Gespräch mit Matthias Schönermark - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 15.10.01 21:32:16 von
neuester Beitrag 19.10.01 08:05:54 von
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MWG: "2002 wieder profitabel"
MWG Biotech ist ein Beispiel dafür, dass ein erfolgreicher
Börsengang und starkes Wachstum kein Garant für eine positive
Unternehmensentwicklung sind. Schrieb die Gesellschaft vor dem
Gang an den Neuen Markt im Mai 1999 noch schwarze Zahlen, so
stiegen danach die Verluste stetig an. Auch bei der strategischen
Ausrichtung und der internen Struktur gab es immer mehr
Schwierigkeiten. Seit einigen Wochen hat nun ein neuer
Vorstandsvorsitzender das Steuer in der Hand: Matthias
Schönermark. gatrixxsprach mit ihm am Rande der Messe
Biotechnica.
MWG wurde 1990 gegründet und bezeichnet sich als europäischer
Marktführer im Bereich der DNA (Oligo)-Synthese und
DNA-Sequenzierung. Der molekular-biologische Dienstleister
entwickelt und vertreibt auch patentierte Geräte und Software.
gatrixx:
Sie saßen nach dem Terroranschlag vom 11. September rund
eine Woche in New York fest. Wie haben Sie diese Zeit
erlebt?
Schönermark:
Es war außerordentlich beeindruckend. Ich habe eine Zeitlangin New
York gearbeitet und kenne daher die Stadt sehr gut. New York war in
dieser Zeit wie gelähmt. Gleichzeitig war es toll zu sehen, wie die
Leute zusammengerückt sind. Es ging alles ohne große Aufregung
ab, alles war sehr geordnet. Die Stadt, von der man sagt, dass sie
nie schläft, war leer gefegt. So etwas habe ich noch nicht einmal zu
Weihnachten erlebt. Das wird mir immer in Erinnerung bleiben.
gatrixx:
Da erscheinen die Turbulenzen, in die MWG in den letzten
Monaten geraten ist, wahrscheinlich lächerlich. Dennoch
müssen Sie sich den Gegebenheiten stellen. Wie kam es zum
Niedergang von MWG?
Schönermark:
Ich kann über die Zeit, bevor ich zu MWG gekommen bin, relativ
wenig sagen. Ich bin ja erst seit 1. September
Vorstandsvorsitzender.
gatrixx:
Sie haben aber vorher das Unternehmen als Mitarbeiter von
Boston Consulting beraten.
Schönermark:
Das ist richtig. Von daher kenne ich das Unternehmen seit April
dieses Jahres. Das heißt, dass ich zum letzten Jahr nicht viel sagen
kann. Das kenne ich nur aus der Historie, da war ich nicht dabei.
Klar war damals, dass MWG in erheblichen Schwierigkeiten steckt.
Aus diesem Grund hat man sich ja sehr teure Berater geholt. Im
Zuge der Diagnosephase wurde klar, dass die Fähigkeiten des
Managements andere sind als die jetzt benötigten. Deshalb sind vier
Fünftel der damaligen Führungsmannschaft ausgewechselt worden.
Dazu kommt, dass MWG seine internen organisatorischen
Schwierigkeiten in einem Marktumfeld hatte, das alles andere als
optimal war.
gatrixx:
Ihre Darstellung klingt etwas anders als die
Pressemitteilungen, wonach Ex-Vorstandschef Michael
Weichselgartner freiwillig seinen Posten verlassen hat. War
dafür letztlich doch der erhebliche Außendruck
verantwortlich?
