Was heute am NM passiert kann man nur mit dem Wort "Kaufpanik" beschreiben - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 17.10.01 12:01:50 von
neuester Beitrag 24.10.01 19:01:41 von
neuester Beitrag 24.10.01 19:01:41 von
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Liebe Wallsteet-online Leser,
Nachdem die soliden Basiswerte am Neuen Markt, wie D.Logistics, EVOTEC, comdirect o.ä. in den letzten Tagen konstant ihr Bewertungsdefizit abbauen konnten, verfällt der Markt nun in völlige Übertreibung.
Aus Angst, den Start einer eventuell bevorstehenden Hausse zu verpassen, werden nun auch Aktien solcher Unternehmen wie die Sau durchs Dorf getrieben, deren Zukunft völlig im Ungewissen liegt (Beispiele: Brokat, Intershop).
Heute morgen war kein einziger Wert im NEMAX 50 im Negativen! Das müßte eigentlich die Mehrheit der in letzter Zeit leidgeprüften Investoren stutzig machen. Die Gier vertreibt jede Vorsicht. Eine solche Situation kann man nur als Kaufpanik bezeichnen.
Die Situation spiegelt sich auch in der neuen Unsachlichkeit hier im Board wider. Threads mit dem Titel "die zweite Stufe zündet..." waren in der lezten Zeit eher selten anzutreffen. Obgleich die Weltpolitischen Verhältnisse unberechenbarer als je zuvor geworden sind erklärt die kurzlebige, öffentliche Meinung die nunmehr seit 18 Monaten andauernde Baisse für offiziell beendet.
Ich wage nicht zu prognostizieren, wo die Reise hingeht. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, daß sich eine ungesunde Übertreibung herausbildet. Die Zeiten einer "Hausse die sich selber nährt" sind definitiv vorbei und wir haben gelernt, daß Aktien im Allgemeinen schneller fallen als sie steigen.
Dago,
der sich als einsamer Warner in der Wüste sieht
Nachdem die soliden Basiswerte am Neuen Markt, wie D.Logistics, EVOTEC, comdirect o.ä. in den letzten Tagen konstant ihr Bewertungsdefizit abbauen konnten, verfällt der Markt nun in völlige Übertreibung.
Aus Angst, den Start einer eventuell bevorstehenden Hausse zu verpassen, werden nun auch Aktien solcher Unternehmen wie die Sau durchs Dorf getrieben, deren Zukunft völlig im Ungewissen liegt (Beispiele: Brokat, Intershop).
Heute morgen war kein einziger Wert im NEMAX 50 im Negativen! Das müßte eigentlich die Mehrheit der in letzter Zeit leidgeprüften Investoren stutzig machen. Die Gier vertreibt jede Vorsicht. Eine solche Situation kann man nur als Kaufpanik bezeichnen.
Die Situation spiegelt sich auch in der neuen Unsachlichkeit hier im Board wider. Threads mit dem Titel "die zweite Stufe zündet..." waren in der lezten Zeit eher selten anzutreffen. Obgleich die Weltpolitischen Verhältnisse unberechenbarer als je zuvor geworden sind erklärt die kurzlebige, öffentliche Meinung die nunmehr seit 18 Monaten andauernde Baisse für offiziell beendet.
Ich wage nicht zu prognostizieren, wo die Reise hingeht. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, daß sich eine ungesunde Übertreibung herausbildet. Die Zeiten einer "Hausse die sich selber nährt" sind definitiv vorbei und wir haben gelernt, daß Aktien im Allgemeinen schneller fallen als sie steigen.
Dago,
der sich als einsamer Warner in der Wüste sieht
@Dago
Hoffentlich denken einige daran...
Hoffentlich denken einige daran...
eigentlich hast du recht...aber....
diese hausse findet derzeit unter sehr hohen umsätzen statt!
es scheint so,als wenn jetzt wie auch in der zukunft geld von den usa in richtung europa gelenkt wird!!!
die usa sehen sehr harten zeiten entgegen,europa wird wesentlich besser darstehen.
superbaer
diese hausse findet derzeit unter sehr hohen umsätzen statt!
es scheint so,als wenn jetzt wie auch in der zukunft geld von den usa in richtung europa gelenkt wird!!!
die usa sehen sehr harten zeiten entgegen,europa wird wesentlich besser darstehen.
superbaer
Dago, du bist nicht allein!
Mir sind derartige Steigerungen des Index zwar auch suspekt (zumal ich einige Aktien im Depot habe, die sich bis jetzt überhaupt nicht bewegt haben, zumindest nicht nach oben).
Aber: "Die Zeiten einer "Hausse die sich selber nährt" sind definitiv vorbei ..."
Wer sagt das? So etwas ist nie vorbei, es kommt alle Jahre wieder vor. Oder gelten Naturgesetze auch irgendwann nicht mehr?
Aber: "Die Zeiten einer "Hausse die sich selber nährt" sind definitiv vorbei ..."
Wer sagt das? So etwas ist nie vorbei, es kommt alle Jahre wieder vor. Oder gelten Naturgesetze auch irgendwann nicht mehr?
es stellt sich die frage;gibts zur zeit mehr papiere als idioten,oder mehr idioten als papiere?
trotzdem,schönes gelingen an alle investierten.mfg.wangert
trotzdem,schönes gelingen an alle investierten.mfg.wangert
Wir sind von 8000 Punkten immer noch bei 1000 Punten im Nemax.
Wo siehst Du eine Übertreibung [mal abgesehen von einigen Zockerwerten].
Vielleicht waren 600-700 Pkt. ja auch eine Übetreibung nach unten. Funtamental gibt es bei einigen Werten noch reichlich Luft nach oben. Die Märkt waren eben überverkauft, da ist eine solche Reaktion nichts ungewöhnliches. Sicher wird es in den nächsten Tagen auch wieder rote Vorzeichen geben, aber tendenziell besteht durchaus die Möglichkeit einer soliden Marktstabilisierung.
Immer daran denken, der Markt bewertet die Zukunft, und die ist vielleicht doch nicht so düster. Schließlich war der Weltuntergang schon eingepreist!
Tetris
Wo siehst Du eine Übertreibung [mal abgesehen von einigen Zockerwerten].
Vielleicht waren 600-700 Pkt. ja auch eine Übetreibung nach unten. Funtamental gibt es bei einigen Werten noch reichlich Luft nach oben. Die Märkt waren eben überverkauft, da ist eine solche Reaktion nichts ungewöhnliches. Sicher wird es in den nächsten Tagen auch wieder rote Vorzeichen geben, aber tendenziell besteht durchaus die Möglichkeit einer soliden Marktstabilisierung.
Immer daran denken, der Markt bewertet die Zukunft, und die ist vielleicht doch nicht so düster. Schließlich war der Weltuntergang schon eingepreist!
Tetris
Man darf nicht übersehen, dass etliche Verkäufe der letzten Wochen und Monate aus reiner Angst geschehen sind, so dass es wirklich unterbewertete Aktien gibt, die sich nun einzusammeln lohnt. Dass das auch auf den wertlosen Schrott übergreift, liegt an den Zockern, die sich für Fundamentaldaten nicht interessieren.
ww
ww
vielleicht war es ja auch eine Übertreibung von OBEN nach UNTEN !!!
Wenn ein Markt von fast 10.000 auf ein paar Hundert fällt und dann auf 1.000 wieder steigt - sieht das erstmal nicht nacht Blase aus - gelle meine Nichtinvestierten !!!
Wenn ein Markt von fast 10.000 auf ein paar Hundert fällt und dann auf 1.000 wieder steigt - sieht das erstmal nicht nacht Blase aus - gelle meine Nichtinvestierten !!!
Aufwärtsbewegungen, die von zweit- und drittklassigen Werten angeführt werden, sind selten nachhaltig.
Gruß
JLL
Gruß
JLL
dass eigentliche problem ist, dass mal wieder nicht differenziert wird. allen ist klar, dass einige aktien sehr billig sind. aber waren müssen dann immer alle aktien, bzw. fast alle aktien steigen.
auf jeden fall ungesund
auf jeden fall ungesund
Übertreibung sicher nicht. Der Index kommt von 8800 Punkten.
Allerdings stimmt schon die parallel laufende
Schrottwerte-Rally nachdenklich. Da gibts kein Picking.
Eher Stockfucking. Der Unterschied zu 2000 : Damals
lagen Insolvenzen noch relativ weit weg.
Muß ich Dago zustimmen. Korrekturen werden kommen.
Hoffentlich nicht bei allen Werten. Grins.
Allerdings stimmt schon die parallel laufende
Schrottwerte-Rally nachdenklich. Da gibts kein Picking.
Eher Stockfucking. Der Unterschied zu 2000 : Damals
lagen Insolvenzen noch relativ weit weg.
Muß ich Dago zustimmen. Korrekturen werden kommen.
Hoffentlich nicht bei allen Werten. Grins.
und ntv & co treiben die kleinanleger in den markt !
