checkAd

    ********** Der Wahnsinn liegt hinter uns !! ********** - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.10.01 09:14:29 von
    neuester Beitrag 19.10.01 09:36:34 von
    Beiträge: 3
    ID: 490.784
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 407
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 19.10.01 09:14:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      ftd.de, Fr, 19.10.2001, 7:00
      Geldanlage: Der Wahnsinn liegt hinter uns
      Von Barry Riley

      Die Märkte stecken in der schlimmsten Baisse seit 1973/74. Anleger sollten wieder mehr auf die Ertragsfähigkeit der Unternehmen schauen.

      Als ich Ende Juni die Aussichten für das bevorstehende Quartal erörterte, hatte ich vorhergesagt, dass uns weitere Tiefpunkte erwarten. Gleichzeitig sprach ich von der begründeten Aussicht, dass die endgültige Umkehr noch vor dem Jahreswechsel erfolgen würde. Zur Rechtfertigung dafür verwies ich auf die Tendenz, dass die schlimmsten Finanzschläge in den September und Oktober fallen - sonderbarerweise halten sich auch Terrorangriffe daran - und auf die Kraft der Unternehmen der westlichen Welt (wenn auch nicht in Japan), den Gewinneinbrüchen zu begegnen.

      Drei Monate später zeigte sich, dass das abgelaufene Quartal für zahlreiche Aktienmärkte das schlechteste Vierteljahr seit dem vierten Quartal von 1987 war, in das auch der Börsenkrach an der Wall Street fiel. Zwischen Juli und September sackte der World-Index um 17 Prozent. Zwar haben der Dow Jones und der Londoner FTSE 100 geringfügig besser abgeschnitten, der Nikkei (minus 25 Prozent) und der Nasdaq Composite (minus 31 Prozent) lagen aber noch darunter. Den nachhaltigen Abschwung haben auch die deutlichen Verringerungen bei den Geldmarktzinsen kaum abfedern können.



      Eine ungewöhnlich lange Baisse


      Die Ursachen für die schwachen Ergebnisse in diesem Quartal sind unübersehbar. Das Wirtschaftswachstum hat sich einschneidend verlangsamt. Der Internationale Währungsfonds hatte für das Wachstum der Weltwirtschaft den Rekordwert von 4,7 Prozent berechnet. Ende September wurde die Vorhersage für das laufende Jahr auf 2,6 Prozent nach unten korrigiert. Die Unternehmensgewinne sind weltweit ins Trudeln geraten. In den USA fielen die Erträge je Aktie im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent.


      Tatsache ist, dass wir es mit der schlimmsten Baisse seit 1973/1974 zu tun haben. Das Börsentief ist nicht nur einschneidend, wie der am 21. September um 37 Prozent auf seinen niedrigsten Schlusskurs gesunkene S&P 500 unterstreicht, sondern auch ungewöhnlich lang. Das zeigt sich am Beispiel des Dow Jones, der bereits 21 Monate nach unten zeigt. Dem stehen 23 Monate in den Jahren 1973 und 1974 gegenüber, als die Kurse um insgesamt 45 Prozent fielen, oder fast drei Jahre beim Rekordabschwung von 89 Prozent in den Jahren 1929 bis 1932. Im Gegensatz dazu dauerte der Börsensturz vom Oktober 1987 - minus sechs Prozent vom Scheitelpunkt bis zur Talsohle - ganze acht Wochen.



      Terrorangriffe beschleunigten Abwärtstrend


      Die Terrorangriffe auf das World Trade Center haben möglicherweise die Vorgänge am Baissemarkt beschleunigt, diese sind aber nicht unbedingt auch umfassender oder länger wirksam. Wie immer müssen wir bei einer Bewertung der zyklischen Bewegungen an den Finanzmärkten versuchen, normierte Profile mit Zufallsfaktoren unter einen Hut zu bringen.


      Von einigen hört man, am Aktienmarkt sei es zu einem Überhang an Verkaufspositionen gekommen. Was sie damit meinen, ist wohl, dass die Preise beträchtlich unter den gleitenden Durchschnitt der letzten Zeit gesunken sind. Hier war aber der Ausgangspunkt entscheidend. Insbesondere die Wall Street erlebte Ende 1999 eine Überbewertung jenseits aller Vernunft. Einen solchen Überschwang gibt es in hundert Jahren nur zwei-, dreimal.


      Das derzeitige Zerbröseln der spekulativen Bewertungen erinnert in beunruhigender Weise an die Korrekturen an der Wall Street im Gefolge des Börsenkrachs von 1929 und an das 1990 eingeläutete Ende des japanischen Wirtschaftswunders. Ein derartiger Vergleich passt wohl mit Blick auf die länger währende Korrektur, die wir gerade erleben. Mit etwas mehr Optimismus haben wir dennoch Anlass zur Hoffnung, dass die Regierungen in den USA und in Europa nicht die Fehler wiederholen werden, die Anfang der 30er Jahre in den Amerika oder in jüngster Zeit in Japan gemacht wurden.



      Noch immer Gefahr der Seitwärtsbewegung


      Noch immer scheue ich davor zurück, mit einiger Überzeugung zu sagen, dass wir den Tiefpunkt des Baissemarkts erreicht haben, obwohl ein Aufschwung sehr wahrscheinlich ist. Die Gefahr einer umfassenden Seitwärtsbewegung ist noch nicht gebannt. Wenn wir uns einbilden, dass wir den Zeitpunkt für die Wende genau vorhersagen können, machen wir uns etwas vor.


      Es gibt Gründe dafür, dass wir allmählich in sicherere Gefilde zurückkehren. Bei der Auswahl von Aktien sollten wir indes nicht an Wachstum denken, denn das wird den meisten Unternehmen in den kommenden Jahren kaum gelingen. Stattdessen sollten wir uns deren Ertragsfähigkeit anschauen.


      Die Veröffentlichung der Durchschnittswerte für die Aktiengruppen des Dow Jones durch Barrons hat uns wissen lassen, dass die Aktien an der Wall Street mehr Wert verkörpern als zu jedem anderen Zeitpunkt in den letzten fünf Jahren. Das mag sein, aber die Bewertungen waren in dieser Zeit häufig grotesk überhöht.


      Den Wahnsinn haben wir hinter uns gebracht. Dennoch kann es noch eine ganze Weile dauern, bis der gesunde Menschenverstand wieder zu seinem Recht kommt.



      © 2001 Financial Times Deutschland



      mfg derda50
      Avatar
      schrieb am 19.10.01 09:36:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      3-5 Jahre Baisse - auch ohne die Anschläge, also positiv gedacht noch etwas über ein Jahr
      Avatar
      schrieb am 19.10.01 09:36:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      3-5 Jahre Baisse - auch ohne die Anschläge, also positiv gedacht noch etwas über ein Jahr


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      ********** Der Wahnsinn liegt hinter uns !! **********