Schönermark:
Nein, der Druck war nicht erheblich. Erstens hat Herr
Weichselgartner sich den Druck selbst gemacht. Er hatte
angekündigt, das Unternehmen zu verlassen, falls dieses den
Turnaround nicht von sich aus schaffen würde. Er hat also
durchgeführt, was er selbst angekündigt hat. Auch von Seiten des
Aufsichtsrats wurde auf Weichselgartner kein Druck ausgeübt. Er hat
sich freiwillig zurück gezogen, weil er erkannt hat, dass es dafür Zeit
war. Es ist vor allem seiner Kooperation und Offenheit zu danken,
dass die Diagnose so schonungslos durchgeführt werden konnte.
gatrixx:
Sie sprachen den Aufsichtsrat an. Hat der nicht versagt?
Schönermark:
Das kann man so nicht sagen. Das Gremium ist sehr gut besetzt. So
gehörtihm ein außerordentlich erfahrener Finanzmann an. Der hat
letztlich darauf eingewirkt, externe Berater ins Haus zu holen. Dazu
kommt, dass mit Professor André Rosenthal ein ausgewiesener
Fachmann für Genforschung Aufsichtsratsmitglied ist.
gatrixx:
Kommen wir zum Aktuellen: Sie haben gerade die Prognose
für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) von plus 1,8 Millionen Euro auf minus 4,5 Millionen
Euro gesenkt. Wie wollen Sie als neuer Vorstandschef nun
den Karren aus dem Dreck ziehen?
Schönermark:
Zunächst einmal ist es ein Turnaround-Fall. Es ist ja nicht so, dass
es der Firma mal ein bisschen schlechter ging und sie nun mit
neuem Management zu neuen Ufern aufbricht. Vor uns liegt viel
harte Arbeit, und wir werden außerordentlich schmerzhafte
Maßnahmen durchführen müssen. Wir haben bereits unseren
Personalbestand um 15 Prozent reduziert. In den USA waren es
sogar ein Fünftel. Das ist ein Schnitt, den ein Unternehmen nicht
leicht verkraftet. Ferner haben wir uns von einem Teil der
hoffungsvoll gestarteten Geschäftsbereiche getrennt.
gatrixx:
Was ist in Zukunft notwendig, um MWG zurück in die
Gewinnsituation zu führen?
Schönermark:
Es gibt eine interne und eine externe Stoßrichtung, um den
Turnaround zu schaffen. Intern ist es notwendig, die Prozesse
sauber hinzukriegen, sie so schlank wie möglich zu gestalten. Das
wird überhaupt das entscheidende Kriterium für
Biotech-Unternehmen sein, wenn es darum geht, wer überlebt. Man
konnte überall am Neuen Markt sehen, dass die Unternehmen, die
ihre internen Prozesse im Griff haben, auch die überlebenden sind.
Tolle Ideen mit schlechten Prozessen fahren voll an die Wand. Aus
diesem Grund sind jetzt unsere internen Themen die Reorganisation
und die Restrukturierung.
gatrixx:
Und nach außen?
Schönermark:
Hier geht die Stoßrichtung in aggressives Wachstum in den
Bereichen, die wir traditionell gut beherrschen. Das sind vor allem
die Oligo-Synthese, DNA-Sequenzierung und die Array-Technologie,
also Gen-Chips.
gatrixx:
Aggressives Wachstum gibt es nicht zum Null-Tarif. Verfügt
MWG über genügend liquide Mittel?
Schönermark:
Wenn man sich unsere Cash-Position ansieht, wird deutlich, dass
ausreichend Geld vorhanden ist. Außerdem haben wir die Rate des
monatlich verbrannten Kapitals inzwischen signifikant reduziert. Wir
gehen davon aus, dass wir diese Verlust-Phase schnell hinter uns
bringen. Dazu kommt, dass es auch flexiblere
Finanzierungsmöglichkeiten gibt. So haben wir noch erhebliche
Möglichkeiten des Aktienrückkaufs. Wir sind auch nicht auf
Akquisitionen festgelegt. Strategische Kooperationen sind ebenfalls
eine Wachstums-Möglichkeit. Die gesamte Werkzeug-Schatulle liegt
ausgebreitet vor dem Vorstand. Wir werden nun sehr genau prüfen,
in welchen Bereichen wir welches Instrument einsetzen.
gatrixx:
Welche Werkzeuge sollen in nächster Zeit eingesetzt
werden?
