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    Nach dem barbarischen Terrorakt: Langfristige Stärkung der Türkei, ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.09.01 04:32:19 von
    neuester Beitrag 17.09.01 14:16:08 von
    Beiträge: 12
    ID: 471.957
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      schrieb am 14.09.01 04:32:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      weil die Türkei das einzige islamische und demokratische Land in der Welt ist, in der es möglich ist:

      ... Die Argumente von Fanatikern auf deren Ebene zu diskutieren und zu sagen, dass man mit deren Meinung nicht einverstanden ist. Dies nimmt den Fanatismus aus den Ansichten.

      ... Weil in der Türkei ein alternativer liberaler und moderner Islam möglich ist. Wenn ein fanatischer Fundamentalist der Meinung ist, dass er das Heil gepachtet hat, so wird er diese Ansicht nicht mehr so ohne weiteres haben, wenn er von der Aussenwelt nicht abgeschottet ist. Es ist nunmal so, dass die Fundamentalisten in Afghanistan nichts anderes kennengelernt haben.

      ... Weil Türkei seit Jahren gute Beziehungen zu Israel unterhält. Iran als grösster Feind Israels ist auch an guten Beziehungen zur Türkei interessiert. Hier wird Türkei noch eine viel stärkere Bedeutung erlangen.

      ... Weil Türkei schon jahrelange Erfahrung im Kampf mit dem Terrorismus hat, sei es gegen die PKK oder sog. Gotteskämpfer...

      Es hiess bis zum 11.09. immer: Türkei als einziges säkulares islamisches Land hätte sehr viel strategische Bedeutung für den Westen. Was darunter gemeint war, ist mir seit dem 11.09. erst richtig begreiflich geworden.

      Dieser Beitrag mal nur so als Ergänzung und als neue Perspektive im Nahen Osten...


      Gruesse

      Blackrock
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      schrieb am 14.09.01 05:02:30
      Beitrag Nr. 2 ()
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      schrieb am 14.09.01 08:11:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      Demokratie und Türkei, der Witz so früh am Morgen war gut. Danke für die Erheiterung. Die Türkei besetzt rein zufällig 40% eines anderen Landes, massakriert einen Teil der eigenen Bevölkerung, unterdrückt das eigene Volk.
      Die Türkei war vielleicht wichtig als Bollwerk um gegen die Kommunisten oder um gegen die Iraker anzustürmen. Mehr nicht. Ich wünschte es wäre nicht so wie oben beschrieben.
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      schrieb am 14.09.01 08:24:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Demokratie in der Türkei ist für europäische Verhältnisse sicher schwach entwickelt, da das Militär immer noch sehr starken Einfluß hat und auch die Korruption das in Europa übliche Maß übersteigt. Die Mißhandlung von Häftlingen ist immer noch üblich und volle Meinungsfreiheit nicht gesichert.

      Trotzdem kommt gerade jetzt der Türkei eine große strategische Bedeutung zu. Insoweit hat blackrock2 recht. Vergleicht man die Türkei mit anderen Staaten in Vorderasien (was den Türken sicher nicht recht ist), sieht die Türkei in dieser Gruppe wiederum sehr vorteilhaft aus, denn in Syrien, Jordanien, Iran oder Irak gibt es so etwas, wie parlamentarische Demokratie gar nicht. In der Türkei gibt es immerhin eine gewisse, wen nauch von Militärputschs unterbrochene Tradition dafür.

      Ob das Experiment eines gezähmten Islamismus in der Türkei gelingt, möchte ich im Gegensatz zu blackrock2 bezweifeln, aber zumindest ist es ein zur Zeit offenes Experiment, das hier ohne die Gewalt wie in Algerien oder Ägypten abläuft. Die türkischen Erfahrungen sind auf jeden Fall wertvoll.

      Und was die Türkeikritiker hier nicht vergessen sollen: die Attentäter in den USA hatten Pässe von Marocko, VAR, Saudi-Arabien, vermutlich auch Afghanistan und Jemen, und einige dürften Palästinenser sein. Aber Türken waren bislang nicht darunter. Die türkischen und kurdischen Terrorgruppen haben bislang die Konflikte weitgehend unter Landsleuten ausgetragen. Ausnahmen waren gewaltsame PKK-Demonstrationen in Deutschland, aber das ist um Klassen niedriger als der internationale Terror des Bin Laden oder der Palästinenser.
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      schrieb am 14.09.01 08:40:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich fordere Demokratie für alle Menschen in der Türkei, die dies auch wollen. Dem Rest kann man wahrscheinlich zur Zeit eh nicht helfen, denn sie werden von den Islamisten genauso verführt wie in den anderen Ländern.
      Die Türkei gehört mit Israel zu den wenigen Ländern, die fremde Länder okkupiert haben.

