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    JP-Morgan-was-läuft-da-ab - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.10.01 14:10:56 von
    neuester Beitrag 07.05.02 22:06:38 von
    Beiträge: 12
    ID: 491.510
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      Avatar
      schrieb am 21.10.01 14:10:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      und dazu noch soviel Englisch
      vielleicht habe ich heute abend Zeit
      bis bald

      beim Thema: gas + oil gefunden
      20.10.01
      Demnach also wäre DROOY oder Gold überhaupt im Falle einer US-Finanzkrise eine sichere Währung.
      Eine Schieflage von JPM wäre ja vorerst Grund genug um eine Finanzkrise in den USA auszulösen.
      ich denke, diese ist gemeint:

      J.P. Morgan files $20 bln shelf (JPM) by Tomi Kilgore
      J.P. Morgan Chase (JPM) filed a registration statement with the U.S. Securities to offer up to $20 billion in securities, including debt, preferred and common stock, and their warrants. The financial services giant plans to use the proceeds for general corporate purposes. "We may invest the net proceeds temporarily or apply them to repay short-term debt until we are ready to use them for their stated purpose," the company said in the filing. The stock, a component of the Dow Industrial () is down 51 cents at $33.63.
      http://cbs.marketwatch.com/news/story.asp?siteid=mktw&dist=m…

      http://cbs.marketwatch.com/tools/quotes/news.asp?siteid=mktw…
      Avatar
      schrieb am 21.10.01 17:39:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      - Two of Wall Street`s biggest banks on Friday announced plans to sell up to $36 billion of their securities, readying themselves for when financial markets are most hospitable to new offerings.
      , readying themselves for when financial markets are most hospitable to new offerings.
      Die machen also Geld flüssig da sie vermuten das die Finanzmärkte günstige neue
      Angebote liefern.
      Wenn das so wäre, dann würde aber der Kurs von JP-Morgan nicht sinken sonder steigen.
      JP-Morgan hat in der Vergangenheit immer auf einen sinkenden Goldpreis gewettet.
      Nun steigt aber der Goldpreis, vielleicht haben die da eine Wette verloren ???

      Quelle:
      http://cbs.marketwatch.com/tools/quotes/newsarticle.asp?site…



      JP Morgan, CSFB file to sell $36 bln in securities

      10/19/2001 4:25:00 PM
      WASHINGTON, Oct 19 (Reuters) - Two of Wall Street`s biggest banks on Friday announced plans to sell up to $36 billion of their securities, readying themselves for when financial markets are most hospitable to new offerings.
      In a filing with the Securities and Exchange Commission, J.P. Morgan Chase & Co. (JPM) , the No. 2 U.S. bank holding company, said it wants to periodically sell up to $20 billion in debt securities, common and preferred stock and warrants.
      It is also tacking on an extra $5.5 billion in previously registered but unsold securities, thereby valuing the total offering at $25.5 billion.
      Avatar
      schrieb am 21.10.01 19:24:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      hi keepitshort

      schau mal bei dosto in seinem thread zeichen-signs

      gruss w.
      Avatar
      schrieb am 21.10.01 21:54:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      komisch


      SEP
      Avatar
      schrieb am 22.10.01 18:31:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ach ja hier hab ich wieder
      den Artikel zu JP-Morgan gefunden
      wurde hier alles schon angesprochen
      für alle dies noch nicht gelesen haben
      hier die Quelle

      http://www.zealllc.com/commentary/monster.htm

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      Avatar
      schrieb am 24.10.01 18:03:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      Von Mitglied:dosto kopiert aus dem thread zeiche-signs
      zu morgan:
      also damit ist es ja nicht getan.
      morgan handelt ja mit seinen bonds etc. wie ein rückversicherer, die bonds werden gestript, sodaß hier also
      noch so 50% der summe, andere gesellschaften etc beteiligt sein müssen, sollte morgan abschreiben müssen, können die
      genossen auch in zugzwang kommen, das heißt ganz einfach,
      der bedarf an geld wird ein vielfach höherer, auch wenn sich die verschuldungsumme nicht nach oben mulipliert.
      das motto heißt dann mitgehangen- mitgefangen, die summe
      von morgan allein ist gar nicht maßgebend, da kann ein
      kleiner oder riesiger rattenschwanz dranhängen.dasselbe kann natürlich auch von hinten aufgezäumt werden, morgan könnte an und für sich gesund sein, aber der gestank kommt vom schwanz.