@superbaer:
Hmmh...das Geld wird direkt aus der NASDAQ an den Neuen Markt gelenkt, sicher, sicher.
@ alle:
Trotzdem muss hier wenig "stutzig machen". Der NEMAX, Deutschlands Hausfrauen- und Hauptschüler-Börse, ist als Index (!!!) innerhalb von 18 Monaten 90% gefallen. Und nachdem auch die Hausfrauen und Hauptschüler nun glaubten, begriffen zu haben, dass NEMAX synonym für Geldvernichtung steht, muss er halt wieder steigen. Es hätte sich doch niemand gewundert, wäre der NEMAX 50 noch an die 500 Punkte herangelaufen; das wäre bei w:o höchstens noch ein paar müde Threads wert gewesen, hätte aber eigentlich keine Katze mehr hinterm Ofen hervorgelockt.
Jetzt stehen die gleichen "Morphosys dausend"-Nachplapperer aus dem Jahr 2000 mit pseudo-abgeklärtem Gesicht, das ausdrücken soll, sie hätten die Börse verstanden, im Abseits und mahnen.
Wahr ist: Es reicht, wenn sich nur 10% der Anleger, die den 2000er-Hype mitgemacht haben, in diesen Tagen überlegen: "Oh, steigt ja wieder. Man könnte ja mal wieder ein bisschen..." - und schwupp! ist der NEMAX wieder über 1500, einfach deshalb, weil eben FAST KEINE Fonds mehr investiert sind. Die müssen dann halt kaufen. Mit "gerechter Bewertung" hat das nichts zu tun. Das war am NM noch nie wichtig. Und solange noch soviele weise Mahner herumstehen, ist deutlich, dass der Hype noch lange weiter laufen kann. Ob da Schweinehälften oder Wizcom gehandelt wird, ist egal. Das hat am NM nie jemanden wirklich interessiert.
Hmmh...das Geld wird direkt aus der NASDAQ an den Neuen Markt gelenkt, sicher, sicher.
@ alle:
Trotzdem muss hier wenig "stutzig machen". Der NEMAX, Deutschlands Hausfrauen- und Hauptschüler-Börse, ist als Index (!!!) innerhalb von 18 Monaten 90% gefallen. Und nachdem auch die Hausfrauen und Hauptschüler nun glaubten, begriffen zu haben, dass NEMAX synonym für Geldvernichtung steht, muss er halt wieder steigen. Es hätte sich doch niemand gewundert, wäre der NEMAX 50 noch an die 500 Punkte herangelaufen; das wäre bei w:o höchstens noch ein paar müde Threads wert gewesen, hätte aber eigentlich keine Katze mehr hinterm Ofen hervorgelockt.
Jetzt stehen die gleichen "Morphosys dausend"-Nachplapperer aus dem Jahr 2000 mit pseudo-abgeklärtem Gesicht, das ausdrücken soll, sie hätten die Börse verstanden, im Abseits und mahnen.
Wahr ist: Es reicht, wenn sich nur 10% der Anleger, die den 2000er-Hype mitgemacht haben, in diesen Tagen überlegen: "Oh, steigt ja wieder. Man könnte ja mal wieder ein bisschen..." - und schwupp! ist der NEMAX wieder über 1500, einfach deshalb, weil eben FAST KEINE Fonds mehr investiert sind. Die müssen dann halt kaufen. Mit "gerechter Bewertung" hat das nichts zu tun. Das war am NM noch nie wichtig. Und solange noch soviele weise Mahner herumstehen, ist deutlich, dass der Hype noch lange weiter laufen kann. Ob da Schweinehälften oder Wizcom gehandelt wird, ist egal. Das hat am NM nie jemanden wirklich interessiert.
@Herbergsvater
Es gab einen sehr interessanten Artikel in der FAZ, dass die Telebörse eine im wesentlichen von Banken gesponsorte Dauerwerbesendung ist.
Wenn die also heute die Kleinanleger reintreiben wollen, dann versuchen die dahinter stehenden Banken vermutlich Positionen abzubauen.
Gruß
JLL
Es gab einen sehr interessanten Artikel in der FAZ, dass die Telebörse eine im wesentlichen von Banken gesponsorte Dauerwerbesendung ist.
Wenn die also heute die Kleinanleger reintreiben wollen, dann versuchen die dahinter stehenden Banken vermutlich Positionen abzubauen.
Gruß
JLL
Getrieben durch Shorteindeckungen und immer wieder nachspringende Käufer stehen wir oberhalb von 1000.
Die 1040 im Nemax-40 waren für mich das kurzfristige Ziel. Ich bin also gerade raus und hab die Gewinne glattgestellt. Im Chart tun sich jetzt erst mal jede Menge kleiner Widerstände auf. Zum anderen ist der NM zunächst total überkauft. Diesem Kaufrausch wird mindestens eine Konsolidierung folgen. Da stehen viele Marktteilnehmer bei Einzelwerten mit 1-300% im Gewinn und werden beim kleinsten Wackler ebenfalls aussteigen. Wer jetzt noch den Kursen hinterherläuft, wird etwas warten müssen, bevor er seinen Einstand wieder sieht. Wenn die Party am Höhepunkt ist, sollte man ruhig mal die Gewinne mitnehmen.
Die 1040 im Nemax-40 waren für mich das kurzfristige Ziel. Ich bin also gerade raus und hab die Gewinne glattgestellt. Im Chart tun sich jetzt erst mal jede Menge kleiner Widerstände auf. Zum anderen ist der NM zunächst total überkauft. Diesem Kaufrausch wird mindestens eine Konsolidierung folgen. Da stehen viele Marktteilnehmer bei Einzelwerten mit 1-300% im Gewinn und werden beim kleinsten Wackler ebenfalls aussteigen. Wer jetzt noch den Kursen hinterherläuft, wird etwas warten müssen, bevor er seinen Einstand wieder sieht. Wenn die Party am Höhepunkt ist, sollte man ruhig mal die Gewinne mitnehmen.
Meine Empfehlung: Nemax50 PUTS
Die nun übertriebene Aufwärtsbewegung wird nicht gut gehen
Die nun übertriebene Aufwärtsbewegung wird nicht gut gehen
Ich muß mal kurz @Schmackson wg. der Schweinehälften widersprechen :
Solange Buden nicht insolvent sind , kanm man schön
dealen. Ich habe heute nochmal Fanta nachgekauft, weil
es die mathematisch nachweisbar noch Ende 2002 geben wird.
(Grins, Kicher, lach => das war die Werbung !!!!!!!!!)
Wenn die faktische Macht der Tatsachen zuschlägt, kann
man nur noch hoffen daß der (meist unfähige ) Insolvenz-
verwalter noch was Schönes daraus dreht (Weihnachstpräsenterl)
oder man gibt bei der Bude den Löffel ab.
Von daher ist es schon dubios wenn eine ISHP mit Verweildauer
bis 1Q 2002 (Ok, die Wandelanleihe kann noch aus dem Hut
gezogen werden) mal eben 80 % steigt.
Solange Buden nicht insolvent sind , kanm man schön
dealen. Ich habe heute nochmal Fanta nachgekauft, weil
es die mathematisch nachweisbar noch Ende 2002 geben wird.
(Grins, Kicher, lach => das war die Werbung !!!!!!!!!)
Wenn die faktische Macht der Tatsachen zuschlägt, kann
man nur noch hoffen daß der (meist unfähige ) Insolvenz-
verwalter noch was Schönes daraus dreht (Weihnachstpräsenterl)
oder man gibt bei der Bude den Löffel ab.
Von daher ist es schon dubios wenn eine ISHP mit Verweildauer
bis 1Q 2002 (Ok, die Wandelanleihe kann noch aus dem Hut
gezogen werden) mal eben 80 % steigt.
@ JLL
Sehr interessant und sicher durchaus ernst zu nehmende These.
Hast Du zufällig den FAZ-Artikel noch und kannst ihn hier reinstellen ?
Sehr interessant und sicher durchaus ernst zu nehmende These.
Hast Du zufällig den FAZ-Artikel noch und kannst ihn hier reinstellen ?
Hi,
diese Entwicklung gefällt mir ganz und gar nicht.
Der Markt hatte die Chanche sich solide und ordentlich nach oben zu entwickeln.
Chance vertan ! Schrottralley ist wohl der richtige Ausdruck.
Es wird blutig werden, in Teilbereichen Biotechs, Broker grausam.
Wohl dem der kühlen Kopf behält.
Es wird in den näcshten 3 - 4 Wochen gewaltig rauschen, nach unten.
Märkte inzwischen hoffnungslos überkauft, und das vor dem Hintergrund das es doch sehr wahrscheinlich täglich ein neues Inferno gibt, na wunderbar!
Viel Glück unseren Glücksrittern.
Mfg m528
diese Entwicklung gefällt mir ganz und gar nicht.
Der Markt hatte die Chanche sich solide und ordentlich nach oben zu entwickeln.
Chance vertan ! Schrottralley ist wohl der richtige Ausdruck.
