirtschaft nicht aus. Zwar können die mit ihnen verbundenen Rüstungsausgaben die Konjunktur ankurbeln, wie während des zweiten Weltkriegs, als die USA im Durchschnitt um mehr als sieben Prozent jährlich wuchsen.

      Doch der Nachfrageschub wird konterkariert durch das unsicher werdende Geschäftsumfeld, zurückhaltende Konsumenten und eine steigende Staatsverschuldung. In den Kriegsgebieten kommt dazu noch die Last des Wiederaufbaus.

      Ähnliche Negativeffekte hat, zumindest in Ansätzen, bereits der 11. September hervorgerufen. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center wurden die staatlichen Ausgaben für Sicherheit erhöht. Das ohnehin beschädigte Vertrauen von Geschäftsleuten und Verbrauchern in die Wirtschaft litt, die Konjunktur wurde noch stärker gedämpft.

      Im Gegensatz zum Kuwait-Krieg könnte sich aber diesmal die Hoffnung des US-Präsidenten auf einen schnellen, problemlosen Sieg nicht erfüllen. George Bush Vater zählte bei der „Operation Wüstensturm“ auf die breite Unterstützung anderer Länder und war zudem durch eine Uno-Resolution legitimiert.

      Sein Sohn erntet - zumindest außenpolitisch - für seine Kriegspläne Kritik von allen Seiten. Scheiterte er im Krieg oder beim Wiederaufbau, militärisch oder politisch, müssten auch die Märkte die Konsequenzen tragen.


      Quelle: FAZ, 30.08.02
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      schrieb am 30.08.02 12:17:51
      Beitrag Nr. 638 ()
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      Neuer Terror würde die Börsen kalt erwischen






      Der Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September rückt näher. Mit der zunehmenden Berichterstattung darüber drehen sich natürlich auch unweigerlich die Gedanken der Börsianer um diese schrecklichen Ereignisse. Beeinflusst wird das Handeln von diesem Termin derzeit aber nicht.

      Das hat in erster Linie damit zu tun, dass kaum jemand ernsthaft an neue Anschläge glaubt. „Ich halte es praktisch für ausgeschlossen, dass es zu Terrorakten kommt“, legt sich beispielsweise Heino Ruland, Stratege beim Finanzdienstleister Steubing, eindeutig fest.

      Und auch im Gespräch mit Händler wird stets betont, dass neue Anschläge derzeit nicht das große Thema sind. Die jüngsten Meldungen, wonach Osama bin Laden wieder die Kontrolle über die Terrororganisation Al Qaida haben soll, wurden jedenfalls relativ gelassen aufgenommen.

      Wichtiger als der Jahrestag seien derzeit die unklaren konjunkturellen Aussichten. Im speziellen Fall von Deutschland würden außerdem manche Anleger vermutlich auch noch durch die kurz bevorstehenden Bundestagswahlen von langfristigen Anlageentscheidungen abgehalten.




      Prognosen im Vorfeld zu möglichen Kursreaktionen unseriös

      Sollte es entgegen der Erwartungen der Börsianer dennoch zu neuen Anschlägen kommen, dann wäre dies natürlich ein Schock. Aber selbst dann sind sich die Auguren uneinig über die Konsequenzen. Letztlich sei es sogar unlauter, darüber zu diskutieren. Schließlich müsse man für eine einigermaßen seriöse Prognose der Kurswirkungen wissen, um welche Dimensionen es dabei gehe und wie die Reaktion darauf ausfallen.

      Vorderhand wäre zunächst eine neue Terrorwelle natürlich als äußerst nachteilig für die ohnehin angeschlagene Konjunktur zu werten. Vor allem das Verbrauchervertrauen dürfte vermutlich einen neuerlichen Knick bekommen. Eine erneute Rezession wäre bei dieser Lesart die naheliegendste Konsequenz.




      Krieg bestimmt derzeit nicht das Denken der Börsianer

      Doch ganz so einfach lässt sich laut Ruland die Sachlage nicht interpretieren. Nach den Anschlägen im Vorjahr habe die US-Wirtschaft wegen der dadurch ausgelösten Welle des nationalen Stolzes sogar positive Impulse erhalten. Und die diesmaligen Effekte hängen laut Ruland sehr stark von der Dauer der nachfolgenden Gegenmaßnahmen ab.

      Werde beim dann unweigerlich folgenden Schlag gegen den Irak kurzer Prozess gemacht, könnte dies danach sogar zu einem besseren Konsumklima führen. Ganz im Gegensatz natürlich zu einem lang anhaltenden Krieg, da dies der ohnehin schleppenden Konjunktur schweren Schaden zufügen würde.

      Aber wie viele andere Börsianer glaubt auch Ruland derzeit nicht so recht an einen neuen Irak-Krieg. Zum einen sei derzeit wegen der großen Hitze im Irak ohnehin nicht der passende Zeitpunkt und zum anderen werde um das Thema zu viel öffentlicher Lärm gemacht, was bei derartigen Operationen eher untypisch sei, wenn man es wirklich Ernst meinen würde.




      Kursausschläge dürften trotzdem volatil bleiben

      Doch selbst ohne neuen Terror und ohne einen Irak-Krieg können sich die Börsianer aktuell noch nicht recht wohl in ihrer Haut fühlen. Dafür ist die konjunkturelle Ausgangslage einfach noch zu fragil. Dies bedingt auch, dass die demnächst anlaufende Saison der Gewinnwarungen mit vielen Fragezeichen versehen ist.

      Garniert um die Erkenntnis, dass sich die Aktienkurse im Monat September traditionell sowieso oft schwer tun, dürfte dies die Märkte zunächst weiter im Zaum halten. Was sich angesichts dieser schwierigen Lage noch mit der höchsten Wahrscheinlichkeit vorhersagen lässt, ist die Prognose, dass die Kursausschläge bis auf weiteres sehr volatil bleiben werden.


      Quelle: FAZ, 30.08.02
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      schrieb am 30.08.02 12:27:03
      Beitrag Nr. 639 ()
      Novartis übernimmt slowenische Lek


      Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will für 1,19 Milliarden Franken den slowenischen Pharmaproduzent Lek übernehmen. Damit kauft sich Novartis in den Markt Zentral- und Osteuropas ein und wird in einer ganzen Reihe von Ländern zu Nummer eins.

      Aber noch mehr zählen dürfte, dass Novartis mit Lek bei patentfreien Nachahmermedikamenten möglicherweise den britischen Rivalen GlaxoSmithKline ausmanöverieren kann. Der Generika-Spezialist Lek mit Sitz in Ljubljana stellt unter anderem ein Nachahmerprodukt zu dem Glaxo-Antibiotikum Augmentin her.




      Übernahmeprämie von 75 Prozent

      Novartis will pro Lek-Aktie 95.000 Tolar (410 Dollar) in bar zahlen. Die Offerte entspreche einer Prämie von 73 Prozent auf den Durchschnittskurs der vergangenen zwölf Monate, teilte Novartis am Donnerstag mit. Lek kam im letzten Jahr auf einen Umsatz von umgerechnet 544 Millionen Franken und einen Reingewinn von rund 57 Millionen Franken.

      Novartis war in letzter Zeit bestrebt, seinen Generica-Bereich Schritt für Schritt auszubauen. Generica sind Nachahmungen von Medikamenten, deren Patentschutz abgelaufen ist. Lek passt perfekt in diese Strategie. Das Unternehmen verfügt bereits über laufende Kapazitäten zur Herstellung von Augmetin, mit dem der britische Konzern bisher jedes Jahr zwei Milliarden Franken umsetzt.




      Novartis setzt stärker auf Generika

      Novartis lancierte vor etwa einem Monat als erste Firma in den USA eine Generikum zu Augmentin. Glaxo antwortete letzte Woche prompt mit einer Reihe von Klagen, die sich möglicherweise lange hinziehen können. Glaxo machte nicht nur Patentverletzungen geltend sondern argumentierte auch, es seien gestohlene Bakterienstämme im Spiel.

      Nun kann Novartis diese Klagen vielleicht zumindest teilweise ins Leere laufen lassen. In Osteuropa und in einigen europäischen Staaten ist das Lek-Antibiotikum unter dem Namen „Amoksiklav“ schon auf dem Markt. Der slowenische Konzern verfügt zudem bereits über erste Genehmigungen für eine Zulassung von „Amoksiklav“ in den USA. So wurden etwa die Lek-Fabriken bereits von der zuständigen US-Aufsichtsbehörde abgenommen.

      Lek kam im ersten Halbjahr 2002 mit 3600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf einem Umsatz von 46 Milliarden Tolar. Nach Ansicht von Analysten ist der Kaufpreis angemessen. „Novartis wird wegen Lek kaum schlaflose Nächte haben,“ so Paul Diggle von WestLB Panmure in London.


      Die Übernahme ist unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass Novartis zumindest 51 Prozent der Lek-Kapitals angedient erhält, hiess es. Der Lek-Aufsichtsrat ist für die Transaktion. Für den 27. September wurde eine Aktionärsversammlung einberufen.



      Quelle: FAZ, 30.08.02
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      schrieb am 30.08.02 12:35:17
      Beitrag Nr. 640 ()
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      Der Wettbewerb macht die Euronext-Aktie problematisch



      Börsen werden immer "technik-lastiger"




      Mit einem Kursgewinn von 5,5 Prozent auf 21,25 Euro reagiert die Aktie der „Dreiländerbörse“ Euronext auf die Ertragszahlen des ersten Halbjahres. Mit einem Plus beim Nettogewinn von 61 Prozent auf 133 Millionen Euro hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Analysten hatten nur einen Gewinn von 94 Millionen Euro erwartet.

      Euronext hatte bereits am 12. August mitgeteilt, im ersten Halbjahr wegen eines starken Derivate-Geschäfts den Umsatz um 6,8 Prozent auf rund 491 Millionen Euro gesteigert zu haben. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen weitere Kostensenkungen in Höhe von zehn Prozent vor allem durch Personalabbau. „Bis Ende des Jahres werden wir die Belegschaft deutlich verringert haben", teilte Euronext mit.



      Kostensenkungen sind entscheidend

      Genau diese Strategie ist auch die Begründung für das überraschend gut ausgefallen Ergebnis. Denn es beruht nur zu einem Teil auf den im zweiten Quartal um 9,6 Prozent auf 247,7 Millionen Euro gestiegenen Umsätzen, sondern vor allem auf einem besseren Controlling. „Der Hauptgrund für die gute Entwicklung war das straffer als erwartete Kostenmanagement“, erklärt Manus Costello von Merrill Lynch.

      Euronext verbindet die Börsenplätze in Paris, Brüssel, Amsterdam und Lissabon. Und seit diesem Jahr gehört auch die Londoner Terminbörse Liffe zum Konzern. Damit ist das Unternehmen ähnlich aufgestellt, wie die große europäische Konkurrentin, die Deutsche Börse AG.

      Beide Unternehmen profitieren aus der Kombination zwischen reiner Aktienbörse und Terminbörse. Denn in volatilen Märkten gehen im reinen Aktienhandel zwar die Umsätze zurück, gleichzeitig steigt aber die Zahl der gehandelten Terminkontrakte. Neben den Kostensenkungsmaßnahmen ist das einer der Gründe dafür, dass Euronext die Gewinnprognose für das Gesamtjahr von ursprünglich 125 Millionen Euro auf 190 bis 210 Millionen Euro angehoben hat.

      Das hört sich angesichts einer Bewertung mit einem davor geschätzten Kursgewinn-Verhältnis von knapp 14 für das Jahr 2003 nicht schlecht an. Denn steigende Gewinne müssten die Bewertung sinken lassen und damit die Aktie attraktiver machen. Doch es gibt ein paar Probleme.




      Problematische Technik und Konkurrenzsituation

      Zum einen ist da die relativ anfällige Software, die bisher die verschiedenen Börsenplätze miteinander vernetzt. Es vergeht kaum eine Handelswoche, in der es nicht zu einer Handelsunterbrechung kommt. Das ist nicht gut für das Image und dürfte kaum dazu beitragen, neue Marktteilnehmer anzuziehen.

      Das Problem soll zwar in der nächsten Zeit durch neue Hard- und Software behoben werden. Wer allerdings den IT-Bereich kennt, weiss, dass das schneller gesagt ist, als getan.

      Das andere ist die Konkurrenz. So ist die Deutsche Börse schon länger mit ausgereiften Produkten - Xetra und Eurex - auf dem Markt und spielt das aus.Mit aggressiven Preisen für Terminkontrakte auf niederländische Aktien entfacht sie einen gnadenlosen Wettbewerb.

      Damit hat sie bei den drei wichtigsten Kontrakten schon einen Marktanteil von zehn Prozent errungen. Euronext reagiert darauf mit reduzierten Handelsgebühren - bis zu 90 Prozent - und der beschleunigten Einführung neuer Technologien.

      Damit zeichnet sich immer mehr ein möglicherweise ruinöser Wettbewerb zwischen den zwei großen europäischen Börsensystemen ab, der letztendlich beiden Werten die Kursfantasie nehmen könnte. Denn steigende Handelsvolumina sagen dann nicht mehr viel über die Ertragskraft aus, wenn sie über zum Teil extreme Preiszugeständnisse erkauft werden müssen. Das zeigen auch die Charts.

      Sie können sich zwar von der Entwicklung des Gesamtmarktes positiv abkoppeln, aber einen wirklichen Aufwärtstrend konnten die Papiere höchstens phasenweise etablieren. Nämlich immer dann, nachdem sie besonders stark gefallen waren.

      Quelle: FAZ, 30.08.02



      Die Charts zeigen die Entwicklung der Aktien von Euronext (oben) und der Deutschen Börse (unten) jeweils seit dem Börsengang




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      Avatar
      schrieb am 30.08.02 12:40:23
      Beitrag Nr. 641 ()
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      Fondsentwicklung
      Nur wenige Fonds trotzen der Börsen-Baisse


      Absturz der Börsen macht auch vor Fonds nicht Halt



      Fürwahr, keine besonders überzeugende Quote: Von den mehr als 4.000 Aktienfonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind, erzielten in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres lediglich 121 eine positive Wertentwicklung für ihre Anleger.

      Schlimmer noch: Meist handelt es sich dabei um Exoten wie den PEH-Q-Goldmines (plus 36,0 Prozent) oder den Fidelity Indonesia (plus 31,9 Prozent), deren Manager sich auf ein extrem enges, aber momentan gerade gefragtes Zielgebiet beschränken. Von den 450 Fonds, denen im Prinzip die ganze Welt offen steht, notierten Ende Juli 2001 gerade einmal zwei im Plus. Die Direktanlagebank DiBa hat sich die Ausnahmen genauer angesehen.




      Ziel ist besser abzuschneiden als der Vergleichsindex

      Zugegeben: In Zeiten, in denen der MSCI-Welt-Aktienindex in nur sieben Monaten knapp 25 Prozent einbüßt, fällt es auch den Profis schwer, rote Zahlen zu vermeiden. Doch die meisten von ihnen versuchen es nicht einmal.

      Ihr wichtigstes Ziel besteht nämlich nicht darin, den Anleger vor Verlusten zu bewahren, sondern besser abzuschneiden als der jeweilige Vergleichsindex, die so genannte Benchmark. Deshalb waren viele Manager auch in den vergangenen Krisen-Monaten nahezu vollständig in Aktien investiert, und prominent im MSCI-Welt-Index vertretene Vermögensvernichter wie Nokia oder Microsoft gehörten wie selbstverständlich zu den größten Positionen.

      Hintergrund: Manager, die sich zu weit von ihrer Benchmark entfernen, drohen bei einer plötzlichen Trendwende an den Märkten den Anschluss zu verpassen. Und dann ist Ärger mit den Vorgesetzten programmiert. Kein Wunder also, dass sich das zwischen Januar und Juli erzielte Durchschnittsergebnis aller international ausgerichteten Angebote mit einem Minus von 24,87 Prozent exakt auf MSCI-Niveau bewegte.




      Verlustbegrenzung hat absolute Priorität

      Zu den wenigen Managern, die sich bewusst von der breiten Masse absetzen, gehört der Münchner Vermögensverwalter Jens Ehrhardt. In den von ihm betreuten Fonds - unter anderem der FMM-Fonds von Frankfurt Trust und der Alpha Global von Franken-Invest - genießt Verlustbegrenzung absolute Priorität. Deshalb steigt dort die Barreserve in kritischen Marktphasen schon einmal auf 30 Prozent oder mehr, und fundamental wenig aussichtsreich erscheinende Unternehmen haben von vornherein keine Chance, ins Portfolio zu kommen.

      Eine Politik, mit der Ehrhardt in der Vergangenheit große Erfolge feierte: Seit Auflage des FMM-Fonds im August 1987 etwa stieg der Anteilspreis um 332 Prozent, während der MSCI-Welt lediglich 85 Prozent zulegte. Auch im laufenden Jahr ließ der FMM-Fonds mit einem vergleichsweise bescheidenen Minus von 10,6 Prozent sowohl den Index als auch die meisten Konkurrenten hinter sich.




      Prozyklische Anlagekonzepte haben Erfolg

      Noch deutlich besser, nämlich mit einem Plus von 7,7 Prozent, entwickelte sich der Dachfonds BG Global Dynamic des Mainzer Vermögensverwalters Bernd Greisinger. Dessen Erfolgsgeheimnis: ein trendorientiertes und sehr prozyklisches Anlagekonzept, das Investment-Entscheidungen vor allem aus der Chartanalyse ableitet.

      Im Durchschnitt hält Greisinger die von ihm gekauften Zielfonds weniger als einen Monat im Portfolio - eine nicht ganz ungefährliche Strategie. Kritische Börsenphasen versucht er deshalb ähnlich wie Jens Ehrhardt mit einem hohen Polster liquider Barreserven auszusitzen.




      Mit Put-Optionen am Abschwung verdienen

      Mit einem Plus von 56,7 Prozent unangefochtener Spitzenreiter des laufenden Jahres: der Timing Global Plus der Düsseldorfer Gesellschaft HPM. HPM-Geschäftsführer Henry Littig hat den Anspruch, für die Anleger langfristig eine jährliche Rendite von 15 Prozent zu erwirtschaften - und zwar in guten wie in schlechten Zeiten.

      Dabei profitiert Littig von der besonderen Konstruktion seines in Luxemburg aufgelegten Fonds, die ausdrücklich den Kauf von Put-Optionen vorsieht: Diese Papiere steigen, wenn die dem Optionsgeschäft zugrunde liegende Aktie fällt, um ein Vielfaches und erklären auch die exzellente Performance des Timing Global Plus in den vergangenen Monaten.

      Anleger, die sich von diesem Konzept angezogen fühlen, brauchen allerdings viel Vertrauen und starke Nerven: Die Positionen wechseln beinahe täglich, und die beschriebenen Put-Optionen können einen mitunter rätselhaften Kursverlauf provozieren: Sollte sich Littig nämlich verschätzen und der Markt steigt entgegen seinen Erwartungen, bewegt sich der Anteilspreis genau in die entgegengesetzte Richtung.

      Seit Anfang August ist der Timing Global Plus für neue Anleger jedoch geschlossen - Anteile können also nicht mehr erworben werden. Der Grund: Laut Littig funktioniere das Konzept nur bei einem vergleichsweise niedrigen Fondsvolumen. Die Obergrenze liege bei 70 bis 100 Millionen Euro.




      Fazit: Auch in schlechten Börsenphasen ist eine gute Performance möglich

      Die Beispiele zeigen: Es gibt durchaus Aktienfonds, die für die Anleger auch in schlechten Börsenphasen eine gute Performance erwirtschaften. Vor dem Kauf eines abseits der gängigen Indizes investierenden Außenseiters sollte sich jedoch jeder ausführlich über das zugrunde liegende Konzept informieren - und nie alles auf eine Karte setzen.

      Quelle: FAZ, 30.08.02
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 13:09:58
      Beitrag Nr. 642 ()
      Dax zeigt die erwarteten Auftaktverluste


      Händler sehen kaum Chance auf Trendwende am deutschen Aktienmarkt

      Vor einer Bewährungsprobe sehen Beobachter den deutschen Aktienmarkt in dieser Woche. Die im Laufe der kommenden Tage anstehenden Konjunkturdaten, wie etwa die Statistiken zur Arbeitslosigkeit, müssten zeigen, wie der Markt mit den vermutlich holprigen wirtschaftlichen Aussichten umgehe. Hinzu komme als dämpfendes Element die angelaufene Saison der Gewinnwarnungen. Nur wenn der Dax diesen Belastungen trotzen sollte, steige die Hoffnung, dass das Schlimmste im Bärenmarkt überstanden sei.

      Zum Wochenauftakt sind nach dem späten Abrutschen der Notierungen an der Wall Street zunächst aber Kursverluste zu Handelsbeginn vorgezeichnet gewesen. Und in der Tat verhält sich der Dax wie es ihm die US-Börse vorgegeben hat. Gegen 9.30 Uhr fällt der wichtigste deutsche Aktienindex um 1,83 Prozent auf 3.645,10 Punkte.

      Bis auf Degussa, die wieder einmal ein Eigenleben führen, weisen dabei alle Dax-Vertreter Minuszeichen auf. Selbst BASF fallen um 1,88 Prozent auf 41,25 Euro, obwohl die eigentlich kursstützende Aufnahme in den Stoxx-50-Index ausgemachte Sache erscheint. Nicht berauschend sieht es auch am Neuen Markt aus. Der Nemax 50 Index fällt um 0,81 Prozent auf 489,84 Punkte.




      Anleihen starten stabil

      Dank wenig berauschender Konjunkturdaten beendete der Rentenmarkt in der Vorwoche die zuvor zu beobachtenden Gewinnmitnahmen. Auch am neuen Berichtstag bezeichnen Marktbeobachter die Ausgangslage als konstruktiv. Von den im Wochenverlauf erwarteten Arbeitsmarktdaten sowohl in Europa als auch in USA werden keine Impulse erwartet, die auf eine feste Konjunktur hindeuten.

      Dem Bund-Future werden daher gute Chancen eingeräumt auf einen stabilen Wochenauftakt. Und in der Tat zeigt sich der Bund-Future am Montag gegen 9.30 Uhr mit einem Plus von neun Basispunkten auf 110,98 Prozent in gut behaupteter Verfassung.




      Euro wenig verändert

      Mit wenig veränderter Tendenz zeigt sich der Euro am Montagmorgen. Gegen 9.25 Uhr kostet die europäische Einheitswährung 0,9820 Dollar nach 0,9811 Dollar im späten New Yorker Handel am Freitag. Zum Yen notiert der US-Dollar mit 118,40 Yen nach 118,61 Yen. Händler sehen auch weiterhin keine Gründe für einen Ausbruch aus der zuletzt gültigen Handelsspanne.




      Börse Japan schwächer

      Schwächer tendierten die Aktienkurse am Montag in Tokio. Der Nikkei-225-Index verzeichnete ein Minus von 1,0 Prozent auf 9.521,63 Punkten und ist damit nicht mehr weit entfernt von einem neuen 19-Jahretief. Der Topix-Index fiel um 1,2 Prozent auf 930,36 Zähler. Händler sprachen von geringen Umsätzen. Die Anleger hätten sich zurückgehalten, da aus den USA am Montag keine Impulse zu erwarten seien. Die dortigen Börsen sind wegen des Feiertags „Labor Day“ geschlossen.



      Aktien Hongkong mittags schwach

      Schwach zeigen sich die Aktienkurse am Montagmittag in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index (HSI) ein Minus von 1,3 Prozent auf 9.913 Punkte. Die Umsätze seien gering, heißt es.

      Mit wenigen Ausnahmen notieren alle HSI-Werte mit Abschlägen. Hintergrund sei zum einen die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der US-Märkte, die am Montag wegen eines Feiertags geschlossen bleiben, erklären Händler. Zum anderen stehen in dieser Woche eine Reihe von Unternehmenszahlen zur Veröffentlichung an.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Vor dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende war das Volumen im nachbörslichen Geschäft am Freitag dünn. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator stieg dabei um 0,15 Prozent auf 943,79 Punkte. Intel notierten fester nach einer Sitzung, in der Werte der Halbleiterbranche Verluste verzeichnet hatten. Intel hatten in dieser Zeit um fast drei Prozent auf 16,67 Dollar nachgegeben.

      Auf der außerbörslichen Handelsplattform Island ECN legten die Papiere nachbörslich um 0,3 Prozent zu. Sun Microsystems gaben hingegen nach offiziellem Handelsschluss erneut um 0,8 Prozent auf 3,66 Dollar nach. Während der regulären Sitzung hatte die Aktie rund vier Prozent verloren. Flextronics International hatte am späten Donnerstag die Prognosen für das zweite und dritte Quartal bestätigt, die Titel rutschten jedoch trotzdem am Freitag um 0,4 Prozent auf 9,47 Dollar und nachbörslich laut Island noch einmal um ein Prozent ab.

      I2 Technologies verloren ohne Nachrichten bis 22 Uhr zehn Prozent. Bei einem Umsatz von 800.000 Aktien tendierten die Titel nachbörslich unverändert bei 0,90 Dollar. Ähnlich war die Situation bei Palm, die nach Börsenschluss die stärksten Umsätze mit 2,7 Millionen gehandelten Aktien verbuchten und sich um 1,3 Prozent erhöhten nach einem Minus von fünf Prozent auf 0,76 Dollar in der regulären Sitzung.



      US-Börsen: Auch Dow Jones und S&P 500 rutschen letztlich ins Minus

      Die Technologietitel an den US-Börsen sind am Freitag vor allem von der trüben Geschäftsprognose des Computerherstellers Sun Microsystems belastet worden. Die Konjunkturdaten hätten dagegen Sorgen der Anleger über das Tempo der Konjunkturerholung gemildert und die US-Standardwerte vor größeren Verluste bewahrt. Das Geschäft sei dünn gewesen, sagten Händler. Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsschluss mit minus 0,09 Prozent auf 8.663,50 Punkten wenig verändert. Die US-Technologiebörse Nasdaq gab 1,55 Prozent auf 1.315,06 Punkte ab. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,19 Prozent auf 916,08 Punkte.

      Der US-Hersteller von Netzcomputern, Sun Microsystems, hatte wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche seine Umsatzerwartungen für das laufende Geschäftsquartal nach unten korrigiert. Die Aktien von Sun verloren rund 3,7 Prozent auf 3,69 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq.

      Die Prognose habe auch die anderen Technologiewerte unter Druck gesetzt, sagten Börsianer. Die Aktien des US-Netzwerkausrüsters Cisco Systems gaben rund 2,7 Prozent auf 13,82 Dollar nach, und die Aktien des Chipherstellers Intel verloren 2,7 Prozent auf 16,67 Dollar. „Die Ansicht nimmt zu, dass die Technologiebranche für eine Trendwende bei den Gewinnen noch länger braucht, und die Investoren kehren deshalb dem Sektor den Rücken", sagte Owen Fitzpatrick, Leiter US-Akienhandel bei Deutsche Bank Private Banking.

      Die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager hatte eine halbe Stunde nach Handelsbeginn mitgeteilt, ihr Konjunkturindex sei im August saisonbereinigt auf 54,9 nach 51,5 Punkten im Vormonat gestiegen. Von Reuters befragte Analysten hatten einen Stand von lediglich 52,0 Punkten vorausgesagt. „Wenn man sich ... den Chicago PMI ansieht, beruhigt das die Leute, die sich über das Tempo der Konjunkturerholung sorgen", sagte Weston Boone von Legg Mason Wood Walker.

      Den Dow Jones und den S&P 500 Index brachte diese Nachricht zwischenzeitlich auch deutlicher ins Plus. Am Ende verhinderten aber Glattstellungen vor dem langen Wochenende einen besseren Wochenausklang.




      US-Anleihen schließen nach verkürztem Handel etwas fester

      Die US-Treasurys verabschiedeten sich am Freitag etwas fester aus dem New Yorker Handel. Wegen des Labor-Day-Feiertags am kommenden Montag war das Geschäft verkürzt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,375 Prozent legten um 4/32 auf 101-31/32 zu und rentierten mit 4,129 Prozent nach 4,14 Prozent am Donnerstag. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent gewann 18/32 auf 106-27/32. Die Rendite betrug 4,926 Prozent nach 4,953 Prozent. Damit belastete der überraschend gut ausgefallene Index der Chicagoer Einkaufsmanager die Notierungen nur zeitweise.

      Händler berichteten von einer ruhigen Sitzung, in der die Anleihen von ausländischen Käufen profitiert hätten. Auch der schwächer als erwartet ausgefallene Index der Universität Michigan für die Verbraucherstimmung sorgte für anziehende Notierungen. Die Aktivität beschrieben Händler vor dem verlängerten Wochenende als gering, denn viele Marktteilnehmer hätten den frühen Handelsschluss um 20.00 Uhr MESZ zu einem Urlaubstag genutzt.


      Quelle: FAZ, 02.09.02
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 13:11:43
      Beitrag Nr. 643 ()


      Quelle: FAZ, 02.09.02
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 13:13:51
      Beitrag Nr. 644 ()
      Dax und Dow vor Bewährungsproben

      Die jüngsten Erholungsansätze an den Weltbörsen stehen auf der Kippe. Darauf deutet das Kursverhalten in der Vorwoche hin. Denn da legte beispielsweise der Dow Jones Industrial Average nach zuvor fünf erfolgreichen Wochen in Folge wieder den Rückwärtsgang ein.

      Schon in dieser Woche wird sich zeigen müssen, ob dies nur ein Ausrutscher war oder der Auftakt für eine Wiederaufnahme des Bärenmarktes. Für eine zunächst weiter holprige Wegstrecke sprechen mehrere Belastungsfaktoren. Der wichtigste Themenkomplex sind dabei die weiterhin schwammigen Konjunktur- und Gewinnaussichten.




      Viele Firmen blicken skeptisch nach vorne

      Zu denken geben in diesem Zusammenhang die bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal häufig mit Molltönen ausgestatteten Ausblicke der US-Unternehmen. 373 Gesellschaften haben dabei ihre Prognosen für das dritte Quartal gesenkt, was gegenüber der Zahl von 285 Unternehmen, die im ersten Quartal warnten, eine klare Verschlechterung ist. Gesunken von 247 auf 169 Firmen ist zudem die Zahl der Gesellschaften, die mit Blick auf das laufende Quartal ihre Schätzungen anhoben.

      Unter dem Strich betrachtet bedeutet dies, dass zuletzt auf jedes Unternehmen, das zuversichtlicher wurde, 2,2 Gesellschaften kamen, die ihre Erwartungen zurückschraubten. Speziell mit Blick auf die bereits angelaufene Saison der Gewinnwarnungen lässt dies nicht viele positive Überraschungen erwarten. Und die ersten von Zurückhaltung geprägten Geschäftsausblicke von wichtigen Unternehmen wie Sun Microsystems bestätigen diese These.



      Arbeitsmarktzahlen als wichtiger Fingerzeig

      Auf der Suche nach Orientierung werden die Anleger natürlich auch wieder jede Konjunkturzahl daraufhin abklopfen, ob sie Hinweise auf einen Aufschwung beinhaltet. Wichtig werden in dieser Hinsicht die im Wochenverlauf sowohl in den USA als auch in Europa erwarteten Arbeitsmarktstatistiken sein. Aber den jüngsten Meldungen über Entlassungen in vielen Betrieben nach zu urteilen ist diesbezüglich nicht mit positiven Impulsen zu rechnen.

      Beobachtungen wie diese sind natürlich nicht dazu angetan, die Anleger in Scharen in Aktien zu locken. Vielmehr scheinen nach dem lange anhaltenden Bärenmarkt immer mehr Aktionäre zu kapitulieren. Zumindest deuten darauf die neuesten Angaben zu den Mittelabflüssen bei Aktienfonds in den USA hin. Mit einem Abzug von Geldern in Höhe von 49 Milliarden Dollar wurde im Juli ein neuer Negativrekord aufgestellt.



      Börsenmonat September hat einen schlechten Ruf

      Das damit verbundene Abrücken der Anleger vom Aktienmarkt könnte ein Signal dafür sein, dass die Märkte nahe vor eine Bodenbildung sind. Die Bewertungen sind in vielerlei Hinsicht jedenfalls schon wieder viel vernünftiger geworden als früher. So werfen in den USA immer mehr Aktien eine höhere Dividendenrendite ab, als sie am Rentenmarkt mit Anleihen zu erzielen wäre. Doch damit diese vorteilhafte Entwicklung auch in Kursgewinnen bei den Aktien resultiert, darf sich die konjunkturelle Lage nicht noch einmal eintrüben. Deshalb sind die kommenden Wirtschaftsdaten auch so wichtig.

      Von Bedeutung sind sie aber auch deshalb, weil der Aktienmarkt im September traditionell besonders empfindlich reagiert. Seit 1952 gerechnet, brachte dieser Monat mit einem durchschnittlichen Minus von 0,4 Prozent gemessen am S&P 500 Index das schlechteste Monatsergebnis.

      Aber völlige Tristesse muss deswegen noch nicht vorgezeichnet sein. In den 90er Jahren war es zumindest so, dass sich die Anleger in Erwartung eines schwachen September bereits im August von ihren Aktien trennten. Das hat dazu geführt, dass der August den September in den vergangenen Jahren als schwächster Börsenmonat abgelöst hat. Wird dieses neue Kursmuster beibehalten, wäre dies zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer dahingehend, dass es an den Börsen nicht mehr schlimmer wird.

      Quelle: FAZ, 02.09.02
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      schrieb am 02.09.02 13:17:18
      Beitrag Nr. 645 ()
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      Deutsche Börse will transparentere Börsengänge


      Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse AG, Werner G. Seifert



      Mehr Transparenz und den gleichen Informationsstand für alle Anleger sollen sie bringen, die neuen Going-Public-Grundsätze der Deutschen Börse. Am Montag treten sie in Kraft. Die Deutsche Börse hat die Grundsätze gemeinsam mit Vertretern von Banken, Emittenten, Investoren, Aktionärsschützern und Börsengang-Beratern entwickelt. Sie gelten für prospektpflichtige Aktienemissionen, deren Zulassung nach dem 1. September 2002 beantragt wird, und für Kapitalerhöhungen.

      Die Grundsätze sind nicht rechtlich verbindlich, sondern lediglich „Verhaltens- und Handlungsempfehlungen für Emittenten und Emissionsbegleiter“, wie die Deutsche Börse es nennt. Diese „Empfehlungen“ beziehen sich vor allem auf den Emissionsprospekt. Er soll zum zentralen Informationsmedium während des Börsengangs werden. Die Deutsche Börse will den Prospekt „als zentrales Informationsmedium für Anleger bei Börsengängen stärken und die Gleichbehandlung von privaten und institutionellen Anlegern sicherstellen“.




      Regeln zu Inhalt und Gestaltung des Prospekts

      Zu diesem Zweck regeln die Grundsätze genau, wie der Emissionsprospekt zu gestalten ist und welche Inhalte er haben muss. Das aktienausgebende Unternehmen soll beispielsweise nur seine „spezifische“ Geschäftsrisiken darstellen. Dadurch will die Deutsche Börse vermeiden, dass solche Risiken hinter Allgemeinplätzen über generelle Risikofaktoren versteckt und überspielt werden. Die Risikofaktoren sind nach dem Ausmaß ihrer möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Emittenten aufzuzählen. Werden Risiken bewußt verharmlost, muss der Emittent dafür haften.

      Prognosen sind eindeutig als solche kenntlich zu machen, und es ist zu erklären, von welchen Faktoren sie abhängen. Daneben sollen Rechtsbeziehungen zwischen dem Emittenten und ihm nahe stehenden juristischen oder natürlichen Personen offen gelegt werden. Dazu gehören Unternehmensbeteiligungen oder persönliche Verflechtungen zwischen Geschäftsführungen und Aufsichtsräten.



      Fluss aus andere Informationsquellen wird eingeschränkt

      Zugleich wird der Fluss von ebenfalls kursrelevanten, aber nicht im Prospekt stehenden Informationen erheblich eingeschränkt. Beispielsweise dürfen das emittierende Unternehmen und die Konsortialbanken innerhalb einer bestimmten Frist keine Informationen herausgeben, die nicht im Prospekt enthalten sind, und keine Unternehmensstudien veröffentlichen. Der Emissionsprospekt soll so zur wichtigsten Informationsquelle für die Anleger werden.

      Wer sich an die Grundsätze hält, soll das ebenfalls im Prospekt vermerken. Das könnte nötig sein, denn rechtsverbindlich sind die Richtlinien nicht. Das sei nicht so schlimm, sagt die Deutsche Börse. Schließlich werde der Markt Emittenten belohnen, die sich an ihre Empfehlungen halten, und andere bestrafen. Der Rechtfertigungsdruck durch den Kapitalmarkt sei das wichtigste Sanktionsmittel.

      Es könnte wirken. Banken, Analysten und Aktionärsschützer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz jedenfalls haben bereits erklärt, die neuen Grundsätze zu unterstüzen und ihre Anhaltung zu fördern. Das spricht dafür, dass das Regelwerk ab dem 1. September tatsächlich angewandt wird, wie von der Deutschen Börse geplant. Wieviel mehr Transparenz und Chancengleichheit es den Anlegern bringt, wird sich aber erst noch zeigen müssen.

      Quelle: FAZ, 02.09.02
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      schrieb am 02.09.02 13:21:43
      Beitrag Nr. 646 ()
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      Für die Fuchs Petrolub-Aktie läuft es wie geschmiert


      Mit der Fuchs-Aktie kann das Depot Gas geben


      2. Sep. 2002 Zu einer Perle im Nebenwertesegment SDax hat sich die Aktie von Fuchs Petrolub gemausert. Der Hersteller von Schmierstoffen trotzte nach dem allgemeinen Kurssturz an den Börsen im September des Vorjahres allen Stürmen und hat seitdem rund 40 Prozent zugelegt.

      Wie es scheint, ist dieses Kursplus sogar noch ausbaufähig. Auf die in der Vorwoche veröffentlichten neuesten Geschäftszahlen reagierte der Titel jedenfalls mit einem Kurssprung. Und zwar völlig zu Recht, denn trotz der flauen Konjunktur verbuchten die Mannheimer ein Rekordergebnis in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2002.

      Den Angaben des 1931 gegründeten Unternehmen zufolge stieg der Umsatz nach der Übernahme der restlichen 50 Prozent an der heutigen Fuchs Europa Schmierstoffe um 13,5 Prozent auf 542,3 Millionen Euro und der Halbjahresüberschuss dank einer niedrigen Steuerquote sogar um 111 Prozent auf 12,0 Millionen Euro.



      Aktie günstig bewertet

      An dem gleichzeitig auf 4,8 Euro nach 2,1 Euro im Vorjahreszeitraum verbesserten Gewinn je Aktie lässt sich hochgerechnet zudem ablesen, dass es sich bei Fuchs Petrolub um eine niedrig bewertete Aktie handelt. Auf Basis der von Analysten erwarteten Gewinne errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund zehn. Und das für jeden erwirtschaften Euro an Umsatz an der Börse nur 0,20 Euro gezahlt werden müssen, mutet ebenfalls günstig an.

      Lukrativ erscheint auch die Dividendenrendite, die sich bei einer zum Vorjahr unveränderten Ausschüttung auf 5,4 Prozent bei den Stammaktien und auf 6,2 Prozent bei den Vorzugsaktien beläuft. Alles Gründe, die dafür sprechen, dass dem zur Spitzengruppe der Branche zählenden Unternehmen schon bald mit den Stammaktien der Sprung über diecharttechnische Hürde bei 71 Euro gelingt.



      Analysten dürften zufrieden sein

      Nachdem der Vorstand für das Geschäftsjahr erstmal das Überschreiten der Schwelle von einer Milliarde Euro (im Vorjahr 940 Millionen Euro) beim Umsatz anstrebt und zudem von leichten Erholungstendenzen am Weltschmierstoffmarkt spricht, dürfte es bei der in dieser Woche anstehenden Analystenkonferenz zufriedene Gesichter geben. Vieles deutet zumindest darauf hin, dass danach die Gewinnschätzungen eher angehoben werden.

      Gespannt darf man auch sein, ob etwa die Analysten von der WestLB, die schon vor Bekanntgabe der Halbjahreszahlen den fairen Wert des Unternehmens auf 84 Euro je Aktie bezifferten, danach zu noch höheren Werten kommen. Aber auch das bisherige Rechenergebnis signalisiert, wie viel Luft nach oben der Aktienkurs des Titels noch hat, der bisher stets ein Schattendasein geführt hat. Mit der Hinwendung der Anleger zu Unternehmen, die auch in schwierigen konjunkturellen Zeiten verlässlich gute Gewinne einfahren, dürfte diese Vernachlässigung zumindest tendenziell abgebaut werden

      Quelle: FAZ, 02.09.02


      Im Chart sehen Sie den Aktienkurs von Fuchs Petrolub Stämme in den vergangenen fünf Jahren.

      Avatar
      schrieb am 02.09.02 13:28:24
      Beitrag Nr. 647 ()
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      Turnschuh-Aktien geraten ins Straucheln


      Für Adidas und Puma läuft es an der Börse nicht mehr rund



      Die Aktien der Sportartikelhersteller Adidas-Salomon und Puma haben am Freitag ihre Talfahrt des Vortages beschleunigt. Auslöser für die Kursverluste sind gesenkte Gewinnprognosen von zwei US-Konkurrenten.

      Dax-Wert Adidas fällt gegen 15.30 Uhr um 5,93 Prozent auf 70,55 Euro und MDax-Titel Puma verliert 8,50 Prozent auf 53,80 Euro. Beide Aktien sind damit aktuell in ihren jeweiligen Indizes der größte Tagesverlierer.




      Warnungen der US-Konkurrenten belasten

      „Es sieht so aus, als ob der Sonderverkauf zum Schuljahresbeginn schlechter läuft als erwartet, sagte Analyst Peter-Thilo Hasler von der HypoVereinsbank (HVB) mit Blick auf die Begründung der Prognosesenkungen durch Footstar und Finish Line. Sowohl für Adidas als auch für Puma seien die USA ein wichtiger Markt. Adidas und Puma erwirtschaften 30 beziehungsweise 24 Prozent ihres Umsatzes in Nordamerika. Der August gilt nach der Adventszeit als wichtigster Verkaufsmonat in den USA.

      Footstar rechnet nach Angaben vom Donnerstag für das dritte Quartal nur noch mit einem Gewinn von 0,55 bis 0,60 Dollar je Aktie. Bislang hatte die Firma 0,90 bis 1,10 Dollar prognostiziert. Als Grund nannte Footstar das enttäuschende August-Geschäft.

      Finish Line senkte mit der gleichen Begründung seine Gewinnvorhersagen für das zweite Quartal auf 0,34 bis 0,36 Dollar je Aktie von zuvor 0,45 bis 0,47 Dollar je Aktie. Die Aktienkurse beider US-Firmen waren daraufhin jeweils um mehr als 15 Prozent eingebrochen.




      Eingetrübte Charttechnik

      Die Titel von Adidas und Puma hatten bereits am Donnerstag 3,6 beziehungsweise 2,5 Prozent verloren. Nachdem sich beide Titel im bisherigen Jahresverlauf ausgesprochen gut geschlagen hatten, ist die Neigung unter den Anlegern zu Gewinnmitnahmen bei aufkeimenden Zweifeln an den Geschäftsaussichten natürlich groß.

      Speziell die Puma-Aktionäre haben einiges zu verlieren, nachdem sich die Aktie in diesem Jahr in der Spitze mehr als verdoppelt hatte. Charttechnisch gesehen würde es hier brenzlig bei Kursen unter 47 Euro. Denn dann wären nicht nur die tiefsten Notierungen seit März erreicht sondern auch die 200-Tage-Linie unterschritten.

      Kaum noch charttechnische Luft hat dagegen Adidas. Hier findet sich bei 70,70 Euro ein Zwölf-Monatstief. Bleibt es beim bereits erfolgten Fall darunter, ist sogar ein weiterer Rückgang bis auf 65 Euro denkbar.




      Puma günstiger bewertet als Adidas

      Auch was das fundamentale Bild angeht, steht Puma etwas besser da als Adidas. Denn während sich bei Adidas auf Basis der von Analysten für das Jahr 2003 geschätzten Gewinne ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 ergibt, stellt es sich bei Puma auf moderatere zehn ein.

      Richtig freuen werden sich die Puma-Anhänger darüber aber nur dann, wenn die jüngsten Gewinnwarnungen der US-Konkurrenten nicht Vorbote schwieriger werdender Geschäfte sind. In einem solchen Fall dürften sich nämlich beide Aktien demnächst relativ schwer tun an der Börse.


      gelesen in FAZ, 02.09.02




      In den beiden Charts sehen Sie in dieser Reihenfolge die Kurse von Adidas und Puma in den vergangenen fünf Jahren.






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      Avatar
      schrieb am 02.09.02 15:30:47
      Beitrag Nr. 648 ()
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      Altadis-Anleger genießen gute Geschäfte


      Gutes Geschäft mit Tabak


      2. Sep. 2002 Der französisch-spanische Tabakkonzern Altadis, Hersteller von Gauloises- und Gitanes-Zigaretten und Cohiba-Zigarren, hat seine Preise erhöht und fährt gut damit: Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wuchs der Gewinn im ersten Halbjahr um eine zweistellige Rate. Im gesamten Geschäftsjahr will Altadis sein Einkommen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um acht bis zehn Prozent erhöhen.

      An der Börse Paris startete die Altadis-Aktie mit einem Plus von fast drei Prozent in den Tag, gab dann jedoch ihren Gewinne teilweise wieder ab. Gegen 10.40 Uhr lag ihr Kurs noch 1,2 Prozent im Plus bei 23,12 Euro.




      Günstige Bewertung der Aktie

      Seit Jahresbeginn hat der Wert um 20 Prozent zugelegt. Das klingt bei der derzeit schlechten Stimmung an den Börsen viel, ist aber für die Branche vergleichsweise bescheiden. Der FTSE 350 Tobacco Index ist im gleichen Zeitraum um fast 35 Prozent geklettert. Die Aktie der britischen Altadis- Konkurrenten Imperial Tobacco und Gallaher haben im gleichen Zeitraum 40 Prozent gewonnen und sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis des für 2002 erwarteten Gewinns von 16 etwas höher bewertet.

      Langfristig gesehen befindet sich der Altadis-Kurs in einem Aufwärtstrend. Seinen Höchststand hatte der Wert zwar bei 24,43 Euro im Mai überschritten. Nach vorübergehenden Verlusten bis unter die 20-Euro-Marke fing er sich aber Ende Juli wieder und ist seither weiter gestiegen. Für die Aktie spricht auch ihre relativ günstige Bewertung. Trotz der jüngsten Kursgewinne ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 für das Jahr 2002 und einem KGV von 13 für 2003 nicht überbewertet. Läuft das Geschäft von Altadis weiter so gut, dürfte davon auch die Aktie profitieren.




      Profit durch Preiserhöhungen

      Altadis, 1999 aus der Fusion der französischen Seita-Gruppe mit der spanischen Tabacalera entstanden, ist das drittgrößte Tabakunternehmen Europas. Seit dem ersten Januar verlangt das Unternehmen für seine Zigaretten in Frankreich neun Prozent mehr Geld und berechnet für seine dunklen Tabaksorten in Spanien um elf Prozent höhere Preise. Zudem stieg sein Absatz in den USA.

      Für den gestiegenen Gewinn sind aber nicht nur die guten Geschäfte verantwortlich, sondern auch Kostensenkungen. Altadis hat im vergangenen Geschäftsjahr 1.000 Stellen gestrichen und dadurch 24 Millionen Euro gespart. Im laufenden Jahr will das Unternehmen weitere 1.000 Stellen streichen und seine Kosten dadurch um weitere 26 Millionen Euro senken.




      Lob für Sparprogramm

      Analysten werten das positiv. Nach Einschätzung von J.P. Morgan sei der Tabakkonzern in der Lage, seine Kosten auch nach dem Ende des laufenden Stellenstreichungsprogramms weiter „aggressiv“ zu senken. Sie raten zum Kauf des Wertes. Auch Laurence Pinta, Analystin bei KBCSecurities, lobt das Streichkonzert und bewertet die Aktie mit „akkumulieren“.

      Der Altadis-Nettogewinn kletterte nach Unternehmensangaben um 15,4 Prozent auf 203,7 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. In der Zigarettensparte wuchsen die Verkäufe um 2,2 Prozent auf 813 Millionen Euro. Der Bereich Zigarren legte um 2,1 Prozent auf 375 Millionen Euro zu, und der Vertriebstochter von 23,5 Prozent auf 350 Millionen Euro.


      Quelle: FAZ, 02.09.02



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Altadis-Aktie in den vergangenen fünf Jahren an der Pariser Börse.




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      schrieb am 02.09.02 16:36:43
      Beitrag Nr. 649 ()
      Warum sich Analysten überschätzen

      2. Sep. 2002 Die oftmals fehlerhaften Aktieneinschätzungen von Analysten lassen sich häufig mit Interessenkonflikten begründen. Schließlich diente ihre Arbeit zumindest in der Vergangenheit nicht selten dazu, die Verkaufsmaschinerie der Investmentbranche am Laufen zu halten.

      Doch mit Interessenkonflikten alleine lassen sich die Fehlurteile nicht erklären. Vielmehr haben sie auch mit psychologischen Urteilsverzerrungen zu tun. Dies ist jedenfalls das Ergebnis einer Studie der Behavioral Finance-Experten Olaf Stotz und Rüdiger von Nitzsch von der Technischen Universität Aachen. Darin kommen die Autoren nämlich zu der Erkenntnis, dass Analysten wie alle anderen Anleger dazu neigen, sich und ihre Fähigkeiten an der Börse zu überschätzen.




      Fehlender Lernprozess

      Überraschend dabei ist nicht die Tatsache der Selbstüberschätzung an sich. Schließlich ist dieses Verhalten nur allzu menschlich und zeigt sich in vielen Lebenslagen. So ist hinlänglich bekannt, dass sich auch die Mehrheit der Führerscheinbesitzer als überdurchschnittliche gute Autofahrer einschätzen, was alleine schon rein rechnerisch nicht sein kann.

      Interessant ist im Falle der Analysten aber, dass es im Laufe der Zeit nicht zu mehr Realismus kommt. In anderen Fällen, in denen eine Gruppe ständig eine Rückmeldung auf ihre Prognosesicherheit bekommt, wie etwa Bridge-Spielern, Pferde-Wettern oder Meteorologen, lässt die Selbstüberschätzung im Laufe der Zeit nach. Nicht so dagegen bei den Analysten. Und das, obwohl sie eigentlich täglich anhand ihrer Performance-Ergebnisse sehen müssten, wie oft sie irren.




      Überschätzung bei Gewinnprognosen am höchsten

      Besonders hoch fällt die Selbstüberschätzung der Studie zufolge bei der Prognose der Unternehmensgewinne aus. Etwas realistischer ist man dagegen in Sachen Kursprognosen. Laut Stotz und Nitzsch hat dies mit einer Kontrollillusion zu tun. Diese kommt dadurch zustande, dass sich Menschen erfahrungsgemäß in einem Umfeld, das sie im Griff haben, wohler fühlen.

      Als Folge davon unternehmen sie einiges, um das Gefühl der Kontrolle auch zu erreichen. Und bei der Erstellung von Gewinnprognosen fühlen sich die Analysten eben auf sichererem Terrain als bei Kursprognosen, weil sie denken, dass sie die Variablen bei der Gewinnprognose, zum Beispiel Detailkenntnisse über das Unternehmen und die Branche, besser im Griff haben.

      Als Resultat daraus liegt die Selbstüberschätzung bei Gewinnen bei 67,94 Prozent. Das heißt im Schnitt schätzt ein Analyst die Qualität seiner Gewinnschätzungen so ein, dass mehr als zwei Drittel seine Kollegen schlechtere Arbeit abliefern. Der Koeffizient als Maß für die Selbstüberschätzung bei Kursprognosen liegt demgegenüber etwas niedriger bei 61,34 Prozent.




      Gute Gründe für Skepsis gegenüber Analysten

      Für die Autoren der Studie steht damit fest, dass Analysten nicht oder zumindest zu wenig aus ihren Erfahrungen lernen. Den Anlegern raten sie deshalb, Analystenstudien nicht nur wegen der Interessenkonflikte mit einer gewissen Vorsicht zu begegnen. Denn die Selbstüberschätzung fördere nicht die gesunde Einsicht, lernen zu müssen, da man sich bereits besser als die Konkurrenten wähnt.

      Auch der oft an Analysten gerichtete Vorwurf, zu sehr auf die Konsensmeinung zu schielen und den Marktentwicklungen immer hinterherzuhinken, führen Stotz und Nitzsch zumindest teilweise auf die Selbstüberschätzung zurück. Denn Selbstüberschätzung führe vermutlich zu Trägheit und verhindere es, einmal getroffene Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und eventuell auch wieder zu verwerfen.

      Um sich besser gegen das Phänomen der Selbstüberchätzung zu wappnen, raten die Autoren den Analysten ein Prognosetagebuch zu führen. Darin sollen alle Prognosen, am besten ergänzt um Wahrscheinlichkeitsintervalle, den tatsächlichen Ergebnissen gegenüber gestellt werden. Oberstes Ziel müsse es dabei sein, selbstkritischer und analytischer zu werden sowie weniger mit der Masse zu schwimmen, ohne dabei gleich wieder übermütig zu werden.



      Quelle: FAZ, 02.09.02
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:41:24
      Beitrag Nr. 650 ()
      News 28.08.2002 - 22:17
      FOKUS 3-Nortel-Ausblick und Prognose für Sun belasten US-Börsen

      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 28. Aug (Reuters) - Der trübe Ausblick des kanadischen Telekom-Ausrüsters Nortel Networks <NT.N> <NT.TO> sowie eine pessimistische Prognose der Investmentbank Goldman Sachs für den Computerkonzern Sun Microsystems <SUNW.O> haben die Kurse an der Wall Street am Mittwoch gedrückt. Händler sprachen auch von einer Korrektur nach dem jüngsten Aufwärtstrend bei anhaltend schwachem Handelsvolumen. Der Dow-Jones-Index <.DJI> verlor zum Handelsschluss 1,48 Prozent auf 8694,09 Punkte, die Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> gab um 2,48 Prozent auf 1314,38 Zähler nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> büßte 1,81 Prozent auf 917,87 Punkte ein.

      Die Investoren wollten zwar ihr Geld zu günstigen Kursen anlegen, sagte Jack Schwetje, Händler bei Deutsche Bank Securities. Es gebe jedoch weiterhin Unsicherheit über die Stärke der Konjunkturerholung und einen möglichen Aufwärtstrend im Technologiesektor. "Es ist nicht sicher, dass die Dinge sich weiter verbessern." Robert Mikklesen von The Advest Group Inc fügte hinzu: "Ich halte das (den Kursrückgang) für eine gesunde Korrektur. Jeder will warten, was nach dem (Feiertag) Labor Day passiert. Es gibt Spekulationen, dass die (US-Notenbank) Fed die Zinsen senken könnte, aber die Umfragen deuten nicht darauf hin."

      Nortel hatte in der Nacht zum Mittwoch den Abbau von 7000 weiteren Stellen angekündigt und die Umsatzprognose für das dritte Quartal gesenkt. Als Grund führte das Unternehmen die geringeren Ausgaben der US-Telefon-Firmen an. Nortel-Aktien reagierten im New Yorker Handel im Verlauf mit Kursabschlägen von rund 15,5 Prozent auf 1,04 Dollar. Die Aktien des Konkurrenten Lucent <LU.N> büßten rund 10,6 Prozent auf 1,69 Dollar ein. Die Titel von Sun Microsystems gaben rund 6,6 Prozent auf 3,96 Dollar ab. Nach Einschätzung von Goldman Sachs könnte das Unternehmen auf Grund der anhaltenden Schwäche im Informationstechnologie-Sektor die Gewinnprognosen der Analysten für das laufende Quartal verfehlen. Chipwerte standen ebenfalls unter Druck, was Händler unter anderem mit der schwachen Umsatzprognose der Semtech Corp <SMTC.O> erklärten. Der Halbleiterhersteller erwartet nach eigenen Angaben auf Grund der schwachen Kundennachfrage einen Umsatzrückgang im dritten Quartal. Die Aktien brachen um rund 25,7 Prozent auf 14,05 Dollar ein. Die Titel des Chipherstellers TriQuint Semiconductor <TQNT.O> gaben rund 5,7 Prozent auf 5,45 Dollar nach. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es habe sieben Prozent seiner Stellen abgebaut. Die Aktien des Chipherstellers Cirrus Logic <CRUS.O> verloren rund zwölf Prozent auf 4,07 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, für das zweite Quartal sei weiterhin mit einem Verlust zu rechnen.

      Die Titel des Computer- und Druckerherstellers Hewlett Packard <HPQ.N> (HP) notierten 0,4 Prozent leichter bei 14,27 Dollar. Am Vorabend hatte HP vor Einmalkosten einen Gewinn im Rahmen der Markterwartungen ausgewiesen, aber auf ein anhaltend schwaches Geschäftsumfeld verwiesen. Die Investmentbank Bear Stearns senkte ihre Gewinnprognose für den Konzern für die Jahre 2003 und 2004, und die Investmentbank UBS Warburg nahm ihrerseits den Gewinnausblick für 2003 zurück. Die Titel des Konkurrenten IBM <IBM.N> gaben rund 2,4 Prozent auf 76,06 Dollar nach.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,14 Milliarden Aktien den Besitzer. 1065 Werte legten zu, 2158 gaben nach und 171 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,31 Milliarden Aktien 1004 im Plus, 2296 im Minus und 15 unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 15/32 auf 101-08/32. Sie rentierten mit 4,22 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 19/32 auf 105-09/32 und hatten eine Rendite von 5,024 Prozent.

      evs/tcs








      News 28.08.2002 - 20:18
      FOKUS 5-Ifo-Index und Technologiewerte belasten Dax

      (Neu: Weitere Entwicklung, Schlusskurse)

      Frankfurt, 28. Aug (Reuters) - Unter dem Druck eines unerwartet schwach ausgefallenen und erneut rückläufigen Ifo-Geschäftsklima-Indexes sowie kräftiger Kursverluste der Technologiewerte hat der Deutsche Aktienindex (Dax) am Mittwoch unterhalb der Marke von 3700 Punkten geschlossen. Diese Schwelle gilt unter Börsianern als Gradmesser dafür, ob der Dax seine jüngste Erholung fortsetzen kann oder nicht.

      "Der Gegenwind für die deutsche Wirtschaft wird stärker", sagte der Volkswirt Bernd Weidensteiner von der DZ Bank mit Blick auf den im dritten Monat hintereinander gefallenen Ifo-Index. Es müsse jedoch abgewartet werden, ob es durch die Jahrhundertflut in Ostdeutschland verzerrende Effekte gegeben habe. Die Technologiewerte hätten unterdessen im Sog der schwachen US-Börsen gestanden, fügte der Händler Frank Albrecht von M.M. Warburg hinzu.

      Der Deutsche Aktienindex <.GDAXI> (Dax) schloss am Mittwoch 4,4 Prozent schwächer bei 3682,84 Zählern, während am Neuen Markt der Auswahlindex Nemax50 <.NEMAX50K> um 3,9 Prozent auf 497,91 Punkte fiel. Der Nebenwerte-Index MDax <.MDAXI> lag 1,4 Prozent im Minus bei 3422,50 Stellen. Der Dow Jones EuroStoxx50 <.STOXX50> der größten europäischen Aktien gab um 4,3 Prozent auf 2728,61 Zähler nach.

      An der Wall Street tendierten der Dow Jones <.DJI> und der Nasdaq-Index <.IXIC> bei Börsenschluss in Deutschland jeweils 1,5 Prozent tiefer bei 8695 beziehungsweise 1327 Punkten.


      IFO-GESCHÄFTSKLIMAINDEX UNERWARTET SCHWACH

      Der Geschäftsklimaindex für Westdeutschland ging im August nach Angaben des Ifo-Intituts auf 88,8 Punkte von 89,9 Zählern im Juli zurück. Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 89,0 Stellen gerechnet. Ein dreimaliger Rückgang des IFO-Index in Folge gilt als Zeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung.

      Der drohende US-Militärschlag gegen den Irak belaste die Aktien zusätzlich, sagten Händler. Die Nervosität an den Finanzmärkten lasse sich am steigenden Ölpreis ablesen. Der Terminkontrakt auf die führende europäische Marke Brent <LCOc1> ist seit Mitte August um zehn Prozent gestiegen. Die Kriegssorgen belasteten auch den Dollar <EUR=> , hieß es weiter.


      NORTEL-PROGNOSESENKUNG BELASTET TECHNOLOGIEWERTE

      Die Aktien der Börsenschwergewichte Siemens <SIEGn.DE> und SAP <SAPG.DE> fielen um 6,2 Prozent auf 78 Euro beziehungsweise um 5,8 Prozent auf 48,30 Euro. Die Papiere dieser Branche würden unter anderem von der gesenkten Geschäftsprognose des Netzwerk-Ausrüsters Nortel <NT.N> belastet, sagten Händler. Das Unternehmen hatte außerdem den Abbau von 7000 Stellen angekündigt. Daneben teilten die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs mit, Sun Microsystems <SUNW.O> werde im laufenden Quartal voraussichtlich die durchschnittlichen Gewinnerwartungen der Experten verfehlen.


      MLP BRECHEN NACH SPEKULATIONEN ZEITWEISE EIN

      Zu Handelsbeginn hatten Händlern zufolge die Spekulationen um ein bevorstehendes Gerichtsurteil zum Kurseinbruch von rund 17 Prozent bei MLP <MLPG.DE> geführt. Kleinaktionäre hatten gegen eine Kapitalerhöhung bei dem Finanzdienstleister geklagt. Das Gericht wies die Klage am Mittwoch zurück. Eine Revision wurde nicht zugelassen. In der Folge erholten sich die Papiere von ihren Tiefständen und schlossen nur noch 3,2 Prozent im Minus bei 15,85 Euro.

      Activest-Fondsmanager Andreas Schäfer sagte, die vielen negativen Schlagzeilen um MLP sowie die fehlende Transparenz belasteten die Aktie. "Ein Großteil des MLP-Geschäfts hängt von dem Netzwerk der Berater ab und die Frage ist nun, wie lange diese angesichts der Nachrichtenlage noch motiviert sind", fügte er hinzu. Zuletzt war der Finanzdienstleister wiederholt wegen angeblicher Bilanzunregelmäßigkeiten in die Schlagzeilen geraten. MLP hat die Vorwürfe stets nachdrücklich dementiert.

      Auch die übrigen Finanzwerte standen stark unter Druck. Die Subindizes für die Banken <.GDAXHIXK> und Versicherer <.GDAXHIXV> im Dax fielen um 4,4 beziehungsweise um 6,7 Prozent. Händlern zufolge gab es keine kursrelevanten Nachrichten. Diese Werte würden vom schwachen Gesamtmarkt mitgezogen. Vor der Bekanntgabe eines voraussichtlich hohen Quartalsverlustes am Donnerstag gaben die Aktien der Münchener Rück <MUVGn.DE> um 6,7 Prozent auf 183,20 Euro nach.


      BEATE UHSE TROTZT KONSUMFLAUTE - AKTIE IM PLUS

      Im MDax gehörten die Papiere von Beate Uhse <USEG.DE> mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 9,65 Euro zu den gefragtesten Titeln. Der Erotikkonzern hat im ersten Halbjahr trotz der Konsumflaute mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum.

      ((Hakan Ersen ))

      mik









      News 29.08.2002 - 22:24
      FOKUS 3-Höhere Yahoo-Bewertung stützt Nasdaq - GE belastet Dow

      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, GE, Analysten)

      New York, 29. Aug (Reuters) - Die höhere Bewertung für die Aktien des Internetunternehmens Yahoo <YHOO.O> hat an der US-Technologiebörse Nasdaq am Donnerstag für Kursgewinne gesorgt. Händler sagten, die Investoren hätten außerdem die günstigen Kurse zum Wiedereinstieg genutzt. Schwache US-Konjunkturdaten und die Kursverluste der Aktien von General Electric <GE.N> hätten dagegen die Standardwerte belastet.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> notierte zum Handelsschluss 0,27 Prozent leichter auf 8670,99 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> schloss mit minus 0,01 Prozent auf 917,80 Punkten wenig verändert. Die US-Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> legte dagegen um 1,63 Prozent auf 1335,74 Punkte zu.

      "Es gibt offenbar ein Tauziehen zwischen denen, die sich an kurzfristigen Daten wie den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung orientieren und denen, die ein besseres Umfeld erwarten", sagte Subodh Kumar, Chefinvestment-Stratege bei CIBC World Markets in Toronto. "Die einsetzende Kurserholung lässt darauf schließen, dass die Leute Schnäppchen suchen", fügte er hinzu.

      Die Nasdaq wurde nach Händlerangaben von den deutlichen Kursgewinnen der Yahoo-Aktien beflügelt, die um rund 12,3 Prozent auf 10,25 Dollar zulegten. Zuvor hatte die Investmentbank Merrill Lynch ihre Bewertung für die Papiere des Internet-Unternehmens angehoben. Der 15-prozentige Kursverfall am Mittwoch habe die Aktien im Vergleich zu den Papieren von Konkurrenten,zu einem Schnäppchen gemacht, hieß es zur Begründung. Die Titel des weltgrößten Medienkonzerns AOL Time Warner <AOL.N> stiegen um rund 6,2 Prozent auf 13,06 Dollar. Der Internet-Index der American Stock Exchange <.IIX> legte um rund 3,4 Prozent zu.

      Die Titel des Biotechnologiekonzerns Amgen <AMGN.O> stiegen rund 0,4 Prozent auf 45,38 Dollar. Das Unternehmen hatte am Vortag von den europäischen Behörden die endgültige Zulassung für zwei Präparate zur Therapie von Krebspatienten erhalten.

      Auf den Blue Chips lasteten nach Angaben von Händlern Konjunkturdaten, die ein abgeschwächtes Wachstum der US-Wirtschaft und eine Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt zeigten. Vor Börsenbeginn hatte das US-Handelsministerium in Bestätigung einer ersten Schätzung mitgeteilt, die US-Wirtschaft sei im zweiten Quartal zum Vorquartal aufs Jahr hochgerechnet um 1,1 Prozent gewachsen. Analysten hatten mit einer leichten Revision nach oben auf plus 1,2 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft aufs Jahr hochgerechnet noch um 5,0 Prozent gewachsen.

      Zudem stieg die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend auf 403.000 von revidiert 395.000 in der Vorwoche, wie das Arbeitsministerium bekannt gab. Analysten hatten demgegenüber mit einem Rückgang auf 387.000 Erstanträge gerechnet.

      Auch die Kursverluste der Titel des Mischkonzerns General Electric belasteten nach Händlerangaben den Dow-Jones-Index. Die Aktien gaben rund drei Prozent auf 30,35 Dollar nach. Die US-Investmentbank Lehman Brothers hatte ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2003 von GE zurückgenommen und dies unter anderem mit der Erwartung niedrigerer Gewinne im Bereich Flugzeugtriebwerke begründet sowie erwarteten höheren Kosten wegen Verbuchung von Kompensationen aus Aktienoptionen als operative Ausgaben.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,17 Milliarden Aktien den Besitzer. 1831 Werte legten zu, 1387 gaben nach und 182 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,38 Milliarden Aktien 1899 im Plus, 1389 im Minus und 7 unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 20/32 auf 101-29/32. Sie rentierten mit 4,136 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 1-4/32 auf 106-14/32 und hatten eine Rendite von 4.95 Prozent.

      evs/tcs
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      schrieb am 02.09.02 20:51:20
      Beitrag Nr. 651 ()
      News 28.08.2002 - 17:11
      FOKUS 1-Regierung legt Zehn-Punkte-Plan zum Anlegerschutz vor
      Berlin, 28. Aug (Reuters) - Die Bundesregierung hat einen Zehn-Punkte-Plan zur Stärkung der Unternehmensintegrität und des Anlegerschutzes vorgelegt. Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) kritisierte am Mittwoch zudem indirekt US-Börsengesetze für ausländische Firmen.

      Ziel des Eckpunkte-Papiers sei, den Schutz von Verbrauchern und Anlegern ebenso zu stärken wie das Vertrauen in die Integrität der Unternehmen, sagte Däubler-Gmelin bei der gemeinsamen Vorlage des Papiers mit Bundeswirtschaftminister Werner Müller (parteilos) in Berlin. Wegen der Skandale um Bilanzfälschungen vor allem in den USA sei die Verbesserung von Firmenführung und -kontrolle notwendiger denn je. Kernpunkte der Pläne sei die Einführung einer persönlichen Haftung von Vorstandsmitgliedern für falsche Informationen des Kapitalmarktes, und die Verpflichtung zur Rückzahlung von Vergütungen und überzogenen Abfindungen, die auf der Grundlage falscher Bilanzen gezahlt worden seien, sagte Däubler-Gmelin.

      Die Ministerin bezeichnete die verschärften US-Gesetze, wonach Firmenchefs einen Eid auf ihre Abschlüsse ablegen müssen, als Konsequenz auf die jüngsten Skandale für Bilanzfälschungen in den USA. Dort habe es nach den Affären augenscheinlich öffentlichen Druck gegeben. Ähnlich seien die Bemühungen in Deutschland für mehr Anlegerschutz. "Das Ziel ist das Gleiche. Es muss klar sein: hier wird korrekt geprüft, korrekt abgeschlossen und Vertrauen geschaffen", sagte Däubler-Gmelin.

      Sie räumte aber ein, die USA sollten einen "Sinn dafür haben", dass der Rest der Welt, also auch Europa und Deutschland, das "gleiche Ziel mit ihren eigenen gesetzlichen Regelungen" verfolgten. Dabei verstehe sich von selbst, dass die US-Gesetze keine "exterritoriale" Zuständigkeit haben könnten. Dazu müsse zwischen der EU und den USA "Tacheles geredet" werden, um die "gemeinsame Zielsetzung auf vernünftige Art und Weise" zu erreichen. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte am Dienstag bekräftigt, dass auch deutsche, in New York gelistete, Firmen künftig den neuen und verschärften Börsengesetzen in den USA unterliegen und den Eid auf die Bilanz ablegen müssen.

      Das Zehn-Punkte-Papier der Bundesregierung sieht ferner die Schaffung einer unabhängigen Stelle vor, die die Abschlüsse und die Wirtschaftsprüfer überprüfen soll. Müller sagte, diese so genannte Enforcement-Stelle könnte privatwirtschaftlich getragen werden und sollte auch Sanktionsmöglichkeiten haben. Der Bundeswirtschaftsminister kündigte einen Änderungsentwurf des Gesetztes gegen den unlauteren Wettbewerb bis Jahresende an. Darin solle das Verbot von Sonderveranstaltungen im Einzelhandel, von Aktionen ähnlich wie Sommer- und Winterschlussverkauf, gestrichen werden. "Das passt eigentlich nicht mehr in eine liberale Absatzgestaltung der Geschäfte, und deshalb kann man das ersatzlos streichen", sagte Müller.

      kla/rbo
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:59:03
      Beitrag Nr. 652 ()
      News 28.08.2002 - 15:04
      FOKUS 4-Deutsche Firmen müssen sich neuen SEC-Regeln beugen
      (Neu: Reaktionen deutsche Firmen und BDI)

      Washington, 28. Aug (Reuters) - Auch deutsche Firmen müssen künftig einen Eid auf ihre Bilanzen ablegen, wenn sie in den USA an der Börse gelistet sind. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC bekräftigte am Dienstag, dass auch ausländische Unternehmen den neuen, verschärften Börsengesetzen in den USA unterliegen. Damit konnte eine Gruppe deutscher Konzerne ihre Forderung, eine Ausnahme von den neuen Regeln zu erhalten, bei der SEC nicht durchsetzen. Die "Securities and Exchange Commission" (SEC) verlangt zudem nun auch, dass die Börsengesellschaften künftig ihre Quartalsberichte und Jahresabschlüsse früher als bisher veröffentlichen. Allerdings scheinen die deutschen Unternehmen von dieser Neuerung nicht betroffen zu sein. Auch regelte die SEC auf ihrer ersten Sitzung in neuer Zusammensetzung den Insider-Aktienhandel von Managern neu.

      Nach den zahlreichen Bilanzskandalen waren in Amerika im Rahmen des so genannten Sarbanes-Oxley-Gesetz schärfere Regeln zur Kontrolle der Unternehmen sowie zur härteren Ahndung von Verstößen eingeführt worden. Chefs von rund 900 Unternehmen haben seither die Bilanzen ihrer Firmen beeidet. "Wir sind entschlossen, dem neuen Gesetz Durchschlagskraft und echte Bedeutung zu geben", erklärte SEC-Chef Harvey Pitt.


      KEINE AUSNAHMEN FÜR AUSLÄNDISCHE FIRMEN - BDI ENTTÄUSCHT

      Mit Blick auf die Forderung von ausländischen Firmen nach Ausnahmen sagte SEC-Vertreter Alan Beller: "Ich glaube, dass die neuen Regelungen für ausländische Firmen ausreichend weit gefasst sind, um damit leben zu können." Natürlich sei die SEC immer für neue Argumente offen. Sollten sich neue Sachverhalte ergeben, würde die Behörde entsprechend handeln, fügte Beller hinzu. Es gebe sicherlich Situationen, in denen es angemessen wäre, ausländische Firmen anders zu behandeln. "Ich bin bestimmt nicht davon überzeugt, dass das eine solche Situation ist."

      Auch einige der gut 20 in New York gelisteten deutschen Firmen hatten sich in einer vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) koordinierten Petition an die SEC für Ausnahmen ausgesprochen. Die Unternehmen hatten argumentiert, einige der verschärften Aufsichts- und Rechnungslegungspflichten seien mit deutschem Recht unvereinbar. So kollidiere etwa die Forderung, den Aufsichtsrat nur mit von der Firma unabhängigen Mitgliedern zu besetzen, mit dem deutschen Mitbestimmungsrecht, das unter anderem den Arbeitnehmern Sitze im Aufsichtsrat zubilligt.

      "Das bedauern wir natürlich", kommentierte BDI-Justiziar Peter Wiesner die Absage der SEC. Jetzt könne man erst einmal nur abwarten, wie die konkrete Anwendung der neuen Vorschriften aussehe, sagte Wiesner weiter. Die Haltung der SEC könne noch zu "großen Problemen" führen, fügte Wiesner hinzu. "Das ist keine Werbeveranstaltung für den US-Kapitalmarkt." In Zukunft dürften sich Unternehmen zwei Mal überlegen, ob sie ihre Aktien in den USA notieren lassen. Möglicherweise werde der BDI zu anderen des insgesamt 44 Vorschriften umfassenden neuen Regelkatalogs noch einmal bei der SEC vorstellig. Konkrete Arbeiten an einem neuen Brief an die SEC gebe es derzeit aber noch nicht, sagte Wiesner.

      Die an den New Yorker Börsen NYSE und Nasdaq vertretenen Firmen aus Deutschland hatten allerdings nicht geschlossen hinter der Petition an die SEC gestanden. Einige der Konzerne hatten eingeräumt, den neuen US-Regeln Folge zu leisten. Eine Siemens <SIEGn.DE> -Sprecherin sagte, der Konzern werde die Bilanzen selbstverständlich beeidigen. "Wir haben keine Probleme, unsere Abschlüsse zu zertifizieren", sagte sie.

      Bei DaimlerChrysler hieß es auf Anfrage: "Wir stehen einhundertprozentig hinter den Zielen, die die neuen Regeln verfolgen." Ein Sprecher wies allerdings auf die Problematik für die deutschen Konzerne bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrates hin. Ein Sprecher der Allianz AG <ALVG.DE> sagte, man werde sich die neuen Vorgaben aus den USA zunächst genauer ansehen. Zugleich fügte er hinzu: "Aber man muss sich natürlich auf die entsprechenden Anforderungen der SEC einstellen."


      NEUE FRISTEN FÜR BERICHTE WOHL NICHT FÜR DEUTSCHE FIRMEN

      Offensichtlich ausgenommen sind die hiesigen Konzerne von der neuen Vorschrift, ihre Zwischen- und Gesamtjahresberichte früher vorzulegen. Nach den Beschlüssen der SEC müssen künftig die Unternehmen ihre Jahresergebnisse spätestens 60 Tage nach Ablauf des Geschäftsjahres vorlegen. Bisher hatten sie 90 Tage dazu Zeit. Für Quartalsberichte gilt eine Frist von 35 statt bislang 45 Tagen. Dem Wortlaut der SEC-Mitteilung zufolge gilt dies allerdings nur für heimische ("domestic" ) Firmen.

      Nach den Regeln der SEC muss ferner künftig innerhalb von zwei Werktagen gemeldet werden, wenn Manager Aktien ihres Unternehmens kaufen oder verkaufen. In der Vergangenheit konnte es Wochen oder sogar Monate dauern, bis diese Informationen öffentlich gemacht wurden. "Das sollte den Anlegern zugute kommen, da die Märkte immer generell großes Interesse daran gehabt haben, was das Management mit den Aktien macht", kommentierte ein Experte diese Neuerung.

      pew/ked
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:05:00
      Beitrag Nr. 653 ()
      News 28.08.2002 - 12:00
      FOKUS 3-US-Börsenaufsicht SEC verschärft Regelwerk
      (Neu: Details zu Geltungsbereich der Regeln)

      Washington, 27. Aug (Reuters) - Nach den Bilanzskandalen in den USA sollen die an US-Börsen notierten Unternehmen ihre Geschäftszahlen nach einstimmigen Beschluss der Börsenaufsicht (SEC) künftig nicht nur regelmäßig beeiden, sondern auch schneller veröffentlichen. Auch deutsche Firmen, die in New York gelistet sind, müssen ihre Bilanzen beeiden.

      Die US-Börsenaufsicht regelte auf ihrer ersten Sitzung in neuer Zusammensetzung am Dienstag zudem auch den Insider-Aktienhandel von Managern neu. Im vom Kongress vor kurzem verabschiedeten Sarbanes-Oxley-Gesetz war die SEC (Securities and Exchanges Commission) zur einer besseren Überwachung der Firmen aufgefordert worden. Chefs von rund 900 Unternehmen haben seither die Bilanzen ihrer Firmen beeidet.

      "Wir sind entschlossen, dem neuen Gesetz Durchschlagskraft und echte Bedeutung zu geben", erklärte SEC-Chef Harvey Pitt nach dem ersten Treffen mit seinen Kommissionskollegen Paul Atkins und Cythia Glassmann sowie Harvey Goldschmid und Roel Campos. Während Pitt, Glassmann und Atkins zu den Republikanern gehören, zählen Goldschmid und Campos zu den Demokraten. Die Kommission ist erstmals seit Monaten wieder mit fünf Personen voll besetzt.


      KEINE AUSNAHMEN FÜR AUSLÄNDISCHE FIRMEN

      Die neuen Kommissare widmeten sich auch den Forderungen und Einwänden einiger der rund 1300 in den USA gelisteten ausländischen Firmen, darunter Konzerne wie Deutsche Telekom <DTEGn.DE> oder DaimlerChrysler <DCXGn.DE> . Die deutschen Konzerne hatten argumentiert, die verschärften Aufsichts- und Rechnungslegungspflichten seien in Teilen mit deutschem Recht unvereinbar. Die Forderung, den Aufsichtsrat mit von der Firma unabhängigen Mitgliedern zu besetzen, kollidiere beispielsweise mit dem deutschen Mitbestimmungsrecht, das unter anderem den Arbeitnehmern einen Sitz im Aufsichtsrat zubilligt. An den US-Börsen sind 31 deutsche Unternehmen gelistet. Auch die britische Regierung hatte Einwände gegen die neuen Regeln, die 143 britische Unternehmen treffen.

      SEC-Vertreter Alan Beller erklärte: "Ich glaube, dass die neuen Regelungen für ausländische Firmen ausreichend weit gefasst sind, um damit leben zu können." Natürlich sei die SEC immer für neue Argumente offen, "und während wir mehr hören und lernen, werden wir entsprechend handeln", fügte Beller hinzu. Es gebe sicherlich Situationen, in denen es angemessen wäre, ausländische Firmen anders zu behandeln. "Ich bin bestimmt nicht davon überzeugt, dass das eine solche Situation ist", fügte Baller hinzu.


      AUCH US-FIRMEN HATTEN BEDENKEN - MCDONALD`S WOLLTE MEHR ZEIT

      Für die neuen Regeln gilt nun eine Einführungsphase von drei Jahren. Sie sollen die Berichte von in den USA ansässigen Firmen beschleunigen, die seit mindestens einem Jahr unter SEC-Aufsicht stehen, mindestens einen Jahresbericht eingereicht haben. Zudem gilt eine Mindestschwelle von 75 Millionen Dollar für den Wert frei handelbarer Aktien der Unternehmens.

      Nach den Beschlüssen des SEC müssen künftig die Unternehmen ihre Jahresergebnisse spätestens 60 Tage nach Ablauf des Geschäftsjahres vorlegen. Bisher hatten sie 90 Tage dazu Zeit. Für Quartalsberichte gilt eine Frist von 35 statt bislang 45 Tagen. Zunächst hatte die SEC hier sogar nur 30 Tage vorgesehen, war aber nach Protest mehrerer Unternehmen - darunter auch der Schnellrestaurant-Kette McDonald`s <MCD.N> - davon abgerückt. Der im Standardwerteindex Dow-Jones 30 notierte Konzern hatte 40 Tage Zeit für die Bilanzierung verlangt und die ursprünglich geplante 30-Tage-Frist als zu kurz für ein Unternehmen seiner Größe beschrieben.

      Nach dem Willen der SEC muss ferner künftig innerhalb von zwei Werktagen gemeldet werden, wenn Manager Aktien ihres Unternehmens kaufen oder verkaufen. In der Vergangenheit konnte es Wochen oder sogar Monate dauern, bis diese Informationen öffentlich gemacht wurden. "Das sollte den Anlegern zugute kommen, da die Märkte immer generell großes Interesse daran gehabt haben, was das Management mit den Aktien macht", kommentierte ein Experte diese Neuerung.

      Experten in Washington rechnen damit, dass die Börsenaufsicht demnächst in Papieren und Formularen versinken wird. Zum Aktienhandel von Unternehmensmitarbeitern bekomme die SEC jetzt bereits 140.000 Formulare jährlich auf den Tisch. "Diese Zahl wird garantiert hoch gehen", sagte auch Beller voraus. Die SEC plane, in den nächsten Monaten eine elektronische Formularerfassung vorzuschreiben. Internet-Nutzer können bereits viele Unternehmensmitteilungen an die SEC abrufen unter: http://www.sec.gov/edgar.shtml

      lex/ale
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:07:00
      Beitrag Nr. 654 ()
      News 28.08.2002 - 10:03
      Ifo-Index im August zum dritten Mal in Folge gesunken
      München, 28. Aug (Reuters) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August zum dritten Mal in Folge eingetrübt und könnte damit nach Einschätzung des Ifo-Instituts eine Unterbrechung des Wirtschaftsaufschwungs signalisieren.

      Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei im August auf 88,8 Zähler von 89,9 im Juli zurückgegangen, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Mittwoch in München mit. Von Reuters befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 89,0 Zähler prognostiziert. Die vom Ifo befragten Unternehmen beurteilten die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate erneut deutlich schlechter. Der Index für die Erwartungen fiel auf 100,8 Punkte von revidiert 102,4 Zählern im Juli. Der Index für die Bewertung der gegenwärtigen Lage sank auf 77,3 von 77,9 Punkten.

      "Damit signalisiert der Ifo-Indikator, dass der Aufschwung zumindest vorübergehend unterbrochen sein könnte", erklärte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Der Rückgang resultiere vor allem aus einer ungünstigeren Zukunftseinschätzung der Unternehmen. In Ostdeutschland ging der Geschäftsklimaindex im August auf 99,1 (99,6) Punkte zurück.

      Mit dem Rückgang im August ist der Ifo-Index zum dritten Mal in Folge gesunken, was einer Faustregel des Instituts zufolge eine wirtschaftliche Abkühlung signalisiert. Volkswirte hatten allerdings zuvor darauf hingewiesen, dass Sonderfaktoren wie das Hochwasser die Stimmung belastet haben könnten und damit der Index-Rückgang nicht unbedingt ein Abknicken der Konjunktur bedeuten müsse.

      sme/sam
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:16:07
      Beitrag Nr. 655 ()
      News 28.08.2002 - 10:35
      FOKUS 1-Gewinn bei Stahlkonzern Salzgitter geschmolzen
      Hamburg, 28. Aug (Reuters) - Der Stahlkonzern Salzgitter <SZGG.DE> hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet.

      Gleichwohl hält das Unternehmen nach Angaben vom Mittwoch für das Gesamtjahr 2002 aber an seiner Prognose eines Gewinns vor steuern von rund 90 Millionen Euro fest. Wegen der allgemein unsicheren Gesamtlage macht die im MDax notierte Salzgitter AG das Erreichen dieses Ziels von einer weiteren Konjunkturerholung abhängig. Von Januar bis Juni verringerte sich das Ergebnis des gewöhnlichen Geschäfts den Angaben zufolge um 41 Prozent auf 50 Millionen Euro. Der Rückgang beim Jahresüberschuss um 31 Prozent auf 49 Millionen Euro fiel auf Grund von Erlösen aus dem Verkauf von Beteiligungen und der Auflösung von Rückstellungen etwas geringer aus. Die leichte Erhöhung des Konzernumsatzes um vier Prozent auf 2,4 Milliarden Euro erklärte Salzgitter vor allem mit der Erweiterung des Konsolidierungskreises.

      Während die Stahl-Sparte nach einem Vorsteuergewinn vor Jahresfrist von 41 Millionen Euro nun einen Verlust von 26 Millionen Euro auswies, verlief das Röhren-Geschäft den Angaben von Salzgitter zufolge auf einem zufrieden stellenden Niveau. Bei einem um 19 Prozent auf 583 Millionen Euro erhöhten Umsatz habe der Vorsteuergewinn um 67 Prozent auf 61 Millionen Euro deutlich zugelegt. Wesentlich beigetragen habe dazu das ertragsstarke Geschäft mit nahtlosen Rohren. Im Ergebnis seien allerdings ein Sondereratrag aus einem Beteiligungsverkauf von 10,6 Millionen Euro sowie Rückstellungsauflösungen enthalten.

      Der Unternehmensbereich Dienstleistungen habe bei einem Umsatz von 118 Millionen Euro einen zum Vorjahreszeitraum leicht verringerten Vorsteuergewinn von sieben (8) Millionen Euro erzielt, hieß es weiter.

      Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 9,1 Prozent von 15,7 Prozent. Zugleich verbesserte sich der Cash-Flow im Konzern den Angaben zufolge aber um 71 Prozent auf 41 Millionen Euro.

      Mit Blick auf die weitere Entwicklung zeigte sich Salzgitter zuversichtlich, den prognostizierten Vorsteuergewinn von 90 Millionen im Gesamtjahr zu erreichen. Dies würde zum Vorjahreswert von 160 Millionen Euro allerdings einem Rückgang von 40 Prozent entsprechen. Gestützt werde diese Prognose dadurch, dass in der Stahlindustrie weitere Preissteigerungen durchgesetzt worden seien und die Aufträge leicht anzögen. Im Bereich Röhren habe sich im zweiten Quartal die Nachfrage in einigen Bereichen wieder etwas belebt.

      jcs/zap
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:18:26
      Beitrag Nr. 656 ()
      News 27.08.2002 - 10:31
      Computerexperte - Internet-Banking hat Sicherheitsschwächen
      - Von Peter Andersson -

      Stockholm, 27. Aug (Reuters) - Weithin eingesetzte Sicherheitssoftware für das Internet-Bankgeschäft kann Computerexperten zufolge umgangen werden und bedeutet damit ein Risiko für die Kunden.

      Ein schwedischer Experte für Computersicherheit, der namentlich aber nicht genannt werden wollte, demonstrierte dies Reuters bei einem Test mit drei schwedischen Großbanken in Stockholm. Innerhalb von wenigen Minuten überwand er bei den Online-Angeboten die Sicherheitsbarrieren eines Web-Server-Programmes des US-Konzerns Microsoft Corp <MSFT.O> . Der frühere Hacker der nun als Sicherheitsberater tätig ist, griff zwar nicht auf Konten zu, erläuterte aber, wie versteckte Befehle beim nächsten Zugriff des Kunden Geld auf ein anderes Konto verschieben könnten.

      Die Angriffsmethode nutzte eine Kombination von Schwachpunkten, die Microsoft nur teilweise kontrollieren kann. Ein Großteil der Schuld falle jedoch den Netz-Administratoren der Banken zu, da sie die Software nicht richtig einrichteten, sagte der Experte.


      FALSCHE EINSTELLUNGEN UND PROGRAMMSCHWÄCHEN

      Microsoft räumte die möglichen Sicherheitslücken bei der Verwendung des Sicherheitsstandards SSL (Secure Socket Layer, Gesicherte Verbindungsebene) bereits vor einiger Zeit ein und arbeitet eigenen Angaben nach an einer Lösung. Das Problem sei aber nicht dramatisch, da mehrere Schwächen unter anderem in der Netzstruktur zusammenkommen müssten. Microsoft in Schweden dementierte, dass SSL auf die Reuters vorgeführte Art zu knacken sei. "Ich kann nicht einmal die theoretische Möglichkeit dafür sehen", sagte Mats Lindkvist, Sicherheitsexperte von Microsoft in Schweden.

      Das Problem existiert offenbar nicht nur bei schwedischen Banken. Computerfachleute halten viele der großen internationalen Finanzhäuser für anfällig für solche Angriffe, da sie in der Mehrzahl das SSL-Protokoll verwenden. "Ein Angreifer könnte unsichtbar den Datenstrom des Opfers abfangen und mitprotokollieren, bevor er ihn an den wirklich sicheren Zielcomputer weiterleitet", sagte Sicherheitsberater Mike Benham, der als erster die Schwäche bei SSL veröffentlichte.


      AUCH DER MONDFLUG GALT LANGE ALS UNMÖGLICH

      Auch Banken selbst halten ihre Sicherheitssysteme nicht für absolut wasserdicht. "Wenn der Mensch zum Mond fliegen kann, dann wird früher oder später auch irgendjemand die Sicherheitssysteme umgehen können", sagte Swedbank-Sprecher <FSPAa.ST> Jesper Berggren der Nachrichtenagentur Reuters.

      Lars-Olov Guttke von der schwedischen Deprotect hat im Auftrag einer Bank deren Sicherheitsnetz getestet und dabei mit versteckten Befehlen Millionen Dollar auf Testkonten verschoben, ohne dass die Bank dies bemerkte. Banken steckten zwar viel Energie in die Sicherheit der äußeren Zugänge, vernachlässigten aber die internen Systeme, sagte er. Auch gebe es insgesamt nur wenig Informationen über solche Sicherheitsprobleme. Unternehmen fürchteten schlechte Nachrichten und die Zusatzkosten, falls die Sicherheitsschwächen öffentlich bekannt würden. Bei der von ihm geprüften Bank seien die Beträge nur zu niedrig gewesen, um aufzufallen.

      lex/ale
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:19:03
      Beitrag Nr. 657 ()
      News 27.08.2002 - 16:02
      TABELLE-US-Verbrauchervertrauens-Index im August gesunken
      New York, 27. Aug (Reuters) - Der Index des
      US-Verbrauchervertrauens ist im August auf 93,5 Punkte gesunken.
      Das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board
      veröffentlichte am Dienstag in Washington folgende Zahlen:
      AUG 2002 JUL 2002

      Gesamtindex 93,5 97,4
      (rev. v. 97,1)
      Index der gegenwärtigen
      Bedingungen 92,0 99,4
      (rev. v. 99,2)

      Erwartungs-Index 94,5 96,1
      (rev. v. 95,7)

      NOTE: Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den
      Berichtszeitraum mit einem Rückgang des Gesamtindexes auf 97,0
      Punkte gerechnet.
      fri/mer
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:19:43
      Beitrag Nr. 658 ()
      News 27.08.2002 - 14:52
      US-Industrieaufträge im Juli unerwartet stark gestiegen
      Washington, 27. Aug (Reuters) - Die US-Auftragseingänge für langlebige Güter sind im Juli 2002 unerwartet stark gestiegen.

      Das US-Handelsministerium gab am Dienstag in Washington einen Anstieg zum Vormonat um 8,7 Prozent auf 179,740 Milliarden Dollar bekannt. Dabei handelt es sich um den größten Zuwachs seit Oktober 2001 mit einem Plus von 9,2 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten für Juli einen Anstieg von nur 1,2 Prozent erwartet.

      Das Ministerium revidierte zugleich die Juni-Entwicklung der Auftragseingänge auf minus 4,5 Prozent von minus 4,1 Prozent nach unten. Ohne Berücksichtigung der Bestellungen von Rüstungsgütern stieg der Auftragseingang im Juli um 7,3 (Vormonat minus 5,3) Prozent, ohne Berücksichtigung der Bestellungen von Transportgütern um 3,9 (minus 3,9) Prozent.

      fri/mer
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:21:07
      Beitrag Nr. 659 ()
      News 27.08.2002 - 21:33
      FOKUS 1-US-Konzerne müssen Geschäftszahlen schneller vorlegen
      Washington, 27. Aug (Reuters) - Nach den jüngsten Bilanzskandalen in den USA sollen die Unternehmen ihre Geschäftszahlen künftig schneller veröffentlichen als bislang.

      Entsprechende Regeln wurden am Dienstag von der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchanges Commission) einstimmig beschlossen. Demnach müssen die Firmen ihre Jahresergebnisse nun bis spätestens 60 Tage nach Ablauf des Geschäftsjahres vorlegen. Bisher hatten sie 90 Tage dazu Zeit. Für Quartalsberichte gilt nun eine Frist von 35 statt bislang 45 Tagen. Zunächst hatte die SEC hier sogar nur 30 Tage vorgesehen, war aber nach Protest mehrerer Unternehmen - darunter auch der Schnellrestaurant-Kette McDonald`s <MCD.N> - davon abgerückt.

      SEC-Chef Harvey Pitt sagte, er hätte die Regelung einer 30-Tage-Frist vorgezogen. Aber die Kommission "hat sehr genau abgewogen zwischen der Notwendigkeit einer beschleunigten Vorlage der Ergebnisse und den nötigen Schritten, um eine Qualitätsminderung der zu veröffentlichenden Zahlen zu verhindern."

      Für die neuen Regeln gilt nun eine Einführungsphase von drei Jahren. Betroffen sind Firmen, die seit mindestens einem Jahr unter SEC-Aufsicht stehen, mindestens einen Jahresbericht eingereicht haben und bei denen der Wert öffentlich handelbarer Aktien wenigstens 75 Millionen Dollar beträgt.

      Nach dem Willen der SEC muss ferner künftig innerhalb von zwei Werktagen gemeldet werden, wenn Manager Aktien ihres Unternehmens kaufen oder verkaufen. In der Vergangenheit konnte es Wochen oder sogar Monate dauern, bis diese Informationen öffentlich gemacht wurden.

      "Das sollte den Anlegern zugute kommen, da die Märkte immer generell großes Interesse daran gehabt haben, was das Management mit den Aktien macht", kommentierte ein Experte diese Neuerung.

      SEC-Mitarbeiter Alan Beller sagte: "Ich glaube, dass die neuen Regelungen für ausländische Firmen ausreichend weit gefasst sind, um damit leben zu können". Elf deutsche Unternehmen, darunter auch die Deutsche Telekom <DTEGn.DE> , fordern Ausnahmeregeln, da die verschärften Aufsichts- und Rechnungslegungspflichten in Teilen mit deutschem Recht unvereinbar seien. An den US-Börsen sind 31 deutsche Unternehmen gelistet.

      mer/lbo/tcs
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:27:47
      Beitrag Nr. 660 ()
      Zehn Lösungen für das "Schumi-Problem"
      © F1Total.com/sid 02. September 2002 - 17:55 Uhr
      Keine Sorge, Schumi bekommt den Champagner weiterhin geschenkt...

      © xpb.cc



      Michael Schumacher ist für die Formel 1 zu einem echten Problem geworden. Der Ferrari-Weltmeister gewinnt einfach zu oft. Die bange Frage, die sich jetzt viele stellen: Wie kann man diesen Mann überhaupt stoppen? Keine Sorge, die Rettung naht, schon sind die ersten Vorschläge zur Lösung des Schumi-Problems auf dem Tisch:

      1. Michael Schumacher muss bei jedem Boxenstopp aussteigen und ein Marmeladen-Brötchen essen.

      2. Der Champion muss wie früher in Le Mans starten. Da mussten die Fahrer erst noch zu ihren Autos laufen.

      3. Schumi muss in Zukunft seine Reifen selbst wechseln.

      4. Der Ferrari mit der Startnummer 1 darf nur noch aus Fünf-Liter-Kanistern betankt werden.

      5. Hobby-Fußballer Schumacher muss vor dem Start noch auf die Torwand schießen und für jeden Fehlschuss eine Runde mehr fahren.

      6. Als Sprecher der Fahrergewerkschaft muss der Weltmeister jeden im Rennen ausgefallenen Kollegen abschleppen.

      7. Schumacher darf nur noch im "Doppelsitzer" fahren, Co-Pilot ist ein Sumo-Ringer.

      8. Schumacher muss sein Auto auf der letzten Runde schieben.

      9. Der "Rote Baron" muss beim Grand Prix in Monte Carlo am Casino einen Zusatzstopp machen und ein Monatsgehalt auf Schwarz setzen.

      10. Schumacher muss in der vorletzten Runde seinen Sieger-Champagner selbst am Kiosk kaufen.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 11:51:23
      Beitrag Nr. 661 ()
      Dax weiter im Abwärtssog

      Fehlende Kaufbereitschaft am deutschen Aktienmarkt

      Wie schon am Vortag geht es am deutschen Aktienmarkt auch am Dienstagvormittag weiter nach unten mit den Kursen. Gegen 9.25 Uhr fällt der Dax um 1,96 Prozent auf 3.538,55 Punkte.

      Am Neuen Markt verliert der Nemax 50 Index um 1,05 Prozent auf 480,60 Zählern. Bevor man nicht wisse, wie es nach dem Feiertag am Montag an der Wall Street weiter gehe, halte man sich lieber bedeckt, heißt es aus Händlerkreisen.

      Der in die Nähe eines 19-Jahrestief gefallene japanische Aktienmarkt mahne dabei zur Vorsicht. Fundamental gesehen gebe es derzeit kaum Lichtblicke, heißt es. Nach dem eingetreteten Fall unter die Unterstützung bei 3.590 Punkten habe sich auch charttechnisch die Lage weiter eingetrübt.




      Anleihen weiter ein sicherer Hafen

      Die schwache Verfassung der Aktienmärkte dürfte auch weiterhin die Entwicklung am Rentenmarkt begünstigen. Solange die Aktienmarktschwäche anhalte, stellen sich Händler jedenfalls auf günstige Ausgangsvoraussetzungen für die Anleihen ein. Am Dienstag wird der Bund-Future sogar vor einem Test des Jahreshoch bei 111,53 Punkten gesehen, nachdem er es am Montag schon bis auf einen Stand von 111,29 Prozent geschafft hat. Im Eröffnungsgeschäft reicht es bisher gegen 9.20 Uhr für ein kleines Plus von drei Basispunkten auf 111,32 Prozent.




      Euro zieht an

      Mit steigender Tendenz zeigt sich der Euro am Dienstagmorgen. Gegen 9.25 Uhr kostet die europäische Einheitswährung 0,9869 Dollar nach 0,9828 Dollar im späten Geschäft am Montag. Zum Yen notiert der US-Dollar mit 117,85 Yen nach 118,16 Yen. Händler sehen zwar weiterhin keine Gründe für einen Ausbruch aus der zuletzt gültigen Handelsspanne. Am Nachmittag werde sich mit der Bekanntgabe neuer US-Konjunkturdaten zeigen müssen, ob sich die Gewinne für den Euro vom Morgen verteidigen lassen.




      Japans Börse nahe an einem 19-Jahrestief

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Dienstag ausgelöst von den Sorgen um die wirtschaftliche Erholung in Japan und den USA den tiefsten Stand über 18 Jahren markiert. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 3,2 Prozent auf 9.217,04 Zähler und notierte damit so niedrig wie seit dem 19. September 1983 nicht mehr. Der breiter gefasste Topix-Index gab um 2,8 Prozent auf 904 Zähler nach. „Ein Teil unserer Schwäche liegt an dem trüben wirtschaftlichen Ausblick in den USA.

      Aber das Kernproblem liegt darin, dass es immer noch keine Anzeichen einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung in Japan gibt", sagte Masaharu Sakudo von Tachibana Securities. Bankaktien zählten zu den größten Tagesverlierern, was mit der Sorge vor einer Finanzkrise begründet wurde.




      Aktien Hongkong am Mittag leichter

      Leichter zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte notiert der Hang-Seng-Index (HSI) mit einem Abschlag von 0,8 Prozent bei 9.820 Punkten. Telekomwerte standen abermals unter Druck. China Mobile büßten 2,4 Prozent auf 20,60 Hongkong-Dollar ein und China Unicom 0,9 Prozent auf 5,40 Hongkong-Dollar. Für die zweite Sitzungshälfte erwarten Händler ein Anhalten der negativen Tendenz. Die Unterstützung bei 9.700 Zählern dürfte aber halten, heißt es.

      Quelle: FAZ, 03.09.02
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 11:53:06
      Beitrag Nr. 662 ()


      Quelle: FAZ, 03.09.02
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 11:59:33
      Beitrag Nr. 663 ()
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      Aktie von HeidelDruck auf Achterbahnfahrt


      Bei Heidelberger Druck gibt es weniger zu tun



      3. Sep. 2002 Wie in einem Fahrstuhl müssen sich derzeit die Aktionäre von Heidelberger Druck vorkommen. Nachdem es am vergangenen Freitag und am Montag mit der Aktie noch deutlich nach oben ging, schaltet sie am Dienstag wieder den Rückwärtsgang ein.

      Nachdem zuvor Gerüchte über eine Übernahme durch Linde den Kurs beflügelten, führt nun eine Umsatzwarnung zu einem Ausschlagen des Kurspendels in die andere Richtung. In einer Ad hoc-Mitteilung hatte der weltgrößte Druckmaschinenhersteller angesichts der anhaltend schwachen Konjunktur mitgeteilt, dass der Umsatz des Vorjahres von fünf Milliarden Euro um rund zehn Prozent unterschritten werde. Zuvor war noch ein Konzernumsatz auf Höhe des Vorjahreswertes angepeilt worden.



      Kundennachfrage entspricht nicht den Erwartungen

      In den Hauptmärkten sei bislang keine deutliche Belebung spürbar, hieß es. In den USA und in Europa, und hier vor allem in Deutschland, scheine sich eine nachhaltige Konjunkturbelebung weiter zu verzögern. Um negative Folgen auf das Ergebnis zu begrenzen, verabschiedete der Konzern mit Sitz in Heidelberg ein zusätzliches Programm zur Effizienzsteigerung.

      Der Aktie halfen diese Sofortmaßnahmen bisher jedoch wenig. Gegen 10.30 Uhr fällt der Titel um fast sieben Prozent auf 34,70 Euro. In der Tat müssen sich die Aktionäre wie vor den Kopf gestoßen fühlen. Denn noch Anfang Juli hatte der Vorstandsvorsitzende Bernhard Schreier gegenüber dem F.A.Z. Business-Radio erklärt, er sei mit dem Geschäftergebnis seines Unternehmens sehr zufrieden (siehe Link: HeidelDruck sehr zufrieden). Doch nun muss er mit folgender Begründung zurückrudern: „Die erwartete Belebung hat durch einen erneuten Abschwung im August an Substanz verloren."



      M.M. Warburg reagiert mit Verkaufsempfehlung

      Für die Analysten von M.M.Warburg ist diese Fehleinschätzung Anlass genug, die Einstufung für die Aktie von „Halten“ auf „Verkaufen“ zu senken. Das Kursziel wird gleichzeitig auf 32 Euro beziffert. Zur Begründung heißt es, nach der Umsatzwarnung seien die strategischen Ziele in weite Ferne gerückt.

      Im laufenden Jahr drohe nun möglicherweise sogar ein „Nullergebnis“. Auch sei nicht unmittelbar mit einer Rückkehr zu den alten Preisen und Margen zu rechnen, weshalb auch die Gewinnschätzungen für die Folgejahre nach unten angepasst werden müssten.

      Unter dem Strich habe das Unternehmen damit viel von seiner Ausnahmeposition eingebüsst. Für den in der Nähe des Rekordtiefs von 33,30 Euro notierenden Aktienkurs sind dies keine gute Vorzeichen. Es sei denn, an den Übernahmegerüchten, die sich an die Verkaufsabsichten der Heidelberger Druck-Mutter RWE knüpfen, ist doch etwas wahres dran.

      Von Börsianerseite wird dieser Variante derzeit allerdings mit Reserviertheit begegnet. Richtig brenzlig wird es für die Aktie charttechnisch gesehen bei einem Fall unter das erwähnte Rekordtief. Denn dann wären alle Hoffnungen auf einen doppelten Boden dahin.


      Quelle: FAZ,03.09.02


      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf der Heidelberger Druck Aktie seit Ende März 1998.



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      Avatar
      schrieb am 03.09.02 12:04:24
      Beitrag Nr. 664 ()
      @susanna1

      hauts wieder hin?
      :):):)


      :kiss:

      evo
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 12:05:14
      Beitrag Nr. 665 ()
      BASF steigt in Europas Oberliga auf


      Wie erwartet, darf sich BASF am Montagabend über ein höheres Prestige und künftig mehr Aufmerksamkeit bei den Investoren freuen: Nach Börsenschluss gab der Indexanbieter Stoxx bekannt, dass der deutsche Chemiewert am 23. September in den Dow Jones Stoxx 50-Index aufsteigt. Der Index bildet die 50 größten Unternehmen der Europäischen Union und der Schweiz ab.




      Aktie hat bereits von Aufnahme profitiert

      Die BASF-Aktie ging am Montag mit minus 1,3 Prozent bei 41,40 Euro aus dem Handel, während der Dax rund 2,8 Prozent verlor. Schon am Freitag hatte sich die Aufnahme endgültig abgezeichnet, woraufhin die Aktie 3,3 Prozent zugelegt hatte. BASF ist der neunte deutsche Titel im Stoxx 50.

      Ebenfalls erwartet war der Aufstieg des niederländisch-belgischen Finanzdienstleisters Fortis, der britischen Bank HBOS sowie des britischen Einzelhändlers Tesco. Dafür flogen erwartungsgemäß der französische Telekomausrüster Alcatel, der Mischkonzern Vivendi Universal, die Schweizer Zurich Financial sowie der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson aus dem Index.



      Französischer Wachwechsel im Euro Stoxx 50

      Auch der Schwesterindex Euro Stoxx 50, der die wichtigsten Unternehmen der Eurozone abbildet, wurde verändert. Aufgenommen wurde wie erwartet der französische Baugigant Lafarge, dem der Kaufhaus- und Luxusgüterkonzern Pinault Printemps Redoute, ebenfalls aus Frankreich, weichen mußte.

      Vorübergehend waren auch BMW Chancen eingeräumt worden, in den Euro Stoxx 50 aufzusteigen. Stoxx Ltd. ist eine Tochter der Deutschen Börse AG, der Börse Euronext, der Schweizer Börse SWX und des Medienkonzerns Dow Jones.

      Auswahlkriterium für die Indizes ist der Börsenwert der frei verfügbaren Aktien des Unternehmens (Streubesitz). Gesellschaften, die nach ihrem Börsenwert zu den 40 größten Firmen zählen, steigen direkt auf.

      Indexmitglieder, die nicht mehr zu den 60 größten Unternehmen gehören, fallen dagegen direkt heraus. Stimmt die Zahl der Auf- und Absteiger nicht überein, wird im Bereich der Plätze 41 bis 60 für den entsprechenden Ausgleich gesorgt. Die Stoxx-Indizes werden einmal im Jahr angepasst.

      Quelle: FAZ, 03.09.02
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 12:15:50
      Beitrag Nr. 666 ()
      Hallo evosonique

      Ja, es haut wieder hin. :):):)

      Der Thread hatte sich wohl eine "Erholungspause" gegönnt. ;)

      Gruß
      Susanna1:)
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 13:20:28
      Beitrag Nr. 667 ()
      Dax auf dem Weg zum Jahrestief

      3. Sep. 2002 Belastet von starken Kursverlusten der Technologiefirmen SAP und Deutsche Telekom ist der Dax am Dienstag unter wichtigen Chartmarken gefallen. Bis gegen 11.45 Uhr tendiert der Dax 3,64 Prozent im Minus bei 3.477,87 Zählern. Dabei verliert die T-Aktie 5,69 Prozent auf 10,28 Euro, SAP geben um 4,14 Prozent auf 71,70 Euro nach. Auch am Neuen Markt geht es zur Sache. Der Nemax 50 Index büßt 2,67 Prozent auf 472,77 Punkte ein.

      Wie Charttechniker es einschätzen, haben die bisherigen Verluste bereits beträchtlichen Schaden verursacht. So sei inzwischen nicht nur die psychologisch bedeutsame Marke von 3.500 Punkten verletzt, sondern zuvor seien bereits im Bereich zwischen 3.590 und 3.520 Zählern wichtige charttechnische Unterstützungen gefallen. Damit habe sich im Chart nun eine Formation herausgebildet, die durchaus einen Test des bei 3.332,65 Punkten liegenden Jahrestief erwarten ließen.




      Konjunktursorgen drücken auf die Stimmung

      Verursacht würden die Kursverluste fundamental betrachtet durch die Sorge vor einer anhaltend flauen Konjunktur. Dies habe am Morgen auch schon die Börse in Japan nahe an ein 19-Jahrestief herangedrückt.


      Um noch schlimmeres zu verhindern, komme es nun darauf an, wie der am Nachmittag in den USA erwartete Einkaufsmanagerindex ausfalle. Einige Marktteilnehmer hätten diesbezüglich offenbar sehr negative Erwartungen. Zumindest führe die Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf zu einer ausgeprägten Kaufzurückhaltung unter den Anlegern.

      Gleichzeitig habe mit den Verlusten die Verkaufsbereitschaft sogar noch zugenommen. „Hier wird nur verkauft - alle großen Institute scheinen ihre Schleusen geöffnet zu haben, und werfen Aktien auf den Markt“, sagt ein Händler. Die Stimmung sei dementsprechend extrem schlecht.




      Intakter Bärenmarkt

      Wie nervös der Markt ist, zeigt sich exemplarisch an der T-Aktie und an SAP. Bei der Deutschen Telekom reichten außergewöhnlich hohe Umsätze und ein dadurch ausgelöstes, aber inzwischen dementiertes Gerücht, wonach der Bund eine Aktienplatzierung plane, um klare Kursverluste zu bewirken.

      Und bei SAP genügt die Mitteilung, wonach die Gründeraktionäre ihren Konsortialvertrag aufgelöst hätten. Damit können die drei Unternehmensgründer jetzt ohne Absprache ihre Anteile verkaufen, so zumindest die Überlegungen der Marktteilnehmer. „Die Gefahr, dass jetzt größere Aktienpakete verkauft werden, hängt damit wie ein Damokles-Schwert über dem Kurs“, erklärte ein Händler.

      Insgesamt zeigt diese wirre Kursverhalten, dass der nach einer Erholungsrally zwischenzeitlich bereits totgeglaubte Bärenmarkt noch am Leben ist. Nüchtern vorgehende Börsianer sollten ihr Geld weiter am Rand des Marktes halten.

      Selbst wenn am Nachmittag die US-Konjunkturdaten besser als befürchtet ausfallen sollten, erscheint es fraglich, ob dadurch mehr als eine temporäre Kurserholung ausgelöst werden kann. Die Angst vor einer schweren Rezession oder sogar einer Deflation sitzt tief.


      Quelle; FAZ, 03.09.02
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 13:36:11
      Beitrag Nr. 668 ()
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      Japans Börse fällt auf den tiefsten Stand seit 1983


      Die Kursentwicklung in Japan ist zum Heulen



      3. Sep. 2002 In Japan ist kein Ende des Schlamassels in Sicht. Am Montag hat den Aktienmarkt das ereilt, was sich in den vergangenen Tagen bereits abzeichnete: Der Nikkei 225 Index ist nach dem sechsten Verlusttag in Folge auf ein so tiefes Niveau wie seit dem 19. September 1983 nicht mehr gestürzt. Am Ende stand ein Minus von 3,2 Prozent auf 9.217,04 Yen zu Buche. Bisher lag der Tiefpunkt im diesjährigen Jahresverlauf bei 9.420,85 Punkten.

      Abwärts ging es auch beim breiter gefassten Topix-Inde, der um 2,8 Prozent auf 904,24 Punkte nachgab. Hierbei handelt es sich um ein 17-Jahrestief. Damit ist der seit 1989 anhaltende Bärenmarkt uneingeschränkt weiter intakt. Rein charttechnisch gesehen wurde mit den Verlusten vom Dienstag zumindest der Boden für weitere Abschläge bereitet. Wenigstens finden sich auf dem Weg nach unten aber etliche Unterstützungen - die nächste liegt bereits bei 9.140 Zählern.




      Vergebliches Warten auf US-Aufschwung

      Aber fundamental gesehen spricht wenig dafür, dass nicht aus dieses Niveau mittelfristig unterschritten wird. Denn alles woran sich Japan bei seinem Kampf gegen die Deflation klammert, ist ein Konjunkturaufschwung in den USA. Und der zeichnet sich derzeit nicht ab. Vielmehr verstärkte die Sorge vor einem schwach ausfallenden Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA bei dessen Bekanntgabe am Dienstag den Abgabedruck in Japan am Berichtstag.

      Zumindest wurden damit die Verluste bei den Exportaktien wie Matsushita Electric Industrial erklärt. „Der Markt scheint jede Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung aufgegeben zu haben“, fasste Joji Maki von Baring Asset Management seine Schlussfolgerungen aus dem Kursgeschehen zusammen.




      Bankensektor bleibt das Sorgenkind

      Auch im Inland bleibt die Lage mehr als trist. Jede Meldung zum schwer angeschlagenen Bankensektor wird hier mit Argusaugen beobachtet. Am Dienstag sorgte die Meldung für Verunsicherung, wonach die Stadt Tokio einen Teil ihrer Bankeinlagen von umgerechnet 14 Milliarden Dollar von japanischen Banken wie Mizuho Holdings abziehen und an ausländische Institute weiterreichen will. Für zusätzlichen Verkaufsdruck auf die Banken sorgte zudem die Annahme, wonach die fallenden Aktienkurse weiteren Abschreibungsbedarf verursachen könnten. Bei der weltgrößten Bank Mizuho Holding resultierte dies in einem Minus von 9,2 Prozent auf 226.000 Yen.

      Shigemi Nonaka von Polestar Investment Management sagte zu den Kursverlusten im Bankensektor: „Das Abrutschen des Marktes spiegelt die Sorgen der Anleger vor einer möglichen Finanzkrise wider.“ Je näher der 30. September, und damit das Schließen der Bücher zum Halbjahr im Fiskaljahr 2002/2003 rückt, umso nervöser dürften die Marktteilnehmer mit Blick auf die Banken werden.

      Wie aufgeschreckt die Anleger inzwischen wieder sind, zeigte sich auch am Rentenmarkt. Dort war die Rendite zunächst auf ein 14-Monatstief gefallen. Doch dann sorgte die Angst vor Zwangsverkäufen von Anleihen durch die gebeutelten Banken zur Finanzierung ihrer schief gelaufenen Aktiengeschäfte für eine Trendwende. Die Rendite der zehnjährigen Anleihen erhöhte sich letztlich leicht um 1,5 Basispunkte auf 1,175 Prozent.




      Es fehlen Vertrauen und überzeugende Programme

      Nicht gerade dazu angetan, neues Vertrauen zu schaffen, sind auch Meldungen über einen Atomskandal. Die Meldung, wonach der größte Atomreaktorbetreiber des Landes, Tokyo Electric Power, jahrelang Prüfberichte hat fälschen lassen, um damit Risse in den Reaktoren zu verschleiern, wirft wieder einmal die Frage auf, wie transparent das Geschehen in Japan wirklich ist.

      Kurzfristig betrachtet bleibt den Anlegern damit neben der Hoffnung auf den Rettungsanker Wall Street wieder einmal nur die Hoffnung auf staatliche Stützungspakete. Aber selbst wenn sie geschnürt werden sollten, dürften sie wie bisher stets nur temporär für Entlastung sorgen. Solange es der japanischen Regierung nämlich nicht gelingt, mit einem überzeugenden Reformprogramm den gordischen Knoten zu durchschlagen, dürfte der japanische Aktienmarkt der Abwärtsspirale nicht entrinnen.


      Quelle: FAZ, 03.09.02




      Im Chart sehen Sie die Entwicklung des Nikkei 225 Index in den vergangenen fünf Jahren.



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      Avatar
      schrieb am 04.09.02 20:53:00
      Beitrag Nr. 669 ()
      News 04.09.2002 - 15:26
      Böge - Zementkartell hat tatsächlich existiert
      Bonn, 04. Sep (Reuters) - Mehrere Zementunternehmen haben den deutschen Markt nach Angaben des Chefs des Bundeskartellamts, Ulf Böge, tatsächlich widerrechtlich unter einander aufgeteilt. Der Verdacht des Kartellamts habe sich nicht nur bestätigt, sondern es sei nun klar, dass das Kartell tatsächlich existiert habe, sagte Böge am Mittwoch in Bonn der Nachrichtenagentur Reuters am Rande einer Veranstaltung. Dies werde schon daran deutlich, dass einige der betroffenen Firmen mit den Kartellwächtern kooperierten, um die Vorwürfe aufzuklären. Strafen für die am Kartell beteiligten Unternehmen bis in den Milliarden-Bereich hinein seien nicht auszuschließen. Das Kartellamt wolle bis Ende des Jahres über den Fall entscheiden.

      Das Kartellamt hatte Razzien bei rund 30 Zementfirmen, darunter Dyckerhoff <DYKG.DE> , Heidelzement <HEIG.DE> und Readymix <RYX.I> , vorgenommen.

      inv/ban
      Avatar
      schrieb am 04.09.02 20:53:15
      Beitrag Nr. 670 ()
      News 03.09.2002 - 16:11
      US-Einkaufsmanagerindex im August niedriger als erwartet
      Tempe, 03. Sep (Reuters) - Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager blieb im August unverändert zum Vormonat bei 50,5 Punkten, wie das Institute of Supply Management (ISM) am Dienstag mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg auf 51,6 Zähler prognostiziert. Ein Wert von über 50 Punkten deutet auf eine Expansion im Verarbeitenden Gewerbe hin, Werte darunter zeigen ein Schrumpfen des Sektors an.