Schönermark:
Das kann ich noch nicht sagen. Wir sind mit einigen größeren und
kleineren Partnern in Gesprächen. Die sind zum Teil schon sehr
intensiv. Wir müssen dann im Einzelfall entscheiden, welchen Weg
wir gehen wollen. Es ist auf jeden Fall so, dass uns vom Markt eine
Expansionsstrategie aufgezwungen wird. Dafür sind wir, so glaube
ich, sehr gut positioniert.
gatrixx:
Expansion in welche Richtung?
Schönermark:
Wir müssen größer werden. So ist der Oligo-Synthese-Bereich ein
Markt mit fallenden Margen. Dem kann man nur mit
Größenwachstum begegnen. Ähnlich ist es beider Sequenzierung.
Die Micro-Arrays sind gerade in der Phase der Markteinführung.
Auch hier ist abzusehen, dass es in zwei, drei Jahren zu einem
Preisverfall kommt. Das bedeutet, dass auch hier das Spiel über
Größe, aber vor allem über Qualität entschieden wird.
gatrixx:
Wie wollen Sie die Größe erreichen?
Schönermark:
Dass geht zum einen über organisches Wachstum. Das wird von uns
präferiert, weil man das einigermaßen vernünftig kontrollieren kann.
Das wird uns über die Neuausrichtung der Organisation im Marketing
und Verkauf gelingen. Dieser Bereich ist leider in letzter Zeit sehr
vernachlässigt worden. Wir hatten uns ein wenig ausgeruht. In dieser
Zeit haben wir uns nicht so sehr um unsere Kundenbasis und deren
Verbreiterung gekümmert. Auch nicht darum, anderen Firmen
Marktanteile abzuluchsen. Die zweite Möglichkeit ist tatsächlich die
Akquisition von Marktanteilen.
gatrixx:
Gibt es schon konkrete Maßnahmen?
Schönermark:
Es gibt interne Maßnahmen. Die zielen darauf ab, dass wir uns mit
der gesamten Professionalisierung des Managements auf die
Umsetzung des eben Gesagten einstellen. Wir wissen, was wir selber
Wert sind. Wir haben jemand eingestellt, der Fachmann auf den
Gebieten Unternehmensfinanzen und -entwicklung ist. Insgesamt
bereiten wir uns auf eine flexible und vielleicht in Teilen auch
aggressive Marktpolitik vor.
gatrixx:
Stehen Akquisitionen schon kurz vor dem Abschluss?
Schönermark:
Nein. Es gibt das eine oder andere Ziel. Die gab es immer. In all
unseren Geschäftsbereichen ist der Markt aber stark fragmentiert.
Wie auf der Biotechnica zu sehen war, gibt es eine Vielzahl von
kleinen Buden, denen früher oder später die Luft ausgeht. Ich
denke, dass wir ganz gut positioniert sind, um entsprechend tätig zu
werden.
gatrixx:
Wann wird MWG das Tal der Tränen durchschritten haben?
Schönermark:
Wir haben angekündigt, dass wir 2002 wieder profitabel sind. Das
werden wir auch sein.
gatrixx:
Wie wird MWG inzwei, drei Jahren aussehen?
Schönermark:
Der neue Vorstand ist seit fünf Wochen im Amt und gerade dabei,
die strategische Vision zu formulieren. Sicher ist, dass wir weltweit
auf dem Oligo-Weltmarkt weiter mitspielen werden. Wir werden diese
Marktführerschaft in Europa nicht aufgeben, sondern im Gegenteil
ausbauen. Wir werden im Array-Bereich ebenfalls weit vorne
mitspielen. Hier werden wir jetzt den Schwenk zur klinischen
Diagnostik und zur Gen-Diagnostik durchführen. Ich glaube, dass
MWG deutlich stärker in den klinischen Bereich gehen wird, ohne die
Wurzeln der Wissenschaft zu verlassen. Wir werden uns auch
sicherlich im Segment Geonomic Instruments weiter entwickeln. Aber
ein klares Bild kann ich derzeit noch nicht geben. Dazu sind fünf
Wochen einfach zu knapp. Wir haben uns hier eine Frist von 100
Tagen gesetzt. Dann werden wir unsere strategische Vision der
Öffentlichkeit vorstellen.