Es wird blutig werden, in Teilbereichen Biotechs, Broker grausam.
Wohl dem der kühlen Kopf behält.
Es wird in den näcshten 3 - 4 Wochen gewaltig rauschen, nach unten.
Märkte inzwischen hoffnungslos überkauft, und das vor dem Hintergrund das es doch sehr wahrscheinlich täglich ein neues Inferno gibt, na wunderbar!
Viel Glück unseren Glücksrittern.
Mfg m528
@Wirtschaftswunder
So, das müßte er sein:
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2001 (www.faz.net)
Der Preis ist heiß, wenn man an die Folgekosten denkt
Das blieb dem gescheiterten Käufer RTL erspart: Wie bei n-tv die Börsenberichte
jahrelang von Banken und Industrie finanziert wurden / Von Thomas Schuster
Bernd Heller, dem einstigen Sonnyboy unter den Finanzmoderatoren, ist das
Lachen gefroren. Der Neue Markt ist klinisch tot, für die Börsenleiche sind bald
die Priester zuständig. Der Dax ist fast schon ein Fall für die Wunderheiler. Ab
und zu noch zuckt Heller, dem Ansager der "Telebörse" auf n-tv, ein wildes
Grinsen über das Gesicht. Doch seine Vitalität ist mit dem Verfall der Werte
verflogen, der bereits einsetzte, bevor die Anschläge auf das World Trade Center
und das Pentagon am 11. September einem jeden den flüchtigen Flachs austreiben
konnten.
Und nun stellen wir uns noch einen Gesprächspartner vor wie - Carsten Lucht
vom Bundesverband Finanzdienstleistungen: Der bärtige ältere Herr, telegen wie
ein Teebeutel, ist Studiogast. Er soll über die richtige Anlage in Investmentfonds
informieren. Sein Patentrezept ist simpel: Gewinner finden und Verlierer
vermeiden. Weder Heller noch er erklären, wie man dies macht - weil es solche
Patentrezepte nicht gibt. Doch sie einigen sich darauf, daß gemanagte Fonds eine
feine Sache sind.
Die Finanzindustrie frohlockt: Dank solcher Sendungen kann sie an
Marketingmitteln sparen. Denn hier findet die Werbung zwischen den
Werbeblöcken statt. Wenn es nicht wirklich so wäre, müßte man denken, die
"Telebörse" werde von Industrie und Banken finanziert: Bis vor kurzem und viele
Jahre lang war dies in der Tat der Fall - eine kuriose und verwickelte, doch in der
Öffentlichkeit kaum bekannte Geschichte.
Die "Telebörse", der "Klassiker" des deutschen Wirtschaftsfernsehens, blickt auf
ein wechselvolles Schicksal zurück: Pünktlich zum Börsencrash von 1987 startete
das Programm bei Sat.1. Doch die Finanzshow entpuppte sich als Quotenkiller.
Mehrfach kurz vor dem Aus, landete sie nach langer Odyssee durchs deutsche
Fernsehen 1994 bei n-tv. Dort entwickelte sie sich zum tragenden Element der
Börsenberichterstattung. Eine Konstante jedoch gab es seit der Frühzeit der
"Telebörse". Seit ihrem Start standen mächtige Wirtschaftsinteressen hinter der
Sendung: Sechs Großbanken und drei Verlage kamen für die Finanzierung der
Finanzshow auf. Deutsche Bank, Dresdner Bank, DG Bank, BHF-Bank,
Commerzbank, DGZ sowie die Verlage Springer, Handelsblatt und
Börsenzeitung. Sie schlossen sich als Träger der "Telebörse" 1987 zur Deutsches
Börsenfernsehen GmbH (DBF) zusammen.
Börse wie Bundesliga.
Erklärter Firmenzweck der DBF war es, Wirtschaftsnachrichten per Fernsehen
unters Volk zu bringen. Die Idee wurde im Kreise der beteiligten Verlage und
Banken geboren. Rüdiger Freiherr von Rosen, damals Geschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen und heute Chef des
Deutschen Aktieninstituts (DAI) und Aufsichtsratsvorsitzender der DBF, war einer
der Initiatoren.
"Die Leute", so von Rosen, "sollten sich mit der Börse beschäftigen wie mit der
Bundesliga." Der Journalist Friedhelm Busch, der die Methode der
Sportreportage in den Börsensaal übertrug, wurde zum Aushängeschild für das
Projekt. Hinter den Kulissen sammelten von Rosen und die DBF das Geld ein und
sorgten für die nötige Vernetzung mit Sponsoren. Sie unterstützten die Sendung
mit Rat und Tat und fingen die laufenden Verluste auf.
Und die waren heftig: Anfang der neunziger Jahre war Wirtschaftsfernsehen als
Kapitalvernichtungsmaschine verschrien. "Sie können den Nikkei-Index ja nicht
singen lassen", meinte RTL-Chef Helmut Thoma damals. Auf nur eine bis 1,5
Millionen Mark jährlich beliefen sich die Werbeumsätze der "Telebörse", die
Kosten liefen mit sechs bis acht Millionen Mark pro Jahr davon. Die Musik mußte
also von dort kommen, wo ein inhärentes Interesse an der Verbreitung
börsenbezogener Nachrichten bestand: von der Finanzindustrie. Allein 1992 soll
der Bundesverband deutscher Banken mit einer Finanzspritze von mehreren
Millionen Mark eine Einstellung der Sendung verhindert haben. 1993
erwirtschaftete die Börsenshow wieder einen Verlust von sieben Millionen Mark.
Roland Klaus, der 1993 als Volontär bei der "Telebörse" war, erläutert die
Motivation der Banken. In einem 1997 veröffentlichten Artikel in der Zeitschrift
"Der Medienredakteur" schreibt Klaus, daß "die Banken hauptsächlich daran
interessiert waren, durch die Sendung die Bereitschaft ihrer Kunden zum Handeln
mit Wertpapieren anzuregen". Privates Wirtschaftsfernsehen als Vermarktungsarm
der Finanzindustrie?
Während die "Telebörse" mit Lob aus der Medienkritik überschüttet wurde,
hatten ihre Sponsoren ganz anderes als gutes Fernsehen im Sinn. Die beteiligten
Banken, aber auch führende börsennotierte Industrieunternehmen machten keinen
Hehl daraus, daß sie die Börsenshow als eine Art Dauerwerbesendung
betrachteten. Die Geschäftsführung der DBF sprach von einer "PR-Veranstaltung
für den Aktienmarkt". Eine Veranstaltung, die sehr unauffällig organisiert wurde:
Öffentlich trat die Deutsches Börsenfernsehen GmbH kaum in Erscheinung. Die
Gesellschaft wird bis heute in der Presse kaum erwähnt. Sie besitzt keine eigene
Firmenbroschüre.
Am 3. Januar 1994 wechselte die "Telebörse" vom Deutschen
Sportfernsehen (DSF), wo sie kurz Unterschlupf gefunden
hatte, zu n-tv. Zeitweilig stand sogar eine Plazierung beim
Sender 3sat zur Diskussion, der mit der "3satBörse" von Peter
Nemec bereits ausgiebig Erfahrung in der Börsen-Animation
gesammelt hatte. Doch die Kooperation kam nicht zustande.
Uneins war man sich unter anderem über die redaktionelle
Verantwortung: 3sat wollte die "Telebörse" selbst betreuen, die
Banken bestanden auf privater Kontrolle.
Das Überleben der "Telebörse", das damals in Frage stand,
verdankt sich mächtigen Verbündeten: Gerhard Liener, der
Finanzchef von Daimler-Benz, der sich später das Leben nahm,
und Veba-Chef Ulrich Hartmann, der heute den Energiekonzern
Eon leitet, haben mit Verbindungen zu potentiellen Partnern
geholfen, wie Rüdiger von Rosen erläutert. Mit Briefen an
Sponsoren hätten sie Unterstützung organisiert. Nötigenfalls
wären sie, sagt von Rosen, als Geldgeber selbst eingesprungen.
Doch dies erübrigte sich mit dem Wechsel zu n-tv.
Dem kleinen Berliner Nischenkanal, der als Sendezwerg mit 0,2
Prozent Marktanteil systematisch die Wahrnehmungsschwelle
der Öffentlichkeit unterlief, kam die illustre Gesellschaft gerade
recht: n-tv wurde durch die Eingliederung der "Telebörse"
einen Konkurrenten los und erweiterte gleichzeitig seine
Wirtschaftsberichterstattung. Daß man sich damit zur
Plattform eines interessengeleiteten Fremdprojektes machte,
schien nicht zu stören.
Die Banken hatten ihre Einstellung zur Börsenshow auf dem
Bildschirm mittlerweile modifiziert. In den Chefetagen der
Finanzhäuser hatte man festgestellt, daß mit dem Verkauf von
Investmentfonds sehr viel mehr Geld zu verdienen ist als mit
Provisionen aus privaten Aktienorders. "Durch Intensivierung
der Werbung für Investmentfonds", so Roland Klaus, "wurde
versucht, Privatanleger von der Anlage in Einzelwerte in die
Fondsanlage zu drängen."
