checkAd

    DEUTSCHE BÖRSE AG +++ DELISTING +++ BERUFUNG +++ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.10.01 12:48:01 von
    neuester Beitrag 21.12.01 16:18:34 von
    Beiträge: 11
    ID: 497.111
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 384
    Aktive User: 0

    ISIN: US8793822086 · WKN: 874715 · Symbol: TNE2
    4,1200
     
    EUR
    -0,48 %
    -0,0200 EUR
    Letzter Kurs 24.04.24 Tradegate

    Werte aus der Branche Telekommunikation

    WertpapierKursPerf. %
    13,090-9,03
    2,1250-9,23
    145,18-10,88
    2,0100-11,06
    1,4303-11,71

     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 12:48:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      ftd.de, Mi, 31.10.2001, 11:52
      Delisting: Börse geht in Berufung

      Die Deutsche Börse hat angekündigt, sie werde Rechtsmittel gegen Prout und Teamwork einlegen. Beide Unternehmen hatten eine einstweilige Verfügung gegen die Delisting-Regeln für den Neuen Markt erwirkt.

      Zugleich betonte die Börse noch einmal die Bedeutung der Ausschlussregeln. Gemäß der Entscheidung des Landgerichts Frankfurt/Main darf die Deutsche Börse Teamwork wegen Insolvenz erst mit einer Frist von einem Jahr nach dem Inkrafttreten der neuen Ausschlussregeln am 1. Oktober aus dem Neuen Markt ausschließen. Im Fall Prout hatte das Gericht den Ausschluss aus dem Neuen Markt gänzlich untersagt.

      Die Deutsche Börse vertritt unverändert die Auffassung, dass sie das Regelwerk Neuer Markt auf Grundlage des Börsenrechts einseitig ändern kann, hieß es in einer am Mittwochmittag veröffentlichten Mitteilung. Vor diesem Hintergrund hatte die Deutsche Börse im September auch Berufung gegen die Entscheidung im Falle Foris eingelegt. Damals hatte das Gericht die Änderungskompetenz der Deutschen Börse anerkannt und lediglich die Frist zur Einführung der Regeln kritisiert.


      Die Ausschlussregeln hat die Deutsche Börse zum 1. Oktober 2001 eingeführt, um das Profil des Neuen Marktes als Börse für Wachstumsunternehmen zu erhalten

      und weiterzuentwickeln. Danach sollen insolvente Unternehmen und Unternehmen mit geringem Börsenwert aus dem Neuen Markt ausgeschlossen werden.



      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 12:50:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      ftd.de, Mo, 29.10.2001, 12:25, aktualisiert: Mo, 29.10.2001, 15:46
      Delisting-Regeln: 17:1 gegen die Deutsche Börse
      Von Heino Reents, Hamburg

      Mit Ejay und Tiscon haben sich zwei weitere Neue-Markt-Unternehmen per Einstweiliger Verfügung erfolgreich gegen die Delisting-Regeln gewehrt. Die Deutsche Börse gerät immer mehr in Zugzwang.

      Wie Ejay und Tiscon am Montag mitteilten, dürfen die Delisting-Regeln der Deutschen Börse nach den Beschlüssen des Landgerichts Frankfurts erst ab dem 1. April 2002 auf die beiden Unternehmen angewandt werden. In bisher 17 Fällen sind somit Einstweilige Verfügungen gegen das Regelwerk der Deutschen Börse stattgegeben worden, sagte ein Sprecher des Landgerichts. Bisher wurde nur der Antrag von Micrologica vom Gericht abgelehnt. Weitere 13 vergleichbare Verfahren von Neue-Markt-Unternehmen seien anhängig.

      Die Deutsche Börse wollte die jüngsten Fälle nicht kommentieren. Eine Sprecherin verwies darauf, dass der Börse die Urteilsbegründungen noch nicht vorliegen. "Wir halten das Regelwerk aber nach wie vor für eine wichtige Maßnahme".


      Bereits am Freitag hatte Prout beim Frankfurter Landgericht einen Aufschub erreicht. Im Gegensatz zu den vorigen Fällen hatte sich Prout nur der ursprünglichen Verfassung des Neuen Marktes unterworfen. Anders als bei Ejay und Tiscon, denen nur eine Frist von einem halben Jahr eingeräumt wurde, hat sich das Software-Unternehmen mit der Einstweiligen Verfügung den Verbleib im Neuen Markt ohne Zeitbegrenzung gesichert.


      "Eine Einstweilige Verfügung ist eine Eilentscheidung mit begrenzter Überprüfungsmöglichkeit", sagte Thomas Kehren, Vorsitzender Richter am Frankfurter Landgericht. Die Deutsche Börse habe dagegen eine unbegrenzte Widerspruchsfrist, so Kehren. Es sei aber auch denkbar, dass eine der beiden Parteien den Fall in einem ordentlichen Verfahren geklärt haben wolle. Eine Art Musterprozess gebe es aber in Deutschland nicht. "Die Deutsche Börse muss somit in jedem der bisher entschiedenen Fälle Berufung einlegen", sagte der Richter. Nach Angaben der Börsensprecherin sei dies bislang lediglich im Fall Foris erfolgt, die anderen Gerichtsbeschlüsse würden derzeit geprüft.