      Der Index für die Neuaufträge ging auf 49,7 (Juli 50,4) Zähler zurück und signalisierte damit einen Rückgang des Neugeschäfts. Viele Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe seien besorgt über die Umsätze im zweiten Halbjahr, teilte ISM am Dienstag weiter mit.

      rkr/tcs
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 11:27:15
      Beitrag Nr. 671 ()
      Rekordverlust bringt Zurich-Aktie unter Druck

      5. Sep. 2002 Ernüchternd klingen die neuesten Nachrichten von Zurich Financial Services. Die Gesellschaft muss zum Halbjahr 2002 einen Rekordverlust von 2,03 Milliarden Dollar verkraften. Die weit gefassten Erwartungshaltungen der Analysten, deren Schätzungen von plus 576 Millionen Dollar und minus 150 Millionen Dollar reichten, wurden damit eindeutig verfehlt.

      Der bereits auf einem Rekordtief notierenden Aktie droht damit nach bereits in diesem Jahr verbuchten Kursverlusten von 70 Prozent weiteres Ungemach. Zum Handelsauftakt muss der Titel noch einmal einen Abschlag von 1,7 Prozent auf 117 Schweizer Franken hinnehmen. Ob sich die Aktiennotiz der größten Schweizer Versicherung mittelfristig wieder stabilisieren kann, hängt davon ab, ob die geplante Kapitalerhöhung von 2,5 Milliarden Dollar über die Bühne gebracht werden kann.




      Hohe Abschreibungen

      Gelingt das nicht, könnte die Schweizer Institution in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Um dies zu verhindern, hat der Vorstand massive Gegenmaßnahmen eingeleitet. Dazu zählt die Entlassung von sechs Prozent der Belegschaft und der Verkauf von Beteiligungen. Dies alles dient dem Ziel, die nach herben Verlusten mit Aktien angekratzten Bilanzkennzahlen wieder auf Vordermann zu bringen.

      Wie stark die Gesellschaft unter dem Bärenmarkt leidet, zeigt sich eindrucksvoll am Halbjahresergebnis. Den Angaben zufolge hätte der Nettogewinn 683 Millionen Dollar betragen, wenn nicht Abschreibungen auf Investments von 954 Millionen Dollar und Rückstellungen von 2,7 Milliarden Dollar das Ergebnis verhagelt hätten. Dass es operativ eigentlich ganz passabel läuft, verdeutlichen die um 18 Prozent auf 20,7 Milliarden Dollar gestiegenen Prämien.




      Eigenkapital schrumpft

      Doch die Aktionär, die sich auf eine Dividendenkürzung einstellen müssen, wird auch dies nur wenig trösten. Zumal nicht übersehen werden darf, dass Zurich im Leben- und Nichtlebengeschäft Verluste macht. Insgesamt wiegen damit die Brandherde schwerer als die Hoffnungen. Wie problembeladen die Lage ist, demonstriert auch die Entwicklung des Eigenkapitals. Das ist von 17,7 Milliarden auf 14,9 Milliarden Dollar gefallen. Analysten hatten aber mit Milliarden Dollar gerechnet.

      Wie immer bei Krisen mit einem derartigen Ausmaß ergeben sich natürlich auch Chancen. Sollten die Aufgabe des Allfinanzstrategie und die angekündigte Konzentration auf das versicherungstechnische Geschäft Früchte tragen, dann hat die Aktie nach dem Kursverfall deutliches Erholungspotenzial.

      Denn bei einer langfristigen Rückkehr zu alter Ertragsstärke wäre der Titel niedrig bewertet. Doch zunächst dürfte die Verunsicherung darüber, ob die veränderte Strategie auf aufgeht, für Zurückhaltung unter den Anlegern sorgen.


      Quelle: FAZ, 05.09.02



      Im Chart sehen Sie die Kursentwicklung von Zurich Financial Sercvices in Schweizer Franken seit Oktober 2000.




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      Avatar
      schrieb am 05.09.02 11:29:31
      Beitrag Nr. 672 ()


      Quelle: FAZ, 05.09.02
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 11:40:00
      Beitrag Nr. 673 ()
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      Infineon-Kurs möglicherweise bald einstellig


      Die Lage bei Infineon bleibt kritisch



      Die Aktie des Halbleiterherstellers Infineon befindet sich weiter im Sinkflug. Seit Jahresbeginn büßte Infineon mehr als die Hälfte des Börsenwertes ein. Auch am Mittwochmittag notiert die Aktie mit einem Abschlag von 3,20 Prozent bei 10,27 Euro deutlich im Minus.

      Grund für die schlechte Stimmung sind die schlechten Aussichten der Chip-Industrie. So senkte Intel seinen Ausblick im Hinblick auf die PC-Nachfrage und damit mittelfristig auch für die Speicherchips deutlich. UBS Warburg reduzierte daraufhin seine Umsatzprognosen für die Jahre 2002 und 2003 für die Halbleiterhersteller und ihre Ausrüster weltweit.




      Halbleitermarkt besonders betroffen

      Der Halbleitermarkt hat sich von dem katastrophalen Jahr 2001 - mit schwächelnden Volkswirtschaften und einbrechender Nachfrage der Konsumenten nach PCs und Mobiltelefonen - noch nicht wieder erholt. Die Gewinnprognosen für 2003 werden noch weiter zurückgenommen werden müssen, meint Morgan Stanley-Analyst Stuart Adrian, der seine Kaufempfehlung für die europäische Halbleiterindustrie von „attraktiv“ auf „neutral“ herunterstufte.

      Infineon hat momentan mit der Zweiteilung des Marktes für Speicherchips zu kämpfen. Während die Preise für DDR (Double Data Rate)-Chips anzog, sanken die Preise für SDR (Single Data Rate)-Chips, die bei Infineon einen wesentlich größeren Anteil ausmachen, so Michael Anschütz, Analyst bei der Bankgesellschaft Berlin.




      Gemischte Aussichten für Infineon

      M.M. Warburg beurteilt die Lage bei Infineon gemischt. Während bei der Preisentwicklung im Chipbereich noch keine Entwarnung gegeben werden könne, gibt es in anderen Bereichen, wie dem Automotive-Bereich, positive Anzeichen. Im Geschäftsfeld Wireline sei mit keinem Anziehen der Nachfrage zu rechnen, so die Analysten. Dagegen entwickelt sich die Kostenseite besser als erwartet.

      Daneben kommt aktuell noch eine andere Schwierigkeit hinzu: Nach Gewitterschäden an einem Lagerhaus in Frankfurt, wurden vor allem DRAM-Chips zerstört. „Mit Verzögerungen bei Lieferungen sei zu rechnen“, so die Analysten von HBSC Trinkhaus & Burkhard. Nach Schätzungen von HSBC könnten die entstandenen Schäden bis zu 40 Millionen Euro betragen. Infineon wollte sich dazu nicht äußern, rechnet aber nicht mit Stornierungen.



      Der Chart macht wenig Hoffnung

      Charttechnisch ergibt sich ein ernüchterndes Bild. Seit den Höchstständen kurz vor Platzen der Hightech-Blase, die bei 92,50 Euro lagen, ging es in einem atemberaubenden Tempo nach unten. Mittlerweile droht Infineon in den einstelligen Bereich abzurutschen. Die durchschnittlich erwarteten Gewinnschätzungen gehen nach einem Verlust in 2002 von einem Plus im nächsten Jahr von 0,45 Euro je Aktie aus. Das entspricht einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,4.

      Wesentlich höher fallen die Gewinnschätzungen bei der Bankgesellschaft Berlin aus. „Wir rechnen nach einer leichten Verbesserung im vierten Quartal zwar in diesem Jahr noch mit einem negativen Ergebnis. Für 2003 erwarten wir jedoch einen Gewinn von 1,02 Euro“, so Anschütz. Seine Kaufempfehlung behält er bei.




      Viel hängt von der Konjunkturentwicklung ab

      Der Anleger sollte bei seinen Überlegungen neben der schwierigen Zukunftseinschätzung aber aufgrund der stark zyklischen Entwicklung in der Halbleiterindustrie, die Abhängigkeit von der makroökonomischen Lage berücksichtigen. Sollte die Konjunktur die Schwächephase überwinden, besteht für den PC-Markt und damit genauso für die Chip-Industrie wieder Hoffnung. Dann dürfte sich auch Infineon deutlich erholen.

      Solange sich dies aber nicht eindeutig am Horizont abzeichnet, sollte trotz des niedrigen Kursniveaus mit einem Investment abgewartet werden. Der Chart lässt abgesehen von temporär jederzeit denkbaren Zwischenerholungen momentan zumindest nichts Gutes erwarten.

      Quelle: FAZ, 05.09.02



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Infineon-Aktie seit dem Börsengang in Frankfurt.



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      Avatar
      schrieb am 05.09.02 11:46:12
      Beitrag Nr. 674 ()
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      Mit Fielmann und Celanese zeigen Sie Weitblick


      "Brille - Fielmann" gilt immer öfter


      Nach der erfreulichen Performance im ersten Halbjahr mit einem Umsatzplus von 4,7 Prozent, dürfte der Augenoptiker Fielmann auch in den kommenden Monaten eine positive Bilanz aufweisen. Der Analyst Thilo Kleibauer von M.M. Warburg stuft das Unternehmen daher von “Halten“ auf “Kaufen“ herauf.

      Gründe dafür sind unter anderem die Verbesserungen auf der Kostenseite. „So konnte die kontinuierlich angestiegene Personalquote wieder auf 35 Prozent zurückgeführt werden. Daneben wurde durch das 2001 in Betrieb genommene Produktions- und Logistikzentrum in Ratenow eine operative Ergebnisverbesserung ermöglicht, so der Analyst.




      Günstige Brillen gegen die Konsumflaute

      Daneben profitiert Fielmann von der schwachen Konjunktur, die Konsumenten verstärkt zu den günstigen Brillen des Unternehmens greifen lässt. Für 2002 erwartet Kleibauer einen Anstieg des Konzernumsatzes um rund sechs Prozent auf 660 Millionen Euro. Für die Folgejahre geht man derzeit von Zuwächsen in Höhe von sieben bis acht Prozent aus.

      Das Wachstum resultiert dabei sowohl aus dem Inlands- als auch aus dem Auslandsgeschäft. In Deutschland konnte Fielmann gegen einen rückläufigen Branchentrend den Umsatz in den ersten sechs Monaten um etwa vier Prozent steigern und weitere Marktanteile gewinnen.

      Bei der europäischen Expansion stehen die Verdichtung des Filialnetzes in der Schweiz, in Österreich und den Niederlanden im Mittelpunkt. Dabei stellen die Kosten- und Servicevorteile der vertikalen Integration den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber reinen Einzelhändlern dar.




      Hohe Cashflow-Margen sorgen für Wachstumspotenzial

      Für dieses Jahr rechnet Kleibauer mit einem Gewinn je Aktie von 2,27 Euro. Das ergibt bei einem aktuellen Kurs von 37,10 Euro ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16,3. Für 2003 prognostiziert er einen Gewinn je Aktie von 2,54 Euro und ein KGV von 14,6.

      Die im derzeitigen Umfeld erzielten Ergebnis- und Cashflow-Margen sowie das weitere Wachstumspotenzial sprechen für die Qualität des Unternehmens. M.M. Warburg stuft Celanese mit einem Kursziel von 44 Euro auf „Kaufen“ herauf.




      Rationalisierungsmaßnahmen beginnen zu greifen

      Für Sven Dopke ist der Chemiewert Celanese ein Kauf. Nach den sehr schwachen Quartalen im zweiten Halbjahr 2001, konnte sich das Geschäft zu Jahresbeginn vor allem mengenmäßig deutlich verbessern und auch die Halbjahreserwartungen mehr als erfüllen. Der Kurs legt am Mittwoch um beinahe fünf Prozent auf 19,95 Euro zu.

      Dabei kommt Celanese die gute Positionierung als Marktführer oder zweitplatziertem Unternehmen in allen wichtigen Arbeitsgebieten zu Gute. Die weitgehend integrierte Produktion verschafft Celanese insbesondere bei den Massenprodukten eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur. Die erfreuliche Entwicklung im zweiten Quartal dieses Jahres ist neben einem selektiv verbesserten Preisbild auf Kostensenkungserfolge bei Strukturprogrammen zurückzuführen.



      Zyklische Entwicklung bei Celanese

      Aufgrund der starken zyklischen Abhängigkeit der Chemiebranche bildet der gesamtwirtschaftliche Rahmen für Celanese den größten Risiko-, aber auch Chancenfaktor. Sollte die Konjunktur schneller und stärker anspringen als erwartet, würden sich die Margen zügig erholen, was zu weiteren Ergebnisverbesserungen führen dürfte.

      Mit einer Gewinnschätzung je Aktie für 2002 von 0,80 Euro und einem daraus resultierenden KGV von 24,9 liegt Celanese im Rahmen der Branche. Für 2003 rechnet Dopke allerdings mit einem stark steigenden Gewinn je Aktie von 1,70 Euro und einem sich daraus ergebenden niedrigen KGV von 11,7. Nach der Bestätigung der Prognosen für 2002 empfiehlt M.M. Warburg Celanese auch weiterhin zum Kauf.


      Quelle: FAZ, 05.09.02




      Die Charts zeigen die Kursverläufe der Fielmann-Aktie (oben) und der Celanese-Aktie (unten).






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      schrieb am 05.09.02 11:51:36
      Beitrag Nr. 675 ()
      Stock Picker wurden im August selektiv fündig

      Der seit März 2000 tobende Bärenmarkt an den Börsen machte im August eine kurze Sommerpause. Dies ermöglichte es Anlegern, mit dem richtigen Stock-Picking auch wieder einmal Geld mit Aktien zu verdienen. Der Haken dabei war nur, auf die richtigen Pferde zu setzen. Denn obwohl sich die Aktienmärkte im August zumindest im Vergleich zu den Horrormonaten davor passabel schlugen, gab es noch immer viel zu viele Verlierer.

      Belohnt wurden teilweise insbesondere jene Anleger, die wagemutig auf die zuvor tief gefallenen „Engel“ setzten. So brachte die Teleplan-Aktie als bester Wert unter den im Nemax 50 Index vertretenen Aktien den Aktionären ein Plus von über 60 Prozent.

      Im DJ Euro Stoxx fuhr der von Bilanzskandalen umwitterte irische Pharmakonzern Elan ebenfalls einen Kursgewinn von 60 Prozent ein und mit dem aus der Telekombranche stammenden Nasdaq 100 Titel Nextel Communications ging es um über 30 Prozent voran.



      Langfristige Abwärtstrend meistens noch intakt

      So glanzvoll die Monatsbilanz bei den genannten drei Beispielen oder auch vielen anderen Gewinnern im August auch aussieht, darf dabei natürlich eines nicht vergessen werden. Nämlich dass sich die überwiegende Mehrzahl dieser Aktie nach wie vor in einem langfristigen Abwärtstrend befindet.

      Und solange der nicht überwunden wird, ist die Gefahr groß, dass die jüngsten Gewinne nur eine Zwischenepisode bleiben. So sind die Abwärtstrends bei Teleplan und Elan noch einwandfrei intakt. Lediglich Nextel macht charttechnisch betrachtet glaubwürdige Anstalten, auch längerfristig betrachtet wieder besseren Zeiten entgegen zu gehen.



      Wie gefährlich der Kauf von gefallenen Engeln sein kann, zeigt sich ebenfalls an der Monatsbilanz im August. Denn obwohl Titel wie Infineon (Dax), IM International Media (Nemax 50) oder Vitesse Semiconductor (Nasdaq 100) ebenfalls bereits ein tiefes Kurstal durchschritten haben, kam es hier zu keiner Kurserholung. Vielmehr zierten diese Titel auch im Vormonat das Tabellenende der Performance-Rangliste ihrer jeweiligen Indizes. Auch diese Beobachtung zeigt, dass der Versuch, auf eine Gegenreaktion bei arg gebeutelten Aktien zu setzen, einem Vabanque-Spiel gleicht, an dem sich konservativ agierende Anleger nicht beteiligen.



      Im bisherigen Jahresverlauf gibt es nur selten Gewinner

      Wie schwierig ansonsten die Lage nach wie vor noch ist, unterstreichen nicht nur die herben Verluste in den ersten Tagen des Septembers, sondern die auch nach dem August noch immer schwache Bilanz seit Jahresanfang. Beim Blick auf den 30 Titel umfassenden Dow Jones Industrial Average zeigt sich da, dass mit Procter & Gamble nur ein einziger Wert Pluszeichen aufweist. Und dieses Plus fällt mit 2,46 Prozent zudem noch ausgesprochen mager aus.

      Im Dax haben mit Henkel, Degussa und BASF zwar drei Werte den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Aber auch das bedeutet, dass die 27 anderen im Index vertreteten Aktien Verluste - und zwar nicht selten markante - aufzuweisen hatten.

      Auch diese ernüchternde Erkenntnis macht deutlich, dass sich die jetzige Marktphase nicht unbedingt zum so genannten „Stock Picking“ eignet. Denn es gibt nur noch ganz wenige Aktien, die sich dem seit langem anhaltenden Bärenmarkt wirklich entziehen konnten. Wer die Suche nach solchen Titeln noch nicht aufgegeben hat., wird derzeit nur bei den beiden Top-Werten aus dem DJ Euro Stoxx fündig.

      Die irische Anglo Irish Bank und der spanische Ölkonzern Cepsa weisen nicht nur stolze Kursgewinne seit Jahresbeginn auf, sondern bewegen sich auch in einem langfristigen intakten Aufwärtstrend. Nur schade, dass mit jedem Tag, an dem der Bärenmarkt weiter anhält, die Gefahr steigt, dass die Anleger auch bei solchen Exoten zu Gewinnmitnahmen übergehen.



      Quelle: FAZ, 05.09.02
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      schrieb am 05.09.02 11:57:59
      Beitrag Nr. 676 ()
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      Aktie von L`Oreal ist gut bezahlt


      Nicht billig: L`Oreal






      Dass sich „Schönheit“ auch in tristen Konjunkturphasen verkauft, gilt als Binsenweisheit. Trotzdem konnte der weltgrößte Kosmetikkonzern L`Oreal mit seinen am Mittwoch vorgelegten Halbjahreszahlen die Analystenerwartungen noch deutlich übertreffen.

      Trotz schwacher Ergebnisse in den USA steigerten die Franzosen den Nettogewinn um 29,6 Prozent auf 761,1 Millionen Euro. Analysten hatten 665,5 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz stieg von 6,98 auf 7,37 Milliarden Euro. In Paris konnte die Aktie nicht mehr reagieren; in Frankfurt sprang der Kurs nach Bekanntgabe der Zahlen am Nachmittag um 6,5 Prozent auf 72,11 Euro.



      „2002 sehr gutes Jahr“

      Konzernchef Lindsey Owen-Jones bezeichnete die Ergebnisse als extrem ermutigend. „Trotz eines unvorhersagbaren wirtschaftlichen Klimas sollte 2002 für L`Oreal ein sehr gutes Jahr werden", fügte er hinzu. Dazu trage der außerordentliche Erfolg neuer Produkte bei. Im Februar hatte der Konzern ein organisches Wachstum auf dem Niveau des Vorjahres von 7,1 Prozent prognostiziert und zudem das Ziel eines prozentual zweistelligen Gewinnwachstums bekräftigt.

      Erneut zahlt sich damit die außerordentlich breite Aufstellung des Konzerns aus. Nicht nur die große Produktpalette unterscheidet L`Oreal von Konkurrenten wie Estee Lauder, Wella und Beiersdorf. Auch die weltweite Expansion in Wachstumsmärkte wie China, Russland oder Thailand, hat sich bisher als die richtige Strategie erwiesen, die Störungen in Einzelmärkten abzufedern hilft.



      Bewertung kein gutes Ruhekissen

      Doch halt, ein Schnäppchen ist die Aktie dennoch nicht. Denn trotz ihres Tributs an die allgemeine Baisse, den sie vor allem seit April mit einem Abwärtsrutsch von rund 88 Euro auf rund 68 Euro entrichtete, ist sie noch nicht billig. Die von IBES gesammelten Gewinnschätzungen ergeben Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 35,3 für dieses und 31 für nächstes Jahr.

      Dieser Bewertungsaufschlag des Branchenprimus hat zwar Tradition, doch der jüngste Kurseinbruch hat gezeigt, dass diese Bewertung kein gutes Ruhekissen ist.

      Vielmehr ist trotz der guten Neuigkeiten durchaus ungewiss, wo sich ein neues Bewertungsniveau einpendelt. Die lange Seitwärtsbewegung des Titels rund um 80 Euro seit Anfang 2001 hat dort eine massive Widerstandszone hinterlassen (vgl. Chart).

      Erst wenn es der Aktie gelingen sollte, diese Zone zu überwinden, würden sich nachhaltige Kurschancen ergeben. In einem Rutsch wird dies nicht gelingen, auch wenn sich das Geschäft von L`Oreal weiter als konjunkturresistent erweist.


      Quelle: FAZ, 05.09.02



      Kursverlauf der L`Oreal-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



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      Avatar
      schrieb am 09.09.02 17:21:11
      Beitrag Nr. 677 ()
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      Alarmzeichen bei der SAP-Aktie


      Dämmerung senkt sich über SAP


      9. Sep. 2002 Ein wenig hilflos klingt es schon, wenn die Investmentbank Goldman Sachs am Montag das Kursziel für SAP von 100 auf 90 Euro herabstuft. Der einstige Börsenstar, dessen Ruhm lange vor den Tagen der Tech-Hausse begann, bewegt sich nämlich schon in weit tieferen Regionen. Bis 14.00 Uhr verliert das SAP-Papier zwei Prozent auf 66 Euro, was die Aktie in höchste charttechnische Not bringt.

      Denn mit dem Fall unter die 63,50-Euro-Marke, das Verlaufstief von Anfang August, würde SAP auf Niveaus abgleiten, welche die Aktie zuletzt während ihres rasanten Aufschwungs Ende 1997 sah, also fast charttechnisches Niemandsland. „Damit wäre auch die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals unterschritten, und danach würde es dynamisch weiter abwärts gehen“, meint Matthias Forner, technischer Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.




      Nächste größere Unterstützung bei 32 Euro

      „Die nächste größere Unterstützung läge dann bei 32 Euro“, stellt Forner fest. Eine weniger bedeutsame Unterstützung lasse sich noch bei 46 Euro festmachen. Also noch viel Platz für schwere Verluste und Grund genug, die Alarmglocken bei der Aktie schrillen zu lassen.

      Auf mittelfristige Sicht wäre das Papier erst bei Niveaus über 90 Euro wieder aus dem Schneider, meint der Analyst. Umso mehr gilt weiterhin der Rat von FAZ.NET, die Aktie zu meiden. Offensichtlich befindet sich das einstige Dax-Flaggschiff in einer heftigen Neubewertungsphase, und die bisherige Abwärtsdynamik spricht dafür, dass sich die Bewertung unterhalb des derzeitigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 36,2 für dieses und 21,3 für nächstes Jahr einpendelt.




      Stete Verunsicherung durch Ende des Gründerpools

      Noch im August hatte es - trotz der drastischen Gewinnwarnung Mitte Juli - hoffnungsvolle Zeichen gegeben, die Aktie könnte den scharfen Abwärtstrend seit Ende März beenden, der auch die Unterstützung bei der 100-Euro-Marke pulverisiert hatte. Die Diskussion um mögliche Anteilsverkäufe der drei Großaktionäre der Softwareschmiede bereitete dieser Erholung aber ein jähes Ende. Anfang September wurde bekannt, dass die drei Firmengründer Hasso Plattner, Dietmar Hopp und Klaus Tschira ihren vertraglichen Aktienpool aufgelöst haben, womit sie sich leichter von ihren Aktienpaketen trennen können.
      Zwar wollten sie ihre Anteile auch nach der Auflösung des Vertrages „nicht wesentlich“ verringern, hieß es, doch sorgt dieser Zustand noch immer für Verunsicherung.

      Hopp hält direkt und über seine Stiftung rund 10,5 Prozent am größten Softwareunternehmen Europas, bei Plattner sind es 11,8 Prozent und bei Tschira 12,3 Prozent. Bisher waren Plattner, Hopp und Tschira durch den Konsortialvertrag gezwungen, auf Hauptversammlungen einheitlich abzustimmen. Aktienverkäufe waren durch den Vertrag beschränkt, außerdem hatten die anderen Konsortialmitglieder in diesem Fall Vorkaufsrechte.



      Quelle: FAZ, 09.09.02


      Kursverlauf der SAP-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 09.09.02 21:14:58
      Beitrag Nr. 678 ()
      News 09.09.2002 - 11:37
      DGAP-News: Rheinhold & Mahla AG <RMAG.H> deutsch
      DGAP-News: Rheinhold & Mahla AG <RMAG.H> deutsch

      Rheinhold & Mahla AG

      Corporate-News übermittelt durch die DGAP.
      Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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      Entwicklung zum führenden Industriedienstleister gewinnt weiter an Fahrt mit
      Großakquisition

      - R&M übernimmt marktführenden niederländischen Gerüstbaudienstleister
      Spreeuwenberg Steigerbouw BV

      - Geschäftsfeld Serviceleistungen kräftig gestärkt durch Industriegerüstbau

      München, den 09. September 2002 --- Die Rheinhold & MahlaAG, München, drängt
      mit großen Schritten in die Rolle eines führenden Industriedienstleisters
      Europas. Rückwirkend zum 1. Januar 2002 hat die R&M Industrieisolierungund -
      service GmbH, München, eine Spartengesellschaft der Rheinhold& Mahla AG, den
      niederländischen Gerüstbaudienstleister Spreeuwenberg Steigerbouw BV zu 79%
      übernommen. Die vollständige Übernahme wird bis 2004 in zweiweiteren Schritten
      vollzogen. Damit hat sich Rheinhold & Mahla einen erheblichenMarktanteil am
      Industriegerüstbau in den Beneluxstaaten gesichert. Spreeuwenberg wird als
      Kompetenz-Center Gerüstbau diesem Sektor zusätzliche Impulsegeben und durch den
      Aufbau europaweiter Aktivitäten neue Märkte für Rheinhold &Mahla gewinnen.
      Über den Kaufpreis haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.

      Spreeuwenberg Steigerbouw, dessen Aktivitäten bis in die grenznahendeutschen
      Gebiete reicht, ist mit einem renditestarken Umsatzvolumen vonrund 50-60 Mio.
      EUR und ca. 400 Mitarbeitern Marktführer auf dem Gebiet desIndustriegerüstbaus
      in Benelux und genießt hohe Reputation in der Einrüstung vongroßindustriellen
      Anlagen.

      Mit der Integration wird ein Anstieg der Leistung im Geschäftsfeld Service-
      leistungen auf insgesamt 120 Mio. EUR erreicht. Die Konzernleistungwird damit
      auf über 800 Mio. EUR anwachsen.

      "Es war unser erklärtes Ziel, das Geschäftsfeld Serviceleistungendurch internes
      und externes Wachstum auszubauen und diesen Sektor als einen weiteren
      Wachstumsschwerpunkt im Rheinhold & Mahla Konzern zu positionieren.Wir sind
      stolz darauf, mit der Übernahme von Spreeuwenberg Steigerbouw,dem Marktführer
      für Gerüstdienstleistungen in den Beneluxstaaten, dieses strategischeVorgehen
      schon heute einlösen zu können. Darüber hinaus planen wir die Einrichtung
      eigener Betriebsstätten in Deutschland. Damit sollten wir, wenn die
      wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies zulassen, einen weiterenWachstumsschub
      von etwa 50 Mio. EUR, verteilt über mehrere Jahre, auslösenkönnen," kommentiert
      Bernd P. Kröger, Sprecher des Vorstands der Rheinhold & Mahla AG die
      erfolgreiche Akquisition.

      Die Rheinhold & Mahla AG mit einem Umsatz von über 730 Mio.EUR und etwa 10.000
      Mitarbeitern ist als börsennotierter, international ausgerichteter
      Dienstleistungskonzern in den Bereichen Industrie und Hochbau tätig. Die
      Industriegeschäftsfelder sind die Industrieisolierung, technischerSchallschutz,
      Serviceleistungen, Schiffsisolierungen und -ausbau sowie technische
      Dienstleistungen. Im Bereich Hochbau ist Rheinhold & Mahla in den
      Geschäftsfeldern Ausbau, Fassadentechnik und Kühllagerbau tätig.Rheinhold &
      Mahla ist Marktführer in Europa auf dem Gebiet der Industrieisolierung.

      München, den 09. September 2002
      Der Vorstand


      Ende der Mitteilung, (c)DGAP 09.09.2002
      --------------------------------------------------------------------------------
      WKN: 701 670; ISIN: DE0007016701; Index:
      Notiert: Geregelter Markt in München; Freiverkehr in Frankfurt, Hamburg und
      Stuttgart
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 21:17:06
      Beitrag Nr. 679 ()
      News 09.09.2002 - 12:55
      Monopolkommission ist von E.ON-Argumenten nicht überzeugt
      Düsseldorf, 09. Sep (Reuters) - Die Monopolkommission hat sich erneut gegen die Ministererlaubnis für die Fusion der Energiekonzerne E.ON <EONG.DE> und Ruhrgas ausgesprochen. Sie erkennt damit das von E.ON zuletzt vorgebrachte Wettbewerbsargument der Entflechtung des Ruhrgas-Aktionärskreises nicht an.

      Eine Verbesserung des Wettbewerbs auf dem deutschen Gasmarkt sei durch den Rückzug der Ölmultis Exxon <XOM.N> und Shell <RD.AS> aus Ruhrgas nicht zwingend gegeben, urteilte die Monopolkommission in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. Da sich die Netze der beiden Unternehmen kaum mit denen der Ruhrgas überschnitten, seien auch Exxon und Shell auf die vorhandenen Netze und damit auf einen funktionierenden Durchleitungswettbewerb angewiesen. Dieser sei aber derzeit nicht gegeben.

      Die Monopolkommission erneuerte ihre Kritik wenige Tage nach der Wiederholung einer mündlichen Anhörung im Verfahren um die Ministererlaubnis. Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke wollte damit die vom Düsseldorfer Oberlandesgericht festgestellten Verfahrensmängel beheben. Das Gericht hatte den Vollzug der Fusion wegen dieser Mängel bis auf weiteres gestoppt.

      E.ON-Vorstandschef Ulrich Hartmann hatte bei der neuerlichen Anhörung am vergangenen Donnerstag in Berlin erklärt, die angekündigte Übernahme der Ruhrgas-Anteile von Exxon und Shell durch E.ON bringe eine Entflechtung, die dem Wettbewerb in Deutschland förderlich sein werde. Bei Abfassung ihrer Empfehlung im Rahmen des Ministererlaubnisverfahrens hatte die Monopolkommission im Mai hiervon noch keine Kenntnis gehabt. Sie hatte Tacke damals empfohlen, die Sondergenehmigung wegen befürchteter erheblicher Wettbewerbsverzerrungen selbst unter Auflagen zu verweigern. Tacke hatte die Ministererlaubnis hingegen am 5. Juli unter Auflagen erteilt.

      Die Auflagen der Ministererlaubnis sind nach dem jüngsten Urteil der Monopolkommission "halbherzig angelegt und werden allenfalls geringe Wettbewerbswirkungen haben". Den Auflagen zufolge müssen sich E.ON und Ruhrgas beispielsweise aus einer Reihe von Beteiligungen zurückziehen sowie einen Teil des importierten Gases zu den eigenen Vertragsbedingungen verkaufen.

      bro/pag
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 11:54:24
      Beitrag Nr. 680 ()


      Droht eine Verkaufswelle durch Aktienfonds?

      Der Cashbestand des Fidelity Magellan`s Fonds fiel im Juli auf ein so niedriges Niveau, wie es seit 2 1/2 Jahren nicht mehr zu sehen war. Investoren zogen 1.3 Milliarden Dollar mehr aus dem Fonds, als sie investierten. Analysten sind der Meinung, dass der Fondsmanager Robert Stansky im Laufe des Monats ferner einige Aktien gekauft habe. Dies berichtet der Boston Globe am Mittwoch.

      US-Aktienfonds verloren im Juli insgesamt 52.6 Milliarden Dollar, so viel wie nie zuvor. Eine gefährliche Entwicklung, meinen Experten.

      Ein Fonds kann nur jene Gelder an seine Kunden zurückgeben, die als Barbestände im Depot liegen. Der Barbestand des Magellan Fonds betrug im Juli 0.5 Prozent der gesamten Assets, von 3.2 Prozent im Juni. Sollten nun die Anleger weiterhin so stark ihre Gelder zurückfordern, so sind die Fondsverwalter gezwungen, Aktien im Portfolio zu liquidieren.

      "Ich befürchte, dass Fonds nicht genügend Cash auf der Hand haben, um den Auszahlungen gerecht werden zu können," sagt John Buckingham, Präsident von Al Frank Asset Management.

      Vin Loporchio, Sprecher von Fidelity, versucht allerdings zu beruhigen: Die Cashbestände seien nur lediglich eine Blitzaufnahme zum Monatsende. Darüber hinaus würden sie im Laufe eines Monats stark variieren.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:12:49
      Beitrag Nr. 681 ()
      Geld verdienen mit Leerverkäufen

      In Amerika ist es schon lange salonfähig und auch deutsche Trader kommen langsam auf den Geschmack, an fallenden Kursen Geld zu verdienen. Bisher war das so genannte leer verkaufen von Aktien in Deutschland allerdings nur über Umwege einem bestimmten Klientel und nur für einen begrenzten Zeitraum möglich.

      Aktien verkaufen, die man noch gar nicht besitzt, wird als leer verkaufen oder shorten bezeichnet. Dazu „leiht“ sich der Anleger von seinem Broker Papiere aus - von denen er fallende Notierungen erwartet - und verkauft sie am Markt, mit dem Ziel sie später günstiger zurückzukaufen.




      Intraday- und overnight-shortselling

      In Deutschland gibt es zwei Varianten Aktien leer zu verkaufen: intraday- und overnight-shortselling. Beim erstgenannten wird das Geschäft ab einer gewissen Uhrzeit, wenn noch nicht geschehen, automatisch vom Broker glattgestellt. Denn das Risiko bei dieser Art der Börsenspekulation ist groß. Fängt der Kurs entgegen der Erwartung an zu steigen, befindet sich der Anleger sofort im Verlustbereich, der theoretisch nach oben unbegrenzt ist.

      Bei der zweiten Variante sind Leerverkäufe bis maximal zehn Tage möglich. Allerdings gibt es in Deutschland nur wenige Anbieter, die Leerverkäufe konkret auf Aktien anbieten. Meist besteht für den Anleger nur die Möglichkeit über Termingeschäfte auf sinkende Kurse zu setzen.




      Aktienleerverkauf in Deutschland...

      Anders beim Anbieter Sino. Hier werden beide Varianten des Aktienleerverkaufs angeboten. Die Mindesteinlage liegt allerdings bei 50.000 Euro. Die Provisionsgebühren betragen 0,19 Prozent vom Volumen, bei einem Minimum von acht Euro. Zusätzlich fallen für das overnight-shortselling 60 Euro pro Trade an. Allerdings: Bei Sino kann der Zeithorizont bei liquiden Titeln bis zu einem Jahr betragen - die große Ausnahme. Depotgebühren fallen nicht an. Jedoch wird darauf geachtet, dass der Anleger das Risiko des Instrumentes abschätzen kann.

      Der Anbieter E-Trade will demnächst ebenfalls Leerverkäufe für eine breitere Schicht in Deutschland ermöglichen. Zu genauen Konditionen wollte man sich bei E-Trade jedoch noch nicht äußern. Hier ist in den nächsten Tagen mit einer Entscheidung zu rechnen.




      ...und in Amerika

      Bleibt also die Möglichkeit ein Konto in Amerika zu öffnen, um darüber Leerverkäufe abzuwickeln. Eine Begrenzung des Zeithorizonts besteht hier nicht, dafür muss der Anleger einige andere Punkte beachten: So können - ohne teure Aufschläge - oftmals nur Aktien gehandelt werden, die auch in Amerika zum Handel zugelassen sind.

      Zusätzlich bestehen einige besondere Regeln: So ist das shorten lediglich nach einem „uptick“, also einer Bewegung nach oben, möglich. Damit sollen Manipulationen von Short-Sellern unterbunden werden. Zudem muss die Aktie verleihbar sein und Leerverkäufe über ein Margin-Konto abgewickelt werden. Die Konditionen einiger ausgewählter US-Broker finden sich in der Tabelle am Ende des Textes.




      CFD - Contract for Difference

      In jüngster Zeit beginnt sich daneben eine Alternative abzuzeichnen: Mit „Contract for Difference“ (CFD) können Investoren zeitlich unbegrenzt auf fallende Kurse setzen - auch in Deutschland. Das Verfahren ist ähnlich: Der Anleger verkauft nicht selbst die Aktie, sondern den daran gekoppelten Differenzkontrakt. Hierdurch reduzieren sich die Kosten spürbar.

      Der Hebeleffekt variiert in der Regel zwischen zwei und fünf, kann jedoch vereinzelt auch bis zu 20 betragen - bei einem dann stark erhöhten Risiko versteht sich. Für den Anleger bedeutet dies, dass er mit 10.000 Euro beispielsweise 50.000 Euro einsetzen und den Gewinn damit verfünffachen kann.

      Die Mindesteinlage beim Hanseatic Brokerhouse liegt bei 15.000 Euro, bei Actior sind es 20.000 Euro. Die Provisionssätze bewegen sich im üblichen Rahmen von Discountbrokern (siehe Tabelle). Aufgrund des langfristigen Spekulationszeitraums fallen bei Short-Positionen Zins- und Dividendenkosten an, beziehungsweise werden bei Long-Positionen Zinsen gezahlt.

      Grundlage ist ein Referenzzinssatz plus oder minus einem bestimmten Prozentsatz. Handelbar sind sämtliche in den großen Indizes gelisteten Aktien in Europa und Amerika.




      Leerverkäufe zur Depotabsicherung

      Welche der vorgestellten Möglichkeiten der Anleger für sich wählt, bleibt eine individuelle Entscheidung. Sie hängt nicht zuletzt von Präferenzen bezüglich einem Ansprechpartner, dem verfügbaren Anlagevermögen oder Risikoverhalten ab. Festzuhalten bleibt, dass sich auch in Deutschland das Umfeld für Aktienleerverkäufe langsam zu wandeln scheint. Und das ist gut so. Denn Leerverkäufe sind kan verdammenswürdiges Spekulationsobjekt, sondern dienen der Marktbereinung sowie zur Depotabsicherung und sind damit ein durchaus sinnvolles Instrument, das viel zu selten zu diesem Zweck eingesetzt wird.




      Internet-Adressen von Discountbroker, die CFD anbieten:

      www.hanseatic-brokerhouse.de

      www.actior.de

      www.vantage.de


      gelesen in FAZ, 16.09.02







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      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:41:17
      Beitrag Nr. 682 ()
      Geld verdienen mit dem S&P-Star-Ranking



      Analysten bezogen in jüngster Vergangenheit viele Prügel. Hauptanklagepunkt sind mangelhafte Ergebnisse bei ihren Anlageempfehlungen.

      Dass es auch anders geht, beweist der FAZ.NET-Kooperationspartner Standard & Poor`s (S&P) seit Jahren. Die Performance der Aktieneinschätzungen, die von den Analysten des US-Finanzdienstleisters stammen, kann sich sehen lassen. Und zwar in beide Richtungen, also sowohl auf der Kauf- als auch auf der Verkaufsseite.



      Aus 100 Dollar wurden 1.245 Dollar

      Beim Blick zurück auf die Empfehlungen seit 1987 zeigt sich folgendes: Zum Stichtag Ende Februar 2002 brachten die US-Aktien, denen S&P die Höchstnote von fünf Sternen gegeben hat, ein jährliches Kursplus von 18,19 Prozent. Die Titel mit der schlechtesten Note, nämlich einem Stern, erzielten dagegen ein Minus von 0,82 Prozent per annum.

      Wie richtig S&P auf beiden Seiten lag, zeigt die Wertentwicklung des S&P 500-Index. Dieser Vergleichsmaßstab hat in den vergangenen 15 Jahren durchschnittlich um 10,74 Prozent zugelegt. Sowohl die S&P-Kauf- als auch die S&P-Verkaufsempfehlungen haben somit ihren Zweck mehr als erfüllt.

      Das Können der S&P-Analysten lässt sich auch an der Bilanz der einzelnen S&P-Star-Empfehlungen erkennen. Daraus lässt sich ablesen, was bis zum Stichtag 28. Februar 2002 aus 100 Dollar wurde, die ein Anleger seit 31. Dezember 1986 in die verschiedenen Empfehlungskategorien gesteckt hat.

      Angelegt in Aktien mit nur einem Stern wären heute nur noch 88 Dollar übrig. Investiert in die fünf Sterne-Kategorie wären aus 100 Dollar inzwischen dagegen stolze 1.280 Dollar geworden. Gemessen an den 474 Dollar, die sich mit dem S&P 500-Index erzielen ließen, wahrlich nicht schlecht.

      Auf Jahresbasis schnitten die fünf Sterne-Empfehlungen bisher elf Mal besser, einmal genauso und drei Mal schlechter ab als der S&P 500. Von Zufall kann also nicht die Rede sein und es lohnt sich folglich, näheres über das so genannte Stars-Ranking zu erfahren.



      Notenskala reicht von einem bis fünf Sternen

      Hinter dem Begriff Stars verbergen sich die Wörter "STock Appreciation Ranking System". Es geht dabei für die Analysten darum zu beurteilen, wie eine bestimmte Aktie aus ihrer Sicht in den nächsten sechs bis zwölf Monaten verglichen mit der Entwicklung des S&P 500-Index abschneiden wird.

      Die zu vergebenden Noten reichen von einem bis zu fünf Sternen. Eine Aktie, die sich fünf Sterne verdient hat, sollte demnach deutlich besser als der Vergleichsmaßstab abschneiden und zu den besten Titeln am Aktienmarkt überhaupt zählen. Werte mit nur einem Stern sollen sich den Annahmen zufolge dagegen deutlich schlechter entwickeln und zu den schwächsten Werten zählen.

      Einer Aktie mit drei Sternen wird demzufolge eine Performance wie dem S&P 500-Index zugetraut, und Titeln mit zwei oder vier Sternen eine etwas schlechtere oder eine etwas bessere Kursentwicklung. Angewandt wird dieses Rankingmodell von S&P seit Anfang 1987.

      Zurzeit haben die S&P-Analysten 75 US-Aktien mit fünf Sternen geadelt. Darunter befinden sich so bekannte Namen wie Boeing oder PepsiCo.

      Bei aller Anerkennung für das bisher Geleistete darf aber auch beim ausgeklügelten Anlagesystem von S&P nicht vergessen werden, dass in der Vergangenheit erfolgreiche Tipps am Aktienmarkt nicht auch zwangsläufig in der Zukunft weiterhin aufgehen werden.

      Aktuell scheint das S&P-Star-Ranking von diesem Schicksal aber noch nicht bedroht zu sein. Auch im Jahr 2001 haben sich die fünf Sterne-Empfehlungen besser geschlagen als der S&P 500.





      S&P-Analyse
      Fünf starke Kandidaten für das Aktiendepot
      Von Michael Kaye, Portfolio Service-Analyst bei Standard & Poor`s


      Die Aktienexperten von Standard & Poor`s (S&P) suchten nach Wertpapieren, welche die Charts dreier unterschiedlicher Investmentansätze anführten - dabei kristallisierten sich nur fünf Titel heraus.


      Die Aktienauswahl beginnt zunächst mit einer qualitativen Untersuchung, bei der die S&P-Analysten nicht ausschließlich die finanzielle Situation von Unternehmen, sondern auch andere Faktoren berücksichtigen - darunter die Qualität des Managements, konjunkturelle Einflüsse auf die Branche sowie den Erfolg von Forschungs- und Entwicklungsprogrammen.



      Qualitative Bewertungsmethode

      Diese Art der Analyse hat sich während der letzten Jahre bewährt. Das S&P 5-STAR-Portfolio, welches die Aktien mit der höchsten Bewertung nach STARS enthält, verbuchte seit der Einführung der neuen Bewertungsmethode am 31. Dezember 1986 bis einschließlich 31. Juli 2002 Kursgewinne von insgesamt 940,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum erzielte der Referenzindex S&P 500 lediglich Kursgewinne von 276 Prozent.



      Quantitative Bewertungsmethode

      S&P führt auch eine Aktienbewertung auf der Basis quantitativer Analysen durch: Hierbei handelt es sich um eine Investmentdisziplin, die ausschließlich Finanzdaten auswertet, die aus Unternehmensbilanzen, Erfolgsrechnungen und ähnlichen Zahlenquellen abgeleitet werden. Mithilfe eines eigenen Modells berechnet S&P den wöchentlichen Fair Value einer Aktie, also den Kurs, zu dem ein Wertpapier beim aktuellen Marktniveau gehandelt werden sollte.

      Dieser Fair Value basiert auf grundlegenden Daten wie Unternehmensgewinnen und Wachstumspotenzial, Aktienkurs zu Buchwert, Eigenkapitalrendite und laufende Rendite im Verhältnis zum S&P 500. Die Aktien werden in fünf Kategorien eingestuft, wobei die Fair Value-Bewertung „5“ angibt, dass die Aktie erheblich unterbewertet ist und somit beträchtliches Kurspotenzial beinhaltet.



      Trendanalyse

      S&P beurteilt die Aktien auch auf der Basis von Börsenschwankungen. Dabei werden Kurs- und Volumentrends analysiert, um die künftige Entwicklungsrichtung eines Marktes oder eines einzelnen Wertpapiers prognostizieren zu können. Eine der betrachteten Größen ist dabei die relative Stärke eines Wertpapiers - seine Position im Verhältnis zu anderen Wertpapieren oder Indizes wie zum Beispiel dem S&P 500 oder zur eigenen Kursaktivität.

      Der technische Indikator, der dies beschreibt, ist der Relative Stärke-Index (RSI). Je höher der RSI-Wert, umso eindrucksvoller hat die Aktie den S&P 500 innerhalb eines bestimmten Zeitraums übertroffen.



      Kombination der Bewertungsansätze

      Diese Woche wollen wir Ihnen ein aus allen drei Ansätzen kombiniertes Ergebnis präsentieren. Zu diesem Zweck suchten wir zunächst nach Aktien, welche die höchste qualitative Bewertung von S&P erhielten, nämlich 5 STARS (Kaufempfehlung). Dies sind Werte, von denen die S&P-Analysten erwarten, dass sie die Performance des gesamten Marktes innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate übertreffen werden.

      Anschließend suchten wir - von dieser Liste ausgehend - nach Werten mit einem S&P Fair Value von fünf. Schließlich filterten wir die Werte heraus, die mit einem 13-Wochen-RSI über 65 den S&P 500 innerhalb des festgelegten Zeitraums übertroffen haben.

      Folgende fünf Aktien erfüllten alle Anforderungen: Indymac Bancorp, KB Home, Lennar, Nautilus Group und Rent-A-Center.

      Quelle: FAZ, 16.09.02
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 16:41:17
      Beitrag Nr. 683 ()
      Geld verdienen mit dem S&P-Star-Ranking



      Analysten bezogen in jüngster Vergangenheit viele Prügel. Hauptanklagepunkt sind mangelhafte Ergebnisse bei ihren Anlageempfehlungen.

      Dass es auch anders geht, beweist der FAZ.NET-Kooperationspartner Standard & Poor`s (S&P) seit Jahren. Die Performance der Aktieneinschätzungen, die von den Analysten des US-Finanzdienstleisters stammen, kann sich sehen lassen. Und zwar in beide Richtungen, also sowohl auf der Kauf- als auch auf der Verkaufsseite.



      Aus 100 Dollar wurden 1.245 Dollar

      Beim Blick zurück auf die Empfehlungen seit 1987 zeigt sich folgendes: Zum Stichtag Ende Februar 2002 brachten die US-Aktien, denen S&P die Höchstnote von fünf Sternen gegeben hat, ein jährliches Kursplus von 18,19 Prozent. Die Titel mit der schlechtesten Note, nämlich einem Stern, erzielten dagegen ein Minus von 0,82 Prozent per annum.

      Wie richtig S&P auf beiden Seiten lag, zeigt die Wertentwicklung des S&P 500-Index. Dieser Vergleichsmaßstab hat in den vergangenen 15 Jahren durchschnittlich um 10,74 Prozent zugelegt. Sowohl die S&P-Kauf- als auch die S&P-Verkaufsempfehlungen haben somit ihren Zweck mehr als erfüllt.

      Das Können der S&P-Analysten lässt sich auch an der Bilanz der einzelnen S&P-Star-Empfehlungen erkennen. Daraus lässt sich ablesen, was bis zum Stichtag 28. Februar 2002 aus 100 Dollar wurde, die ein Anleger seit 31. Dezember 1986 in die verschiedenen Empfehlungskategorien gesteckt hat.

      Angelegt in Aktien mit nur einem Stern wären heute nur noch 88 Dollar übrig. Investiert in die fünf Sterne-Kategorie wären aus 100 Dollar inzwischen dagegen stolze 1.280 Dollar geworden. Gemessen an den 474 Dollar, die sich mit dem S&P 500-Index erzielen ließen, wahrlich nicht schlecht.

      Auf Jahresbasis schnitten die fünf Sterne-Empfehlungen bisher elf Mal besser, einmal genauso und drei Mal schlechter ab als der S&P 500. Von Zufall kann also nicht die Rede sein und es lohnt sich folglich, näheres über das so genannte Stars-Ranking zu erfahren.



      Notenskala reicht von einem bis fünf Sternen

      Hinter dem Begriff Stars verbergen sich die Wörter "STock Appreciation Ranking System". Es geht dabei für die Analysten darum zu beurteilen, wie eine bestimmte Aktie aus ihrer Sicht in den nächsten sechs bis zwölf Monaten verglichen mit der Entwicklung des S&P 500-Index abschneiden wird.

      Die zu vergebenden Noten reichen von einem bis zu fünf Sternen. Eine Aktie, die sich fünf Sterne verdient hat, sollte demnach deutlich besser als der Vergleichsmaßstab abschneiden und zu den besten Titeln am Aktienmarkt überhaupt zählen. Werte mit nur einem Stern sollen sich den Annahmen zufolge dagegen deutlich schlechter entwickeln und zu den schwächsten Werten zählen.

      Einer Aktie mit drei Sternen wird demzufolge eine Performance wie dem S&P 500-Index zugetraut, und Titeln mit zwei oder vier Sternen eine etwas schlechtere oder eine etwas bessere Kursentwicklung. Angewandt wird dieses Rankingmodell von S&P seit Anfang 1987.

      Zurzeit haben die S&P-Analysten 75 US-Aktien mit fünf Sternen geadelt. Darunter befinden sich so bekannte Namen wie Boeing oder PepsiCo.

      Bei aller Anerkennung für das bisher Geleistete darf aber auch beim ausgeklügelten Anlagesystem von S&P nicht vergessen werden, dass in der Vergangenheit erfolgreiche Tipps am Aktienmarkt nicht auch zwangsläufig in der Zukunft weiterhin aufgehen werden.

      Aktuell scheint das S&P-Star-Ranking von diesem Schicksal aber noch nicht bedroht zu sein. Auch im Jahr 2001 haben sich die fünf Sterne-Empfehlungen besser geschlagen als der S&P 500.





      S&P-Analyse
      Fünf starke Kandidaten für das Aktiendepot
      Von Michael Kaye, Portfolio Service-Analyst bei Standard & Poor`s


      Die Aktienexperten von Standard & Poor`s (S&P) suchten nach Wertpapieren, welche die Charts dreier unterschiedlicher Investmentansätze anführten - dabei kristallisierten sich nur fünf Titel heraus.


      Die Aktienauswahl beginnt zunächst mit einer qualitativen Untersuchung, bei der die S&P-Analysten nicht ausschließlich die finanzielle Situation von Unternehmen, sondern auch andere Faktoren berücksichtigen - darunter die Qualität des Managements, konjunkturelle Einflüsse auf die Branche sowie den Erfolg von Forschungs- und Entwicklungsprogrammen.



      Qualitative Bewertungsmethode

      Diese Art der Analyse hat sich während der letzten Jahre bewährt. Das S&P 5-STAR-Portfolio, welches die Aktien mit der höchsten Bewertung nach STARS enthält, verbuchte seit der Einführung der neuen Bewertungsmethode am 31. Dezember 1986 bis einschließlich 31. Juli 2002 Kursgewinne von insgesamt 940,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum erzielte der Referenzindex S&P 500 lediglich Kursgewinne von 276 Prozent.



      Quantitative Bewertungsmethode

      S&P führt auch eine Aktienbewertung auf der Basis quantitativer Analysen durch: Hierbei handelt es sich um eine Investmentdisziplin, die ausschließlich Finanzdaten auswertet, die aus Unternehmensbilanzen, Erfolgsrechnungen und ähnlichen Zahlenquellen abgeleitet werden. Mithilfe eines eigenen Modells berechnet S&P den wöchentlichen Fair Value einer Aktie, also den Kurs, zu dem ein Wertpapier beim aktuellen Marktniveau gehandelt werden sollte.

      Dieser Fair Value basiert auf grundlegenden Daten wie Unternehmensgewinnen und Wachstumspotenzial, Aktienkurs zu Buchwert, Eigenkapitalrendite und laufende Rendite im Verhältnis zum S&P 500. Die Aktien werden in fünf Kategorien eingestuft, wobei die Fair Value-Bewertung „5“ angibt, dass die Aktie erheblich unterbewertet ist und somit beträchtliches Kurspotenzial beinhaltet.



      Trendanalyse

      S&P beurteilt die Aktien auch auf der Basis von Börsenschwankungen. Dabei werden Kurs- und Volumentrends analysiert, um die künftige Entwicklungsrichtung eines Marktes oder eines einzelnen Wertpapiers prognostizieren zu können. Eine der betrachteten Größen ist dabei die relative Stärke eines Wertpapiers - seine Position im Verhältnis zu anderen Wertpapieren oder Indizes wie zum Beispiel dem S&P 500 oder zur eigenen Kursaktivität.

      Der technische Indikator, der dies beschreibt, ist der Relative Stärke-Index (RSI). Je höher der RSI-Wert, umso eindrucksvoller hat die Aktie den S&P 500 innerhalb eines bestimmten Zeitraums übertroffen.



      Kombination der Bewertungsansätze

      Diese Woche wollen wir Ihnen ein aus allen drei Ansätzen kombiniertes Ergebnis präsentieren. Zu diesem Zweck suchten wir zunächst nach Aktien, welche die höchste qualitative Bewertung von S&P erhielten, nämlich 5 STARS (Kaufempfehlung). Dies sind Werte, von denen die S&P-Analysten erwarten, dass sie die Performance des gesamten Marktes innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate übertreffen werden.

      Anschließend suchten wir - von dieser Liste ausgehend - nach Werten mit einem S&P Fair Value von fünf. Schließlich filterten wir die Werte heraus, die mit einem 13-Wochen-RSI über 65 den S&P 500 innerhalb des festgelegten Zeitraums übertroffen haben.

      Folgende fünf Aktien erfüllten alle Anforderungen: Indymac Bancorp, KB Home, Lennar, Nautilus Group und Rent-A-Center.

      Quelle: FAZ, 16.09.02
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 14:55:08
      Beitrag Nr. 684 ()
      Langfristige Kurswirkung der Irak-Offerte nicht überbewerten

      17. Sep. 2002 Der Irak ist stets für eine Überraschung gut! Diese lehrreiche Erfahrung werden am Dienstag möglicherweise alle Bären unter den Börsianern machen. Denn das Angebot des Irak, wieder UN-Waffeninspektore ins Land zu lassen, birgt eventuell kurzfristiges Kurs-Potenzial.

      An den asiatischen Börsen wurde die Offerte jedenfalls mit Kursgewinnen begrüßt. Ganz besonders stark fiel das Plus in Japan aus. Dort stieg der Nikkei 225-Index um über drei Prozent, wobei hier den Kursen aber auch der schwache Yen auf die Sprünge half.

      Gleichzeitig gaben der Goldpreis und die Anleihenotierungen nach, was als Zeichen für eine etwas nachlassende Kriegsangst gewertet werden kann. Der Ölpreis musste ebenfalls sofort Abschläge hinnehmen und die Futures auf die US-Aktienindizes verbuchten Gewinne.




      Was passiert mit den Shortpositionen?

      Allgemein gehen Marktbeobachter auch hierzulande von kurzfristig kursbeflügelnden Impulsen aus. Nachdem der Dax am Montag auf Schlusskursbasis ein neues Jahrestief markiert habe, könnten positive Neuigkeiten schnell für eine Gegenreaktion sorgen.

      Schließlich sei nach den zuletzt herben Verlusten von hohen Leerverkäufen im Markt auszugehen. Komme es bei dieser Konstellation durch überraschende Nachrichten wie dem Irak-Angebot plötzlich zu steigenden Kursen, könnten sich etliche Bären zum Eindecken ihrer Positionen gezwungen sehen. Dadurch könne es schnell auch einmal zu einer merklichen prozentualen Gegenbewegung nach oben kommen, heißt es.

      Zu viel Euphorie werde aber durch die Unsicherheit darüber gebremst, inwieweit das Angebot des Irak ernst zu nehmen ist. Die britische Regierung hat auf die Einwilligung zur Rückkehr der UN-Waffeninspekteure jedenfalls bereits mit Zurückhaltung reagiert.

      Der irakische Militärmachthaber Saddam Hussein habe in der Vergangenheit bereits des öfteren „Spielchen gespielt“ und mehrere UN-Resolutionen missachtet, sagte ein Sprecher am Dienstag in London. Downing Street befand sich damit auf einer Linie mit der US-Regierung, die die Ankündigung Bagdads ähnlich kritisch aufgenommen hatte. Es handle sich um eine zum Scheitern verurteilte „Taktik“, mit der Bagdad den UN-Sicherheitsrat an einem „entschlossenen Handeln“ hindern wolle, teilte das Weiße Haus mit.



      Irak-Krise nur ein Teil im Bärenmarkt-Puzzle

      Vor dem Hintergrund dieser kühlen Reaktion bleibt abzuwarten, wie die Märkte tatsächlich auf die Geschehnisse reagieren werden. Längerfristig erscheint es aber ohnehin fraglich, ob mit einer Lösung der Irak-Krise bereits der Schlüssel für eine Beendigung des Bärenmarktes gefunden wäre.

      Dagegen spricht die schleppende Konjunktur und die grundsätzliche Annahme, dass der Bärenmarkt durch zuvor zu hohe Bewertungsrelationen verursacht wurde. Diese Übertreibungen scheinen aber noch immer nicht in allen Fällen bereinigt zu sein.

      Stimmt diese These, wonach durch die gesunkene Risikobereitschaft und die moderateren Konjunktur- und Gewinnaussichten die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sinken müssen, dann hat der Bärenmarkt noch immer nicht ausgedient.

      Es wird spannend sein zu beobachten, für welche Lesart sich die Märkte entscheiden werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, hält sich wie schon zuletzt auch weiterhin bedeckt und ist in erster Linie auf Kapitalerhalt bedacht.





      Quelle: FAZ, 17.09.02
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 22:56:16
      Beitrag Nr. 685 ()
      Zerobonds - Instrumente für Steuerstrategen und Spekulanten

      In schweren Baissezeiten wie dieser hat die Sicherung des Kapitals am Rentenmarkt oberste Priorität für Anleger gewonnen. Dabei bietet dieser Markt mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den Investor, als es vielen scheinen mag.

      Für Anleger, die den Besteuerungszeitpunkt ihrer Zinserträge selbst bestimmen wollen, bieten sich beispielsweise Zerobonds (auf deutsch Nullkuponanleihen) an.

      Bei Zerobonds erhält der Käufer nämlich während der gesamten Laufzeit keine Zinsen ausbezahlt. Der Kupon dieser oft über mehrere Jahrzehnte laufenden Papiere beträgt also null Prozent. Der Ertrag ergibt sich stattdessen aus der Differenz zwischen dem Ausgabe- und Rückzahlungskurs der Anleihe. Das bedeutet, dass der Zinsertrag erst bei Verkauf oder Fälligkeit des Zerobonds versteuert werden muss.




      Für Verlagerungsstrategie sinnvoll

      Das macht dann Sinn, wenn ein Anleger, etwa ein Spitzenverdiener, seine Zinserträge in möglichst einkommensschwache Jahre verlagern will. Das ist in der Regel der Ruhestand. Eine Anlage in Zerobonds kann aber auch angesichts der Steuerreform Sinn machen, die den Spitzensteuersatz ab 2005 bis auf 42 Prozent zurückführen soll.


      Diese Steuerstrategien wollen aber wohl geplant sein. Will der Anleger etwa früher an sein Geld und muss den Zerobond vorzeitig verkaufen, fällt gleich ein so großer Batzen an, dass schnell der Freibetrag überschritten wird.

      Ihre besondere Konstruktion hat wiederum besondere Auswirkungen auf den Kursverhalten von Zerobonds. Der Kurs des Papiers liegt stets unter dem Nennwert und nähert sich diesem zum Ende der Laufzeit immer stärker an. Die anfallenden Zinsen und Zinseszinsen stecken also bereits im Anleihekurs.




      Kurse äußerst zinssensibel

      Dabei schwankt der Kurs ähnlich wie bei normalen Anleihen mit dem Zinsniveau, nur deutlich stärker. Sinken die allgemeinen Zinsen, steigt der Kurs der Zerobonds stärker als bei Anleihen mit regelmäßiger Zinszahlung. Das aktuell niedrige Zinsniveau bedeutet also, dass die Differenz zwischen aktueller Notiz und Nennwert derzeit besonders eingeengt ist. Bei steigenden Zinsen fällt der Zerobond-Kurs entsprechend stärker.

      Diese Zinssensitivität des Anleihekurses, die so genannte Duration, ist bei Zerobonds am höchsten und entspricht genau der Restlaufzeit. Ist ein Zerobond beispielsweise in 20 Jahren fällig, beträgt die Duration 20. Das heißt, wenn sich der Kapitalmarktzins um einen Prozentpunkt verändert, dann steigt oder fällt der Wert des Zerobonds theoretisch um 20 Prozent. Diese hohe Duration macht Zerobonds auch für auf Zinsänderungen spekulierende Anleger interessant.

      Quelle: FAZ, 18.09.02
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 13:17:03
      Beitrag Nr. 686 ()
      Charttechniker blicken mit Grauen auf die Kurse


      Nun gilt es für den Dax. Die negativen Vorgaben von der Wall Street und die nachbörslichen Kursverluste bei Oracle und J.P. Morgan in Reaktion auf die Vorlage von Ergebnissen haben den Dax am Mittwoch bereits auf ein neues Fünf-Jahrestief abstürzen lassen. Ganz zu schweigen vom Nemax 50 Index, der wieder einmal ein neues Rekordtief markiert.

      Viel Luft nach unten hat der Dax jetzt nicht mehr. Um das bisherige Tagestief von 3.166,20 Punkten findet sich eine Unterstützungszone, die vom März/April 1997 herrührt. Hält auch diese Bastion nicht, dann sieht es charttechnisch gesehen erst richtig düster aus. Etliche Charttechniker wollen die Flinte zwar noch immer nicht ins Korn werfen und hoffen auf eine Stabilisierung in diesem Bereich.



      Weiter Weg für den Dax bis zur nächsten Unterstützung

      Weniger Hoffnungen gibt sich dagegen Wieland Staud von Staud Research hin. Er will einen Fall des Dax unter 2.700 Punkte nicht mehr ausschließen. Und in der Tat können Chartisten beim Blick auf die langfristigen Charts die Haare zu Berge stehen. Denn genau genommen ist beim Dax die nächste wirklich erwähnenswerte Unterstützungszone erst wieder zwischen 2.450 und 2.550 Punkten zu finden.

      Wer sich die Charts im Einzelnen anschaut, dem erscheint ein derartiger Absturz schnell nicht mehr so weit hergeholt vor wie zunächst angenommen. Unter den 30 Dax-Werten befinden sich jedenfalls viele Charts in einem bemitleidenswertem Zustand. Exemplarisch sei zur Verdeutlichung nur auf den Technologiesektor und dort insbesondere auf die SAP-Aktie verwiesen.



      SAP-Aktie als Negativ-Beispiel

      Wer hätte sich hier beim Jahreshoch von fast 180 Euro schon vorstellen können, dass der Titel noch in diesem Jahr auf Notierungen unter 100 Euro stürzt? Inzwischen sind wir aber sogar schon bei zweistelligen Kursen angelangt. Bei einem aktuellen Kurs von rund 55 Euro findet sich die nächste wichtige Unterstützung erst wieder um 50 Euro.

      Wem das noch nicht genügt, um in der Magengegend ein flaues Gefühl zu bekommen, der muss nur einmal die Chartentwicklung der T-Aktie mit der von SAP vergleichen. Sollte SAP der von der T-Aktie vorgezeichneten Wegstrecke auch weiter nacheifern, dann brennt es am deutschen Aktienmarkt bald lichterloh. Wenig Trost kommt für die geplagten Seelen der Chartisten auch von der Leitbörse Wall Street. Ganz im Gegenteil: Die Charts von so bedeutsamen Größen wie Intel, McDonald`s, Fannie Mae oder Citigroup stellen alle kurz vor dem Kollaps.



      Bewertung beim S&P 500 stützt die Chartsignale

      Doch die Börse wäre nicht mehr sie selbst, wenn sogar in einer aussichtslosen Ausgangslage wie dieser nicht jederzeit auch positive Wendungen möglich wären. So ist es nach einem Panikanfall unter den Anlegern, falls er denn demnächst einmal kommen sollte, durchaus möglich, dass sich die Märkte nach den zuletzt schweren Verlusten eine Zeit lang ganz massiv erholen werden. Auf eine derartige Konstellation setzen beispielswiese die Analysten beim US-Finanzdienstleister Standard & Poor`s bereits an diesem Mittwoch.

      Dies wäre aber selbst dann bis zur Überwindung der langfristigen Abwärtstrends nur als eine Rally im Bärenmarkt zu verstehen. Denn was insbesondere im Fall der USA neben der Charttechnik für mittelfristig weiter fallende Kurse spricht, ist die unverändert hohe Bewertung. So ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis für den S&P 500 - je nachdem, welche Gewinnschätzungen angelegt werden - zwischen 25 und 30 anzusiedeln.

      Im langjährigen Durchschnitt bewegte sich diese Größe aber nur zwischen 17 und 18 und am Ende von Bärenmärkten lag sie sogar deutlich darunter. Umrahmt von einer nur schleppend in Gang kommenden Konjunktur gibt es so gesehen noch genügend Raum für die von der Charttechnik angedeuteten Kurskorrekturen.


      Quelle: FAZ, 19.09.02
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 18:43:42
      Beitrag Nr. 687 ()
      News 19.09.2002 - 14:43
      FOKUS 2- E.ON/Ruhrgas-Fusion mit strengeren Auflagen genehmigt
      Berlin/Düsseldorf, 19. Sep (Reuters) - Die Bundesregierung hat ihre Sondererlaubnis für die umstrittene Fusion der Energiekonzerne E.ON <EONG.DE> und Ruhrgas erwartungsgemäß bestätigt, diese aber mit strengeren Auflagen verbunden.

      "Mit Hilfe der verschärften Auflagen wird sich auch der Wettbewerb in der deutschen Gaswirtschaft zum Wohle der Gasverbraucher weiter entwickeln", sagte der für die Ministererlaubnis zuständige Wirtschafts-Staatssekretär Alfred Tacke (SPD) am Donnerstag in Berlin. Er bleibe der Auffassung, dass die Fusion erhebliche gesamtwirtschaftliche Vorteile biete. Diese glichen wettbewerbliche Bedenken, wie vom Bundeskartellamt geäußert, mehr als aus. Tacke kündigte an, er werde noch diese Woche beim Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) beantragen, die von Wettbewerbern erwirkte Blockade der Fusion aufzuheben. E.ON akzeptierte die schärferen Auflagen. Allerdings gerate man damit "hart an die Grenze der wirtschaftlichen Belastbarkeit", sagte Konzernchef Ulrich Hartmann in Düsseldorf.

      Tacke hatte bereits im Juli eine Ministererlaubnis für die Fusion erteilt. Nachdem das Gericht auf Antrag von Wettbewerbern der beiden Wunschpartner die Fusion wegen Verfahrensmängeln erst einmal blockiert hatte, rollte Tacke das Verfahren mit einer zweiten öffentlichen Anhörung der Beteiligten neu auf. Damit habe er die angeführten Verfahrensmängel behoben, sagte Tacke. Er gehe nun davon aus, dass das Oberlandesgericht zügig in der Sache entscheide und der Position der Bundesregierung zustimme.


      TACKE VERHÄNGT STRENGERE AUFLAGEN

      Die erneute Prüfung ergab nach Tackes Worten allerdings, dass wegen neuer Entwicklungen am Energiemarkt zusätzliche Auflagen für die Fusion erforderlich sind, um den Wettbewerb in Deutschland zu stärken. So verfügte der Staatssekretär nun zusätzlich zu den Auflagen vom Juli, dass sich nach E.ON nun auch Ruhrgas von seinen Beteiligungen an den Regionalversorgern Bayerngas und Stadtwerke Bremen trennen muss.

      Darüber hinaus müssen E.ON/Ruhrgas statt der zuvor verfügten rund 75 Milliarden Kilowattstunden nunmehr 200 Milliarden Kilowattstunden importierten Erdgases den Konkurrenten über ein Auktionsverfahren anbieten. Diese Mengen sollen über einen Zeitraum von sechs Jahren in sechs Tranchen versteigert werden. Dabei legte Tacke fest, dass Ruhrgas dafür nicht wie zunächst vorgesehen den Selbstkostenpreis sondern nur noch 95 Prozent des Einkaufspreises verlangen darf.


      TACKE SIEHT NUNMEHR TRAGFÄHIGE RECHTSBASIS

      Tacke äußerte die Erwartung, dass die nachgebesserte Ministererlaubnis auch das Oberlandesgericht Düsseldorf überzeuget, das der Klage von Wettbewerbern gegen das Verfahren zuvor stattgegeben hatte. "Wir gehen davon aus, dass das OLG zustimmen wird", sagte er. Durch die neuerliche mündliche Anhörung sei eine ausreichende und tragfähige Rechtsgrundlage geschaffen worden. Er sei optimistisch, dass die Fusion nun ohne weiteren juristischen Streit umgesetzt werden könne.

      Das sehen die Gegner der Ministererlaubnis erklärtermaßen anders. Mehrere Rechtsvertreter der E.ON-Ruhrgas-Wettbewerber kündigten so genannte Schutzschriften für das OLG an. Mit diesen wollen sie das Gericht überzeugen, seine Einstweilige Verfügung des Vollzugstopps wegen weiterer, bislang noch nicht zur Sprache gebrachter Verfahrensfehler aufrecht zu erhalten.

      Nach Angaben des E.ON-Anwalts Gerhard Wiedemann erwarte man eine Entscheidung des Gerichts in drei bis vier Wochen. Davon unberührt bleibt das so genannte Hauptsacheverfahren, in dem sieben Wettbewerber Beschwerde gegen die Ministererlaubnis eingelegt haben. Die Eröffnung dieses Verfahrens hat der Düsseldorfer Kartellsenat für Ende des Jahres angekündigt. E.ON-Chef Hartmann bekräftigte die Absicht, den Streit notfalls bis zum Bundesgerichtshof fortzusetzen. "Wir kämpfen weiter", sagte er. "Und wir würden nicht kämpfen, wenn wir uns nicht sehr gute Chancen ausrechneten, den Kampf zu gewinnen."

      Nach Aufhebung des Vollzugstopps würde E.ON als erstes den Ruhrgas-Anteil der RAG [RUHR.UL] (frühere Ruhrkohle) übernehmen, sagte Hartmann. Dieser Schritt ist eine Voraussetzung dafür, dass die RAG die E.ON-Spezialchemietochter Degussa <DGXG.DE> übernehmen kann. E.ON hatte sich die Ruhrgas-Anteile größtenteils unter Vorbehalt der Fusionsgenehmigung gesichert. bro/zap


      Als E-Mail versenden Druckvorlage Neue Diskussion eröffnen
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 18:44:11
      Beitrag Nr. 688 ()
      News 18.09.2002 - 13:24
      Makler warnen vor neuer Wohnungsnot
      Berlin, 18. Sep (Reuters) - Der Verband Deutscher Makler (VDM) warnt vor einer neuen Wohnungsnot.

      "Wir werden uns in Deutschland wieder an den Begriff Wohnungsmangel gewöhnen müssen", sagte der Sprecher des Verbands, Erich Hildenbrandt, am Mittwoch in Berlin. Jährlich würden bis zu 500.000 neue Wohnungen benötigt, um den steigenden Bedarf an Raum zu decken. Im laufenden Jahr sei jedoch nur mit rund 250.000 Baugenehmigungen zu rechnen, nach 291.000 im vergangenen Jahr. Die Zahl der Fertigstellungen werde weniger als 300.000 betragen, ein Minus von zehn Prozent. Als Grund für die Flaute beim Wohnungsbau nannte Hildenbrandt falsche politische Weichenstellungen sowie eine zunehmen restriktive Haltung der Banken bei Baudarlehen. "Heute eine Finanzierung zu bekommen, ist faktisch unmöglich", erläuterte der VDM-Sprecher.

      Bereits jetzt sieht der Verband eine teilweise katastrophale Situation auf dem Wohnungsmarkt. In Ballungsgebieten wie Stuttgart sei der Wohnungsneubau faktisch zum Erliegen gekommen. Die Folge sei ein Anstieg der Mieten, der weiter anhalten werde.

      Scharfe Kritik übte Hildenbrandt an der Bundesregierung. Gesetze würden ohne Anhörung der Fachgremien beschlossen, die notwendige Abstimmung zwischen den betroffenen Ministerien fehle. Viele Regelungen sind laut VDM mit heißer Nadel gestrickt worden und hätten Investitionen verhindert. Die Verschärfung des Mietrechts sowie die Diskussion um die Erbschaftssteuer und die einseitige Werbung für Aktienanlagen über die Riester-Rente haben nach Ansicht des Verband dem Wohnungsbau geschadet.

      Bei der Preis- und Mietenentwicklung besteht nach VDM-Erhebungen weiterhin ein Gefälle zwischen Nord- und Süd- sowie Ost- und Westdeutschland. "Die Preisschere öffnet sich weiter", sagte Hildenbrandt. In Ostdeutschland stagniere der Mietzins oder gehe sogar zurück. In den westdeutschen Ballungsgebieten sei dagegen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Der Markt werde hier zunehmend enger. In München werden nach VDM-Angaben in der Spitze bis zu 14,50 Euro pro Quadratmeter Wohnraum erzielt, in Stuttgart bis zu 13 Euro. Dagegen ist in Görlitz eine vergleichbare Wohnung für 4,80 Euro und in Meißen für 5,30 zu haben. Ebenfalls steigend sind die Kosten für Eigentumswohnungen. In Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Düsseldorf beobachten die Makler Höchstpreise von rund 3000 Euro pro Quadratmeter, in Stuttgart und München von 5000 Euro. Am billigsten sind die Eigentumswohnungen in Saarbrücken, Gotha und Ilmenau, wo für Wohnungen mit einfacher Ausstattung weniger als 500 Euro pro Quadratmeter verlangt werden.

      wom/bus
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 18:44:30
      Beitrag Nr. 689 ()
      Autofahren macht Spaß. Essen macht Spaß. Am meisten Spaß macht Essen im
      Auto. Deswegen besitze ich diese erhöhte Affinität zu
      Drive-in-Schaltern,
      speziell in meinem Lieblings-Fast-Food-Restaurant.
      Das Vergnügen an der Self-Service-Version des Essens auf Rädern wird
      allerdings erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage gemindert.
      Ich bin der Überzeugung, dass sie ihren Namen deshalb bekommen hat, weil
      sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist.
      "Hiere Bechelun hippe," knarzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen -
      der
      übrigens ein lebender Beweis für die Haltbarkeit von Vorkriegsware
      ist. Heiliger McDonald! Investment wäre hier angebracht. Als erfahrener
      Drive-In`er weiß ich allerdings, dass der Herr am anderen Ende des
      Dosentelefons sich gerade nach meiner Bestellung erkundigt hat. Ich
      eröffne das Spiel klassisch mit einer Gegenfrage: "Haben Sie etwas vom
      Huhn ?"
      Aus der Gegensprechanlage tönt ein schwer verständliches Wort, dass
      allerdings eindeutig mit "...icken" endet. Deshalb antworte ich: "Gute
      Idee, junger Freund, aber zunächst möchte ich etwas essen."
      Etwas lauter tönt es zurück: "TSCHIKKEN !"
      "Ach so, Sie meinen Chicken. Nö, lieber doch nicht. Haben Sie vielleicht
      Presskuh mit Tomatentunke in Röstbrötchen?"
      "Hamburger?", fragt mein unsichtbarer Gegenüber zurück.
      Wahrheitsgemäß erwidere ich: "Nein, ich bin Einheimischer. Aber wieso
      ist
      das so wichtig für meine Bestellung ?"
      "WOLLEN SIE EINEN H-A-M-B-U-R-G-E-R!?"
      "Jetzt beruhigen Sie sich mal. Ja ich nehme einen."
      "Schieß?"
      "Stimmt, hatte ich nach der letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist
      meine
      Darmflora allerdings wieder wohlauf, so dass ich denke, ich kann es
      erneut
      riskieren."
      "OB SIE KÄÄSE ZUM HAMBURGER MÖCHTEN!?"
      "Netter Vorschlag. Ja, ich glaube ich nehme einen mittelalten
      Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht
      angeröstet."
      Ob die nächste verknarzte Meldung aus dem Lautsprecher nun "Aber sicher
      doch" oder "Du *PIEP* " lautet, kann ich nicht exakt heraus hören.
      Deutlich verstehe ich hingegen: "was dazu ?".
      "Doch ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen frittierten
      Kartoffelstäbchen."

      "Also Pommes?"
      "Von mir aus auch die."
      "Groß, mittel, klein?"
      "Gemischt. Und zwar genau zu einem Drittel große, mittlere und kleine."
      "WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN??!!"
      Diese, wiederum sehr laut formulierte, Frage verstehe ich klar und
      deutlich. Sie verlangt eine ehrliche Antwort: "Falls das Bedingung ist,
      hier etwas zu essen zu kriegen: Ja. Also, machen wir weiter?"
      "Gut, gut. Etwas zu den Pommes?"
      "Ein schönes Entrecote, blutig, und ein Glas 1997er Chianti."
      "ICH KOMM` DIR GLEICH RAUS UND GEB` DIR BLUTIG!!!"
      "Machen Sie das, aber verschlabbern Sie den Chianti dabei nicht."
      "SCHLUSS JETZT ! Schalter zwei. Sechsmarkfünfundvierzig."
      Schon vorbei. Gerade wo es anfängt lustig zu werden. Aber ich habe noch
      ein Ass im Ärmel. Ich zahle mit einem 500-Mark-Schein: "Tut mir leid,
      aber
      ich hab`s nicht größer."
      *PIEP* freundlich werde ich ausgekontert: "Kein Problem," und mit kaltem
      Blick ausbezahlt, klappert mein Wechselgeld auf dem Stahltresen.
      Doch nicht mit mir! Ich will den totalen Triumph: "Kann ich ne Quittung
      haben? Ist ein Geschäftsessen."
      [Quelle: Leider unbekannt; wer Rechtschreibfehler findet darf sie
      behalten.]
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 13:08:58
      Beitrag Nr. 690 ()
      News 20.09.2002 - 17:19
      FOKUS 1-Ministerium will Hindernis für E.ON/Ruhrgas ausräumen
      Berlin/Düsseldorf, 20. Sep (Reuters) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf die Aufhebung einer Einstweiligen Verfügung gegen den Vollzug der Fusion der Energiekonzerne E.ON <EONG.DE> und Ruhrgas beantragt. Eine Ministeriumssprecherin sagte am Freitag: "Der Brief ist auf dem Weg". Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke (SPD) hatte den Antrag am Vortag angekündigt, nachdem er die so genannte Ministererlaubnis für die Fusion vom Juli, aber mit zusätzlichen Auflagen, bestätigt hatte. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht bekräftigte unterdessen seinen Zeitplan für das anstehende Beschwerdeverfahren gegen die Fusion, das Konkurrenten von E.ON und Ruhrgas eingeleitet hatten. Der zuständige Kartellsenat werde das Hauptsacheverfahren wie geplant Ende November oder Anfang Dezember eröffnen, sagte ein Gerichtssprecher.

      Daran ändere das anstehende Verfahren um die beantragte Aufhebung einer Einstweiligen Verfügung gegen den Vollzug der Fusion nichts, ergänzte er. Dieses Aufhebungsverfahren dürfte mehrere Wochen dauern, unter anderem weil erneut alle Verfahrensbeteiligten Stellungnahmen abgeben dürften und möglicherweise erneut eine mündliche Verhandlung vom Kartellsenat angesetzt werde.

      Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke hatte am Donnerstag die umstrittene Ministererlaubnis für den Zusammenschluss im Grundsatz betätigt und sich zuversichtlich geäußert, dass auch das Gericht seiner Position folgen werde. Zuvor hatte Tacke eine Anhörung der Beteiligten, die Teil des Verfahrens zur Ministererlaubnis ist, wiederholt. Damit wollte er vom OLG beanstandete Verfahrensfehler beseitigen.

      Die Gegner der Fusion sehen gute Chancen, den Vollzug des Zusammenschlusses weiter zu verhindern. "Wir haben ganz gute Argumente" sagte Philipp Boos, der die Beschwerde führenden Stadtwerke Rosenheim vertritt. Es gebe immer noch zahlreiche Verfahrensfehler zu beanstanden, die bislang noch gar nicht vorgebracht worden seien. Daher sei er optimistisch, dass der Kartellsenat die Einstweilige Verfügung aufrechterhalten werde, durch die es E.ON und Ruhrgas bis auf weiteres verboten ist, sich zusammenzuschließen.

      hel/mit
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 13:09:15
      Beitrag Nr. 691 ()
      News 27.09.2002 - 22:11
      INTERVIEW - SEC erwägt Zulassung von IAS-Bilanzen ab 2005
      Chicago, 27. Sep (Reuters) - Die US-Börsenaufsicht (SEC) schließt die Zulassung von Bilanzen nach der ab 2005 in Europa geplanten einheitlichen IAS-Richtlinie nicht aus. Dies würde europäischen Konzernen wie DaimlerChrysler <DCXGn.DE> <DGX.N> , deren Aktien auch in den USA gelistet sind, Zeit und Geld sparen. In einem Reuters-Interview am Rande einer Konferenz in Chicago sagte der SEC-Chef-Bilanzprüfer Robert Herdman am Freitag, wenn der IAS-Board seine Bilanzierungsregeln wie geplant bis 2005 vereinheitlicht habe, werde die SEC erwägen, auch nach International Accounting Standards (IAS) erstellte Bilanzen zu erlauben. Zugleich schränkte er jedoch ein, dass bis zu einer Zulassung der US-Behörden noch viele Hürden zu überwinden seien.

      "Ich kann nicht versprechen, was 2005 passieren wird", sagte Herdman. Der IAS-Board habe noch viel harte Arbeit vor sich. "Am Ende muss es einen einheitlichen Standard geben", fügte er hinzu. Die größte Herausforderung sei es, eine Richtlinie zu finden, die auch den US-Anforderungen genüge.

      Die in Europa verbreiteten IAS-Bilanzierungsregeln konkurrieren mit der vor allem in der USA gebräuchlichen Rechnungslegung nach General Accepted Accounting Principles (GAAP). Die IAS-Regeln müssen nach einer EU-Verordnung ab 2005 von allen kapitalmarktorientierten Unternehmen in Europa als einheitliche Richtlinie für ihr Konzernzahlenwerk angewandt werden. Viele deutsche Firmen rechnen bislang noch nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) ab.

      Europäische Firmen, deren Aktien auch an US-Börsen notiert sind, müssen bisher ihre Bilanzen nach den jeweiligen nationalen Vorschriften erstellen und zusätzlich für die SEC nach GAAP. Diese doppelte Bilanzprüfung erfordert nicht nur einen höheren Zeitaufwand, sondern führt auch zu mehr Kosten.

      fgc/phi
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 13:09:26
      Beitrag Nr. 692 ()
      News 27.09.2002 - 15:58
      Endgültiger Michigan-Index im September gesunken
      New York, 27. Sep (Reuters) - Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes ist im September nach endgültigen Berechnungen der Universität Michigan gesunken. Der Index des Verbrauchervertrauens sank auf 86,1 von 87,6 Punkten im August, wie am Freitag aus New Yorker Finanzkreisen verlautete. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt einen Rückgang auf 85,9 Punkte vorausgesagt.

      Der von Anlegern und Volkswirten stark beachtete Index gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, das die Stimmung und das Kaufverhalten der Verbraucher im Voraus anzeigt. Die Konsumausgaben machen rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der USA aus. Den Angaben aus Finanzkreisen zufolge fiel der Index der gegenwärtigen Bedingungen, der die Einschätzung der aktuellen finanziellen Situation der Verbraucher wiedergibt, im September auf 95,8 (Vormonat 98,5) Punkte. Der Index der Erwartungen ging auf 79,9 (80,6) Zähler zurück.

      fri/lbo
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:13:10
      Beitrag Nr. 693 ()
      News 05.10.2002 - 17:26
      FOKUS 1-MLP wehrt sich gegen Bericht über Bilanzmanipulation


      Heidelberg/Frankfurt, 05. Okt (Reuters) - In scharfer Form hat der Finanzdienstleister MLP <MLPG.DE> einen erneuten Bericht über die Aufblähung seines Gewinns durch eine angeblich fingierte Lebensversicherung in Milliardenhöhe zurückgewiesen und rechtliche Schritte angekündigt.

      Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete unter Berufung auf Justizkreise vorab aus seiner am Montag erscheinenden Ausgabe, die Staatsanwaltschaft Mannheim gehe im Zuge des laufenden Ermittlungsverfahrens angeblich Hinweisen nach, dass die MLP-Bilanz des Jahres 2001 mit einer Provision von 60 Millionen Euro für eine Lebensversicherung manipuliert worden sein könnte. Der Aufsichtsratschef und Mitgründer des Heidelberger Finanz- und Versicherungsvermittlers, Manfred Lautenschläger, habe im Dezember seine 26-jährige Tochter Christina über MLP beim Kölner Gerling-Konzern <GKAGa.DE> mit einer Milliarde Euro versichert. Im Januar 2002 habe Lautenschläger den offenbar nie ernst gemeinten Versicherungsantrag zurückgezogen und MLP die Provision an Gerling zurückerstattet.

      MLP bezeichnete die Vorwürfe in einer scharf formulierten Stellungnahme am Samstag als "eindeutig unwahr". Lautenschläger wird in dem Schreiben zitiert: "Ich habe nie - weder für mich noch für ein Familienmitglied - eine Lebensversicherung in dieser Höhe abgeschlossen. Gegen die Personen, die gezielt diese falschen Behauptungen verbreiten, werde ich mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen." Staatsanwalt Hubert Jobski war am Wochenende für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

      Ein Sprecher von Gerling Leben bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters die Angaben von Lautenschläger: "Eine derartige Lebensversicherung ist bei Gerling nicht abgeschlossen worden." Der vor wenigen Tagen in den Ruhestand gegangene Gerling-Leben-Chef Jochen Aymans war vor seiner Zeit in Köln Vorstand bei MLP.

      MLP verdächtigt seinen ehemaligen, im September fristlos entlassenen Vertriebsvorstand Dorian Simon, die Behauptungen in die Welt gesetzt zu haben. Der Börsendienst "Prior Börse" hatte unter Berufung auf Simons Umfeld bereits am Donnerstag fast gleich lautende Vorwürfe verbreitet. Simon war entlassen worden, weil ihm MLP vorwirft, vertrauliche Geschäftsunterlagen an Investmentbanker und Medien weiter gegeben zu haben. Lautenschläger habe "Prior Börse" bereits durch einen Anwalt abgemahnt.

      Nach dem Handelsgesetzbuch hätte MLP in jedem Fall für eine im Januar 2002 gekündigte Police in dieser Größe im Abschluss für 2001 Rückstellungen bilden müssen, so dass die Transaktion den Gewinn nicht hätte aufblähen können. Wäre dies unterlassen worden, würde die Stornierung der Police den Jahresabschluss 2002 belasten. MLP hatte im August seine Gewinnprognose von 195 Millionen auf rund 100 Millionen Euro für das laufende Jahr gesenkt.

      Staatsanwaltschaft, Polizei und Beamte der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) hatten im der vergangenen Woche bereits zum zweiten Mal Geschäftsräume von MLP durchsucht. Sie verdächtigen MLP-Manager, die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Bilanz falsch dargestellt zu haben. Nach Angaben Jobskis erstreckte sich die Aktion auf Orte in ganz Deutschland. Zu den konkreten Verdachtsmomenten und zum Kreis der Verdächtigen wollte er sich nicht äußern.

      MAGAZIN - BAFIN PRÜFT AUCH KURSMANIPULATIONEN BEI MLP

      Neben der möglichen Bilanzfälschung ermittelt die Justiz auch wegen Insiderhandels vor der Prognosekorrektur Anfang August. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet vorab unter Berufung auf eine BAFin-Sprecherin, dass das Amt in einer Voruntersuchung zudem prüfe, inwiefern "Anhaltspunkte für einen Verdacht auf Kurs- und Marktpreismanipulation vorliegen."

      Das Unternehmen sieht sich bereits seit Mai dem Vorwurf ausgesetzt, seine Gewinne zu Lasten künftiger Erträge künstlich aufgebläht zu haben. Seither steht die MLP-Aktie an der Börse gewaltig unter Druck. Angesichts der dadurch drastisch geschrumpften Marktkapitalisierung ist auch die Mitgliedschaft von MLP im Deutschen Aktienindex (Dax) in Gefahr.

      axh/mit
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:14:48
      Beitrag Nr. 694 ()
      News 04.10.2002 - 22:31
      FOKUS 1-Philip Morris soll 28 Mrd Dollar Strafe zahlen
      Los Angeles, 04. Okt (Reuters) - Ein Geschworenengericht in Los Angeles hat den US-Konsumgüter- und Tabakkonzern Philip Morris <MO.N> am Freitag zur bislang offenbar höchsten Strafe in einem Tabak-Prozess in den USA verurteilt. Danach soll das Unternehmen eine Strafe im Gesamtbetrag von 28 Milliarden Dollar an eine 64-jährige Frau zahlen, die an Lungenkrebs leidet. Der Konzern kündigte Berufung gegen das Urteil an. Der Aktienkurs des Konzerns sackte ab.

      Die Klägerin, die mit 17 Jahren anfing zu rauchen, macht den Konzern für ihre Tabak-Abhängigkeit verantwortlich. Dieser habe es versäumt, sie vor den Risiken des Rauchens zu warnen. Wenn das Unternehmen gesagt habe, es gebe keine Hinweise dafür, dass Rauchen Krebs verursache, habe sie dies geglaubt, obwohl es medizinische Beweise für das Gegenteil gebe, sagte sie.

      Rechtsanwälte für den Tabakkonzern erklärten, Philip Morris sei nicht für die Sucht der Frau verantwortlich. "Die Geschworenen hätten sich auf das konzentrieren sollen, was die Klägerin über die Gesundheitsrisiken des Rauchens wusste und ob das Unternehmen etwas gesagt oder getan hat, was ihre Entscheidung zu rauchen oder nicht damit aufzuhören in unangemessener Weise beeinflusst hat", sagte Philip Morris-Anwalt William S. Ohlemeyer. "Stattdessen scheint diese Entscheidung mehr auf generelle Verhaltensregeln des Rauchens abzuzielen, die nicht in Prozessen wie diesem gerecht behandelt werden können", fügte er hinzu.


      PHILIP MORRIS WILL IN BERUFUNG GEHEN

      Das Unternehmen kündigte am Freitag Berufung gegen das Urteil an. Philip Morris wolle entweder einen neuen Prozess, oder eine Reduzierung des Strafschadenersatzes. Dieser sei um ein Vielfaches höher als der bereits gewährte kompensatorische Schadensausgleich in Höhe von 850.000 Dollar, hieß es zur Begründung. Das Oberste Gericht der USA (Supreme Court) habe ein Verhältnis von vier zu eins als Richtgröße empfohlen. Die Geschworenen hatten den Konzern bereits in einer ersten Phase des Prozesses in den Punkten Betrug, Nachlässigkeit und Produkthaftung für schuldig befunden und der Klägerin eine Entschädigung in Höhe von 850.000 Dollar zugesprochen.

      Edward Sweda, Anwalt für die Organisation Tobacco Products Liability Project, nannte die Entscheidung einen "immensen Sieg für die öffentliche Gesundheit." Im vergangenen Jahr hatte ein Geschworenengericht in Los Angeles einem Raucher die damalige Rekordsumme von drei Milliarden Dollar Schadensersatz zugesprochen. Ein Richter hatte diesen Betrag später auf 100 Millionen Dollar reduziert.

      Philip Morris-Aktien fielen an der Wall Street am Freitag zum Handelsschluss um über sieben Prozent auf 36,59 Dollar. und damit deutlich stärker als das New Yorker Börsenbarometer Dow-Jones-Index, das 2,45 Prozent verlor.

      evs/tcs
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:15:15
      Beitrag Nr. 695 ()
      Psychologe: Schumacher verliert seine Glaubwürdigkeit
      © F1Total.com 02. Oktober 2002 - 10:23 Uhr
      Michael Schumacher verstrickte sich nach Indy in Widersprüche

      © xpb.cc



      Der Psychologe Dr. Kirchhof hat im Auftrag des `Express` Michael Schumachers Verhalten nach dem missratenen Foto-Finish in Indianapolis analysiert und dabei ein Bild des Ferrari-Piloten geformt. Demnach könne Michael Schumacher keine Fehler zugeben und sei nicht in der Lage, die Tragweite seines Handels einzuschätzen: "Grundsätzlich hat er wohl das Problem, dass er in dem Moment, wo er etwas tut, sich nicht über die Wirkung in der Öffentlichkeit im klaren ist." Ferner könne er nicht selbstkritisch sein und zugeben: "Das war echt scheiße."

      Ferner verstricke er sich in Widersprüche, so habe er zunächst nach dem Rennen davon gesprochen, dass er das Gefühl gehabt hätte, dass Barrichello diesen Sieg verdient hätte. Später jedoch meinte er, dass er lediglich das Rennen möglichst knapp gewinnen wollte: "Es war vielleicht eine Solidaritätsaktion gegenüber Rubens Barrichello, und er war überrascht über das negative Echo. Dann hat er sich bemüßigt gefühlt, verbal einen Ausweg aus seinem Dilemma zu finden."

      Im Nachhinein versuche er, die Leute zu beschwichtigen, in dem er am Montag meinte, dass er niemanden brüskieren wollte: "Er ist kein Enfant terrible, das Konfrontationen sucht. Außer im Rennen. Sonst will er es allen Recht machen, niemanden verprellen. Diese Wurschtelei ist ein Zeichen dafür, dass er nicht klar Position beziehen will, um sich nicht Ärger oder Wut einzelner oder der Masse zuzuziehen. Er denkt, auf diese Art gelingt es ihm, massiven Konflikten aus dem Wege zu gehen."

      Der Psychologe kritisiert im Interview Michael Schumachers Verhalten auf der Strecke und abseits der Strecke. So habe er die Formel 1 mit dem verpatzten Zieleinlauf zu einer "Spaß-Veranstaltung" degradiert. Außerdem verliere er durch seine Aussagen nach dem Rennen endgültig seine Glaubwürdigkeit.

      Fabian Hust
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:15:32
      Beitrag Nr. 696 ()
      News 01.10.2002 - 17:30
      FOKUS 1-MLP erneut von der Staatsanwaltschaft durchsucht
      Heidelberg, 01. Okt (Reuters) - Der Finanzdienstleister MLP <MLPG.DE> ist am Dienstag zum zweiten Mal wegen des Verdachts der falschen Bilanzierung von der Staatsanwaltschaft in Mannheim durchsucht worden.

      An der groß angelegten Aktion seien neben Staatsanwälten auch Beamte des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und der neuen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) beteiligt gewesen, teilte Staatsanwalt Hubert Jobski am Dienstag mit. Der Razzia habe ein Beschluss des Amtsgerichts zugrunde gelegen. Ende Juli war die Zentrale von MLP in Heidelberg und Wiesloch schon einmal wegen des gleichen Vorwurfs durchsucht worden. Zum Stand der Ermittlungen wollte sich Jobski nicht äußern. MLP selbst rechnet mit einem langen Verfahren.

      MLP ist ins Blickfeld der Strafverfolgungsbehörden geraten, nachdem Kleinaktionäre und ein Anlegermagazin dem Unternehmen vorwerfen, den Gewinn in der Bilanz zu Lasten künftiger Erträge künstlich aufgebläht zu haben. MLP hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Dabei geht es zum einen um den Verkauf von Lebensversicherungs-Policen an Rückversicherer und zum anderen um die vorzeitige Vereinnahmung künftiger Erträge aus den Policen. Während MLP den ersten Vorwurf durch Gutachten zu entkräften versucht hat, wurde letztere Praxis aufgegeben, nachdem sie auch bei Analysten Kritik auf sich gezogen hatte.

      Ein MLP-Sprecher sagte, der Finanz- und Versicherungsmakler gehe inzwischen von langwierigen Ermittlungen aus. "Das ist kein Sachverhalt, wo man sagen kann, das ist richtig oder falsch", sagte er Reuters. "Da gibt es auch gewisse Ermessensspielräume in der Darstellung." Immerhin hätten die Wirtschaftsprüfer die Bilanzen geprüft und für richtig befunden.

      Die Finanzdienstleistungsaufsicht interessierte sich bei der Aktion nach Angaben einer Sprecherin vor allem für Unterlagen, die Aufschluss über den Verdacht geben könnten, MLP-Manager hätten bei der Umwandlung der Vorzugs- in Stammaktien 2001 von ihrem Insiderwissen profitiert. Das sei aber nicht der Kern der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gewesen. Die Teilnahme von BAFin-Mitarbeitern an derartigen Razzien sei nicht ungewöhnlich.

      Die MLP-Aktie war am Dienstag mit einem Minus von über elf Prozent auf 7,96 Euro erneut der größte Verlierer im Deutschen Börsenindex DAX. Nach dem drastischen Kursverfall seit Mai droht der erst 2001 in den Index aufgenommenen Aktie Anfang November erneut das Ende der DAX-Mitgliedschaft, da sie nach Marktkapitalisierung nicht mehr zu den 45 größten Unternehmen gehört.

      axh/ked
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 19:15:59
      Beitrag Nr. 697 ()
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 13:26:18
      Beitrag Nr. 698 ()
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      Aktie von Schwarz Pharma haussiert


      14. Okt. 2002 Auch so kann es gehen im riskanten Pharmageschäft. Für viele Beobachter überraschend ging Schwarz Pharma als Sieger aus dem wichtigen Patentstreit hervor, der seit Monaten auf dem Titel lastete. Dafür wird der MDax-Wert bis 12.13 Uhr mit einem Aufschlag von 59,2 Prozent auf 16,56 Euro belohnt. Am Morgen hatte das Plus sogar zeitweise 78 Prozent betragen.

      Ein Gericht in den USA hatte am Samstag in dem Patentstreit um das umsatz- und gewinnträchtige AstraZeneca-Medikament Prilosec zu Gunsten von Schwarz Pharma entschieden. Schwarz Pharma ist dem Urteil zufolge das einzige von insgesamt vier Generika-Unternehmen, das vorerst ein Nachahmer-Produkt für das Magen-Darm-Medikament mit dem Wirkstoff Omeprazol auf den Markt bringen darf. Durch Omeprazol sei in den ersten zwölf Monaten nach der Markteinführung ein Gewinn- und Umsatzzuwachs in dreistelliger Millionenhöhe möglich, heißt es von Schwarz Pharma.



      Reihenweise Höherstufungen

      Entsprechend wurde das Kursfeuerwerk von einem wahren Hagel von Höherstufungen begleitet, darunter Kaufempfehlungen von Merrill Lynch, der WestLB und Equinet. Die Analysten von Equinet gehen davon aus, dass Schwarz Pharma Omeprazol im zweiten Quartal 2003 am US-Markt einführen könne. Unter dieser Annahme werde der erwartete Gewinn pro Aktie für 2003 auf 1,51 Euro (zuvor 0,95 Euro) und für 2004 auf 1,94 Euro (zuvor 1,00 Euro) steigen.

      Die Deutsche Bank reagiert mit einer drastischen Anhebung des Kursziels von 25 auf 40 Euro und bekräftigt ihre Kaufempfehlung. Angesichts der neuen Schätzungen ergebe sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von sechs für das Geschäftsjahr 2003.

      AstraZenecas Prilosec ist das zweitmeist verkaufte Medikament in den USA. 2001 wurden damit mehr als 3,7 Milliarden Dollar erlöst. Die Unternehmen Andrx, die Merck KgaA-Tochter Genpharm und Cheminor Drug dürfen dem Gerichtsentscheid zufolge kein Generikum für Prilosec anbieten.



      Zeitplan noch unsicher

      Das US-Patent AstraZenecas für Prilosec ist schon im Oktober 2001 ausgelaufen. Wie schnell aber Schwarz Pharma mit seiner generischen Version von Prilosec auf den US-Markt komme, hänge nun einerseits davon ab, was mit der 180-Tage Exklusivität von Andrx geschehe und andererseits wie „wasserdicht“ das Gerichtsurteil formuliert sei, meinen die Analysten von Equinet. Denn es sei davon auszugehen, dass AstraZeneca in Berufung gehen werde.

      Wobei auch die Aktie von AstraZeneca deutlich von dem Urteil profitierte. In London kletterte der Titel um 14 Prozent auf 2.357 Pence, da mit Schwarz Pharma nur noch ein Konkurrent mit einem generischen Produkt auftrete, meinten Händler.



      Neubewertung schwierig

      Wo sich der Kurs und die Bewertung der Schwarz-Pharma-Aktie einpendeln werden, ist indessen schwierig vorherzusagen. Sämtliche Gewinnschätzungen dürften nach oben angepasst werden, weswegen die bisher angegebenen Kurs-Gewinn-Verhältnisse kaum Aussagekraft besitzen. In jedem Fall dürfte der in diesem Jahr etablierte Abwärtstrend von Schwarz Pharma der Vergangenheit angehören, und die neu entfachte Fantasie den Titel trotz des hohen Kursgewinns - unterbrochen von Gewinnmitnahmen - vorerst weiter beflügeln.


      Quelle: FAZ, 14.10.02









      Kursverlauf von Schwarz Pharma in den vergangenen fünf Jahren.





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      Avatar
      schrieb am 14.10.02 13:51:15
      Beitrag Nr. 699 ()
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      Übernahmespekulation treibt Wella-Aktie



      Frischer Wind für die Wella-Aktie



      14. Okt. 2002 Zwar gibt es am Montagvormittag von keiner Seite offizielle Bestätigungen, doch der Markt nimmt den Plan von Henkel, den Kosmetikkonzern Wella zu übernehmen, für bare Münze: Bis 10.29 Uhr legt die im MDax notierte Wella-Vorzugsaktie um 19,36 Prozent auf 50,00 Euro zu, nachdem sie bereits ein Tageshoch von 58,95 erreicht hatte.

      Unterschiedlichen Medienberichten zufolge liegt das Angebot von Henkel an die Eignerfamilie in einer Spanne von 4,5 bis 5,4 Milliarden Euro. Das entspreche knapp 70 bis rund 80 Euro je Wella-Aktie. Marktteilnehmer halten ein solches Angebot für strategisch sinnvoll: „Wella würde sehr gut zu Henkel passen.“ Allerdings heißt es aus „mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen“, Wella halte den Kaufpreis für zu niedrig.



      Henkel wirbt schon länger um Wella

      Vor einigen Wochen habe Henkel bereits ein Übernahmeangebot vorgelegt, jedoch zu einem niedrigeren Preis als bei der aktuellen Offerte. Henkel versucht offenbar seit einiger Zeit, seine für 16 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortliche Kosmetiksparte auszubauen und bemüht sich seit längerem um Wella. So habe Henkel bereits vor zwei Jahren ein Übernahmeangebot an Wella gerichtet. Das Unternehmen, das nach wie vor mit rund 78 Prozent Anteil an den Stammaktien von den Nachfahren der Gründerfamilie Ströher kontrolliert wird, sei bislang stets skeptisch gegenüber Fusionen gewesen, hieß es weiter in den Kreisen. Daher kommt nur eine freundliche Übernahme in Frage.

      Bisher gibt es noch keine offizielle Stellungnahme von Wella oder Henkel. Ein Henkel-Sprecher bekräftigte aber frühere Aussagen von Konzernchef Ulrich Lehner, wonach Henkel über eine mit sieben Milliarden Euro gefüllte Kriegskasse verfügt. Spekulationen über ein Interesse von Henkel an Wella waren bereits im Mai 2000 aufgetaucht. Damals hatte Lehner den Kauf von Wella als „interessante Variante“ bezeichnet. Vor gut einem Jahr hatte Henkel den Verkauf seines Spezialchemie-Produzenten Cognis angekündet. Dadurch hatte der Konzern rund 2,5 Milliarden Euro eingenommen.



      Gerüchte plausibel

      Wella hat seinen Geschäftsschwerpunkt im Haarpflegegeschäft und ist nach L`Oreal in dieser Sparte der zweitgrößte Anbieter weltweit. Bislang hat das Darmstädter Unternehmen einen Marktanteil von rund 20 Prozent, die Henkel-Haarpflege-Tochter Schwarzkopf kommt auf etwa sechs Prozent. Durch ein Zusammengehen von Wella und Schwarzkopf würde Henkel damit nahe an den Marktanteil von L`Oreal von rund 30 Prozent herankommen. Synergieeffekte gäbe es aber auch bei den Einzelhandelsprodukten unter der Marke Schwarzkopf und im Parfümgeschäft. Zudem kennt Wella-Chef Heiner Gürtler Henkel bestens: Er war dort fast 20 Jahre lang Mitglied der Geschäftsführung, bevor er 1990 zu Wella kam

      Es spricht also einiges für die Plausibilität des Angebots, zudem scheint die Offerte sehr attraktiv. Doch angesichts der bisher gezeigten Zurückhaltung der Mehrheitseigner kann es nach Ansicht von Beobachtern noch lange dauern, bis eine Entscheidung fällt.



      Hängepartie droht

      Für Wella-Aktionäre könnte es mithin zu einer längeren Hängepartie kommen, da sie erst mit einem öffentlichen Angebot rechnen können, wenn die Familieneigentümer zugestimmt haben. Der Wella-Aktie könnte dementsprechend eine Achterbahnfahrt bevorstehen.

      Mit den aktuellen Kursgewinnen ergeben sich Kurs-Gewinn-Verhältnisse von rund 25,6 für 2002 und 20,1 für 2003. Eine Bewertung, die sich unter normalen Marktbedingungen mit der Wachstumsfantasie für Wella rechtfertigen ließe, in der derzeitigen Marktverfassung aber auch durchaus Rückschlagspotenzial bietet. Wie so oft, dürfte die Übernahmespekulation also auch hier mit starken Kursschwankungen einhergehen, denen sich vorsichtige Anleger nicht aussetzen sollten.


      Quelle: FAZ, 14.10.02










      Kursverlauf der Wella-Vorzugsaktie in den vergangenen fünf Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 14.10.02 13:59:38
      Beitrag Nr. 700 ()
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      Übertragung rechtzeitig regeln
      Von Lutz Schumann


      Erben von Immobilien müssen in den nächsten zwei bis drei Jahren in jedem Fall mit höheren Steuern rechnen. Der Bundesfinanzhof hält die derzeitige Bewertung bei Immobilien im Gegensatz zu anderen Kapitalanlagen für verfassungswidrig (Az.: II R 61/99) und hat das Bundesverfassungsgericht angerufen.

      Diese Entscheidung kommt vielen Politikern gerade zur rechten Zeit. Insider vermuten, dass Berlin die staatlichen Erbschaftsteuereinnahmen von derzeit jährlich rund sieben Milliarden Euro zu Gunsten der Bundesländer „drastisch", wenigstens auf das Doppelte erhöhen will. Betroffen wären vor allem die Besitzer teurer Objekte.

      Nach Berechnungen der deutschen Gesellschaft für Erbrechtskunde verschenken oder vererben die Steuerzahler jährlich 200 Milliarden Euro, die Hälfte davon in Immobilien. Nach Ansicht der Erbrechtsexperten nutzen sie jedoch zu selten die Möglichkeit, ihr Vermögen vorzeitig an ihre Erben zu übertragen und so auf legale Weise Steuern zu sparen.



      Eile tut Not

      Beispiel: Bebaute Grundstücke werden im Erb- oder Schenkungsfall bislang in den meisten Fällen nur mit rund 50 Prozent ihres tatsächlichen Wertes bewertet. Wird also ein Haus mit einem Verkehrswert von 400.000 Euro an ein Kind vererbt oder verschenkt, bleibt dies nach derzeit gültigem Recht steuerfrei, da der Freibetrag für Kinder von 205.000 Euro nicht überschritten wird. Sollte das Gesetz allerdings dahingehend korrigiert werden, dass dasselbe Haus steuerlich mit seinem tatsächlichen Wert (Verkehrswert) angesetzt würde, führt dies zu einer Erbschaft- oder Schenkungsteuer von 21.450 Euro. Bei diesem Betrag lohnt die Übertragung des Objekts auf den Nachwuchs.

      Höchstwahrscheinlich im kommenden Jahr werden die Richter am Bundesverfassungsgericht das komplette Gesetzeswerk für „unvereinbar" mit dem Grundgesetz erklären und der Regierung eine angemessene Frist zur Nachbesserung einräumen. Das Positive: In diesem Fall gilt das Erbschaftsteuergesetz zunächst fort. Die Finanzämter beurteilen und besteuern alle Erbfälle und Schenkungen dann weiterhin ausschließlich nach heutigem Recht - bis ein neues Gesetz in Kraft tritt. Betroffene, vorausgesetzt sie haben bereits einen Steuerbescheid in den Händen, profitieren dann vom Vertrauensschutz des Gesetzgebers. Für sie darf es nur Änderungen zu ihren Gunsten geben. Das aber bedeutet: Wer die Steuervorteile des alten Gesetzes nutzen will, muss sich sputen.



      Mieteinnahmen trotz Schenkung

      Wer Immobilienvermögen besitzt, sollte in jedem Fall gemeinsam mit seinem Steuerberater prüfen, ob sich eine (teilweise) Übertragung auf den Nachwuchs oder die Enkel lohnt. Wer Bedenken hat, seinem hoffnungsvollen Nachwuchs die wertvolle Immobilie schon zu Lebzeiten zu überschreiben, kann die Schenkung mit Sicherheiten für sich und seinen Ehepartner versehen. Zum Beispiel mit einem Nießbrauchsrecht, das den Eltern weiterhin die Mieteinnahmen sichert oder mit dem sich ein lebenslanges Wohnrecht in der Immobilie im Grundbuch festschreiben lässt - selbst bei einem eventuellen Verkauf durch die neuen Besitzer.

      Bei großem Immobilienvermögen empfehlen Berater derzeit ein anderes Modell. Der Grundgedanke: Privatbesitz zu Betriebsvermögen machen und so von den günstigen Bewertungsvorschriften für Betriebsvermögen profitieren. Das funktioniert so: Die Eltern gründen eine Immobilienverwaltungs-KG, am besten in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG oder GmbH & Co. GbR, und bringen darin ihre Immobilien steuerfrei ein. Ihren Kindern schenken sie keine Immobilien, sondern Anteile an der KG - steuerfrei bis 205.000 Euro alle zehn Jahre, jeweils von Vater und Mutter.



      Extra-Freibetrag bei Firmenvermögen

      Bei der Schenkung von Firmenanteilen profitieren die Eltern von einer derzeit noch geltenden Besonderheit: Bei Firmenvermögen gilt ein Extra-Freibetrag von 256.000 Euro sowie ein 40-prozentiger pauschaler Wertabschlag. Extra-Tipp: Das clevere Modell funktioniert auch bei Verwandten oder Familienfremden. Bei Betriebsvermögen gelten stets die hohen Freibeträge und die niedrigsten Sätze der Schenkung- und Erbschaftsteuer (Steuerklasse I).

      Der Clou: Steuerlich bleibt der eingebrachte Grundbesitz Privateigentum der Eltern. Besonders Clevere behalten sich den Nießbrauch vor und kassieren weiterhin alle Mieteinnahmen und sind auch weiterhin Nutznießer der Abschreibungen und der mit dem Nießbrauchsrecht zusammenhängenden Werbungskosten.

      Mit Hilfe einer Immobilienverwaltungsfirma lässt sich sogar Negativ-Vermögen übertragen. Dieses ergibt sich stets dann, wenn die auf die KG übertragenen Immobilien noch mit Hypotheken belastet sind. Bei Schenkung von KG-Anteilen gilt wieder der niedrige Steuerwert minus der darauf entfallenden Schulden, so dass steuerlich Negativ-Vermögen entsteht. Dieses können die Eltern nutzen, um weitere Vermögenswerte auf die Kinder zu übertragen.

      Beispielrechnung: Die Eltern wollen ihrem Sohn oder ihrer Tochter ein größeres Immobilienvermögen (Verkehrswert: 2,5 Millionen Euro) übertragen. Zu diesem Zweck gründen die Eltern eine Immobilienverwaltungs-KG, in die sie die Objekte einbringen und schenken den Kindern die KG-Anteile.

      Schenkung Immobilien KG-Anteile
      Steuerwert 1.500.000 Euro 1.500.000 Euro
      Freibetrag - 205.000 Euro - 461.000 Euro
      Abschlag für Firmenvermögen - 415.600 Euro
      Zu versteuern 1.295.000 Euro 541.400 Euro
      darauf Schenkungsteuer 246.050 Euro 102.866 Euro
      Steuerersparnis 143.184 Euro



      Fazit: Mit einer Immobilienverwaltungsfirma lassen sich teure Immobilien derzeit noch extrem günstig auf die nächste Generation übertragen. Doch Eile tut Not. Sobald das Verfassungsgericht sein Urteil gefällt hat, dürfte es mit der Bevorzugung von Betriebsvermögen bald vorbei sein.

      Lutz Schumann ist Herausgeber und Chefredakteur des monatlich erscheinenden Informationsdienstes „Der Steuer-Schutzbrief“.


      Quelle: FAZ, 14.10.02
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 17:58:21
      Beitrag Nr. 701 ()
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      Die Aussichten für den Dax bleiben verschwommen


      Buy and Hold“ funktioniert bei Aktien nicht mehr


      Kursprognosen für die Aktienmärkte abzugeben, ist in diesen Tagen kein Zuckerschlecken. Denn nachdem sich die Börsen nun schon seit März 2000 im Bärenmarkt befinden, kann einem die Lust auf Vorhersagen schon einmal vergehen.

      Insbesondere in einer Phase wie jetzt, in der sich die Börsen mit heftigen Kursreaktionen von ihren Abwärtstrends zu lösen versuchen und infolgedessen gleichsam „im luftleeren Raum“ schweben. In solchen Situationen sind auf den erreichten Niveaus problemlos zweistellige Kurszuwächse in wenigen Tagen möglich.



      Erholungsrallys auch für Bärenmärkte typisch

      Doch gehören solche Kursrallys durchaus auch in das Erscheinungsbild eines Bärenmarktes. Und wer unbefangen auf die Börsen blickt, muss ein unverändert schwieriges Marktumfeld konstatieren. Jedenfalls scheint es so, als ob sich viele der Belastungsfaktoren, welche die Kurse zuletzt vom Steigen abhielten, auch mittelfristig nicht in Luft auflösen werden. Schlagwortartig seien in diesem Zusammenhang die Kriegsangst, die brasilianische Finanzkrise, Konjunktur- und Gewinnsorgen, Deflationsszenarien sowie die Vertrauenskrise genannt.

      Zu bedenken ist allerdings auch, dass in die Zeit zwischen November und April traditionell die beste Börsenphase fällt. Hinzu kommt die historische Erfahrung, wonach im dritten Jahr nach einer Wahl, also im Jahr 2003, die US-Aktienmärkte ebenfalls normalerweise sehr gut laufen. Zusammen mit den sehr niedrigen Zinsen verhindert diese Gesamtkonstellation, dass aus der Wette auf einen anhaltenden Abwärtstrend ein Ruhekissen wird.



      „Buy and Hold“ nicht mehr „in“

      Den besten Erfolg scheint vor diesem Hintergrund noch ein aktives Depotmanagement zu versprechen. Die „Buy and Hold“-Strategie hat zumindest derzeit ausgedient, auch wenn sie lange Zeit gute Gewinne gebracht hat. Wie es scheint, sind jetzt stattdessen Trader gefragt, die auf eine Kurswelle aufspringen und dann schnell wieder verkaufen, wenn die Welle wieder nach unten schwappt. Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie gelingt aber den wenigsten Börsianern. Deshalb scheint es für viele Anleger sinnvoll zu sein, vor allem auf Kapitalerhalt bedacht zu sein.



      Höhere Risikoaversion verlangt niedrigere Bewertung

      Fest steht immerhin, dass die Vielzahl an kritischen Elementen unter den Anlegern zu einer deutlich gestiegenen Risikoaversion geführt hat. Die Erkenntnis wiederum bringt uns zu einem entscheidenden Punkt für die derzeitige Kursmalaise. Nämlich dem, dass gemessen an der gesunkenen Risikobereitschaft die Bewertungsrelationen der Leitbörse in den USA schlicht und einfach noch immer zu hoch sind.

      So beziffert der Finanzdienstleister Bloomberg das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den S&P-500-Index auf Basis der Gewinnschätzungen für 2002 auf 29,9. Beim Dax liegt dieser Wert derzeit bei 25,8. Damit sieht der Dax zwar günstiger bewertet aus, aber selbst diese Relation ist noch zu hoch. Am Ende früherer Bärenmärkte bewegte sich das KGV in den USA jedenfalls erfahrungsgemäß im Bereich von zehn.

      Im jetzigen Fall kommt noch die Unsicherheit darüber hinzu, inwieweit die angesetzten Gewinnschätzungen überhaupt erreicht werden können. Zuletzt mussten die Prognosen zumindest mit schöner Regelmäßigkeit nach unten angepasst werden. Im Zweifelsfall sind deswegen die Bewertungsrelationen noch etwas höher anzusetzen. Zumal sich demnächst vermutlich noch die erfolgswirksame Bilanzierung der Aktienoptionen durchsetzen wird. Und dies dürfte vor allem die Gewinne einiger Technologietitel noch einmal richtig drücken.



      Ähnlichkeit mit dem Nikkei 225-Kursverlauf gibt zu denken

      Auch die frappierende Ähnlichkeit zwischen dem Dax und dem Nikkei 225 Index gibt zu denken. Legt man den Verlauf des japanischen Index von 1982 bis 1992 mit der Entwicklung des Dax zwischen 1992 und 2002 zusammen, dann ergibt sich eine überraschende Deckungsgleichheit. Beide Indizes erlebten zunächst einen rasanten Abschwung, bevor es dann fulminant wieder nach unten ging.

