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    *************** Aussicht auf die Märkte !! *************** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.09.01 10:20:32 von
    neuester Beitrag 08.11.01 19:30:00 von
    Beiträge: 62
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      schrieb am 21.09.01 10:20:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aussicht auf die Märkte !



      Angesichts des aktuellen Chaos an den weltweiten Kapital- und
      Aktienmaerkten fallen Kursbewegungen derzeit voellig erratisch
      aus. Die Abwaertsdynamik der Aktienmaerkte nahm nach dem ver-
      haengnisvollen Terroranschlag deutlich zu. Schliesslich war die
      Weltkonjunktur bereits vor dem Anschlag einer Rezession naeher
      als einer Erholung.

      Die Angst vor weiteren Terrorakten, Giftgasanschlaegen, die
      Furcht vor militaerischen Aktionen mit unkalkulierbaren Konse-
      quenzen und die Angst vor einer nunmehr unvermeidlich scheinen-
      den Wirtschaftrezession laehmt die Boerse. Insbesondere die Un-
      sicherheit im Vorfeld der in Baelde zu erwartenden Militaerakti-
      onen der Amerikaner laesst die Kurse an der Boerse abstuerzen.
      Hierbei gehen wir analog zum Golfkrieg, obwohl die augenblickli-
      che Situation nur unzureichend vergleichbar ist, mit Erholungs-
      tendenzen, da dann die omnipotente Ueberlegenheit des US-Mili-
      taers schnell ersichtlich werden wird.

      Warum die Boerse derzeit so stark nach unten reagiert, liegt an
      der fatalen Tatsache, dass eine vergleichbare Konstellation von
      darniederliegender Konjunktur und gleichzeitigem Gefaehrdungspo-
      tential des Weltfriedens in der Boersengeschichte in dieser Form
      noch nie vorlag. Desweiteren ist kaum einschaetzbar, wie sich die
      militaerische und politische Konfliktsituation angesichts eines
      schwer greifbaren Feindes – der asymmetrischen Kriegsfuehrung –
      entwickeln wird.

      Die fehlende Abgleichsmoeglichkeit mit vergangenen Standardszena-
      rien erschwert die Orientierung der Marktteilnehmer derzeit unge-
      mein – die zwingende Konsequenz, die sich aus der Unkalkulierbar-
      keit der aktuellen Situation ergibt, sind stark fallende Kurse.
      Sobald entweder die Unsicherheit durch die omnipotente Ueberle-
      genheit des US-Militaers abgefedert wird, oder sich der Gewohn-
      heitsfaktor nach dem Vorbild des Kalten Krieges etabliert, werden
      sich die Maerkte insoweit erholen, wie es das aktuelle makrooeko-
      nomische Umfeld zulaesst.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 10:43:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      CRASH am deutschen Aktienmarkt

      Panikartig verkaufen nun auch die letzten Anleger ihre Aktien. Der Nemax50 verliert momentan über 11% und notiert derzeit bei nur noch 665 Punkten. Auch der DAX ist schwer angeschlagen. Aktuell büßt der Blue-Chip-Index rd. 6,5% auf 3.560 Zähler ein.


      Dabei ziehen sich die Verluste durch alle Branchen. Im DAX steht lediglich Linde auf der Gewinnerseite. Größter, der 29 Verlierer ist Infineon mit über 12%. Auch Bayer und DaimlerChrysler verlieren prozentual zweistellig!


      Ein ähnliches Bild zeigt sich auch am Neuen Markt. Im Nemax50 liegen lediglich Steag und Constantin leicht im Plus. Große Verluste hat vor allem die Biotechnologiebranche zu verkraften. Nach der gestrigen Gewinnwarnung von Qiagen müssen auch Lion bioscience, Morphosys und Medigene prozentual zweistellige Verluste hinnehmen.


      Anleger sollten Ruhe bewahren und ihre Bestände nicht panikartig verkaufen. Sollte die derzeitige Unsicherheit überwunden werden, dürften sich die Kurse wieder deutlich erholen.

      Internet: http://www.platow.de
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 10:52:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      Habe für die nächsten Tage wenig Hoffnung,nachdem ich heute mit meinem Bankberater gesprochen habe(DB).Sie machen weit über 60% ihrer Kundendepots platt im Auftrag natürlich und viele Werte würden ohne Limit geworfen(das gilt zumindestens für meine Bank hier in Saarbrücken).Das nächste was mich doch betroffen machte war die Aussage man könne sich den Dax auch bei 2500PKT vorstellen.So langasam überwiegt der Frust immer mehr.
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 12:08:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      ftd.de, Fr, 21.9.2001, 10:06, nächste Aktualisierung: Fr, 21.9.2001, 12:30
      Nemax am Vormittag: Es herrscht Panik
      Von Peter Kleinort, Hamburg

      Der Neue Markt ist am Freitag sofort nach Börsenstart weiter in den Keller gestürzt. Der Nemax 50 fiel binnen weniger Minuten auf ein neues Rekordtief.


      In den ersten Handelsminuten sackte der Nemax 50 bereits um 3,2 Prozent und baute die Verluste im weiteren Handelsverlauf auf 8,69 Prozent oder einen Stand von 680 Punkten aus. Der marktbreitere Nemax All Share verlor 5,93 Prozent auf 719 Punkte. Beide Indizes hatten schon am Vortag Allzeit-Tiefststände verzeichnet.

      "Es herrscht ein intakter Abwärtstrend, der sich beschleunigt hat", sagte ein Händler. "Der Nemax 50 ist nach unten offen. Die 700er-Marke hat nur eine psychologische Wirkung. Der Abwärtssog ist diesmal stärker als das Psychologische." Zudem seien die US-Vorgaben nicht günstig.


      Die US-Technologieaktien waren noch tiefer ins Minus gesackt. Es mehrten sich Stimmen, dass die Folgen der Anschläge deutliche Spuren in den Unternehmens-Bilanzen hinterlassen werden, sagten Marktbeobachter. Auch die Worte von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan, er sei zuversichtlich für die mittelfristige Entwicklung der US-Wirtschaft, habe den Abwärtstrend nicht gestoppt. Der Nasdaq-Composite-Index schloss am Donnerstag mit einem Minus von 3,72 Prozent bei 1470 Zählern.



      Gewinnwarnung von Qiagen


      Stärkster Verlierer war das Nemax-50-Schwergewicht Qiagen (minus 21,56 Prozent auf 11,90 Euro). Das Biotechnologieunternehmen hatte für das dritte Quartal eine Gewinnwarnung ausgegeben. Der temporäre Ausfall von Transportdienstleistungen als Folge der Anschläge in den USA werde massive Auswirkungen auf den erwarteten Umsatz für das laufende dritte Quartal haben, teilte das Unternehmen mit. Vor den Anschlägen habe Qiagen erwartet, die Ziele für das Quartal zu erfüllen. Jetzt rechne das Unternehmen mit einem konsolidierten Umsatz von 63 Mio. $ und einem Gewinn je Aktie von 0,04 $.


      Trotz der Massiven Verluste im ehemaligen Wachstumssegement des deutschen Aktienhandels gab es auch Gewinner. Mit einem Plus von 80,09 Prozent auf 5,60 ruderten sich LPKF Laser deutlich aus dem Abwärtssog heraus. Händler sagten, Nach den generellen Kurseinbrüchen der vergangenen Tage handele es sich hier um eine technische Reaktion.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 12:15:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      21.09.2001 12:10:00: Wann kaufen ?
      Trackbox Deutschland. Wir hatten den Kursbereich von 3800-3822 Punkten für den charttechnisch entscheidenden Bereich eingeschätzt und hier den Beginn einer einsetzenden Kurserholung für wahrscheinlich erachtet. Das Unterschreiten dieser Trendlinie ist unserer Einschätzung nach noch von temporärem Charakter. Eine Gegenbewegung steht, wie bereits vor Tagen angekündigt, unmittelbar bevor. Die vorgeschalteten Kursverluste sind jedoch größer als erwartet.

      © BörseGo


      mfg derda50

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      Avatar
      schrieb am 21.09.01 12:23:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Heute werden Index- und Aktienoptionen fällig


      Kriegsängste dürften Wall Street belasten


      Angst vor kriegerischen Auseinandersetzungen in Folge der Anschläge von New York und Washington schon an diesem Wochenende wird nach Einschätzung von Händlern am Freitag die amerikanischen Aktienmärkte weiter belasten. Nach der Rede von US-Präsident George W. Bush und der Reaktion der Taliban sei die Möglichkeit gestiegen, dass die USA schon an diesem Wochenende mit der Vergeltung der Anschläge von Washington und New York begännen, sagte ein US-Händler in London.


      Reuters LONDON. Hinzu komme, dass auch im US-Handel am Freitag die Index- und Aktienoptionen fällig würden. Dies könnte die Entwicklung noch verstärken. Der Dow-Jones-Index, der vortags um 4,37 Prozent auf 8376,21 Punkte gefallen war, könnte weitere 200 Punkte verlieren. Belastend dürfte sich auch der Kurssturz an den europäischen Börsen vom Vormittag auswirken.

      Die Düsseldorfer Wertpapierhandel AG Lang & Schwarz prognostizierte einen Rückfall des Dow auf 8200 Zähler. Auch die Terminkontrakte auf die großen Indizes signalisierten einen deutlichen Kursrückgang an der Wall Street, die am Montag erstmals nach den Anschlägen vom 11. September wieder geöffnet und seither kräftig an Wert verloren hat.

      Händler und Analysten hatten indes übernacht positiv auf die Rede von Präsident Bush reagiert, in der dieser die radikal-islamische Taliban-Regierung in Afghanistan aufforderte, den als Drahtzieher der Anschläge verdächtigen Osama bin Laden und seine Helfer auszuliefern. Dies lehnten die Taliban aber ab.

      Andere Finanzexperten wiesen darauf hin, dass Bush mit seiner Rede dem Land auch einen psychologischen Schub gegeben habe. Ein Finanzmarktexperte hatte sogar die Erwartung geäußert, dass es am Freitag zur Eröffnung der US-Aktienmärkte eine Rally geben werde.


      HANDELSBLATT, Freitag, 21. September 2001



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 13:09:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Fedarated AM erwartet weiterhin Rally
      Frankfurt (vwd) - Nach Einschätzung des Chief Investment Officers von Federated Asset Management, J. Thomas Madden, ist trotz der derzeitigen Börsenbaisse eine Rally möglich. Der Zeitpunkt hierfür sei jedoch ungewiss und auch von den politischen Entwicklungen abhängig, heißt es in einer Markteinschätzung der Gesellschaft. Positiv zu werten sei die Tatsache, dass derzeit viele Titel guter Unternehmen extrem billig seien. Desweiteren beginne eine Rally häufig dann, wenn das Anlegervertrauen am Boden liege. Den Anlegern rät Madden, ihre Portfolios vorsichtig und vor allem "objektiv" zu betrachten. Große Umschichtungen sollen die Investoren vermeiden. +++ Sabine Möller


      vwd/21.9.2001/sam/maa

      21. September 2001, 12:32
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 13:38:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      21.09.2001 13:30:00: NASDAQ - wichtige Chartmarken
      US Trackbox - GodmodeTrader Wir konzentrieren uns v.a. auf charttechnische Unterstützungen, die im absolut untersten Bereich des Einzugsgebietes des aktuellen Kursniveaus liegen. Im aktuell laufenden Sell-Off werden die Kurse in der Regel erst auf untersten Supports wieder aufgefangen. Langfristiger Monatschart






      Langfristiger Wochenchart Heute dürften die charttechnischen Unterstützungen bei 1475, 1420 und 1343 Punkte von Relevanz sein.






      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 13:41:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      21.09.2001
      Inl. Börsen selektive Käufe
      Hamburger Sparkasse

      Die inländische Aktienbörse habe sich in die schwache Tendenz der bedeutenden internationalen Märkte eingereiht, so die Analysten der Hamburger Sparkasse.

      Dabei sei die Unsicherheit über das "Wie" und "Wann" eines möglichen US-Militärschlages bestimmend gewesen. Neben dieser psychologischen Belastung blieben zudem Fragen nach den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen zunächst offen. Eine Schlüsselrolle habe dabei die Ölpreisentwicklung eingenommen.

      Die Schwäche des Marktes habe sich auf alle Branchen erstreckt, wobei insbesondere Auto- und Banktitel sowie Aktien von Fluggesellschaften und Touristikunternehmen unter Druck geraten seien. Relativ stabil hätten sich die Aktien der Versorgungsunternehmen (E.ON, RWE) sowie die Deutsche Telekom gehalten. Die Umsatztätigkeit sei vergleichsweise rege gewesen. Unter Druck blieben auch der Neue Markt sowie der MDAX.

      Der Aktienmarkt werde zunächst von der politischen Nachrichtenlage geprägt, so dass die Psychologie vorerst der maßgebliche Einflussfaktor bleiben dürfte. Die fundamentalen Daten sollten sich jedoch zunehmend zurückmelden und tendenzbestimmend werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne angenommen werden, dass sich die durch die Terroranschläge in Mitleidenschaft gezogene US-Konjunktur im Verlauf des Jahres 2002 erholen sollte. Dafür sprächen insbesondere die massiven Zinssenkungen.

      Die Analysten würden dabei unterstellen, dass schwerwiegende Auseinandersetzungen zwischen islamischer und westlicher Welt vermieden würden und der Ölpreis weitgehend stabil bleibe. Auch in Europa sollten die Zinssenkungen durch die Europäische Notenbank ihre stimulierende Wirkung nicht verfehlen. Zudem stelle sich die fundamentale Basis im Vergleich zu den USA günstiger dar.

      Die Analysten der Hamburger Sparkasse empfehlen sowohl dem langfristig als auch Trading orientierten Investoren selektiv abgestufte Käufe.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 21.09.01 14:05:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      Fitch: Weltwirtschaft in schwächster Phase seit zwei Jahrzehnten
      London (vwd) - Das Weltwirtschaftswachstum befindet sich gegenwärtig in der schwächsten Phase seit zwei Jahrzehnten. Fitch bezifferte das Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts für das laufende Jahr mit lediglich 1-1/4 Prozent. Die Wirtschaftsaktivität lasse gleichzeitig in allen drei bedeutenden Wirtschaftsblöcken stark nach, betonte die Ratingagentur am Freitag in ihrem halbjährlichen Überblick über die Weltwirtschaft und die Finanzsituation der Emerging Markets.



      Den Prognosen zufolge wird das Welthandelswachstum in diesem Jahr auf rund zwei Prozent fallen. Im vergangenen Jahr hatte der Welthandel noch eine Zunahme von 13 Prozent erzielt. Falls keine frühzeitige Erholung der US-Konjunktur einsetzt, sieht Fitch keinen alternativen Anreiz für eine weltweite wirtschaftliche Erholung im Jahr 2002. Zudem würden die Wirtschaftsaktivitäten der Emerging Markets durch die Abkühlung in den USA, Japan und Europa stark beeinträchtigt.



      Fitch verwies darauf, dass sich einige asiatische und lateinamerikanische Länder schon in einer Rezession befinden. Zudem gehe ein Klima zunehmender Risikoaversion mit einer nachlassenden Kreditwürdigkeit in den Emerging Markets einher. Somit sei der Zugang der Emerging Markets zum internationalen Privatkapital zu einem Zeitpunkt bedroht, zu dem sich die Handelsbilanzen der betroffenen Länder in Folge des deutlichen Rückgangs des Welthandels nachhaltig verschlechterten.



      Ein Ausbleiben einer konjunkturellen Erholung in den USA werde die Kreditwürditkeit dieser Länder noch weiter verschlechtern, befürchtet Fitch.


      vwd/12/21.9.2001/bb/cv

      21. September 2001, 13:08
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 00:11:16
      Beitrag Nr. 11 ()
      wirtschaft.diepresse.at

      US-Aktien im Rückblick: Nach Kriegen kam rasch neuer Aufschwung
      Politische Börsen hatten in der Vergangenheit stets kurze Beine. Offen ist, wie sich eine militärische Auseinandersetzung mitten in der Baisse auswirkt.






      --------------------------------------------------------------------------------

      WIEN (dom). Die aktuelle Situation an den Weltbörsen läßt sich nicht mit jener vor anderen kriegerischen Ereignissen in der Vergangenheit vergleichen. "Vom Zweiten Weltkrieg bis zum Golfkrieg haben militärische Auseinandersetzungen die Börsen immer mitten in einem Aufschwung erwischt. Diesmal ist es anders. Die internationalen Aktienmärkte waren schon vor den verheerenden Attentaten vom 11. September deutlich angeschlagen. Wir haben aber keine Erfahrungswerte, was passiert, wenn die ohnehin schwachen Börsen nach den Terroranschlägen nun auch noch einen militärischen US-Gegenschlag psychologisch verkraften müssen," meint Christoph Kraus, Vorstandsvorsitzender der Kathreinbank im "Presse"-Gespräch.
      Wie die Graphiken zeigen, hat sich der US-Markt - die Weltleitbörse - nach den größeren Kriegen der vergangenen Jahrzehnte immer jeweils rasch wieder erholt. Als Meßlatte wurde jeweils der Standard & Poor`s 500 Index herangezogen, weil er einen breiteres Spektrum der US-Wirtschaft abbildet als der Dow Jones.
      Im Zweiten Weltkrieg kam der erste Kurseinbruch bei der deutschen Invasion in Frankreich, ein zweiter beim Überfall Japans auf Pearl Harbour. Als 1942 die USA ihren ersten wesentlichen Sieg gegen die Japaner erzielten, begann der Kursanstieg.
      Der Ausbruch des Koreakriegs brachte nur kurz eine Kurskorrektur für den US-Aktienmarkt. Der Kursverlauf während des Vietnamkriegs war insoweit atypisch, als in diese Phase auch der Ölschock 1973 fiel. Nach dem Fall von Saigon ging es mit den Aktienkursen rasch wieder bergauf.
      Die Invasion Kuwaits durch den Irak löste zunächst eine scharfe Kurstalfahrt aus. Als die Aktion "Desert Storm" und damit der Golfkrieg begann, zogen die Kurse rasant nach oben. Als Kuwait befreit wurde, war der komplette Kursverlust bereits wieder aufgeholt.
      Siehe auch Seite 20



      © Die Presse | Wien


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 00:46:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Report: Terroranschläge auf die USA
      Die Auswirkungen auf die Emerging Markets

      Angesichts der aktuellen Ereignisse unterbrechen wir unser normales Programm und wollen an dieser Stelle stattdessen darüber berichten, welche Auswirkungen der schrecklichen Ereignisse am 9.11. in New York und die teilweise noch offenen Folgen, welche die Terrorakte nach sich ziehen werden, für die Märkte in den Schwellenländern haben werden. Die erste Reaktion der Börsen in den Emerging Markets war verständlicherweise die gleiche panikartige Verkaufswelle wie sie an den etablierten Börsen in den Industrieländern zu erleben war. Und in der Tat dürfte die erste nachvollziehbare Auswirkung der Terroranschläge, nämlich eine weitere Schwächung der ohnehin schon angeschlagenen Weltwirtschaft, sämtliche Volkswirtschaften dieser Welt betreffen. Doch neben diesen realen wirtschaftlichen Effekten gibt es auch Auswirkungen auf die weltweiten Finanzmärkte: Die mit einem Schlag wirtschaftlich und politisch veränderte Weltlage wird auch eine Neuausrichtung des Anlageverhaltens der Investoren zur Folge haben, und darin dürfte momentan der Hauptbelastungsfaktor für die Schwellenländermärkte zu sehen sein. Als dritten Aspekt werden wir uns noch mit den politischen Folgen befassen - die nur wenige Schwellenländer direkt betreffen, diese dann aber in großen Ausmaßen.