      An Regeln festhalten

      Für Christian Kahler, Neuer-Markt-Experte von der DZ Bank, befindet sich die Deutsche Börse derzeit in der Zwickmühle. "Die Delisting-Regeln finden viele gut, nur leider kann die Börse sie offenbar nicht richtig durchsetzen", sagte Kahler. Das sorge nicht gerade für Vertrauen am Markt. Andererseits könne die Deutsche Börse jetzt auch nicht das Regelwerk wieder komplett aufgeben, ohne sich lächerlich zu machen: "Es ist vor allem ein juristisches Problem." Er plädiert dafür, an den Regeln festzuhalten.


      Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erneuerte indes ihre Kritik an der Deutschen Börse. Durch die Entscheidung des Landgerichts Frankfurt werde die Deutsche Börse weiter gebremst, sagte DSW-Sprecherin Petra Krüll. "Sie lief schon vorher den Entwicklungen hinterher." Statt einer privatrechtlichen Struktur sollte der Neue Markt öffentlich-rechtlich geregelt werden, sagte die Sprecherin. Dann könnte, wie schon früher gefordert, eine Aufsichtsbehörde installiert werden. Auch die anderen Börsensegmente seien schließlich öffentlich-rechtlich organisiert.



      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 12:51:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      Aus der FTD vom 19.10.2001
      Neuer Markt: Weitere Klagen gegen Delisting anhängig

      Gegen die seit dem 1. Oktober geltenden Auschlussregeln der Deutschen Börse vom Neuen Markt wollen weitere Unternehmen einstweilige Verfügungen erwirken. Bislang haben fast alle Unternehmen einen Aufschub erwirkt.

      Wie ein Sprecher des zuständigen Frankfurter Landgerichts bestätigte, seien insgesamt rund 20 Verfahren anhängig. "Einige davon sind noch offen." Bislang hat das Gericht elf dieser Firmen einen Aufschub von einem halben Jahr genehmigt, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

      Wieviele Unternehmen genau einen Antrag auf einstweilige Verfügung gestellt haben, konnte der Sprecher nicht sagen, da sie von verschiedenen Kammern behandelt würden. Bislang wären alle Richter im Trend der Entscheidung im Fall Foris gefolgt. Der Prozessfinanzierer war Vorreiter der Klagewelle. Die Börse hat in diesem Fall Berufung eingelegt. Bisher wurde nur der Antrag von Micrologica vom Gericht abgelehnt.
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 12:53:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      ftd.de, Di, 2.10.2001, 17:29
      Kabel ab 3. November ohne Neue Markt-Zulassung

      Der finanziell angeschlagene Multimedia-Dienstleister Kabel New Media ist das erste Opfer der neuen Ausschluss-Regeln der Deutschen Börse für den Neuen Markt. Die Zulassung des Unternehmens zum dem Wachstumssegment ende mit Ablauf des 2. November.

      Das teilte die Deutsche Börse am Dienstag mit. Damit ist das ehemalige Vorzeige-Startup der Internetbranche das erste Unternehmen, das von den Delistingregeln der Börse betroffen ist, mit denen das Vertrauen in den Neuen Markt wiederhergestellt werden soll. Die Zulassung der Aktien zum Geregelten Markt bleibe von dieser Entscheidung unberührt, teilte die Börse mit. Der Insolvenzverwalter von Kabel New Media war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

      Die am Vortag in Kraft getretenen Regeln der Börse sehen vor, dass solche Unternehmen vom Neuen Markt ausgeschlossen werden können, deren Aktien dauerhaft unter einem Euro notieren und deren Marktkapitalisierung längere Zeit unter 20 Mio. Euro liegt. Außerdem kann der Ausschluss nach Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen eines Unternehmens erfolgen. In diesem Fall wird das Delisting einen Monat nach Beendigung der Zulassung wirksam.


      Zuletzt hatten MB Software, Management Data und Infomatec mitgeteilt, dass über ihr jeweiliges Vermögen ein Insolvenzverfahren eröffnet worden sei. Eine Sprecherin der Deutschen Börse sagte dazu auf Nachfrage, die Börse werde Ausschlussentscheidungen auf ihrer Internetseite veröffentlichen. Das Insolvenzverfahren über das Vermögen von Kabel New Media war am 3. September eröffnet worden.


      Am Dienstagnachmittag wurden die Aktien des insolventen Hamburger Unternehmens unverändert bei 8 Cent gehandelt. Hingegen gab der Nemax All Share um 0,17 Prozent auf 822 Punkte ab. Ein Aktienhändler verwies jedoch auf die geringen Handelsumsätze. Sie lägen deutlich unter denen der Vortage.



