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    Mehr Kinder oder mehr Einwanderung? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.11.01 21:02:26 von
    neuester Beitrag 03.11.01 22:31:01 von
    Beiträge: 11
    ID: 498.805
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      schrieb am 03.11.01 21:02:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die demographische und sozialstaatliche Krise, in die Deutschland geraten ist, war vorhersehbar. Heute leben in weniger als 30 Prozent der Haushalte Kinder. Dennoch sehen nahezu 85 Prozent der Deutschen das traditionelle Familienbild als erstrebenswert an. Es liegt auf der Hand, daß das »Armutsrisiko Kind« viele Menschen davon abhält, für Nachwuchs zu sorgen. Deutschland beschreitet einen Irrweg, wenn einerseits die rot-grüne Steuerreform Singles stärker entlastet als Familien, andererseits mit der Ökosteuer die Familien stärker belastet werden.

      Am Rande sei vermerkt, daß die sogenannte »Homosexuellen-Ehe«, falls sie in einer weiteren rot -grün dominierten Legislaturperiode mit allen sozialpolitischen Konsequenzen Akzeptanz findet - selbst nach schöngerechneten Angaben aus den Reihen der Regierungsparteien rund 28 Milliarden Mark kosten wird. Vor diesem Hintergrund klingen die Versicherungen der Bundesregierung, für die Familien sei kein Geld verfügbar, nicht gerade glaubwürdig.

      Vermehrte Einwanderung kann die Probleme Deutschlands nicht lösen: erstens entziehen wir damit anderen Völkern menschliche Ressourcen, zweitens müssen wir die Erfahrungen mit bisherigen Einwanderungswellen berücksichtigen. Die Integrationskosten von über 130 Milliarden Dollar pro Jahr in den USA sollten zu denken geben; ebenso der sinkende prozentuale Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer an der ausländischen Gesamtbevölkerung in Deutschland, der von 65,7 Prozent im Jahr 1972 auf 27,4 Prozent (1998) gefallen ist. Allein die Erhaltung unserer heutigen Bevölkerungszahl und des Aufbaus unserer Alterspyramide würde - rein mathematisch-theoretisch betrachtet - eine zusätzliche Einwanderung rechtfertigen. Doch ist klar, daß dieser Weg nicht praktikabel ist weil er die Integrationskraft unserer Gesellschaft bei weitem überfordern würde.

      Eine Politik, die nur noch »Realitäten anerkennen« will und in der Individualisierung und damit Vereinsamung der Menschen eine solche »Realität« zu sehen glaubt - so, als handle es sich um ein unabänderliches Naturgesetz -, gibt ihren Anspruch auf, Leitbilder zu setzen.

      Dies gilt auch für die Sicherung der materiellen Grundlagen: Die beiden optionalen Komponenten des Familienlastenausgleichs, die steuerlichen Kinderfreibeträge und das Kindergeld, müssen zumindest den seit ihrer Einführung erlittenen Kaufkraftverlust ausgleichen. Bei seiner Einführung im Jahr 1961 stellte der Kinderfreibetrag einen Facharbeiter durchschnittlich bereits ab dem Zweiten Kind steuerfrei; hochgerechnet auf heutige Verhältnisse würde dies einem Freibetrag von rund 15.000 Mark entsprechen.

      Um Familien zu fördern, die ihre Freibeträge nicht ausschöpfen können, ist eine Beibehaltung des optionalen Kindergeldes unumgänglich. Da sich der »Wert« von Betreuung und Erziehung - von der Kostenseite betrachtet allein in den ersten 15 Lebensjahren eines Kindes auf rund 450.000 Mark summiert, ist die Erhöhung des Kindergeldes auf etwa 700 Mark pro Kind und Monat nicht zu hoch gegriffen.

      Angesichts der Tatsache, daß der Familienlastenausgleich im letzten Jahrzehnt nur um 13,9 Prozent gestiegen ist, während das Bruttosozialprodukt im gleichen Zeitraum um fast 60 Prozent anstieg - und angesichts der Tatsache, daß der Anteil des Lastenausgleichs am Sozialbudget von 20,8 Prozent im Jahre 1960 auf heute 12 Prozent gesunken ist, muß man eingestehen, daß Deutschland seine Familien vor allem als finanzpolitischen »Steinbruch« mißbraucht hat. Heute gilt es nicht nur, diese Einsparungen wieder den Familien zufließen zu lassen, sondern sie auch besonders zu fördern.