      Fangen wir zunächst mit den direkten ökonomischen Folgen der Terrorangriffe an: Durch die akute Lähmung fast des kompletten Wirtschaftslebens in der größten Volkswirtschaft der Erde wird der Welthandel massiv in Mitleidenschaft gezogen. Noch sind die Auswirkungen der Ereignisse vom 9. September auf das Verhalten der amerikanischen Konsumenten, die zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen, offen. Doch dass die ohnehin in den letzten Monaten zurückgehende Konsumneigung der US-Bevölkerung angesichts der völligen Unsicherheit derzeit jetzt noch stärker nachgeben und der Konsummotor noch weiter ins Stottern geraten wird, ist sehr wahrscheinlich. Amerika wird also vermutlich demnächst weniger Waren aus dem Rest der Welt importieren, zumal sich der Trend eines weiter abschwächenden US-Dollars, der Importe für die Amerikaner teurer macht, nach den Anschlägen noch beschleunigt hat. Dies trifft realwirtschaftlich die in erster Linie auf den Export in die USA ausgerichteten Volkswirtschaften unter den Emerging Markets wie Mexiko, die Volksrepublik China und die asiatischen Tigerstaaten. Mexiko und China weisen allerdings auch robuste Binnenmärkte auf, wobei der mexikanische aber durch die große geografische Nähe und die enge wirtschaftliche Verzahnung von einer anhaltenden Schwächung in den USA auch stärker in Mitleidenschaft gezogen werden dürfte. China weißt hingegen einen relativ autonomen Binnenmarkt auf. Auch ist hier kaum mit einem Konsumrückgang in Folge der schrecklichen Ereignisse zu rechnen, da die chinesische Bevölkerung eher antiamerikanisch eingestellt ist und der Anschlag aus chinesischer Sicht weit weg vom eigenen Land erfolgt ist und man sich kaum betroffen fühlt. Die einseitig auf Export in die Industrieländer und vor allem nach Amerika ausgerichteten Tigerländer dürften dagegen von einer nachlassenden Wirtschaftsaktivität in den USA am stärksten getroffen sein. Schon vor den Anschlägen, als es schon nicht sehr rosig für den Zustand der Weltwirtschaft aussah, vermeldeten die Tigerländer ein stark zurückgehendes Wirtschaftswachstum - oder wie Singapur bereits faktisch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, also Rezession. Auch dass Japan immer weiter in die Rezessionsspirale abrutscht und hier in Folge der Auswirkungen der Anschläge kaum mit einer Besserung in den nächsten Quartalen gerechnet werden darf, belastet die Tigerländer zunehmend. Japan fährt vor allem derzeit drastisch seine Investitionen in den Nachbarländern zurück - als Abnehmer für Exportwaren aus Korea oder Singapur ist das Reich der aufgehenden Sonne verglichen mit den USA ohnehin von geringerer Bedeutung. Hongkong wird übrigens zugute kommen, dass das Land seit der "Wiedervereinigung" mit China zu einem wahren Brückenkopf in die Volksrepublik geworden ist und kein klassisches, einseitig auf Export in die Industrieländer ausgerichtetes Tigerland mehr ist.

      Mexiko stellt zwar die zweitgrößte (derzeit liefern sich Mexiko und Brasilien allerdings ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um das höchste Bruttoinlandsprodukt in der Region) Volkswirtschaft in Lateinamerika dar, nimmt durch seine enge US-Anbindung über die Freihandelszone NAFTA aber eine Sonderstellung ein. Ökonomisch gesehen ist Mexiko längst so etwas wie der südlichste Bundesstaat der USA. Dadurch wird Mexiko vermutlich genauso stark getroffen werden wie die USA selber. Allerdings könnte Mexiko dabei auch zugute kommen, dass das Land seit 1995 über eine frei floatende Währung verfügt, und wenn der mexikanische Peso parallel zu den anderen derzeit sehr schwachen lateinamerikanischen Währungen weiter abgeben sollte, könnte dies Exportausfälle nach Nordamerika durch konkurrenzfähigere Wechselkurse zumindest teilweise kompensieren. Wir erleben derzeit die erste größere Wirtschaftsschwäche in den USA seit der Freigabe des Pesos, sodass Mexiko derzeit besser gegen eine Rezession in Amerika gewappnet zu sein scheint als z. B. noch Anfang der neunziger Jahre. Allerdings war damals die wirtschaftliche Anbindung auch noch nicht so groß wie heute. Kanada, das schon länger über eine frei zum US-Dollar schwankende Währung verfügt, hat sich in der Vergangenheit von US-Rezessionen aber teilweise sehr bequem abkoppeln können, so dass diese Hoffnung in verminderter Form auch für Mexiko besteht.

      Brasilien hat als bevölkerungsreichstes Land Lateinamerikas hingegen ähnlich wie China - wenn auch nicht so ausgeprägt - den Vorteil eines vergleichsweise autonomen Binnenmarktes. Auch stellen die USA für Brasilien hinter den Mercosur-Staaten (vor allem Argentinien) und der EU nur den drittgrößten Handelspartner dar. Allerdings exportiert Brasilien als das industriell am weitesten entwickelte Land in Lateinamerika beispielsweise auch Flugzeuge - das Welthandelsprodukt, das wohl am stärksten von den Terroranschlägen betroffen sein dürfte. Doch dürften die Hauptleidtragenden hierbei die beiden Jumbo-Duopolisten Boeing und Airbus sein, denn kleinere Regionalflugzeuge, wie sie aus brasilianischer Produktion stammen, erfreuen sich - um es mal ein bisschen zynisch zu formulieren - bei Entführern keiner großen Beliebtheit, weil man mit ihnen keinen nennenswerten Schaden anrichten kann. Im Gegenteil könnte die Nachfrage nach solchen Maschinen sogar ansteigen - die ja auch in Anschaffung und Wartung preiswerter sind als die großen Jumbos, die wegen der drastischen Einbrüche bei den Flugbuchungen jetzt ohnehin kaum noch ausgebucht sind. Auch dürfte der deutlich schwächere Real (die brasilianische Landeswährung) mögliche Exporteinbussen Brasiliens kompensieren - und sogar noch weit stärker als im Falle Mexikos. Brasilien wird also nicht verschont bleiben von einem weiteren Rückgang der weltwirtschaftlichen Aktivitäten, aber es dürfte noch einigermaßen glimpflich davonkommen. Trotzdem steckt Brasilien in einem Dilemma, das schlimmstenfalls eine gefährliche Eigendynamik entfalten könnte: Bei weiter fallenden Wechselkursen droht ein starker Anstieg der Inflation, die ohnehin über den Planungen der Zentralbank liegt. Die hält die Zinszügel aber schon reichlich fest - viel fester geht es wohl nicht angesichts der hohen Staatsverschuldung auch nicht mehr. So könnte Brasilien schlimmstenfalls in einen neuen Teufelskreis aus Inflation, hohen Zinsen, Rezession und ausufernder Schuldenlast des Staates geraten. Für diese Kombination ist Brasilien derzeit zweifelsfrei am anfälligsten unter den großen Schwellenländern.

      Das Krisenland Argentinien steckt in diesem Teufelskreis bereits tief drin. Doch die feste Dollarbindung, die mit zu diesem Verhängnis geführt hat, könnte sich jetzt auch als Entlastungsfaktor erweisen. Der Dollar wird derzeit weltweit gemieden - selbst Russen lösen ihre Dollarkonten auf und tauschen ihr Geld wieder in Rubel. Das führt via die 1-1-Bindung auch zu einer Abwertung des überbewerteten argentinischen Pesos. Zudem ist die Inflation in Argentinien kein Problem - im Gegenteil, dort herrscht längst Deflation. Das macht das Land auch robust gegen Preiseffekte aus einem steigenden Ölpreis (zu dem wir noch kommen werden). Vor allem aber: Das argentinische Zinsniveau ist durch das Currency Board, also die in der Verfassung verankerte Garantie, dass die Zentralbank für jeden umlaufenden Peso einen US-Dollar in Reserve hält, direkt an das US-Niveau gekoppelt. Letzte Woche hat Alan Greenspan die Zinsen erneut drastisch gesenkt. Weitere Senkungen sind so gut wie sicher, wenn man den Geldmarktsätzen glaubt. Die Geldmarktsätze sind damit bereits auf dem Niveau negativer Realzinsen - also einem Zinssatz, der unter der Inflationsrate liegt. Selten war US-Kredit so billig - das nützt keinem Schwellenland so stark wie Argentinien.

      Einen realen ökonomischen Effekt, der weltweit um sich schlagen wird, ist der starke Ölpreisanstieg in Folge der Terroranschläge. Zwar hat sich das Öl mittlerweile wieder deutlich verbilligt und notiert wieder da, wo es vor den Anschlägen war. Aber die Ungewissheit über mögliche baldige kriegerische Auseinandersetzungen im Nahen oder Mittleren Osten könnte bald wieder zu höheren Energiepreisen führen - und wird auf jeden Fall verhindern, dass der Ölpreis auf absehbare Zeit wieder deutlich billiger wird, wie es vor ein paar Monaten ja noch gehofft wurde. Wenn der Ölpreis nachhaltig so hoch bleibt oder gar noch weiter ansteigt, wird nicht nur die gesamte Weltwirtschaft weiter gelähmt, sondern insbesondere werden die Nettoimporteure unter den Schwellenländern stark getroffen. Man erinnere sich an die Ölkrise der 70er Jahre - sie führte letztlich in die große Schuldenkrise der 80er, als fast alle großen Schwellenländer ihre Zahlungsunfähigkeit erklären mussten. Dagegen sind die klassischen Ölländer unter den Emerging Markets - Hauptsächlich Russland und Venezuela - die Profiteure eines solchen Szenarios. Allerdings gelten gerade diese beiden Märkte auch als äußerst risikoreich, und dass vor allem wegen ihrer politischen Risiken. Beides sind keine Demokratien nach westlichem Verständnis, und die Wirtschaftsstrukturen sind hochlabil - Venezuela hat erst kürzlich wieder Kapitalverkehrskontrollen eingeführt, weil das Land der Kapitalflucht nicht mehr Herr wird. Welcher Effekt im Falle eines weiter ansteigenden Ölpreises überwiegen wird - der fundamentale Effekt steigender Öleinnahmen, oder der Risikoaversionseffekt der Anleger angesichts der Gefahr für die Weltwirtschaft - ist schwer abzuschätzen und hängt davon ab, wie stark der Ölpreisanstieg sein wird und von welchen Ereignissen er begleitet wird - einem neuen Golfkrieg, ins Bodenlose fallender Finanzmärkte, Konjunktureinbrüchen rund um den Globus usw.

      Wo wir gerade bei den Rohstoffen sind, wollen wir auch noch rasch ein paar Worte über das Gold verlieren. Auch der Goldpreis ist parallel mit dem Ölpreis unmittelbar nach dem Angriff auf das World Trade Center regelrecht nach oben geschossen. Anders als das Öl hält er sich sogar auf dem neuen hohen Niveau. Das ideale Umfeld also, in dem Südafrika wieder einmal seine Sonderrolle ausspielen kann (ähnlich wie während der Asien- und Russlandkrise). Als weltgrößter Goldexporteur ist Südafrika neben den Ölförderländern der große Profiteur der neuen Lage. Es könnte bei einer weiteren Zuspitzung sogar zum einzigen Profiteur werden: Erfahrungen zeigen, dass Ölwerte nicht immer auf einen ansteigenden Ölpreis reagieren. Deshalb ist der russische Markt keinesfalls eine gute Wette auf eine mögliche Eskalation der aktuellen Lage. Goldminentitel profitieren von einem steigenden Goldpreis aber so gut wie immer. Und manchmal nehmen sie ihn sogar vorweg.

      Die spezifischen, sozusagen das "Kräfteverhältnis" zwischen den Emerging Markets und den Industrieländern verändernden Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte werden Effekte sein, die wir bereits aus anderen Krisensituationen her kennen - wie dem Golfkrieg Anfang der Neunziger, der Asienkrise und der nachfolgenden Doppelkrise 1998, als einerseits Russland den Rubel abwertete und gleichzeitig der LTCM-Hedgefonds in Konkurs geriet, weil er zuvor auf steigende Kurse bei Schwellenländeranleihen und fallende Kurse bei Staatsanleihen aus den G7-Ländern gewettet hatte. Auch damals war jenes Muster zu beobachten, das wir ansatzweise bereits jetzt zu sehen bekommen und auch für die nächste Zeit erwarten müssen: Eine generell drastisch verringerte Risikoneigung der Investoren, die zu einer Neuallokation der internationalen Portfolios führt - und zwar in Richtung stärkerer Gewichtung der vergleichsweise "sicheren" Industrieländer bei gleichzeitiger erheblicher Reduzierung des Schwellenländeranteils. Das wird sowohl für Aktien als auch Anleihen gelten. Dabei werden jene Aktienmärkte in den Schwellenländern und jene Bond-Emittenten unter den Emerging Markets besonders stark gemieden werden, die als überdurchschnittlich risikobehaftet gelten. In unsicheren Zeiten verlangen Investoren schlichtweg eine höhere Risikoprämie, wenn sie ihr Geld schon in wackeligen Regionen anlegen. Allerdings sorgen die Umstände auch für genaue Differenzierungen der Anlegergemeinde: Russische Aktien z. B. dürften trotz fundamentaler Stärke durch den hohen Ölpreis eher gemieden werden, denn kein Markt gilt als volatiler als der russische. Russischen Eurobonds hingegen gelten - ebenfalls wegen des hohen Ölpreises, der Russlands Leistungsbilanzüberschuss kräftig sprudeln lässt - derzeit als relativ sicher - verglichen zum Beispiel mit Türkei-Anleihen oder Brasilien-Papieren. Ohnehin war auch in den jüngsten Krisen eine verstärkte Differenzierung unter den Emerging Markets zu beobachten, die scheinbar längst nicht mehr alle in einen Topf geworfen werden, so wie es 1997 und 1998 noch der Fall war. Schon während Türkei- und Argentinienkrise hielten sich andere Regionen relativ wacker. Und das daher für den Emerging-Market-Anleger jetzt wichtig gewordene Abschätzen, ob und wie ein einzelnes Land oder eine Region von den Ereignissen am 11.9. in New York und ihren weittragenden Folgen berührt werden, soll Ihnen dieser anlässlich der aktuellen Ereignisse verfasste Beitrag schließlich leichter machen.

      Was die politischen Folgen der aktuellen Situation betrifft, so sticht ein Vertreter der Emerging Markets markant hervor: die Türkei. Denn dieses Land wird unter Umständen direkt an zu erwartenden kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt sein. Nicht nur ist die Türkei NATO-Mitglied und somit von der Ausrufung des Bündnisfalls nach dem 9. September mitbetroffen. Das Reich am Bosporus ist auch der Außenposten des transatlantischen Verteidigungsbündnisses in Richtung Naher und Mittlerer Osten - also der Region, die jetzt im Brennpunkt liegt. Wenn die NATO-Streitkräfte Luftangriffe auf Afghanistan fliegen sollten, so werden sie dies vermutlich auch von den türkischen Basen tun, die bereits im Golfkrieg als Fliegerhorste für US-Kampfjets dienten. Das allein wäre vielleicht noch keine brisante Situation für die Türkei, aber was die Lage für das Osmanenreich so problematisch macht: Die Türken sind ein islamisches Volk. Auch wenn die Offiziellen in der Türkei bekräftigen, sie ständen auf der Seite der Amerikaner und der NATO - das Volk wird anders denken. Das schafft eine innenpolitisch brisante Lage in der Türkei, die sich ja noch nicht einmal von den Folgen der Währungskrise Anfang des Jahres erholt hat. Erinnern wir uns, dass auch die Türkei den Terrorismus im eigenen Lande hat - mit den nach Unabhängigkeit strebenden Kurden, deren radikale Vertreter auch terroristische Mittel einsetzen. Die Instabilität des Landes wird zweifelsfrei zunehmen. Die Finanzmärkte beginnen bereits damit, diese neue Situation einzupreisen: Seit den Terroranschlägen zählt die Börse in Istanbul zu den Märkten, die am meisten abgegeben haben. Auch die türkischen Eurobonds haben überdurchschnittlich verloren. Dabei könnten gerade sie fundamental betrachtet sogar profitieren: Denn die Türkei hat nicht nur ihre Bündnistreue bekräftigt, sie hat den Westen im gleichen Atemzug auch unverblümt dazu aufgefordert, die bisher bereits versprochene Finanzhilfe doch angesichts der neuen Lage noch ein bisschen aufzubessern. In der Tat dürfte es dem Westen schwer fallen, weitere Dollarkredite auszuschlagen, wenn die Türkei sich als kooperativer Partner bei der Operation "Infinite Justice", wie die bevorstehende Militäraktion der Amerikaner angeblich heißen soll, erweisen sollte - und wenn sie nur ihre Flugplätze zur Verfügung stellt. Wie wir wissen, fließen internationale Finanzhilfen an ein Schwellenland meist direkt an die Anleihegläubiger weiter, also besteht durchaus die Hoffnung, dass die Türkei demnächst mehr Geld für den Schuldendienst zur Verfügung haben wird. Fragt sich nur, ob diese kurz- bis mittelfristigen Effekte nicht langfristig mehr Schaden als Nutzen bringen: Denn was die Türkei mit ihrer vorgeschobenen Bündnistreue neben neuen Krediten ja auch beweckt, ist die Aufweichung der harten Reformauflagen, die IWF und Weltbank an die alten Kredite geknüpft hatten. Die Reformen wären aber notwendig, um die türkische Wirtschaft dauerhaft stabiler und krisenresistenter zu machen. Was verschleppte Reformen anrichten können, war die letzten Jahre leider eindrucksvoll in Thailand und Indonesien zu sehen, die sich von der Asienkrise immer noch nicht erholt haben.

      Alle anderen Emerging Markets, über die wir bislang in diesem Beitrag berichtet haben, haben verglichen mit der wirklich arg gebeutelten Türkei dagegen den eindeutigen Vorteil, nicht nur geografisch weit entfernt vom derzeitigen Brennpunkt Mittlerer Osten zu sein, sondern auch nicht der NATO anzugehören und auch nicht Teil der islamischen Welt zu sein. Sie müssen also weder eine aufgeheizte Bevölkerung, mögliche Flüchtlingsströme, noch das Heranziehen zu Militäreinsätzen befürchten. Doch die Türkei ist damit ja nicht alleine: Weit stärker betroffen ist Pakistan. Nun, Pakistan zählt sicherlich nicht zu den Ländern, die bei Emerging-Market-Investoren eine übermäßig große Aufmerksamkeit genießen. Wir haben auch noch niemanden getroffen, der in pakistanische Aktien investiert hätte. Aber, was kaum einer weiß: Auch Pakistan ist auf dem Eurobondmarkt vertreten. Im letzten Jahr gab es sogar eine spektakuläre Umschuldungsaktion nach dem Muster der Ukraine und Ecuador, die ebenfalls umschulden mussten. Leider werden pakistanische Anleihen nicht in Europa gehandelt, soweit wir wissen. Und auch in Amerika, wo diese Bonds notieren, sind seit einiger Zeit keine Kurse mehr in Erfahrung zu bringen - nicht erst übrigens seit den Anschlägen. Dabei könnten diese Bonds für besonders risikobereite und zugegeben auch kaltblütige Investoren derzeit durchaus ein reizvolles Investment sein, dürften sie sich im Kurs doch stark ermäßigt haben, falls sie tatsächlich noch irgendwo gehandelt werden. Ein Wort vielleicht noch zu Indien, dem großen Nachbarn Pakistans: Indien leidet gleichfalls an der geographischen Nähe zum wahrscheinlichen Kriegsschauplatz Afghanistan, stellt aber wirtschaftlich gesehen einen ähnlichen Fall wie China dar: Einen großen und relativ autonomen und robusten Binnenmarkt, wenngleich trotzdem eine hohe Exportausrichtung nach Westen existiert. Aber der Exportschlager des Subkontinents - IT-Produkte und dazugehöriger Service - steckt schon seit längerem in der Krise, seit im Westen die New-Economy-Bubble geplatzt ist. Politisch ist Indien aber allein schon wegen der Erbfeindschaft mit Pakistan unzweifelhaft stärker von den gesamten Ereignissen betroffen als China - obwohl das Riesenreich der Mitte ebenfalls an die Region angrenzt.