Das Interview führte Helmut Harff.
Quelle: gatrixx 12.10.2001 22:44
MWG Biotech ist ein Beispiel dafür, dass ein erfolgreicher
Börsengang und starkes Wachstum kein Garant für eine positive
Unternehmensentwicklung sind. Schrieb die Gesellschaft vor dem
Gang an den Neuen Markt im Mai 1999 noch schwarze Zahlen, so
stiegen danach die Verluste stetig an. Auch bei der strategischen
Ausrichtung und der internen Struktur gab es immer mehr
Schwierigkeiten. Seit einigen Wochen hat nun ein neuer
Vorstandsvorsitzender das Steuer in der Hand: Matthias
Schönermark. gatrixxsprach mit ihm am Rande der Messe
Biotechnica.
MWG wurde 1990 gegründet und bezeichnet sich als europäischer
Marktführer im Bereich der DNA (Oligo)-Synthese und
DNA-Sequenzierung. Der molekular-biologische Dienstleister
entwickelt und vertreibt auch patentierte Geräte und Software.
gatrixx:
Sie saßen nach dem Terroranschlag vom 11. September rund
eine Woche in New York fest. Wie haben Sie diese Zeit
erlebt?
Schönermark:
Es war außerordentlich beeindruckend. Ich habe eine Zeitlangin New
York gearbeitet und kenne daher die Stadt sehr gut. New York war in
dieser Zeit wie gelähmt. Gleichzeitig war es toll zu sehen, wie die
Leute zusammengerückt sind. Es ging alles ohne große Aufregung
ab, alles war sehr geordnet. Die Stadt, von der man sagt, dass sie
nie schläft, war leer gefegt. So etwas habe ich noch nicht einmal zu
Weihnachten erlebt. Das wird mir immer in Erinnerung bleiben.
gatrixx:
Da erscheinen die Turbulenzen, in die MWG in den letzten
Monaten geraten ist, wahrscheinlich lächerlich. Dennoch
müssen Sie sich den Gegebenheiten stellen. Wie kam es zum
Niedergang von MWG?
Schönermark:
Ich kann über die Zeit, bevor ich zu MWG gekommen bin, relativ
wenig sagen. Ich bin ja erst seit 1. September
Vorstandsvorsitzender.
gatrixx:
Sie haben aber vorher das Unternehmen als Mitarbeiter von
Boston Consulting beraten.
Schönermark:
Das ist richtig. Von daher kenne ich das Unternehmen seit April
dieses Jahres. Das heißt, dass ich zum letzten Jahr nicht viel sagen
kann. Das kenne ich nur aus der Historie, da war ich nicht dabei.
Klar war damals, dass MWG in erheblichen Schwierigkeiten steckt.
Aus diesem Grund hat man sich ja sehr teure Berater geholt. Im
Zuge der Diagnosephase wurde klar, dass die Fähigkeiten des
Managements andere sind als die jetzt benötigten. Deshalb sind vier
Fünftel der damaligen Führungsmannschaft ausgewechselt worden.
Dazu kommt, dass MWG seine internen organisatorischen
Schwierigkeiten in einem Marktumfeld hatte, das alles andere als
optimal war.
gatrixx:
Ihre Darstellung klingt etwas anders als die
Pressemitteilungen, wonach Ex-Vorstandschef Michael
Weichselgartner freiwillig seinen Posten verlassen hat. War
dafür letztlich doch der erhebliche Außendruck
verantwortlich?
