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    Lafontaine: " Schröder, Weltmeister der Lügen" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.09.05 21:00:59 von
    neuester Beitrag 16.09.05 23:20:25 von
    Beiträge: 10
    ID: 1.007.683
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      schrieb am 16.09.05 21:00:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Stimmt das:


      Co-Spitzenkandidat Oskar Lafontaine bezeichnete Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als " Weltmeister der Lügen"
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 21:05:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      schröder ist eben ein lebenskünstler wein, weib und gesang - mal hier, mal da - funny type - aber erhat was gegen krieg
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      schrieb am 16.09.05 21:14:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Über die wahre Meinungsmanipulation, den Einfluss der Medien, hier ein Auszug aus dem Thread "Die Linkspartei und der Phantomschmerz" (Interview mit Roger Williamson)

      o Über Politikerverbote von Journalisten,
      o über Dienstanweisungen des Spiegels zum Wahlkampf usw.

      ----------------------------------------------------------
      Das Fernsehduell von Schröder und Merkel war reich an Informationen. Ich glaube, daß sich die Leute irren, die sagen, sie hätten das alles auch so gewußt.

      Verlierer dieses Wahlkampfes ist die Journalistik, das linksliberale Spektrum ist mittlerweile völlig verlorengegangen. Außer in den CDU-Stellungen hat an den Fronten dieses Wahlkampfes niemand mehr gekämpft. Das läuft etwa so: Lis Mohn, die Frau des Bertelsmann-Chefs Rainer Mohn, schreibt im Magazin Cicero eine Liebeserklärung an Angela Merkel. Jedermann im Bertelsmann-Verlag weiß jetzt: Die Leitung des Hauses hat diese Meinung zur Wahl. Friede Springer, die Chefin des Springer-Verlages, macht ebenfalls kein Hehl daraus, wie sie denkt. Das ist dann verbindlich für die Redaktionen des Verlags – inklusive der Chefetage der Bild. Auch Stefan Aust vom Spiegel ist auf die Merkel-Position eingeschwenkt. Er hat im Verlag mehr oder weniger die Dienstanweisung gegeben, wie dieser Wahlkampf für Merkel zu führen sei.

      Da wundert es ja nicht, daß die Journalisten nach dem TV-Duell unisono erzählen, Frau Merkel sei die Gewinnerin gewesen. Umfragen stellen jedoch fest, daß zwei Drittel aller Fernsehzuschauer Schröder vorne sahen. Diese Journalisten sind aber auch diejenigen, die als erste von der Einschränkung der Pressefreiheit reden, wenn Caroline von Monaco nicht oben ohne fotografiert werden darf. Wenn ihnen aber ein Konzernchef sagt, wie sie über den Irak-Krieg zu denken oder wie sie die Wahl zu kommentieren haben, dann ist das für sie keine Einschränkung der Pressefreiheit.

      F: Die Fernsehdiskussion der Spitzenkandidaten hat die Personalisierung der Politik und des Wahlkampfes auf die Spitze getrieben. Setzen sich bei uns US-amerikanische Verhältnisse durch?

      Das hat die SPD schon ganz alleine geschafft. Der erste Schröder-Wahlkampf war der erste, der diese Form der Amerikanisierung eingeführt hat. Da sind zum ersten Mal die Luftballons von der Decke gesegelt, es wurden depperte Rocksongs gespielt. Es kommt der Bereitschaft von Medien und Masse gleichermaßen entgegen, den Wahlkampf zu entpolitisieren und ihn auf dieses diffuse Gemisch von Gefühlen zu reduzieren. Es ist leider auch so, daß die Kulturpolitik in denjenigen Bundesländern am schlechtesten ist, wo Rot-Grün regiert. Auch die schwarzen Fernsehsender haben das bessere Kulturprogramm. Das tut einem weh, aber es ist so.

      Vier Interviewer bei dem TV-Duell sind natürlich eine Schwulstform, die nur durch den Quatsch des Proporzes zustande gekommen ist. Ich möchte dieses Genre, die Fernsehdiskussion, fast wider Willen dagegen in Schutz nehmen, wie die Journalisten und wie das Publikum damit umgegangen sind.

      F: Welche Themen fehlten im Wahlkampf?