      Eine Region fehlt uns bislang aber noch weitestgehend: Osteuropa. Über Russland und die Türkei haben wir zwar schon gesprochen. Nicht unter den Tisch fallen lassen wollen wir aber auch das "eigentliche" Osteuropa - sprich, die "Konvergenzländer" Polen, Ungarn und Tschechien. Sie sind in einer vergleichsweise soliden Position, da sie wirtschaftlich fast ausschließlich auf die EU ausgerichtet sind. Hat sich der Wachstumsunterschied zwischen den USA und Europa in den letzten Monaten ohnehin empfindlich angenähert, so besteht nach den aktuellen Ereignissen durchaus die Möglichkeit, dass Europa wirtschaftlich bald besser dasteht als Amerika. Wenngleich es vermutlich nur ein kleiner Tick sein wird, um den Europa besser dastehen wird - vielleicht wird es nur stagnieren, während Amerika in die Rezession rutscht, oder nur hauchdünn wachsen, während Amerika stagniert. Aber das schwindende Vertrauen in den US-Dollar, das wir derzeit erleben, und die parallel dazu stattfindende Wiederbelebung des Euros sind ja auch Ausdruck der Erwartung, dass Europa wirtschaftlich zumindest kurz- bis mittelfristig gesehen attraktiver aussieht als der US-Raum, zumindest aber eine größere Stabilität verspricht. Auch für Osteuropa bedeutet das eine gewisse Stabilitätserwartung, allerdings werden jene Länder große Probleme bekommen, die vorher, als die Weltwirtschaft noch üppig am Wachsen war, sorgenfrei in den ökonomischen Tag hineinlebten und jetzt mit der verhängnisvollen Mischung aus ausufernden Leistungsbilanzdefiziten, unüberwacht gewucherter Staatsschulden und parallel dazu einbrechenden Währungen konfrontiert werden. Hier muss sich insbesondere Polen angesprochen fühlen. Im Falle Polens ist sogar der fast schon sicher geglaubte EU-Beitritt mittlerweile in ernsthafte Gefahr geraten. Ungarn gilt als vergleichsweise robust, Tschechien als eine Art Zwischending zwischen dem wackeligen Polen und dem felsenfesten Ungarn. Doch es ist eher damit zu rechnen, dass sich die Investoren erst einmal generell aus den osteuropäischen Märkten zurückziehen bzw. eine abwartende Haltung einnehmen werden, als beispielsweise von Polen nach Ungarn umzuschichten. Denn wie bereits oben ausführlich angeführt: Die Risikolust der Anleger wird sinken. Sie werden, wenn sie nach wie vor in Aktien investieren wollen, Value-Titel aus den Industrieländern bevorzugen (aktuelle Dividendenrenditen aus dem DAX: DaimlerChrysler 7,6 %, Thyssen-Krupp 7,3 %, Commerzbank 6,3 %, Deutsche Telekom [!!!] 3,9 %), und wenn ihnen auch das noch zu unsicher ist, kaufen sie mündelsichere Staatspapiere. Nicht, dass es nicht auch in den Schwellenländern derzeit grundsolide und dabei spottbillige Aktien aufzusammeln gäbe: Aber gerade dann, wenn Substanzargumente wie z. B. hohe Dividendenausschüttungen wieder gefragt sind, greifen die Anleger lieber zu Titeln aus den etablierten Märkten. Denn wer will sich schon auf eine Dividendenzahlung aus Sao Paolo oder Moskau verlassen, die womöglich noch doppelt oder dreifach besteuert wird, oder die die Unternehmen von heute auf morgen einfach kürzen, weil "Shareholder Value" für sie buchstäblich ein Fremdwort ist. Und dass man sein Geld in Zeiten voller Unsicherheit auch nicht gerne den Regierungen in den Schwellenländern anvertraut, die wirtschaftlich und politisch nun einmal zu den labilen Weltregionen zählen, leuchtet auch ein - dementsprechend werden auch die Eurobonds der Schwellenländer wieder mit höheren Risikoprämien gehandelt. Die Renditen erscheinen derzeit von einzelnen Ausnahmen abgesehen - damit ist vor allem Russland gemeint, wo die Anleihen bereits viel zu stark von der Hoffnung auf anhaltend hohe Ölpreise profitiert haben - als attraktiv. Wer in Hinblick auf die Endfälligkeiten kauft und temporär weiter nachgebende Kurse daher außer Acht lassen kann, ist mit Eurobonds aus den Emerging Markets gerade in turbulenten Zeiten wie jetzt vielleicht sogar besser gerüstet als mit dividendenstarken Aktien. Denn jetzt Aktien zu kaufen macht nur Sinn, wenn man auch bereit ist, sie mehrere Jahre zu halten - so wie bei den Schwellenländer-Bonds auch. Nur bei denen weiß man, was man am Ende für eine Rendite bekommt - bei den Aktien nicht.

      Stefan Müller, Freier Redakteur
      stefan.mueller@em-research.de
      © Emerging Markets Research, 24.09.2001
      http://www.em-research.de


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 01:38:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      DER TERROR HAT SEIN ZIEL ERREICHT - ZUNAECHST !

      Es ist traurig, aber wahr: Eine Handvoll Terroristen hat die internationalen Finanzmaerkte beinahe kollabieren lassen, Millionen Menschen in Angst und Schrecken sowie die Welt in eine Art Kriegszustand versetzt. Dies wird sich meines Erachtens aber als lediglich temporaeres Phaenomen herausstellen. Natuerlich liegen die Nerven gegenwaertig blank, wie am Freitag die (noch unerklaerte) Explosion in Toulouse gezeigt hat: Panik an den Boersen allerorten und heissgluehende Polit-Telefonleitungen waren die Folge. Aber die Menschen sind viel zu widerstandsfaehig, als dass sich langanhaltende Lethargie oder Furcht breit machen koennte. Die Anschlaege in den USA haben George Bush die Legitimation sowie die Mittel fuer einen lang anhaltenden Feldzug gegen den Terror quasi in die Haende gelegt. "Amerikas neuer Krieg", wie CNN publikumswirksam titelt, wird aber niemals das Gefaehrdungspotential des Kalten Krieges erreichen. Vergessen wir nicht: Es stehen sich hier nicht zwei Weltmaechte gegenueber. Zudem haben die USA ein riesiges Netzwerk von Verbuendeten, auch im Nahen Osten, hergestellt.

      Die groesste Gefahr droht natuerlich von der Atom-Macht Pakistan - sollte die dortige Regierung gestuerzt werden und radikale Gruppen die Staatsgewalt an sich reissen, so waere freilich voruebergehend keine Stabilitaet mehr zu erwarten - die Maerkte wuerden sich zunaechst in den freien Fall begeben. Aber: Weder die USA noch Indien noch Russland noch China werden einen Umsturz in Pakistan jemals zulassen. Folglich sind wohl lediglich Afghanistan und vermutlich auch der Irak die kuenftigen "Kriegsschauplaetze". Sollte Ariel Scharon aber seinen irrwitzigen Kurs weiter verfolgen, konnte auch Israel zu einem akuten Krisenherd werden. In der westlichen Welt werden zudem Sicherheitsvorschriften deutlich gestrafft und konzertierte Aktionen der Geheimdienste auf der Tagesordnung stehen. "Stasi-Verhaeltnisse" sind aber keineswegs zu befuerchten, diese "Buerger-Transparenz" werden die Parteien niemals fordern koennen und schon gar nicht deren Umsetzung wagen.


      SINN UND UNSINN VON SPENDEN

      Etwas bedenklich stimmt mich der derzeitige Spendenmarathon fuer die Opfer in den USA. Fernsehsender und Zeitungen, grosse Unternehmen und Hilfsorganisationen lassen es sich nicht nehmen, Spendenaufrufe zu starten respektive selbst grosse Summen zu ueberweisen. Auf vielen Internetseiten prangen Werbeanzeigen, die zum Spenden aufrufen. Freilich handelt es sich hierbei - genauso wie bei den Beileidsbekundungen - um grossartige und wichtige Gesten der Solidaritaet. Aber: Irgendwann ist es zu viel des Guten und hoechste Zeit, einmal ueber Sinn und Verhaeltnismaessigkeit nachzudenken.

      Kann man denn wirklich derart naiv sein und glauben, dass mit diesem Geld jetzt auch nur ein einziges Leben gerettet wird? Wohl kaum. Zudem herrscht in den USA eine voellig andere Spenden-(Donation)-Mentalitaet als
      hierzulande: Zu jedem Anlass wird gespendet und zu Spenden aufgerufen, beispielsweise zum Erhalt einer Radiostation oder zur "Rettung" von konkursreifen Internetangeboten o.ae. In den Laendern der dritten Welt, wo auch weiterhin Hunger und Krankheit herrschen, koennte mit den Spenden hingegen tatsaechlich viel Gutes getan, konkrete Hilfe geleistet und Leben gerettet werden. Denken Sie einmal darueber nach und bitte verlieren Sie nie das grosse, ganzheitliche Bild aus den Augen, auch wenn manchen Medien versuchen sollten, Ihre Aufmerksamkeit gezielt zu fokussieren. Die Bekaempfung der Armut und von Krankheiten, hoehere Bildungsstandards, Kulturaustausch und offener Dialog mit Entwicklungslaendern sind das wirksamste Mittel der westlichen Welt gegen Terrorismus und Krieg: Aufgeklaerte und zufriedende Menschen sind an Gewalt und Terror schlicht nicht interessiert. Man muss das Uebel an der Wurzel packen.

      THE SHOW MUST GO ON

      Mittlerweile kursieren die ersten Witze ueber die Tragoedie. Dies verbuchen Psychologen unter dem Kapital Vergangenheits- und Konfliktbewaeltigung. US-Praesident George Bush und New Yorks Buegermeister Rudolph Giuliani rufen zur Rueckkehr zur Normalitaet auf. Samstag Abend, Heidelberg: Dutzende Amerikaner feiern ausgelassen in der Fussgaengerzone und in Cafés. Life goes on! Auch wenn (ausgerechnet) die "BILD"-Zeitung weiterhin ausgelassen ihre Moral- und Pietaetskeule schwingt, so sind ewig anhaltende Trauer und Bestuerzung genauso wenig hilfreich wie eine vielerorten festzustellende Scheckbuchmoral. Vergessen Sie nicht: Auch die Normalitaet ist reine "Definitionssache". Der Zustand des Kalten Krieges war fuer Jahrzehnte einfach normal - und wurde toleriert.

      DIE FINANZMAERKTE

      An den Boersen herrschte in der vergangenen Woche absolute Krisenstimmung: Der Dax verlor 8 Prozent, der Nemax50 verbilligte sich um 17,1 Prozent.
      Erstaunlich: Am wenigsten betroffen waren die US-amerikanischen Finanzmaerkte, am deutlichsten die europaeischen. Im freien Fall befanden sich dabei insbesondere die Airline-Aktien (Lufthansa: -19,7 Prozent). Kein Wunder: Unzaehlige Fluege sind in den vergangenen Wochen ausgefallen: Waehrend die Einnahmenseite eingebrochen ist, blieben die Kosten stabil. Die Versicherungen haben ihre Policen (Terrorismus-Attacken) gekuendigt. Dies sei ein versicherungstechnisch nicht mehr vertretbares Risiko! (Aha! Aber von uns erwartet man weiterhin, bedenkenlos in den Flieger zu
      steigen?!) Natuerlich haben die Versicherungen mit dieser Aktion (wieder
      einmal) ihre Existenzberechtigung in Frage gestellt. Zumindest werden (wenigstens vorruebergehend) die Regierungen einspringen und laengerfristig wohl die Versicherungskosten astronomisch steigen. Ein
      (weiterer) Oel-Preis-Anstieg traefe die Fluglinien in´s Mark. Die Kosten fuer die erhoehten Sicherheitsstandards werden auf die Ticket-Preise aufgeschlagen - Fliegen wird nicht gerade attraktiver. In den USA sind viele Fluglinien der Pleite nahe und haben Massenentlassungen angekuendigt. Die dortige Regierung hat aber bereits finanzielle Unterstuetzung signalisiert. FAZIT: Von Airline- wie Flugzeugbauer-Aktien sowie den Papieren von Versicherungen sollten Sie weiterhin Abstand halten. Hier ist keine schnelle Erholung in Sicht.

      Auf der Gewinnerseite standen hingegen weiterhin Unternehmen aus der Ruestungsbranche. Die Anteile des US-Konzerns Raytheon beispielsweise gewannen seit den Anschlaegen sage und schreibe mehr als 30 Prozent an Kurswert, Rheinmetall Staemme befinden sich in Naehe der Hoechstkurse. Die in Krisenzeiten uebliche Renaissance der Edelmetalle katapultierte nach langer Abstinenz die entsprechenden Minenaktien wieder einmal auf die Gewinnerlisten.

      Die alles entscheidende Frage bleibt, wie sich der Konsum (v.a. in den
      USA) entwickeln wird. Stellen die Menschen ihre Ausgaben angesichts der Unsicherheit zurueck? Wird wieder freizuegig gekauft? Wird gespart? Zahlreiche Verschiebungen von Investitionen und Vertragsabschluessen waren bereits zu sehen, Werbung und Fernsehspots wurden storniert. Automobilkonzerne werden es schwer haben, ihre amerikanischen Kunden jetzt zum Kauf eines neuen Wagens zu ueberzeugen. FAZIT: Auto-Aktien und Anteilsscheine von Luxusgueteranbietern sind in meinen Augen weiterhin unattraktiv, bis sich eine Stabilisierung der Lage abzeichnet.

      INTERESSANTE TITEL

      Wie die weitere Entwicklung auf der politischen Ebene und die US-amerikanischen Gegenschlaege auch ausfallen werden, Branchen wie Pharma und Lebensmittel werden wohl keine allzu grossen Einbussen zu befuerchten haben. Entsprechend attraktiv sind Nestlé (WPKN: 887208, akt. Kurs: 207,50
      Euro) und Schering (WPKN: 717200, akt. Kurs: 49,21 Euro). Vielversprechend erscheinen auch die auf Jahrestief notierende Kamps (WPKN: 628060, akt.
      Kurs: 3,70 Euro). Der jetzige Kursverfall ist m.E. nicht mehr nachvollziehbar. Im Markt kursieren zudem weiterhin Geruechte ueber einen Einstieg des italienischen Nudelkonzerns Barilla beim Baeckerei-Unternehmen Kamps, wie auch das "Manager-Magazin" in der aktuellen Ausgabe berichtet.

      Sehr interessant sind m.E. derzeit auch TV Loonland (WPKN: 534840). Die Gewinne des Zeichentrick-Spezialisten sollten auch weiterhin sprudeln, beim aktuellen Kurs von 11,70 Euro kann man durchaus den Aufbau einer ersten Position in Erwaegung ziehen. Gleich gilt fuer den Heidelberger Finanzdienstleister MLP (WPKN: 656990, akt. Kurs: 55,00 Euro). Das Papier war mit einem Plus von 10,2 Prozent der Wochengewinner im DAX. Dem vorangegangen war aber auch ein lang anhaltender Kurssturz von 173 (!) Euro. Mittlerweile sind die Papiere aber wieder fair und vernuenftig
      bewertet; das Geschaeftsmodell hat sich bereits in der Vergangenheit als weitestgehend kristenfest erwiesen. Auf Sicht von drei Jahren koennten sich die Papiere im Kurs durchaus wieder verdoppeln - sofern die Rahmenbedingungen halbwegs stabil bleiben.

      IN LETZTER MINUTE

      Aktuellen Medienberichten zufolge haben die Militaeraktionen bereits begonnen. Demnach sollen sich britische Elitesoldaten bereits in Afghanistan befinden und Informationen sammeln. Laut Angaben der US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice ist erklaertes Ziel der USA, die in Afghanistan herrschenden radikalen Taliban zu vertreiben.

      MEINUNG: Da die Amerikaner hierbei mit der afghanischen Opposition ("Noerdliche Allianz") im Norden des Landes wohl einen Partner haben werden, der nicht nur vor Ort, sondern auch mit den Begebenheiten des Landes bestens vertraut ist sowie der islamischen Religion angehoert, scheinen diese Plaene durchaus erfolgversprechend und sinnvoll. Zwar wird sich den US-Angaben zufolge der Kampf gegen den Terrorismus nicht auf Afghanistan beschraenken, doch koennte hier ein ganzes Land, eine unterdrueckte Bevoelkerung befreit und gleichermassen den Terroristen Naehrboden und Unterstuetzung und mit Bin Laden womoeglich der wichtigste und gefaehrlichste Kopf entzogen werden.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 08:14:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      wenn USA weiter korrigiert
      gehn wir mit :D
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 11:06:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      Aus der FTD vom 24.9.2001
      Sorge um Lage der Weltwirtschaft wächst
      Von Hubert Beyerle, Berlin

      Nach einer Woche mit schweren Kursverlusten an den US-Börsen hat das Institute of International Finance in Washington mit deutlichen Worten vor den Folgen der Anschläge vom 11. September für die Weltwirtschaft gewarnt.


      "Die wirtschaftlichen und finanziellen Ungewissheiten, die von diesen Ereignissen ausgelöst worden sind, werfen außerordentliche Herausforderungen auf", schreibt das IIF in einem Brief an den britischen Finanzminister Gordon Brown. Brown ist derzeit Vorsitzender des Internationalen Komitees für Geld- und Finanzpolitik, eines wichtigen Gremiums beim Internationalen Währungsfonds IWF.

      Seit den Terroranschlägen von New York und Washington haben die meisten großen Bankhäuser sowohl für die USA als auch für die Weltwirtschaft prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung mehrere Quartale schrumpfen wird. Die Rezession scheint jetzt nicht mehr abzuwenden zu sein. Auch der deutsche Ifo-Index, einer der wichtigsten Frühindikatoren für die europäische Konjunktur hatte sich am Freitag leicht verschlechtert. Experten rechnen bei der nächsten Veröffentlichung mit einem noch deutlicheren Rückgang des Index.



      IWF soll helfen


      Um das Schlimmste zu verhindern, drängt das Institute of International Finance (IIF) in Washington die Politik zu konjunkurstützenden Maßnahmen wie Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen. "Insgesamt ist das gegenwärtige Bild der Weltwirtschaft so ernüchternd wie zuletzt in den schwierigen Jahren der Schuldenkrisen in den 80er Jahren", schreibt das Bankeninstitut, das von privaten Banken der ganzen Welt finanziert wird. Das mache die Notwendigkeit von entschiedenen Aktionen durch die internationalen Institutionen als Ergänzung der nationalen Maßnahmen um so wichtiger.


      Ähnlich zu dem Konjunkturstimulus von zusätzlichen Ausgaben in Höhe von 40 Mrd. $, den der US-Kongress nach dem Terrorangriff beschlossen hat, sollte auch die Politik in den europäischen Ländern jetzt gegen den Konjunkturzyklus angehen, so das Institut. Vor allem sollten die Regierungen ihre Steuer- und Ausgabenpolitik lockern.


      Besondere Gefahr drohe den Schwellenländern angesichts der abnehmenden Risikobereitschaft. Durch die "Flucht in die Qualität", das heißt in Anlagen in sichereren Ländern, würde es für Schwellenländer zunehmend schwer, ihren internationalen Finanzbedarf zu decken.


      Die privaten Kapitalströme in die Schwellenländer würden in diesem Jahr auf 106 Mrd. $ zurückgehen. Im vergangenen Jahr waren es noch 167 Mrd. $. Der IWF solle daher überdenken, wie er betroffenen Schwellenländern zusätzliche Unterstützung zukommen lassen könne. Auch neue Formen der Aufgabenteilung zwischen öffentlichem und privatem Sektor seien notwendig.


      Auch nach Ansicht der Rating-Agentur Fitch ist die Weltwirtschaft derzeit so schwach wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Die weltweite Wirtschaftsleistung werde im laufenden Jahr nur noch um 11½4 Prozent wachsen, schätzt die Agentur in ihrem Halbjahresbericht zur Weltwirtschaft.


      Das Wachstum des Welthandels werde von 13 Prozent im vergangenen Jahr auf nur noch zwei Prozent abflachen. Die wirtschaftliche Aktivität nehme in allen drei großen Wirtschaftsblöcken stark und ungewöhnlicherweise parallel ab. Bleibe eine durch die USA angeführte Erholung aus, dürften insbesondere Schwellenländer unter verschlechternden Handelsbilanzen und Kreditwürdigkeit zu leiden haben.



      Deutscher Frühindikator zeigt abwärts


      Auch in Deutschland deuten die Zeichen erneut auf eine konjunkturelle Verschlechterung. Das Ifo-Geschäftsklima ist im August von 89,8 auf 89,5 gesunken. Dass dabei die Geschäftserwartungen zum zweiten Mal infolge gestiegen sind, gilt zwar normalerweise als Anzeichen für einen möglichen Wendepunkt. Dennoch überwiegt bei den Volkswirten der Banken der Pessimismus.


      Drei Viertel der Antworten seien vor dem 11. September eingegangen, ein Viertel danach, ließ das Münchner Institut erklären. Zwar unterschieden sich laut Ifo-Institut die Antworten nach dem Anschlägen in den USA sich nicht signifikant von den danach eingegangenen. Dennoch habe das eigentliche Rechnen der Unternehmen erst einige Tage später begonnen, gibt Jörg Krämer von Invesco Deutschland zu bedenken. "In den nächsten Monaten rechne ich mit einem Einbruch bei den Erwartungen."


      Auch andere Analysten bezweifeln, dass der Index auf eine Wende nach oben hinweisen sollte. Statt dessen dürfte die Erwartungskomponente in den nächsten Monaten wieder nach unten weisen, schätzt Otmar Lang von der Deutschen Bank.


      Willi Leibfritz vom Ifo-Institut selbst setzt seine Hoffnung angesichts der konjunkturellen Gefahren auf die Politik. "Es gibt Gegenkräfte. Die Geldpolitik und die Finanzpolitik haben reagiert. Entscheidend ist außerdem, dass die Opec angekündigt hat, den Ölpreis nicht weiter steigen zu lassen."Wir werden jetzt mit ein bis zwei Quartalen der Unsicherheit leben müssen", so der Konjunkturforscher.