      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 12:54:15
      Beitrag Nr. 5 ()
      ftd.de, Di, 2.10.2001, 13:28
      Neuer Markt: Keine Lockerung der Delisting-Regeln
      Von Thorsten Kramer, Hamburg

      Die Deutsche Börse hat die Notwendigkeit der erweiterten Regeln für den Neuen Markt unterstrichen. Ein Aussetzen des Delistings, wie von der Nasdaq beschlossen, werde es nicht geben, sagte Neuer-Markt-Chef Rainer Riess. Weitere juristische Anstrengungen einzelner Unternehmen hält er für möglich.

      Für den Neuen Markt gelten seit Montag schärfere Regeln. Demnach geraten Unternehmen auf den Prüfstand, deren Aktie an 30 aufeinander folgenden Handelstagen den Kurs von einem Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro sinkt. Den Unternehmen bleiben dann 90 Tage Zeit, den Aktienkurs zu konsolidieren. Meistern sie die Grenzwerte an 15 aufeinander folgenden Tagen nicht, folgt der Ausschluss aus dem Neuen Markt. An der US-Technologiebörse Nasdaq wurden entsprechende Regeln wegen des starken Kursverfalls nach den Terroranschlägen bis zum 2. Januar 2002 ausgesetzt.

      "Wir sagen ganz klar, die Spreu muss vom Weizen getrennt werden", sagte Rainer Riess der FTD. "Das ist ja auch der Grund, aus dem wir diese Regeln eingeführt haben." Und: Am Neuen Markt gelte ein "sehr langer Zeitraum". Dieser Zeitraum erlaube es dem Markt, "entsprechend auszusortieren". Der Ausschluss droht den Unternehmen frühestens nach 120 Börsentagen, also nach rund sechs Monaten.



      Zur Übersicht:


      Die von der Ausschlussregel betroffenen Unternehmen




      Ausnahmeregeln für vier Unternehmen


      Gleichwohl haben mit Foris, Advanced Medien, Abacho und Heiler Software inzwischen schon vier Unternehmen eine Einstweilige Verfügung gegen die Deutsche Börse erwirkt. Demnach darf das Regelwerk erst ein halbes Jahr später auf diese Firmen angewendet werden. "Das ist ein ganz normaler Prozess, dass unsere Regeln gerichtlich überprüft werden", sagt Neuer-Markt-Chef Rainer Riess. "Aber auch das Gericht, das in einem Fall eine Einstweilige Verfügung gegen uns erlassen hat, hat in seiner Begründung ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Regeln wichtig für die Marktbereinigung sind." Juristische Schritte weiterer Unternehmen wollte er nicht ausschließen.



      Kritik der Anlegerschützer


      Aktionärsschützer, die mit Nachdruck die Verschärfung des Regelwerks für den Neuen Markt gefordert hatten, kritisieren deshalb die Art der Einführung. Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre nannte es gegenüber dpa-afx "unerträglich", dass nach den erfolgreichen Klagen nun unterschiedliche Regeln in einem Marktsegment herrschen. "Das bringt dem Neuen Markt kein besseres Image", sagte er.



      © 2001 Financial Times Deutschland

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4200EUR +2,44 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 12:54:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      Übersicht: Die von der Ausschlussregel betroffenen Unternehmen

      So genannten Penny Stocks (Billigaktien) vorwiegend aus der Internet- und Softwarebranche droht nach der Einführung der verschärften Regeln am neuen Markt der Ausschluss.