      Als Mensch der Kultur würde ich immer sagen, daß Menschenrechtsfragen für meine Wahlentscheidung wichtig sind. Einfach deshalb, weil ich sage: Das ist das Kontinuum der Kultur, das ist goethisch – wie immer Sie wollen, ich kann das so altmodisch wie möglich begründen. Warum geht ein Kanzler Schröder aus vermeintlich sozialdemokratisch humanitärer Tradition hin und sagt ohne Not: Putin ist ein lupenreiner Demokrat. Oder warum kommt er aus China zurück und sagt, es sei doch immer nur ein Ritual gewesen, dort das Thema Menschenrechte anzusprechen?

      Ich habe Dissidenten interviewt, die in diesen Gefängnissen gefoltert wurden, ich arbeite seit vielen Jahren für Amnesty International, ich weiß, wovon ich rede. Als ich in Afghanistan war, wurde ich von der Frau herumgeführt, die zwei Wochen später in den Nachrichten mit zwei Gewehren am Kopf gezeigt wurde. Diese arme Valentina, die Italienerin, hatte mir ihre Hilfsprojekte gezeigt. Für mich sind Menschenrechte ein Kernbereich, der in der Wahldebatte überhaupt nicht vorkam. Oder wenn man sich die Verhältnisse in dem Rußland des Schröder-Freundes Putin ansieht – es ist so hanebüchen, so extrem, daß jeder schreien müßte, der von diesen Zuständen Kenntnis hat. Ich habe aber nicht gesehen, daß irgend jemand im Wahlkampf zu diesem Thema die Fahne gehoben hätte.

      F: Warum werden diese Themen von den Medien nicht aufgegriffen? Brauchen wir vielleicht mehr Medienkritik?

      Die Medienkritik, die es früher in vielen Zeitungen gab, ist heute einfach verschwunden. Der Spiegel hat kein Medienressort mehr, das Fernsehen hat keine medienkritische Sendung. Es gibt Sendungen für Tiefseebotanik, aber es gibt keine für Medienpolitik. Und das, obwohl jeder betont, wie wichtig die Medien für die Gesellschaft sind. Glücklicherweise gibt es noch die junge Welt, den Freitag und ein paar andere Zeitungen, die sich diese Medienkritik noch leisten können. Allerdings können sie dies nur aus der Froschperspektive machen.

      F: Was halten Sie von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine?

      Beide wurden im Wahlkampf als Einzelpersonen wahrgenommen, sie mußten also stark personalisierend auftreten. Das Politische in ihrem Wahlkampf konnte man bei ihnen ebensowenig erkennen wie bei den anderen Politikern auch.

      Trotzdem passierte es, daß in den Gesprächsrunden, in denen sie auftraten, Ideen zur Sprache kamen, die in den Bundestag gehören. Es kann nicht angehen, daß derartige Gedanken nur noch von Leuten ausgesprochen werden können, die aufgrund ihrer Amtlosigkeit plötzlich systemkritisch denken dürfen, wie der CDU-Politiker Heiner Geißler. Der erkennt plötzlich, daß mit dem Sozialismus auch die soziale Marktwirtschaft zusammengebrochen ist; er nimmt zur Kenntnis, daß niemand aus humanitären Gründen einen Arbeiter einstellt, den er nicht braucht.

      Für mich ist die Linkspartei so etwas wie die Partei des Phantomschmerzes. Sie erinnert mich an das, was mal war. Aber ich freue mich darüber, daß es sie gibt, und ich könnte im klassischen Sinne »Sympathisant« sein. Dafür schlucke ich auch, daß man hinter die Glaubwürdigkeit von Oskar Lafontaine – falls dieser Begriff überhaupt als politische Kategorie gilt – einige Fragezeichen setzen darf.

      F: Gegen die Linkspartei wurde das Propagandaarsenal des Kalten Krieges aus dem tiefsten Keller geholt: platter Antikommunismus, Attacken auf die moralische Integrität bis hin zum Rufmord, Infragestellen der Kompetenz, Lächerlichmachen und so weiter. Die Kampagnenthemen wurden nie lange durchgehalten – sind das olle Kamellen aus dem Kalten Krieg, die heute nicht mehr so recht ziehen?

      Gut gemacht, liebe freiheitlich-demokratische Presse, besser hättest du es nicht hinkriegen können. Durch solche Hetzereien werden die unpolitischen Sympathisanten erst recht in Stellung gebracht, sie erfahren, wie wichtig sie sind.

      Ich wundere mich immer, daß Leute, die angeblich eine hohe Medienkompetenz haben, solche Grundfehler machen. Wenn man eine Partei nicht haben will, kann man das am besten durch Verschweigen erreichen. Das hat kein einziges Medium gemacht.