      © 2001 Financial Times Deutschland



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 11:34:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      24.09.2001 11:30:00: Ökonomen: Rezession - ja oder nein?
      Nach einer Umfrage von Blue Chip Economic Indicators unter 44 Marktbeobachtern sind 81,8% der Ansicht, dass sich die USA bereits jetzt in einer Rezession befinde. 54,3% davon denken, dass die Rezession bereits vor den Terroranschlägen seinen Anfang nahm. Das Bruttoinlandsprodukt soll im dritten Quartal um 0,52% und im vierten Quartal um 0,74% schrumpfen. Im ersten Quartal 2002 soll dann wieder ein Wachstum von 1,42% und im zweiten Quartal von 2,79% gemessen werden. Allgemein herrscht die Meinung vor, die aktuellen Rezession werde milder als in den Jahren 1990-1991 verlaufen.

      © BörseGo


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 12:30:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      eb US-Scoop
      ====================================
      vom 24.09.2001

      Panik

      Das höchste Maß an Panik konnte am Freitag registriert werden. Auch die Panikmacherei, von denen wir 2 Blüten (Nostradamus, Flugnummer auf Wingdings) hier weitergaben, entfalteten ihre makabren Stimmungen. Simon Hobbs auf CNBC Europe behauptet, daß in der letzten Woche soviel Marktkapitalisierung ausradiert wurde wie im Meltdown 87 und in der Great Depression 29 zusammen. Darüber hinaus erwähnte der scharfsinnige Frühaufsteher, daß seit dem Markthöhepunkt im April letzten Jahres rund US$ 6,8 Mrd an US-amerikanischer Marktkapitalisierung verloren wurde, das sollen die Gegenwerte der Bruttosozialprodukte von Deutschland, Frankreich und Japan zusammen sein. Diese Höchstmaß an Panik dürfte eine Wende andeuten. Der bekannte kanadische Fundmanager Louis Navallier glaubt auch, daß „you’re not going to get cheap buys like this very often“. Die Künstler der Metropolitan Opera unter Mitwirkung von Placido Domingo haben am Sonntag Abend an einem Benefizkonzert auf ihre Gage verzichtet und mal eben US$ 200 Mio für den Wiederaufbau New Yorks gespendet. Desgleichen die Künstler Hollywoods, die mal eben in einem 24-stündigen Telethron US$ 167 Mio gespendet haben. Massives Geld fließt in die Erhöhung der Sicherheit und in den Wiederaufbau hinein. Wir in Deutschland wissen, welches Wunder das (Deficit) Spending in der Nachkriegswirtschaft erreicht hat. Selbst für den Kopf von Osama bin Laden wird eine Bounty von US$ 25 Mio bezahlt. Der Zeitpunkt des Wiedeinstiegs scheint gekommen zu sein. 2 intra-day Rallyes hat es letzte Woche schon gegeben. Am Freitag hat der DOW INDUSTRIALS sich 173,47 Punkte von seinem intra-day Tief abheben können, hat aber dennoch mit –140,40 niedriger bei 8.235,81 schließen müssen. Mit einem neuen Rekordvolumen an allen drei US-amerikanischen Börsen von 4,968 Mrd Aktien könnte es am Freitag auch ein sogenannter Selling Climax gewesen sein. GENERAL ELECTRIC hat sich zu ihrer unveränderten Gewinnerwartung bekannt und kann offensichtlich die Ausfälle durch die niedrigeren Refinanzierungsraten kompensieren. Das bedeutet, daß auch andere zinsempfindliche Finanzwerte die ersten Aktien sein könnten, die wieder anspringen.

      Aufgrund der besseren europäischen Börsen und der positiven Indikationen der vorbörslichen Index Futures kann man in der Tat eine bessere Eröffnung der US-amerikanischen Börsen erhoffen, die aufgrund des tiefen Niveaus mit einem kräftigen Bounce überraschen könnten.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 14:21:01
      Beitrag Nr. 18 ()
      ftd.de, Mo, 24.9.2001, 12:32
      Außenhandelswachstum verlangsamt sich

      Nach den Terroranschlägen in den USA rechnet der Deutsche Groß- und Außenhandel mit einem Wachstumsrückgang. Die Gefahr einer Rezession bestehe nach Ansicht des Bundesverbandes BGA jedoch nicht.



      BGA-Präsident Anton Börner sagte am Montag in Berlin: "Jedes Gerede über Weltwirtschaftskrisen halten wir für unseriös. Eine Rezession in Euroland wird es nicht geben. Eine Rezession in den USA erscheint noch unwahrscheinlich." Für das Jahr 2001 rechnet der Deutsche Groß- und Außenhandel mit einem Wachstum bei den In- und Exporten von acht Prozent. Die Exporte würden damit einen Gesamtwert von 644 Mrd. Euro erreichen, sagte Börner. Im vergangenen Jahr hatte die deutschen Ausfuhren noch um 17 Prozent zugelegt und einen Wert von knapp 597 Mrd. Euro erreicht.

      Im Jahr 2002 würden die Exporte bestenfalls um sechs Prozent auf 864 Mio. Euro zunehmen, die Importe ebenfalls um sechs Prozent auf rund 613 Mio. Euro, sagte Börner. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland werde in diesem Jahr um 1,2 Prozent, im kommenden Jahr um 1,5 Prozent zulegen.


      China-Handel entwickelt sich positiv

      Zu den Exportaussichten für die wichtigsten deutschen Absatzmärkte sagte Börner: "Die Lieferungen in den Euroraum haben stark an Dynamik verloren. Dieser Abwärtstrend wird sich wegen der allgemeinen Konjunkturabkühlung fortsetzen. Daraus folgt, dass unser Exportwachstum im Euroraum auf dann vier Prozent abnehmen wird." Im ersten Halbjahr 2001 hatten diese noch um 6,9 Prozent zugelegt.


      Im Nahen Osten herrsche eine tiefe Verunsicherung über die Folgen der Krise für die Region - mit negativen Folgen für die dortige Importnachfrage. Auch in Lateinamerika werde sich die Nachfrage nach Importen aus Deutschland im Zuge hausgemachter Wirtschaftskrisen und der Konjunkturschwäche in den USA abkühlen. Dies gelte auch für Japan und Südostasien. Positiv entwickele sich hingegen der Handel mit China.



      Auswirkungen der Terroranschläge unklar

      Die Auswirkungen der Anschläge in den USA auf die Weltwirtschaft seien nur schwer einzuschätzen. "Wir können heute die Schritte zur Eindämmung des weltweiten Terrorismus noch nicht gewichten. Weltweit gibt es aber deutliche Anzeichen für Zuversicht: Es gibt keine Panik auf den Märkten, die freie Welt handelt besonnen und rational. Die deutlichen geldpolitischen Schritte der Notenbanken sorgen auch weiterhin für ausreichende Liquidität und wirken beruhigend auf die Märkte. Die Senkung der Leitzinsen war die richtige Maßnahme zur rechten Zeit."


      Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) habe ebenfalls positiv und besonnen reagiert, sagte Börner. "Ein Ölpreisschock ist ausgeblieben. Die Rohölpreise sind inzwischen unterhalb des Preisniveaus vor den Terroranschlägen." Wichtig seien die marktpsychologischen Auswirkungen, die als mittelbare Effekte zu einer Abkühlung des konjunkturellen Klimas führen könnten. Die entscheidende Größe für die konjunkturelle Entwicklung in den USA sei in den kommenden Monaten das Vertrauen der Verbraucher. "Vieles spricht für eine vorübergehende Kaufzurückhaltung. Der Aufschwung der US-Konjunktur dürfte sich nun um ein bis zwei Quartale verzögern." Die Zukunft des freien Handels sah Börner durch die Attentate nicht gefährdet.



      Börner fordert Steuersenkung

      Jetzt aber müsse die Bundesregierung mit einer vorgezogenen Steuersenkung nachziehen. "Die Konsumenten auf unserem Kontinent dürfen ihren Optimismus nicht verlieren", sagte Börner. Er befürchtet keine Rezession, es werde lediglich eine vorübergehende Schwäche in der amerikanischen Wirtschaft geben. In dieser Zeit könne die europäische Wirtschaft durchaus eine Lokomotiv-Funktion übernehmen.


      Börner fordert außerdem eine Lockerung des Bankgeheimnisses. "Hinter jedem Terror stehen umfangreiche Finanztransaktionen. Da muss mehr Transparenz hinein", sagte er im "ARD-Morgenmagazin". Einige Länder in Europa müssten sich "ernsthafte Gedanken" darüber machen, ob man die generelle Abschottung von Konten aufrechterhalten könne.



      © 2001 Financial Times Deutschland



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 18:12:31
      Beitrag Nr. 19 ()
      ftd.de, Mo, 24.9.2001, 16:28
      US-Börsen: Aufatmen an der Wall Street
      Von Heino Reents, Hamburg

      Die US-Börsen in New York sind nach der Talfahrt in der vergangenen Woche am Montag fester in den Handel gestartet. Der Flugzeughersteller Boeing war einer der Gewinner.


      Der Dow Jones stieg zum Handelsauftakt 2,91 Prozent auf 8476 Punkte, der Nasdaq-Composite-Index legte 3,41 Prozent auf 1473 Stellen zu. Am Freitag hätten die US-Aktien noch über Gebühr nachgegeben, da viele Anleger Militärschläge der USA schon am Wochenende befürchtet hätten. In der vergangenen Woche hatte der Dow Jones fast 15 Prozent an Wert eingebüßt. Dies war die schwächste Wochenentwicklung seit 1932.

      Boeing kletterten über sechs Prozent auf 32 $. Der Flugzeughersteller hat seine Absatz-Prognose für 2001 von 538 auf 500 Flugzeuge gesenkt. Im kommenden Jahr sei nur noch mit dem Verkauf von 400 Modellen zu rechnen, teilte das Unternehmen mit. Bislang wurde für 2002 mit dem Verkauf von 510 bis 520 Flugzeugen gerechnet.


      Aktien der Fluglinien, die in der vergangenen Woche arg unter die Räder gekommen waren, zählten ebenfalls zu den Gewinnern, nachdem die US-Regierung einem Milliarden schweren Stützungspaket zugestimmt hat. Continental gewann 8,46 Prozent, Delta Airlines verbesserten sich um fast sechs Prozent auf 24,05 $.


      Conoco verloren dagegen 6,23 Prozent auf 25,60 $. Der viertgrößte US-Ölkonzern hat für das laufende dritte Quartal wegen sinkender Erdgas- und Ölpreise eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Das Unternehmen geht nun von Gewinnen zwischen 55 und 60 Cents pro Aktie aus.


      Die Internetmedienfirma Real Networks will mit einem neuen Abspielprogramm für Videos und Musik aus dem Internet den Wettbewerb mit dem Hauptkonkurrenten Microsoft verschärfen. Mit der neuen Real-One-Plattform könne man künftig Musik und Filme aus dem herunterladen und verwalten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Real Networks will in Kürze auch einen kostenpflichtigen Internetmediendienst anbieten. Die Aktie verteuerte sich um fast 30 Prozent auf 4,28 $. Microsoft legte 1,35 Prozent auf 50,38 $ zu.


      Die Internetfirma Verisign plant, den Telekomdienstleister Illuminet Holdings im Zuge eines Aktientauschs für 1,2 Mrd. $ übernehmen. Dies haben die beiden Gesellschaften am Montag angekündigt. Die Übernahme wurde den Angaben zufolge bereits von den Aufsichtsräten beider Firmen genehmigt, allerdings noch nicht von den Illuminet-Aktionären und den Kartellbehörden. Die Anleger zeigten sich skeptisch: Die Verisign-Aktie büßte 3,29 Prozent auf 37,04 $ ein, Illuminet gaben 5,37 Prozent auf 33,10 $ nach.



      (mit Agenturen)


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 24.09.01 18:42:14
      Beitrag Nr. 20 ()
      24.09.2001 18:30:00: NASDAQ mit Reversal
      US Trackbox - GodmodeTrader Aktuell steht der Nasdaq Composite mit 5,14% im Plus bei 1496 Punkten auf Tageshöchststand. Eine technische Gegenreaktion nach oben ist in voller Fahrt. Für Shortseller wird zumindest bisher intraday der "Sack zugemacht". Die aktuell laufende Kurserholung ist als Pullback von einer langfristigen Trendlinie zu werten, auf der der freitägliche Schlußkurs direkt aufsaß.





      Mittel- bis langfristiger Tageschart vom Nasdaq Composite.





      24.09. 15:22 NASDAQ direkt auf langfristigem Trend Der Nasdaq Composite sitzt mit dem freitäglichen Schlußstand einer langfristigen Trendlinie direkt auf. Die US Vorbörse tendiert heute sehr stark, die US Futures nehmen den Pullback in verschiedenen Indizes bereits vorweg. Heute besteht erneut die Chance eine nach oben gerichtete Gegenbewegung zu starten. Anbei der langfristige Wochenchart seit 1997.





      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 25.09.01 10:44:14
      Beitrag Nr. 21 ()
      25.09.2001 10:20:00: USA-Wirtschaft - wie die Phönix aus der Asche?
      Nach den Anschlägen auf das Pentagon in Washington und auf das World Trade Center in New York am 11. September kehrt langsam wieder Ruhe ein. Analysten und Ökonomen, die in den vergangenen Tagen akribisch an einem Modell gearbeitet haben, das herausfinden soll, wie sich die Terroranschläge auf die Wirtschaft auswirken, sehen nun nach einer Rezession eine noch schnellere und stärkere Erholung, als zuvor angenommen. Die Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels, dass zu einer Konjunkturerholung führen wird, konnte den Markt am Montag stark antreiben. Der Dow Jones stieg am Montag um 4.47% während der Tech-Index Nasdaq Composite um 5.35% ins Plus schnellte. Es ist die einhellige Meinung vieler Analysten und Ökonomen, dass die US-Wirtschaft, die schon zuvor stark schwächelte, nun in den nächsten 6 Monaten durch die Terroranschläge noch weiter korrigieren wird, da die Konsumenten weniger Flüge buchen und weniger in Urlaub gehen werden. Obwohl Rezessionen sehr schmerzlich für eine Wirtschaft sind, folgen ihr oft Perioden sehr starken Wachstums. "Es mag so aussehen, dass es in der nahen Zukunft nur Trübsinn und Untergang für die Wirtschaft geben würde. Aber das wird sich noch herausstellen," so Victor Zarnowitz, ein Spezialist für Unternehmens-Zyklen, der das Conference Board in New York berät.

      © BörseGo


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 26.09.01 23:37:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      Wallstreet Schlußbericht: Ist die Ralley vorbei?

      Obwohl es zu Beginn des Handelstages eigentlich ganz gut aussah, konnten die US-Aktien ihre Gewinne nicht bis zum Handelsende halten. Schon nach wenigen Handelsminuten drehten die wichtigen Indizes ins Minus. Die Nasdaq beendete den Handel bei 1.463 Punkten 2,5 Prozent im Minus. Der Dow Jones gab 1,44 Prozent auf 8.535 Zähler ab.
      Der Chiphersteller Micron Technology hat im vergangenen Quartal einen Verlust von 576 Mio. Dollar oder 96 Cents je Aktie erwirtschaftet. Das Minus beinhaltet eine einmalige Abschreibung in Höhe von 20 Cents je Aktie. Noch in der Vorjahresperiode wurde ein Gewinn von 726 Mio. Dollar erzielt. Besonders starke Rückgänge musste das Unternehmen beim Umsatz verzeichnen. Dieser verringerte sich von 2,3 Mrd. Dollar auf 480 Mio. Dollar, was vor allem mit dem Preisverfall von Chips zu erklären ist. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich verfehlt. Sie waren zuvor von einem Minus von 34 Cent je Aktie (exklusive der Abschreibung) und einem Umsatz in Höhe von ca. 700 Mio. Dollar ausgegangen. Ende des Quartals verfügte das Unternehmen über Barreserven in Höhe von 1,6 Mrd. Dollar.

      Die Lucent Technologies Inc., der weltgrößte Telekommunikations-Ausrüster, ist derzeit auf der Suche nach einem Käufer für einen Teil ihrer Messaging-Sparte Octel, so das Wall Street Journal in seiner Online-Ausgabe am Mittwoch. Lucent hat Octel, einen Hersteller von Software und Ausrüstung für Voice-Messaging-Systeme, 1997 für 1,8 Mrd. Dollar übernommen. Zuerst wurde er in den Konzern integriert, später jedoch zweigeteilt, nachdem Lucent die Avaya Inc. ausgegliedert hat.

      Die Investmentbank Goldman Sachs hat im vergangenen Quartal weniger verdient. Nach 1,62 Dollar je Aktie im dritten Quartal 2000 lag der Profit im dritten Quartal 2001 lediglich bei 87 Cents je Aktie oder 468 Mio. Dollar. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Gewinn von 81 Cents je Aktie gerechnet. Im Hauptgeschäftsfeld Investmentbanking konnte Goldman verglichen mit dem zweiten Quartal ein Wachstum von 39 Prozent feststellen. Dennoch lag das Ergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert, als deutlich mehr Unternehmen an die Börse drängten. Für das vergangene Quartal will Goldman eine Dividende von 12 Cents je Aktie ausschütten.

      Der Online-Einzelhändler Amazon.com Inc. teilte am Mittwoch mit, dass er ein Online-Reisegeschäft eröffnet hat, das von Flug über Hotels und Autovermietung bis hin zu Kreuzfahrten sämtliche Angebote und Informationen von der Expedia Inc. zur Verfügung stellt. Ende des Jahres sieht das Abkommen zwischen beiden Unternehmen auch die Expansion in die Amazon-Aktivitäten in Großbritannien vor.

      Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines Inc. teilte heute mit, dass sie 13.000 Stellen streichen wird. Damit reagiert das Unternehmen auf die Auswirkungen der Terroranschläge. Des weiteren wird Delta seinen Flugplan um 15 Prozent kürzen und damit der gesunkenen Nachfrage entgegenkommen. Nach den verheerenden Anschlägen und dem zweitätigen Flugausfall in den USA haben neben Delta bereits zahlreiche Fluggesellschaften Stellenstreichungen gemeldet.


      26.09.01 22:07 -jo-


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 26.09.01 23:40:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      ftd.de, Mi, 26.9.2001, 9:57, aktualisiert: Mi, 26.9.2001, 20:29
      Nemax-Schlussbericht: Neuer Markt stemmt sich gegen US-Trend
      Von Heino Reents und Andreas Albert, Hamburg

      Die Werte am Neuen Markt haben am Mittwoch deutlich zugelegt. Die schwachen US-Vorgaben ließen einen Teil der Tagesgewinne schmelzen, dennoch überwog die positive Stimmung.


      Der Nemax 50 gewann 2,44 Prozent auf 752 Stellen, der alle Werte umfassende Nemax All Share stieg 3,25 Prozent auf 813 Punkte. Ein Händler verwies auf die angespannte wirtschaftliche Lage und warnte vor verfrühter Euphorie. Die Titel der Direktbanken profitieren nach Einschätzung von Händlern unmittelbar von der leichten Erholung der Börsen. "Es ist eine positive Stimmung im Markt", sagte ein Händler. "Die Hoffnung, dass es nicht zu einem großen US-Militärschlag kommen wird, bringt mehr Sicherheit in den Markt", fügte ein Händler hinzu. Gegen Abend mussten nahezu alle Werte einen Teil ihrer Tagesgewinne wieder abgeben. "Die überverkaufte Situation bleibt bestehen", sagte ein Händler. Einen eindeutigen Trend sehe er nicht. Dazu gebe es zu wenig Unternehmensnachrichten.


      Am Vortag waren die Daten zum US-Verbrauchervertrauen im September veröffentlicht worden, die noch schlechter als erwartet ausgefallen waren. "Damit wurde uns vor Augen gehalten, dass doch einiges im Argen liegt", sagte ein Händler. Die US-Börsen, die am Dienstag fester aus dem Handel gegangen waren, sind am Mittwoch nach anfänglichen Gewinnen schnell in die Verlustzone gerutscht.



      Broadvision setzt Erholung fort


      Bei den Blue Chips setzten Broadvision ihre Erholung der Vortage fort, musste jedoch einen Teil der Tagesgewinne wieder abgeben und schlossen 7,14 Prozent auf 1,05 Euro fester. Am 21. September hatten die Papiere des US-Softwareherstellers noch ein Rekordtief von 0,75 Euro markiert. Die Titel des deutschen Konkurrenten Intershop gewannen 6,67 Prozent auf 1,60 Euro.