      Wird das zuletzt gezeigte Verhaltensmuster beibehalten, müssten wir uns im Falle des Dax auf eine langjährige Seitwärtsphase einstellen, die von starken Kursschwankungen begleitet wird. Dies nährt die These, dass mit der früher viel beschworenen „Buy and Hold“-Strategie wirklich nicht mehr viel zu holen sein wird. Wer sich das richtige Timing nicht zutraut, dürfte in dieser Zeit als neutraler Beobachtern am besten fahren.


      Quelle: FAZ, 16.10.02




      Im Chart sehen Sie die Kursentwicklung des Dax und des S&P-500-Index in den vergangenen fünf Jahren.





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      Avatar
      schrieb am 16.10.02 18:11:39
      Beitrag Nr. 702 ()
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      Aus für Neuen Markt besiegelt



      16. Okt. 2002 Der Weg für die Neuordnung des Aktienmarktes an der Deutsche Börse ist frei: Der Börsenrat beschloss am Mittwoch in Frankfurt einstimmig die Aufteilung der Märkte in zwei Hauptbereiche.

      Mit dieser Entscheidung ist auch das Schicksal des zuletzt von Kursstürzen und Unternehmenspleiten geplagten Neuen Marktes besiegelt, der im Zuge der Reform geschlossen werden soll. Künftig soll es ein Premiumsegment mit hohen Anforderung an die Transparenz der Unternehmen sowie einen zweites Segment geben, in dem nur die in Deutschland üblichen gesetzlichen Mindestanforderungen gelten. Die Reform soll Anfang kommenden Jahres umgesetzt werden.



      Zwei-Klassen-Gesellschaft

      Die Änderungen stellten die Anleger in den Mittelpunkt der Marktorganisation, erklärte die Deutsche Börse. Sie zielten auf mehr Vertrauen „durch die höchsten Transparenzstandards in Europa“.

      Unternehmen, die künftig im „Prime Standard“ gelistet werden wollen, müssen eine Reihe von Anforderungen an ihre Transparenz erfüllen: Dazu zählen etwa Quartalsberichte, internationale Rechnungsstandards und Mitteilungen auch in englischer Sprache. Lediglich die vom deutschen Gesetzgeber vorgeschriebenen Anforderungen müssen im so genannten Domestic Standard erfüllt werden. Der Börsenrat regte an, alternative Namen für dieses Segment zu prüfen.



      Nur Dax steht fest

      Der Börsenrat fällte am Mittwoch eine Grundsatzentscheidung. Bislang offen ist daher noch, wie Indizes wie der MDax oder ein Technologieindex im Premiumsegement künftig ausgestaltet werden. Als sicher gilt nur, dass es den Dax aus den wichtigsten deutschen Standardwerten in seiner bisherigen Form weiter geben wird. Daneben soll es im Prime Standard ein Technologiesegment sowie ein „klassisches“ Segment geben.

      Voraussichtlich im November sollen die erforderlichen Änderungen der Börsenordnung verabschiedet werden. Ab Anfang 2003 wird dann an der Frankfurter Wertpapierbörse für die Zulassung von Aktien zwischen den beiden zwei Transparenzstandards unterschieden. In den nächsten Wochen soll ferner ein Indexkonzept erstellt werden. Dann werde auch geklärt, wie es mit Index-Zertifikaten weitergehe, die beispielsweise auf den Nemax50 lauten, hieß es.



      Früheres Ende denkbar

      Nach Angaben einer Sprecherin der Deutschen Börse könnten Neuer Markt und Smax auch schon vor Ende 2003 in dem „Prime Segment“ aufgehen. Bei beiden Segmenten gebe es Verträge mit den dort gelisteten Unternehmen, die gekündigt werden müssten. Dies solle bis spätestens Ende 2003 über die Bühne gehen. Es sei aber auch möglich, dass das Ganze schon früher abgeschlossen sei.

      Die Börse hatte das neue Konzept bereits Ende September vorgestellt. Vor allem das Aus für den Neuen Markt, der bis Ende 2003 geschlossen werden soll, sorgte dabei für Schlagzeilen.


      Quelle: FAZ, 16.10.02
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 18:18:36
      Beitrag Nr. 703 ()
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      Chronik Neuer Markt






      Quelle: FAZ, 16.10.02
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      schrieb am 17.10.02 10:25:11
      Beitrag Nr. 704 ()
      Hedge-Fonds-Index für Wien

      Die Wiener Börse AG (WBAG) berechnet seit dieser Woche den ersten Hedge-Fonds-Index mit Namen BlueX.


      Konzipiert wurde das neue Indexprodukt von dem auf alternative Investitionen spezialisierten österreichischen Vermögensverwalter Benchmark; die Berechnung und Veröffentlichung des Index erfolgt durch die Wiener Börse.

      In den Index werden nach Qualitätsmaßstäben ausgewählte internationale Hedge Fonds aufgenommen.
      Der BlueX soll damit eine Meßlatte im Hedge-Fonds-Segment werden.

      Geplant ist zudem für das kommende Frühjahr die Ausgabe von Indexzertifikaten auf den Index.

      Im BlueX sollen 25 bis 40 Fonds vertreten sein. Begonnen wurde mit 27 Investmentfonds. Benchmark verfolgt das Ziel, den Index durch eine Fondsauswahl mit strengen Qualitätskriterien von anderen Hedge-Fonds-Indizes abzugrenzen.

      Anders als bei bekannten Aktienindizes wird der BlueX jedoch nicht fortlaufend berechnet. Vielmehr sollen für den BlueX auf Basis von Schätzwerten wöchentliche Interimswerte veröffentlicht werden.

      Quelle: FAZ, 17.10.02
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      schrieb am 17.10.02 10:35:31
      Beitrag Nr. 705 ()
      Wall Street ohne Porsche

      Der Sportwagenhersteller Porsche hat Überlegungen, an die Wall Street zu gehen, ad acta gelegt.

      Die Vorzugsaktien der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG blieben auch künftig ausschließlich an deutschen Börsen notiert, teilte das Unternehmen jetzt mit.

      "Die Idee hatte für uns durchaus Charme", räumt Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ein. "Wir kamen aber zu der Erkenntnis, daß ein Listing in New York kaum Vorteile gebracht, andererseits aber einen erheblichen Zusatzaufwand beschert hätte."

      Porsche hätte unter anderem seine Bilanzierung auf die amerikanischen Richtlinien (US-Gaap) umstellen müssen. Bei dem Automobilhersteller, dessen weitaus wichtigster Absatzmarkt Nordamerika ist, heißt es, der zusätzliche Aufwand hätte mehrere Millionen Euro gekostet.

      Die Weigerung von Porsche, Quartalsberichte zu erstellen, die bereits zum Ausschluß aus dem M-Dax geführt hatte, wäre dagegen in Amerika kein Problem gewesen. Die New York Stock Exchange habe in diesem Punkt Entgegenkommen signalisiert, heißt es bei Porsche.

      Ausschlaggebend sei aber letztlich das in diesem Sommer von der amerikanischen Regierung erlassene Gesetz (Sarbanes-Oxley-Act), wonach Vorstandschef und Finanzvorstand jede Bilanz als korrekt beeiden müssen und bei falschen Angaben persönlich haften - mit hohen Geldstrafen und bis zu 20 Jahren Gefängnis.

      Nach Ansicht von Porsche-Finanzvorstand Holger P. Härter ist eine Sonderbehandlung einzelner Vorstandsmitglieder oder des Vorstandschefs aufgrund der Vernetzung der Entscheidungsprozesse nicht sinnvoll, und sie sei auch nicht mit deutschem Recht vereinbar.
      Wissentliche Bilanzfälschung werde zudem in Deutschland heute schon bestraft.

      Quelle: FAZ, 17.10.02
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      schrieb am 19.10.02 16:22:14
      Beitrag Nr. 706 ()
      Anruf vom Stebo-Mann

      Der ultimative Anlagetip kommt per Handy / "Diese drögen Banker" /


      Wer sein Geld mit Aktien verfeuert hat, dem kann jetzt geholfen werden.

      Das Handy klingelt. "Guten Tag, Sie haben doch sicher auch viel an der Börse verloren. Da habe ich etwas, damit können Sie alles wieder aufholen und reich werden", sagt die Dame. "Interesse? Dann ruft Sie morgen unser Spezialist an."

      Das tut er. Von der Firma Stebo sei er, habe den ultimativen Anlagetip und sei die Vorsicht in Person. Deswegen müsse er sich jetzt auch noch mit seiner Research-Abteilung besprechen und dann noch einmal anrufen.
      Auch das tut er.

      Im Tempo eines Maschinengewehres erklärt der Stebo-Spezialist, was er ausgeknobelt hat für den schnellen Reichtum des Angerufenen.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Er empfiehlt Optionen auf die Aktien der amerikanischen Handelskette Wal-Mart. Sind Optionen nicht noch gefährlicher als Aktien? "Ich habe bisher bei jedem Geschäft eine Verdoppelung des Kapitals erreicht", sagt er und rechnet etwas von Einsatz, Hebeln, Wiederanlage und Millionengewinnen vor. Unten einsteigen und oben verkaufen, bei fallenden Kursen umgekehrt, lautet das Patentrezept.

      Zur Untermauerung faxt er mehrere "aussagekräftige" Charts, die sich jeder aus dem Internet herunterladen kann; seine Aufklärung zum Optionsgeschäft steht auch im Schulbuch eines Bank-Azubis im zweiten Lehrjahr.

      Risiko? Jaja, ein wenig, aber er lebe allein von einer Gewinnbeteiligung, empfehle mithin nur etwas, von dem er absolut überzeugt sei, und arbeite von morgens bis nachts - nicht wie diese drögen Bankangestellten, denen wegen ihrer Festgehälter das Wohl der Kunden schnurzegal sei und die um 16 Uhr nach Hause gingen.

      Überzeugt?
      Na prima, dann benötigt der Stebo-Mann nur mal eben ein kurzes Schreiben, daß der Angerufene Kunde werden und ein Konto eröffnen wolle. "Das können Sie auf ein Blatt Papier schreiben und aufs Fax legen."

      Jetzt wird es seriös: "Danach ruft Sie das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel an und klärt, ob Sie keine Kredite haben, die Sie in finanzielle Bedrängnis bringen können."

      Das (längst in Bafin umbenannte) Bundesaufsichtsamt? Mich persönlich? "Na ja, jedenfalls die Abteilung bei uns, die damit zu tun hat." Das ist gut. Ob das Amt auch die Seriosität der Stebo GmbH versichern könne? "Nein, das kann der Deutsche Terminhandel Verband (DTV) in Frankfurt. Da wird jeder gemeldet, der einen Fleck auf seiner weißen Weste hat." Der in Finanzkreisen reichlich unbekannte DTV bestätigt auf Anfrage, daß die Firma Stebo bei ihm Mitglied ist und daß der Telefonverkäufer laut Liste dort arbeitet.

      Nächster Anruf vom Stebo-Mann, einer von etwa zwanzig in den vergangenen zwei Wochen. Kurze Zwischenfrage, woher er eigentlich die Handy-Nummer hat. "Sie haben wohl mal bei einem Börsenspiel mitgemacht oder auf einem Messestand bei einer Dame mit so schönen großen Augen einen Zettel ausgefüllt."

      Kolossaler Witz. Egal, die Zeit drängt, denn "die Kurse laufen sonst weg. In vier Monaten haben Sie Ihr Geld verdoppelt". 5000 Euro Einsatz schlägt er vor, zum Anfang. Nach den ersten Erfolgen könne man dann ja größere Summen nachlegen.

      9,9 Prozent, also 495 Euro, Agio möchte er haben, für den Apparat, den Stebo vorhält. 98 Dollar Gebühr je An- und Verkauf sind fällig. Und 20 Prozent Gewinnbeteiligung, so denn welcher anfällt.

      Ist das nicht ziemlich happig? Machen das die Banken nicht billiger? Ach was, sagt der Stebo-Mann, bei den erwarteten Gewinnen falle das bißchen Gebühr doch nicht ins Gewicht. Und die Banken machten gar keine Optionsgeschäfte.

      Ein Anruf bei einer Dresdner Bank-Filiale ergibt: Optionsgeschäfte werden sehr wohl gemacht, ohne Agio und Gewinnbeteiligung, die An- und Verkaufsgebühren sind ähnlich hoch. Aber wegen des Risikos kauft kaum noch ein Kunde Optionen - aktiv bietet die Bank sie sowieso nicht mehr an.

      Was soll`s. Stebo arbeitet schließlich mit Man Financial Ltd. zusammen, und die "haben mehr Equity als die Deutsche Bank", sagt der Stebo-Mann. Wie bitte? "Na, sagen wir mal, die haben ein größeres Gesamtvermögen als die Deutsche Bank."

      Das beeindruckt, aber nicht genug. Die Firma Stebo gibt es, gegründet 1993, eingetragen in Viersen. Man Financial und den Deutschen Terminhandel Verband auch. Ob das ganze Angebot ein ehrliches oder ein unseriöses ist, hat der Angerufene nicht ausprobiert. Die 5000 Euro liegen noch immer auf dem Sparbuch. Und da liegen sie sicher.

      Quelle: FAZ, 19.10.02
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      schrieb am 19.10.02 16:26:13
      Beitrag Nr. 707 ()
      S&P reduziert Banken-Ratings

      Die Ratingagentur Standard & Poors hat die Bonitätsnoten für die drei führenden amerikanischen Investmentbanken reduziert.

      Der Finanzdienstleister reduzierte die langfristige Bewertung von Merrill Lynch und Morgan Stanley jeweils auf "A-". Zugleich wurde das kurzfristige Rating von Goldman Sachs auf "A-1" gesenkt.

      Damit gelten alle drei Institute nach dem Verständnis der Ratingagentur zwar immer noch als relativ gute Schuldner. Dennoch wird die schlechtere Bewertung der Kreditwürdigkeit der Banken zu höheren Finanzierungskosten führen.

      S&P begründet die Herabstufungen mit dem schlechten Geschäftsumfeld für Wertpapierhändler. Dies habe dazu geführt, daß die Umsätze gefallen sind und die Profitabiliät der Unternehmen unter Druck geraten ist.

      In der näheren Zukunft werde sich daran nichts ändern, schreiben die Analysten der Ratingagentur. Die Liquiditätslage sei bei den drei Gesellschaften gut. Sie sei keine Belastung für die Bonitätsnoten. Außerdem hätten alle drei Unternehmen eine starke Marktstellung und seien für ihre Ratingklasse ausreichend mit Kapital ausgestattet.


      Quelle: FAZ, 19.10.02
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 16:33:48
      Beitrag Nr. 708 ()
      "Politik will die Anleger jetzt nicht zu sehr erschrecken"

      Der Bundesvorsitzende der Steuergewerkschaft, Dieter Ondracek, zur Effektivität von Kontrollmitteilungen - das Gespräch führte Hanno Mußler


      > Durch die Einführung von Kontrollmitteilungen will die Berliner Koalition von den Anlegern jährlich 1,5 Milliarden Euro zusätzliche Steuern einnehmen. Halten Sie diese Zahl für realistisch?

      Das ist die Unterkante. Meiner Einschätzung nach ist das Doppelte an Steueraufkommen realistischer. Denn Kontrollmitteilungen sind sehr effektiv. Die 1,5 Milliarden sind wohl eine politische Zahl. Die Koalition will die Anleger nicht zu sehr erschrecken.



      > Wie funktionieren Kontrollmitteilungen?

      Jede Wertpapiertransaktion wird von den Banken und Sparkassen dem Bundesamt der Finanzen in Bonn auf elektronischem Wege übermittelt werden. Das Bundesamt ordnet dann den Anlegern mit Hilfe ihres Familiennamens und ihrer Steuernummer alle Käufe und Verkäufe von Wertpapieren zu, die sie innerhalb eines Jahres in der Bundesrepublik ausgeführt haben. Am Ende des Jahres erhält das örtliche Finanzamt des Anlegers die Gesamtinformation. Diese vergleicht das Finanzamt mit den Angaben, die der Steuerpflichtige in seiner Steuererklärung macht.



      > Woher soll das zusätzliche Steueraufkommen kommen?

      Kontrollmitteilungen sind Prophylaxe. Die Anleger werden ehrlicher. Bisher geben nur fünf von 100 Aktionären ihre Spekulationsgewinne an . . .



      > Aber derzeit gibt es wegen des dramatischen Kursverfalls an den Börsen kaum Spekulationsgewinne.

      Nach meinen Erkenntnissen rechnet das Bundesfinanzministerium damit, daß der Großteil des erwarteten Steueraufkommens, nämlich rund 1 Milliarde Euro, aus der besser durchsetzbaren Besteuerung der Zinseinkünfte kommt. Außerdem gibt es für den Fiskus einen Nachholeffekt. Wer jetzt als unehrlich entlarvt wird, muß mit Nachforschungen in seiner Vergangenheit rechnen. Die Transaktionen der letzten zehn Jahre halte ich für recherchierbar.



      > Das Bundesfinanzministerium will sogar, daß Privatanleger Veräußerungsgewinne auf Wertpapiere versteuern, die vor zwanzig oder gar vierzig Jahren gekauft wurden. Damit soll die Haltefrist von einem Jahr, nach deren Ablauf Kursgewinne bisher steuerfrei sind, abgeschafft werden.

      Das halte ich nicht für praktikabel. Für die privaten Anleger gibt es bisher keinerlei Aufbewahrungspflichten, mit denen sie ihre Wertpapierkäufe dokumentieren könnten. Deshalb ist der Vorschlag der Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, mit Plausibilitätstabellen die alten Einkaufskurse festzustellen, wohl nicht machbar. Denn die Anleger können auf Erinnerungslücken verweisen, wenn sie nach dem Kaufdatum gefragt werden.

      Außerdem haben viele Anleger ihre Depots in den vergangenen Jahren umgeschichtet, dieselben Aktien mehrmals gekauft und verkauft. Ein realistischer Einstiegskurs ist deshalb desto schwerer zu bestimmen, je länger der Kauf zurückliegt.



      > Was ist Ihre Lösung?

      Ich kann mir für Wertpapiere wie Aktien eine verlängerte Spekulationsfrist von zehn Jahren vorstellen wie derzeit bei Immobilien. Die Spekulationsfrist für Immobilien würde ich im Gegensatz zu den Plänen der Koalition nicht verschärfen. Die letzten zehn Jahre sind für Finanzbeamte recherchierbar. Für diese umfangreiche Recherche brauchten wir zwar mehr Personal, aber ich bin mir bewußt, daß die Politik uns keine zusätzlichen Kräfte geben wird. Aber dann bleibt eben anderes liegen. Schon heute fehlen 10 000 Finanzbeamte.



      > Wird die Änderung der Spekulationsfrist, wie auch immer sie ausfällt, schon für Verkäufe in 2002 gelten?

      Nein. Frühestens ab 1. Januar 2003. Wenn es ganz schnell geht, wird frühestens im Frühsommer 2003 das Gesetz vorliegen.



      > Sollten Anleger, die jetzt Kursgewinne auf Wertpapiere haben, die sie schon länger als ein Jahr halten, diese aus steuerlicher Sicht nicht bis zum Jahresende abstoßen?

      Wenn es so kommt, wie ich denke: ja. Wenn die Spekulationsfrist für Wertpapiere auf zehn Jahre verlängert wird, dann ist wohl nicht die Gesetzeslage zum Kaufzeitpunkt, sondern zum Verkaufszeitpunkt entscheidend. Darüber muß aber noch das Bundesverfassungsgericht in einem vergleichbaren Fall befinden.

      Ich erwarte, daß das Gericht so entscheidet, daß Privatanleger im kommenden Jahr auf ihre Gewinne mit Wertpapieren, die sie vor weniger als zehn Jahren gekauft haben und nach dem 1. Januar 2003 verkaufen, Einkommensteuer zahlen müssen. Als Steuerpflichtiger habe ich kein Recht zu erwarten, daß ich Wertpapiere, deren Gewinn bei Veräußerung heute steuerfrei ist, auch noch in zehn Jahren steuerfrei verkaufen kann. Darauf kann ich mich als Anleger nie verlassen.

      Quelle: FAZ, 19.10.02
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 17:27:44
      Beitrag Nr. 709 ()
      News 10.10.2002 - 22:27
      FOKUS 2-Yahoo-Bilanz und Daten treiben Wall Street kräftig an
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 10. Okt (Reuters) - Ein überraschend positiver Quartalsbericht des Internetunternehmens Yahoo! <YHOO.O> und besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten haben die US-Börsen am Donnerstag kräftig angetrieben. Einige Händler sagten, der Markt sei nach den Verlusten des Vortages außerdem technisch überverkauft gewesen.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> , der im frühen Geschäft kurzfristig auf ein neues Fünfjahres-Tief gefallen war, schloss rund 3,4 Prozent fester auf 7534 Punkten, der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> gewann rund 4,4 Prozent auf 1163 Zähler. Der breiter gefasste S&P-Index <.SPX> kletterte um 3,50 Prozent auf 804 Punkte.

      "Yahoo hat bessere Zahlen vorgelegt, und die Tatsache, dass der Technologiesektor sich fester als der übrige Markt zeigt, gibt den Leuten einen Hoffnungsschimmer", sagte David Memmott, Leiter Aktienhandel bei Morgan Stanley. Einige Aktienexperten warnten jedoch vor verfrühtem Optimismus. "Ich denke, dass wir noch nicht das klare Signal erhalten haben, auf das wir hoffen. Wir brauchen sicherlich mehr Zeit für einen Aufwärtstrend", fügte Philip Dow, Aktienstratege bei RBC Dain Rauscher, hinzu.


      YAHOO HEBT DIE STIMMUNG FÜR TECHNOLOGIEAKTIEN

      Yahoo-Aktien zogen um rund 23 Prozent auf 12,27 Dollar an. Das Unternehmen hatte am Vortag nach US-Börsenschluss für das abgelaufene Quartal eine kräftige Umsatzsteigerung sowie einen höheren Gewinn als von Analysten erwartet bekannt gegeben und die Geschäftsprognosen für das Gesamtjahr etwas angehoben. Diese Nachrichten beflügelten auch andere Aktien der Branche. Die Titel des Online-Buchhändlers Amazon.com <AMZN.O> legten um rund 6,5 Prozent auf 17,96 Dollar zu.

      Die Aktien der zweitgrößten US-Krankenversicherung Aetna Inc <AET.N> kletterten rund 16,1 Prozent auf 36,80 Dollar. Das Unternehmen hatte angekündigt, der Gewinn im dritten Quartal werde rund doppelt so hoch wie von Analysten erwartet ausfallen. Die Aktien des US-Mischkonzerns General Electric <GE.N> , die am Vortag deutlich eingebüßt hatten, stiegen trotz weiterer negativer Analysteneinschätzungen rund 2,7 Prozent auf 22,60 Dollar. Am Vortag hatte die Investmentbank Morgan Stanley das Kursziel für die Aktien des GE-Konzerns gesenkt. Am Donnerstag nahm die Investmentbank Merrill Lynch ihrerseits ihre Bewertung für die Aktien des Unternehmens auf "neutral" von "buy" zurück und reduzierte auch die Gewinnprognosen. Das Unternehmen will am Freitag seine Quartalsbilanz vorlegen.


      ANALYSTEN: MARKT WAR ÜBERVERKAUFT

      Analysten sprachen angesichts der Kursgewinne auch von einer technischen Reaktion nach den Verlusten des Vortages. Der S&P-Index habe zunächst wichtige technische Marken nach unten durchbrochen und sei kurz danach aber deutlich gestiegen. "Das heißt, dass der Markt überverkauft war", sagte Brian Pears, Leiter Aktienhandel bei Victory Capital Management.

      Händler sagten, zu der positiven Stimmung an der Börse hätten auch die Konjunkturdaten beigetragen. Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung in der Woche zum 5. Oktober war stärker als erwartet gefallen. Der Rückgang um 40.000 auf saisonbereinigt 384.000 von revidiert 424.000 sei der stärkste Rückgang seit April, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit 411.000 Erstanträgen gerechnet.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,05 Milliarden Aktien den Besitzer. 2035 Werte legten zu, 1243 gaben nach und 141 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,83 Milliarden Aktien 2062 im Plus, 1309 im Minus und elf unverändert. An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 22/32 auf 105-29/32. Sie rentierten mit 3,652 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 29/32 auf 110-10/32 und hatten eine Rendite von 4,712 Prozent.

      evs/
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 17:28:02
      Beitrag Nr. 710 ()
      News 10.10.2002 - 15:25
      SEC will EU-Bedenken bei Gesetz gegen Bilanzbetrug beachten
      Brüssel, 10. Okt (Reuters) - Der Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Harvey Pitt, will bei der Gesetzgebung gegen Bilanzbetrug die Haltung der EU-Kommission bedenken. Die Sorgen der Europäischen Union über die extraterritorialen Auswirkungen des Gesetzes "werden unsere Beachtung finden", sagte Pitt am Donnerstag in Brüssel anlässlich eines Besuches bei der EU-Kommission.

      Die EU-Kommission strebt für europäische Unternehmen, deren Aktien an US-Börsen gehandelt werden, Ausnahmen von den neuen US-Vorschriften an. Diese könnten nach Auffassung der Kommission zu einer Doppelregulierung für die betroffenen Firmen führen. Außerdem würden europäische Wirtschaftsprüfer direkt der Aufsicht von US-Behörden unterstellt.

      Die europäischen Unternehmen müssten aber im neuen Gesetz mit mehreren Vorschriften, die auf sie verwendet werden, rechnen, fügte Pitt hinzu. Der SEC-Chef zeigte sich seinerseits besorgt darüber, dass das neue EU-Gesetz für die Aufsicht von Finanzkonzernen auch eine zusätzliche Aufsicht von einigen US-Unternehmen mit sich bringe. Mit dem so genannten Sarbanes-Oxley-Gesetz soll in den USA nach den Skandalen um Enron und WorldCom Bilanzbetrug härter bestraft und das erschütterte Vertrauen der Investoren wiederhergestellt werden.

      tcs/ale
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 17:28:22
      Beitrag Nr. 711 ()
      News 17.10.2002 - 18:05
      Konjunkturindex der Philadelphia-Fed deutlich gesunken
      New York, 17. Okt (Reuters) - Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia ist im Oktober unerwartet gesunken. Der Index sei auf minus 13,1 Punkte von plus 2,3 Zählern im September gesunken, teilte die Philadelphia Fed am Donnerstag mit. Von Reuters befragte Volkswirte hatten demgegenüber mit einem Anstieg auf 1,3 Punkte gerechnet. Jede Zahl unter Null deutet auf eine Abschwächung hin.

      tcs/mer
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 08:31:19
      Beitrag Nr. 712 ()
      Dax wird zunächst Luft holen


      22. Okt. 2002 Fantastsiche Kursgewinne an der Wall Street dürften die europäischen Börsen weiter stimulieren. Der Dax hat allerdings schon einen großen Teil der Bewegung mitgemacht und dürfte zunächst etwas zögerlich tendieren. Bedenklich müssten grundsätzlich auch eine schwacher Nikkei und der verhaltene Ausblick von Texas Instruments machen. Allerdings tendieren die Börsen in jüngster Zeit dazu, negative Neuigkeiten zu ignorieren.



      Bund-Future im Banne der Börsen

      Die Fantasie der Rentenmärkte ist auf Grund der Aktienrally weitgehend verblasst. Allein die Anlage-Mechanik mancher Fonds führt dazu, dass Aktienkäufe mit Verkäufen von Anleihen verbunden werden. Das führt in beiden Segmenten des Kapitalmarktes zu markanten Kursbewegungen.




      Euro knapp behauptet

      Knapp behauptet tendiert der Euro am Dienstag im asiatischen Handel. Um 6.42 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9733 Dollar nach 0,9740 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 125,24 Yen nach 124,87 Yen am Vorabend im New Yorker Geschäft.




      Börse Tokio schwächer - Technologie- und Finanzwerte im Minus

      Der Aktienmarkt in Tokio hat am Dienstag schwächer tendiert. Händler nannten als Gründe die erneute Besorgnis über US-Unternehmensgewinne und Nervosität im Vorfeld der Veröffentlichung eines Regierungsentwurfs zur Bankenreform in Japan. Rund eineinhalb Stunden vor Handelsschluss lag der 225 Werte umfassende Nikkei-Index rund 2,2 Prozent im Minus bei 8779 Punkten. Der breitere Topix-Index fiel um 2,1 Prozent auf 870 Zähler.

      Vor allem Technologiewerte und Bankenaktien lagen im Minus. Am Vorabend hatte der Chiphersteller Texas Instruments nach US-Börsenschluss einen trüben Ausblick für den Umsatz im laufenden Quartal abgegeben. Investoren seien zudem zurückhaltend beim Kauf von Finanztiteln, sagten Händler. Für den Tagesverlauf hat die Regierung einen neuen Bankenreformplan angekündigt, der den Umgang mit faulen Krediten bei Banken regeln soll.



      Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet

      Gut behauptet präsentieren sich die Aktienkurse am Dienstagmittag in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte weist der Hang-Seng-Index ein Plus von 0,1 Prozent bzw 13 Punkten auf 9.583 auf. Die Umsätze seien dünn, sagen Händler, die von Sektorrotation sprechen. Die am Vortag gesuchten Versorger würden nun verkauft. Bei Telekommunikations- und Immobilienwerten verhalte es sich umgekehrt.
      Die höchsten Kursgewinne verzeichnen New World Development. Die Titel gewinnen 4,1 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Tochter für einen guten Preis an Pacific Ports verkauft hat. CNOOC fallen im Sog des rückläufigen Ölpreises um 4,0 Prozent.



      USA: Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluss

      Texas Instruments sind im nachbörslichen Geschäft am Montag eingebrochen. Das Unternehmen hat die Gewinnerwartungen des Marktes nicht erfüllt. Der Halbleiterproduzent hat im dritten Quartal einen Nettogewinn von 0,11 Dollar je Aktie erzielt und lag damit zwar deutlich über dem 0,07-Dollar-Verlust pro Anteilsschein im Vorjahr. Doch die Investoren konzentrierten sich auf das Pro-Forma-Ergebnis, das um 0,01 Dollar je Aktie unter den Schätzungen lag.

      Auch der Umsatz in Höhe von 2,25 Milliarden Dollar hat die Schätzungen der Experten verfehlt. Das Unternehmen verwies auf die gegenüber dem zweiten Quartal zurückgegangene Auftragslage. Für das Folgequartal rechnet Texas mit einem weiteren Umsatzrückgang um zehn Prozent zum Vorquartal. Die Titel gaben bis 0.02 Uhr MESZ knapp 17 Prozent auf 14,21 Dollar ab.

      Die Aktien des Spieleherstellers THQ stürzten nach Börsenschluss bis 0.29 Uhr MESZ um rund 30 Prozent auf 16,25 Dollar ab. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass es seinen Gewinn je Aktie im vierten Quartal am unteren Ende der Spanne zwischen 0,95 und 1,00 Dollar je Aktie erwartet. Eine Umfrage unter 22 Analysten hat eine Prognose von 0,98 Dollar ergeben. Das Ergebnis für das dritte Quartal lag mit 0,12 Dollar je Aktie im Rahmen der Erwartungen.

      Veritas profitierten nachbörslich nicht von guten Zahlen. Die Titel verbesserten sich vorübergehend, verloren dann aber 0,4 Prozent auf 15,90 Dollar, nachdem für das abgelaufende Quartal ein Pro-Forma-Gewinn von 0,14 Dollar je Aktie ausgewiesen werden konnte. Die Schätzungen der Experten waren damit um 0,01 Dollar übertroffen worden. Altera büßten nach Beendigung des regulären Handels 4,6 Prozent auf 10,89 Dollar ein. Hintergrund war die Meldung, dass Chairman Rodney Smith das Unternehmen im Februar verlassen wird. Altera hat im dritten Quartal einen Gewinn von 0,06 Dollar je Aktie erzielt und entsprach damit den Erwartungen.

      Der Future auf den S&P 500 gab am Freitag nachbörslich 4,7 Punkte auf 894 Zählern nach, während der Nasdaq After Hours Indicator, der sich auf nachbörslich abgewickelte Geschäfte bezieht, deutlichere 1,4 Prozent auf 965,47 Zähler fiel.


      US-Börsen legen erneut zu

      Die Hoffnung auf weitere positive Überraschungen bei den US-Unternehmensbilanzen hat der Wall Street zum Wochenauftakt erneut Kursgewinne beschert. Der Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen habe die Zuversicht der Anleger zusätzlich gestärkt, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index stieg bis Handelsschluss um 2,59 Prozent auf rund 8.538 Punkte, nachdem er im frühen Geschäft wegen Gewinnmitnahmen etwa ein Prozent nachgegeben hatte. Der technologielastige Nasdaq-Index kletterte um 1,69 Prozent auf rund 1.310 Punkte nach Verlusten von bis zu 1,50 Prozent im frühen Geschäft. Der breiter gefasste S&P-Index legte um 1,73 Prozent auf rund 900 Punkte zu.

      "Ich denke, die Stimmung hat sich deutlich gebessert", sagte Rick Meckler von der Investmentfirma Liberty View. „Es war sicherlich eine sehr kräftige Aufwärtsbewegung bis hierher. Und erstmals war es auch deutlich genug, um die Anleger davon zu überzeugen, dass wir für die nächste Zeit einen Boden erreicht haben könnten", fügte er hinzu.

      In dieser Woche werden weitere rund 150 US-Unternehmen ihre Quartalsberichte vorlegen, nachdem in der vergangenen Woche bereits einige Schwergewichte mit ihren Ergebnissen die Märkte positiv überrascht hatten. Bisher haben 215 der S&P-500-Unternehmen ihre Bilanzen vorgelegt. Rund 60 Prozent davon haben nach Angaben von Thomson First Call die Erwartungen der Analysten übertroffen.

      Die Standardwerte wurden am Montag nach Händlerangaben besonders von Kursgewinnen bei konjunktursensitiven Werten wie den Aktien des Autoherstellers General Motors (GM), des Getränkekonzerns Coca Cola und des Tabakkonzerns Philip Morris angetrieben. GM-Aktien kletterten um rund 7,8 Prozent auf 37,00 Dollar, der Aktienkurs von Coca Cola legte um rund 3,5 Prozent auf 48,00 Dollar zu und die Titel von Philip Morris um 6,12 Prozent auf 42,49 Dollar.

      Händler sagten, die Kursgewinne zeigten, dass die Anleger sich kaum durch die am Montag vorgelegten schwachen Konjunkturdaten einschüchtern ließen. Im frühen Geschäft hatte der Rückgang der US-Frühindikatoren im September die Anleger noch zu Gewinnmitnahmen veranlasst. Der Index, der die konjunkturelle Entwicklung in den USA in den kommenden Monaten im Voraus anzeigt, war im September den vierten Monat in Folge gesunken.

      Trotz der Kurserholung notierten einige Technologieaktien weiterhin schwächer. Die Aktien des Softwarekonzerns Microsoft gaben rund 1,2 Prozent auf 52,51 Dollar ab. Konzernchef Steve Ballmer hatte am Sonntag den kräftigen Anstieg des Umsatzes im abgelaufenen Geschäftsquartal als voraussichtlich nicht nachhaltig bezeichnet. „Das war eine Art Einmal-Anomalie", sagte Ballmer dem australischen Fernsehsender „Nine Network". Es sei weiterhin mit schwierigen Geschäftsbedingungen weltweit zu rechnen. Microsoft hatte Ende vergangener Woche mit überraschend starken Quartalszahlen die Kurse gestützt.



      US-Anleihen schließen sehr schwach

      Mit sehr schwachen Kursen haben sich die US-Anleihen am Montag im späten Geschäft gezeigt. Die Notierungen seien unter Druck geraten, da sich der Aktienmarkt sehr fest präsentierte. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,375 Prozent verloren 1-1/32 auf 101-4/32 und rentierten mit 4,227 Prozent nach 4,110 Prozent am Freitag. Der 30-jährige Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent fiel um 1-2/32 auf 103-19/32. Die Rendite stieg auf 5,129 Prozent nach 5,071 Prozent.

      Die Verkäufe hätten sich durch die gesamte Sitzung gezogen, doch sei das Volumen nicht übermäßig groß gewesen, hieß es. Marktteilnehmer sagten, die anhaltende Abgaben von Anleihen schienen eine Korrektur der extrem hohen Notierungen zu bedeuten, die vor zwei Wochen erreicht worden waren. Das bedeute zwar nicht zwangsläufig eine bearishe Grundhaltung gegenüber Anleihen. Doch würde die Bevorzugung der Anleihen vor anderen Titeln nun zurückgefahren. “Die Anleger gehen von einer aggressiven zu einer neutralen Haltung über“, erklärt ein Analyst.


      Quelle: FAZ, 22.10.02
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 08:35:36
      Beitrag Nr. 713 ()
      ABB revidiert Ertragsziel nach unten



      22. Okt. 2002 Der schwedisch-schweizerische Elektro- und Technologiekonzern ABB hat sein Ertragsziel nach unten revidiert. Gründe seien die anhaltende Marktschwäche und „niedriger als erwartet ausgefallene Einsparungen“ aus dem Kostensenkungsprogramm, teilte das Unternehmen in Zürich mit. Gleichzeitig bestätigte ABB sein Ziel, die Nettoverschuldung bis zum Jahresende um 1,5 Milliarden US- Dollar zu senken. Die mittelfristigen Ziele sollen überprüft werden.

      Die frühen Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung, die sich in der ersten Jahreshälfte gezeigt hätten, seien nicht bestätigt worden, sagte Konzernchef Jürgen Dormann laut der Mitteilung. Die erhoffte Erholung im September sei nicht eingetreten. „Als Konsequenz müssen wir unser Ertragziel nach unten revidieren“, sagte Dormann. Angesichts der vorherrschenden Unsicherheiten wolle ABB „derzeit keine neue Ertragaussicht bekannt geben“. Es sei klar, dass angesichts des schwierigen Umfeldes die Kostenbasis von ABB „immer noch zu hoch“ sei.



      Konkursantrag für Tochter?

      Man werde die Anstrengungen für weitere Kosteneinsparungen und eine effizientere Organisation beschleunigen. ABB erwägt einen Konkursantrag für ihre amerikanische Tochter Combustion Engineering Inc. (CE) wegen der anhängigen Asbestklagen. Derzeit würden verschiedene Optionen zur Regelung der Asbest-Verbindlichkeiten, einschließlich der Neuorganisation von CE gemäß Chapter 11 des US-amerikanischen Konkursrechtes erwogen.

      Die erwarteten Kosten aus der Asbest-Geschichte gegen CE würden nun „wahrscheinlich“ die Höhe der Aktiven von CE überschreiten, falls Einigungen über Schadensregelungen wie bisher weitergeführt würden. Der Buchwert der Aktiven von CE beläuft sich laut Mitteilung per 30. September auf 812 Millionen Euro.


      Quelle: FAZ, 22.10.02
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 08:38:35
      Beitrag Nr. 714 ()
      Siemens sieht Erholung erst 2004



      22. Okt. 2002 Der Elektronikkonzern Siemens rechnet für das kommende Jahr mit einem weiteren Rückgang am Markt für die Infrastruktur der Mobilfunktechnik um fünf bis acht Prozent, nachdem man schon für 2002 mit einem Abschwung um voraussichtlich 15 Prozent rechnet.. Er sehe keine Erholung vor 2004, sagte Rudi Lamprecht, Vorstandsmitglied von Siemens und verantwortlich für die Tochter IC Mobile.

      Erst dann dürften durch die Einführung der dritten Mobilfunkgeneration neue Ausgaben ausgelöst werden. UMTS werde etwa zehn bis 15 Prozent des Marktes für Mobilfunkausrüster ausmachen, schätzt Lamprecht. Bei ICN seien keine weiteren Einsparungen vorgesehen, so Lamprecht. Wenn keine unvorhersehbaren Ereignisse einträten, dürften die Einsparungsmaßnahmen ausreichen. Bis Ende Dezember sollen insgesamt 1,5 Milliarden Euro eingespart werden.

      Der Siemens-Vorstand zeigt sich zuversichtlich, dass sich der Mobilfunkmarkt im kommenden Jahr erholen wird. 2003 dürften seiner Schätzung nach insgesamt 420 Millionen Mobiltelefone verkauft werden, für dieses Jahr werden 400 Millionen Stück erwartet. Doch trotz des Wachstums werde der Anstieg der vergangenen Jahre nicht mehr erreicht werden. Der Mobilfunkmarkt werde sich zu einem etablierteren Markt wandeln, der Wachstumsraten um zehn Prozent aufweise, sagt Lamprecht.

      gelesen in FAZ, 22.10.02
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 08:47:01
      Beitrag Nr. 715 ()
      "Osteuropas Bankaktien sind die großen Gewinner"
      Das Gespräch führte Jürgen Büttner


      22. Okt. 2002 Mit Kursgewinnen haben die osteuropäischen Finanzmärkte auf die Zustimmung der Iren zum Vertrag von Nizza reagiert. Optimisten setzen darauf, dass der Konvergenzprozess nun richtig in Gang kommt und dies die osteuropäischen Börsen als Anlagealternative interessant macht.

      Um diese These zu hinterfragen sprach FAZ.NET mit dem in London ansässigen Jürgen Kirsch. Er gilt als einer der besten Kenner der osteuropäischen Finanzmärkte. Mit einem jährlichen Plus von fast 36 Prozent seit Auflegung im Herbst 1998 ist sein Griffin Eastern European Fund regelmäßig in der Spitzengruppe der Osteuropa-Fonds zu finden.

      Herr Kirsch, das irische Ja ebnet den Weg für eine EU-Osterweiterung. Bedeutet dies nun grünes Licht für einen Einstieg an den dortigen Aktienmärkten?

      Von den Kursgewinnen am Montag bin ich schon etwas überrascht, da ich angenommen hatte, dass ein Ja bereits in den Kursen steckt. Allgemein und längerfristig betrachtet ändert sich unsere Einschätzung der Lage aber kaum.

      Wie es die Aktienmärkte in Osteuropa bereits zuletzt vorgemacht haben, rechnen wir mit einer anhaltend besseren Wertentwicklung als an den westeuropäischen Börsen. Für positive Kursimpulse spricht insbesondere der zu erwartende positive Nachrichtenfluss im Zuge der vorbereitenden Maßnahmen zur EU-Erweiterung.



      Wird es dabei Ihrer Ansicht nach zu einem schnellen Kurssprung oder zu einem kontinuierlichen Prozess kommen?

      Wir gehen von einem langanhaltenden und kontinuierlichen Prozess aus. In anderen Konvergenzfällen ging die Kursrally erst im Zuge der näherrückenden Euro-Einführung richtig los. Damit ist bei den Kandidaten der jetzt anstehenden ersten Beitrittsrunde frühestens ab 2006/2007 zu rechnen. Erfahrungsgemäß ist dann ab 2004 mit einer richtigen Rally zu rechnen.

      Der Effekt konnte dieses Mal sogar etwas früher einsetzen, dafür aber etwas weniger spektakulär als etwa im Falle Griechenlands ausfallen, da natürlich auch andere Marktteilnehmer die früheren Vorgänge kennen und sich entsprechend positionieren werden.




      Sie sprechen stets nur von einer im Vergleich mit den westeuropäischen Börsen vergleichsweisen guten Entwicklung. Winken denn auch unter dem Strick Kursgewinne?

      Das ist derzeit extrem schwierig vorherzusagen. Denn im Grunde rechnen wir allgemein an den Börsen wegen der schwierigen konjunkturellen Lage noch einmal mit einem Rückschritt. Den jetzt laufenden Kursaufschwung stufen wir jedenfalls nur als Bärenmarktrally ein. Für derartige Prognosen sind wir aber nicht die richtigen Spezialisten. In dem Markt, in dem wir uns auskennen, also in Osteuropa, sehe ich aber speziell in den kommenden Monaten eine gute Chance auf absolut gesehen positive Renditen.




      In welchen Bereichen versprechen Sie sich dabei die besten Chancen?

      In Osteuropa kommt es bei der Auswahl ganz besonders auf eine genaue Analyse der einzelnen Unternehmen an und weniger auf eine Sektor- und Länderbetrachtung. Von dieser Grundeinschätzung einmal abgesehen sehen wir in Osteuropa und in Russland die besten Kurschancen auf Branchenebene bei den Banken. Denn es sind im Konvergenzprozess traditionell die Banken, die sich mit Abstand am besten entwickeln. Fundamental lässt sich dies über den positiven Effekt erklären, den die fallenden Zinsen auf die Kreditnachfrage haben.




      Folglich dürften auch Ihre Topempfehlungen aus dem Bankensektor kommen, oder?

      Richtig, am besten gefallen mir derzeit drei Bankwerte. Und zwar handelt es sich dabei um die estnische Hansabank, die russische Sperbank und die tschechische Komercni Banka.



      Droht dieser Sektor nicht auch in den Strudel der schwachen Kursentwicklung der westeuropäischen Finanzaktien zu geraten?

      Ein engeres Wechselspiel bei der Kursentwicklung ist erst dann zu erwarten, wenn die osteuropäischen Titel in die großen Indizes einbezogen werden. Dies wird aber erst ab 2007 der Fall sein. Derzeit ist die Ausgangslage einfach zu unterschiedlich, als dass man die einzelnen Werte über einen Kamm scheren könnte.
      Während sich die osteuropäischen Banken in einem günstigen Geschäftsumfeld bewegen, gibt es, wie etwa im Falle der Commerzbank, gute Gründe für die gefallenen Aktienkurse der westeuropäischen Branchenvertreter.




      An Osteuropas Börsen finden sich einige kleinere, aber trotzdem sehr solide geführte Unternehmen, die zudem eine hohe Dividende abwerfen. Diese Titel sind für Sie keine Alternative?

      Das mit den hohen Dividendenrenditen ist schon richtig. Das kann manchmal bis zu zehn Prozent gehen. Aber viele dieser Werte sind für institutionelle Anleger wie wir es sind viel zu klein und illiquide. Im Grunde genommen hat sich in den vergangenen Jahren durch Übernahmen und Delistings die Anzahl der für einen Kauf überhaupt in Frage kommenden Titel dramatisch verengt. Das Universum umfasst in Russland gerade einmal 20 Titel, in Polen zehn, in Ungarn fünf und in Tschechien vielleicht gerade einmal noch drei oder vier.



      Warum sollten Anleger bei einer Wette auf einen Konvergenzprozess auf Aktien- und nicht auf Rentenfonds setzen?

      An den bereits gut gelaufenen Rentenmärkten ist durch die gefallenen Renditen die Luft teilweise schon relativ dünn. An den Aktienmärkten findet sich dagegen verglichen mit den Niveaus im Westen noch ein relativ großer Bewertungsabschlag.
      Für die zentraleuropäischen Börsen würde ich diesen Abschlag auf 30 bis 40 Prozent beziffern. Diese Lücke wird im Konvergenzprozess normalerweise geschlossen, manchmal kommt es sogar zu einem Überschießen. Dieser Umstand bringt mich dazu, für die osteuropäischen Börsen in den kommenden Jahren eine Outperformance zu erwarten.




      Wie sollten sich Anleger verhalten, falls der Erweiterungsprozess kurz vor der Ziellinie doch noch entgleist?

      In der Tat gibt es noch einige Risiken. Im Falle von Rückschlägen dürfte es sowohl bei den Aktien als auch bei den Renten und den Währungen kurzfristig zu Verlusten kommen. Diese dürften nach Bekanntwerden des Ereignisses aber so schnell eintreten, dass vermutlich keine Zeit bleibt, Positionen zu verkaufen. Das ist aber deshalb nicht weiter schlimm, weil ich auch dann keinen langfristigen Schaden befürchte. Die EU-Kommission wird sich dann eben um neue Lösungen bemühen, um den Erweiterungszug schnell wieder in die Spur zu bringen.

      Quelle: FAZ, 22.10.02
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:20:54
      Beitrag Nr. 716 ()
      News 21.10.2002 - 20:24
      FOKUS 5-Dax schließt im Plus - E.ON und Bayer im Blickpunkt
      (Neu: Weitere Entwicklung, aktualisierte Kurse)

      Frankfurt, 21. Okt (Reuters) - Ein kräftiges Plus der E.ON-Aktien <EONG.DE> und steigende Kurse an der Wall Street haben den Deutschen Aktienindex (Dax) am Montag beflügelt. Er setzte damit seine Erholung der vergangenen Wochen fort.

      Am Aktienmarkt machte sich zunehmend Optimismus breit, dass die Talsohle endlich durchschritten ist. Aus technischer Sicht sei jedoch die Marke von 3100 Punkten entscheidend, sagte der Fondsmanager Stephan Thomas von Frankfurt Trust. Bei einem Rutsch unter diesen Wert seien weitere Verluste nicht auszuschließen.

      Die Aktien von Bayer <BAYG.DE> fielen zeitweise um knapp neun Prozent, nachdem der Pharmakonzern mitgeteilt hatte, dass weit mehr Klagen wegen des Cholesterinsenkers Lipobay anhängig sind, als bisher bekannt. Die E.ON-Titel profitierten derweil von einem Zukauf in Großbritannien.


      DAX SETZT ERHOLUNG DER VERGANGENEN WOCHEN FORT

      Der Dax <.GDAXI> schloss am Montag 3,8 Prozent höher bei 3282,67 Zählern, während der Nebenwerte-Index MDax <.MDAXI> 1,2 Prozent auf 3102,95 Punkte gewann. Am Neuen Markt stieg derweil der Auswahlindex Nemax50 <.NEMAX50K> um vier Prozent auf 440,02 Zähler.

      An der Wall Street lag nach anfänglichen Verlusten der Dow Jones <.DJI> bei Börsenschluss in Deutschland zwei Prozent im Plus bei 8485 Stellen, während der Nasdaq-Index <.IXIC> um 1,1 Prozent auf 1303 Punkte anzog.


      KLAGEN GEGEN BAYER BELASTEN AKTIENKURS

      Die Aktien von Bayer verloren 3,8 Prozent auf 20,77 Euro. Nach Bayer-Angaben sind derzeit 3500 Klagen im Zusammenhang mit Lipobay anhängig, die meisten davon in den USA. Bislang hatte Bayer von über 2000 Klagen gesprochen.

      "Das ist eine sehr negative Nachricht, auch wenn noch kein substanzieller Schaden für Bayer erwartet wird", sagte ein Händler. Auch ein Analyst wies darauf hin, dass es sich hauptsächlich um eine psychologische Belastung handele. Eine erhöhte Anzahl von Klagen bedeute für Bayer schließlich nicht zwangsläufig höhere Zahlungen.


      E.ON-AKTIEN WEGEN ZUKAUF IM PLUS

      Unterdessen verteuerten sich die Papiere von E.ON um 9,3 Prozent auf 48,75 Euro. Deren Tochter Powergen gab am Nachmittag die Übernahme des britischen Geschäfts des US-Energieversorgers TXU <TXU.N> bekannt. Damit bestätigte das Unternehmen Informationen von Reuters, die die Nachrichtenagentur aus E.ON-nahen Unternehmenskreisen erhalten hatte. "Das macht strategisch ausgesprochen Sinn", sagte Stephan Wulf, der für Sal. Oppenheim den Energieversorger analysiert.


      MLP-AKTIEN SETZEN ERHOLUNG FORT

      Mit einem Plus von 9,4 Prozent auf 13,80 Euro standen die Aktien von MLP <MLPG.DE> an der Spitze der Dax-Gewinner. Nach dem jüngsten Kursaufschwung erscheint ein seit langem an der Börse diskutierter Abstieg des Unternehmens aus dem Dax zunehmend unwahrscheinlich. Der Börsenwert eines Unternehmens ist eines der entscheidenden Kriterien für den Verbleib im Dax.

      In Erwartung der für Dienstag geplanten Veröffentlichung von Geschäftszahlen des Konkurrenten STMicroelectronics <STM.PA> verbuchten auch die Titel von Infineon <IFXGn.DE> kräftige Kursgewinne. Sie verteuerten sich um 8,1 Prozent auf 9,05 Euro. Analysten erwarten bei STM für das abgelaufene Quartal bei Umsatz und Gewinn einen Zuwachs.

      Die Aktien von SAP <SAPG.DE> profitierten derweil Händlern zufolge erneut von den besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen, die vergangene Woche veröffentlicht worden waren. Die Titel zogen um 7,4 Prozent auf 78 Euro an.


      LION IM MINUS - CURASAN-KURS VERVIELFACHT

      Am Neuen Markt rutschten derweil die Titel von Lion Bioscience <LIOG.DE> um 3,4 Prozent auf 2,85 Euro ab, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch gesenkt hatte.

      Unterdessen verteuerten sich die im Nemax All Share gelisteten Aktien von Curasan <CURG.DE> um knapp das vierfache auf 3,82 Euro. Das Unternehmen hatte zuvor die Zulassung für ein Knochenersatzmaterial erhalten.

      ((Hakan Ersen ))

      nro
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:21:16
      Beitrag Nr. 717 ()
      News 21.10.2002 - 11:54
      FOKUS 2-Bayer - Derzeit 3500 Klagen wegen Lipobay anhängig
      (Neu: weitere Aussagen der Sprecherin, Kurs)

      Leverkusen, 21. Okt (Reuters) - Gegen den Leverkusener Chemie- und Pharma-Konzern Bayer <BAYG.DE> sind wegen des Cholesterinsenkers Lipobay mehr Klagen anhängig als bislang bekannt.

      Weltweit seien derzeit 3500 Klagen anhängig, die meisten davon in den USA, sagte eine Konzernsprecherin am Montag und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD, Montagausgabe). Bislang hatte Bayer von über 2000 Klagen gesprochen. "Ein erstes Verfahren erwarten wir im ersten Quartal 2003," sagte Bayer-Vorstandschef Werner Wenning der FTD.Der Konzern habe bereits außergerichtlich 100 Vergleiche geschlossen, aber ohne Schuldanerkennung. Die Summe, die der Konzern gezahlt hat, wurde indes nicht genannt.

      Bayer hatte Lipobay im vergangenen Jahr vom Markt genommen. Das Präparat steht im Verdacht, als Nebenwirkung Muskelschwäche mit tödlichem Ausgang verursachen zu können. Insgesamt werden 100 Todesfälle mit Lipobay im Zusammenhang gebracht. Die Rücknahme des umsatz- und gewinnträchtigen Medikamentes hatte im vergangenen Jahr bei Bayer einen Gewinneinbruch mitverursacht.

      Bayer hat bislang keine Rückstellungen für mögliche Schadenersatzforderungen gebildet. "Wir sind gegen Produkthaftungsrisiken in industrieüblicher Höhe versichert. Wir sind auf der Basis einer Analyse, die diesen Versicherungsschutz berücksichtigt, nach derzeitigem Stand der Überzeugung, dass keine Rückstellungen erforderlich sind", sagte die Sprecherin.

      Die Bayer-Aktie gab am Montag um 3,9 Prozent auf 20,75 Euro nach.

      anp/pag
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:21:36
      Beitrag Nr. 718 ()
      News 21.10.2002 - 16:28
      US-Frühindikatoren fallen im vierten Monat in Folge
      Washington, 21. Okt (Reuters) - Der Index der US-Frühindikatoren für die wirtschaftliche Aktivität in den USA ist im September den vierten Monat in Folge gesunken.

      Der Index, der die konjunkturelle Entwicklung in den USA in den kommenden Monaten im Voraus anzeigt, sei im September um 0,2 Prozent zum Vormonat auf 111,6 Zähler zurückgegangen, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board, das den Index errechnet, am Montag mit. Damit fiel der Rückgang stärker aus, als von Analysten im Durchschnitt mit minus 0,1 Prozent vorausgesagt. Den August-Index revidierte das Institut auf minus 0,1 Prozent nach einem zunächst ermittelten Minus von 0,2 Prozent.

      tcs/lbo
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:22:03
      Beitrag Nr. 719 ()
      News 21.10.2002 - 17:43
      Fondsmanager- Besteuerung bei Fonds könnte Arbeitsplätze kosten
      Frankfurt, 21. Okt (Reuters) - Die von der Bundesregierung geplante Besteuerung von Fondsanteilen wird nach Experten-Einschätzung die Branche der Finanzdienstleister schwer treffen und möglicherweise Arbeitsplätze kosten.

      "Die Pläne sind nicht im geringsten zu Ende gedacht und schaden der durch die Börsenschwäche ohnehin angeschlagenen Industrie weiter", sagte Union-Investment-Sprecher Rolf Drees am Montag. Wegen der geplanten Besteuerung könnten sich Börsianer zufolge die Anleger veranlasst sehen, ihre Aktien-Portfolios zum Jahresende hin noch einmal zu durchforsten und Gewinn zu realisieren. Das könnte die Aktienmärkte erneut auf Talfahrt schicken.

      Die Koalition aus SPD und Grünen plant Gewinne aus Geschäften mit Fondsanteilen und Aktien ab 1. Januar 2003 generell zu besteuern. Unklar ist jedoch, auf welcher Ebene die Steuer greifen soll und wie die Details aussehen werden. Koalitionsexperten zufolge könnten die Gewinne von Transaktionen direkt beim Fondsmanager der Besteuerung unterliegen. Alternativ wäre eine Besteuerung der Gewinne aus dem Fondsanteilsverkauf beim Anleger. "Sollte die erste Variante Wirklichkeit werden, könnten wir die Hälfte des Personals entlassen", sagte ein Frankfurter Branchenexperte, der namentlich nicht genannt werden wollte.


      VERLAGERUNG VON FONDS-VERWALTUNG INS AUSLAND BEFÜRCHTET

      Aus Sicht des Bundesverbandes Deutscher Investment- und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften (BVI) hätte die geplante Steuer bei der Anlage Vermögenswirksamer Leistungen (VL) in bestimmten Fällen absurde Auswirkungen. Ein Geringverdiener, der seine VL-Zahlungen und die 20prozentige staatliche Sparzulage in einen Fonds investiert und diesen nach Ablauf der gesetzlichen Haltefrist wieder auflöst, würde - je nach Steuersatz - mindestens das an den Fiskus zahlen, was er zuvor als Förderung erhalten habe. Verheiratete Arbeitnehmer bekommen diese Sparzulage bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 35.000 Euro im Jahr.

      Sollten die Kursgewinne in Zukunft auf Fondsebene besteuert werden, rechnet BVI-Sprecher Andreas Fink mit einer weiteren Verlagerung von Fonds ins Ausland. "Davon würden Luxemburg und Dublin profitieren", sagte er. Nach Experteneinschätzung würde eine solche Besteuerung zum einen die Anlage in Fonds unattraktiver machen, außerdem würde der Verwaltungsaufwand bei der Erhebung der Abgabe so groß und so teuer sein, dass sich Fondsverwaltung in Deutschland betriebswirtschaftlich immer weniger rechnen würde. Drees sagte, seine Gesellschaft würde dann sicherlich verstärkt im Ausland Fonds auflegen. Dies würde möglicherweise auch die Verlegung von Stellen nach sich ziehen.


      MASSIVEN VERKÄUFEN ZU JAHRESENDE ERWARTET

      Börsianer fürchten derzeit, es könnte vor Jahresende zu massiven Verkäufen von Aktien und Fondsanteilen kommen, wenn Anleger Kursgewinne von vor langer Zeit gekauften Anteilsscheinen noch vor Jahresende realisieren wollen. "Viele, die seit langem in Fonds und Aktien anlegen, haben auch nach der zurückliegenden Baisse noch Kursgewinne im Portfolio. Die meisten werden jetzt durch ihre Bestände gucken und geneigt sein, Gewinne noch in diesem Jahr zu realisieren, bevor die Besteuerung einsetzt. Da dies alle gleichzeitig tun werden, könnte es zu massivem Druck auf den Märkten kommen", sagte Hans-Jörg Naumer vom Finanzmarktresearch der Fondsgesellschaft DIT. Um dies zu verhindern und um zurückliegende Anlagen zu schützen, die im Vertrauen auf das geltende Steuerrecht gemacht wurden, müsse es aus seiner Sicht einen Schutz aller Aktieninvestments vor dem 1. Januar 2003 geben.


      FORDERUNG NACH FREIGRENZEN, ABSCHLAGSSTEUER UND AUSNAHMEN

      Gefordert werden von der Frankfurter Finanzindustrie derzeit klare Rahmenbedingungen für eine solche Besteuerung von Fonds. "Wenn die Maßnahme nicht abwendbar ist, dann wäre eine Abschlagsteuer sinnvoll", sagte Drees. Derzeit sei geplant, die Gewinne beim Verkauf von Fondsanteilen mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz zu belegen. Das würde dazu führen, dass die Steuerhöhe mit den Kursgewinnen wegen der Progression der Einkommenssteuer immer weiter wachsen würde und die Aktie als Anlageinstrument immer unattraktiver werde. Nach Ansicht von Carsten Böhme von der Fondsgesellschaft der DWS, müsste sich die Steuer auch nach der Haltedauer der Anteile und dem Zweck der Anlage orientieren. Investitionen in die Altersversorgung müssten beispielsweise seiner Ansicht nach begünstigt werden. Schließlich könne man die Leute nicht zu erst mit der Riesterrente zur Sicherung der Altersversorgung auf die Kapitalmärkte verweisen und die Engagements dort dann besteuern.

      ben/ban
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:22:27
      Beitrag Nr. 720 ()
      News 23.10.2002 - 15:22
      Gerichtsentscheidung zu E.ON-Ruhrgas-Fusion verzögert sich
      Düsseldorf, 23. Okt (Reuters) - Die ursprünglich für Ende dieses Jahres erwartete endgültige Entscheidung des Düsseldorfer Oberlandesgerichts (OLG) über die Fusion der Energiekonzerne E.ON <EONG.DE> und Ruhrgas wird sich voraussichtlich verzögern. Der vom Kartellsenat zunächst für Dezember in Aussicht gestellte Urteilstermin in der so genannten Hauptsacheverhandlung sei angesichts der Komplexität des Verfahrens und in Anbetracht zahlreicher offener Rechtsfragen wohl nicht mehr zu halten, sagte eine Sprecherin des Gerichts am Mittwoch. Auch die für Ende Oktober anvisierte Entscheidung über die Aufhebung des vom Gericht verhängten vorläufigen Vollzugsverbots werde voraussichtlich länger auf sich warten lassen. Weitere Verzögerungen dürften den Angaben zufolge durch zwei neuere Beschwerden entstehen, die in den vergangenen Wochen eingegangen seien.

      Das Bundeswirtschaftsministerium hatte den umstrittenen Zusammenschluss von E.ON und Ruhrgas, der von den Kartellbehörden abgelehnt worden war, durch eine so genannte Ministererlaubnis Anfang Juli unter Auflagen genehmigt. Dagegen hatten Konkurrenten der Fusionskandidaten beim OLG eine Einstweilige Verfügung erwirkt, die den Vollzug der Fusion bis auf weiteres stoppt. Das Gericht hatte seine Entscheidung mit Verfahrensfehlern begründet.

      Das Wirtschaftsministerium hatte daraufhin Anfang September eine Anhörung wiederholt und im Anschluss seine Ministererlaubnis bekräftigt, dabei allerdings die Auflagen verschärft. Anschließend hatte das Ministerium beim OLG die Aufhebung des Vollzugsstopps beantragt.

      Unter Rechtsexperten aller betroffenen Parteien ist nun strittig, ob es sich bei der Ministeriumsentscheidung im September um eine zweite Ministererlaubnis oder um die Modifizierung der ersten aus dem Juli handelt. Aus E.ON-Sicht ist letzteres der Fall. Deshalb hat der Konzern bei Gericht Beschwerde dagegen eingelegt, dass das OLG jüngst eine weitere Beschwerde gegen die Ministererlaubnis annahm, diesmal von der Ares Energie AG. Bei nur einer Ministererlaubnis wäre die Beschwerde-Frist nämlich längst abgelaufen gewesen.

      Nach Einschätzung der OLG-Sprecherin wird der Kartellsenat alle noch offenen Verfahren mit Ausnahme der Entscheidung über die Aufhebung seiner Einstweiligen Verfügung zusammen verhandeln, voraussichtlich im Januar. Wichtiger als eine endgültige Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Ministererlaubnis ist Branchenexperten zufolge aber die Aufhebung des Vollzugsstopps durch die Einstweilige Verfügung. "Sobald das vom Tisch ist, kann vollzogen werden und damit ist dann auch der Weg für die Folge-Deals frei", sagt ein Energieexperte. Vom Gelingen der Fusion hängt auch die Zukunft des Chemiekonzerns Degussa <DGXG.DE> ab.

      bro/mik
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:22:42
      Beitrag Nr. 721 ()
      News 23.10.2002 - 11:19
      Staatsanwalt ermittelt auch gegen MLP <MLPG.DE> -Aufsichtsrat
      Mannheim/Heidelberg, 23. Okt (Reuters) - Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat nach Unternehmensangaben in ihre Ermittlungen gegen den Finanzdienstleister MLP <MLPG.DE> auch den Firmengründer, Großaktionär und Aufsichtsratschef Manfred Lautenschläger einbezogen.

      Dass sich die Ermittlungen auch gegen Manfred Lautenschläger als Aufsichtsrat richteten, sei "hinlänglich bekannt", erklärte MLP am Mittwoch. Oberstaatsanwalt Hubert Jobski sagte, es sei von Anfang an auch gegen einen Aufsichtsrat von MLP wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung ermittelt worden. Einen Bericht der "Prior Börse", wonach es sich dabei um Lautenschläger handele, wollte er jedoch nicht bestätigen.

      Die Strafverfolgungsbehörde hatte bisher nur angegeben, gegen "Verantwortliche" bei MLP zu ermitteln. Dies schließe den Vorstand ebenfalls ein, erklärte Jobski. Ein Ergebnis sei nicht absehbar. Staatsanwälte gehen seit Juli dem Vorwurf nach, MLP könnte unrichtige Angaben in seiner Bilanz gemacht haben. In diesem Zusammenhang wurden bereits zwei Mal die Zentralen von MLP in Heidelberg und Wiesloch und andere Gebäude in Deutschland durchsucht.

      MLP hat die zuerst von dem Anlegermagazin "Börse Online" erhobenen Vorwürfe stets zurückgewiesen. Lautenschläger selbst hatte sich gerichtlich gegen Anschuldigungen zur Wehr gesetzt, er habe mit einer fingierten Lebensversicherung den Gewinn von MLP 2001 um 60 Millionen Euro aufgebläht.

      Die MLP-Aktie gehörte am Mittwoch zu den Gewinnern im DAX. Am späten Vormittag notierte sie mit 13,98 Euro 3,92 Prozent schwächer.

      axh/nro
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:23:03
      Beitrag Nr. 722 ()
      News 23.10.2002 - 18:05
      FOKUS 4-Anklage fordert dreieinhalb Jahre Haft für Boris Becker
      (neu: weitere Aussagen, Reaktion Becker, Details)

      - von Ulf Laessing -

      München, 23. Okt (Reuters) - Die Staatsanwaltschaft hat für den früheren Tennis-Star Boris Becker wegen Steuerhinterziehung dreieinhalb Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung plädierte dagegen auf maximal zwei Jahre Bewährung. Das Urteil soll am Donnerstag bekannt gegeben werden.

      Becker habe jahrelang heimlich einen Wohnsitz in München gehabt und Steuern hinterzogen, sagte Staatsanwalt Matthias Musiol am Mittwoch vor dem Landgericht München I. Der dreifache Wimbledon-Sieger habe zwar ein Geständnis abgelegt und seine Steuerschulden bezahlt. Dies sei aber erst in letzter Minute geschehen, als ein Freispruch in weite Ferne gerückt sei. Sein Verteidiger Klaus Volk sagte hingegen, Becker habe seinen Fehler eingesehen. Für eine Haftstrafe gebe es keinen Grund, weil die Gesellschaft nicht vor Becker geschützt werden müsse.

      Becker reagierte fassungslos auf den Strafantrag der Staatsanwaltschaft und verzichtete auf ein Schlusswort. Er hatte zuvor zwar Fehler eingeräumt, aber die Vorwürfe zurückgewiesen. "Ich dachte, ich bin ein ehrlicher Mensch", hatte er erklärt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34-Jährigen vor, rund 1,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Becker überwies dem Fiskus inzwischen rund drei Millionen Euro nach.


      STAATSANWALT GREIFT BECKER SCHARF AN

      Der Staatsanwalt warf Becker vor, ihm fehle es an Schuldbewusstsein: "Der Angeklagte hat nicht an der Aufklärung mitgewirkt." Bis zuletzt habe die frühere Nummer 1 des Tennis die Existenz seiner Münchener Dachbodenwohnung bestritten. Offiziell war Becker 1984 mit 16 Jahren - ein Jahr vor seinem ersten Wimbledon-Sieg - ins Steuerparadies Monaco gezogen.

      "Ich weiß, dass ich dafür büßen muss", sagte Becker vor Gericht. Er habe alle Warnungen missachtet und sich 1991 in München ein Dachgeschoss eingerichtet. Dieser Raum sei aber kein fester Wohnsitz gewesen und habe nicht einmal einen Kühlschrank gehabt. "Die spartanischen Quartiere bei den Olympischen Spielen sind komfortabler."

      Sein Verteidiger Jörg Weigell sagte, Becker habe vor seinem Prozess rund drei Millionen Euro Steuern zurückgezahlt. Davon entfielen 250.000 Euro auf Steuerschulden der Jahre 1991 bis 1993. Die Staatsanwaltschaft hatte Becker angeklagt, in diesem Zeitraum 1,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Die Summe reduzierte sich so stark, weil das Finanzamt in einer neuen Berechnung Verluste steuermindernd anerkannte.


      BECKER: ERMITTLUNGEN HABEN MEINE KARRIERE ZERSTÖRT

      Becker warf der Steuerfahndung vor, sie habe mit ihren zehn Jahre dauernden Ermittlungen seine Karriere als Tennisprofi vorzeitig zu Ende gebracht. "Die Belastungen waren einfach zu groß", sagte Becker, der seinen Beruf mit "Tennismanager" angab. Die Hausdurchsuchungen bei ihm und seinen Eltern in Leimen hätten die Familie zermürbt. Die Steuerfahndung hatte bei Becker kistenweise Akten sicher gestellt.

      Für Heiterkeit im restlos überfüllten Gerichtssaal sorgte Becker mit seiner Aussage, er habe bis heute das komplizierte Steuerrecht kaum verstanden und sich in seiner Jugend vor allem für Tennis und "und ab und zu" für Mädchen interessiert.

      Für Becker ist der Prozess nicht der erste Rückschlag seit dem Ende seiner Profikarriere 1999. Im Sommer 2001 meldete sein Onlineportal Sportgate Insolvenz an. Auch seine Sportler-Agentur BBM hat ihre Geschäfte eingestellt. Zuletzt geriet er wegen seiner Villa auf Mallorca in die Schlagzeilen. Das Haus ist trotz jahrelanger Bauarbeiten immer noch nicht fertig und wird möglicherweise abgerissen. 2001 wurde Becker von seiner Frau Barbara geschieden, die mit den Söhnen Noah Gabriel und Elias Balthasar nach Miami zog. Zudem hat Becker ein uneheliches Kind mit einem russischen Model nach einem Seitensprung in einem Londoner Restaurant.

      lae/rbo
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:23:21
      Beitrag Nr. 723 ()
      News 23.10.2002 - 18:30
      Kreise - Nachfolger für Nemax50 wohl nicht mit 50 Unternehmen
      Frankfurt, 23. Okt (Reuters) - Die Deutsche Börse AG <DB1Gn.DE> plant nach Angaben aus Unternehmenskreisen, ihren neuen Technologieindex auf 30 oder 40 Unternehmen zu beschränken.

      "Der Nemax50-Nachfolger wird allen Signalen zufolge keine 50 Unternehmen umfassen, voraussichtlich 30 oder 40", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwochabend aus den Kreisen. Damit würde die Deutsche Börse AG Forderungen von Fondsmanagern nachkommen, die davor gewarnt hatten, Unternehmen mit einer zu geringen Marktkapitalisierung in den Index aufzunehmen.

      Die Deutsche Börse hatten zuletzt ein Konzept zur Neugliederung des Aktienmarktes vorgestellt, das unterhalb des Deutschen Aktienindex (Dax) je einen Index für Technologiewerte und einen für Unternehmen klassischer Industrien ähnlich dem MDax vorsieht. Bei der Vorstellung hatte es geheißen, der mittlerweile oftmals als "TDax" titulierte Technologieindex werde voraussichtlich 50 Unternehmen beinhalten. Beim MDax-Nachfolger erwarten Analysten derzeit eine Mitgliederzahl von 50 Gesellschaften. Die Börse wollte zu den Plänen am Mittwochabend nicht Stellung nehmen.

      Fondsmanager bevorzugen für Investments Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung des Streubesitzes ab 100 Millionen Euro. Dies erlaubt es ihnen, auch bei größeren Käufen oder Verkäufen nicht sofort Kursturbulenzen auszulösen. Würde der "TDax" 50 Gesellschaften umfassen, betrüge der Börsenwert des kleinsten Unternehmens einer Szenario-Rechnung des Bankhauses Sal. Oppenheim zufolge nur 14 Millionen Euro.

      Neben neuen Indizes wird die Börse ab 2003 den Aktienmarkt in ein Segment mit hohem Zulassungsvoraussetzungen namens "Prime Standard" und eines mit niedrigeren Eintrittsbarrieren einteilen, dessen Arbeitstitel "Domestic Standard" lautet. Zu den Kriterien des "Prime Standards" sollen unter anderem internationale Rechnungslegungsstandards gehören. Unternehmen, die sonst alle Kriterien für den "Prime Standard" erfüllten, bislang auf Konzernebene aber nach den deutschen Bilanzierungsregeln vorgingen, sollen eine Übergangsfrist bis 2005 erhalten, hieß es aus dem Kreisen zu diesem Thema. Bis 2005 müssen nach den Vorgaben der Europäischen Union alle börsennotierten Unternehmen mit Sitz in Europa auf die international anerkannten Standards "IAS" bilanzieren.

      Eine Entscheidung zu der gesamten Neustrukturierung der Aktienmärkte wird erst für Anfang November erwartet.

      ben/mik
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:48:25
      Beitrag Nr. 724 ()
      Hallo RCZ,

      super recherchiert, danke für Deine Mühe.

      Gruß
      kg34
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:50:28
      Beitrag Nr. 725 ()
      Hallo RCZ,

      super recherchiert, danke für Deine Mühe.

      Gruß
      kg34
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:13:38
      Beitrag Nr. 726 ()
      News 24.10.2002 - 14:12
      FOKUS 2- Boris Becker bekommt zweijährige Bewährungsstrafe
      (neu: Urteilsbegründung, Reaktionen, Details)

      - von Ulf Laessing -

      München, 24. Okt (Reuters) - Der frühere Tennisstar Boris Becker ist wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 300.000 Euro verurteilt worden

      Die 4. Strafkammer des Landgerichts München I sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass der dreifache Wimbledonsieger dem Fiskus einen Wohnsitz im Münchener Nobelstadtteil Bogenhausen jahrelang verschwiegen und so 1,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen hat. Becker muss zudem 200.000 Euro an gemeinnützige Organisationen spenden. Als strafmildernd wertete die Kammer sein Geständnis. "In steuerlicher Hinsicht will ich von Ihnen hier nichts mehr hören", warnte ihn die Vorsitzende Richterin Huberta Knöringer.

      Das Gericht blieb damit unter dem Antrag der Anklage, die dreieinhalb Jahre Haft gefordert hatte. Becker verfolgte das Urteil angespannt und verließ den Gerichtssaal durch einen Seiteneingang, um den mehr als 100 wartenden Reportern zu entgehen. "Ich bin ein freier Mann, das ist das wichtigste", hieß es in einer schriftlichen Erklärung Beckers. Er sei erleichtert, dass dieses Kapital beendet sei. Während der 34-Jährige das Urteil annahm, ließ die Staatsanwaltschaft offen, ob sie Rechtsmittel einlegt. Die Verteidigung hatte verlangt, die Strafe zur Bewährung auszusetzen. Die Zuschauer im überfüllten Saal beklatschten das Urteil.


      GERICHT LOBT BECKERS GESTÄNDNIS

      Becker habe gewusst, dass er er mit seiner Münchener Dachgeschosswohnung voll steuerpflichtig gewesen sei, sagte Knöringer. Er habe sich aber einsichtig gezeigt und seine Steuerschulden zurückgezahlt. "Er hat sich hingestellt und gesagt: So war es", lobte ihn die Richterin. Zudem sei er freiwillig nach Deutschland zurückgekehrt. Er müsse jetzt drei Jahre lang straffrei bleiben.

      Die Staatsanwaltschaft hatte Becker angeklagt, von 1991 bis 1993 1,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. Die Steuerfahndung hatte in jahrelangen akribischen Ermittlungen herausgefunden, dass Becker in dieser Zeit seinen Wohnsitz zwar in dem Steuerparadies Monaco hatte, aber überwiegend in München lebte. Dort richtete er sich heimlich ein Dachgeschoss ein. Becker hat dem Finanzamt inzwischen drei Millionen Euro Steuern nachgezahlt. Der gebürtige Leimener war 1984 als 16-Jähriger - ein Jahr vor seinem ersten Wimbledonsieg - nach Monaco gezogen.


      BECKER: ICH WEISS, DASS ICH BÜSSEN MUSS

      Becker hatte den Weg zu einer Bewährungsstrafe mit einem Geständnis zum Prozessauftakt am Mittwoch frei gemacht. "Ich weiß, dass ich dafür büßen muss", hatte er gesagt. Die Vorwürfe der Anklage wies Becker zugleich zurück. Sein Dachgeschoss sei kein fester Wohnsitz gewesen und habe nicht einmal einen Kühlschrank gehabt: "Die spartanischen Unterkünfte bei den Olympischen Spielen sind komfortabler", hatte der 34-Jährige erklärt, der vor Gericht auch auf Nachfrage keine Angaben zu seinem Vermögen und Einkommen machen wollte.

      Dem zweitägigen Prozess gingen seit 1992 jahrelange Ermittlungen voraus. Die Steuerfahndung stellte bei Durchsuchungen bei Becker und seinen Eltern kistenweise Material sicher. "Seit der ersten Haus-Durchsuchung hat mich diese Steuer-Sache nicht mehr ruhig schlafen lassen", erklärte Becker.


      NICHT DER ERSTE RÜCKSCHLAG FÜR DEN WIMBLEDONSIEGER

      Für Becker war der Prozess nicht der erste Rückschlag seit dem Ende seiner Profikarriere 1999. Im Sommer 2001 meldete sein Onlineportal Sportgate Insolvenz an. Auch seine Sportler-Agentur BBM hat ihre Geschäfte eingestellt. Zuletzt geriet er wegen seiner Villa auf Mallorca in die Schlagzeilen. Das Haus ist trotz jahrelanger Bauarbeiten immer noch nicht fertig und wird möglicherweise abgerissen.

      2001 wurde Becker von seiner Frau Barbara geschieden, die mit den Söhnen Noah Gabriel und Elias Balthasar nach Miami zog. Zudem hat Becker nach einem Seitensprung in einem Londoner Restaurant ein uneheliches Kind mit dem russischen Model Angela Ermakowa. Wie viel Unterhalt Becker für beide Frauen zahlt, wollte er vor Gericht nicht verraten.

      lae/tin
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:14:07
      Beitrag Nr. 727 ()
      News 25.10.2002 - 06:01
      US-Polizei nimmt Tatverdächtige im Fall des Heckenschützen fest
      Rockville, 25. Okt (Reuters) - Im Fall des Heckenschützen von Washington haben die Ermittler zwei zuvor festgenommene Männer als Tatverdächtige verhaftet. Das bei den beiden sichergestellte Gewehr sei die Waffe, mit der seit Anfang Oktober zehn Menschen im Großraum Washington erschossen und drei verletzt worden waren, teilte die Polizei mit.

      Bei den beiden Verdächtigen handele es sich um den ehemaligen US-Soldaten und Golfkriegsveteran John Allen Muhammad und einen Jugendlichen, sagte der Polizeichef des Bezirks Montgomery, Charles Moose, am Donnerstag. Bei dem Jugendlichen handele es sich um den 17-jährigen Stiefsohn Muhammads, John Lee Malvo, hieß es aus Ermittlerkreisen.

      "Wir haben dem Terror nicht nachgegeben", sagte Moose auf einer Pressekonferenz. Ballistische Untersuchungen hätten das im Fahrzeug der beiden Männer gefundene Gewehr als Tatwaffe identifiziert.

      US-Präsident George W. Bush gratulierte den Ermittlern. "Sie haben einen Schatten der Angst von vielen Familien genommen", sagte Bush in einem Telefonat mit Moose. In Montgomery County wurden mehrere der Taten begangen. Hier befindet sich auch die rund 1000 Mann starke Sondereinheit der Polizei, die die Fahndung mit Hochdruck vorangetrieben hat.

      Das sichergestellte Gewehr sei vom Typ Bushmaster XM-15, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörden. Laboruntersuchungen hätten ergeben, dass mit der Waffe bei den Anschlägen geschossen worden sei. "Wir haben die Waffe", sagte der Sprecher, doch fügte er hinzu: "Wir haben unsere Arbeit noch nicht ganz beendet." Es werde weiter nichts ausgeschlossen. Aber wir halten die gegenwärtige Entwicklung für sehr positiv.

      Muhammad und Malvo wurden am späten Donnerstagabend vor ein Bundesgericht geführt. Auf die Frage des Richters, ob er wisse warum er vor Gericht sei, sagte Muhammad: Ich weiß, wo ich bin. Ich weiß, warum ich hier bin." Den beiden wurden zunächst nicht formell die Taten des Heckenschützen zur Last gelegt. Muhammad wurde ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

      John Allen Muhammad gilt als hervorragender Scharfschütze. Aus dem Verteidigungsministerium verlautete, Muhammad sei von 1985 bis 1995 in der Armee gewesen und habe 1991 am Golfkrieg teilgenommen. Er sei mehrfach ausgezeichnet worden, darunter als Scharfschütze mit dem F-16 Sturmgewehr. Die Auszeichnung werde bei einer hohen Trefferqoute auf Ziele in einer Entfernung zwischen 50 und 300 Metern vergeben. Muhammad war zum Islam konvertiert und hatte im vergangenen Jahr seinen ursprünglichen Familiennamen Williams abgelegt.

      Nach Angaben der Polizei wurden die Männer an einem Autobahnrastplatz in Maryland, rund 100 Kilometer nordwestlich von Washington festgenommen. Ein Sprecher der Polizei von Maryland, Greg Shipley, sagte, die Männer hätten im Auto geschlafen, auf das die Beschreibung des gesuchten Fahrzeugs passe. Aus dem Justizministerium verlautete darauf: "Wir sind sehr, sehr vorsichtig. Aber es sieht in der Tat gut aus. Wir sind optimistisch." Der Staatsanwalt von Montgomery County, Douglas Ganser, verneinte in einem Radiointerview die Frage, ob er glaube, dass der Heckenschütze noch auf freien Fuß sei.

      Die Polizei kam den Männern offenbar in Verbindung mit einem anderen Fall auf die Spur, der sich im September im Bundesstaat Alabama ereignet hatte. Malvo sieht nach Polizeiangaben dem Fahndungsbild eines Mannes sehr ähnlich, der bei einem Überfall auf einen Spirituosengeschäft eine Frau getötet haben soll. Malvo und Muhammad hätten ein enges Verhältnis gehabt und unter anderem zusammen in einem Obdachlosenheim gelebt, hieß es.

      Zuletzt hatte der unbekannte Heckenschütze am Dienstag einen Busfahrer getötet. Der Polizei zufolge hat der Täter damit gedroht, auch auf Kinder zu schießen. Zeitungsberichten zufolge verlangte der Schütze zehn Millionen Dollar (etwa 10,2 Millionen Euro).

      chg
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:14:29
      Beitrag Nr. 728 ()
      News 26.10.2002 - 10:16
      FOKUS 1-US-Behörden wollen Todesstrafe im Heckenschützen-Fall
      Montgomery, 26. Okt (Reuters) - US-Behörden wollen die beiden Verdächtigen im Fall des Heckenschützen von Washington in drei Bundesstaaten des Mordes anklagen und die Todesstrafe dafür fordern.

      Maryland beabsichtige den 41-jährigen John Allen Muhammad und den 17-jährigen John Lee Malvo des sechsfachen Mordes in dem Fall des Heckenschützen anzuklagen, sagte der Staatsanwalt des Bezirks Montgomery, Douglas Gansler, am Freitag. "Dies ist eindeutig ein Fall in dem ich die Todesstrafe für angemessen halte", sagte auch der Gouverneur von Virginia, Mark Warner. Die Behörden in Alabama wollen die beiden Männer wegen eines früheren Verbrechens des Mordes anklagen.

      Muhammad und Malvo waren am Donnerstag als Verdächtige im Fall des Heckenschützen festgenommen worden, der im Großraum der US-Hauptstadt seit Anfang Oktober zehn Menschen erschossen hat, davon sechs in Maryland, drei in Virginia und einen in Washington. Drei Menschen wurden zudem durch den Serientäter verletzt. Das bei den beiden Männern sicher gestellte Gewehr war als Tatwaffe identifiziert worden. In Alabama wird Muhammad und Malvo der Überfall auf ein Spirituosengeschäft zur Last gelegt, bei dem im September eine Frau getötet wurde.

      Malvo hält sich den Behörden zufolge ohne Aufenthaltsgenehmigung in den USA auf. "Herr Malvo hält sich nicht legal in diesem Land auf, deswegen wissen wir zu diesem Zeitpunkt nicht, ob er wirklich ein Jugendlicher ist", sagte Gansler. Malvo werde als Erwachsener angeklagt. Malvos Vater und Bruder leben auf Jamaika. Beide zeigten sich ungläubig darüber, dass Malvo in den Fall des Heckenschützen verwickelt sein soll.

      nil
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:14:51
      Beitrag Nr. 729 ()
      News 27.10.2002 - 17:16
      Behördenvertreter - Nur eine Geisel in Moskau erschossen
      Moskau, 27. Okt (Reuters) - Nur eine der getöteten Moskauer Geiseln ist nach Angaben eines Vertreters der Gesundheitsbehörde an Schussverletzungen gestorben.

      "Von den 117 Toten erlag einer Schussverletzungen", sagte am Sonntag der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Stadt, Andrej Seltsowski. Er war zuvor gefragt worden, wie viele der Opfern durch das bei der Erstürmung des Theaters am Samstag eingesetzte Gas gestorben seien. Unter Einsatz des nicht näher benannten Gases hatten russische Spezialkräfte die Geiselnahme von rund 800 Menschen in einem Musical-Theater gewaltsam beendet. Dem Fernsehsender NTW zufolge sind mindestens zwei Geiseln an den Folgen des Gaseinsatzes gestorben.

      kae
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:15:17
      Beitrag Nr. 730 ()
      News 25.10.2002 - 20:48
      FOKUS 1-Schröder - EU-Osterweiterung steht kaum etwas entgegen
      Brüssel, 25. Okt (Reuters) - Mit dem Durchbruch bei den Verhandlungen über die Finanzierung der geplanten Erweiterung der Europäischen Union (EU) steht dem Beitritt der Kandidaten zur Staatengemeinschaft nach Ansicht von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) kaum noch etwas entgegen.

      Auf die Frage, ob die Osterweiterung der EU mit der Einigung der Finanzierungsfrage so gut wie unter Dach und Fach sei, antwortete der Kanzler am Freitagabend in einem ARD-Interview: "Das ist nicht falsch, wenn man das sagt." Mit Blick auf den EU-Gipfel im Dezember in Dänemark sagte er weiter: "Ich glaube, dass wir in Kopenhagen abschließen werden, weil wir heute die Grundlage für eine erfolgreiche Erweiterung gelegt haben."

      Zuvor hatte Schröder nach dem EU-Gipfeltreffen in Brüssel gesagt, die Einigung auf ein Finanzpaket für die Erweiterung werde zu Einsparungen führen. Er sagte, dass der Anstieg der Agrarausgaben ab 2007 auf einen Inflationsausgleich von nur einem Prozent begrenzt werde, führe im Ergebnis zu Einsparungen. Zunächst war ein Anstieg um 1,5 Prozent vorgesehen gewesen. Er habe dafür akzeptiert, dass bei der Deckelung der Agrarausgaben nicht die tatsächlichen Ausgaben von 2006, sondern die in der EU-Finanzplanung vorgesehene Obergrenze zum Maßstab genommen werde. Diese Obergrenze gelte nicht für Zahlungen der EU für die Entwicklung des ländlichen Raumes.

      Der ARD sagte Schröder, diskutiert worden sei auch über einen Beitritt der Türkei zur EU. Dabei sei man übereingekommen, dass von der Türkei noch weitere Leistungen erwartet werden, bevor dem Land ein Termin für Verhandlungen zum EU-Beitritt angeboten werden könne. Schröder sagte auch, es sei festgestellt worden, dass die Türkei beachtliche Fortschritte für einen Beitritt gemacht habe.

      Die EU-Staaten haben sich auf dem Brüsseler Gipfel auf ein Finanzpaket für die Osterweiterung der Union verständigt und damit die letzte Verhandlungsrunde mit zehn Beitrittskandidaten eingeläutet.

      bus
      Avatar
      schrieb am 27.10.02 19:15:35
      Beitrag Nr. 731 ()
      News 25.10.2002 - 21:58
      SEC billigt Bilanzprüfungs-Ausschuss
      Washington, 25. Okt (Reuters) - Die US-Börsenaufsicht (SEC) hat die Schaffung eines neuen nationalen Bilanzprüfungs- Ausschusses gebilligt. Das neue Gremium mit fünf Mitgliedern unter Vorsitz des ehemaligen FBI-Chefs William Webster wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres seine Arbeit aufnehmen.

      Der US-Kongress hatte die SEC nach einer Reihe von Bilanzskandalen, wie des Energiehändlers Enron <ENRNQ.PK> und des Telekom-Konzerns WorldCom <WCOEQ.PK> , im Sommer dieses Jahres aufgefordert, ein Gremium zu schaffen, das landesweit die Bilanzierungspraktiken von US-Unternehmen unter die Lupe nehmen soll. Damit sollen neue Fälle von Bilanzmanipulationen verhindert und das Vertrauen der Investoren in die US-Wirtschaft wieder hergestellt werden.

      fgc/tcs
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:30:34
      Beitrag Nr. 732 ()
      News 27.10.2002 - 22:34
      FOKUS 2-Fünf Menschen am Wochenende bei Sturm getötet
      (neu: Ehepaar in Hessen von Baum erschlagen)

      Berlin, 27. Okt (Reuters) - Bei den ersten schweren Herbststürmen des Jahres sind am Wochenende in Deutschland fünf Menschen getötet worden. Für das ganze Bundesgebiet galt eine Unwetterwarnung bis mindestens Montagmorgen.

      Am Sonntag wurde nach Polizeiangaben in Westhessen ein Ehepaar in seinem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen. Bei Bocholt nahe der deutsch-niederländischen Grenze stürzte ein Baum auf den Wagen einer niederländischen Familie. Der Polizei zufolge wurden eine Frau getötet, ihr Mann und ihr Kind teils schwer verletzt. In Hamm stürzte durch den Sturm das Dach eines Wohnhauses ein, die Trümmer erschlugen einen Passanten. In Schleswig-Holstein wurde ein Landwirt am Samstag vom Blitz erschlagen. Der Zug- und Straßenverkehr war beeinträchtigt.

      Das aus dem hessischen Weilburg stammende ältere Ehepaar war in der Nähe von Neunkirchen auf einer Landstraße unterwegs, als der Baum auf das Auto stürzte. Die beiden seien sofort tot gewesen, teilte die Polizei mit.

      Im ganzen Bundesgebiet registrierte die Polizei Sachschäden durch das Orkantief "Jeanett". Die Böen erreichten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes stellenweise Geschwindigkeiten von über 150 Kilometern pro Stunde. Vor allem der Westen Deutschlands war betroffen. In Baden-Württemberg riet das Landwirtschaftsministerium dazu, weder Wälder zu betreten noch zu befahren. Wegen umstürzender Bäume und umherfliegender Äste bestehe akute Lebensgefahr, hieß es in einer Mitteilung.

      Meist durch umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste fielen bei der Bahn[DBN.UL] am Samstag und Sonntag Züge aus. Am Sonntag war die Strecke Bremen-Hannover zeitweise blockiert. Besonders betroffen waren nach Angaben der Bahn Verbindungen in Nordrhein-Westfalen, wo der Verkehr auf mehr als 30 Strecken unterbrochen war. Auf der linken Rheinstrecke zwischen Mainz, Koblenz und Köln sei der Zugverkehr völlig zum Erliegen gekommen. Die Züge würden umgeleitet, Verspätungen bis zu einer Stunde seien die Folge. Wegen der Stürme sei auch der internationale Zugverkehr auf der Vogelfluglinie von Hamburg über Lübeck nach Dänemark eingestellt worden. Außerdem sei der Zugverkehr in die Niederlande unterbrochen worden.

      Am Samstag waren Bahnstrecken in Südbayern teilweise nur noch eingleisig befahrbar. Die Bahn setzte auf manchen Strecken einen Ersatzverkehr mit Bussen ein.

      Auch der Straßenverkehr wurde durch den Sturm behindert. In Baden-Württemberg wurde am Sonntag die Bundesstraße B 31 zeitweise gesperrt. Mehrere Landstraßen waren dem Lagedienst im Stuttgarter Innenministerium zufolge zum Teil unpassierbar.

      In der Meldealarm-Zentrale des Bundesinnenministeriums seien bis zum Sonntagabend keine größere Schadensmeldungen eingegangen, sagte eine Sprecherin der Behörde. In mehreren Landesinnenministerien hieß es, es habe vielfach kleinere Schäden gegeben. Ziegel seien von Dächern geflogen, Baustellengerüste eingestürzt und parkende Pkws von umstürzenden Bäumen oder umherfliegenden Gegenständen beschädigt worden. In Würzburg riss eine Sturmböe am Samstagmorgen die Spitze eines Kirchturms ab. Die Spitze sei auf das Dach der Neumünster Kirche gestürzt und stecke nun darin fest, sagte ein Mitarbeiter der Einsatzleitung in Würzburg.

      Wegen des Sturmes wurde das Fußballspiel der Erstligisten 1.FC Kaiserslautern gegen VfL Bochum verschoben. Das Spiel wurde zwei Stunden vor dem Anpfiff aus Sicherheitsgründen abgesagt.

      seh
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:30:56
      Beitrag Nr. 733 ()
      News 28.10.2002 - 17:44
      Allianz - Alleine in Deutschland 80.000 Schäden durch "Jeanett"
      München, 28. Okt (Reuters) - Der Münchener Versicherer Allianz <ALVG.DE> rechnet nach einer ersten Schätzung als Folge der Schäden des Orkans "Jeanett" mit einer Brutto-Belastung von rund 80 Millionen Euro.

      "Es ist schon ein großer Herbststurm gewesen", sagte ein Konzern-Sprecher am Montag in München. Allerdings habe der Sturm Lothar im Jahr 1999 mit 140 Millionen Euro noch deutlich schlimmere Auswirkungen gehabt. Die Allianz gehe alleine für sich von 80.000 Schäden aus. "Wir rechnen mit einer Brutto-Belastung von 80 Millionen Euro", fügte der Sprecher hinzu.

      Die Brutto-Belastung bestimmt den Umfang von Schäden bevor ein Versicherer wesentliche Teile davon auf seine Rückversicherung abwälzen kann. Am Samstag war über Europa das Orkantief "Jeanett" hinweggezogen und hatte alleine in Deutschland mindestens zehn Menschen getötet.

      Die Allianz-Aktie notierte am späten Montagnachmittag in einem freundlichen Marktumfeld mit 105,50 Euro 3,44 Prozent im Plus.

      hgn/wes
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:31:20
      Beitrag Nr. 734 ()
      News 27.10.2002 - 19:05
      FOKUS 3-Fast alle Geisel-Opfer starben an Gasvergiftung
      (neu: Todesursache, Einzelheiten)

      Moskau, 27. Okt (Reuters) - Fast alle Opfer der Geiselnahme in Moskau sind nach offiziellen Angaben an einer Gasvergiftung gestorben. Der Chef der Moskauer Gesundheitsbehörde, Andrej Selzowski, sagte am Sonntag, nur eine der 117 getöteten Geiseln sei bei der Befreiungsaktion durch Schüsse umgekommen. Zuvor war von 118 getöteten Geiseln die Rede gewesen.

      Kämpfer einer Spezialeinheit hatten am Samstag das von tschetschenischen Rebellen besetzte Musical-Theater "Nord-Ost" gestürmt. Zuvor war offenkundig ein Betäubungsgas in das Gebäude geleitet worden. Zwei Deutsche, die unter den rund 800 Geiseln waren, sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes in der Nacht zu Sonntag ausgeflogen worden. Sie wurden in einem Krankenhaus in München behandelt. Russlands Präsident Wladimir Putin bat die Familien der getöteten Geiseln um Vergebung.

      "Von den 117 toten (Geiseln) starb eine an Schussverletzungen", sagte Selzowski. Alle anderen seien an der Wirkung von Gas gestorben. Eine Frau war unmittelbar nach Beginn der Geiselnahme am Mittwoch von den Geiselnehmern erschossen worden. Offiziellen Angaben zufolge wurden fast alle der rund 50 Rebellen getötet.

      Von den befreiten Geiseln waren nach Selzowskis Angaben am Sonntag noch 646 in Krankenhäusern. 150 lägen auf Intensivstationen, 45 davon in einem kritischen Zustand. Unter den Toten sind mindestens zwei Ausländer, aus den Niederlanden und aus Kasachstan.

      Bei den zwei Deutschen handele es sich um einen Mann und eine Frau aus Süddeutschland, die beide unter Vergiftung litten, sagte eine Mitarbeiterin der toxikologischen Abteilung des Klinikums rechts der Isar in München. Während sich der Mann noch auf der Intensivstation befinde, gehe es der Frau schon besser. Sie habe die Intensivstation mittlerweile verlassen.

      Die russischen Behörden machten keine Angaben zu der Art des Gases. Es seien besondere Mittel eingesetzt worden, hieß es lediglich. Diese hätten es ermöglicht, auch jene Täter auszuschalten, die Bombenpakete am Körper getragen hätten. Nach Angaben des Krisenstabes erfolgte der Zugriff, weil die Rebellen begonnen hätten, Geiseln zu töten. Die am Sonntag veröffentlichten Zahlen lassen jedoch darauf schließen, dass es keine Erschießung von Geiseln kurz vor dem Zugriff der Sondereinsatzkräfte gegeben hatte.

      Experten gehen davon aus, dass ein Nervengas in das Theater geleitet wurde. Ein Mann aus dem Theater berichtete von einem leicht bitteren Geschmack. Nervengas hat oft einen Bittermandel- Geschmack. Ein Sicherheitsexperte in London, Michael Yardley, äußerte die Vermutung, dass es sich bei dem Gas um BZ gehandelt habe, ein weitgehend geruchloses und geschmackloses Betäubungsgas, das von den USA erstmals in Vietnam eingesetzt worden sei. Die von den Geiseln in Moskau genannten Symptome ließen auf BZ schließen. Nach Erkenntnissen der US-Armee würden die Nebenwirkungen des Gases 60 Stunden lang anhalten.


      PUTIN BITTET ANGEHÖRIGE VON OPFERN UM VERGEBUNG

      Ein sichtlich erschöpfter Präsident Putin richtete sich nach dem Ende der Geiselnahme im Fernsehen an die Angehörigen der Opfer: "Wir waren nicht in der Lage, alle zu retten. Vergeben Sie uns." Putin sagte weiter, hinter der Geiselnahme stecke der internationale Terrorismus, der bezwungen werden müsse. Putin verdankt seine Populartität unter anderem seinem harten Kurs in Tschetschenien. Noch als Ministerpräsident hatte er 1999 erneut Truppen in die Föderationsrepublik entsandt.

      Frankreich rief Russland auf, den Konflikt in der Kaukasus-Republik politisch zu lösen. Die US-Regierung erklärte, die Geiselnahme in Moskau habe deutlich gemacht, dass "Terrorismus überall zuschlagen kann".

      Putin hatte 2001 Gespräche mit den tschetschenischen Rebellen in Aussicht gestellt, wenn sie die Waffen niederlegten. Die Separatisten betrachten Tschetschenien seit 1991 als unabhängig und kämpfen seitdem gegen die russische Armee.

      akr/seh
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:31:36
      Beitrag Nr. 735 ()
      News 28.10.2002 - 11:56
      17-Jähriger soll selbst auf FBI-Mitarbeiterin geschossen haben
      New York, 28. Okt (Reuters) - Der zusammen mit John Allen Muhammad wegen der Heckenschützen-Attentate in den USA verhaftete 17-Jährige soll Zeitungsberichten zufolge bei mindestens einem Attentat der Schütze gewesen sein.

      John Lee Malvo habe am 14. Oktober auf die FBI-Mitarbeiterin Linda Franklin geschossen und sie getötet, berichtete die New York Times in ihrer Online-Ausgabe vom Montag. Sie berief sich auf Informationen der Staatsanwaltschaft von Fairfax County im US-Bundesstaat Virginia. Franklin war vor einem Baumarkt mit einem einzigen Schuss in den Kopf getötet worden.

      "Es wird Beweise geben, dass der Jugendliche der Schütze war", sagte Staatsanwalt Robert F. Horan jr.. Er wollte jedoch keine genauen Angaben machen, berichtete die New York Times. Malvo und Muhammad waren vergangene Woche wegen einer Serie von insgesamt zehn Todesfällen verhaftet worden. Die Staatsanwälte versuchen, beide Verdächtige in Virginia vor Gericht zu stellen, wo sowohl Muhammad wie auch der jugendliche Malvo zur Todesstrafe verurteilt werden könnten.

      rse/akr
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:31:51
      Beitrag Nr. 736 ()
      News 28.10.2002 - 12:59
      FOKUS 1-Becker streitet weiter mit dem Finanzamt über Steuern
      München, 28. Okt (Reuters) - Ex-Tennisstar Boris Becker streitet auch nach seinem Steuerprozess mit dem Münchener Finanzamt über Steuernachzahlungen in Millionenhöhe. Die Staatsanwaltschaft akzeptierte unterdessen die Bewährungsstrafe für den Leimener und plant kein neues Strafverfahren.

      Der Fiskus verlange von Becker weitere drei Millionen Euro an Steuern zurück, sagte dessen Anwalt Jörg Weigell am Montag. "Wir halten das für völlig unberechtigt und verhandeln darüber." Das Finanzamt München zweifele Verträge an, die Becker als 16-Jähriger mit seinem damaligen Manager Ion Tiriac geschlossen habe. Die Oberfinanzdirektion München lehnte mit Hinweis auf das Steuergeheimnis eine Stellungnahme ab.


      STAATSANWALT AKZEPTIERT BEWÄHRUNGSSTRAFE FÜR BECKER

      Das Landgericht München I hatte den 34-Jährigen am Donnerstag wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und 500.000 Euro Strafe verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der dreifache Wimbledonsieger dem Fiskus einen Wohnsitz im Münchener Nobelstadtteil Bogenhausen jahrelang verschwiegen und so 1,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen hat. Als strafmildernd werteten die Richter Beckers Geständnis.

      Die Anklage hatte dagegen dreieinhalb Jahre Haft für den früheren Weltranglistenersten des Tennis gefordert. Staatsanwalt Matthias Musiol erklärte am Montag, die Behörde werde keine Revision gegen das Urteil einlegen. Zu den Gründenwollte er sich nicht äußern.

      Becker hatte kurz vor seinem Steuerprozess dem Finanzamt bereits mehr als drei Millionen Euro an Steuerschulden zurückgezahlt. Weigell bestätigte einen "Focus"-Bericht, wonach Beckers Anwälte Einspruch gegen weitere Forderungen des Finanzamtes eingelegt haben. Demnach fordere der Fiskus drei Millionen Euro aus den Jahren 1985 bis 1991 wegen Verträgen mit Tiriac. Das Finanzamt betrachte die damaligen Vereinbarungen als Scheinverträge, um Steuern zu sparen. "Wir halten die Verträge aber für korrekt", sagte der Anwalt. Ein neues Strafverfahren muss Becker in München aber nicht befürchten. "Es ist kein weiteres Ermittlungsverfahren gegen Herrn Becker anhängig", sagte Musiol. Die Steuerfahndung ermittelt seit zehn Jahren gegen den Ex-Tennisstar und hat in akribischer Kleinarbeit herausgefunden, dass sich Becker 1991 heimlich in München ein Dachgeschoss eingerichtet hat. Seit 1984 lebte er offiziell im Steuerparadies Monaco. Bei zahlreichen Hausdurchsuchungen hatte die Ermittler kistenweise Material über Becker gesammelt.

      Beckers Sprecher Robert Lübenoff bestätigte unterdessen, dass Becker von der Telekom <DTEGn.DE> -Tochter T-Online <TOIGn.DE> 5,8 Millionen Euro verlange. T-Online habe mit Becker unzulässig Werbung gemacht, sagte der Sprecher. Eine Stellungnahme war von dem Unternehmen zunächst nicht zu bekommen.

      lae/kad
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:32:10
      Beitrag Nr. 737 ()
      News 28.10.2002 - 20:20
      FOKUS 5-Steigende Technologieaktien und Ifo-Index beflügeln Dax
      (Neu: Schlusskurse)

      Frankfurt, 28. Okt (Reuters) - Deutlich steigende Technologiewerte sowie ein geringfügig besser als erwartet ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex haben dem deutschen Aktienmarkt am Montag deutliche Kursgewinne beschert.

      Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer, der Deutsche Aktienindex (Dax) <.GDAXI> , schloss 3,13 Prozent höher bei 3198 Punkten. "Der Trend ist momentan einfach positiv und die Stimmung sehr gut", sagte ein Aktienhändler, der weitere Kurszuwächse für möglich hält. Kursstützend wirkte sich der leicht besser als erwartet ausgefallene Ifo-Index aus, hieß es.

      Im Mittelpunkt des Handels standen die Titel des Chip-Herstellers Infineon <IFXGn.DE> . Händler erklärten den zweistelligen prozentualen Aufschlag mit den zuletzt anziehenden Preisen für Speicherchips. Nach der Vorlage von Quartalszahlen legten die Aktien von Schering <SCHG.DE> mit dem Markt zu. Am Neuen Markt waren wegen Spekulationen um angebliche Fusionsgespräche die Anteilsscheine der Direktbanken DAB <DRNG.DE> und Comdirect <CDBG.DE> gefragt.

      Am Neuen Markt legte der Auswahlindex Nemax50 <.NEMAX50K> um 3,71 Prozent auf 431 Punkte zu. Der Nebenwerte-Index MDax <.MDAXI> schloss 0,93 Prozent im Plus bei 3082 Zählern.

      Die US-Börsen tendierten zum Handelsschluss in Frankfurt kaum verändert. Der Dow-Jones-Index <.DJI> fiel um 0,1 Prozent und die Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> um 0,17 Prozent.


      IFO-INDEX TROTZ RÜCKGANG BESSER ALS ERWARTET

      Kursstützend wirkte in Deutschland der an den Börsen viel beachtete Ifo-Index zur Beurteilung der Unternehmenserwartungen, der im Oktober auf 87,7 (September 88,2) Punkte fiel. Analysten hatten jedoch einen Rückgang auf 87,6 Zähler erwartet. Damit ist der Index den fünften Monat in Folge rückläufig und signalisiert nur noch einen zaghaften Konjunkturaufschwung. Konjunkturell sei eine Trendwende in Deutschland weiter nicht in Sicht, die Aussichten blieben nicht günstig, ordnete Volkswirt Uwe Angenendt von der ING BHF-Bank die Zahlen ein. Aktienhändler sagten jedoch, die Aktienkurse seien in den vergangenen Monaten so stark gefallen, dass bereits ein leicht über den Prognosen liegender Ifo-Index den Kursen helfe.


      TECHNOLOGIEWERTE WIE INFINEON BESONDERS STARK GEFRAGT

      Im Frankfurter Handel erfreuten sich besonders die Technologiewerte großer Nachfrage, allen voran die Aktien von Infineon, die um 11,52 Prozent auf 10,65 Euro stiegen. "Das liegt an der Nachfrage nach Speicherchips vor Weihnachten", erklärte Fondsmanagerin Pia Hellbach von Union Investment. "Diese werden in Computern benötigt, was die Chip-Hersteller in dieser Jahreszeit meistens stärkt." Hellbach ergänzte, Infineon könne bis Weihnachten noch bis zu 20 Prozent an Börsenwert zulegen.

      Neben Infineon legten auch die Titel des Dax-Schwergewichts Siemens <SIEGn.DE> um knapp fünf Prozent auf 45,02 Euro zu.

      Starke Kursgewinne verzeichnete zudem der Pharmakonzern Fresenius Medical Care <FMEG.DE> , deren Anteilsscheine sich um fast zehn Prozent verteuerten. Der Dialyse-Konzern wird nach der Einschätzung von Analysten am Dienstag für das dritte Quartal ein etwas höheres operatives Ergebnis als im Vorjahr ausweisen.

      Die Papiere der Deutschen Post <DPWGn.DE> kletterten um mehr als acht Prozent auf über zehn Euro. Branchenkreise erwarten für Donnerstag konkrete Zahlen zum geplanten Kostensenkungsprogramm der Post, aus dem sich Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe ergeben könnten.


      SCHERING WILL DIVIDENDE ERHÖHEN

      Schering-Aktien stiegen um 3,22 Prozent auf 47,48 Euro. Der Berliner Pharmakonzern will seine Dividende um mehr als zehn Prozent auf 0,93 Euro je Aktie erhöhen. Bei den am Morgen mitgeteilten Zahlen zum dritten hatte Schering trotz eines zweistelligen Wachstums beim Betriebsgewinn allerdings die Erwartungen der Analysten verfehlt.


      FUSIONSSPEKULATIONEN BEI COMDIRECT UND DAB

      Am Neuen Markt stiegen die Aktien von Comdirect und DAB Bank um mehr als elf Prozent beziehungsweise um rund 17 Prozent. Händler sprachen von Fusionsspekulationen, die Bankenkreise jedoch zurückwiesen. Johannes Thormann, Analyst bei der WestLB Panmure, schrieb in einer Studie, nur eine Fusion der beiden Direktbanken könne wirkliche Kostensynergien schaffen und die langfristige Rentabilität verbessern. ((Christian Krämer, Redaktion Frankfurt, +49 69 7565-1235, christian.kraemer@reuters.com))

      wes
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:32:30
      Beitrag Nr. 738 ()
      News 28.10.2002 - 10:53
      FOKUS 1-Ifo-Index fällt im Oktober den fünften Monat in Folge
      Frankfurt, 28. Okt (Reuters) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober den fünften Monat in Folge verschlechtert. Dafür sind nach den Worten von Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn vor allem die trüberen Geschäftserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe verantwortlich.

      Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei im Oktober auf 87,7 Zähler von 88,2 Punkten im September zurückgegangen, teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Montag mit. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt einen Rückgang auf 87,6 Zähler prognostiziert. Analysten sagten, positive Faktoren wie der zuletzt gesunkene Ölpreis und die jüngste Erholung an den Aktienmärkten hätten nicht ausgereicht, um den Unternehmen neue Hoffnung zu geben. Belastend wirke der finanzpolitische Kurs der neuen Bundesregierung.

      Sowohl die Aktien- als auch die Rentenmärkte reagierten zunächst kaum auf die Ifo-Zahlen. Allerdings dämpften die gleichzeitig veröffentlichten Daten zum Wachstum der Geldmenge M3 im September etwas die Erwartungen einer baldigen Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB).


      VERARBEITENDES GEWERBE ERWARTET SCHLECHTERE GESCHÄFTE

      Die vom Ifo-Institut befragten rund 7000 Unternehmen beurteilten die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate erneut deutlich schlechter. Der Index für die Geschäftserwartungen fiel auf 97,9 Zähler von 99,3 im Vormonat. Ihre gegenwärtige Geschäftslage schätzten die Unternehmen dagegen als etwas verbessert ein. Der entsprechende Teilindex stieg auf 77,9 Punkte von 77,5 Punkten im September. In Ostdeutschland ging der Gesamtindex auf 97,9 von 98,5 im September zurück.

      Ifo-Chef Sinn erklärte, die Eintrübung des Geschäftsklimas in Westdeutschland habe sich aus ungünstigeren Meldungen des verarbeitenden Gewerbes ergeben. Im Bauhauptgewerbe, im Einzel- und im Großhandel sei der Klimaindikator dagegen etwas angestiegen. "Insgesamt ist im Westen wie im Osten eine leichte Verbesserung der aktuellen Geschäftslage bei weiter verschlechterten Erwartungen festzustellen", erklärte Sinn.


      REGIERUNGSKURS DÜRFTE STIMMUNG ZUSÄTZLICH BELASTEN

      Christoph Hausen von der Commerzbank sagte, Ursachen für den Index-Rückgang seien die Unsicherheit an den Aktienmärkten, der hohe Ölpreis und - nach der Bundestagswahl - die weitere Verschärfung des finanzpolitischen Kurses. "Mindestens bis zum ersten Quartal 2003 ist mit allenfalls schwachem Wachstum zu rechnen", sagte der Volkswirt.

      Auch Bernd Weidensteiner von der DZ Bank sah die Stimmung in der Wirtschaft durch die Diskussionen über Steuererhöhungen belastet. "In der gegenwärtigen schwachen Konjunkturlage hilft so eine Debatte nicht", sagte der Volkswirt. Der Ifo-Index bestätige die großen konjunkturellen Schwierigkeiten, die Deutschland als derzeitiges Schlusslicht der Euro-Zone habe.

      Uwe Angenendt von der ING BHF-Bank sagte, eine Trendwende sei nicht in Sicht. Zudem sei in viele Antworten auf die Umfrage des Ifo-Instituts der Inhalt des Koalitionsvertrags noch nicht eingegangen. Weil die Regierungspläne die Unternehmen belasten würden, dürfe man gespannt sein, wie der Index im kommenden Monat ausfalle.

      sob/sme
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 22:32:51
      Beitrag Nr. 739 ()
      News 28.10.2002 - 20:43
      FOKUS 2-US-Börsen schwächer - Gewinnmitnahmen belasten
      (Neu: weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 28. Okt (Reuters) - Nach dem jüngsten Kursanstieg haben an den US-Börsen zum Wochenauftakt Gewinnmitnahmen eingesetzt. Die Kurse tendierten nach zunächst freundlichem Beginn im Geschäftsverlauf im Minus. Der Markt sei etwas überkauft gewesen und brauche Zeit für eine Konsolidierung, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> fiel im New Yorker Nachmittagshandel um 0,5 Prozent auf rund 8397 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> um 0,6 Prozent auf rund 1323 Zähler. Der breiter gefasste S&P-Index <.SPX> fiel 0,4 Prozent auf rund 893 Punkte.

      "Es entmutigt uns ein bisschen, dass wir die Gewinne nicht halten konnten. Wir waren etwas überkauft und brauchen Zeit, die Gewinne zu verdauen", sagte Charles White, President von Avatar Associates. "Die Fundamentaldaten rechtfertigen den Aufwärtstrend nicht." Paul Cherney, Marktanalyst bei S&P Marketscope, fügte hinzu: "Ich denke, wir haben die Tiefstände gesehen, aber wir sind momentan reif für eine Konsolidierung. Die Anleger zögern etwas, weil wir nicht mehr so viele Bilanzen bekommen - und darauf basieren ihre Entscheidungen."

      Händler sagten, die Kursgewinne der Aktien des US-Pharmakonzerns Merck & Co <MRK.N> hätten die Standardwerte gestützt. Merck und der Mitbewerber Schering-Plough <SGP.N> hatten mitgeteilt, die US-Gesundheitsbehörde (FDA) habe den von den beiden Firmen gemeinsam entwickelten Cholesterin-Senker Zetia genehmigt. Merck-Papiere legten rund 2,4 Prozent auf 54,20 Dollar zu, die Aktien von Schering-Plough um rund 5,1 Prozent auf 21,38 Dollar.


      HÄNDLER - ANALYSTENKOMMENTARE HOBEN ANFANGS DIE STIMMUNG

      Zu Handelsbeginn hatten mehrere Analysten-Kommentare die Anleger positiv gestimmt. So hatte die Investmentbank Lehman Brothers ihre Bewertungen für die Aktien des weltgrößten Finanzdienstleisters Citigroup <C.N> und des Computer- und Druckerherstellers Hewlett-Packard <HPQ.N> (HP) angehoben. Citigroup-Papiere notierten 2,2 Prozent im Plus auf 36,47 Dollar, HP-Titel gewannen 6,1 Prozent auf 15,51 Dollar.

      Die Aktien von Datenspeicherspezialist Brocade Communications Systems <BRCD.O> brachen um 15,5 Prozent auf 7,00 Dollar ein und gehörten zu den umsatzstärksten Werten an der Nasdaq. Zuvor hatte das Unternehmen für das abgelaufene vierte Geschäftsquartal schwächere Zahlen angekündigt als zunächst erwartet. Das Unternehmen begründete dies mit der anhaltenden Investitionszurückhaltung in der Informationstechnologie.


      CISCO VON ABSTUFUNG BELASTET

      Der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq war die Aktie des US-Netzwerkausrüsters Cisco Systems <CSCO.O> , die rund 5,3 Prozent auf 11,16 Dollar nachgab. Die Investmentbank Morgan Stanley hatte ihre Bewertung für die Aktien des Unternehmens auf "equal weight" von "overweight" zurückgenommen. Der Aktienkurs sei angesichts der Prognosen überhöht, hieß es zur Begründung.

      Die Aktien der Goodrich Corp <GR.N> gaben rund 6,3 Prozent auf 15,46 Dollar nach. Der Hersteller von Produkten unter anderem für die Flugzeugbranche hatte für das abgelaufene Quartal einen niedrigeren Gewinn ausgewiesen. Die Schwäche der Reisebranche dürfte die Gewinne auch in Zukunft belasten, hatte Goodrich mitgeteilt. Der S&P-Branchenindex für die Luftfahrt- und die Rüstungsbranche <.GSPAED> sank um 2,1 Prozent. Die Nachrichten belasteten auch andere Werte der Branche. Die Titel des weltgrößten Flugzeugherstellers Boeing <BA.N> verloren rund 4,3 Prozent auf 29,02 Dollar und waren damit der größte Verlierer bei den Standardwerten. evs/lex
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 09:12:41
      Beitrag Nr. 740 ()
      -----

      Bei der DAB-Bank gibt es etwas Übernahmefantasie

      Mit deutlichen Kursgewinnen reagierten die Aktien der Comdirect-Bank und der Direktanlagebank auf Fusionsgerüchte. Im frühen Handel am Montag legte das Papier der Direktanlagebank 16,46 Prozent auf 3,77 Euro zu, das der Comdirect immerhin knapp zwölf Prozent auf 4,14 Euro. Damit schienen die Marktteilnehmer so einer Transaktion positive Aspekte abgewinnen zu können, bevor sie mehr oder weniger dementiert wurde.