Schönermark:
Nein, der Druck war nicht erheblich. Erstens hat Herr
Weichselgartner sich den Druck selbst gemacht. Er hatte
angekündigt, das Unternehmen zu verlassen, falls dieses den
Turnaround nicht von sich aus schaffen würde. Er hat also
durchgeführt, was er selbst angekündigt hat. Auch von Seiten des
Aufsichtsrats wurde auf Weichselgartner kein Druck ausgeübt. Er hat
sich freiwillig zurück gezogen, weil er erkannt hat, dass es dafür Zeit
war. Es ist vor allem seiner Kooperation und Offenheit zu danken,
dass die Diagnose so schonungslos durchgeführt werden konnte.
gatrixx:
Sie sprachen den Aufsichtsrat an. Hat der nicht versagt?
Schönermark:
Das kann man so nicht sagen. Das Gremium ist sehr gut besetzt. So
gehörtihm ein außerordentlich erfahrener Finanzmann an. Der hat
letztlich darauf eingewirkt, externe Berater ins Haus zu holen. Dazu
kommt, dass mit Professor André Rosenthal ein ausgewiesener
Fachmann für Genforschung Aufsichtsratsmitglied ist.
gatrixx:
Kommen wir zum Aktuellen: Sie haben gerade die Prognose
für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) von plus 1,8 Millionen Euro auf minus 4,5 Millionen
Euro gesenkt. Wie wollen Sie als neuer Vorstandschef nun
den Karren aus dem Dreck ziehen?
Schönermark:
Zunächst einmal ist es ein Turnaround-Fall. Es ist ja nicht so, dass
es der Firma mal ein bisschen schlechter ging und sie nun mit
neuem Management zu neuen Ufern aufbricht. Vor uns liegt viel
harte Arbeit, und wir werden außerordentlich schmerzhafte
Maßnahmen durchführen müssen. Wir haben bereits unseren
Personalbestand um 15 Prozent reduziert. In den USA waren es
sogar ein Fünftel. Das ist ein Schnitt, den ein Unternehmen nicht
leicht verkraftet. Ferner haben wir uns von einem Teil der
hoffungsvoll gestarteten Geschäftsbereiche getrennt.
gatrixx:
Was ist in Zukunft notwendig, um MWG zurück in die
Gewinnsituation zu führen?
Schönermark:
Es gibt eine interne und eine externe Stoßrichtung, um den
Turnaround zu schaffen. Intern ist es notwendig, die Prozesse
sauber hinzukriegen, sie so schlank wie möglich zu gestalten. Das
wird überhaupt das entscheidende Kriterium für
Biotech-Unternehmen sein, wenn es darum geht, wer überlebt. Man
konnte überall am Neuen Markt sehen, dass die Unternehmen, die
ihre internen Prozesse im Griff haben, auch die überlebenden sind.
Tolle Ideen mit schlechten Prozessen fahren voll an die Wand. Aus
diesem Grund sind jetzt unsere internen Themen die Reorganisation
und die Restrukturierung.
gatrixx:
Und nach außen?
Schönermark:
Hier geht die Stoßrichtung in aggressives Wachstum in den
Bereichen, die wir traditionell gut beherrschen. Das sind vor allem
die Oligo-Synthese, DNA-Sequenzierung und die Array-Technologie,
also Gen-Chips.
gatrixx:
Aggressives Wachstum gibt es nicht zum Null-Tarif. Verfügt
MWG über genügend liquide Mittel?
Schönermark:
Wenn man sich unsere Cash-Position ansieht, wird deutlich, dass
ausreichend Geld vorhanden ist. Außerdem haben wir die Rate des
monatlich verbrannten Kapitals inzwischen signifikant reduziert. Wir
gehen davon aus, dass wir diese Verlust-Phase schnell hinter uns
bringen. Dazu kommt, dass es auch flexiblere
Finanzierungsmöglichkeiten gibt. So haben wir noch erhebliche
Möglichkeiten des Aktienrückkaufs. Wir sind auch nicht auf
Akquisitionen festgelegt. Strategische Kooperationen sind ebenfalls
eine Wachstums-Möglichkeit. Die gesamte Werkzeug-Schatulle liegt
ausgebreitet vor dem Vorstand. Wir werden nun sehr genau prüfen,
in welchen Bereichen wir welches Instrument einsetzen.
gatrixx:
Welche Werkzeuge sollen in nächster Zeit eingesetzt
werden?