      Die Anteilsscheine des Biotechnologie-Unternehmens Morphosys stiegen um 16,82 Prozent auf 22,71 Euro. "Die steigen nachrichtenlos bei dünnen Umsätzen", sagte ein Händler. Eine Analystin sagte, im jüngsten Prozess gegen das Unternehmen wegen Patentsverletzungen gebe es keine Neuigkeiten. Solche Klagen seien in der Branche durchaus üblich, aber auch "eher lästig".

      Die Morphosys-Titel haben seit Montag mehr als 50 Prozent an Wert zurückgewonnen, nachdem sie an den vier vorherigen Handelstagen knapp ein Drittel an Wert eingebüßt hatten. Index-Schwergewicht T-Online kletterten 5,18 Prozent auf 5,69 Euro.



      Online-Broker legen zu

      Die drei größten Internet-Broker Comdirect, DAB Bank und Consors verzeichneten angesichts des Kursverfalls und nach den Anschlägen in New York und Washington nach eigenen Angaben einen Anstieg in der Handelsaktivität von jeweils rund 50 Prozent gegenüber dem flauen Niveau im Sommer. Die Kunden hätten die Kurse offensichtlich als Kaufgelegenheit betrachtet, sagte DAB-Vorstandschef Matthias Kröner am Mittwoch in München. Insbesondere der Online-Broker Comdirect Bank verzeichnete zunächst deutliche Kursgewinne und stieg zeitweise um mehr als 15 Prozent. Comdirect schloss mit einem Aufschlag von 9,27 Prozent bei 5,07 Euro. Auch die Consors-Aktien mussten Gewinne abgeben und gingen 6,67 Prozent fester bei 8,48 Euro aus dem Handel. Die Titel des Konkurrenten DAB Bank rutschten dagegen in die Verlustzone und schlossen 1,38 Prozent leichter bei 7,15 Euro.



      Lycos Europe musste ebenfalls einen Teil der Gewinne wieder abgeben und schloss 1,28 Prozent leichter bei 0,77 Euro. Der Internetportal-Betreiber hat im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz deutlichen Umsatzwachstums tiefrote Zahlen geschrieben. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe 202,2 Mio. Euro betragen, teilte der niederländische Konzern mit. Die Gewinnzone solle jetzt bis zum Dezember 2002 erreicht werden, hieß es weiter.



      Fantastic streicht Stellen

      Der Schweizer IT-Dienstleister Fantastic will seine Kosten weiter senken und hat angekündigt, die Mitarbeiterzahl von derzeit 167 Beschäftigten um rund 35 Prozent bzw. 58 Stellen zu kürzen. Grund sei die derzeitige Marktschwäche vor allem im Telekommunikationssektor. Die Anteilsscheine verteuerten sich um 10,53 Prozent auf 0,42 Euro.


      Die Papiere des Telematikanbieters OHB Teledata, die am Vormittag noch ein dickes Plus aufwiesen, rutschten am Abend ins Minus und schlossen bei 2,92 Euro (minus 2,99 Prozent). Das Unternehmen gab am Morgen bekannt, 51 Prozent der Bremer Megatel übernommen zu haben. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte eine OHB-Sprecherin am Mittwoch, fügte aber hinzu, die Akquisition werde mit Barmitteln bezahlt. Megatel ist den Angaben zufolge ein Dienstleister für die Erstellung von Präzisionsland- und Straßenkarten sowie den dazugehörigen Datenbanken.



      Arxes büßt Gewinne ein

      Auch Arxes die sich zunächst um mehr als 20 Prozent verteuerten und zeitweise Spitzenreiter im Nemax waren, mussten einen Teil der Gewinne wieder abgeben. Das Papier ging 6,95 Prozent fester bei 2 Euro aus dem Handel. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine strategische Partnerschaft im Geschäftsfeld Logistik geschlossen. Ab Januar werde Infoproducts das defizitäre Warenkorbgeschäft von Arxes übernehmen. Zudem hat der IT-Dienstleister seine vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2000/01 teilweise revidiert und die Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Tepla kletterten 10 Prozent auf 2,75 Euro. Das Unternehmen hatte zuvor eine Kapitalerhöhung bekannt gegeben.


      Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex und die Winkra-Energie Gesellschaft in Hannover wollen in der Ostsee einen großen Offshore-Windpark bauen. Der Rahmenvertrag über die Lieferung von zunächst 70 Anlagen ist bereits unterzeichnet, teilte Nordex am Mittwoch mit. Die Nordex-Aktie gewann 10,34 Prozent auf 8,22 Euro.


      Schwächster Wert im Nemax waren die Media-Papiere. Der Titel verlor 61,68 Prozent auf 1,85 Euro, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, seine bisherigen Prognosen nicht erfüllen zu können. Dafür sei die nachlassende Konjunktur sowie die eingebrochenen Umsätze im Werbe- und Messemarkt verantwortlich. Das Unternehmen vermietet und verkauft Medienausrüstung, die vor allem bei Messen, Präsentationen und Großveranstaltungen zum Einsatz kommen.



      Sicherheitsunternehmen Biodata durch Anschläge belastet


      Die Anschläge in den USA werden in diesem Jahr die Geschäftsentwicklung der Biodata Information Technology belasten. 2002 sollte der Anbieter von IT-Sicherheitsprodukten aber von dem verstärkten Sicherheitsbedürfnis vieler Unternehmen profitieren. "Wir werden im dritten Quartal ein sehr schlechtes Quartal haben", sagte Biodata-Chef Tan Siekmann. Zwar dürfte sich die Situation im vierten Quartal verbessern, allerdings "werden wir das, was wir im dritten Quartal verloren haben, im vierten Quartal nicht wieder aufholen können". Biodata, die 45 Prozent ihres Umsatzes in Amerika erzielen, rechnete für 2001 bislang mit einem Umsatz von 62 bis 68 Mio. Euro. Die Aktie verlor 23,43 Prozent auf 5,85 Euro.



      Der Internetdienstleister Popnet hat nach eigenen Angaben auf Grund von Zahlungsunfähigkeit einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Am Dienstag hatte das Unternehmen mitgeteilt, die Commerzbank habe dem Unternehmen mit sofortiger Wirkung eine Kreditlinie in Höhe von 17,5 Mio. DM gekündigt. Die Aktie der Popnet wurde vor der Mitteilung am Nachmittag vom Handel ausgesetzt. Die Wiederaufnahme des Handels ist für Donnerstag vorgesehen. Zuletzt verlor der Titel 1,79 Prozent auf 0,55 Euro.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 27.09.01 10:45:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      ANALYSE/MS: Ende der Baisse in Europa zeichnet sich ab
      Die Analysten von Morgan Stanley (MS) sehen bereits Licht am Ende des Baisse-Tunnels an den europäischen Börsen. Die große Korrektur sei vorüber, nun dürften die Märkte in den kommenden Monaten seitwärts tendieren, wie man dies bereits nach den Baisse-Zeiten 1974, 1987 und 1990 beobachten konnte. Die Analysten senken ihre EPS-Schätzungen für Europa 2001 um zehn Prozent und für 2002 um sechs Prozent. Nachdem sie seit Mitte Mai die europäischen Märkte mit untergewichten eingestuft hatten, werde das Votum jetzt auf neutral hochgestuft.


      vwd/03/27.9.2001/sst/reh

      27. September 2001, 09:52


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 27.09.01 12:23:03
      Beitrag Nr. 25 ()
      eb US-Scoop
      ====================================
      vom 27.09.2001

      Stabilisierung?

      Nach der katapultartigen Erholung vom panikreichsten Freitag haben die US-amerikanischen Aktienmärkte gestern eine normalere Gangart eingeschlagen, wobei die technologischen Werte im NASDAQ Index (-2,50% oder –37,60 auf 1.464,04) am meisten litten. Auch die Verzögerung des Finanzhilfepaketes hat dazu beigetragen. Steve Forbes, der Besitzer von FORBES, kritisierte im Gespräch mit Lou Dobbs von MONEYLINE auf CNN: „I don’t know what Greenspan and Rubin smoked to delay it!“ Aber in der Presse war zu erkennen, daß die Gespräche sich gestern auf eine massive Steuersenkung konzentrierten.

      Langsam gewöhnt sich der freiheitsgewohnte und –liebende Marktteilnehmer und Bürger an die Kampfansagen der Politiker gegen die Terroristen. Da es die teuflischen Charaktäre immer gegeben hat und geben wird, dürfte es ein unaufhörliches Phänomen bleiben, das zukünftig die professionellen Martkteilnehmer weniger in ihren Marktentscheidungen beeinflussen wird und sollte. Vorausgesetzt, die Politiker erfüllen ihren Job und kommen im Kampf gegen die Terroristen voran. In diesem Zusammenhang entdeckt man unweigerlich ein Vakuum auf bundesdeutscher Ebene, das kürzlich bei den Bürgerschaftswahlen in Hamburg durch Ronald Schill geschlossen wurde. Aufgrund der entdeckten Terrorzellen in Hamburg schien das überfällig gewesen zu sein. Vergleiche zur Weimarer Republik dürften sicherlich zu weit hergeholt sein. Aber ein zu plötzlicher Ruck nach rechts dürfte die ausländischen Anleger nicht an der Erholung der deutschen Börsen teilzunehmen veranlassen.

      Die Analystin Laura Conigliaro von GOLDMAN SACHS hat gestern die Gewinnschätzungen für die IBM Aktie für 2001 und 2002 jeweils mit 5 Cents auf US$ 4,40 und 5,05 reduziert, wodurch der IBM Aktienkurs gleich mit –3,15 auf US$ 91,30 fiel. Angesichts dieser nur zaghaften Reduzierung der Gewinnschätzung in dem augenblicklichen feindlichen Umfeld eine zu starke Kursreaktion.

      Die 5-jährigen US TREASURIY Notes haben mit 3,77% das niedrigste Renditeniveau seit dem Mai 1963 erreicht.

      Der Chief Technical Analyst Ralph Acampora von PRUDENTIAL SECURITIES meint, daß die augenblicklich überverkauften Aktienmärkte in einer „snappy Rallye“ resultieren könnten, die den DOW INDUSTRIALS 1.000 bis 2.000 Punkte anheben könnte. Zugleich warnt der sympathische Guru jedoch auch vor einem „bottom fishing“.

      President Bush hat jetzt vier 2- und 3-Sterne Generälen die Authorität gegeben, Flugzeuge abzuschießen, die sich unerlaubt größeren Städten in den USA nähern, ohne sich zuvor vergewissern zu müssen, warum, und/oder sich beim beim 4-Sterne General Ralph Eberhart oder beim Präsidenten die Erlaubnis dazu einzuholen.

      Im Hinblick auf die am nächsten Dienstag erwartete Senkung der FED TARGET RATE auf 2,50% und im Hiblick auf das massive Steuersenkungspaket dürften sich die US-amerikanischen Aktienmärkte heute weiter stabilisieren.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 02.10.01 12:38:59
      Beitrag Nr. 26 ()
      eb US-Scoop
      ====================================
      vom 02.10.2001

      Beruhigung

      Die skandal- und Action-hungrige Presse verlangt massive militärische Angriffe vom US-amerikanischen Präsidenten, der die Kriegserklärung an die Terroristen der Welt und denjenigen, die sie beherbergen und unterstützen, hat verlauten lassen. Doch President Bush ist von erfahrenen und erfolgreichen Kriegshelden umgeben: Secretary of State Colin Powell war General und ehemaliger Chairman of the Joint Chiefs of Staff, Vice President Dick Cheney war Verteidigungsminister und der jetzige Verteidigunsminister Donald Rumsfeld war auch schon mal Verteidigunsminister. Mit dem gestrigen Ablösung des bisherigen Army General Henry Shelton durch den Air Force General Richard Myers als neuer Chairman of the Joint Chiefs of Staff wird offensichtlich nicht ein Nachdruck auf Bodentruppen gelegt. Von ihm wird gesagt, daß er „seeks information and advice from wherever he thinks he can get it. He listens. He sifts and considers, and he acts when it is time to act.“ Ein militärischer Angriff dürfte daher nur dann kommen, wenn er Chance auf Erfolg haben wird. Bis dahin bleibt alles Vorbereitung und Unterstützung der Partisanenkämpfer. Die Unterstützung der britischen professionellen Geheimeinheiten, die sich in Vorderasien am besten auskennen, dürfte am meisten bringen. Mit der abnehmenden Gefahr eines massiven Militärangriffes sinkt auch die Volatilität an den US-amerikanischen Börsen, deren CBOE Volatility Index seit seinem Rekordhoch von 99,35 gestern auf 64,94 zurückgekommen ist.

      Alle technischen Analysten sprechen jetzt von einer Erholung, wie z.B. diejenigen der Kapitulationstheorie, und selbst diejenigen der Elliott-Wave-Theorie sprechen von der letzten Welle. Die anstehenden finanzpolitischen Entscheide u.a. die heute erwartete Senkung der FED TARGET RATE dürften die Erholung fördern. „Every Bull Market starts as a technical rebound“, meint der Equity Strategist Joe Liro von STONE McCARTHY. Viele befürchten noch das Oktober Syndrom, doch der Director of Research Peter Cardillo von WESTFALIA INVESTMENTS glaubt, das man den Oktober schon im September gehabt hat. Der Herausgeber Yale Hirsch des Stock Trader’s Almanac erwähnt, daß Oktober immer ein bear killer gewesen ist. Selbst der konservative Veteran Stratege Byron Wien von MORGAN STANLEY behauptet, daß eine „buying opportunity is brewing“. Auf den augenblicklichen Niveaus sieht Wien kein „downside risk“. Gemäß einer REUTERS Umfrage erwarten 21 der 25 offiziellen Primary Dealers der Staatsanleihen eine Senkung der FED TARGET RATE heute mit –0,50 auf 2,00%, das wäre das niedrigste Niveau seit Juni 1962. Angesichts dieser vielen stimulierenden Maßnahmen erwartet der Chief Economist Bruce Steinberg von MERRILL LYNCH „ it’s hard to see how the economy won’t respond strongly“.

      Es kommt auf die „bias“ an, die Alan Greenspan heute nach der offiziellen Leitzinssenkung um 20:15 Uhr MEZ üblicherweise mitteilen wird, wie die US-amerikanischen Börsen heute schließen werden. Bis dahin bleibt Unsicherheit, die sich auch heute Morgen an den europäischen Börsen und in den schwächeren vorbörslichen Index Futures widerspiegelt.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 02.10.01 16:52:47
      Beitrag Nr. 27 ()
      02.10.2001 16:30:00: Bush: Man muss abwägen...
      Bush teilt mit, dass die US-Wirtschaft nun einen Stimulus benötige, der groß genug sei, um die Folgen der Terroranschläge abzuwehren. Allerdings sollte das Paket nicht so stark wirken, dass der Kapitamarktzins dadurch steigt. Bush lehnte es ab, genaue Angaben zum Umfang des Nothilfsprogrammes zu machen, es war aber bereits zu hören, dass ein Nothilfsprogramm die Marke von $100 Mrd. erreichen könnte, wovon $40 Mrd. als Soforthilfsprogramm bereits genehmigt sind.

      © BörseGo
      Avatar
      schrieb am 03.10.01 11:30:18
      Beitrag Nr. 28 ()
      03.10.2001 11:20:00: Alan Greenspan: Heute wichtiges Treffen
      Nachdem Alan Greenspan das Federal Open Market Committee am Dienstag leitete und zusammen mit den Zentralbankchefs der US-Bundesstaaten den Fed Funds Leitzins um 50 Basispunkte auf 2.5% senkte, wird er sich heute mit Politikern des Kongress treffen, um hinter verschlossenen Türen über das weitere Vorgehen hinsichtlich der US-Wirtschaft zu beraten. Die Regierung plant ein Nothilfsprogramm, dass die Wirtschaft nach den Terroranschlägen auf die USA vom 11. September vor einem starken Einbruch bewahren soll. Der US-Finanzminister Paul O`Neill wird die Ergebnisse der Sitzung der Öffentlichkeit vortragen. Hierfür sind für den Mittwoch zwei Anhörungen geplant. In der ersten Anhörung wird O`Neill vermutlich Details zu der Sperrung der Konten von Terrororganisationen verkünden. In der zweiten Anhörung wird O`Neill wahrscheinlich seinen bullishen Ausblick bekräftigen, dass eine Rezession noch nicht garantiert und noch vermeidbar sei. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses Glenn Hubbard ist da anderer Meinung. Er sieht durch die Anschläge eine "signifikante" Beeinflussung der US-Wirtschaft, die bereits schon vor dem 11. September stark schwächelte. Er geht von einer Rezession aus.

      © BörseGo


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 03.10.01 18:24:24
      Beitrag Nr. 29 ()
      Bush plant 75 Mrd. Dollar Wirtschaftsprogramm

      Paul O’Neill, US-Minister, der für die staatlichen Einlagen und Geldmittel zuständig ist, erklärte heute, dass die Regierung ein 60-75 Mrd. Dollar umfassendes Hilfsprogramm für die Wirtschaft plane.
      Mit diesem Geld soll vor allem im kommenden Jahr die Wirtschaft angekurbelt werden und so mindestens ein weiteres Prozent Wachstum generiert werden.

      Primäres Ziel sei es jetzt allerdings, das Verbrauchervertrauen zu stärken.


      03.10.01 17:41 -jo
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 11:35:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      04.10.2001
      Fed weitere Zinsschritte erwartet

      Bank Austria

      Greenspan lieferte die weithin antizipierte 50 Basispunkte-Zinssenkung, berichten die Analysten der Bank Austria.

      Die begleitende Risikoeinschätzung eines "schwachen Wachstums" habe klar gemacht, dass dies nicht die letzte Zinssenkung gewesen sei. In der Folge hätten die Marktteilnehmer begonnen, zwei weitere Zinssenkungen einzupreisen. Durch die Bewegungen in den Fed-Fund-Futures um ungefähr 10 Basispunkte in den letzten beiden Tagen habe insbesondere das Frontende der Kurve einen neuen Schub erhalten.

      Ein neuer Höchststand im 4-Wochen-Durchschnitt der Arbeitslosenneuanträge werde als schlechtes Omen für den morgigen Arbeitsmarktbericht verstanden werden. Die Story, die den Markt gegenwärtig treibe, dürfte daher intakt bleiben. Die Marktteilnehmer würden die Chancen für eine weitere 50 Basispunkte-Zinssenkung bis zum Jahresende auf 100% erhöhen.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 04.10.01 18:27:08
      Beitrag Nr. 31 ()
      Wird die Rezession noch abgewendet?


      Die Wirtschaft lahmt, die Aktienmärkte liegen am Boden. Mit massiven Hilfsprogrammen versuchen Fed und US-Regierung, den Konjunkturmotor wieder anzuwerfen – mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.






      Hamburg – Mit einem 60 bis 75 Milliarden Dollar schweren Konjunkturprogramm will US-Präsident George W. Bush die Wirtschaft wieder ankurbeln. Weitere Hilfe kommt von der US-Notenbank (Fed). Erst am Dienstag hatte der oberste Währungshüter, Alan Greenspan, den Leitzins um 50 Basispunkte auf 2,5 Prozent zurückgenommen. Damit hat die Fed in diesem Jahr bereits zum neunten Mal in diesem Jahr die Zinsschraube gelockert.
      Hintergrund der Aktion: Nach den Terroranschlägen gehen immer mehr Ökonomen davon aus, dass die USA bereits in einer Rezession stecken. Eine Erholung wird erst im ersten bis zweiten Quartal 2002 erwartet. US-Finanzminister Paul O`Neill setzt auf den Patriotismus seiner Landsleute: Je schneller das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher in die Wirtschaft wieder steige, so seine Hoffnung, desto schneller sei mit einer Belebung der Konjunktur zu rechnen.

      Dafür nimmt US-Präsident Bush nun sogar ein Haushaltsdefizit in Kauf. Nach einem ersten Hilfspaket in Höhe von 40 Milliarden Dollar für die Aufräumarbeiten in New York soll der Kongress jetzt dem Konjunkturprogramm "so schnell wie möglich" zustimmen. Nun sei eine "starke und aktive Rolle" der Regierung gefragt.

      In Deutschland verteidigt die Regierung dagegen ihre Politik der ruhigen Hand. "Wir haben bereits mehrfach deutlich gemacht, dass es keinen Sinn hat, nationale Konjunkturprogramme bei globalisierten Märkten aufzulegen", sagte Maria Heider, die Sprecherin des Bundesfinanzministeriums. Auch EU-weite Konjunkturhilfen seien nicht beabsichtigt, denn "Grundvoraussetzung ist, dass der Europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt eingehalten werden muss".