Mit dem Wechsel der "Telebörse" zu n-tv wurde die Deutsches
Börsenfernsehen GmbH neu strukturiert. Die Zahl der
offiziellen Gesellschafter wurde reduziert, die Basis jedoch
erheblich und - so die Geschäftsführung der DBF - gezielt
verbreitert: Die Banken stiegen namentlich als Gesellschafter
aus, von den Verlagen blieb nur das "Handelsblatt" dabei. Seit
Februar 1994, und bis heute, sind drei Partner an der DBF
beteiligt: die Verlagsgruppe Handelsblatt mit 30 Prozent, die
Deutsche Börse AG mit 35 Prozent und das Deutsche
Aktieninstitut e.V. (DAI), ein Verein zur Förderung der Aktie,
mit weiteren 35 Prozent. Die Gesellschaften trugen
entsprechend der Höhe ihrer jeweiligen Beteiligung zur
Finanzierung der "Telebörse" bei.
Banken steigen aus.
Hinter diesen drei Partnern stehen die Größen der deutschen
Wirtschaft: Im DAI, dem 1953 gegründeten "Arbeitskreis zur
Förderung der Aktie", versammelt sich, was am Finanzmarkt
Rang und Namen hat. Die Mitgliederliste liest sich wie ein
"Who`s who" der Börse: Platzhirsche wie die Deutsche Bank
und Telekom, aber auch kleine Nager wie EM.TV sind
vertreten. Mit der Beteiligung des Deutschen Aktieninstituts an
der DBF gewann das Projekt "Telebörse" eine breite Basis:
Deutschlands Aktiengesellschaften finanzierten die
Börsenberichterstattung von n-tv.
Und dies nicht nur indirekt: Denn zur Finanzierung der
Finanznachrichten des Berliner Kanals setzte das DAI nicht
Eigenmittel ein, sondern Kapital, das von einem sogenannten
"Sponsorenkreis Telebörse" aufgebracht wurde. Dieser setzte
sich aus rund dreißig börsennotierten Unternehmen, wie
Siemens, Daimler und Veba, zusammen. Viele Mitglieder des
DAI, aber auch Nichtmitglieder steuerten bei. Rüdiger von
Rosen organisierte die Sammelaktion: Als Chef des DAI und
Initiator der DBF war er dazu hervorragend positioniert.
Laut Angaben der Geschäftsführung der DBF wurde die
"Telebörse" bis zum 31. Dezember 2000 von ihren
Unterstützern aus der Wirtschaft finanziert. Als Hausnummer
nennt von Rosen einen Betrag von "nicht mehr als 35 Millionen
Mark", der seit Bestehen der Sendung in deren Förderung
investiert worden sei. Weitere Finanzspritzen in der Zukunft
würden als nicht mehr nötig erachtet, da n-tv mittlerweile
kostendeckend arbeite.
"Wir sind also nicht ausgestiegen", macht Freiherr von Rosen
klar, "wir haben erreicht, was wir wollten." Der Übergang war
langfristig geplant, die Beiträge an den Sender wurden jährlich
um zehn Prozent reduziert. Bis n-tv auf eigenen Füßen stand:
Im Geschäftsjahr 2000, als n-tv in der Gewinnzone war,
flossen noch zwei Millionen Mark an die Macher der
"Telebörse". Mit dieser Zahlung, knapp eineinhalb Jahrzehnte
nach Beginn der Förderung der Sendung durch die Spitzen der
Ökonomie, wurde die "Anschubfinanzierung" eingestellt.
Nicht ohne Stolz betont von Rosen, daß die finanziellen
Zuwendungen "in keinem proportionalen Verhältnis zum
Ergebnis" standen. "Die Basisarbeit der ,Telebörse` hatte einen
besonders hohen Anteil an der Popularisierung der Aktie", so
der Börsenförderer. Diese Multiplikatorenwirkung sei an der
"eigentlich lächerlichen" Höhe der geflossenen Gelder nicht zu
messen. Der intellektuelle Input, die Sponsorentreffen, das
Coaching der Redaktion, so von Rosen, seien in gewisser
Hinsicht sehr viel wichtiger gewesen. Dadurch habe man
wesentlich zur Stabilisierung von n-tv beigetragen.
"Die ,Telebörse`", folgerte Roland Klaus bereits 1997, "und das
gesamte Wirtschaftsprogramm von n-tv werden somit von der
Industrie wesentlich mitfinanziert." Finanzmarkt und
Finanzfernsehen, so schien es schon damals, sind aufs innigste
verbunden: Börse, Börsenförderer und Börsenberichterstatter
sitzen in einem Boot.
Seitens n-tv heißt es heute, die finanzielle Verbindung von DBF
und "Telebörse" habe zu "keiner expliziten
Meinungsbeeinflussung" geführt. Mitarbeiter des Senders
erklären, man sei "relativ frei" in der journalistischen Arbeit.
Dies schließt jedoch nicht eine implizite Meinungsbeeinflussung
aus: von der Sorte, wie sie sich in der Vermeidung kritischer
Berichte, einer schonenden oder einer besonders
wohlwollenden Behandlung der Sponsoren niederschlägt.
Solche Bedenken werden von zahlreichen Beteiligten als
Spitzfindigkeiten abgetan, womit jedoch nicht die
Grundlosigkeit des Einwands, sondern nur die Sorglosigkeit der
Reaktion erwiesen wäre. Professor Wolfgang Gerke von der
Universität Erlangen-Nürnberg ist der Ansicht, daß es wichtig
war, die Finanzmärkte in der Öffentlichkeit bekannt zu
machen. Jedoch selbst Gerke sieht einen Interessenkonflikt,
wenn ein Nachrichtenmedium von denjenigen subventioniert
wird, über die es berichtet. Siegfried Weischenberg, der
Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands, hält es für
angebracht, bei einer solchen Konstruktion eher von Public
Relations zu sprechen. "Im Grunde genommen", so
Weischenberg, "handelt es sich um einen wesentlichen Verstoß
gegen die Grundregeln des Journalismus." Die nämlich geböten
eine sichtbare Trennung zwischen redaktionellen Inhalten und
Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken. "Eine
Börsenberichterstattung", so der Medienwissenschaftler, "die
im dunkeln beeinflußt werden könnte, nützt auf Dauer
niemandem."
Ein Vertreter von n-tv bezeichnete die Konstellation als
"potentiell kritisch". Die meisten jedoch erklären, sie wüßten
nichts, andere, die davon wissen müßten, erklären nichts:
Bernd Heller, seit dreizehn Monaten Anchorman der Sendung
und damit erst in der Spätphase des DBF-Engagements bei der
"Telebörse", hat zwar von der Gesellschaft schon gehört. Er
sagt jedoch, daß er keine Kenntnis über die finanzielle
Unterstützung der Fernsehshow durch die Wirtschaft habe.
35 Millionen Mark.
Matthias Hofmann-Werther, bis April 2001 als Geschäftsführer
für die Fernsehaktivitäten der Verlagsgruppe Handelsblatt
zuständig, gibt zu verstehen, daß er die Angelegenheit lieber
abhaken würde. "Der Vorgang ist bei uns abgeschlossen",
erklärt er. Soviel jedoch läßt Hofmann-Werther durchblicken:
"Ohne eine Unterstützung breiter Kreise der Finanzindustrie
wäre der Sender n-tv nicht erfolgreich geworden."
Jenseits des Börsenabgrunds ist die Sicht sehr viel klarer: Die
"Popularisierung der Aktie", welche Banken, Verlage und
Industrie strategisch avisiert hatten, ist erreicht worden. Die
Zahl der deutschen Wertpapierbesitzer ist allein von 1999 auf
2000 um 44 Prozent gestiegen und beläuft sich aktuell auf 13,4
Millionen. Sämtliche Beobachter sind sich einig, daß die
"Telebörse" einen maßgeblichen Anteil daran hatte, den
deutschen Kleinanleger zu erwecken.
Doch die vorläufige Gewinn- und Verlustrechnung aus dem
Börsenboom mutet schief an: Die Geldhäuser meldeten für das
Jahr 2000 Rekorde, so die Deutsche Bank mit dem besten
Konzernergebnis ihrer Geschichte. Die Deutsche Börse
steigerte ihren Gewinn um mehr als hundert Prozent. n-tv,
mittlerweile ein profitabler Fernsehsender, verdreifachte seinen
Profit. Die Bilanz des gemeinen Börsenbürgers aber läßt sich
am Siechtum der Aktienindizes ablesen. Und diese bilden
Milliardenverluste in den Wertpapierdepots ab.
Von unserem Autor ist zur nächste Woche beginnenden
Frankfurter Buchmesse im Rowohlt Taschenbuch Verlag der
Titel "Die Geldfalle. Wie Medien und Banken die Anleger zu
Verlierern machen", erschienen, Preis 9,90 Euro.