      Die Liste der betroffenen Unternehmen

      Unternehmen
      Kurs in Euro
      Marktkapitalisierung in Mio. Euro


      Kabel New Med.
      0,08
      1,38



      Infomatec
      0,11
      2,86



      Prodacta
      0,15
      0,73



      Fortunecity.com
      0,15
      4,45



      LetsBuyIt.com
      0,15
      16,84



      mb Software
      0,19
      2,25



      Micrologica
      0,22
      1,76



      Lipro
      0,26
      2,11



      musicmusicmusic
      0,29
      2,29



      Advanced Med.
      0,30
      5,39



      PopNet
      0,32
      3,10



      Blue C Consulting AG
      0,32
      4,00



      Management Data
      0,35
      2,63



      Gauss Interp.
      0,36
      12,96



      Met@box
      0,40
      5,71



      Wizcom
      0,43
      4,87



      ABACHO AG
      0,45
      5,40



      Kinowelt Med.
      0,46
      11,26



      NSE Software
      0,48
      5,62



      Cybernet
      0,50
      9,38



      Tiptel
      0,53
      2,77



      travel24.com
      0,56
      5,86



      eJay AG
      0,58
      5,80



      aeco
      0,61
      3,97



      teamwork info.
      0,63
      2,75



      F.A.M.E. Film & Music
      0,64
      3,71



      Telesens AG
      0,64
      14,39



      Tiscon
      0,66
      3,30



      AmaTech AG
      0,67
      7,05



      digital adv.
      0,68
      3,93



      Camelot
      0,69
      5,69



      InfoGenie Europe AG
      0,70
      4,45



      MME Me, Myself & Eye
      0,70
      5,36



      VIZ.R.T. Ltd.
      0,71
      7,19



      Prout
      0,74
      2,45



      GfN Ges.f.Netw.T.
      0,74
      4,01



      ad pepper
      0,74
      8,52



      ArtStor
      0,76
      5,32



      MatchNet
      0,82
      12,15



      E-M-S new media
      0,84
      17,18



      Edel Music
      0,86
      18,75



      CPU Software
      0,87
      7,11



      Poet Holdings
      0,87
      8,67



      buch.de
      0,96
      7,49






      Die Daten wurden erhoben zum Stichtag 27. September (Schlusskurse); Quelle: SdK






      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 31.10.01 12:55:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Delisting: Ab Montag wird es ernst

      Mindestens 40 "Penny-Stocks" vorwiegend aus der Internet- und Softwarebranche droht wegen der Einführung der verschärften Regeln ab dem heutigen Montag der Ausschluss vom Neuen Markt. Aktionärsschützer halten die Regeln für überfällig.

      40 weitere Firmen, die derzeit zwischen einem und zwei Euro notieren, stünden "auf der Kippe", sagte der New Economy-Experte Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) in einem Gespräch mit dpa-AFX.

      Insgesamt umfasst der einstige Wachstumsmarkt 340 Werte. Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre werde der Neue Markt aber um die Hälfte schrumpfen, prognostiziert Straub. Mindestens 15 der vom Ausschluss bedrohten Unternehmen werde es schon in einem halben Jahr nicht mehr geben. Nach der Einführung der "Penny-Stock"-Regeln sei zudem für lange Zeit nicht mit Neuemissionen zu rechnen.



      Klagen gegen Sofortvollzug der Regeln


      Ab Montag werden nach dem Konzept der Deutschen Börse die Aktien am Neuen Markt verschärft beobachtet werden. Auf dem Prüfstand stehen Unternehmen, deren Aktienkurs an 30 aufeinander folgenden Börsentagen den Kurs von einem Euro unterschreitet und deren Marktkapitalisierung zugleich unter 20 Mio. Euro sinkt. 90 Handelstage haben die Unternehmen daraufhin Zeit, ihren Kurs zu konsolidieren. Schaffen die Billigaktien die Grenzwerte an 15 aufeinander folgenden Tagen nicht, bedeutet das den Ausschluss aus dem Neuen Markt.


      Die SdK hält diese Regelung für überfällig. Es sei ein "Geburtsfehler" des Neuen Marktes gewesen, keine "Exit-Lösung" festzuschreiben, sagte Straub. Allerdings kritisierte er die Art der Einführung. Nachdem die Firmen Advanced Medien und Foris erfolgreich gegen eine sofortige Anwendung der Regelung ab Oktober geklagt hatten, gilt für sie ein halbes Jahr Aufschub. Straub nannte es "unerträglich", dass unterschiedliche Regeln in einem Marktsegment herrschen. "Das bringt dem Neuen Markt kein besseres Image", sagte er.



      © dpa
      Avatar
      schrieb am 06.11.01 22:08:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      Der Neue Markt steht am Scheideweg
      Von Ina Bauer, Frankfurt

      Der Aktienhandel am Neuen Markt macht keinen Spaß mehr - geschweige denn, dass er den Betreuerbanken Geld bringt.

      Einige von ihnen ziehen sich aus dem verlustträchtigen Geschäft mit dem Mandat als Designated Sponsor zurück. Andere halten dem Segment die Treue, erhöhen aber die jährliche Gebühr von durchschnittlich 50.000 bis 100.000 Euro, um ihre Verluste abzupuffern. "In den letzten 18 Monaten hat uns das mehr gekostet als gebracht", sagte ein Frankfurter Händler.

      Darin zeigt sich: Noch haben die Banken, die in dem Wachstumssegment durch das Stellen von Kauf- und Verkaufsangeboten für Liquidität in den einzelnen Aktien sorgen, die Hoffnung auf eine Renaissance des Neuen Marktes nicht aufgegeben. "Das Segment ist derzeit in der kritischen Phase, in der sich seine Zukunft entscheidet", sagte ein erfahrener Händler.


      Seit dem Platzen der Technologieblase im März 2000 befinden sich die Kurse im freien Fall. Institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland haben sich zurückgezogen. Wurden zu den Hochzeiten in den Nemax-50-Werten rund 5 Mrd. Euro pro Tag gehandelt, ist dieses Volumen nach Schätzung von Marktteilnehmern in Zeiten absoluter Flaute auf 20 bis 50 Mio. Euro geschrumpft. Dabei hat sich der Anteil des Kassamarktes halbiert. Das Geschäft mit Derivaten wie Futures, Indexzertifikate und Aktienkörben gewann an Bedeutung.