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      schrieb am 14.09.01 09:05:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      @onassis:

      Du "vergisst" zu erwähnen, dass die Türkei 1974 Zypern besetzt hat, weil die türkische Minderheit von den Griechen abgeschlachtet wurde und Griechenland in Zusammenarbeit mit dem griechisch-zypriotischen Führer Erzbischof Makarios drauf und dran war, die Insel mit dem griechischen "Mutterland" zu vereinen (Enosis). Das haben die Türken mit ihrem Einmarsch vereitelt, deshalb tut es den Griechen auch so weh.
      Wenn irgendwer garantieren könnte, dass die türkische Minderheit nach dem Abzug der türkischen Truppen nicht mehr unterdrückt wird, wäre die Türkei ganz schnell weg von Zypern. Aber den Griechen ist leider nicht zu trauen.
      Apropos Demokratie und Minderheitenrechte: Die Demokratie in der Türkei ist sicher noch schwach ausgeprägt, aber in der Wiege der Demokratie (das antike Griechenland) wird die türkische Minderheit genauso unterdrückt wie die Kurden in der Türkei.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 09:42:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      @for4zim: Stimme zum großen Teil zu. Aber die Türkei hat eine anderer historische Tradition als das humanistische Renaissance-Europa, bei der eben auch der Ata-türk eine sehr wichtige Rolle spielt. Umwandlungsprozesse dauern Jahrzehnte, nicht Monate, und wir müssen auch der Türkei gestatten, ihren ureigenen Weg zu finden. Die Moral und Wertvorstellungen der Europäer müssen nicht per se dass höchste Gut sein, wir sind damit aufgewachsen, daher ist sie uns vertraut.
      Wie die Türkei sich weiter entwickelt, dass wird auch davon abhängen, wie die Europäer mit der Türkei weiter umgehen, die von zerstrittenen, zum Größenwahn neigenden Potentaten/Regimes und ängstlichen "Gutmenschen"-Europäern umzingelt ist.
      Es bleibt festzustellen, dass auf Israel und die Türkei werden moralisch aber zehnmal so hohe Moralkriterien angewandt wie auf arabische Staaten. Die Meinung, dass die Türkei gehört mit Israel zu den wenigen Ländern gehört,die fremde Länder okkupiert haben , ist eine extrem verzerrte Sichtweise, wenn man die Geschichte zurückgeht (6-Tage-Krieg, Iran-Irak-Krieg, Kuwaitkrise, Einmischung Irans und Pakistan in Afghanistan, Nord- Süddjemen, die Geschichte Saudi-Arabiens, Syrien im Libanon uswusf). Der Unterschied dabei ist, dass man in diesen beiden Ländern Unrecht immer schön mit der Kamera filmen kann, während es in Arabien nicht unüblich ist, dass westlichen Journalisten einen Aufpasser zugestellt kriegen, der sich nicht so einfach davonschleichen kann. Und was man nicht sieht, das existiert dann einfach nicht.

      Es bleibt festzustellen, dass die Türkei genausowenig Arabien wie Deutschland Äthiopien ist, auch wenn die Religion jeweils dieselbe sein mag.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 09:50:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      puhvogel, diese Ansicht ist richtig, wenn man die Türkei dem Nahen Osten zurechnet, was ich persönlich auch tue. Die Türkei selbst sieht sich allerdings gerne Europa zugerechnet. Viele Türken haben dann aber Schwierigkeiten anzunehmen, daß für sie dann auch automatisch höhere Anforderungen an die Einhaltung von Menschenrechten und an die demokratischen Institutionen herrschen. Was im Vergleich mit Syrien oder dem Libanon noch gut aussieht, sieht im Vergleich mit Deutschland oder Dänemark sehr schlecht aus.

      Was Zypern angeht, ist es richtig, daß der griechische Nationalismus ein weentlicher Auslöser des Konflikts war. Allerdings hat die Türkei mit ihrer "Türkisierungspolitik", dem Versuch, einen türkischen Staat auf Zypern zu gründen und der Weigerung, ernsthafte Verhandlungen zu erlauben, die spätere Konfliktlösung mindestens ebenso behindert, wie zuvor die Griechen. Immerhin waren die Türken während des Jugoslawienkonflikts bessere Verbündete als die serbenfreundlichen Griechen.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 09:59:31
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die einzigen Völkermörder und Schlächter in der Region waren die Türken. Zuerst haben sie die Armenier massakriert, dann die Griechen, haben geschwind Zypern besetzt, jetz sind halt die Kurden dran. Eure Propaganda zieht nicht, von wegen Türken auf Zypern massakriert.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 15:10:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Onassis: Du bist Grieche , gelle?
      Da haben aber auch die deutschen Truppen im zweiten Weltkrieg brutal gewütet, lange nachdem den Armenier umgekommen sind. Wir haben den größten Krieg der Weltgesschichte angezettelt, Völkermorde durchgeführt. Was ist Deine Konsequenz daraus?

