checkAd

    SGL Carbon - Was ist da los ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.09.01 16:53:41 von
    neuester Beitrag 17.09.01 15:21:05 von
    Beiträge: 3
    ID: 472.439
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 517
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 16:53:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was ist da los ? Wer hat die news ?
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 15:03:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      SGL wird meiner Ansicht nach bei einem Rebound ein Outperformer.
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 15:21:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der Spezialchemiekonzern SGL Carbon setzt nicht mehr ausnahmslos auf das Kerngeschäft Carbon und Graphit, sondern verstärkt seine Investitionen in Wachstumsmärkte. Vorstandschef Robert J. Koehler erläutert im Interview mit wallstreet:online, wie der Umstrukturierungsprozess im Unternehmen dazu beiträgt, die Wiesbadener Gesellschaft unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen zu machen. Die Entwicklung im zweiten Quartal 2001 zeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist.

      ? Der konjunkturelle Abschwung ist auch an SGL Carbon nicht spurlos vorbeigegangen. Das Konzern-Betriebsergebnis blieb, auch wenn das zweite Quartal einen Aufschwung signalisiert hat, in den ersten sechs Monaten 22 Prozent hinter dem des Vorjahreszeitraums zurück. Rechnen Sie sich Chancen aus, die Gesamtjahresbilanz durch ein gutes zweites Halbjahr aufpolieren zu können?

      Robert J. Koehler Im zweiten Quartal hat sich unsere Geschäftslage gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres erheblich verbessert. Unser Konzern-Betriebsergebnis ist um über 50 Prozent auf 21 Mio. Euro angestiegen. Im Wesentlichen haben dazu die etablierten Geschäftsfelder Carbon und Graphit (CG), Spezialgraphit (SG) und Korrosionsschutz (CP) beigetragen. Außerdem haben wir die Anlaufkosten für unsere in der SGL Technologies gebündelten Wachstumsgeschäfte erstmals verringert.

      Unser Betriebsergebnis ist im ersten Halbjahr 2001 um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Die Gründe dafür liegen ausschließlich in dem für diesen Zeitraum hinweg geplanten Anstieg der Anlaufkosten für unsere Wachstumsgeschäfte. Die etablierten Geschäfte konnten ihr Betriebsergebnis sogar leicht steigern. Der Konzernumsatz stieg insgesamt um 2 Prozent auf 617 Mio. Euro.

      Sie betonen zurecht die zunehmend schwierige konjunkturelle Lage. SGL Carbon hat sich bisher trotz der rauen Konjunkturwinde gut gehalten – das beweisen unsere Zahlen im zweiten Quartal. Für das zweite Halbjahr sehe ich eine weitere Verdüsterung am internationalen Konjunkturhimmel sowohl für die USA als auch für Asien und Europa. Dennoch denke ich, dass SGL CARBON sich behaupten wird. Ich rechne mit einem weitgehend stabilen Geschäft.

      ? Die Europäische Kommission hat gegen insgesamt acht Hersteller von Graphit-Elektroden Geldbußen mit einem Gesamtvolumen von 218,8 Mio. Euro wegen illegaler Preisabsprachen verhängt. Eines der betroffenen Unternehmen heißt SGL Carbon. Wie stehen Sie zu dem Urteil der Kommission und zu der Äußerung von Wettbewerbskommissar Mario Monti, der in dem Zusammenhang von Hardcore-Kartellen spricht?

      Robert J. Koehler Bereits unmittelbar nach Bekanntgabe der Kommissionsentscheidung Mitte Juli hatten wir mitgeteilt, dass wir beim Europäischen Gericht Klage gegen das verhängte Bußgeld von 80 Mio. Euro einlegen werden. Aus unserer Sicht liegen Verfahrensfehler und eine unzulässige Doppelbestrafung vor dem Hintergrund der bereits in den USA behandelten Sache vor. Wir sind zuversichtlich, dass das Gericht die Höhe der Strafe nachhaltig reduzieren wird. Bis zur endgültigen Gerichtsentscheidung ist die Zahlung gegen Bankgarantie ausgesetzt. Sicherheitshalber haben wir eine Erhöhung der Rückstellungen um 35 Mio. Euro vorgenommen, um die nach unserer Einschätzung bestehenden Risiken abzudecken. Sehen Sie mir nach, dass wir aufgrund des quasi schwebenden Verfahrens keine weiteren Kommentare in dieser Sache abgeben können. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir mit unserer Klage Erfolg haben werden.