      Von ken_meyer kopiert
      Welche "ramicfications" ( mir fällt grade kein deutsches
      Wort ein ) das haben kann, falls das Kartenhaus zusammenbrechen
      sollte, kann man eben so sicher voraussagen, wie wieviele
      Ziegel auf meiner Hütte bei einer Naturkatastrophe heil bleiben würden.
      Eines dürfte sicher sein, wenn der Sturm losbricht möchte ich alle meine
      Schäfchen im Trockenen haben. Schlimmstenfalls bedeutet dieses
      den Transfer der assets in PHYSISCHE Werte/Edelmetall.

      --
      zu deiner Frage


      Derivate bedeuten im Grundsatz den Transfer von Risiko, und
      JPM hat sich darauf spezialisiert mit Hilfe von höchst
      ausgeklügelten mathematischen Modellen die übernommenen
      Risiken gegeneinander auszubalancieren ( es gibt also nicht
      DIE Gegenseite). Nun besteht die Gefahr, dass diese schlauen
      Modelle in ihren Grundannahmen halt bestimmte "höchst
      unwahrscheinliche" Marktzustände nicht einschliessen(habne die Versicherer
      ja auch nicht getan), insbesondere
      de eines dramatischen exogenen Schocks wie das des WTC-Attentats
      Allerdings waren Experten auch unabhängig von diesem
      Ereignis schon sehr skeptisch und sprachen bei JPM, die
      unglaubliche 60 % des Derivatemarktes kontrollieren( was ungefähr
      20 Prozent(!) des amerikanischen Brutosozialprodukts ausmacht), von
      einem "acident waiting to happen". Insbesondere Doug Noland,
      der in seinem "Credit Bubble Bulletin" sich seit Jahren (auch)
      mit dem Derivatemarkt befasst, hat mehrfach darüber geschrieben,
      dass es sich hierbei quasi um einen Versuch handelt, die
      Schwerkraft auf Münchhausensche Weise aufzuheben( meine
      Metapher), dass der Markt quasi versucht, sich selber zu hedgen.

      Ich muss allerings auch zugeben, dass es schwierig ist darüber
      zu schrieben, weil es ne ziemlich esoterische Materie
      ist, sozusagen High-Tech Finance und wo faktisch überall
      die Bomben hochgehen, falls die kollabieren, möchte ich
      mir lieber nicht ausmalen; ich kann mir nicht vorstellen,
      dass davon "nur" Banken und nur die USA betroffen sind.

      Bemerkenswert ist derzeit nun jedenfalls, dass JPM auf einmal einen Kapitalbedarf
      in Höhe seiner Marktkapitalisierung ankündigt und
      das ist nun nicht gerade ein Vorgang, der meine Instinkte beruhigt.
      Darum hab ich auf @dostos Info reagiert.

      Auf dem thread zeichen-signs von dosto kopiert
      JPM derivate!

      quelle:CyclePro

      ... (-47% from 2000 highs). There has been a trickle more media coverage on JPM`s leveraged derivative situation. The WTC catastrophe and the domino affect that will result from it, will eventually wash up to the steps of JPM -- and also Citigroup (-39% from highs), Deutschebank (-56%), Bank of America (-24%), Bank One (-58%), and all other highly over-extended derivative ratio holders. JPM`s (combined JPMorgan & Chase) netted derivative holdings is $22.3 trillion, their market capitalization is currently $61.2 billion, this means a ratio of 365 to 1. JPM`s assets and deposit base is $713 billion, this means a ratio of 31.4 to 1. We discussed the risk of complacency, and JPM is an excellent example of this. JPM is considered "too big to fail", so the Fed will actively make assurances that JPM will not fail. The cost of these assurances ultimately affect us all. The Fed will actively inflate the US Dollar by printing billions more (many times more than the released after the WTC attack). This is inflationary at its worst. There will be no way to fix this situation without a significant financial impact to all Americans. This is history in the making, and we will all participate whether we like it or not. But do not expect anything to be (publically) revealed any time soon... because of the magnitude of the US banking-derivative plight, the Fed and insiders will make every attempt to keep it all quiet as much as possible, or at least until they believe they have effectively corrected the situation. If you remember the LTCM derivative disaster in 1998, it took over 1 month before the media was aware that anything was amiss. By then, Robert Rubin had orchestrated the solution whereby each affected institution would write off their losses (even though it was fed to US investors as "loans" to LTCM). The LTCM episode cost the banks -- the next episode is likely to cost them .

      und allgemeiner:

      Die Gefahr der Derivate – Die unbekannten Risiken der Banken

      Je sicherer du bist, um so mehr Risiken du ignorierst und desto größer du bist, um so härter wird der Fall sein...