      JP Morgan sieht noch Potential


      Zu den Optimisten gehört David Scully, Leiter Equity Sales für JP Morgan in Deutschland. Die Bank wolle ihre derzeitige Zahl von Betreuermandaten ausbauen. "Im Neuen Markt gibt es gute Unternehmen, aber sie haben einfach nicht die notwendige Unterstützung. Viele von ihnen wurden von kleineren Banken an die Börse begleitet. Diese Institute haben begrenzte Ressourcen, Research zu publizieren und das Unternehmen bei großen institutionellen Investoren zu vermarkten."


      Die Dresdner Bank, die mit 49 Mandaten im dritten Quartal zu den größten Betreuern gehört hat, betont: "Im Gegensatz zu Sal. Oppenheim haben wir nicht vor, Betreuermandate zurückzugeben. Wir möchten den Service weiterhin anbieten - zu angepassten Konditionen." Sal. Oppenheim hatte vergangene Woche angekündigt, die Sponsorenverträge auslaufen zu lassen. Besonders bitter sieht die Handelsbilanz für Betreuerbanken aus, die für das Sponsorship keine Gebühr verlangen. Dazu gehört Credit Suisse First Boston. Stephan Sturm, Co-Leiter Investment Banking in Frankfurt, räumt ein: "Allerdings nur bei Unternehmen, die wir bei Kapitalmarkttransaktionen begleitet haben." Dahinter stehe der Gedanke, sich als Bank für künftige Kapitalmaßnahmen zu positionieren. Da dieser Markt aber seit langem brach liege, könne es sich CSFB eigentlich nicht mehr erlauben, intensives Research über Small Caps mit geringer Liquidität zu publizieren. "Wir tun es dennoch, weil wir gegenüber Investoren, denen wir Aktien im Rahmen einer Kapitalmarkttransaktion verkauft haben, eine Informationsverpflichtung haben." Die Bank hat laut Sturm nicht die Absicht, eines ihrer derzeit acht Sponsorenmandate im Neuen Markt abzugeben, sofern sich die von ihr betreuten Unternehmen nichts zu Schulden kommen ließen.



      Delisting-Regeln für die Auslese


      Zur Überwindung der Vertrauenskrise und Zukunftssicherung des Neuen Marktes hat die Börse seit Anfang des Jahres die Regeln verschärft. Neueste Änderung sind die seit Oktober geltenden Delisting-Regeln, die einen automatischen Ausschluss von insolventen Unternehmen und Billigaktien ermöglichen. Eine Welle von einstweiligen Verfügungen, mit denen eine Reihe von Unternehmen einen Aufschub oder eine generelle Befreiung erwirkt haben, stellt die Wirksamkeit der Regeln in Frage. Unterstützung erhält die Börse durch die Betreuerbanken. Die Gebührenerhöhung wird unter den 338 notierten Unternehmen einen Ausleseprozess auslösen. Stefan Müller aus dem Eigenhandel der Dresdner Bank beschreibt seine Zukunftsvision so: "Aus dem Nemax 50 hat sich eine Art Premiumgruppe von rund 20 Unternehmen gebildet, die bilanz- und substanzstark genug sind, um Krisenzeiten relativ schadlos zu überstehen. Neben dem großen Mittelfeld wird es immer mehr Penny Stocks geben. Diese sollten sich fragen, ob sich die Kosten und die Berichtspflichten für eine Notiz am Neuen Markt für das Unternehmen lohnen."


      Meist haben diese Firmen, deren Kurse sich nahe der Grenze von 1 Euro bewegen, eine Marktkapitalisierung von 5 bis 20 Mio. Euro. Sie wenden für ihre Notiz am Frankfurter Wachstumssegment jährlich rund 0,5 bis 1 Mio. Euro auf. Darin sind die Kosten für die beiden Betreuerbanken und für die Investor-Relations-Arbeit eingeschlossen.



      Ausgedehnter Qualitätsbegriff


      Die Frage der Wirtschaftlichkeit einer Notiz am Neuen Markt werden sich auch die Unternehmen stellen, die mit einem Börsengang liebäugeln - vorausgesetzt, der Primärmarkt belebt sich. Marktbeobachter meinen, dass sich der Geregelte Markt dann zu einem harten Konkurrenten des Neuen Markts entwickelt. "Der Neue Markt hat als Qualitätsbegriff ausgedient", sagt Müller von der Dresdner Bank. "Die Notiz am Neuen Markt bedeutet nicht automatisch Aufmerksamkeit der Investoren. Ist beim Börsengang mit einer Aufnahme in den Nemax 50 in absehbarer Zeit nicht zu rechnen, sollte sich überlegt werden, ob man sich den strengen Regeln des Neuen Marktes sofort aussetzt will oder lieber ein anderes Marktsegment wählt."