      for4zim : Irgendwie stehen die Türken wie die Israelis irgendwo zwischen Europa und Vorderasien, ist immer mein Eindruck.
      Es ist für mich aber völlig klar und natürlich , dass das Thema Terroranschlag dominiert. Deine anderen Themen sind nicht änderbar, schwer verifizierbar (Weissrussland) oder verschiebbar (Krankenreform).
      Jetzt über die Gesundheitsreform zu diskutieren, da käme ich mir reichlich blöd vor.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 17:12:05
      Beitrag Nr. 11 ()
      weisst du puhvogel, die deutschen haben soviel ich weiss aus ihren Verbrechen gelernt, und sind nun ein demokratisches und liberales Land, ok? Es geht nicht darum was die Türkei mal getrieben hat, sondern was sie heute noch treibt.
      wenn jemand über die ach so demokratische Türkei und ihre strategische Bedeutung schreibt, dann darf man ja wohl dazu antworten.
      Oder soll ich mich auch noch bei dir dafür entschuldigen was deine Vorfahren gemacht oder auch durchgemacht haben. Es geht um hier und heute.
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 14:16:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Gemeinde,

      wenn ich mir die Weltlage Islam contra Christentum und Asien contra Europa ansehe, kommt gerade der Türkei eine besondere Stellung und wichtige Bedeutung zu. Es sollte gerade in der momentanen Situation die zukünftige politische und wirtschaftliche Entwicklung dieses Landes alle etwas angehen. Mit alle meine ich hierbei insbesondere Deutschland. Denn die Türkei ist unbestritten ein NATO-Land, deren Bürger zu 98% dem Islam angehören und zudem streng westlich orientiert ist (dank Atatürk).
      Aber dieses muß nicht immer so bleiben, denn die Fundamentalisten, die die Türkei lieber als Gottesstaat sehen würden (siehe Vorbild Iran) nehmen laufend zu und haben in meinen
      Augen ein bedrohliches Ausmaß angenommen (mit steigender Tendenz).

      Die Regierung steht dieser bedrohlichen Entwicklung, ob sie es glauben will oder nicht, ziemlich machtlos entgegen. Unter dem Deckmantel des Islam tickt hier eine Bombe, die
      irgendwann verheerende Folgen für dieses Land haben wird ! Denn was um himmels willen
      spricht eindeutig dagegen, daß die Türkei nicht so wird wie der Iran, wenn die Menschenmassen dort zunehmend extremistischer dem Islam verfallen mit zunehmender Unterstützung anderer Länder, wo die Staatsform bereits islamisch ausgerichtet ist ?

      Muß diese zukünftige Entwicklung der Türkei denn sein ?
      Will Europa noch ein Land vor der Haustür, daß die Demokratie aufgibt und sie eintauscht gegen eine unmenschliche Staatsform ?

      Ich sage eindeutig NEIN dazu, denn dieses ist nicht im Interesse der dortigen Bevölkerung
      und kann auch nicht im Interesse Europas sein. Warum stellt sich Europa nicht zu 100%
      hinter die Türkei, die im Osten der Türkei schon seit 10 Jahren versucht gegen den Terror anzugehen. Dort sind zwar nicht binnen 20 Minuten Tausende von Menschen umgekommen (Gott habe sie gnädig) aber verteilt auf die Zeit mindestens genau so viele (eher sogar mehr). Sind das den keine Menschen, muß deren Tot den erst live in ntv und Co auf eine dramatische Weise gezeigt werden, damit der Rest der Welt erst versteht, mit welcher abscheulichen Gewalt die Terroristen auch bei uns schon seit Jahrzehnten vorgehen.
      Ist die westliche Welt denn so blind und deren Denken schon so ferngesteuert, daß sie das nicht registriert was am Rande Europas passiert?

      Wo seht ihr bitte den Unterschied zwischen Bin Laden und Öcalan. Ich sehe absolut keinen. Beide gehören verurteilt.

      Noch nie war es so wichtig wie jetzt die Türkei bei der Bewältigung deren Probleme zu unterstützen, um dem vorherrschenden Terror Vorort und der zunehmenden Islamisierung entgegenzuwirken. Eine vollkommene Demokratie ist in der Türkei nach Europäischen Maßstäben noch nicht erreicht, daß ist bekannt, aber das Ziel vor Augen wird auch dieses erreicht werden (dessen bin ich mir sicher).


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