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    Dax Aktien Strategie der Woche, 16.09.2001 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.09.01 17:00:14 von
    neuester Beitrag 19.09.01 12:06:16 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 16.09.01 17:00:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dieser Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax-eingang.php
      zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Long Aktien:
      Long Put: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Commerzbank, DaimlerChrysler, Dax, Degussa, DeutscheBank, Post, Telekom, Epcos, Hypovereinsbank, Infineon, Linde, Lufthansa, MAN, Metro, MLP, MünchenerRück, DowJones, Preussag, Siemens, ThyssenKrupp, VW
      Auf neue Signale warten: SAP
      Nur für Trader: AdidasSalomon, EON, Fresenius, Henkel, RWE, Schering


      Highlights: Der von mir befürchtete "Sell Off" ist diese Woche traurige Wirklichkeit geworden, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, als es irgendjemand voraussehen konnte. Ich bin zutiefst erschüttert und trauere um die Opfer.

      Wie geht es nun weiter, was sollte man mit seinem Depot tun ? Wer meinen Empfehlungen in den letzten Wochen gefolgt war, ist zur Zeit nur wenig an den Börsen engagiert oder hält hauptsächlich Short Positionen. Bei diesen Short Positionen sollten auf alle Fälle Teilgewinne mitgenommen werden. Allein durch die hohe implizite hohe Volatilität zur Zeit ist zwar einerseits der Gewinn sehr hoch, andererseits aber auch das Risiko enorm gestiegen. Allerdings kann ein Teil der Positionen gehalten werden. Im Sinn der Trendfolge ist ein Trend erst beendet, wenn es eine deutliche Umkehr gegeben hat.

      Aus technischer Sicht ist der Markt momentan nur schwer zu beurteilen. Je nach Anlagehorizont sollte man von einer Neupositionierung daher einige Tage, Wochen oder sogar Monate abwarten. Wer frühzeitig investieren will, sollte jetzt hauptsächlich auf fundamental orientierte Analysen zurückgreifen. Welche Aktien sind aus fundamentaler sicht unrechtmäßig weit gefallen ? Ich selbst kann wenig dazu sagen.

      Allerdings sollte wegen der hohen Volatilität auf jeden Fall der Investitionsgrad niedrig gehalten werden, und im Bereich von höchstens 20 % (für diejenigen, die von dem Kapital leben müssen) bis höchstens 50 % (für die, die nicht auf das Kapital angewiesen sind) betragen.

      Es ist kein Wunder, das nun auch die beiden letzten Long Kandidaten (Adidas und Fresenius) unter den Stop Kurs gefallen sind. Die Aktien sollten daher verkauft werden. Damit habe ich erstmalig keinen Long Kandidaten mehr auf der Liste, d.h. aus technischer Sicht rate ich zur Zeit vom Kaufen und Halten sämtlicher Dax Aktien ab.

      Neue Verkaufssignale hat es bei BMW, Basf, DaimlerChrysler, Metro, Thyssen und VW gegeben. Ob man angesichts der Lage nach diesen Signalen handeln will, muss jeder für sich entscheiden. Auf alle Fälle macht die hohe Volatilität eine Spekulation schwierig, es sind nicht automatische Gewinne programmiert.

      In der Vorwoche hatte es Verkaufssignale bei der Allianz, der Münchener Rück und der Deutschen Bank gegeben. Ich denke nur ungern darüber nach, was dies nach den Ereignissen dieser Woche bedeuten könnte. Leider ist nicht auszuschließen, daß sich Terroristen der Börse bedienen, um zukünftige Aktionen zu finanzieren. Spekulationen darüber hat es in verschiedenen Boards gegeben, und sie sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich wünsche jedenfalls den entsprechenden US Behörden viel Erfolg bei ihren Ermittlungen, und hoffe, daß das Bankgeheimnis hier nicht zu strikt angewendet wird.