      F: Die Wahlwerbung der Linkspartei wird vielfach als flau, nichtssagend und farblos kritisiert. Haben Sie auch den Eindruck?

      Ich möchte generell Zweifel daran anmelden, ob die Kampagnen dieses Wahlkampfes wirklich professionell waren. Die SPD-Kampagne z. B. reduzierte sich auf etwas unbeholfene Kanzlerfotografie. Die ist mit verschraubten Slogans bestückt, deren Logik man erst mühsam herausfinden muß, bevor man merkt, daß das Gegenteil genauso richtig ist. Der Wahlkampf insgesamt war weitgehend einfallslos – leider machte die Linkspartei dabei keine Ausnahme. Sie offenbart wieder einmal die alte Schwäche der Linken, die bei allen Fragen der öffentlichen Vermittlung plötzlich zur bewährten Methode des Kartoffeldrucks greift. Dieses Wahlkampffoto z. B., auf dem Gysi den Lafontaine anbetet, war ein Riesenfehler. Gerade für die Linke ist diese Psychologisierung, diese Superstarisierung des Wahlkampfes sehr peinlich. Hätte man nicht besser die Person hinter den Gedanken zurückstellen sollen?

      F: Die Linkspartei ist den Medien zu kritisch, ihre Vertreter kommen z. B. im Fernsehen kaum zu Wort. Ohnehin ist es in deutschen Medien ja üblich, kritische Stimmen auszublenden – Sie haben das schließlich am eigenen Leib erfahren. Warum sind Sie nicht mehr im Fernsehen zu sehen?

      Das stimmt, ich habe beim ZDF Politiker-Verbot bekommen. Über so etwas kann man leider nie reden, es gibt ja auch keine Medien mehr, die so etwas interessiert. Es interessiert auch Gerhard Schröder nicht. Ich habe ihm mal erzählt, daß Helmut Kohl eigenhändig durchgesetzt hatte, daß ich keine Politiker mehr interviewen darf. Das weiß ich von dem damaligen ZDF-Intendanten Stolte, dazu gibt es auch einen Briefwechsel, in dem ich Stolte erklärte, daß ich dieses Verbot nicht akzeptiere. Daraufhin riet er mir, ich könnte ja jetzt erst mal Politikergattinnen interviewen. Das war tatsächlich ernst gemeint.

      Wir haben damals in der Redaktion ernsthaft überlegt, ob wir jetzt eine Rubrik einführen: »Diese Woche wieder die Politikergattin Ihrer Wahl«. Die Absurdität des Ganzen zeigte sich darin, daß ich für Die Woche die britische Premierministerin Margaret Thatcher interviewte, nicht aber Jürgen Möllemann für das ZDF interviewen durfte. Ich habe damals auch ein Interview mit Helmut Markwort von Focus gemacht, in dem er eine denkbar ungute Figur abgibt. Dieses Interview hat heute einen Sperrvermerk, obwohl in ihm keine einzige handwerkliche Schwäche nachgewiesen wurde. An Journalistenschulen wird damit unterrichtet. Aber seit diesem Interview darf ich in keiner Burda-Veröffentlichung mehr erwähnt werden. Das heißt, ich darf weder in Bunte, Focus noch sonstwo vorkommen. Als mich vor einiger Zeit die Burda-Stiftung bat, mich für die Darmkrebsvorsorge stark zu machen, habe ich denen geschrieben, es hätte keinen Sinn, selbst wenn sie sich mir rektal näherten. Ich fürchte aber, das haben die nic
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 21:15:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      auch das noch - liz moooooohhhhhn
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 21:20:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Dieser Bericht hat es doch in sich, weil er zeigt, was Pressefreiheit inhaltlich noch bedeutet. Er vermittelt das Gefühl in einer Bananenrepublik zu leben.

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      Avatar
      schrieb am 16.09.05 21:26:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      alle abos werden sofort gekündigt - ausser STERN
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 22:08:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      OSKAR..erzählmal was neues !
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 22:17:15
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]17.930.161 von cassandra2010 am 16.09.05 21:14:05[/posting]Wo hast du diesen interessanten Beitrag her?
      Wo finde ich das ganze Interview?
      Danke! ;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 22:33:13
      Beitrag Nr. 9 ()
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 23:20:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      Sach ich auch,
      Medien-Bananen-Parteien-Demokratie.
      Und so gut wie alle kotzen ins gleiche Loch.


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