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    Rentner von der Spekulationssteuer befreit ??? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.01.00 20:40:59 von
    neuester Beitrag 09.01.00 13:54:21 von
    Beiträge: 5
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      Avatar
      schrieb am 05.01.00 20:40:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hellö !!!

      Auch bei mir die leidliche Steuerfrage !!
      In meinem Bekanntenkreis macht sich das Gerücht breit, daß Rentner etliche Steuervorteile genießen würden, oder sogar gar keine Spekulationssteuer (auch nach Verkauf innerhalb eines Jahres) zu zahlen hätten.

      Meine Frage ist, ob sich die Vorteile nur im Rahmen des gesetzlichen Freibetrags für „Nichtreiche“ bewegen, oder es da tatsächlich fuchsige Nischen gibt, in die z.B eine verheiratete Rentnerin mit einer kleinen Rente und ohne Nebeneinkünfte (, aber einem Ehemann mit Rente, ) schlüpfen könnte, um ihr Hab und Gut aus überraschenden Aktiengewinnen ( über 20 000.- ) für einen ruhigen Lebensabend steuerfrei zu sichern. Dies alles natürlich nur rein theoretisch.
      Wäre dankbar wenn sich jemand zum Thema äußern könnte.
      Gruß P.G.Q
      Avatar
      schrieb am 07.01.00 19:39:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Pleitegeier Q!

      Wenn Du willst kannst Du mir ja mal posten, wie Du zu diesem Namen gekommen bist!

      Ich bin derjenige, der sich erbarmt und Deinen Thread beantwortet!

      Gerücht ist Gerücht, Wahrheit ist Wahrheit! An Deinem Gerücht ist leider wohl keinFunken Wahrheit dran.
      Es gibt für keinen Steuerpflichtigen eine Befreiung von der Spekulationsfrist. Alles was an Speku-Gewinnen
      Pro Nase 1.000 DM und mehr im Kalenderjahr beträgt, ist grundsätzlich zu versteuern.

      Das deutsche Steuerrecht ist so aufgebaut, daß das sog. Existenzminimum pro Person steuerfrei sein muiß (!).
      Dieser Grundfreibetrag liegt bei ledigen Personen bei ca. 13.000 DM.
      Hat jemand also nur ein jährliches Einkommen von 13.000 DM (z.B. Auszubildende) ist keine Steuer zu
      zahlen.
      Bei Rentner verhält es sich so, daß die Rentenbezüge nur mit dem sog. Ertragsanteil zu besteuern sind.
      Die eigentliche, vom Rentner im Erwerbsleben eingezahlte, Rente ist sozusagen steuerfrei. Versteuert wird
      nur ein rechnerischer Zinsanteil. Dieser liegt je nach Beginn des Rentenbezugs bei ca. 30%. Ab dem 65.
      Lebensjahr gibt es noch einen Altersentlastungsbetrrag von 40% des Gesamtbetrages der Einkünfte (hier
      Bleiben dann die Einkünfte aus nichtselbst. Tätigkeit, Renten und Entschädigungen unberücksichtigt).
      Der Altersentlastungsbetrag ist wiederum auf 3.720 DM begrenzt.

      So scheint es nun so, daß Rentner von der Steuer befreit sind, weil Sie -trotz recht hoher Auszahlungsbeträge-
      keine Steuern zahlen. Wer so vergleicht, vergißt aber zu bedenken, wann diese Rentenbeträge erwirtschaftet
      wurden. Was würdest Rentner haben oft über 30 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse gezahlt. Wenn Sie
      nun dieses Geld ‚zurückgekommen`, sollen Sie noch Steuern darauf zahlen obwohl Sie damals bei der Ein-
      zahlung schon Steuern auf Ihren Bruttolohn gezahlt haben? Darum nur die Versteuerung des Ertragsanteils!

      Rechne nun einmal großzügig: Ein Rentner erhält eine Rente von 2.500,00 DM monatlich ab dem
      65. Lebensjahr (Ertragsanteil = 27%). 2.500 x 12 x 27% = 8.100 DM.
      Würde dieser Rentner (ledig) nun noch (13.000 ./. 8.100) 4.900 DM Speku-Gewinne erklären, wären diese
      Grundsätzlich steuerpflichtig, in diesem Fall aber ohne Steuerbelastung.
      Sollte er noch weitere 9.300 DM an Speku-Gewinnen haben, käme m.E. der Altersentlastungsbetrag
      von 3.720 zum tragen. Dann unterlägen 5.580 DM (9300-3.720) der Einkommensteuer. Hierauf wären
      1999 ca. 1.500 DM Steuern fällig gewesen.
      Nach Steuern hätten dem Rentner dann monatlich ca. 3.500 DM zur Verfügung gestanden.!

