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    ********** Patriotische Rallye -- wenn , dann heute ?? ********** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.09.01 09:57:29 von
    neuester Beitrag 24.09.01 15:09:13 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 21.09.01 09:57:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      21.09.2001 09:50:00: Patriotische Rallye - wenn, dann heute ?
      Die Verlustserie an den US-Märkten in den vergangenen vier Tagen könnte heute ein Ende finden, nachdem die gestrige Rede von US-Präsident Bush vor dem Kongress zu den Anschlägen gut bei den Analysten ankam. So sei es eine kräftige und gut präsentierte Rede gewesen, meinte Robert Stovall, Marktstratege bei Prudential Securities. Wenn wir eine patriotische Rallye haben werden, dann wird es heute sein. Die Rede könnte nach Meinung der Analysten auch den Anleihen und dem Dollar helfen, obwohl weiterhin große Bedenken über die wirtschaftliche Lage bestehen würden. Bush wiederholte in seiner Rede die Forderung, dass der Hauptverdächtige Osama bin Laden und seine Anführer von der Taliban Miliz ausgeliefert werden solle, sowie alle seine Trainingcamps geschlossen werden sollen. Bislang gesammelte Beweise würden auf die Organisation von bin Laden als Verursacher des Terrors hinweisen. Hugh Johnson von First Albany Corp hofft, dass diese Rede einige Käufer in den Markt locken werde, jedoch ist er sich nicht sicher. Auch Jack Shaugnessy von Advest, ist der Meinung, dass die Rede Hilfe für den Markt bietet. Man werde jedoch erst bis Ende Jahres die Ereignisse an den Börsen verarbeitet haben, so der Analyst weiter. Dagegen sagte Ana Johnson von Banc One Capital Markets, dass die Rede zu viele Unsicherheiten offen gelassen habe und sie erst sekundär an die Märkte gerichet gewesen sei. Zur aktuellen Gefühlslage sagte Dominic Freud, ein Aktienhändler von S.G. Cowen, dass sich die Fondsgesellschaften derzeit in einer depressiven Verfassung befänden, da sie zusehen müssen wie sie von Tag zu Tag mehr Geld verlieren.

      © BörseGo


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 10:13:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      es ist nicht das erste mal, dass patriotismus beim eigenen geldbeutel endet - und angesichts der ernüchternden konjunkturdaten
      der vergangenen tage voraussichtlich
      auch nicht das tief an der wall street
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 11:58:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      eb US-Scoop
      ====================================
      vom 21.09.2001

      Heute eine patriotische Rallye?

      Von allen (Rück-) Versicherungen scheint BERKSHIRE HATHAWAY des Milliardärs Warren Buffet mit US$ 2,2 Mrd den größten Schadensanteil am World Trade Center zu erleiden. BERKSHIRE HATHAWAY schätzt den Totalschaden übrigens auf US$ 44 Mrd. Das ist wesentlich höher als die bisherigen Schätzungen von rund US$ 30 Mrd. und höher als die bisherigen Schadenszahlungen von US$ 20 Mrd, die durch den Hurricane Andrew 1992 verursacht wurden.

      Der Chairman Jean-Cyril Spinetta hat gestern bekannt gegeben, daß sich die Versicherungskosten für AIR FRANCE verzehnfachen werden. Das dürfte für die Reisenden bedeuten, daß sich die Preise für die Flugbillets mindestens verdoppeln würden. Derjenige, der unbedingt fliegen muß, sollte jetzt noch zu billigen Preisen seine Flugtickets kaufen. Doch Vorsicht!: Bevor Ihr bucht, schaut erst in der Wingdings Schriftart nach, was für Symbole Ihr für Flugnummer und Flughafen erhält. Versucht es mal mit dem Unglücksflug Q33 NY. Ihr werdet erschrecken? Seid umsichtig! Das französische bon voyage scheint nicht mehr angemessen und dürfte durch das im US-Englisch übliche safe return ersetzt werden.

      Congress und das White House hat heute Morgen eine Hilfepaket von US$ 15 Mrd für die US-amerikanischen Fluggesellschaften beschlossen; US$ 5 Mrd in bar und US$ 10 Mrd in Kreditgarantien.

      Der Milliardär Sid Bass und seine Familie dürfte gestern aufgrund von Margin Calls zu Verkäufen von WALT DISNEY gezwungen gewesen sein, deren Aktienkurs über ein intra-day Tief von US$ 15,50 mit –1,52 bei einem Umsatz von 61 Mrd Aktien bei US$ 16,98 schloß.

      Der New Yorker Larry Silverstein von SILVERSTEIN PROPERTIES, der zusammen mit WESTFIELD AMERICA im Juli erst einen 99-jährigen Lease am World Trade Center unterzeichnet hatte, will das Zentrum mit 4 Türmen mit 55-60 Stockwerken und einem Memorial für die jetzt 6.333 Toten bis 2004-2005 wieder aufbauen.

      Air Force Lieutenant General Charles Wald hat das Oberkommando für die Operationen von der Prince Sultan Air Force Base in der Nähe von Riyadh in Saudi Arabien übernommen.