So, das müßte er sein:
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.2001 (www.faz.net)
Der Preis ist heiß, wenn man an die Folgekosten denkt
Das blieb dem gescheiterten Käufer RTL erspart: Wie bei n-tv die Börsenberichte
jahrelang von Banken und Industrie finanziert wurden / Von Thomas Schuster
Bernd Heller, dem einstigen Sonnyboy unter den Finanzmoderatoren, ist das
Lachen gefroren. Der Neue Markt ist klinisch tot, für die Börsenleiche sind bald
die Priester zuständig. Der Dax ist fast schon ein Fall für die Wunderheiler. Ab
und zu noch zuckt Heller, dem Ansager der "Telebörse" auf n-tv, ein wildes
Grinsen über das Gesicht. Doch seine Vitalität ist mit dem Verfall der Werte
verflogen, der bereits einsetzte, bevor die Anschläge auf das World Trade Center
und das Pentagon am 11. September einem jeden den flüchtigen Flachs austreiben
konnten.
Und nun stellen wir uns noch einen Gesprächspartner vor wie - Carsten Lucht
vom Bundesverband Finanzdienstleistungen: Der bärtige ältere Herr, telegen wie
ein Teebeutel, ist Studiogast. Er soll über die richtige Anlage in Investmentfonds
informieren. Sein Patentrezept ist simpel: Gewinner finden und Verlierer
vermeiden. Weder Heller noch er erklären, wie man dies macht - weil es solche
Patentrezepte nicht gibt. Doch sie einigen sich darauf, daß gemanagte Fonds eine
feine Sache sind.
Die Finanzindustrie frohlockt: Dank solcher Sendungen kann sie an
Marketingmitteln sparen. Denn hier findet die Werbung zwischen den
Werbeblöcken statt. Wenn es nicht wirklich so wäre, müßte man denken, die
"Telebörse" werde von Industrie und Banken finanziert: Bis vor kurzem und viele
Jahre lang war dies in der Tat der Fall - eine kuriose und verwickelte, doch in der
Öffentlichkeit kaum bekannte Geschichte.
Die "Telebörse", der "Klassiker" des deutschen Wirtschaftsfernsehens, blickt auf
ein wechselvolles Schicksal zurück: Pünktlich zum Börsencrash von 1987 startete
das Programm bei Sat.1. Doch die Finanzshow entpuppte sich als Quotenkiller.
Mehrfach kurz vor dem Aus, landete sie nach langer Odyssee durchs deutsche
Fernsehen 1994 bei n-tv. Dort entwickelte sie sich zum tragenden Element der
Börsenberichterstattung. Eine Konstante jedoch gab es seit der Frühzeit der
"Telebörse". Seit ihrem Start standen mächtige Wirtschaftsinteressen hinter der
Sendung: Sechs Großbanken und drei Verlage kamen für die Finanzierung der
Finanzshow auf. Deutsche Bank, Dresdner Bank, DG Bank, BHF-Bank,
Commerzbank, DGZ sowie die Verlage Springer, Handelsblatt und
Börsenzeitung. Sie schlossen sich als Träger der "Telebörse" 1987 zur Deutsches
Börsenfernsehen GmbH (DBF) zusammen.
Börse wie Bundesliga.
Erklärter Firmenzweck der DBF war es, Wirtschaftsnachrichten per Fernsehen
unters Volk zu bringen. Die Idee wurde im Kreise der beteiligten Verlage und
Banken geboren. Rüdiger Freiherr von Rosen, damals Geschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen und heute Chef des
Deutschen Aktieninstituts (DAI) und Aufsichtsratsvorsitzender der DBF, war einer
der Initiatoren.
"Die Leute", so von Rosen, "sollten sich mit der Börse beschäftigen wie mit der
Bundesliga." Der Journalist Friedhelm Busch, der die Methode der
Sportreportage in den Börsensaal übertrug, wurde zum Aushängeschild für das
Projekt. Hinter den Kulissen sammelten von Rosen und die DBF das Geld ein und
sorgten für die nötige Vernetzung mit Sponsoren. Sie unterstützten die Sendung
mit Rat und Tat und fingen die laufenden Verluste auf.
Und die waren heftig: Anfang der neunziger Jahre war Wirtschaftsfernsehen als
Kapitalvernichtungsmaschine verschrien. "Sie können den Nikkei-Index ja nicht
singen lassen", meinte RTL-Chef Helmut Thoma damals. Auf nur eine bis 1,5
Millionen Mark jährlich beliefen sich die Werbeumsätze der "Telebörse", die
Kosten liefen mit sechs bis acht Millionen Mark pro Jahr davon. Die Musik mußte
also von dort kommen, wo ein inhärentes Interesse an der Verbreitung
börsenbezogener Nachrichten bestand: von der Finanzindustrie. Allein 1992 soll
der Bundesverband deutscher Banken mit einer Finanzspritze von mehreren
Millionen Mark eine Einstellung der Sendung verhindert haben. 1993
erwirtschaftete die Börsenshow wieder einen Verlust von sieben Millionen Mark.
Roland Klaus, der 1993 als Volontär bei der "Telebörse" war, erläutert die
Motivation der Banken. In einem 1997 veröffentlichten Artikel in der Zeitschrift
"Der Medienredakteur" schreibt Klaus, daß "die Banken hauptsächlich daran
interessiert waren, durch die Sendung die Bereitschaft ihrer Kunden zum Handeln
mit Wertpapieren anzuregen". Privates Wirtschaftsfernsehen als Vermarktungsarm
der Finanzindustrie?
Während die "Telebörse" mit Lob aus der Medienkritik überschüttet wurde,
hatten ihre Sponsoren ganz anderes als gutes Fernsehen im Sinn. Die beteiligten
Banken, aber auch führende börsennotierte Industrieunternehmen machten keinen
Hehl daraus, daß sie die Börsenshow als eine Art Dauerwerbesendung
betrachteten. Die Geschäftsführung der DBF sprach von einer "PR-Veranstaltung
für den Aktienmarkt". Eine Veranstaltung, die sehr unauffällig organisiert wurde:
Öffentlich trat die Deutsches Börsenfernsehen GmbH kaum in Erscheinung. Die
Gesellschaft wird bis heute in der Presse kaum erwähnt. Sie besitzt keine eigene
Firmenbroschüre.
Am 3. Januar 1994 wechselte die "Telebörse" vom Deutschen
Sportfernsehen (DSF), wo sie kurz Unterschlupf gefunden
hatte, zu n-tv. Zeitweilig stand sogar eine Plazierung beim
Sender 3sat zur Diskussion, der mit der "3satBörse" von Peter
Nemec bereits ausgiebig Erfahrung in der Börsen-Animation
gesammelt hatte. Doch die Kooperation kam nicht zustande.
Uneins war man sich unter anderem über die redaktionelle
Verantwortung: 3sat wollte die "Telebörse" selbst betreuen, die
Banken bestanden auf privater Kontrolle.
Das Überleben der "Telebörse", das damals in Frage stand,
verdankt sich mächtigen Verbündeten: Gerhard Liener, der
Finanzchef von Daimler-Benz, der sich später das Leben nahm,
und Veba-Chef Ulrich Hartmann, der heute den Energiekonzern
Eon leitet, haben mit Verbindungen zu potentiellen Partnern
geholfen, wie Rüdiger von Rosen erläutert. Mit Briefen an
Sponsoren hätten sie Unterstützung organisiert. Nötigenfalls
wären sie, sagt von Rosen, als Geldgeber selbst eingesprungen.
Doch dies erübrigte sich mit dem Wechsel zu n-tv.
Dem kleinen Berliner Nischenkanal, der als Sendezwerg mit 0,2
Prozent Marktanteil systematisch die Wahrnehmungsschwelle
der Öffentlichkeit unterlief, kam die illustre Gesellschaft gerade
recht: n-tv wurde durch die Eingliederung der "Telebörse"
einen Konkurrenten los und erweiterte gleichzeitig seine
Wirtschaftsberichterstattung. Daß man sich damit zur
Plattform eines interessengeleiteten Fremdprojektes machte,
schien nicht zu stören.
Die Banken hatten ihre Einstellung zur Börsenshow auf dem
Bildschirm mittlerweile modifiziert. In den Chefetagen der
Finanzhäuser hatte man festgestellt, daß mit dem Verkauf von
Investmentfonds sehr viel mehr Geld zu verdienen ist als mit
Provisionen aus privaten Aktienorders. "Durch Intensivierung
der Werbung für Investmentfonds", so Roland Klaus, "wurde
versucht, Privatanleger von der Anlage in Einzelwerte in die
Fondsanlage zu drängen."