      Nur ein paar Zahlen zu Ihrer Information: Das Derivatevolumen weltweit. In Zahlen 140.000.000.000.000,- DM (Billionen DM). Das Wachstum dieser Derivate betrug zwischen 1990 – 1997 pro Jahr 30%. Die Deutschen Banken mischen in diesem Geschäft kräftig mit. Das Derivatevolumen in der BRD 29.7 Billionen DM. Eine Vergleichszahl: Dies entspricht 1 Million DM pro Haushalt. Sehr gerne können wir Ihnen bei Interesse Einzelheiten über die Derivatevolumina der größeren Banken in der BRD nachweisen. Sie werden erstaunt sein.

      Spitzenreiter weltweit in diesem Geschäft sind aber die amerikanischen Banken. Nur ein Beispiel. Das Derivatevolumen ist bei J.P. Morgan 785 mal höher als das Eigenkapital. Bei Bankers Trust heißt diese Zahl 545.

      Eine Schieflage von nur 1% bedeutet 1.400.000.000 DM. Beim LTCM Crash hat die Bewältigung einer Schieflage von 6. Mrd DM schon große Probleme gemacht. Sie können sich nun leicht vorstellen was passieren kann, wenn nur eine winzige Schieflage auftritt. Ein Bankencrash ist die Folge. Wir wollen mit der Veröffentlichung dieser Zahlen keine Panik auslösen. Wir möchten nur vorsichtig auf diese Risiken hinweisen.

      Ganz zu schweigen von den enormen zusätzlichen Kreditrisiken in Billionen DM, z.B. in Südamerika, Asien und in Osteuropa.


      mein derzeitiger kommentar:
      der zweite artikel ist aelter , wie man sieht war das ratio bei JPM schon mal groesser als aktuell. also vielleicht nur die uebliche `panikmache` der baeren? ich muss zugeben, dass mir dies alles eine hausnummer zu hoch ist.

      ausserdem gibt es ja international gueltige spielregeln der finanzinstitute und ihrer aufsichtsbehörden zum umgang mit risiko, seiner begrenzung und absicherung durch eigene mittel des instituts . fragt sich natuerlich wie effizient die sind:
      kurzfassung
      http://www.bis.org/press/p010116.htm
      und fuer `interessierte mit vieeeel zeit` die ausfuehrliche variante:
      http://www.bakred.de/texte/internat/ind_bas.htm

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 25.10.01 16:58:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Argentinien wird irgendwann Zahlungsunfähig

      wann war das wieder als Russland
      Finanz-Probleme hatte 1998

      also das grössere Länder Finanzprobleme bekommen
      können dürfte für die Profis nichts neues sein.

      Die Finanzprobleme zu lösen dürfte bei der sich
      verschlechternten Weltwirtschaftslage immer
      schwerer werden.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 17:18:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      ab und zu mal bei godmode-Trader.de vorbeischauen
      es lohnt sich

      http://62.146.24.165/news/?show=66069

      Datum: 02.05. 11:12 J.P. Morgan mit Entlassungen


      J.P. Morgan Chase & Co hat als Teil des weltweit gültigen Restrukturierungsprogrammes in asiatischen Niederlassungen 80 bis 100 Banker entlassen, dies entspricht 20-25 Prozent der Belegschaft in der Region. Dies berichten situationsbetraute Personen.

      Die Bank, deren Gewinn im Jahr 2001 um 70 Prozent einbrach, lehnte es ab, genaue Angaben über die Entlassungen zu machen.

      © Godmode-Trader.de


      ja, ja wie die Verluste im Jahr 2001 entstanden sind
      das hätte ich gerne gewusst

      mit einem time-lag von ca. 12 Monate haben die
      vielleich von www.zealLLc.com doch recht ???
      http://www.zealllc.com/commentary/monster.htm
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 17:36:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      also ich hätte jetzt JP-Morgan zu den commercials gezählt

      liegen bei den cot-Zahlen der commercials also doch nicht
      immer richtig ???

      sonst wäre ja im Jahr 2001 der Gewinn bei JP-Morgan nicht um 70% eingebrochen.