      So, falls Du nach Fragen hast, kannst Du mir gern posten (nicht jede Antwort ist so lang, aber es
      interessierte mich selbst mal)! Aktuelle Steueränderungen, aber auch Steuertipps findest Du
      unter www.wms-os.de!

      Ciao, UHT
      Avatar
      schrieb am 08.01.00 13:31:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo UHT,

      erst einmal vielen Dank für Dein Posting.
      Steuern (und auch noch Recht) sind für mich ,
      wie Du wohl unschwer aus meinem Text vermuten
      konntest, eine undurchschaubare Sache. Kommt wohl daher, daß ich
      als ehemaliger Student nie in den Genuß kam eine Einkommenssteuererklärung abgegeben zu dürfen.
      Doch langsam wird es ernst, und dementsprechend
      ist es Zeit sich in die Materie einzulesen.
      (Oder sollte ich doch lieber alles zu einem Steuerberater geben ? )

      Hier noch ein paar Fragen zu unseren Rentnern:
      Erhöht sich der Altersentlastungsbetrag bei Verheirateten,
      geschieht dies zwangsläufig und wird damit ebenso
      zwangsläufig z.B. die höhere Rente des Mannes mit berechnet?
      Soll heißen: :) Wäre doch schön, wenn man stur die Aktiengeschäft über das eigene Konto der Rentnerin (,in unserem Fall die Person mit der niedrigeren Rente,)laufen lassen könnte, und trotzdem den hoffentlich erhöhten Altersentlastungsbetrag nutzen würde.

      Ein weiterer Fakt bei unseren fiktiven Rentnerpärchen soll sein,
      daß beide seit Jahren keine Nebeneinkünfte beziehen,
      dementsprechend der Meinung sind, und dies auch praktizieren,
      keine Einkommenssteuererklärung machen zu müssen.
      (Hoffentlich ist dies rechtens :) :) :).)
      Wenn beide sich nun hinsetzen und durch ihre Berechnungen herausbekommen, daß sie sich mit ihren erzielten Aktiengewinnen
      legal im grünen Bereich des Grundfreibetrages befinden, stellen sie sich doch sicher die Frage ob sie überhaupt eine Erklärung abgeben müssen, bzw. ob ihre Argumente einer möglichen Überprüfung von
      Seiten des Finanzamtes standhalten würden, falls sie keine machen.

      Nun noch eine Frage in persönlicher Sache: in den Threads
      wird immer wieder zum Rausnehmen der Einsätze geraten.
      Bestimmt in vielen Fällen eine weise Sache, aber geschieht dies,
      wenn meine Aktien stark gestiegen sind und ich ja nun nur einen Bruchteil des ursprünglichen Aktienanteils dazu benötige,
      (den Rest also über ein Jahr laufen lasse) steuerfrei ?

      Ziemliche Anfängerfragen, ich weiß !!!
      Hmmmmmm, ach ja, mein Alias ist übrigens eine Mischung aus Zweckpessimismus und Spitznamen.

      Viele Grüße Pleitegeier Q !!!
      Avatar
      schrieb am 08.01.00 15:24:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Pleitegeier Q!

      Den Altersfreibetrag erhält man wie erwähnt vom 65. Lebensjahr an. Sind beide Rentner 65, bekommen Sie
      Unter Umständen den Altersentlastungsbetrag (AEB). Grundsätzlich benötigen sie hierfür aber andere
      Einkünfte als Renteneinkünfte. Es ist weiter zwingend erforderlich, daß diese Einkünfte positiv sind.
      Meines Erachtens gibt es den AEB nur für den Rentner, der auch Speku-Gewinne oder andere Einkünfte hat.
      Dies ergibt sich aus § 24a Satz 4 EStG: "Im Falle der Zusammenveranlagung sind die Sätze 1-3 für jeden
      Ehegatten gesondert anzuwenden."

      Liegen übrigens die Einkünfte dauerhaft unter dem Grundfreibetrag, kann ein Antrag eine Nichtveranlagungs-
      Bescheinigung gefordert werden. Dann muß nur alle 3 Jahre eine Erklärung abgegeben werden.
      Wird dann irgendwann ein Spekulationsgewinn in großer Höhe angegeben, wird wohl wieder eine jährliche
      Abgabe der Erklärung ins Haus stehen. Die Jahre für die keine Erklärung abgegeben wurde, stehen aber
      meines Wissens unter Vorbehalt. Das FA wird hier gegebenenfalls wohl eine Erklärung nachfordern.

      Es ehrt mich, daß Du meine Meinung in Sachen Anlagestrategie hören möchtest.
      Es ist immer alles das steuerfrei, was an Spekugewinnen älter als 1 Jahr ist. Letztens habe ich in einem
      Thread gelesen, daß das Datum der Wertstellung maßgebend sei. Dies halte ich für Blödsinn, da die
      wirtschaftliche Betrachtungsweise im Steuerrecht bevorzugt wird. Und verkaufen kann ich, was mir ge-
      hört. Egal, ob ich es schon bezahlt habe oder nicht! Für mich gilt also das Datum der Kaufabrechnung.