Mit dem Wechsel der "Telebörse" zu n-tv wurde die Deutsches
Börsenfernsehen GmbH neu strukturiert. Die Zahl der
offiziellen Gesellschafter wurde reduziert, die Basis jedoch
erheblich und - so die Geschäftsführung der DBF - gezielt
verbreitert: Die Banken stiegen namentlich als Gesellschafter
aus, von den Verlagen blieb nur das "Handelsblatt" dabei. Seit
Februar 1994, und bis heute, sind drei Partner an der DBF
beteiligt: die Verlagsgruppe Handelsblatt mit 30 Prozent, die
Deutsche Börse AG mit 35 Prozent und das Deutsche
Aktieninstitut e.V. (DAI), ein Verein zur Förderung der Aktie,
mit weiteren 35 Prozent. Die Gesellschaften trugen
entsprechend der Höhe ihrer jeweiligen Beteiligung zur
Finanzierung der "Telebörse" bei.
Banken steigen aus.
Hinter diesen drei Partnern stehen die Größen der deutschen
Wirtschaft: Im DAI, dem 1953 gegründeten "Arbeitskreis zur
Förderung der Aktie", versammelt sich, was am Finanzmarkt
Rang und Namen hat. Die Mitgliederliste liest sich wie ein
"Who`s who" der Börse: Platzhirsche wie die Deutsche Bank
und Telekom, aber auch kleine Nager wie EM.TV sind
vertreten. Mit der Beteiligung des Deutschen Aktieninstituts an
der DBF gewann das Projekt "Telebörse" eine breite Basis:
Deutschlands Aktiengesellschaften finanzierten die
Börsenberichterstattung von n-tv.
Und dies nicht nur indirekt: Denn zur Finanzierung der
Finanznachrichten des Berliner Kanals setzte das DAI nicht
Eigenmittel ein, sondern Kapital, das von einem sogenannten
"Sponsorenkreis Telebörse" aufgebracht wurde. Dieser setzte
sich aus rund dreißig börsennotierten Unternehmen, wie
Siemens, Daimler und Veba, zusammen. Viele Mitglieder des
DAI, aber auch Nichtmitglieder steuerten bei. Rüdiger von
Rosen organisierte die Sammelaktion: Als Chef des DAI und
Initiator der DBF war er dazu hervorragend positioniert.
Laut Angaben der Geschäftsführung der DBF wurde die
"Telebörse" bis zum 31. Dezember 2000 von ihren
Unterstützern aus der Wirtschaft finanziert. Als Hausnummer
nennt von Rosen einen Betrag von "nicht mehr als 35 Millionen
Mark", der seit Bestehen der Sendung in deren Förderung
investiert worden sei. Weitere Finanzspritzen in der Zukunft
würden als nicht mehr nötig erachtet, da n-tv mittlerweile
kostendeckend arbeite.
"Wir sind also nicht ausgestiegen", macht Freiherr von Rosen
klar, "wir haben erreicht, was wir wollten." Der Übergang war
langfristig geplant, die Beiträge an den Sender wurden jährlich
um zehn Prozent reduziert. Bis n-tv auf eigenen Füßen stand:
Im Geschäftsjahr 2000, als n-tv in der Gewinnzone war,
flossen noch zwei Millionen Mark an die Macher der
"Telebörse". Mit dieser Zahlung, knapp eineinhalb Jahrzehnte
nach Beginn der Förderung der Sendung durch die Spitzen der
Ökonomie, wurde die "Anschubfinanzierung" eingestellt.
Nicht ohne Stolz betont von Rosen, daß die finanziellen
Zuwendungen "in keinem proportionalen Verhältnis zum
Ergebnis" standen. "Die Basisarbeit der ,Telebörse` hatte einen
besonders hohen Anteil an der Popularisierung der Aktie", so
der Börsenförderer. Diese Multiplikatorenwirkung sei an der
"eigentlich lächerlichen" Höhe der geflossenen Gelder nicht zu
messen. Der intellektuelle Input, die Sponsorentreffen, das
Coaching der Redaktion, so von Rosen, seien in gewisser
Hinsicht sehr viel wichtiger gewesen. Dadurch habe man
wesentlich zur Stabilisierung von n-tv beigetragen.
"Die ,Telebörse`", folgerte Roland Klaus bereits 1997, "und das
gesamte Wirtschaftsprogramm von n-tv werden somit von der
Industrie wesentlich mitfinanziert." Finanzmarkt und
Finanzfernsehen, so schien es schon damals, sind aufs innigste
verbunden: Börse, Börsenförderer und Börsenberichterstatter
sitzen in einem Boot.
Seitens n-tv heißt es heute, die finanzielle Verbindung von DBF
und "Telebörse" habe zu "keiner expliziten
Meinungsbeeinflussung" geführt. Mitarbeiter des Senders
erklären, man sei "relativ frei" in der journalistischen Arbeit.
Dies schließt jedoch nicht eine implizite Meinungsbeeinflussung
aus: von der Sorte, wie sie sich in der Vermeidung kritischer
Berichte, einer schonenden oder einer besonders
wohlwollenden Behandlung der Sponsoren niederschlägt.
Solche Bedenken werden von zahlreichen Beteiligten als
Spitzfindigkeiten abgetan, womit jedoch nicht die
Grundlosigkeit des Einwands, sondern nur die Sorglosigkeit der
Reaktion erwiesen wäre. Professor Wolfgang Gerke von der
Universität Erlangen-Nürnberg ist der Ansicht, daß es wichtig
war, die Finanzmärkte in der Öffentlichkeit bekannt zu
machen. Jedoch selbst Gerke sieht einen Interessenkonflikt,
wenn ein Nachrichtenmedium von denjenigen subventioniert
wird, über die es berichtet. Siegfried Weischenberg, der
Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands, hält es für
angebracht, bei einer solchen Konstruktion eher von Public
Relations zu sprechen. "Im Grunde genommen", so
Weischenberg, "handelt es sich um einen wesentlichen Verstoß
gegen die Grundregeln des Journalismus." Die nämlich geböten
eine sichtbare Trennung zwischen redaktionellen Inhalten und
Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken. "Eine
Börsenberichterstattung", so der Medienwissenschaftler, "die
im dunkeln beeinflußt werden könnte, nützt auf Dauer
niemandem."
Ein Vertreter von n-tv bezeichnete die Konstellation als
"potentiell kritisch". Die meisten jedoch erklären, sie wüßten
nichts, andere, die davon wissen müßten, erklären nichts:
Bernd Heller, seit dreizehn Monaten Anchorman der Sendung
und damit erst in der Spätphase des DBF-Engagements bei der
"Telebörse", hat zwar von der Gesellschaft schon gehört. Er
sagt jedoch, daß er keine Kenntnis über die finanzielle
Unterstützung der Fernsehshow durch die Wirtschaft habe.
35 Millionen Mark.
Matthias Hofmann-Werther, bis April 2001 als Geschäftsführer
für die Fernsehaktivitäten der Verlagsgruppe Handelsblatt
zuständig, gibt zu verstehen, daß er die Angelegenheit lieber
abhaken würde. "Der Vorgang ist bei uns abgeschlossen",
erklärt er. Soviel jedoch läßt Hofmann-Werther durchblicken:
"Ohne eine Unterstützung breiter Kreise der Finanzindustrie
wäre der Sender n-tv nicht erfolgreich geworden."
Jenseits des Börsenabgrunds ist die Sicht sehr viel klarer: Die
"Popularisierung der Aktie", welche Banken, Verlage und
Industrie strategisch avisiert hatten, ist erreicht worden. Die
Zahl der deutschen Wertpapierbesitzer ist allein von 1999 auf
2000 um 44 Prozent gestiegen und beläuft sich aktuell auf 13,4
Millionen. Sämtliche Beobachter sind sich einig, daß die
"Telebörse" einen maßgeblichen Anteil daran hatte, den
deutschen Kleinanleger zu erwecken.
Doch die vorläufige Gewinn- und Verlustrechnung aus dem
Börsenboom mutet schief an: Die Geldhäuser meldeten für das
Jahr 2000 Rekorde, so die Deutsche Bank mit dem besten
Konzernergebnis ihrer Geschichte. Die Deutsche Börse
steigerte ihren Gewinn um mehr als hundert Prozent. n-tv,
mittlerweile ein profitabler Fernsehsender, verdreifachte seinen
Profit. Die Bilanz des gemeinen Börsenbürgers aber läßt sich
am Siechtum der Aktienindizes ablesen. Und diese bilden
Milliardenverluste in den Wertpapierdepots ab.
Von unserem Autor ist zur nächste Woche beginnenden
Frankfurter Buchmesse im Rowohlt Taschenbuch Verlag der
Titel "Die Geldfalle. Wie Medien und Banken die Anleger zu
Verlierern machen", erschienen, Preis 9,90 Euro.
In den letzten Jahren war die absolute Einseitigkeit der Telebörse-Redaktion mehr als auffällig. In einer der bedeutendsten Abschwungphasen eines Marktes überhaupt, wurde bevorzugt Daueroptimisten wie Thieme, Heller, etc. eine Plattform geboten, während kritische Analysten "ausgeblendet" wurden. Die Sendung hatte wohl primär die Aufgabe, die Kleinanleger auf Kurs zu bringen. Ich habe ohnehin noch nie verstanden, warum die Kleinanleger in Scharen hinter den Äußerungen eines Fondsmanagers herlaufen. Ein Fondsmanager hat ein primäres Interesse: SEINE Plauflauflauflauflauflauflauflaufl auch versucht, das Medium zu instrumentalisieren, um diese, seine Zielsetzung zu unterstützen.