      ? Inwieweit sind die auf Grund der hohen Nachfrage nach der neuen Bremsscheiben-Generation aufgetretenen Kapazitätsengpässe behoben?

      Robert J. Koehler Zurzeit installieren wir Maschinen und Anlagen zur automatisierten Serienfertigung in die in Meitingen neu errichtete Bremsscheiben-Produktionshalle. Zuvor hatten wir in der Technikumsanlage hauptsächlich in Handarbeit einen ausreichenden Vorrat für die seit Juli laufende Produktion des neuen Porsche GT Turbo angefertigt. Bis zur Aufnahme der Bremsscheiben-Serienproduktion Anfang/Mitte 2002 läuft die nun optimierte Produktion auf dem eingespielten Weg. Kapazitätsengpässe sollte es keine geben.

      ? Die Neuausrichtung des Konzerns hat dazu geführt, dass das Kerngeschäftsfeld – die Herstellung spezieller Kohlenstoffprodukte für Anwendungsbereiche in der Elektro- und Stahlindustrie – nur noch weniger als 50 Prozent zum Konzernumsatz beiträgt. Wie hoch sehen Sie den Anteil dieses Geschäftsfeldes auf Sicht von zwei Jahren?

      Robert J. Koehler Das Kerngeschäftsfeld Carbon und Graphit (CG), die Produktion von Graphitelektroden zur Herstellung von Elektrostahl hat im Jahre 1994 insgesamt 68 Prozent zum Konzernumsatz beigetragen. 1998 waren es nur noch 59 Prozent und im vergangenen Geschäftsjahr sind wir mit 49 Prozent erstmals unter die 50 Prozent-Grenze gekommen. Wir wollen die Abhängigkeit des Unternehmens von Elektrostahl weiter reduzieren. Unser Ziel ist es, den Anteil dieses Geschäftsfeldes am Konzern-Umsatz auf cirka 40 Prozent im Jahre 2004 zu senken, d. h. die Geschäfte in den übrigen Bereichen, insbesondere SGL Technologies entsprechend zu steigern.

      ? SGL Carbon hat sich die Produktion von neuartigen Brennstoffzellen als neues Geschäftsfeld auf die Fahnen geschrieben. Wie hoch fallen die Investitionen, die Sie veranschlagen, aus, um serienreife Produkte anbieten zu können?

      Robert J. Koehler Die Marktreife der Brennstoffzellen-Technologie ist großteils – je nach Anwendung – mittel- bis langfristig zu sehen. So ist zum Beispiel der Einsatz von stationären Brennstoffzellen zur Strom- und Wärmeerzeugung für Wohnhäuser keine ferne Zukunftsmusik mehr. Unser US-Kooperationspartner und Kunde H Power, ein Brennstoffzellenhersteller aus Clifton, New Jersey, hat ein 10-Jahres-Abkommen mit einem Verbund von 250 regionalen US-amerikanischen Energieunternehmen über Vermarktung, Verkauf, Installation und Wartung stationärer Brennstoffzellen abgeschlossen. Um Ihnen die Dimension dieser Vereinbarung zu verdeutlichen: Die 250 Energieunternehmen versorgen knapp 14 Mio. US-Haushalte, Farmen und Kleinbetriebe mit Energie.
      Wie weiter oben bereits erwähnt, gehen unsere Anlaufkosten für die Wachstumsbereiche Schritt für Schritt zurück. Auch die Kosten für den Bereich Brennstoffzellen-Komponenten senken wir planmäßig weiter ab.

      ? Welche positiven Impulse versprechen Sie sich durch das Engagement von Paul W. Pendorf, dem Gründer und Mehrheitseigentümer der AMT II Corporation, in der Tochtergesellschaft Hitco Carbon Composites? Wie beeinflusst sein Einstieg die Entwicklung der SGL Technologies?