      Mein Musterdepot hatte ich noch am Montag auf einen Investitionsgrad von 50% zurückgefahren, da sich die Marktschwäche schon an diesem Tag als sehr hartnäckig erwies. Verkauft hatte ich die beiden Autowerte "Audi" und "Fiat", da ich angesichts der bevorstehenden IAA am Montag Befürchtungen hatte, daß selbst gute Nachrichten vom momentanen Markt mit Kursabschlägen beantwortet würden. Der Verlust liegt nun bei moderaten -4% seit dem Start Anfang August. Ich halte mein System durch, was vermutlich zu weiteren Verkäufen in nächster Zeit aufgrund eines Zeitstops führen wird. Sollte sich ein Signal ergeben, werde ich aber auch neue Positionen hereinnehmen. Allerdings gibt es zur Zeit kaum Signale von meinem Computer, da ich auf technische Stärke setze. Das einzige Signal in dieser Woche war "FAG Kugelfischer", und es kam zu spät, da der Kurs nach einer Übernahmeofferte nun auf einen fixen Preis zusteuert.

      Ich werde das Musterdepot in Zukunft mit einem Newsletter kommentieren. Wer diesen Newsletter beziehen möchte, der schicke mir bitte eine kurze Mail an:

      Mail@StatistikFuchs.de


      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?&action=…

      Natürlich ist die Auswahl in diesem Depot nur eine persönliche Meinung und keine Handlungsaufforderung .


      1.) Long Kandidaten


      2.) Short Kandidaten

      Allianz: Infolge der tragischen Ereignisse in dieser Woche wurde das Kursziel von 235 sehr schnell erreicht und unterschritten. Es sollte daher an Gewinnmitnahmen gedacht werden. Da der langfristige Aufwärtstrend seit 1992 gebrochen wurde, bleibt die Aktie Short Kandidat. Das nächste Kursziel ist 189. Den Stop ziehe ich auf 263 nach.

      BASF: Durch das Unterschreiten des 2-Jahrestiefs bei 39,50 wurde die Aktie zum Short Kandidaten. Das Kursziel liegt bei 30. Da die Aktie bis zuletzt technische Stärke gezeigt hatte, sollte man trotzdem überlegen, ob es nicht andere Short Kandidaten mit besserem Chancen/Risiko Verhältnis gibt.

      Bayer: Bei diesem Short Kandidaten befindet sich im Bereich 29 eine starke Unterstützung, so daß aktuelle Kurse für Gewinnmitnahmen genutzt werden sollten. Ein Teil der Position kann mittelfristig gehalten werden, den Stopkurs hierfür ziehe ich auf 37,01 nach.

      BMW: Die Aktie hat den Aufwärtstrend aus 1998 gebrochen und ein neues Jahrestief markiert, was ich als Verkaufsignal interpretiere. Das erste Kursziel liegt bei 23,01, einen Stop lege ich auf 35,01 fest.

      Commerzbank: Das Kursziel von 20,50 wurde in dieser Woche erreicht, was zu teilweisen Gewinnmitnahmen genutzt werden sollte. Als neues Kursziel sind die Tiefs aus dem Jahr 1996 bei 15,50 sinnvoll. Den Stop ziehe ich auf 24,21 nach.

      DaimlerChrysler: Durch das Unterschreiten der 43 wurde der langjährige Abwärtstrend wiederaufgenommen und ein Verkaufsignal ausgelöst. Ein realistisches Ziel ist jetzt das Tief aus 1995 bei 30,45. den Stop lege ich zunächst auf 43,01 und werde ihn nach der nächsten technischen Erholung nachziehen.