Auffällig auch, wie häufig in letzter Zeit dort "Analysten" auftreten, die dem Publikum Fonds aufschwatzen wollen. Die Argumentationskette lautet tendenziell so, dass Herr und Frau Kleinanleger ja nun gemerkt hätten, dass sie es an der Börse alleine zu nichts bringen können und daher doch ihr Geld den Fondsgesellschaften anvertrauen sollten. Ein Schelm, wer angesichts derart "objektiver Analyse" etwas Arges denkt. Ich dachte früher immer, der Übergang zwischen Werbung und Info wäre bei n-tv fließend, nach dem FAZ-Artikel muß man wohl vermuten, dass es dort gar keinen Unterschied gibt.
Noch ein Punkt der mir in letzter Zeit verstärkt aufgefallen ist: Sogenannte Produkt-"Berichte", Messe-"Berichte", etc. mit direktem Hinweis auf Adresse und Website des Anbieters, die inhaltlich jegliche kritische Auseinandersetzung vermissen lassen, dafür vielmehr eine bezahlte Lobhudelei vermuten lassen. Das Sponsoring und Productplacement erfolgt wohl in keinem anderen Sender derart platt. In diesem Zusammenhang fällt auch auf, dass sich die Wiederholfrequenz der Beiträge, die ja schon immer hoch war, in letzter Zeit nochmal deutlich erhöht hat (nach meinem subjektiven Gefühl). n-tv scheint nicht über die Mittel zu verfügen, ein inhaltlich anspruchsvolles, objektives und unabhängiges Programm zu produzieren.
Fazit:
Wenn hinter Sendungen wie Telebörse tatsächlich hauptsächlich die handfesten wirtschaftlichen Sponsoreninteressen stehen, dann sollte man diese entweder nicht nutzen, oder aber, wie häufig scherzhaft gesagt, nur als Kontraindikator. Die Argumentationskette könnte dann so lauten: Aktuell optimisteln und strahlen die Telebörse-Moderatoren wieder um die Wette. Auf dem oberen roten Laufband wird von der Fortsetzung der Aufwärtsbewegung gekündet. Folglich müsste das dahinterstehende Sponsoreninteresse dann wohl sein, sich einen Markt zu schaffen, um vorhandene Überbestände in die laufende Rallye hinein abzuladen, oder?
Harald Schmidt dürfte also mal wieder Recht gehabt haben, als er das Laufband sinngemäß als das größte Asset von n-tv bezeichnete.
Gruß
JLL
Auffällig auch, wie häufig in letzter Zeit dort "Analysten" auftreten, die dem Publikum Fonds aufschwatzen wollen. Die Argumentationskette lautet tendenziell so, dass Herr und Frau Kleinanleger ja nun gemerkt hätten, dass sie es an der Börse alleine zu nichts bringen können und daher doch ihr Geld den Fondsgesellschaften anvertrauen sollten. Ein Schelm, wer angesichts derart "objektiver Analyse" etwas Arges denkt. Ich dachte früher immer, der Übergang zwischen Werbung und Info wäre bei n-tv fließend, nach dem FAZ-Artikel muß man wohl vermuten, dass es dort gar keinen Unterschied gibt.
Noch ein Punkt der mir in letzter Zeit verstärkt aufgefallen ist: Sogenannte Produkt-"Berichte", Messe-"Berichte", etc. mit direktem Hinweis auf Adresse und Website des Anbieters, die inhaltlich jegliche kritische Auseinandersetzung vermissen lassen, dafür vielmehr eine bezahlte Lobhudelei vermuten lassen. Das Sponsoring und Productplacement erfolgt wohl in keinem anderen Sender derart platt. In diesem Zusammenhang fällt auch auf, dass sich die Wiederholfrequenz der Beiträge, die ja schon immer hoch war, in letzter Zeit nochmal deutlich erhöht hat (nach meinem subjektiven Gefühl). n-tv scheint nicht über die Mittel zu verfügen, ein inhaltlich anspruchsvolles, objektives und unabhängiges Programm zu produzieren.
Fazit:
Wenn hinter Sendungen wie Telebörse tatsächlich hauptsächlich die handfesten wirtschaftlichen Sponsoreninteressen stehen, dann sollte man diese entweder nicht nutzen, oder aber, wie häufig scherzhaft gesagt, nur als Kontraindikator. Die Argumentationskette könnte dann so lauten: Aktuell optimisteln und strahlen die Telebörse-Moderatoren wieder um die Wette. Auf dem oberen roten Laufband wird von der Fortsetzung der Aufwärtsbewegung gekündet. Folglich müsste das dahinterstehende Sponsoreninteresse dann wohl sein, sich einen Markt zu schaffen, um vorhandene Überbestände in die laufende Rallye hinein abzuladen, oder?
Harald Schmidt dürfte also mal wieder Recht gehabt haben, als er das Laufband sinngemäß als das größte Asset von n-tv bezeichnete.
Gruß
JLL
@m528:
All das, was jeder zu wissen glaubt, ist in den Kursen drin: Wir alle fürchten "täglich" das "neue Inferno", wir alle wissen doch mittlerweile, dass am NM nur Schurken und Banditen unterwegs sind und jedes einzelne der gelisteten Unternehmen "bis auf..." [hier setze jeder 1-2 nach seiner fundierten Überzeugung "solide" Werte ein ] Pleite gehen wird. Sollte einiges davon nicht eintreffen, so steigen die Kurse. Und die "Mahner", nehme ich an, sind draussen - richtig? Effekt: Fast +10% heute.
Und in bezug auf "Terrorfolgen": Da mache ich mir doch bei etablierten, weltweit operierenden DAX-30-Konzernen viel mehr Sorgen als um irgendwelche NM-Klitschen, die eh grösstenteils noch in der Startup-Phase sind. Gleiches gilt für die Indizes: DAX 4700 macht mir arge Sorgen, ein NEMAX 50 von 1050 nicht, denn, wie gesagt: Negativer kann die Stimmung am NM erstmal kaum werden, ein paar gute Tage ändern da noch nichts.
All das, was jeder zu wissen glaubt, ist in den Kursen drin: Wir alle fürchten "täglich" das "neue Inferno", wir alle wissen doch mittlerweile, dass am NM nur Schurken und Banditen unterwegs sind und jedes einzelne der gelisteten Unternehmen "bis auf..." [hier setze jeder 1-2 nach seiner fundierten Überzeugung "solide" Werte ein ] Pleite gehen wird. Sollte einiges davon nicht eintreffen, so steigen die Kurse. Und die "Mahner", nehme ich an, sind draussen - richtig? Effekt: Fast +10% heute.
Und in bezug auf "Terrorfolgen": Da mache ich mir doch bei etablierten, weltweit operierenden DAX-30-Konzernen viel mehr Sorgen als um irgendwelche NM-Klitschen, die eh grösstenteils noch in der Startup-Phase sind. Gleiches gilt für die Indizes: DAX 4700 macht mir arge Sorgen, ein NEMAX 50 von 1050 nicht, denn, wie gesagt: Negativer kann die Stimmung am NM erstmal kaum werden, ein paar gute Tage ändern da noch nichts.
>Aus Angst, den Start einer eventuell bevorstehenden Hausse
>zu verpassen
Den Start? Die hat doch schon lange begonnen. Was es noch zu verpassen gibt, ist doch allenfalls das Ende
>sieht das erstmal nicht nacht Blase aus - gelle meine
>Nichtinvestierten!
Sehe ich ganz genauso. Wer hier warnt, ist eigentlich nicht investiert, sucht dafür aber jetzt einen Grund, nachdem er schon wieder falschgelegen ist - zum zweiten Mal
Sehr schön, auf die Herren Kontraindikatoren ist doch immer wieder Verlaß
>zu verpassen
Den Start? Die hat doch schon lange begonnen. Was es noch zu verpassen gibt, ist doch allenfalls das Ende
>sieht das erstmal nicht nacht Blase aus - gelle meine
>Nichtinvestierten!
Sehe ich ganz genauso. Wer hier warnt, ist eigentlich nicht investiert, sucht dafür aber jetzt einen Grund, nachdem er schon wieder falschgelegen ist - zum zweiten Mal
Sehr schön, auf die Herren Kontraindikatoren ist doch immer wieder Verlaß
Meine Empfehlung schon seit längerem: n(ichtstaug)-t(echnischeDefekteenmasse)v(eralberung) strikt meiden. Besser N24 oder noch besser Bloomberg, da sind wenigstens meistens Experten. Keine abgehalfterten Sportreporter oder Hausmeister...
Danke fürs Reinstellen JLL- den Artikel finde ich absolut lesenswert.
Harald Schmidt hat mit dem Laufband übrigens auch recht - grins -
Wenn ich überhaupt mal N-TV laufen hab, dann nur wegen des Bandes und immer ohne Ton. Hat sich bewährt.