      Denn die virtuellen Bankinstitute hatten zu Zeiten der Interneteuphorie und des Börsenbooms noch als „Schrecken der Bankenlandschaft“ gegolten.

      Alle Welt ging davon aus, dass die Online-Ableger der Banken den Markt aufrollen und den traditionellen Filialen einen harten Konkurrenzkampf bieten würden. Mit wenig Personal und moderner Technik sollten sie in der Lage sein, Bankgeschäfte konkurrenzlos günstig anbieten zu können. Das sollte die Kunden in Scharen anlocken und dadurch zu hohem Umsatz- und Gewinnwachstum führen.




      Enttäuschende operative Entwicklung der Online-Banken

      So weit der Traum. Aber die Realität war eine andere. Hohe Anlauf- und laufende Kosten führten bisher zu satten Verlusten und mit der Baisse blieben nicht nur die Kundenzuwächse weit unter den Erwartungen, sondern die Kunden machten auch weniger Geschäfte als erhofft.

      Das ließ nicht nur die Kurse der verschiedenen börsennotierten Discount-Broker fallen, sondern bei Consors zeigte sich die wahre Dramatik, die dabei möglich ist. Denn dort haben die Verluste des Online-Ablegers Consors sogar die Kapitalbasis der „Mutter“ Schmidtbank aufgezehrt.

      Der Broker selbst wurde schließlich von der BNP Paribas übernommen, mit dessen Online-Ableger Cortal zusammengelegt und ist damit in den beiden großen europäischen Finanzmärkten gut vertreten. Längerfristig, wenn die Systeme vereinheitlicht sein werden, dürften sich die Fixkosten je Kunde deutlich reduzieren lassen. Und das wäre ein Grund, wieso eine Fusion zwischen Comdirect und der DAB sinnvoll sein könnte.




      Als Lösung bleibt nur Integration oder Übernahme

      Allerdings gibt es auch Gründe, die dagegen sprechen. Denn es dürfte Schwierigkeiten bereiten und neue Kosten bedeuten, die verwendeten Technologien auf einen Nenner zu bringen. Das könne bis zu einem Jahr dauern.

      Daneben lässt sich die Strategie der „Muttergesellschaften“ nicht unabhängig betrachten. Weder die Commerzbank noch die Hypovereinsbank operieren aus einer Position der Stärke und werden sich hüten, auch nur den Eindruck zu erwecken, zusammengehen zu wollen. Andererseits würde sich diese Frage bei einer Fusion der Töchter beinahe aufdrängen.

      Gleichzeitig kommt eine Bank heute nicht mehr ohne Online-Präsenz aus. Ist bis jetzt die Zuordnung der beiden Broker zu den Muttergesellschaften noch klar - Comdirect gehört zur Commerzbank und die DAB gehört zur Hypovereinsbank -, würde die bei einer Fusion verloren gehen. Das werden beide Banken vermeiden wollen, immerhin würden damit Kunden verloren gehen. Und das spricht eher für eine Reintegration der Onlinebanken.

      Alles in allem bieten die Aktien der beiden Onlinebroker allein wenig Fantasie. Selbst wenn es gelingen sollte, in die Gewinnzone zu kommen, stellt sich immer noch die Frage, wo dramatisches Gewinnwachstum herkommen soll. Sinnvoller wäre prinzipiell eine Fusion oder eine Übernahme, um die Fixkosten senken zu können.

      Gegen Fusion spricht die Frage der „Marke“ oder besser der Zugehörigkeit. Bleibt nur eine Übernahme. Für die sprechen die „Kostengründe“ einerseits, andererseits die „günstigen Kurse“. Sollte die Hypovereinsbank die DAB nicht doch noch integrieren, dürfte diese folglich von der Comdirectbank übernommen werden. Eine gewisse Prämie auf dem aktuellen Kurs wäre dabei nicht unüblich. Ein Spiel für Spekulanten.


      Quelle: FAZ, 29.10.02



      Die Charts zeigen die Entwicklung der Aktien der DAB-Bank (oben) und der Direktanlagebank






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      Avatar
      schrieb am 29.10.02 09:27:55
      Beitrag Nr. 741 ()
      Auf in die Trading-Range
      Von Richard Davidson, Analyst bei Morgan Stanley

      In den vergangenen zwei Wochen waren sich fast alle einig, dass die Kursrally ausgehend von den Tiefständen des 9. Oktober nur eine weitere Bärenmarktrally gewesen ist und nicht etwa auf einer Verbesserung der Fundamentaldaten beruhte.

      Jetzt, da der Markt genauso viele Prozentpunkte hinzugewonnen hat wie in der Juli-August-Rally, dürfte die letzte Aufwärtsbewegung zum Scheitern verurteilt sein. Nach der Konsensschätzung der Analysten dürfte der Markt auf neue Tiefstände fallen.

      Unserer Ansicht nach ist der jetzige Kursausschlag signifikanter als der erste. Ich denke, es besteht nur wenig Zweifel daran, dass es sich momentan um einen säkularen Bärenmarkt handelt.

      Dabei gibt es einige ermutigende Rückschlüsse aus den Erfahrungen früherer säkularer Bärenmärkte zu ziehen, die uns zeigen, dass sich solche Perioden in zwei unterschiedliche Phasen einteilen lassen:

      auf eine dramatisch lang gezogene Abwärtsbewegung von ungefähr zwei bis zweieinhalb Jahren Dauer folgt eine Trading-Range von fünf oder mehr Jahren.

      Der Tiefpunkt am Ende der Abschwungphase bildet die Unterstützungslinie der folgenden Trading-Range. Ihre Widerstandslinie kann ohne weiteres um 50 Prozent oder höher liegen.

      Ich denke, dass wir uns derzeit genau an diesem Punkt befinden - am Beginn einer fünfjährigen Trading-Range, in der wir in den nächsten zwölf Monaten Höchststände sehen werden, die rund 25 Prozent über dem vom 21. Oktober 2002 liegen werden.



      Sechs positive Signale für eine Erholung

      Diese Annahme wird nicht nur von den Bewertungen unterstützt, auch einige Fundamentaldaten sprechen dafür, dass der Markt bald wieder auf die Beine kommt.

      In Anbetracht des Tiefpunktes einer Kurskorrektur um 53 Prozent - die größte für europäische Werte seit 60 Jahren - kann es sich sicherlich nicht um eine lange Liste positiver Signale handeln. Dennoch gibt es sechs Punkte:


      (1) Der US-Markt dürfte die Tiefstände von Ende Juli und Anfang Oktober wiederholt erfolgreich getestet haben. Barton Biggs hat angemerkt, dass von den elf Bärenmärkten in den USA seit 1932 acht die Tiefstände wiederholt getestet haben. Vier von ihnen fielen tatsächlich leicht unter den ersten Tiefstand, was auch der jetzige Bärenmarkt getan hat.


      (2) Die Credit-Spreads haben sich seit ihren Höchstständen Anfang Oktober deutlich verringert. Die Renditen der 30 liquidesten in Euro gezeichneten Unternehmensanleihen lagen am 9. Oktober um 186 Basispunkte über der Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen. Seither hat sich ihr Vorsprung auf 160 Basispunkte zurückgebildet. Zusätzlich ist die Emissionsaktivität zum Markt zurückgekehrt.


      (3) Das Interesse der Unternehmen an Übernahmen und Fusionen scheint sich auf Grund des momentanen Kursniveaus wieder zu beleben. In den letzten Wochen haben sich Vodafone Cegetel sowie die Bank of Ireland der Abbey National genähert. CMG und Logica unterhalten sich über eine Fusion, und zwischen ST Microelectronics, Motorola und Siemens bahnen sich potenzielle Geschäftsbereichsübernahmen und Swapgeschäfte an.


      (4) Aktien sind gegenüber Anleihen nach wie vor billig zu haben. Unser Composite-Valuation-Indicator-Modell (CVI) zeigte Ende Juli und Anfang Oktober einen Tiefpunkt. Die Aktien waren um mehr als zwei Standard Deviations (SD) billiger als Anleihen.

      Wenn man eine Steigerung der Aktienkurse um 25 Prozent zu Grunde legt, liegen sie derzeit auch bei einer unterstellten Rendite der Staatsanleihen von fünf Prozent immer noch um 1,5 SD zu niedrig, um zu unserem Verkaufslevel von Minus 0,5 SD zu gelangen.



      (5) Der Zyklus der Gewinne je Aktie kehrt sich um. Die Gewinnkennzahlen für das dritte Quartal zeigen seit 2000 erstmals wieder einen Anstieg der europäischen Gewinne im Vorjahresvergleich. Die Gewinnzunahmen dürften auch in den folgenden fünf Quartalen anhalten, wenn sich unsere Annahme, dass 2003 keine Rezession eintritt, als richtig erweist.



      (6) Die eigentlich große Überraschung ist meiner Ansicht nach, dass die Zwangsverkäufe der Versicherungsgesellschaften im dritten Quartal nun von Pensionsfondskäufen im vierten Quartal abgelöst werden.
      Die Pensionsfonds verkaufen Staatsanleihen und kaufen Aktien, nachdem diese das untere Ende ihrer Target-Ranges erreicht haben.

      Ich behaupte, dass nach der dramatischen Outperformance der Wertaktien in den vergangenen zweieinhalb Jahren nun eine große Veränderung der Sektorallokation bevorsteht.

      Zunächst einmal sollten die Anleger ihren Zeithorizont für Investitionen erweitern, damit die Händler nicht ihr Spiel bestimmen. Ich denke, dass im Moment das Umfeld für Aktienkäufe hervorragend ist. Danach sollte man allerdings den Bildschirm für zwölf Monate ausschalten.



      Wachstum geht vor Wert

      Derzeit sollte man nach Wachstumswerten Ausschau halten. In früheren säkularen Bärenmärkten haben Wertaktien in der Abschwungphase eine unterdurchschnittliche Performance gezeigt - genau im Gegenteil zu diesem Mal, als dies im Aufschwung passierte.

      Auch sind in den vergangenen Perioden die Wertaktien vom Markttief aus über zwei bis drei Jahre dramatisch in die Höhe geschnellt - das ist in diesem Fall jedoch zu einem sehr frühen Zeitpunkt geschehen.

      Solch eine überdurchschnittliche Entwicklung legt meist den Grundstein für eine Erholung von Wachstumsaktien und G.A.R.P.-Aktien (growth at reasonable price; eine Kombination von Wachstums- und Wertfaktoren). Geringe Kursschwankungen, niedrige Wertentwicklung anhand des Indexstandes und ein schleppendes Umsatzwachstum sind die idealen Bedingungen für Wachstumsaktien, um zu eindrucksvollen Aufschlägen zurückzukehren.

      Momentan interessieren wir uns daher für Aktien, die eine freie Cashflow-Rendite von drei Prozent oder mehr sowie ein Umsatzwachstum für die nächsten drei Jahren von mindestens vier Prozent aufweisen und dabei mit einem Abschlag zum durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis des Marktes gehandelt werden.

      Zusammenfassend lässt sich sagen, dass uns diese Vorgehensweise zu Werten aus den Sektoren Finanzdienstleistungen, Pharmazie, Business Services, Lebensmittelhandel und Medien führt.

      Quelle: FAZ, 29.10.02
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 10:25:09
      Beitrag Nr. 742 ()
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      Deutsche Bank als Börse aktiv

      Die Deutsche Bank bietet einigen Online-Kunden von November an den außerbörslichen Wertpapierhandel über ein eigenes System an und tritt damit in Konkurrenz zur Deutschen Börse.

      Das sogenannte PIP-System wird den Angaben eines Sprechers der Deutschen Bank zufolge den Kunden des Internetportals der Deutschen Bank "Max Blue" zur Verfügung stehen, die regelmäßig viele Transaktionen haben.

      Der Nutzer müsse bei der außerbörslichen Ausführung der Order einen Referenzmarkt angeben. Geboten werde ein besserer oder mindestens genauso günstiger Kurs wie aus diesem Referenzmarkt. Die Preisbildung über PIP sei außerbörslich und unterliege daher nicht der Überwachung der Börsenaufsicht.
      Erst in der vergangenen Woche hatte die Deutsche Bank ihren rund zehnprozentigen Anteil an der Deutschen Börse verkauft.

      Das Geldinstitut setzt mit seiner Plattform auf Internalisierung. Die Orders werden nicht an eine Börse weitergeleitet, sondern direkt mit dem Handelsbuch der Bank verrechnet. Dabei verdient das Institut neben den Transaktionsgebühren auch am Unterschied (Spread) zwischen An- und Verkaufskurs.

      Die Bank sieht ihr Angebot als zusätzlichen Kundenservice und verbindet damit in den derzeit schweren Börsenzeiten keine ambitionierten Wachstumsziele. PIP ähnelt dem erst im September gestarteten "Xetra Best" der Deutschen Börse, an dem die Deutsche Bank nicht teilnimmt.

      Die Deutsche Börse sieht das neue System offenbar gelassen. "Wir sehen uns mit Xetra Best gut positioniert. Schließlich bieten wir einen überwachten Handel und eine garantierte Kursverbesserung gegenüber dem elektronischen Handel auf Xetra an", sagte ein Sprecher der Börse.

      Quelle: FAZ, 29.10.02
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 22:59:15
      Beitrag Nr. 743 ()
      News 29.10.2002 - 03:00
      Bill Gates verkaufte eine Million Microsoft-Aktien
      Washington, 29. Okt (Reuters) - Der Vorsitzende des US-Softwarekonzerns Microsoft Corp <MSFT.O> , Bill Gates, hat eine Million Microsoft-Stammaktien verkauft. Die Börsenaufsicht teilte am Montag mit, Gates habe vergangene Woche Mittwoch die Aktien zu Preisen zwischen 51,05 und 53,24 Dollar je Aktie abgesetzt. Nach der Transaktion halte Gates direkt noch knapp 620 Millionen Aktien, hieß es weiter.

      brs
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 23:00:38
      Beitrag Nr. 744 ()
      News 29.10.2002 - 20:13
      FOKUS 5-Dax schließt von US-Daten belastet deutlich im Minus
      (Neu: Weitere Entwicklung, Schlusskurse)

      Frankfurt, 29. Okt (Reuters) - Das unerwartet schlecht ausgefallene US-Verbrauchervertrauen hat dem Deutschen Aktienindex (Dax) am Dienstag ein deutliches Minus beschert.

      "Wir sind wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen", sagte Volker Borghoff, Aktienstratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt. Nach den immensen Kursgewinnen von über 20 Prozent in den vergangenen Wochen sei die Unterbewertung der Aktien weitgehend abgebaut, jetzt rückten die Konjunkturdaten wieder stärker ins Blickfeld.

      Die größten Verluste am deutschen Aktienmarkt verbuchten die Automobil-, Banken- und Technologiewerte. Als einzige Dax-Titel konnten sich derweil die von Fresenius Medical Care <FMEG.DE> (FMC) im Plus halten. Das Unternehmen hatte am Morgen Geschäftszahlen vorgelegt.


      DAX SCHLIESST DEUTLICH IM MINUS - EURO ZIEHT AN

      Der Dax <.GDAXI> schloss am Dienstag 5,5 Prozent tiefer bei 3022,01 Zählern. Der Nebenwerte-Index MDax <.MDAXI> verlor lediglich 1,5 Prozent auf 3036,91 Punkte. Am Neuen Markt fiel derweil der Auswahlindex Nemax50 <.NEMAX50K> um 3,5 Prozent auf 416 Zähler.

      An der Wall Street lag der Dow Jones <.DJI> bei Börsenschluss in Deutschland ein Prozent im Minus bei 8285 Stellen, während der Nasdaq-Index <.IXIC> um 2,1 Prozent auf 1289 Punkte nachgab.


      US-VERBRAUCHERVERTRAUEN UNERWARTET STARK GESUNKEN

      Den Angaben des Wirtschaftsforschungsinstitutes Conference Board zufolge fiel der Index des US-Verbrauchervertrauens im Oktober auf 79,4 Punkte von 93,7 Zählern im Vormonat. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 89,7 Stellen gerechnet.

      Mit so schlechten Zahlen habe niemand gerechnet, sagte der Händler Norbert Empting von Börsenmakler Schnigge. Daher hätten sich viele Anleger von ihren Papieren getrennt. Mit Blick auf die Aussichten der kommenden Tage fügte der Stratege Borghoff hinzu: "Wenn die nächsten Indikatoren wieder enttäuschen, sind wir anfällig für weitere Rückschläge." Am Donnerstag werden unter anderem das US-Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex bekannt gegeben.


      FMC-AKTIE NACH ZAHLEN STARK IM PLUS

      Die Aktien von FMC bauten ihre Vortagesgewinne aus und stiegen um 4,2 Prozent auf 31,20 Euro. "Die Zahlen waren gut und anders als zuletzt gab es keine negativen Überraschungen", kommentierte der Fondsmanager Markus Manns von Union Investment die Zahlen zum dritten Quartal. Der Dialyse-Spezialist hatte wie erwartet einen leichten Anstieg des Betriebsgewinns bekannt gegeben. "Es ist auch gut, dass sie ihre Ziele (für 2002) bekräftigt haben", ergänzte der Aktienhändler Martin Siegel von Sal. Oppenheim.


      TECHNOLOGIE- UND AUTOMOBILWERTE STARK IM MINUS

      Die Titel von Infineon <IFXGn.DE> litten Händlern zufolge unter Gewinnmitnahmen und fielen um 12,5 Prozent auf 9,32 Euro. Außerdem strich die Deutsche Bank die Aktien von ihrer Empfehlungsliste. Die übrigen Technologiewerte standen ebenfalls unter Druck. So verloren die Titel von Siemens <SIEGn.DE> 5,6 Prozent auf 42,48 Euro.

      Derweil rutschten die Papiere von Volkswagen <VOWG.DE> um sechs Prozent auf 36,20 Euro ab. Zuvor hatte Reuters aus Unternehmenskreisen erfahren, dass der Absatz im September im Vorjahresvergleich zwar um fünf Prozent gestiegen sei, das Plus im Oktober aber voraussichtlich nur halb so hoch ausfallen werde.


      BANKENWERTE UNTER DEN GRÖSSTEN VERLIERERN

      Unter starkem Verkaufsdruck standen auch die Aktien der Deutschen Bank <DBKGn.DE> , die um 7,2 Prozent auf 40,75 Euro nachgaben. "Es gibt offenbar Sorgen um die Neunmonatszahlen der Deutschen Bank am Donnerstag", sagte Bankenanalyst Konrad Becker von Merck Finck. Die Investmentbank Lehman Bros. hat inzwischen ihre Prognose für den Deutsche-Bank-Gewinn 2003 und das Kursziel gesenkt.

      Mit einem Minus von 10,3 Prozent auf 13,02 Euro waren die Papiere der HypoVereinsbank (HVB) <HVMG.DE> die zweitgrößten Verlierer im Dax. Zuvor hatte die Investmentbank Merrill Lynch die Papiere der HVB, die in der Vorwoche einen unerwartet hohen Quartalsverlust bekannt gegeben hatte, zum Verkauf empfohlen.

      ((Hakan Ersen ))

      wes
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 23:01:04
      Beitrag Nr. 745 ()
      News 29.10.2002 - 22:23
      FOKUS 3-Schwaches Verbrauchervertrauen belastet US-Aktien
      (Neu: Schlusskurse, Details)

      New York, 29. Okt (Reuters) - Der drastische Einbruch des Vertrauens der US-Bürger in die Wirtschaft ihres Landes auf den tiefsten Stand seit neun Jahren hat am Dienstag deutliche Kursverluste an den US-Aktienbörsen bewirkt. Die Kurse erholten sich in der Schlussphase des Geschäfts von ihren Tagestiefs.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> der Standardwerte schloss unverändert bei 8368 Punkten, der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> verlor dagegen 1,2 Prozent auf rund 1300 Punkte und der breiter gefasste S&P-Index<.SPX) 0,9 Prozent auf rund 882 Zähler.

      Händlern zufolge löste der überraschende Vertrauensschwund Befürchtungen aus, die Konjunkturerholung könne gefährdet sein. "Das ist keine gute Zahl", kommentierte Hugh Johnson, Investment-Stratege bei First Albany Corp, den Konjunkturindikator. Dies habe den Markt schwer getroffen, weil es den Schluss nahe lege, dass das vergleichsweise hohe Niveau der Verbraucherausgaben immer schwieriger zu halten sein könne, fügte er hinzu.

      Nach Angaben des Forschungsinstituts Conference Board fiel der Index des Verbrauchervertrauens im Oktober den fünften Monat in Folge auf nun 79,4 (September 93,7) Punkte und damit den tiefsten Stand seit November 1993. Analysten hatten einen deutlich geringeren Indexrückgang auf 89,7 Punkte vorausgesagt. Die Daten liefern Anlegern Aufschlüsse über die Entwicklung der Konsumausgaben, die rund zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.


      ANALYSTEN - KONJUNKTURDATEN KÖNNTEN LEITZINSSENKUNG ANSTOßEN

      Händlern zufolge warten die Investoren in dieser Woche auf weitere Informationen über die Lage der US-Konjunktur. So werden in die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal sowie zur Entwicklung des Arbeitsmarkts im Oktober erwartet. Enttäuschende Daten könnten den Weg für eine rasche Leitzinssenkung der US-Notenbank (Fed) ebnen, sagten Analysten.

      Der maßgebliche Zielsatz der US-Notenbank (Fed) für Tagesgeld liegt derzeit mit 1,75 Prozent auf dem niedrigsten Niveau seit gut 40 Jahren, nachdem die Fed 2001 den Leitzins wegen der drastischen Konjunkturabkühlung in elf Schritten um insgesamt 475 Basispunkte gesenkt hatte.

      In den Abwärtsstrudel an den US-Börsen gerieten British Petroleum (BP) <BP.N> , die in New York 6,77 Prozent auf 36,78 Dollar fielen. Zuvor hatte das Unternehmen zum dritten Mal seit September seine Öl- und Gas-Produktionsprognose für 2002 gesenkt und zugleich einen 13-prozentigen Rückgang seines Quartalsgewinns ausgewiesen. Auch die im Dow-Jones vertretenen Papiere des größten börsennotierten Ölkonzerns Exxon Mobil <XOM.N> verloren mehr als vier Prozent auf 33,23 Dollar.

      Aktien des Telekom-Unternehmens Qwest Communications <Q.N> verloren über acht Prozent auf 3,18 Dollar, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, das Ergebnis könnte durch Firmenwertabschreibungen mit 40,8 Milliarden Dollar belastet werden. Die Papiere des angeschlagene Pharma-Unternehmen ImClone Systems <IMCL.O> büßten mehr als zehn Prozent auf 7,18 Dollar ein, nachdem es in einem Bericht geheißen hatte, das Krebsmedikament Erbitux werde möglicherweise die Zulassung in Europa nicht erhalten.

      Gegen den schwachen Markttrend legten die Aktien des Konsumgüterproduzenten Procter & Gamble <PG.N> um knapp vier Prozent auf 89,01 Dollar zu. Das Unternehmen hat den Gewinn im ersten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres um 17 Prozent und damit stärker als von Analysten erwartet gesteigert.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,44 Milliarden Aktien den Besitzer. 1391 Werte legten zu, 1829 gaben nach und 190 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,57 Milliarden Aktien 1460 im Plus, 1757 im Minus und sieben unverändert. An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 1-6/32 auf 103-15/32. Sie rentierten mit 3,942 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 1-12/32 auf 105-12/32 und hatten eine Rendite von 5,017 Prozent.

      fgc/lex
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 00:21:25
      Beitrag Nr. 746 ()
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      IWF senkt Prognosen für Deutschland und die Euro-Zone



      Mehr Unsicherheit für Weltwirtschaft


      Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Deutschland und die Euro-Zone erneut zurückgenommen. Zugleich forderte er die Europäische Zentralbank (EZB) auf, sich angesichts der schwachen Entwicklung der Weltwirtschaft stärker in Richtung einer Zinssenkung zu orientieren.

      Wie die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute senkte nun auch der IWF seine Konjunkturerwartungen und rechnet für Deutschland im nächsten Jahr nur noch mit einem Wachstum von 1,75 Prozent nach bislang zwei Prozent. Seine Prognose für das laufende Jahr von 0,5 Prozent bleibe bestehen, teilte der IWF am Dienstag in seinem jährlichen Bericht zur Euro-Zone mit. In der gesamten Euro-Zone erwartet der Fonds mit einem Zuwachs von 0,75 Prozent in diesem Jahr 0,15 Prozentpunkte weniger als noch im September. Im nächsten Jahr würden die zwölf Euro-Länder um zwei Prozent wachsen und damit um 0,3 Prozentpunkte weniger als zuvor erwartet.




      Erholung mit begrenzten Ausmaßen

      Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach mehrheitlicher Auffassung der IWF-Direktoren ihre abwartende geldpolitische Linie zunächst beibehalten. Angesichts der zunehmenden Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung sei es aber angebracht, sich stärker in Richtung einer geldpolitischen Lockerung zu bewegen. Einige IWF-Direktoren sähen allerdings sogar schon kurzfristig Anlass für eine Leitzinssenkung.

      „Die Wirtschaftsentwicklung ist einigermaßen schwach, und wir sehen keine Aussichten für eine bevorstehende sehr kräftige Erholung", sagte Michael Deppler, der Chef der Europaabteilung des IWF. Die erwartete Erholung im nächsten Jahr werde relativ begrenzte Ausmaße haben. Für den IWF ist es vor allem die weltwirtschaftliche Schwäche, die ihn zu den Prognosekorrekturen veranlassten. Größere Risiken für die Euro-Zone sieht der Fonds in der anhaltenden Schwäche der Finanzmärkte und den fragilen Aussichten auch für andere Regionen der Weltwirtschaft.




      Weiterer Korrekturbedarf nicht ausgeschlossen

      Der IWF hatte erst im September seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft 2003 insgesamt und auch für die großen Industrieländer teils deutlich zurückgenommen. Für Deutschland hatte der Fonds damals seine Prognose von 2,7 Prozent Wachstum auf zwei Prozent gesenkt, nun strich der Fonds einen weiteren viertel Prozentpunkt. Damit liegt Deutschland weiterhin unterhalb der Wachstumsentwicklung in der gesamten Euro-Zone. Es könnte dem Fonds zufolge weiteren Korrekturbedarf nach unten geben, wenn die Konsolidierungspläne der rot-grünen Regierung nicht wie geplant umgesetzt würden. Das Staatsdefizit in Deutschland wird nach Einschätzung des Fonds 2002 mit fast 3,5 Prozent die Maastrichter Defizit-Obergrenze von drei Prozent überschreiten.

      Angesichts der ungünstigen Haushaltsentwicklung in großen Euro-Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien forderte der IWF diese Staaten sowie Portugal auf, ihr strukturelles Defizit in den kommenden Jahren um jährlich 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu senken. Gleiches hatte auch die EU-Kommission schon verlangt. Folgten diese Länder der Forderung nicht, schwächten sie den europäischen Stabilitätspakt. Den Euro betrachten die IWF-Experten nach den Worten Depplers immer noch als unterbewertet.




      IWF im Vergleich noch zuversichtlich

      Mit seinen aktuellen Prognosen für Deutschland ist der IWF immer noch zuversichtlicher als viele Wirtschaftsforscher. So rechnen die sechs führenden deutschen Institute für dieses Jahr nur noch mit 0,4 Prozent und im nächsten Jahr nur noch mit 1,4 Prozent Wirtschaftswachstum. Die Bundesregierung, die ihre neuen Wachstumsprognosen am Donnerstag vorstellen will, erwartet Medienberichten zufolge nur noch 0,5 Prozent Wachstum in diesem und 1,5 Prozent im nächsten Jahr. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hatte jüngst bereits angedeutet, dass er sich mit seiner neuen Prognose ziemlich nahe an den Expertenschätzungen bewegen wird. Bislang war die Regierung von rund 0,75 Prozent Wachstum für 2002 und rund 2,5 Prozent im nächsten Jahr ausgegangen.


      Quelle: FAZ, 30.10.02
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 17:41:16
      Beitrag Nr. 747 ()
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      Minister: Narkosemittel Fentanyl zur Geiselbefreiung eingesetzt

      Die russischen Spezialkräfte haben zur Beendigung des Geiseldramas in Moskau ein Gas auf der Basis von Fentamyl- Derivaten eingesetzt. „Zur Ausschaltung der Terroristen wurde ein Gemisch aus Fentanyl-Derivaten eingesetzt“, erklärtte Gesundheitsminister Juri Schewtschenko am Mittwoch in Moskau.

      Dieses betäubende Mittel werde auch in der medizinischen Heilpraxis verwendet. Fentanyl wird in Deutschland als Narkosemittel gespritzt und auch gegen Schmerzen eingesetzt.



      „Kein Einsatz von Kampfstoffen“

      „Allein können diese Mittel keinen tödlichen Ausgang hervorrufen“, sagte der russische Gesundheitsminister weiter. Vielmehr hätten viele Geiseln bereits an Sauerstoff- und Flüssigkeitsmangel sowie an Hunger gelitten, als die Erstürmung des Gebäudes und der Gaseinsatz begannen. „Und gerade diese Faktoren haben zum Tod bei einem Teil der Geiseln geführt“, sagte Schewtschenko. Insgesamt 119 Geiseln waren ums Leben gekommen.

      Gleichzeitig wies der Minister den Einsatz verbotener Kampfstoffe kategorisch zurück. „Ich erkläre offiziell, dass chemische Mittel, die unter die Bestimmungen der internationalen Konvention über das Verbot von Chemiewaffen fallen, im Rahmen der Spezialoperation (zur Befreiung der Geiseln) nicht eingesetzt wurden.“

      Die Angaben folgten scharfer Kritik aus dem Ausland an der Geheimhaltung der genauen Zusammensetzung des Gases. Zahlreiche Ärzte hatten gefordert, zur besseren Behandlung der befreiten Geiseln über den eingesetzten Stoff informiert zu werden.




      Münchner Ärzte wiesen Halothan nach

      Deutsche Mediziner wiesen bei einer der deutschen Geiseln jedoch das Narkosegas Halothan nach. Halothan sei das weltweit am meisten eingesetzte Narkosemittel, sagte Prof. Eberhard Kochs, Chef-Anästhesist am Münchner Klinikum rechts der Isar. An dem Klinikum waren zwei der deutschen Geiseln behandelt worden.

      Spuren des Narkosestoffes seien in den Blutzellen, im Urin und im Plasma einer 18-jährigen Schülerin und auch in den Blutzellen eines 43-jährigen Geschäftsmannes nachgewiesen worden. Dies hätten die Untersuchungen des Rechtsmedizinischen Instituts der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität (TU) ergeben. Die beiden deutschen Geiseln konnten bereits am Montag wieder zu ihren Familien entlassen werden.


      Quelle: FAZ, 30.10.02
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 16:38:44
      Beitrag Nr. 748 ()
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      US-BIP


      Die amerikanische Wirtschaft wächst um 3,1 Prozent / Märkte reagieren positiv

      31. Oktober 2002 Die USA haben im dritten Quartal dieses Jahres ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent verzeichnet. Das teilte das Handelsministerium in Washington am Donnerstag mit.

      Im zweiten Quartal lag die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) noch bei 1,3 Prozent. Der Dax zeigt sich am frühen Nachmittag sehr fest.

      Händler machen für den Aufschwung am Nachmittag vor allem die Entwicklung des US-BIP verantwortlich. Zwar sei diese unter den Erwartungen des Marktes ausgefallen, denn Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 3,6 Prozent gerechnet. Allerdings sei Abweichung vom Konsens nicht allzu dramatisch und viele hätten nach den schlechten Vorgaben der vergangenen Tage ohnehin mit einer noch stärkeren Abweichung gerechnet.



      Geringeres Wachstum für das vierte Quartal befürchtet

      Für die letzten drei Monate des Jahres befürchten die Experten für die Wirtschaftsentwicklung in den USA angesichts der Unsicherheit wegen eines möglichen Kriegs gegen den Irak aber ein geringeres Wachstum von nur einem oder zwei Prozent.

      Zur Stärkung des Wachstums im dritten Quartal trugen den Angaben zufolge vor allem die Verbraucher mit einem Ausgabenzuwachs von 4,2 Prozent bei. Dabei schlug vor allem der Kauf langlebiger Konsumgüter wie Autos mit einem Plus von 22,7 Prozent zu Buche.

      Ermutigend waren auch die Geschäftsinvestitionen für die Anschaffung neuer Ausrüstung mit einem Zuwachs von 6,5 Prozent. Dies ist der größte Zuwachs seit dem zweiten Quartal 2000. Die Arbeitslöhne stiegen nach Angaben des Arbeitsministeriums im dritten Quartal um 0,8 Prozent.

      Quelle: FAZ, 31.10.02
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 16:52:07
      Beitrag Nr. 749 ()
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      Dax-Sentiment

      Bullen scheren sich nicht um schlechte Daten




      31. Oktober 2002 Der Dax produziert derzeit nichts anderes als eine Bärenmarktrally. Dieser Meinung seien die meisten Marktakteure, konstatiert Joachim Goldberg von cognitrend. Am Ende einer solchen Bärenmarktrally stehe normalerweise eine Abwärtsbewegung, verbunden mit neuen Tiefstkursen. Für viele Marktteilnehmer sei die Erholung zu schnell und zu kräftig verlaufen.

      Das Haus für technische Sentimentanalyse ist daher erstaunt über das Ergebnis der jüngsten Sentiment-Umfrage. Diejenigen, die in der vergangenen Woche in Scharen das Bullenlager verlassen hatten, seien fast alle zurückgekommen. Dabei habe es in den vergangenen Tagen fundamental wenig Gründe gegeben, sich in Aktien zu engagieren.



      Gute Stimmung allein bringt Börse nicht weiter

      Ein Fünftel des cognitrend-Panels hat sich den Angaben zufolge nicht von schlechten Konjunkturdaten abhalten lassen, erneut deutsche Aktien zu kaufen.

      Vermutlich habe man sich lieber auf die eigene Strategie verlassen, die schon einmal Früchte getragen habe, so Goldberg. Daher hätten Anleger bei 3.000 Zählern gekauft und würden vermutlich später zwischen 3.200 und 3.300 Indexpunkten wieder verkaufen. In diesem Bereich habe der Dax bereits zwei Mal angehalten.

      Die plötzliche Verbesserung der Stimmung bei fallenden Kursen sei für die nahende Zukunft nicht als kurstreibender Faktor zu werten.

      An der Oberseite der mittlerweile gut sichtbaren Konsolidierung werde durch Gewinnmitnahmen bei den jüngst etablierten Long-Positionen mit Störungen zu rechnen sein, prognostiziert Cognitrend.

      Damit werde der Dax nach 3.300 Punkten an einem schnellen Fortkommen gehindert werden. An der Unterseite habe sich die Nachfragesituation bei 2.900 Zählern deutlich verschlechtert. Ein Versagen dieser Linie wäre als ein Warnsignal zu werten. Die noch vorherrschende Stabilität wäre dann dahin.



      S E N T I M E N T - A N A L Y S E N

      DAX® Bull/Bear-Index

      Die Deutsche Börse AG führt im wöchentlichen Rhythmus, jeweils Mittwochs, eine Umfrage unter ca. 150 institutionellen Investoren durch. Die Ergebnisse werden von Cognitrend in der Regel am darauffolgenden Donnerstag kommentiert und veröffentlicht. Die Daten bilden die Grundlage zur Berechnung des Cognitrend DAX® Bull/Bear-Index.


      Der Sentiment-Indexwert für den DAX® ergibt sich als Differenz aus Bullen und Bären, die ins Verhältnis zur Gesamtanzahl aller Befragten gesetzt wird, um auch die Marktneutralen adäquat zu berücksichtigen. Um negative Indexwerte zu vermeiden wird der Sentiment-Index auf Werte zwischen 0 und 100 Prozent skaliert.

      Um die Historie des vorliegenden Datensamples und die prinzipiell am Aktienmarkt vorherrschende Bullishness zu berücksichtigen, werden die Indexwerte in einem weiteren Schritt noch mit ihren Extremwerten gewichtet. Diese Berechnungsmethode ermöglicht es, Stimmungsschwankungen am Markt sinngemäß zu quantifizieren und zu interpretieren


      Quelle: FAZ, 31.10.02
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 16:59:07
      Beitrag Nr. 750 ()
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      Aktienmärkte ignorieren die Schwerkraft

      31. Oktober 2002 Viele alteingesessene Börsianer haben dieser Tage Anlass, die Welt nicht mehr zu verstehen: Gegenwärtig scheinen die Aktienmärkte gleichsam das Gesetz der Schwerkraft zu ignorieren.

      Hatte schon der verheerend schlechte amerikanische Verbrauchervertrauens-Index am Dienstag die Börsen nach dem ersten Schreck relativ kalt gelassen, geschieht nun dasselbe mit den enttäuschenden amerikanischen Wirtschaftswachstum im dritten Quartal und dem deutlich schlechter als erwarteten US-Einkaufsmanagerindex.

      Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg auf annualisierter Basis um 3,1 Prozent, während Analysten mehrheitlich eine Zunahme um 3,6 Prozent erwartet hatten. Der um 16.00 Uhr MEZ veröffentlichte US-Einkaufsmanagerindex betrug nur 45,9 Punkte, während Volkswirte im Schnitt mit einem Indexstand von 49,1 Punkten gerechnet hatten.

      Trotzdem tendiert die Wall Street freundlich, und auch der deutsche Markt, über die US-Futures schon vorab über deren Absicht informiert, setzt seinen jüngsten Aufschwung unbeirrt fort. Bis 16.41 Uhr gewinnt der Dax 2,51Prozent auf 3.191 Punkte, der Nemax 50 notiert bei 438 Punkten 1,59 Prozent höher. Dow Jones und Nasdaq Composite gewinnen 0,23 und 1,0 Prozent auf 8.446 beziehungsweise 1.340 Punkte.



      Hoffnungsträger Fed

      Sicher, das Phänomen einer schlechte Nachrichten ignorierenden Börse, die „nach oben will“, ist altbekannt. Aber dieses Maß an Ignoranz ist doch außergewöhnlich.

      Derzeit scheint die Meinung übermächtig, viel schlimmer könne es mit der Konjunktur nicht werden, und die nun von fast allen Marktteilnehmern erwartete Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Fed am 6. November werde es schon richten.

      Auch dass die morgen veröffentlichten Oktober-Arbeitsmarktdaten schwach ausfallen, scheint der Markt schon eingepreist zu haben, zumal dies die Bereitschaft zu einer Zinssenkung weiter fördern würde.



      Wachstum dürfte sich wieder abschwächen

      Allerdings weist gerade die deutlich eingetrübte Stimmung unter den amerikanischen Konsumenten, deren Spendierfreude immerhin für rund zwei Drittel des BIP verantwortlich ist, weiter nach unten.

      Auch dürfte die Robustheit der Börse mit dem Monatsende zu tun haben.
      Amerikanische Händler verweisen darauf, dass für einige amerikanische Fonds, darunter die weltgrößte Fondsgesellschaft Fidelity, das Geschäftsjahr endet, und gehen von „Window-Dressing“-Käufen dieser Fonds aus.
      Daher sollten sich Anleger auf baldige Gewinnmitnahmen einstellen.

      Andere Beobachter meinen aber, strotz des schwächer als erwarteten Wachstums sei erfreulich, dass die Investitionen zum ersten Mal seit zwei Jahren einen Zuwachs verzeichnet hätten.
      Dennoch sehen auch sie die weitere Entwicklung der US-Konjunktur im vierten Quartal mit Skepsis, vor allem wegen der sich bereits zum Ende des dritten Quartals abzeichnenden Abflachung der Wachstumsdynamik.

      So gehen Volkswirte davon aus, dass sich die Wachstumsrate wieder auf annualisiert zwei bis 2,5 Prozent abschwächen dürfte.

      Quelle: FAZ, 31.10.02
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      schrieb am 31.10.02 17:07:04
      Beitrag Nr. 751 ()
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      TecDax statt Neuer Markt


      Die Deutsche Börse hat am Donnerstag eine neue Indexsystematik für den Aktienmarkt vorgestellt.

      Das neue Modell setzt auf der vom Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse im Grundsatz beschlossenen Neusegmentierung des deutschen Aktienmarkts auf, die zwei Segmente mit unterschiedlich hohen Transparenzanforderungen vorsieht.

      Nach dem jetzigen Zeitplan wird der Börsenrat die Börsenordnung Mitte November verabschieden, die dann zum 1. Januar 2003 in Kraft treten würde. Die neue Indexwelt soll zum 24. März 2003 umgesetzt werden.

      In die Auswahlindizes werden nur Unternehmen aufgenommen, die die erhöhten Transparenzanforderungen des Prime Standard-Segments erfüllen.

      Der Dax bleibt unverändert und wird weiterhin die 30 größten deutschen Werte abbilden. Unterhalb des Dax unterscheidet die Deutsche Börse nach klassischen Branchen und Technologiebranchen.

      Für die klassischen Branchen berechnet sie den MDax, der von 70 auf 50 Werte verkleinert wird. Der SDax wird weiterhin 50 Werte umfassen und schließt als Auswahlindex für kleinere Unternehmen direkt unterhalb des MDax an.




      TecDax wird die 30 größten Techwerte enthalten

      Bei den Technologieunternehmen wird es den neuen Index TecDax geben, der die 30 größten Werte abbilden wird.

      Parallel dazu wird der Nemax 50 für die 50 größten Werte dieser Branchen bis voraussichtlich Ende 2004 berechnet, um die Kontinuität der darauf begebenen Finanzprodukte zu gewährleisten. Alle Auswahlindizes unterhalb des Dax werden auch für ausländische Unternehmen offen sein.

      Für die Unternehmen im Prime Standard wird es durchgehend insgesamt 18 Branchenindizes sowie einen Prime All-Share-Index geben. Segmentübergreifend erfasst der CDax alle deutschen Werte im Prime Standard und General Standard, der im Konzept als Domestic Standard bezeichnet wurde.

      Christoph Lammersdorf, der im Vorstand der Deutschen Börse für den Bereich Information Products verantwortlich ist, sagte: "Diese Indexsystematik ist gezielt auf die Bedürfnisse der Anleger zugeschnitten. Wir unterstützen Investmententscheidungen durch eine klare Indexlogik, die auf Unternehmensgröße und Branchenzugehörigkeit basiert."

      Mit dem TecDax biete die Deutsche Börse Unternehmen aus Technologiebranchen ein neues Schaufenster. Der für den Kassamarkt verantwortliche Vorstand Volker Potthoff sagte: "Die neue Indexwelt komplettiert die Aktienmarktneusegmentierung, mit der wir die höchsten Transparenzstandards in Europa schaffen und den Anleger in den Mittelpunkt der Marktorganisation stellen."




      Unternehmen müssen Zulassung zum Prime Standard beantragen

      Ab Anfang 2003 wird an der Frankfurter Wertpapierbörse für die Zulassung von Aktien zwischen zwei Transparenzstandards unterschieden. Im General Standard gelten die Anforderungen, die der deutsche Gesetzgeber vorschreibt.

      Im Prime Standard kommen international übliche Transparenzanforderungen hinzu: Quartalsberichte, internationale Rechnungslegungsstandards IAS oder US-GAAP, Vorlage eines Unternehmenskalenders, mindestens eine Analystenkonferenz pro Jahr sowie Ad-hoc-Mitteilungen zusätzlich in englischer Sprache.

      Nach Verabschiedung der Börsenordnung und Genehmigung durch die hessische Börsenaufsicht werden alle Parameter der Aktienmarktneusegmentierung feststehen. Danach wird die Deutsche Börse Emittenten und Marktteilnehmer umfassend informieren und darüber hinaus im Rahmen von Workshops die Einzelheiten erläutern.

      Die Zulassung zum Prime Standard muss von den Emittenten beantragt werden. Dagegen bedarf die Zulassung zum General Standard keiner Mitwirkung der Emittenten.

      Quelle: FAZ, 31.10.02
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      schrieb am 01.11.02 23:16:44
      Beitrag Nr. 752 ()
      Börsen widersetzen sich erneut schwachen Daten

      01. November 2002 Widerspenstig vollführten die Aktienmärkte zum Wochenausklang wieder dasselbe, zuletzt mehrfach erprobte Spiel: Erst von schwachen Konjunkturdaten und Gewinnmitnahmen gedrückt, drehten die wichtigsten Indizes auch am Freitag wieder ins Plus.

      Bis zum Handelschluss erreichte der Dax mit 3.165,16 Punkten (plus 0,39 Prozent) die Pluszone, nachdem er bereits über drei Prozent verloren hatte.

      Der Nemax All Share reduzierte seinen Tagesverlust auf 0,15 Prozent und schloss bei 476,31 Punkten.
      Der Dow-Jones-Index stieg um 1,44 Prozent auf 8.517,64 Punkte, der Nasdaq Composite 2,33 Prozent auf 1.360,70 Zähler.
      Der S&P 500 erreichte mit einem Zuwachs von 1,72 Prozent wieder die 900-Punkte-Marke und schloss bei 900,96 Punkten.




      Bemerkenswerte Widerstandskraft

      Das ist umso bemerkenswerter, als viel von den Kursgewinnen am Donnerstag auf das Monatsende zurückzuführen war, an dem das Geschäftsjahr meherer US-Fonds endete.

      Die Erklärung der Händler für dieses auffallend widerspenstige Verhalten klingt einfach: Die Investoren bauten jetzt darauf, dass die US-Wirtschaft das Schlimmste überstanden habe und dass sich das vierte Quartal besser entwickeln werde. „Ich denke, es herrscht die Meinung vor, dass das vierte Quartal positiv für Aktien werden könnte“, meinte etwa Rick Meckler von der Investmentfirma LibertyView.

      Die Reihe von eher schwachen US-Konjunkturdaten wurde am Freitag durch Arbeitsmarktzahlen und den ISM-Einkaufsmanager-Index komplettiert. Das US-Arbeitsministerium hatte für Oktober einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,7 Prozent von 5,6 Prozent im September bekannt gegeben. Entgegen der Erwartungen von Analysten ging die Zahl der Beschäftigten zurück. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager sank zudem stärker als manchen Volkswirten erwartet.



      Fed soll es richten

      Angesichts insbesondere der schlechten Daten zum Konsumentenvertrauen und Ausgabeverhalten, das immerhin rund zwei Drittel des amerikanischen Bruttoinlandsproduktes ausmacht, scheinen die Hoffnungen auf das vierte Quartal übertrieben.
      Durch die bekannten Daten lässt sie sich jedenfalls nicht untermauern.

      Kurzfristig hoffen die meisten Marktteilnehmer auf eine neue Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Fed am kommenden Mittwoch, die eine Erholung im vierten Quartal untermauern soll. Ob die Fed aber tatsächlich ihren Leitzins von 1,75 Prozent weiter herunternimmt, wurde aber am Freitag wieder von vielen in Zweifel gezogen.


      Quelle: FAZ, 01.11.02
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 23:22:55
      Beitrag Nr. 753 ()
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      Im Biotechbereich bieten sich vereinzelt Chancen

      01. November 2002 In den vergangenen zwei Jahren ist nicht nur die Blase bei Technologie- und Telekommunikationswerten geplatzt, sondern auch die Biotechnologiebranche kam völlig unter die Räder. Der Nemax Biotech-Index beispielsweise erreichte sein Hoch von 28581 Zählern am 13. März des Jahres 2000 und verlor bis zum Tief bei 23,83 Punkten am achten Oktober 2002 knapp 92 Prozent seines Wertes, bevor er sich wieder leicht erholte.

      Neben der allgemeinen Marktschwäche haben dazu auch die spektakulären Rückschläge bei der Entwicklung von Produkten beigetragen. Das führt dazu, dass einige Unternehmen zwar viel Geld für die Erforschung und Entwicklung von Produkten verwendet haben, aber trotzdem keine Chance, in absehbarer Zeit Gewinne zu erzielen. Nicht wenige davon werden folglich von der Insolvenz bedroht sein.




      Technologie, Pipeline und Finanzen als Erfolgskriterien

      Sollte man unter diesen Umständen trotzdem in die Branche investieren, fragten sich die Analysten der DZ-Bank in einer Studie und konzentrierten sich dabei auf ausgewählte produktentwickelnde europäische Biotech-Unternehmen. Bei der Beurteilung der Geschäftsmodelle haben sie sich auf die Technologie-Plattform, die Qualität der Produktpipeline und die Finanzsituation als kritische Erfolgskriterien konzentriert.

      Beim Blick auf die Finanzsituation ließen sie sich von den Erfahrungen in den USA leiten, nach denen erfolgreiche Biotechunternehmen erst zehn Jahre nach der Gründung oder sieben Jahre nach dem Börsengang die Gewinnschwelle erreichten. Übertragen auf Europa führt das dazu, dass der Betrachtungszeitraum ausgedehnt werden muss.

      Da keines der betrachteten Unternehmen über ausreichende liquide Mittel verfügt und gleichzeitig die Refinanzierung nur alle zwei bis drei Jahre möglich erscheint, dürften viele der Unternehmen zumindest rein rechnerisch die Gewinnschwelle nicht erreichen können. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist damit auch die Erfahrung des Managements, so eine Entwicklung rechtzeitig erkennen und meistern zu können.




      Gute und schlechte Karten werden verteilt

      Von acht untersuchten Unternehmen erfüllen die französische NicOx SA und schweizer Actelion die Erfolgskriterien am besten und sind auf dem aktuellen Kursniveau fundamental unterbewertet, lautet das Resultat. NixOx überzeuge durch seine innovative Technologie und den hohen Gegenwartswert seiner Produktpipeline. Actelion mit der Erfolgsstory Tracleer und der Vielzahl von Indikationen, für deren Therapie die Wirkstoffe eingesetzt werden können.

      Schlechte Karten haben dagegen GPC Biotech und Morphosys. Nach dem Scheitern der Fusion mit British Biotech und einem unerwartet schnellen Verbrauch der Finanzmittel dürfte Morphosys zur Jahresmitte des Jahres 2003 in Liquiditätsschwierigkeiten geraten.

      Bei GPC spielt die Qualität der Technologie bei der Unternehmensbewertung eine große Rolle. Da sich jedoch Pharmafirmen zurzeit mit einem Engagement bei Forschungsprojekten in einem frühen Stadium zurückhalten, erscheinen Umsatzprognosen ungewiss zu sein. Denn GPC konnte bisher gerade in diesem Bereich seine Erfolge erzielen.

      Insgesamt lautet das Fazit: Bei Biotechunternehmen, die Medikamente entwickeln stehen großen Chancen hohe Investitionen und Ausfallrisiken gegenüber. Die damit verbundene Unsicherheit führt zu einer höheren Volatilität der Werte, die sogar zu erratischen Kursbewegungen führen kann.
      Nach dem starken Kursverfall könnten sich für den langfrisitg orientierten Anleger interessante Einstiegsgelegenheiten bieten. Dabei muss er allerdings die Aktien sorgfältig wählen oder sich einem spezialisierten Fonds mit Erfolgsausweis anvertrauen.






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      Quelle: FAZ, 01.11.02
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 23:35:47
      Beitrag Nr. 754 ()
      mal ein grosses DANKESCHÖN an die fleissige Susanna1


      Avatar
      schrieb am 03.11.02 16:33:16
      Beitrag Nr. 755 ()
      Hallo rev:)


      Herzlichen Dank :):):) für "die Blumen". ;)

      Gruß
      Susanna1 :)
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 17:21:40
      Beitrag Nr. 756 ()
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      Dax springt über 3.300 Punkte

      04. November 2002 Spekulationen um eine bevorstehende Senkung der US-Leitzinsen haben den Deutschen Aktienindex (Dax) am Montag beflügelt. Dabei gehörten die Titel des Börsenschwergewichts Deutsche Bank angesichts eines möglichen Verkaufs von Firmenanteilen in Milliardenhöhe zu den gefragtesten.

      „Immer mehr Anleger spekulieren inzwischen auf eine Zinssenkung von 50 Basispunkten", sagte ein Analyst. Bislang hatten die Marktteilnehmer maximal eine Reduzierung von 25 Basispunkten genannt. Da auch an der Wall Street Kauflaune herrschte, gelang dem Dax am Nachmittag der Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 3.300 Punkten. Gegen 16.45 Uhr lag das Marktbarometer mit einem Plus von 4,7 Prozent bei 3.314 Punkten.



      Auch charttechnisch grünes Licht

      Händlern zufolge deutet der Kurssprung zum Freitagsschluss auf die „Aggressivität“ des Aufschwungs hin. „Die Leute rennen rein, und die US-Börsen ziehen uns nach oben.“ Auch Charttechniker äußern sich zunehmend positiv. Ein Überwinden der Marke von 3.300 Punkten eröffne aus charttechnischer Sicht Potenzial bis 3.550 Zähler. Dort liege dann der nächste stärkere Widerstand. „Was wir hier sehen, ist eine kleine Rally", sagte der Händler Jürgen Gries von Merck Finck.

      Zu den größten Kursgewinnern zählten Aktien aus dem Technologie- und Telekom-Bereich. Die Werte profitierten Unterstützung von der Bestätigung des Vergleichs zwischen Microsoft und dem US-Justizministerium durch ein amerikanisches Gericht.

      Damit entschieden sich die Richter in dem jahrelangen Kartellstreit gegen die geforderte Zerschlagung des US-Softwarekonzerns. Die EU-Kommission wird eigenen Angaben zufolge eigenständig über das angeblich wettbewerbswidrige Verhalten des Konzerns entscheiden. Ein Termin wurde nicht genannt. Mit Kursgewinnen von über elf Prozent lag Infineon an der Spitze der Dax-Gewinner. Die T-Aktie gewann knapp fünf Prozent.




      Auch Deutsche Bank gefragt

      Stark nach oben ging es auch mit den Aktien der Deutschen Bank, die nach Presseberichten mit einem niederländischen Finanzhaus über den Verkauf des „Private-Equity-Bereichs“ verhandeln, also der Beteiligungen an nicht-börsennotierten Unternehmen. Deutsche Bank gewannen über neun Prozent. Auch MAN konnten sich stark erholen.

      Weniger ausgeprägt war das Plus in der zweiten Reihe. Der MDax kletterte um „nur“ 1,1 Prozent. Aus dem Index gaben Schwarz Pharma um fast zehn Prozent nach. Nach der starken Hausse vom Freitag nähmen Anleger Gewinne mit, hieß es. Am Freitag hatten die Aktien mit einem Plus von 44,7 Prozent die Gewinner an der Börse angeführt, weil sich die Chancen auf einen schnellen Markteintritt in den USA mit einem Generikum auf ein Magenmedikament von AstraZeneca weiter verbessert haben.




      Mobilcom gibt nach

      Am Neuen Markt zogen die Aktien von Singulus und Elmos Semiconductor deutlich an. Beide Unternehmen haben im abgelaufenen Quartal kräftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen verzeichnet. Singulus gab zudem eine optimistische Gesamtjahresprognose ab.

      Gegen den Trend rutschen die Papiere von Mobilcom um 8,1 Prozent ab. Uneinigkeit zwischen dem Ex-Chef und Firmengründer Gerhard Schmid und der Bundesregierung über einen Treuhändervertrag verzögerten erneut die Verabschiedung eines Rettungskonzeptes für den angeschlagenen Telekom-Anbieter. Angeblich droht dem Unternehmen sogar erneut die Insolvenz, sollte nicht innerhalb der kommenden Tage eine Lösung gefunden werden.


      Quelle: FAZ, 04.11.02
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 17:24:31
      Beitrag Nr. 757 ()
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      Spekulationssteuer
      Aktionärsschützer warnen vor „verheerenden Folgen"

      04. November 2002 Nicht nur von Seiten der Finanzbranche formiert sich massiver Widerstand gegen die PIäne der Bundesregierung, die Steuerpflichtigkeit von Kursgewinnen auf eine unbegrenzte Haltedauer auszuweiten. Auch die Aktionärsschützer schlagen Alarm.

      In einem offenen Brief an den Bundesfinanzminister weist die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) auf die „potenziell verheerenden Folgen“ der geplanten Spekulationssteuer auf Aktiengewinne hin.




      Helle Aufregung unter den Anlegern

      Die SdK berichtet in dem Schreiben, dass sich viele Anleger wegen der Steuerpläne „in heller Aufregung“ an sie gewandt hätten. Auf Grund dieser Anfragen fürchtet die SdK, dass mit einer Flucht aus der Aktie zu rechnen sei, wenn die bislang bekannten Pläne eins zu eins umgesetzt würden.

      Besonders belastet ist die Stimmung unter den Anlegern wegen der Gefahr einer rückwirkenden Besteuerung auf bereits seit längerem gehaltene Aktien. Aktionäre hätten vielfach angekündigt, solche Aktien notfalls noch vor Jahresende zu veräußern, um mögliche Kursgewinne steuerfrei vereinnahmen zu können.




      Abstandserklärung gefordert

      Die SdK fordert Finanzminister Eichel daher auf zu erklären, dass es keine Rückwirkung geben werde. Dies sei allein schon aus verfassungsrechtlichen Bedenken geboten. Zudem würde ein massenhafter Aktienverkauf von Privatanlegern gravierende Folgen für den Aktienmarkt haben.

      Die geplante Steuerverschärfung hat nach Ansicht der Aktionärsschützer aber auch eine sozialpsychologische Dimension: Viele Aktionäre seien Aktiensparer und wehrten sich dagegen, durch die geplante Spekulationssteuer nun „zu Spekulanten herabgewürdigt zu werden“. Sie sähen sich um erhebliche Teile ihrer langfristig geplanten Altersvorsorge betrogen.




      „Spielcasino wird attraktiver als die Börse“

      Für die Zukunft werde die Attraktivität der Aktienanlage deutlich abnehmen, weil dem höheren Risiko dieser Anlageform nur noch geringere Erträge gegenüberstehen. Gegebenenfalls erscheine sogar das Spielkasino, wo Gewinne nicht besteuert werden, attraktiver als die Börse.

      Damit aber würde es gerade auch für junge Unternehmen noch schwieriger werden, dringend benötigtes Eigenkapital zu bekommen. Es könne zudem kaum gewollt sein, dass die Aktienanlage künftig nur noch eine Angelegenheit für Kapitalsammelstellen und institutionelle Investoren werde.


      Quelle: FAZ, 04.11.02
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 17:30:22
      Beitrag Nr. 758 ()
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      Hedgefonds sollen vor dem Bärenmarkt retten

      04. November 2002 Die WestLB-Tochter WestAM hat ihren ersten Hedgefonds aufgelegt. Das Anfangskapital von 50 Millionen Euro des Navigator Global Fixed Absolute Return Fund kommt von der WestLB. Der Fonds soll in Zinsprodukte investieren.

      Auch von Barclays Global Investors kommt ein neuer Hedgefonds, der in europäische Aktien investiert. Der BGI European Equity Market Neutral Fund ist bereits der zweite Barclays-Hedgefonds, der sich auf Europa konzentriert. Beide Hedgefonds wollen ihren Anlegern eine Rendite von zehn Prozent über der London Interbank Bid Rate (Libid) bieten.

      Nigel Jenkins und Moe Daniel verwalten den WestAM-Hedgefonds seit September, sagte Jim Hurlin, Direktor im Bereich Renten und Devisen bei WestAM. „Wir haben diesen Fonds aufgelegt, um talentierte Fondsmanager anzulocken und bei der Stange zu halten", so Hurlin weiter. „So ein Produkt muss man jetzt einfach haben." WestAM folgt damit dem Beispiel anderer traditioneller Vermögensverwalter wie Gartmore Investment Management und Amvescap, die ebenfalls in den Hedgefondsbereich expandiert haben.




      Hedgefonds sollen Geld in die Kasse bringen

      Nach drei Jahren mit Kursverlusten an den Aktienmärkten fällt bei vielen Fondsgesellschaften das verwaltete Kapital und damit sinken auch die Fondsgebühren. WestAM verwaltete Ende September nur noch 37,7 Milliarden Euro, verglichen mit 40,7 Milliarden am Jahresende 2001. Hedgefonds, die auch bei fallenden Kursen gut abschneiden können und meist höhere Gebühren als normale Fonds einbringen, sollen nun für steigende Einnahmen sorgen.

      Die WestLB hat nach eigenen Angaben in den neuen Hedgefonds ihrer Tochter investiert, um Anlaufkosten zu finanzieren und dem Fonds erste Erfolge zu ermöglichen. Der Fonds wendet sich vor allem an Dach-Hedgefonds, die ihrerseits in andere Hedgefonds investieren. Bis Ende 2002 will WestAM einen weiteren Hedgefonds auf den Markt bringen, ein dritter ist für Anfang 2003 geplant. Der Navigator Global Fonds werde von wirtschaftlichen Trends profitieren, indem er Staatspapiere, Zinsfutures und -swaps sowie Devisen kaufe und verkaufe, erläuterte Hurlin.




      Renditen im zweistelligen Bereich geplant

      Der neue Fonds von Barclays Global Investors verwendet BGI zufolge ein Computermodell, das aus insgesamt 500 europäischen Aktien rund 350 Titel auswählt. Das Modell beobachtet Aktienbewertungen, Veränderungen bei den Gewinnprognosen und andere Informationen, die den Aktienkurs beeinflussen.

      Barclays` erster auf Europa konzentrierter Hedgefonds, der U.K. Equity Market Neutral Fund, hat 750 Millionen Dollar Anlagekapital eingesammelt, bevor er im Mai für neue Investments geschlossen wurde. Der Hedgefonds hat seit seiner Auflegung im Oktober 2000 jährlich zwölf Prozent gewonnen, berichtete BGI. „Wir verzeichnen ein deutliches Interesse sowohl von Kunden, die bereits in den ersten Fonds investiert haben, als auch von Kunden, die diese Möglichkeit verpasst haben", sagte Mark Fitzgerald, Direktor Hedgefondsprodukte bei BGI. Die Mindestanlagesumme für den neuen Fonds liegt bei 250.000 Euro.

      Quelle: FAZ, 04.11.02
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 17:37:34
      Beitrag Nr. 759 ()
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      Absolute-Return-Fonds
      Die absolute Rendite lässt noch auf sich warten
      Von Mara Perkons

      Ein Aktienfonds, der den „Total-Return-Ansatz“ verfolgt, ist der seit Jahresbeginn vertriebene „AQC² Total Return“ (WKN: 811 355). „Absolute Return bezeichnet die Idee, dass man sich nicht an einer Benchmark orientiert, sondern absolute Wertzuwächse zu erzielen versucht“, so der Berater des Fonds, Dr. Dieter Rentsch.

      Auch was Anlageuniversum und Sektoren angeht, orientiere man sich an keinem Vergleichsindex. „Dieser Fonds investiert weltweit, mit ganz klarem Fokus auf Aktien. Und das mit maximaler Flexibilität.“




      Dem Abwärtstrend kann man sich nicht entziehen

      Doch der anhaltenden Börsen-Baisse konnte bislang auch dieser Fonds nicht trotzen, seit Jahresbeginn hat er rund 19 Prozent verloren. „In einem Jahr wie diesem kann auch ein solcher Fonds keine positive Rendite erzielen“, so Dieter Rentsch.

      Die Devise lautet: Kapital schonen. Aus diesem Grund war der Fonds zeitweise zu null Prozent in Aktien investiert und wird erst jetzt langsam wieder aufgebaut. Er grenzt „Absolute Return“ übrigens ganz klar von dem Hedge Fonds-Gedanken ab. „Es handelt sich um einen ganz transparenten Ansatz, ohne spezielle Modelle, also ohne Hebeleffekt, Leerverkäufe und ähnliches.“

      Der „Absolute US Plus Growth Fund“ (WKN: 580 289) verfolgt ein sehr aggressives Portfolio-Management, das - im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten - über den Einsatz von Derivaten abgesichert wird. „Auf diese Weise kann man sich zwar absichern, aber eben nicht wie klassische Long-Short-Fonds von fallenden Märkten profitieren“, so Heinz Daxl, Vorstand der Vienna Portfolio Management in Deutschland, die diesen Fonds berät.

      Die bisherige Wertentwicklung ist enttäuschend: Seit Jahresbeginn hat der Fonds, der in amerikanische Wachstumsaktien investiert, 38 Prozent verloren und liegt damit laut Standard & Poor´s sogar deutlich unter dem Sektordurchschnitt „Aktien USA“, der bei minus 24 Prozent liegt. Seit der Fonds im Oktober 2000 in Deutschland zugelassen wurde, hat er mehr als 35 Prozent verloren.




      Rendite nur bei konservativen Produkten

      Ein erfolgreicheres Produkt ist der „Absolute Plus Optix Protect“ (WKN: 805 988), der seit Januar in Deutschland vertrieben wird. Der Fonds hat seither tatsächlich eine positive Rendite von knapp drei Prozent erwirtschaften können. „Doch dieses Produkt erfüllt die „Absolute Return-Strategie“ am wenigsten. Es handelt sich dabei um ein sehr konservatives Instrument“, so Heinz Daxl. 90 Prozent des Kapitals werden in kurzfristige Euro-Anleihen oder am Geldmarkt investiert und nur zehn Prozent in Kauf- und Verkaufoptionen auf Aktien und Indizes.

      Auf die Bezeichnung „Absolute-“ oder „Total Return“ sollten sich Anleger also nicht verlassen, denn diese kann bei jedem Fonds etwas anderes bedeuten. So etwa beim DIT: „Total Return heißt, dass bei Rentenfonds klassische Zinserträge und Kursgewinne zusammenkommen“, erklärt der Pressesprecher Matthias Jansen. Der DIT-Euro Bond Total Return (WKN: 814 806), der zu 70 Prozent in auf Euro lautende Staatsanleihen investiert und zu 30 Prozent in risikoreichere Anleihen, konnte in den letzten sechs Monaten immerhin eine positive Rendite von etwa einem Prozent erzielen.



      Beimischung zu Benchmark-Produkten

      Für Anleger, die ihrem Portfolio eine etwas andere Beimischung verleihen wollen, können Absolute oder Total Return-Produkte durchaus interessant sein - die sich aber nicht über einen Kamm scheren lassen. Gerade die Aktienfonds sind eine mögliche Alternative zu Hedge Fonds, die für den Privatanleger nach wie vor eine sehr risikoreiche Asset-Klasse darstellen.

      Doch auch die in Deutschland zugelassenen Fonds, welche die Strategie der absoluten Rendite verfolgen, werden selbst von den Anbietern ausdrücklich nur als Portfolio-Beimischung zu klassischen Benchmark-Produkten verstanden.

      gelesen in FAZ, 04.11.02
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 17:48:17
      Beitrag Nr. 760 ()
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      S&P-Ranking


      15 Unternehmen, die nichts zu verbergen haben
      Von Michael Kaye, Analyst bei Standard & Poor`s, Portfolio Services



      04. November 2002 Standard & Poor`s hat es sich zum Ziel gesetzt zu prüfen, ob US-Unternehmen ihren Anlegern auch kritische Zahlen vorlegen. Dazu hat S&P ein neues Benchmarking auf den Markt gebracht: die Transparency & Disclosure (T&D) Rankings. Das erste Ranking wurde am 15. Oktober 2002 für im S&P 500 gelistete Unternehmen veröffentlicht.

      S&P bewertet die Transparenz und die Bereitschaft der Unternehmen zur Offenlegung von Daten, indem die jährlichen Geschäftsberichte und die anderen von der Börsenaufsicht vorgeschriebenen Berichterstattungen, wie beispielsweise die 10-K Jahresberichte und die Abstimmungsergebnisse der Jahreshauptversammlung, nach 98 möglichen Informationen und Merkmalen untersucht werden.

      Diese Merkmale werden in drei Subkategorien aufgeteilt: Eigentümerstruktur und Investor Relations (28 Merkmale), die Transparenz der Finanzen und die Offenlegung der Daten (35 Merkmale) sowie die Struktur und die Handlungen des Vorstands und des Managements (35 Merkmale).




      Benchmarkkriterien für Transparenz

      Bei jedem Merkmal wird nach „ja“ (vorhanden) oder „nein“ (nicht vorhanden) unterschieden, um die Objektivität zu gewährleisten. Für jede Antwort mit „ja“ wird ein Punkt vergeben. Nachdem die Punktzahl jedes Unternehmens in eine Tabelle eingetragen worden ist, werden die Ergebnisse klassifiziert.

      Das Gesamtranking beginnend bei „eins“ und mit der Höchstnote „zehn“ reflektiert die Gesamtpunktzahl aus den 98 Merkmalen, die in einem Geschäftsbericht oder in anderen Berichterstattungen enthalten sein können. Einzelne Rankings für die drei Subkategorien werden mit einem ähnlichen Verfahren erstellt, indem die maximal mögliche Punktzahl innerhalb dieser Kategorie als Maßstab angelegt wird.




      Management unter Beobachtung

      Nach Ansicht von S&P sind die T&D-Rankings insbesondere für Aktien- und Renten-Investoren, Analysten, Händler und die Börsenaufsicht von Bedeutung, wenn sie die Veröffentlichungspraktiken der börsennotierten Unternehmen genauer bestimmen möchten. Unternehmen, die transparent agieren, ermöglichen es Anlegern, Gläubigern und anderen interessierten Parteien, die Handlungen ihres Managements und ihre operativen und finanziellen Leistungen genau zu beobachten.




      Die Top 15

      Zunächst wurden Unternehmen aus dem S&P 500, die mit vier Sternen (akkumulieren) oder fünf Sternen (klarer Kauf) bewertet sind und damit nach Ansicht von S&P in den nächsten sechs bis zwölf Monaten besser als der Markt abschneiden werden, auch nach T&D-Kriterien beurteilt.


      Die nachfolgenden Unternehmen weisen einen Transparenzwert von mindestens acht und einen Offenlegungswert von mindestens sechs auf und gehören zudem zu den obersten 20 Prozent der im S&P-500 gelisteten Unternehmen. Folgende 15 Unternehmen (in Klammern das Kürzel an der New Yorker Börse) erfüllen alle Kriterien:

      - EOG Resources (EOG)
      - Leggett and Platt (LEG)
      - Union Pacific (UNP)
      - Alcoa (AA)
      - Burlington Northern Santa Fe (BNI)
      - Entergy (ETR)
      - Household Int`l (HI)
      - MBIA (MBI)
      - McDonalds (MCD)
      - Meredith Corp (MDP)
      - National City Corp (NCC)
      - Occidental Petroleum (OXY)
      - JC Penney (JCP)
      - TMP Worldwide (TMPW)
      - VF Corp (VFC)

      Weitere Informationen über die S&P Transparency & Disclosure-Rankings und das vollständige Ranking finden Sie unter http:// www.governance.standardandpoors.com.


      Quelle: FAZ, 04.11.02
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 17:55:32
      Beitrag Nr. 761 ()
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      Abgesichert zum Fondserfolg

      04. November 2002 Das Geschäft mit Fonds läuft schlecht und wer überhaupt noch kaufen mag, setzt auf Produkte mit einer gewissen Garantie. Inzwischen gibt es so viele Produkte, dass der Anleger nach seiner eigenen Risikoneigung wählen kann, wieviel er vom eingesetzten Kapital zurückerhalten will. Je höher die garantierte Verlustbegrenzung, desto geringer in der Regel die Partizipation an steigenden Kursen.

      Die Ratingagentur Morningstar hat den Markt untersucht und derzeit vor allem drei Modelle für Garantiefonds gefunden: Insbesondere bei institutionellen Investoren stößt die erste Variante auf Interesse.

      Das Fondsvermögen wird dabei in Renten- und geldmarktnahe Papiere sowie in Aktien investiert. Die Quote ist - anders als bei den Portfolios für private Kunden - variabel und wird den Bedingungen des Kapitalmarkts laufend angepasst.



      Absicherung mit Zerobonds

      Bei der zweiten Garantievariante wird in Zerobonds und Call-Optionen investiert. Ein Zerobond ist ein unverzinsliches Wertpapier, das unter Pari, also unter dem Rückzahlungskurs von 100, gekauft wird. Bis zur Fälligkeit steigt der Kurs des Zerobonds bis auf 100 an. Die Call-Optionen sind dafür da, an positiven Kursentwicklungen des zugrundeliegenden Index oder Aktienkorbs zu partizipieren - wenn denn die Kurse bis zum Laufzeitende steigen.

      Das dritte Modell ist am kompliziertesten: Die Investition erfolgt hier zu einem geringeren Teil in Zerobonds. Für den Rest des Fondsvermögens werden Call- und Put-Optionen gekauft. Die zusätzlichen Put-Optionen sollen einen Kursverfall des sogenannten Underlyings ausgleichen helfen. Als Underlying wird der zugrunde liegende Index oder Aktienkorb bezeichnet.

      Jede dieser drei Methoden hat ihre Vor- und Nachteile, wobei der Anleger bei der Auwahl neben seiner Risikoneigung vor allem abschätzen sollte, wie sich die Märkte während der angestrebten Laufzeit entwickeln. Prinzipiell gilt nämlich: Steigen die Kurse, dann lohnt sich eine höhere Partizipationsrate für den Endanleger. Je höher jedoch die Unsicherheit über die Entwicklung bis zum Ende der Laufzeit, desto mehr sollte auf die Garantie geachtet werden.

      Quelle: FAZ, 04.11.02
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      schrieb am 05.11.02 22:08:37
      Beitrag Nr. 762 ()
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      Bewertungsrelationen


      Gemessen am KGV sind Aktien nicht billig



      05. November 2002 Ein brauchbares Hilfsmittel, um Übertreibungen an den Aktienmärkten zu diagnostizieren, ist ein Blick auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) der Börsen im Vergleich zu ihren langfristigen Durchschnitten.

      Diese „Markt-KGVs“ ergeben sich aus dem gewichteten Durchschnitt der KGVs der im jeweiligen Index enthaltenen Aktien. Freilich sind die teils auf Gewinnschätzungen beruhenden Kennzahlen mit Unsicherheiten behaftet. Markt-KGVs werden zudem auch von den Renditeniveaus und dem Konjunkturzyklus mitbestimmt und zeigen langfristig eine leichte Tendenz nach oben.




      Hinweis auf die aktuelle Marktverfassung

      Und schließlich sagt die Diagnose einer relativen Unter- oder Überbewertung nichts darüber aus, wie lange ein solcher Zustand andauert. Dennoch: Einen Hinweis auf die augenblickliche Marktverfassung bietet diese Methode allemal.

      Zumal die künftigen Gewinnschätzungen derzeit besonders umstritten sind (vgl. Links), beziehen wir uns hier auf das „aktuelle“ Kurs-Gewinn-Verhältnis, das sich aus den Unternehmensgewinnen der vergangenen vier Quartale errechnet. Infolge des jüngsten starken Kursanstiegs hat der Dax derzeit nach Angaben des Finanzinformationsdienstes Bloomberg wieder ein KGV-Niveau von 31 erreicht. Anfang Oktober lag dieses noch bei rund 22.




      Langfrist-KGVs bei rund 15

      Im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre betrug das KGV des Dax dagegen nur etwa 14,6. Wobei sich ausgehend von einem Wert von 7,6 im Jahr 1980 ein deutlich steigender Trend erkennen lässt, der die zunehmende Akzeptanz der Aktie als Anlageform widerspiegelt.

      Dabei sind allerdings die Schwankungen enorm. Es gibt Börsenphasen, an denen sich niemand um das KGV zu scheren scheint. Im Frühjahr 2002 erreichte das aktuelle KGV des Dax nach Bloomberg-Angaben Werte von deutlich über 40.

      Das aktuelle KGV des amerikanischen S&P-500-Index liegt bei 29,6. Im Frühjahr hatte es sogar noch rund doppelt so hoch gelegen. Für den S&P 500 liegen auch die langfristigsten Daten vor.

      Das durchschnittliche KGV der vergangenen 70 Jahre liegt hier bei rund 14,7, verblüffenderweise recht nahe dem langfristigen Dax-Schnitt. Noch vergleichsweise günstig erscheint im aktuellen Vergleich der Dow-Jones-Index, der ein KGV von 21,7 aufweist. Im Frühjahr wurde den die Aktien des Dow Jones noch mit etwa dem 30-fachen ihrer aktuellen Gewinne bewertet.

      Fazit: Insgesamt sind die Börsen gemessen an ihren langfristigen Durchschnitten also noch immer recht ambitioniert bewertet.

      Auch von den Unternehmensgewinnen des nächsten Jahres ist nur wenig Entlastung zu erwarten, da die bisherigen Analystenschätzungen auf überoptimistischen Konjunkturprognosen beruhen und noch weiter nach unten revidiert werden dürften.

      Eine wichtige Stütze des gegenwärtigen Bewertungsniveaus lässt sich aber an den historisch tiefen Renditen am Rentenmarkt ableiten, die Aktien als relativ günstigere Anlageform erscheinen lassen.






      Der Chart zeigt die Entwicklung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses des Dax seit Ende des Jahres 1998




      Quelle: FAZ, 05.11.02
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      schrieb am 05.11.02 22:12:37
      Beitrag Nr. 763 ()
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      Die Gewinnschätzungen müssen weiter sinken

      05. November 2002 Kaum ist die Ergebnis-Saison für das dritte Quartal überstanden, richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte auf die Prognosen für das vierte Quartal. Laut einer Schätzung von Thomson First Call rechnen Analysten derzeit mit einer Verbesserung von satten 15 Prozent bei den Gewinnen.

      Doch diese Schätzungen könnten bei weitem zu optimistisch sein. Analysten könnten von den Kursgewinnen am Aktienmarkt im Oktober zu ihren positiven Schätzungen verleitet worden sein . In Realität haben aber schon die ersten Unternehmen wie Texas Instruments und Cigna ihre Gewinnprognosen für das vierte Quartal wieder gesenkt.

      Relativ skeptisch geben sich die Analysten der Deutschen Bank. Sie sehen die Entwicklung der Gewinne pro Aktie (EPS, Earnings per Share) deutlich niedriger und langsamer als der Marktkonsens. Wenn die Investoren von einem geschätzten EPS-Wachstum von 7,5 Prozent ausgehen - dem Durchschnittswert für die vergangenen 15 Jahre - schätzen die Analysten das Wachstum eher auf 6,5 Prozent, nahe dem 50-Jahres-Durchschnitt von 6,2 Prozent.




      Höhere Risikoprämie für Aktien

      Gemäß dem sogenannten „Fed-Modell“ wird der faire Wert eines Index berechnet, indem die durchschnittlichen EPS des Index durch die Anleihenrendite geteilt werden, vorausgesetzt ist eine konstante Risikoprämie. Da aber in den vergangenen zweieinhalb Jahren große Mengen von Kapital von Aktien in Anleihen geflossen sind, könnte diese Annahme falsch sein.

      Dann würde der plötzliche Kurssprung vom Oktober durch eine veränderte Risikoprämie erklärt werden und nicht durch eine zyklische Veränderung der Unternehmensgewinne zum Besseren.

      Die Gewinne pro Aktie pro Jahr dürften mit dieser Schätzung 2003 kaum über die 52-Dollar-Marke steigen. Ein weiteres Argument gegen zu hohe Erwartungen ist nach Meinung der Analysten der zyklische Charakter der EPS.

      Eine Phase unterdurchschnittlichen Wachstums dauert in der Regel elf Quartale, so dass im kommenden Jahr kaum mit einer deutlichen Erholung der Gewinne zu rechnen sei, so die Analyse. Selbst wenn sich die Wirtschaft erholen sollte, bedeutet das nicht notwendigerweise, dass dies den Gewinnzyklus beschleunigt, während ein Wirtschaftsabschwung die Gewinne eigentlich immer drückt.



      Das Aufwärtspotenzial ist nur sehr gering

      Zudem ging die Oktober-Rally von der Prämisse aus, dass eine Bodenbildung am Aktienmarkt stattgefunden hat und kaum noch Spielraum nach unten besteht. Die Analysten der Deutschen Bank merken an, dass der Spielraum nach oben ihrer Meinung nach genauso wenig vorhanden ist.

      Fazit von dieser Seite: Statt einer Unterbewertung des Markts von 25 bis 45 Prozent nach dem Fed-Modell sehen die Analysten den amerikanischen Aktienmarkt maximal mit fünf Prozent Aufwärtspotenzial. Die geschätzten Gewinne pro Aktie müssten demzufolge noch deutlich fallen, um das reale Bewertungsniveau widerzuspiegeln.

      Übermäßiger Optimismus ist nicht der einzige Faktor, der die Gewinne pro Aktie aufblasen kann. Standard & Poor`s hat kürzlich die Ergebnisse der im S&P 500 Index vertretenen Unternehmen um Aktienoptionen und Pensionsverpflichtungen bereinigt. Bezogen auf das erste Halbjahr 2002 sanken die Gewinne pro Aktie durch die Bereinigung von 26,74 Dollar auf 18,48 Dollar.

      Bei der Konzentration auf die tatsächlich unter dem Strich erzielten Ergebnisse der Unternehmen müssten die Schätzungen für das vierte Quartal wahrscheinlich also noch einmal substantiell gesenkt werden.

      Quelle: FAZ. 05.11.02
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      schrieb am 05.11.02 22:15:51
      Beitrag Nr. 764 ()
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      „Börsenpass“ öffnet Unternehmen den Weg nach Europa

      05. November 2002 Kapitalsuchende Unternehmen können sich künftig leichter finanzielle Mittel bei Anlegern in der gesamten Europäischen Union besorgen. Nach Jahre langen Diskussionen haben sich die EU- Finanzminister am Dienstag in Brüssel auf einen „Börsenpass“ geeinigt.

      Wird ein festverzinsliches Wertpapier in einem EU-Land zum Handel zugelassen, dann gilt diese Erlaubnis automatisch auch in den anderen 14 EU-Staaten. Wo die Anleihen zuerst zugelassen werden, kann der Schuldner selbst bestimmen, wenn die kleinste Stückelung mindestens 5.000 Euro beträgt. Ein italienischer Anbieter könnte sich dann beispielsweise dafür entscheiden, seinen Prospekt in Frankfurt vorzulegen. Bei einer Stückelung von weniger als 5.000 Euro müsste er dagegen das Börsenprospekt im Heimatland Italien zulassen.




      In Deutschland muss die Zuständigkeit gebündelt werden

      Deutschland muss die jetzt auf die Börsen in den Bundesländern verteilten Zuständigkeiten für die Zulassung innerhalb von fünf Jahren zusammenführen. Bundesfinanzminister Hans Eichel zeigte sich zufrieden mit dem Kompromiss, nachdem Frankreich und ursprünglich auch die EU-Kommission die Wahlfreiheit für den Zulassungsort erst ab einer Stückelung von mindestens 50.000 Euro zugestehen wollte.

      Selbst bei einer Reduzierung auf 30.000 Euro, wie Dänemark es zwischendurch vorgeschlagen hatte, wäre der größte Teil des Emissions-Volumens von der Wahlfreiheit ausgeschlossen, monierte Eichel. Er selbst hatte für 1.000 Euro plädiert, akzeptierte jedoch den Kompromiss bei einer Stückelung von 5.000 Euro.

      Geändert werden muss in Deutschland voraussichtlich die Zuständigkeit der privaten Börsen für die Zulassung der Prospekte. Hiergegen haben die Bundesländer bereits Widerstand angekündigt. Doch Eichel sagte, alles, was mit dem EU-Binnenmarkt zu tun habe, müsse in die Zuständigkeit des Bundes fallen und werde ohnehin später in die Kompetenzen Brüssels übergehen. Er wolle mit den Ländern darüber sprechen.




      Streit um die Beschränkung der Wahlfreiheit

      Für eine möglichst geringe Beschränkung der Wahlfreiheit beim Zulassungsort setzte sich neben Eichel vor allem der britische Finanzminister Gordon Brown ein. Der französische Ressortchef Francis Mer dagegen plädierte für eine hohe Grenze zum Schutz von Kleinanlegern, deren Vertrauen die Börsen zurückgewinnen müssten. Er warnte - auch mit Blick auf die derzeitige deutsche Praxis - vor einer Aufgabe der staatlichen Verantwortung.


      Quelle: FAZ, 05.11.02
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      schrieb am 05.11.02 22:44:01
      Beitrag Nr. 765 ()
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      Deutliche Gewinne bei US-Standardwerten

      05. November 2002 Die Standardwerte an den US-Börsen haben am Dienstag vom Dienstleistungssektor profitiert und fester geschlossen. Der ISM-Indikator war etwas besser ausgefallen, als erwartet. Auch die Technologiebörse Nasdaq drehte im späten Geschäft leicht ins Plus.

      Der geplante Personalabbau beim Ausrüster von Chipfabriken, Applied Materials, sowie eine pessimistischen Analysten-Einschätzung der Branche habe aber den Kursanstieg gebremst, sagten Händler. Vor der für Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) wollten die Anleger außerdem keine größeren Risiken eingehen.

      Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsschluss mit einem Plus von 1,24 Prozent bei rund 8.678,27 Punkten, der Nasdaq-Composite stieg leicht um 0,33 Prozent auf 1.401,16 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte 0,78 Prozent auf 915,39 Zähler zu.




      Dienstleistungssektor schlägt sich besser als befürchtet

      Das Wachstumstempo des US-Dienstleistungssektors war im Oktober zwar etwas zurückgegangen, aber nicht so stark, wie Analysten befürchtet hatten. Diese Nachricht habe die Standardwerte gestützt, sagten Händler.

      Einige Anleger wollten auch offenbar die Ergebnisse der Kongresswahlen abwarten. „Der Markt kommt vor den Wahlergebnissen und dem morgigen Fed-Treffen kaum vom Fleck", sagte Alan Ackerman, Marktstratege bei Fahnestock & Co. „Es gibt Szenarien, auf die sich die Händler eingestellt haben. Sollten die Republikaner gewinnen, gibt es gute Gelegenheiten im Tabak- oder Gesundheitssektor, aber auch bei den großen Pharmaziewerten.“

      Belastend für einige Technologiewerte sei dagegen der angekündigte Stellenabbau bei Applied Materials gewesen, sagten Händler. Der Konzern hatte mitgeteilt, im Zuge der schwachen Branchenaussichten solle die Belegschaft um mehr als ein Zehntel verringert werden. Die Aktien des Konzerns fielen um rund 3,9 Prozent auf 15,81 Dollar.

      Die Nachrichten belasteten auch die Halbleiterwerte. Die Titel des weltgrößten Chipproduzenten Intel verloren rund 2,3 Prozent auf 18,30 Dollar. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange gab rund 2,7 Prozent nach.




      Warnung vor verfrühtem Optimismus bei Halbleitern

      Bryan Piskorowski von Prudential Securities sagte die Nasdaq sei zeitweise auch durch Gewinnmitnahmen bei Halbleiterwerten, Chipausrüstern, Hardware- und Datenspeicherwerten unter Druck geraten.


      Die Investmentbank Lehman Brothers hatte in einer Studie zur Chipausrüster-Branche die Anleger vor verfrühtem Optimismus gewarnt. Die Investoren übersähen die schwachen Fundamentaldaten der Chipausrüster und wollten offenbar einen möglichen Kursaufschwung der Aktien nicht verpassen. Die Branche habe die Talsohle aber noch nicht erreicht.

      Die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco Systems notierten rund drei Prozent im Plus auf 12,69 Dollar. Das Unternehmen will am Mittwoch seine Quartalszahlen veröffentlichen. Die Investoren dürften sich vor allem auf den Ausblick konzentrieren, um Hinweise auf eine mögliche Trendwende in der Branche zu erhalten, sagten Börsianer.

      Bei den Standardwerten gaben die Titel des Kreditkartenkonzerns American Express gegen den Trend um rund 2,5 Prozent auf 36,60 Dollar nach. Die US-Investmentbank Merrill Lynch hatte ihre Bewertung für die Aktien des Konzerns auf „neutral“ von „buy“ gesenkt. Die Titel seien zu teuer, hieß es zur Begründung.

      Am Montag und Ende vergangener Woche hatten Hoffnungen auf eine Zinssenkung in den USA die internationalen Aktienmärkte beflügelt. Nach der jüngsten Reuters-Umfrage erwarten 21 von 22 US-Primärhändlern eine Zinssenkung bei der Sitzung des geldpolitischen Offenmarktausschusses der Fed am Mittwoch.

      Quelle: FAZ, 05.11.02
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      schrieb am 05.11.02 22:54:16
      Beitrag Nr. 766 ()
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      S&P-Aktie der Woche


      Union Pacific fährt auf der Wachstumsspur
      Von James Corridore, Analyst bei Standard & Poor`s



      05. November 2002 Die S&P Aktie der Woche ist Union Pacific, die größte Bahngesellschaft in den Vereinigten Staaten. Standard & Poor`s empfiehlt die Union-Pacific-Aktie wegen ihres hohen Kurspotenzials zum Kauf, denn S&P glaubt, dass im Laufe des nächsten Jahres Bahnaktien den Markt übertreffen werden.

      Zudem ist Union Pacific im Vergleich zu seinen Wettbewerbern am besten positioniert und am deutlichsten unterbewertet. Daher wurde Union Pacific mit dem höchsten S&P-Investmentranking von fünf Sternen (klarer Kauf) ausgezeichnet.



      Seit Jahresbeginn bis einschließlich 25. Oktober 2002 hat der S&P-Eisenbahn-Branchenindex mit einem Rückgang um nur drei Prozent den Gesamtmarkt deutlich übertroffen, da der S&P 500 im gleichen Zeitraum 21,8 Prozent eingebüßt hat.

      In dieser Entwicklung spiegelt sich zum Teil die zyklische Natur der Bahnbranche wider, denn sie gehört zu den ersten Sektoren, die bereits von der frühen Phase einer Konjunkturerholung profitieren.

      Wir erwarten daher, dass sich die Anleger verstärkt dem Bahnsektor zuwenden werden, wenn die Konjunktur in der ersten Jahreshälfte 2003 weiter an Stärke gewinnen wird.




      Erfolgreicher Sparkurs bringt Rentabilität

      Außerdem haben viele Bahngesellschaften wie auch Union Pacific erfolgreich Kosten, überschüssige Kapazitäten und Personal abgebaut. Dadurch haben einige Bahngesellschaften ihre Rentabilität gesteigert und sich für die mit der Konjunkturerholung einhergehende Nachfragesteigerung gerüstet.

      Mit einem 33.000 Meilen langen Schienennetz, das zwei Drittel des Westens der USA abdeckt, ist Union Pacific die größte Bahngesellschaft der USA. Außerdem gehört eine der größten LTL-Speditionen („Less than truckload“; die Speditionsgesellschaft stellt die LKW-Ladung aus der Fracht verschiedener Unternehmen zusammen), Overnite, zu Union Pacific.

      Beide Geschäftseinheiten dürften von einem Konjunkturaufschwung profitieren, da die meisten Branchen, aus denen die zu transportierenden Warengruppen stammen, ein Wachstum verzeichnen werden.




      Umsatzschwankungen durch breite Transportpalette ausgleichen

      Union Pacific ist eine der am meisten diversifizierten Bahngesellschaften, im vergangenen Jahr hatte keine Warengruppe einen Anteil von mehr als 23 Prozent am Gesamtumsatz.

      Dadurch kann das Unternehmen von den Sektoren mit einer starken Nachfrage profitieren, ohne durch ein oder zwei nachfrageschwache Sektoren ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen zu werden.

      Ein Beispiel: Obwohl die Umsätze mit dem Transport von Kohle im dritten Quartal 2002 um drei Prozent gesunken sind, konnte das Unternehmen auf Grund der starken Nachfrage in anderen Sektoren für dieses Quartal eine Umsatzsteigerung von vier Prozent verzeichnen. Energieträger, insbesonders Kohle, trugen im vergangenen Jahr 23 Prozent zum Gesamtumsatz bei, Industrieprodukte 19 Prozent, verkehrsträgerübergreifende Transporte 18 Prozent, Chemikalien 16 Prozent, Autoteile elf Prozent und landwirtschaftliche Produkte 13 Prozent.

      Das Unternehmen gilt zudem als die effizienteste Bahngesellschaft in den USA. Das Operating-Ratio (eine spezifische Kennzahl der Bahnbranche, die angibt, welcher Prozentsatz der Umsätze für Betriebskosten verwendet wird) betrug im dritten Quartal 2002 78,3 Prozent.

      Damit schnitt das Unternehmen besser ab als alle Wettbewerber in den USA. Im vergangenen Jahr hatte das Operating-Ratio von Union Pacific bei 82,7 Prozent gelegen und war damit ebenfalls deutlich besser als der Branchendurchschnitt von 85,2 Prozent ausgefallen. Diese starken Margen hat Union Pacific vor allem durch seinen Fokus auf die Produktivität der Mitarbeiter, Kostenkontrollen und eine gute Kapazitätsauslastung erreicht.




      Umsatzsteigerung und steigende Margen erwartet

      S&P erwartet für 2003 eine Umsatzsteigerung von sieben Prozent. Das größte Wachstum dürften dabei aus den Branchen Automobil und Agrargüter zu erwarten sein. Der Transport von Industriegütern wird moderat steigen, während Kohletransporte durch die Normalisierung der Lagerbestände bei den Energieproduzenten ebenfalls zunehmen werden. Die übrig gebliebenen Lagerbestände nach dem milden Winter 2001 sind nun endlich abgebaut worden.

      Die Margen werden von den wachsenden Renditen und den steigenden Tonnagen im Eisenbahngüterverkehr profitieren. Dadurch können die wahrscheinlich leicht steigenden Lohnkosten und Treibstoffkosten kompensiert werden.

      Während die Ölpreise in der letzten Zeit auf Grund der instabilen Lage im Nahen Osten und der Gefahr eines Irak-Krieges gestiegen sind, konnte sich Union Pacific über Termingeschäfte für einen großen Teil seines Treibstoffbedarfs im vierten Quartal und im kommenden Jahr einen guten Preis pro Fass sichern.




      Der Ölpreis könnte einen Strich durch die Rechnung machen

      Auch wenn das Unternehmen zurzeit gegen hohe Energiekosten abgesichert ist, ist der weiterhin steigende Ölpreis dennoch ein Grund zur Besorgnis. Hinzu kommt die Situation in den Häfen der Westküste. Davon war das Unternehmen zwar im dritten Quartal nicht direkt betroffen, jedoch könnten ein Streik oder eine Aussperrung nach Ablauf der staatlichen Verfügung zur Entspannung der Lage im Dezember die Umsätze belasten. Dennoch sind wir der Überzeugung, dass das Unternehmen seine Umsätze und Gewinne weiter steigern kann.




      Aktie ist derzeit klar unterbewertet

      Für 2003 erwarten wir derzeit einen Gewinn je Aktie von fünf Dollar, eine Zunahme um 16 Prozent gegenüber den 4,30 Dollar pro Aktie in diesem Jahr. Die Aktie wird derzeit mit einem 2003er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von ungefähr zwölf gehandelt, was dem Durchschnittswert der Wettbewerber entspricht.


      In Anbetracht der guten Margen des Unternehmens, der diversifizierten Umsatzstruktur und der Positionierung als größte Bahngesellschaft der USA denken wir, dass die Aktie gegenüber den Wettbewerbern einen Aufschlag verdient hätte. Gehen wir bei unseren Berechnungen von einem 2003er KGV von 15 aus, erhalten wir ein Zwölf-Monats-Kursziel von 75 Dollar.

      Unser Discounted-Cashflow-Modell, das konservativ alle drei Jahre von einem negativen Wachstum des Cashflow über die Dauer von einem Jahr ausgeht, zeigt, dass die Aktie deutlich unter ihrem fairen Wert von 73,36 Dollar bewertet ist.

      Wir gehen in dem Modell zudem davon aus, dass die Zunahme des Cashflow das Gewinnwachstum widerspiegelt. In Anbetracht der guten Kostenkontrolle sowie des Investitionsbedarfs des Unternehmens, dürfte der Cashflow in den nächsten Jahren eigentlich weiterhin deutlich schneller wachsen als die Gewinne.

      Alles in allem entspricht unser Kursziel von 73 Dollar dem Durchschnittswert der drei beschriebenen Bewertungsmethoden. Das Kursziel impliziert dabei für die nächsten zwölf Monate ein Kurspotenzial von 24 Prozent, wodmit die Aktie den Gesamtmarkt deutlich übertreffen dürfte.



      Im Chart die Entwicklung der Union-Pacific-Aktie in den vergangenen fünf Jahren (in US-Dollar).




      Quelle: FAZ, 05.11.02
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      schrieb am 06.11.02 16:22:13
      Beitrag Nr. 767 ()
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      Dax-Dauerflop-Index zeigt die schlechtesten Dax-Werte



      06. November 2002 Normalerweise trachten Unternehmen danach, in möglichst vielen Aktienindizes vertreten zu sein. Schließlich ist eine Aufnahme in der Regel mit einem Gewinn an Ansehen in der Öffentlichkeit und steigender Nachfrage von Seiten institutioneller Anleger verbunden.

      Völlig anders wird es sich dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit bei dem jetzt neu kreierten Dax-Dauerflop-10-Index verhalten. Denn in diesen jährlich aktualisierten Index ziehen nur die zehn schlechtesten Aktien aus dem 30 Werte umfassenden Dax ein.

      Welche Titel dieses Los ereilt, bestimmt als Initiator des neuen Index Professor Max Otte mit seinem Team. Otte ist Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre sowie Außenwirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms, Buchautor sowie Gründer des IFVB Institut für Vermögensbildung GmbH.




      Dax-Vertreter erfüllen sehr selten die Königskriterien

      Zum Start besteht der Dax-Dauerflop-10-Index aus den Werten HypoVereinsbank, Commerzbank, Deutsche Telekom, Infineon, MAN, Bayer, Siemens, ThyssenKrupp, Deutsche Post und Tui. Bei den Titeln rät Otte langfristig orientierten Anlegern dazu, diese zu meiden.

      „Nach den Technologiewerten sind im Jahre 2002 viele als sicher geltende Dax-Werte dramatisch eingebrochen. Viele davon werden sich nicht wieder erholen und sollten von Privatanlegern gemieden werden“, lautet Ottes Warnung.

      Aber auch an den meisten anderen Dax-Werten lässt der Börsenexperte kein gutes Haar. Was ihm in den meisten Fällen nicht gefällt, sind die oftmals zu geringen Bruttomargen, aber auch die nicht selten zu geringe Eigenkapitalausstattung. Aus Sicht von Otte sind dies aber unverzichtbare Punkte, um wie Nestle, Novartis oder Nokia Bestnoten zu erhalten.




      Die schlechtesten Noten für HypoVereinsbank und Commerzbank

      Bei der Aktienauswahl kommt es Otte neben Finanz-Kennzahlen auf Punkte wie Massenmarkenname, Fokussierung oder Wachstumspotenziale an, die etwas über die Marktposition eines Unternehmens verraten.

      Nur wer diesen fundamentalen Test besteht, hat eine Chance, in das so genannte Königs-Portfolio einzuziehen. Dieses Depot, welches die am besten für Privatanleger geeigneten Aktien der Welt beinhalten soll, hat nach Angaben von Otte seit Ende 1999 deutlich weniger an Wert verloren als der Dax.

      Den Königstest eindeutig nicht bestanden haben die zuvor genannten Vertreter im Dax-Dauerflop-10-Index. „Die fallen bei dem Test mit Pauken und Trompeten durch“, legt sich Otte eindeutig fest. Zur Begründung für sein Urteil verweist er bei der mit dem höchsten Flopfaktor eingestuften HypoVereinsbank-Aktie auf eine verfehlte Strategie.

      Die Ausrichtung als Regionalbank Mitteleuropas sei zum Scheitern verurteilt, und ohne einen Partner habe das Institut keine Chance, in einem Produktbereich führend zu sein. Trotz geringer Bewertung sei der Titel deshalb kein sinnvolles langfristiges Investment.

      Ebenso schlecht kommt mit der Commerzbank ein weiterer Titel aus dem Bankensektor weg. Die Lage sei hier strategisch sogar noch schwieriger als bei der HypoVereinsbank. Um überleben zu können, brauche dieses Institut sehr schnell einen Partner.


      Quelle: FAZ, 06.11.02
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      schrieb am 06.11.02 16:46:44
      Beitrag Nr. 768 ()
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      Zyklischer Stimmungswandel im Oktober


      Der Oktober war auch aus Branchensicht ein explosiver Monat. Legte der CDax Performance Index immerhin 10,04 Prozent zu, brachte es die Softwarebranche auf ein Plus von über 70 Prozent und führt damit das Ranking klar an. Der zweitgrößte Gewinner im CDax ist die Technologiebranche mit einem Gewinn von 40 Prozent. Ein ähnliches Bild bietet sich beim Dow Jones Euro Stoxx, der im Oktober 9,73 Prozent zugelegt hat. Auch hier war der größte Gewinner die Technologiebranche mit 35 Prozent Plus.

      Von der zweiwöchigen Aktienmarkt-Rally im Oktober haben also vor allem zyklische Branchen wie Technologie oder Telekommunikation profitiert. Auch die Finanzdienstleister lebten auf und konnten im CDax 14,17 Prozent und im DJ Euro Stoxx 14,43 Prozent zulegen. Die zyklischen Konsumgüter machten ihrem Namen alle Ehre und hielten mit einem Plus von 20,74 Prozent im vorderen Bereich mit, während die antizyklischen Konsumgüter mit 0,44 Prozent leicht im Minus landeten.




      Den Banken geht es an den Kragen

      Der größte Verlierer im CDax waren die Banken, obwohl das Minus von 6,37 Prozent im Vergleich zum Septemberverlust von von satten 29 Prozent schon fast harmlos anmutet. Grund dürfte hier weiterhin die Sorge um das schwache Kreditgeschäft sein. Die roten Zahlen der Deutschen Bank bieten weitere Anhaltspunkte für eine mögliche Bankenkrise, so dass dieser Sektor zumindest in Deutschland auch weiterhin unter Druck stehen dürfte. Im DJ Euro Stoxx konnte die Branche hingegen im vergangenen Monat 9,72 Prozent zulegen.

      Vergleichsweise wenig heftig hat die defensive Nahrungsmittelbranche auf die Oktober-Rally reagiert. Im CDax gibt es ein moderates Minus von 0,33 Prozent zu verzeichnen und im DJ Euro Stoxx gewann die Branche 4,77 Prozent. Im Vormonat waren die Verluste in diesem Sektor geringer gewesen als in anderen Branchen, sodass die Nahrungsmittelbranche in der Performance seit Jahresbeginn weiter an der Spitze liegt: Im CDax verliert der Sektor „nur“ 0,23 Prozent, im DJ Euro Stoxx 6,63 Prozent.




      Defensive Branchen werden links liegengelassen

      Die defensiven Versorger konnten ebenfalls nicht an der Rally partizipieren und liegen mit einem leichten Minus am unteren Ende der Skala, nachdem sie bei den drastischen Verlusten im September noch zu den erfreulicheren Branchenperformances gezählt hatten.

      Die Gewinne des Oktobers reichen auch nicht aus, um die Jahresverluste auszugleichen. Bei der Jahresperformance gehören bei beiden Indizes die Versicherungs-, Finanzdienstleistungs-, Medien- und Technologiebranche zu den ganz großen Verlierern im zweistelligen Prozentbereich. Auf Jahressicht ist auch nach dem Oktober keine einzige Branche im grünen Bereich, lediglich bei den Nahrungsmitteln besteht Hoffnung, dass dieses Kunststück bis Jahresende noch gelingen könnte.




      Wankelmütige Stimmung an den Märkten

      Im Großen und Ganzen scheinen die Gewinne des Oktobers sehr stimmungsgetragen gewesen zu sein, so dass gerade die vorher geprügelten Branchen zulegen konnten und „langweilige“ defensive Werte erst einmal weniger beachtet wurden.

      Dass diese Stimmung auch ganz schnell wieder ins Gegenteil umschlagen kann, beweist die Bankenbranche, die noch im August an der Spitze mitmischte, während die Versicherungen wegen der Hochwasserkatastrophe abgestraft wurden. Im Oktober ist es nun genau andersherum, so dass sich an der Jahresperformance in der Tat wenig ändert.

      Die defensiven Branchen scheinen also im aktuellen Marktumfeld immer noch der beste Tipp zu sein.


      gelesen in FAZ, 06.11.02


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      schrieb am 06.11.02 16:54:10
      Beitrag Nr. 769 ()
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      Das beschauliche Zypern hängt im Oktober alle Weltbörsen ab

      06. November 2002 Die erfreuliche Botschaft vorneweg: Ausgerechnet in dem als Crashmonat verschrieenen Oktober reizt der Blick zurück auf die Performance der Aktienmärkte nicht zu Tränen. Vielmehr haben viele Börsen den Aufstand geprobt und deutliche Kursgewinne eingefahren. Ob es sich dabei um den finalen Befreiungsschlag handelt oder nur um eine Rally im grundsätzlich intakten Bärenmarkt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen müssen.

      Unabhängig vom offenen Ausgang dieser grundsätzlichen Frage hatten im Vormonat vor allem die Anleger in Zypern allen Grund zur Freude. Mit einem Plus von über 20 Prozent ziert der dortige General Index unter 73 ausgewählten Aktienindizes im Oktober die Tabellenspitze (siehe unten stehende Tabelle). Erklären lassen sich diese Gewinne vornehmlich mit der im Jahr 2004 anstehenden EU-Aufnahme. Damit verknüpft ist nämlich zudem die Hoffnung, dass der seit Jahrzehnten währende Streit mit den Türken beigelegt werden kann.




      Die Börse in Zypern ist kein Ruhekissen

      Da die Börse in Nikosia sehr klein ist, reichen schon relativ geringe Kaufaufträge aus, um bei den generell dünnen Umsätzen für starke Kursausschläge zu sorgen. Wie volatil es mitunter zugeht, zeigt die jüngste Vergangenheit eindrucksvoll. Nachdem sich der Markt im Jahr 1999 ebenfalls wegen EU-Aufnahmehoffnungen fast verzehnfachte, platzte die Blase in den Jahren danach und der Index fiel dabei erst unlängst auf ein neues Vier-Jahres-Tief. Hält die EU-Fantasie an, könnte es bei der Achterbahnfahrt jetzt wieder nach oben gehen. Wegen der niedrigen Liquidität kommt diese einem Spielkasino gleichende Börse für die meisten Anleger aber von vorneherein nicht in Betracht.

      Auffällig in der Monatsbilanz ist neben dem Sieger Zypern die Tatsache, dass mit Polen ein weiterer EU-Aufstiegskandidat ganz weit vorne platziert ist. Erwähnenswert ist zudem die Erholung in Lateinamerika, welche die argentinische Börse auf Platz zwei und die brasilianische Börse auf Platz neun gebracht hat. Die dortigen wirtschaftlichen Turbulenzen lassen es aber als verfrüht erscheinen, auf eine endgültige Entwarnung zu setzen. Beim Blick auf die Verlierer im Oktober fällt natürlich die schwache Bilanz der südostasiatischen Börsen auf. Hier spielt natürlich der Anschlag auf Bali und die daraus vermutlich wachstumsdämpfenden Effekte eine Rolle.




      China rutscht auf das Abstellgleis

      Erwähnenswert ist aber auch die schlechte Entwicklung des chinesischen Aktienmarktes. Pünktlich zu dem in Kürze beginnenden 16. Parteikongress der Kommunistischen Partei, bei dem auch personell wichtige Weichen gestellt werden, erinnern die Kursverluste daran, dass im Reich der Mitte trotz stolzer Wachstumsraten beim Bruttoinlandsprodukt noch immer viele Hausaufgaben gemacht werden müssen. Geschieht dies nicht, droht dem Land nämlich möglicherweise ein ähnliches Schicksal wie dem ebenfalls die Verliererliste zierenden Japan. Die Ingredienzen dafür sind mit hohen notleidenden Krediten bei den Banken und deflationären Tendenzen jedenfalls vorhanden.

      Lässt man sich als Beobachter nicht von der insgesamt guten Performance der Weltbörsen im Oktober blenden, dann erinnert der Blick auf die bisherige Jahresbilanz schmerzhaft an den Bärenmarkt. Noch immer haben es bisher lediglich sieben Börsen geschafft, ins Plus vorzustoßen, so dass noch nicht einmal die Top-Ten-Rangliste komplett mit echten Gewinnern besetzt ist.



      Quelle: FAZ, 06.11.02






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      schrieb am 06.11.02 17:04:41
      Beitrag Nr. 770 ()
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      Generika: Gewinne mit Kopien

      06. November 2002 Ablaufende Patente sind ein Alptraum für Pharmakonzerne. Denn lukrative Medikamente mit hohen Preisen müssen sich fast sofort nach Ablauf der Schutzfrist gegen deutlich billigere Kopien behaupten. Drastische Umsatzeinbrüche können die Folge sein, weil die Hersteller der Generika Marktanteile an dem Medikament übernehmen.

      Die Pharmakonzerne versuchen oft mit Klagen, diesen kritischen Zeitpunkt hinauszuschieben. Jüngstes Beispiel ist AstraZeneca mit seinem Magen-Darm-Mittel Prilosec. Der Pharmakonzern klagte gegen mehrere Generika-Hersteller wegen Patentsverletzung und gewann bis auf einen Fall. Die deutsche Schwarz Pharma darf ihre generische Version von Prilosec verkaufen. Amerikanische Mitwettbewerber mussten passen, gingen aber in die Berufung.




      Die Pharmaindustrie versucht, Zeit zu gewinnen

      Auch wenn ein Pharmaunternehmen auf diese Weise Zeit schindet, dürfte das den Generika-Herstellern keinen größeren Schaden bereiten. Die Nachahmung eines Medikaments kostet nur den Bruchteil der ursprünglichen Entwicklungskosten und so genannte Blockbuster - also sehr umsatzstarke Medikamente - deren Patentschutz ausläuft, gibt es genug. Bis 2004 sind beispielsweise bei AstraZeneca mehr als 50 Prozent des Umsatzes durch Patentausläufe gefährdet, Schering-Plough kommt auf 45 Prozent, Eli Lily auf knapp 40 Prozent.

      Während der deutsche Markt mit einem hohen Generika-Anteil nach Meinung von Analysten schon relativ gesättigt ist, liegen in Süd- und Westeuropa noch erhebliche Wachstumsmöglichkeiten. Italien, Spanien und Frankreich etwa bieten mit Subsitutionsraten von etwa sechs Prozent ein erhebliches Aufwärtspotenzial. Aber auch in Osteuropa ist der Generika-Markt noch vergleichsweise wenig erschlossen.




      Stada ist in Europa sehr gut positioniert

      Sabine Eberhardt, Analystin bei Merck Finck, hält das deutsche Generika-Unternehmen Stada für einen aussichtsreichen Kandidaten: „Stada hat sehr gute Expansionsmöglichkeiten auf den europäischen Märkten, dabei ist das Risiko sehr begrenzt, da es sich um einen reinen Hersteller von Generika handelt.“ Dieser Kaufempfehlung schließt sich auch Peter Spengler, Pharmaanalyst bei der DZ Bank an.

      Stada sei zwar mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2003 von 17,5 im Vergleich zum KGV der Vergleichsgruppe von14,2 relativ teuer bewertet, die gute Positionierung auf dem europäischen Markt, der eine stabile Preisentwickung verspreche, rechtfertige diesen Aufschlag aber.

      Auch die Darmstädter Merck hält Spengler für im europäischen Generika-Markt gut positioniert. Die Generika machten 2001 rund 28 Prozent des Umsatzes aus, wobei die Tendenz steigend ist. Dadurch werde die Merck-Aktie zunehmend risikoärmer, die Vorhersehbarkeit der Gewinne bleibe aber vorerst schlecht, da noch Entscheidungen über die Zulassung von Medikamenten ausstehen. Spengler hält die Merck-Aktie allerdings mit einem 2003er KGV von 10,3 für deutlich unterbewertet und empfiehlt, sie zu akkumulieren.




      Konsolidierung unter den Generika-Produzenten

      Mittelfristig erwartet Sabine Eberhardt von Merck Finck eine Konsolidierungs-Bewegung unter den Generika-Herstellern. Die Übernahmen der letzten Zeit weisen eindeutig in diese Richtung. So kaufte Novartis beispielsweise vor kurzem den slowenischen Generikahersteller Lek. Auch Stada hat einige kleinere Aquisitionen getätigt, mit denen „Keimzellen in den entsprechenden Ländern geschaffen werden sollen“, so Analystin Eberhardt. Obwohl die einmal entwickelten Produkte europaweit verkauft werden könnten, sei es sehr wichtig, vor Ort Vertrieb und Marketing zu haben. Denn die Strukturen würden sich in den einzelnen Ländern zum Teil erheblich unterscheiden.

      Peter Spengler von der DZ-Bank hält auch andere osteuorpäische Generika-Produzenten für interessante Übernahmeobjekte, um die jeweiligen Märkte zu erschließen. „Ich könnte mir vorstellen, dass Unternehmen wie die israelische Teva Pharmaceuticals oder amerikanische Hersteller von Generika eine Übernahme von kleineren osteuropäischen Produzenten in Betracht ziehen“, meint Spengler.

      Die Analysten halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass sich die großen Pharmakonzerne eigene Generika-Sparten in größerem Umfang zukaufen könnten, um beim Auslaufen der Patente zumindest einen Teil des Marktes halten zu können. Das sei aufgrund der entstehenden Interessenkonflikte in den Unternehmen keine sehr wahrscheinliche Entwicklung, so der Konsens.




      Die Perspektiven sprechen für Generika

      Von politischen Entwicklungen dürften zumindest die europäischen Hersteller in nächster Zeit auch nicht weiter betroffen sein. Die Anfang des Jahres eingeführte „Aut-Idem-Regel“ des Arzneimittelgesetzes, nach der teure Originalpräparate durch Generika im unteren Preisdrittel ersetzt werden sollen, habe bislang kaum Auswirkungen gezeigt. Zum einen seien die Generika ohnehin oft in diesem Preissegment angesiedelt, zum anderen werde die Regelung nicht sehr konsequent umgesetzt.

      Langfristig gesehen dürften die Generika-Hersteller jedenfalls vom Sparzwang im Gesundheitswesen profitieren. Es ist anzunehmen, dass früher oder später weitere Druckmittel beschlossen werden, die den Gebrauch von teuren Originalpräparaten einschränken sollen - was wiederum steigende Umsätze für die generischen Medikamente bedeutet. Und da die Pharmabranche auch insgesamt ein Wachstumsmarkt ist - zum Beispiel aufgrund der demographischen Verschiebung zu immer mehr alten Menschen - könnten die Generika-Hersteller sogar doppelt profitieren. Gerade auch in Deutschland, dem drittgrößten Pharmamarkt der Welt.


      Quelle: FAZ, 06.11.02



      Im Chart die Entwicklung der Stada-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



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      schrieb am 11.11.02 08:08:36
      Beitrag Nr. 771 ()
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      Dax leichter erwartet

      11. November 2002
      Das Momentum an den Börsen hat sich mit der Zinsfantasie verflüchtigt. Über allem schwebt der mögliche militärische Konflikt im Irak mit möglichen negativen Auswirkungen auf den Ölpreis und den Welthandel.

      Das lässt kaum Hoffnungen aufkommen, dass die dahindümpelnde Weltkonjunktur zügig wieder in Gang kommt. Aus dieser Perspektive erscheint es eher unwahrscheinlich, dass die Unternehmen nach Kostensenkungseffekten ihre Ertäge nachhaltig steigern können. Aber genau das wäre notwendig, wenn die Aktienkurse den Weg nach oben einschlagen sollten.




      Bund-Future im Aufwind

      Auf Grund der angeschlagenen Stimmung an den Börsen waren in den jüngsten Tagen die Anleihen wieder gefragt. Der Zweifel an der nachhaltigen Erholung der Unternehmensgewinne dürfte die Anleihen vor Kurseinbußen schützen.



      Euro gut behauptet

      Gut behauptet tendiert der Euro am Montag im asiatischen Handel, nachdem er am Freitag im späten Handel deutlich Stärke gezeigt hatte. Um 6.44 Uhr MEZ kostet ein Euro 1,0134 Dollar nach 1,0130 Dollar am Freitagabend in New York. Zum Yen notiert die US-Währung mit 119,58 Yen nach 119,81 Yen am Freitag in New York.




      Aktien schließen in Tokio sehr schwach

      Sehr schwach haben die Aktienkurse am Montag in Tokio den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index verlor 2,7 Prozent oder 230 Yen auf 8.460. Der Topix-Index gab 2,9 Prozent oder 25 Punkte auf 837 ab.

      Diese Entwicklung wird verursacht durch einen schwachen Dollar und die Sorge über einen Militäraktion im Irak. Diese könnten die Erträge von Exportunternehmen wie Sony, Honda, Nissan, Toyota, Mitsubishi oder Canon fallen lassen. Die beiden schwächsten Werte im Nikkei waren jedoch die Großbanken UFJ Holdings und Mizuho Holdings mit Kursverlusten von 14,65 und 12,43 Prozent. Hier geht die Sorge um, dass Morgan Stanley ihr Gewicht in den Indizes reduzieren könnte.




      Aktien Hongkong am Mittag sehr schwach

      Sehr schwach zeigt sich die Börse am Montagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index 2,3 Prozent oder 224 Zähler auf 9.545. Insbesondere die Titel aus dem Telekommunikationssektor verbuchen Kursverluste, sagt ein Händler. Sie hätten sich in der vergangenen Woche positiv entwickelt, so dass nun Gewinne mitgenommen werden, heißt es. China Mobile verlieren 3,1 Prozent auf 19 Dollar und Hutchison fallen um 3,6 Prozent auf 48,70 Dollar. Sollte der Index die Marke bei 9.600 Stellen nicht brechen, dürfte er weiter in Richtung 9.300 Zähler fallen, sagte ein Marktteilnehmer.



      USA: Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluss

      Die Titel von Duke Energy haben ihren am Freitag begonnenen Kursrutsch auch nach Börsenschluss fortgesetzt. Nachbörslich verbilligten sich Duke an der Nasdaq bis gegen 0.51 Uhr MEZ um 7,6 Prozent auf 18,51 Dollar. Im regulären Handel waren die Papiere bereits um vier Prozent gefallen. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, von einem US-Gericht eine Vorladung erhalten zu haben. Duke soll über ihre Aktivitäten auf dem kalifornischen Energiemärkten Auskunft erteilen.

      El Paso standen ebenfalls auf der Verliererseite, und knüpften damit an ihre Kursentwicklung vom Tage fort. Das Unternehmen hatte für das dritte Quartal einen Verlust ausgewiesen und seinen Rückzug aus dem Energiegeschäft angekündigt. El Paso fielen an der Nasdaq bis 0.08 Uhr MEZ um ein Prozent auf 7,60 Dollar. Im regulären Handel hatten die Titel um 17 Prozent nachgegeben.

      Auch Tenet Healthcare verbuchten Verluste und litten damit weiter unter der Mitteilung, dass zwei führende Manager das Unternehmen verlassen haben. Nach einem Kurseinbruch von 47 Prozent im regulären Handel büßten die Titel nachbörslich an der Nasdaq bis 23.59 Uhr MEZ 2,6 Prozent auf 14,50 Dollar ein.