      Börse honoriert US-Konjunkturprogramm

      Die Aktienmärkte in den USA setzten nach Bekanntgabe des milliardenschweren Wirtschaftspakets zu einer Rallye an. Die Nasdaq verzeichnete am Mittwoch bei hohen Umsätzen den größten Prozentgewinn seit sechs Monaten. Dow Jones, Dax und Neuer Markt reagierten ebenfalls positiv. Der positive Trend setzte sich auch am Donnerstag fort. Ein nachhaltiger Aufschwung ist damit Experten zufolge aber noch nicht zu erwarten.

      Manfred Hübner, Fondsmanager bei der Deka, stuft das US-Konjunkturprogramm als "vertrauensbildende und entschlossene Maßnahme" ein, die zumindest für die Stimmung am Aktienmarkt förderlich sei. Wichtig sei nun, "ob innerhalb von zwei bis drei Monaten auch Zeichen sichtbar werden, dass diese Maßnahmen auch wirken", sagte er zu manager-magazin.de. Hübner ist Spezialist für verhaltensorientierte Kapitalmarktforschung.

      Auch die vorherigen Zinssenkungen in diesem Jahr hätten bislang nicht gefruchtet, weil die Wirtschaftsdaten nicht besser, sondern zum Teil eher schlechter geworden sind. Zinssenkungen oder Konjunkturprogramme seien immer zweiteilige Prozesse. Zuerst reagiere der Markt meist positiv, parallel dazu würden Anleger aber auf erste Erfolge warten. Schließlich lasse sich aus der Entwicklung heraus das Potenzial für das kommende Jahr ableiten. Aber egal, wie die kommenden Wirtschaftsdaten auch aussehen mögen, "man gewinnt auf jeden Fall Zeit am Markt".


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 11:25:36
      Beitrag Nr. 32 ()
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 11:52:01
      Beitrag Nr. 33 ()
      .
      Avatar
      schrieb am 05.10.01 12:08:12
      Beitrag Nr. 34 ()
      Freitag, 05.10.2001, 12:00
      Neuer Markt: Wachstumswerte streben allmählich der Gewinnzone entgegen
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Neue Markt scheint am Freitagmittag mehr und mehr der Gewinnzone entgegenzustreben. Gegen 12.00 Uhr stand der NEMAX 50 bei 844,22 Punkten. Das war nur noch ein Abschlag von 1,9 Prozent. Am Morgen hatte der Index noch mehr als vier Prozent eingebüßt. Der All Share verlor 0,77 Prozent auf 885,43 Zähler.

      Der Neue Markt orientiere sich derzeit wieder etwas stärker am DAX , und der strebe ebenfalls Richtung Gewinnzone, versuchte ein Händler eine Erklärung für die schmelzenden Kursverluste. Eine Prognose für die kommende Woche sei aber "extrem schwierig". Der Strom von Positiv-Nachrichten von Dell und Cisco sei "bereitwillig umgesetzt" worden. Aber vielleicht würden auf diesem Niveau nun Gewinne mitgenommen.

      Die NASDAQ in New York habe sich zum Handelsende von ihrem Tageshoch deutlich entfernt. Das habe den Neuen Markt zu Handelsbeginn belastet, jetzt setze eine allmähliche Erholung ein, erklärte ein anderer Händler.

      Der vorbörsliche Frühindikator für die NASDAQ habe trotz Gewinnwarnungen ins Plus gedreht. Die positiven Nachrichten vom US-Computerhersteller Dell seien ein Gegengewicht zu den Gewinnwarnungen von AMD und Gateway Inc . Das halte sich die Waage. Schließlich seien weitere Gewinnwarnungen im Technologie-Sektor nahezu erwartet worden.

      Wenn es mit dem NASDAQ Future weiter aufwärts gehe, seien auch Gewinne am Neuen Markt drin, schätzte er. "Hohe Umsätze sind aber nicht dahinter", denn man warte erst einmal die Arbeitsmarktdaten aus den USA ab. Außerdem stehe das Wochenende vor der Tür, da würden doch einige Positionen glatt gestellt.

      Biodata hatte am Morgen mitgeteilt, dass das Unternehmen seine Prognosen für das dritte Quartal und das Gesamtjahr deutlich verfehlen wird. Zusätzlich werde das Ergebnis 2001 durch voraussichtlich über zehn Millionen Euro Abschreibungen auf Forderungen und Vorräte belastet. Nun soll umstrukturier t und gespart werden. Außerdem trat der Vorstandsvorsitzende Tan Siekmann zurück.

      Die Aktie brach um 51,96 Prozent auf 2,08 Euro ein und war damit Schlusslicht im NEMAX 50. Der Kurseinbruch von mehr als 50 Prozent müsse noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, sagte Andreas Köchling, Analyst bei der Frankfurter Sparkasse. Auf einem Kursniveau von etwa 1,90 Euro sei keine Analyse mehr möglich. Denkbar sei, dass nun Zocker aufspringen und der Titel noch einmal steigt.

      Allerdings könne er einen weiteren Abrutsch bis auf 1,20 Euro zu Beginn der nächsten Woche nicht ausschließen. Denn vor allem private Anleger, die noch in Biodata investiert sind, reagieren möglicherweise erst nach dem Wochenende auf die Hiobsbotschaften und realisieren dann lieber Verluste, als das Geld in der Aktie zu lassen.

      MorphoSys , die sich im Wochenverlauf etwa verdoppelt hatten, standen deutlich unter Druck. Die Anteilsscheine des Biotechnologie-Unternehmens verloren 7,53 Prozent auf 40,50 Euro. Ein Händler sagte, dass nun Gewinne mitgenommen würden.

      Der Online-Vermarkter ad pepper wird binnen 18 Monaten bis zu 10% eigener Aktien zurückkaufen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Die Börse honorierte die Nachricht mit einem Plus von 22,50 Prozent. Damit kostete ein Anteilsschein 0,98 Euro.

      Auch das IT-Unternehmen transtec wartete mit einer Gewinnwarnung auf. Die Terroranschläge in den USA hätten die Konjunktur weiter belastet. Deshalb werde der Umsatz im dritten Quartal um 10% unter dem Vorjahreswert zurückbleiben. Die schwarze Null im Betriebsergebnis des Gesamtjahres werde ebenfalls verfehlt. Bei sehr schwachen Umsätzen gaben die transtec-Aktien am Mittag 8,57 Prozent ab und kosteten 4,48 Euro./aka/af





      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 08.10.01 09:09:15
      Beitrag Nr. 35 ()
      Termine ______________________________________________________________________


      ---------------------------Montag, 08.10.01---------------------------

      Marseille-Kliniken AG Bilanz-Pressekonferenz, Berlin

      --------------------------Dienstag, 09.10.01--------------------------

      Cybernet Internet Services Inc. Hauptversammlung, München
      Net.IPO AG Hauptversammlung, Frankfurt
      plettac AG außerordentliche Hauptversammlung
      Akzo-Nobel Analysten-Konferenz, New York
      farmatic biotech energy AG Lock-Up-Perioden

      --------------------------Mittwoch, 10.10.01--------------------------

      eJay AG Pressekonferenz
      Genentech Bericht zum Quartal
      Redback Networks Bericht zum Quartal
      Yahoo! Bericht zum Quartal
      GeneScan Europe AG Analysten-Konferenz
      Infineon AG Analysten-Konferenz
      november AG Analysten-Konferenz
      Rhein Biotech N.V. Analysten-Konferenz

      -------------------------Donnerstag, 11.10.01-------------------------

      3U Telekommunikation AG Analysten-Konferenz, Frankfurt
      Akzo-Nobel Analysten-Konferenz, London
      BioTissue Technologies AG Analysten-Konferenz
      curasan AG Analysten-Konferenz
      Eurofins Scientific S.A. Analysten-Konferenz
      Macropore Inc. Analysten-Konferenz
      MWG-Biotech AG Analysten-Konferenz
      Stratec Biomedical AG Analysten-Konferenz
      Avatar
      schrieb am 09.10.01 10:17:49
      Beitrag Nr. 36 ()
      Dienstag, 09.10.2001, 09:51
      UNCTAD-Ökonom fordert EZB zu Zinssenkungen auf
      BERLIN (dpa-AFX) - Der UNCTAD-Ökonom Heiner Flassbeck hat die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der aktuellen Risiken für die Weltkonjunktur zu Zinssenkungen aufgefordert. Europa müsse seine Rolle für die Weltwirtschaft übernehmen und Impulse aussenden, sagte der Volkswirt der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) am Dienstagmorgen im DeutschlandRadio.

      "Die USA haben die gesamten 90er Jahre die Impulse für den Rest der Welt gesetzt. Japan ist in einer desaströsen wirtschaftlichen Situation. Es bleibt praktisch nur Europa." Die Europäer seien bisher aber nicht bereit, ihre Rolle zu akzeptieren, so Flassbeck, der unter Oskar Lafontaine Staatssekretär im Bundesfinanzministerium war.

      Flassbeck kritisierte vor allem die EZB. "Die europäische Notenbank hat erst nach dem 11. September zum ersten Mal energisch reagiert. Sie müsste viel mehr tun. Sie hat aber schon wieder die Weichen auf Abwarten gestellt, wenn man Herrn Duisenberg richtig interpretiert." Unmittelbare Auswirkungen der Militärschläge gegen das Taliban-Regime in Afghanistan sieht Flassbeck nicht./kf/DP/rw



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 09.10.01 18:19:46
      Beitrag Nr. 37 ()
      EZB-Watch/EZB vor weiteren Zinssenkungen
      Frankfurt (vwd) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich nach Ansicht von Volkswirten weiteren Zinssenkungen nicht entziehen können. Die Ökonomen der DGZ-DekaBank bezeichneten noch zwei Zinslockerungen um jeweils 25 Basispunkte bis zum Jahresende als "realistische Aussicht". Obwohl sowohl die Inflations- als auch die Geldmengenentwicklung über dem Referenzniveau der EZB liegen, gibt die EZB-Strategie nach Auffassung der DGZ-Deka-Volkswirte eine Zinslockerung her. Die Geldmengenentwicklung müsse weiterhin als Sonderbewegung auf Grund der Anlegerflucht in Liquidität gesehen werden, erläutern die Experten.



      Zudem sei bereits für April 2002 mit einer Verbraucherpreisindex-Rate (HVPI) von unter zwei Prozent zu rechnen, hieß es weiter. Auf Grund der mittelfristigen Inflationsperspektive der EZB gebe es also auch an dieser Säule Spielraum. Allerdings sei eine Prognose des Timings der Zinssenkungen sehr schwer möglich, gestanden die EZB-Beobachter ein. Zwar sei aus dem EZB-Rat unisono für die kommenden Sitzung am Donnerstag Enwarnung gegeben worden. Aus der Erfahrung der bisherigen EZB-Kommunikationspolitik erscheine eine Lockerung dennoch im Bereich des Möglichen. "Wir wären nicht überrascht, wenn die EZB bereits am Donnerstag handeln würde", fügten die Volkswirte hinzu. +++ Christian Sreckert


      vwd/12/9.10.2001/ces/bb

      9. Oktober 2001, 17:21

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 12.10.01 16:08:55
      Beitrag Nr. 38 ()
      Freitag, 12.10.2001, 14:50
      ANALYSE: US-Anschläge haben nach Analysten positive Folgen für Weltkonjunktur
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Terroranschläge in den USA werden nach Meinung von Experten der Deutschen Bank paradoxerweise der Weltkonjunktur auf die Sprünge helfen. Zwar habe die ohnehin schon dahindümpelnde globale Wirtschaft zunächst einen Dämpfer bekommen, sagte Klaus Papenbrock am Freitag. Langfristig rechnet man bei der Deutschen Bank aber damit, dass der Aufschwung weitaus deutlicher ausfallen wird, als es ohne die Attacken der Fall gewesen wäre.

      ZINSSENKUNGEN SOLLTEN ANFANG 2002 WIRKUNG ENTFALTEN

      "Der Abschwung war ja schon vor den Anschlägen. Die Bush-Regierung hatte bereits mit diversen Maßnahmen wie etwa dem Steuersenkungspaket erste expansive Schritte getan. Das alles ist durch die Anschläge aber noch einmal intensiviert worden", sagte Papenbrock. Nur so sei das Milliarden-Investitionsprogramm der Regierung auf den Weg gebracht worden. Auch die US-Zentralbank Fed habe deshalb mit Leitzinssenkungen reagiert, die Notenbanken in Asien und Europa seien nachgezogen. Nach zwei Minusquartalen (3. und 4. Quartal 2001) werde dann im zweiten Quartal des kommenden Jahres die US-Konjunktur wieder kräftig anziehen, meint der Volkswirt.

      Mit ein wenig Verzögerung sei es in der zweiten Jahreshälfte auch in Deutschland soweit. Nur für Japan will der Experte kein Tauwetter ausmachen: "Japan leidet seit Jahren unter einer schwachen Binnennachfrage, das wird sich nicht ändern. Aber der Export wird sich wieder beschleunigen." Höhere Wachstumszahlen im Reiche Nippons erwartet der Deutsche Bank-Volkswirt aber erst im Jahr 2003.

      TERRORANSCHLÄGE WAREN DER VIERTE KONJUNKTUR-SCHOCK

      Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangen auch die Analysten von Axa Investment Managers. Die Auswirkungen der Terrorattacken seinen nur ein weiterer Schock für weltweite Konjunktur gewesen. Zuvor hätten drei andere Faktoren die Konjunktur bereits belastet: Eine restriktive Geldpolitik, der Ölpreisschock zwischen 1999 und 2000 und das Platzen der "New Economy"-Blase. Aktuell seien nur die negativen Effekte der Attentate zu bemerken: Sinkende Rohstoff- und Chippreise, Massenentlassungen, eine Rezession in den USA.

      Doch auch bei Axa ist man sicher, dass angesichts der konzertierten Gegenmaßnahmen von US-Regierung und Fed der Abschwung nur bis Februar oder März nächsten Jahres anhalten werde. Danach werde die Weltkonjunktur wieder deutlich steigen. Der Maximumeffekt werde am Ende des Jahres zu spüren sein.

      STABILISIERUNG DER POLITSCHEN LAGE ERWARTET

      Auch die geopolitische Lage trübt die Prognosen der Experten dabei nicht. Die Situation sei unsicher, werde sich aber stabilisieren. An den internationalen Börsen habe bereits die Normalisierung eingesetzt. Börsianer und Anleger hätten sich mit dem Gedanken angefreundet, dass mit einer langandauernden Konfrontation zu rechnen sei. Über einen Zeithorizont von 12-18 Monaten halten die Experten Aktien daher wieder für eine lohnende Geldanlage./tv/js



      info@dpa-AFX.de


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 23:13:23
      Beitrag Nr. 39 ()
      Boom am Neuen Markt nach guten US-Daten
      IBM und Intel lassen Nemax über 1 000 Punkte steigen
      kau./Reuters


      BERLIN, 17. Oktober. Aktien von Technologie-Firmen konnten am Mittwoch starke Gewinne verbuchen. Am Neuen Markt stiegen die Notierungen bis zum Nachmittag um rund acht Prozent. Der Nemax-50-Index kletterte erstmals seit dem 29. August wieder über 1 000 Punkte. Grund waren positive Nachrichten der US-Konzerne IBM und Intel. Seit seinem Tief am 21. September hat der Nemax 50 nun 55 Prozent gewonnen. Händler sprachen von einer Trendwende.
      IBM hatte am Dienstag nach US-Börsenschluss zwar einen Umsatzrückgang von 20 Prozent bekannt gegeben. Der Markt habe mit einem noch größeren Minus gerechnet, hieß es. IBM verdiente im 3. Quartal nur noch 1,6 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Mark / 1,7 Milliarden Euro), 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz schrumpfte um sechs Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar, teilte die Gesellschaft mit. Der Quartalsgewinn von 0,90 (Vorjahresvergleich: 1,08) Dollar je Aktie übertraf jedoch die Wall-Street-Erwartungen von 0,89 Dollar je Aktie leicht. In den ersten neun Monaten schrumpfte der IBM-Gewinn um 0,6 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 0,4 Prozent auf 63 Milliarden Dollar.

      Beim Chiphersteller Intel habe der Absatzrückgang um 77 Prozent im Rahmen der Erwartungen der Experten gelegen, sagten Branchenkenner. Intel habe unter harten Preiskämpfen mit dem Hauptrivalen Advanced Micro Devices (AMD) und der anhaltenden Misere der Chip-Branche zu leiden. Der Quartalsgewinn sackte um 96 Prozent auf nur noch 106 Millionen Dollar ab. Der Umsatz schrumpfte um 25 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn pro Aktie erreichte unter Ausklammerung von Sonderfaktoren mit zehn Cents jedoch die Prognosen der Wall-Street-Analysten. Intel hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 19,6 (25) Milliarden Dollar umgesetzt. Der Gewinn fiel auf 787 Millionen Dollar gegenüber 8,3 Milliarden Dollar im Vorjahr.

      Händler sehen Trendwende

      Enttäuschende Zahlen kamen jedoch vom US-Technologiekonzern EMC, der erstmals seit mehr als zwölf Jahren einen Quartalsverlust ausgewiesen hat. Inklusive Sonderposten betrug der Verlust 945 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel in dem Zeitraum auf 1,21 Milliarden Dollar nach 2,3 Milliarden vor Jahresfrist. Ursache dafür sei der harte Wettbewerb in der Branche und die weltweite gesunkene Neigung zu Investitionen etwa in die Bereiche E-Mail-Systeme oder Bank-Transaktionen, teilte der weltgrößte Anbieter von Datensicherungssystemen am Mittwoch mit. Als Folge der Schwäche werde EMC seine Kosten reduzieren, unter anderem durch den Abbau von nunmehr 4 000 Arbeitsplätzen im laufenden Jahr. Damit reduziere sich die Mitarbeiterzahl weltweit auf 19 000.

      Am Neuen Markt sprachen Händler von einer Trendwende. "Natürlich könnte der eine oder andere, auch scharfe, Rückschlag kommen, aber in einem insgesamt nach oben gerichteten Markt", sagte ein Händler. Insbesondere kann nach den Worten eines anderen Händlers die aktuelle politische Krise den Markt wieder drücken. Auf schlechte Unternehmensachrichten reagiere der Markt aber derzeit so gut wie nicht, fügte er hinzu. Bis zum Nachmittag gewannen Broadvision 22 Prozent. Intershop legten 18 Prozent zu, Lion Bioscience 17 Prozent, DAB und Comdirect 15 Prozent. T-Online verteuerten sich um zehn Prozent. (kau./Reuters)


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 23:14:41
      !
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      Avatar
      schrieb am 17.10.01 23:16:26
      Beitrag Nr. 41 ()
      Kaufpanik am Neuen Markt
      Sebastian Wolff

      Für die satten Kursgewinne der jüngsten Zeit am Neuen Markt hat kaum ein Analyst eine vernünftige Erklärung. Im Gegenteil: Die meisten von ihnen äußern sich verwundert über diese Entwicklung, denn fundamental habe sich in den vergangenen Wochen praktisch nichts geändert. Noch immer sei angesichts der schwierigen weltpolitischen und konjunkturellen Lage große Vorsicht an den Aktienmärkten angebracht. Vor allem aber am krisengeschüttelten Neuen Markt. Am Mittwoch mussten dann Unternehmensdaten der Technologiekonzerne IBM und Intel als Begründung für die neuerlichen Kurssprünge herhalten. Die Zahlen waren zwar schlecht ausgefallen, doch nicht ganz so schlecht wie erwartet.
      Das klingt wenig überzeugend und erklärt nicht, warum der Neue-Markt-Index Nemax 50 seit seinem Tiefstand vor nicht einmal vier Wochen schon wieder mehr als 50 Prozent zugelegt hat. Am Mittwoch ließ er sogar die 1 000-Punkte-Marke wieder locker hinter sich.

      So spielt in diesen Tagen wohl wieder einmal die Psychologie der Anleger die Hauptrolle an der Börse: Allein die Tatsache, dass es wieder ein bisschen aufwärts gegangen ist, hat bei vielen offenbar die Angst ausgelöst, sie könnten den Startschuss für eine fulminante Aufholjagd verpassen. Also kaufen sie panikartig und heizen damit die Kurse kurzfristig noch an - bis die fundamentalen Erwägungen wieder in den Vordergrund rücken. Und die besagen, dass zwar die meisten Aktien am Neuen Markt im Vergleich zum Vorjahr noch immer für einen Spottpreis zu haben sind. Doch die Fundamentaldaten besagen eben auch, dass die Papiere deshalb noch lange nicht billig sind. Seite 35


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 17.10.01 23:25:56
      Beitrag Nr. 42 ()
      ftd.de, Mi, 17.10.2001, 21:50
      Das Kapital: Warum es der Neue Markt noch nicht schafft

      Er hat es nicht geschafft. Trotz der Anfangseuphorie hat der Neue Markt die psychologisch wichtige 1000-Punkte-Marke nicht halten können.