Schönermark:
Das kann ich noch nicht sagen. Wir sind mit einigen größeren und
kleineren Partnern in Gesprächen. Die sind zum Teil schon sehr
intensiv. Wir müssen dann im Einzelfall entscheiden, welchen Weg
wir gehen wollen. Es ist auf jeden Fall so, dass uns vom Markt eine
Expansionsstrategie aufgezwungen wird. Dafür sind wir, so glaube
ich, sehr gut positioniert.
gatrixx:
Expansion in welche Richtung?
Schönermark:
Wir müssen größer werden. So ist der Oligo-Synthese-Bereich ein
Markt mit fallenden Margen. Dem kann man nur mit
Größenwachstum begegnen. Ähnlich ist es beider Sequenzierung.
Die Micro-Arrays sind gerade in der Phase der Markteinführung.
Auch hier ist abzusehen, dass es in zwei, drei Jahren zu einem
Preisverfall kommt. Das bedeutet, dass auch hier das Spiel über
Größe, aber vor allem über Qualität entschieden wird.
gatrixx:
Wie wollen Sie die Größe erreichen?
Schönermark:
Dass geht zum einen über organisches Wachstum. Das wird von uns
präferiert, weil man das einigermaßen vernünftig kontrollieren kann.
Das wird uns über die Neuausrichtung der Organisation im Marketing
und Verkauf gelingen. Dieser Bereich ist leider in letzter Zeit sehr
vernachlässigt worden. Wir hatten uns ein wenig ausgeruht. In dieser
Zeit haben wir uns nicht so sehr um unsere Kundenbasis und deren
Verbreiterung gekümmert. Auch nicht darum, anderen Firmen
Marktanteile abzuluchsen. Die zweite Möglichkeit ist tatsächlich die
Akquisition von Marktanteilen.
gatrixx:
Gibt es schon konkrete Maßnahmen?
Schönermark:
Es gibt interne Maßnahmen. Die zielen darauf ab, dass wir uns mit
der gesamten Professionalisierung des Managements auf die
Umsetzung des eben Gesagten einstellen. Wir wissen, was wir selber
Wert sind. Wir haben jemand eingestellt, der Fachmann auf den
Gebieten Unternehmensfinanzen und -entwicklung ist. Insgesamt
bereiten wir uns auf eine flexible und vielleicht in Teilen auch
aggressive Marktpolitik vor.
gatrixx:
Stehen Akquisitionen schon kurz vor dem Abschluss?
Schönermark:
Nein. Es gibt das eine oder andere Ziel. Die gab es immer. In all
unseren Geschäftsbereichen ist der Markt aber stark fragmentiert.
Wie auf der Biotechnica zu sehen war, gibt es eine Vielzahl von
kleinen Buden, denen früher oder später die Luft ausgeht. Ich
denke, dass wir ganz gut positioniert sind, um entsprechend tätig zu
werden.
gatrixx:
Wann wird MWG das Tal der Tränen durchschritten haben?
Schönermark:
Wir haben angekündigt, dass wir 2002 wieder profitabel sind. Das
werden wir auch sein.
gatrixx:
Wie wird MWG inzwei, drei Jahren aussehen?