      Trübe Unternehmensprognosen ziehen US-Börsen ins Minus

      Schwache Geschäftsprognosen von US-Konzernen wie McDonald`s haben an den US-Börsen am Freitag Zweifel an der Konjunkturerholung in den USA geweckt und die Kurse gedrückt. Händler sagten, nach dem rund vierwöchigen Aufwärtstrend an der Wall Street nähmen die Anleger Gewinne mit.

      Der Standardwerte-Index Dow Jones notierte zum Handelsschluss 0,57 Prozent im Minus auf 8.537,13 Punkten, der technologielastige Nasdaq-Index gab 1,27 Prozent auf 1.359,27 Zähler nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,88 Prozent auf 894,74 Punkte.

      „Es gibt einige Gewinnmitnahmen. Nachdem es viereinhalb Wochen nach oben ging, war das zu erwarten", sagte Al Kugel, Investmentstratege bei Stein Roe & Farnham. Einige Händler sagten, die einstimmig im UNO-Sicherheitsrat verabschiedete neue Irak-Resolution habe das Geschäft kaum beeinflusst.

      Andere gaben dagegen zu bedenken, dass der Konflikt mit Irak noch nicht beigelegt sei. „Es hat den Markt zeitweise belastet", sagte Ron Doran von C. L. King & Associates. „Aber es ist langfristig positiv.“ Der UNO-Sicherheitsrat hatte Irak in der Resolution eine letzte Chance zur Abrüstung eingeräumt. Bei einer Verletzung der Auflagen drohen Irak „ernste Konsequenzen".

      Die im Dow-Jones-Index enthaltene Aktie der US-Schnellrestaurantkette McDonald`s rutschte rund acht Prozent tiefer auf 17,79 Dollar. Das Unternehmen hatte angekündigt, in zehn Ländern 175 Restaurants zu schließen und 400 bis 600 Stellen zu streichen. Kurzfristig rechnet McDonald`s im Zuge der Schließungen mit Umsatzeinbußen, die das Ergebnis im vierten Quartal um 350 bis 425 Millionen Dollar belasten würden. Daher werde der Konzern sein für 2002 angestrebtes Gewinnziel wohl verfehlen.

      Die Aktien des drittgrößten US-Lebensmitteleinzelhändlers Safeway Inc verloren rund 11,5 Prozent auf 20,01 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2003 sei ein niedrigerer Gewinn zu erwarten.

      Die Aktien des Gesundheitskonzerns Tenet Healthcare brachen rund 47 Prozent auf 14,90 Dollar ein und waren Umsatzspitzenreiter an der New York Stock Exchange. Dem Konzern steht eine Buchprüfung der Regierung wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei Rechnungen an die Bundesgesundheitskasse bevor. Zwei leitende Mitarbeiter haben nach Unternehmensangaben den Konzern verlassen. Die Deutsche Bank Securities nahm ihre Bewertung für Tenet und HCA Inc. auf „Hold“ von „Buy“ zurück.

      Die Aktien der größten US-Pipeline-Gesellschaft El Paso Corp fielen um rund 16,5 Prozent auf 7,68 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, der Energiehandel solle aufgegeben werden. Die schwierigen Marktverhältnisse hätten die in diesem Bereich tätige Konzerntochter belastet und zu einem Verlust im dritten Quartal geführt.




      US-Anleihen gehen fester in ein langes Wochenende

      Mit Aufschlägen, vor allem bei den Langläufern, haben sich die US-Anleihen am Freitag im späten Handel in New York gezeigt. Wegen des Feiertages “Veteran`s Day“ am Montag schloss der Anleihemarkt bereits um 20.00 Uhr MEZ, am Montag findet kein Handel mit Treasurys statt. Die zehnjährigen Titel mit einem Kupon von vier Prozent stiegen um 5/32 auf 101-7/32. Die Rendite fiel von 3,861 auf 3,852 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond kletterte um 1-1/32 auf 108-29/32 und rentierte mit 4,798 Prozent, nach 4,880 Prozent am Donnerstag.

      Wie schon am Vortag sei es vor allem zu Käufen bei den langen Laufzeiten gekommen, berichteten Marktteilnehmer. Der Markt sei weiterhin dabei gewesen, nach der Fed-Entscheidung Positionen zu bereinigen, erklärte Paul Calvetti von der Deutschen Bank in New York. Und zwar unter dem Gesichtspunkt, dass es so schnell keine weitere Lockerung bei den Zinsen geben werde. Das habe der Markt den Erklärungen des Offenmarktausschusses am Mittwoch entnommen.

      Da es keine Konjunkturdaten gegeben habe, sei die Zinsentscheidung der Fed weiterhin der Hauptimpuls für den Anleihemarkt gewesen, hieß es. Und bis am Donnerstag die Einzelhandelsdaten für Oktober veröffentlicht werden, dürfte das auch so bleiben, sagte ein Analyst.

      Quelle: FAZ, 11.11. 02
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      schrieb am 11.11.02 08:18:14
      Beitrag Nr. 772 ()
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      Höhere Risikobereitschaft nicht fundamental untermauert

      Merrill Lynch London kritisiert eine "absurd restriktive" Fiskal- und Geldpolitik im Euroraum


      Die Kurssteigerungen der zurückliegenden Wochen könnten nur eine weitere Zwischenerholung sein. Das meinen jedenfalls technisch orientierte Analysten und auch die Skeptiker unter den Fundamentalisten, die erwarten, daß sich das Schicksal dieses Aufschwungs im Laufe dieser Woche entscheiden wird.

      Unbestritten ist, daß die Risikoscheu der Anleger zuletzt meßbar abgenommen hat, auch wenn sie sich noch immer auf Tiefs der letzten zwei Jahrzehnte bewegt. Dies legt zum Beispiel Credit Suisse First Boston anhand eines eigenen Indikators dar.

      Die höhere Risikobereitschaft scheint aber bis zum Beweis des Gegenteils nur eine Folge der besseren Stimmung an den Aktienmärkten zu sein. Nach dem Urteil der Skeptiker ist jedoch nichts zu erkennen, was diese bessere Stimmung auf der fundamentalen Seite untermauern könnte. Die Prognosen zu den Ergebnissen europäischer Aktiengesellschaften für 2003 und auch für 2004 seien vor dem gegebenen fundamentalen Hintergrund noch immer viel zu hoch, erklären sie.

      Herausragende Verfechter dieser These sind die Londoner Strategen von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Einer von ihnen, James Montier, greift unter anderem das Rendite- beziehungsweise Bewertungsverhältnis zwischen Anleihen und Aktien heraus. Es wird gerne genutzt, um darzustellen, wie billig Aktien im allgemeinen angesichts der niedrigen Kapitalmarktzinsen doch geworden seien.

      Montier beharrt jedoch auf seiner immer wieder dargelegten Überzeugung, daß diese Beziehung zwischen Anleihen und Aktien zusammengebrochen sei. Sich auf der Grundlage einer solchen überkommenen Beziehung in Aktien zu engagieren, hält er für sehr gefährlich.

      In allen Ausblicken auf die weitere Entwicklung der Konjunktur, der Zinsen und der Aktienkurse im Euroraum spielt Deutschland schon seit längerem eine herausragende Rolle. Dieses Phänomen ist seit der Entscheidung der Europäischen Zentralbank vom Donnerstag, die Leitzinsen nicht zu verändern, noch intensiver hervorgetreten.

      Deutschland benötige dringend niedrigere Zinsen, heißt es weithin. Die realen Sätze seien hier wegen der geringen Inflation zu hoch. Zu den Argumenten zählt auch, in Deutschland wachse die Gefahr einer akuten Kreditverknappung (credit crunch). Dies befürchtet zum Beispiel Merrill Lynch, London.



      Die Bestrafung, die die Kapitalmärkte derzeit für eine unvernünftige Real- und Geldpolitik verabreichten, lasse deutschen Geschäftsbanken nur noch die Wahl zwischen zwei Übeln: Entweder könnten sie ihre geringe Rentabilität auch künftig hinnehmen und so den ineffizienten Unternehmenssektor weiter subventionieren. Oder sie könnten ihre Rentabilität steigern, indem sie ihr Kreditvolumen verringern und damit die Kapitalkosten im Unternehmensbereich steigen lassen.

      Merrill Lynch vermutet, daß sich die Banken bereits für die zuletzt genannte Alternative entschieden haben. Ihre Kreditvergabe gehe zurück und werde wahrscheinlich noch eine Zeitlang weiter schrumpfen. Unter diesen Umständen müsse mit einer weiteren Zunahme der schon auf Rekordhöhe stehenden Unternehmenspleiten gerechnet werden.

      Zu den Hintergründen für diese Thesen erklärt die Investmentbank, die Fiskal- und die Geldpolitik seien im Euroraum absurd restriktiv. Derzeit habe es den Anschein, als würde 2003 eher die Fiskalpolitik in der Region gelockert als die Geldpolitik. Dies wäre ein Fehler.

      Die Unnachgiebigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) beschere dem Euroraum eine längere Phase hoher realer Zinsen. Und jede Lockerung der Fiskalpolitik wurde wohl durch eine Aufwertung des Euro neutralisiert. Genau dieses Muster habe sich Anfang der neunziger Jahre in Japan entfaltet und den Yen schließlich auf Höhen emporschnellen lassen, die die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft untergraben hätten.

      Zu dem als ineffizient bezeichneten deutschen Unternehmenssektor, der von den Banken auf Kosten ihrer Rentabilität mit Krediten versorgt werde, führt Merrill Lynch näher aus, seit Anfang 2001 sei die Zahl der Arbeitslosen auf dem amerikanischen Markt um 40 Prozent gestiegen, im Euroraum jedoch um nur 4 Prozent.



      Amerikanische Unternehmen strukturierten somit weit intensiver um als deutsche und begännen nun die ersten Früchte dieses Prozesses in Form steigender Ertragsmargen zu ernten. Im Euroraum sei davon aber nichts zu spüren. Hier wüchsen die Lohnstückkosten im Jahresvergleich um 3,8 Prozent, während sie in Amerika um 2,2 Prozent sänken. Die Investmentbank fragt rhetorisch, in welcher der beiden Regionen sich Anleger wohl lieber engagierten.

      Morgan Stanley gelangt in einer Betrachtung des Bankensektors im Euroraum zu dem Schluß, größere Solvenzschwierigkeiten seien selbst in Deutschland nicht zu erkennen. Auch das Entstehen einer akuten Kreditverknappung sei unwahrscheinlich.

      Das derzeit zu beobachtende Verhalten der Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe lasse sich im wesentlichen mit dem gegenwärtigen Stand des Zyklus und den im Bankensektor ablaufenden strukturellen Veränderungen rechtfertigen. Die EZB verfolge sehr aufmerksam die schwindende Rolle der Hausbanken und deren Folgen für die Verfügbarkeit von Krediten. Doch die Umstrukturierungen im Bankensektor seien eher eine fortschreitende Evolution als eine dramatische Veränderung.

      Dem Schweizer Aktienmarkt gelingt es mitunter, gegen den allgemeinen Strom der übrigen bedeutenderen europäischen Börsen zu schwimmen.

      Die Schweiz leidet länger als die meisten konjunkturell angeschlagenen Länder im Euroraum unter wirtschaftlicher Schwäche. Dies ist nach Ansicht von Strategen wesentlich auf den überbewerteten Franken zurückzuführen, der unverändert als Fluchtwährung betrachtet wird. Dieses Merkmal könnte mit der, wie es mancherorts heißt, immer repressiver werdenden Steuer- und Abgabenpolitik in Deutschland künftig noch deutlicher als bisher hervortreten.

      Doch auch der Schweizer Binnenmarkt entwickelt sich immer unerfreulicher. Pictet rät zum Beispiel bei Schweizer Einzelhandelsaktien zu Vorsicht. Daneben spüren auch die international operierenden Schweizer Unternehmen die Flaute der Weltwirtschaft immer mehr.

      Vor diesem Hintergrund sehen viele Anlagestrategen kaum eine Chance, daß sich der Schweizer Aktienmarkt in überschaubarer Zukunft besser entwickelt als der Rest der europäischen Börsen. Goldman Sachs hielte es aber immerhin für angemessen, wenn der SMI-Index in zwölf Monaten bei 5900 Punkten läge. Am Freitag schloß er bei 4845,40 Punkten.

      Quelle: FAZ, 11.11.02
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      schrieb am 11.11.02 08:32:33
      Beitrag Nr. 773 ()
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      Die Notenbanken können die Aktienmärkte nicht stimulieren


      Die langfristigen Zinsen sinken / Rally der Unternehmensanleihen gestoppt /


      Was weiß Alan Greenspan, was wir nicht wissen?

      Auf diese Frage erhoffen sich die Anleger mehr Aufschluß, wenn der Chairman der amerikanischen Notenbank (Fed) am Dienstag dieser Woche bei einem Bankenkongreß in Mexiko und am Mittwoch vor einem Kongreßausschuß in Washington spricht. Denn die überraschend große Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent führte an den Märkten zur Sorge, daß die Fed die konjunkturelle Lage Amerikas noch schlechter einschätzt als die übrigen Beobachter. Und das, obwohl die amerikanische Wirtschaft im dritten Quartal noch mit 3,1 Prozent auf Jahresbasis gewachsen ist.

      Sicher, der Beginn des letzten Vierteljahres brachte einen starken Rückgang der Aktivitäten und der Inflation, so daß manche Beobachter für den vierten Jahresabschnitt mit einer Wachstumsrate nahe null rechnen.

      Doch ist ein Zinsschritt gerechtfertigt, der so aussieht, als müsse die Fed ein an Japan erinnerndes Abgleiten in die Deflation bekämpfen? Die Aktienmärkte jedenfalls ermutigte die Maßnahme nicht. Abgesehen vom Dow Jones, der mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent die Woche beendete, gaben die anderen großen Indizes an der Wall Street nach.

      Immerhin sind die langfristigen Zinsen gesunken, was die Investitionsneigung unterstützt. Die zehn Jahre laufende Regierungsanleihe der Vereinigten Staaten von Amerika beginnt den Handel am heutigen Montag mit einer Rendite von 3,84 Prozent, nachdem sie sich vor einer Woche noch mit mehr als 4 Prozent verzinste. Auch das dreißigjährige Papier gab deutlich nach. Die Fed hat signalisiert, daß für eine Weile keine weitere Zinssenkung anstehe.

      Im Gegensatz dazu steigt unter den Anlegern die Erwartung, daß die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember nachziehen wird. Vor allem aus dem angelsächsischen Raum müssen sich die Währungshüter einmal mehr die Kritik anhören, sie reagierten zu langsam auf die konjunkturelle Abkühlung, aus der manche sogar ein handfestes Deflationsrisiko ableiten.

      Die Verteidiger der EZB wenden dagegen ein, daß zum einen nicht von Deutschland auf den gesamten Euroraum geschlossen werden dürfe und zum anderen wichtige europäische Sonderentwicklungen im Blick bleiben müßten: die vergleichsweise hohen Lebensmittelpreise, die Einführung von Eurobargeld und die deutliche Steigerung der Lohnstückkosten etwa. Durch solche Einflüsse blieb die Inflationsrate bis zuletzt hartnäckig bei gut zwei Prozent.

      Eine Kreditklemme, die in Japan die Deflation angekündigt hatte, ist ebensowenig in Sicht wie ein Einbruch beim Geldmengenwachstum. Auch die Bank von England, die in der vergangenen Woche bei ihrem noch höheren Leitzins von 4 Prozent blieb, dürfte sich in ihrer Entscheidung bestätigt fühlen. Einen Tag danach kam die Meldung, daß die britischen Hauspreise in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 30 Prozent geklettert sind. Das stellt selbst den ansehnlichen Immobilienboom in den Vereinigten Staaten in den Schatten.

      In einer Welt der auseinanderdriftenden Zentralbanken ist der Blick auf die Währungen lohnend. Der Dollar fällt gegenüber dem Euro weiter - eine Entwicklung, die der Fed recht sein dürfte, solange dies die Ausfuhren ankurbelt und damit das Leistungsbilanzdefizit eindämmt.

      Gleichzeitig muß Amerika aber Kapitalimporte zur Finanzierung dieses Defizits anziehen, was bei einem sinkenden Dollarkurs schwieriger wird. Auf der anderen Seite der Medaille steht auch die EZB, die durch einen erstarkenden Euro unter noch größeren Druck gerät, dieser Belastung für die europäische Exportwirtschaft mit einer Zinssenkung zu begegnen.

      Die allgemeine Ungewißheit hat nicht nur die Rally an den Aktienmärkten vorerst beendet, sondern auch dem Markt für Unternehmensanleihen einen Stoß versetzt. Im Oktober, traditionell ein starker Monat, begaben westeuropäische Emittenten nur noch Papiere im Wert von 28,6 Milliarden Euro, verglichen mit 44,2 Milliarden Euro im Monatsdurchschnitt der vergangenen zwei Jahre.

      Der November läuft nicht besser. Symptomatisch war in der vergangenen Woche beispielsweise die Verschiebung einer Emission über 300 Millionen Euro durch den italienischen Lebensmittelhersteller Barilla. Die Rally im Handel mit Unternehmensanleihen ist zum Stillstand gekommen. In den drei Wochen nach dem 11. Oktober waren die durchschnittlichen Risikoaufschläge gegenüber Staatsanleihen (spreads) noch von mehr als 180 auf unter 160 Basispunkte gefallen.

      Die sich zuspitzende Konfrontation im Irak-Konflikt tut dazu ihr übriges. Sie dürfte nach dem Ultimatum der Vereinten Nationen auch wieder den Ölpreis in den Mittelpunkt rücken. Dieser hatte während der UN-Verhandlungen in New York und wegen der Sorge vor Quotenüberschreitungen in der Opec seit Ende September einen Teil seiner "Kriegsprämie" abgegeben. Nun ist der Ölpreis wieder auf dem Weg nach oben, und wenn Saddam Hussein nicht einlenkt, dürfte dies so bleiben. Die Anleger müssen weiter mit geopolitischen Risiken leben.

      Quelle: FAZ, 11.11.02
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      schrieb am 11.11.02 08:42:57
      Beitrag Nr. 774 ()
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      Telekom - 28 Milliarden Euro Verlust?

      11. November 2002 Die Deutsche Telekom wird einem Zeitungsbericht zufolge 2002 vor allem auf Grund immenser Abschreibungen mit einem Rekordverlust in Höhe von bis zu 28 Milliarden Euro abschließen. In den ersten neun Monaten sei bereits ein Verlust von fünf Milliarden Euro angefallen, berichtete das „Handelsblatt“ am Montag unter Berufung auf informierte Kreise.

      Der erwartete Verlust für das Gesamtjahr setze sich aus Sonderabschreibungen von 20 Milliarden Euro auf den Wert von Tochtergesellschaften und UMTS-Mobilfunklizenzen zusammen sowie acht Milliarden Euro Verlust aus dem operativen Geschäft. Die Telekom würde damit den höchsten Verlust verzeichnen, den ein im Deutschen Aktienindex (Dax) gelistetes Unternehmen jemals ausgewiesen habe. Die Telekom wollte den Bericht am Morgen nicht kommentieren und verwies auf die Vorlage der Bilanzzahlen an diesem Donnerstag.



      Dividende streichen

      Nach Angaben der Zeitung, wollen sich Vorstand und Aufsichtsrat darauf einigen, die Dividende zu streichen. Dadurch spare das hochverschuldete Bonner Unternehmen 1,6 Milliarden Euro ein. Das „Handelsblatt“ berichtete weiter, der Telekom-Vorstand habe sich darauf geeinigt, die US-Mobilfunktochter T-Mobile USA, früher Voicestream, nicht zu verkaufen. Verhandlungen mit der US-Gesellschaft Cingular über einen Einstieg würden zunächst nicht fortgesetzt. Es sei allerdings nicht auszuschließen, dass in ein bis zwei Jahren erneut über eine Partnerschaft in den USA verhandelt werde, hieß es unter Berufung auf Unternehmenskreise.

      Nach dem Rücktritt von Telekom-Chef Ron Sommer im Juli wurde an den Märkten über den Verkauf oder eine Fusion der US-Mobilfunktochter spekuliert, damit die Telekom ihr geplantes Schuldenziel erreichen kann. Die Telekom will bis Ende kommenden Jahres ihre Verschuldung von zuletzt rund 64 Milliarden Euro auf deutlich unter 60 Milliarden Euro senken.




      Sihler wehrt sich gegen Kritik

      Der Interims-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom Helmut Sihler hat in einem offenen Brief an die Tageszeitung Die Welt Vorwürfe zurückgewiesen, die Kandidatensuche für seine dauerhafte Nachfolge sei chaotisch verlaufen. “Wir konnten aus einem Kreis von exzellenten externen und internen Kandidaten auswählen“, schreibt Sihler. “Deshalb bin ich mit dem Ergebnis des Suchprozesses sehr zufrieden.“

      Der 72-Jährige reagierte damit indirekt auf einen Medienbericht, wonach er sich wegen der angeblich chaotisch laufenden Kandidatensuche gegenüber dem Bund als Telekom-Hauptaktionär geweigert habe, sein Vorstandsmandat zu verlängern. Sihler betont in seinem Brief auch, dass der Bundeskanzler ihn in einem Gespräch kurz nach der Bundestagswahl ermutigt habe, “den bestmöglichen Kandidaten zu suchen“, und auch der Bundesfinanzminister “diese Haltung mehrfach bekräftigt“ habe.

      Quelle: FAZ, 11.11.02
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      schrieb am 11.11.02 08:46:26
      Beitrag Nr. 775 ()


      Quelle: FAZ, 11.11.02
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      schrieb am 11.11.02 08:52:34
      Beitrag Nr. 776 ()
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      Degussa senkt Erwartungen






      11. November 2002 Der weltgrößte Spezialchemiekonzern Degussa hat seine Ergebniserwartung für das Gesamtjahr 2002 auf Grund der bislang ausgebliebenen konjunkturellen Belebung leicht zurückgenommen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde in etwa wieder Vorjahreshöhe von 979 Millionen Euro liegen.

      Bisher war der Konzern von einer leichten Steigerung ausgegangen. Trotz des deutlich schwierigeren wirtschaftlichen Umfelds erwarte Degussa im vierten Quartal im Kerngeschäft allerdings eine Steigerung zum Ergebnis vor Jahresfrist.




      Erhoffter Aufschwung ausgeblieben

      Im dritten Quartal sank das operative Ergebnis im Kerngeschäft indes um acht Prozent auf 270 Millionen Euro, konzernweit schrumpfte das Ebit zum Vorjahresquartal um insgesamt elf Prozent. Der Umsatz im Kerngeschäft ging zugleich um ein Prozent auf 2,769 Milliarden Euro zurück.

      Der Konzern hat damit in den ersten neun Monaten dieses Jahres sein Betriebsergebnis um vier Prozent auf 517 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Der Überschuss sank durch hohe Sonderaufwendungen wie Rückstellungen für eine hohe EU-Geldbuße und Konzernumbau um 76 Prozent auf 78 Millionen Euro.

      Die Senkung der Prognose begründete die Degussa damit, dass der für das zweite Halbjahr erhoffte Aufschwung ausgeblieben sei. Auf Grund der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung sei mit einer konjunkturellen Erholung erst im kommenden Jahr zu rechnen, erklärte Vorstandsvorsitzender Utz-Hellmuth Felcht. Allerdings werde das Ausmaß der Belebung bescheidender ausfallen als bisher eingeschätzt.

      Quelle: FAZ, 11.11.02
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      schrieb am 11.11.02 09:00:34
      Beitrag Nr. 777 ()
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      Mit Espresso und Latte Macchiato surft sich`s schöner
      Von Katrin Kleinbrahm





      11. November 2002 Überall online: im Park, im Café, am Flughafen. Laptop oder Palmtop. In jedem Fall ohne Kabelgewirr und ohne versehentlich herausgerissene Stecker. Die Zukunft lässt grüßen. Aus weiter Ferne? Nein.

      Im Gegenteil, die Zukunft wartet direkt um die Ecke. In Frankfurt verbringt Aktienhändler Cornelius deutlich weniger Zeit in der Börse als noch vor wenigen Monaten. Nicht, weil er an der Berg-und-Tal-Fahrt der Kurse verzweifelt wäre, sondern weil er ein schöneres Plätzchen für sich und seine Werte gefunden hat: Die Kaffeebar auf der anderen Seite des Frankfurter Börsenplatzes. Hier sitzt er gemütlich bei einem Espresso und hat sämtliche Aktienkurse in Echtzeit bequem im Blick, dazu den Ticker mit den heißesten Wirtschaftsnews.

      Möglich macht`s ein so genannter Hotspot, der allen Nutzern im Umkreis von rund hundert Metern per Funk einen drahtlosen Zugang zum Internet verschafft.




      Per Handheld den Einkauf erledigen

      Pierre Kerchner heißt der Mann, der Hotspots nicht nur in Frankfurt, sondern bundesweit in 13 weiteren Kaffeebars installiert hat. Seit einem guten Jahr arbeitet er mit seiner Firma Sofa Networks daran, seine beiden größten Leidenschaften zu kombinieren: In schöner Atmosphäre eine Latte Macchiato zu trinken und dabei zu surfen.

      Während Kaffeebars in Deutschland einen wahren Boom erleben, gibt Kerchner den Menschen zusätzlich die Möglichkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Trader, ob privat oder beruflich, sind da nicht das einzige Ziel.

      Kontakthungrige lesen ihre E-Mails und chatten eine Runde, der Einkauf wird ohne abgelaufene Hacken erledigt, der Terminkalender im Palm mit dem Computer im Büro synchronisiert. Oder auch: Ein kurzes Businessfrühstück mit dem Geschäftspartner, neueste Entwicklungen inklusive, wird vereinbart.




      Ein legendärer König als Namenspate

      Die Technik hinter all dem ist schon eine Weile in aller Munde: Bluetooth, benannt nach dem dänischen König Blauzahn, der im 10. Jahrhundert die Wikingervölker in der realen Welt einte. Virtuell zusammenbringen soll der Bluetooth-Chip die Menschen, und zwar auf drahtlosem Wege. Kein Kabelgewirr mehr, keine herausgerissenen Stecker, die dem Vergnügen ein jähes Ende bereiten könnten, sondern ein Funk-Hotspot, der das entsprechende Signal in einem Umkreis von hundert Metern aussendet und so Handhelds und Laptops anbindet. Vorausgesetzt natürlich, es sind nicht allzu viele Betonmauern dazwischen.

      Die Vorteile des Bluetooth:

      Er ist kleiner als ein Fingernagel, günstig zu haben und verbraucht deutlich weniger Strom als die drahtlose Netzwerktechnik Wireless LAN (Local Area Network). Auch die Nutzer profitieren: Mit WAP und Handy kostet Onlinezeit mehr als das Doppelte, während die Übertragungsraten zwanzigmal langsamer sind als beim Bluetooth-Chip.



      Nahe Zukunftsmusik oder unbrauchbare Utopie?

      Für Kerchner gehört dem kleinen Chip die Zukunft: „In absehbarer Zeit wird in jedem Haushalt ein Bluetooth-Hotspot mit integrierter Flatrate sein, mit dem man alle Computer vernetzen kann und außerdem viel günstiger telefoniert als bisher“.

      Ganz so schnell wird es wohl noch nicht gehen, denn anfänglich hatte der Chip eher Schwierigkeiten, sich auf dem Markt durchzusetzen. Mittlerweile jedoch wird die Akzeptanz größer. Die Computer- und Telekommunikationsindustrie stattet immer mehr Geräte mit dieser Technologie aus, das neue Baby der Palm-Familie beispielsweise, der Tungsten, hat auch eine integrierte Bluetooth-Schnittstelle.

      Konkret funktioniert drahtloses Surfen folgendermaßen:

      In den angeschlossenen Kaffeebars kann man verschiedene Zeit-Tickets kaufen. Die Preise liegen aktuell bei teuren fünf Euro pro Stunde, für Studenten ermäßigt 2,50 Euro. Danach kann man sich mit dem Laptop oder Handheld einloggen und loslegen. Eine wechselnde Auswahl von WWW-Seiten wie beispielsweise www.gmx.de oder www.google.de kann man auch umsonst ansteuern.

      Wenn der Nutzer keine Bluetooth-Schnittstelle im Handheld hat, ist das auch kein Problem. Für socleh Fälle gibt es Adapter. Die müssen allerdings beim ersten Gebrauch am Gerät installiert werden - nicht immer problemlos, denn Computernutzer wissen, dass so eine Installation nicht unbedingt reibungslos ablaufen muss.




      Free Trial in vierzehn Kaffeebars

      In sieben Städten hat Kerchner mittlerweile Hotspots installiert und so das erste Bluetooth-Netzwerk Deutschlands geschaffen. Seit Juni 2002 sind kontinuierlich neue Filialen dazu gekommen, und inzwischen gibt es insgesamt 14 vernetzte Kaffeebars in Berlin, München, Essen, Bielefeld, Mannheim und Heidelberg. In Frankfurt am Main gehen am 11. November 2002 vier Filialen von Frazer Coffee offiziell an den Bluetooth-Start.

      Wer das einmal ausprobieren möchte, kann sich im Internet ein Probeticket unter www.sofanet.de/sofatrial downloaden oder sich direkt in einer der vier Kaffeebars einen Surfgutschein abholen.

      Kerchners Pläne sind aber damit noch nicht erschöpft. Weitere Hotspots sind nicht nur bundesweit, sondern auch international vorgesehen. Außerdem plant er den Verkauf von ganzen Hotspot-Paketen, die vom Kunden dann ähnlich dem Franchise-System in Eigenregie betrieben werden.

      Und wenn sich Kerchners Vision erfüllt, dürfen sich auch Privatleute auf ihr eigenes Bluetooth-Funknetz im Haus freuen. Mit Flatrate kann dann nach Herzenslust unbegrenzt gesurft und - falls die dazugehörigen Lizenzrechte verhandelt werden - auch telefoniert werden. Das wäre dann eine Form der Kommunikation, die deutlich billiger ist als das, was die Telekom und ihre Konkurrenz heute anbieten.

      In Frankfurt nimmt Cornelius erst einen Schluck Espresso und dann sein Handy: „Wie hoch ist denn aktuell unser Aktienpaket von Bluetooth-Firmen? Wir sollten aufstocken.“

      Quelle: FAZ, 11.11.02
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      schrieb am 11.11.02 22:47:53
      Beitrag Nr. 778 ()
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      Quartalsberichte so trist wie die Kurse






      Rekordminus bei Telekom und Allianz erwartet / Strategen hoffen auf gelassene Marktreaktion


      Die Anleger auf dem deutschen Aktienmarkt müssen jetzt ganz stark sein. Alleine in dieser Woche berichten 12 der 30 Dax-Unternehmen, und einige der Schwergewichte werden alarmierend negative Daten veröffentlichen.

      So ist das dritte Quartal der Allianz vermutlich so schlecht wie nie gewesen, so daß sich abzeichnet, daß der Versicherer nach neun Monaten Verluste von rund 500 Millionen Euro erwirtschaftet hat.

      Die Telekom dürfte in diesem Jahr mit bis zu 28 Milliarden Euro den größten Verlust ausweisen, den je ein deutsches börsennotiertes Unternehmen verbucht hat.

      Doch trotz dieser Tristesse hoffen Analysten auf die Gelassenheit der Anleger. "Die Investoren haben ihre Erwartungen in den vergangenen Monaten drastisch reduziert", hat Kai Franke, Leiter des Aktien-Research der BHF-Bank, beobachtet. Der hohe Verlust sei nur die "notarielle Bestätigung" für die Ursachen, die den Kurs der T-Aktie von mehr als 100 auf rund 10 Euro gedrückt haben. Für die Hoffnung auf eine gelassene Marktreaktion spricht auch, daß der Riesenverlust der Telekom schon seit einigen Wochen absehbar ist (F.A.Z. vom 18. Oktober 2002).

      Klar ist, daß die Telekom wegen der amerikanischen Regeln für die Rechnungslegung den aus dem Kauf von Voicestream resultierenden Firmenwert komplett abschreiben muß. Das wird zu Wertberichtigungen von rund 20 Milliarden Euro führen. Dieser Schritt werde die Bilanzrelationen verschlechtern, wirke sich aber nicht negativ auf die Mittelzuflüsse aus, argumentieren die Optimisten. Beunruhigender ist dagegen der hohe operative Verlust. Doch auch dieser könnte deutlich unter den von einigen Analysten für das Jahr 2002 befürchteten 8 Milliarden Euro liegen.

      Zudem mehren sich die Anzeichen, daß die Mehrzahl der Unternehmen bei ihren Gewinnen die Talsohle erreicht oder schon durchschritten hat. In Amerika haben die Unternehmen des S&P 500 zum zweiten Mal in Folge mehr Gewinn erwirtschaftet als im selben Quartal des Vorjahres.

      Die Nachrichten aus der Wirtschaft sind zwar immer noch schlecht und lassen nicht auf eine baldige Erholung der Konjunktur hoffen, aber viele Unternehmen haben ihre Kosten drastisch reduziert. Das führt dazu, daß sie auch bei stagnierenden oder leicht fallenden Umsätzen mehr Gewinn erwirtschaften oder zumindest ihren Verlust reduzieren können.

      Die Mehrzahl der Aktienanalysten ist offenbar davon überzeugt, daß dies auch in Deutschland gelingt. Nach Daten des Informationsdienstleisters Thomson Financial erwarten die Analysten im Durchschnitt, daß die Dax-Unternehmen in den Jahren 2002 und 2003 per saldo ihre Gewinne um jeweils mehr als 40 Prozent steigern werden.

      Allerdings verteilt sich die Ertragskraft auf wenige Schultern. Die Dax-Unternehmensgewinne stammen zu gut der Hälfte von vier Gesellschaften: Daimler-Chrysler, Eon, Siemens und Deutsche Bank. Andererseits wäre der Dax-Gewinn allerdings auch um 20 Prozent größer, wenn die Deutsche Telekom, derzeit die größte Verlustquelle, wieder schwarze Zahlen schreiben würde.

      Den Anlegern scheint offenbar der Glaube abhanden gekommen zu sein, daß sich an der Ertragskraft der deutschen Unternehmen schon bald etwas ändern wird. Entsprechend sind die Kurse so weit gefallen, daß sich für den Dax auf Basis der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Unternehmensgewinne ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 13 errechnet. So niedrig war dieser Wert zuletzt Anfang der neunziger Jahre. Die auch im internationalen Vergleich niedrige Bewertung läßt auf mangelndes Vertrauen schließen.

      Die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft und fragwürdige Steuerpläne schlagen aufs Gemüt. Hinzu kommt das hohe Gewicht der Problembranchen Telekommunikation, Technologie und Finanzdienstleister. Vor diesem Hintergrund hat der Dax trotz der Erholung in den vergangenen Monaten seit Jahresbeginn rund 35 Prozent an Wert verloren - mehr als jeder andere der wichtigen europäischen Indizes.

      Gerade diese miserable Bilanz scheint aber inzwischen wieder internationale Interessenten anzulocken. So argumentiert Barton Biggs, Stratege der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley, Deutschland drohe zwar eine Rezession und niemand wolle etwas mit deutschen Unternehmen zu tun haben, wegen der geringen Bewertung seien die Chancen des deutschen Aktienmarkts aber gar nicht so schlecht.

      Wenn sich die Erholung auf den internationalen Aktienmärkten fortsetze, werde der Dax in einer Jahresend-Rally überdurchschnittlich gut abschneiden. Die Voraussetzung: eine Erholung der Wirtschaft.

      Quelle: FAZ, 12.11.02
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      schrieb am 11.11.02 22:51:36
      Beitrag Nr. 779 ()
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      Die Deutsche Börse steht vor dem Aufstieg in den eigenen Spitzenindex

      Epcos dürfte aus dem Dax herausfliegen / Börse überläßt die Entscheidung ihrem Arbeitskreis



      Das Technologieunternehmen Epcos steht kurz vor dem Abstieg aus der Eliteliga der 30 größten deutschen Unternehmen. Am späten Dienstag abend wird bekanntgegeben, welche Unternehmen künftig in den deutschen Aktienindizes vertreten sein werden.

      Vor allem der Dax steht dabei im Blickpunkt. Hier gilt Epcos als besonders gefährdet. Der Börsenwert der Siemens-Tochtergesellschaft, gemessen am Wert der frei handelbaren Aktien (Streubesitz), lag am Stichtag Ende Oktober nur noch auf Rang 52 in Deutschland und hatte bereits zuvor die Kriterien nicht mehr erfüllt. Aussichtsreichster Kandidat auf eine Nachfolge ist die Deutsche Börse.

      Um den Vorwurf der Manipulation zu vermeiden, wird die Entscheidung über die Indexänderungen diesmal anders getroffen.

      Während normalerweise der Vorstand der Börse darüber beschließt, wird dies jetzt ihrem Arbeitskreis Indizes übertragen, sagte ein Sprecher. In diesem Gremium sitzen zehn Vertreter der Finanzindustrie, die üblicherweise die Börse nur beraten, und Börsen-Vorstandsmitglied Christoph Lammersdorf. Er soll sich bei der Entscheidung der Stimme enthalten, wird aber an den vorausgehenden Diskussionen teilnehmen.

      Die Börse notiert beim Börsenwert auf Rang 19, beim Handelsumsatz auf Platz 34. Beiersdorf ist beim Umsatz zwar eine Position besser gelistet, beim Marktwert aber acht Ränge dahinter. Vor allem aber dürfte die Unsicherheit über einen möglichen neuen Mehrheitseigner eine Aufnahme in den Dax verhindern, sagen Experten. Der Reifenhersteller Continental ist zwar ebenfalls gut plaziert, aber deutlich hinter den beiden anderen Kandidaten.

      Bei einer Herausnahme von Epcos würde zum ersten Mal die neue "Fast-Exit-Regel" greifen, die erst im August eingeführt wurde.

      Danach fällt ein Unternehmen aus dem Dax, wenn es bei Marktwert oder Börsenumsatz nicht mehr zu den besten 45 gehört. Auch der Finanzdienstleister MLP war nach diesen Kriterien lange gefährdet, hat sich aber durch die Kursgewinne in den vergangenen Wochen gerettet. Bei einem Abstieg aus dem Dax hätte Epcos gerade einmal zweieinhalb Jahre diesem Index angehört. Kursverluste sind dann wahrscheinlich, weil Fonds, die den Dax nachbilden, die Aktie aus ihren Depots nehmen müßten.

      Der Arbeitskreis wird auch über Änderungen in anderen Indizes beschließen. Die geplanten Änderungen am Indexkonzept im Rahmen der neuen Börsensegmente werden dabei erst bei der nächsten Entscheidung im Februar berücksichtigt.

      Nach einem Abstieg aus dem Dax würde Epcos künftig im M-Dax geführt. Möglicherweise wird es auch einen Nachfolger für Agiv geben. Agiv hatte bei der bisher letzten Überprüfung im August die Kriterien nicht erfüllt, es gab jedoch noch Hoffnung auf einen Anstieg des Streubesitzes. Am Stichtag Ende Oktober hatte sich die Aktie allerdings in ihrer Position nicht wesentlich verbessert.

      Aufstiegskandidaten in den M-Dax sind Edscha, Hornbach, Fuchs Petrolub und die Rational AG, die bisher im S-Dax notieren.

      Diesen Index dürften mindestens vier Unternehmen verlassen (siehe Tabelle). Sie haben angekündigt, sich aus dem Mittelstandssegment Smax, dessen 50 größte Werte der S-Dax abbildet, zurückzuziehen. Im Nemax 50 wird ein Nachfolger für Senator gesucht, das den Neuen Markt verlassen will. Lycos Europe wäre aussichtsreichster Kandidat.

      Quelle: FAZ, 12.11.02
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      schrieb am 13.11.02 18:22:43
      Beitrag Nr. 780 ()
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      Die Bären mischen wieder mit

      Von Mark D. Arbeter, technischer Chefanalyst bei Standard & Poor`s



      13. November 2002 Gerade als sich die Marktlage wieder zu bessern schien, musste der Bär seinen hässlichen Kopf heben. Anfang der Woche brachen die wichtigsten Indizes aus ihrem Konsolidierungsmuster aus, so dass weitere Gewinne nahe bevorzustehen schienen. Wie jedoch so oft in den letzten paar Jahren dauerte die Euphorie nicht lange an, und der Markt wurde wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

      Noch ist es zu früh, um sagen zu können, ob dies der Beginn eines erneuten Abwärtstrends ist. Vielleicht handelt es sich hierbei auch nur um eine weitere Konsolidierungsrunde vor dem erneuten Versuch, wieder an die Höchststände vom August zu kommen. Tatsache ist jedoch, dass sich in die Gesamtgleichung eine stattliche Anzahl negativer Signale zurückgeschlichen hat. Kurzfristig dürfte daher eine etwas vorsichtigere Haltung gerechtfertigt sein.




      Kritische Hürde des S&P 500 liegt bei 963 Punkten

      Bisher ist die Kurserholung von den Oktober-Tiefständen stärker ausgefallen als die Rally von den Tiefständen im Juli. Die erste Etappe eines potenziellen Double-Bottom-Reversal stößt sehr rasch auf ein entsprechendes Angebot und ist deshalb anfällig gegenüber schnellen Pullbacks. Genau dies passierte im Fall der Juli-Tiefstände, als es auf dem Weg zu den Zwischenhöchstkursen vom August eine Reihe von Einbrüchen zu verzeichnen gab.

      Während des zweiten Anstiegs wurde eine Menge des potenziellen Angebots innerhalb der Formation bereits aufgezehrt. Entsprechend konnte dieser Anstieg weitaus glatter vonstatten gehen. Die seit Oktober anhaltende Aufwärtsbewegung hat bisher keinerlei Pullbacks oder Korrekturen erfahren. Die diversen Unterbrechungen waren vielmehr konsolidierungstechnischer Natur.

      Die Akkumulierung, gemessen an den steigenden und fallenden Umsätze sowohl an der NYSE als auch an der Nasdaq, ist während der jüngsten Aufwärtsbewegung stärker ausgefallen, insbesondere für die Nasdaq. Sollte sich der S&P 500 bei seiner aktuellen Verschnaufpause im Bereich zwischen 868 und 882 Zählern halten können, wird er für einen weiteren Versuch bereit sein, den August-Höchststand von 963 Punkten zu erreichen. Ein Durchbrechen dieses Korridors nach unten hin wäre als klares negatives Signal zu werten.

      Beim Versuch, dem Bärenmarkt das Rückgrat zu brechen, muss der S&P 500 zunächst die kritische Hürde von 963 Punkten (das Zwischenhoch vom August) überwinden. Ein Schließen des Index über diesem Niveau würde ein ziemlich großes Double-Bottom-Reversal vollenden und das erste bedeutende Hausse-Reversal seit 1998 verkörpern. Es ist auch aus dem Grund wichtig, da dieser Bereich den Tiefpunkt des S&P 500 im Oktober 1998 und September 2001 markierte.

      Mit dem Durchbrechen dieses Bereichs würde der „500“ auch durch die Nackenlinie der fünfjährigen Kopf-Schulter-Formation brechen und deren negative Implikationen damit zunichte machen. Ein Durchbrechen dieser Zone nach oben hin ist schließlich noch mit der positiven Tatsache verknüpft, dass es über der Marke von 963 Punkten kaum noch Chart-Widerstand gibt, bis der „500“ die Marke von 1050 Zählern erreicht. Wir möchten uns jedoch nicht selber übertreffen.




      Werte durchlaufen Reversal-Prozess

      Eine Sorge bezüglich der jüngsten Rally liegt in der Abwesenheit echter Leittitel begründet. Viele der jüngsten Spitzenwerte zählen mittlerweile sogar zu den großen Verlierern. Aktien, die während der Baisse dezimiert wurden und den Markt über einen längeren Zeitraum hinweg nicht mehr beflügeln dürften, haben viel zur Kursbefestigung beigetragen.

      Viele Technologie- und Telekommunikationswerte konnten sich kräftig erholen und dabei ihr früheres Konsolidierungsniveau (Angebot) wieder einnehmen. Aktuell befinden sie sich jedoch auf dem absteigenden Ast, da dieses Angebot den Aktien abträglich ist. Viele Aktien aus diesen beiden Bereichen haben ihr ursprüngliches Tief im Oktober markiert. Es wäre demnach nicht verwunderlich, wenn sie entsprechend zurückfallen und diese jüngsten Tiefstände testen würden. In einem solchen Fall wären diesen Titeln Reversal-Formationen zuzuordnen, die noch nicht abgeschlossen sind.

      Während einer Hausse bzw. Baisse erreichen unterschiedliche Gruppen von Aktien zu unterschiedlichen Marktzyklus-Zeiten Höchst- bzw. Tiefstände. Trotz der zu beobachtenden Reversal-Formation bei vielen unter ihnen gibt es nicht wenige Titel, die diesen Prozess noch immer durchlaufen.

      Ein Blick auf eine Reihe anderer Märkte, die den Aktienmarkt beeinflussen können, gibt ebenfalls Anlass zur Sorge. Der US-Dollar-Index weist ein mehrjähriges Kopf-Schulter-Top aus und läuft Gefahr, neue Korrekturtiefstände zu testen. Obwohl der Dollar-Index nicht immer direkt mit Aktien korreliert, sollte hierauf ein Blick geworfen werden, da mit einer schwächeren Währung sicherlich einige positive Effekte einhergehen.




      Bondmarkt tendiert höher

      Nachdem der Bondmarkt rund 38 Prozent seines von März bis Oktober zu verzeichnenden Kursanstiegs abgeben musste, tendiert er nun wieder höher - was für die Aktien keineswegs positiv ist. Zwar mag die zehnjährige Treasury Note ihr eigenes pessimistisches Double-Bottom-Reversal durchmachen; es würde uns jedoch nicht gefallen, die Renditen auf neuen Tiefständen unterhalb von 3,5 Prozent zu sehen.

      Dies würde nämlich darauf hindeuten, dass Anleger aus Sorge um die sich abschwächende Konjunktur wieder einmal Gelder aus Aktienengagements abziehen und entsprechend in Rentenwerte investieren. Sollte die zehnjährige Treasury Note allerdings ihre pessimistische Reversal-Formation vollenden können, so hätte dies positive Auswirkungen auf den Aktienmarkt.




      Aktuelle Stimmungslage viel zu optimistisch

      Die Stimmung bei einer Reihe von Anlegerumfragen hat sich wieder rasch in Optimismus verwandelt - etwas, wovon wir hofften, es würde nicht passieren. Der von Investor`s Intelligence errechnete Stimmungsindikator weist einen Anstieg der Optimisten auf 49,4 Prozent aus, während der prozentuale Anteil der Pessimisten auf 29,3 Prozent abgerutscht ist.

      Noch vor drei Wochen standen 28,4 Prozent Optimisten 43,2 Prozent Pessimisten gegenüber. Dieser innerhalb von drei Wochen zu verzeichnende Zuwachs der Optimisten um 21 Prozentpunkte ist der größte, den wir jemals beobachten konnten - und unser Datenmaterial reicht immerhin bis 1987 zurück.

      In der Vergangenheit (Anfang 1991 und 1992) ist es bereits vorgekommen, dass das Lager der Optimisten einen starken Zuwachs verzeichnen konnte, während der Markt dann doch über einen längeren Zeitraum hinweg im Wesentlichen stagnierte. In Anbetracht des zu beobachteten Marktverhaltens während der letzten paar Jahre wäre uns weitaus wohler, wenn Anleger trotz steigender Kurse zunächst pessimistisch blieben. Wir haben momentan das Gefühl, dass es zu viele Menschen gibt, die an den Beginn eines neuen Bullenmarktes glauben - was auf dem Höhepunkt eines Tiefs einfach nicht sein sollte.

      Zwar liegen uns bisher noch nicht genügend Beweise vor, die auf ein Ende der Rally (ausgehend von den Oktober-Tiefständen) hindeuten würden; trotzdem raten wir auf kurze Sicht erst einmal zur Vorsicht.

      Quelle: FAZ, 13.11.02
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      schrieb am 13.11.02 20:24:05
      Beitrag Nr. 781 ()
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      Total Expense Ratio nun auch für deutsche Fonds

      13. November 2002 Anfang des Monats wurden sie vom Branchenverband BVI angekündigt, jetzt macht die DWS ernst. Die sogenannte Total Expense Ratio, kurz TER, soll künftig für alle Fonds angegeben werden.

      Als TER wird das gemeinhin das Verhältnis bestimmter - keineswegs aller - Kosten der jährlichen Fondsverwaltung zum Vermögen eines Fonds verstanden. Eine hohe Expense Ratio bedeutet also, dass eine Fondsgesellschaft relativ viel für die Verwaltung des Fonds, für Depotgebühren, Prospekte, Berater und Controller ausgibt. Dies kann sinnvoll sein, aber auch auf Verschwendung hinweisen.

      Eine Interpretation lässt sich immer erst anhand des Branchendurchschnitts und der Erfolge, gemessen am Wertzuwachs, treffen. Denn jeder Anleger wird mit hohen Kosten einverstanden sein, wenn sie sich in einer entsprechenden Rendite niederschlagen. Andererseits kann einen hohe TER bei unterdurchschnittlichem Erfolg ein Anlaß sein, den Fonds zu wechseln.




      Hilfreiche Größe zur Beurteilung von Fonds

      In jedem Fall erhält der Anleger mit der Expense Ratio eine weitere Größe zur Beurteilung von Fonds an die Hand. So sieht es auch die DWS, die mit der Veröffentlichung der TER einen Schritt nachvollzieht, den ausländische Anbieter am deutschen Markt schon gegangen sind und den andere erst noch gehen müssen. Die FEFSI, der europäische Dachverband der nationalen Investmentverbände, fordert in ihren „Prinzipien für die Transparenz von Gebühren“jedenfalls die Etablierung der TER für jede Investmentgesellschaft.

      Für die Abgrenzung der TER gibt es internationale Standards, die sich z.B. bei den regelmäßig von der angesehenen Agentur Fitzrovia für eine Vielzahl von Fonds errechneten Werten wiederfinden. Nicht einbezogen sind gemäß Fitzrovia Transaktionskosten, die für den Kauf und Verkauf von Aktien oder Anleihen zu bezahlen sind, sowie performanceabhängige Vergütungen.

      Die DWS will die TER nun ersteinmal für ihre Luxemburger Fonds einführen und später, nach Absprache mit dem deutschen Bundesaufsichtsamt, auch für die deutschen Fonds. Am liebsten will der Branchenprimus dann aber eigenen Angaben zufolge die Einzelangaben zu Managementvergütung und Depotbankgebühren darin verschwinden lassen - das wäre dann allerdings weniger statt mehr Transparenz, die doch erreicht werden soll.


      Quelle: FAZ, 13.11.02
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      schrieb am 13.11.02 21:09:13
      Beitrag Nr. 782 ()
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      Pensionsfonds belasten Siemens

      13. November 2002 Restrukturierungskosten sowie ein Milliardenloch im Pensionsfonds haben im Quartals- und Jahresergebnis von Siemens deutliche Spuren hinterlassen. Das operative Ergebnis wird vor allem von der defizitären Netzwerksparte ICN belastet.

      Aber auch Restrukturierungsmaßnahmen bei der Mobilfunksparte ICM, der Gebäudetechniksparte SBT und der Kraftwerkssparte PG, der vor allem der zu Ende gehende Gasturbinen-Boom in den Vereinigten Staaten zu schaffen macht, drücken auf das Konzernergebnis.




      Enttäuschendes Quartalsergebnis

      Das Nachsteuerergebnis beläuft sich im vierten Quartal auf lediglich 53 Millionen Euro. Zwar schlug im vergleichbaren Vorjahreszeitraum noch ein durch Sonderabschreibungen und -aufwendungen sattes Minus von rund 1,1 Milliarden Euro zu Buche. Doch hatten von vwd befragte Analysten im Durchschnitt mit einem Nachsteuerergebnis von 466 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr von 24,5 auf nur noch 21,2 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sackte von 22,2 auf 19,3 Milliarden ein.

      Ein gemischtes Bild ergibt ein Blick auf das Gesamtjahr 2001/02. Trotz eines Umsatzrückganges von 3 Milliarden auf rund 84 Milliarden Euro, konnte der Konzern das Ebit von 1,32 auf 2,47 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis nach Steuern konnte von 2,08 auf 2,59 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie beläuft sich auf 2,92 Euro je Aktie (Vorjahr: 2,36 Euro). Positiv dürfte der gleichbleibende Dividendenvorschlag des Vorstandes aufgenommen werden. Die Konzernführung wird der Hauptversammlung ein Dividende von einem Euro vorschlagen.




      Trüber Ausblick auf 2003

      „Das Jahr 2003 wird ein Jahr der Herausforderungen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Heinrich von Pierer zur Vorlage des Jahresberichts in München. Der Konzern habe bei seinen Planungen keine durchgreifende Besserung des wirtschaftlichen Umfelds unterstellt und erwarte nach Portfolio-Bereinigungen „eher rückläufige Volumenszahlen“. Im Gesamtjahr würden sich zudem voraussichtlich geringere Sondererträge und „die deutlich höheren Belastungen aus den Pensionsplänen“ bemerkbar machen.



      Sechs-Milliarden-Loch im Pensionsfonds

      Das größte Sorgenkind dürfte in der Tat die milliardenschwere Unterdeckung des Pensionsfonds bleiben. Der Kapitalanlagetopf, der unter anderem mit 90 Millionen Aktien der Tochterunternehmung Infineon gefüllt ist, weist zum Bilanzierungsstichtag 30. September eine Unterdeckung von rund sechs Milliarden Euro aus. Verursacht wurde das Loch vor allem durch den starken Kursverfall der Infineon-Aktie. Siemens stützt daher im vierten Quartal den Pensionsfonds mit rund 1,782 Milliarden Euro und plant zu Beginn des Jahres 2003 weitere 819 Millionen Euro in die deutschen und britischen Pensionspläne zu schießen.

      Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Frage nach der erwarteten Rendite der Pensionsfonds. Derzeit veranschlagt Siemens eine Verzinsung von 8,25 Prozent, was angesichts der seit rund zwei Jahre anhaltenden Börsen-Baisse mehr als utopisch erscheint. Doch mit einer solch hohen Renditeannahme steht der Konzern nicht alleine da. Vor allem in den USA haben vielen Unternehmen ihre Erwartungen noch nicht der Realität angepasst. So kalkuliert zum Beispiel der amerikanische Pensionsfonds von DaimlerChrysler mit einer Rendite von 10,1 Prozent.

      Realistisch erscheint angesichts der gegenwärtigen Lage auf den Kapitalmärkten eine veranschlagte Rendite von sechs maximal jedoch sieben Prozent. Vor diesem Hintergrund erscheint angesichts der traditionell konservativen Bilanzierung im Siemenskonzern eine Absenkung auf sechs Prozent wahrscheinlicher.

      Quelle: FAZ, 13.11.02
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      schrieb am 13.11.02 22:42:26
      Beitrag Nr. 783 ()
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      Selbst entschärfte Steuerpläne lasten auf dem Finanzmarkt

      13. November 2002 Aufatmen am Finanzplatz Deutschland - voraussichtlich wird die „Spekulationssteuer“ doch nicht so rücksichtslos verschärft wie angedroht. Aller Voraussicht nach wird die Spekulationsfrist nicht abgeschafft, sondern verlängert - die Koalitionäre sprechen derzeit über fünf Jahre. Auch dem im Referentenentwurf vorgesehenen Spuk einer rückwirkenden Geltung und der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen bei den Fondsgesellschaften selbst scheinen die Realpolitiker in der Koalition ein Ende bereitet zu haben.

      Wenn auch Finanzminister Eichel einer solchen Entschärfung, wie sie offensichtlich von den Bundestagsfraktionen der Grünen und der SPD verfolgt wird, noch nicht zugestimmt hat. Spätestens am kommenden Mittwoch, wenn das Kabinett das Steuerpaket verabschieden will, wissen wir Genaues.



      Deutscher Finanzmarkt weiterhin beeinträchtigt

      Auf jeden Fall wirken die von Wirtschaftsverbänden und Anlegerschützern angeführten Horrorszenarien nun deutlich weniger bedrohlich. Insbesondere die Probleme einer beschädigten Altersvorsorge und des drastischen Attraktivitätsverlusts von Investmentfonds wären damit entschärft. Trotzdem dürfte auch die abgemilderte Version den deutschen Finanzmarkt und die Volkswirtschaft vielfältig beeinträchtigen.

      Keine Frage, dass eine deutlich verlängerte Spekulationsfrist die Neigung zur Kapitalflucht erhöht. Gleichzeitig werden Aktien als Anlageform relativ unattraktiver. Diese Schwächung der Nachfrageseite vermindert nicht nur die Liquidität am Markt, sondern erschwert auch die Eigenkapitalbeschaffung der Unternehmen. Eine Folge ist eine verschärfte Konkurrenz der Gesellschaften über ihre Dividendenausschüttung. Das wiederum kontrastiert mit dem Ziel der rot-grünen Unternehmenssteuerreform, die Investitonstätigkeit zu fördern, indem einbehaltene Gewinne weniger besteuert werden.

      Da ausländische Investoren von der Steuer nicht betroffen sind, sinkt tendenziell die Quote inländischer Kapitaleigner. Dadurch werden Unternehmensübernahmen aus dem Ausland begünstigt. „Übernahmen aus dem Ausland haben zwangsläufig die Zentralisierung von Arbeitsplätzen und Arbeitsabläufen zur Folge, begleitet von einer Verlagerung des Steuerstandortes“, warnt ein Volkswirt.




      Kontrollmitteilungen zu begrüßen

      Von der Verschärfung der Steuerlast einmal abgesehen, ist die geplante Einbeziehung der Kreditinstitute in die Steuerermittlung im Sinne der Steuergerechtigkeit zu begrüßen. Für steuerehrliche Anleger wird es höchste Zeit, dass ihnen die schwierige Arbeit der Kursgewinnermittlung durch Jahresbescheinigungen der Banken über Veräußerungsgewinne erleichtert wird.

      Zudem sind im Interesse der Steuergerechtigkeit die entsprechend vorgesehenen Kontrollmitteilungen der Banken an den Fiskus überfällig, die endlich dem Missstand der Ungleichbehandlung der Steuerpflichtigen nach dem Motto „Wer Kursgewinne angibt, ist selbst schuld“ ein Ende bereiten sollen

      Quelle: FAZ, 13.11.02
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      schrieb am 15.11.02 07:11:25
      Beitrag Nr. 784 ()
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      Dell mausert sich zum charttechnischen Kauftipp



      Der Direktvertreiber von Computer-Hardware Dell zählt zu den wenigen Gewinnern in der Krise des Technologiesektors. Zum einen zeigt sich das am Marktanteil, der im dritten Quartal auf 16,0 Prozent nach 13,5 Prozent im Vorjahresquartal gestiegen ist. Denn dadurch ist Dell wieder vor Hewlett Packard zur Nummer eins des Sektors aufgestiegen. Zum anderen demonstriert der Aktienkurs die Ausnahmestellung, schließlich ist der in einem extrem schwierigen Börsenjahr bisher um 13 Prozent gestiegen.

      Auch am Donnerstag enttäuscht die US-Firma ihre Anhänger nicht. Beim nachbörslich bekannt gegebenen Ergebnis für das dritte Quartal gelingt nämlich exakt eine Punktlandung. Der Nettogewinn von 561 Millionen Dollar oder umgerechnet 21 Cents je Aktie entsprach ebenso den Analystenerwartungen wie der von 7,47 Milliarden auf 9,14 Milliarden Dollar gestiegene Umsatz. Und auch die für das vierte Quartal in Aussicht gestellte Umsatzverbesserung um 20 Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar deckt sich ebenso mit den bisherigen Prognosen der Analysten wie der versprochene Gewinn je Aktie von 23 Cents.



      Punktlandung führt zu kleineren Gewinnmitnahmen

      Die punktgenaue Erfüllung der Erwartungshaltung kommt auch deshalb wenig überraschend, weil der Vorstand erst am 2. Oktober die Prognosen angehoben und damit den Zielkorridor klar abgesteckt hatte. Dennoch muss die Aktie im nachbörslichen Geschäft gegen 23.40 Uhr Abschläge von 2,84 Prozent auf 30,06 Dollar hinnehmen, womit die zuvor im offiziellen Handel verbuchten Aufschläge wieder aufgezehrt sind.

      Zu dieser negativen Reaktion kommt es deshalb, weil einige Beobachter Dell wegen seiner Ausnahmestellung ein erneutes Übertreffen der Prognosen zugetraut hatten. Und natürlich hatte man vermutlich auch auf einen etwas forscheren Ausblick gehofft. Doch nachdem sich die erste Ernüchterung gelegt hat, wird sich entscheiden, ob der Aktienkurs seinen jüngsten Aufschwung fortsetzen kann.




      Dell will auf Wachstumskurs bleiben

      Die Ausgangslage dafür ist insoweit günstig, als Dell anscheinend weiter Marktanteile gewinnt. Manche Analysten wie Shebly Seyrafi von A.G. Edwards trauen dem Unternehmen sogar noch einen deutlichen Ausbau seiner Stellung zu: "Der Marktanteil beträgt jetzt 16 Prozent und der kann durchaus auf 20 bis 25 Prozent steigen - manche Leute glauben sogar an 30 Prozent", lautet seine Hoffnung. Erklärtes Ziel des Vorstandes ist es jedenfalls, den Umsatz auch bei stagnierenden Märkten in den kommenden Jahren zu verdoppeln.

      Getragen wird das Geschäft in schwierigen Zeiten von der für Dell typischen Flexibilität, rigorosen Sparmaßnahmen und einer undrucksvollen Produktoffensive. Gelingt zudem die geplante Eroberung des asiatischen Marktes besteht in der Tat genügend Spielraum für weiteres Wachstum. "Asien ist für Dell ein enorme Möglichkeit zu wachsen", glaubt auch Tim Woolston, Fondsmanager bei Boston Advisors. "Als Michael Dell in Japan war, sagte er, dass Asien eine größere Wachstumschance darstellt als die USA", weiß er zudem zu berichten.




      Hohe Bewertung versus günstige Charttechnik

      Bei diesen günstigen Aussichten relativiert sich die hoch erscheinende Bewertung des Titels natürlich etwas. Trotzdem bleibt ein Kurs-Gewin-Verhältnis von fast 38 auf Basis des für das Jahr 2002 geschätzten Gewinns je Aktie von 0,80 Dollar ein gewisser Bremsklotz.

      Doch den Aktienkurs scheint dies momentan nicht weiter zu stören. Vielmehr ist der Notiz jüngst der Ausbruch aus der zuletzt nicht zu überwindenden Tradingrange zwischen 22 und 30 Dollar gelungen. Kann dieses Niveau verteidigt werden, wäre dies ein sehr gutes Zeichen.

      Charttechnisch gesehen würde dies einen Anlauf auf die nächste Hürde bei 35 Dollar nahe legen. Und darüber würden dann sogar die alten Rekordkurse winken. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, aber bei der Erfolgsgeschichte von Dell gehört träumen ja dazu

      Quelle: FAZ, 15.11.02



      Im Chart sehen Sie den Kurs von Dell in den vergangenen fünf Jahren in Dollar gerechnet.



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      schrieb am 15.11.02 07:36:13
      Beitrag Nr. 785 ()
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      Rettung für Mobilcom in Reichweite / Schmid unterzeichnet Treuhändervertrag


      Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid hat nach Angaben seiner Sprecherin den umstrittenen Treuhändervertrag unterschrieben. Ex-RTL-Chef Helmut Thoma werde der Treuhänder, sagte eine Sprecherin von Mobilcom-Gründer Schmid am Donnerstag. „Der Treuhandvertrag ist soeben unterschrieben worden.“ Der Vertrag laufe über zwei Jahre.

      Die Verwaltung von Schmids Anteilen durch einen Treuhänder ist Voraussetzung dafür, dass ein bereits ausgehandeltes Finanzpaket in Milliardenhöhe umgesetzt und das angeschlagene Mobilfunkunternehmen vor der Insolvenz bewahrt werden kann.




      Große Erleichterung

      Die Büdelsdorfer Telefonfirma, bei der 5.000 Stellen auf dem Spiel standen, balanciert seit Wochen am Rande des Abgrunds. Am Freitag wäre ein Kredit über 4,7 Milliarden Euro fällig geworden, für den das Unternehmen die Rückendeckung von Großaktionär France Télécom braucht. Insgesamt soll France Télécom sieben Milliarden Euro an MobilCom-Schulden übernehmen.

      Der Übergang des 37-prozentigen Aktienanteils von Schmid und dessen Frau auf einen Treuhänder war eine Bedingung der Franzosen, um MobilCom aus der Klemme zu helfen. Schmid und die Bundesregierung konnten sich sich lange Zeit nicht auf die Person des Treuhänders einigen.

      Die MobilCom AG hat die Unterzeichnung des Treuhandvertrages durch Großaktionär Gerhard Schmid „mit großer Erleichterung“ zur Kenntnis genommen. Die Weichen für eine positive Zukunft seien gestellt, nun könne man den Blick nach vorne richten, sagte MobilCom-Sprecher Matthias Quaritsch. Einzelheiten zu dem Vertrag konnte er nicht nennen. “Wir müssen das Werk erstmal analysieren“, sagte er.




      Modalitäten der Finanzierung unklar

      Auch die Bundesregierung begrüßte in einer Stellungnahme “die positive Entscheidung von Herrn Schmid“. Nähere Details zu den nun zu erwartenden weiteren finanziellen Hilfen wollte weder eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums noch ein Sprecher der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nennen. Aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen hieß es, die weitere Finanzierung werde in jedem Fall über die KfW und ein Bankenkonsortium geschehen und werde sich auf rund 100 Millionen Euro belaufen.

      Die Mobilcom-Aktie weitete nach Bekanntgabe der Einigung ihre Gewinne aus und notierte zeitweise fast 50 Prozent im Plus bei 6,40 Euro.


      Quelle: FAZ, 15.11.02
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      schrieb am 15.11.02 07:41:00
      Beitrag Nr. 786 ()
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      Die Stimmung ist wieder einmal positiv


      Die „Oktoberstimmung“ an den Börsen ist wieder zurück. Die Anleger nehmen die Daten von der positiven Seite, wie auch immer sie sein mögen und kaufen Aktien. Allerdings sind viele Anleger ziemlich kurzfristig orientiert. Das kann jederzeit zu Rückschlägen führen. Vor allem, wenn wieder negative Signale kommen sollten. Beispielsweise aus dem Irak oder von der Industrieproduktion oder dem Verbrauchervertrauen in den USA.




      „Aktienoptimismus“ spricht gegen den Bund-Future

      Steigende Börsen sind kein gutes Vorzeichen für die Rentenmärkte. Solange dort die gute Stimmung anhält, werden die Anleihen unter Druck stehen. Einmal, weil manche Fonds tatsächlich Umschichtungen vornehmen. Zum anderen feht zumindest in den USA die weitere Zinsfantasie, die für Anleihen sprechen könnte.




      Euro knapp behauptet

      Der Dollar hat am Freitag im fernöstlichen Devisenhandel seine Kursgewinne vom Vortag zum Yen leicht ausgebaut und zum Euro weitgehend gehalten. Dank der US-Einzelhandels- und Arbeitsmarktdaten hatte die US-Währung am Donnerstag sowohl zum Euro als auch zur japanischen Währung zugelegt. Bis gegen 07.00 Uhr MEZ stieg der Dollar zum Yen auf 120,56/ Yen von einem Schlusskurs in New York am Vorabend von 120,32/40 Yen. Der Euro notierte mit 1,0046 Dollar etwa auf dem New Yorker Schlussniveau. Händler blicken nun gespannt auf die für 15.15 Uhr MEZ anstehende Bekanntgabe von Daten zur US-Industrieproduktion im Oktober sowie die Veröffentlichung des Michigan-Indexes zum Verbrauchervertrauen für November (15.45 Uhr MEZ).




      Aktien in Tokio sehr fest

      Sehr fest haben die Aktienkurse am Freitag in Tokio den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index gewann 2,4 Prozent oder 200 Yen auf 8.504. Der Topix-Index legte um 1,9 Prozent oder 15 Punkte auf 839 zu. Händler begründeten die Bewegung zum Teil mit einer technischen Erholung nach dem 19-Jahres-Tief des Vortages. Investoren hätten vor allem Standardwerte wie Sony nachgefragt, sagten Marktteilnehmer.



      Aktien Hongkong am Mittag etwas fester - HSBC verlieren

      Etwas fester zeigt sich die Börse am Freitagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte gewinnt der Hang-Seng-Index 0,5 Prozent bzw 50 Zähler auf 9.791. Insbesondere Titel aus dem Immobiliensektor und dem Telekombereich verbuchen Kursgewinne und präsentieren sich besser als der Gesamtmarkt. Auch Aktien von Unternehmen mit einem starken Engagement auf dem US-Markt legen zu. Ein Händler verweist zur Begründung auf die besser als erwarteten US-Einzelhandelsumsätze im Oktober. China Mobile, China Unicom und SK Properties präsentieren sich mit sehr festen Kursen. Gegen den Trend notieren HSBC sehr schwach.




      USA: Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluss

      Die Aktien von Dell Computer haben sich am Donnerstag im nachbörslichen Geschäft sehr schwach gezeigt, nachdem das Unternehmen Quartalszahlen bekannt gab, welche die Analystenerwartungen erfüllten. Auch die Prognosen für das laufende vierte Quartal wurden bekräftigt. Die Papiere sanken dennoch bis 1.58 Uhr MEZ auf der Handelsplattform Island ECN um 2,8 Prozent auf 30,06 Dollar. Im Tagesgeschäft hatten sie noch 2,9 Prozent zugelegt. Teilnehmer erklärten, es sei spekuliert worden, dass Dell die Erwartungen übertreffe.

      Dell erwirtschaftete im dritten Quartal einen Gewinn von 0,21 (Vj: 0,16) Dollar je Aktie, bei einem Umsatz von 9,14 (7,46) Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal prognostiziert Dell einen Gewinn je Aktie von 0,23 Dollar, und ein Umsatzwachstum von 20 Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar.

      BEA Systems bauten nachbörslich ihre Gewinne aus der regulären Sitzung aus und kletterten bis 1.59 Uhr MEZ auf der Handelsplattform Island ECN um 6,6 Prozent auf 9,68 Dollar. In der regulären Sitzung schlossen BEA Systems mit einem Plus von 4,7 Prozent. Das Unternehmen hatte über den Geschäftsverlauf im dritten Quartal berichtet und den Umsatz auf 234,02 Millionen von 219,62 Millionen Dollar im Vorjahresquartalgesteigert. Beim Nettoergebnis meldete BEA Systems 24,72 Millionen Dollar nach einem Verlust von 90,86 Millionen Dollar im Vorjahr.




      Citigroup-Nachricht zehrt am Gewinn der US-Börsen

      Die überraschend positive Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze hat an den US-Börsen am Donnerstag Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung in den USA gestützt und die Kurse angetrieben. Händler sagten, die um den Automobilabsatz bereinigten Daten hätten gezeigt, dass die Verbraucher ihre Ausgaben nicht einschränkten. Auch die Übernahmepläne der Bank HSBC Holdings für den US-Finanzkonzern Household International sowie die positiven Finanzprognosen des Computerkonzerns IBM hätten die Kurse gestützt.

      Der Dow-Jones-Index legte zum Handelsschluss 1,7 Prozent auf rund 8.542 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq-Index gewann 3,7 Prozent auf rund 1.412 Zähler und der breiter gefasste S&P-500-Index 2,5 Prozent auf rund 904 Punkte. Der US-Einzelhandel setzte im Oktober ohne den Automobil-Sektor 0,7 Prozent mehr als im Vormonat um. Volkswirte hatten lediglich ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. „Jedes Anzeichen für wachsende Verbraucherausgaben ist positiv", sagte Benjamin Pace, Geschäftsführer bei Deutsche Bank Private Banking. Arnie Owen, Geschäftsführer bei Roth Capital Partners, fügte hinzu: „Die Leute sind immer nervös wegen der Bilanzen im vierten Quartal und wegen Weihnachten, aber bisher war es gar nicht so schlecht. Die Fundamentaldaten kommen jetzt ins Spiel und bringen den Markt nach oben.“

      Auch die Nachricht, dass die nach Börsenwert größte europäische Bank HSBC Holdings den Finanzkonzern Household International übernehmen will, habe die Kurse ebenfalls gestützt, sagten Börsianer. „Das Thema Fusionen und Zukäufe ist fast gestorben, aber wenn ein Unternehmen wie HSBC Wert in einer Firma wie Household sieht, zeigt das, dass der Markt den Boden erreicht hat", sagte Pace weiter.

      Die HSBC will nach eigenen Angaben die US-Firma im Zuge eines Aktientausches im Volumen von 14 Milliarden Dollar übernehmen und damit die Präsenz in Nordamerika um 50 Millionen Kunden erweitern. Die auch in New York notierten HSBC-Aktien verloren rund 3,3 Prozent auf 54,20 Dollar. Die Titel von Household International kletterten dagegen rund 22,4 Prozent auf 27,50 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Die Nachricht beflügelte auch andere Finanzwerte. Die Titel von Providian Financial legten um rund 11,4 Prozent auf 4,98 Dollar zu, die Aktien von Capital One Finance stiegen um rund 6,5 Prozent auf 30,00 Dollar.

      Die Titel des weltgrößten Computerkonzerns IBM rückten rund 1,7 Prozent auf 80,72 Dollar vor. Das Unternehmen hatte am Vortag nach US-Börsenschluss die Analystenerwartungen für 2003 bestätigt. Umsatz und Gewinn dürften im kommenden Jahre im Rahmen der aktuellen Prognosen liegen, teilte IBM mit. Die Mitteilung des Chipkonzerns Intel über eine Erhöhung des Aktienrückkaufs-Programms um 480 Millionen Aktien habe die Nasdaq beflügelt, sagten Händler. Intel-Aktien schlossen rund sechs Prozent fester auf 19,21 Dollar.

      Die Technologiewerte stiegen nach Händlerangaben jedoch auch in Erwartung positiver Nachrichten des Computerherstellers Dell, dessen Quartalsbilanz nach US-Börsenschluss erwartet wurde. Dell-Aktien zogen rund drei Prozent auf 30,94 Dollar an.




      US-Anleihen baissieren nach robusten Konjunkturdaten

      Die sehr festen, teilweise haussierenden Aktienkurse sowie die über den Erwartungen ausgefallenen US-Konjunkturdaten des Tages haben die US-Anleihen am Donnerstag regelrecht einbrechen lassen. So verloren die zehnjährigen Papiere mit einem Kupon von vier Prozent 1-20/32 auf 99-22/32. Die Rendite kletterte damit auf 4,03 Prozent nach 3,84 Prozent am Mittwoch. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond gab um 2-7/32 nach auf 106-25/32, die Rendite lag bei 4,93 Prozent nach 4,79 Prozent. Tagesgeld wurde zu 1-1/4 Prozent gehandelt. Bei hohen Umsätzen habe es eine hektische Umschichtung in Aktien gegeben, hieß es im Handel.

      Die Verkäufe hätten sich beschleunigt, nachdem bekannt geworden war, dass die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf ein Dreimonatstief gefallen sind, erklärten Händler.

      Auch die besser als erwartet ausgefallenen Einzelhandelsumsätze in den USA hätten dazu beigetragen. Da es generell an Käufern mangele, sei es dann recht schnell und stark mit den Kursen nach unten gegangen, berichteten Marktteilnehmer. Die Daten unterstrichen die Aussage der Fed, wonach man es konjunkturell nur mit einer leichten Abschwächung innerhalb einer übergeordneten Erholung zu tun habe, so die Begründung. Das deute zudem darauf hin, dass die jüngste Fed-Zinssenkung vorerst die Letzte gewesen sein dürfte.

      Teilnehmer berichteten auch von steigenden Interesse an Unternehmensanleihen, zu deren Gunsten teilweise aus Treasurys umgeschichtet worden sei. Die Aufmerksamkeit auf Unternehmensanleihen habe die Übernahme von Household International durch die britische HSBC Holdings für 14 Milliarden Dollar gelenkt.

      Quelle: FAZ 15.11.02
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      schrieb am 15.11.02 07:48:43
      Beitrag Nr. 787 ()
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      Die Allianz zapft den Kapitalmarkt an

      Zwei Anleihen für zwei Milliarden Euro / Genußschein kann in Aktie getauscht werden

      Die Allianz nimmt in den kommenden Wochen den Kapitalmarkt mit der Emission zweier Anleihen im Volumen von insgesamt mindestens zwei Milliarden Euro in Anspruch. Das gab der Versicherer am Donnerstag in München bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal bekannt. Zudem bietet das Unternehmen den Inhabern eines 1986 begebenen Genußscheines den Tausch in Allianz-Aktien an. Für acht Genußscheine können zehn Allianz-Aktien bezogen werden.

      Die genauen Konditionen der beiden Anleihen mit voraussichtlich ungefähr gleichhohem Emissionsvolumen stehen noch nicht fest. Die Allianz hat bisher lediglich bekanntgegeben, daß einer der beiden Titel in Euro begeben werden soll, der andere in Dollar. Die Dollar-Emission will der Versicherer als nachrangige Anleihe ausgestalten. In dieser Ausgestaltung könnte der Dollar-Titel zum Teil auf das Eigenkapital angerechnet werden. Mit dieser Finanzspritze will der Versicherer nach Angaben des Finanzvorstandes Paul Achleitner sein Wachstum finanzieren.

      Konsortialführer bei der Anleihebegebung sind die Deutsche Bank, die Dresdner Bank, die Citigroup und die UBS. Insbesondere die nachrangige Dollaranleihe ist für die Emissionsbanken in mageren Zeiten ein äußerst lukratives Mandat. Beobachter gehen davon aus, daß in Abhängigkeit von der Laufzeit eine Provision von ungefähr einem Prozent auf den Emissionsbetrag zu erwarten sei. Bei einer Milliarde Dollar wären das immerhin 10 Millionen Dollar.

      Mit dem Tauschangebot für ihren seit 1986 in insgesamt acht Emissionen begebenen Genußschein will sich die Allianz offensichtlich einer leidigen Verbindlichkeit entledigen, die auf mancher Hauptversammlung des Versicherers wegen der Forderung von Genußschein-Inhabern nach einem Tausch in Allianz-Aktien für Ärger gesorgt hatte.

      Die Allianz hatte sich angesichts ihres früher deutlich höheren Aktienkurses - im April 2000 in der Spitze 445 Euro - dagegen gewehrt, weil ein solcher Tausch angesichts der stattlichen Kursdifferenz zwischen den beiden Wertpapieren wohl einen Milliardenbetrag gekostet hätte. Jetzt sind die Umstände angesichts des stark gesunkenen Aktienkurses von zeitweise weniger als 100 Euro günstiger.

      Das Tauschverhältnis entspricht jenem, das die Allianz bei der ihrerseits frühestmöglichen Kündigung des Genußscheines Ende 2006 hätte anwenden müssen. Falls alle Genußschein-Inhaber das Angebot annehmen, führt dies zu einer Stärkung des Eigenkapitals in Höhe von rund 450 Millionen Euro. Die erforderlichen Allianz-Aktien wird der Münchener Versicherer seinen eigenen Beständen entnehmen, über die er auch aus der Übernahme der Dresdner Bank noch verfügt.

      Bezogen auf den Schlußkurs des Genußscheines und der Aktie am Dienstag ergibt sich für die Anleger beim Tausch eine Prämie von 18 Prozent. Der Genußschein reagierte am Donnerstag mit einem Kurssprung von mehr als 25 Prozent auf knapp 130 Euro auf das Tauschangebot. Die Allianz-Aktie lag am Abend trotz der schlechten Quartalzahlen rund 9 Prozent fester bei mehr als 105 Euro.

      Quelle: FAZ, 15.11.02
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      schrieb am 15.11.02 07:59:05
      Beitrag Nr. 788 ()
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      Deutsche Telekom weist Rekordverlust von 24,5 Milliarden Euro aus

      Sonderabschreibungen von 22 Milliarden Euro / Neuer Vorstandschef Ricke will mehr Eigenverantwortung für Konzernsäulen


      Deutsche Telekom AG, Bonn. Gleichzeitig mit der Berufung des neuen Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke hat der Telekommunikationskonzern für die ersten neun Monate 2002 einen Rekordverlust von 24,5 Milliarden Euro ausgewiesen. Ursache sind Sonderabschreibungen von insgesamt 22 Milliarden Euro. Übergangs-Vorstandschef Helmut Sihler unterstrich, daß die Abschreibungen nicht kassenwirksam seien. Der Mittelzufluß (Cash-flow) zeige die "operative Stärke" des Konzerns, sagte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick. Grundsätzliche Korrekturen der Strategie sind nicht geplant.

      Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Dietrich Winkhaus hob hervor, der Aufsichtsrat habe Ricke einstimmig berufen. Ricke sei erfolgreich, international erfahren und kenne die Deutsche Telekom in- und auswendig. Erwartungsgemäß hat die Telekom die Bilanzansätze für die amerikanische Mobilfunkgesellschaft deutlich herabgesetzt. Auf Voicestream entfallen allein 18 Milliarden Euro Sonderabschreibungen, auf die UMTS-Lizenzen in Großbritannien und den Niederlanden 3,3 Milliarden Euro. Voicestream, ursprünglich mit 39 Milliarden Euro Anschaffungskosten bilanziert, steht nun noch mit 16 Milliarden Euro in den Büchern.

      Eick verwies auf veränderte mittel- und langfristige Aussichten im Mobilfunk. Die Schätzungen für die langfristig erzielbaren Umsätze je Kunde seien nach unten korrigiert worden. Der erwartete Umsatz aus dem Datenverkehr in Westeuropa liege um 20 bis 40 Prozent unter den bisherigen Geschäftsplänen. In Deutschland sei wegen der großen Kundenbasis keine Wertberichtigung auf die UMTS-Lizenz nötig.

      Bisher sollten die im dritten Quartal leicht auf 64 Milliarden Euro reduzierten Nettoschulden bis Ende 2003 auf 50 Milliarden Euro sinken. Jetzt sind 49,5 bis 52,3 Milliarden das Ziel - das Dreifache des um Sondereinflüsse bereinigten Ergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda).

      Das erforderliche Geld soll aus einem freien Mittelzufluß von 5,5 bis 6 Milliarden Euro bis Ende 2003 sowie aus Anlagenverkäufen für 6,2 bis 8,5 Milliarden Euro kommen. Allein 1,6 Milliarden Euro spart der Konzern durch die Streichung der Dividende für 2002, der der Aufsichtsrat zugestimmt hat. Das Effizienzsteigerungsprogramm soll jährlich 1,5 Milliarden Euro einsparen, beispielsweise im Marketing und bei Reisekosten.

      Die Telekom will in den nächsten 3 Jahren 54 700 Stellen streichen, davon 42 500 im Inland. Rechnet man den Verkauf der Kabelgesellschaften und den Beschäftigungsaufbau gegen, fallen 43 400 Stellen weg. Davon sollen 24 600 Beschäftigte freigesetzt werden, die anderen gehen in die konzerneigenen Personal-Service-Agenturen und werden weiter vom Unternehmen bezahlt.

      Ricke betonte in Bonn, daß sich die Telekom in einer sehr ernsten Situation befinde. Er definierte daher die Entschuldung und weiteres Wachstum als die obersten Ziele für die Zukunft. Um dies zu erreichen, müßten im Unternehmen sowohl die Organisationsstruktur als auch "die Art der Führung" verändert werden.

      Dazu gehöre unter anderem die Zuweisung von mehr Verantwortung und einer größeren Entscheidungsbefugnis in die einzelnen Geschäftsbereiche. Auf die Frage, ob dieser Umbau allerdings auch mit einer Umstrukturierung des Telekom-Vorstandes - über den in den vergangenen Tagen wiederholt spekuliert wurde - einhergehen werde, äußerte sich Ricke nicht.

      Er bestätigte jedoch, daß die Dachgesellschaft des Konzerns "radikal verschlankt" werden solle. Die Telekom werde sich zudem von nichtstrategischen Geschäftsfeldern trennen. Unternehmensteile, die keinen positiven freien Mittelzufluß beisteuern (Free Cash-flow) könnten, müssen nach Rickes Angaben langfristige Wachstumspotentiale besitzen.

      Ausdrücklich erwähnte Ricke die Sparte Informationstechnik (IT) der Tochtergesellschaft T-Systems. Hierfür würden Partner gesucht, die auch Minderheitsbeteiligungen an der Sparte übernehmen könnten. Weitere Angaben könnten aber nicht gemacht werden, um die laufenden Verhandlungen nicht zu gefährden.

      Für Voicestream sind nach Angaben von Ricke alle Möglichkeiten geprüft worden, um neue strategische und finanzielle Perspektiven zu eröffnen. Dies Ziel konnte aber bisher nicht realisiert werden. Langfristig solle Voicestream aber nicht die Nummer sechs im amerikanischen Markt bleiben.

      Dies deutet darauf hin, daß weiterhin Verhandlungen mit potentiellen Partnern gesucht werden. Finanzvorstand Eick sagte zudem, bei den neuen Annahmen über die künftige Geschäftsentwicklung im Mobilfunk sei in den Vereinigten Staaten von einem radikal um 40 Prozent geringeren Datenumsatz pro Kunde ausgegangen worden. In Europa habe die Neujustierung dieser Annahmen - die vor allem die Erwartungen an den multimediafähigen Mobilfunk (UMTS) spiegeln - einen Abschlag von 20 Prozent ergeben. (Stü./jcw.)


      Quelle: FAZ,. 15.11.02
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 08:05:19
      Beitrag Nr. 789 ()
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      Rekordverluste gehören in der Telekommunikation zum Alltag

      Abschreibungen auf Wertverluste der Beteiligungen / Viele Unternehmen Europas leiden unter der Schuldenlast


      Bis vor kurzem gab es in der Telekommunikationsbranche nur ein Ziel: die Internationalisierung der Unternehmen. Den Höhepunkt erreichte diese Euphorie mit der Übernahmeschlacht zwischen Mannesmann und Vodafone. Auch die Deutsche Telekom hat sich - nach anfänglichem Zögern - diesem Druck nicht entziehen können. Aber sie hat spät und teuer eingekauft.

      Die größten Akquisitionen waren die britische Mobilfunkgesellschaft One-2-One und vor allem der amerikanische Mobilfunkbetreiber Voicestream. Jetzt müssen die ursprünglich angesetzten Werte für Mobilfunkbeteiligungen und Lizenzen dramatisch korrigiert werden. So zahlt die Telekom jetzt abermals die Rechnung für die Internationalisierung ihres Mobilfunkgeschäftes. Sie gehört aber danach zu den wenigen europäischen Unternehmen, die im Mobilfunk eine Tochtergesellschaft in den Vereinigten Staaten besitzen. Unklar ist jedoch noch, ob diese selbständig bleiben wird oder mit einem der Wettbewerber verschmolzen werden soll.

      Der starke nationale Markt, auf dem die Telekom sich - auch mit Hilfe der Regulierungsvorschriften - sehr erfolgreich gegen ihre Wettbewerber durchsetzen kann, sichert dem ehemaligen Monopolisten langfristig die Möglichkeit, die hohen Investitionen zu finanzieren und den Schuldenberg von derzeit 64 Milliarden Euro abzutragen. Darüber hinaus ist das Festnetz-Geschäft des Unternehmens jedoch sehr national geprägt. Dennoch bezeichnete der neue Vorstandschef Kai-Uwe Ricke die Lage des Unternehmens als sehr ernst.

      Mit dem Milliardenverlust im Jahr 2002 steht die Deutsche Telekom nicht allein. Beim Blick auf Europas Branchengrößen wird deutlich, daß ein Verlust in Höhe eines Halbjahresumsatzes keineswegs die Ausnahme war. Da die hohen Verluste auch bei den anderen Unternehmen zum größten Teil durch Abschreibungen auf Unternehmenswerte entstehen, zeigt sich, daß auch die anderen Anbieter sehr teuer zugekauft haben. So weit reichen die Gemeinsamkeiten der europäischen Branchenführer. Die Probleme der einzelnen Konzerne sind aber stärker national geprägt oder unternehmensspezifisch.

      Die spanische Telefongesellschaft Telefónica steht vor den Trümmern ihrer Expansionsstrategie. Zwar ist das Unternehmen auf seinem Heimatmarkt noch durch regulatorische Hemmnisse für die Konkurrenz gegen einen harten Wettbewerb geschützt, auf den Märkten Lateinamerikas allerdings brechen der Telefónica sowohl Umsatz als auch Ertrag weg.

      Die krisengeschüttelten Länder Brasilien, Argentinien und Mexiko gehörten zu den bevorzugten Investitionsstandorten der Telefónica. Auch die Mobilfunkbeteiligungen und UMTS-Abenteuer der Telefónica in Europa - am bekanntesten ist die inzwischen abgeschaltete Marke Quam in Deutschland - haben die Bilanz durch Abschreibungen in Milliardenhöhe belastet. So hat die Internationalisierung den Konzern in eine Schieflage gebracht.

      Die französische France Télécom kämpft an mehreren Fronten um die Rückgewinnung ihrer Handlungsfähigkeit. Vor allem die Schulden, die sich France Télécom durch den Kauf des Mobilfunkanbieters Orange und der Beteiligung am UMTS-Engagement der Mobilcom in Deutschland eingehandelt hat, schränken die Möglichkeiten des neuen Chefs Thierry Breton ein.

      Auf der anderen Seite entwickelt sich jedoch Orange gut, und auch der Kauf des internationalen Glasfasernetzes von Equant wird allgemein als ein positiver Schritt zur Internationalisierung angesehen. Angesichts der immensen Schuldenlast von rund 70 Milliarden Euro ist allerdings fraglich, ob es den Franzosen aus eigener Kraft gelingen wird, sich zu erholen.

      Offen wird daher jetzt schon über die Ausgabe von neuen Aktien gesprochen, die im Zweifel - sollten die anderen Aktionäre nicht mitziehen - allein vom Staat gezeichnet würden, um dem Unternehmen frisches Kapital zuzuführen. Damit aber würde sich der Anteil des Staaten, der noch deutlich über 50 Prozent liegt, weiter erhöhen. Dies gilt als Garantie dafür, daß sich an der für die France Télécom positiven Regulierungspraxis in Frankreich so schnell nichts ändern wird.

      Obwohl sich die italienische Telecom Italia aus den Schlachten um die UMTS-Lizenzen in Europa weitgehend herausgehalten und auch keine milliardenschweren Zukäufe melden konnte, ist es dem Konzern gelungen, einen Schuldenberg von 17 Milliarden Euro aufzuhäufen. Die exorbitanten Verluste blieben der Telecom Italia jedoch erspart. Dafür gilt die internationale Aufstellung des Konzerns als nicht sehr tragkräftig. Immer öfter wird Telecom Italia als Übernahmekandidat gehandelt.

      Nach vielfachen Versuchen, die British Telecom (BT) international aufzustellen, haben die Briten jetzt genau das Gegenteil erreicht. Kaum ein anderer größerer Telekommunikationskonzern in Europa ist so radikal auf das nationale Festnetzgeschäft reduziert wie British Telecom.

      Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren erfolglos versucht, vor allem durch Kooperationen mit den amerikanischen Konzernen MCI und AT & T eine internationale Präsenz zu entwickeln. Jüngster Schritt bei der Konzentration auf das nationale Kerngeschäft war die Abspaltung der Mobilfunk-Tochtergesellschaft MMO2. BT ist heute zwar noch an der französischen Mobilfunkgesellschaft Cegetel - Markenname SFR - beteiligt, will diese Anteile aber auf jeden Fall abgeben. Die Verkaufserlöse hat der Konzern zur Schuldentilgung genutzt.

      Ein Verlust deutlich höher als der Umsatz ist eine Seltenheit selbst in der gebeutelten Telekommunikationsbranche. Rund 6 Milliarden Euro hat die niederländische KPN im ersten Halbjahr 2002 eingenommen, der Verlust erreichte hingegen stattliche 9,3 Milliarden Euro. Der Grund sind auch hier die hohen Abschreibungen vor allem auf die UMTS-Lizenz der Tochtergesellschaft E-Plus in Deutschland.

      Zudem drücken den Konzern Schulden von mehr als 15 Milliarden Euro. Daher wird kaum damit gerechnet, daß sich das Unternehmen schnell von seinen Lasten befreien kann. Auch aus diesem Grund wollen die Gerüchte nicht verstummen, die KPN - oder zumindest E-Plus als einen der wertvollsten Unternehmensteile - als Übernahmekandidaten sehen.

      Kaum ein Unternehmen hat in den vergangenen Jahren so konsequent und erfolgreich an seiner Expansionsstrategie gearbeitet wie Vodafone. Heute hält der britische Mobilfunkkonzern in allen wichtigen Märkten Europas Mehrheitsbeteiligungen an führenden Anbietern oder steht - wie in Frankreich - kurz vor diesem Ziel.

      Das Unternehmen ist - neben der Deutschen Telekom - durch seine Beteiligung an Verizon als einziger Europäer auf dem amerikanischen Markt präsent. Der Umsatz ist mit etwas mehr als 36 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr der dritthöchste in der europäischen Telekommunikations-Branche.

      Zudem ist es Vodafone-Chef Chris Gent gelungen, die Schuldenlast durch Verkäufe - wie die Abgabe von Orange an France Télécom - immer wieder zu reduzieren. Derzeit belasten noch Verbindlichkeiten von 19 Milliarden Euro die Bilanz.

      Allerdings leidet auch Vodafone unter den branchenüblichen Abschreibungen und bleibt mit einem Verlust von mehr als 25 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 31. März) bisher Spitzenreiter in dieser Wertung. Es gilt allerdings als sicher, daß die Telekom den Briten zum Jahresende den Rang ablaufen wird.

      Quelle: FAZ, 15.11.02
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 08:09:56
      Beitrag Nr. 790 ()
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      T-Aktie könnte das Schlimmste hinter sich haben

      „Weitgehend im Rahmen und ausgefallen wie erwartet“, sagt ein Analyst, der sich durch den Wust der Quartals- und Neunmonatszahlen der Deutschen Telekom vom Donnerstag gearbeitet hat. Sie seien zwar nicht so gut, wie in den vergangenen ein bis zwei Tagen spekuliert wurde, es gebe aber auch keine negativen Ausreißer. Die Aktie gewinnt in einem freundlichen Umfeld bis 16.00 Uhr 3,5 Prozent auf 10,85 Euro.

      Ähnlich wie bei der Allianz oder Epcos tragen hier Hoffnungen den Kurs, dass es nun nur noch besser werden könne. In den ersten neun Monaten liefen unter dem Strich 24,5 Milliarden Euro an Verlusten auf. Immerhin der höchste Fehlbetrag, den ein Dax-Unternehmen je ausweisen musste. Drastische 20,3 Milliarden Euro davon entfielen allerdings auf außerplanmäßige Abschreibungen auf Mobilfunkaktivitäten und für Lizenzen.

      Im operativen Geschäft stieg das Neun-Monats-Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 5,6 Prozent auf zwölf Milliarden Euro. Der Konzernumsatz nahm um zwölf Prozent auf 39,2 Milliarden Euro zu.



      Neuer Chef übt sich in Aufbruchstimmung

      Den Markt beherrscht nun die Frage, ob die Bonner damit wohl endlich die Talsohle durchschritten haben. Kernige Botschaften wie die des neuen Chefs Kai-Uwe Ricke, eine richtig gemanagte Telekom sei eine „Cash-Maschine“, fallen in der augenblicklichen Stimmung natürlich auf fruchtbaren Boden. Zu genaueren Angaben zum Gesamtjahresergebnis ließ er sich indessen nicht hinreißen. Beobachter hatten zuletzt vermutet, der Konzern werde bis Jahresende ein Minus von bis zu 28 Milliarden Euro anhäufen.




      Alle schauen auf den Schuldenabbau

      Aller Augen richten sich indessen mangels operativer Fantasie auf den Abbau des gigantischen Schuldenbergs. Dass die Dividende in Höhe von zuletzt rund 1,5 Milliarden Euro einbehalten werden soll, wirkt angesichts des Schuldenbergs von 64 Milliarden Euro eher beruhigend. Bis Ende 2003 will die Telekom die Schulden bis Ende 2003 auf 49,5 bis 52,3 Milliarden Euro drücken. Zuletzt lautete dieses Ziel auf 50 Milliarden Euro.

      Dafür sei ein Verkauf oder eine Partnerschaft der für rund 40 Milliarden Euro gekauften US- Mobilfunktochter VoiceStream nicht nötig, versichern die Telekom-Manager. Das Ziel soll vielmehr mit Hilfe der seit längerem verfolgten Bemühungen um den Verkauf des restlichen Fernsehkabelnetzes sowie von Immobilien erreicht werden. Außerdem sei die Trennung von „anderen Beteiligungen und Geschäftseinheiten“ vorgesehen, hieß es reichlich vage.



      Chart sieht nicht mehr schlimm aus

      Insgesamt herrscht die Ansicht vor, dass es die Telekom irgendwann „packt“, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Wenn auch der Zeitplan dafür besonders angesichts der Unwägbarkeiten des Mobilfunkgeschäfts vagen Hoffnungen überlassen bleibt. Gemessen am Kurs-Umsatz-Verhältnis, das eine Aktie etwa mit dem auf sie entfallenden Umsatz bewertet, hat der Kurs aber schon deutlich dafür gebüßt.

      Charttechnisch sieht die Aktie jedenfalls nicht mehr allzu schlecht aus: Im Oktober hat der Kurs eine Umkehrformation vollendet. Setzt sich die begonnene Aufwärts- oder Seitwärtstendenz fort, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der zentrale Baissetrend der Volksaktie fällt. Spekulative Gemüter sollten dann zur Stelle sein.


      Quelle: FAZ, 15.11.02



      Fünfjahreschart der T-Aktie.




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      Avatar
      schrieb am 15.11.02 08:20:05
      Beitrag Nr. 791 ()
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      Quelle: FAZ, 15.11.02
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 08:37:18
      Beitrag Nr. 792 ()
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      Der Tausch von BASF in Bayer ist wieder interessant

      Spreads haben Frühindikatorfunktion / Technische Analyse / Von Achim Matzke


      Die Aktienmärkte werden einerseits von verschlechterten Konjunkturaussichten, einem leichteren Dollar sowie einem möglichen Irak-Konflikt belastet; andererseits werden die Märkte aber von niedrigen Kapitalmarktrenditen, der Phantasie auf eine Leitzinssenkung im Euro-Raum und der deutlichen technischen Verbesserung bei einigen Technologie- und Telekommunikationstiteln beflügelt.

      Daher überrascht es nicht, wenn sich unter den europäischen Standardwerten nach der Baisse der Vormonate jetzt eine stark uneinheitliche Tendenz herausbildet. Bei der Technischen Analyse von Standardwerten sind neben der isolierten Betrachtung der Aktie auch die relative Entwicklung gegenüber den wichtigen Indizes und die relative Entwicklung innerhalb eines Sektors beziehungsweise gegenüber den anderen Standardwerten des Sektors wichtig.

      Hierbei zeigt die Analyse von Spread-Entwicklungen (zum Beispiel die Kursdifferenz zwischen zwei Aktien oder zwei Indizes), die oft eine Frühindikatorfunktion für einen mittelfristigen Favoritenwechsel haben, daß viele strategische Investoren beginnen, sich mit Blick auf das Jahr 2003 neu zu positionieren.

      BASF gehört zu den Aktien, die die seit März 2000 laufende Baisse vieler europäischer Standardindizes nicht mit einem Baisse-Trend begleitet haben. Nach einem Kurshoch im Dezember 1999 bei 53,5 Euro hat BASF eine langfristige Seitwärtspendelbewegung mit mittelfristigen Aufwärts- und Abwärtstrends herausgebildet. Hierbei wurde eine langfristige Kern-Trading-Range mit der Widerstandszone von 49,5 bis 50,5 Euro und der Unterstützungszone von 35 bis 40 Euro etabliert. Diese bleibt aus technischer Sicht intakt, auch wenn die Aktie kurzfristig bis auf 28 Euro gedrückt worden war.

      Nach dem mittelfristigen Aufwärtstrend von Oktober 2001 bis Mai 2002 (von 35 bis 49,5 Euro) hatte sich ein mittelfristiger Abwärtstrend ergeben, der im Oktober 2002 bei Kursen um 32 Euro endete. In den letzten Wochen hat BASF diesen Abwärtstrend zur Seite verlassen. Als Konsequenz befindet sich BASF in einer Stabilisierung innerhalb der langfristigen Unterstützungszone von 35 bis 40 Euro. Da bei BASF ein (Investment-)Kaufsignal und eine Kaufformation fehlen und der Titel in den letzten Wochen seine mittelfristige relative Stärke gegenüber dem Dax und dem Euro Stoxx 50 langsam einbüßt, ist die Aktie aktuell nur eine technische Halteposition mit einem Sicherungsstopp bei 31 Euro.

      Bayer befinden sich seit Dezember 2000, ausgehend von dem Kurshoch bei 58 Euro, in einer langfristigen Baisse. Diese fast zweijährige Baisse wird durch einen Baisse-Trend begrenzt, der aktuell erst bei 35 Euro und damit weit oberhalb des aktuellen Kursniveaus liegt. Diese Baisse setzt sich aus drei mittelfristigen Phasen zusammen. Die erste Phase war der mittelfristige Abwärtstrend, der im September 2001 bei 26,6 Euro endete. Danach kam es zu einer Erholung, die im Mai 2002 bei Kursen um 39 Euro endete.

      Die dritte Phase besteht wieder aus einem sehr steilen mittelfristigen Abwärtstrend, der im Mai bei 39 Euro startete und Anfang Oktober 2002 bei 17 Euro endete. Aufgrund der sehr stark überverkauften mittel- und langfristigen Lage überrascht es nicht, daß Bayer diesen Abwärtstrend jetzt zur Seite verlassen hat. In den letzten zwei Monaten hat sich unterhalb der Widerstandszone von 22 Euro ein moderates Aufwärtsdreieck herausgebildet. Dies deutet eine mittelfristige Stabilisierungs- und Erholungsausweitung an.

      Eine erste technische Anfangsposition in Bayer, die mit einem Sicherungsstopp von 16,5 Euro belegt ist, sollte aber erst ausgebaut werden, wenn die Aktie mit einem (Investment-)Kaufsignal die Widerstandszone um 22 Euro überwindet. Für diesen Fall sollte der Abbau der mittel- und langfristig stark überverkauften Position durch weitere Kurssteigerungen in Gang kommen.

      Die relative Kursentwicklung von BASF zu Bayer zeigt im Regelfall, ob sich bei der mittelfristigen Kursentwicklung der beiden Aktien zueinander etwas ändert. Der hier benutzte Quotient aus BASF und Bayer signalisiert bei einem Niveau unterhalb (oberhalb) von eins, daß die Aktie von Bayer vom absoluten Kurs her oberhalb (unterhalb) von BASF notiert.

      Steigt dieser Quotient, so weist BASF eine bessere Kursperformance als Bayer auf. Seit Dezember 2000, als Bayer mit Kursen um 58 Euro deutlich oberhalb von BASF notierte, hat sich der Ludwigshafener Chemiekonzern kursmäßig deutlich besser entwickelt als das Leverkusener Unternehmen (Quotient steigt).

      In dieser Phase sollten indexorientierte Portfolios, die sich zum Beispiel am Euro Stoxx 50 oder am Dax orientieren, eine Übergewichtung in BASF und eine Untergewichtung in Bayer aufgebaut haben. Nach knapp zwei Jahren der besseren Kursentwicklung von BASF gegenüber Bayer schwächt sich diese in den letzten drei Monaten deutlich ab, wobei der dargestellte Quotient in eine technische Seitwärtsbewegung hineinläuft (siehe Graphik). Hier zeigt sich eine veränderte Einschätzung besonders mittel- und langfristiger Investoren.


      Aus mittelfristiger technischer Sicht sollte deshalb die fast zwei Jahre sinnvolle Übergewichtung in BASF durch Verkäufe in dieser Aktie zurückgeführt und gleichzeitig die Untergewichtung von Bayer durch Zukäufe (zumindest auf ein Normalgewicht) beseitigt werden.

      Der Autor leitet das europäische Index-Research der Commerzbank Securities.

      Quelle: FAZ, 15.11.02
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 13:38:29
      Beitrag Nr. 793 ()
      für die fleißige Susanna1
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 13:40:00
      Beitrag Nr. 794 ()
      News 30.10.2002 - 13:34
      Experten - BAFin greift bei Directors` Dealings zu wenig durch
      - Von Klaus Wille -

      Frankfurt, 30. Okt (Reuters) - Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) greift Experten zufolge nicht genügend bei der Kontrolle von Aktiengeschäften von Unternehmensvorständen und Aufsichtsräten durch.

      Denn die seit Juli gültige gesetzliche Neuregelung, wonach die Manager und deren Angehörige unverzüglich Käufe und Verkäufe von Aktien ihres Unternehmens melden müssen, wird vielfach noch unzureichend befolgt, wie es heißt. Dem Kapitalmarkt würden durch die verspätete Offenlegung solcher Geschäfte wichtige Signale vorenthalten. Vorstand und Aufsichtsrat seien "privilegierte Informationsträger", ihre Transaktionen hätten für Investoren besondere Aussagekraft.

      "Die Regelungen allein genügen nicht, es müssen auch schärfere Sanktionen verhängt werden", sagt Guido Cameron von Invesco Asset Management. Ähnlich äußert sich Holger Fleischer, Juraprofessor an der Universität Göttingen. "Allmählich muss der Daumen drauf gehalten werden." Schließlich sei die neue Regelung bereits seit mehr als drei Monaten in Kraft. "Spätestens jetzt müsste sich das alles eingespielt haben." Nach Auskunft einer BAFin-Sprecherin ist bislang kein Bußgeld verhängt worden.

      Seit dem 1. Juli müssen Vorstände und Aufsichtsräte sowie deren Ehepartner und nahe Verwandte die Käufe und Verkäufe der Aktien ihres Unternehmens - so genannte Directors` Dealings - anschließend unverzüglich dem Unternehmen und der BAFin melden. Das Unternehmen wiederum muss den Handel unverzüglich veröffentlichen, im Normalfall im Internet. Ausgenommen sind Geschäfte mit einem Gesamtwert von maximal 25.000 Euro innerhalb von 30 Tagen. Bislang gab es eine entsprechende Regelung nur für den Neuen Markt.


      TEILWEISE ERHEBLICHE VERZÖGERUNGEN BEI DER MELDUNG "Eigentlich müssten die Meldungen spätestens am Tag nach der Bestätigung der Orderausführung veröffentlicht sein", erläutert Ralf Fischer zu Cramburg vom Deutschen Aktieninstitut (DAI), Autor einer Studie über Directors` Dealings.

      Tatsächlich aber werden viele Transaktionen viel später bekannt. Laut DAI-Studie wurden im Zeitraum von Juli bis August 46 Prozent der Transaktionen rechtzeitig gemeldet, nämlich bis zu drei Tage nach dem Kauf oder Verkauf. 54 Prozent der Transaktionen wurden also vier Tage oder später bekannt gegeben, 13 Prozent sogar 15 Tage oder später. So kaufte laut einer Übersicht auf der Internetseite der BAFin ein persönlich haftender Gesellschafter von Henkel <HNKG_p.DE> am 23. und 27. August insgesamt 1000 Aktien des Unternehmens, gab den Kauf aber erst am 13. September bekannt. Ebenso erwarb ein Angehöriger eines Aufsichtsratsmitglieds des Druckhauses Schlott Sebaldus <SHTG.F> am 2.Oktober 20.000 Aktien des Unternehmens. Laut BAFin wurde dies jedoch erst am 14. Oktober per Internet bekannt gemacht. Und Christian Neuber, Vorstandschef der Dino Entertainment <DETG.DE> , verkaufte laut BAFin-Angaben am 19. September Papiere seines Unternehmens im Wert von rund 2,7 Millionen Euro. Veröffentlicht wurde der Handel erst am 7. Oktober. Alle Unternehmen räumten gegenüber Reuters die Verspätungen ein und begründeten sie teilweise damit, dass sie von den betroffenen Personen zu spät benachrichtigt worden seien.


      DIRECTORS` DEALINGS HABEN SIGNALWIRKUNG

      "Solche Transaktionen haben Signalwirkung", sagt Christian Strenger, Aufsichtsrat bei Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS. Denn sie ließen für Investoren Rückschlüsse auf die Kurserwartung zu. Schließlich seien Vorstände und Aufsichtsräte "privilegierte Informationsträger". Wenn aber Käufe und Verkäufe nicht rechtzeitig gemeldet würden, dann sei eine saftige Strafe angemessen. "Die Leute werden sich das dann schon merken."

      Für einen Verstoß gegen die Directors`-Dealings-Regelung ist eine Geldbuße von maximal 100.000 Euro vorgesehen. "Bislang wurde noch keine Buße verhängt", teilte eine BAFin-Sprecherin mit. Allerdings würden einige Fälle untersucht. Insgesamt liefen die Vorwürfe, dass die Behörde nicht genug durchgreife, ins Leere. Schließlich müsse man den Unternehmen eine Anlaufzeit lassen, in der sie sich an die Neuregelung gewöhnten. "Die BAFin sollte von der Regelung kräftiger Gebrauch machen", mahnt Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). "Wenn man das am Markt nicht durchsetzt, wird es nicht ernst genommen."

      wil/wes
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 13:40:28
      Beitrag Nr. 795 ()
      News 06.11.2002 - 03:44
      Chef der US-Börsenaufsicht SEC Harvey Pitt tritt zurück
      Washington, 06. Nov (Reuters) - Der wegen seiner Amtsführung unter Druck geratene Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Harvey Pitt, ist von seinem Posten zurückgetreten.

      US-Präsident George W. Bush habe Pitts Rücktritt akzeptiert, teilte das Präsidialamt am Dienstag in Washington mit. In einem Brief an Bush schrieb Pitt, er wolle nicht zu einer Belastung für die SEC werden und lege daher seinen Posten nieder. Pitt war in die Kritik geraten, da er das Präsidialamt und die Ausschussmitglieder der SEC nicht genau über die berufliche Vergangenheit des zum neuen Vorsitzenden einer Bilanzaufsicht ernannten William Webster informiert habe. Webster leitete den Wirtschaftsprüferausschuss einer Firma, der Betrug vorgeworfen wird.

      kae
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 13:40:49
      Beitrag Nr. 796 ()
      News 12.11.2002 - 08:39
      Bayer - Derzeit 5700 Klagen wegen Lipobay
      Leverkusen, 12. Nov (Reuters) - Gegen den Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer <BAYG.DE> sind wegen des Cholesterinsenkers Lipobay rund 5700 Klagen eingereicht worden. Vorstandschef Werner Wenning nannte diese Zahl in seinem am Dienstag vorgelegten Redetext. "Ihre Zahl dürfte in Zukunft noch steigen", sagte Wenning laut Redetext mit Blick auf die Klagen weiter. Mitte Oktober hatte Bayer noch von 3500 Klagen gesprochen. 190 der Klagen seien bereits ohne Anerkennung einer Rechtspflicht im Vergleich abgeschlossen worden, sagte Wenning weiter.

      Bayer verfolge die Angelegenheit weiter sehr aufmerksam und werde über Rückstellungen entscheiden, "falls dieses Thema in Zukunft relevant werden sollte". "Bislang sehen wir keine Veranlassung, Rückstellungen zu bilden". Bayer hatte Lipobay im vergangenen Jahr vom Markt genommen. Das Präperat steht im Verdacht, als Nebenwirkung Muskelschwäche mit tödlichem Ausgang verursachen zu können.

      inv/mit
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 13:41:19
      Beitrag Nr. 797 ()
      News 13.11.2002 - 11:13
      FOKUS 1-USA - Bin-Laden-Tonband wahrscheinlich echt
      Washington, 13. Nov (Reuters) - Das neue Tonband mit angeblichen Drohungen des Moslem-Extremisten Osama bin Laden gegen Deutschland und andere US-Verbündete ist nach Ansicht von US-Regierungskreisen wahrscheinlich echt.

      "Er ist es wahrscheinlich, aber wir sind noch nicht sicher", verlautete am Dienstag in den Kreisen in Washington. Auf dem vom TV-Sender El Dschasira ausgestrahlten Tonband droht ein Mann, dessen Stimme Bin Ladens ähnelt, den Verbündeten der USA mit Anschlägen, sollten diese weiter mit der US-Regierung zusammenarbeiten. Ausdrücklich erwähnt werden neben Deutschland auch andere Staaten des Westens. Da der Sprecher auf dem Band Anschläge aus der jüngsten Vergangenheit erwähnt, wäre seine Echtheit ein Beweis dafür, dass der Extremistenchef noch am Leben ist.

      Bereits vergangene Woche hatte der Bundesnachrichtendienst (BND) auf die Gefahr neuer Anschläge der El-Kaida-Organisation Bin Ladens hingewiesen. Die US-Geheimdienste untersuchten das Tonband, um endgültige Klarheit über dessen Echtheit zu erlangen. "Zu diesem Zeitpunkt haben wir kein Urteil darüber gefällt, wessen Stimme auf dem Band zu hören ist", sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA. In deutschen Sicherheitskreisen hieß es, man halte die früher über El Dschasira ausgestrahlten Botschaften Bin Ladens für authentisch.

      Bin Laden wird von den USA für die Anschläge vom 11. September verantwortlich gemacht, konnte bislang aber trotz eines Militäreinsatzes in Afghanistan nicht gefasst werden. US-Präsident George W. Bush hat gefordert, Bin Laden "tot oder lebendig" zu fassen und die USA haben eine Belohnung von 25 Millionen Dollar für entsprechende Hinweise ausgesetzt.

      "Wissen eure Regierungen nicht, dass die Bande im Weißen Haus die größten Schlächter dieser Ära sind?" fragt der Sprecher in der im Fernsehen ausgestrahlten Botschaft. "Was hat eure Regierungen veranlasst, uns gemeinsam mit Amerika in Afghanistan anzugreifen? Ich erwähne besonders Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland, Kanada und Australien." Der Sprecher lobt die jüngsten Angriffe radikaler Moslems in Kuwait, Jordanien, Jemen, auf Bali und in Moskau.

      Vergangene Woche hatte BND-Präsident August Hanning bekräftigt, dass mit einem neuen Anschlag El Kaidas gerechnet werden müsse. Ähnlich hatte sich auch die Internationale Polizeibehörde Interpol geäußert. Hanning sagte weiter, er gehe davon aus, dass Bin Laden noch lebe, wahrscheinlich im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan.

      bob/bek
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 18:45:03
      Beitrag Nr. 798 ()
      News 15.11.2002 - 15:56
      FBI warnt vor "spektakulären Anschlägen" in den USA
      Washington, 15. Nov (Reuters) - Die US-Bundespolizei FBI warnt davor, dass die Extremistengruppe El Kaida möglicherweise "spektakuläre Anschläge" in den USA plant. Diese könnten sich gegen nationale Wahrzeichen richten oder gegen solche Ziele, bei denen viele Opfer oder große wirtschaftliche Schäden zu erwarten seien.

      Die Warnung wurde am Donnerstag auf einer Website des FBI veröffentlicht, nachdem die US-Behörden eine angeblich von Osama bin Laden stammende Tonbandaufnahme mit neuen Drohungen ausgewertet hatten. Anschläge von Bin Ladens El-Kaida-Gruppe könnten mit konventionellem Sprengstoff und mit einfachen Techniken wie Autobomben, Flugzeugen und Schiffen ausgeführt werden. Vorrangige Ziele würden in den Bereichen Luftfahrt sowie Öl- und Atomwirtschaft sowie in nationalen Wahrzeichen vermutet. Wegen des Mangels an genaueren Informationen wurde die Warnstufe für die Anschlagsgefahr aber nicht angehoben.

      Die USA machen Bin Laden und seine El Kaida für die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center in New York und das Verteidigungsministerium in Washington verantwortlich.

      akr
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 21:02:02
      Beitrag Nr. 799 ()
      Hallo RCZ



      lichen Dank :):):)

      ----- auch für Deine schööööööööööönen Blumen.


      :kiss::kiss::kiss:


      ps.: Bist Du das in dem unteren Strauß? ;)


      ---
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 22:30:22
      Beitrag Nr. 800 ()
      JA, wenn du den Strauß mit der rechten Taste andrückst und die url anschaust dann weißt Du bescheid

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 09:14:17
      Beitrag Nr. 801 ()
      kann mir jemand erklären wie ich über Fimatex nachbörslich handeln kann ??
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 13:25:25
      Beitrag Nr. 802 ()
      ald fünf Millionen ohne Job?
      Die Arbeitslosigkeit wird im Winter dramatisch steigen, sagen Experten voraus. Großunternehmen streichen 120.000 Arbeitsplätze. Wirtschaftsweiser kritisiert Hartz-Konzept

      Die Konjunktur lahmt in allen Branchen. Container-Terminal Burchardkai in Hamburg-Waltershof Foto: ddp
      Von Peter Hahne
      Berlin – Das von der Bundesregierung beschlossene Hartz-Konzept kann die Talfahrt am Arbeitsmarkt nicht bremsen. Der Kieler Wirtschaftsweise Horst Siebert erwartet im kommenden Januar einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf unbereinigt rund 4,4 Millionen. Zählt man die „verdeckte Arbeitslosigkeit“ von 1,69 Millionen hinzu, werden im Winter insgesamt gut sechs Millionen Menschen erfolglos auf Jobsuche sein. „Das Hartz-Konzept ist bei weitem nicht hinreichend, um die Probleme am Arbeitsmarkt zu lösen“, sagte Siebert der WELT. „Ich habe die Sorge, dass wir durch die einseitige Fixierung auf Hartz Politik und Öffentlichkeit die eigentlichen Ursachen für die Arbeitslosigkeit aus den Augen verlieren“, sagte der Wirtschaftsweise. Weil das ursprüngliche Hartz-Konzept von Interessengruppen „zurechtgebogen“ worden sei und Hartz nicht an den zentralen Ursachen für die Arbeitslosigkeit – vor allem der zurückbleibenden Nachfrage nach Arbeit – ansetze, erwartet Siebert kaum Besserung durch dessen Umsetzung.

      Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Michael Rogowski, hält einen Anstieg der offiziellen Arbeitslosenzahl auf nahezu fünf Millionen für möglich. Die rot-grünen Maßnahmen zum Stopfen der Haushaltslöcher kosteten kommendes Jahr weiteres Wachstum. „Deshalb wird sich die Lage am Stellenmarkt weiter zuspitzen“, so Rogowski. DGB-Chef Sommer warf dem BDI-Chef daraufhin „unverantwortliches Katastrophengerede“ vor.

      Fakt ist, immer mehr Firmen streichen massiv Stellen. Nach Berechnungen der WELT will die Hälfte der 30 großen Dax-Konzerne in den kommenden zwei bis drei Jahren etwa 120.000 Arbeitsplätze abbauen.