      Die von den Betreuerbanken durchgesetzten Gebührenerhöhungen sind ein erster Warnschuss an die Börse und die Emittenten des Neuen Marktes. Die kleineren Banken und Broker wie Kling Jelko und Sal. Oppenheim sind bereits zum Schluss gekommen, dass sie sich die Betreuermandate am Neuen Markt nicht mehr leisten können.


      Experten schätzen, dass für die Betreuung von 10 bis 15 Unternehmen am Neuen Markt eine Infrastruktur notwendig ist die jährlich mindestens 1 Mio. Euro kostet. Darin sind die Kosten für die von der Börse empfohlene Researchleistung noch nicht enthalten. Den Expertenschätzungen zufolge werden im Nemax 50 täglich im Schnitt Aktien im Wert von 120 Mio. Euro gehandelt.


      Bei einer wohlwollend veranschlagten Provision von 20 Basispunkten wirft der tägliche Handel mit den 50 Topwerten des Neuen Markts für die 20 bis 30 beteiligten Broker und Banken Provisionen von rund 240.000 Euro ab. Aufs Jahr hochgerechnet ergibt sich bei 250 Handelstagen eine Summe von 60 Mio. Euro, die zu gut 50 Prozent den vier bis fünf größten Marktteilnehmern zufließt.



      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 16.11.01 20:08:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Aufstand der Pfennige
      Von Florian Schröder

      Die Delisting-Regeln der Deutschen Börse sind seit dem 1. Oktober in Kraft. Jetzt droht Werten, die 30 Börsentage in Folge weniger als 1 Euro kosten, der Rausschmiss aus dem Neuen Markt. Viele Billig-Aktien erfüllen dieses Kriterium.

      Erst war die Deutsche Börse froh, kleine wachstumsstarke Unternehmen an den Neuen Markt geholt zu haben, und jetzt wollen sie uns mit Karacho wieder rauswerfen." Ingo Endemann, Vorstand und Gründer von Abacho, des ersten Internetunternehmens am Neuen Markt, das früher als Endemann firmierte, spricht nicht nur für sich selbst. Die meisten der 30 Unternehmen am Neuen Markt, die unter 1 Euro notieren und daher auch als "Pennystocks" bezeichnet werden, sind auf die Deutsche Börse AG derzeit nicht besonders gut zu sprechen.

      Denn die Deutsche Börse will mit einem neuen Regelwerk die Pennys mit eisernem Besen aus dem Neuen Markt kehren. Ähnlich wie bei der großen Schwester in New York, der Nasdaq, sollen die "Billig-Aktien" im Segment wachstumsstarker Tech-Unternehmen nach und nach vom Kurszettel verschwinden. "Die Wachstumsaussichten von Pennystocks sind arg getrübt", ist Candice Adam, Pressesprecherin der Deutschen Börse, überzeugt. "Damit haben diese Papiere nichts mehr am Neuen Markt zu suchen."


      Theoretisch ist die am 1. Oktober in Kraft getretene Regelung der Deutschen Börse klar und sieht vor, dass eine Aktie, die 30 Tage hintereinander unter 1 Euro notiert (gemessen am Tagesdurchschnittswert) und eine Marktkapitalisierung von weniger 20 Mio. Euro aufweist, automatisch in eine 90 Tage währende Beobachtungsphase rutscht (Bedingung 1). Kostet die Aktie während dieser Beobachtungsphase an 15 Börsentagen in Folge weniger als 1 Euro und weist sie eine Marktkapitalisierung von weniger als 20 Mio. Euro auf, kann die Deutsche Börse das Unternehmen vom Wachstumssegment ausschließen (Bedingung 2). Neun Firmen haben bisher die erste Bedingung erfüllt (siehe Tabelle).


      In der Praxis jedoch wehren sich viele Unternehmen mit Händen und Füßen - und einige recht erfolgreich. Fast alle beschritten den Gerichtsweg, und 20 Firmen, darunter Foris, Tiscon oder Ejay, erreichten durch eine einstweilige Verfügung einen Aufschub bis zum April kommenden Jahres. Die Deutsche Börse hat gegen die einstweilige Verfügung von Foris Berufung eingelegt. Am 11. Dezember wird das Oberlandesgericht Frankfurt darüber entschieden. Die Deutsche Börse geht davon aus, dass damit ein Präzedenzfall geschaffen wird, der dann Klarheit über den tatsächlichen Beginn der neuen Ausschlussregelungen schaffen werden.