      Dax: Der Dax hat das mittelfristiger Baisse Ziel von 4000 fast erreicht. Hier verläuft der langfristige Aufwärtstrend vom Anfang der 90er Jahre. Es gibt keine Garantie, daß diese Aufwärtstrend wirklich hält, aber es besteht eine gute Chance. Bei den Marken 3650 und 3850 bestehen weiterhin Unterstützungen aus den Jahren 1997 und 1998. Eventuelle Übertreibungen nach unten könnten hier zum Stehen kommen. Würden auch diese Marken nicht halten, könnte die Baisse noch sehr viel weiter gehen, erst bei 2600 gäbe es dann wieder eine massive Unterstützung. Es empfiehlt sich, Gewinne aus Short Positionen teilweise mitzunehmen und teilweise laufen zu lassen und ansonsten abzuwarten. Long Positionen eingehen kann man erst, wenn sich ein echter Boden gebildet hat. Das benötigt im Minimum 2 Monate.

      Degussa: Die Aktie hatte am Dienstag die massive Unterstützung bei 29/29.50 unterschritten und damit eine Verkaufsignal ausgelöst. Ein Kursziel sehr ich bei 24,70, den Stop lege ich auf 29,50 fest.

      DeutscheBank: Der Fall der Unterstützung bei 74 in der ersten Septemberwoche führt zu einem Verkaufsignal. Der Stop liegt bei 80,01 und sollte nach Ende der nächsten Kurserholung nachgezogen werden. Da im Bereich 57 eine starke Unterstützung liegt, sollten bei den aktuellen Kursen Teilgewinnmitnahmen durchgeführt werden. Die nächste Unterstützungen und damit Kursziele verlaufen bei 45 und 41.

      Post: Die Aktie stürzt bisher ohne nennenswerte Korrektur ab. Es sieht also nicht danach aus, daß der Boden schon erreicht ist. Gewinne aus den Short Positionen daher laufen lassen, bestenfalls Teilgewinnmitnahmen (Switch der Puts in tiefere Basispreise) durchführen. Die Aktie hatte am 21.8 ein Verkaufsignal durch Ausbruch aus einer Trading Range nach unten gegeben. Den Stop ziehe ich auf 16,10 nach. Ein Kursziel kann nicht angegeben werden, da sich die Aktie bei 13 am ATL befindet.

      Telekom: Die Aktie befindet sich weiter in einem sehr dynamischen Abwärtstrend, so daß jede stärkere Erholung zum Aufbau neuer Short Positionen genutzt werden kann. Der Emissionskurs von 14,30 als vorläufiges Kursziel wurde intraday schon unterschritten. Es besteht die Möglichkeit, daß es nach dem Unterschreiten dieser Marke per Schlusskurs zu einem finalen und heftigen "Sell Off" kommt, bei dem sogar einstellige Kurse nicht ganz auszuschließen sind. Bei diesem Wert kommt hinzu, daß er mit einem KGV von 32 auch auf aktuellem Niveau noch sehr teuer ist. Den Stop ziehe ich auf 16,37 nach.

      Epcos: Die Aktie hat ihr ATL und somit das von mir angegebene Kursziel fast erreicht. An Gewinnmitnahmen kann daher gedacht werden. Allerdings besteht auch hier wie bei der Telekom die Möglichkeit eines "finalen Sell Offs". Der Stop für Short Positionen liegt bei 47,31 und kann nach dem Ende der nächsten Erholung nachgezogen werden.

      Hypovereinsbank: Die Aktie hat ihr Kursziel bei 37 erreicht und unterschritten, so daß man an Teilgewinnmitnahmen denken sollte. Damit ist das Gap geschlossen, welches 1997 im Rahmen der Hypo Übernahme durch die Vereinsbank entstanden war. Den Stop für die restliche Position ziehe ich auf 38,01 nach. Der nächste massive Unterstützungsbereich liegt zwischen 30,30 und 33,30.

      Infineon: Die Aktie befindet sich in einem lang anhaltenden Abwärtstrend und am ATL, so daß keine Kursziele angegeben werden können. Der Stop liegt bei 26,71.