Schönermark:
Der neue Vorstand ist seit fünf Wochen im Amt und gerade dabei,
die strategische Vision zu formulieren. Sicher ist, dass wir weltweit
auf dem Oligo-Weltmarkt weiter mitspielen werden. Wir werden diese
Marktführerschaft in Europa nicht aufgeben, sondern im Gegenteil
ausbauen. Wir werden im Array-Bereich ebenfalls weit vorne
mitspielen. Hier werden wir jetzt den Schwenk zur klinischen
Diagnostik und zur Gen-Diagnostik durchführen. Ich glaube, dass
MWG deutlich stärker in den klinischen Bereich gehen wird, ohne die
Wurzeln der Wissenschaft zu verlassen. Wir werden uns auch
sicherlich im Segment Geonomic Instruments weiter entwickeln. Aber
ein klares Bild kann ich derzeit noch nicht geben. Dazu sind fünf
Wochen einfach zu knapp. Wir haben uns hier eine Frist von 100
Tagen gesetzt. Dann werden wir unsere strategische Vision der
Öffentlichkeit vorstellen.
Das Interview führte Helmut Harff.
Quelle: gatrixx 12.10.2001 22:44
Danke @laidac
Hört sich interessant an was Schönermark so alles von sich gibt
Wollen wir mal schauen was die Zukunft für uns Aktionäre wirklich bringt
Gruß simpson23
Hört sich interessant an was Schönermark so alles von sich gibt
Wollen wir mal schauen was die Zukunft für uns Aktionäre wirklich bringt
Gruß simpson23
Hallo,
klingt realistisch. Er sagt nichts, wofür er nicht gerade stehen kann. Wenn die Profitabilität in 2002 erreicht wird, gehören sie zu den ganz wenigen Biotech-Firmen, die das geschafft haben. Außerdem europäische Marktführerschaft. Das soll schon was heißen!
Für mich wieder ein Hoffnungswert!
Da sie auch stärker in den klinischen Bereich reingehen, wird das tagtägliche Geschäft umfangreicher. Ich könnte mir vorstellen, daß sie auch im Hinblick auf die Ausstattung der Bundesrepublik mit Biotechnlogie-Sicherheit eine Rolle spielen werden.
klingt realistisch. Er sagt nichts, wofür er nicht gerade stehen kann. Wenn die Profitabilität in 2002 erreicht wird, gehören sie zu den ganz wenigen Biotech-Firmen, die das geschafft haben. Außerdem europäische Marktführerschaft. Das soll schon was heißen!
Für mich wieder ein Hoffnungswert!
Da sie auch stärker in den klinischen Bereich reingehen, wird das tagtägliche Geschäft umfangreicher. Ich könnte mir vorstellen, daß sie auch im Hinblick auf die Ausstattung der Bundesrepublik mit Biotechnlogie-Sicherheit eine Rolle spielen werden.
Letzten Samstag waren drei Stellenanzeigen von MWG in der FAZ.
Weiß jemand etwas neues bezüglich Qiagen und MWG?
Da werden wir wohl bald wieder € 4-5 sehen !
Ein neuer Vorstand wird wohl nicht lügen, oder ?
Ein neuer Vorstand wird wohl nicht lügen, oder ?
Ich möchte noch einmal darauf Hinweisen das,nach meiner
Natürlich unmassgeblichen Meinung,MWG zum Zockerpapier
verkommen ist.
Mann sehe sich nur den Chart von Heute an.
Gestern Schluss bei 2.40
Eröffnung bei 2,52
Höchststand bei 2.65 (ca 16.00 Uhr)
Schluss bei 2.40
Ist das noch Rational zu erklären das ohne Nachricht
der Kurs um 20% Steigt um dann unter Panikverkäufen
um eben diese wieder zu Stürzen.Reines gezocke!!!
Fundamentloses investieren in wieder aufkommende
Lemminge.
Haben die den nichts aus den Letzten beiden Jahren gelernt??
Laidac
PS.Man sehe sich mal Werte wie Morphosys oder Medigene an.
Und das Weinen nicht vergessen!
Natürlich unmassgeblichen Meinung,MWG zum Zockerpapier
verkommen ist.
Mann sehe sich nur den Chart von Heute an.