      70% Einbruch beim Gewinn ist aber nichts aufregendes mehr
      ich bin mir Sicher die Deutsche Telekom mit Ron Sommer
      kann da noch bessere Ergebnisse vorlegen.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 18:08:47
      Beitrag Nr. 10 ()
      Sind JPM nicht auch im Konsortium bei der Anleihe-
      vergabe an Dt. Telekom??
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 21:43:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      für vergessliche Optimisten

      Aus dem Dow-Jones-Board mal kurz kopiert

      Zu #1435:
      Wem das adhoc zuviel - lesenswerter! - Text ist, die Quintessenz des Beispiels:
      Für jeden vom Aktionär eingenommenen Dollar investiert JPM 712 US-$ in hochspekulative Finanzmarkt-Wetten. In Finanzkreisen gilt ein Verhältnis von 1:10 als "aggressiv", von 1:100 als "Kamikaze-Stil", doch mit Ausnahme von unheilvollen Hedge Fonds wie der berüchtigte Long Term Capital Management Fund (Verhältnis 1:417) sind derartige Relationen von Börsenwert zu Derivat-Positionen in der Geschichte der internationalen Finanzmärkte unbekannt!
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 22:06:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      zur Erinnerung
      der LTCM-Crash kann sich wiederholen
      aus dem Dow-Jones-Board
      Thema: Salami-Crash
      #1435

      Der Turmbau zu Babel oder : Sind US-Großbanken nur getarnte Hedgefonds?

      11.01.2002 von Ronald Battistini Derivate

      Derivate sind Finanzinstrumente, bei denen es sich um keine eigenständigen Anlageinstrumente handelt, sondern um Rechte, deren Bewertung vornehmlich aus dem Preis und den Preisschwankungen und -erwartungen eines zugrundeliegenden Basisinstruments, zum Beispiel Aktien, Anleihen und Indices, abgeleitet ist.

      Hedge Engagement zur Risikobegrenzung von offenen Positionen durch Gegengeschäfte, z.B. an Börsen mit Hilfe von Futures und Optionen.

      Eine der wichtigsten Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten der 90er Jahre war unumstritten die explosionsartige Zunahme von derivativen Finanzinstrumenten. Die eingangs zitierten sachlichen Definitionen verschleiern dabei, dass es sich um hochspekulative Konstruktionen handelt, die aufgrund ihrer erheblichen Hebelwirkungen immense Gewinne, aber auch Totalverluste des eingesetzten Kapitals zur Folge haben können. Der jahrelange Mega-Bullen-Markt vernebelte den geldgierigen Anlegern die Wahrnehmung und zwang Emissionshäuser geradezu, immer neue Produkte auf den Markt zu werfen. Schließlich war und ist die Nachfrage riesig und der Emittent verdient in der Regel nicht schlecht an den Termingeschäften. Berühmt-berüchtigt sind mittlerweile die sogenannten Hedge Fonds, die die Macht der Derivate besonders skrupellos ausnutzen. Hedge Fonds sind Investmentfonds, die bezüglich ihrer Anlagepolitik keinerlei gesetzlichen oder sonstigen Beschränkungen unterliegen. Sie streben unter Verwendung sämtlicher Anlageformen eine möglichst rasche Vermehrung ihres Kapitals an. Hedge Fonds bieten die Chance auf eine sehr hohe Rendite, bergen aber auch ein entsprechend hohes Risiko des Kapitalverlusts. Bei ihrer aggressiven Strategie gehen sie oft über Leichen. Im Dezember 1993 brachten massive Spekulationen gegen eine US-Tochtergesellschaft die deutsche Metallgesellschaft AG an den Rand des Bankrotts. Nur durch das sofortige Schnüren eines Last-Minute-Rettungspaketes in Höhe von rund 1,9 Milliarden US-Dollar wurde der Konkurs vermieden. Doch dies war nur der Auftakt zahlreicher Schieflagen in den internationalen Finanzmärkten, die auf den rücksichtslosen Einsatz von Derivaten zurückzuführen ist. Cargill, Askin Securities, Procter & Gamble in den USA, Daiwa Bank, Sumitomo, Ashanti Goldfields - alles Namen angesehener, großer Konzerne, die in den vergangenen zehn Jahren Opfer massiver Derivate-Spekulationen wurden. Nicht zu vergessen die britische Barings Investment Bank, die 1995 durch Fehlspekulationen in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar ihres 27-jährigen Angestellten Nick Leeson in die Knie gezwungen wurde. Weitere zahllose Beispiele könnten hier noch angeführt werden, etwa die russische Schuldenkrise 1998. Alle Fälle zeigen deutlich: Derivative Finanzinstrumente haben sicher ihren Sinn an den Kapitalmärkten, abhängig vom Zweck, zu dem sie eingesetzt werden. Sie sind aber vor allem eins: Spekulationsinstrumente.