      Heute werden Familien sowohl während des Arbeitslebens als auch in der Rente doppelt bestraft. Durchschnittlich verfügen Familien schon ab zwei Kindern nur noch über 48 Prozent des Einkommens eines kinderlosen Paares, mit jedem weiteren Kind sinkt dieser Prozentsatz um weitere acht Prozentpunkte. Als Folge müssen laut Statistischem Bundesamt in Deutschland acht Millionen Haushalte mit weniger als 100 Mark in der Woche auskommen; und jedes siebte Kind in Deutschland muß in der Sozialhilfe aufwachsen (nachdem dies 1965 nur jedes 75. Kind war).
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 21:10:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      soweit hab ich erstmal gelesen:

      >Am Rande sei vermerkt, daß die sogenannte »Homosexuellen-Ehe«, falls sie in einer weiteren rot -grün dominierten Legislaturperiode mit allen sozialpolitischen Konsequenzen Akzeptanz findet - selbst nach schöngerechneten Angaben aus den Reihen der Regierungsparteien rund 28 Milliarden Mark kosten wird. Vor diesem Hintergrund klingen die Versicherungen der Bundesregierung, für die Familien sei kein Geld verfügbar, nicht gerade glaubwürdig.

      aber das ist doch einfach Unsinn. Worin liegt denn die steuerliche Bevorteilung, in der Ehe, aha, Kinder sind also so nicht "notwendig", um steuerliche Vorteile zu generieren. Worin liegt also der Handlungsbedarf? Aha, wiederum, indem Ehe nicht steuerlich begünstigt wird, sondern Kinder aufzuziehen. Wer kann das durchsetzen, keiner, bis auf eine große Koalition, da die Stimmen zur Status Quo-Erhaltung der Wählerschaft notwendig sind. Nur, eine große Koalition wird es a) nicht geben und b) wird die CDU etwa zwanzig Jahre nach Notwendigkeit auf diese Lösung kommen.
      Ist also noch etwas hin.

      wbb
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 21:12:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn du das Kinder kriegen am Einkommen festnagelst, dann liegst du falsch. Kinder kriegen, Kinder haben ist eine Lebenseinstellung. Ich habe 3 Jungs und möchte mit niemand tauschen, der 48% mehr Einkommen hat, wegen mir können sie nochmal 48% haben.
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 21:14:58
      Beitrag Nr. 4 ()
      >Vermehrte Einwanderung kann die Probleme Deutschlands nicht lösen: erstens entziehen wir damit anderen Völkern menschliche Ressourcen, zweitens müssen wir die Erfahrungen mit bisherigen Einwanderungswellen berücksichtigen. Die Integrationskosten von über 130 Milliarden Dollar pro Jahr in den USA sollten zu denken geben;

      Damit sind die USA aber sehr erfolgreich; Man bedenke, die USA bestehen aus Wirtschaftsflüchtlingen, nichts anderes sind sämtliche Einwanderer der letzten Jahre. Die Situation ist dennoch nicht ergleichbar.

      wbb
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 21:15:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3 GANZ GENAU deiner MEINUNG !

      Olsen

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      schrieb am 03.11.01 21:20:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1 von Goethe1971
      Sehr guter Bericht mit einem wirklich wichtigen Thema.
      Wenn jetzt nicht der richtige Weg für eine vernünftige
      Familienpolitik beschritten wird, werden wir uns doof
      und duselig bezahlen.

      ....weil er die Integrationskraft unserer Gesellschaft bei weitem überfordern würde.
      Schließe mich da voll an!

      Ansonsten Zustimmung zu #3von HankStopp


      Mfg
      Eckhardt
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 21:32:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      @HankStopp
      so ist es, und das ist........

      und sollte ich irgendwann mal noch we(i)niger geld am ende des monats übrighaben, bekomm ich meine familie trotzdem satt.

      warum wohl:D

      Agent 86:cool:
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 21:38:53
      Beitrag Nr. 8 ()
      ich bin mir sicher,das die bereits eingewanderten für mehr kinder in deutschland sorgen werden. :D
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 21:49:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Gebe einer Familie ausreichend Wohnraum und sie werden alsbald
      Kindersegen erfahren und leere Zimmer mit fròhlichen
      Nachwuchs fùllen.

      Bezùglich Zuwanderung.

      Noch nach Generationen sind die Zugewanderten die "Entwurzelten",
      das ist nur natùrlich.
      Das Beispiel England zeigt sehr klar:
      Fùr die Entwurzelten sind die Verwurzelten eine Provokation,
      da die Zugewanderten auch nach vielen Jahren nicht diesen gleichen Status der Verwurzelten gemiessen kònnen.
      Auch Wunschpartner unter den Kreis der Verwurzelten,
      mag fùr Zugereiste ein unerreichbarer Wunsch bleiben.

      Diese Situation mag eine konstante Negativitàt schaffen,
      die sich wiederum in Vandalismus und Rachegefùhle,
      also Kriminalitàt àussern mag.
      Natùrlich gibt es da auch Ausnahmen.
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 22:11:41
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ein wichtiges Thema und ein gutes Eingangsposting.