Gestern Schluss bei 2.40
Eröffnung bei 2,52
Höchststand bei 2.65 (ca 16.00 Uhr)
Schluss bei 2.40
Ist das noch Rational zu erklären das ohne Nachricht
der Kurs um 20% Steigt um dann unter Panikverkäufen
um eben diese wieder zu Stürzen.Reines gezocke!!!
Fundamentloses investieren in wieder aufkommende
Lemminge.
Haben die den nichts aus den Letzten beiden Jahren gelernt??
Laidac
PS.Man sehe sich mal Werte wie Morphosys oder Medigene an.
Und das Weinen nicht vergessen!
Bin vollkommen deiner Meinung. Egal welche Nachrichten auch kommen - der Kurs scheint sich keineswegs zu erholen.
Sieht man sich die Postings innerhalb dieses Jahres an so hat der eine oder andere diese Tatsache scheinbar übersehen.
Sehe eher eine Übernahme im Anmarsch, als eine Kurserholung.
Naja, bin ja gespannt was das Unternehmen großartiges vor hat, in Hinsicht des laufenden Vertrages mit dem gr. Chef.
Soll ja im Frühjahr auslaufen - nicht wahr.
Sieht man sich die Postings innerhalb dieses Jahres an so hat der eine oder andere diese Tatsache scheinbar übersehen.
Sehe eher eine Übernahme im Anmarsch, als eine Kurserholung.
Naja, bin ja gespannt was das Unternehmen großartiges vor hat, in Hinsicht des laufenden Vertrages mit dem gr. Chef.
Soll ja im Frühjahr auslaufen - nicht wahr.
@laidac
1. Wo sind in Deiner Rechnung eigentlich die 20% ?
2. Hab ich das richtig verstanden: wenn keine neue Meldung kommt, muß der Kurs festkleben, wenn eine positive Ad-Hoc kommt muß er steigen und wenn eine negative ansteht, muß er fallen ??
Na ja, nichts für ungut.
TB
1. Wo sind in Deiner Rechnung eigentlich die 20% ?
2. Hab ich das richtig verstanden: wenn keine neue Meldung kommt, muß der Kurs festkleben, wenn eine positive Ad-Hoc kommt muß er steigen und wenn eine negative ansteht, muß er fallen ??
Na ja, nichts für ungut.
TB
@Timburg
zu 1. Entschuldigung, es waren nur 10%.(Mea Culpa,Mea Culpa, Mea maxima Culpa )
Zu 2. Nun,am betreffenden Tag Gab es keine News.
und der Kurs war ne Bogenlampe.
Und überhaupt, solltest du dich mehr um Inhalte
als um kleine Formfehler kümmern.
Laidac
zu 1. Entschuldigung, es waren nur 10%.(Mea Culpa,Mea Culpa, Mea maxima Culpa )
Zu 2. Nun,am betreffenden Tag Gab es keine News.
und der Kurs war ne Bogenlampe.
Und überhaupt, solltest du dich mehr um Inhalte
als um kleine Formfehler kümmern.
Laidac
Was ist nur mit MWG los?
Im allgemeinen steigen alle Biotechs relativ gleichmässig
an, nur MWG nicht. Warum ist nur die Frage?
Das Interview mit Schönermark war ja alles in allem auch
positiv (wenn mann dem glauben schenken darf), und die
Analyse der Telebörse ist ja auch nicht unbedingt negativ!
Wer weiß näheres??
Was könnte uns die Zukunft bringen??
Gruß simpson23
Im allgemeinen steigen alle Biotechs relativ gleichmässig
an, nur MWG nicht. Warum ist nur die Frage?
Das Interview mit Schönermark war ja alles in allem auch
positiv (wenn mann dem glauben schenken darf), und die
Analyse der Telebörse ist ja auch nicht unbedingt negativ!
Wer weiß näheres??
Was könnte uns die Zukunft bringen??
Gruß simpson23
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20 |