      Der vorsichtige Ausblick des US-Notenbankpräsidenten Alan Greenspan hat die Anleger auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Neben der unsicheren wirtschaftlichen Lage gibt es weitere Gründe, die eine echte Erholung des Neuen Marktes vorerst unwahrscheinlich machen. Der wichtigste ist die Bewertung. Obwohl der Nemax All Share seit der Spitze um fast 90 Prozent gefallen ist, sind viele der Werte nicht billig. Die Umsatzerwartungen haben sich oft ebenso drastisch verringert wie die Kurse. T-Online , der schwerste Wert, kostet immer noch 6,4-mal den für 2002 erwarteten Umsatz. Gewinne sind für eine ganze Zeit noch nicht in Sicht.

      Der zweite Grund ist die Enge des Marktes. Als der Nemax All Share mit dem Stand von 1000 Punkten gebildet wurde, enthielt er nur 15 Unternehmen. Heute besteht er aus über 300 Unternehmen, die zusammen einen Börsenwert von 43 Mrd. Euro erreichen. Das ist weniger als der Dax-Wert Eon allein auf die Waage bringt. Im Neuen Markt wurden am Mittwoch Aktien im Wert von rund 190 Mio. Euro gehandelt, wenig mehr als bei Bayer .


      Zudem ist der Anteil der frei handelbaren Aktien bei vielen Titeln des Neuen Marktes gering. Die absoluten Kurswerte sind niedrig, oft liegen sie nahe 1 Euro oder darunter. Zusammen führt das dazu, dass geringe Anlässe zu Verdopplungen oder Verdreifachungen der Kurse führen können, die eben so schnell wieder verpuffen. Das ist ein Paradies für Zocker, aber nichts für längerfristige Anleger. Die Deutsche Börse räumt mit den Pennystocks auf, aber es wird etwas dauern, bis die Spreu vom Weizen getrennt ist.


      Zudem dürften viele Fonds, sowie Mitarbeiter und Vorstände der Unternehmen am Neuen Markt noch über Aktienpakete verfügen, die sie lieber heute als morgen los werden wollen. Damit besteht die Gefahr, das ein Kursanstieg auf breiter Front zur Bereinigung dieser Portfolios genutzt wird und er deshalb schnell wieder gedeckelt wird. Auch werden noch einige Unternehmen wegen Zahlungsunfähigkeit den Markt verlassen. Bis die Bereinigung abgeschlossen ist, bleibt der Einstieg in das Segment hoch spekulativ.


      In den vergangenen 24 Monaten hat sich der Nemax schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt. Das dürfte sich nicht so schnell ändern. Im Dax und MDax gibt es genug Werte, die im Gegensatz zu den Nemax-Titeln finanziell solide und vertretbar bewertet sind.



      Euro

      Seit gut zwei Monaten bewegt sich der Eurokurs zum Dollar überwiegend im Band von 90 bis 92 Cent. Für die junge und flatterhafte Einheitswährung ist das eine relativ lange Zeit der Stabilität. Zu Recht richten sich nur wenige Marktteilnehmer darauf ein, dass der Wechselkurs in diesem Bereich bleibt.

      Long-Positionen überwiegen deutlich, das heißt, es wird an den Terminmärkten auf einen steigenden Eurokurs spekuliert. Allein diese einseitige Positionierung der Marktteilnehmer macht eine längere Fortsetzung der Seitwärtsbewegung unwahrscheinlich. Denn wenn sich die Aufwertung nicht tatsächlich einstellt, bringt die Schließung der Long-Positionen Abwärtsdruck für den Euro. Die wahrscheinlicheren Szenarien sind entweder eine schnelle und kräftige Abwertung oder eine langsame Aufwertung.


      Die Asymmetrie der Szenarien resultiert daher, dass eine Abwertung die Spekulanten zur schnellen Schließung ihrer Positionen zwingt, was die Abwertungstendenz verstärkt. Diesen Verstärkungseffekt gibt es im Aufwertungsfall nicht.


      Fundamental spricht so gut wie alles für einen stärkeren Euro und einen schwächeren Dollar. Gemessen an der Kaufkraft ist der Dollar überbewertet. Der Glaube an das Produktivitätswunder in Amerika hat sich weitgehend verflüchtigt. Das macht es noch schwerer als vorher sich vorzustellen, dass das hohe Leistungsbilanzdefizit der USA auf Dauer gehalten werden kann. Die extrem niedrige Sparquote der US-Haushalte schreit geradezu nach einer Korrektur. Tritt sie ein, was durch die Verunsicherung der Konsumenten, durch die Terroranschläge am 11. September und die zunehmende Milzbrand-Panik immer wahrscheinlicher wird, gibt es kaum Raum für eine deutliche konjunkturelle Erholung in den nächsten Jahren.


      Was dem Devisenmarkt noch fehlt, sind Beweise. Begründete Vermutungen reichen nicht mehr, nachdem der Dollar den Abwertungspropheten so lange erfolgreich getrotzt hat. Was den Konsum angeht, sollten die harten Daten bald kommen und ihre Wirkung entfalten. Was die Kapitalzuflüsse zur Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits angeht, so hat die unerwartete Aktienrally der letzten beiden Wochen den Optimisten erst einmal Nahrung gegeben und den Dollar gestützt. Ob sich diese Rally unbeeindruckt von den absehbar schlechten Quartalsberichten der Unternehmen, die nun ins Haus stehen, fortsetzt, ist aber sehr zweifelhaft.



      © 2001 Financial Times Deutschland


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 09:46:04
      Beitrag Nr. 43 ()
      18.10.2001
      US-Daten besser als erwartet
      Sachsen LB

      Die Zahl der Baubeginne in den USA ist im September im Vergleich zum Vormonat überraschend um 1,7% auf annualisiert 1,574 Mio. gestiegen (Prognose: ein Rückgang um 1,3%), so die Analysten der Sachsen LB.

      Der zunächst gemeldete August-Rückgang von 6,9% sei auf minus 6,7% revidiert worden. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen sei im September um 3,0% nach einem unveränderten Stand im August gesunken (Prognose: ein Rückgang um 5,1%).

      Die saisonbereinigte Industrieproduktion (ohne Baugewerbe) der Eurozone sei im August gegenüber dem Juli um 1,1% gestiegen. Auch in der gesamten Union sei ein Anstieg um 1,0% erreicht worden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat habe die Industrieproduktion in der Eurozone im August um 0,4% zugenommen, in der EU 15 sei sie hingegen unverändert geblieben. Die Revision des EU-Statistikamts in Luxemburg habe für Juli ein Minus von 1,3% für die Industrieproduktion der Eurozone gegenüber dem Vormonat und ein Minus von 1,0% gegenüber Juli 2000 ergeben.

      Für die gesamte Union habe Eurostat die Juli-Zahlen auf jeweils minus 1,2% im Vergleich zum Vormonat und gegenüber Juli 2000 revidiert. Die Industrieproduktion sei im August gegenüber dem Vormonat unter den elf Staaten, aus denen Daten vorgelegen hätten, lediglich in Dänemark mit minus 2,4% rückläufig gewesen. Deutschland habe im August ein Plus von 2,1% im Monats- und ein Minus von 0,3% im Jahresabstand verzeichnet.

      Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für die Eurozone sei im September gegenüber dem Vorjahresmonat auf 2,5% gesunken (erwartet worden sei ein niedrigerer Wert von 2,3%). Im August habe der Index bei 2,7% gelegen, im September 2000 bei 2,8%. Die höchste jährliche Inflationsrate hätten im vergangenen Monat wiederum die Niederlande mit vorläufig 5,4% ausgewiesen. Die niedrigste Rate habe Großbritannien mit 1,3% verzeichnet. Heute warte man auf die britischen Einzelhandelspreise (Monats- und Jahreszahlen), die amerikanischen Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung und den PhilliFed Index für Oktober.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 10:22:59
      Beitrag Nr. 44 ()
      18.10.2001
      US-Daten verbessert erwartet
      HSBC Trinkaus & Burkhardt

      Bei den auf der Agenda stehenden US-Konjunkturdaten sollten die volatilen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung nur dann größere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn die Zahlen oberhalb von 500.000 oder unterhalb von 450.000 liegen, so die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt.

      Beim Philly Fed Index rechne man mit einer nur moderaten Verschlechterung auf -10. Damit würde zumindest kein Absturz des NAPM-Index in Richtung des bisherigen Jahrestiefs vom Januar mit 41,2 indiziert. Die Hoffnung, dass im industriellen Bereich das Abschwungsmomentum seinen Höhepunkt überschreite, dürfte zunehmen.

      Der EZB-Chefvolkswirt Issing habe noch einmal deutlich gemacht, dass er ein sehr schwaches Wirtschaftswachstum in der Eurozone im 2. Halbjahr 2001 erwarte. Zugleich habe er aber auch betont, er sehe sehr gute Chancen auf ein konjunkturelle Erholung der Eurozone in 2002. Der Oktober-Monatsbericht dürfte nicht zur Klarheit beitragen, ob auf der nächsten EZB-Sitzung ein weiterer Zinssenkungsschritt erfolge.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 12:06:43
      Beitrag Nr. 45 ()
      18.10.2001
      Anthrax bedroht Konjunktur
      Bank Austria

      Nachdem gestern Abend weitere Milzbrand-Infektionen aus den USA gemeldet worden seien, hätten die Safe-Haven-Flows erneut zugenommen, so die Analysten der Bank Ausria.

      In Verbindung mit Greenspan’s Bemerkungen über die bisher "unausgewogene" Konjunkturerholung nach den Angriffen vom 11. September, habe die Anthrax-Bedrohung zu einer Erholung der EWU-Staatsanleihen von den vorherigen Verlusten, die durch die gute Performance auf den Aktienmärkten und die Aufwärtsüberraschungen im EWU-CPI sowie bei den Industrieproduktionsdaten ausgelöst worden seien.

      Für heute stünden in Euroland keine Datenveröffentlichungen mit marktbewegendem Einfluss an – somit sollten die Hauptantriebskräfte von den Aktien und den USA ausgehen. Das nächste wichtige Datenereignis in der Eurozone werde die morgige Veröffentlichung der IFO-Umfrage sein. Man prognostiziere den 7. Rückgang für dieses Jahr, von 89,5 auf 88,9. Der Konsens sei mit einem Wert von 88,4 noch etwas pessimistischer.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 12:14:54
      Beitrag Nr. 46 ()
      18.10.2001 12:10:00: APEC Minister zur Wirtschaftsentwicklung
      Die Minister der Asia Pacific Economic Corporation sehen die Risiken für die Weltkonjunktur durch die Terroranschläge steigen und fordern einen weitergehenden Abbau der Handelsbeschränkungen. Die Minister bleiben jedoch auch angesichts der Abkühlung in den USA, Europa und Japan optimistisch für die Region. Die 21 Mitglieder der Vereinigung planen enger zusammen zu arbeiten und stossen im Vorfeld des Treffens der Welthandelsorganisation im November an, intensive Gespräche über eine weltweite Lockerung der Handelsbarrieren aufzunehmen.

      © BörseGo



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 12:34:25
      Beitrag Nr. 47 ()
      18.10.2001 12:30:00: US Indizes vor Kurskonsolidierung ?
      US Trackbox - Godmode-Trader.de Liebe Leserinnen und Leser. Die charttechnische Konstellation in den US Indizes gestaltet sich extrem "tricky". Es zeigt sich insbesondere in den Technologie Indizes Semiconductor Index, Nasdaq 100, Nasdaq Composite, Amex Biotech Index eine nicht ganz eindeutige Lage. Im SOX und Nasdaq wurden die kurz- bis mittelfristigen Aufwärtstrendlinien nach unten gebrochen. Die Indizes sind an wichtigen teilweise multiplen Widerstände nach unten abgeprallt. Der Nasdaq 100 Index ist an der übergeordneten langfristigen Abwärtstrendlinie nach unten abgeprallt, der SOX an der mehrfach bestätigten Unterkante eines in den langfristigen Abwärtstrendkanal verkeilten Broadening Wedges. Der Amex Biotech Index scheiterte an der langfristigen Aufwärtstrendlinie. Aktuell ist die Situation tatsächlich noch so zu werten, daß die Indizes lediglich an extrem starken Widerstanszonen nach unten abgeprallt sind. Die Serie der "higher Lows" wurde noch nicht gebrochen. Alle genannten Technologie Indizes haben gestern auf Schlußkursbasis direkt auf wichtigen Unterstützungen geschlossen. Dem Kursverlauf des heutigen Tages wird eine entscheidende Rolle zu kommen. Wir haben zu den heutigen Eröffnungsniveaus ALLE Positionen ALLER GodmodeTrader Musterdepots vorsichtshalber glatt. Die Länge der gestrigen negativen schwarzen Kerzen deutet darauf hin, daß erstmals seit dem Upmove wieder kapitalstarke Marktteilnehmer a) Gewinne mitgenommen haben oder/und b) ihre Positionen möglicherweise auf short gewendet haben. Für Fall b) ist damit zu rechnen, daß diese Marktteilnehmer versuchen werden, ihre Einstiegslevel für ihre Shorts ab jetzt zu verteidigen.

      © BörseGo


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 13:22:46
      Beitrag Nr. 48 ()
      18.10.2001 13:10:00: NASDAQ 100 - "Bullen- oder Bärenbraten?"
      US Trackbox - Godmode-Trader.de Langfristiger Wochenchart vom Nasdaq 100 seit 1998 Der Index ist gestern mit voller Wucht an der langfristigen übergeordneten sekundären Abwärtstrendlinie nach unten abgeprallt und im Bereich der ehemaligen sekundären Abwärtstrendlinie und einer langfristigen Horizontalunterstützung zum Stehen gekommen.




      Langfristiger Tageschart Pullback nicht nur an der aktuellen langfristigen übergeordneten Abwärtstrendlinie wie in der Kommentierung des Wochencharts beschrieben, sondern auch an der Unterkante des ehemaligen nach unten verlassenen mittelfristigen bullishen Keil. Rückfall direkt auf den Support bei 1310 Punkten.





      Kurz- bis mittelfristige Zeitfenster. Der Aufwärtstrend wurde gestern nach unten gebrochen. Der nächsttiefergelegene Aufwärtstrend verläuft aktuell bei 1275 Punkten.







      Erste deutliche Schwäche am gestrigen Tage. Erstmals kein "Buying on the dips" Pattern, erstmals ein deutliches Überwiegen der "Bear Action". Mögliche Kurskonsolidierung könnte begonnen haben. Für genauere Aussagen benötigen wir weitere Kursdaten.

      © BörseGo


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 15:13:24
      Beitrag Nr. 49 ()
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      eb US-Scoop
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      vom 18.10.2001

      Negativer Greenspan

      Es ist erstaunlich, daß ein so für die Welt wichtiger Notenbänkler zu diesem so wichtigen Zeitpunkt, an dem die Welt sich von dem größten Terroranschlag versucht zu erholen, nichts Positives zu sagen hat - im Gegenteil: "2 quarters of negative growth" kündigte der FED-Chairman an, ohne das Wort Rezession, dessen Definition es ist, in den Mund zu nehmen. Kaum hatte Greenspan diese negativen Worte in seiner wenig sonoren Stimme ausgesprochen, fingen die US-amerikanischen Marktteilnehmer an, das gerade gewonnene Vertrauen wieder zu verlieren. Bevor seine destruktiven Worte die Informationsdienste erreichten, stieg der DOW noch mit +105,10 auf 9.489,33 und schloss dann mit -151,26 bei 9.384,23. Während in den letzten 5 Tagen auch schlechte Quartalsergebnisse positiv aufgenommen wurden, konnten die Marktteilnehmer gegen so viel unverantwortliche offizielle Miesmacherei nicht ankämpfen. Es dürfte nicht verwundern, wenn einflußreiche Politiker, die dem FED Chairman nahestehen, jetzt einen verfrühten Abgang suggerieren.

      Einigen Marktteilnehmern kam der Rückgang der Aktienkurse sehr gelegen, denn die Positionen zum kommenden Verfalltag der Oktober Optionen übermorgen hätte sonst zuviel Handlungsbedarf notwendig gemacht.

      Milzbrand wird zu einem Medienspektakel, was zwecks der frühen Erkenntnis und Vorbeugung auch unbedingt notwendig ist. Die Regierungen scheinen dieses Medienspektakel zu unterstützen, weil ja dadurch gleichzeitig der normale Drogenverbrauch insbesondere des weißpudrigen Kokains reduziert werden kann. Schon gestern hat Scotland Yard 500 kg übergelassenes Kokain auf einem Londoner Flughafen entdeckt. Hoffentlich wechseln die Drogenhändler jetzt nicht auf den Handel mit Bio-Waffen! Übrigens ist Deutschland mit einem Anteil von 12% an dem jährlichen Waffenexport einer der größten Hersteller von biologischen Bekämpfungsmitteln in der Welt. Da die 3 Anthrax Fälle in New York, Boca Raton und Washington den gleichen Stoff und den gleichen Poststempel von Hamilton Square, New Jersey, haben, dürfte der FBI gemäß der Angaben des Health and Human Services Secretary Tommy Thompson schon eine heiße Spur haben.

      Das Gesichtserkennungssystem von IMAGIS TECHNOLOGIES aus Vancouver wird jetzt vom Oakland International Airpot angewendet, um auch solche erfassen zu können, die ihre Namen nicht geben, deren Namen nicht vorhanden sind, oder absichtlich falsche Namen geben.

      Die neuen Mitglieder des FEDERAL RESERVE BOARDS haben gestern während der Untersuchung vor dem Senat nur das Wünschenswerte gesagt: "Maximum sustainable economic growth" ist die Priorität für Susan Bies, und "moderate long-term interest rates" ist der Nachdruck von Mark Olson. Hoffentlich werden sie sich auch durchsetzen können.

      Meist haben sich die US-amerikanischen Börsen in der Vergangenheit von den Orakelsprüchen des Fed-Chairmans in den folgenden Börsensessionen erholt. Das Problem ist diesmal, daß es kein Orakel sondern die kalte Wahrheit einer Rezession ist. Nach den frühen vorbörslichen Indikationen der Index Futures könnte es heute jedoch schon eine kleine Erholung geben, die sich jedoch im Hinblick auf den morgigen letzten Handelstag der Oktober Optionen in Grenzen halten dürfte.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 18.10.01 19:21:52
      Beitrag Nr. 50 ()
      18.10.2001 19:10:00: Fed-Ökonom: Nur kurzer Rückgang erwartet
      Eine Erholung im herstellenden Gewerbe wird in den USA durch die Anschläge des 11. September nur minimal verzögert werden. Dieser Meinung ist ein Ökonome der US-Fed. Die Fed ist die Zentralbank in den USA. Michael Trebing, ein Ökonom, der bei der regional operierenden Zentralbank in Philadelphia angestellt ist, teilt mit, dass mehr als die Hälfte der in einer Studie befragten Unternehmen über einen starken Rückgang der Aufträge klagen würden. Allerdings relativiert Trebing die Angelegenheit. "Diese Firmen erwarten, dass dieser Rückgang nur von kurzer Dauer sein wird." Es gäbe darüber hinaus nur eine "moderate Verzögerung der Dauer, die für eine Erholung erwartet wurde."

      © BörseGo
      Avatar
      schrieb am 19.10.01 11:44:08
      Beitrag Nr. 51 ()
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      eb US-Scoop
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      vom 19.10.2001

      Beeindruckende MICROSOFT

      Entgegen des vorgestrigen unbekümmerten Kommentars von "2 quarters of negative growth" des Chairman des FEDERAL RESERVE BOARDS Alan Greenspan vor dem Joint Committee des CONGRESSes behauptete der President William Poole von der FEDERAL RESERVE BANK von St. Louis gestern in einer Rede in der University of California "neither should we be surprised if the 4th quarter shows positive growth". Auch MICROSOFT hat mit der gestrigen Bekanntgabe seiner Quartalsergebnisse bewiesen, daß es immer noch erstklassige Gesellschaften mit "positive growth" gibt. Die Quartalsergebnisse stiegen von US$ 2,2 auf 2,3 Mrd und die Umsätze von US$ 5,77 auf 6,13 Mrd. Nach Bezahlung der Steuern wurde eine Abschreibung auf eine Investition von US$ 980 Mio auferlegt, die von einem diesjährigen Erlaß der SEC befürwortet wird. Diese stolze Leistung dürfte der heutigen Börsenentwicklung wieder etwas Vertrauen einflößen. Es ist wohltuend, daß solche Giganten auch in einem ungünstigen Umfeld eine solide Performance liefern. Wenn man übrigens jetzt von einer Bußezahlung von US$ 2,5 Mrd spricht, die das Justizministerium der USA MICROSOFT auferlegen will, ist der Betrag zu dem mit +4,5 Mrd gestiegenen Kassenbestand von US$ 36,1 Mrd eine Kleinigkeit für MICROSOFT. Für eine der wenigen Gesellschaften der Welt, die keine Schulden haben, scheint der augenblicklich durch die Unsicherheit über die Höhe der Bußezahlung gedrückte Aktienpreis von US$ 56,94 im Vergleich zum Allzeithoch von US$ 119,9375 am 30. Dezember 1999 attraktiv zu sein.