      Anstieg der Derivate der US-Banken seit 1990 - rote Linie (ohne Kreditderivate). Nun ist es aber sicher nicht der eigentliche Geschäftszweck von großen Bankhäusern, mit den Geldern seiner Kunden und Anleger hemmungslos zu spekulieren. Gerade in Deutschland herrscht ja das Image: Banker sind zurückhaltend und vorsichtig, ja konservativ. Jeder, der mal einen kleinen privaten oder Geschäftskredit beantragt hat, weiß, wovon ich rede. Und auch in den USA sollte doch jeder Dollar zweimal umgedreht werden, bevor er in windige Investments gesteckt wird - sollte man meinen. In zwei brillanten Essays hat der amerikanische Finanzmarktanalyst Adam Hamilton die Geschäftspolitik von US-Großbanken am Beispiel der JP Morgan Chase Bank analysiert ("The JPM Derivatives Monster" und "The JPM Derivatives Monster Grows", beide über http://www.zealllc.com abzurufen). Er hat dabei erschreckende Fakten recherchiert, die eine unglaubliche Bedrohung für die Kapitalmärkte darstellen. In den USA müssen alle Banken die Größenordnungen ihrer Derivat-Engagements einmal pro Quartal gegenüber dem US Comptroller of the Currency, einer Abteilung des Finanzministeriums offen legen. Demnach dominiert das Finanzkonglomerat Morgan Guaranty und Chase Manhattan (im Folgendenden kurz JPM für JP MorganChase genannt) den amerikanischen Derivate-Markt mit einem Anteil von rund 59% deutlich - und das, obwohl JPM insgesamt nur über 12,6% der Gesamtvermögens aller 395 US-Geschäftsbanken verfügt. In Dollar ausgedrückt: Über 26 Billionen US-$ werden über JPM im Derivatemarkt kontrolliert - ein unglaublicher Betrag. Im Vergleich dazu: Das gesamte US-Bruttoinlandsprodukt, also die Summe aller US-Waren und Dienstleistungen, betrug im ersten Quartal 2001 rund 10,1 Billionen US-$. Die 500 größten und besten US-Firmen, zusammengefasst im S&P 500-Index, waren zu diesem Zeitpunkt insgesamt "nur" 10,4 Billionen US-$ wert. Vergleicht man das Gesamtvermögen aller US-Banken (4,9 Billionen US-$) mit der Summe ihrer Derivat-Positionen (44 Billionen US-$), dann erhält man ein Verhältnis von rund 1:9. Und fragt sich unweigerlich: Was ist das Kerngeschäft der US-Banken? Klingt wohl eher nach Hedge Fonds-Territorium als nach konservativem Anlagegeschäft.