      Linde: Durch Bruch des mittelfristigen Aufwärtstrends Mitte August wurde die Aktie zum Short Kandidaten. Eine erstes Kursziel ist das alte Tief bei 40,10. Den Stop ziehe ich auf 48,30 nach.

      Lufthansa: Aus dem Sinkflug ist durch die tragischen Ereignisse dieser Woche ein Sturzflug geworden. Mein Kursziel bei 14,30 wurde erreicht und klar unterschritten. Nun befindet sich im Bereich zwischen 10 und 11,50 eine massive Unterstützung. Zur Beurteilung dieser Aktie rate ich nun auf alle Fälle die Hinzuziehung von fundamentalen Analysen. Möglicherweise hat der Markt nach unten übertrieben. Aus technischer Sicht sollte jedoch für Käufe eine längere Bodenbildung abgeartet werden. Der Stopkurs für Short Positionen kann zunächst auf 16 gelegt werden, sollte jedoch nach dem Ende der nächsten Kurserholung nachgezogen werden.

      MAN: Da das Kursziel für Short Positionen bei 21,50 mittlerweile erreicht wurde, sollte man an Teilgewinnmitnahmen denken. Ein neues sinnvolles Kursziel für den Rest der Position liegt bei 18. Der Stopkurs kann auf 24,26 nachgezogen werden.

      Metro: Der Fall unter die Unterstützung bei 41,50 hat neues Verkausignal ausgelöst. Zielkurs ist 34,50, einen Stop lege ich auf .

      MLP: Ich hatte hier Teilgewinnmitnahmen empfohlen, jedoch sollte man mit dem Rest der Position die Gewinne nun laufen lassen. Es gibt charttechnisch kaum nennenswerte Unterstützungen und der Kursverfall wird vom Umsatz unterstützt. MLP setzt die durch Epcos, Infineon und die Post begründete Tradition fort, daß Dax Neulinge zunächst einmal erhebliche Abschläge hinzunehmen haben. Die Aktie hatte sofort nach der Aufnahme in den Dax ein Verkaufsignal gegeben. Der Stop liegt bei 74,01, die nächste Unterstützung liegt knapp über 51.

      MünchenerRück: "Die Aktie hatte in dieser Woche durch Unterschreiten der 307 ein Verkaufsignal durch Abschluss eines "Rounding Tops" gegeben. Danach entwickelte sich eine für einen Finanzwert erstaunliche Abwärtsdynamik. Denn historisch gesehen lässt sich bei dieser Aktie mit Trendfolgestrategien nicht viel verdienen. Da momentan aber eine Riesenauswahl an Short Kandidaten besteht, muss man jedoch nicht unbedingt diesem Signal folgen". Soweit der Wortlaut meiner Beurteilung vor einer Woche. Irgendwie bin ich froh, den letzen Satz nichtsahnend geschrieben zu haben. Denn im Licht des Terroranschlages auf das World Trade Center bekommt diese Beurteilung einen sehr bitteren Beigeschmack. Da der Anschlag auf diese im US Geschäft stark engagierte Rückversicherung eine voraussehbare Auswirkung hat, sind Short Verkäufe der Terrororganisation nicht auszuschließen. Die Gewinne würden der Finanzierung zukünftiger Terroranschläge dienen ! Ich kann daher nur hoffen, daß selbst in der Schweiz das Bankgeheimnis bei der Aufklärung der Hintergründe kein Hindernis ist. Bei dieser Aktie sollte die weitere Beurteilung wie auch bei der Lufthansa auf fundamentale Analyse aufbauen. Möglicherweise hat der Markt nach unten übertrieben. Den Stopkurs für bestehende Short Positionen ziehe ich auf 270 nach. Persönlich muss ich aber sagen das ich in dieser Aktie zur Zeit keine Short Position haben möchte.

      DowJones: Hier kann ich diese Woche keine Analyse durchführen, da die Börse seit Dienstag geschlossen ist. Für die nächste Zeit möglicherweise wichtige Unterstützungen liegen bei 8200 und bei 7000. Eher unwahrscheinlich, aber nicht ganz unmöglich ist es, daß das 98er Hoch bei 9330 als Unterstützung hält.

