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    Warum die Wirtschaft wieder laufen wird und Vergleich zur Japankrise - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.09.01 17:18:43 von
    neuester Beitrag 26.09.01 21:30:53 von
    Beiträge: 7
    ID: 470.943
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      schrieb am 12.09.01 17:18:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo!
      Ich will jetzt die gestrige Tragödie ganz außer Acht lassen und versuche mich mal als Fundi, obwohl man mich sonst eher bei der Charttechnik findet.

      Mir geht es um die häufigen Befürchtungen, wir könnten einige Jahre der Stagnation vor uns haben. Dabei wird gerne Japan als Beispiel angeführt, dessen Entwicklung in den letzten Jahren tatsächlich ein Desaster war.

      Dazu meine Meinung:
      Sowohl in Japan Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger als auch bis vor kurzem in Amerika und sonst überall auf der Welt im Technologiebereich gab es die bekannten Blasen, wenn auch unterschiedlicher Ursache, die schließlich platzten. Sowas ist natürlich nie günstig und führt zu einer Übertreibung ins Gegenteil.
      Aber Japan ist was besonderes. Die dortige Mentalität verhinderte die notwendigen Einschnitte, wie die Abschreibung fauler Kredite und Restrukturierungen in den Unternehmen. Das hat dazu geführt, daß die sich bis heute den Karren nicht aus dem Dreck ziehen konnten.
      Bei der momentanen Krise sieht es anders aus. Reihenweise gehen Firmen bankrott oder werden billig aufgekauft. Dabei sind große Mengen Anlegergelder vernichtet worden. Aber dies ist die gesunde Reinigung die eine Wirtschaft braucht, um anschließend neu erstarken zu können. Die Probleme arbeiten sich quasi von selbst auf und am Schluß bleibt davon nichts mehr übrig.
      Außerdem, und das halte ich für ganz wichtig, treten Prognosen, zumindest über länger als ein Jahr hinaus, meist nicht ein. Wenn es jetzt also viele Prognosen über eine zukünftige Wirtschaftsflaute gibt, kann man die nicht ernst nehmen. Genauso wie niemand geglaubt hat, daß Japan so lange solche Probleme haben wird. Und trotzdem, oder eben deshalb, ist es passiert.

      Ich freue mich auf eure Meinungen!

      Grüße
      dh
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 19:17:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      @durchhalter

      Ich kann dir in vielem nur zustimmen.

      Allerdings muß ich einwenden das eine solche Bereinigung zwar gut ist, die Wirtschaft dieses aber nicht von alleine schafft. In einer solchen Zeit müssen alle an einem Strang ziehen. Alle, damit meine ich z.B. die jeweilige Regierung, die in schlechten Zeiten der Wirtschaft durch, Reformen oder anderweitige Gesetze, wieder auf die Beine hilft.

      Weiterhin sind noch die jeweiligen Zentralbanken in den Wirtschaftsgebieten gefordert, die durch die Verteuerung und durch die Verbilligung von Krediten, die Wirtschaft zu lenken versuchen. (Was meiner Meinung nach in den letzten Jahren meist gut geklappt hat.)

      Im Bezug auf die Aktienmärkte:

      Wenn etwas so schreckliches passiert, wie vor einer Woche in Amerika, ist es klar, daß viele sehr vorsichtig geworden sind, weil sie schlicht und ergreifend Angst haben.
      Deshalb wird eher verkauft als gekauft werden, denn wenn die Menschen Angst haben hilft auch kein Patriotismus.

      Ich denke das die Trendwende an den Aktienmärkten kommt- in einem Buch von Kostolany war eine ähnlich Situation beschrieben, nämlich wie die Aktienmärkte kurz vor und kurz nach Kriegsbeginn sich verhielten.
      (Das Wort Krieg wurde von Georg W. Bush übernommen und ist damit keine Erfindung von mir.)
      1. Kurz vor einem Krieg gingen die Aktienmärkte in den Keller.
      2. Kurz nach Kriegsbeginn erholten sie sich wieder.

      Schlußfolgerung: Die Aktienmärkte könnten also, nach dem Gegenschlag der USA der meines Erachtens beschlossene Sache ist, nämlich dann wenn es keiner erwartet, zu einer Trendumkehr ansetzen.

      Andere Meinungen, Kritik oder sonstiges wird natürlich nicht angenommen. :)
      Cu Toby:cool:
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 19:32:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und was für Einschnitte machen die Amis jetzt? Zinssenkungen kennen wir schon, wo bleibt das Neue?
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 22:42:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      Man muss wohl zwischen den USA und Europa unterscheiden. In den USA werden momentan ein überbewerteter Aktienmarkt und eine überbewertete Währung durch massive Interventionen von allen Seiten - incl. der internationalen Notenbanken - gestützt. Das macht einen sehr ungesunden Eindruck. Ich denke, das ist - in bezug auf den Kapitalmarkt - der tragischste Aspekt des Terroranschlags: Die notwendige Bereinigung an der Wall Street, die gerade begonnen hatte, wird nun durch wirtschaftlich unsinnige Stützungkäufe hinausgezögert und damit jede Menge Geld verbrannt.

      In Europa haben wir momentan eine Wirtschaft, die im Gegensatz zu den USA immer noch wächst - viele Unternehmen machen in diesem Jahr wieder Rekordgewinne - und gleichzeitig einen Aktienmarkt, der bereits einen deutlichen Wirtschaftsabschwung vorweggenommen hat. Der gesamte Effekt der deutschen Steuerreform, die sich erst in 2002 voll auswirken wird, ist wieder ausgepreist worden!

      Im DAX/MDAX gibt es mittlerweile viele substanzhaltige Unternehmen zu fairen Preisen zu kaufen. Das schützt natürlich nicht vor einer Übertreibung nach unten, vielleicht als Reaktion auf einen weiteren Niedergang des Dow Jones - aber irgendwo muss doch fundamental gesehen mal Schluss sein! Europa lebt hauptsächlich vom Binnenhandel; eine schwächere US-Nachfrage muss hier nicht gleich zu einer Rezession führen.

      Auf keinen Fall sollte man sich von der Entwicklung am Neuen Markt täuschen lassen. Der Neue Markt ist überwiegend eine Müllhalde von Abzockerfirmen, deren kollektive Insolvenz der Gesamtwirtschaft nicht allzu weh tun dürfte.
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 22:49:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Auch nicht täuschen lassen sollte man sich von den Unternehmen, die Managementfehler mit einem Hinweis auf die ach so schwache Konjunktur kaschieren. In vielen Fällen sind das nur Ausreden. Unzählige Unternehmen am Neuen Markt haben ihre Bilanz mit kreativer Buchführung aufgeblasen und lasten den unweigerlich folgenden Gewinneinbruch nun bequemerweise der schwachen Konjunktur an.

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      schrieb am 18.09.01 23:28:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Der wirtschaftliche Abschwung wird nachhaltiger sein und länger andauern, als wir uns alle vorstellen können. Erst hieß es im 2. Quartal werden sich die Unternehmensgewinne bessern, dann im 2. Halbjahr jetzt in 2002. Der Trend zeichnet sich klar ab. Warte schon darauf, dass sie von 2003 reden.

      Sorry, FRY.
      Avatar
      schrieb am 26.09.01 21:30:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      Nun wird`s spannend. Die europäischen Märkte wollen nach dem teilweise übertriebenen Einbruch wieder nach oben, die überbewertete Wall Street zieht es dagegen weiter nach unten. Ob Europa sich endlich mal von den USA abkoppeln kann? Das wäre zu schön, um wahr zu sein.


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