      Die größten Kürzungen stehen bei der Deutsche Telekom an, bis Ende 2005 fallen in Deutschland 42.500 Jobs weg. Auch für die Beschäftigten von Siemens (16.000 Stellen), der Deutschen Post (15.000), der Bahn AG (20.000) und der Dresdner Bank (10.000) sieht es finster aus (siehe Tabelle). Im Bankgewerbe ist die Situation ebenso dramatisch. Die großen Kreditinstitute haben den Abbau von mehr als 30.000 Jobs angekündigt. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind in der Industrie im Laufe des vergangenen Jahres 210.000 Stellen weggefallen. Auch im kommenden Jahr wird sich nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen der Stellenabbau in Deutschland auf das produzierende Gewerbe konzentrieren.

      Allein in den Dienstleistungsbranchen, heißt es im Jahresgutachten des Sachverständigenrats, dürften per saldo neue Arbeitsplätze entstehen. Bei Handel, Gastgewerbe, Verkehr und in der Finanzbranche sind in den vergangenen zehn Jahren unterm Strich mehr als eine Million neue Jobs hinzugekommen, Tendenz steigend. Dennoch: Der Anteil des Dienstleistungssektors ist mit 28 Prozent der Beschäftigten insgesamt im Vergleich zu anderen Industriestaaten hier zu Lande noch unterentwickelt.

      Trübe Aussichten verkünden überdies seit Monaten die großen Branchenverbände der traditionellen Wirtschaftszweige. Im Handwerk sind in den vergangenen zwölf Monaten 300.000 Stellen weggefallen. Allein durch die von der Koalition beschlossene Erhöhung der Sozialabgaben rechnet Handwerkspräsident Philipp damit, dass jeder achtzigste von insgesamt 5,7 Millionen Handwerkern seinen Job verliert. Nach einer Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft wird allein der höhere Rentenbeitrag zu einem Verlust von 60.000 Stellen führen. Geradezu am Boden liegt die Baubranche: Bereits in den vergangenen sechs Jahren haben gut eine halbe Millionen Bauarbeiter ihre Stelle verloren.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 13:28:14
      Beitrag Nr. 803 ()
      @801

      Mit unserer Handelssoftware GTS® bieten wir unseren Kunden den außerbörslichen Handel auch dann, wenn alle anderen Makler längst Pause machen.

      Folgende Emittenten finden Sie unter dem Menue Handel > Wertpapiere > .......

      http://www.fimatex.de/03_angebot/gts/ausserboerslich/ausserb…
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 14:00:51
      Beitrag Nr. 804 ()
      Hallo RCZ

      # 800::kiss::kiss::kiss:

      Avatar
      schrieb am 19.11.02 14:04:45
      Beitrag Nr. 805 ()
      -----

      "Mini-Dax-Future" startet verhalten

      Der internationale Terminmarkt Eurex hat am 18. November wie geplant den Handel mit Optionen und Futures auf börsengehandelte Indexfondsanteile, so genannte Exchange Traded Funds (ETF), gestartet. Allerdings scheint die Nachfrage am ersten Handelstag nicht gerade überzuborden. Denn bis zum späten Nachmittag sind gerade einmal sechs Futures auf die Dax EX-Aktien der INDEXCHANGE Investment AG umgegangen - und sonst nichts.

      Es wurden keine weiteren Futures oder gar Optionen gehandelt. Dabei werden sie auch auf weitere börsengehandelte Fonds angeboten. Aber neue Produkte sind und waren wohl schon immer gewöhnungsbedürftig. So erscheint es möglich, dass sich die Eigenschaften und möglicherweise sogar Vorteile erst noch herumsprechen müssen. Denn die gibt es durchaus.




      „Mini-Dax-Future“ für den Privatanleger interessant

      Zunächst stellt sich die Frage, wieso man neben dem Dax-Future und den Dax-Optionen auch noch entsprechende Kontrakte auf börsengehandelte Indexfonds benötigt. Immerhin bewegen die sich doch ähnlich wie die Indizes selbst. Diese Frage ist zunächst berechtigt, allerdings gibt es Unterschiede.

      Erstens in der „Stückelung“. Während der Dax-Future ein richtig „schweres Kaliber“ mit einem Gegenwert von aktuell etwa 40.000 Euro ist und für den Handel eine entsprechende Kapitalbasis voraussetzt, bezieht sich der Dax EX-Future auf 100 Aktien des Dax EX-Fonds. Bei einem Kurs des Index-Fonds von 32 Euro ist dieser Kontrakt also „nur 3.200 Euro schwer“. Er könnte als eine Art von „Mini-Dax-Future“ sogar für den kleineren Privatanleger interessant werden.




      Direkter Einstieg in den Markt möglich

      Zum Zweiten werden die neuen Kontrakte - im Unterschied zum Dax-Future - physisch beliefert. Wenn Anleger Hempel einen Future gekauft hat, erhält am Ende der Laufzeit 100 Dax EX-Aktien. Hat er verkauft, ist er verpflichtet, die Aktien zu liefern. Hempel kann also über den Future direkt in den Fonds ein- oder aussteigen. Das eröffnet interessante Optionen. Angenommen er rechnet mit einem steigenden Markt und möchte sein Geld eigentlich voll investieren.

      Leider ist das aber gebunden und wird erst später frei. In diesem Fall ist der Future eine interessante Alternative. Denn für ein Kontrakt wird beim Kauf nur die so genannte Einschussmarge fällig - und die ist geringer, als die Direktinvestition.

      Für ein Dax EX-Futures-Kontrakt mit Dezemberverfall ist nur eine Marge von 360 Euro fällig. Damit aber kann er denselben Gewinn erzielen, als wenn er 100-Dax EX-Aktien sofort erworben hätte. Steigt der Dax, so werden ihm die entsprechenden Gewinne täglich gutgeschrieben - oder die Verluste abgebucht. Bis im Dezember ist er dann wieder „flüssig“ und kann die 100-Dax EX-Aktien direkt übernehmen.

      Wenn er etwas spekulativer orientiert ist, kann er diesen so genannten „Leverage-Effekt“ natürlich auch dazu nutzen, eine „größere Position“ am Markt zu fahren, als er es sich eigentlich bei einem Direktengagement leisten könnte.



      Feinjustierung des Depots möglich

      Ein weiterer Vorteil ist der, dass Hempel sein Depot aus Dax EX-Aktien sehr genau gegen fallende Kurse absichern kann. Entweder, indem er die entsprechende Anzahl an Futures verkauft oder indem er beispielsweise Verkaufsoptionen erwirbt. Auch das fällt ihm mit der idealeren „Stückelung“ leichter. Außerdem folgt der Dax EX-Future der Dax EX-Aktie genauer als der Dax-Future das tun würde. Das ist ein weiterer Vorteil für die immer größer werdende Gemeinde XTF-Anhänger.

      Insgesamt mag zwar der Handelsauftakt enttäuschen. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend.

      Quelle: FAZ, 19.11.02
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      schrieb am 19.11.02 15:07:11
      Beitrag Nr. 806 ()
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      Wella macht die Welle nach oben





      Mit Kursgewinnen von 3,77 Prozent auf 55,00 Euro reagiert die Aktie von Wella auf die guten Ergebniszahlen für die ersten neun Monate des Gesamtjahres. Von Januar bis September 2002 hat das Unternehmen den operativen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Debit) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zwölf Prozent auf gut 186 Millionen Euro gesteigert, der Umsatz nahm um 6,3 Prozent auf gut 2,4 Milliarden Euro zu. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen des Marktes.

      Und als ob das nicht genug wäre. Im Gegensatz zu vielen anderen hält Wella trotz konjunkturell schwieriger Rahmenbedingungen auch am prognostizierten Umsatzplus von zehn bis 14 Prozent in diesem Jahr fest. Der Gewinn soll sogar überproportional zu den Erlösen wachsen, die Ebit-Rendite soll bis ins Jahr 2005 auf 13 Prozent steigen.




      Wella-Zahlen zeigen Wachstumsdynamik ...

      Das klingt solide und wird auch so beurteilt. Die Neunmonats-Zahlen von Wella sind beispielsweise für die UBS-Analystin Susanne Seibel eine positive Überraschung. Die EBIT-Marge sei auf 12,3 von 11,4 Prozent gesteigert worden. Auch die Margen im Kosmetik- und Parfum-Bereich seien gestiegen, heißt es. Von Konsumentenseite würden die Margen jedoch wohl unter Druck kommen, so die Analystin.

      Die Umsatzzahlen für den Neun-Monats-Zeitraum belegen, dass Wella nach einem verhaltenen ersten Halbjahr deutlich an Wachstumsdynamik gewonnen hat. Im dritten Quartal gelang es den Darmstädtern, um 7,9 Prozent zu wachsen nach 5,5 Prozent zum Halbjahr. Das wechselkursbereinigte Wachstum betrug sogar 14,3 Prozent, woran der September mit einem wechselkursbereinigten Umsatzanstieg von 19 Prozent einen wesentlichen Anteil hatte. Maßgeblich hierfür ist die Markteinführung neuer Produkte und die niedrigere Vorjahresbasis.



      ... allerdings kommt die nicht nur aus dem operativen Geschäft

      Die Dynamik beruht allerdings nicht nur auf organischem Wachstum aus eigener Kraft, sondern auch auf Übernahmen wie zum Beispiel von Atkinson`s, Escada Beaute Group SA, Graham Webb und den US-Rechten an Yardley von London Cosmetics. Damit versucht Wella die verhaltene Wirtschaftsentwicklung im Heimatland auszugleichen. Und bisher scheint diese Strategie aufzugehen, auch wenn zwischenzeitlich Zweifel aufgekommen sein könnten.

      Denn zeigte die Aktie noch bis in den Mai des Jahres 2002 hinein entgegen dem schlechten Börsenumfeld einen wunderbaren Aufwärtstrend, so schien er danach zu kippen. Vom Mai bis in den Oktober verlor das Papier im Extrem knapp 48 Prozent seines Wertes, bevor es wieder nach oben drehte. Hilfreich waren dabei sicher auch Übernahmegerüchte, die im Oktober zu deutlichen Kursgewinnen führten. Henkel wurde in der Gerüchteküche als Interessent genannt.

      Allerdings scheint nun mittlerweile die Bewertung mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,5 für das Jahr 2003 ambitioniert zu sein. Von daher ist bei all der positiven Stimmung eine gewisse Vorsicht angebracht. Aber bei neuen Kurstauchern ist das Papier allemal einen Blick wert.


      Quelle: FAZ, 19.11.02



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Wella-Aktie in den vergangenen fünf Jahren



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      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:24:47
      Beitrag Nr. 807 ()
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      Börse Japan


      Topix schließt auf Rekordtief


      19. November 2002 Der Nikkei konnte sich am Dienstag gerade noch ins Plus retten, aber der breitere Topix schloss mit einem Minus von 0,82 Prozent auf 817,09 Zähler auf dem tiefsten Stand seit dem September des Jahres 1994.

      Das große Problem sind die Banken. Das ist nicht neu. Der Markt fürchtet nun seit einigen Tagen, dass nichts anderes übrig bleiben würde, als einzelne der großen Häuser zu verstaatlichen. Heizo Takaneda hatte als Minister für Finanzdienstleistungen angekündigt, in diesem Monat seine Pläne zur Bankenreform vorzulegen.




      Banken haben gigantische Kreditprobleme

      Die sieben größten Kreditgeber des Landes haben Kredite in Höhe von 26,8 Billionen Yen ich ihren Büchern stehen, die voraussichtlich von den Schuldnern nicht mehr bedient werden können. Das sind knapp 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein die viertgrößte Bank UFJ Holdings allein hat 6,5 Billionen ausstehen und hat das schlechteste Kreditportfolio der vier größten Banken.

      Die Aktien dieses Unternehmens fallen schon den ganzen Monat und haben am Dienstag mit einem Minus von mehr als zehn Prozent bei 89,000 Yen ein neues Allzeittief erreicht. Auch die Papiere der weltgrößten Bank, der Mizuho Holdings, stehen massiv unter Druck. Mit einem Kursverlust von mehr als 16 Prozent schlossen sie am Dienstag bei 99,700 Yen. Mizuho sitzt auf problematischen Krediten in Höhe von 5,5 Billionen Yen. Die Aktie hat seit der Handelseinführung nach der Zusammenlegung von drei kleineren Banken im September des Jahres knapp 90 Prozent ihres Wertes verloren.



      Bankaktien könnten wertlos werden

      „Die Regierungspläne könnten dazu führen, dass die Aktien sogar völlig wertlos werden“, sagte Shuichi Hida von Sanyo Investment Trust Management. Er hat in seinem Portfolio die Aktien von Banken und Telekommunikationsunternehmen untergewichtet und investiert lieber in Unternehmen, die auf Nachfrage aus China bauen können. Beispielsweise auf Shimano.

      „Im Moment ist völlig offen, ob die Regierung die Banken für faul oder für sicher hält“, denkt Alex Kinmont als Head des Japan-Strategie-Teams von Salomon Smith Barney. Solange diese Unsicherheit nicht beseitigt sei, erwartet er von den japanischen Indizes wenig Positives.

      Und selbst wenn die Banken verstaatlicht werden sollten stellt sich die Frage, wie die Kreditversorgung der Binnenwirtschaft aussehen soll. Viele Marktteilnehmer erwarten nach einer Insolvenz der großen Banken eine Pleitewelle, da viele Unternehmen strengere Kriterien bei der Kreditvergabe nicht erfüllen könnten.

      Vor diesem Hintergrund sollten sich Anleger, die sich trotz allem für Japan interessieren, vor allem auf international tätige Unternehmen konzentrieren - und nicht auf solche, die binnenwirtschaftlich orientiert sind. Denn die dürften vor schwierigen Zeiten stehen.


      Quelle: FAZ, 19.11.02



      Der Chart zeigt die Entwicklung des Nikkei in den vergangenen fünf Jahren




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      schrieb am 19.11.02 15:41:39
      Beitrag Nr. 808 ()
      RCZ

      gegen trübe Novembertage :):):)

      :kiss::kiss::kiss:







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      Avatar
      schrieb am 21.11.02 00:24:08
      Beitrag Nr. 809 ()
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      Fonds-Branche bangt nach Steuerbeschlüssen um Existenz

      Die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung zur Besteuerung von Fondsgeschäften führen aus Sicht des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) zu einer Besteuerung von Scheingewinnen und gefährden die Existenz der gesamten Branche.

      „Fondsanleger sollen künftig Gewinne mehrfach versteuern und auch Scheingewinne, die sie gar nicht erzielt haben", erklärte BVI-Hauptgeschäftsführer Stefan Seib am Mittwoch.

      Die Bundesregierung beschloss am Mittwoch eine Steuerrechtsänderung, nach der in Zukunft Kursgewinne von Fondsmanagern von den Anteilseignern mit ihrem persönlichen Steuersatz versteuert werden müssen.

      Außerdem soll der Gewinn beim Verkauf der Fondsanteile pauschal einer Besteuerung von 7,5 Prozent unterliegen.

      Nach Modellrechnungen des BVI werden durch die neue Regelung Gewinne besteuert, die ein Anleger persönlich gar nicht erzielt hat.
      Erwirtschafte ein Fondsmanager nämlich durch Kauf und Verkauf einer Aktie einen Gewinn, bevor ein Privatanleger bei dem Fonds einsteige, müsse dieser den Kursgewinn zum Jahresende versteuern.




      Neuregelung benachteiligt laut BVI die Fondsanlage

      Die neue Regelung bevorzuge die Direktanlage in Aktien, da in diesem Fall Gewinne nur mit dem genannten Pauschalsatz besteuert würden, hieß es in der Mitteilung weiter. Etwa 15 Millionen Investmentsparer, darunter 5,7 Millionen Anleger von vermögenswirksamen Leistungen (VL), würden so benachteiligt.

      Bei den Fondsgesellschaften werden nach Einschätzung des BVI durch die Steueränderungen die Verwaltungskosten weiter steigen.
      Den Plänen der Bundesregierung zufolge sollen die Fondsgesellschaften den Anlegern die auf Fondsebene realisierten Kursgewinne zum Geschäftsjahresschluss anteilsgemäß zuweisen.
      Diese müssen darauf dann Einkommens- und Kirchensteuer sowie Solidaritätszuschlag zahlen. Die Finanzbehörden erhalten von den Fonds Kontrollmitteilungen. Die Neuregelung gilt voraussichtlich für alle Geschäfte ab dem 21. Februar 2003.

      Der BVI geht nach Angaben eines Sprecher davon aus, dass ein Großteil der rund 10.000 Stellen der Branche in Deutschland durch die Pläne gefährdet sind. Es bestehe die Gefahr einer Verlagerung der Arbeitsplätze ins benachbarte Ausland.




      Experten hoffen auf Änderungen bei den Gesetzesplänen

      Steuerexperten rechnen allerdings nicht mit einer Umsetzung der Steuergesetze in der vorgelegten Form. Sie gehen davon aus, dass die Opposition Änderungen erzwingen wird.

      Einige Fachleute plädieren für eine Beibehaltung der aktuellen Regelung. „Wir schlagen vor, am jetzigen Steuerregime nichts zu ändern - das wäre die beste Lösung für alle Beteiligten", erklärte der Chef des Deutschen Aktieninstituts (DAI), Rüdiger von Rosen. „Die neue Steuer verteuert die Eigenkapitalfinanzierung der Unternehmen und gefährdet damit Wachstum und Arbeitsplätze", kritisierte von Rosen die Regierungspläne.

      Auch sei nicht nachvollziehbar, dass den Bürgern erst die Notwendigkeit einer verstärkten kapitalgedeckten Altersvorsorge vermittelt und diese dann steuerlich belastet werde.

      Bislang werden Gewinne aus dem Verkauf von Aktien oder Fondsanteilen nur dann besteuert, wenn die Wertpapiere kürzer als ein Jahr gehalten werden. Diese Spekulationsfrist fällt nun weg.

      Quelle: FAZ, 20.11.02
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      schrieb am 21.11.02 00:27:57
      Beitrag Nr. 810 ()
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      Nasdaq nähert sich spannender Chartzone

      20. November 2002 Die Hoffnung auf eine Erholung der US-Konjunktur und der Unternehmensgewinne hat an den US-Börsen am Mittwoch im Geschäftsverlauf für deutliche Kursgewinne gesorgt. Die Aufwärtsbewegung sei vor allem von den Technologiewerten getragen worden, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index notierte im New Yorker Schlusshandel um 1,75 Prozent höher bei 8.623,01 Zählern. Der Nasdaq Composite Index legte um 3,26 Prozent auf 1.419,35 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 1,94 Prozent auf 914,15 Punkte.

      Die positive Verfassung der Wall Street trug außerdem dazu bei, die phasenweise deutlichen Verluste am deutschen Aktienmarkt wegzuzaubern und den Dax mit einem Anstieg von 0,19 Prozent auf 3.212,99 Punkten schließlich doch noch ins Plus zu hieven.




      J.P.Morgan und Intel auf der Überholspur

      "Die Anleger konzentrieren sich nicht auf das, was die Unternehmen jetzt sagen, sondern auf den Ausblick", sagte Andrew Baker, Vize-Präsident Nasdaq-Handel bei Wedbush Morgan. „Jeder schaut nach vorne, und ich denke, dieser Markt hat einen positiven Grundton.“ Scott Bleier, Präsident des Internetrecherche-Unternehmens HybridInvestors.com, fügte hinzu: „Die Anleger wollen jetzt Technologiewerte kaufen, die in diesem Jahr deutliche Kursverluste hatten.“

      Besonders stark gewannen die im Dow-Jones-Index vertretenen Aktien des Finanzkonzerns J.P. Morgan Chase mit einem Plus von rund acht Prozent auf 23,72 Dollar. Die Titel waren damit der größte Gewinner bei den Standardwerten. Die Aktien des Finanzkonzerns Citigroup stiegen rund 3,7 Prozent auf 37,79 Dollar. Die Aktien des Kreditkartenkonzerns American Express legten rund 3,4 Prozent auf 38,54 Dollar zu.

      Bei den Technologieaktien kletterten die Titel des weltgrößten Chipherstellers Intel um 5,5 Prozent auf 19,15 Dollar. Die Aktien des weltgrößten Chipausrüsters Applied Materials rückten um rund 5,2 Prozent auf 15,86 Dollar vor, die des Softwarekonzerns Microsoft um rund 3,2 Prozent auf 56,62 Dollar.




      Warten auf Zahlen von Hewlett Packard

      „Im vergangenen Monat hat sich ein deutlicher Aufwärtstrend etabliert", sagte Bleier von HybridInvestors.com. „Jetzt müssen noch die Fundamentaldaten auf der Unternehmensseite überzeugen und die Ängste der Investoren vor Terrorismus und Krieg verschwinden. Wenn wir das beiseite legen können, hat der Markt wirklich eine Chance auf eine deutliche Kursrally.“

      Im Blickpunkt der Investoren stehen nach Händlerangaben die Titel des weltweit zweitgrößten PC-Herstellers Hewlett-Packard, die rund 1,8 Prozent auf 16,85 Dollar zulegten. Das Unternehmen will nach US-Börsenschluss seine Quartalsergebnisse veröffentlichen. Analysten erwarten einen geringeren Nettoverlust dank der Kostensenkungen nach der Fusion mit Compaq.




      Nasdaq nimmt einen neuen Anlauf nach oben

      Dank der Gewinne zur Wochenmitte hat sich der Nasdaq Composite Index bereits jetzt in charttechnisch spannendes Gelände vorgeschoben. Gelingt ihm nämlich der Sprung über den Widerstandsbereich um 1.420 Punkten, dann stiegen die Chancen auf eine Fortsetzung der jüngsten Erholungsbewegung.

      Bisher hat sich dieser Bereich aber bereits mehrfach als unüberwindbare Hürde erwiesen. Sollte es der Markt diesmal ausgerechnet in einer Zeit schaffen, in der mit der Baubranche (wie am Mittwoch veröffentlicht wurde, fielen die Baubeginne im Oktober um 11,4 Prozent) einer der letzten Stützen der US-Konjunktur zur Schwäche neigt, dann wäre dies in der Tat als Zeichen von Stärke zu werten.

      Es wird interessant sein zu beobachten, ob das knappe Scheitern an dieser Hürde am Mittwoch erneut der Vorbote für ein Abdriften nach unten ist und der Markt nur Kraft sammeln muss für einen ernsthaften Ausbruchsversuch.


      Quelle: FAZ, 20.11.02


      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf des Nasdaq Composite Index in den vergangenen fünf Jahren.




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      schrieb am 21.11.02 00:31:11
      Beitrag Nr. 811 ()
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      US-Aktienmarkt schwankt zwischen Bullen und Bären

      20. November 2002 Der Bärenmarkt hätte am 9. Oktober, als Standard & Poor`s 500 Index und Dow Jones Industrial Average auf den tiefsten Stand seit 1997 fielen, zu Ende sein können. Trotzdem tun sich die Investoren schwer damit, den Beginn eines neuen Bullenmarkts auszurufen.

      Sie befinden sich in einem Niemandsland, denn nicht jede Kursentwicklung kann eindeutig den Bullen oder den Bären zugesprochen werden, erklärt Jeffrey Hirsch, Herausgeber des Stock Trader`s Almanac. Nach dem Bärenmarkt von 1973 und 1974, bei dem der S&P 500 fast 50 Prozent und der Dow 45 Prozent verloren haben, begann der nächste nachhaltige Bullenmarkt erst 1982, meint Hirsch.




      Warten auf den nächsten klaren Trend

      Möglicherweise müssen sich die Investoren auch diesmal einige Jahre gedulden. "Die Indizes werden sich eine Weile lang seitwärts bewegen", prognostiziert Matthew Kelmon, Fondsmanager bei Kelmoore Investment Co. in Palo Alto, Kalifornien. "Aber das heißt nicht, dass mit Aktien in dieser Zeit kein Geld zu machen ist." Er setzt auf Unternehmen wie Microsoft Corp., Merck & Co. und Philip Morris Cos.

      Einige Investoren gehen davon aus, dass US-Aktien in den nächsten Jahren eher an die Entwicklung der 70er als an die der 90er Jahre anknüpfen werden. Damals legte der S&P 500 pro Jahr 5,8 Prozent zu. In den 90er Jahren brachte es der Leitindex auf einen jährlichen Anstieg von 15,3 Prozent.

      Die acht Jahre, die auf den Bärenmarkt von 1974 folgten, waren eine "Handelsspannenperiode", erklärt Sam Burns, Analyst bei Ned Davis Research. Den steilsten Anstieg verzeichnete der US- Aktienmarkt vom 27. März 1980 bis zum 28. November 1980, als der S&P 500 Index 43 Prozent kletterte, angeführt von RadioShack Corp. Allerdings musste die Benchmark über die Hälfte davon in den darauffolgenden 21 Monaten wieder abgeben.




      Oft handelt es sich nur um spekulative Erholungsbewegungen

      Seit seinem Allzeithoch im März 2000 hat der S&P 500 Index 41 Prozent verloren. Ob die aktuelle Aufwärtsbewegung anhält, seit dem 9. Oktober konnte der Leitindex 16 Prozent zulegen, ist fraglich. Die Bilanzskandale, in die große Unternehmen verstrickt waren, und die Interessenkonflikte, die den Analysten der Wall Street nachgesagt werden, haben das Vertrauen in den Aktienmarkt schwer erschüttert. Auch die Kriegsgefahr im Nahen Osten und die Angst vor weiteren Terroranschlägen auf US-Ziele dürften eine Erholung verhindern.

      Als "Bremsfaktor" sehen einige Investoren auch die Aktien, die die Rally der letzten sechs Wochen getragen haben. Der Kurs des Glasfaserherstellers Corning Inc. ist seit dem 9. Oktober 208 Prozent gestiegen. Die Kurse von Sprint Corp. und Solectron Corp. haben sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Doch im Vergleich zu ihren Allzeithochs im März 2000 haben alle drei über 90 Prozent an Wert verloren.

      "Diese arg gebeutelten Werte sind nicht zwangsläufig die, die man im Portefeuille haben will", warnt George Mairs, Präsident von Mairs & Power Inc. Dem kann Liz Ann Sonders, Fondsmanagerin bei U.S. Trust Co., nur zustimmen. Sie setzt auf Unternehmen, die neue Produkte auf den Markt bringen und ihre Preise anheben können. "Charakteristisch für die aktuelle Ertragslage ist, dass die Unternehmen unfähig sind, ihre Preise anzuheben."




      Technologiekollaps ist die Bärenmutter

      Vor mehreren und miteinander konkurrierenden Bärenmärkten warnt Donald Coxe, Chairman und Vorstandsvorsitzender von Harris Investment Management in Chicago. Die Technologieaktien bilden seiner Ansicht nach einen Bärenmarkt für sich. Sie waren der Antriebsmotor der "bulligen" 90er Jahre, zählen seitdem aber zu den Schlusslichtern. "Der Technologiekollaps ist die Bärenmutter", meint Coxe.

      Darüber hinaus gebe es noch einen breiteren Bärenmarkt, dem die zyklischen Werte zuzuordnen. Dieser "Bärenvater" sei eine rezessionsbedingte Abschwungphase. "Ich befürchte, dass sich der Markt von seinem Tief am 9. Oktober nicht so schnell erholen wird. Wenn doch, dann sind es mit Sicherheit nicht die Technologiewerte, die ihn da rausholen. Denn ihre Kursgewinne kann man nicht ernst nehmen."

      Quelle: FAZ, 20.11.02
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      schrieb am 21.11.02 08:29:02
      Beitrag Nr. 812 ()
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      Der „Technologieoptimismus“ ist wieder da

      21. November 2002 Die Hoffnung auf eine Erholung der US-Konjunktur und der Unternehmensgewinne hat sowohl an den US-Börsen als auch in Fernost für deutliche Kursgewinne gesorgt. Die Aufwärtsbewegung ist vor allem von den Technologiewerten getragen worden. Das dürfte auch die europäischen Techwerte beflügeln, auch wenn sie im deutschen Markt schon am Mittwoch einen großen Teil der Kursgewinne mitgemacht haben.



      Bund-Future mit Blick auf die Börsen

      An der Wall Street ist über Nacht wieder Fantasie für die Technologiewerte aufgekommen. Das dürfte die Rentenmärkte zumindest in der Tendenz belasten. Allerdings dürfte es ein Bestandteil der beinahe täglich wechselnden Stimmung sein.



      Euro tendiert etwas schwächer

      Etwas schwächer präsentiert sich der Euro am Donnerstag im asiatischen Handel. Um 6.47 Uhr MEZ kostet ein Euro 1,0009 Dollar nach 1,0018 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen notiert die US-Währung mit 122,38 Yen nach 122,61 Yen am Mittwoch in New York. Händler sagten, auf Grund von Gewinnmitnahmen und deutlicher Gewinne an der Tokioter Börse habe der Dollar wieder zum Yen nachgegeben. Der Dollarkurs stehe angesichts der Unsicherheit über die wirtschaftliche Erholung der USA und des drohenden Kriegs im Irak weiterhin unter Druck.




      Aktien schließen in Tokio sehr fest

      Mit einer sehr festen Tendenz haben die Kurse am Donnerstag in Tokio den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index gewann 2,5 Prozent oder 208 Yen auf 8.668. Der Topix-Index erhöhte sich um 2,1 Prozent oder 17 Punkte auf 848. Die Kursgewinne sind auf computerbezogene Werte wie etwa Canon zurückzuführen, nachdem Hewlett-Packard mit seinen Ertragszahlen am oberen Ende des Erwartungsspektrums hereingekommen ist.

      Der „Technologieoptimismus“ ist wieder da - zumindest kurzfristig. Gleichzeitig erholten sich die Bankwerte von ihren massiven Kursverlusten und den Allzeittiefs der vergangenen Tage. Eine Zeitung hatte berichtet, die Regierung wolle den Banken für ihre notleitenden Kredite mehr als den Marktpreis zahlen. Der Bericht wurde allerdings nicht bestätigt.



      Aktien Hongkong am Mittag freundlich - Gute US-Vorgaben helfen

      Mit einer freundlichen Tendenz präsentieren sich die Kurse an der Börse in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verbessert sich der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,6 Prozent bzw 61 Zähler auf 10.032. Die guten Vorgaben von Wall Street seien für den positiven Handelsverlauf verantwortlich, sagt ein Teilnehmer.

      Vor allem Werte aus dem Telekommunikationsbereich zeigen sich mit Aufschlägen. Der HSI habe sich nun über der Marke von 10.000 Punkten etabliert, fügt ein Händler hinzu. Vor einem weiteren Anstieg sei jedoch zunächst eine leichte Konsolidierung notwendig.




      USA: Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluss

      Im Blickpunkt des nachbörslichen Handels am Mittwoch standen die von Hewlett-Packard vorgelegten Zahlen für das vierte Quartal. Der Gewinn je Aktie auf pro-forma-Basis fiel mit 0,24 Dollar um 0,02 Dollar besser aus als von Analysten geschätzt. Auch beim Umsatz lag das Unternehmen mit 18,05 Milliarden Dollar über den Prognosen der Analysten. Diese hatten im Konsens mit 17,3 Milliarden Dollar gerechnet. Die Titel legten nach dem regulären Sitzungsende an der Nasdaq um 10,4 Prozent auf 18,60 Dollar zu.

      OmniVision Technologie zogen im nachbörslichen Handel an der Nasdaq um 11,8 Prozent auf 13,60 Dollar an. Das Unternehmen hatte besser als erwartete Zahlen für das Oktoberquartal vorgelegt. Vor ao Posten wurde ein Gewinn je Aktie von 0,09 Dollar ausgewiesen. Analysten hatten mit 0,08 Dollar gerechnet. Hott Topic reduzierten sich dagegen um 1,0 Prozent auf 23 Dollar, und dass, obwohl der Einzelhändler leicht bessere Zahlen als erwartet veröffentlicht hatte. Das Ergebnis je Aktie im abgeschlossenen Quartal belief sich auf 0,31 Dollar. Analysten hatten mit 0,30 Dollar gerechnet.




      Hoffnung auf Konjunkturerholung treibt US-Börsen

      Die Hoffnung auf eine Erholung der US-Konjunktur und der Unternehmensgewinne hat an den US-Börsen am Mittwoch für deutliche Kursgewinne gesorgt. Die Aufwärtsbewegung werde vor allem von den Technologiewerten getragen, sagten Händler. Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsschluss 1,75 Prozent höher bei rund 8.623 Zählern. Der Nasdaq-Index legte 3,26 Prozent auf rund 1.419 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 1,94 Prozent auf rund 914 Punkte.

      Ned Riley, Chefstratege bei State Street Global Advisors, sagte, unter anderem hätten die Prognose des Chipherstellers Analog Devices und die Investitionspläne des Computerkonzerns IBM die Hoffnungen der Anleger auf eine Erholung bei den Technologieausgaben gestärkt. „Die Anleger konzentrieren sich nicht auf das, was die Unternehmen jetzt sagen, sondern auf den Ausblick", sagte Andrew Baker, Vize-Präsident Nasdaq-Handel bei Wedbush Morgan.

      Die Titel von Analog Devices kletterten rund 6,5 Prozent auf 29,81 Dollar. Das Unternehmen hatte seinen Gewinn im vierten Geschäftsquartal gesteigert und rechnet nach eigenen Angaben mit einer Geschäftsverbesserung in den kommenden zwei Quartalen. IBM-Aktien zogen rund 4,1 Prozent auf 81,61 Dollar an. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, in den kommenden drei Jahren solle rund eine Milliarde Dollar des Forschungsbudgets aus dem Bereich Produktentwicklung in den Bereich Beratung und Dienstleistungen verlagert werden.

      Besonders stark gewannen auch die im Dow-Jones-Index vertretenen Aktien des Finanzkonzerns J.P. Morgan Chase mit einem Plus von rund acht Prozent auf 23,72 Dollar. Die Titel waren damit der größte Gewinner bei den Standardwerten. Es gebe Spekulationen, dass eine Ratingagentur die Schulden des Unternehmens höher bewerten könne, sagten Börsianer. Analysten bezweifelten dies jedoch. Die Ratingagentur Moody`s hatte erst im Oktober die Bewertung für die langfristigen Schulden des Konzerns gesenkt. Die Aktien des Finanzkonzerns Citigroup stiegen rund 3,7 Prozent auf 37,79 Dollar. Die Aktien des Kreditkartenkonzerns American Express legten rund 3,4 Prozent auf 38,54 Dollar zu. Bei den Technologieaktien kletterten die Titel des weltgrößten Chipherstellers Intel um rund 5,5 Prozent auf 19,15 Dollar.




      US-Anleihen schließen schwach

      In schwacher Verfassung haben die US-Anleihen den Handel am Mittwoch in New Yorker beendet. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von vier Prozent verloren 25/32 auf 99-12/32 und rentierten mit 4,071 Prozent nach 3,948 Prozent am Dienstag. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent reduzierte sich um 1-15/32 auf 106-16/32. Die Rendite stieg auf 4,944 Prozent nach 4,827 Prozent.

      Händler machten für die herben Kursverluste zum Ende der Session vor allem die Performance des Aktienmarkts sowie verstärkte Hedgingaktivitäten von Unternehmensanleiheseite aus verantworlich.

      Durch die Platzierung mehrerer Jumboanleihen hätten sich wohl einige Anleger genötigt gesehen, ihr Geld aus den Staatsanleihen abzuziehen, um andere Positionen aufzubauen, sagten Händler. “Daher war es nicht verwunderlich, dass die Treasuries so unter Druck gerieten“, sagte David Coard der Williams Capital Croup in New York. Seiner Ansicht nach hatten die am Berichtstag veröffentlichten Konjunkturdaten kaum Einfluss auf die Kurse.


      Quelle: FAZ, 21.11.02
      Avatar
      schrieb am 21.11.02 09:08:53
      Beitrag Nr. 813 ()
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      T-Online und Burda kooperieren im Internet

      "Bunte" verknüpft Internet-Auftritt mit T-Online / Live-Berichte geplant


      Der Online-Dienst T-Online und die Zeitschrift "Bunte" verknüpfen ihre Internet-Auftritte. Eine eigene Internet-Redaktion, die eng mit der Bunte-Redaktion zusammenarbeitet, soll künftig den neuen Netz-Auftritt "bunte.t-online.de" und den "People Channel" im T-Online-Portal mit Geschichten über Stars, Politiker und Spitzensportler beliefern, sagte der Bunte-Verleger Hubert Burda.

      Das neue Angebot sei keine Übertragung des bekannten Print-Formats der "Bunten" auf das Internet. Es solle den Nutzern tagesaktuelle Nachrichten und Interaktionsmöglichkeiten bieten. Zur neuen Tagesredaktion von "bunte.t-online.de" unter der Leitung von Tom Kerschke gehören 20 Mitarbeiter. Damit seien etwa zehn Arbeitsplätze für Journalisten neu geschaffen worden. "Eine herausragende Rolle werden Breitbandangebote wie Live-Berichte von interessanten Veranstaltungen sein", sagte der T-Online-Vorstandsvorsitzende Thomas Holtrop, dessen Unternehmen rund 90 Prozent der Internet-Nutzer mit schnellem DSL-Zugang ins Web unter Vertrag hat.

      Ziel der Kooperation sei die Schaffung der ersten Adressen im deutschen Internet für "People-Themen". Zu ihren Umsatzerwartungen machten Burda und Holtrop allerdings keine Angaben. Die Internet-Seite soll sich zunächst aus Werbeinnahmen finanzieren. Später sollen exklusive, aber bisher nicht näher erläuterte Bezahlinhalte hinzukommen.

      Holtrop und Burda setzen seit einiger Zeit verstärkt auf Partnerschaften im Internet-Geschäft. T-Online hat sich mit der ZDF-Nachrichtensendung "heute" und der Bild-Zeitung bereits zwei namhafte Partner ins Boot geholt, die Inhalte für das T-Online-Portal liefern. Im Gegenzug führt die Telekom-Tochtergesellschaft den Partnern viele Internet-Nutzer zu. T-Online erreicht aufgrund seiner Dominanz im Zugangsgeschäft mehr als die Hälfte aller 30 Millionen deutschen Internet-Nutzer.

      Die T-Online-Kunden werden nach der Einwahl automatisch auf die Startseite T-Online.de geleitet und dort an prominenter Stelle auf Bild-Geschichten hingewiesen. Die Methode hat Erfolg: Seit dem Start der Internet-Seite "bild.t-online.de" im Mai des Jahres hat sich die Zahl der Seitenaufrufe (Pageimpressions) um fast 70 Prozent auf 251 Millionen im Oktober erhöht.

      Damit ist die Internet-Seite das beliebteste Medienangebot im Netz, knapp vor dem Fernsehsender RTL und klar vor "Spiegel-Online". Allerdings wird T-Online nach Informationen aus Branchenkreisen wohl nicht mehr 40 Millionen Euro in das Gemeinschaftsprojekt investieren, wie es noch bei Bild der Fall war. Für die Bild-Kooperationen wurde sogar der Deutschland-Geschäftsführer des Internet-Portals Yahoo, Peter Würtenberger, abgeworben.

      Burda hat seine Internet-Tochtergesellschaft Tomorrow Focus mit dem Microsoft-Online-Dienst MSN verbunden. Seit Oktober werden die Inhalte von Zeitschriften wie Focus, Amica oder Fit for Fun auf dem bislang eher erfolglosen MSN-Portal in Deutschland präsentiert. Kooperationen dieser Art sollen die Kosten für die Erstellung der Inhalte senken und die Werbevermarktung erleichtern.

      Gleichzeitig sichern sich die Internet-Unternehmen bekannte Medien-Marken, deren Inhalte eines Tages an die Nutzer verkauft werden sollen. Bisher steckt der Verkauf von Inhalten an private Internet-Nutzer aber noch in den Anfängen. Solange vergleichbare Angebote an anderer Stelle kostenlos zu haben sind, zeigen die Internet-Nutzer nur eine sehr geringe Zahlungsbereitschaft. Lediglich Artikel mit hohem Nutzwert, die von einer bekannten Marke stammen, lassen sich heute im Netz verkaufen. Allerdings steigt die Zahlungsbereitschaft langsam an, da immer mehr Internet-Unternehmen ihr kostenlos verfügbares Angebot einschränken.


      Quelle: FAZ, 21.11.02
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      schrieb am 21.11.02 09:17:41
      Beitrag Nr. 814 ()
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      HP kann nicht ewig an der Kostenschraube drehen

      21. November 2002 Mit kräftigen Kursgewinnen von etwas mehr als zehn Prozent auf 18,60 Dollar hat die Aktie von Hewlett-Packard (HP) im nachbörslichen Handel am Mittwoch auf die Umsatz- und Ertragszahlen des vierten Quartals des Geschäftsjahres reagiert.
      Im Quartal bis Ende Oktober sei vor Sonderposten ein Gewinn von 721 Millionen Dollar oder 0,24 Dollar je Aktie erzielt worden, teilte der im kalifornischen Palo Alto ansässige Konzern nach Börsenschluss mit. Der Umsatz betrug 18,05 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Gewinn je Aktie von 0,22 Dollar bei einem Erlös von 17,3 Milliarden Dollar erwartet.

      Netto erzielte der weltweit zweitgrößte Computerhersteller, der im Mai die Fusion mit Compaq abgeschlossen hatte, einen Gewinn von 390 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum hätten HP und Compaq zusammen einen Netto-Verlust von 505 Millionen Dollar und einen Umsatz von 18,17 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Der Erlös sei zum Vorquartal in allen Geschäftsbereichen gestiegen, teilte HP weiter mit.


      Wachstum nicht wirklich absehbar

      Der Konzern bekräftigte zudem seine Geschäftsprognosen für das laufende erste Quartal. Demnach erwartet HP einen Pro-Forma-Gewinn je Aktie von 0,27 Dollar bei einem Umsatz von 18,4 Milliarden Dollar. Finanzchef Bob Wayman räumte aber ein, es sei noch unklar, wie sich das für HP wichtige Weihnachtsgeschäft entwickeln werde.

      Bei der Nachfrage der Unternehmen nach höherwertigen Geräten gebe es dagegen erste Erholungszeichen. „Es sieht so aus, als ob es hier eine Stabilisierung gibt, aber es ist zu früh, um von echtem Wachstum zu sprechen", sagte Wayman in einem Interview. HP und andere Technologiekonzerne leiden seit mehr als einem Jahr unter der Investitionszurückhaltung der Unternehmen.

      Die Vorsicht des Managements lässt den an der Börse aufkommenden Optimismus hinterfragen. Es drängt sich beinahe die Vermutung auf, das Ergebnis sei vor allem auf Grund von Fortschritten auf der Kostenseite erzielt worden. Die sind nicht unbegrenzt wiederholbar.
      Auch die Wettbewerbssituation wird nicht einfacher werden. Denn mit Dell steht dem Unternehmen ein hoch effizienter Konkurrent gegenüber, der zunehmend auch auf den angestammten Geschäftsfeldern für Kostendruck sorgt.



      Aktie hat Abwärtstrends überwunden

      Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 für das Jahr 2003 erscheint die Aktie nicht überteuert zu sein. Charttechnisch ist es dem Papier mit einem rasanten Kursanstieg von knapp 70 Prozent von einem Tief von elf Euro am neunten Oktober bis auf nun über 18 Dollar die kurz-und langfristigen Abwärtstrends zu überwinden. Das dürfte dem Papier Spielraum dafür eröffnen, von einer weiteren Erholung der Technologiewerte zu profitieren.

      Auf Grund der bisher verhaltenen Konjunkturentwicklung und der Zurückhaltung bei Technologieinvestitionen ist allerdings eine gewisse fundamentale Vorsicht angebracht. Viel mehr als eine „Marktperformance“ dürfte nicht drin sein. Ein Engagement kann nur auf der Hoffnung auf eine Wirtschaftserholung basieren und sollte keinesfalls ohne eine Absicherung durch Stop-Loss-Orders eingegangen werden. Denn Rückschläge sind jederzeit möglich.



      Quelle: FAZ, 21.11.02





      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Hewlett-Packard-Aktie in den vergangenen fünf Jahren





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      Avatar
      schrieb am 21.11.02 09:22:14
      Beitrag Nr. 815 ()


      Quelle: FAZ, 21.11.02
      Avatar
      schrieb am 21.11.02 22:25:43
      Beitrag Nr. 816 ()
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      Die Kurse an der Nasdaq sind ausgebrochen


      Dem Nasdaq Composite Index gelingt der Ausbruch

      21. November 2002 Es ist vollbracht: Was sich am Mittwoch andeutete, wurde am Donnerstag umgesetzt. Der Nasdaq Composite Index hat den hartnäckigen charttechnischen Widerstandsbereich um 1.420 Punkten geknackt.

      Mit einem Tagesplus von 3,39 Prozent auf 1.467,41 Punkten hat er die Hürde sogar bereits recht deutlich übersprungen. Sollte der Index nicht wieder zurückfallen, könnte er jetzt theoretisch als nächste Zielmarke 1,573 Punkte in Angriff nehmen.

      Im Schlepptau ist es auch dem S&P 500 Index gelungen - der seit dem Fünf-Jahrestief vom 9. Oktober um 20 Prozent gestiegen ist - mit einem Anstieg von 2,15 Prozent auf 933,82 Zählern die zuletzt nicht zu passierende Widerstandszone zwischen 909 und 928 Punkten zu überwinden. Allerdings wartet hier beim Zwischenhoch aus dem August bei 963 Punkten zunächst eine noch viel wichtigere Marke.




      Negative Nachrichten prallen ab

      Die Analysten von Standard & Poor´s verfallen wegen der charttechnischen Hoffnungszeichen zwar nicht gleich in Überschwang, aber immerhin betonen sie, dass die Ausgangslage mit den jüngsten Kursgewinnen immer besser geworden ist.

      So sieht es auch Henry Cavanna, Fondsmanager bei J.P.Morgan Fleming Asset Management, wenn er sagt: „Die heutigen Gewinne machen mir Mut, dass der Markt einen Boden ausbildet.“ Für Zuversicht sorgt insbesondere auch die Beobachtung, dass es dem Markt zuletzt gelungen ist, negative Nachrichten relativ locker wegzustecken. So auch am Berichtstag, an dem eine Gewinnwarnung von General Electric von der Aktie sogar mit Kursgewinnen begrüßt wird.




      Traditionell günstige Börsenphase

      Offenbar setzen die Anleger darauf, dass die eingeleiteten monetären und fiskalpolitischen Stimulanzen die Konjunktur schon auf Trab bringen werden. Und genährt wird zudem die Hoffnung durch das Wissen, dass wir uns derzeit in der traditionell günstigsten Zeit für Aktienkäufe befinden. So hat der S&P 500 Index in der Zeit von 1972 bis 2002 in der Phase von November bis April um durchschnittlich 7,1 Prozent zugelegt, während es in der Periode von Mai bis Oktober im Schnitt nur plus 1,0 Prozent waren.

      Trotz dieser ermutigenden Erkenntnisse sind die Anleger allerdings deswegen nicht völlig sorgenfrei, weil sich die Bewertung noch immer in luftigen Höhen bewegt. Denn auf Basis der Kerngewinne beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis beim S&P 500 Index auf rund 30. Fundamental orientierte Börsianer werden die Kursgewinne daher mit einem gewissen Druck in der Bauchgegend beobachten.

      Was Eingangs für den Nasdaq Composite Index gesagt wurde, gilt im übrigen auch für den Dax, wenn es gelingt, die Marke von 3.351 Punkten zu überspringen. Nach einem Tagesplus am Donnerstag von 2,85 Prozent auf 3.304,63 Punkten hat sich der Index inzwischen schon ganz nah an diese Hürde herangepirscht, so dass für die kommenden Tage spannende Sitzungen zu erwarten sind.



      Quelle: FAZ, 21.11.02



      Im Chart sehen Sie den Nasdaq Composite Index in den vergangenen fünf Jahren.




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      schrieb am 21.11.02 23:57:29
      Beitrag Nr. 817 ()
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      Risiken lassen sich nicht verleugnen
      Von Peter Luxton, Standard & Poor`s

      21. November 2002 Ist „Stirb an einem anderen Tag“ nicht nur der Titel des neuen James-Bond-Films, sondern auch ein passendes Schlagwort für den Zustand der Weltwirtschaft? Oder wird sich wie durch Magie à la Harry Potter noch einmal alles zum Guten wenden?

      Die Weltwirtschaft befindet sich an einem kritischen Punkt: Die US-amerikanischen Unternehmen kämpfen noch mit den Nachwehen der geplatzten Aktienmarktblase, die japanischen Banken müssen das Problem der notleidenden Kredite in ihren Büchern lösen, und in der wichtigsten Volkswirtschaft Eurolands - Deutschland - häufen sich die Schwierigkeiten im Finanzsektor.

      Das Hauptrisiko für Großbritannien besteht derweil in den möglichen negativen Auswirkungen einer Immobilienpreisblase. Zugleich erhöht sich das Risikobewusstsein vor dem Hintergrund der Entwicklung im Irak und im Nahen Osten sowie des anhaltenden Kriegs gegen den Terrorismus.



      US-Wachstum wird im Jahr 2003 wieder die Trendrate erreichen

      Mit Blick auf die Weltwirtschaft lautet die zentrale Frage, ob wir auf eine erneute Rezession (ein so genanntes „Double-Dip“-Szenario) zusteuern oder ob es sich lediglich um eine milde (oder ausgeprägtere) Schwächephase handelt. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass eine erneute Rezession vermieden werden dürfte.

      Allerdings dürften die wichtigsten Wirtschaftsregionen unterschiedlich stark von der Konjunkturverlangsamung in Mitleidenschaft gezogen werden. In den USA wird das Wachstum im nächsten Jahr voraussichtlich wieder die Trendrate erreichen, sobald die Wechselkursschwäche überwunden ist.

      Für Europa sind wir jedoch pessimistischer eingestellt, denn das politische Umfeld verschärft den Mangel an struktureller Dynamik zusätzlich. Daher dürfte das Wachstum in Europa auch im nächsten Jahr unter Potenzial liegen. In diesem uneinheitlichen Szenario prognostizieren wir für die USA ein Wachstum von 3,4 Prozent; in Europa dürfte die Wachstumsrate um zwei Prozentpunkte niedriger ausfallen. Japan dürfte - allerdings nur knapp - ein positives Wachstum verzeichnen. Insgesamt hängt die Weltwirtschaft jedoch weiterhin unverhältnismäßig stark von der Entwicklung in den USA ab.



      Zentralbanken zurück auf Expansionspfad

      Zu Beginn des Jahres schienen die Zentralbanken ihren expansiveren Kurs aufzugeben, da die Frühindikatoren auf ein stärkeres Wachstum hindeuteten. Inzwischen haben sie jedoch die geldpolitischen Zügel vor dem oben skizzierten Hintergrund erneut gelockert.

      Im bisherigen Jahresverlauf wurden die Zinsen weltweit in rund 55 Fällen gesenkt; bis Ende 2001 wurden insgesamt rund 210 Lockerungsschritte verzeichnet. Dabei ist der jüngste Zinsschritt der amerikanischen Zentralbank Fed (50 Basispunkte) bereits berücksichtigt; andere Zentralbanken haben die Zinsen noch deutlicher nach unten geschleust.

      Die slowakische Zentralbank hat die Zinsen in einem einzigen Schritt um 150 Basispunkte reduziert, wobei allerdings Wechselkurserwägungen eine gewichtige Rolle spielten. Die Bank von Japan hat ihre Geldpolitik ebenfalls gelockert, die EZB hielt sich jedoch noch zurück. Die Bank von England hat ihre Leitzinsen entgegen dem allgemeinen Trend auf Grund der Lage am einheimischen Immobilienmarkt unverändert gelassen.




      Fiskalpolitik weltweit unterschiedlich

      In der Geldpolitik wird also weltweit ein ähnlicher Kurs verfolgt, in der Fiskalpolitik sieht es jedoch anders aus. Das US-Budget trägt eine deutlich konjunkturstimulierende Handschrift, wohingegen die Fiskalpolitik der europäischen Länder infolge des Stabilitäts- und Wachstumspakts nicht einheitlich gestaltet ist.

      In Deutschland werden die fiskalpolitischen Zügel gestrafft, in Frankreich und Italien dagegen wird weiterhin ein leicht expansiver Kurs eingeschlagen. Dies gilt angesichts der allgemeinen Ausrichtung des Budgets auch für Großbritannien. Alles in allem ist mit Blick auf die Fiskalpolitik kein einheitlicher Trend festzustellen.



      Japan weiterhin in der Liquiditätsfalle

      Insgesamt ist unseres Erachtens bereits eine Erholung zu beobachten, die jedoch deutlich langsamere Fortschritte macht als noch vor fünf Monaten angenommen. Die Investitionstätigkeit ist weiterhin schwach und der private Verbrauch anfällig.

      Die Zentralbanken müssen daher weiterhin wachsam bleiben, wenn auch in einigen Ländern wie zum Beispiel den USA und der Schweiz nur noch geringer Spielraum für weitere Lockerungen bestehen dürfte. Japan befindet sich bereits seit einigen Jahren in der Liquiditätsfalle.




      US-Verbraucher müssen die Weltwirtschaft retten

      Die Abwärtsrisiken für unser Basisszenario überwiegen. Das Hauptrisiko besteht darin, dass der schmerzliche Anpassungsprozess nach den Übertreibungen der Blase länger andauert als erwartet.

      Weltweit stehen weiterhin Aktienkursblasen und ihre negativen Auswirkungen auf die jeweiligen Volkswirtschaften im Zentrum der Aufmerksamkeit.

      Hinzu kommen die Ungleichgewichte der Weltwirtschaft selbst. Das weltweite Wachstum beruhte in den vergangenen fünf Jahren überwiegend auf dem Boom des US-Konsums. Während dieser Zeit hat die Binnennachfrage in Euroland und in Japan nur einen vernachlässigbaren oder sogar negativen Wachstumsbeitrag geleistet, so dass die Weltwirtschaft einzig und allein von der Entwicklung der USA abhängt. Also ist wieder mal eine Rettungsaktion fällig.


      Quelle: FAZ, 21.11.02
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      schrieb am 22.11.02 00:01:02
      Beitrag Nr. 818 ()
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      Fondsanleger sollten ihre Depots durchforsten

      21. November 2002 Zunächst die gute Nachricht für Fondsanleger: Die Bären am deutschen Aktienmarkt befinden sich weiter auf dem Rückzug. Nach der neuen Umfrage von Cognitrend im Auftrag der Deutschen Börse sind nur noch 20 Prozent der Befragten bearish gestimmt nach 26 Prozent eine Woche zuvor.

      Die Abgänge verteilten sich gleichermaßen auf das Bullenlager, das nun 60 Prozent aller Anleger vereint, und auf das Lager der neutral gestimmten Marktteilnehmer. Dieses setzt sich nach dem Gewinn von drei Punkten nun aus einem Fünftel aller Sparer zusammen.

      Die konkreten Folgen aus dieser Zunahme an Optimismus sind allerdings nicht dramatisch. Viel geändert habe sich damit an der Situation des Aktienmarkts nicht, bestätigt der Leiter von Cognitrend, Joachim Goldberg. Stärkere Gewinne seien erst bei einem Überwinden des Widerstandes von 3.300 Punkten im Dax zu erwarten. Zu größeren Stop-Loss-Verkäufen käme es erst deutlich unterhalb eines Niveaus von 2.900 Punkten.




      Steuertermin zwingt zum Handeln

      Nun die schlechte Nachricht: Das Wirrwarr um die Wertzuwachssteuer verhindert nach wie vor eine vernünftige Planung für Fondssparer. Die Frage drängt: was könnte ich noch bis zum 21. Februar, wenn das Gesetz in Kraft treten soll, kaufen oder verkaufen, um die neue Steuer zu vermeiden?

      Denn Investmentfonds würden nun einmal - trotz aller gegenteiligen Behauptungen der Regierung - steuerlich eklatant gegenüber der Direktanlage benachteiligt, wenn der vorliegende Entwurf Gesetz wird. Realisiert der Fondsmanager Kursgewinne, muß jeder der 15 Millionen Investmentsparer damit rechnen, für diese Erträge mit seinem persönlichen Steuersatz veranlagt zu werden.

      Zusätzlich wird dann eine Zahlung von 15 Prozent (beziehungsweise 7,5 Prozent bei Aktienfonds) vom Gewinn fällig, wenn der Fondsanteil verkauft wird - außer, der Fondssparer kann nachweisen, dass er keinen Gewinn erzielt hat, was man ihm auch nicht wünschen will. In den nächsten Wochen sollte also jeder Fondsanleger mit seinem Berater sprechen, ob das Depot bis Februar steuersparend umzuschichten ist.

      Quelle: FAZ, 21.11.02
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      schrieb am 22.11.02 00:04:27
      Beitrag Nr. 819 ()
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      Die passenden Zinsanlagen für sicherheitsbewusste Sparer

      21. November 2002 Die Aktienmärkte zeigen seit einigen Wochen zwar Erholungstendenzen. Aber das Zutrauen der Anleger ist noch immer gering. Wegen der vom Krisenherd Irak ausgehenden Gefahren und dem schwachen Konjunkturumfeld wird die Risikoneigung vermutlich zunächst auch gering bleiben. Davon gehen zumindest die Analysten von der ING BHF Bank aus.

      Unter diesem Prämissen rechnen sie außerdem damit, dass die meisten Investoren weiterhin nach Anlagen am Rentenmarkt suchen, die eine hohe Sicherheit garantieren. In einer Studie hat die ING BHF Bank deshalb einige Anlageoptionen zusammen gestellt, die sich für Anleger anbieten, die einmal gekaufte Produkte bis zur Endfälligkeit halten wollen.




      Zahlreiche Alternativen

      Demnach gibt es eine ganze Reihe von Produkten, die sich für Sparer eignen, die auf Nummer sicher gehen wollen. Unter den nicht handelbaren sicheren Anlagen zählen dazu neben den Geldmarkt- und Termineinlagen bei Kreditinstituten die vom Bund begebenen Finanzierungsschätze und Bundesschatzbriefe. Diese weisen aber ein nur vergleichsweise geringe Rendite auf. Allerdings kann der Anleger hier immerhin Spesen und Gebühren durch eine Verwahrung der Titel bei der Bundesschuldenverwaltung sparen.

      Bei den handelbaren festverzinslichen Emissionen haben sich Bundesanleihen als Benchmark-Anleihen etabliert. Etwas höhere Renditen bieten demnach die meisten Staatsanleihen der sechs weiteren EWU-Staaten, deren Rating mit AAA bewertet ist. Der Renditeaufschlag hat sich zuletzt zwar eingeengt, liegt bei zehnjährigen Staatsanleihen aus Italien und Griechenland aber bei rund 26 Basispunkten gegenüber Bundesanleihen.

      Interessant findet die ING BHF Bank auch Emissionen ausgewählter staatlicher und supranationaler Institutionen, wie der KfW, DtA, EIB oder Freddie Mac, deren Schulden mit der Ratinghöchstnote versehen sind. Trotzdem weisen sie gegenüber Bundesanleihen einen Renditevorsprung von rund 20 Basispunkten auf. Höchste Qualitätsansprüche erfüllen den Angaben zufolge auch die Emissionen der Bundesländer. Der Renditeaufschlag von Länder-Anleihen und so genannten Länder-Jumbos wird auf 20 bis 30 Basispunkte beziffert.



      Pfandbriefe bieten mehr

      Aus dem nichtstaatlichen Bereich heben die Analysten insbesondere die Pfandbriefe hervor. Hier wird lobend erwähnt, dass in der 100-jährigen Geschichte des deutschen Hypothekenbankengesetzes bisher jeder Pfandbrief zurückgezahlt wurde. Trotzdem lassen sich hier verglichen mit Bundesanleihen um 25 bis 40 Basispunkte höhere Renditen ergattern.

      Als weitere sichere Anlageform am Rentenmarkt werden zudem die unbesicherten Schuldverschreibungen der Landesbanken bezeichnet, die vor Juli 2005 fällig werden. Denn bis zum genannten Termin fallen diese Anleihen noch unter die Anstaltslast und Gewährträgerhaftung und besitzen mit diesen Vehiklen faktisch eine öffentliche Garantie. Der Renditevorsprung bewegt sich in einer ähnlichen Größenordnung wie bei den Pfandbriefen.

      Nicht zu den risikolosen Anlagen will die ING BHF Bank die Unternehmensanleihen zählen, obwohl es auch hier Emittenten mit einem AAA-Rating gibt. Aber auch wer auf Unternehmensanleihen verzichtet, dem bieten sich genügend Alternativen, um seine Renditen zumindest etwas aufzupeppen.

      Quelle; FAZ, 21.11.02
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      schrieb am 22.11.02 00:09:56
      Beitrag Nr. 820 ()
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      Vivendi-Aktie hat neben Schulden auch Werte zu bieten


      21. November 2002 Mit massiven Kursgewinnen von bis zu 14,5 Prozent in der Spitze reagiert die Aktie von Vivendi Universal auf Berichte, nach denen amerikanische Investoren unter der Führung des Milliardärs Marvin Davis 20 Milliarden Dollar für die Unterhaltungssparte des Unternehmens bieten würde.

      Das Angebot beinhaltet angeblich eine Zahlung von 15 Milliarden Dollar und die Übernahme der Verbindlichkeiten in Höhe von fünf Milliarden Dollar. Allerdings habe Vivendi dieses Angebot schon vor Wochen abgelehnt. Immerhin hatte das Unternehmen beim Kauf etwa 32 Milliarden Dollar bezahlt, würde also ein schlechtes Geschäft machen.




      Kursentwicklung zeigt die Lage des Unternehmens ...

      Allerdings steht das Unternehmen auf Grund einer hohen Verschuldung und massiver Verluste gewaltig unter Druck. Das zeigt sich allein schon in der Entwicklung des Aktienkurses seit Anfang des Jahres 2000. In diesem Zeitraum hat das Papier mehr als 90 Prozent seines Wertes verloren, bevor es sich nun über einer Marke von zehn Euro zu stabilieren scheint.

      Für die Konsolidierung auf tiefem Niveau ist sicher auch der neue Vorstand Jean-René Fourtou mit verantwortlich. Er hat nach dem Rauswurf seines Vorgängers Jean-Marie Messier - er war für Übernahmen in den USA in Höhe von 77 Milliarden Dollar, Rekordschulden und Rekordverluste verantwortlich - argumentiert, das Unternehmen stehe kurz vor der Pleite und sei nur durch den Verkauf von Unternehmensteilen zu retten.




      ... aber die Gegenstrategie ist unterwegs

      Nun scheint er auf dem besten Wege zu sein, das auch zu realisieren. So wird Vivendi Universal am Freitag angeblich seinen Rückzug aus dem Wassergeschäft verkünden. Wie die französische Zeitung “Le Figaro“ am Donnerstag berichtet, soll die Trennung von dem 40-prozentigen Anteil an der Vivendi Environnement in zwei Schritten erfolgen. Das Unternehmen wolle sich gleichzeitig darauf konzentrieren, seinen Anteil an der zweitgrößten französischen Telekommunikationsgruppe Cegetel zu stärken.

      Vivendi ist mit 44 Prozent an der Telefongesellschaft beteiligt und ringt gegenwärtig mit Vodafone um die Mehrheit an dem Unternehmen und verfügt bezüglich der Anteile von BT und SBC über ein Vorkaufsrecht. Cegetel weist zwar einen hohen und stabilen Free Cash flow auf, der Vivendi beim Schuldenabbau mittelfristig behilflich wäre. Allerdings könnten die Barmittelabflüsse in Milliardenhöhe, mit denen eine Aufstockung auf über 50 Prozent verbunden wäre, die finanzielle Stabilität des schwer angeschlagenen Konglomerats erneut bedrohen.

      Allerdings wäre genug Zeit gewonnen, sich mit dem Unternehmensteilen in den USA näher zu befassen. Denn „der gebotene Preis ist einfach zu gering“, sagt Jaques Falzon von KBC Securities, „das Minimum wären 20 Milliarden vor Schulden“, denkt er. Möglich wäre dann auch eine Aufteilung des US-Geschäftes.




      Schulden wurden schon gesenkt, Werte werden gehoben

      Fakt ist jedenfalls, dass es bisher schon gelang, die Finanzverbindlichkeiten im Kerngeschäft durch diverse Maßnahmen - Verkauf von Telepiu, von Hougton Mifflin, von Vivendi Environnement und des Verlagsgeschäfts, die Bewilligung von Kreditlinien und die Emission einer Wandelanleihe - auf 14 Milliarden Euro zu senken. Und nach den neuesten Nachrichten fällt Anlegern beim Blick auf Vivendi Universal nicht mehr nur zuerst den Schuldenstand auf, sondern plötzlich auch die verbliebenen Werte.

      Das könnte das Bild etwas positiver als bisher werden lassen und erklären, wieso die Mehrheit der Analysten die Vivendi Universal-Aktie zum Kauf empfehlen. Sie prognostizieren für das Jahr 2003 sogar einen Gewinn je Aktie von 44 Cents, was zu einem KGV von 29 führt. Das erscheint nicht nur relativ teuer, sondern auch die Unsicherheiten sind noch hoch. So sollten Anleger die Fortschritte der Sanierung erst noch abwarten. Möglicherweise wird sich gleichzeitig die Bodenbildung auch charttechnisch abzeichnen.


      Quelle: FAZ, 21.11.02




      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Vivendi Universal-Aktie in den vergangenen fünf Monaten





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      schrieb am 22.11.02 00:12:53
      Beitrag Nr. 821 ()
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      GE-Aktie steckt Gewinnwarnung locker weg

      21. November 2002 Wer geglaubt hatte, eine Gewinnwarnung würde der in diesem Jahr arg unter die Räder gekommenen Aktie von General Electric (GE) endgültig den Garaus machen, der sieht sich getäuscht. Offenbar werten die Marktteilnehmer das Eingeständnis, dass die bisherigen Ziele nicht zu erreichen sind, als reinigendes Gewitter. Der Aktienkurs steigt jedenfalls gegen 19.15 Uhr um fast sechs Prozent auf 26,27 Dollar.

      Dabei klingen die Nachrichten aus dem Hause GE alles andere als ermutigend. So werde der Gewinn je Aktie im Jahr 2002 voraussichtlich nur 1,51 Dollar statt bislang erwarteter 1,65 Dollar betragen. Und für 2003 wird die Gewinnspanne je Aktie auf 1,55 bis 1,70 Dollar festgezurrt, was nur im besten Fall die von Analysten bisher erwarteten 1,70 Dollar je Aktie treffen würde.




      Anleger hatten mit negativen Nachrichten gerechnet

      Gedrückt wird das Ergebnis insbesondere durch eine Sonderbelastung von 1,4 Milliarden Dollar für die Verluste schreibende Versicherungstochter. Die Belastungen entstünden im Zuge der Reserveerhöhungen bei der konzerneigenen Rückversicherung Employers Reinsurance Group (ERC), teilte GE mit. Die Einheit solle wieder profitabel gemacht werden. Zugleich würden aber auch andere strategische Optionen - darunter ein möglicher Verkauf - untersucht.

      Aber dem Aktienkurs kommt zu Gute, dass sich die Marktteilnehmer bereits auf negative Überraschungen eingestellt hatten. Diese vorsichtige Haltung war auch der Grund, warum die Aktie in diesem Jahr in der Spitze 45 Prozent verloren hat. Auch Analyst Larry Wachtel von Prudential Securities gab zu bedenken: „Niemand hat Wunderbares bei GE erwartet.“




      Aktie vermutlich kein Überflieger

      Ganz aus dem Schneider scheint der Gemischtwarenladen, der Produkte vom Küchenherd bis zur Flugzeugturbine herstellt, aber trotz dieser ersten Erleichterung noch nicht zu sein. Eine bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 17 nach wie vor relativ anspruchsvolle Bewertung und ein Kurs, der sich noch immer im Abwärtstrend befindet, sind nicht dazu angetan, von der GE-Aktie verglichen mit dem Gesamtmarkt Wunderdinge zu erwarten.


      Quelle: FAZ, 21.11.02





      Im Chart sehen Sie den Kurs von General Electric an der New Yorker Börse.




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      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:25:37
      Beitrag Nr. 822 ()
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      Neue Hebelprodukte versprechen höhere Gewinnchancen


      Der Markt für Turbos boomt.

      Die Tagesumsätze in den hochspekulativen Hebelpapieren, mit denen Anleger Geld schnell gewinnen, aber auch verlieren können, sind immens.

      Traditionelle Optionsscheine und Zertifikate hingegen geraten mehr und mehr ins Abseits.

      Um so weniger erstaunt es, daß mittlerweile alle namhaften Emittenten ihre Produktpaletten mit Turbos, Zertifikaten oder Optionsscheinen, auf Indizes, Aktien, Währungen und Rohstoffe erweitert haben.

      Die niederländische ABN Amro, die mit BNP Paribas im Herbst 2001 den Startschuß zu dieser Entwicklung gab, hat sich nun eine weitere Form von Hebelprodukten ausgedacht:

      Mini-Future-Zertifikate.

      Das Anlegerinteresse an den neuen Zertifikaten ist groß. An der Euwax, dem Derivatesegment der Stuttgarter Börse, haben sie sich in kurzer Zeit unter den Umsatzspitzenreitern etabliert.

      Das Besondere an den Minis - im Vergleich zu den klassischen Hebelprodukten - sind das fehlende Laufzeitende und die größere Hebelwirkung der Papiere.

      Herkömmliche Produkte verfügen üblicherweise über eine Laufzeit von einem bis sechs Monate und begrenzen so den Anlagehorizont.

      Der größere Hebel freilich lockt ebenfalls, denn bereits Turbos erfreuen sich gerade deswegen bei spekulativ orientierten Anlegern großer Beliebtheit.

      Der Hebel zeigt an, wieviel stärker der Wert eines Turbos steigt oder fällt, wenn sich der Basiswert um ein Prozent verändert. Er resultiert aus dem verringerten Einsatz des Anlegers, denn die Turbopapiere reagieren fast eins zu eins auf die absoluten Bewegungen des Basiswertes.

      Generell gilt: je geringer der Kapitaleinsatz, desto höher der Hebel. Die Minis verfügen durch ihre veränderte Preisstruktur über einen noch größeren Hebel als klassische Turbos.

      Bei den bisherigen Produkten werden die Preise vom Kurs des Basiswertes sowie dem Auf- oder Abgeld bestimmt. Letzteres stellt die Finanzierungskosten für den nicht hinterlegten Kapitalanteil des Anlegers dar, den die Bank bis zum Laufzeitende finanzieren muß.
      Denn Turbos und auch Minis werden oft auch als Futures (Termingeschäfte) für den privaten Anleger bezeichnet, allerdings ohne Nachschußpflicht.

      Bei den Minis werden diese Finanzierungskosten täglich mit dem Kapitaleinsatz verrechnet. Der Anleger zahlt sie also nur für die Tage, an denen er die Papiere besitzt. Das wiederum relativiert den Vorteil der unbegrenzten Laufzeit. Denn je länger ein solches Papier gehalten wird, desto teurer wird es für den Anleger. Die Gewinnchancen sinken.

      Daytrader profitieren von dieser Struktur. Sie müssen nur den bei derivativen Produkten üblichen Spread zwischen An- und Verkaufskurs tragen, wenn sie das Papier innerhalb eines Tages wieder verkaufen, haben aber keine zusätzlichen Kosten.

      Durch den "Hebel ohne Laufzeit" bieten Minis zwar ein gewisses Maß an Sicherheit. Doch auch sie gelten als hoch spekulativ.

      Denn wie bei allen Turbos gibt es auch hier eine Knockout-Schwelle. Verletzt der Basiswert vor dem Laufzeitende diese Barriere, verfallen die Papiere nahezu wertlos. Der Anleger erhält dann höchstens ein kleines Entgelt.

      Kritiker bemängeln neben dem hohen Risiko die komplizierte Struktur der neuen Produkte.

      Durch die ihnen eigene Preisstruktur bieten Turbos und Minis in turbulenten Börsenzeiten aber einen Vorteil:

      Ihre Preise bleiben anders als bei herkömmlichen Optionsscheinen von den hohen Kursschwankungen unberührt. Auch der Zeitwertverlust spielt keine Rolle. Spekulationsfreudige Anleger können mit Hebelprodukten auf steigende oder fallende Kurse setzen.

      Die Minis gibt es daher in einer Long- und einer Short-Variante. Bisher hat ABN Amro Papiere auf den Dax und die Nasdaq emittiert. Nach dem großen Anfangserfolg seien auch Titel auf Dow Jones, Euro Stoxx 50 und S&P 500 sowie den Goldpreis geplant, sagt Stefan Gresse von ABN Amro. Später sei an Minis auf Einzelwerte gedacht.

      Auch andere Emittenten läßt der Erfolg der neuen Papiere nicht ungerührt. So plant die Deutsche Bank für nächste Woche die Begebung von ähnlichen Produkten auf Dax und Euro Stoxx 50.



      Quelle: FAZ, 22.11.o2
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:27:34
      Beitrag Nr. 823 ()
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      Quelle: FAZ, 22.11.02
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:29:22
      Beitrag Nr. 824 ()
      Danke :kiss:
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:33:47
      Beitrag Nr. 825 ()
      Freut` mich.
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:36:22
      Beitrag Nr. 826 ()
      schlaf gut:)
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:40:01
      Beitrag Nr. 827 ()
      Danke.:) Du auch. :)
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:44:39
      Beitrag Nr. 828 ()
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      TFG gibt Geschäft als börsennotierte Gesellschaft auf

      "Wertpotentiale heben" / Beteiligungen an Neue-Markt-Unternehmen


      Die TFG Venture Capital AG & Co. KGaA gibt ihr bisheriges Geschäft als börsennotierte Wagniskapitalgesellschaft auf. TFG will künftig am Neuen Markt auf Einkaufstour gehen und bei unterbewerteten Technologieunternehmen einsteigen. TFG strebe bis Ende 2003 zwei bis drei Transaktionen am Neuen Markt an, sagte Andrea Legeling dieser Zeitung.

      Legeling, bisher für Finanzen verantwortlich, wird zum Jahreswechsel die Führung der neu ausgerichteten TFG übernehmen. TFG interessiert sich vor allem für Unternehmen, die am Markt derzeit weniger wert sind, als sie in der Kasse haben. TFG wolle "Maßnahmen einleiten, um die Wertpotentiale zu heben", heißt es. Legeling nennt etwa die vollständige Übernahme und anschließende Liquidierung oder die Sanierung.

      Das bestehende Portfolio von 52 Unternehmensbeteiligungen mit einem Nettovermögenswert von 44,6 Millionen Euro will die TFG vollständig verkaufen. Dabei werde aber "nicht mit der Brechstange" vorgegangen. Der TFG-Kurs stieg um 10 Prozent auf 1,12 Euro.

      Im Zuge der Börseneuphorie Anfang 2000 hatten auch die Aktienkurse börsennotierter Wagniskapitalgesellschaften extreme Höchststände erreicht - bei TFG bis zu 45 Euro. Die Anleger hofften, daß die Finanziers, die sich an jungen Technologieunternehmen beteiligen, durch deren Börsengänge hohe Gewinne erwirtschaften könnten.

      Statt dessen bleiben die Wagnisfinanziers seit langem auf ihren Portfolios sitzen und müssen hohe Abschreibungen vornehmen. TFG hat deswegen im dritten Quartal 2002 zum siebten Mal in Folge Verlust ausweisen müssen. Auch die Liquidität ist seit Jahresbeginn deutlich gesunken - von 40 auf 24 Millionen Euro. Da eine Kapitalerhöhung kaum möglich ist, dürfte auch die Möglichkeit von Einkäufen am Neuen Markt begrenzt sein, zumal das Umfeld für den Verkauf des Altportfolios schwierig ist.

      In dieser Woche wurde schon über die ebenfalls börsennotierte Knorr Capital Partner AG das Insolvenzverfahren eröffnet. Knorr hat zwar noch 30 Beteiligungen im Portfolio, doch bei keiner den Verkauf rechtzeitig geschafft. Im Juni 2002 war auch über die GUB Capital AG, Stuttgart, das Insolvenzverfahren eröffnet worden.

      Um ihr Überleben kämpft noch die BMP AG, Berlin. In dem in dieser Woche veröffentlichten Zwischenbericht hieß es, man könne nicht mehr ausschließen, daß Ende Dezember mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt sei.

      "Die Investition in frühen Phasen (early-stage) hat für die Börse zu lange Zyklen", begründet Legeling. Denn der Aufbau junger Unternehmen dauert Jahre und ist insofern kaum mit der Verpflichtung börsennotierter Finanziers zum kurzfristigen Erfolgsnachweis vereinbar. Deshalb wird Wagniskapital meist über Fonds institutioneller Anlegern gespeist, die sieben bis zehn Jahre Zeit haben, um die geforderten Renditen von 15 Prozent und mehr zu erwirtschaften.

      Der bisherige TFG-Vorstandschef Jürgen Leschke wird aus dem Vorstand ausscheiden und nur noch den - nicht börsennotierten - Fonds managen, der bisher ebenfalls vom TFG-Management verwaltet wurde.


      Quelle: FAZ, 22.11.02
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 00:57:49
      Beitrag Nr. 829 ()
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      "Zinssenkung hilft Konjunktur nicht"

      Stephen Roach rechnet mit Deflation / Der Terminmarktbericht

      Die Terminbörsen beziehen in diesen Tagen erkennbare Impulse von der freundlichen Entwicklung an den Aktienmärkten und den ihnen nachgeordneten Terminkontrakten für Aktienindizes. Denn aus dem Verhalten der Aktienmärkte wird vielerorts auf eine Besserung der Weltkonjunktur geschlossen.

      Jene, die so argumentieren, finden eine Bestätigung ihrer These in den Schwächeanfällen der Terminmärkte für Staatsanleihen. Nach dem Urteil der Skeptiker sind dies jedoch allzu simple Denkschablonen. Sie glichen jenen, die bei jeder größeren Zwischenerholung an den Aktienmärkten in diesem Jahr zu vernehmen gewesen seien, heißt es.

      Die Skeptiker heben auch die Neigung von Kommentatoren hervor, in einem freundlicher erscheinenden Klima an den Aktienmärkten positive Nachrichten aus der Wirtschaft und der Unternehmenswelt herauszupicken und negative zu ignorieren.

      Strategisch denkende Analysten der Terminmärkte für Finanztitel und Rohstoffe warnen immer wieder davor, über dem "Kleinklein" vieler Argumente das große Bild zu vergessen. Dieses Bild setzt sich aus den politischen, konjunkturellen und monetären Gegebenheiten zusammen. Es verändert sich im Gegensatz zu den ihrer Natur nach sehr schnellen Terminbörsen nur sehr langsam.

      Seit geraumer Zeit sind es nach herrschender Ansicht die Zinsen und die hinter ihnen stehenden Konjunkturerwartungen, die die Preis- oder Kursbildung an den meisten Terminbörsen entscheidend bestimmen.

      Mit Blick auf Europa konzentriert sich die Diskussion derzeit auf eine Senkung des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) um mindestens 25 Basispunkte im Dezember. Die Zinsmärkte im Euroraum berücksichtigen dies inzwischen auch in den Renditen beziehungsweise Kursen.

      Obgleich die EZB kein Mandat habe, die konjunkturelle Entwicklung zu beeinflussen, kann sie diese dennoch nicht ignorieren, heißt es weithin. Die am Donnerstag erschienenen Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte Quartal stützen jene, die eine baldige Zinssenkung voraussagen.

      Jörg Krämer, der Chefökonom von Invesco, Frankfurt, erklärt, das Wachstum dürfte in Deutschland 2003 schwächer ausfallen, als es die Regierung in Berlin noch erwarte. Daher werde sich die Diskussion über die konjunkturschädlichen Steuererhöhungen bis ins nächste Jahr hinein erstrecken. Entgegen ihren Versprechungen werde die deutsche Regierung 2003 die Defizitgrenze von 3 Prozent möglicherweise um bis zu 0,5 Prozentpunkte überschreiten.

      Zudem sei das schwache Wachstum in der größten Volkswirtschaft des Euroraums ein weiteres Argument für eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte Anfang Dezember.

      Mit Blick auf die weltweite Konjunkturlage erklärt Goldman Sachs, eine neue Runde geldpolitischer Lockerungen könne kaum Anlaß zu neuem wirtschaftlichen Optimismus geben. Vielmehr werde eine lockerere Geldpolitik wohl nur helfen, einen weiteren Verfall der konjunkturellen Bedingungen zu begrenzen.

      Die Weltwirtschaft dürfte sich anfällig zeigen, wenn neue Turbulenzen entstehen sollten. Stephen Roach, der Chefökonom von Morgan Stanley, sieht die weitere Entwicklung unverändert düster. Neuerdings hebt er bei der Schilderung der gefährlichen Ungleichgewichte immer mehr auf China und dessen wachsende Massenexporte billig erzeugter Produkte ab. Roach erwartet einen andauernden, letztlich deflationär wirkenden Druck auf die Ertragsmargen der Hersteller vor allem in den traditionellen Industrieländern.

      Bei einer allgemeinen Betrachtung der Terminmärkte fällt seit einiger Zeit eine ungewöhnlich hohe positive Korrelation zwischen der Tendenz an den führenden Aktienmärkten und den Preisen für Industriemetalle auf. Letztere werden rege an der Londoner Metallbörse (LME) gehandelt.

      Diese Korrelation beweist nach dem Urteil von Analysten, wie ausgeprägt die konjunkturell bedingte Orientierungslosigkeit an den Metallmärkten geworden ist. Die sehr unterschiedlichen fundamentalen Bedingungen an den Metallmärkten träten offenkundig hinter den von den Aktienindizes ausgehenden, mal positiv und mal negativ interpretierten Konjunktursignalen zurück.

      Quelle: FAZ, 22.11.02
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 22:55:30
      Beitrag Nr. 830 ()
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      Quartalsberichte


      Quartalsbilanz der Dax-Firmen nicht angetan für Kursfeuerwerk

      Bestenfalls durchwachsen ist die Berichtssaison bei den Dax-Unternehmen beim Rückblick auf das dritte Quartal verlaufen. Nachdem bereits 27 der 30 Dax-Unternehmen ihre Zahlen präsentiert haben, muss konstatiert werden, dass 13 Unternehmen unerwartet schlechte Ergebnisse ausgewiesen haben. Den Vogel schoßen dabei ausgerechnet Größen wie Allianz und Deutsche Telekom ab, die mit Rekordverlusten aufwarteten.

      Wie die Nachrichtenagentur Reuters außerdem ermittelt hat, trafen acht Ggesellschaften in etwa die Prognosen der Analysten und nur sechs Unternehmen schnitten besser ab als gedacht. Und es ist nicht damit zu rechnen, dass die drei noch ausstehenden Titel die schwache Bilanz retten werden. Vielmehr ist bei den am 28. November erwarteten Zahlen von Tui und Münchener Rück sowie den für 5. Dezember angekündigten Ergebnissen von ThyssenKrupp eher mit ernüchternden Meldungen zu rechnen.




      Gewinnprognosen liegen noch immer zu hoch

      Heino Ruland, Research-Chef beim Finanzdienstleister Steubing AG, zieht dennoch ein relativ positives Fazit. „Bis auf die Ergebnisse im Finanzsektor (Anm. d. Red.: die vier größten Banken wiesen zusammen einen Nettoverlust von 962 Mio. Euro auf) muss man mit den Quartalszahlen der Dax-Unternehmen zufrieden sein“, lautet sein Urteil. So gelassen kann er aber nur reagieren, weil er angesichts des schwachen konjunkturellen Umfelds bereits im Vorfeld seine Erwartungen nach unten geschraubt hatte.

      Für den breiten Marktkonsens seien die Quartalsberichte aber ernüchternd ausgefallen. Dies komme auch dadurch zum Ausdruck, dass zuletzt die Prognosen für den kumulierten Gewinn je Aktie beim Dax für das Jahr 2002 um weitere 6,1 Prozent auf 162,10 Mark nach unten korrigiert werden musste. Und da die Prognosen für die Jahre 2003 und 2004 bei 230,5 und 322,60 Mark liegen, ist laut Ruland noch immer von einer relativ hohen Fehleinschätzung auszugehen.




      Schwammige Geschäftsausblicke

      Viele Analysten würden offenbar noch immer die unweigerlich in Gang gekommene Abwärtsspirale unterschätzen. Denn die Kostensenkungen der Unternehmen bedeuteten nichts anderes als mehr Arbeitslosigkeit und dies wiederum werde in weniger Wachstum und sinkenden Gewinnen münden. Da der Auftragsbestand im dritten Quartal weiter abgebaut worden und die Auftragseingänge schwach ausgefallen seien, dürften die Erwartungen für das vierte Quartal nicht zu hoch gesteckt werden.

      Dies zeigt sich auch schon daran, wie vorsichtig die Unternehmen anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen nach vorne geblickt haben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg feststellt, trauen sich viele Dax-Werte nach den zahlreichen Enttäuschungen keine Gewinnprognose für das vierte Quartal mehr zu. So sahen sich 18 der 27 Gesellschaften, deren Ergebnisse bereits vorliegen, nicht im Stande, einen konkreten Ausblick zu wagen. Von den restlichen neun Firmen rechnen demnach drei mit einer Gewinnverschlechterung und sechs mit einer Gewinnerholung.




      Politik konterkariert die Anstrengungen der Unternehmen

      Angesichts dieser Ausgangslage beurteilt Marc Schädler, Fondsmanager bei Nordinvest, die Aussichten für Kursgewinne am Aktienmarkt eher skeptisch: „Der Dax wird im nächsten Jahr mit Sicherheit keine tolle Performance hinlegen. Die Leute sollten sich auf härtere Zeiten einstellen.“ Auch dazu hat Ruland eine etwas abweichende Meinung: „Für die Tendenz am deutschen Aktienmarkt wird es letztlich entscheidend sein, ob mit Hilfe der eingeleiteten geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen in den USA ein erneuter Rückfall in die Rezession vermieden werden kann oder nicht.“

      Im Grunde genommen hätten die deutschen Unternehmen ihre Hausaufgaben bereits erheblich besser gemacht als die europäische Konkurrenten. Allerdings habe es eine falsche Politik verhindert, dass die Firmen für ihre Anstrengungen auch in Form einer besseren Wertentwicklung des deutschen Aktienmarktes im Vergleich zu den ausländischen Börsen belohnt werden, kritisiert Ruland.

      Quelle: FAZ, 24.11.02
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 22:58:20
      Beitrag Nr. 831 ()
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      Bei den "Small Caps" droht das Ende des Höhenflugs

      Über die letzten drei Jahre haben "Small Caps", also Aktien von Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung, am US-Aktienmarkt besser abgeschnitten als die Standardwerte. Diese Gewinnsträhne dürfte sich ihrem Ende nähern.

      In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete der Russell 2000 Index, das Börsenbarometer für Nebenwerte, einen geringeren Verlust als der Standard & Poor`s 500 Index. Seitdem ist der Russell 2000 jedoch doppelt so tief gefallen wie der S&P 500.

      Investoren kritisieren, dass die kleinen Werte in Relation zu den erwarteten Gewinnen der Unternehmen zu teuer geworden sind. "Ich müsste ziemlich lange nachdenken, wenn ich einen Wert nennen sollte, den ich jetzt erwerben würde", erklärt Andrew Galligan, Fondsmanager bei TimesSquare Capital Management in New York.




      Privatanleger müssen wahrscheinlich wieder umdenken

      Für Privatanleger ist diese Nachricht alle andere als erfreulich. Viele haben Geld aus Investmentfonds abgezogen, die sich auf Standardwerte konzentrieren, und stattdessen in Fonds investiert, die auf Nebenwerte spezialisiert sind. In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben Investoren mehr als 21 Milliarden Dollar in Nebenwerte-Fonds gepumpt, zeigen Daten von Financial Research Corp. in Boston. Gleichzeitig sind 36 Milliarden Dollar aus Fonds abgeflossen, die sich auf Aktien großer Unternehmen konzentrieren.

      "Die Anleger neigen dazu, sich nach der Performance der Fonds zu richten, und wenn die Performance gut aussieht, hat der entsprechende Sektor oder das Marktsegment den Höhepunkt wahrscheinlich schon überschritten", erläutert Geoff Bobroff, Berater der Fondsbranche in East Greenwich, Rhode Island. "Der Kapitalzufluss für Nebenwertefonds spiegelt die Kursentwicklung der Aktien während des letzten Jahres wider."

      Fidelity Investments hat ihren 14,5 Milliarden Dollar schweren Low-Priced Stock Fund in dieser Woche wieder für neue Anleger geöffnet. Im Mai hatte die Fondsgesellschaft den Investmentfonds geschlossen, nachdem sich das Anlagekapital innerhalb von 15 Monaten mehr als verdoppelt hatte.

      Die Unternehmen, in deren Aktien der Low-Priced-Fonds investiert, haben nach Informationen von Morningstar Inc. im Mittel eine Marktkapitalisierung von 959 Millionen Dollar. Für die letzten fünf Jahre verzeichnet der Fonds einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 8,3 Prozent. Damit gehört er bei der Performance zu den besten drei Prozent aller Aktienfonds, zeigen Daten von Bloomberg.




      Günstige Bewertung hat sich relativiert

      In der Baisse sind Anleger mit Nebenwerten besser gefahren. Seit Januar 2000 hat der Russell 2000 24 Prozent seines Wertes verloren, verglichen mit einem Einbruch von 38 Prozent beim S&P 500. Nach Angaben des Indexanbieters Frank Russell Co. umfasst der Russell 2000 Index Unternehmen mit einem Marktwert zwischen 128 Millionen Dollar und 1,3 Milliarden Dollar. Im Russell 1000 Index sind dagegen Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 1,3 Milliarden Dollar und 309 Milliarden Dollar vertreten.

      Der Kursanstieg hat das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis der Unternehmen im Russell 2000 bis Ende Oktober auf 18 hochgetrieben, berichtet Steven DeSanctis, Leiter Research Nebenwerte bei Prudential Securities Inc. Seit Auflegung des Russell 2000 im Jahr 1979 wurden die Werte im Index durchschnittlich zum 14-fachen ihres Gewinns gehandelt, so DeSanctis. Im Russell 1000 lag das KGV bei durchschnittlich 17, verglichen mit 18 im S&P 500.

      Zum Ende der Hausse in den 90er Jahren waren die kleinen Werte deutlich billiger zu haben als Standardwerte. Im Dezember 1999 notierten die Aktien im Russell 2000 durchschnittlich beim 23fachen des erwarteten Gewinns. Für die Aktien im Russell 1000 lag das Verhältnis DeSanctis zufolge bei 26. Der Analyst kam bei der Umfrage des Magazins Institutional Investor im Jahr 2002 auf den ersten Platz bei Analysten für Nebenwerte.




      Historie macht aber noch etwas Hoffnung

      Einige Investoren setzen allerdings darauf, dass die Aktienkurse der Small Caps wieder an Fahrt gewinnen. Wenn Small Caps die Standardwerte bei der Performance abgehängt haben, hielt dieser Trend im Schnitt jeweils sechs Jahre an, betont DeSanctis. In diese Berechnung fließen Daten seit 1926 ein.

      In diesem Jahr hat der Russell 2000 bisher 20,5 Prozent an Wert verloren, während der S&P 500 20,4 Prozent gefallen ist. "Wir befinden uns in einer Phase langsamen Wachstums, und kleine Unternehmen wachsen sehr viel schneller als große", beschreibt Eric Green, Fondsmanager bei Penn Capital Management.


      Quelle: FAZ, 23.11.02
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 23:00:43
      Beitrag Nr. 832 ()
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      BNP Paribas schlägt bei Credit Lyonnais zu

      Bei der überraschenden Blitz-Auktion für den Staatsanteil an der französischen Großbank Crédit Lyonnais hat Konkurrent BNP Paribas für 2,2 Milliarden Euro den Zuschlag erhalten. BNP stach damit drei Mitbewerber aus, darunter nach Branchenangaben die beiden Crédit-Lyonnais-Großaktionäre Crédit Agricole und die zum Allianz-Konzern gehörende AGF-Gruppe.

      Das Angebot von BNP entsprach 58 Euro je Aktie, ein Aufschlag von fast 49 Prozent auf den aktuellen Börsenkurs von Crédit Lyonnais.




      Keine vollständige Übernahme

      Das französische Wirtschafts- und Finanzministerium hatte die Auktion für den verbliebenen Staatsanteil von 10,91 Prozent überraschend am Freitagabend angekündigt und gab bereits am Samstagabend das Ergebnis bekannt. Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur Bloomberg erklärte BNP Paribas, das Unternehmen plane keine vollständige Übernahme des Konkurrenten.

      Bankanalysten rechnen nun mit einem beschleunigten Umbau des französischen Bankensektors. BNP Paribas zählt zu den am schnellsten expandierenden Finanzinstituten in Europa. Erst im vergangenen Frühjahr hatte der Bankkonzern den angeschlagenen deutschen Online- Broker Consors übernommen, um das Nürnberger Unternehmen mit der eigenen Online-Tochter Cortal zum größten europäischen Internet- Wertpapierhändler zusammenzuschließen.

      BNP Paribas erklärte zum Einstieg bei Crédit Lyonnais, die Kooperationsmöglichkeiten zwischen den beiden Banken schnell nutzen zu wollen. Die Unternehmenskulturen seien sehr ähnlich.




      Zustimmung des Bankenausschusses steht noch aus

      Das Angebot von BNP Paribas sei deutlich höher gewesen als das anderer Bieter, erklärte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Francis Mer. Er hatte sich kurzfristig für die Aufsehen erregende Auktion entschieden, nachdem monatelang Gespräche mit den beiden bisherigen Hauptaktionären dem Vernehmen nach am Preis scheiterten. Am Crédit-Lyonnais-Kapital ist auch die Commerzbank mit fast vier Prozent beteiligt.

      Ursprünglich bestanden Pläne, die 1999 größtenteils privatisierte Crédit Lyonnais und Crédit Agricole zu vereinen, doch Crédit- Lyonnais-Vorstandschef Jean Peyrelevade stellte sich quer. Crédit Lyonnais hatte die Auktion in einer Stellungnahme am Samstag „als unübliche und plötzliche Vorgehensweise“ kritisiert. Die neue konservative französische Regierung will mit dem Verkauf von Beteiligungen in den kommenden Jahren rund 40 Milliarden Euro in die Staatskassen hereinholen.

      Der Bankausschuss muss dem Handel noch zustimmen. BNP Paribas steckt fast seinen gesamten Nettogewinn aus den ersten drei Quartalen von 2,6 Milliarden Euro in die Akquisition. Der Anteil an Credit Lyonnais galt als derjenige im Besitz des finanziell klammen Staates, der sich am leichtesten verkaufen lassen würde. Andere Privatisierungen wie die der Fluggesellschaft Air France oder des Triebwerksherstellers Snecma gelten als schwieriger. Sie sind aber im Haushalt 2003 eingeplant: Insgesamt acht Milliarden Euro will der Staat daraus erlösen.

      Quelle: FAZ, 24.11.02
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 23:03:07
      Beitrag Nr. 833 ()
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      Commerzbank verkauft Großteil der US-Fondstochter Montgomery

      Und Tschüss hat sich die Commerzbank bei ihrer amerikanischen Fondstochter Montgomery gedacht. Soll heißen, Montgomery wurde verkauft, zumindest größtenteils. 85 Prozent gingen an Wells Fargo. Natürlich müssen noch diverse Genehmigungen bei der Transaktion abgewartet werden, aber in einem halben Jahr soll der Verkauf über die Bühne gebracht sein.

      Montgomery hat rund 5,8 Milliarden Dollar „under management“. Der Verkauf ist Teil der neuen Strategie der Commerzbank im Asset Management. Dort will man sich künftig wieder verstärkt auf den heimischen deutschen Markt konzentrieren, und auf einige europäische Länder.




      Aegon in Kauflaune

      Kauflustig. So präsentiert sich die niederländische Aegon. Das Unternehmen die Pensionsfonds der TPG - KPN komplett übernehmen. Hierin sind sechs Fonds gebündelt, unter anderem die der niederländischen Post und der niederländischen Telekom. Zur Zeit wird heftig verhandelt, immerhin geht es um ein Fondsvermögen von über sechs Milliarden Euro. Die gute Nachricht für die Fondsmanager: Nach derzeitigem Stand wird ihnen nicht der Stuhl vor die Tür gesetzt, vielmehr sollen sie weiter für die jeweiligen Produkte verantwortlich beleiben.

      Zuwachs bei der Deutschen Börse. Im XTF Segment, also bei den Exchange Traded Funds, hat sich die Zahl der aktiv gemanagten Fonds auf 22 erhöht, denn es sind sechs neue Fonds hinzu gekommen. Es handelt sich dabei um vier Aktien- und zwei Rentenfonds. Sie alle stammen von der Deutsche Bank - Tochter Xavex. Mittlerweile sind aktiv gemanagete Fonds mit einem Volumen von 4,3 Milliarden Euro an der deutschen Börse gelistet.




      Zuversicht am Neuen Markt wächst wieder

      Die Bullen sind los. Das zumindest meint der geneigte Betrachter beim Blick auf den neuesten Stimmungsindikator von Cognitrend. Am Neuen Markt ist der Bull/Bear-Index auf den höchsten Stand seit drei Monaten geklettert. Neben hoffnungsfrohen Institutionellen haben sich nun auch optimistische Privatanleger eingereiht. Ob das ein gutes Zeichen ist? Eigentlich eher nicht. Die Stimmung der Börsianer gilt gemeinhin als Kontraindikator. Denn auch an der Börse kommt es meistens anders, als man denkt.


      Quelle: FAZ, 24.11.02
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 23:05:12
      Beitrag Nr. 834 ()
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      Börsengänge


      Europas IPO-Markt vor schlechtestem Jahr seit 1996


      In Europa zeichnet sich bei Börseneinführungen das schlechteste Jahr seit 1996 ab. Das Volumen der Aktienerstemissionen ist auf 12,7 Milliarden Euro geschrumpft. Das ist ein Minus von 85 Prozent zum Jahr 2000 und das voraussichtlich niedrigste Volumen seit sieben Jahren.

      Das schlechte Börsenklima zwingt viele Börsenkandidaten, darunter die britische Baumarktkette Homebase Group Ltd., den Sprung aufs Parkett zu verschieben. Das reduziert auch die Einnahmen der Konsortialbanken, die rund drei Prozent vom Emissionsvolumen an Gebühren kassieren.


      Im Juli hatte das Buyout-Unternehmen Permira erklärt, dass Homebase bis Jahresende an die Börse gebracht werden soll. Am Donnerstag kam der Rückzieher. Statt der Börseneinführung wird der Baumarkt an den britischen Wettbewerber GUS Plc verkauft.




      Wenig Aussicht auf Besserung

      „Viel schlechter kann es nicht mehr werden", beschreibt Neil Austin, verantwortlich für Neuemissionen bei KPMG Corporate Finance in London, den europäischen Markt für Initial Public Offering (IPO). „Es gibt keine Anzeichen für einen deutlichen Aufschwung und 2003 dürfte kaum besser werden." Nach zweieinhalb Jahren Börsenflaute sind die Investoren vorsichtig geworden. Unternehmen, die sich noch nicht bewiesen haben, werden ihre Aktien kaum los.

      Der Dow Jones Stoxx 50 Index, die Benchmark für europäische Aktien, hat seit Jahresanfang 28 Prozent verloren. Letztes Jahr büßte der Leitindex 19 Prozent ein. Rund drei Fünftel der diesjährigen Börsenneulinge verzeichnen Kursverluste, zeigen Bloomberg-Daten.

      Die Aktie von ASM Brescia, Italiens viertgrößtem kommunalen Stromversorger, hat seit ihrer Börseneinführung im Juli etwa zwölf Prozent an Wert verloren. Der Kurs von HMV Group Plc, einem britischen Buch- und Musikhandel, fiel seit dem Börsendebüt im Mai ein Drittel.



      Unterschiedliche Preisvorstellungen

      „Es gibt immer noch einen Unterschied zwischen dem Preis, zu dem die Unternehmen ihre Aktien platzieren wollen, und dem Preis, den die Investoren dafür zahlen wollen", beobachtet Simon Chisholm, Fondsmanager für europäische Aktien bei Henderson Global Investors. Um den IPO-Markt wieder in Schwung zu bringen, müssten „die Aktienkurse steigen und wir brauchen eine gewisse Anzahl erfolgreicher Börseneinführungen."

      Die meisten europäischen Unternehmen, die dieses Jahr an die Börse gehen wollten, gehören Buyout-Unternehmen. Diese finanzieren ihre Akquisitionen, indem sie zwei Drittel vom Kaufpreis bei Banken leihen und den Rest bei Investoren einsammeln. Über Umstrukturierungen und Expansion wird die Ertragslage der Übernahmeobjekte aufgepäppelt, um sie innerhalb von fünf Jahren profitabel zu versilbern.

      Was den Verkauf von Homesale angeht, wurde Permira von Deutsche Bank AG, Schroder Salomon Smith Barney und UBS Warburg beraten. An einer Börseneinführung des britischen Baumarkts hätten die Banken wahrscheinlich mehr verdient. IPO-Mandate sind lukrativer als die Beratung bei Fusionen und Akquisitionen. Beim Homebase-Wettbewerber Focus Wickes Plc und dem Telefonbuchverlag Yell Group Plc gingen die Investmentbanken leer aus, nachdem beide Börsenkandidaten ihre Pläne auf Eis gelegt haben.



      Zweitplatzierungen laufen besser

      Gefragter waren Zweitplatzierungen, deren Volumen dieses Jahr 8,7 Prozent auf 47,6 Milliarden Euro gestiegen ist. Allerdings winken den Banken bei Kapitalerhöhungen nur etwa 1,5 Prozent vom Emissionsvolumen an Gebühren Größter Emittent war Aegon NV. Der niederländische Lebens- und Krankenversicherer hat Aktien im Wert von 3,5 Milliarden Euro platziert. Andere Unternehmen, darunter Zurich Financial Services AG und Ericsson AB, nutzten Bezugsrechtsemissionen, um neues Kapital bei den Aktionären zu beschaffen.

      An europäischen Aktienemissionen haben die Banken in diesem Jahr etwa eine Milliarde Euro verdient, nach 1,4 Milliarden Euro 2001. Teilweise wurden die Gebühren erhöht, nachdem konsortialführende Banken wie Merrill Lynch und CSFB auf Aktien aus Bezugsrechtsemissionen sitzen blieben.

      Zurich Financial, der größte Versicherungskonzern der Schweiz, zahlte für das Underwriting seiner Bezugsrechtsemission im Volumen von 2,5 Milliarden Dollar rund 50 Prozent mehr als die branchenüblichen zwei Prozent. Swiss Life, die ebenfalls eine Kapitalerhöhung plant, muss drei Prozent berappen

      Quelle: FAZ, 23.11.02
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 23:09:47
      Beitrag Nr. 835 ()
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      Gold


      Unter US-Anlegern grassiert das Goldfieber
      Von Sam Stovall, Chefanlagestratege bei Standard & Poor`s


      Eine Reihe günstiger Entwicklungen gibt dem Edelmetall Auftrieb und eröffnet den Anlegern Gewinnchancen. Die Anleger entdecken das Gold wieder. Mit ihrem jüngsten Kursaufschwung sind die Goldminengesellschaften wieder in den Kreis der Branchen zurückgekehrt, denen von Standard & Poor`s die größte relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt bescheinigt wird.

      Der S&P Goldindex konnte bis zum 15. November im laufenden Jahr 9,1 Prozent zulegen, während der S&P Super 1500 - in dem der S&P 500, der S&P MidCap 400 und der S&P SmallCap 600 zusammengefasst sind - einen Rückgang um 20,1 Prozent verzeichnete.

      Der S&P-Analyst Leo Larkin hält Goldaktien auch künftig für eine lohnende Geldanlage. Wie er anmerkt, hat der kräftige Rückgang der Zinssätze seit Januar 2001 Leerkäufe des Metalls für Hersteller und Spekulanten unrentabler gemacht. Solche Geschäfte haben sich nämlich in den letzten paar Jahren sehr ungünstig auf die Goldpreise ausgewirkt.

      Larkin hat aber auch noch verschiedene andere Gründe für seine optimistische Einschätzung. Er betont, dass die Aktienmärkte im Wettbewerb um die Anlegergelder wohl künftig einen schwereren Stand haben dürften. Mit ihren zweistelligen Renditen hatten die Aktien zwischen 1995 und 1999 die Dollars der Anleger vom Gold weggelockt und dem gelben Metall enorme Konkurrenz gemacht.




      Bedeutung des Golds als Inflationsversicherung steigt

      Außerdem weist Larkin auf die steigenden Rohstoffpreise hin, die eine Konsolidierung der Rohstoffindustrie und eine Erholung der Weltkonjunktur spiegeln. Bis zum 11. November 2002 verzeichnete der Rohstoffpreisindex des Bridge Commodity Research Bureau (CRB) einen Anstieg um 19,1 Prozent, nachdem er 2001 um 16,3 Prozent gefallen war.

      Eine Belebung der Weltwirtschaft und ein starkes Geldmengenwachstum in den USA müssten laut Larkin eigentlich 2003 die Rohstoffpreise in die Höhe treiben. Das bedeutet, dass die Anleger sich nach wie vor mit einer Inflation auseinander setzen müssen, die die traditionelle Rolle des Goldes als Absicherung gegen steigende Preise für Waren und Dienstleistungen zum Tragen bringt.

      Hinsichtlich der Angebotssituation stellt Larkin fest, dass die Lücke zwischen Goldproduktion und Verbrauch auf Grund sinkender Ausbringungsmengen bei steigender Nachfrage immer größer wird. Da die niedrigen Goldpreise der letzten Jahre dazu geführt haben, dass deutlich weniger neue Minen erschlossen wurden, ist selbst bei einem dramatischen Preisanstieg des Metalls mit einer rückläufigen Produktion zu rechnen.

      Gleichzeitig hat die Vereinbarung der Zentralbanken, die Goldverkäufe bis zum September 2004 einschließlich der Verkäufe der Schweizerischen Nationalbank und der Bank of England auf 2000 Tonnen zu begrenzen, eine Unsicherheit beseitigt, die den Markt in den späten Neunzigerjahren belastete.

      Sowohl die von den Zentralbanken in Vorbereitung auf die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung abgestoßenen Mengen als auch die Veräußerung eines Teils der australischen Goldreserven 1997 und die von der Bank of England am 7. Mai 1999 angekündigten Verkäufe setzten die Marktpreise zusätzlich unter Druck.




      Barrick Gold und Newmont Mining mit vier Sternen

      Und schließlich führt Larkin noch an, dass in der Goldindustrie derzeit eine beachtliche Konsolidierung stattfindet. Zu nennen sind hier insbesondere die Übernahmen der Firma Homestake Mining durch Barrick Gold 2001 und der australischen Gesellschaft Normandy Mining durch Newmont Mining im Februar 2002. Fusionen führen zu einer höheren Marktkapitalisierung und Liquidität der Aktien und machen die Branche damit für institutionelle Anleger attraktiver.

      Larkins aktuelle Favoriten innerhalb der Branche? Er gibt sowohl Barrick Gold als auch Newmont Mining die Gesamtnote vier Sterne - akkumulieren -, weil er davon ausgeht, dass beide Unternehmen mit ihren kostengünstig produzierenden Minen gut positioniert sind, um von einem künftigen Preisanstieg des Metalls zu profitieren. Außerdem gefallen ihm die „grundsolide“ Bilanz und der steigende freie Cashflow von Barrick und die gewaltigen Anstrengungen von Newmont, seine Schulden abzubauen.



      Einstufung der relativen Stärke durch S&P

      Die auf der Kursentwicklung der vergangenen zwölf Monate beruhende Einstufung der relativen Stärke lautet für diese Branche seit dem 15. November 2002 „5“, was bedeutet dass sie zum obersten Zehntel der 114 Branchen im S&P 1500 gehört.

      Bewertungsskala von S&P für das Wertsteigerungspotential von Aktien innerhalb eines Zeitraums von sechs bis zwölf Monaten: 5 STERNE (kaufen), 4 STERNE (akkumulieren), 3 STERNE (halten), 2 STERNE (meiden), 1 STERN (verkaufen).

      Quelle: FAZ, 23.11.02
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      schrieb am 24.11.02 23:13:37
      Beitrag Nr. 836 ()
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      Grauer Kapitalmarkt


      So bekomme ich als Anleger mein Geld zurück
      Von Harald Petersen


      Was ist zu tun, wenn man erst einmal auf eine Anlage am „Grauen Kapitalmarkt“ hereingefallen ist?

      Im Gegensatz zu Schadensersatzansprüchen im Zusammenhang mit börsennotierten Gesellschaften liegt die Problematik im Bereich der betrügerischen Kapitalanlagen nicht so sehr im Bereich der Anspruchsgrundlagen, also in den rechtlichen Möglichkeiten Schadensersatz zu erhalten, sondern vielmehr in der tatsächlichen Umsetzung der Ansprüche.




      Zeit ist Geld oder wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

      Es gibt kaum einen anderen juristischen Bereich, in dem die Geschwindigkeit so wichtig ist, wie im „Grauen Kapitalmarkt“. Hier gilt das Sprichwort, wer zuerst kommt, mahlt zuerst, uneingeschränkt. Denkbar sind verschiedene Szenarien. Zum einen ist es häufig so, dass gerade Betreiber von Schneeballsystemen ein hohes Interesse daran haben, dass ihr System noch eine Zeit lang läuft. Denn jeder Tag ist hier bares Geld.

      Aus diesem Grunde wird oft eine Art Rückstellung gebildet, mit der die ersten „aufmüpfigen“ Anleger genauso ruhig gestellt wie Familienangehörige entschädigt werden, die ebenfalls in das System investiert haben. Schafft man es also, ganz am Anfang derer zu stehen, die das System durchschauen, dann hat man gute Chancen sein Geld zurückzuerhalten.

      Darüber hinaus fürchten die Initiatoren in diesem Zeitraum auch noch staatsanwaltschaftliche Ermittlungen. Die Drohung mit einer Strafanzeige erzielt in dieser Situation manchmal noch erstaunliche Wirkung. Hierbei ist aber immer zu berücksichtigen, dass die Drohung mit einer Strafanzeige unter Umständen für den Drohenden ein Bumerang werden kann. Denn hierin kann unter Umständen eine Erpressung liegen.

      Deshalb sollte man hier nur in Abstimmung mit einem Anwalt handeln, was im Übrigen für die gesamte Vorgehensweise gilt. Ein Anwalt, der sich in der Materie auskennt, ist hier wirklich sein Geld wert.

      Die wichtigste und zugleich schärfste Waffe in Bezug auf betrügerische Kapitalanlagen ist jedoch, dass man schnell das Geld sicherstellt, das man später erhalten möchte. Hierzu bietet es sich an, einen dinglichen Arrest nach § 916 ff Zivilprozessordnung (ZPO) über das Vermögen des Schädigers zu verhängen.

      Hierdurch wird zum einen sichergestellt, dass das Geld nicht mehr in dunkle Quellen versickern kann und zum anderen die Vergleichsbereitschaft des „Betrügers“ in der Regel erheblich gestärkt. Der dingliche Arrest hat selbstverständlich nur dann Wirkungen, wenn es dem Gegner nicht gelungen ist, das Vermögen vorher verschwinden zu lassen. Aus diesem Grunde sollte man, wenn man den begründeten Verdacht hat, dass man betrogen wurde, zunächst möglichst viele Informationen über die vermeintlichen Betrüger sammeln. Die Internetseite www.anlageschutzarchiv.de bietet hierbei zum Beispiel wertvolle Hilfe.

      Unter Umständen ist es auch angezeigt, in Zusammenarbeit mit einem Anwalt einen Privatdetektiv zu beauftragen, der die nötigen Informationen sammelt. In diesem Zeitraum ist es zu vermeiden, dem Unternehmen mitzuteilen, dass man der Ansicht ist, betrogen worden zu sein, da diese dann versuchen könnten, das Geld verschwinden zu lassen. Hat man den Arrest erst einmal erwirkt, der im Übrigen insolvenzfest ist, kann mit den Verhandlungen mit dem Unternehmen begonnen werden.




      Gerichtsstand und Beweislast

      Sollten die Verhandlungen keinen Erfolg haben, bleibt nur noch der Gang zum Gericht. Hier gibt es in der Regel Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Gerichtsständen, das bedeutet verschiedenen Gerichten, wo die Klage anhängig gemacht werden kann. Bei betrügerischen Anlagegeschäften hat man in der Regel über § 32 ZPO die Möglichkeit dort zu klagen, wo die betrügerische Handlung begangen wurde.

      Dies hilft gerade bei Klagen gegen ausländische Gesellschaften oft weiter. Grundsätzlich gilt für die Frage der Beweislast, dass derjenige, der sich auf einen für ihn positiven Sachverhalt beruft, diesen zu beweisen hat. Daraus folgt, dass der Anleger derjenige ist, der beweisen muss, dass es sich um eine betrügerische Kapitalanlage handelt. Auch aus diesem Grunde ist es oft hilfreich einen Detektiv oder einen Gutachter mit dem Fall zu befassen.




      Warnung vor von den Betrügern inszenierten Interessengemeinschaften

      Nicht zu gutgläubig sollte man gegenüber Interessengemeinschaften sein, die angeblich die Interessen der geschädigten Anleger vertreten. Hier sind viele Fälle bekannt geworden, in denen die Betrüger eigene Mitarbeiter mit der Gründung solcher Gemeinschaften beauftragt haben, um auf diese Art und Weise immer zu wissen, wie weit die Gegenseite schon ist. Oftmals werden für die Mitgliedschaft in dieser Interessengemeinschaft auch noch hohe Beiträge verlangt, sodass der Anleger letztlich doppelt abkassiert wird.


      Damit soll selbstverständlich nicht gesagt werden, dass alle Interessengemeinschaften betrügerisch arbeiten - im Gegenteil ist es so, dass die weit überwiegende Mehrheit seriös die Interessen der Geschädigten vertritt -, es sollte jedoch genau darauf geachtet werden, von wem die Initiative ausgeht.




      Gute Information ist das beste Mittel gegen Betrug

      Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass mithilfe im Kapitalmarktrecht versierter Anwälte durchaus Chancen bestehen, das Geld auch im Bereich von betrügerischen Kapitalanlagen zurückzuholen, wobei die Chancen mit der Professionalität der Betrüger und des bereits abgelaufenen Anlagezeitraumes sinken.

      Um gar nicht erst in eine solche Verlegenheit zu kommen, ist jedem Anleger zu raten, sich intensiv mit der ihm angebotenen Anlage auseinander zusetzen und fachlichen Rat einzuholen. Man sollte jedenfalls versuchen, Informationen über die Initiatoren der Anlage zu erhalten.

      Diesbezüglich bietet sich eine Nachfrage bei den Verbraucherschutzzentralen der Länder, vor allem der in Berlin, an oder ein Blick in das Internet unter www.anlageschutzarchiv.de. Generell lässt sich sagen, dass man von allen Angeboten, die einem telefonisch und ohne vorherige Kontaktaufnahmen angeboten werden, die Finger lassen sollte.

      Das gilt umso mehr, wenn in diesem Telefonat versucht wird, einen Anlagedruck zu vermitteln. Etwas nach dem Motto „Zeichnung nur heute möglich oder morgen schon 100 Prozent Rendite verschenkt“ und ähnlichen. Abgesehen davon, dass diese Anrufe rechtswidrig sind, sind sie mit fast hundertprozentiger Sicherheit betrügerisch.

      Der Autor ist Rechtsanwalt und Mitglied des Vorstandes der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre SdK
      Der vorliegende Beitrag kann im Rahmen der gebotenen Kürze selbstverständlich nicht alle Möglichkeiten aufzeigen, die in diesem Zusammenhang bestehen und ergriffen werden können.

      Ziel des Beitrages ist es vielmehr aufzuzeigen, wie die Systeme am Grauen Kapitalmarkt häufig funktionieren und wo es Ansatzpunkte gibt, um sein Geld zurückzuerhalten. Es ist auch klar zu stellen, dass in diesem Zusammenhang der Graue Kapitalmarkt im Sinne von betrügerischen Anlagen definiert wird. Die gesamte Problematik fehlerhafter Anlageberatung bleibt daher ausgeblendet.


      Quelle: FAZ, 23.11.02
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      schrieb am 24.11.02 23:16:36
      Beitrag Nr. 837 ()
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      Anlegerschutz


      Harter Schlag für Julius Bär


      Das Urteil könnte zu einem Meilenstein werden: Die Julius Bär Kapitalanlage AG hat den Prospekthaftungsprozess um den vom ehemaligen Star-Fondsmanager Kurt Ochner gemanagten Julius Bär Creativ Fonds verloren.

      Die Gesellschaft wurde zur Zahlung von gut 3,5 Millionen Euro an den Musikproduzenten Jack White verurteilt, wie es in dem am Freitag verkündeten Urteil der 21. Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt heißt. Zugleich wurde eine Widerklage von Julius Bär abgewiesen.




      „Spektakulärer Erfolg“

      Das Urteil sei „ein spektakulärer Erfolg“, freute sich Matthias Schröder von der Frankfurter Rechtsanwaltskanzlei Nieding + Barth, die den Kläger Jack White vertritt. Das Gericht habe seinem Mandanten in allen Punkten Recht gegeben. Mit dem Urteil sei die Fehlerhaftigkeit des Fondsprospekts erwiesen. Die Gesellschaft habe die Risiken „nicht vollständig und nicht richtig wiedergegeben“.

      Als „extrem überraschend und unverständlich“ bezeichnete dagegen Julius-Bär-Sprecher Jürg Stähelin das Urteil des Landgerichts Frankfurt. Das Gericht habe sich über die in allen Gutachten geäußerten Auffassungen hinweggesetzt. Der Sprecher kündigte Revision gegen das Urteil an. Die nächsthöhere Instanz ist das Oberlandesgericht. Bereits am 20. Dezember stehen weitere Verkündigungstermine am Frankfurter Landgericht an.





      Weitere Klagen erwartet

      Allein Nieding + Barth vertritt nach eigenen Angaben Mandanten, die mehr als drei Millionen Euro Schadenersatz von Julius Bär fordern. Beobachter rechnen jedoch jetzt mit zahlreichen weiteren Klagen. „Im Prinzip kann jetzt jeder Anleger, der im Julius Bär Creativ Fund Verluste zu verzeichnen hatte, innerhalb von drei Jahren klagen“, sagte ein Prozessbeobachter.

      Der umstrittene Passus im Verkaufsprospekt des von Kurt Ochner gemanagten Fonds lautet: „Der Julius Bär Creativ-Fonds investiert in Aktien erfolgreicher in- und ausländischer Unternehmen“. Experten bezeichnen diesen Passus als „unglücklich“. Die Fondsgesellschaft hätte die unverfänglicherlichere Formulierung „Erfolg versprechende Unternehmen“ verwenden sollen. Allerdings habe Julius Bär zu dem Zeitpunkt, als der Neue Markt haussierte, nicht die zahlreichen Pleiten und Kurseinbrüche vorhersagen können.