      Robert J. Koehler Durch die Ernennung von Paul W. Pendorf zum Präsidenten und Geschäftsführer unserer in Gardena (Kalifornien) ansässigen Tochtergesellschaft Hitco Carbon Composites Inc. stärken wir unser Verbundwerkstoffgeschäft für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Pendorf beteiligt sich in diesem Zusammenhang als Minderheitsaktionär an Hitco, die zur neu gegründeten SGL Technologies GmbH der SGL Carbon Group gehört. Pendorf ist Gründer und Mehrheitseigentümer der AMT II Corporation. AMT II wird strategischer Partner von SGL Carbon bei weiteren Akquisitionen und Restrukturierungen in der Luft- und Raumfahrtzulieferindustrie. Pendorf bringt seine langjährigen Geschäftsbeziehungen zur Luft- und Raumfahrtindustrie in den USA und Europa ein. Er war früher in leitender Position bei Cytec Fiberite Inc. (USA). 1995 gründete Pendorf die American Materials and Technologies Corporation (AMT) und erwarb ein Verbundwerkstoffgeschäft im Rahmen eines Management buy-out. AMT baute seinen Jahresumsatz auf 50 Mio. Dollar aus und beschäftigte 300 Mitarbeiter. Nachdem er AMT 1996 an die Nasdaq gebracht und 1998 verkauft hatte, gründete Pendorf Ende 2000 AMT II als Holdinggesellschaft für den Bereich Verbundwerkstoffindustrie der Luft- und Raumfahrt. Pendorf ist Chemieingenieur und arbeitete über 20 Jahre in unterschiedlichen Forschungs- und Managementpositionen bei Pfizer, American Cynamid und ICI. Während dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit der Entwicklung und Vermarktung von Verbundwerkstoffen.
      Wir freuen uns, mit Herrn Pendorf sowohl einen Experten als auch eine Unternehmerpersönlichkeit der modernen Verbundwerkstofftechnologie im Bereich Luft- und Raumfahrt für uns gewinnen zu können. Dies zeigt, dass wir mit unserer Strategie bei SGL Technologies auf dem richtigen Weg sind. Kernprojekte sind die Carbon-Keramikbremsscheibe und Brennstoffzellen-Komponenten. Beide Projekte wurden zu Beginn des Jahres gemeinsam mit den Geschäften Carbonfasern und Verbundwerkstoffe für industrielle Anwendungen sowie für Luft- und Raumfahrt in die eigenständige Gesellschaft SGL TECHNOLOGIES überführt. Parallel zum Aufbau der Verbundwerkstoffe für Luft- und Raumfahrt sollen auch neue Anwendungen für die Automobil- bzw. Transportindustrie entwickelt werden. Die Carbonfaser bildet dabei die Grundlage für die gesamte Wertschöpfungskette der Wachstumsprojekte. Aus diesem Grunde haben wir in die Kapazität unseres Faserwerks in Inverness (Schottland) investiert. Ziel ist es, die einzelnen Geschäfte möglichst selbständig zu führen und nach Überprüfung der Potenziale geeignete organisatorische und finanzielle Strukturen für nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dies beinhaltet neben internem Wachstum auch strategische Allianzen und Joint Ventures. Pendorfs Beteiligung im Luft- und Raumfahrt-Zuliefergeschäft ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

      ? Erst in jüngster Vergangenheit sind Sie ein Joint-Venture für den chinesischen Markt eingegangen. Welchen Stellenwert hat das Engagement in Asien für Ihr Unternehmen?

      Robert J. Koehler Mitte Juli haben wir mit der Tokai Carbon Co. Ltd., Tokio/Japan einen Rahmenvertrag für ein umfassendes Joint Venture in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Produktion von Graphitelektroden für den chinesischen Markt geschlossen. Grundlage des Joint Ventures ist unsere Investition zur Errichtung einer 20.000 Tonnen-Produktionsanlage für Graphitelektroden in Shanghai. Der erste Bauabschnitt dieses Projekts, die Bearbeitung von Graphitelektroden, nimmt in diesen Tagen seinen Betrieb auf. Die Produktionsstätte befindet sich im Industriegebiet von Feng Pu in Pudong/Shanghai. Tokai Carbon ist ein führender Anbieter in Japan und den asiatischen Märkten. Mit dem Joint Venture etablieren sich Tokai und wir zu Marktführern im Wachstumssektor UHP-Graphitelektroden (UHP-Ultra High Power) in China. Gleichzeitig tragen wir damit auch zur weiteren Entwicklung der chinesischen Elektrostahl-Industrie bei. Es ist vorgesehen, dass das Joint Venture schrittweise in weitere Produktionsmodule wie zum Beispiel in die Graphitierung und das Brennen investiert. Darüber hinaus wird das Joint Venture von China aus auch andere Märkte im asiatischen Raum beliefern.

      ? Mancher Chartanalyst sieht derzeit Verkaufssignale für die SGL Carbon-Aktie. Aus welchen Gründen sollte man sich das Wertpapier dennoch ins Depot legen?