      Meine Strategie sieht übrigens so aus, daß ich grundsätzlich nur in Aktien investiere an die ich glaube
      und die ich gut kenne. In diesen Fällen nehme ich meinen Einsatz nie raus.
      Zwei kleine Positionen habe ich immer zum Zocken. Da nehme ich den Einsatz so schnell wie möglich
      raus.
      Ich setze mir immer einen Stop-loss-Kurs und halte diesen strikt ein. Meine Käufe tätige ich immer
      limitiert unter dem aktuellen Börsenkurs. Bekomme ich das Papier, ist es gut, bekomme ich es nicht,
      suche ich halt eine andere Aktie.
      Konservativ lege ich immer nur in Aktien an, die auch langfristig Gewinn erzielen und eine recht
      hohe Dividendenrendite haben.
      Ansonsten investiere ich auch in Discount-Zertifikaten und habe Fonds-Sparpläne.

      Grundsätzlich möchte ich eine Position nach mehr als einem Jahr steuerfrei verkaufen. Dies wird aber
      häufig durch den gesetzten stop-loss-Kurs verhindert. Dann zahle ich halt die Steuer. Unter dem Strich
      bleibt immer noch genug übrig.
      Bei den Zocker-Papieren gehe ist meistens nach 30-40% raus. Sei nie zu gierig! Was in kurzer Zeit
      schnell steigt, fällt auch meistens wieder genauso tief. Dies ist leider meine schmerzliche Erfahrung.

      Beim Steuerberater bist Du übrigens meistens sehr gut aufgehoben. Die Gesetzestexte sind mittlerweile
      So kompliziert, daß sie von einem Laien oft mißverstanden werden. Oft gibt es ja auch ein paar Bekannte
      die sich mit der Materie so gut auskennen, daß sie Dir sagen können, ob Du einen Steuerberater
      brauchst!

      So, nun weißt Du schon eine ganze Menge über mich. Wie vermehrst Du Dein Geld?
      Ciao, UHT
      Avatar
      schrieb am 09.01.00 13:54:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Guten Morgen UHT,

      ich bin derzeit voll auf die Öffnung Chinas fixiert. Nach anfänglichem Lehrgeld am NM mußte ich erst einmal zusehen, daß ich 99 wieder auf Plus-Minus-Null kam. Seitdem war ich bis vor kurzem voll in Hartcourt (hrct,900009) investiert, und habe mir gerade vor einigen Tagen mit letzten Bargeldreserven eine kleine Position Celest. Asia Sec. (cash-915572, werden erst seit ein paar Tagen in Berlin gehandelt) dazu geordert.
      Also nun 98% hrct und 2% cash.
      Du siehst jedem Börsenprofi würde sich bei dem Depot die Haare sträuben.
      Habe mich damals aber für diese Alternative entschieden und bin seitdem überaus gut damit gefahren. (Wenn man so manche schlaflose Nacht nicht mit einbezieht.) Leider bin ich durch eine noch nicht ausreichende finanzielle Basis dazu gezwungen so spekulativ zu agieren. Bei der Performance die hrct hingelegt hat (,bin seit 4.10 im grünen Bereich,) kann ich natürlich nur mehr als zufrieden sein, ich schiele aber immer noch auf so schöne Werte wie CMGI oder z.B. Sinner Schrader die ich im Vorjahr hab sausen lassen müssen, ohne dabei zu sein.
      In knapp 10 Monaten wird sich meine Strategie aber definitiv ändern, und ich werde auch eben z.B. letzt genannte Werte ordern. Falls Du noch nette Werte zum Zocken suchst, solltest Du mal die Boards nach cash und vor allem nach hrct durchforsten. Bei hrct stehen um den Mittwoch herum News an, auf die die hrct- Fans schon lange warten, dementsprechend sind auch sehr kurzfristig ein Paar Prozente drin. Mach dir doch den Spaß, wenn Du Zeit hast, (egal ob investiert oder nicht,) und lies die Threads zu hrct die Tage durch. Neben den ernsthaften Versuchen einer relativ objektiven Diskussion findest Du dort die feinste Ansammlung von Pushern, Bashern und Privatkriegen die Du Dir vorstellen kannst.
      So das waren meine Favoriten ( oder auch die beiden einzigen Karten auf die ich setze. ZITTER !!!) Habe übrigens bei beiden Positionen meine Einsätze noch drin- sind die nun eigentlich steuerfrei falls ich sie herausnehme ??? Egal, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal eine Depotübersicht Deiner Investitionen posten. Bin sehr an Strategien für sicherere Tage interessiert.

      Viele Grüße Pleitegeier Q !


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