Grüße WiWu
Harald Schmidt hat mit dem Laufband übrigens auch recht - grins -
Wenn ich überhaupt mal N-TV laufen hab, dann nur wegen des Bandes und immer ohne Ton. Hat sich bewährt.
Grüße WiWu
und förtsch malt wieder viele bunte sternchen zu seinen kaufenmpfehlungen im nächsten aktionär,der mann hatte aber auch pech dieses jahr!
mfg.wangert
mfg.wangert
Das ist ein normaler Angstabbau verbunden mit Liquiditätsdruck. Die Talers von Greenspan müssen irgendwo landen, die von Wim auch.
Die Schrottwerte vergessen wir mal, da stimmen die nachdenklichen Worte in jeder Phase.
Die Realität ändert sich auch, bei den Discountbrokern wird wieder gehandelt wie zu alten Sturm und Drang Zeiten. Wir arbeiten gerade den Sellout nach dem WTC Anschlag auf, eine besondere Perspektive sehe ich dennoch in einigen Charts.
Guckt mal auf MOR, hammerhart!
Die Schrottwerte vergessen wir mal, da stimmen die nachdenklichen Worte in jeder Phase.
Die Realität ändert sich auch, bei den Discountbrokern wird wieder gehandelt wie zu alten Sturm und Drang Zeiten. Wir arbeiten gerade den Sellout nach dem WTC Anschlag auf, eine besondere Perspektive sehe ich dennoch in einigen Charts.
Guckt mal auf MOR, hammerhart!
@WiWu
Das hat sich auch bei mir bewährt. Die einzige Art, wie man die Dauerberieselung ertragen kann - ohne Ton.
Gruß
JLL
Das hat sich auch bei mir bewährt. Die einzige Art, wie man die Dauerberieselung ertragen kann - ohne Ton.
Gruß
JLL
@tetris
Dass sich Aktien innerhalb von drei Wochen verdrei- und vierfachen, siehst Du als völlig normal an?
Natürlich gab es eine Übertreibung nach unten, aber ein kontinuierlicher Anstieg wäre sicherlich gesünder.
Dass sich Aktien innerhalb von drei Wochen verdrei- und vierfachen, siehst Du als völlig normal an?
Natürlich gab es eine Übertreibung nach unten, aber ein kontinuierlicher Anstieg wäre sicherlich gesünder.
Es gibt mehrere Gründe, warum es weiter aufwärts geht.
A) Analysten haben in den letzten Wochen verdächtig oft
vor Kurskorrekturen gewarnt und behauptet, daß der Markt
noch bei hoher Voladität einen Boden sucht,
und man daher noch vorsichtig sein und abwarten soll.
Merkwürdig: Als die Kurse gefallen sind, haben sie alle
zum "risikolosen" Einstieg geblasen.
Fazit: ANALYSTEN sind pathologische Lügner und daher immer
sehr zuverlässige Kontraindikatoren.
B) Schaut mal auf den Kalender und auf eure Langfristcharts !!
Fällt euch da was auf ???
Genau, es ist Oktober und meistens !!! steigen die Kurse von Oktober bis März/April.
Warum sollte es nicht diesmal genauso sein, nach fast 2 Jahren nur Verlusten ohne Ende ???
C) Die Ozilatoren sind alle überverkauft.Das ist bei einer Rallye nicht nur egal, sondern auch
symtomatisch.
D) Ich bin investiert.Da müssen die Notierungen steigen.Hoffentlich !!
MfG
A) Analysten haben in den letzten Wochen verdächtig oft
vor Kurskorrekturen gewarnt und behauptet, daß der Markt
noch bei hoher Voladität einen Boden sucht,
und man daher noch vorsichtig sein und abwarten soll.
Merkwürdig: Als die Kurse gefallen sind, haben sie alle
zum "risikolosen" Einstieg geblasen.
Fazit: ANALYSTEN sind pathologische Lügner und daher immer
sehr zuverlässige Kontraindikatoren.
B) Schaut mal auf den Kalender und auf eure Langfristcharts !!
Fällt euch da was auf ???
Genau, es ist Oktober und meistens !!! steigen die Kurse von Oktober bis März/April.
Warum sollte es nicht diesmal genauso sein, nach fast 2 Jahren nur Verlusten ohne Ende ???
C) Die Ozilatoren sind alle überverkauft.Das ist bei einer Rallye nicht nur egal, sondern auch
symtomatisch.
D) Ich bin investiert.Da müssen die Notierungen steigen.Hoffentlich !!
MfG
zu A) Analysten sind noch nicht mal als Kontraindikatoren zuverlässig, sie sind praktisch zu gar nix zu gebrauchen.
zu B) So wie letztes Jahr?
zu C) überverkauft?
zu D) Ein legitimes Argument
Meine Indikatoren sagen, dass diese Rallye vermutlich nicht nachhaltig ist. Allein der Optimismus auf n-tv, die heute wieder viele unbedarfte Deppen in den Markt getrieben haben und die Vielzahl der Threads hier im Board mit Super-XXX%-Chancen und einer Unzahl von Ausrufezeichen sprechen dagegen.
Die Bewertung ist ohnehin, nach wie vor, jenseits von Gut und Böse. Haussen starten aber in der Regel aus krass unerbewerteten Märkten heraus.
Gruß
JLL
Gruß
JLL
zu B) So wie letztes Jahr?
zu C) überverkauft?
zu D) Ein legitimes Argument
Meine Indikatoren sagen, dass diese Rallye vermutlich nicht nachhaltig ist. Allein der Optimismus auf n-tv, die heute wieder viele unbedarfte Deppen in den Markt getrieben haben und die Vielzahl der Threads hier im Board mit Super-XXX%-Chancen und einer Unzahl von Ausrufezeichen sprechen dagegen.
Die Bewertung ist ohnehin, nach wie vor, jenseits von Gut und Böse. Haussen starten aber in der Regel aus krass unerbewerteten Märkten heraus.
Gruß
JLL
Gruß
JLL
@ tetris,
@ trianon,
@ PhilippGeorg,
@ gölqjksfhöla
und alle anderen
mit minus 4,4% an der NASDAQ konnte man nicht rechnen - daß aber meine Befürchtungen mit -15% und von Zwischenhoch bis Schlußstand bei vielen NM-Werten so rasch bestätigt wurden heißt letztendlich:
D i e
B a i s s e
i s t
n o c h
n i c h t
v o r b e i !
Dago
@ trianon,
@ PhilippGeorg,
@ gölqjksfhöla
und alle anderen
mit minus 4,4% an der NASDAQ konnte man nicht rechnen - daß aber meine Befürchtungen mit -15% und von Zwischenhoch bis Schlußstand bei vielen NM-Werten so rasch bestätigt wurden heißt letztendlich:
D i e
B a i s s e
i s t
n o c h
n i c h t
v o r b e i !
Dago
@JLL
zu A) Ich schäme mich es zu sagen, ich fürchte, du hast recht.
zu B) Nein, so wie vorletztes Jahr.
zu C) übergekauft
zu D) Find ich auch.
MfG
zu A) Ich schäme mich es zu sagen, ich fürchte, du hast recht.
zu B) Nein, so wie vorletztes Jahr.
zu C) übergekauft
zu D) Find ich auch.
MfG
@all
das dicke ende kommt erst!
nm.wird nochmal auf 500,wenn nicht noch tiefer fallen,nehmt mich beim wort das ganze innerhalb der nächsten 3-4 monaten,was nicht heissen soll daß das ganze nicht schon eher geschen wird.
p.s. war kurz auch investiert,aber bei 10% gewinn wieder raus,vor 2 jahren wär ich da ums verrecken noch investiert geblieben,und hätt auf die 100% chance gewartet
mfg.wangert
das dicke ende kommt erst!
nm.wird nochmal auf 500,wenn nicht noch tiefer fallen,nehmt mich beim wort das ganze innerhalb der nächsten 3-4 monaten,was nicht heissen soll daß das ganze nicht schon eher geschen wird.
p.s. war kurz auch investiert,aber bei 10% gewinn wieder raus,vor 2 jahren wär ich da ums verrecken noch investiert geblieben,und hätt auf die 100% chance gewartet
mfg.wangert
@wangert
Jaja, passt schon. Und jetzt geh Dich weiter ärgern, dass Du den Tiefpunkt zum Einstieg nicht erwischt hast und Du deswegen die Erkenntnis erlangt hast, trotzdem Recht behalten zu müssen - deswegen wird es jetzt ganz sicher nochmal stark bergab gehen, damit auch Du noch auf den Zug aufspringen darfst.
Jaja, passt schon. Und jetzt geh Dich weiter ärgern, dass Du den Tiefpunkt zum Einstieg nicht erwischt hast und Du deswegen die Erkenntnis erlangt hast, trotzdem Recht behalten zu müssen - deswegen wird es jetzt ganz sicher nochmal stark bergab gehen, damit auch Du noch auf den Zug aufspringen darfst.
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