Direktbanken: Noch lange rote Zahlen - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 12.10.01 21:39:52 von
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Der Crash an den Wachstumsmärkten, stark zurückgehendes Wachstum und eine teure Auslandsexpansion haben die Ergebnisse und damit auch die Kurse der Direkt-Broker am Neuen Markt stark in Mitleidenschaft gezogen. Derzeit schreiben alle tiefrote Zahlen, die Rückkehr in die Gewinnzone auf Jahresbasis dürfte nach Schätzungen der Landesbank Baden-Württemberg 2003 bzw. bei der Comdirect erst 2004 erfolgen.
Alle drei Anbieter haben bereits reagiert: Umfangreiche Kostensenkungsprogramme sollen die Ausgaben im Zaum halten. Die Auslandsstrategie dürfte bei allen auf dem Prüfstand stehen, auch wenn sich bisher nur die Comdirect-Bank dazu öffentlich bekannt hat. Die Geschäfte werden verstärkt diversifiziert, zum Beispiel das Fondsgeschäft ausgeweitet und ein Investmentbanking aufgebaut. Das alles soll die Abhängigkeit vom vornehmlich trading-orientierten Geschäft vermindern, welches im Zuge der Baisse zusammengebrochen ist.
So sind es vor allem die „Kunden der zweiten Welle“, auf welche die Broker in Zukunft setzen. Nur trifft man dort auf stärkste Konkurrenz. Nicht nur die eigenen Mutterkonzerne, nahezu alle größeren und kleineren Banken haben mittlerweile ein eigenes Angebot im Internet; eine Folge der Multikanalstrategie, mit der die Banker in Zukunft ihre Kunden versorgen wollen.
Konkurrenz, welche die Marktbereinigung bei den Direktbanken nur noch verstärken dürfte. Es sind vor allem Know-How und die technische Infrastruktur, mit der sich die Direktbanken von anderen Banken abgrenzen. Auf Produktebene und im Bereich der Vertriebsstärke liegen sie zum Teil meilenweit zurück hinter den Geschäftsbanken und ihrer zum Teil flächendeckenden Filialstruktur mit persönlicher Kundenbindung. Ein mächtiges Pfund, mit dem vor allem die mittlerweile aufgewachte Sparkassenorganisation die Kunden der „zweiten Welle“ davon abhalten will, zu Direktbanken zu wechseln.
Wenn man den Gedanken ganz weit spinnt, stellt sich die Frage nach der Daseinsberechtigung von unabhängigen Direktbanken, an denen Großbanken beteiligt sind. Es ist wahrscheinlich, dass über kurz oder lang die Direktbanken mehr und mehr in die Strukturen der Mutterkonzerne eingebunden werden und auf lange Sicht den Vertriebsweg Internet darstellen. Bei der DAB Bank zum Beispiel deutet die Kooperation mit der Victoria aus dem Umfeld der Münchener Rück in diese Richtung. Die Münchener Rück ist gleichzeitig Großaktionär der DAB-Mutter Hypovereinsbank.
Von Großbanken unabhängige Direktbanken wird es in Zukunft wohl kaum noch geben; Consors ist hier einer der letzten Mohikaner. Wie lange noch, darüber wird seit Monaten fleißig spekuliert – bisher ohne Ergebnis.
2002 keine Unternehmensgewinne in Sicht - Börsenwert entspricht Buchwert*
Aktie |
Kurs |
Ergebnis/Aktie 02 (e) |
Kurs/Buchwert | fairer Wert |
Comdirect |
5,30 |
- 0,23 |
1,1 |
7,51 |
Consors |
8,70 |
- 0,20 |
1,0 |
13,09 |
DAB bank |
7,65 |
- 0,36 |
1,0 |
8,63 |
*Quelle: Landesbank Baden Württemberg; alle Angaben in Euro (außer Kurs/Buchwert)
Autor: Michael Barck (© wallstreet:online AG),15:20 17.09.2001
-"Hebelwirkung" der Broker allgemein bei steigenden/fallenden märkten
- Aussicht auf wieder anziehende Kurse dürften für mehr Transaktionen sorgen
- Consors ist von den Brokern optimal positioniert, die europäische Expansion ist weitgehend abgeschlossen
- die Geschäftsführung hat sich bewährt
Ausgehend von der Annahme, dass in 2002 spätestens eine Normalisierung an den Märkten eintreten wird, halten wir Consors bei z.Zt. 8 Euro für krass unterbewertet. Das in krisenhaften Zeiten Verluste eingefahren werden, wie in 2001, ist fast zwangsläufig. Denn die Broker müssen ihre geschaffenen Kapazitäten (Mitarbeiter, IT) beibehalten, um bei einem absehbarem Aufschwung auf selbige zurückgreifen zu können. Die Erwartung auf zukünftige Gewinne rechtfertigt u.E. keine Bewertung unter 20 Euro. Was meint ihr?
Der Anstieg war schon sehr heftig.
@BoersenclubMannheim - sehe ich genauso - mit steigenden Trades werden auch die Discountbroker wieder profitabel - siehe ETrade.
Und lassen wir uns doch mal überraschen wer in diesem Sektor evtl. fusioniert .... Kursziel >20Euro bei positiver Marktenwtwicklung ? Warum nicht.
Es gibt bestimmt schlechtere Werte als Consors.
@oilchange: Zustimmung insoweit, als das die Unabhängigkeit von Consors ein Pluspunkt ist. Eine angedeutete Übernahme wird sich aber wohl eher weniger positiv auswirken.
Vorsicht mit den Zahlen: 500.000 Kundendepots bedeuten erst einmal gar nichts, hinsichtlich des Potentials von Consors. Um das Potential abschätzen zu können würde ich vorschlagen, wir machen uns Gedanken über die Aktivität der Kunden, daher insbesondere:
- das Publikum: vorwiegend heavy trader bei Consors - wieviel cash ist bei dieser Spezies eigentlich nach dem crash am NM noch vorhanden
- Einlagevolumenentwickung war stark zurückgegangen
- Ertrag eines Depotkontos: seit ca. 08/01 keine Depotgebühren mehr bei Consors, auch keine Kontoführungsgebühren, stattdessen relativ hohe Guthabenzinsen für evt. Einlage zu zahlen
Meine Schätzumg geht in Richtung minestens 100.000 +x inaktive Depots, die keinen Ertrag, aber auch kaum Aufwand verursachen. Viele, sehr viel dürften in 2000 im allgemeinen Zeichnungswahn eröffnet worden sein (Stichwort: Infinion und die Bild-Volksaktien).
vielleicht können wir uns daruaf einigen, dass die Kundendepots ohne Aussagekraft sind. ich schlage daher die Entwicklung des Einlagevolumens vor (aber welcher Anteil davon ist in Fonds angelegt- das bringt keine Erträge aus WP Transaktionen für CSO).
Naja, am 18.10.01 kommen vorab zahlen Q3/01 - dann haben wir einen Anhaltspunt, wenn die WP Provsionserlöse bekanntgegeben werden, dann haben wir auch Transkationen pro Kunde, eine gute Kennzahl.
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