      Robert J. Koehler Die internationalen Aktienmärkte insgesamt hängen zurzeit durch. Selbstverständlich halten sich die Analysten momentan mit Kaufempfehlungen zurück. Das betrifft aber viele Unternehmen. Unsere Ziele und Strategie für die Zukunft sind auf langfristiges Wachstum ausgelegt. Wir wollen die Abhängigkeit des Unternehmens vom Elektrostahl reduzieren und SGL Carbon auf längere Sicht zu einem weltweit führenden Werkstoff- und Technologie-Konzern umbauen. Wertsteigerndes Wachstum sehen wir als unabdingbare Voraussetzung dafür an, dass SGL Carbon im internationalen Vergleich zu einer attraktiven und dauerhaften Kapitalanlage werden kann. Um dies zu erreichen, haben wir das Unternehmensportfolio aus etablierten Geschäften - Carbon und Graphit (CG), Spezialgraphit (SG) und Korrosionsschutz (CP) - um einen eigenständigen Wachstumsbereich, die SGL Technologies, erweitert.

      Das Konzept zur Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie fußt auf drei Säulen: Erstens, Festigung der starken Markt- und Wettbewerbsposition bei den etablierten Geschäften. Zweitens, Auf- und Ausbau von Wachstumsgeschäften. Drittens, Schaffung der für das Unternehmenswachstum erforderlichen Infrastruktur.

      Bei den etablierten Geschäften geht es vor allem darum, die bestehenden Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Qualitätsverbesserung konsequent fortzusetzen, um Kosten- und Qualitätsführerschaft zu erlangen. Die Geschäfte sollen mittelfristig Umsatzrenditen von 10 bis 20 Prozent und Vermögensrenditen von cirka 20 Prozent erwirtschaften. Von Aktivitäten, die dies auf Dauer nicht schaffen, werden wir uns trennen. Darüber hinaus werden wir unsere Produktpalette und regionale Präsenz verstärken, wenn und wo es zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsposition sinnvoll ist.

      Den Auf- und Ausbau von neuen Wachstumsgeschäften sehen wir als längerfristigen Prozess. Er erfordert zunächst Risikokapital mit hohen Vorleistungen in Forschung und Entwicklung, Produktion, Marketing und Vertrieb. Die Auswahl der Wachstumsprojekte basiert auf den Kernkompetenzen unseres Unternehmens. Dies sind im Wesentlichen Hochtemperatur-Technologie, Werkstoff-Know-how und erfolgreiches Management in globalen Nischenmärkten. Damit bleiben wir unseren Stärken treu. Bislang haben wir uns auf die weiter oben bereits beschriebenen Kernprojekte Hochleistungsbremsscheiben aus Carbon-Keramik und Graphit-Komponenten für die Brennstoffzelle fokussiert. Aufgrund ihrer revolutionären technologischen Vorteile besitzen beide Innovationen erhebliches Entwicklungspotenzial mit allerdings unterschiedlichen Zeithorizonten. Die Carbon-Keramik-Bremsscheibe steht bereits kurz vor der Marktreife. Der Durchbruch der Brennstoffzelle hängt im Wesentlichen davon ab, wie die Automobilindustrie, die Energieunternehmen und der Gesetzgeber die neue Technologie vorantreiben. Das kann noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Unsere Strategie ist in beiden Gebieten darauf ausgerichtet, führende Technologie- und Kostenpositionen aufzubauen und dies gegebenenfalls durch strategische Allianzen oder Joint Ventures abzusichern. Außerdem muss die Entwicklungs-Pipeline aus internen und externen Quellen weiter aufgestockt werden.

      Der Konzernumbau soll durch moderne, optimierte Infrastrukturen unterstützt werden. Dazu gehört der Aufbau von Geschäftssystemen und Organisationsstrukturen, die den Bedürfnissen der Wachstumsgeschäfte gerecht werden. Andererseits müssen die Prozesse zur Geschäftssteuerung auf Konzernebene harmonisiert und auf eine gemeinsame Plattform gestellt werden. Dies gilt insbesondere für den gesamten IT-Bereich, unsere Management-Informations-Systeme, den Konzernabschluss und die Führungskräfte-Entwicklung.