      Preussag: Die Aktie ist neben der Münchner Rück und der Lufthansa wegen des Touristik Geschäftes am stärksten von den Ereignissen dieser Woche betroffen. Mein Kursziel von 30,60 wurde klar unterschritten, eventuell hat der Markt nach unten übertrieben. Auch hier sollte man fundamentale Analysen zu Rate ziehen. Aus technische Sicht befinden sich wichtige Unterstützungen bei 22,50 und bei 25. Den Stop ziehe ich auf 32,70 nach.

      Siemens: Die Aktie befindet mittelfristig im Abwärtstrend. Ich hatte kürzlich zu Teilgewinnmitnahmen geraten. Für den Rest der Position bitte ich auf die starke Unterstützung bei 42 zu achten. Ein mittelfristiger Stop liegt bei 59,71 und kann nach der nächsten Kurserholung nachgezogen werden.

      ThyssenKrupp: Durch den Fall unter die Unterstützung bei 13,95 wurde in dieser Woche ein Verkaufsignal ausgelöst. Der Weg nach unten ist nun charttechnisch ziemlich offen. Die Aktie sollte daher behandelt werden wie Infineon und andere Aktien am ATL: Kein Kursziel setzen und Stop aggressiv nachziehen. Den anfänglichen Stop lege ich auf 15,01.

      VW: Ich mag es schon gar nicht mehr schreiben, und bin froh am Ende des Alphabetes der Dax Aktien angekommen zu sein. Aber auch diese Aktie hat in dieser Woche ein klares Verkaufsignal gegeben. Der lang etablierte Seitwärtstrend ist klar gebrochen worden. Eventuell noch vorhandene antizyklische Long Positionen wurden dabei ausgestoppt. Ein erstes Kursziel liegt bei 39,20, einen Stop kann man auf 47 legen. Fällt die Marke von 39,20, gibt es erst bei 32 wieder eine nennenswerte Unterstützung.


      3.) Vor mittelfristigen Signalen

      SAP: Die Aktie hat ihre relativen Stärke inzwischen komplett verloren. Das Unterschreiten des Jahrestiefs bei 99,80 würde zu einem Verkaufsignal führen.


      4.) Nur für kurzfristige Trades

      AdidasSalomon: Die Aktie ist unter den Stop von 67,99 gefallen und wurde daher am Donnerstag zur Eröffung bei 67.10 verkauft. Erst ein Anstieg über den Jahreshöchstkurs von 78,30 wäre jetzt wieder ein Kaufsignal.

      EON: Dieser Versorgerwert ist einer der wenigen, die sich in der letzten Woche recht gut halten konnten. Trotzdem auch hier keine Kaufempfehlung.

      Fresenius: Die Aktie ist unter den Stopkurs von 86,99 gefallen, und ist damit verkauft. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 78,90 würde sogar ein Verkaufsignal auslösen.

      Henkel: Die Aktie befindet sie sich in einem Seitwärtstrend ohne Aussicht auf Trendfolgesignale. In dem aktuell schwachen Markt kann man das als Stärke bezeichnen. Allerdings würde ich auch hier das Unterschreiten der Unterstützung bei 64 als Verkaufsignal ansehen.

      RWE: Die Aktie war bereits am Montag stark abgestürzt und hat sich ab Dienstag recht stabil halten können. Versorger gelten in Krisenzeiten als "sicherer Hafen". Trotzdem gebe ich keine Kaufempfehlung.

      Schering: Diese Aktie war im Juli als Long Kandidat ausgestoppt worden. Aufgrund des positiven mehrjährigen Bildes sollte man die Aktie jedoch weiter beobachten, und bei Kursen über 65 wieder trendfolgend einsteigen. Die aktuelle relative Stärke im Vergleich zum Gesamtmarkt ist auf alle Fälle sehr positiv zu werten. Es ist eine der wenigen Aktien im Dax, bei der es in dieser Woche nicht zu crashartigen Kursabschlägen kam.