      "Grundsätzlich ist es begrüßenswert, den Neuen Markt von den Schrott-Titeln zu befreien, doch was hier geschieht, ist kontraproduktiv", ist von Analysten hinter vorgehaltener Hand zu hören. Durch das juristische Hickhack werde der Neue Markt noch monatelang mit Streitigkeiten auf sich aufmerksam machen und damit von Anlegern als Hort renitenter Pfennigaktien wahrgenommen, so die Experten. Candice Adam: "Wir haben die Regelungen mit Emissionsbanken, Investmentbanken und Anlegerschützern diskutiert. Doch gegen Klagen ist man nie gefeit." Laut Gerichtsbeschluss hatte Foris jedoch gerade deshalb Erfolg mit der Klage, weil die Deutsche Börse "zu wenig Rücksicht auf die organisatorischen Bedürfnisse des Unternehmens genommen hat", so die Begründung des zuständigen Richters.


      Ein Umstand, der für die meisten nicht akut insolvenzgefährdeten Kandidaten wohl nicht allzu schwer nachzuweisen ist. Ingo Endemann: "Wir hatten kaum eine Möglichkeit, angemessen zu reagieren und dem Markt unsere im Grunde gesunde Situation zu vermitteln." So hofft Abacho, im ersten Quartal kommenden Jahres die Gewinnzone zu erreichen und anschließend das verspielte Anlegervertrauen zurück gewinnen zu können.


      Auch wenn die meisten betroffenen Werte wohl noch einige Monate Aufschub bekommen werden - spätestens nach Ablauf der einstweiligen Verfügungen wird die eine oder andere Firma wohl Abschied nehmen müssen. Nach jetzigem Stand besonders gefährdet sind Werte wie Prodacta mit einem Börsenkurs von 0,19 Euro und einer Marktkapitalisierung von 0,93 Mio. Euro, Micrologica (0,21 Euro; 1,68 Mio. Euro), Musicmusicmusic (0,36 Euro; 2,83 Mio. Euro), Lipro (0,27 Euro; 2,13 Mio. Euro), oder auch Fortunecity (0,25 Euro; 7,32 Mio. Euro). "Übertriebenes Wehklagen ist aber nicht angebracht", sagt Maximilian Schöller, Analyst bei Merck Finck. "Immerhin können die Unternehmen ja an ein anderes Börsensegment gehen." Das empfiehlt auch Candice Adam: "Jedes Neuer-Markt-Unternehmen, ob Pennystock oder nicht, kann problemlos in den amtlichen Handel, den geregelten Markt oder den Freiverkehr wechseln."


      So will beispielsweise die insolvente Popnet AG den Schritt des Segmentwechsels vollziehen und in den geregelten Markt wechseln. Vorteil: Die Anforderungen in den Alternativ-Segmenten sind wesentlich geringer. Dort müssen nicht wie am Neuen Markt Quartalsberichte vorgelegt und kostenintensive Analystenkonferenzen abgehalten werden. Außerdem sind keine "Designated Sponsors" notwendig. Designated Sponsors sind Banken, die sich verpflichten, Liquidität zur Verfügung zu stellen, und damit die Handelbarkeit der Aktien verbessern. Die Banken scheuen den unverhältnismäßig hohen Kostenaufwand dieser Betreuertätigkeit für kleine ("enge") Werte, die wenig gehandelt werden. So kündigte das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim bereits an, sich in den nächsten Monaten von den meisten seiner 45 Neuer-Markt-Mandate zu trennen. Ohne zwei entsprechende Bankhäuser hat eine Aktie nach geltendem Recht jedoch keine Existenzberechtigung am Wachstumssegment.


      Eine weitere Möglichkeit, die Ausschluss-Kriterien der Pennystock-Regelung zu umgehen, besteht auch in einem Re-Split. So werden bei einem 1:2-Re-Split zwei Aktien zu einer zusammengefasst. Sie verdoppeln sich damit im Wert und hieven etwa eine Aktie, die bei 0,60 Euro notiert, schnell auf 1,2 Euro und damit über die magische 1-Euro-Marke für Pennystocks - zumindest kurzfristig. Auch Ingo Endemann zieht einen Re-Split in Betracht, "wenn uns nichts anderes übrig bleiben sollte". Candice Adam: "Durchaus denkbar, doch solche Maßnahmen wirken auf Anleger wohl eher abschreckend."


      Abschreckend wirkt auch die hohe Volatilität vieler Pfennige. "Bei Firmen, die nur noch ein paar Cent wert sind, verursachen selbst kleinere Orders von einigen Hunderttausend Mark leicht Kursausschläge von 40 Prozent und mehr", sagt Analyst Schöller. Das mag zwar für Spekulanten interessant sein, die die schnelle Mark machen wollen, verfestigt aber weiter das ungeliebte Zockerbuden-Image des Neuen Markts.


      Und selbst betroffene Unternehmer wie Endemann stimmen dem Ausschlussverfahren zu, bemängeln nur die zu schnelle Umsetzung und den denkbar ungünstigen Zeitpunkt. So hat die Nasdaq seit dem 11. September ihre Delisting-Regelung bis zum 2. Januar 2002 ausgesetzt, um der Unsicherheit an den Finanzmärkten entgegenzuwirken. Davon will die Deutsche Börse jedoch nichts wissen. Adam: "Wir wollen ein deutliches und vielleicht schmerzhaftes Signal setzen, um das Vertrauen der Anleger schnell wieder zurückzugewinnen."
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 16:17:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      Brokat: Insolvenzverfahren eröffnet

      Über das Vermögen des zahlungsunfähigen Finanzsoftware-Herstellers Brokat ist vom Amtsgericht Stuttgart das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Talfahrt der Aktie hielt auch am Montag an.