      Die Umsetzung dieser neuen Strategie erfolgt über Meilensteine, die mit den Business Units und Zentralabteilungen in jährlichen Zielgesprächen vereinbart werden. Auf Konzernebene fassen wir sie entsprechend den drei Säulen der Unternehmensstrategie - Etablierte Geschäfte, Wachstumsgeschäfte, Infrastruktur - zusammen. Für 2001 haben wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie sind überwiegend Teilschritte von mehrjährigen Programmen bis 2003/2004 zur Umsetzung der Einzelstrategien.

      Die avisierten Kostensenkungen von 13 bis 17 Mio. Euro in den etablierten Geschäften CG, SG und CP resultieren im Wesentlichen aus Fertigungssynergien zwischen verschiedenen Produktionsstätten und Produktivitätssteigerungen einzelner Standorte. Verschiedene Maßnahmen sollen dazu beitragen, das gebundene Vermögen im Konzern zu reduzieren. Bei der Integration von ZEW, Polen, sehen wir mittelfristig Einsparungsmöglichkeiten in der Größenordnung von 4 bis 5 Mio. Euro. In 2001 sollen zunächst die organisatorischen und personellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden.

      Bei den Aufbau- und Wachstumsgeschäften soll die in 2000 durchgeführte Portfolio-Analyse von FC umgesetzt werden. Dies gilt primär für die Produktpalette unserer US-Beteiligung Hitco Technologies und das Fasergeschäft. Zur Stärkung der unternehmerischen Ausrichtung und Führung haben wir zum Jahreswechsel die SGL Technologies gegründet. Sie soll primär die Wachstumsprojekte Bremsscheibe und Brennstoffzelle sowie weitere Geschäfte mit Wachstumspotenzial aufnehmen. Zentrales Anliegen ist die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe unserer neuen Bremsscheibenfabrik in Meitingen, die in modularer Form bis 2003/2004 auf 1.000 Tonnen vergrößert werden soll. Die Geschwindigkeit des weiteren Ausbaus werden wir direkt an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren und daran wie schnell es uns gelingt, die neue Carbon-Keramik-Bremsscheibe neben Luxus- und Sportwagen auch in den oberen und mittleren Klassen zu etablieren. Die für diese weitere Marktpenetration erforderlichen Technologien, Kostenstrukturen und Allianzen mit führenden Firmen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie bilden das Herzstück unserer Strategie für diesen attraktiven Wachstumsmarkt.

      Die Strategie für Brennstoffzellen-Komponenten wird weiterentwickelt. Dazu gehört die Definition der voraussichtlichen Technologie- und Nachfrageentwicklung für stationäre und Automobilanwendungen sowie die technologischen und marktspezifischen Auswirkungen auf unsere Bipolarplatten und Gasdiffusionsschichten. Daneben prüfen wir auch strategische Allianzen zur Stärkung unserer Marktposition.

      In den Servicebereichen wollen wir als Kernprojekt unsere IT-Strukturen im Konzern neu ordnen. Für dieses Projekt veranschlagen wir einen Realisierungszeitraum bis 2004 und Kosten von insgesamt rund 20 Mio. Euro. Die historischen dezentralen EDV-Standorte sollen zu zwei regionalen Kompetenzzentren in Europa und Nordamerika unter zentraler Leitung zusammengefasst und die unterschiedlichen Softwareprogramme auf einer einheitlichen Plattform harmonisiert werden. Zur besseren Steuerung und Kostentransparenz wurden die europäischen Kompetenzzentren bereits in eine rechtlich selbständige Einheit - „SGL Information Services" - überführt. Dieses Projekt wird über die Vereinheitlichung von Kernprozessen nicht nur zu einer weiteren Effizienzsteigerung führen, sondern auch die notwendigen Voraussetzungen für den Aufbau von Online-Geschäftsverbindungen mit unseren Kunden schaffen.

      Auf Basis der beschriebenen Unternehmensstrategie wollen wir die weltweite Marktattraktivität von SGL Carbon auf ein breiteres Fundament stellen und den Unternehmenswert nachhaltig steigern. Das Konzept hierfür ist langfristig angelegt. Der Umbau eines Konzerns lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen. Dazu müssen die eingeleiteten mehrjährigen Programme bei den etablierten Geschäften greifen, die Wachstumsgeschäfte in die Gewinnzone vorstoßen und die Infrastrukturen angepasst werden. Wir sind jedoch überzeugt, für unser Unternehmen die richtige Weichenstellung getroffen zu haben, und wir gehen diesen Weg mit Entschlossenheit und Offenheit.

      Autor: Oliver Mies (© wallstreet:online AG),09:31 03.09.2001


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      SGL Carbon - Was ist da los ?