      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt


      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 19:31:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi sf,

      wie wäre es mit einer kleinen Zwischenerholung?
      Immerhin kommt mir der Ausbruch aus den Trendkanälen
      nach unten jetzt so massiv vor, daß ich eine Wiederholung
      der Januar/April-Szenarien nicht für ganz unwahrscheinlich
      halten würde (geneigte Hilfe der FED und anderer Hoffnungs-
      träger vorausgesetzt). Vielleicht aber könnte es eher eine
      scheinbar ewige Seitwärtsbewegung wie Mai-Juni geben.

      Falls uns nicht irgendein Krieg einen Strich durch die
      Rechnung macht. Ich kann mich noch an den Irak-Krieg
      erinnern. Schon den fand ich ziemlich uncool, äußerst
      gefährlich und war etwas besorgt. Nicht wegen Wertpapieren,
      damals hatte ich keine. Heute habe ich allerdings auch keine.


      so long landing_zone
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 12:18:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      @landing_zone: Ich erwarte ja seit Wochen schon eine Zwischenerholung, belasse aber meiner Grundeinstellung auf "tendenziell short". Meines Erachtens kann ein mittelfristig orientierter Anleger, der tagsüber keine Zeit für die Börse hat, mit Zwischenerholungen nichts anfangen. Nur Day Trader können dabei eventuell etwas verdienen. Was ich mir noch am ehesten zutraue für die nächste Zeit zu prognostizieren ist ein Rückgang der Volatilität. Ob das aber "sanft bergab" oder "sanft bergauf" oder "seitwärts" bedeutet, weiss ich nicht. Jedenfalls sollte man vorsichtig mit Optionen sein, die durch die fallende Vola an Wert verlieren. Wer kann , der verkauft eher Optionen an der Eurex (als Stillhalter, Marginkonto nötig), z.B. Puts an schwachen Tagen und Calls an festen Tagen.

      Gruß Statistikfuchs
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 17:52:20
      Beitrag Nr. 4 ()
      @sf

      Wie man sieht, reagieren die Märkte auf die veränderte Situation nach den Anschlägen wieder mal paradox (wie immer gnadenlos, aber wohl unvermeidlich): Anders kann ich mir es jedenfalls nicht erklären, warum ausgerechnet Allianz und MüRück momentan gegen den Markt laufen:

      WELTWEIT DEUTLICHER ANSTIEG DER PRÄMIEN ERWARTET
      Rob Proctor, Analyst bei Morgan Stanley, erwartet als Folge der Terroranschläge weltweit einen deutlichen
      Anstieg der Versicherungsprämien. Eine Erhöhung der Prämien habe ohnehin angestanden, sagte auch
      Michael Haid von Sal Oppenheim & Co. Nach den Ereignissen in den USA kämen die Verteuerungen jedoch
      wesentlich schneller und nachhaltiger, meinte er. Zudem sei wegen der geschwächten Märkte und des
      gestiegenen Risikos mit einem Rückgang des Angebots an Versicherungsleistungen zu rechnen.
      [http://cdinf2.comdirect.de:9004/de/detail/_pages/news/article.html?sNewsId=1000817835&sid=&sNews=default+default&sSearchfor=&iOffset=0&iMinAge=0&sArchive=new&]

      Bei der Telekom wird das gegenläufige Verhalten begründet mit niedrigeren Zinslasten nach der EZB-Maßnahme.

      Alles zusammen höchstwahrscheinlich nichts als die übliche Zwischenerholung, diesmal aber vermutlich ohne die Suggestivkraft von der im Januar. Selbst die im April/Mai könnte besser ausgesehen haben. Die Bemerkung zu den Optionen dürfte richtig sein: Vola-Veränderungen in Wartephasen sind verlustreich, wird öfter mal vergessen. Stillhaltepositionen fände ich gerade jetzt aber auch recht riskant.