      Hedge Fonds haben sicher ihre Daseinsberechtigung und erfüllen ihren Zweck für hochprofessionelle Spekulatoren mit entsprechender Kapitalausstattung. Sie sind jedoch mit Sicherheit nicht der sichere Hafen für die Ersparnisse von Millionen Menschen und deren Altersvorsorge. Die landläufig geltende Einschätzung, bei der Bank ist mein Geld sicher, sollten viele Amerikaner vor diesem Hintergrund wohl noch einmal überdenken. Noch alarmierender werden die Zahlen, wenn man sie ins Verhältnis zum Kapital der eigentlichen Bankeigentümer, sprich ihrer Aktionäre setzt. Im Berichtszeitraum lag der Börsenwert von JPM bei rund 42 Milliarden US-$. Sicher kein Pappenstiel, doch verglichen mit den offenen Derivatpositionen ein Witz, im Verhältnis 1:611, um genau zu sein. Nach neuesten Zahlen (3. Quartal 2001) hat sich dieses Verhältnis sogar auf 1:712 verschlechtert. Soll heißen: Für jeden vom Aktionär eingenommenen Dollar investiert JPM 712 US-$ in hochspekulative Finanzmarkt-Wetten. In Finanzkreisen gilt ein Verhältnis von 1:10 als "aggressiv", von 1:100 als "Kamikaze-Stil", doch mit Ausnahme von unheilvollen Hedge Fonds wie der berüchtigte Long Term Capital Management Fund (Verhältnis 1:417) sind derartige Relationen von Börsenwert zu Derivat-Positionen in der Geschichte der internationalen Finanzmärkte unbekannt! Das hohe Risiko liegt in den unvorhersehbaren Entwicklungen der Märkte. Selbst die hochgradig professionellen Analysten bei JPM oder in den Research-Abteilungen jeder anderen Bank können bestimmte Ereignisse nicht vorhersagen, siehe Russland-Krise oder World-Trade-Center. Der größte Teil der offenen Positionen (über 85%) besteht aus Zins-Derivaten. Steigt die Volatilität der Zinsen, dann verstärkt sich der Hebel-Effekt dieser Instrumente und Chancen sowie Risiken werden fast unkontrollierbar. Schon jetzt bewegen wir uns in einem Zins-Szenario, das wenig Gutes verspricht. Die amerikanische Notenbank hat im vergangenen Jahr mit ihren zahlreichen Zinssenkungen unglaublich viel Kapital in die Märkte gepumpt. Die Zins-Volatilität stieg im Jahresschnitt auf 44% (zweithöchster Anstieg seit 20 Jahren) und erreichte im Dezember 2001 rekordverdächtige 66%. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Volatilität während der letzten 20 Jahre liegt bei knapp 18%. An anderer Stelle haben wir bereits darauf hingewiesen, dass künftig wieder mit stark steigenden Zinsen zu rechnen sein wird. Mittelfristig bedeutet dies: Das Zinsniveau wird noch volatiler, die Risiken steigen.

      Zinsderivate (Interest Rate) stellen den größten Posten am gesamten Derivate-Kuchen Warum nun setzt Amerikas Superbank sich und seine rund 2.700 (überwiegend institutionellen Anleger) dem fast unberechenbaren Risiko der Derivat-Märkte derart exponiert aus? Hierzu gibt es einige Theorien und eine möchte ich kurz vorstellen. Über die Indizien, dass der Gold-Markt manipuliert und seit einem sprunghaften Ausbruch Ende 1999 verstärkt kontrolliert wird, haben wir bereits ausführlich berichtet. Auch JPM hält einen großen Bestand an Gold-Derivaten (jedenfalls gemessen an diesem im Verhältnis zum Gesamt-Derivate-Markt jedoch sehr kleinen Segment) und hat sich hier in jüngster Vergangenheit stark engagiert. Ebenfalls bekannt ist das inverse Verhältnis von Goldpreis zum Zinsniveau in freien Märkten (sinken die Zinsen, steigt Gold und umgekehrt). Daraus folgt: Hält man den Goldpreis im Zaum, werden auch die Zinsen kontrollierbar - und damit die Risiken der Bank kalkulierbar. Der erläuterte immense Anstieg des Derivat-Geschäftes von JPM erscheint somit nicht mehr als unverständliches Vabanque-Spiel des Managements, sondern als kühl kontrollierter Schritt zur Dominanz der Derivate-Märkte. Dies setzt freilich umfassende Insider-Kenntnisse der sowie Beteiligung an den durch Zentralbanken und Regierungen vorgenommenen Manipulationen des Goldpreises voraus. Zuviel der Verschwörungstheorien? Mag sein, aber schließlich reicht es völlig aus, sich an die Fakten zu halten. Und die sind durch die genannten Zahlen eindrucksvoll belegt. Heißt im Klartext: Jede unvorhergesehene Entwicklung kann die heißgelaufene Zinsspekulation platzen lassen und die wichtigste US-Bank und somit die gesamte internationale Bankenlandschaft in arge Bedrängnis bringen. Was dies für die keineswegs, wie von Alan Greenspan und seinen Kollegen immer wieder behauptet, kontrollierbaren, sondern im Gegenteil äußerst fragilen internationalen Finanzmärkte bedeuten kann, überlasse ich jetzt Ihrer Vorstellungskraft.


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