      Wie das am Neuen Markt gelistete Unternehmen am Montag nach Börsenschluss weiter mitteilte, wurde Volker Grub dabei zum Insolvenzverwalter bestimmt. Grub, der bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter beim überschuldeten Stuttgarter Unternehmen fungierte, hatte die Eröffnung des Verfahrens zuvor selbst empfohlen. Eine Beseitigung der Überschuldung war nicht mehr als realistisch erachtet worden.

      Brokat, einst ein Hoffnungsträger des Neuen Marktes, hatte sich bei der Übernahme zahlreicher Unternehmen übernommen. Die Gesellschaft hatte daher bereits im November selbst Antrag auf Insolvenz gestellt. In den ersten neun Monaten 2001 hatte die Firma nach früheren Angaben auf Grund von Sonderabschreibungen einen Nettoverlust von 970,6 Mio. Euro verbucht, nach einem Minus von 68,1 Mio. Euro vor Jahresfrist. Das Eigenkapital war zum Ende September auf minus 75,89 Mio. Euro gesunken. Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen zum gleichen Zeitpunkt waren zudem auf zusammen 150,5 Mio. Euro beziffert worden.


      Nach einer zuletzt rasanten Talfahrt an der Börse gab der Aktienkurs von Brokat auch am Montag weiter nach. Die Papiere schlossen im elektronischen Handel mit einem Minus von mehr als acht Prozent auf 0,33 Euro.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 16:18:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      Delisting-Regeln: Überraschender Erfolg für die Deutsche Börse
      Von Heino Reents, Hamburg

      Die Deutsche Börse hat im Streit um die Delisting-Regeln am Mittwoch überraschend einen Teilerfolg erzielt. Das Landgericht Frankfurt wies Einstweilige Verfügungen von sechs Unternehmen gegen das Regelwerk ab.

      Das teilte die Sprecherin der Börse, Candice Adam, auf Anfrage mit. "Wir begrüßen die Entscheidung im Namen der Investoren", sagte Adam. Eine schriftliche Begründung liege ihr nicht vor. Vom Landgericht Frankfurt war am Mittwoch keine Stellungnahme zu bekommen.

      Die Firmen E.Multi Digitale Dienste, Letsbuyit.com, Gesellschaft für Network Training (GfN), Wizcom, NSE Software und Infogenie hatten versucht, per Einstweiliger Verfügung einen Aufschub gegen das Inkrafttreten der Delisting-Regeln zu bekommen.



      21 Firmen bekamen Aufschub

      Die Entscheidung des Gerichts kommt überraschend, da 21 Firmen des Neuen Marktes in den vergangenen Monaten bereits erfolgreich juristisch gegen das Regelwerk der Börse vorgegangen waren. Zwei Firmen, MME und Prout, wurden sogar dauerhaft von den Delisting-Regeln ausgenommen. Sie hatten, anders als die meisten anderen Unternehmen am Neuen Markt keine so genannte Unterwerfungserklärung der Deutschen Börse unterzeichnet. Mit Micrologica war vorher nur eine Firma mit einer Einstweiligen Verfügung vor Gericht gescheitert.


      GfN-Sprecher Steven Hartenstein bestätigte gegenüber der FTD die Entscheidung des Landgerichts. "Die Entscheidung ist entgegen allen Erwartungen ausgefallen", sagte er. Hartenstein kündigte an, dass sein Unternehmen Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen wolle. "Wir bestreiten ja gar nicht, dass die Regeln sinnvoll sind, nur der Zeitraum von der Bekanntgabe bis zum Inkrafttreten war viel zu kurz."


      Mit der Entscheidung hat das Landgericht offenbar den Kapitalmarktschutz und den Anlegerschutz stärker gewichtet als in den anderen Fällen. Der Börse wurde erstmals von einem Gericht das Recht auf eine einseitige Änderung der Regeln am Neuen Markt zugestanden.



      Regeln gelten seit 1. Oktober

      Die seit Oktober geltende Delisting-Regeln sehen vor, dass Firmen, deren Aktien längere Zeit unter einem Euro gehandelt werden und deren Marktkapitalisierung dauerhaft unter 20 Mio. Euro liegen, vom Neuen Markt ausgeschlossen werden.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.

      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      -0,41
      -2,99
      -0,53
      +0,17
      -0,76
      +0,46
      +2,54
      -1,28
      -0,23
      -0,12
      DEUTSCHE BÖRSE AG +++ DELISTING +++ BERUFUNG +++