      Der Taliban mit seinen schrumpfenden Kriegern scheint zu klein und zu isoliert zu sein, um der übermächtigen Militärmaschine der US-geführten Koalition keinen nachdrücklichen Widerstand leisten zu können. Bald dürfte - wie alle Terroristen vor ihm - auch Osama bin Laden erledigt sein, und die Berichterstattung über den Krieg gegen den Terror dürfte - ähnlich wie im Balkankrieg - abflachen. Das Interesse dürfte sich dann wieder dem volkswirtschaftlichen Umfeld konzentrieren. Da steht die vorgestern von Alan Greenspan suggerierte Leitzinssenkung an der nächsten FOMC-Sitzung am übernächsten Dienstag, dem 6. November 2001, in Aussicht. Angesichts dieses für die gesamte Weltwirtschaft positives Ereignis dürften sich die Aktienmärkte in der kommenden Woche eher verbessern. Das einzige Problem dabei ist, daß der FED-Chairman in der nächsten Woche gleich 3 öffentliche Reden zu geben hat: Am Dienstag um 14:00 MEZ vor der virtual convention der American Bankers Association; am Donnerstag um 0:45 Uhr MEZ vor dem Institute für International Economics; und am Freitag um 17:00 Uhr MEZ vor dem National Council on Economic Education. Aufgrund seines unbekümmerten Kommentars vorgestern muß mit weiteren unkontrollierten Ausprüchen gerechnet werden.

      Der Herausgeber David Coleman des Vickers Weekly Insider Report hat ein drastische Zunahme der Insiderkäufe bemerkt. Die SEC hat nach dem Terroranschlag die Vorschrift, daß Insiders ihre Aktientransaktionen nicht innerhalb von 6 Monaten glattstellen dürfen, augenblicklich außer Kraft gesetzt. Ein gutes Beispiel ist CEO Michael Dell von DELL COMPUTER. Im Juni verkaufte Dell 10 Mio DELL Aktien für mehr als US$ 25. Im späten September kaufte er 4.3 Mio bei $17.43 wieder zurück. Der gestrige DELL Schlußkurs ist nun US$ 23.22.

      Angesichts des heutigen letzten Handelstages der Oktober Optionen dürfte mit einem nur leicht besseren Schluß an den US-amerikanischen Börsen gerechnet werden.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 16:18:56
      Beitrag Nr. 52 ()
      25.10.2001
      US-Wirtschaft auf Wachstumskurs
      Bank Sarasin & Cie


      Der kurzfristige Effekt der tragischen Ereignisse vom 11. September ist sicher als substanziell anzusehen, mittelfristig bleibt die US-Wirtschaft jedoch auf Wachstumskurs, so Dr. Daniel Scheibler, Analyst der Bank Sarasin.

      Er habe drei wesentliche Gründe genannt. Erstens, länger anhaltende, nachhaltige Veränderungen der Wirtschaft durch politische und militärische Ereignisse seien bei den letzten beiden großen Referenzfällen 1974 (Yom-Kippur-Krieg) und 1979/80 (Irankrise) mit deutlichen Ölpreisanstiegen verknüpft gewesen. Im vergleichbaren Ausmaß sei das derzeit nicht der Fall. Auch die mögliche Verschärfung des Konflikts oder das Ausbleiben schneller Erfolge dürfte nur vergleichsweise geringe Auswirkungen auf die Ölpreise haben.

      Zweitens entscheide sich in Zeiten großer Unsicherheiten die Börse gewöhnlich für den "worst case". Heute heiße dieser schlimmste Fall Rezession im Stile der drei großen Vorläufer 1974/75, 1979/80 und 1990/91. Es gebe jedoch zwei entscheidende Unterschiede. Die Zentralbanken hätten damals weniger geldpolitischen Spielraum besessen. Und derzeit sei bedeutend mehr Liquidität im Markt. Dazu würden relativ gute europäische Wirtschaftsdaten kommen. Das Zusammenspiel dieser Faktoren mit den Effekten aus den amerikanischen Steuersenkungen der ersten Jahreshälfte dürfte bald greifen.

      Drittens seien die Börsen auch vor dem 11. September schon relativ niedrig bewertet gewesen. Das schließe zwar gerade im Vergleich mit den drei Referenzfällen weitere Korrekturen nach unten prinzipiell nicht aus. Doch bei einem historischen Vergleich zwischen Aktienrenditen und den Renditen 10-jähriger Obligationen unter Einbeziehung einer Risikobetrachtung, stelle man fest, dass Aktien bereits heute wieder 25 bis 30% unterbewertet seien.

      Zwar werde sich die amerikanische Wachstumsschwäche ins vierte Quartal diesen Jahres ausdehnen. Doch schon Anfang des nächsten Jahres dürfte die Erholung einsetzen. Europa folge den USA mit etwa einem Quartal Verspätung und einer Wachstumsdifferenz von 50 Basispunkten.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 16:36:04
      Beitrag Nr. 53 ()
      ifo/Sinn: Ausgebliebener Zinsschritt der EZB enttäuschend
      München (vwd) - Der Präsident des Münchener ifo Instituts, Hans Werner Sinn, hat sich am Donnerstag "enntäuscht" darüber gezeigt, dass eine weitere Zinssenkung der Europäischen Zenralbank (EZB) ausgeblieben ist. "Ich bin enttäuscht, weil die EZB gesehen hat, dass der ifo-Index stärker als erwartet eingebrochen ist", erklärte Sinn. Zugleich unterstrich Sinn die Schärfe des Rückgangs nochmals mit der Feststellung, dass das Minus des Index das deutlichste seit der Ölkrise 1973 gewesen sei.


      vwd/DJ/25.10.2001/cv

      25. Oktober 2001, 15:36
      Avatar
      schrieb am 26.10.01 13:53:52
      Beitrag Nr. 54 ()
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      eb US-Scoop
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      vom 26.10.2001

      DOW wieder über 50-Tage-Durchschnittslinie

      Die schlechten Neuigkeiten, die mit dem Zuwachs von 8.000 auf 504.00 Arbeitslosengeldanträgen und dem mit -8,5% gefallenen Aufträgen nach langlebigen Gütern den DOW INDUSTRIAL erst mit -167,73 auf 9.177,89 fallen ließen, waren gar nicht so schlecht. Im Januar 2001 fielen z.B. die Aufträge für die langlebigen Güter sogar mit -10.7%, und seinerzeit war das wirtschaftspolitische Umfeld nicht so ungünstig wie augenblicklich. Deswegen erholte sich der DOW INDUSTRIAL auch wieder rasch und raste vom gestrigen Tiefstpunkt mit +285,01 und schloß mit +117,28 bei 9.462,90. Damit ist der DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE wieder über seiner 50-Tage-Durchschnittslinie von augenblicklich 9.448,59, ein wirklich bullishes Zeichen!

      Die kurzfristigen Sentiment Readers bringen augenblicklich ihre hohe Kunst an den Markt. Jedesmal, wenn die Angst stark ansteigt, wird gekauft, und umgekehrt: Jedesmal, wenn die Eurphorie steigt, wird verkauft. Wenn man den kurzfristigen Rock n Roll nicht mitmachen will, braucht man sich nur Eines zu vergegenwärtigen: Die News können augenblicklich nur schlecht sein, und weil sie so schlecht sind, können sie künftig nur besser werden.

      Die CARLYLE Group, eine Venture Capital Gesellschaft, bei der ehemalige Secretary of State James Baker auch Partner ist, hat die Investition der SAUDI BINLADIN Group, einer der größten Baugesellschaften Saudi Arabiens, zurückgezahlt und die Zusammenarbeit gekündigt. Der mutmaßliche Terrorist Osama bin Laden ist 1990 von diesem Familienkonzern enteignet worden, nachdem ihm auch die saudi-arabische Staatszugehörigkeit aberkannt wurde. Einer der Brüder von Osam bin Laden studiert übrigens an der HARVARD Universität.

      Aufgrund der Milzbrand Fälle dürfte die Nachfrage und der Verbrauch nach Seife zunehmen. Die größten Seifenhersteller in den USA sind DIAL (+0,24 auf US$ 16,95), PROCTER & GAMBLE (+0,89 auf 72,29) und die zum HENKEL Konzern gehörige CLOROX (+0,01 auf US$ 36,39).

      "The market has discounted a 2 percent Fed funds rate at year-end and is toying with the intriguing possibility that the Fed cuts 50 basis points on November 6,`` behauptet der Financial Economist Chris Rupkey bei der BANK OF TOKYO/MITSUBISHI.

      Angesichts der heute schon wieder stark angestiegenen Euphorie müßte im Laufe der heutigen Börsensession wieder mit Gewinnmitnahmen zum Wochenende gerechnet werden. Der Versuch und die Bestätigung über der 50-Tage-Durchschnittslinie zu bleiben dürfte für die weitere Börsenentwicklung ausschlaggebend sein.

      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 13:29:28
      Beitrag Nr. 55 ()
      05.11.2001
      US-Börsen Kursfeuerwerk
      EveryBuddy`s Trade


      Spätestens als District Judge Thomas Penfield Jackson im Frühjahr 2000 das Urteil des Monopols und die Teilung Microsofts befohlen hatte, war der längste Bull Market zu Ende, so die Experten von "EveryBuddy`s Trade".

      Jetzt, nachdem sich Microsoft und das Justizministerium der USA außergerichtlich geeinigt hätten ohne Aufteilung und ohne Geldstrafen, dürfte der Bear Market spätestens zu Ende sein. Microsoft habe eine enge Korrelation zum Nasdaq Index und sei von der Marktkapitalisierung von 331 Mrd. US-Dollar die zweitgrößte Gesellschaft der USA.

      Gemäß der vorbörslichen Indikationen der Index Futures und der euphorischen europäischen Börsen heute morgen dürfte man auch an den US-amerikanischen Börsen heute ein Feuerwerk erwarten können. Aufgrund der üblichen negativen Reaktion auf die Orakelsprüche von Fed-Chairman Alan Greenspan im Anschluss an den morgigen FOMC-Beschluss müsse allerdings morgen wieder mit Gewinnmitnahmen gerechnet werden.


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 13:35:57
      Beitrag Nr. 56 ()
      guck mal nach Russland...

      GUM gerade am Durchbrechen der 3,75€ Grenze, auch lt Focus Money kurzfristige Verdopplung möglich (mittelfristig sowieso)

      in USA empfehle ich kurzfristig GM, F, ENE, KO, MO, T, WCOM, EMC, INTC, CHKP

      in USA empfehle ich mittelfristig GM, ENE, KO, MO, INTC, CHKP

      der Prof
      :) :) :)

      (war das was zum Thema oder nicht?)
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 18:00:25
      Beitrag Nr. 57 ()
      @50:Jung,wat bis Du bescheuert !!!
      Avatar
      schrieb am 05.11.01 23:01:05
      Beitrag Nr. 58 ()
      @oswald11

      ich finde der derda50 gibt sich doch echte mühe. beleidigungen bitte unterdrücken...

      @alle

      GUM bricht leider noch nicht durch, aber später mal...

      Meine US-Empfehlungen GM, F, ENE, KO, MO, T, WCOM, EMC, INTC und CHKP liefen blendend. Calls konnte man im Laufe des Tages teuer wechsemmeln. Leider habe ich MSFT und CIEN von meiner Liste genommen, die liefen ebenfalls sehr gut.

      Bei folgenden Werten kam man relativ tief wieder rein:
      F, ENE, T, WCOM.

      Die geben zwar nicht viel her (vielleicht 10-20% pro Tag mit Calls richtig gespielt) aber Kleinvieh gibt auch Mist, und diese Aktien sind ja mega-ausgeglüht.

      prof19
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 16:32:06
      Beitrag Nr. 59 ()
      16:28 Uhr | Mittwoch, 7. November 2001

      --------------------------------------------------------------------------------
      US-Produktivität höher als erwartet
      Die Produktivität der US-Wirtschaft ohne Agrarsektor ist im dritten Quartal 2001 auf die Jahresrate hochgerechnet um 2,7 Prozent gestiegen. Im zweiten Quartal hatte der Zuwachs 2,2 Prozent betragen


      Das US-Arbeitsministerium gab die Produktivitätszahlen auf der Basis vorläufiger Berechnungen am Mittwoch bekannt. Analysten zeigten sich überrascht vom Zuwachs. Sie hatten für das dritte Quartal lediglich mit einem Plus von 1,8 Prozent gerechnet.

      http://www.tages-anzeiger.ch/ta/taOnlineRubrikArtikel?ArtId=…


      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 17:31:17
      Beitrag Nr. 60 ()
      Mittwoch, 07.11.2001, 17:17
      USA: Geschäftslagerbestand sinkt im September um 0,1 Prozent zum Vormonat
      WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Geschäftslagerbestände in den USA sind im September im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig seien in diesem Zeitraum die Geschäftsumsätze um 1,3 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit.

      Die Lagerbestände seien damit im vierten Monat nacheinander gesunken und hätten einen Stand von 297,9 Milliarden US-Dollar markiert. Volkswirte der Wall Street hatten mit einem Minus von 0,3 Prozent im September bei den Lagerbeständen binnen Monatsfrist gerechnet.

      Im Vorjahresvergleich habe sich die Lagerhaltung im September um 1,2 Prozent abgeschwächt, hieß es.

      Der Quotient aus Lagerhaltung und Umsätzen habe im September einen Wert von 1,32 erreicht. Das bedeutet, dass es auf der Basis der aktuellen Umsatz- und Lagerdaten 1,32 Monate dauern würde, um die Bestände abzubauen. Im August hatte diese Kennziffer 1,30 betragen.

      Die Zahlen zu den August-Lagerbeständen wurden vom Ministerium revidiert. Im Vormonatsvergleich ging demnach die Lagerhaltung um revidiert 0,2 Prozent (Erstschätzung: minus 0,1 Prozent) zurück./FX/jh/jl/ms



      info@dpa-AFX.de



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 07.11.01 22:46:27
      Beitrag Nr. 61 ()
      Mittwoch, 07.11.2001, 21:36
      US-Verbraucherkredite steigen unerwartet um 3,2 Milliarden US-Dollar
      WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Verbraucherkredite in den USA sind im September saisonbereinigt um unerwartete 3,2 Milliarden US-Dollar gestiegen. Wie die US-Notenbank am Mittwoch weiter mitteilte, waren die Verbraucherkredite im August revidiert noch um 6,1 Milliarden Dollar geklettert. Vorläufig war die Fed nur von einem Betrag in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar ausgegangen.

      Die Höhe der Septemberkredite war dennoch von Analysten nicht erwartet worden. Wall Street-Volkswirte hatten aufgrund der Terroranschläge vom 11. September im Schnitt mit einem drastischen Einbruch auf 700 Millionen Dollar in diesem Monat gerechnet.

      Allgemein gilt die Kreditnachfrage der Verbraucher als Indikator für unmittelbar bevorstehenden Konsum und somit als Konjunkturbaromter./FX/mk/ms



      info@dpa-AFX.de



      mfg derda50
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      schrieb am 08.11.01 19:30:00
      Beitrag Nr. 62 ()
      Trend am Neuen Markt ist weiter nach oben gerichtet


      Von JOSEF HOFMANN


      Der Zinsschritt der Europäischen Zentralbank hat am Neuen Markt für wenig Impulse gesorgt. Vielmehr beherrschten unternehmensspezifische Nachrichten das Bild. Der Nemax 50 legte bis zum frühen Abend 2,5 Prozent auf 1 145 Zähler zu, der Nemax verzeichnete Gewinne von 1,5 Prozent auf 1 101 Punkte.


      FRANKFURT/M. Börsianer richten ihr Handeln nach der Zukunft aus. So ist es zu erklären, dass die Leitzinssenkungen in Europa den Markt am Donnerstag kalt gelassen haben. Denn nichts anderes als ein deutliches Zinssignal war erwartet worden. Doch die Medaille hat zwei Seiten. Denn der deutliche Zinsschritt zeigt auch, wie skeptisch die Experten die Konjunkturentwicklung sehen. Gerade am Neuen Markt werden einige Unternehmen eine anhaltende Konjunkturflaute nicht überleben. Dass die Anleger Entwicklungen vorwegnehmen, darauf deutet auch die Reaktion auf die Ende Dezember anstehenden Änderungen in der Zusammensetzung des Nemax 50 hin: Denn wirklich profitiert haben davon nur Ixos und Trintech. Dabei werden sie auch künftig im Auswahlindex vertreten sein. Anscheinend hatten einige Investoren mit einer Verbannung der Werte gerechnet und mussten sich nun wieder eindecken. So legte Ixos 10 % auf 4,03 Euro zu, Trintech gewann 7 % auf 2,20 Euro.

      Weiter nach unten geprügelt wurden diejenigen, die nach Weihnachten nicht mehr im Nemax 50 vertreten sein werden: Biodata gab weiter um 11 % auf 0,49 Euro nach, Fantastic verlor 9 % auf 0,48 Euro und Constantin büßten 8 % auf 6,47 Euro ein. Bei den Aufsteigern Rhein Biotech (–0,7 %), Plambeck (+1,5 %) und Dialog Semiconductor (+1,9 %) hatten sich die Weitsichtigen wohl bereits im Vorfeld eingedeckt. Denn zumindest die Kurssteigerungen von Rhein und Dialog seit Anfang Oktober können sich sehen lassen.

      Ansonsten war der Markt am Donnerstag von Einzelmeldungen geprägt. So war der Auskunftsdienst Telegate mit einem Plus von 28 % auf 3 Euro am Donnerstag der größte Gewinner. Das Unternehmen will sich von den defizitären Internet-Aktivitäten trennen und wieder auf die Gewinnzone zusteuern. Deutliche Gewinne von 9 % verbuchte auch Paragon. Der Sensorhersteller meldete für die ersten drei Quartale deutlich gestiegene Umsätze und Erträge. Über ein gutes Geschäft berichtete auch die Aachener Aixtron AG. Sie erhöhte sogar erneut ihre Jahresprognosen und wurde dafür mit einem Kursplus von 7 % auf 21,87 Euro belohnt.

      Enttäuscht hat dagegen erneut Technotrans. Der Anbieter von Anlagen für den Druckbereich und die Produktion von CD und DVD rechnet nach jüngsten Angaben mit einem gegenüber dem Vorjahr mehr als halbierten Ergebnis von 2,0 bis 2,5 Mill. Euro. Die Umsatzerwartung wurde um 8 Mill. Euro auf 127 Mill. Euro nach unten korrigiert. Die Börse reagierte darauf mit einem Abschlag von 16 %. Der Kurs rutschte damit erstmals seit dem Börsengang 1998 mit 28,88 Euro unter die Marke von 30 Euro.

      Noch härter wurde United Labels bestraft. Nachdem das Unternehmen für das dritte Quartal tiefrote Zahlen gemeldet hatte, wurde die Aktie mit einem Verlust von 30 % auf Talfahrt geschickt, deren vorläufiges Ende gestern am frühen Abend bei 4,80 Euro lag.

      Auch der Chipkartenhersteller Winter (– 6 %) wurde für schwache Zahlen abgestraft. Das Unternehmen macht zwar weiter Gewinn, doch dieser reduzierte sich im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Vorjahres vor Zinsen und Steuern von 6,5 Mill. DM auf 3,6 Mill. DM. Das Umsatzziel für das Gesamtjahr wurde daraufhin um 20 Mill. DM auf 84,2 Mill. DM nach unten korrigiert. Erwartet wird nur noch ein Gewinn von 6,2 Mill. DM.

      Bei hohen Börsenumsätzen konstant hielt sich Evotec. Das Unternehmen hatte zwar für die ersten neun Monate einen von 13 auf 115 Mill. Euro gestiegenen Betriebsverlust gemeldet. Dieser war jedoch in dieser Höhe erwartet worden.


      HANDELSBLATT, Donnerstag, 08. November 2001



      mfg derda50


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