      Obwohl FED Chairman Alan Greenspan die FED TARGET RATE offiziell am letzen Montag mit einem ½ nur auf 3,00% gesenkt hatte, bewegt sich die FED FUNDS RATE de facto schon bei 2,0%, um genügend Liquidität den New Yorker und in den US operierenden Banken zur Verfügung zu stellen.

      Nach der patriotischen Ansprache von President George Bush vor dem Congress, an der Vice President Dick Cheney aus Sicherheitsgründen nicht teilnahm, dürfte heute gemäß Senior Market Strategist Robert Stovall von PRUDENTIAL SECURITIES eine „patriotic rallye“ folgen, „it was a powerful speech, beautifully delivered,`` Der Chief Investment Officer von FIRST ALBANY sagte danach: „He was supposed to deliver a knock-out punch and he did. I am hopeful this speech will attract some buyers“.

      Trotzdem sind die europäischen Börsen heute so hilflos stark gefallen, daß man heute mit einem Selling Climax rechnen könnte, zumal viele kurzfristig orientierten Marktteilnehmer ihre Positionen vor dem Wochenende glatt gestellt haben wollen. Viele Möglichkeiten für den furchtlosen Händler rauf und runter.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 15:09:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      Aus der FTD vom 24.9.2001
      Statt der erhofften ´Patriotenrally´ erlebt die Wall Street ein Desaster
      Von Christian Schwalb, New York

      Die erste Handelswoche nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center verlief an der Wall Street katastrophal. Die vielzitierte "Rückkehr zur Normalität" blieb aus, obwohl genau das mit der zügigen Wiedereröffnung der Börsen bezweckt worden war. Stattdessen hagelte es Negativrekorde.


      Bis zum Freitag sackte der Dow Jones um 1370 Punkte ab. Es war der höchste Punktverlust seit der am 21. Juli 1933 beendeten Woche während der Weltwirtschaftskrise. Der Nasdaq Composite verlor 272 Punkte in fünf Tagen. Beide Indizes gingen auf den tiefsten Punkteständen seit drei Jahren ins Wochenende. Der Dow war am Montag als letzter wichtiger Index mehr als 20 Prozent unter sein Allzeithoch gefallen und hatte damit den Bärenmarkt eingeläutet - trotz erneuter Zinssenkung der US-Notenbank um 50 Basispunkte.

      In banger Erwartung waren die Angestellten der Finanzfirmen in den immer noch verrauchten Financial District zurückgekehrt. "Als ich aus der U-Bahn kam, hatte ich das gleiche panische Gefühl, mit dem ich nach den Anschlägen nach Hause geflohen war", beschrieb Tony Khalia, die in der Bank of New York unweit der Börse arbeitet, die Gemütslage vieler Rückkehrer am Montag.


      Angesichts von Tränen und Nationalhymne "God bless America" vor der Wiederaufnahme des Betriebs geriet der Handel zur Nebensache. "Es konnte kein Business as usual geben", erklärte Art Hogan von Jefferies & Co. "Jeder kennt jemanden, der von den Anschlägen betroffen ist."


      War es am Montag zwar zu einem drastischen Ausverkauf, aber nicht zu der befürchteten Panik gekommen, so verlor sich im Laufe der Woche der letzte Rest Hoffnung. Keine Spur einer "Patriotenrally": Stattdessen Rekordvolumina und permanenter Verkaufsdruck. "Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nicht so viel echte Angst im Markt gesehen", beschrieb John Bogle, Gründer von Vanguard Group, die Folgen der Unsicherheit über die politische Lage.



      Hilfspaket hat geholfen


      Schnell zeigten sich die unmittelbaren wirtschaftlichen Schäden der Anschläge. Der Flugticketverkauf brach zusammen. Fluggesellschaften kündigten Massenentlassungen an. Nachdem sich die Kurse einiger Fluggesellschaften bereits am Montag halbiert hatten, stabilisierten sie sich zum Wochenschluss etwas. Dabei mag das Hilfspaket geholfen haben, das der Kongress in Washington zum Wochenende verabschiedete.


      Unter Druck standen auch die Versicherungen, die Ansprüche in Milliardenhöhe auszahlen müssen. Mit Abschlägen wird im Einzelhandel, bei Banken und Hotels gerechnet.


      Immerhin, die Börsen bewiesen ihre Funktionstüchtigkeit. Zwar mussten Teams der Telefon- und Stromgesellschaften Sonderschichten fahren, aber die Infrastruktur stand stabil. Auch über die Telefon- und Datenleitungen zu den Händlern gab es keine Klagen. Viele Firmen waren in Büros in und außerhalb Manhattans umgezogen.


      Die vergangene Woche schrieb aber auch Erfolgsgeschichten. Neben den großen Namen der Verteidigungsindustrie wie Northrop Grumman und Raytheon waren Papiere im Bereich Sicherheits-Hightech gefragt. Der Kurs von CompuDyne, Hersteller von explosionssicheren Fenstern, verdoppelte sich. InVision verdreifachte sogar seinen Wert: Das kalifornische Unternehmen stellt Geräte her, die Sprengstoff erkennen können. Und auch Brian Finnerty von C.E. Unterberg Towbin wollte nicht ganz schwarz sehen: "Besondere Vorkommnisse wie die der vergangenen Woche schaffen auch besondere Gelegenheiten."



      © 2001 Financial Times Deutschland


      mfg derda50


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