      Ich will einen statistischen Aspekt ergänzen:

      Wenn hier mal die zu erwartenden Zahlen für die nächsten 25 - 50 Jahre aufgelistet würden, und zwar
      - Stärke eines Jahrgangs
      - Geburtenrate
      - Bevölkerungszu- bzw. Abnahme,
      und das im Vergleich einiger Länder Europas untereinander und dann mit einigen asiatischen und afrikanischen Ländern, dann würden manche kaum glauben, was sie da zu sehen bekommen.

      Mal ein Beispiel:

      Wird in Deutschland wie im Moment jede Generation nur zu 60% ersetzt, haben wir in der der nächsten statt ca. 700.000 noch 420.000, in der übernächsten, d.h. in ca. 50 Jahren noch 252.000. Übrigens hatte allein die alte Bundesrepublik Ende der sechziger Jahre etwa 1.100.000 Geburten pro Jahr.

      Zum Vergleich mal die Türkei; bevölkerungsmäßig gar kein aus dem Rahmen fallendes Land, das von afrikanischen und asiatischen Staaten mühelos "überholt" wird:

      Seit der Staatsgründung im Jahre 1923 ist die türkische Bevölkerung stark angewachsen. Damals lebten gerade einmal 12 Millionen Menschen in der Türkei. Die erste offizielle Volkszählung von 1927 ergab eine Wohnbevölkerung von 13,7 Millionen Personen. Im Jahre 1965 waren es dann aber schon 31 Millionen Einwohner.

      Der letzte Zensus von 1990 ergab 56,4 Millionen Bewohner. Davon waren 28,6 Millionen männliche und 27,9 Millionen weiblich. Somit hatten Männer einen Bevölkerungsanteil von 50,6 Prozent und Frauen einen Anteil von 49,4 Prozent. Gegenüber dem Wert von 1965 hat sich die Bevölkerung bis zum Jahre 1995 auf geschätzte 63 Millionen Personen verdoppelt. Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum beträgt zur Zeit 2,17 Prozent. Zum Vergleich hat Irland als das Land mit höchsten Wachstumsrate in der EU nur ein jährliches Bevölkerungswachstum von 0,5 Prozent. Bis zum Jahr 2000 wir die Bevölkerung in der Türkei noch einmal um 5 Millionen Menschen wachsen.

      Die Türkei ist ein Land mit einem hohen Anteil an Jugendlichen. Daran ändert auch das Ansteigen des Durchschnittsalters der türkischen Bevölkerung seit 1970 von 18,95 auf 22,21 Jahre in 1990 nicht viel. Knapp 20 Millionen Menschen sind unter 14 Jahre alt. In der Bundesrepublik Deutschland gab es 1993 bei einer Gesamtbevölkerung von 81 Millionen weniger als 13 Millionen Jugendliche im Alter bis 14 Jahre.

      Quelle : Nachbar Türkei - kiara., Frankfurter Allgemeine, 1997

      und als Ergänzung:

      SPIEGEL ONLINE - 20. September 2001, 09:06
      http://www.spiegel.de/almanach/laender/0,1518,153819,00.html

      Bevölkerung: 67,632 Mio. Einwohner, davon rund 80 % Türken, 20 % Kurden
      Minderheiten: Araber 2 %, Tscherkessen und Georgier je 0,5 %.
      In Deutschland leben ca. 2 Mio. Türken. In Städten leben 75 %, unter 15 J. sind 30 % der Bevölkerung
      Bevölkerungsdichte: 86,8 Einwohner/km2
      Bevölkerungswachstum: 1,32 %
      Fruchtbarkeitsrate: 2,3 Geburten/ Frau


      In der Türkei werden momentan etwa 1.450.000 Kinder pro Jahr geboren;
      dort sehen die Zahlen für die Jahre 2025 und 2050 so aus:
      1.670.000 und 1.920.000.
      Nocheinmal für Deutschland: 420.000 und 252.000, natürlich beides als lineare Extrapolierung in die Zukunft, die nie 100%ig eintreffen wird.


      Dies ist nur der Zahlenaspekt, das ist klar, es gäbe noch vieles andere zu sagen - vielleicht in weiteren Postings.

      Hier noch ein paar Adressen:

      http://www.tcbonnbe.de/de/allgemeine_info/allgeminfo4.htm
      http://www.ecopop.ch/
      http://www.ecopop.ch/A5BEVOELKWELT/5weltbevoelkerung.htm
      http://www.ecopop.ch/A5BEVOELKWELT/afrikadruck.htm


      Gruß
      Avatar
      schrieb am 03.11.01 22:31:01
      Beitrag Nr. 11 ()
      die türkischen mitbürger werden schon dafür sorgen,das die deutsche geburtenrate steigt.da macht euch mal keine sorgen :D


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