      Quelle: FAZ, 23.11.02
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      schrieb am 24.11.02 23:23:09
      Beitrag Nr. 838 ()
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      schrieb am 24.11.02 23:30:32
      Beitrag Nr. 839 ()
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      Hafensperre



      Tarifstreit der Hafenarbeiter an Amerikas Westküste beigelegt


      Der monatelange Tarifkonflikt in den 29 Häfen der amerikanischen Westküste, der die amerikanische Wirtschaft durch eine zehntätige Blockade geschätzte 19 Milliarden Dollar gekostet hat, steht vor der Lösung. Mit Exportgütern im Wert von 300 Milliarden Dollar wird die Hälfte der amerikanischen See-Exporte über die Häfen an der Westküste abgewickelt.

      Die Gewerkschaft der Hafenarbeiter und die Arbeitgeber vereinbarten unter Vermittlung der amerikanischen Regierung in der Nacht zum Sonntag einen neuen sechsjährigen Tarifvertrag, meldete die amerikanischen Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Einigung müssen noch die 10.500 Mitglieder der Gewerkschaft zustimmen.

      Der Vertrag sieht vor, dass bei der geplanten Modernisierung der Häfen keine Gewerkschaftsmitglieder ihre Jobs verlieren. Die Absicht der Betreiber, die Häfen mit neuen Computersystemen auszurüsten, war der Kernpunkt des Streits. Die Arbeiter fürchteten wegen der modernen Technik um ihre Arbeitsplätze. Medienberichten zufolge hätten rund 600 Stellen wegfallen können.




      Präsident Bush begrüßt die Einigung

      Die zehntägige Schließung der Häfen nach einer Aussperrung hatte den amerikanischen Handel mit Asien weitgehend lahmgelegt und war erst durch das Eingreifen von Präsident George W. Bush beendet worden.

      Er setzte Anfang Oktober einen Gerichtsbeschluss eine Abkühlungsfrist von zehn Tagen durch, als die Schließung der Häfen zu einer ernsthaften Bedrohung für die Wirtschaft wurde. Zu diesem Zeitpunkt warteten bereits mehr als 200 vollbeladene Schiffe vor der Küste auf die Abfertigung. Es dauerte Wochen, bis sich der Stau aufgelöst hatte.

      Bush begrüßte am Sonntag die Vereinbarung: „Die Einigung ist gut für die Arbeiter, gut für die Arbeitgeber und sie ist gut für Amerikas Wirtschaft“.


      Quelle: FAZ, 24.11.02
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      schrieb am 24.11.02 23:37:33
      Beitrag Nr. 840 ()
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      Nur ein Zwischenhoch in einer langatmigen Baisse?

      Nach der Hausse für Technologiewerte herrscht Hoffnung auf weniger düstere Wolken am Börsenhimmel

      Die beiden kommenden Wochen könnten an den Aktienmärkten auch in Westeuropa schwierig werden. Sie befinden sich unter kurzfristigen Aspekten in einer technisch überkauften Lage, und auch die Stimmung hat nach dem Geschmack einer sich mehrenden Zahl von Technikern wieder ein recht hohes Maß von Optimismus erreicht.

      Die Technologiewerte konnten in den vergangenen Wochen spektakuläre Gewinne verzeichnen, die unter normalen Umständen ausreichen würden, um Anleger einige Jahre zufriedenzustellen. Doch geht es nicht nur um die technische Verfassung der Aktienmärkte, sondern auch um die ersten Erklärungen vierteljährlich berichtender Unternehmen zu ihren Ergebnissen im vierten Quartal und um Ausblicke auf das kommende Jahr.

      Ferner wird die Diskussion über eine Senkung des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht verstummen. Dabei geht es vielen Analysten nicht mehr um die Frage des "ob", sondern nur noch um das "wieviel". Die herrschende Meinung erwartet eine Senkung um 25 Basispunkte, doch es sind auch Stimmen zu vernehmen, die eine Kürzung um 50 Basispunkte erwarten. Einen wesentlichen, wenn nicht gar entscheidenden Einfluß dürften nach Meinung von Strategen die Ereignisse im Irak nehmen.

      Die Waffeninspekteure der Vereinten Nationen beginnen in dieser Woche mit ihrer Arbeit, und bis zum 8. Dezember muß die Regierung in Bagdad die Liste mit dem Bestand an Massenvernichtungswaffen vorlegen. Bis dahin dürfte an den Finanzmärkten die Nervosität zunehmen.

      Zur konjunkturellen Lage im Euro-Raum gab es am Freitag eine Nachricht, die Ökonomen mit großem Interesse aufgenommen haben. Es handelt sich um den Geschäftsklima-Index in Belgien, der nun zweimal hintereinander die pessimistischen Erwartungen nicht nur nicht erfüllte, sondern sich auch absolut gebessert hat.
      Merrill Lynch bezeichnet diesen vorlaufenden Konjunkturindikator als ein Fenster mit Ausblick auch auf die allgemeine Entwicklung im Euro-Raum.
      Er sei von großer Bedeutung, weil die belgischen Exporte in andere Länder des Euroraums rund 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachten.

      Wenn sich die konjunkturellen Bedingungen im Euro-Raum verschlechterten, zeige sich dies zuerst in diesem belgischen Index. Sein wahrer Aussagewert liege aber darin, daß er vor dem deutschen IFO-Index erscheine und in die gleiche Richtung wie dieser zu tendieren pflege. Beide Indikatoren wiesen eine starke Korrelation mit der Industrieproduktion im Euro-Raum auf.

      Der jüngste Stand des belgischen Geschäftsklima-Index offenbart nach dem Urteil der Investmentbank, daß sich die Wirtschaft dieses Landes in besserer Verfassung befindet als in der Zeit nach dem 11. September 2001. Sie sei jedoch sehr viel schwächer als in der ersten Hälfte 2002. Eine Betrachtung der Details des Indikators verrate, daß die Mehrheit der jetzt befragten Unternehmen unverändert pessimistisch in die Zukunft blicke, stellt Merrill Lynch fest.

      Ob dies ausreicht, um eine dauerhaft freundlichere Stimmung an den Aktienmärkten zu bereiten, ist umstritten. Die Skeptiker erklären, europäische Aktien seien im allgemeinen noch oder schon wieder zu hoch bewertet. Bei solchen Aussagen stellt sich jedoch gerade in diesen schwierigen Zeiten die wohl entscheidende Frage, wie man rechnet, um verläßliche Erkenntnisse über die Bewertung zu erzielen.

      Es gibt Dutzende von Modellen, von denen jedes seine Zeit hat. Wäre ein einziges Modell als Stein der Weisen anzusehen, käme dies für jene, die es kennen, der Lizenz zum Gelddrucken gleich. Längst aus dem Rennen sind Modelle, die sich auf reine Renditevergleiche zwischen Aktien und Anleihen stützen.

      Die Strategen von Dresdner Kleinwort Wasserstein erklären dies schon seit geraumer Zeit und begründen ihre Skepsis mit der These, daß an den Finanzmärkten Eiszeit herrsche, nämlich auf Dauer tendenziell sinkende Inflation und fallende Zinsen vor dem Hintergrund ungewöhnlich geringen Weltwirtschaftswachstums. Damit sei die klassische Beziehung zwischen Aktien und Anleihen zusammengebrochen. Dafür hat die Aktienprämie oder "equity risk premium" Hochkonjunktur.

      Jörg Krämer, der Chefökonom von Invesco, Frankfurt, definiert sie als Mehrertrag von Aktien gegenüber risikolosen Finanzanlagen, also Geldmarktpapieren und Staatsanleihen. Er bezeichnet die Aktienprämie als den vielleicht wichtigsten Wert der Investmenttheorie. Der Mehrertrag aus Aktien sei eine Kompensation für das Risiko, das mit einem Engagement in Dividendenpapieren eingegangen werde, und stelle eine Prämie dar.

      Der erwartete Mehrertrag von Aktien gegenüber Geldmarktpapieren und Staatsanleihen ist nach Darstellung von Krämer ausschlaggebend für die strategische Verteilung von Kapital auf die einzelnen Anlageformen. Aus dem Stand der Aktienprämie ergebe sich, wie viele Jahre man Aktien mindestens halten sollte, um sicherzugehen, daß Aktien das Sparbuch schlagen.

      Der deutsche Aktienmarkt zieht nicht nur in Europa starkes Interesse auf sich, sondern stößt auch in anderen Regionen auf gesteigerte Aufmerksamkeit. Er ist Repräsentant der drittgrößten Volkswirtschaft in der Welt, deren Verfassung alles andere als ermutigend beschrieben wird.

      Unter Strategen herrscht Einigkeit darüber, daß es vorwiegend politische und damit hausgemachte Ursachen sind, die Deutschland und seiner Wirtschaft so schlechte Zensuren zukommen lassen.

      Die einen sehen politische und ökonomische Parallelen zwischen Deutschland und Japan, während die anderen eine Chance wittern. Letztere vermuten, daß die wirtschaftliche Entwicklung in eine Richtung läuft, die der Regierung in Berlin letztlich keinen Weg mehr läßt, als mit einem Befreiungsschlag die überfälligen Reformen einzuleiten. Die Strategen der einflußreichen internationalen Investmentbanken scheinen diese Chance noch nicht konkret genug zu sehen und raten daher, den deutschen Aktienmarkt mit vergleichsweise wenig Kapital zu bedenken.

      Weitgehend Einigkeit herrscht auch darin, daß die weithin erwartete Zinssenkung der EZB Deutschland konjunkturell auf die Beine helfen und damit die Wirtschaft im gesamten Euro-Raum wenigstens stabilisieren soll, zumal inzwischen auch die Konjunktur in Frankreich bedenkliche Schwächezeichen offenbart.

      Zur weiteren Entwicklung des deutschen Aktienmarktes erklären viele Strategen, das allgemeine Bild deute hier wie auch an den anderen europäischen Börsen auf eine sich vielleicht noch etwas fortsetzende Zwischenerholung im Rahmen einer ungebrochenen Baisse hin. Merrill Lynch sieht den Dax in zwölf Monaten bei 2900 Punkten. Am Freitag schloß er bei 3320,88 Zählern.

      Quelle: FAZ, 24.11.02
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      schrieb am 24.11.02 23:48:48
      Beitrag Nr. 841 ()
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      schrieb am 24.11.02 23:59:14
      Beitrag Nr. 842 ()
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      Rußlands größte Privatisierung läuft

      Die größte Privatisierungsauktion in der Geschichte läuft an / Der Verkaufserlös könnte 2 Milliarden Dollar übersteigen


      Unter strengster Geheimhaltung laufen in Rußland derzeit die Vorbereitungen für die größte Privatisierungsauktion in der Geschichte des Landes. Am 18. Dezember sollen 74,95 Prozent der Aktien des neben Rosneft zweiten staatlichen Ölkonzerns Slavneft verkauft werden. Die weißrussische Regierung, die 10,83 Prozent der Aktien von Slavneft hält, bietet ihren Anteil ebenfalls zum Kauf an.

      Slavneft fördert rund vier Prozent des russischen Öls und gehört zu den zehn größten russischen Ölkonzernen. Die russische Regierung, die im Oktober einen Startpreis von 1,3 Milliarden Dollar für den Verkauf des Aktienpakets festgelegt hatte, erhöhte diesen Preis inzwischen auf 1,7 Milliarden Dollar. Analysten in Moskau schließen nicht aus, daß der endgültige Verkaufspreis von Slavneft zwei Milliarden Dollar übersteigen könnte.

      Der Fonds für Staatseigentum hat am 18. November die Erlaubnis für die Privatisierung des Ölkonzerns gegeben. Bis zum 15. Dezember nimmt der Fonds Kaufangebote entgegen. Für die Teilnahme an der Auktion wird eine Anmeldegebühr von umgerechnet 14,3 Millionen Dollar erhoben. Am Erwerb des Aktienpakets sind mehrere russische Ölkonzerne sowie anscheinend auch ausländische Unternehmen interessiert. Obwohl die Bewerber vor dem Verkaufstag offiziell nicht genannt werden dürfen, nehmen russische Medien an, daß mindestens vier Ölkonzerne des Landes zu den Bietern gehören könnten.

      Darunter befindet sich der größte russische Ölkonzern LUKoil, der in den ersten acht Monaten dieses Jahres 50,13 Millionen Tonnen Erdöl förderte; der drittgrößte Konzern Surgutneftegas (32,15 Millionen Tonnen Öl) sowie der mit 24,47 Millionen Tonnen Ölförderung viertgrößte Konzern TNT (Tjumenskaja Neftjanaja Kompanija) und der sechstgrößte Konzern Sibneft (16,8 Millionen Tonnen Öl).

      Der Vizepräsident von LUKoil, Leonid Fedun, hat dieser Tage bestätigt, daß sein Konzern sich an der Auktion der Slavneft-Aktien beteiligen werde. Wohl aus diesem Grund hat der Konzern angekündigt, er wolle zehn der 60 Prozent seines Anteils am aserbaidschanischen Off-shore-Ölfeld Azeri-Chirag-Guneshli für 1,25 Milliarden Dollar verkaufen und sich überdies aus Unternehmen zurückziehen, in denen er Minderheitsaktionär sei.

      Um seine Liquidität weiter zu erhöhen, hat der Konzern am 19. November Eurobonds im Wert von 350 Millionen Dollar und einer Laufzeit von fünf Jahren placiert. Beobachter in Moskau räumen allerdings Sibneft die besten Chancen im Wettbewerb um den Kauf des Slavneft-Aktienpakets ein, da der Konzern zusammen mit TNT bereits 12 Prozent der Slavneft-Aktien hält.

      Der zweitgrößte russische Ölkonzern Yukos will einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Wedomosti" zufolge Sibneft für den Aktienkauf einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Dollar gewähren; entsprechende Verhandlungen laufen. Surgutneftegas ist anscheinend an dem weißrussischen Aktienpaket von Slavneft interessiert. Den für dieses Paket verlangten Startpreis von 200 Millionen Dollar halten russische Experten für überhöht. Sie schätzen den Wert der Aktien auf höchstens 120 Millionen Dollar.

      Die bis jetzt größte Privatisierungsauktion in Rußland liegt fünf Jahre zurück: 1997 wurde das erste Aktienpaket von 25 Prozent plus einer Aktie des staatlichen Kommunikationsgiganten Swjasinvest an das zypriotische Konsortium Mustcom für 1,875 Milliarden Dollar verkauft. Ein zweites Paket von 25 Prozent minus einer Aktie sollte Ende Oktober 1998 veräußert werden. Die Finanzkrise vom August 1998 sowie eine veränderte Konjunktur für Telekommunikation auf dem russischen und dem Weltmarkt ließen den Plan jedoch scheitern.


      Quelle: FAZ, 24.11.02
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 00:08:13
      Beitrag Nr. 843 ()
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      Endlich einig

      Die Liaison mit Mobilcom kostet 10 Milliarden Euro



      Nach der Zustimmung zu der Rahmenvereinbarung mit der Mobilcom steht France Télécom vor den teuren Scherben seines Engagements in Deutschland. Der französische Ex-Monopolist hat bisher deutlich mehr als 10 Milliarden Euro in die Kooperation mit dem Büdelsdorfer Unternehmen investiert und keines seiner ehemals hochgesteckten Ziele erreicht.

      In den nächsten Jahren kommen darüber hinaus noch Zinszahlungen in Milliardenhöhe hinzu, da France Télécom die UMTS-Schulden der Mobilcom übernimmt. Den Franzosen bleibt einzig die Beteiligung von 28,5 Prozent an der Mobilcom, die - bei einer Marktkapitalisierung von rund 388 Millionen Euro - noch etwa 110,58 Millionen Euro wert ist. Dies entspricht rund 1 Prozent der bisher entstandenen Kosten für den Pariser Konzern.

      Von einer solchen Katastrophe ahnte bei der Ankündigung der Kooperation am 23. März 2000 noch niemand etwas. Stolz verkündete der damalige Vorstandsvorsitzende Michel Bon: "Wir hatten zwei strategische Lücken zu füllen, was unsere Präsenz in Europa anging. Diese Lücken sind mit den Zukäufen in Großbritannien und Deutschland jetzt geschlossen."

      Neben der Mobilcom war damals die Beteiligung der Franzosen an dem britischen Kabelnetzbetreiber NTL gemeint. NTL war damals rund 30 Milliarden Dollar wert. Aber auch hier hatte Bon kein Glück. NTL ist heute ein Sanierungsfall. Auch hier belaufen sich die Investitionen von France Télécom auf rund 10 Milliarden Euro.

      Für die Mobilcom-Beteiligung betrug der Kaufpreis im Jahr 2000 mehr als 3,7 Milliarden Euro in bar. Dies entsprach einem Wert von 201 Euro je Aktie. Am vergangenen Freitag notierte die Aktie zum Handelsschluß bei einem Tagesminus von 6,7 Prozent noch mit 5,92 Euro. Zu dem Kaufpreis summiert sich die Übernahme der UMTS-Kredite der Mobilcom in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro. Diese werden in eine laufzeitlose Wandelanleihe auf Aktien der France Télécom umgewandelt.

      Verzinst wird diese Summen in den kommenden sieben Jahren mit etwa 6,75 Prozent jährlich. Der Wandlungspreis liegt bei rund 47 Euro und damit aus heutiger Sicht unerreichbar hoch. Auch mit den Netzwerklieferanten Ericsson und Nokia wurden gleichlautende Vereinbarungen getroffen. Insgesamt ergibt sich daher eine Schuldenübernahme von rund 6 Milliarden Euro, aus der sich jährliche Zinszahlungen von rund 420 Millionen Euro ergeben.

      Wie in einem Teil unserer Ausgabe vom Samstag berichtet hat France Télécom zudem zugestimmt, die Kosten für das "Einfrieren" der UMTS-Aktivitäten bei der Mobilcom in Höhe von höchstens 580 Millionen Euro zu übernehmen. Im Gegenzug werden Mobilcom und der Großaktionär Gerhard Schmid - der die Kooperation mit dem Pariser Konzern einst als "strategischen Quantensprung für Mobilcom" bezeichnet hatte - auf Schadensersatzklagen gegen France Télécom verzichten.

      Am Wochenende wurde zudem bekannt, daß der Unterhändler der Bundesregierung, Dieter Vogel, der maßgeblich an der Einigung mit der France Télécom beteiligt war, für zwei Jahre zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Unternehmens bestellt werden soll.

      Quelle: FAZ, 25.11.02
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 00:15:57
      Beitrag Nr. 844 ()
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 16:00:14
      Beitrag Nr. 845 ()
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      Fondsmanager sehen US-Kursrally bald auslaufen

      Der seit sieben Wochen andauernde Aufwärtstrend an den US-Börsen wird bald zu Ende sein, erwarten Fondsmanager. Seit dem Tief vom Oktober hat der Standard & Poor`s 500-Index 20 Prozent zugelegt. Das entspricht den vorherigen Aufwärtsbewegungen der letzten 18 Monaten. Aber auf diese Zwischenspurts folgte der Rutsch auf neue Tiefstände.

      Der jüngste Kursaufschwung ist keine Ouvertüre zu einer neuen Hausse, sondern "lediglich eine Kursrallye in einem Bärenmarkt," erklärt Jon Goebel, Fondsmanager bei SouthTrust Value Fund. "Das sieht nicht nach einem neuen Bullenmarkt aus." Zwar haben Gewinnsteigerungen bei den Unternehmen die Kurse nach oben getrieben, aber die Gewinndynamik sei jetzt bereits im Kursniveau eingepreist, führt er an.

      Und für einen weiteren Aufschwung an der Börse sei das Gewinnwachstum nicht stark genug. So hat General Electric Co. letzte Woche seine Gewinnprognose gesenkt und Home Depot warnte, die Baumarktkette werde ihr Gewinnziel verfehlen.




      Drittes Verlustjahr in Folge droht

      Trotz der jüngsten Kursgewinne steuern die Indizes auf das dritte Jahr mit Verlusten zu: Der S&P 500-Index hat dieses Jahr 19 Prozent, der Nasdaq Composite Index 25 Prozent und der Dow Jones Industrial Average Index zwölf Prozent eingebüßt.

      Auch David Tice von dem Aktienanalyse-Unternehmen Davis Research rechnet damit, dass die Kurse wieder fallen werden. Sein Fonds Prudent Bear Fund hat dieses Jahr 50 Prozent zugelegt und rangiert unter den besten ein Prozent, die Bloomberg in den letzten drei Jahren verfolgt hat.


      Er hat erfolgreich auf fallende Kurse gesetzt, in dem er geliehene Aktien verkaufte, in der Hoffnung, sie später zu einem günstigeren Kurs zurückkaufen zu können. "Hier handelt es sich um eine sehr verführerische Rallye innerhalb eines Bärenmarktes," konstatiert er. "Wir erwarten, dass der Markt wieder nach unten geht."



      Ähnliches Kursmuster wie in früheren Bärenmarktrallys?

      In den letzten 18 Monaten verzeichnete der S&P 500 zwei Aufwärtsbewegungen mit einem Plus von 21 Prozent und eine mit einem Anstieg von 19 Prozent. Er fiel jedoch am 9. Oktober auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren und konnte die Kurssteigerungen, die er zwischen dem 23. Juli und 22. August eingefahren hatte, nicht halten. Leerverkäufer wie Tice sagen, auch diesmal sei das Verlaufsmuster dasselbe. Die Unternehmensgewinne und die Wirtschaft wachsen nicht schnell genug, um weitere Kursgewinne zu rechtfertigen.

      Analysten rechnen für die Aktien im S&P 500-Index mit einem Gewinnanstieg von 16,3 Prozent im vierten Quartal, ergab eine Umfrage von Thomson First Call. Für das Gesamtjahr prognostizieren sie eine Verbesserung von 1,8 Prozent und für das nächste Jahr ein Plus von 14,3 Prozent. 2001 sind die Gewinne um 17,3 Prozent gesunken.




      Kriterien für Bullenmarkt noch nicht erfüllt

      Andere Investoren sind jedoch der Meinung, dass Schlimmste der Abwärtsphase sei vorbei. Die Wirtschaft wächst und die Aktien sind "angemessen bewertet," betont Michael Kenneally, Chief Investment Officer bei Banc of America Capital Management in St. Louis. Er rechnet bei den Aktien mit einer Rendite von sieben bis neun Prozent im nächsten Jahr und empfiehlt Unternehmen, die eine Dividende zahlen. Kenneally berichtet, dass die jüngste Kursrallye teilweise durch Leerverkäufer angeheizt wurde, die ihre Verkaufspositionen eindeckten, um sich gegen weitere Kursgewinne abzusichern. "

      Die Marktstärke wurde durch Leerverkäufer angetrieben. In erster Linie haben stark angeschlagene Werte zugelegt." Beispielsweise hat sich der Aktienkurs von Corning Inc., dem größten Glasfaserhersteller, fast verfünffacht. Der Titel notiert 96 Prozent unter seinem Rekordhoch. Spring Corp (PCS Group) haben sich mehr als verdoppelt, so dass sich der Kursverlust des Mobilfunkanbieters in diesem Jahr auf 78 Prozent begrenzt.

      Der Anstieg beim Dow Jones-Index von 21 Prozent innerhalb der letzten sieben Wochen erfüllt jedoch nicht die Definition von Ned Davis für einen Bullenmarkt. Der Dow müsste innerhalb von 50 Tagen 30 Prozent steigen oder innerhalb von 155 Tagen 13 Prozent anziehen. Erst dann wäre es ein "Bullenmarkt".

      Zum letzten Mal befand sich der Dow Jones im März in einer Hausse-Phase. Es war jedoch unter 33 die viertschwächste und viertkürzeste Hausse, die es bisher gegeben habe, so Ned Davis. "Die Gewinne verbessern sich," bestätigt Goebel. "Aber es ist fraglich, ob sie schnell genug wachsen, um einen erneuten Börsenaufschwung zu tragen."

      Quelle: FAZ, 25.11.02
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      schrieb am 25.11.02 16:02:38
      Beitrag Nr. 846 ()
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      schrieb am 25.11.02 16:07:22
      Beitrag Nr. 847 ()
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      BNP-Aktie gilt als Verlierer des Übernahmecoups

      Eigentlich merkwürdig, dass die Analysten die BNP Paribas als möglichen Bieter für den Staatsanteil an Crédit Lyonnais (CL) nicht auf der Rechnung hatten. Doch der Blitzcoup vom Wochenende, der dem französischen Institut den Zuschlag für die 10,9 Prozent an CL für stolze 2,2 Milliarden Euro brachte, findet nicht ihr Gefallen.

      Gleich zu Handelsbeginn am Montag verlor die BNP-Aktie in Paris 5,7 Prozent auf 43 Euro, während alle anderen Institute zulegten. Grund ist das hohe Angebot von BNP, das mit 58 Euro je CL-Aktie fast 49 Prozent über deren Freitagskurs liegt. Aus Bankenkreisen hieß es unterdessen, der Staat habe bei der kurzfristig angesetzten Auktion zwischen 45 und 50 Euro verlangt.




      Teure Übernahmeschlacht erwartet

      „Zu teuer“, meinen die Analysten von WestLB Panmure zu dem Kaufpreis, und erwarten nun den Beginn eines Übernahmepokers um Crédit Lyonnais, die als langfristig zu schwach für ein alleiniges Überleben gilt: „Das ist kein kurzfristiger Schritt, BNP wird den Anteil an Crédit Lyonnais noch weiter aufstocken. Das werden wir im kommenden Jahr sehen.“ Das Rating für BNP senkt die WestLB auf „Underperform“ von „Outperform“. CL und Société Générale werden hingegen auf „Kaufen“ hochgestuft.

      Der Kampf um die Übernahme von Crédit Lyonnais habe offenbar begonnen, urteilt auch Sabrina Blanc, Analystin beim französischen Handelshaus CIC Securities. „BNP Paribas hat die Latte sehr hoch gelegt", sagt sie unter Verweis auf den Kaufpreis.

      Bislang galt die im Privatkundengeschäft starke Crédit Agricole, die bereits einen Anteil von 10,5 Prozent hält, als aussichtsreichster Bieter. Von einer Belebung der CL-Aktie würden neben der Société Générale (Anteil vier Prozent) auch die französische Allianz-Tochter AGF mit zehn Prozent Anteil und die Commerzbank (Anteil 3,9 Prozent) profitieren.
      Diese Konzerne halten insgesamt rund ein Drittel des Kapitals. Alle Mitglieder dieser Kerngruppe haben sich verpflichtet, bei Anteilsverkäufen jeweils den anderen Mitgliedern der Gruppe ein Angebot vorzulegen. Die Vereinbarung läuft im Juli nächsten Jahres aus. Dann dürfte sich die Bieterschlacht erneuern, erwarten die Beobachter.




      BNP-Aktie künftig wahrscheinlich gedeckelt

      Die BNP-Aktie dürfte also von den damit verbundenen Unsicherheiten weiter belastet werden. So sagt das Überraschungsmoment allein noch nichts über den künftigen Erfolg der Transaktion der BNP aus. Allerdings scheint der Zeitpunkt günstig, und niemand zweifelt daran, dass die Konsolidierung der europäischen Bankenlandschaft weitergehen muss.

      Aber nicht zu jedem Preis. Zumal es kaum gelungen sein dürfte, Crédit Lyonnais nach dem Beinahe-Zusammenbruch 1993 ganz von seinen staatsbank-ähnlichen Strukturen zu befreien. Indessen bleibt unsicher, was die BNP wirklich mit dem CL-Anteil vorhat. Ein Übernahmeangebot schloss BNP-Chef Pébereau jedenfalls zunächst aus.

      Zusammen mit den meisten anderen europäischen Instituten hatte das BNP-Papier seit Anfang Oktober über 50 Prozent an Wert gewonnen, ohne die traditionell moderate Bewertung überzustrapazieren: Nach den von IBES gesammelten Gewinnschätzungen ergeben sich Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 10,9 für dieses und 9,9 für nächstes Jahr. Der Chart der BNP-Aktie weist aber einen massiven Widerstandsbereich zwischen rund 45 und über 50 Euro auf, der der fulminanten Erholungsrally wahrscheinlich ein Ende bereiten wird.


      Quelle: FAZ, 25.11.02



      Verlauf des BNP-Aktienkurses in den vergangenen fünf Jahren.




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      schrieb am 25.11.02 16:37:05
      Beitrag Nr. 848 ()
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      schrieb am 25.11.02 16:44:04
      Beitrag Nr. 849 ()
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      Inflationsrate geht weiter zurück

      25. November 2002 Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich auch im November moderat entwickelt. Damit gewinnt die Europäische Zentralbank (EZB) weiteren Spielraum für eine Zinssenkung bei ihrer nächsten Sitzung in der kommenden Woche. Seit fast einem Jahr liegt der Leitzins in der Eurozone bei 3,25 Prozent.

      Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sind die Verbraucherpreise verglichen mit dem Vormonat um 0,4 Prozent gesunken. Im Oktober hatte sich die Teuerung in der Jahresrate auf plus 1,3 Prozent belaufen. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Verbraucherpreise auf Basis der Ergebnisse aus sechs Bundesländern um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.




      Heizölpreise drücken Teuerungsrate

      Ausschlaggebend für die Entwicklung war vor allem der starke Rückgang der Ölpreise. So sanken beispielsweise die Preise für Kraftstoffe in Sachsen um 4,8 Prozent und für Heizöl um 10,0 Prozent zum Oktober. Preisrückgänge zum Vormonat meldeten die Statistischen Landesämter auch bei Lebensmitteln. Im Jahresvergleich blieben Dienstleistungen in den meisten Ländern größter Preistreiber.

      Volkswirte hatten auf Jahressicht mit einem Plus von 1,4 Prozent und auf Monatssicht mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet hatten. Für den zu europäischen Vergleichszwecken berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) wies die Behörde für November einen vorläufigen Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat aus, verglichen mit dem Vorjahr wurde ein Plus von 1,1 Prozent gemeldet.


      Quelle: FAZ, 25.11.02
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      schrieb am 25.11.02 16:46:27
      Beitrag Nr. 850 ()
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      schrieb am 25.11.02 17:14:37
      Beitrag Nr. 851 ()
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      Kurspotenzial von Highlight scheint überschaubar


      25. November 2002 Seit Tagen tut sich etwas bei Highlight Communications. Ohne konkrete Nachrichten hatte der schweizerische Medienwert am Neuen Markt vergangene Woche ein Drittel an Wert gewonnen, und damit auch seinen langfristigen Abwärtstrend (basierend auf dem logarithmischen Chart) hinter sich gelassen. Am Montag beschleunigt sich der Anstieg sogar noch: Bis 16.22 Uhr gewinnt der Titel weitere 15,6 Prozent auf 2,66 Euro.

      Seit einigen Sitzungen seien Käufe institutioneller Anleger zu beobachten, berichtet ein Händler. Wenigstens gibt es mittlerweile auch für die Öffentlichkeit eine plausible Erklärung: Unternehmensnahe Kreise berichteten gegenüber vwd, dass Highlight Chancen auf die zumindest teilweise Begleichung seiner bereits abgeschriebenen Forderungen an Kirch Media habe. Diese Forderungen belaufen sich insgesamt auf rund 30 Millionen Euro, und derzeit liefen darüber Gespräche.




      Geschäft scheint im Plan

      Außerdem erwarten die Kreise, dass Highlight für 2002 Zahlen vorlegen wird, die den Unternehmensprognosen entsprechen. Für 2002 planen die Schweizer einen Umsatz von 145 Millionen Franken und einen Gewinn nach Steuern von 14 bis 17 Millionen Franken.

      An diesem Mittwoch legt Highlight erst einmal die Neunmonatszahlen vor. Dank der stabilen Erlöse aus der Champions League-Vermarktung erwartet Florian Leinauer von Helaba Trust trotz des schwierigen Branchenumfelds erfreuliche Zahlen und bekräftigt sein Urteil „Übergewichten“. Bei einem Umsatz von 114 Millionen Franken sollten die Schweizer in den ersten neun Monaten ein Ebit von 21 Millionen Franken und einen Konzernüberschuss von 11,7 Millionen Franken erzielt haben.

      Der erwartete Umsatzrückgang (minus 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr) resultiere aus der starken Einschränkung der Aktivitäten im Filmrechtehandel. Was der Analyst begrüßt: Angesichts der schwierigen Marktverfassung ließen sich Spielfilmrechte im deutschsprachigen Raum derzeit kaum gewinnbringend verkaufen. Insofern trage die Zurückhaltung wesentlich dazu bei, dass Highlight wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt sei.




      Weiteres Kurspotenzial überschaubar

      Der Vorjahresvergleich sei dabei aufgrund der umfangreichen Abschreibungen im Jahr 2001 wenig aussagekräftig. Damals versuchten die Schweizer mit einer drastischen Wertberichtigung der Filmbibliothek und des Firmenwerts der wichtigen Tochter Team, welche die Champions League-Vermarktungsrechte bis 2006 hält, reinen Tisch zu machen.

      Übrig blieb eine für ein Medienunternehmen höchst ungewöhnliche Eigenkapitalquote von fast 60 Prozent. Mit rund 60 Millionen Franken liquider Mittel und Wertpapiere verfügt Highlight zudem über ein beruhigendes Finanzpolster. Auch auf dem erreichten Niveau scheint die Aktie mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 12,3 für dieses und 9,2 für nächstes Geschäftsjahr (nach den von IBES gesammelten Gewinnschätzungen von elf Analysten) nicht teuer. Viel Potenzial lässt sich aber auch nicht mehr ausmachen. Eine positive Meldung aus den Kirch-Gesprächen dürfte weitgehend im Kurs enthalten sein.

      Die Vergangenheit zeigt zudem, dass auch Highlight trotz der lukrativen Sportrechtevermarktung nicht vor den Unbilden des Medienmarktes gefeit ist. Kritisch sehen Analysten vor allem den Einstieg bei Constantin Film, an dem die Schweizer seit Anfang Oktober 25 Prozent halten. Ab Januar 2003 soll Constantin den Kinoverleih von Highlight-Filmen im Rahmen eines Servicevertrages übernehmen. Und wie sich das Filmrechtegeschäft künftig entwickelt, wagt nach den Enttäuschungen der vergangenen Jahre kaum jemand zu schätzen.


      Quelle: FAZ, 25.11.02




      Kursverlauf von Highlight Communications seit dem Börsengang.




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      schrieb am 25.11.02 17:15:56
      Beitrag Nr. 852 ()
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 00:06:34
      Beitrag Nr. 853 ()
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      Verbraucherdaten ziehen Wall Street deutlich ins Minus


      Wall Street zeigt leichte Schwächezeichen


      26. November 2002 Die unerwartet geringe Zunahme des US-Verbrauchervertrauens hat am Dienstag an den US-Börsen Gewinnmitnahmen ausgelöst und die Kurse deutlich ins Minus gedrückt. Angesichts des Feiertages Thanksgiving am Donnerstag und der verkürzten Handelszeit am Freitag wollten die Investoren keine großen Risiken eingehen, sagten Händler.

      Der verlor zum Handelsschluss 1,95 Prozent auf rund 8.676,42 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 2,53 Prozent auf 1.444,41 Punkte nach, und der S&P-500-Index verlor 2,10 Prozent auf 913,31 Punkte.




      Vertrauen erholt sich nicht so rasch wie erwartet

      Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaft ihres Landes hatte sich im November erstmals seit rund einem halben Jahr wieder leicht aufgehellt, aber nicht so stark wie von Analysten erhofft. Der vom Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Index kletterte im November auf 84,1 von revidiert 79,6 Punkten im Vormonat. Analysten hatten einen Anstieg auf 85,2 Punkte vorausgesagt.

      „Die Anleger hatten eine Zahl oberhalb der Prognosen erhofft, vor allem zu dieser Jahreszeit", sagte Art Hogan, Chefmarkt-Analyst bei Jefferies & Co. George Rodriguez von Guzman & Co. fügte hinzu: „Das Verbrauchervertrauen war schwächer als erwartet, aber ausschlaggebend ist, dass wir eine Feiertagswoche haben.“ Viele Anleger wollten bis zum kommenden Montag abwarten.

      An „Thanksgiving“ bleiben die US-Börsen geschlossen und am Freitag wird die Handelszeit verkürzt. Das Geschäft dürfte in den kommenden Tagen immer weiter ausdünnen, da viele Marktteilnehmer die Gelegenheit zu einem verlängerten Wochenende nutzen wollten, sagten Börsianer.




      Abwarten vor weiteren Konjunkturdaten

      Einige Marktteilnehmer wollten weitere Konjunkturdaten abwarten, sagte Crit Thomas von National City Investment Management. „Wir steuern auf eine umsatzarme Zeit zu, wenn man also etwas unternehmen will, ist heute die letzte Chance.“ In den kommenden Tagen erwarten die Anleger unter anderem die Daten zu den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenunterstützung sowie das Beige Book der US-Notenbank Fed.

      Die Aktien des größten US-Pipelineunternehmens El Paso Corp verloren rund 19 Prozent auf 8,63 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Zuvor hatte die Ratingagentur Moody`s die Bewertung für die Verbindlichkeiten des Unternehmens auf „Junk Status“ gesenkt und dies mit Sorgen um die hohe Schuldenlast sowie den niedrigen Cashflow begründet.

      Die Aktien des Halbleiter-Herstellers Semtech brachen 19,6 Prozent auf 14,55 Dollar ein. Das Unternehmen hatte zwar den Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert, erwartet aber nach eigenen Angaben für das vierte Quartal in den meisten Produktbereichen gegenüber dem Vorquartal kein Umsatzwachstum. Der Halbleiterindex der Philadelphia Stock Exchange gab 4,4 Prozent auf 358 Punkte nach.

      Dagegen stiegen die Titel der UnitedHealth Group gegen den Trend rund 3,5 Prozent auf 79,10 Dollar. Das im Bereich Gesundheitsdienstleistungen tätige Unternehmen hatte mitgeteilt, der Gewinn im kommenden Jahr dürfte am oberen Ende der bisher genannten Spanne ausfallen. Die Titel hatten am Vortag nach einer negativen Analysten-Einschätzung deutlich eingebüßt.

      Quelle: FAZ, 26.11.02
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      schrieb am 27.11.02 00:12:04
      Beitrag Nr. 854 ()
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      Verbraucherdaten schicken den Dax auf Talfahrt





      26. November 2002 Nach Konjunkturdaten aus den USA, die unter den Erwartungen geblieben sind, haben auch die deutschen Aktien am Dienstag Federn lassen müssen. Die Verluste im Dax summierten sich zum Schluss auf mehr als 100 Punkte, der Leitindex gab um 3,3 Prozent oder 108 Punkte auf 3.192 Zähler ab.

      Zwar übertraf das US-Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal die Prognosen, woraufhin die Kurse leicht anzogen. Bereits kurz danach wurde aber bekannt, dass sich das Vertrauen der US-Verbraucher im November nicht so stark erholt hat, wie Volkswirte angenommen hatten. Danach gaben die Kurse auf breiter Front nach. “Die US-Daten haben die Kurse kräftig unter Druck gesetzt“, sagte ein Aktienhändler.




      Dax hat Unterstützung bei 3.250 Stellen unterschritten

      Technisch ist der Dax nun unter eine wichtige Unterstützung bei 3.250 Stellen gerutscht. Ein Händler nannte die Abgaben “nicht dramatisch“ für den Fall, dass am Mittwoch eine klare Erholung folgen sollte. Sollte diese aber ausbleiben, könne der Dax neue Marken ins Visier nehmen.

      Man müsse sich dann womöglich auf Dax-Stände knapp unterhalb von 3.000 Zählern einstellen, lautete die düstere Prognose. Erschwerend komme die durch den Feiertag “Thanksgiving“ verkürzte Handelswoche in den USA hinzu. Diese dürfte die ohnehin schwache Dynamik am deutschen Markt zusätzlich bremsen, hieß es.

      Daneben belastete den Dax die deutlich nachgebende T-Aktie. Sie war Tagesverlierer. Hier kursierten Gerüchte, denen zufolge die Deutsche Telekom Aktien der Tochter T-Online platzieren wolle. Auch wirkten sich negative Analystenkommentare zum britischen Telekom-Konzern Vodafone auf die Deutsche Telekom aus.

      Und schließlich sehe auch der Aktien-Chart “hoffnungslos“ aus, wie ein Händler sagte. Das Papier könne weiter bis auf 10,50 Euro fallen. Deutsche Telekom gaben um 6,1 Prozent auf 11,30 Euro nach.




      Technologiewerte verzeichnen deutliche Einbußen

      Technologie-Werte gaben ihre Gewinne nach guten US-Vorgaben vom Vortag gänzlich wieder ab. Infineon rutschten wieder unter die Zehn-Euro-Marke, das Minus betrug am Ende 5,8 Prozent auf 9,56 Euro. Auch Epcos konnten die zwischenzeitlichen Aufschläge nicht halten, schlossen allerdings immerhin unverändert bei 14,84 Euro. Zuvor waren sie noch von einer angekündigten Preiserhöhung von Intel beflügelt worden. Siemens verbilligten sich um 3,2 Prozent auf 48,34 Euro.




      Allianz tendierten leichter als der Gesamtmarkt. “Eventuell belastet wurden die Titel durch eine Aktienplatzierung von ING“, so ein Beobachter. Zudem hatte die Rating-Agentur Fitch die Allianz auf ihre Beobachtungsliste mit negativer Implikation gesetzt. Die Senkung der Überschussbeteiligung für Lebensversicherungen durch die Allianz sei dagegen erwartet worden und habe kaum eine Rolle gespielt. Allianz verloren 5,8 Prozent auf 107,44 Euro. Münchener Rück gaben um 2,8 Prozent auf 143,92 Euro nach.

      Auch DaimlerChrysler litten im Tagesverlauf zunehmend unter dem schwachen Gesamtmarkt. Sie fielen um 2,6 Prozent auf 34,11 Euro. Anfangs hatten sie noch von der Rally der Automobilwerte am Montag in den USA sowie vom stärkeren Dollar und Fortschritten bei der Brennstoffzelle profitiert. Auch der US-Dollar gab aber zum Euro im Verlauf des Nachmittags wieder etwas nach. BMW schlossen etwas leichter. Die Aktie hatte zuletzt bei Weitem nicht so zugelegt wie die des Stuttgarter Mitbewerbers, lautete die Begründung für die geringeren Verluste bei BMW. VW gaben am Schluss stark nach und gingen mit einem Minus von 2,4 Prozent auf 38,69 Euro aus dem Handel.




      MDax erstaunlich robust

      Erstaunlich robust zeigten sich dagegen MAN. Nach Ansicht eines Händlers profitierten sie weiter von den guten Zahlen, insbesondere bei den Auftragseingängen für das kommende Jahr. “Nach den Zahlen haben die Anleger neues Vertrauen in die Aktie gefasst“. Nun deckten sich Investoren, die sich zwischenzeitlich von MAN getrennt hatten, vor Jahresende wieder mit der Aktie ein, lautete die Begründung für das Kursplus. MAN kletterten um 0,7 Prozent auf 13,60 Euro.

      Der MDax zeigte sich im Gegensatz zum Dax unverändert bei 3.123 Punkten. In diesem Segment legten Beate Uhse nach der Veröffentlichung von Zahlen um ein Prozent auf 10,28 Euro zu, Leoni kletterten ebenfalls nach Zahlen um 5,9 Prozent auf 28,80 Euro. Drägerwerk rückten um 4,2 Prozent auf 17,00 Euro vor, auch dies nach Bekanntgabe von Quartalszahlen. Vor Veröffentlichung von Drittquartals- und Neunmonatszahlen am Donnerstag standen Jenoptik unter Druck und verloren 4,4 Prozent auf 11,86 Euro.


      Quelle: FAZ, 26.11.02
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      schrieb am 27.11.02 00:15:33
      Beitrag Nr. 855 ()
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 00:18:33
      Beitrag Nr. 856 ()
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      Daten mahnen die Börsianer zur Vorsicht

      26. November 2002 Sind die Erwartungen gering, so genügt wenig, um sie zu übertreffen. Das ist das, was in jüngster Zeit sowohl bei Unternehmensdaten als auch auf konjunktureller Seite zu beobachten gewesen sein dürfte und was den Optimismus der Börsianer angefacht hat. Plötzlich wurden alle möglichen Daten positiv interpretiert.

      Die Revision der Wachstumsrate des US-Sozialprodukts im dritten Quartal auf plus vier Prozent von urspünglich geschätzten 3,1 Prozent scheint auf Anhieb ebenfalls positiv zu sein, allerdings relativiert sich das Bild bei einer genaueren Betrachtung. Denn es kam zu zum Teil bedeutenden Änderungen der einzelnen Komponenten.




      Staatsausgaben und Wohnungsausgaben wirken positiv ...

      Beispielsweise wurden die Staatsausgaben von ursprünglich plus 1,8 Prozent auf plus 3,1 Prozent nach oben korrigiert, wobei eine deutliche Revision der Militärausgaben zum Tragen kam. Die belaufen sich nunmehr auf ein Plus von 7,1 Prozent, nachdem die vorläufige Schätzung noch bei plus 5,1 Prozent gelegen hatte. Ebenfalls nach oben revidiert wurde mit plus 2,1 Prozent der Wohnungsbau.

      Hier hatte die erste Schätzung noch einen Rückgang um 0,7 Prozent vermuten lassen. Auch die Exporte wurden von plus 2,2 Prozent auf plus 3,3 Prozent revidiert. Ein positiver Effekt kam zudem von den Lagerinvestitionen. Diese werden nunmehr real mit einem satten Plus von 15,5 Milliarden Dollar angegeben, nach dem die erste Schätzung noch von einem Plus von 1,9 Milliarden Dollar ausgegangen war.




      ... während die Investitionen schwach sind

      Unerfreulich ist hingegen die überraschende Revision der Unternehmensinvestitionen. Die erste Schätzung hat einen Anstieg um 0,6 Prozent ausgewiesen. Hier zeigt sich jetzt eine Abnahme von 0,7 Prozent. Das zeigt, dass im dritten Quartal starke Impulse vor allem vom privaten Konsum, von den Militärausgaben und dem Lageraufbau ausgingen, während die Investitionstätigkeit der Unternehmen eher zögerlich ist.

      Gleichzeitig lässt aber das anhaltend schwache Verbrauchervertrauen eine gewisse Skepsis darüber aufkommen, ob die Konsumenten auch in der weiteren Zukunft bereit und fähig sein werden, die Wirtschaft über Wasser zu halten.

      Ihre Nachfrage macht zwei Drittel der wirtschaftlichen Aktivitäten aus. Sie ist aber gerade in der jüngsten Vergangenheit durch tiefe Zinsen - sie machten es möglich, dass Haushalte teure Kredite durch günstigere ablösen konnten - und Aktionen, wie die Sonderkonditionen der Automobilanbieter auf hohem Niveau gehalten werden konnten. Die Frage ist nur, wie lange noch. Wenn aber der Konsum nicht mehr zunimmt, dürfte bei der gleichzeitigen Zurückhaltung der Unternehmen die Wirtschaft kaum wachsen können.




      Angst vor geringem Konsum

      So bestehen Bedenken, dass sich das Wachstum schon im laufenden Quartal abschwächen könnte. „Jeder hat Angst vor dem nächsten Schlagloch auf dem Weg der Erholung“, sagte der Stephen Stanley als Senior Economist von RBS Greenwich Capital. Expertem gehen im vierten Quartal von einem Wachstum von 1,6 Prozent aus, der Konsum werde dabei nur noch um 1,1 Prozent zunehmen.

      Das wäre die geringste Rate in den vergangenen neun Jahren. Auch der sehr wahrscheinliche Krieg im Irak und die fehlenden Impulse aus Japan und Europa - der ifo-Index zeigt in Deutschland wenig Vertrauen in die weitere Wirtschaftsentwicklung - werden das US-Wachstum eher dämpfen. Bestimmt nicht fördern.

      Aus diesem Grund reagiert die Börse auf die Zahlen mit Kursverlusten, während die Rentenmärkte zulegen und der Dollar sich kaum bewegt. Denn bei aller Zuversicht, die hohen Wachstumsraten der 90er Jahre sind momentan nicht dauerhaft absehbar. Und damit auch nicht die der Unternehmensgewinne, sobald die Kostensenkungseffekte einmal verpufft sind. Insgesamt kann es zwar durch aus sein, dass der Unterton an den Börsen weiterhin freundlich ist. Aber eine gewisse Vorsicht ist immer angebracht.

      Quelle: FAZ, 26.11.02
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 00:21:52
      Beitrag Nr. 857 ()
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 00:27:40
      Beitrag Nr. 858 ()
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      Ehrliche Aktien mit solider Dividende sind interessant
      Von David Pauly, Bloomberg News

      26. November 2002 Es ist, als habe es die Täuschungsmanöver von Unternehmen und Analysten nie gegeben. Mit Spannung warten Investoren auf den Moment, wenn Unternehmen ihre Quartalszahlen vorlegen -schaffen sie die Gewinnprognose oder nicht? Erst dann entscheiden die Anleger, ob sie Aktien kaufen oder abstoßen.

      Das ist traurig, denn viele Gewinnprognosen sind immer noch erstunken und erlogen, von sauberer Bilanzierung keine Spur. Und selbst wenn die Zahlen innerhalb der Prognosen liegen, ist es dumm, wegen einem Penny mehr oder weniger ein- beziehungsweise auszusteigen.




      Glaubwürdigkeit zählt ...

      Es gibt bessere Entscheidungskriterien, wie zum Beispiel die Glaubwürdigkeit. Unternehmen, die Aktienoptionen in der Bilanz als Kosten ausweisen, könnten zu den "good guys" gehören. Coca-Cola ist so ein Fall, zumal das Geschäft mit der Sirupherstellung leicht zu verstehen ist. Und dann wäre da noch Hauptaktionär Warren Buffett, die Ehrlichkeit in Person. Das macht auch seine Investment-Holding, Berkshire Hathaway , für Investoren interessant. Schon mal was von den Hauptversammlungen in Omaha/Nebraska gehört? Spaß pur!

      Aktien von Unternehmen wie Intel oder Cisco Systems fallen durch das Raster. Sie wollen Aktienoptionen nicht als Kosten ausweisen. Als Cisco vergangene Woche seine Quartalszahlen vorgelegt hat, waren die Optionen dem Netzwerkhersteller gerade mal eine Fußnote wert.

      Finger weg heißt es auch bei Werten mit verdächtigem Charakter. Dazu gehören Investmentbanken wie Merrill Lynch oder Citigroup, die Muttergesellschaft von Salomon Smith Barney. Sollen die doch erst mal dafür sorgen, dass ihre Analysten und Investmentbanker getrennte Büros bekommen!

      Auf der Suche nach cleveren Anlagemöglichkeiten stößt so mancher auf Unternehmen, die auch in schwierigen Zeiten die Nase vorn haben. Dell Computer gehört dazu. Das Unternehmen hat sich auf den Direktvertrieb von PCs spezialisiert, fertigt aber erst dann, wenn Aufträge da sind. Der Haken ist jedoch: Für Dell sind Aktienoptionen kein Kostenfaktor.




      ... und geringe Schulden

      Unternehmen, die aus eigener Kraft - sprich: mit eigenen Mitteln - wachsen, könnten ebenfalls in die engere Wahl fallen. Walgreen ist so ein Beispiel. Die Drogeriekette mit ihren 3.883 Filialen, 65 Prozent mehr als vor fünf Jahren, hat keine langfristigen Verbindlichkeiten. Im Gegensatz zu Unternehmen, die durch Übernahmen auf Pump schnell groß geworden sind.

      Zu den Unternehmen mit geringen oder gar keinen Schulden gehören auch Microsoft und Wrigley. Sollte der Umsatz mit Computersoftware und Kaugummis fallen, müssen sie sich nicht den Kopf über kostspielige Zinszahlungen zerbrechen. Aber auch hier gibt es einen Pferdefuß. Microsoft steht aufgrund seiner Monopolstellung unter Beschuss, und zwar von allen Seiten. Wrigley ist nach der missglückten Übernahme von Hershey Foods für 12,5 Milliarden Dollar erst auf den Geschmack gekommen. Der Kaugummihersteller will expandieren, Schulden sind also nicht ausgeschlossen.

      Ölaktien kommen wahrscheinlich nie aus der Mode. Alle Welt braucht Öl, auch wenn die Ressourcen endlich sind. Exxon Mobil, spezialisiert auf die Förderung und Raffinerie von Rohöl, wird immer Geld verdienen, egal wo der Ölpreis gerade steht. Außerdem steht das schwarze Gold für satte Dividenden. Am Montag dieser Woche kam ChevronTexaco auf eine Dividendenrendite von 4,13 Prozent. Für die im Standard & Poor`s 500 Index aufgeführten Werte errechnet sich eine Rendite von durchschnittlich 1,69 Prozent.




      Dividenden können nicht „erschlichen“ werden

      Wo wir gerade bei der Dividende sind: Jedes Unternehmen, das eine ordentliche Dividende ausschütten will, ist ein potenzieller Anwärter fürs Portefeuille. Denn im Gegensatz zum Gewinn kann die Dividende nicht manipuliert werden.

      Angesichts der Tatsache, dass sich viele Volkswirte im Moment mehr über Deflation als über Inflation sorgen, könnten auch die Unternehmen zu den "Guten" gehören, die in der Lage sind, ihre Preise anzuheben. Die Börse könnte diesen Aspekt honorieren. Anheuser-Busch hat die Preise in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich erhöht. Damit ist der Bierbrauer, der fast 50 Prozent des amerikanischen Marktes abdeckt, in gewisser Weise ein Deflationsschutz.

      Quelle: FAZ, 26.11.02
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 00:31:52
      Beitrag Nr. 859 ()
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 00:49:52
      Beitrag Nr. 860 ()
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      Anzeichen für neue Hausse

      Widerstände bleiben wichtig / Technische Kommentare aus Wall Street


      Der amerikanische Aktienmarkt tritt schon seit Tagen auf der Stelle. Nichts scheint die Kurse bewegen zu können. Doch die nächste größere Bewegung kommt unabwendbar. Die Frage ist nur, in welche Richtung sie weist.

      Der Rat erfahrener Börsianer lautet in solchen Situationen, niemals in einen flauen Markt hineinzuverkaufen. Wer ihn akzeptiert, hat auch die Antwort auf die Frage: Die Kurse werden wohl weiter steigen. Andererseits warnen technisch orientierte Analysten vor der Macht charttechnischer Widerstandszonen, die über den hochkapitalisierten Indizes schwebten und ein Vorankommen nachhaltig behindern könnten.

      Kaum ein technischer Ausblick kommt ohne den Hinweis darauf aus, daß saisonale Einflüsse bis zum Jahresende und auch noch später zweifelsfrei für steigende Kurse sprechen. Doch als Gegengewicht führen manche Experten an, in diesem Jahr müsse die Irak-Frage als stark risikoträchtiges Gegengewicht ins Feld geführt werden. Dennoch herrscht weithin die Auffassung vor, daß sich das gegenwärtige Patt letztlich zugunsten der Haussiers auflösen dürfte.

      Auf sehr kurze Sicht bleibt zu beachten, daß die Amerikaner an diesem Donnerstag den Thanksgiving Day feiern und daß die New York Stock Exchange am Freitag bereits um 13 Uhr Ortszeit schließt.

      Nick Kalivas von Refco in Chikago, der vor allem den Terminhandel mit dem Standard&Poor`s-500-Index (S&P 500) verfolgt, spricht von einer Seitwärtsbewegung mit leicht abschüssiger Tendenz. Er hält die Zusammensetzung der offenen Positionen bei den Index-Kontrakten für einen wichtigen negativen Aspekt. Die kleinen privaten Spekulanten befänden sich netto auf der Kaufseite, seien also "long", und die kommerziellen Kräfte hielten hohe Baisse-Positionen, seien somit "short".


      Um von einem hausseträchtigen Bild sprechen zu können, müßte sich dies ins Gegenteil verkehren, erklärt Kalivas. Wenn es zu einem allgemeinen Kurseinbruch käme, würde der Halbleiter-Index der Philadelphia Stock Exchange (Sox) als erster kippen, wofür es derzeit keine Hinweise gebe.

      Arthur Huprich von Raymond James beurteilt die allgemeine technische Lage weiterhin günstig, erklärt aber auch, er würde einen Rückgang der Zahl von Aktien, die auf der Basis der letzten 52 Wochen neue Hochs erreichen, sehr ungern sehen, wenn die Indizes weiter steigen sollten. Zudem gebe es eine ausgeprägte Spekulationslust bei optisch billigen Aktien. Vorsichtiger stimme auch der erkennbare charttechnische Widerstand, auf den sich die Indizes jetzt zubewegten. Nicht zuletzt sei der Markt noch immer leicht "überkauft".

      Jeff deGraaf von Lehman Brothers vermag bisher noch keine Divergenzen zwischen Indizes und bedeutenden technischen Indikatoren zu erkennen. Zudem gebe es keine Hinweise auf eine Gipfelbildung, in deren Verlauf Aktien verstärkt von starken Händen in schwache übergehen. Er rät immer wieder, sich nicht der Macht der hohen Liquidität entgegenzustemmen.

      Der Aktienmarkt sei zwar "überkauft", doch das werde sich von selbst lösen. Als sehr bedeutsam bezeichnet er, daß die kommerziellen Akteure an den Terminmärkten für Aktienindizes zuletzt nicht mehr in steigende Kurse hineinverkauft haben. Dies bestätige die relative Stärke dieses Aufschwungs.

      Walter Murphy von Merrill Lynch, der den "Market Analysis Comment" für Richard McCabe verfaßt hat, erwartet eine Fortsetzung des im Oktober entstandenen Aufschwungs, der die erste Phase eines neuen Haussezyklus sein könne. Aus technischer Sicht spreche vieles für weitere Kurssteigerungen, die sich zunächst bis zum Jahresende und vielleicht sogar bis ins frühe neue Jahr erstrecken könnten.

      Unter mittelfristigen Aspekten seien die Indikatoren, die Aufschluß über die Marktdynamik und über die Stimmung unter den Anlegern gäben, in ihrer Gesamtheit durchaus noch immer positiv zu werten.

      Sollten Dow Jones und S&P 500 die im August verzeichneten Höchststände überwinden, könnten sie auf bis zu 9800 beziehungsweise 1050 Punkte steigen. Der Nasdaq-Composite-Index habe sein August-Hoch bereits eindeutig übertroffen. Er könne zunächst auf bis zu 1590 und danach auf mehr als 1695 Punkte steigen.

      Quelle: FAZ, 27.11.02
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      schrieb am 27.11.02 00:52:27
      Beitrag Nr. 861 ()
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      schrieb am 27.11.02 00:57:09
      Beitrag Nr. 862 ()
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      Die kleinste Wertanlage der Welt ist selten die beste

      Diamanten nur für Superreiche eine Alternative zur Aktie / De-Beers-Diamanten im Geschäft / Von Christian Schubert


      Die Diamantenindustrie steht vor einer Weltpremiere: Am 3. Dezember wird der marktbeherrschende Bergbau- und Marketingkonzern De Beers zusammen mit dem Luxusgüteranbieter LVMH in London sein erstes Juweliergeschäft eröffnen, das Diamanten mit einem Markennamen verkauft. Damit wendet sich erstmals ein Rohstoff-Förderer direkt an den Endkunden.

      Seit dem vergangenen Jahr verkauft zwar schon der kleinere Konkurrent BHP Billiton in Kanada Diamanten unter der Marke "Ekati" und "Aurias". Doch die Ware geht zuerst an ausgesuchte Schleifer und Juweliere. Über De Beers und die meisten anderen Kanäle wurden die schönen Steine bisher immer nur als namenloser Rohstoff gehandelt, der später die Schmuckstücke von Tiffany, Cartier und anderen zierte. De Beers verfolgte dabei mit wachsendem Neid, wie Luxusgüterkonzerne allein aufgrund ihrer erfolgreichen Marke Umsätze machten.

      Nun will man die Wirkung eines großen Namens selbst testen. An der noblen Ecke von Old Bond Street und Piccadilly im Herzen Londons werden auf 700 Quadratmetern diamantbesetzte Ketten, Colliers, Ringe, Uhren und andere Schmuckstücke angeboten, jeweils das Signet von De Beers und eine Seriennummer - für das bloße Auge unsichtbar - eingraviert.

      Die Preisspanne reicht von 500 bis mehreren Millionen Pfund, sagte Chief Executive Alain Lorenzo. Das teuerste Stück, der für den Jahrtausend-Wechsel gefertigte "Millennium-Star" mit 203 Karat, veranschlagt Lorenzo auf "mehrere Dutzend Millionen Dollar". Diesen Diamanten, der aus Versicherungsgründen außerhalb des Geschäftes aufbewahrt wird, will er in den nächsten zwei bis drei Jahren voraussichtlich jedoch nicht verkaufen, denn er soll Marketingzwecken dienen.

      Börsenenttäuschten Anlegern, die nach Alternativen zu Aktien suchen, will De Beers indes die Tür weisen. "Ein großes Nein" gibt ein Unternehmenssprecher auf die Frage zurück, ob Diamanten sich als Anlageobjekte für einen großen Kreis von Investoren eignen, und spiegelt damit die Mehrheitsmeinung in der Branche wider.

      Allenfalls die besonders teuren Steine seien für äußerst wohlhabende Käufer interessant, heißt es unter Fachleuten. "Dies hängt allein von der Rarität der Steine ab", sagt J.D. Boles von dem privaten Prüfungsunternehmen British Gemmological Institute in London. Er schätzt, daß reinfarbige Diamanten von mindestens einem Karat in den vergangenen zwanzig Jahren eine Wertsteigerung zwischen 33 und 200 Prozent erfahren hätten.

      Freilich sind diese äußerst selten: Von den lilafarbenen Steinen gebe es weltweit vielleicht drei, von den roten Exemplaren zehn bis 15, glaubt Boles. Die roten Steine sind nach seiner Schätzung heute je Karat mindestens 2 Millionen Dollar wert. Damit sind sie auch unübertroffen, wenn es darum geht, möglichst viel Reichtum in einem räumlich kleinen Gegenstand zu binden.

      Wo aber kann man die Superdiamanten kaufen? Wenn man großes Glück habe, vielleicht bei Cartier oder Graff in London, ansonsten müsse der Interessent einfach selbst "seine Hausaufgaben" machen, denn in der verschwiegenen Branche sei nur der erfolgreich, der ein Experte werde, sagt Boles.

      Für die große Mehrheit kommen Diamanten somit kaum als Geldanlage in Frage, denn ein Anleger würde vor einer langen Kette von Hürden stehen: Erst einmal muß er die Qualität eines Diamanten ermitteln lassen, eine wissenschaftliche Aufgabe, die um die Einschätzung der berühmten vier "C" kreist: Carat, Colour, Cut, Clarity - Gewicht, Farbe, Schliff und Reinheit.

      Die Seriosität des Verkäufers ist von höchster Bedeutung. Vor einigen Jahren sorgten in Deutschland kriminelle Banden für Aufsehen, die unbedarften Privatleuten am Telefon minderwertige Diamanten andrehten. Zum Rückkauf waren sie später nicht mehr oder nur zu geringeren Preisen bereit. So fehlt ein wichtiger Baustein jedes Anlagegeschäftes: ein transparenter und entwickelter Sekundärmarkt.

      Man kann natürlich bei einem Juwelier oder in Auktionshäusern versuchen, den Diamantschmuck loszuwerden. Doch dies gilt bei den meisten Steinen als riskantes Unterfangen. De-Beers-Juwelier Lorenzo würde solche Angebote prüfen, doch nur bei besonders ausgefallenen und hochwertigen Diamanten zugreifen, wenn ihre Herkunft zweifelsfrei sei.

      Die Auktionspreise von Diamantschmuck aus Zweitbesitz sind deutlich niedriger als die Neupreise, berichtet Frederick Schwarz, Schmuckexperte bei Christie`s. Er erinnert zudem an das Platzen der großen Spekulationsblase im Jahr 1980, die durch einen Strom neuer Käufer auf der Suche nach Anlageobjekten ausgelöst worden war. Als dann De Beers, Schleifereien und Einzelhändler das Angebot erhöhten, purzelte der Diamantpreis je Karat innerhalb von Monaten von 60 000 auf 18 000 Schweizer Franken. "Viele sind gebrannte Kinder; diese Erfahrung prägt sie heute noch", sagt Schwarz.

      Anders als an den Aktienbörsen folgt die Preisbildung meistens nicht konsequent dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Jahrzehntelang hat der Diamantenkonzern De Beers als monopolartiger Anbieter den Großteil der Weltproduktion kontrolliert und bei sinkender Nachfrage auch das Angebot verknappt, damit die Preise stabil blieben.

      Vor zwei Jahren entschloß sich De Beers zwar, die Angebotssteuerung aufzugeben und sein gewachsenes Diamantenlager abzubauen, doch das geschieht nur allmählich. Heute steuert De Beers noch rund 60 Prozent des Verkaufs von Rohdiamanten, knapp 50 Prozent aus den eigenen Minen, und der Rest von ausländischen Vertragspartnern, vor allem von Rußland aus.

      Jedes Jahr lädt De Beers einen handverlesenen Kreis von 120 Diamantenverarbeitern und Großhändlern auf zehn sogenannte Sichtungen nach London, um ihnen Rohdiamanten zu verkaufen. Über die Preisliste gibt es kaum öffentliche Informationen. Bei 16 000 verschiedenen Preiskategorien würde dies keinen Sinn machen, wiegelt ein De-Beers-Sprecher ab.

      In Fachkreisen wie an den vier Antwerpener Diamantenbörsen oder in den Handelszentren von New York, Tel Aviv und Bombay spricht es sich freilich rasch herum, wenn De Beers handelt. Dort werden die Diamanten in Roh- und geschliffener Form weiterverkauft, bevor sie in die Geschäfte kommen. Im Großhandel zeigt sich im allgemeinen eine gewisse Preisstabilität. Seit 1991 stieg der Antwerpener Index für einen Korb aus verschiedenen weißen Diamanten um 15 Prozent.

      Freilich ist auch bei dieser breiten Bewertung Vorsicht geboten: Während in jüngster Vergangenheit die kleinen Steine unter 0,5 Karat von einer zunehmenden Popularisierung des Diamantschmucks profitierten und das obere Segment über 3 Karat seine gewohnte Robustheit zeigte, führte der Wirtschaftsabschwung in der mittleren Kategorie zu deutlichen Preisrückgängen.

      Quelle: FAZ, 27.11.02
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      schrieb am 27.11.02 00:59:00
      Beitrag Nr. 863 ()
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      schrieb am 27.11.02 01:12:52
      Beitrag Nr. 864 ()
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      Handel mit "Blutdiamanten" künftig erschwert

      Am 1. Januar 2003 wird weltweit ein neues Zertifizierungssystem in Kraft treten, das den Handel mit sogenannten Konflikt- oder Blutdiamanten unterbinden soll. Darauf haben sich in diesem Monat in Interlaken mehr als 50 Regierungen und verschiedene Nichtregierungsorganisationen nach zweijährigen Verhandlungen geeinigt.

      Rebellengruppen und Terroristen soll damit die Möglichkeit der Geldwäsche und Bereicherung genommen werden. Die Länder, darunter jene mit den großen Handelszentren, wollen künftig nur noch Diamanten einführen, die mit einem offiziellen Zertifikat des Exportlandes ausgestattet sind. Die Ausfuhrnationen wollen solche Dokumente nur ausstellen, wenn jeder einzelne Schritt von der Förderung bis zum Export sich in legalen Bahnen vollzogen hat. Die Nichtregierungsorganisationen sprechen von einem Weg in die richtige Richtung, bemängeln aber die Kontrollen vor Ort.

      Entwicklungsländer wie Sierra Leone, Angola und der Kongo seien vielfach überfordert. Unterdessen wurde in Großbritannien festgestellt, daß das Personal in den Juweliergeschäften nicht ausreichend vorbereitet sei und angebotene Ware ungeprüft annehme. Die Diamantenindustrie glaubt, daß zwei Prozent des weltweiten Angebots aus Konfliktgebieten stamme. Die Londoner Organisation Global Witness schätzt den Anteil dagegen auf 20 Prozent. (chs.)

      Quelle: FAZ 27.11.02
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      schrieb am 27.11.02 01:18:20
      Beitrag Nr. 865 ()
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      Trendbruch eröffnet Microsoft Kurspotenzial

      Das passt ins gegenwärtig aufgehellte Gesamtbild: Die Aktie des Softwaregiganten und Branchenvorreiters Microsoft hat ihren langfristigen Abwärtstrend seit Beginn der Baisse im Frühjahr 2000 überwunden.

      Damals hatte eine Microsoft-Aktie noch rund 118 Dollar gekostet. Am Montag notierte der Titel an der Nasdaq leicht im Plus bei 58,32 Dollar. Chartexperte Wieland Staud von Staud Resarch erwartet nun „mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Impulse.“




      „Erholungsziel 73 Dollar“

      Der deutliche Kursanstieg, der Anfang Oktober bei rund 44 Dollar begann, dürfte sich nun bis etwa 64 Dollar fortsetzen, denkt Staud, wo der Titel eine Verschnaufpause einlegen könnte. Der Chart gebe aber noch weiteres Kurspotenzial her; Staud nennt ein Erholungsziel von 73 Dollar. Für den Fall, dass diese Rechnung nicht aufgeht, empfiehlt Staud eine Stop-Loss-Marke bei 48 Dollar.

      Die von Bill Gates gerade angekündigte Zurückhaltung mit Unternehmenskäufen dürfte der Markt angesichts der hohen Verluste aus den Beteiligungen an Kabel- und Breitbandunternehmen in den vergangenen Jahren positiv werten. Stattdessen sollen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung den Vorrang bekommen.




      Kein Schnäppchen

      Ob diese Investitionen von schätzungsweise mehr als fünf Milliarden Dollar jährlich den Marktvorsprung von Microsoft langfristig sichern können, ist eine Schicksalsfrage für den Branchenriesen. Immerhin sind die langwierigen Kartellverfahren um eine Zerschlagung der monopolähnlichen Stellung Microsofts auf dem weltweiten Markt für Betriebssysteme weitgehend als gescheitert anzusehen.

      Vergangene Woche erst wurde die traumhafte Gewinnmarge von 85 Prozent bekannt, die Microsoft im vergangenen Quartal mit dem Betriebssystem Windows erzielt hat. Vor dieser Zahl verblasst die Meldung, dass die anderen Konzernbereiche dagegen Verluste verzeichnet hätten. Allerdings ist diese fundamentale Stärke bereits deutlich im Kurs enthalten.


      Aus den Gewinnschätzungen der Analystenschar ergeben sich für das laufende und das kommende Quartal Kurs-Gewinn-Verhältnisse von rund 31 - für fundamental orientierte Anleger bieten sich also bestimmt anderswo interessantere Perspektiven.


      Quelle: FAZ, 26.11.02




      Fünfjahreschart der Microsoft-Aktie an der Nasdaq.



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      schrieb am 27.11.02 01:20:48
      Beitrag Nr. 866 ()
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      schrieb am 27.11.02 01:28:16
      Beitrag Nr. 867 ()
      Rodenstock


      Der größte deutsche Brillenhersteller steht zum Verkauf


      Der Brillenhersteller Rodenstock steht zum Verkauf


      Der größte deutsche Brillenhersteller Rodenstock soll nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwochsausgabe) verkauft werden.

      Die Familie Rodenstock, die das Unternehmen in vierter Generation führt und vollständig besitzt, hat die Frankfurter Investmentboutique Drueker & Co. mit der Suche nach Investoren beauftragt.

      In den vergangenen Wochen habe Drueker Verkaufsprospekte an potenzielle Interessenten verschickt, verlautete aus Finanzkreisen. Dabei wurden Finanzinvestoren und mögliche strategische Käufer angesprochen. Randolf Rodenstock, der 54 Jahre alte Mehrheitsgesellschafter, wolle mit einem Verkauf die Zukunft des Unternehmens mit zuletzt 5.800 Mitarbeitern sichern.

      Offenbar streben die acht Familiengesellschafter aber keinen vollständigen Verkauf an, sondern würden gerne beteiligt bleiben. Das Münchner Traditionsunternehmen hatte zuletzt zunehmend mit den stagnierenden Märkten und dem wachsenden Wettbewerb zu kämpfen.

      Quelle: FAZ, 27.11.02
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 01:31:31
      Beitrag Nr. 868 ()


      Quelle: FAZ, 27.11.02
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      schrieb am 27.11.02 01:35:33
      Beitrag Nr. 869 ()
      Avatar
      schrieb am 27.11.02 23:05:05
      Beitrag Nr. 870 ()



      Konjunkturdaten beflügeln die Börsen

      27. November 2002 Wechselnde Konjunkturdaten führen für die Börsianer zu einem Wechselbad der Gefühle. Am Dienstag noch lag zwar das revidierte US-Sozialprodukt des dritten Quartals etwas über den Erwartungen, aber gleichzeitig fiel das Verbrauchervertrauen enttäuschend aus. Das hatte an den Börsen zu fallenden und an den Rentenmärkten zu steigenden Kursen geführt. Denn um den Konsum machen sich alle Sorgen.

      Der macht zwei Drittel des amerikanischen Sozialprodukts aus. Wenn er sich abschwächen sollte, wäre das ein schlechtes Zeichen für die weitere Konjunkturentwicklung weltweit. Da die Staaten in Europa und Japan unfähig sind, ihre Wirtschaft mit schon lange anstehenden Reformen zum Laufen zu bringen, starren alle auf die Wirtschaftslokomotive USA.

      Sollte die wieder Fahrt aufnehmen, würde sich das über die internationalen Wirtschaftsbeziehungen auch bei den bürokratisch erstarrten Staaten positiv bemerkbar machen. In der Vergangenheit haben schon ganze Politikergenerationen von diesem Phänomen gelebt und Wachstumserfolge verkauft, die eigentlich gar nicht ihre waren.




      Arbeitsmarktdaten und Auftrageingänge führen zu Euphorie

      Am Mittwoch nun scheint die Euphorie kaum noch Grenzen zu kennen. Denn die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA waren im November mit 364.000 deutlich geringer, als erwartet und gleichzeitig legten die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Oktober mit einem Plus von 2,4 Prozent beinahe doppelt so stark zu, wie die erwarteten 1,5 Prozent.

      Allerdings gilt zu bedenken, dass die monatlichen Veränderungsraten der Auftragseingänge stark schwanken und damit wenig aussagekräftig sind. Auch die Einkaufsmanager geben sich deutlich optimistischer als befürchtet.

      Der Blick auf das Konsumentenvertrauen im November allerdings ist ein Dämpfer. Denn mit 84,2 ist es schlechter als die prognostizierten 85,3. Auch wenn es sich vom Neun-Jahrestief im Oktober von 80,60 etwas erholt hat, ist es nicht gerade prickelnd. Der Konsum scheint noch nicht über den Berg zu sein.




      Börsen legen deutlich zu ...

      Allerdings lässt sich der Markt momentan die positive Stimmung nicht nehmen. „Der Eindruck, dass die Wirtschaft die Wende geschafft haben könnte, treibt den Markt“, kommentiert Brad Brooks von Value Line Asset Management die Entwicklung. Und so liegt der Dow Jones im späten Handel mit einem Plus von 2,92 Prozent bei 8.930 Zählern, der S&P 500 legt 2,82 Prozent auf 939 Zähler zu und der Dax verzeichnete einen Kursgewinn von 4,84 Prozent auf 3.346,14 Punkte.

      Im Dax führten die Titel von Infineon mit einem Plus von etwas mehr als acht Prozent auf 10,31 Euro, gefolgt von der HypoVereinbank, Epcos, Eon, Commerzbank, Bayer, Allianz, Deutsche Telekom, RWE und Schering. Im Dow Jones führt die Citigroup, gefolgt von General Motors, Disney, SBC Communications, Caterpillar, Intel und American Express.




      ... während die Rentenmärkte und der Euro verlieren

      Dagegen ist die Tendenz an den Rentenmärkten durchweg negativ. Der Bund-Future lag zum Handelsende mit einem satten Minus von 51 Stellen bei genau 111,00 Prozent. Auch beim Dollar macht sich der Wirtschaftsoptimismus bemerkbar. Denn er ist gegen den Euro zumindest vorübergehend unter die 99-Cent-Marke gefallen. Zum ersten Mal seit beinahe einem Monat.

      Alles in allem lassen sich die Märkte momentan von ihrer optimistischen Stimmung kaum noch abbringen. Optimismus führt zu guter Laune. Die zu Konsumfreudigkeit. Und der Konsum stützt die Wirtschaft. Damit schließt sich der Kreis der sich selbst verstärkenden positiven Impulse. Und das ist das, was Greenspan wohl auf Teufel komm ´raus erreichen will. Allerdings zeigt das Beige Book, dass sich die Wirtschaft im Oktober und Anfang November nur sehr zögerlich entwickelt.

      Skeptiker werden diese Welle mitreiten. Allerdings werden sie die verbliebenen Warnzeichen im Hinterkopf behalten, sich entsprechend mit nachgezogenen Stop-Loss-Orders absichern, um im Notfall auf der sicheren Seite zu sein. Denn noch ist die Wirtschaft nicht über den Berg und potenzielle Krisen lauern hinter jedem Eck. Angefangen über Südamerika, den Irak, möglichen Terroranschlägen bis hin zu den Bilanzen der Unternehmen.

      Quelle: FAZ, 27.11.02
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      schrieb am 27.11.02 23:11:32
      Beitrag Nr. 871 ()
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      Analysten gebärden sich weiter als Bullenreiter

      27. November 2002 Aus Schaden wird man klug! Zumindest lautet so eine allgemein bekannte Binsenweisheit. Ob sich daran auch die für die Aktienmärkte zuständigen Analysten und Strategen halten, wird sich aber erst noch zeigen müssen.

      Auffällig ist zumindest, dass sich an der grundsätzlich zuversichtlichen Haltung der Experten hinsichtlich der weiteren Kursaussichten offenbar wenig geändert hat. Obwohl sie in den vergangenen Jahren mit schöner Regelmäßigkeit mit ihrer „bullischen“ Taktik daneben lagen, sagen sie auch jetzt für das Jahr 2003 wieder steigende Kurse voraus.

      Einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge, veranschlagen die befragten Analysten den Dax zum Jahresende 2003 im Schnitt auf 4.150 Punkte. Gemessen am aktuellen Stand wäre dies gleich bedeutend mit einem Plus von rund 29 Prozent.




      Ende 2002 sollte der Dax bei 5.800 Punkten stehen

      Sollte es tatsächlich so kommen, wären Anleger jetzt natürlich gut beraten, blind einzusteigen. Doch der Blick zurück (im Zorn), wird sie vermutlich daran hindern, der Empfehlung unbedarft zu folgen. Denn wer das im Vorjahr getan hat, und an die Prognose glaubte, wonach der Dax am Jahresende 2002 bei knapp 5.800 Punkten stehen sollte, sitzt auf dicken Verlusten.

      Auch jetzt fragt man sich als unbedarfter Anleger wieder, woher die Analysten den Honig für ihre Zuversicht saugen. Schließlich gibt es neben etlichen Chancen noch immer so viele Risikofaktoren, dass man zumindest als durchschnittlichen Prognosewert eine Zahl erwarten würde, die sich mehr am aktuellen Dax-Kursniveau orientiert.

      Und in der Tat signalisiert die von 1.800 bis 6.500 Punkten reichende Spannbreite der Vorhersagen eine gewisse Verunsicherung unter den Experten. Unter dem Strich ist es aber so, dass 90 Prozent der Befragten den Dax über 3.500 Punkten sehen und folglich mit steigenden Notierungen rechnen.

      Selbst wenn es so kommt, scheint es aus aktueller Sicht unverständlich, warum bei der verfahrenen Ausgangslage nicht ein wesentlich höherer Anteil auch auf fallende Kurse setzt. Als Beobachter ist man daher fast gezwungen zu glauben, dass die Analystengilde aus der Kritik, die auf sie zuletzt hernieder prasselte, wenig gelernt hat.




      Eigene Überlegungen sind der beste Ratgeber

      Anleger müssen deswegen die Flinte aber auch noch nicht gleich endgültig ins Korn werfen. Nachdem sich die Analysten zuletzt oft am sinnvollsten nur als Kontraindikator nutzen ließen, wird irgendwann auch wieder einmal ein Jahr kommen, in dem sie zumindest tendenziell Recht behalten werden. Dafür sprechen alleine schon statistische Überlegungen.

      Außerdem wäre es nach vermutlich drei Verlustjahren in Folge sowieso keine Überraschung, wenn die Kurse auch wieder einmal anziehen würden. Ganz egal wie es kommt, sind die Anleger aber am besten beraten, ihre Anlagetaktik auf eigene Überlegungen zu gründen und nicht auf den Jahresprognosen der Analysten.

      Quelle: FAZ, 27.11.02
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      schrieb am 27.11.02 23:12:57
      Beitrag Nr. 872 ()
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 21:46:18
      Beitrag Nr. 873 ()
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      Nur wenige Videospiel-Hersteller sind attraktiv

      Videospiele wie "Madden NFL 2003" von Electronic Arts, ein interaktives American-Football-Match, dürften die Kassenschlager im US- Weihnachtsgeschäft werden. Viel mehr hat die Spielzeugbranche derzeit aber kaum zu bieten.

      Nach Schätzungen von Wedbush Morgan Securities werden die Amerikaner im November und Dezember 2,8 Milliarden Dollar für Videospiele ausgeben, ein Drittel mehr als im vergangenen Jahr. Auf die PlayStation 2 von Sony , die Xbox von Microsoft und den GameCube von Nintendo warten Hunderte neue Spiele.

      Der Geschmack der Kids hat sich verändert. Traditionelles Spielzeug hat ausgedient, heute sind interaktive Spiele gefragt. "Videospiele stehen ganz oben auf dem Wunschzettel für Weihnachten", bestätigt Latham Williams, Mutter eines zwölf Jahre alten Sohnes. "Am liebsten spielt er mit seiner PlayStation."




      In Wirtschaftsflauten spielen die Leute gerne

      Grundsätzlich kommen Wirtschaftsflauten den Herstellern von Videospielen zugute, da die Leute dann mehr Zeit zu Hause verbringen. "In konjunkturschwachen Zeiten hat sich die Videospielbranche stets gut geschlagen", bestätigt Robert Kotick, Vorstandschef von Aktivision , bekannt für die Serien "Spiderman" und "Tony Hawk Pro Skater". "Wir erwarten ein Rekordjahr." Activision mit Sitz in Santa Monica, Kalifornien hat die Umsatzprognose für die zwölf Monate bis zum 31. März um 14 Millionen Dollar auf 934 Millionen Dollar angehoben. Electronic Arts, Hersteller der drei Bestseller vom vergangenen Quartal, erwartet für das aktuelle Quartal einen Umsatzschub von über 40 Prozent auf bis zu 1,18 Milliarden Dollar. "Ihre Produktpalette ist spektakulär", lobt Tom Holman, verantwortlich für den 125 Millionen Dollar schweren Evergreen Select Small Cap Growth Fund, der in 200.000 Aktien von Electronic Arts investiert hat.

      Sonderangebote und das richtige Timing seitens der Konsolenhersteller dürften die Nachfrage zusätzlich beleben. In den USA kamen Xbox und GameCube letztes Jahr erst einen Monat vor Weihnachten auf den Markt. "Wir gehen davon aus, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigen wird", bestätigt Yoichi Wada, Präsident von Square Co. in Tokio. Der Hersteller von Rollenspielen wie "Final Fantasy" hat seine Umsatzprognose für das im März auslaufende Geschäftsjahr um ein Drittel angehoben. Capcom Co., bekannt für die Action-Serie "Resident Evil", erwartet für die USA und Europa einen Umsatzanstieg von 34 Prozent. Der Aktienkurs von Konami Co., das Tokioter Unternehmen steht für das Spionagevideo "Metal Gear Solid 2", hat allein in den vergangenen zwei Wochen 19 Prozent zugelegt.




      Videospiele werden auch kritisch betrachtet

      Obwohl das Geschäft mit Videospielen floriert, werden auch kritische Stimmen laut. Viele Spiele sind einfach zu brutal, vor allem für kleinere Kinder. Bei der Fachhandelskette Zany Brainy sollen Videospiele komplett aus dem Programm genommen werden.Dabei würden sich echte Fans nicht einmal vom Preis abschrecken lassen. Ohne mit der Wimper zu zucken, blättern sie bis zu 100 Dollar für zwei Videospiele hin. Das sei billiger als eine Kneipentour, vom Unterhaltungswert ganz zu schweigen.

      Dieser Hintergrund darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur wenige der Videospielhersteller wirklich interessant sind. Dazu dürfte Electronic Arts gehören. Die Aktie befindet sich schon seit Jahren in einem Aufwärtstrend. Sie ist zwar mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 30 für das laufende Jahr relativ hoch bewertet. Allerdings wird das durch die hohen Wachstumsraten bestätigt.




      Hersteller sind unterschiedlich attraktiv

      Activision hat einem kurzzeitigen Absturz im Jahr 2000 auf gerade noch 3,6 Dollar eine fulminante Rally hingelegt bis auf 36 Dollar im Juni 2002 hingelegt. Danach hat sich das Papier allerdings wieder knapp halbiert, bevor es sich wieder leicht erholen konnte. Die Bewertung ist mit einem KGV relativ günstig.

      Weniger interessant scheinen die japanischen Hersteller zu sein. Nintendo erscheint mit einem KGV von 30 ähnlich bewertet, wie Electronic Arts, muss allerdings nach einer Bewertungskorrektur in den vergangenen Monaten erst einmal den seit März anhaltenden Abwärtstrend von 23.650 Yen auf 10.150 Yen im Tief überwinden. Die Übrigen, angefangen von Capcom, über Konami bis hin zu Square sehen charttechnisch wenig überzeugend aus und sind zum Teil hoch bewertet.

      Quelle: FAZ, 28.11.02


      Der Chart zeigt die Kurswentwicklung der Electronic Arts-Aktie in den vergangenen fünf Jahren



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      Avatar
      schrieb am 28.11.02 21:50:15
      Beitrag Nr. 874 ()
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      Sind Geldmarktfonds vom Aussterben bedroht?

      Immer drängender stellt sich die Existenzfrage für amerikanische Geldmarktfonds, seit die US-Notenbank Fed Anfang November den Leitzins nochmals auf 1,25 Prozent senkte. Im Gefolge der Zinssenkungen ist die Sieben-Tages-Rendite amerikanischer Geldmarktfonds nach Angaben des Branchendienstes IMoneyNet vergangene Woche auf nur noch 1,01 Prozent gesunken, so niedrig wie seit über 30 Jahren nicht mehr.

      Das Problem: Produkte mit einer hohen Kostenquote drohen schon jetzt keine positiven Renditen mehr auszuweisen. Um attraktiv zu bleiben, müssen diese Geldmarktfonds ihre Gebühren senken. Oder eben vom Markt verschwinden.




      Erste Fondsschließungen in den USA

      Einzelne Anbieter wie Aon Funds haben bereits mit Fondsschließungen reagiert. Unterdessen sank die durchschnittliche Kostenquote in der Branche bis 31. Oktober auf etwa 0,45 Prozent gegenüber 0,51 Prozent vor fünf Jahren, berichtet der Money Fund Report. Amerikanische Geldmarktfonds haben dennoch bereits mit starken Nettoabflüssen zu kämpfen. Laut Money Fund Report mussten sie in diesem Jahr Abflüsse von 36,8 Milliarden Dollar hinnehmen.




      Europäische Fonds haben noch mehr Luft

      In Deutschland profitieren die Geldmarktfonds unterdessen weiter von der tiefen Verunsicherung der Anleger. Nach Angaben des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) haben sie im Oktober mit einem Zufluss von 695,4 Millionen Euro im Oktober weiterhin mehr Mittel als Aktienfonds (427,2 Millionen Euro) vereinnahmt und liegen damit 183,2 Prozent über dem Vorjahresvolumen.

      Markus Hammes, Leiter des Geldmarktfondsmanagements bei der DWS, bleibt zuversichtlich, dass sich die Anlageform auch weiterhin behaupten kann. „Sollten die Zinsen am Geldmarkt nicht noch drastisch weiter nach unten kommen, wird es hier keine Probleme geben.“




      „Erst Zinsen um ein Prozent kritisch“

      Die Geldmarktzinsen müssten auf ein Prozent fallen, bevor hiesige Fonds über Gebührenanpassungen oder gar Schließungen nachdenken müssten. Und davon ist die Eurozone noch weit entfernt. Bei einem Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz der Europäischen Zentralbank) von 3,25 Prozent, der allerdings auf der nächsten Sitzung nochmals gesenkt werden dürfte, liegen die dreimonatigen Interbankenzinsen derzeit bei rund 3,05 Prozent.

      Nach Angaben von Hammes rentiert das DWS-Flaggschiff, der Geldmarkt Plus (WKN 847 423) derzeit mit rund 2,9 Prozent nach Kosten, während der DWS Geldmarktfonds (WKN 847 425) etwa 2,7 Prozent netto abwirft. An Kosten fallen beim DWS Geldmarkt Plus eine jährliche Verwaltungsgebühr von 0,35 Prozent sowie eine performanceabhängige Gebühr an, die derzeit aber kaum ins Gewicht fällt. Beim DWS Geldmarktfonds wird eine Verwaltungsgebühr von jährlich 0,6 Prozent einbehalten.

      Sicherheitsbewusste Anleger werden sich also noch eine ganze Weile mit dürftigen Renditen begnügen müssen. Wenigstens bleibt ihnen aber wahrscheinlich das Schicksal amerikanischer Geldmarktfondsanleger erspart, denen schon jetzt nach Abzug der Inflation oft nichts übrig bleibt.

      Quelle: FAZ, 28.11.02
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      schrieb am 28.11.02 23:28:33
      Beitrag Nr. 875 ()
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      schrieb am 28.11.02 23:45:41
      Beitrag Nr. 876 ()
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      EZB-Säulen geraten ins Wanken





      Bei der nächsten Zins-Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag rückt eine Entscheidung über eine Änderung der Leitzinsen näher als in den vergangenen Monaten. Zahlreiche Bankvolkswirte rechnen damit, dass die EZB den Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte von 3,25 Prozent um 50 Basispunkte senken wird. Die Strategie, auf deren Basis der EZB-Rat die Zinsentscheidungen fällt, ist allerdings in letzter Zeit heftiger in die Kritik geraten als je zuvor.

      In ihrem jüngsten Monatsbericht hat sich die EZB ausdrücklich zu einer möglichst großen Transparenz ihres Handels bekannt. Damit unterstreichen die Zentralbanker noch einmal ihre neue Linie, die bereits bei der Zinssitzung Anfang November für Verwunderung unter Beobachtern sorgte. Erstmals hatte EZB-Präsident Wim Duisenberg - sonst stets darauf bedacht, nach außen Konsens zu demonstrieren - von intensiven Diskussionen über eine Zinsänderung berichtet.




      Die zwei Säulen der Zinsentscheidung

      Zur Wehr setzen sich die EZB-Mitglieder jedoch gegen die Kritik am Zwei-Säulen-Modell, auf dessen Basis sie die Zinsentscheidungen ableitet. Die Geldmengenentwicklung (M3) gilt als zuverlässiger Indikator für die künftige Preisentwicklung und ist die erste der beiden Säulen, an denen die EZB ihre Zinspolitik ausrichtet. Daneben orientiert sich die Notenbank an einer breiten Beurteilung der Inflationsaussichten, die unter anderem das Wachstum, den Wechselkurs und die Lohnentwicklung berücksichtigt. Ein stärkeres M3-Wachstum signalisiert in der Regel höhere Inflationsgefahr und verkleinert damit den Spielraum für Zinssenkungen.




      IWF sieht kaum empirische Belege

      Finanzexperten verschiedener Institutionen wie der deutsche Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und vor allem der Internationale Währungsfonds (IWF) haben in den vergangenen Wochen wiederholt angemerkt, die Aufteilung auf zwei Säulen sei wenig erhellend. Die empirischen Beweise für einen Zusammenhang zwischen dem Geldmengenwachstum und der Inflationsentwicklung ein bis drei Jahre später seien sehr schwach. Besser solle sich die EZB auf die zweite Säule verlassen, die eine Inflationsprognose auf Grundlage verschiedener Indikatoren wie den Produzentenpreisen und dem Euro-Wechselkurs erstellt wird, heißt es in einem Bericht des IWF.




      Ein komlexes Geschäft

      Die Geldpolitik sei prinzipiell ein komplexes Geschäft, hält die EZB in ihrem jüngsten Bericht dagegen. Die Wirtschaft sei durch komplizierte Strukturen charakterisiert, deshalb habe sich auch die EZB entschieden, sich nicht auf simple Regeln für die Geldpolitik zu verpflichten. Das Ziel der größtmöglichen Verständlichkeit dürfe nicht zu einer Simplifizierung verleiten.

      Mit seiner Zwei-Säulen-Strategie gehe es der EZB darum, weder die Gefahren einer ausufernden Geldmenge zu ignorieren, noch sich durch monetaristische Orthodoxie festlegen zu lassen, fügte Bundesbank-Präsident und EZB-Ratsmitglied Ernst Welteke in einer Rede vor den schwedischen Notenbank hinzu.

      An Veränderungen im operativen Geschäft denkt die EZB durchaus. Bis Ende November läuft ein öffentliches Konsultationsverfahren, bei dem Kreditinstitute und Bankenverbände ihre Vorschläge zur Verbesserung des geldpolitischen Handlungsrahmens wie der Verkürzung der Laufzeit der Hauptrefinanzierungsgeschäfte von zwei Wochen auf eine abgeben können. Danach, dass die zwei Säulen der EZB-Strategie, als deren Vater der EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing gilt, einzustürzen drohen, sieht es allerdings nicht aus.

      Quelle: FAZ, 28.11.02
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      schrieb am 28.11.02 23:53:35
      Beitrag Nr. 877 ()
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      Stühlerücken bei der Telekom

      Nur zwei Wochen nach seiner Berufung an die Konzernspitze hat Kai-Uwe Ricke dem Telekom-Konzern eine neue Führungsstruktur verpasst. Wie erwartet, müssen drei bisherige Vorstände ihren Hut nehmen - darunter Gerd Tenzer, der zuletzt als stellvertretender Vorstandsvorsitzender tätig war. Der Aufsichtsrat gab am Donnerstag grünes Licht für die Vorschläge Rickes zur Verschlankung der Führungsmannschaft und stärkeren Anbindung der Tochterfirmen an die Muttergesellschaft.

      „Ein Politiker braucht 100 Tage, um sich zu profilieren. So lange werde ich nicht brauchen“, hatte der frisch gekürte Telekom-Chef erst vor zwei Wochen angekündigt. Jetzt macht der 41-Jährige Manager Nägel mit Köpfen und räumt in der Dachgesellschaft auf - die einen müssen gehen, die anderen kommen: Die Vorstandschefs von T-Online und T-Mobile International werden geadelt: Thomas Holtrop und René Obermann sind künftig direkt in der Holding vertreten.




      Zeichen für einen Neubeginn

      Für andere ist dagegen kein Platz mehr: Neben dem 59-Jährigen Tenzer müssen Jeffrey Hedberg (Internationales) und Max Hirschberger (Strategie) ihren Hut nehmen. Für die Festnetzsparte T- COM und für T-Systems wird weiterhin Josef Brauner zuständig sein.

      „Mit der neuen Vorstandsstruktur erhalten die vier Divisionen mehr Verantwortung und Entscheidungsbefugnis“, erklärte Ricke. Die operativen Stärken des Unternehmens müssten gezielt ausgebaut und die Verbindlichkeiten deutlich reduziert werden. Ende September stand der rosa Riese bei seinen Geldgebern mit 64 Milliarden Euro in der Kreide. Der Schuldenberg soll bis Ende 2003 auf 50 Milliarden Euro verringert werden. Mit dem nun erfolgten Umbau setze die Telekom ein klares Zeichen für einen Neubeginn, unterstrich Ricke.




      Tenzers tiefer Fall

      Für Tenzer ist sein Ausscheiden unterdessen eine bittere Pille: Der Manager, der seit 1990 dem Vorstand (damals noch Deutsche Bundespost) angehört, hatte sich selbst einmal Chancen auf den Chefposten ausgerechnet. Als Ron Sommer Mitte Juli 2002 nach dem drastischen Kursverfalls der T-Aktie als Telekom-Chef nicht mehr zu halten war, signalisierte Tenzer als einziges Vorstandsmitglied seine Bereitschaft, die Nachfolge anzutreten. Der übrige Vorstand, darunter auch Ricke, stand dagegen weiterhin loyal zu Sommer.

      Auf den Kapitalmärkten kam die Idee, den gewerkschaftsnahen Tenzer zum Vorstandschef zu machen, nicht gut an. Er musste sich mit dem Posten des Stellvertreters von Interimschef Helmut Sihler begnügen. Die Rolle des Königsmörders hat ihm mancher übel genommen. Doch zu seinem Ausscheiden findet Ricke nur Lobendes über den „Herrn der Netze“: Unter seiner Ägide „hat sich Deutschland zu einer ersten Adresse der Telekommunikationsinfrastruktur und zu einer weltweit führenden Breitbandnation entwickelt“.




      Verjüngung des Vorstands

      Zweiter starker Mann beim größten europäischen Telekom-Konzern ist künftig Finanzchef Karl-Gerhard Eick. Er wird als stellvertretender Vorstandsvorsitzender künftig auch für die Bereiche Einkauf, Fusionen und Übernahmen (M&A) sowie Recht zuständig sein. Heinz Klinkhammer leitet weiterhin das Ressort Personal.
      Eine kleine Überraschung beim Stühlerücken im Telekom-Vorstand war, dass Christian Hufnagl von T-Systems nicht in die oberste Führungsriege berufen wurde. Bis auf weiteres kümmere sich Brauner im Konzernvorstand um das Ressort, hieß es. In der Branche wird spekuliert, dass bei der T-Systems möglicherweise eine personelle Ablösung bevor stehe.

      Ricke hat seine Führungsmannschaft nicht nur verschlankt, er hat sie auch radikal verjüngt. War der Telekom-Chef selbst unter seinen Vorstandskollegen bisher neben Hedberg der Benjamin, hat er diese Rolle an den neuen Mobilfunkchef Obermann abgegeben, der gerade einmal 39 Lenze zählt. Nur Personalchef Klinkhammer (56) und Brauner (52) älter als 50 Jahre.

      Quelle: FAZ, 28.11.02
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      schrieb am 28.11.02 23:56:58
      Beitrag Nr. 878 ()
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      schrieb am 29.11.02 00:03:13
      Beitrag Nr. 879 ()
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      Die technische Analyse:Vermehrte Kaufsignale

      Kopf-Schulter-Kaufformationen signalisieren Trendwende bei Axa, BBVA und Siemens / Die technische Analyse / Von Achim Matzke


      Nach der zweieinhalb Jahre andauernden Baisse ist es in den letzten Wochen an den internationalen Aktienmärkten zu einer deutlichen Stimmungsverbesserung gekommen. Während aus mittelfristiger technischer Sicht defensive Branchen wie Versorger und Nahrungsmittel, die sich im Abschwung gut gehalten haben, jetzt eine relative Schwäche gegenüber den führenden Indizes zeigen, waren es zuerst Titel aus der Telekommunikationsbranche, die mit ausgeprägten Doppelbodenformationen und Investmentkaufsignalen auf sich aufmerksam machen.

      Nunmehr finden sich aber auch in den Branchen Banken, Versicherungen und Technologie, die von der Baisse besonders hart betroffen waren, klassische Bodenformationen. Hier liegen bei einigen ausgewählten europäischen Standardwerten sogenannte Kopf-Schulter-Kaufformationen vor, so daß es nicht überraschen sollte, wenn hier in den kommenden Tagen beziehungsweise Wochen neue Investmentkaufsignale nachlaufen.

      Der französische Versicherungskonzern Axa, der von 1992 bis Mitte 2000 eine idealtypische, langfristige Hausse mit einem Kursanstieg von 4 auf 50 Euro durchlaufen hatte, befindet sich seit Mitte 2000 in einer Bilderbuch-Baisse. Dieser Abschwung wird durch einen zentralen Baisse-Trend begrenzt, der aktuell bei etwa 20 Euro liegt.

      Nach dem Kurseinbruch im September 2001 von 34 auf 16,60 Euro steckte Axa zunächst in einer Seitwärtspendelbewegung mit einer Kernzone zwischen 29,40 und 26 Euro unterhalb der damals leicht fallenden 200-Tage-Linie fest.

      Im März 2002 startete bei 26 Euro ein neuer mittelfristiger Abwärtstrend, der die Aktie im Mai mit einem neuen Verkaufssignal aus der vorherigen Seitwärtsbewegung nach unten und im September bis auf ein Kurstief von 8,80 Euro geführt hat.

      Ab Mitte Juli wiederum ist die Aktie unterhalb der Zone von 16 bis 16,50 Euro in eine neue Seitwärtspendelbewegung hineingelaufen, die seit fünf Monaten andauert und die charttechnische Form einer Kopf-Schulter-Kaufformation unterhalb der Nackenlinie von 16,50 Euro aufweist.

      Aktuell befindet sich Axa direkt unterhalb dieser Widerstandszone. Hier deutet sich für die kommenden Wochen ein Überwinden der Widerstandszone an. Durch ein neues Investmentkaufsignal sollte diese Kopf-Schulter-Kaufformation abgeschlossen werden.

      Aufgrund der zeitlichen und räumlichen Ausdehnung - vom Kurstief bis zur Nackenlinie liegt eine Differenz von etwa 7 Euro vor - würde das erste mittelfristige Kurspotential im Test des Baisse-Trends bei etwa 20 Euro liegen. Da Axa an der Etablierung eines neuen mittelfristigen Aufwärtstrends arbeitet, sollte das gesamte mittelfristige Kurspotential sogar höher liegen. Als Konsequenz erscheint aus technischer Sicht bei Kursen über 16,50 Euro der Aufbau einer Position in Axa empfehlenswert.

      Der Aktienkurs der spanischen Großbank BBVA, die im Dow Jones Euro Stoxx 50 enthalten ist, war zuletzt durch das Engagement in Südamerika und die dortigen wirtschaftlichen Probleme belastet worden. Hierbei hat die Aktie, die zunächst in den Jahren 1992 bis 2000 von etwa 1,50 auf etwas über 17 Euro gestiegen war, seit dem Februar 2001 eine Baisse herausgebildet, die bei Kursen um 17,20 Euro startete und aktuell durch den zentralen Baisse-Trend bei 12,5 Euro begrenzt wird.

      Die Seitwärtsbewegung von November 2001 bis Mai 2002 wurde mit einem Verkaufssignal in einen neuen mittelfristigen Abwärtstrend verlassen, der erst im Oktober 2002 bei Kursen um 7 Euro sein Tief erreichte.

      Ab Mitte Juni ist die Aktie von BBVA jedoch unterhalb der Widerstandszone um 10,80 Euro in eine sehr volatile Seitwärtsbewegung eingetreten, die bisher die charttechnische Form einer Kopf-Schulter-Kaufformation aufweist.

      Sollte der Kurs in den kommenden Tagen beziehungsweise Wochen mit einem Investmentkaufsignal über die Nackenlinie bei 10,80 Euro hinaus steigen, so steht aus mittelfristiger technischer Sicht zunächst der Test des zentralen Baisse-Trends bei etwa 12,50 Euro auf der Tagesordnung. Als Resultat bietet sich damit bei Kursen ab 11 Euro aus technischen Gründen eine Investition in BBVA an.

      Siemens befindet sich parallel zur Baisse im amerikanischen Wachstumsindex Nasdaq Composite seit März 2000 in der Baisse, die zunächst bei Kursen um 130 Euro startete. Der zentrale, seit über zwei Jahren intakte Baisse-Trend, der diesen Kursrückgang abgrenzt, liegt aktuell um 65 Euro.

      Abgesehen von dem massiven Kurseinbruch im September 2001, der danach wieder korrigiert wurde, ist dieser Kursabschwung viel moderater abgelaufen als in vielen anderen internationalen Technologiewerten. Jedoch wurde auch die Aktie von Siemens, die von November 2001 bis Mai 2002 in einer Seitwärtsbewegung mit der Unterstützung um 62 bis 63 Euro und der Widerstandszone bei 77 bis 79 Euro feststeckte, von der Verschärfung der Baisse erfaßt.

      Das Verkaufssignal von Anfang Juni drückte Siemens in einen neuen mittelfristigen Abwärtstrend, der erst Anfang Oktober bei Kursen um 30 Euro endete. Aber auch bei Siemens hat sich seit Mitte Juni unterhalb der Widerstandszone von 52 bis 54 Euro eine volatile Seitwärtspendelbewegung herausgebildet, die die charttechnische Ausprägung einer Kopf-Schulter-Kaufformation aufweist.

      Die Siemens-Aktie, die an der Etablierung eines neuen mittelfristigen Aufwärtstrends arbeitet, sollte in den kommenden Wochen den Widerstandsbereich mit einem Investmentkaufsignal überwinden und damit die Bodenformation beenden.

      In diesem Fall ist aus technischer Sicht der Aufbau einer Position in Siemens interessant, wobei das erste mittelfristige Kursziel im Test der alten Widerstandszonen um 62 Euro beziehungsweise am zentralen Baisse-Trend bei aktuell 65 Euro liegen sollte.

      Der Autor leitet das europäische Index-Research der Commerzbank Securities

      Quelle: FAZ, 28.11.02
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      schrieb am 29.11.02 00:06:38
      Beitrag Nr. 880 ()
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      schrieb am 29.11.02 00:31:58
      Beitrag Nr. 881 ()
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      Spekulative Einflüsse überwiegen

      Der Preis für Rohöl könnte wieder steigen / Der Terminmarktbericht


      An den Terminbörsen ist von dem nahenden Jahresende noch nichts zu spüren. Doch das wird aller Erfahrung nach nicht mehr lange auf sich warten lassen. Denn die kommerziellen Akteure pflegen ihre Positionen bis Mitte Dezember bis auf das Notwendigste abzubauen, weil die Jahresbilanzen erstellt werden müssen.

      Damit trocknen die Märkte aus, was leicht an den zurückgehenden Umsätzen zu erkennen ist. Der Rückzug der Kommerziellen verschafft der professionellen Spekulation, also den Termin- und den Hedge-Fonds, Platzvorteile. Weil die kommerziellen Gegenkräfte abnehmen, wächst ihr Einfluß auf das Preisgeschehen.
      Die Terminmärkte für Finanztitel im weitesten Sinne sind davon meist sehr viel weniger betroffen als die Rohstoffe. Denn hier ist die kommerzielle Seite erfahrungsgemäß bis zur letzten Minute aktiv.

      Die Stimmung hat sich zuletzt an einzelnen Märkten spürbar gebessert, vor allem aber an jenen, die als besonders konjunkturempfindlich gelten. Die lange Serie ungünstiger Nachrichten aus den bedeutenden Volkswirtschaften der westlichen Länder hat nicht nur abgenommen, sondern es wurden jüngst sogar zahlreiche Daten bekannt, die vielerorten auf eine Stabilisierung der Konjunktur hoffen lassen.

      Doch die Skeptiker warnen, es sei nur natürlich, daß eine lange Serie ungünstiger Daten auch einmal unterbrochen werde. Die schnell reagierenden Terminbörsen lassen sich dadurch jedoch nicht beirren. Die Baissiers an den konjunkturempfindlichen Märkten nehmen die tatsächlich oder vermeintlich günstigeren Konjunkturzahlen als Risiko wahr und geben infolgedessen ihre Positionen auf.

      Dies erzeugt Kaufkraft und treibt die Preise. Zugleich beeilen sich die Optimisten, auf der Hausse-Seite Fuß zu fassen. Daher kommt es zu ansehnlichen Aufschwüngen.

      Doch bei allem dürfe das große Ganze nicht aus den Augen verloren werden, erklären Strategen. Vor allem an den Märkten für Industrierohstoffe herrsche fast durchweg noch Überangebot.
      Um es rasch abzubauen, wäre ein Zusammenspiel von Produktionsdrosselungen und spürbar wachsendem Verbrauch erforderlich. Doch daran zweifeln die meisten Experten. Sie geben daher für 2003 recht verhalten erscheinende Preisprognosen besonders für die Metalle ab. Begründet wird dies vor allem mit der Aussicht, daß die Wirtschaft in den westlichen Industrieländern im nächsten Jahr wohl geringer wachsen werde, als es der langjährige Trend vorgebe.

      Die sich nun vielerorten bessernde Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung drückt sich augenfällig im Verhalten der Zins-Terminmärkte aus. Die Terminnotierungen für zehnjährige Staatsanleihen stehen unter nachhaltigem Druck, auch wenn die Kurseinbußen zuletzt bei weitem nicht mehr so spektakulär waren wie im Oktober.

      Analysten verfolgen nun aber die Kurzläufer mit besonderer Aufmerksamkeit. Auch sie, die sich während des zurückliegenden Ausverkaufs der Langläufer gut zu halten vermochten, neigen nun zur Kursschwäche. Die Konjunkturoptimisten deuten dies als Beweis dafür, daß sich die Wirtschaft in der westlichen Hemisphäre zu stabilisieren beginne.
      Mit Blick auf den Euroraum erklären Analysten vor dem Hintergrund der jüngsten Zahlen, der Leitzins hier werde in der nächsten Woche entgegen zahlreichen Voraussagen nicht um 50, sondern allenfalls um 25 Basispunkte gesenkt.

      Unterdessen verwehrt sich der Ölmarkt offenkundig weiter fallenden Preisen. Die Notierungen stabilisieren sich. Analysten erwarten, daß sich wegen des ungewissen Ausgangs der Irak-Frage wieder eine größere Kriegsprämie im Preis bildet. Gefördert würde dies, wenn sich bestätigen sollte, daß die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ihre Förderung wegen der gewachsenen Überschüsse auf dem Weltmarkt wirklich spürbar drossele und sich die Produktion wieder der vereinbarten Menge von rund 21,7 Millionen Faß am Tag nähere.

      Zudem bestünden an den Terminmärkten für Rohöl in New York und London ausreichend hohe spekulative Baisse-Positionen, um dem Markt durch deren Abdeckung ansehnlichen Auftrieb verleihen zu können, heißt es weiter.

      Quelle: FAZ, 28.11.02
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      schrieb am 29.11.02 00:34:31
      Beitrag Nr. 882 ()
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      schrieb am 29.11.02 00:40:22
      Beitrag Nr. 883 ()
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      Streit um die Zwei-Säulen- Strategie der EZB

      Zunehmend Kritik an der Strategie der Europäischen Zentralbank / Geldmenge im Fokus


      In der kommenden Woche wird der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) über den Referenzwert für das Wachstum der Geldmenge M3 für 2003 beschließen. Die EZB betrachtet den Referenzwert von derzeit 4,5 Prozent als einen mittelfristigen Maßstab, der nicht als Zielgröße zu verstehen sei.

      Vorübergehende Abweichungen des Geldmengenwachstums vom Referenzwert seien nicht ungewöhnlich. Kritiker betrachten aber mit Erstaunen, daß die Geldmenge M3 schon seit mehr als einem Jahr deutlich stärker als der Referenzwert zulegt. Die EZB und ihre Beobachter führen das vor allem auf die Unsicherheit an den Finanzmärkten zurück. Deshalb weise das starke Wachstum der Geldmenge zumindest vorerst nicht auf Inflationsgefahren hin.

      Wegen der starken Schwankungen von M3 mehren sich die Forderungen, die EZB solle ihre geldpolitische Zwei-Säulen-Strategie ändern.
      In der ersten Säule analysiert die EZB die monetären Daten, unter denen die Geldmenge einen prominenten Platz einnimmt.
      In der zweiten Säule beobachtet die EZB Preisdaten wie die Inflationsrate sowie realwirtschaftliche Indikatoren wie das Wirtschaftswachstum oder die Arbeitslosenrate.

      Unlängst hat der Internationale Währungsfonds gefordert, die EZB solle dem Geldmengenwachstum in der Geldpolitik weniger Bedeutung beimessen und anstelle des Referenzwertes einen Korridor benennen.

      Der deutsche Sachverständigenrat wiederum rät der EZB, beide Säulen der geldpolitischen Strategie zu verschmelzen, um die Geldpolitik verständlicher kommunizieren zu können. Oft ist die Forderung nach einer Aufgabe der ersten Säule auch verbunden mit dem Wunsch nach einer lockeren Geldpolitik.

      Ein starres Festhalten an der ersten Säule verhindere, daß die EZB flexibel und frühzeitig wie die amerikanische Fed auf die Bedürfnisse der Wirtschaft eingehen könne. Empfohlen wird dann oft, die Definition von Preisstabilität großzügiger zu fassen.

      Die EZB versteht unter Preisstabilität, daß die Inflationsrate auf mittlere Frist zwischen null und 2 Prozent liegt. Wir haben Chef- und Europavolkswirte großer Banken gefragt, ob die EZB ihre geldpolitische Strategie ändern sollte. (bf./pwe.) Morgan Stanley



      Joachim Fels

      Ich halte die Kritik an der Zwei-Säulen-Strategie der EZB für überzogen und plädiere dafür, die Strategie beizubehalten. Bis heute gibt es in der Wirtschaftswissenschaft keine allgemein anerkannte Erklärung des Inflationsprozesses. Im wesentlichen konkurrieren zwei Inflationstheorien miteinander: monetäre und nichtmonetäre. Da es das oberste Ziel der EZB ist, Inflation zu verhindern, tut sie gut daran, sowohl die monetären als auch die nicht-monetären Risiken für die Preisstabilität genau zu analysieren und zu bewerten.

      Was liegt da näher als eine analytische Trennung der beiden Bereiche in zwei verschiedene Säulen? Natürlich kommt es häufig vor, daß die beiden Säulen unterschiedliche Signale aussenden. Der EZB-Rat muß diese dann bewerten und gewichten, um zu einer Zinsentscheidung zu kommen. Dieses Urteil wird monatlich gefällt und zeitnah detailliert kommuniziert.

      Die Finanzmärkte verstehen diesen Prozeß offenbar besser als die Kritiker des Konzepts. Jedenfalls haben die Märkte das Ergebnis - die Zinsentscheidung - zumeist korrekt antizipiert.

      Eine Aufgabe der ersten, monetären Säule wäre ein Fehler. Die Bank von Japan hätte die Deflation vermeiden können, wenn sie der Kontraktion des Kreditvolumens Mitte der neunziger Jahre mehr Gewicht beigemessen hätte. Hätte die Fed die Geldmengen- und Kreditexpansion der späten neunziger Jahre nicht aus dem Ruder laufen lassen, wäre uns einiges von der Achterbahnfahrt an den Finanzmärkten erspart geblieben. Die EZB sollte sich nicht beirren lassen.




      Commerzbank

      Ulrich Ramm

      Die Strategie der EZB ist nicht intransparent, sondern unbeliebt, weil sie die Komplexität der Entscheidungsfindung der Notenbank offenlegt. Durch einen Strategiewechsel würden die Entscheidungsprozesse weder einfacher, noch würden andere Ergebnisse erzielt. Zweck einer Strategie ist es lediglich, den Entscheidungsprozeß zu systematisieren:

      Die Strategie betont, daß die in der Geldmenge enthaltenen Informationen nur schwerlich in Inflationsprognosen zu integrieren sind, die auf herkömmlichen gesamtwirtschaftlichen Modellen basieren. Sie hebt durch die Betonung der ersten Säule eine mittelfristige Ausrichtung hervor. Eine kurzfristige Feinsteuerung wird abgelehnt.

      Die EZB sollte nur dann auf die Ermittlung eines Referenzwertes für die Geldmenge M3 verzichten, wenn berechtigte Zweifel an der Instabilität der Geldnachfrage bestünden. Zwar ist seit mehreren Quartalen die Indikatorqualität der Geldmenge durch die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten gering. Gleiches gilt aber auch für eine ganze Reihe anderer Indikatoren.

      Die Ungewißheit würde durch einen Übergang zur direkten Inflationssteuerung nicht überwunden: Täglich wird zwar vor Deflation gewarnt, die niedrigsten Prognosen für die Teuerungsrate im Euro-Raum 2003 liegen aber nicht unter 1,5 Prozent.




      Dekabank

      Michael Hüther

      Die Zwei-Säulen-Strategie bietet der Europäischen Zentralbank einen strukturierten und disziplinierenden Bezugsrahmen für die Orientierung und die Erläuterung ihrer Geldpolitik. Die Einteilung des Entscheidungsprozesses in eine monetäre und eine realwirtschaftliche Kategorie der Inflationsbeeinflussung ist "state-of-the-art" und wird von allen Zentralbanken betrieben.

      Allerdings hat nur die EZB ein derart transparentes Schema vorgelegt. Dabei war immer klar, daß im geldpolitischen Vollzug die tatsächliche Orientierungskraft der beiden Säulen nicht stets gleichgewichtig sein kann. Deshalb ist es wichtig, daß die Europäische Zentralbank mit der Erläuterung ihrer Denkweise innerhalb der beiden Säulen fortfährt, wie bezüglich der Geldmengenorientierung geschehen.

      Irreführend ist bei der Ausgestaltung der ersten Säule indes die Festlegung eines Referenzwertes für die Geldmengenexpansion. Ein Korridor oder ein Trichter, wie er bei der Bundesbank für die Beschreibung der angemessenen monetären Entwicklung üblich war, würde einerseits den Unsicherheiten über die monetären Grundrelationen besser Rechnung tragen. Andererseits würde er dem Eindruck einer engen Zielformulierung entgegenwirken. Eine noch intensivere kommunikative Begleitung könnte vor Fehlinterpretationen bewahren.



      Allianz

      Michael Heise

      Die Zwei-Säulen-Strategie ist kein starres Regelwerk, sondern bietet Spielraum für fallweise Entscheidungen. Diese sogenannte "Diskretionarität" mag den Eindruck von Intransparenz erwecken, ist aber angesichts der Unsicherheiten, mit denen es die Geldpolitik zu tun hat, nicht ganz vermeidbar. Auch die Fed trifft ihre geldpolitischen Entscheidungen von Fall zu Fall, sogar ohne sich in der Kommunikation eines klaren Analyserahmens zu bedienen.

      Der Vorwurf der Intransparenz kommt vor allem dann auf, wenn von den beiden Säulen unterschiedliche Signale hinsichtlich einer Zinsänderung ausgehen. Doch das Grundproblem, daß selten alle Indikatoren in dieselbe Richtung zeigen, bliebe bei der vielfach geforderten Zusammenführung der Säulen bestehen.

      Die EZB sollte auf einen Referenzwert für das Geldmengenwachstum nicht verzichten. Der Vorteil der Zwei-Säulen-Strategie ist gerade, daß sie der Geldmenge eine herausgehobene Position als Orientierungsgröße der Geldpolitik beimißt. Dafür ist eine Notenbank nun einmal direkt und unmittelbar verantwortlich. Die Geldmenge hat deswegen als Indikator und Zwischenzielgröße eine andere Qualität als viele Indikatoren der zweiten Säule, für die die Geldpolitik nicht direkt verantwortlich ist, wie zum Beispiel Ölpreise, Lohnsteigerungen oder ähnliches.