      Ohne die Anschläge würde es vielleicht anders aussehen, da einige High-Tech-Läden in den USA eine leichte Verbesserung bekannt geben könnten (oder schon haben, Oracle).

      Wegen des grundsätzlich antizipierenden Verhaltens der Märkte versuche ich außerdem zu überlegen, wieviel <Terror und Gegenterror> in Aktienkursen schon vorweggenommen sein kann? Klingt nicht gut, könnte aber so sein.
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 19:38:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      heute steigen sehr schön allianz und münchner und telekom. also: call oder allianz oder münchner oder telekom? wer den dax ziehen will, zieht wohl daran! zumal passend auch empfehlungen vorliegen. vielleicht wird auch wieder mehr telefoniert!

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      Avatar
      schrieb am 18.09.01 20:01:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      Auf Logik würde ich momentan nicht viel geben. Bis die Märkte sich beruhigt haben, ist das meiste reine Psychologie (d.h. noch mehr als sonst). Was ich mir allerdings wirklich vorstellen kann: Für Rückversicherungen könnten die Folgen der Anschläge langfristig lukrativ werden, da Großrisiken jetzt viel stärker versichert werden. Die MR wär für mich ein erster fundamentaler Turn Around Kandidat, auch wenn sie jetzt erstmal zahlen muss. Der gute Ruf der MR kommt übrigens daher, das sie als einzige Versicherung nach dem Erdbeben in San Fransisko 1904 voll zahlen konnte. Dieser Ruf hat dem Geschäft eines ganzen Jahrhunderts gut getan.

      Zu den Stillhalterpositionen jetzt: Es ist meist schwierig, lukrative Positionen einzugehen, oft ist die Angst zu groß. Aber wer so was macht (es sind zu 99 % Vollprofis), der weiß was er tut, und wie er das Risiko zu hedgen hat. Man kann auch mit Spreads arbeiten (dann bringt aber der Rückgang der Vola nicht soviel ein).

      Gruß Statistikfuchs
      Avatar
      schrieb am 19.09.01 12:06:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      sf,

      Nein, ich glaube nicht so ganz der Meinung, daß "Psychologie", also Irrationalismus zu solchen Zeitpunkten immer überwiegen muß. Es sieht vieleicht stellenweise nur so aus. Wenn wir die Entwicklung der letzten ca. 1,5 Jahre nehmen, dann hat der Aktienmarkt negative Entwicklungen der Zukunft immer einige Zeit vorher "bezahlt".

      Im Gegensatz zu den Meinungen der Analysten hatten die Finanzmärkte im Großen und Ganzen die korrekte Richtung und dies einige Zeit vor den ersten realen Anzeichen. Die Rezession sehen wir erst heute, die Finanzmärkte waren vorausschauender als m.W. 90% der professionellen Beobachter. Zumindest gilt das für die, die sich öffentlich geäußert haben.

      Jetzt fragt man sich natürlich sofort, wie dann die Übertreibungen bis Mai 2000 in das Schema passen. Vielleicht waren es aber im eigentlichen Sinne nicht mal Übertreibungen, denn faktisch-praktisch war das ja eine "goldene" Ära (genau wie übrigens die 20er).

      Weiter ergibt sich das Problem, inwieweit man Finanzmärkte als selbstbezügliche Propheten ihrer eigenen Entwicklung verstehen kann oder will. Denke aber schon, daß durchaus knallhart vorausschauende kalkulatorische Elemente vorhanden sind, auch wenn die Komplexität dieser Zusammenhänge einen klaren Beweis schwer machen dürfte. Man denke an die Komplexität der Black-Scholes-Formel und Konsorten, die ein Risikobewertungsmodelle mathematisch eingipsen.

      mfg landing_zone


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