      Überlegenswert wäre, ob nicht beide Säulen gemeinsam die übergeordnete Inflationsprognose tragen sollten, anstatt diese vor allem der zweiten Säule zuzuordnen. Der Geldmenge käme die langfristig dominierende Bedeutung für das Preisniveau zu, während die verschiedenen Indikatoren der zweiten Säule kurzfristig relevant, aber von der Geldpolitik nicht direkt zu kontrollieren sind.




      Hypo-Vereinsbank

      Martin Hüfner

      Die Zwei-Säulen-Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) war von Anfang an ein Kompromiß. Die erste Säule umfaßt die monetäre Analyse, während die zweite Säule den aktuellen Inflationsausblick beschreibt. Die EZB hatte das Pech, daß die beiden Säulen bisher fast immer unterschiedliche Signale sendeten, so daß bei der Erklärung der Strategie ein schwieriger Spagat erforderlich ist.

      Am Ende bleibt die Geldmenge meist auf der Strecke. Eine Abschaffung der zwei Säulen und eine integrierte Analyse beinhaltet keine Vernachlässigung der Geldmenge, sondern nur deren Einordnung in die ökonomische Lage.

      Viele Gelegenheiten zur Umformulierung ihrer Geldpolitik hat die EZB jedoch nicht. Der Lernprozeß für Finanzmärkte und Öffentlichkeit einer neuen Geldpolitik dauert lang. Eine Integration der Säulen sollte daher von einer Überprüfung der wichtigen Strategie-Elemente begleitet werden. Im Fokus müssen dabei die 2-Prozent-Definition für Preisstabilität und die Frequenz der Inflationsprojektionen der EZB stehen, ebenso wie der Entscheidungsmodus im Rat der Europäischen Zentralbank.




      Deutsche Bank

      Norbert Walter

      Es gibt keine wirklich hinreichend genaue Inflationsprognose für Euroland und die Stabilität der Geldnachfragefunktion ist ebenfalls weder gegeben noch bei den merklichen und institutionellen Veränderungen für die nächste Dekade zu erwarten. Damit ist die theoretische und praktische Basis für eine kriterienorientierte Geldpolitik alles andere als befriedigend. Die Geldpolitik bleibt eine Kunst und keine Wissenschaft. Für die nächsten Jahre dürfte daher ein mittelfristiges Inflationsziel die beste Ausrichtung abgeben.

      Entweder sollte dies ein Mehrjahresziel sein, und/oder man sollte - um kurzfristige Preisniveaueffekte zu eliminieren - eher auf eine Kernrate der Inflation abstellen, aus der besonders volatile Einflüsse (und insbesondere Steuer- oder Preisdekontroll-Effekte) herausgenommen sind.

      Das Inflationsziel sollte präziser defi-niert sein als derzeit mit "bis zu 2 Prozent". Es besteht sonst zu große Gefahr, in eine Deflationsentwicklung abzugleiten, dürfte doch eine gemessene Inflation von ein Prozent bereits gefährlich nahe bei materieller Preisniveau-Stabilität liegen. Ein Inflationsziel von 2 Prozent plus 0,75 Prozent wäre für die nächsten 5 Jahre - die Periode der Ost-Erweiterung, also von Ländern mit großem Strukturanpassungsbedarf - sicher nahe dem Optimum.




      BNP Paribas

      Kenneth Wattret

      Was genau trägt die erste Säule, also das Geldmengenwachstum, zur Geldpolitik der EZB bei? In den vergangenen anderthalb Jahren lag das Wachstum der Geldmenge M3 meistens über dem Referenzwert von 4,5 Prozent, zum Teil deutlich. Also geht der nächste Zinsschritt nach oben? Falsch. Der nächste Zinsschritt kommt bald und geht abwärts. Wir erwarten für den 5. Dezember eine Senkung um mindestens 25 und vielleicht um 50 Basispunkte.

      Die Geldmenge M3 ist großen Verzerrungen unterworfen. In den vergangenen Jahren hat es eine massive Verschiebung von Anlagekapital aus den schwachen Aktienmärkten hinaus in die relative Sicherheit von Geldmarktpapieren gegeben. Hinzu kam, daß im vergangenen Jahr vor der Bargeldumstellung die Bargeldhaltung abgebaut und in diesem Jahr wiederaufgebaut wurde.

      Als Ergebnis beider Faktoren zeigen sowohl das Wachstum der engen Geldmenge M1 (8,2 Prozent im Oktober) und das Wachstum der weiten Geldmenge M3 (7,0 Prozent) steigenden Inflationsdruck an. Aber die Teuerungsrate wird bis ins nächste Jahr hinein fallen. M3 ist kein guter Führer für die künftige Geldpolitik der EZB - und war es auch nie.

      Die EZB sollte die Zwei-Säulen-Strategie aufgeben und M3 in eine erweiterte Säule integrieren. Diese Säule müßte zudem die wichtigeren Daten wie Wirtschaftswachstum, Inflation, Arbeitsmarkttrends, Euro-Wechselkurs und andere enthalten.

      Die Analyse des Geldmengenwachstums sollte weniger Gewicht einnehmen. Die EZB sollte ferner ein symmetrisches Inflationsziel setzen. Wünschenswert wäre ein höheres Niveau als 2 Prozent. Das würde der Wirtschaft bessere Chancen zum Erblühen geben. Wichtig wäre auch eine Veröffentlichung der Gesprächsprotokolle der Ratssitzungen. All das ist eine Wunschliste. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, daß die EZB sich mit ihrer Zwei-Säulen-Strategie weiter durchwursteln wird. M3 als erster Pfeiler der EZB-Strategie aber ist ein Erbe aus längst vergangenen Bundesbank-Zeiten. Es ist Zeit für eine Änderung.

      Quelle: FAZ, 29.11.02
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 00:43:42
      Beitrag Nr. 884 ()
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 00:45:13
      Beitrag Nr. 885 ()
      Betrifft 882

      Paßt eigentlich nicht hier her !!
      Darf ich trotzdem fragen mit welcher Kamera dieses Foto gemacht wurde?
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 00:56:04
      Beitrag Nr. 886 ()
      @geerbe

      Vielleicht hilft das weiter:http://www.seychellen.de/

      :rolleyes:

      -----
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 01:04:00
      Beitrag Nr. 887 ()
      886

      Danke. Schau mir das morgen an.

      Ich muß hier öfters mal reinschaun.
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 01:18:24
      Beitrag Nr. 888 ()
      @geerbe

      Bitte. Viel Vergnügen beim Reinschauen. :)
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 01:20:36
      Beitrag Nr. 889 ()



      Quelle: FAZ, 29.11.02
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 01:24:03
      Beitrag Nr. 890 ()
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 17:51:42
      Beitrag Nr. 891 ()
      News 19.11.2002 - 21:57
      Forscher entdecken zwei Schwarze Löcher in einer Galaxie
      Washington, 19. Nov (Reuters) - Wissenschaftler haben erstmals zwei massive Schwarze Löcher nachgewiesen, die sich in einer Galaxie umkreisen.

      Die am Dienstag bekannt gegebene Entdeckung geht auf Daten des "Chandra"-Röntgenteleskops der US-Weltraumbehörde NASA zurück. Demnach hat jedes der Schwarzen Löcher in der wie ein Schmetterling geformten Galaxie NGC 6240 - etwa 400 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt - eine Masse von mindestens einer Million Sonnen. Im mehreren hundert Millionen Jahren werden sie den Wissenschaftlern zufolge zu einem einzigen, riesigen Schwarzen Loch verschmelzen.

      Die Anziehungskraft von Schwarzen Löchern ist so groß, dass ihnen nicht einmal Licht entkommen kann. Sie selbst können daher nicht gesehen werden, sie werden vielmehr an dem Materiestrom erkannt, den sie aus ihrer Umgebung ansaugen. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die meisten Galaxien in ihrer Mitte ein Schwarzes Loch haben. Durch "Chandra" wurde erstmals gezeigt, dass zwei Löcher in einer Galaxie existieren können.

      sws/bek
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 17:52:11
      Beitrag Nr. 892 ()
      News 19.11.2002 - 13:20
      Ministerium - Keine Doppelbesteuerung von Investment-Fonds
      Berlin, 19. Nov (Reuters) - Das Bundesfinanzministerium ist Befürchtungen entgegen getreten, wonach es durch die neue Steuer auf Aktiengewinne zu einer Doppelbesteuerung von Investment-Fonds kommen könnte.

      "Es wird keine Doppelbesteuerung geben", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Barbara Hendricks am Dienstag in Berlin. Es sei klar, dass eine Steuer lediglich beim Anleger erhoben werde. Die Steuer solle dann für Gewinne aus dem Verkauf von Aktien-Investmentfonds-Anteilen bei 15 Prozent liegen. Ob dabei auch das Halbeinkünfteverfahren angewendet werde, sei noch unklar.

      Noch nicht entschieden sei auch auch, welcher Besteuerung die Gewinne aus Verkäufen von Anteilen an gemischten Investmentfonds oder Renten-Investmentfonds unterworfen würden, sagte Hendricks. Diese Einzelheiten würden in den kommenden Tagen mit den Vertreter-Verbänden geklärt.

      gwb/kps
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 17:52:34
      Beitrag Nr. 893 ()
      News 20.11.2002 - 16:59
      FOKUS 1-Ex-Comroad-Chef Schnabel zieht Teilgeständnis zurück
      München, 20. Nov (Reuters) - In dem Betrugsprozess um die Comroad AG <RDGG.DE> hat der ehemalige Vorstandschef Bodo Schnabel am Mittwoch sein Teilgeständnis zurückgezogen.

      In der vergangenen Woche hatte der wegen Kursbetrugs, Insiderhandels und gewerbsmäßigem Betrugs angeklagte Schnabel noch eingeräumt, von falschen Umsatzangaben in Pflichtveröffentlichungen des Neue-Markt-Unternehmens von 1999 bis 2001 gewusst zu haben. In der Verhandlung am Mittwoch sagte er jedoch, er wisse lediglich aus seiner momentanen Sicht, dass die Zahlen nicht richtig gewesen seien. Zum Zeitpunkt der Erstellung habe er davon nichts gewusst.

      Die Wendung seiner Aussage kommentierte der Vorsitzende Richter Wolf-Stefan Wiegand: "Hören Sie sich eigentlich selber zu, was sie reden?" Zu den vorausgegangenen weitschweifigen Antworten des Angeklagten sagte der Richter: "Fühlen sie sich in Stadelheim (dem Untersuchungsgefängnis) inzwischen so wohl, dass sie keine Eile haben?" Schnabels Ehefrau Ingrid hat die Beihilfe zu den Schnabel vorgeworfenen Punkten bereits am ersten Verhandlungstag gestanden. Ihr Anwalt griff Schnabel unterdessen wegen des Rückzugs seines Geständnisses scharf an: "Sie sind auf dem besten Weg, zum Clown des Neuen Marktes zu werden." Als der 52-Jährige entgegnete, das gesamte Marktsegment sei eine Clownerie gewesen, setzte der Anwalt nach: "Aber sie werden der Chefclown."

      Vor Prozessbeginn hatte Schnabel im April bei der Staatsanwaltschaft ein volles Geständnis abgelegt. Als Schnabels Verteidiger der Staatsanwaltschaft im Verlauf der Verhandlung vorwarf, sie würde unvollständig daraus zitieren und solle doch auch mögliche entlastende Punkte aus den Protokollen vorbringen, griff Richter Wiegand ein: "Zum Beispiel die Passage, wo sie (Schnabel) gesagt haben: `Ich hätte nicht gedacht, dass das so lange gut geht.` Die finde ich besonders schön."

      Der Leiter der Sonderprüfung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödel und Partner, Andreas Schacht, sagte unterdessen als Zeuge aus, eine Firma namens VT Electronics habe seit 1999 in Honkong nicht mehr bestanden. Die Comroad AG hat dem Bericht von Rödel und Partner zufolge rund 98 Prozent ihrer Umsätze frei erfunden.

      jek/brn/leh
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 17:52:55
      Beitrag Nr. 894 ()
      News 21.11.2002 - 21:05
      FOKUS 2-Ex-Comroad-Chef zu sieben Jahren Haft verurteilt
      (neu: Details aus der Verhandlung)

      München, 21. Nov (Reuters) - Der ehemalige Comroad <RDGG.DE> -Chef Bodo Schnabel ist wegen Betrugs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht München verhängte damit am Donnerstag erstmals eine Haftstrafe gegen den Verantwortlichen eines Firmenskandals am Neuen Markt.

      Der wegen Kursbetrugs, Insiderhandels und gewerbsmäßigen Betrugs angeklagte Schnabel hatte kurz zuvor ein Geständnis abgelegt. Seine Ehefrau Ingrid, die schon früher gestanden hatte ihrem Mann Beihilfe geleistet zu haben, erhielt eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und muss 5400 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen. Zudem sollen rund 20 Millionen Euro aus dem Vermögen der Familie eingezogen werden.

      Die Eheleute Schnabel verzichteten ebenso wie der Staatsanwalt auf Rechtsmittel, das Urteil ist damit rechtskräftig. Die Kammer hatte am Nachmittag mehrere Stunden mit den Verteidigern und den Anklägern beraten. Den Betrugsvorwurf gestützt hatte nach den Worten des Staatsanwalts die Aussage des HypoVereinsbank <HVMG.DE> -Investmentbankers Jörg Senger. Senger hatte Schnabel im Vorfeld einer Kapitalerhöhung bei Comroad zu europäischen Investoren begleitet.


      SCHULDZUWEISUNGEN AN MARKT, BANKEN UND WIRTSCHAFTSPRÜFER

      Staatsanwalt Peter Noll und Verteidiger Thomas Pfister gaben dem Neuen Markt und dessen Mentalität eine Mitschuld. "Zum Clown gehört auch ein Zirkus, und der hat sich in diesem Fall Neuer Markt genannt", sagte Noll. Zudem scholt er Verantwortliche bei Banken und Wirtschaftsprüfern. Er zweifle an hoch bezahlten Marktanalytikern, die nicht einmal feststellen könnten, dass eine Firma (Comroad) de facto gar nicht am Markt sei.

      "Von Wirtschaftsprüfern will ich gar nicht erst reden", fügte er hinzu. Den Vertretern der Prüfungsgesellschaft KPMG[KPMG.UL], die ihre Comroad-Testate für 1999 und 2000 erst nachträglich zurückgezogen hatte, blieb wegen des schnellen Urteils eine Aussage erspart. Der Verteidiger Pfister nannte KPMG "blauäugig" und die zu Comroad entsandten Mitarbeiter "unfähig".

      Bei Ingrid Schnabel blieb das Gericht im Strafmaß unter den vom Staatsanwalt geforderten drei Jahren Gefängnis. Der Vorsitzende Richter begründete die Aussetzung der Strafe zur Bewährung hauptsächlich damit, dass die sechsjährige Tochter der beiden nicht im Heim aufwachsen solle.

      Schnabel wurde vorgeworfen, er habe seit 1998 fast den gesamten Umsatz des Unternehmens erfunden. Er soll angebliche Verkäufe von Soft- und Hardware über eine Firma in Hongkong verbucht haben, die nur auf dem Papier existierte. Die Bilanzmanipulation war bei einer Sonderprüfung im Frühjahr aufgefallen, nachdem das Anleger-Magazin "Börse Online" mehrfach über Unregelmäßigkeiten berichtet hatte.

      Schnabels frühere Firma, die einst zu den Lieblingen der Anleger am Neuen Markt gehört hatte, muss nun die Bilanzen der vergangenen drei Jahre neu prüfen lassen. "Auf Grund der bekannten Vorkommnisse" müssten die Abschlüsse noch neu von den Wirtschaftsprüfern testiert werden, teilte das Unternehmen am Abend in einer Pflichtveröffentlichung mit. Das werde voraussichtlich bis Anfang kommenden Jahres dauern. Die Comroad-Aktie, die in ihren besten Zeiten über 60 Euro gekostet hatte, ist inzwischen keine 20 Cent mehr wert.

      jek/brn/leh
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 17:53:21
      Beitrag Nr. 895 ()


      Das ist Bodo Schnabel. Aber manche nennen ihn den „Clown des Neuen Marktes“.




      Wenn Bodo Schnabel redet ...

      „Können Sie eine Frage eigentlich mit Ja oder Nein beantworten?“ Der zweite Tag des Strafprozesses gegen den Ex-Comroad-Chef bot skurrile Dialoge.

      Im Prozess um den bisher größten Bilanzfälschungsskandal am Neuen Markt hat der angeklagte Bodo Schnabel auch am zweiten Prozesstag kein Geständnis abgelegt. Der erste Zeuge, ein Wirtschaftsprüfer von Rödl & Partner, belastete den Gründer und früheren Vorstandschef von Comroad schwer.

      Trotz hartnäckiger Nachfragen des Gerichts blieb Schnabel auch am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht bei seiner Version: Er sei damals fest davon ausgegangen, dass er richtig gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Kursbetrug, Insiderhandel und gewerbsmäßigen Betrug vor. Schnabel soll jahrelang die Umsätze der Neuen-Markt-Firma Comroad durch Geschäfte mit einer angeblich in Hongkong sitzenden Firma aufgebläht haben.

      Im Jahr 2001 seien 96,4 Prozent der insgesamt 93,6 Millionen Euro Umsatz frei erfunden gewesen. Schnabels ebenfalls angeklagte Ehefrau Ingrid hatte vergangene Woche ihre Beihilfe zu den Taten gestanden. Bevor das Gericht am Mittwoch in die Beweisaufnahme eintrat, versuchten Richter und Staatsanwalt noch ein letztes Mal, den Angeklagten ebenfalls zu einem Geständnis zu bewegen. „Haben sie uns etwas mitzuteilen?“, begann der Vorsitzende Richter Wolf-Stefan Wiegand die Sitzung. Doch die Antworten des Angeklagten blieben auch diesmal ausweichend.

      Jeff Liu verzweifelt gesucht

      Stattdessen überraschte Schnabel mit der Ankündigung, seinen angeblichen Geschäftspartner aus Hongkong, der laut Anklage gar nicht existiert, präsentieren zu können. „Wir haben Jeff Liu mittlerweile erreicht, er kann als Zeuge aussagen.“ Auf die erstaunte Nachfrage des Richters sagte Schnabel: „Ich bin sehr sicher, dass wir die Adresse haben.“ Das klinge ja nun schon etwas anders, meinte der Richter, doch Schnabel erwiderte, dass „wir erst noch Personen fragen müssen, die den auch kennen“. „Und das war seit März nicht möglich?“, fragte Wiegand. Schnabels Antwort: „Es wurde nicht direkt als notwendig erachtet.“

      Im Laufe der weiteren Befragung reagierten Richter und Staatsanwalt zunehmend genervt. „Können Sie eine Frage eigentlich mit Ja oder Nein beantworten oder ist Ihnen das persönlichkeitsmäßig untersagt“, fragte der Richter, als Schnabel erneut zu einer ausholenden Rede angesetzt hatte.

      „Clown des Neuen Marktes“

      Selbst Ingrid Schnabels Verteidiger, Wolfgang Dingfelder, platzte irgendwann der Kragen. „Herr Schnabel, bevor es mich hier zerreißt, Sie sind kurz davor, als Clown des Neuen Marktes in die Geschichte einzugehen. Denken Sie mal daran, dass Sie eine sechsjährige Tochter haben. Und die soll dann irgendwann zu diesem Clown aufsehen?“

      Doch Schnabel blieb ungerührt. Er hielt an seiner Darstellung fest, dass es Verträge gegeben habe, die von den angeblichen Geschäftspartnern aber letztlich nicht erfüllt wurden. Teilweise kam es dabei zu skurrilen Dialogen. „Haben Sie eigentlich mal auf Erfüllung geklagt“, fragte Richter Wiegand. „Die Verträge waren nicht so formuliert, dass man Schadensersatz hätte verlangen können.“ „Ach, dann waren das eher unverbindliche Absichtserklärungen?“, fragte Wiegand nach. „Das ist bei Verträgen so üblich“, sagte Schnabel, sie seien aber „ernsthaft“ gewesen. „Ich will wissen, ob sie verbindlich waren“, stellte der Richter klar. „Ja, aber nicht so, dass eine Strafe erfolgt wäre, wenn sie nicht eingehalten wurden.“

      Lieblingssatz des Richters

      Staatsanwalt Peter Noll hielt dem Angeklagten erneut eine Passage aus seinem im April abgelegten, aber mittlerweile widerrufenen Geständnis vor. Schnabel reagierte empört: „Sie sollten hier nicht einzelne Passagen zitieren, sondern wenn, dann alles vorlesen.“ Zwischenbemerkung des Richters: „Vielleicht auch die Passage ,Ich war selbst erstaunt, wie lange das gut ging‘, die hat mir am besten gefallen.“

      Als die Bemühungen erkennbar nichts bewirkten, rief das Gericht den ersten Zeugen auf: Andreas Schacht von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner. Diese war Ende Februar mit der Sonderprüfung von Comroad beauftragt worden. Laut Schacht habe man vergeblich nach der Hongkonger Firma gesucht. Auch Recherchen vor Ort halfen nicht weiter. Im dortigen Handelsregister sei die Firma im fraglichen Zeitraum nicht eingetragen und auch unter der auf Rechnungen angegebenen Adresse nicht zu finden gewesen.

      Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aktuell/57566/?url=wir…



      Schnabel macht einen Rückzieher

      Trotz des Geständnisses seiner Frau zieht Firmengründer Bodo Schnabel seine bisherigen Aussagen zurück und beteuert, es seien keine Umsätze erfunden worden. Im Prozess um den größten Bilanzskandal am Neuen Markt bei dem Telematikunternehmen Comroad haben Richter und Anwälte den Druck auf den angeklagten Firmengründer Bodo Schnabel am zweiten Verhandlungstag massiv erhöht.

      Zuvor hatte Schnabel die Juristen damit überrascht, dass er sein bereits abgelegtes Teilgeständnis zurückzog. In der vergangenen Woche hatte er noch eingeräumt, von falschen Umsatzangaben in Pflichtveröffentlichungen des Nemax-Unternehmens von 1999 bis 2001 gewusst zu haben.

      In der Verhandlung am Mittwoch sagte er jedoch, er wisse lediglich aus seiner momentanen Sicht, dass die Zahlen nicht richtig gewesen seien. Zum Zeitpunkt der Erstellung habe er davon nichts gewusst. Diese Einlassungen stießen besonders beim Verteidiger von Schnabels Gattin Ingrid, Wolfgang Dingfelder, auf scharfe Kritik. Dingfelder wörtlich: "Sie sind kurz davor, als Clown des Neuen Markts in die Geschichte einzugehen." Als der 52-Jährige entgegnete, das gesamte Marktsegment sei eine Clownerie gewesen, setzte der Anwalt nach: "Aber sie werden der Chefclown."

      "Hören Sie sich eigentlich selbst mal zu?"

      Ingrid Schnabel hatte bereits gestanden, im Auftrag ihres Mannes Rechnungen gefälscht zu haben. Trotz dieser Aussage beteuerte Bodo Schnabel auch am zweiten Prozesstag, es seien keine Umsätze erfunden worden.

      Der Vorsitzende Richter Wolf-Stefan Wiegand verlor zunehmend die Geduld mit dem Angeklagten. "Hören Sie sich eigentlich selbst mal zu, wenn Sie reden?", fuhr er den Angeklagten an. Er solle endlich aufhören "irgendetwas zu erzählen".

      Zu den vorausgegangenen weitschweifigen Antworten des Angeklagten sagte der Richter: "Fühlen sie sich in Stadelheim (dem Untersuchungsgefängnis) inzwischen so wohl, dass sie keine Eile haben?"

      Bei der Befragung des ehemaligen Comroad-Aufsichtsratschefs Andreas Löhr erkundigte sich der Richter sogar nach dem geistigen Zustand Schnabels. "Hatten Sie den Eindruck, dass er manchmal nicht ganz bei der Sache war?" Löhr antwortete jedoch, auf ihn habe Schnabel stets einen klaren Eindruck gemacht. "Dann können wir ja beruhigt sein. Wir haben uns schon Sorgen um Sie gemacht, Herr Schnabel", sagte der Richter.

      Staatsanwalt Peter Noll wirft Schnabel vor, in den Jahren 1998 bis 2001 mit Hilfe seiner Frau einen Großteil des Umsatzes über eine Scheinfirma in Hongkong frei erfunden zu haben. In einer früheren Vernehmung habe Schnabel dies gestanden. Warum er die Vorwürfe nun vor Gericht zurückweist, ist allen Beteiligten ein Rätsel.

      "Sie sollten der Realität ins Auge blicken und Manns genug sein, die Vorwürfe einzuräumen", forderte Noll ihn auch mit Blick auf seine kleine Tochter auf. Auch der Richter erinnerte Schnabel an einen Satz aus seinem früheren Geständnis. "Ich hätte nicht gedacht, dass das so lange gut geht". Diese Passage habe ihm besonders gut gefallen, spottete der Richter.

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,223711,00.…

      Weitere Nachrichtenseiten: http://www.Germany-Pool.de
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 17:53:42
      Beitrag Nr. 896 ()
      Heroin und Gartenmöbel

      Der Post droht doppelter Ärger: Jeden Monat verkauft sie tonnenweise angeblich nicht zustellbare Päckchen - und viele davon enthalten auch noch Waffen, Drogen oder Kinderpornos.


      DPA

      Ob die Lieferung ankommt? Ein Transporter des Paketdienstes "Express" der Deutschen Post


      Die Fuhre von der Post kommt meist pünktlich, trotz ihres gewaltigen Umfangs. Am 5. November etwa waren es vier Sattelzüge, wuchtige 40-Tonner, voll bis oben hin, die vor dem Hintereingang der Firma J. Elsemann im bayerischen Markt Schwaben entladen wurden: 7710 Pakete, Päckchen und Sperrgüter - was in einem Monat bei der Deutschen Post AG eben so liegen bleibt.
      Die Sendungen wurden auf deutschen Postämtern aufgegeben und bezahlt, erreichten aber nie ihr Ziel. Es sind Pakete und Päckchen, die als "unanbringlich" gelten, weil Absender oder Adressat nicht auffindbar sind, weil Adressen, so meint zumindest die Post, nicht stimmen oder ganz fehlen.

      Rund 50 000 Euro hat die Firma J. Elsemann für die Novemberlieferung pauschal an die Post AG bezahlt, für das gelbe Logistikunternehmen ist das ein hübsches Nebengeschäft. Denn schließlich haben ihre Kunden für jede einzelne Sendung bereits Porto berappt - dann verschwand das gute Stück auf Nimmerwiedersehen, um schließlich im angeschlossenen Schnäppchenmarkt bei Elsemann billig verkauft zu werden.

      Der Handel mit den doppelt bezahlten Gütern droht nun gleich doppelt unangenehm zu werden. Denn offensichtlich verwenden die laut Werbung so zuverlässigen Postler ("Wir bewegen Welten!" nicht übermäßig viel Mühe darauf, Pakete zu den Kunden zu bringen: Wenn in Markt Schwaben Reisekoffer, Computer, Mountainbikes, Gartenmöbel und Tausende kleinerer Sendungen aus den Lastern quellen, finden die Elsemann-Mitarbeiter oft ausreichend Paketaufkleber oder Lieferscheine mit gut lesbaren Adressen.

      Zudem wird hier deutlich, wie intensiv Deutschlands Kriminelle die Post nutzen: Irgendwann fiel einem Lagerarbeiter in Markt Schwaben ein großes Kissen in die Hand, gefüllt mit Tausenden Ecstasy-Pillen. Das nächste Mal war es ein Teddybär gleichen Inhalts. Später fanden die Männer Waffen, Munition, Kinderpornografie, Elektroschocker, rechtsradikale Bücher, Filme und CDs.

      Hin und wieder fallen ihnen auch Polizeiuniformen, Handschellen, kolumbianische Pässe, irakische Führerscheine, amerikanische Fluglizenzen oder Autokennzeichen in die Hände. Häufiger aber ist es Heroin (im November in einer Büchse Nescafé), Haschisch (in ausgehöhlten Edding-Stiften), Marihuana (in großen Streichholzschachteln), Haschplatten (in Schokoladenpapier).

      Offenbar ist Postverantwortlichen klar, dass sie täglich heiße Ware in Massen transportieren. Denn vertraglich musste sich die Firma Elsemann verpflichten, "Gegenstände mit strafrechtlichem oder sicherheitsrelevantem Bezug" - darunter "Waffen, Munition, Ausweispapiere, Drogen, verbotene pornografische Darstellungen u. ä." - umgehend wieder bei der Post abzuliefern.

      Doch daran hielt sich Firmenchefin Jo-Ann Elsemann nur zu Beginn vor fünf Jahren, dann wandte sie sich an die Kriminalpolizei in Erding. Für die Beamten dort erwies sich der Schnäppchenmarkt an der S-Bahn als Eldorado. Im Gegensatz zu den Postlern nämlich können sie die Absender oder Empfänger heißer Ware fast immer leicht aufspüren. "Meist sind auf den Päckchen nur Hausnummern verdreht oder bei Namen Buchstaben verwechselt", sagt der Erdinger Kriminalhauptkommissar Josef Vogel.

      Dank der identifizierten Adressen ließ die Polizei in Brandenburg im Sommer einen Vertrieb rechtsradikaler Medien hochgehen, im November letzten Jahres verhaftete sie mehrere Ecstasy-Dealer.

      Zwar gibt es im Postkonzern ein ausgeklügeltes System für Güter, die als nicht zustellbar zum jeweiligen Paketzentrum zurückgebracht werden - laut Post AG liegt ihr Anteil ohnehin nur im Promillebereich. Im bundesweiten Zentrallager in Kitzingen bei Würzburg sollen die Angestellten versuchen, eine Adresse zu ermitteln. Dazu, so die Vorschrift, müssen sie die Sendungen notfalls öffnen, weil im Innern noch Adressen von Absendern oder Empfängern zu finden sein könnten.

      Aber all das hat offenbar wenig Erfolg. Über 100 000 Pakete und Päckchen im Jahr lagern anschließend in den weiten Hallen der Frachtpostermittlungsstelle Bamberg und gehen von dort zur Firma Elsemann - zumindest bis Januar. Für die Zeit danach will die Post eine andere Firma gefunden haben, die für die Abnahme der verwaisten Güter mehr zahlt.

      Die bisherige Aufkäuferin aus Bayern war der Post aber auch unbequem geworden. Der Ärger begann mit ihrem ersten Anruf bei der Kripo. Bald danach schickte die Post ihr einen Sicherheitsbeauftragten ins Haus, der seinerseits auf die Rückgabe der Drogen und Waffen drängte.

      Die verunsicherte Geschäftsfrau wandte sich erneut an die Polizei. In einem amtlichen Schreiben versicherte die Polizeiinspektion Erding daraufhin, eine Abgabe der Ware an die Post AG sei völlig ausgeschlossen, da die "keinerlei rechtliche Erlaubnis für den Umgang mit Betäubungsmitteln und Waffen" besitze. Die Angestellten des ehemaligen Staatsbetriebes würden sich damit gar strafbar machen.

      Merkwürdig auch: Manche Päckchen mit illegaler Ware, die von Elsemann-Hilfskräften in Markt Schwaben ausgepackt wurden, waren routinemäßig im Postlager bereits geöffnet, aber dann mit Klebebanderolen wieder verschlossen worden. Die Postler schickten also offensichtlich Waffen und Heroin gleich nach Bayern weiter und kassierten dafür auch noch ein paar Euro - statt sofort die Polizei zu verständigen.

      Die Konzernzentrale in Bonn dagegen versichert, sie habe ihrerseits alles mit der Polizei abgestimmt. Nur um "ein korrektes Verhalten seitens des Dienstleisters garantieren zu können", habe sie darauf bestanden, die bedenklichen Sendungen selbst den Behörden zu übergeben.

      Ebenso wie Kriminelle leiden auch brave Bürger unter dem Schwund beim gelben Riesen: Anhand von Lieferscheinen bemerkten Elsemann-Mitarbeiter etwa, dass eine Kinderboutique aus Niedernhausen einen Posten Kleidchen vermissen dürfte. Ute Z. aus Ettlingen wartet wahrscheinlich noch immer auf mehrere Liter Wein und Olivenöl eines italienischen Großhandels, und das antike Spinnrad, das Sascha L. in Wuppertal von einer Bekannten aus Rüsselsheim geschickt haben wollte, wird ebenfalls im Schnäppchenmarkt verscherbelt. Auch sieben Nachforschungsaufträge für eine Hardware-Sendung einer fränkischen IT-Firma nützten nichts: Das Gesuchte landete bei Elsemann.

      Offenbar ahnen Verantwortliche der Post AG, wie einfach sich die Empfänger vieler dieser "unanbringlichen" Pakete finden ließen. Denn im Vertrag hat das Logistikunternehmen die Firma Elsemann ausdrücklich verpflichtet, "alle personenbezogenen und personenbeziehbaren Daten" von den Sendungen zu entfernen und unverzüglich zu vernichten. Und keinesfalls dürfe die Firma mit dem ursprünglichen Empfänger einer Postsendung in Kontakt treten oder ihm das vermisste Stück gar verkaufen.

      Dabei wäre es besonders einfach bei den großen Stammkunden der Post, den Versandhäusern Quelle und Neckermann. 50 Millionen Pakete im Jahr, so wirbt die Post AG in einem Internet-Spot, bringe man zuverlässig allein im Auftrag von Quelle zu den Kunden. Wohl nicht immer. Denn 20 teure Markenfahrräder, original verpackt im Quelle-Karton, fanden sich im November bei Elsemann. Dazu Pakete mit Badehosen, Kaschmir-Damenpullovern, Betten, Schmuck, Uhren.

      Im Frachtpostzentrum Bamberg wurde den erstaunten Aufkäufern aus Bayern nach deren Bekunden schon mal gesagt, Quelle wolle die nicht zustellbaren Sendungen gar nicht zurückhaben. Denn die Ware könnte mittlerweile beschädigt sein.

      Bei der Quelle-Zentrale in Fürth indes stößt diese Auskunft auf Verwunderung. Natürlich sei man an jeder Rücksendung interessiert. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Post das anders handhabt. Zumal unser Absender leicht zu erkennen ist", versichert Sabine Hauck von Quelle. Auch bei der Konkurrenz von Neckermann wollen die Verantwortlichen von nichts wissen, so ein Sprecher: "Wir gehen davon aus, dass die Post nicht zustellbare Pakete an uns zurückgibt."

      Das behauptet auch die Postzentrale in Bonn: "Versandhauspakete stellen nur einen geringen Anteil der unanbringlichen Sendungen dar", heißt es - da ja anhand der Lieferscheine Adressen und Absender schnell zu identifizieren seien. Die Realität in Markt Schwaben sieht anders aus.

      Aber schließlich ist selbst das Deutsche Rote Kreuz für die Post manchmal unauffindbar. So landete im September ein wattierter weißer Sack, gefüllt mit Spendengeldern in Rot-Kreuz-Sammeltütchen, bei Elsemann im Schnäppchenmarkt.

      Dort fanden die Mitarbeiter auch schon heikles Datenmaterial, etwa Unterlagen der Münchner Staatsanwaltschaft oder Abrechnungen für Düsseldorfer Arztpraxen mitsamt Patientendaten. Selbst wahrlich Unwiederbringliches dürfen Elsemanns Leute aber nicht an Empfänger oder Absender leiten: die Bildermappe einer Kunststudentin aus Münster etwa, die sich mit ihren Originalen um die Aufnahme bei einer Akademie bewarb. Mit Adresse, Telefon und persönlichen Daten. Für die Post nicht zustellbar.
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 18:02:02
      Beitrag Nr. 897 ()
      @Susanna #808


      hast Du die Reise schon gebucht?

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 00:47:22
      Beitrag Nr. 898 ()
      Hallo RCZ
      Ich habe dem Nikolaus eine E-Mail geschickt.

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 17:59:42
      Beitrag Nr. 899 ()
      schön, hat er schon geantwortet?

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 01:00:40
      Beitrag Nr. 900 ()
      Er holt gerade Erkundigungen ein. :):):)

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 01:38:57
      Beitrag Nr. 901 ()
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 01:45:43
      Beitrag Nr. 902 ()
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      Dax startet spektakulär in den Dezember

      02. Dezember 2002 Selbst die Berufsoptimisten an der Börse zeigen sich überrascht: Eine günstige Nachrichtenkonstellation (wobei das Ausbleiben schlechter Nachrichten hervorgehoben wird!) und die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag trieben den Dax zum Monatsbeginn über 3.400 Punkte: Bis 14.36 Uhr gewann der Index 4,3 Prozent auf 3.463 Zähler. Der Nemax 50 zog mit einem Plus von 3,5 Prozent auf 460 Punkte nach.

      Als der Dax am Mittag das Zwischenhoch vom November bei 3.443 Punkten überwand, gab es zunächst neuen Schub. Damit schien die Gefahr einer „Schulter-Kopf-Schulter-Formation“, die ein starkes Signal für fallende Kurse bedeutet hätte, endgültig vom Tisch zu sein. Schon zum Handelsstart habe sich das technische Bild mit dem Überwinden der 200-Tage-Linie bei 3.320 Zählern verbessert, berichten Händler.

      Der amerikanische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für November enttäuschte dann allerdings. Er kam mit 49,2 herein, obwohl die Volkswirte von Standard & Poor`s einen Anstieg von 48,5 auf 50 Punkte prognostiziert hatten. Mit den November-Daten ist der ISM-Index den dritten Monaten in Folge unter kritischen Marke von 50 geblieben. Vor allem die Rückgange bei den Auftragseingängen und sinkende
      Gehalts- und Lohnzahlungen haben sich auf den Index ausgewirkt. Der Beschäftigungsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe beschleunige sich, während sich sich der Anstieg der Preise verlangsame. Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone dagegen war am Vormittag etwas besser als erwartet ausgefallen.

      Das lies die Kursgewinne wieder dahinschmelzen. Der Dax schloss um 20.00 Uhr mit einem Plus von 1,8 Prozent bei 3,380.20 Zählern.




      T-Aktie und Banken dominieren

      Die Kurse wurden von positiven Unternehmensmeldungen bestimmt: Infolge der mittlerweile abgeschlossenen Platzierung von mindestens 100 Millionen T-Online-Aktien stieg die T-Aktie um 2,62 Prozent auf 12,55 Euro, das Nemax-50-Schwergewicht T-Online gewann zunächst über zehn Prozent auf 6,78 Euro, lag allerdings am Abend nur noch mit einem Plus von 4,88 Prozent bei 6,45 Euro.

      „Eine erfolgreiche Platzierung der T-Online-Aktien würde das Vertrauen der Anleger (in die Telekom) wirklich stärken", sagte ein Londoner Händler. Schließlich eröffne sich dem hoch verschuldeten Konzern eine Möglichkeit zur Reduzierung seiner Verbindlichkeiten. Die steigenden Kurse des Internet-Anbieters begründeten Händler damit, dass sich durch die Platzierung der Streubesitz dieses Wertes und damit die Gewichtung im Nemax 50 (wahrscheinlich bis zur Obergrenze von zehn Prozent) erhöht.

      In neuem Gewand präsentiert sich auch wieder die alte Fusionsspekulation um die Commerzbank und der HypoVereinsbank (HVB). Die Papiere beider Institute gewannen etwa zehn Prozent auf 10,33 beziehungsweise 18,10 Euro. Ausgangspunkt für den erneuten Kursaufschwung ist die Übernahme eines weiteren Aktienpakets der Credit Lyonnais durch den Konkurrenten BNP Paribas, sagten Händler.

      Dies nähre Spekulationen, die in Frankreich eingeläutete Runde der Konsolidierung in der Finanzbranche könne auch auf Deutschland überschwappen. Commerzbank und HVB stünden dabei ganz oben auf der Liste der Kandidaten. Vergangene Woche hatte die Münchener Rück, die an beiden Banken beteiligt ist, mitgeteilt, sie würde sich einer Fusion nicht entgegenstellen. Seit Dienstag vergangener Woche haben die Titel der Commerzbank damit über 30 Prozent an Wert gewonnen.




      „Jahresendrally“ in aller Munde

      Schnell ist bei dieser Tendenz das Wort von der „Jahresendrally“ gefallen, die gleichwohl durchaus keine ausgemachte Sache ist. Beispielsweise könnten neue Anschläge oder unerfreuliche Entdeckungen im Irak die Kurse belasten. Zudem bergen allzu optimistische Gewinnschätzungen für das kommende Jahr weiteres Enttäuschungspotenzial. Aber davon will derzeit niemand etwas wissen.

      Ein bestimmendes Wochenthema ist natürlich die am Donnerstag von den meisten Experten erwartete Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank in Höhe von 50 Basispunkten auf dann 2,75 Prozent. Unter anderem das Argument, die EZB wolle ihre Unabhängigkeit demonstrieren, spricht dagegen für die Variante eines „kleinen“ Zinsschritts von 25 Basispunkten. Wie der Markt auf die jeweilige Entscheidung reagiert, dürfte sich erst nach der Tendenz in den Handelstagen bis Donnerstag entscheiden lassen. Am Freitag folgen als weiteres wichtiges Datum die US-Arbeitsmarktzahlen für November.

      Quelle: FAZ, 02.12.02


      Einjahreschart des Dax.



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      schrieb am 03.12.02 01:50:50
      Beitrag Nr. 903 ()
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      Anteilsplatzierung
      T-Online-Aktie dürfte nur vorübergehend profitieren

      02. Dezember 2002 Wie zu erwarten war, nimmt die Aktie von T-Online die Anteilsverkauf der Telekom an institutionelle Bieter am Montag sportlich: Bis 10.37 Uhr gewinnt das Nemax-50-Schwergewicht 4,07 Prozent auf 6,40 Euro.

      Nicht, dass eine Platzierung von Aktienpaketen grundsätzlich positiv für das betroffene Papier wäre. Doch hatte das Thema angesichts des Schuldenproblems der Telekom schon lange auf T-Online gelastet, und der Markt hatte die Platzierung von bis zu 120 Millionen Titeln in dieser Größenordnung erwartet.






      Gewicht im Nemax 50 bald zehn Prozent

      In Kreisen aus dem Umfeld der Transaktion hieß es, die Telekom biete die Stücke in einer Spanne zwischen 5,60 und 6,10 Euro an. Händler gehen davon aus, dass der fast rekordtiefe T-Online-Kurs im Zusammenhang mit dem Bieterverfahen von einer großen deutschen Adresse „nach oben gepflegt“ wird. Kurse über sieben Euro seien im Wochenverlauf möglich.

      Dazu kommt die Aussicht auf ein deutlich höheres Indexgewicht im Nemax 50: Nach Angaben der Deutschen Börse könnte sich die Gewichtung von aktuell 7,75 Prozent bis auf die Kappungsgrenze von zehn Prozent erhöhen, da der Free Float (Streubesitz) bei der Platzierung von 100 Millionen Aktien auf 18,6 Prozent von 10,4 Prozent des Kapitals zunimmt.

      Diese Neugewichtung würde schon zum 23. Dezember wirksam. In den kommenden Handelstagen dürfte die Transaktion der Aktie also durchaus Auftrieb geben. Wobei recht bald wieder die Fundamentaldaten in den Vordergrund rücken dürften. Und diese werden hauptsächlich von Hoffnungen dominiert.




      Zugangsgeschäft bildet solides Fundament

      Nachdem T-Online-Chef Thomas Holtrop vor drei Wochen ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte (nach zuvor prognostizierten 30 bis 40 Millionen Euro) stieg die Hoffnung, dass den Darmstädtern in absehbarer Zeit auch unter dem Strich Geld in der Kasse verbleibt. Aber auch für 2003 rechnen Analysten im Schnitt weiter mit einem Nettoverlust von 9,6 Cents je Aktie, nach geschätzten minus 25,7 Cents in diesem Jahr.

      Hoffnungsträger des Geschäfts sind die Online-Werbung, der elektronische Handel (E-Commerce) und die Bezahldienste, die im dritten Quartal insgesamt um 90 Prozent auf 86 Millionen Euro zulegten. „Die Online-Werbung wird in den kommenden Jahren große Sprünge machen", sagte Holtrop vor drei Wochen. „Die Werbebudgets werden zwar nicht wachsen, aber der Anteil des Internets an den Budgets wird in den kommenden Jahren auf acht bis zehn Prozent zulegen.“

      Ob und wann diese Bereiche aber schwarze Zahlen schreiben, bleibt ein Gegenstand der Spekulation, die bekanntlich in den vergangenen Jahren massiv trügte. Mit dem Internetzugangsgeschäft verfügt T-Online allerdings über ein solides wirtschaftliches Fundament. Der Umsatz in diesem Segment legte im dritten Quartal um knapp 30 Prozent auf 297 Millionen Euro zu - das sind rund 77 Prozent des Gesamtumsatzes. „Der Glaube, ein Portal ohne Zugangsgeschäft sei profitabel zu betreiben, ist ein großer Fehler", räumt auch Holtrop ein.




      Einstieg drängt sich nicht auf

      Die T-Online-Aktie wird also weiterhin allein von der Hoffnung auf künftige Gewinne möglicherweise ab 2004 zehren müssen. Was noch keine ausreichende Grundlage für eine nachhaltige Kurserholung bietet.

      Charttechnisch betrachtet, befindet sich die Aktie in äußerst kritischem Terrain. Der Absturz im November drohte die Aktie unter ihr bisheriges Jahrestief bei 5,72 Euro zu treiben. Mit ihren aktuellen Avancen steigt allerdings die Chance, dass sich der Wert von diesem Niveau zu löst und einen Boden ausbildet. Als nächste Hürde wartet aber der langfristige Abwärtstrend.



      Quelle: FAZ, 02.12.02



      Kursverlauf der T-Online-Aktie seit der Erstplatzierung im April 2000.


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      schrieb am 03.12.02 01:54:17
      Beitrag Nr. 904 ()
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 02:00:26
      Beitrag Nr. 905 ()
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      Telekom reduziert Besitz an T-Online




      2. Dez. 2002 Die Deutsche Telekom hat sich eigenen Angaben zufolge von einem Aktienpaket an der Internet-Tochter T-Online getrennt und die Aktien bei hoher Nachfrage für 6,10 Euro je Anteilsschein platziert.

      Ein Telekom-Sprecher sagte am Montag in Bonn, es sei die gesamte Tranche von 100 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren platziert worden. Der Platzierungspreis je Aktie habe 6,10 Euro betragen. Die Nachfrage sei dreimal so hoch gewesen wie das Angebot. Wegen der hohen Nachfrage hätten die Banken eine Mehrzuteilungsoption über 20 Millionen Aktien erhalten, die sie innerhalb der nächsten drei Wochen nutzen könnten.

      Nach Abschluss der Transaktion hält die Deutsche Telekom - vor Ausübung der Mehrzuteilungsoption - 73,5 Prozent am T-Online-Kapital. Bislang waren es eigenen Angaben zufolge 81,7 Prozent der T-Online-Aktien.

      Der Aktienkurs von T-Online stieg bis zum Montagnachmittag um 10,8 Prozent auf 6,83 Euro, die T-Aktie kletterte um 6,3 Prozent auf 13 Euro.



      Man behält strategische Mehrheit bei T-Online

      Die Deutsche Telekom ist mit 68 Milliarden Euro verschuldet und hatte schon länger angekündigt, das „Tafelsilber“ zu veräußern. Die Transaktion sei ein weiterer Schritt der Telekom zur Reduzierung ihrer Finanzschulden, erklärte die Telekom. Die verbleibende Beteiligung der Deutschen Telekom erlaube T-Online einen ausreichenden strategischen Spielraum für mögliche künftige Schritte.

      Die Telekom werde weiterhin eine Mehrheitsbeteiligung an T-Online von mindestens 51 Prozent halten. Die Telekom gehe aus gegenwärtiger Sicht nicht davon aus, im Zuge ihrer Maßnahmen zum Schuldenabbau weitere T-Online-Anteile zu veräußern.

      Quelle: FAZ, 02.12.02
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      schrieb am 03.12.02 02:10:27
      Beitrag Nr. 906 ()
      Europäischer QQQ auf Nasdaq


      Das Angebot an börsengehandelten Fonds in Europa wächst weiter.

      Seit Montag bietet die amerikanische Aktienbörse Nasdaq mit einer europäischen Variante ihres erfolgreichen QQQ den Anlegern einen Exchange Traded Funds (ETF), der die Wertentwicklung der Nasdaq 100-Werte nachvollzieht. Der sogenannte EQQQ sei in Großbritannien, Belgien und Irland zum Verkauf über die Nasdaq Europe zugelassen, teilte die Nasdaq am Montag mit. Der ETF sei in Euro denominiert.

      Der Erwerb des Fonds werde in Europa abgewickelt, die Kosten seien auf 20 Basispunkte je Jahr begrenzt. Zielgruppe in Europa seien zunächst institutionelle Anleger, sagte John Jacobs, CEO von Nasdaq Financial Products.

      Es werde auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, weitere börsengehandelte Fonds auf Nasdaq Composite und einzelne Industriebranchen zu begeben. Morgan Stanley hatte in der vergangenen Woche Schätzungen vorgelegt, nach denen sich das in ETFs investierte Vermögen auf Zweijahressicht auf bis zu 10 Milliarden Dollar erhöhen dürfte.

      Der amerikanische QQQ gilt mit einem täglichen Handelsvolumen von im Schnitt 92 Millionen als der weltweit am aktivsten börsengehandelte Fonds.

      Quelle: FAZ, 03.12.02
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 02:10:44
      Beitrag Nr. 907 ()
      Europäischer QQQ auf Nasdaq


      Das Angebot an börsengehandelten Fonds in Europa wächst weiter.

      Seit Montag bietet die amerikanische Aktienbörse Nasdaq mit einer europäischen Variante ihres erfolgreichen QQQ den Anlegern einen Exchange Traded Funds (ETF), der die Wertentwicklung der Nasdaq 100-Werte nachvollzieht. Der sogenannte EQQQ sei in Großbritannien, Belgien und Irland zum Verkauf über die Nasdaq Europe zugelassen, teilte die Nasdaq am Montag mit. Der ETF sei in Euro denominiert.

      Der Erwerb des Fonds werde in Europa abgewickelt, die Kosten seien auf 20 Basispunkte je Jahr begrenzt. Zielgruppe in Europa seien zunächst institutionelle Anleger, sagte John Jacobs, CEO von Nasdaq Financial Products.

      Es werde auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, weitere börsengehandelte Fonds auf Nasdaq Composite und einzelne Industriebranchen zu begeben. Morgan Stanley hatte in der vergangenen Woche Schätzungen vorgelegt, nach denen sich das in ETFs investierte Vermögen auf Zweijahressicht auf bis zu 10 Milliarden Dollar erhöhen dürfte.

      Der amerikanische QQQ gilt mit einem täglichen Handelsvolumen von im Schnitt 92 Millionen als der weltweit am aktivsten börsengehandelte Fonds.

      Quelle: FAZ, 03.12.02
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      schrieb am 03.12.02 02:12:14
      Beitrag Nr. 908 ()
      @ susanna

      wenn du eine insel mit internetanschluß gefunden hast - bitte melden - dann werde ich dort meine geschäfte weiterführen - übrigens mein desktopbild ist karibiktraum von win xp - ich liebe dieses blau :kiss:

      N8i DoD :)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 02:14:27
      Beitrag Nr. 909 ()
      @ susanna

      wenn du eine insel mit internetanschluß gefunden hast - bitte melden - dann werde ich dort meine geschäfte weiterführen - übrigens mein desktopbild ist karibiktraum von win xp - ich liebe dieses blau :kiss:

      N8i DoD :)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 02:15:47
      Beitrag Nr. 910 ()
      @ susanna

      wenn du eine insel mit internetanschluß gefunden hast - bitte melden - dann werde ich dort meine geschäfte weiterführen - übrigens mein desktopbild ist karibiktraum von win xp - ich liebe dieses blau :kiss:

      N8i DoD :)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 02:16:48
      Beitrag Nr. 911 ()
      @ susanna

      wenn du eine insel mit internetanschluß gefunden hast - bitte melden - dann werde ich dort meine geschäfte weiterführen - übrigens mein desktopbild ist karibiktraum von win xp - ich liebe dieses blau :kiss:

      N8i DoD :)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 09:30:45
      Beitrag Nr. 912 ()
      @DAXoderDOLLAR

      Ja, falls ich eine Insel finden sollte. :)

      In so einer schönen Umgebung zu traden - ob das nicht ablenkt - zum mindestens am Anfang?:rolleyes:

      Ist das Blau Deines Desktopbildes so ähnlich wie das auf dem Bild in #904?
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      schrieb am 03.12.02 09:32:17
      Beitrag Nr. 913 ()
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 09:36:40
      Beitrag Nr. 914 ()
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      Texas Instruments kämpft gegen den Abwärtstrend

      03. Dezember 2002 In jüngster Zeit häufen sich die positiven Nachrichten aus dem Halbleitersektor. Auch Texas Instruments macht da keine Ausnahme. Am Montag berichtete der weltgrößte Hersteller von Halbleitern für Mobiltelefone über eine größere Nachfrage nach Mobilfunk-Chips

      Als Folge davon werde der Umsatz im vierten Quartal nur um sieben statt der bisher erwarteten zehn Prozent sinken. Beim Gewinn je Aktie vor Einmalposten sollen es jetzt zudem drei Cents statt der bislang angekündigten und auch von Analysten prognotizierten zwei Cents werden.




      Positive Kursreaktion

      Im nachbörslichen Handel wurde diese Kunde gut aufgenommen. Nach einem Minus von 1,20 Prozent im offiziellen Geschäft kletterte die Aktie da um 5,3 Prozent auf 20,81 Dollar. Das seit dem Tief vom 9. Oktober bei 13,23 Dollar verbuchte Kursplus beläuft sich damit inzwischen schon auf über 57 Prozent.

      Der Notiz ist es damit gelungen, sich ganz nahe an die bei rund 21 Dollar verlaufende Abwärtstrendlinie heranzupirschen. Ob auch der Sprung darüber gelingt, wird sich allerdings erst noch zeigen müssen. Das insgesamt mit Blick auf den Halbleitersektor zuletzt aufgehellte Sentiment spricht kurzfristig betrachtet natürlich für weiter anziehende Notierungen. Als günstig für weitere Aufschläge ist auch die Jahreszeit einzuschätzen, da es gegen Jahresende an den Börsen nicht selten zu einer Jahresendrally kommt.



      Aktie ist hoch bewertet

      Aber obwohl nach Angaben des Halbleiterverbands die Chip-Auslieferungen im Oktober um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen sind, bleibt abzuwarten, wie weit die Rally die Aktie tatsächlich nach oben spielen kann. Denn neutral betrachtet muss einfach konstatiert werden, dass es sich bei Texas Instruments um kein Schnäppchen handelt.

      Auf Basis der für dieses Jahr und nächstes Jahr bisher erwarteten Gewinne je Aktie von 18 und 28 Cents errechnen sich Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 115 und 74. Um diese Relationen zu rechtfertigen, muss das Unternehmen noch mit vielen weiteren positiven Überraschungen wie zum Wochenauftakt aufwarten.

      Deutlich wird die hohe Bewertung auch daran, dass bisher für 2002 und 2003 prognostizierten Umsätzen von 8,3 Milliarden und 8,9 Milliarden Dollar eine Marktkapitalisierung von rund 36 Milliarden Dollar gegenüber steht. Wer als Anleger jetzt auf den kurzfristig sicherlich noch etwas unter Dampf stehenden Kurszug aufspringen will, sollte diese luftigen Relationen stets im Hinterkopf behalten.

      Quelle: FAZ, 03.12.02



      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf der Aktie von Texas Instruments in den vergangenen fünf Jahren.




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      schrieb am 03.12.02 09:42:29
      Beitrag Nr. 915 ()
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 09:49:17
      Beitrag Nr. 916 ()
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      Dax unentschlossen


      3. Dez. 2002 Erwartungsgemäß startete der Dax nach der leicht erhöhten Geschäftsprognose von Texas Instruments etwas fester in den Tag, um dann aber bald wieder Gewinne abzugeben.

      Um 9.36 Uhr notiert er mit 0,29 Prozent im Minus bei 3.370 Punkten. Der Angriff auf die Marke von 3.443 Punkten ist damit zunächst gescheitert. Nach einer vorbörslichen Umfrage unter acht Marktteilnehmern steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.395 nach 3.380 Punkten zum Handelsschluss am Montag.

      Unter den Unterstützungen bei 3.380, 3.350 und dann 3.320 Punkten wachse sukzessive das Risiko eines Rückschlags, meint ein Händler. Bestimmendes Wochenthema bleibt die am Donnerstag von den meisten Experten erwartete Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank in Höhe von 25 oder 50 Basispunkten auf dann 2,75 Prozent.




      Rentenmarkt wartet auf Zinsentscheid

      Mit einem leichten Plus von neun Ticks auf 111,18 Prozent präsentiert sich der Bund-Future um 9.20 Uhr. Im Vorfeld der Zinsentscheidung am Donnerstag dürfte der Kontrakt weiterhin innerhalb seiner Seitwärts-Formation zwischen 110,35 und 112,10 Prozent bleiben. Am Montag hatte der Bund-Future 34 Ticks auf 111,09 Prozent verloren.




      Euro kaum bewegt

      Fast unverändert präsentiert sich der Euro am Dienstagmorgen. Um 9.34 Uhr kostet ein Euro 0,9965 Dollar nach 0,9969 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert die US-Währung mit 124,56 Yen nach 124,49 Yen am Montag in New York. Gegenüber dem Euro stieg er zeitweise auf ein Drei-Jahres-Hoch von 124,40 Yen.

      Finanzminister Masajuro Shiokawa hatte am Vortag Zeitungsberichten zufolge einen Dollar-Yen-Kurs von 150 bis 160 Yen als angemessen bezeichnet. Als Folge der Berichte hatte der Yen zum Dollar an Wert eingebüßt. Nachdem der Minister die Aussagen in der Zeitung dementiert hatte, erholte sich der Yen wieder.




      Börse Tokio schließt leicht im Plus - Finanztitel schwach

      Der Aktienmarkt in Tokio hat am Dienstag leicht im Plus und damit auf einem Zweimonatshoch geschlossen. Während Technologie- und Autowerte angesichts des schwachen Yen Kursgewinne verzeichneten, standen Finanztitel auf Grund von anhaltenden Konjunktursorgen unter Druck. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index kletterte um 0,33 Prozent auf 9.205,11 Zähler, der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,28 Prozent auf 890,76 Punkte.




      Aktien Hongkong am Mittag bei richtungslosem Handel etwas fester

      Etwas fester präsentiert sich der Hongkonger Aktienmarkt zum Ende der ersten Sitzungshälfte am Dienstag. Nach moderaten Verlusten zu Handelsbeginn legt der Hang-Seng-Index um 0,3 Prozent auf 10.237 Punkte zu. Händler sprechen dennoch von einem insgesamt richtungslosen Handel. Viele Teilnehmer zögen es immer noch vor abzuwarten, bis sich die Situation - möglicherweise im neuen Jahr - aufhelle, heißt es.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nach der Schlussglocke gab es insgesamt etwas festere Kurse. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann 0,5 Prozent auf 1.126,10 Punkte. Texas Instruments legten etwa 5,2 Prozent zu, nachdem das Unternehmen seine Prognose für das vierte Quartal erhöht hatte. Texas Instruments erwartet nun ein Pro-Forma-Ergebnis von 0,03 Dollar je Aktie, nachdem es im Oktober 0,02 Dollar je Aktie angekündigt hatte. UAL zeigten sich mit minimalen Aufschlägen.

      Nachdem die Titel im Handelsverlauf um 34 Prozent nach oben geschnellt waren, legten sie nachbörslich um weitere 0,6 Prozent auf 3,30 Dollar zu. Die Fluggesellschaft hat die Verhandlungen mit den Gewerkschaften wieder aufgenommen, die eine Reduzierung der Gehälter abgelehnt hatte. Ebenfalls im Plus zeigten sich Citrix Systems, die nachbörslich auf Island ECN um 7,8 Prozent auf 12,79 Dollar stiegen. Die reguläre Sitzung hatten die Titel mit einem Minus von knapp drei Prozent beendet. Das Unternehmen teilte nach Handelsende mit, es rechne für das vierte Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,12 bis 0,17 Dollar.




      Daten belasten US-Standardwerte

      Unerwartet schwach ausgefallene US-Konjunkturdaten haben zum Wochenauftakt die Standardwerte an den US-Börsen belastet. Positive Analystenkommentare zu den Branchen-Schwergewichten Intel und Advanced Micro Devices (AMD) hätten dagegen die Technologiewerte gestützt, sagten Händler.

      Der Dow Jones notierte zum Handelsschluss 0,38 Prozent niedriger auf 8.862,57 Punkten. Der Nasdaq Composite stieg dagegen um 0,38 Prozent auf 1.484,76 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,19 Prozent auf 934,53 Zähler.

      „Viele dachten, die Wirtschaft habe die Wende geschafft, und das bringt uns auf den Boden der Wirklichkeit zurück", kommentierte John Cassady, Portfolio-Manager bei Fifth/Third Investment Advisors, den jüngsten Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager. Das an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturbarometer des Institute of Supply Management (ISM) stieg im November zwar auf 49,2 Punkte von 48,5 Punkten im Oktober. Analysten hatten aber einen stärkeren Anstieg auf 51,3 Zähler erwartet. Ein Index-Wert von über 50 Punkten zeigt eine Expansion im Verarbeitenden Gewerbe, Werte darunter zeigen eine Schrumpfung an. „Der ISM hat dem Markt den Boden weggezogen", sagte Ted Oberhaus von Lord Abbett & Co.

      „Das ist ein guter Tag für die Technologiewerte nach der Heraufstufung von Lehman - einige Marktteilnehmer denken, dass wir langsam eine höhere Nachfrage sehen werden", sagte Marian Kessler von Rutherford Investment Management in Portland. Die Titel von Intel stiegen rund 0,8 Prozent auf 21,05 Dollar, nachdem die Investmentbank Lehman Brothers die Aktien auf „overweight“ von „equal weight“ heraufgestuft hatte. Auch die Papiere von AMD profitierten mit einem Kursgewinn von rund 5,1 Prozent auf 8,93 Dollar von einer Hochstufung desselben Hauses.

      Die Aktien von Mobilfunkunternehmen stiegen ihrerseits nach einer Heraufstufung der Branche durch die Investmentbank Morgan Stanley und stützten mit ihren Kursgewinnen den Nasdaq-Index. Die Bank hatte ihre Bewertung der Branche auf „attractive“ von „in-line“ heraufgesetzt und dies mit einer erwarteten Geschäftsverbesserung für die Unternehmen des Sektors im kommenden Jahr begründet.

      Die Aktien von AT&T Wireless legten rund 6,6 Prozent auf 8,05 Dollar zu, die Titel von Sprint PCS Group notierten rund 7,5 Prozent höher auf 6,19 Dollar. Die Titel des Weltmarktführers bei Mobiltelefonen Nokia, kletterten um rund 4,9 Prozent auf 20,15 Dollar. Die Investmentbank Merrill Lynch hatte ihre Bewertung der Aktie auf „buy“ von „neutral“ angehoben.

      Zum Handelsauftakt hatten die Standardwerte noch deutliche Kursgewinne verzeichnet, was Händler auch auf positive Nachrichten von Einzelhandelsunternehmen zurückführten. So hatte der weltweite Branchenführer Wal-Mart von einem Rekordumsatz an dem wichtigen Verkaufstag nach dem Feiertag „Thanksgiving“ berichtet. Wal-Mart-Aktien legten rund 0,4 Prozent zu auf 54,38 Dollar.




      US-Anleihen schließen nach ISM-Index gut behauptet

      Mit gut behaupteter Tendenz haben sich die US-Anleihen am Montag im späten Geschäft gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,0 Prozent tendierten unverändert bei 98-9/32 und rentierten ebenfalls unverändert mit 4,213 Prozent.

      Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent gewann dagegen 2/32 auf 105-3/32. Es ergab sich eine Rendite von 5,038 Prozent. Auf Grund des unter den Erwartungen ausgefallenen ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes und den deutlich nachgebenden Kursen an Wall Street habe es nach den starken Abgaben zu Handelsbeginn doch noch für einen Sprung ins positive Terrain gereicht, erklärte ein Teilnehmer.

      Der ISM-Index der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe der USA ist im November zwar auf 49,2 gestiegen. Ökonomen hatten aber mit einem Anstieg auf 51,0 Punkte gerechnet. Zu Beginn hatten die über den Prognosen gelegenen US-Konjunkturdaten der Vorwoche noch für starken Abgabedruck gesorgt.

      Doch nach dem etwas schwächer als erwartet ausgefallenen ISM-Index hätten viele Teilnehmer wieder vom Aktien- in den Anleihemarkt umgeschichtet, sagte ein Beobachter. Das Interesse der Anleger richte sich allerdings bereits auf die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, fügte ein Händler hinzu.


      Quelle: FAZ, 03.12.02
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 09:53:38
      Beitrag Nr. 917 ()
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 10:06:44
      Beitrag Nr. 918 ()
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      Werbung für Tabakprodukte wird verboten


      Ab 2005 nur noch als Kino- oder Plakatwerbung



      Gegen den Willen Deutschlands haben die EU-Staaten ein weit reichendes Tabak-Werbeverbot beschlossen. Im zuständigen Ministerrat kam am Montag in Brüssel eine qualifizierte Mehrheit für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission zu Stande, wie die dänische Ratspräsidentschaft feststellte.

      Auch kleinere Änderungen des Europäischen Parlaments nahmen die Minister mehrheitlich an, so dass die Vorlage beschlossen wurde. Umgesetzt werden muss die Richtlinie bis zum 31. Juli 2005.

      Nach dem Werbeverbot darf in Zeitungen und Zeitschriften, im Radio sowie im Internet nicht mehr für Zigaretten und andere Tabakerzeugnisse inseriert werden.

      Zudem dürfen Tabakkonzerne Großveranstaltungen mit grenzüberschreitender Wirkung wie etwa die Formel 1 nicht mehr sponsern. Dieses Verbot tritt aber erst am 1. Oktober in Kraft.




      Ende des Sponsoring mit weit reichenden Konsequenzen für die Formel 1

      Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, hatte sich dafür ausgesprochen, das Tabakwerbeverbot einheitlich erst zum Ende des Jahres 2006 einzuführen: „Die Länder, die es eher machen, riskieren den Verlust ihres Grand Prix. Und im Fernsehen flimmern dann halt aus anderen Ländern die Tabak-Images über den Bildschirm.“

      Die konsequente Umsetzung dieser Drohung musste bereits der Große Preis von Belgien in Spa erfahren. Wegen des Tabakwerbeverbots im deutschen Nachbarland wurde das Rennen in den Ardennen kurzerhand aus dem Kalender für 2003 gestrichen.

      Der EU-Beschluss hat womöglich auch weit reichende Konsequenzen für die beiden deutschen WM-Rennen auf dem Nürburgring und in Hockenheim. Zu Stellungnahmen waren die beiden Geschäftsführer der Rennstrecken am Montagnachmittag nicht zu erreichen. Der Nürburgring hat noch einen Vertrag bis 2004, der aber verlängert werden soll, Hockenheim bis 2008.




      Nur Kino- und Plakatwerbung noch erlaubt

      Nur Werbung, die an einen Standort gebunden ist, wie im Kino oder auf Plakatwänden, soll noch erlaubt sein. Die Bundesregierung steht in ihrer Argumentation dagegen hinter den Interessen der Tabakindustrie sowie den Zeitungsverlegern, die drastische wirtschaftliche Einbußen sowie Arbeitsplatzverluste erwarten.

      Berlin wollte daher lediglich eine Einschränkung der Werbung zulassen. Die Bundesregierung erwog zuletzt erneut eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH), wo sie bereits eine erste derartige von der Europäischen Kommission initiierte EU-Richtlinie zu Fall gebracht hatte.

      EU-Verbraucherkommissar David Byrne argumentierte dagegen mit der Notwendigkeit, den Gesundheitsschutz zu verbessern sowie für eine einheitliche Regelung im Binnenmarkt zu sorgen. Neben Deutschland stimmte auch Großbritannien gegen die Vorlage. Allerdings forderte die Regierung in London ein weitergehendes Vorgehen.


      Quelle: FAZ, 03.12.02
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:43:30
      Beitrag Nr. 919 ()
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      Nokia-Ausblick bringt Aktie unter Druck







      Der weltweit größte Handy-Hersteller Nokia hat am Dienstag zurückhaltende Prognosen für den Mobilfunkmarkt im kommenden Jahr gegeben und damit einen kräftigen Kursrückgang seiner Aktien ausgelöst.

      „Das Unternehmen rechnet für 2003 mit einem Wachstum des Handy-Marktes von zehn Prozent oder etwas mehr", teilte Nokia am Dienstag im Rahmen einer Veranstaltung mit Investoren in Dallas mit.

      Das finnische Unternehmen gehe zudem weiterhin von einem anhaltend schwierigen Marktumfeld bei Mobilfunk-Infrastruktur aus. Gleichzeitig bekräftigte Nokia für das laufende Jahr seine Prognose für den weltweiten Handy-Absatz von 400 Millionen Stück.

      Nokia zeigte sich in seiner Prognose am Dienstag etwas vorsichtiger als in Äußerungen, die Nokia-Chef Jorma Ollila zuvor noch gemacht hatte. „Für 2003 rechnet Nokia damit, dass der gesamte Markt für Mobilfunk-Infrastruktur um rund zehn Prozent schrumpfen wird, während es Nokias adressierbarem Markt mit einem Rückgang um fünf bis zehn Prozent etwas besser ergehen wird", sagte Ollila bei der Veranstaltung in Dallas.

      Der Ausblick für den Markt bleibe weiterhin schwierig, da Mobilfunkbetreiber sich mehr auf Cash-flow konzentrierten und Investitionen kürzten, fügte er hinzu. Unlängst hatte der Nokia-Chef gesagt, er rechne für den Handy-Markt in den nächsten drei Jahren mit einem Wachstum von zehn bis 15 Prozent.

      Analysten werteten die Äußerungen Ollilas als zurückhaltend im Vergleich mit Konkurrenten. „Sie sagen, dass der Markt für Mobilfunk-Netzwerke um zehn Prozent schrumpfen wird, und das ist vorsichtiger als das, was Ericsson sagt mit einem Rückgang von fünf bis zehn Prozent", sagte Erkki Vesola von Mandatum Stockbrokers.

      Die Wirtschaftsflaute und die Zurückhaltung der Verbraucher, neue Handys zu kaufen oder auch neue Dienste der Mobilfunkbetreiber zu nutzen, hatten dem Handy-Markt im vergangenen Jahr seinen ersten Rückgang beschert. In den vergangenen Monaten hatte sich in der Branche aber wieder etwas Hoffnung auf eine baldige Erholung breit gemacht. Grund ist die offenbar positive Resonanz der Verbraucher auf neue Handymodelle und Dienste, mit denen man unter anderem Fotos verschicken kann.

      Nokia-Aktien fielen nach den Äußerungen Ollilas an der Börse in Helsinki zeitweise um mehr als sieben Prozent auf 18,52 Euro.


      Quelle: FAZ, 03.12.02
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:05:57
      Beitrag Nr. 920 ()
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      Wie sich überkaufte Marktlagen erkennen lassen

      03. Dezember 2002 Bei der Prognose von Kursen an den Aktienmärkten kommt es sehr stark auf die Stimmung unter den Marktteilnehmern an. Das werden auch Neulinge unter den Börsianern sehr schnell merken.

      Fällt der Optimismus oder der Pessimismus übertrieben stark aus, dann entstehen überkaufte und überverkaufte Konstellationen, da die Anleger übermäßig stark kaufen oder sich eben stark zurückhalten.

      Wer diese Situationen richtig zu bestimmen weiß, der kann damit Geld verdienen. Denn wenn der Markt überkauft ist, dann wird es irgendwann zu einer Gegenreaktion, sprich Verkäufen kommen, damit sich die überkaufte Lage wieder abbaut. Und bei überverkauften Phasen schreit alles im Umkehrschluss nach einer Gegenreaktion in Form von bald einsetzenden Käufen.



      Drei Indikatoren helfen beim Bestimmen der Lage

      Soweit die einfach anmutende Theorie. Der Haken dabei ist nur, die Situation treffend zu beurteilen. Die Analysten bei der Raiffeisen Zentralbank (RZB) in Österreich haben darüber nachgedacht, welche Indikatoren dabei helfen können. In einem ersten Anlauf haben sie drei brauchbare Indikatoren identifiziert:

      Ihrer Ansicht zufolge sollten sich Anleger auf die Beobachtung der Aktien konzentrieren, die über oder unter ihrem 90-Tagesdurchschnitt notieren sowie auf die Titel mit neuen Wochen(Monats)hoch- und tiefkursen.

      Ergänzt werden diese beiden Indikatoren dann noch durch einen von der RZB eigens entwickelten Risikoindex (siehe erste Grafik unten), der die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer misst und sich momentan wieder im neutralen Bereich bewegt.

      In der unten stehenden Übersicht lässt sich ablesen, wie die Indikatoren dann jeweils zu bewerten sind. Aktuell auf den Nasdaq 100-Index angewandt, zeigt sich, dass zwei der drei Indikatoren derzeit bereits im überkauften Bereich notieren.


      Quelle: FAZ, 03.12.02







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      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:12:04
      Beitrag Nr. 921 ()
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 20:17:43
      Beitrag Nr. 922 ()
      hi susanna :)

      poste mir mal deine e-mail adresse.
      ich schick dir dann das wallpaper (karibiktraum 60KB)

      dann weißt du welches blau ich meine :kiss:

      ciao DoD :)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 23:35:36
      Beitrag Nr. 923 ()
      @DAXoderDOLLAR

      Karibiktraum:





      Das meinst Du wohl. :)

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      Avatar
      schrieb am 04.12.02 00:09:11
      Beitrag Nr. 924 ()
      @ susanna

      yes :)
      nur eben in desktopqualität
      ich hab´immer richtig das gefühl
      in den warmen fluten zu planschen ;)

      DoD :)
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 00:28:43
      Beitrag Nr. 925 ()
      Ja, verführerisch:)
      eine malerische Landschaft :):):) , schön anzuschauen ---besonders bei dem hier herrschenden naßkalten Wetter.

      Gute N8

      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 06:30:15
      Beitrag Nr. 926 ()


      Quelle: FAZ, 04.12.02
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 07:12:11
      Beitrag Nr. 927 ()
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      Nokia-Aktie ist schon weit gelaufen

      Mit einer verkappten Umsatzwarnung macht Nokia den Technologieoptimisten einen Strich durch die Rechnung. Denn statt einer Umsatzsteigerung beim Verkauf von Handys von 15 Prozent im kommenden Jahr geht das Unternehmen „nur“ noch von einem Umsatzplus von zehn Prozent oder „leicht mehr“ aus. Die Aktie regiert mit Kursverlusten von mehr als sieben Prozent auf 18,39 Euro.

      Dabei hatten viele der Marktteilnehmer beim Kauf von Techwerten auf die optimistischen Prognosen des unbestrittenen Weltmarktführers im Bereich der Mobilfunk- und Netzwerktechnologie gebaut und die Aktie von einem Tief bei 11,10 Euro im August wieder bis auf knapp 20 Euro katapultiert. Das ist eine satte Performance von knapp 82 Prozent in gerade einmal vier Monaten.




      Die Hoffnung ruht auf neuen Anwendungen

      Die Hoffnungen beruhten dabei weniger auf neuen Kunden als vielmehr neuen Geräten. Insbesondere Farbbildschirme, eingebaute Kameras und die Möglichkeit, Bilder zu verschicken, sollten neue Käufer in Scharen anlocken. Diese Rechnung scheint nun doch nicht so aufzugehen, wie erwartet.

      Denn die Frage ist, ob solche „Gimmicks“ genügend Kunden dazu bringen, sich neue Geräte zuzulegen. Nur wenn das der Fall sein sollte, dürfte das Unternehmen weiterhin in der Lage sein, ein überproportionales Wachstum an den Tag zu legen.

      Dabei sind nicht nur die Ausgaben für neue Geräte zu bedenken, sondern die angebotenen Dienste - sofern sie überhaupt sinnvoll sein sollten - führen auch zu deutlich höheren Verbindungskosten. Das könnte die Budgetgrenzen vieler „Normalnutzer“ sprengen und einen „Massenmarkt“ verhindern.

      Für viele Leute, die einfach nur telefonieren wollen, gibt es einfach keinen vernünftigen Grund, sich ein neues Gerät zuzulegen. Neukunden allein jedenfalls werden das Geschäft nicht mehr sonderlich beleben, da sich immer mehr Märkte bei der Ausstattung mit Handys der Sättigungsgrenze nähern. Und auch die Konkurrenz schläft nicht.

      Die Wirtschaftsflaute und die Zurückhaltung der Verbraucher, neue Handys zu kaufen oder auch neue Dienste der Mobilfunkbetreiber zu nutzen, hatten dem Handy-Markt im vergangenen Jahr seinen ersten Rückgang beschert.



      Wachstumsschwäche in der Mobilfunk-Infrastruktur

      Auch das zweite Standbein des Unternehmens, die Mobilfunk-Infrastruktur läuft alles andere als blendend. Global werde das Systemgeschäft 2002 um ungefähr 20 Prozent zurückgehen, meinte Jorma Ollila, der Vorstandsvorsitzende von Nokia. Sein Konzern rechne in diesem Bereich mit einer Schrumpfung von 15 Prozent, dieses Marktumfeld sei nach wie vor herausfordernd. Denn Telekommunikationsausrüster konzentrierten sich auf ihren Cashflow und kürzten deshalb ihre Investitionen.

      Für das kommende Jahr rechnet der finnische Konzern mit einer Fortsetzung dieses Trends. Ollila zufolge wird Nokia deshalb in diesem Bereich nochmals einen Rückgang von fünf bis zehn Prozent verzeichnen.

      Die Nokia-Aktie konnte zwar in den vergangenen Tagen den seit dem Jahr 2000 anhaltenden Abwärtstrend überwinden, droht aber mit den jüngsten Kursverlusten wieder darunter zu fallen. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 23 für das kommende Jahr ist die Aktie zwar meilenweit von den Bewertungsexzessen der vergangenen Jahre entfernt, gleichzeitig sind aber auch die künftigen Wachstumsraten nicht mehr so prickelnd.

      Damit spricht auf dem aktuellen Niveau angesichts der verhaltenen Aussichten wenig für die Aktie. Selbst wenn es sich um den unbestrittenen Marktführer der Branche handelt.

      Sie dürfte sich erst wieder bei einem niedrigeren Kursniveau oder eindeutig absehbaren Wachstumsmöglichkeiten eindeutig aufdrängen. Das wird das Papier jedoch kaum davon abhalten, in einem möglicherweise momentumgetriebenen Markt weiter nach oben zu laufen. Wer diese Bewegung trotz aller Risiken mitmachen will, sollte sich auf jeden Fall mit Stop-Loss-Ordern absichern.


      Quelle: FAZ, 04.12.02



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Nokia-Aktie in den vergangenen fünf Jahren




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      Avatar
      schrieb am 04.12.02 07:19:33
      Beitrag Nr. 928 ()
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 08:56:12
      Beitrag Nr. 929 ()
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      Deutlich eingetrübtes Bild

      04. Dezember 2002 Zuviel des Schlechten von der Unternehmensseite konnte der Dax am Dienstag doch nicht verkraften und brachte sich mit dem Unterschreiten der Marke von 3.300 Punkten in eine trübe charttechnische Verfassung.

      Die Chancen auf die vielbeschworene Jahresendrally sind damit gesunken. Auch von der Wall Street gab es negative Impulse, so dass mit einer etwas leichteren Handelseröffnung zu rechnen ist. Händler sind sich sehr uneins über die Tagestendenz, im Schnitt erwarten jedoch acht von vwd befragte Marktteilnehmer einen Schlussstand des Dax bei 3.234 nach 3.280 Punkten zum Handelsschluss am Dienstag.

      Heute steht noch eine Reihe von Konjunkturdaten an, darunter das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im dritten Quartal um 12.00 Uhr, die Produktivität der amerikanischen Wirtschaft um 14.30 Uhr MEZ sowie die Auftragseingänge der US-Industrie um 16.00 Uhr (vgl. Tagestermine). Eine Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag gilt unterdessen nach den jüngsten Äußerungen als beschlossene Sache.




      Renten profitieren von Aktienschwäche

      Des einen Leid, des anderen Freud. Die jüngste Schwäche am Aktienmarkt begünstigt die Rentenkurse. Im frühen Handel gewinnt der Bund-Future elf Ticks auf 111,65 Prozent. Am Dienstag war der Bund-Future nach verhaltenem Start um deutliche 45 Ticks auf 111,54 Prozent gestiegen. „Noch ist nicht klar, ob es bei Aktien eine Jahresendrally gibt, daher bleiben die Investoren vorsichtig“, meinten aber Marktteilnehmer. Unterstützt sei der Bund-Future bei 111,24, 111,37 und 111,50 Prozent. Widerstände werden bei 111,64 und 111,89 Prozent ausgemacht.




      Euro nahe der Parität

      Der Euro hat am Mittwochmorgen die Parität im Visier: Um 8.20 Uhr kostet ein Euro 0,9993 Dollar nach 0,9955 Dollar am Dienstagabend in New York. Zum Yen notiert die US-Währung mit 124,75 Yen nach 124,60 Yen am Dienstag in New York. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, hatte bei der gestrigen Anhörung im Europäischen Parlament die Bereitschaft der EZB zu einer weithin erwarteten Zinssenkung am Donnerstag signalisiert. Dies stütze den Euro, sagten Händler. Die Kursverluste an den US-Aktienmärkten vom Vorabend belasteten zudem zusätzlich den Dollar.




      Tokioter Börse schließt schwächer

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Mittwoch mehr als zwei Prozent schwächer geschlossen. Die schwache Entwicklung an den US-Börsen vom Vortag und Gewinnmitnahmen hätten die Kurse in Tokio belastet, sagten Händler. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 2,16 Prozent im Minus bei 9006 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor ebenfalls rund zwei Prozent auf 874 Zähler. Händler sagten, Technologie-Aktien seien nach dem vorsichtigen Ausblick des US-Drucker- und Computerherstellers Hewlett-Packard vom Vortag unter Druck geraten und hätten den Gesamtmarkt belastet.




      Aktien Hongkong mittags schwächer - US-Ausblicke belasten

      Enttäuschende Unternehmensausblicke aus den USA sorgen am Mittwochmittag an der Hongkonger Börse für deutliche Kursverluste. Der Hang-Seng-Index gibt in der ersten Sitzungshälfte um 1,4 Prozent bzw 146 Punkte auf 10.081 nach. Die Verluste bei Johnson Electric (minus 5,9 Prozent) und Li & Fung (minus fünf Prozent) begründen Händler unterdessen mit Gewinnmitnahmen, von einem Vertrauensverlust könne dagegen hier nicht die Rede sein.





      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nach der Schlussglocke ging es insgesamt weiter leicht nach unten. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,55 Prozent auf 1.182,84 Punkte. Nach einem Minus von 3,0 Prozent im regulären Handel gaben die Titel von Hewlett-Packard um weitere 3,3 Prozent nach auf 18,60 Dollar. Das Unternehmen hatte auf einer nachbörslichen Analystenkonferenz Bedenken bezüglich der Erholung der US-Konjunktur angemeldet und den Ausblick unverändert gelassen. Tenet Healthcare zeigten sich ebenfalls schwächer und gaben an der Nasdaq 4,7 Prozent auf 17 Dollar ab. Teneth Healthcare reduzierte nach der Schlussglocke die Prognosen für das Fiskaljahr 2003 und gab zudem die Einführung eines neuen Preissystems bekannt.

      Dagegen legten ADC Telecommunications um 3,2 Prozent auf 2,24 Dollar zu, nach einem Abschlag von drei Prozent im regulären Handel. Der vom Unternehmen mitgeteilte Pro-Forma-Verlust je Aktie lag mit 0,08 Dollar unter den Prognosen der Analysten, die mit 0,09 Dollar gerechnet hatten. Pepsico legten minimal auf 43 Dollar zu, nachdem das Unternehmen nach dem Ende der regulären Sitzung die Prognosen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2002 bestätigt hatte.02 bestätigt hatte.




      Trüber Ausblick von Nokia und AOL belastet US-Börsen

      Schwache Geschäftsprognosen des weltgrößten Handy-Herstellers Nokia sowie des Medienkonzerns AOL Time Warner haben an den US-Börsen am Dienstag Zweifel am jüngsten Aufwärtstrend geweckt und die Kurse gedrückt.

      Der Dow Jones verlor zum Handelsschluss 1,35 Prozent auf 8.742,93 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab 2,41 Prozent auf 1.448,96 Zähler nach, der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 1,47 Prozent auf 920.75 Punkte.

      Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem deutlichen Kursanstieg der vergangenen Wochen. „Das ist eine Reaktion in einem überkauften Markt. Die Aktien hatten kräftig zugelegt", sagte Stephen Massocca, President von Pacific Growth Equities. „Es gibt einige Gewinnmitnahmen. Die Anleger sorgen sich um die Bewertungen, vor allem im Technologiesektor.“ Brian Pears von Victory Capital Management sagte mit Blick auf die AOL-Informationen: „Das sind Nachrichten, wie wir sie bereits während der Rally seit eineinhalb Monaten hatten. Ich denke, es sind nicht besonders schlechte Nachrichten.“

      Auch die Kommentare des Aktienstrategen Richard Bernstein von Merrill Lynch hätten die Stimmung der Anleger getrübt, sagten Händler. Bernstein hatte empfohlen, den Aktienanteil in den Portfolios zu senken, den der Rententitel jedoch anzuheben. Der Markt sehe „sehr spekulativ“ aus, begründete er dies. AOL Time Warner hatte vor Börsenbeginn mitgeteilt, für nächstes Jahr sei mit einem drastischen Rückgang der Werbe- und Handelseinnahmen bei der Internet-Tochter America Online zu rechnen. Die Aktien des weltgrößten Medienkonzerns verloren rund 14,2 Prozent auf 14,21 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange.

      Nokia hatte zuvor eine zurückhaltende Prognose für den Mobilfunkmarkt im kommenden Jahr gegeben und damit einen kräftigen Kursrückgang seiner Aktien ausgelöst. Nokia erwarte, dass der gesamte Markt für Mobilfunk-Infrastruktur in 2003 um rund zehn Prozent schrumpfen werde. Die auch in New York notierte Aktie gab rund 4,6 Prozent auf 19,22 Dollar nach.

      Die Aktien des Autoherstellers Ford Motor büßten rund 13 Prozent auf 9,96 Dollar ein. Der Konzern hatte mitgeteilt, der US-Absatz sei im November um 21 Prozent gesunken. Die Produktion müsse auf Grund steigender Lagerbestände im vierten Quartal um 2,6 Prozent gesenkt werden. Die Titel von General Motors büßten fünf Prozent auf 37,90 Dollar ein. Die Aktien des US-Pharmakonzerns Merck & Co. büßten in der Spitze zunächst rund sieben Prozent ein und notierten zum Schluss noch 1,9 Prozent schwächer auf 58,82 Dollar.

      Händler sagten, die Papiere seien zunächst deutlich eingebrochen, nachdem der Konzern überraschend eine vorgezogene Information zum Ausblick angekündigt hatte. Das Unternehmen bekräftigte jedoch wenig später seine Gewinnprognosen für 2002 und 2003 und die Aktien erholten sich daraufhin.




      US-Anleihen schließen etwas fester

      Mit etwas festerer Tendenz haben sich die US-Anleihen am Dienstag im späten Geschäft gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,0 Prozent gewannen 8/32 auf 98-10/32. Die Rendite fiel von 4,231 auf 4,203 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent erhöhte sich um 7/32 auf 105-4/32. Es ergab sich eine Rendite von 5,030 Prozent, nach 5,045 am Montag. Vor allem die schwache Entwicklung an den Aktienmärkten machten Marktteilnehmer für die positive Tendenz verantwortlich. Insgesamt sei der Handel aber aus Mangel an neuen Konjunkturdaten ruhig verlaufen. Die Investoren würden ihr Interesse bereits auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag richten.

      Leicht positiv auf den Anleihemarkt wirkte sich auch ein Kommentar von Merrill Lynch aus. Der zuständige Analyst hat die Gewichtung von Aktien im US-Musterportfolio auf 45 von zuvor 50 Prozent reduziert und gleichzeitig den Anleiheanteil auf 35 von 30 Prozent erhöht. Der Aktienmarkt erscheine nach wie vor „hoch spekulativ“, hieß es zur Begründung.


      Quelle: FAZ, 04.12.02
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 23:25:41
      Beitrag Nr. 930 ()
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 23:32:06
      Beitrag Nr. 931 ()
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      Porsche-Aktie ist ihr Geld wert


      Wolkenlos bei Porsche






      04. Dezember 2002 Weiterhin als Sahnehäubchen in einer trüben konjunkturellen Suppe will sich Porsche verstanden wissen. Den Börsianern gefielen jedenfalls die Angaben der Edelschmiede zum angelaufenen Geschäftsjahr (bis Juli 2003) am Mittwoch gut. Nach festerem Start notiert die Aktie gegen 11.42 Uhr 0,34 Prozent höher bei 461,55 Euro.

      Insgesamt hat der Sportwagenbauer das Wachstumstempo in den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2002/03 vor der Einführung des Hoffnungsträgers „Cayenne“ etwas gebremst. Der Konzernumsatz sei von August bis November um 3,1 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro gestiegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/02 war der Umsatz noch um 9,8 Prozent gewachsen. Die Verkaufszahlen hielt Porsche nur mit Hilfe der ersten, vorerst nur an die eigenen Händler ausgelieferten 327 Cayenne-Geländesportwagen konstant bei 14.717 Stück.




      Cayenne soll neuen Schub bringen

      Mit dem Cayenne will Porsche Umsatz und Absatz aber schon in diesem Geschäftsjahr kräftig steigern. Auch der Rekordertrag des vergangenen Jahres soll noch einmal wachsen. Während vom teureren und damit renditeträchtigeren Modell Porsche 911 in den ersten vier Monaten 4,3 Prozent mehr an die Kunden ausgeliefert wurden, ging der Absatz des Boxster um 9,8 Prozent zurück. Ohne die ersten Cayenne wäre nach Berechnung von Reuters der Konzernabsatz um gut zwei Prozent zurückgegangen.

      Hoffnungsvoll stimmt dabei, dass laut Porsche-Chef Wendelin Wiedeking die gesamte geplante Jahresproduktion des neuen Modells von 25.000 Stück bereits ausverkauft ist. Der Cayenne-Verkauf beginnt offiziell am 7. Dezember. Für die älteren Baureihen kündigte Porsche an, der Absatz des Boxster werde 2002/03 mindestens auf dem Vorjahresniveau von 21.897 Stück liegen.

      Für das meistverkaufte Modell, den „911“, rechnet das Unternehmen dagegen mit einem Absatz unter Vorjahresniveau (32.337). Wiedeking, der spätestens seit seiner Weigerung, Quartalsberichte zu veröffentlichen, und dafür den Exodus aus dem MDax hinnahm, als „enfant terrible“ der Branche gilt, verband mit dem positiven Ausblick denn auch den Appell an seine deutschen Vorstandskollegen, nicht mehr wie bisher in die Jammerharfe zu greifen.

      So zeigen sich denn auch die meisten Analysten zufrieden mit den Zahlen. Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler bekräftigte sein Kursziel von 520 Euro und seine Kaufempfehlung. Auf dem erreichten Kursniveau scheint der Titel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (auf Basis der von IBES gesammelten Gewinnschätzungen) 13,8 für dieses und 12,1 für nächstes Geschäftsjahr auch nicht mehr überteuert.




      US-Markt schwierig

      Für den mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt Nordamerika dämpft aber auch Wiedekind den Optimismus. Die Konjunktur stottere dort, die Verbraucher hielten sich zurück. Immerhin schrumpfte Porsches dortiger Absatz im November um neun Prozent.

      Daher wolle Porsche weiter mit Währungssicherungsgeschäften die Risiken verringern. Außerdem verfüge das Unternehmen über Frühwarnsysteme für Absatzrückgänge. Risiken sieht Wiedeking auch in der neuen Gruppen-Freistellungsverordnung der EU: Man bemühe sich um eine dauerhafte Ausnahmeregelung. Für Porsche als kleinsten unabhängigen Hersteller mit einem geringen Marktanteil sei die ab 1. Oktober 2003 geltende Regelung besonders belastend.

      Der Kurschart spiegelt die abwartende Haltung des Marktes gegenüber den Risiken der Branche wider. Mit 63 Prozent rät die große Mehrheit der Analystenschar laut Bloomberg zum Kauf der Aktie, was bei Anlegern aber das Bewusstsein für eine erhöhte Anfälligkeit für Enttäuschungen schärfen sollte. Ob Porsche mit seiner geschickten Modellpolitik auch in den kommenden Jahren seinem Umfeld trotzen kann, muss sich erst noch weisen. Einen denkbaren Einbruch des Premiumsegments am gebeutelten amerikanischen Automarkt sollten Interessierte jedenfalls immer auf der Rechnung haben.

      Quelle: FAZ, 04.12.02





      Kursverlauf der Porsche-Vorzugsaktie in den vergangenen fünf Jahren.




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      Avatar
      schrieb am 04.12.02 23:35:48
      Beitrag Nr. 932 ()
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 23:42:24
      Beitrag Nr. 933 ()
      Cayenne soll für neue Rekorde sorgen





      04. Dezember 2002 Nach einem Spitzenjahr ist der Sportwagen-Bauer Porsche vor der Markteinführung des geländegängigen Sportwagens Cayenne etwas langsamer in die ersten Monate des neuen Geschäftsjahrs 2002/2003 gestartet. Nach Angaben des Konzerns stieg der Umsatz in den ersten vier Monaten des neuen Geschäftsjahres (August bis November) um 3,1 Prozent auf rund 1,31 Milliarden Euro. Der Absatz stagnierte allerdings bei 14.717 Fahrzeugen.

      Im Ende Juli abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/2002 hatte Porsche den Umsatz um 9,4 Prozent auf 4,86 Milliarden Euro steigern können. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um fast 71 Prozent auf 462 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen auch von erstmaligen Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform.



      Hoffnung auf Geländemodell Cayenne

      Für das neue Geschäftsjahr zeigte sich Porsche zuversichtlich. Die Nachfrage nach dem Boxster sei weltweit weiter positiv, so dass bei dieser Modellreihe mindestens ein ähnliches Niveau von Produktion und Absatz wie im Vorjahr zu erwarten sei. Beim Porsche 911 gehe das Unternehmen allerdings nicht davon aus, dass das Ausnahmeergebnis des vorangegangen Geschäftsjahres (32.337 Fahrzeuge) nochmals zu erreichen sei.

      Neu in der Modellpalette ist erstmals der Cayenne, der ab dem 7. Dezember zunächst in Deutschland, Österreich, der Schweiz und danach zeitlich gestaffelt in anderen Ländern eingeführt wird. Mit dem Geländewagen werde Porsche „seinen Absatz und Umsatz im laufenden Geschäftsjahr kräftig erhöhen“ können, erklärte das Unternehmen. Beim Ertrag rechnet das Unternehmen ebenfalls mit einer Steigerung.




      Größte Herausforderung für Porsche

      „Der Cayenne verkörpert sicherlich die größte Herausforderung, der sich das Unternehmen in seiner Geschichte je zu stellen hatte“, sagte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Vom Cayenne wurden 327 Einheiten für die Händlereinführung verkauft. Es gebe mehr als 100.000 „heiße Interessenten“ für das neue Auto, meinte Wiedeking. „Und nach allem, was wir in der Zwischenzeit wissen, haben wir die voraussichtliche Jahresproduktion von 25.000 Einheiten bereits fest verkauft.“


      Quelle: FAZ, 04.12.02
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 23:49:34
      Beitrag Nr. 934 ()
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      Chancen auf Jahresendrally beim Dax sinken

      04. Dezember 2002 Die Chancen auf eine Jahresendrally beim Dax sinken nach Ansicht von technischen Analysten.

      Uneinigkeit herrscht lediglich hinsichtlich des Abwärtspotenzials beim deutschen Aktienindex.
      Klaus Tafferner, Analyst bei Concord Effekten, erwartet bis Februar 2003 deutlich fallende Kurse bis auf maximal 2.035 Punkte.
      Ludwig Gutmann von der Bayerischen Landesbank hält dagegen einen Rückgang auf 3.000 Zähler im Dax für wahrscheinlich.

      Ein trübes Bild malt Klaus Tafferner. Seiner Ansicht nach fällt die Jahresendrally aus und der Dax wird in den kommenden Wochen und Monaten tendenziell sinken. “Die aktuelle Situation im Dax sieht stark nach einer Top-Bildung aus“, sagt Tafferner. Vor allem das Gesamtbild der technischen Indikatoren auf Stundenbasis ähnele dem von Ende September und Anfang Oktober, nur in umgekehrter Formation.

      Damals hätten die Indikatoren den kurzfristigen Aufwärtstrend angedeutet; jetzt sehe alles nach einer Wende nach unten aus. “Richtig Druck auf die Kurse wird allerdings erst aufkommen, wenn der Index die Marke von 2.987 Punkten unterschreitet“, sagt der Analyst.



      Aktuelle Situation im Dax sieht nach Top-Bildung aus

      Die mindestens erwartete Abwärtsbewegung liege dann bei 2.600 Zählern, das maximale Korrekturpotenzial bei 2.035/154 Punkten. Erst auf diesem Niveau stünden die Chancen für eine mittelfristige Wende gut.

      Dort nämlich lägen solide Unterstützungen von Ende 1993 bis Anfang 1995. Zeitlich sei es sehr wahrscheinlich, dass diese Abwärtsbewegung im Dax Mitte bis Ende Februar 2003 beendet werde, sagt Klaus Tafferner. Dieser Zeitraum leite sich aus den Fibonacci-Zeitzonen sowie dem Trendkanal seit Mai 2002 ab.

      Doch gebe es noch einen weiteren Grund für dieses Datum: “Analog zu 1999, als Oskar Lafontaine im Februar den Posten des Finanzministers aufgab, könnten auch nach den Landtagswahlen Anfang kommenden Jahres größere Umstrukturierungen in der Rot-Grünen Koalition stattfinden und dadurch eventuell dem Aktienmarkt neue Hoffnung geben“, sagt Tafferner.

      Investoren empfiehlt der technische Analyst eine neutrale Positionierung. Zwar könnte der Dax kurzfristig noch bis auf 3.540 Zähler steigen, doch spätestens dann gehe es deutlich nach unten.

      Anleger sollten somit spätestens bei 3.148 Punkten im Dax ihre Stopp-Marken setzen, dort liege ein letztes kleines Zwischentief. Einzeltitel rückten bei dieser Gesamt-Konstellation nicht in den Blickpunkt, sagt Tafferner.

      Allerdings biete sich auf Sicht von zwei bis drei Monaten der Spread Tui-Lufthansa an. Auf Grund des Relative-Stärke-Modells sollte dabei Tui auf der Long-Seite gespielt werden, heißt es weiter.




      Gescheiterter Sprung über 3.450 Punkten negativ gewertet

      Ludwig Gutmann wertet dagegen die gescheiterte Überwindung der Marke von 3.450 Punkten im DAX am vergangenen Montag als negativ. Der Index habe damit ein Chartmuster ausgeblidet, dass dem eines “Shooting Stars“ entspreche. Sollte diese Formation nicht schnell von einem positiven Muster negiert werden, dürfte die Marke von 3.300 Punkten erneut getestet werden. Ein Unterschreiten dieses Niveaus mache einen Fall des Index in die Zone um 3.000 wahrscheinlicher.

      Auch die technischen Indikatoren zeigten kurzfristig eine überkaufte Lage und damit negative Divergenzen an. “Bestenfalls wird der Index daher seitwärts verlaufen, die Wahrscheinlichkeit fallender Kurse ist allerdings größer“, sagt Gutmann.

      Eine Jahresendrally ist somit den weiteren Angaben Gutmanns zufolge recht unwahrscheinlich: “Den Großteil haben wir bereits hinter uns. Wenn sich der Dax auf dem aktuellen Niveau halten kann, sollten wir zufrieden sein.“

      Ludwig Gutmann weist daneben auf den “erschreckend hohen Optimismus“ am Terminmarkt hin. Die Put/Call-Ratios bei den Aktienoptionen seien extrem niedrig. Im geglätteten Durchschnitt deuteten diese Kennziffern sogar den größten Optimismus seit rund zwei Jahren an. “Darin liegt ein extrem großer Spielraum für eine Enttäuschung“, sagt Gutmann.

      Quelle: FAZ, 04.12.02



      Im Chart sehen Sie den Dax in den vergangenen fünf Jahren.




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      schrieb am 04.12.02 23:51:01
      Beitrag Nr. 935 ()
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      schrieb am 04.12.02 23:58:45
      Beitrag Nr. 936 ()
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      Genetisch gleicht die Maus dem Menschen fast genau


      Mensch und Maus ähneln sich - zumindest genetisch




      04. Dezember 2002 Das Erbgut der Maus ist nahezu vollständig entziffert. Und ein Ergebnis, der Entschlüsselung ist, dass die Maus mit dem Menschen in 99 Prozent ihrer Gene übereinstimmt.

      Damit eröffnet sich Wissenschaftlern die Möglichkeit, Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson mit bislang ungekannter Präzision an dem Nagetier zu erforschen. Nach dem Menschen ist die Maus der zweite Säuger, dessen Erbgut weitgehend im Computer gespeichert ist.

      Die rund 2,5 Milliarden chemischen Genbausteine der Maus (Mus musculus) wurden von Forschern des öffentlich finanzierten „Mouse Genome Sequencing Consortium“ gelesen. Die Arbeitsversion dieser vornehmlich Gruppe, an der Japan, China, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und die USA beteiligt sind, stellt das britische Fachblatt „Nature“ am Donnerstag vor.

      Die Ergebnisse sind demnach zu 96 Prozent komplett und stehen im Internet frei zur Verfügung. Das US-Unternehmen Celera Genomics hatte zwar schon im April 2001 eine vorläufige Version des Mausgenoms fertig gestellt. Diese Daten sind jedoch weniger präzise und ihre Nutzung muss bezahlt werden.




      Kleiner aber „gleich viel drin“

      Das Mausgenom ist 14 Prozent kleiner als das des Menschen (rund 3 Milliarden Bausteine). Trotzdem haben beide jeweils etwa 30.000 Erbanlagen, wie die Arbeitsgruppe berichtet. Der Mensch hat mehr Bausteine als die Maus, die keine Gen-Informationen enthalten.

      „Erst durch die vollständigen Gendaten der Maus lässt sich das Potenzial des menschlichen Genoms wirklich erschließen“, sagte Helmut Blöcker, Mitglied des wissenschaftlichen Steuerungskomitees des Deutschen Humangenomprojektes, am Mittwoch. „Das Mausgenom ist aber auf keinen Fall fertig.“ Blöcker schätzt, dass es noch anderthalb bis zwei Jahre dauern wird, bis es vollständig publiziert ist. Die vollständige Version des menschlichen Bauplans soll im April erscheinen.s




      Gene bekannt, die einen Schwanz wachsen lassen

      Die Maus ist ein bevorzugtes Forschungsobjekt, weil sie weitgehende Parallelen zu Anatomie, Körperbau, Stoffwechsel und Genetik des Menschen hat. Obwohl das Nagetier vollkommen anders aussieht, viel kleiner ist und kürzer lebt, funktionieren seine Organe, Gewebe und Zellen sehr ähnlich wie die des Menschen.

      Bei der Maus gefundene Ergebnisse lassen sich weitgehend auf ihn übertragen. Außerdem können Genetiker Mäuse für Tierversuche schaffen, die ähnliche Krankheiten wie der Mensch haben.

      Einige Gene und ihre Funktionsweise sind identifiziert. „Wir besitzen sogar die Gene, die einen Schwanz machen könnten“, sagt Jane Rogers, Chefin der Sequenzierungabteilung des beteiligten Wellcome Trust Sanger Institute in Cambridge (Großbritannien).




      Langlebigkeitsgen identifiziert

      Und eine neue Erkenntnis kam es mit der Entschlüsselung: Wissenschaftler vom Hospital Saint-Antoine in Paris haben ein Gen identifiziert, dessen Ausschaltung die kleinen Nager um ein Viertel länger leben lässt.

      Das Ausschalten einer der beiden Kopien des Gens, das einen Tyrosinkinase-Rezeptor kodiert, macht die Mäuse resistenter gegen oxidativen Stress - einer Ursache des Alterns. Der Effekt: Die Lebenserwartung der Tiere stieg um 26 Prozent.

      Im Gegensatz zu Fruchtfliegen und Fadenwürmern, deren funktionsgleiche Gene in anderen Experimenten ausgeschaltet wurden, wiesen die Mäuse mit nur einer Kopie des Gens keine Zwergwüchsigkeit oder verringerte Fruchtbarkeit auf. Allerdings konnten die Forscher bei Mäusen nur eine der Kopien des Gens ausschalten - wurden beide funktionsunfähig gemacht, waren die Mäuse nicht lebensfähig.


      Quelle: FAZ, 04.12.02
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      schrieb am 05.12.02 00:11:49
      Beitrag Nr. 937 ()
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      schrieb am 05.12.02 00:31:23
      Beitrag Nr. 938 ()
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      Frauenarzt Antinori: Erstes Klon-Baby kommt im Januar zur Welt





      Mit der Ankündigung einer bevorstehenden Geburt eines geklonten Menschen hat der umstrittene italienische Mediziner Severino Antinori erneut für Aufsehen gesorgt.

      Antinori kündigte die Geburt des weltweit ersten Klon-Babys für Anfang kommenden Jahres an. „Das Kind ist (derzeit) in der 33. Schwangerschafts-Woche, wiegt 2,5 Kilogramm und wird in der ersten Januarwoche geboren“, sagte er am Dienstag in Rom. „Natürlich wird es ein Junge sein“, ergänzte der Reproduktionsmediziner. Das Kind sei „absolut gesund“. Die Chance, dass alles gut verlaufe, liege zwischen 90 und 95 Prozent.

      Antinori wollte allerdings geheim halten, wo das Kind entbunden werden solle. Er deutete an, die Geburt werde außerhalb Italiens stattfinden. Wenige Wochen später sollten zwei weitere Klon-Kinder auf die Welt kommen, fügte er hinzu.




      „Zwei... in Russland, die dritte in einem islamischen Staat“

      Bereits im April hatte Antinori im italienischen Fernsehen behauptet, es gebe weltweit drei Klon-Schwangerschaften. „Zwei der schwangeren Frauen leben in Russland, die dritte in einem islamischen Staat“, sagte der Fortpflanzungsmediziner in einer Talk-Show. Sie seien jeweils in der sechsten, siebten und neunten Woche schwanger. Später wollte er die Ortsangaben nicht mehr bestätigen.

      Antinori, der in Rom eine private Fortpflanzungsklinik betreibt, hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, zusammen mit dem Klonarzt Panos Zavos aus Lexington (US-Bundesstaat Kentucky) menschliche Embryonen für unfruchtbare Paare klonen zu wollen. Wegen dieser Absicht wird der italienische Arzt von der wissenschaftlichen Welt heftig kritisiert.




      Fehlentwicklungen bei geklonten Tieren

      Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Klaus Diedrich, äußerte erhebliche Zweifel an der Ankündigung Antinoris. „Ich bin skeptisch, ob seine Ankündigung wirklich stimmt“, sagte Diedrich am Mittwoch. Völlig auszuschließen sei die Existenz einer Klonschwangerschaft allerdings nicht. „Für mich ist Antinori ein Scharlatan, aber er ist natürlich gefährlich.“ Wenn Antinoris Angaben stimmen sollten, „weiß er nicht, was er tut“, kritisierte Direktor der Lübecker Universitätsfrauenklinik.

      „Man kann nicht einfach einen Menschen schaffen, bei dem man nicht weiß, was mit ihm passiert“, betonte Diedrich. Aus Tierexperimenten sei bekannt, dass es bei geklonten Tieren häufig zu Fehlbildungen etwa an Gelenken, im Nervensystem und im Blut bildenden System kommen könne. Außerdem könnten Klontiere vorzeitig altern und früher sterben.




      Deutscher Gynäkologen-Präsident distanziert sich

      Aus diesen Gründen habe auch der Schöpfer des Klonschafs „Dolly“, Ian Wilmut, vor dem Klonen von Menschen zum Zweck der Fortpflanzung gewarnt, sagte Diedrich. „Ich bin froh, dass wir in Deutschland ein - manchmal etwas strenges - Embryonenschutzgesetz haben, das solche Versuche verbietet.“ Ein generelles Problem beim Klonen sei die Verwendung von Zellen, die bereits ein gewisses Lebensalter hinter sich hätten.

      Der Gynäkologen-Präsident distanzierte sich im Namen seiner Fachgesellschaft von Antinoris Klon-Absichten. „Antinori ist derjenige, der mit Großmutter-Schwangerschaften und Klon- Ankündigungen die Reproduktionsmedizin in Verruf gebracht hat.“ Als Reaktion auf Antinoris Ankündigungen bereite Italien derzeit ein Embryonenschutzgesetz vor, das viel strikter sein werde als das deutsche.

      Antinori war weltweit bekannt geworden, weil er durch künstliche Befruchtung Frauen zu Kindern verhalf, die schon längst die Wechseljahre hinter sich haben. Für eine erste Sensation hatte Antinori gesorgt, als er 1994 erstmals einer 63-jährigen Frau durch eine künstliche Befruchtung zu einer Schwangerschaft verholfen hatte.


      Quelle: FAZ, 28.11.02
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      schrieb am 05.12.02 00:33:48
      Beitrag Nr. 939 ()
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      Antinori will Klonkind erst in zwei Jahren präsentieren

      04. Dezember 2002 Groß angekündigt und nun doch nicht so schnell wie erwartet - der italienische Arzt Severino Antinori will das Klon-Kind, das zu Diskussionen über das Klonen von Menschen geführt hat, nicht kurz nach der angekündigten Geburt im Januar vorführen. Ein Schachzug, der den umstrittenen Mediziner nicht eben glaubwürdiger macht.

      Er wolle das Kind jedoch erst in zwei Jahren der Öffentlichkeit vorstellen, sagte Antinori. Dann, so hoffe er, habe sich die weltweite Stimmung gegen das Klonen gewandelt.

      Aufenthaltsort und Namen der schwangeren Frau hält der umstrittene Arzt geheim. Das erste Klonkind soll nach Angaben des „der Sohn eines reichen Arabers“ sein. Es werde noch in diesem Jahr zur Welt kommen, sagte Antinori in einem Interview, das die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlicht.




      Kritik an Antinori

      Wie auch schon mit der Ankündigung erntete Antinori mit der Verzugsmeldung vor allem Kritik. In der „Zeit“ äußerte sich Regine Kollek, Vorsitzende des Nationalen Ethikrates, dahingehend, dass „Recht und Ethik stets der technischen Entwicklung hinterher rennen und alles akzeptieren“. Der Versuch, Embryonen zu klonen ohne die möglichen Folgen zu kennen, sei an sich schon ein „Verstoß gegen die Würde des Embryos“, sagte die Hamburger Molekularbiologin.

      Für Antinori hingegen ist „jeder Versuch, die menschliche Fortpflanzung zu unterbinden, eine Verletzung der Bürgerrechte“. Er sieht sich in der Tradition der medizinischen Pioniere wie Christiaan Barnard, der als erster ein Spenderherz verpflanzte, oder Robert Edwards, dem Begründer der künstlichen Befruchtung. Edwards verteidigte Antinoris Vorgehen: „Es gibt Augenblicke im Leben eines Forschers, in denen er etwas zum ersten Mal tut. Da muss er sich entscheiden und eine Grenze überschreiten.“


      Quelle: FAZ, 04.12.02
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      schrieb am 05.12.02 00:38:06
      Beitrag Nr. 940 ()
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      schrieb am 05.12.02 00:41:50
      Beitrag Nr. 941 ()


      Quelle: FAZ, 05.12.02
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      schrieb am 05.12.02 01:01:24
      Beitrag Nr. 942 ()
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      Wie bindet man am besten seine Schnürsenkel?


      Herr Fischer beim Ausprobieren der neugewonnenen Erkenntnisse


      04. Dezember 2002 Ein Würzburger Mathematiker hat eines der großen Geheimnisse der Schuhe tragenden Welt gelüftet: Wie bindet man am besten seine Schnürsenkel?

      In der jüngsten Ausgabe der angesehenen britischen Wissenschaftszeitschrift „Nature“ veröffentlicht der inzwischen bei der australischen Monash-Universität in Victoria wirkende Burkard Polster eine komplizierte Gleichung, wie Schnürsenkel möglichst effizient eingesetzt werden können - also ohne überflüssige Doppelungen beim Schnüren der Senkel.



      Ergebnis optisch ungewohnt

      Das Ergebnis erinnert optisch nicht mehr an die üblichen Kreuze zwischen den verschiedenen Ösen und auch nicht an die teilweise zu beobachtenden Mixturen aus z-förmigen Querverbindungen mit einem langen Senkel-Ende von unten bis oben.

      Laien sehen in Polsters Ideal-Schuh-Bindung wohl eher mehrere aneinandergeklebte „Nikolaus-Häuschen“ aus möglichst wenigen Strichen.

      Polster tröstet die Millionen von Menschen, die nicht wie er diesen sozusagen Gordischen Knoten gelöst haben: Die gängige Schnür-Weise brauche zwar mehr Schnürsenkel, sie halte aber immer noch am besten.

      Ein stetes Ärgernis seien aber die ebenfalls von Millionen benutzten Schleifen-Knoten. Die lösten sich nämlich dauernd, bemerkt der Mathematik-Forscher. Eine Lösung für dieses Problem lieferte er allerdings nicht mit.

      Quelle: FAZ, 04.12.02
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      schrieb am 05.12.02 01:15:31
      Beitrag Nr. 943 ()
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      "ERP ist die wichtigste Kennzahl der Investmenttheorie"

      Nur wer Aktien 20 Jahre hält, kann einigermaßen sicher sein, daß sie besser abschneiden als das Sparbuch


      Wie Aktien, Aktiengruppen und ganze Aktienmärkte bewertet sind, ist eine stets gestellte und nie zur Zufriedenheit aller beantwortbare Frage. Es gibt ungezählte Verfahren, die gegeneinander konkurrieren.

      Nicht selten werden Modelle gezielt gewählt, um eine in opportunistischer Absicht aufgestellte These passend zu machen. Redlicherweise sollte es umgekehrt sein. Modelle kommen aber auch mal in Mode und mal außer Mode.

      Das hängt nicht nur von ihrer erwiesenen oder erloschenen Aussagefähigkeit ab, sondern auch davon, welcher Verfahren sich die Platzhirsche der Wertpapieranalyse bedienen. Meist haben sie eine große Gefolgschaft mit enormer Breitenwirkung. Multiplikatoreffekte erwecken dann manchmal den Eindruck, als gäbe es nur ein bestimmtes Modell, nach dem sich alle zu richten hätten.

      Noch immer stützen sich Aussagen zur Bewertung oft auf Renditebeziehungen zwischen Aktien und Anleihen. Dazu zählt das sogenannte "Fed-Modell".

      Hier handelt es sich um ein Verfahren, das sich bereits vor Jahren versteckt am Schluß einer Ausarbeitung der amerikanischen Notenbank fand. Folgt man zum Beispiel den Londoner Strategen von Dresdner Kleinwort Wasserstein, so ist das "Fed-Modell" schon lange nicht mehr brauchbar. Ihr Hauptargument lautet, die
      traditionelle Rendite-Beziehung zwischen Aktien und Anleihen sei zusammengebrochen. In einer Welt, in der die Inflation nahe Null liege und in der Aktien im Vergleich zu Anleihen und Geldmarktpapieren geringere Gesamtrenditen brächten als während der von sinkenden Inflationsraten geprägten achtziger und neunziger Jahre, herrsche für Aktienanleger "Eiszeit".

      Dresdner Kleinwort Wasserstein bevorzugt es, sich besonders an der "equity risk premium" (ERP) zu orientieren. Jörg Krämer, Chefökonom von Invesco, Frankfurt, bezeichnet die ERP als die vielleicht wichtigste Kennzahl der Investmenttheorie.

      Es gehe um den Mehrertrag, den Aktien gegenüber risikolosen Papieren, also Geldmarkttiteln und Staatsanleihen, bringen. Der erwartete Mehrertrag von Aktien sei wesentlich für die strategische Aufteilung von Kapital auf die einzelnen Anlageformen (asset allocation), also für die Frage, wie hoch der Anteil von Aktien in einem Portefeuille sein sollte.

      Zudem gebe die erwartete Aktienprämie Aufschluß darüber, wie viele Jahre Aktien mindestens gehalten werden sollten, um mit höchstmöglicher Gewißheit sagen zu können, daß Aktien das Sparbuch schlagen. Der erwartete Mehrertrag von Aktien gegenüber Geldmarktpapieren sei eine Kompensation für das mit Aktienengagements eingegangene Risiko und somit eine Prämie.

      Krämer gelangt im Rückblick nach einer Reihe von Berechnungen zu dem Schluß, daß eine ERP von 3 Prozent recht realistisch ist. Dies bewiesen Datenreihen aus 101 Jahren und Studien angesehener Quellen. Die Streuung der Prämien über lange Zeiträume hinweg sei beachtlich hoch. Auch für die einzelnen Anlageländer ergebe sich ein breiter Fächer. Für den amerikanischen Aktienmarkt zeige sich ein Durchschnitt von 5,8 Prozent, in Europa reiche er von 3,2 Prozent in Spanien bis zu 7,4 Prozent in Frankreich. Das historische Mittel aller bedeutenderen Anlageländer bewege sich bei 4,9 Prozent.

      Mit einer errechneten realistischen ERP von 3 Prozent sei aber nur der Mehrertrag von Aktien gegenüber Geldmarkttiteln erfaßt, erklärt Krämer. Letztlich interessiere den Anleger jedoch der erwartete Gesamtertrag von Aktien, also die Summe aus der Aktienprämie, dem Realzins am kurzen Ende und der Inflationserwartung.

      Zur Frage, wie lange Anleger Aktien halten sollten, um recht sicher zu sein, daß diese besser abschneiden als das Sparbuch, erklärt der Ökonom, als Faustregel gälten im Rückblick 20 Jahre. Doch dies treffe möglicherweise nur auf Amerika zu, nicht aber für viele andere Länder.

      Es bleibe eine Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent, daß Anleger auch nach 20 Jahren mit Aktien weniger verdienen werden als mit dem Sparbuch. Konservativen Investoren solle daher nicht zu Anlagehorizonten von deutlich weniger als 20 Jahren geraten werden.


      Quelle: FAZ, 05.12.02
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 01:19:03
      Beitrag Nr. 944 ()
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