Seltsame Kampagne "Kauft nicht beim Finnen" - 500 Beiträge pro Seite

[bragg [KommA]]

Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann schließt sich der "Kauft nicht beim Finnen!"-Initiative ihres Parteifreundes Peter "die kann mich mal" Struck und des christsozialen Verbraucherschutzministers Horst Seehofer an: Sie wird ihr finnisches Nokia-Handy gegen ein nicht in Deutschland hergestelltes Mobiltelefon einer anderen Marke eintauschen, um Solidarität mit den Nokia-Mitarbeitern in Bochum zu zeigen.

Und nicht nur das: Sobald es die Vertragssituation zulässt, sollen ihrem Beispiel auch die übrigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung am Hauptsitz der Deutschen Telekom folgen. Auch die Bonner Stadtwerke werden demnächst 400 Nokia- Mobiltelefone wegwerfen und sich neue, zu hundert Prozent in Asien hergestellte Geräte anschaffen.

Da klatscht SPD-Chef Kurt "Mecki" Beck begeistert Beifall, denn der kritisierte unterdessen Nokias Pläne: "Wir dürfen uns in Deutschland nicht alles gefallen lassen", sagte Beck. Er will demnächst über Voraussetzungen und bessere Wirkung von Subventionen nachdenken und wahrscheinlich zum Boykott des Gottesdienste im Bistum Trier aufrufen. Trotz staatlicher Subventionen hatte die Kirchenführung beschlossen, 160 seiner rund 2160 Stellen abzubauen.

Zudem will Beck künftig keine Spiele des 1. FC Kaiserslautern mehr besuchen, der trotz einer von Beck selbst veranlassten Finanzspritze des Landes in Höhe von 14 Millionen Euro als Drittletzter der 2. Liga auf dem Spung in die Regionalliga ist. "Wenn Subventionen als Mitnahmeeffekte eingestrichen werden, ist das verwerflich", glaubt Beck, dem auch die Zahlung von neuerlichen zwei Milliarden Euro an die landeseigene WestLB gegen den Strich geht. Aus der SPD-Fraktion in Berlin heißt es, man plane einen Boykott des Geldinstituts, dass sich im Dienst des einheimischen Mittelstandes mit amerikanischen Schrottanleihen verhoben hatte. Auch die SachsenLB müsse mit einem Boykottaufruf rechnen.


mehr auf www.politplatschquatsch.com

[zet100]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.151.542 von bragg am 24.01.08 07:57:53

Und wer bezahlt den ganzen ich-geb-mein-Handy-zurück-und-hol-mir-ein-neues Quatsch?

Ist ja wirklich nicht alles Gold was glänzt in good old germany... aber das haut den Faß den Boden aus!
Die Politik sollte eins in die 12 kriegen!
Das ist Kapitalismus! Mehr nicht!

So einen schönen Tag noch!

[098cba]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.151.542 von bragg am 24.01.08 07:57:53

So ganz spontan nach Lesen des Headers fiel mir dazu ein: "Kauft nicht bei Juden!"

Wir wissen ja, wohin das geführt hat.

Schon traurig, wie arm-seelig manche drauf sind.

Kann man nur mit dem Kopf schütteln.

[silvodin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.151.542 von bragg am 24.01.08 07:57:53

Wählt nicht mehr die Leute mit der Subventionsgiesskanne !

[schulzse]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.151.834 von 098cba am 24.01.08 08:44:00

Bei aller Liebe !

Fakt ist nunmal, dass Nokia mit der Schliessung eines an sich profitablen Unternehmens, das vielleicht die internen Zielvorgaben nicht zu 100 % erfüllt hat, eine neue Dimension menschensverachtenswerter Handlungsweise an den Tag gelegt hat ! Wenn man dann noch berücksichtigt, dass bei Nokia die Schliessungspläne seit Monaten in der Schublade lagen und dies den Mitarbeiter bewusst seit Monaten verschwiegen wurde, der Beriebsrat ebenfalls im Unklaren gelassen wurde und die Mitarbeiter andererseits wegen des Weihnachtsgeschäftes noch Überstunden ohne Ende schuften lies, dann macht mich dieses Verhalten sprachlos....

Wenn das nunmal Fakt ist, frage ich mich wie kann man sich dagegen als Verbraucher bzw. als Angesteller im Ganzen (d.h. der eine bei NOKIA der andere eben bei Opel die Ihre Produktion verlagern etc.) wehren ?

Ich denke mal nur dadurch, dass man NOKIA deutlich zeigt, dass die Rechnung nicht aufgeht die da lautet, produziere billig im Ausland und verkaufe teuer in Deutschland !!!!

Fakt ist zwar, dass der Chinese (bzw. in diesem Fall der Rumäne...) nur ein Zehntel dessen verdient, was ein Deutscher verdient.......aber die Miete des Rumänen ist vermutlich weniger als ein Zehntel vom Deutschen......bzw. anders gesagt, die zukünftigen in Rumänien produzierten Handys sollen wir Deutschen weiter brav kaufen...........

[rainbow36]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.153.551 von schulzse am 24.01.08 11:08:06

wie man sich dagegen wehren kann, fragst du? ganz einfach: indem die Angestellten sich mal einen Kopf machen und mal über den Spruch: lebenslanges Lernen nachdenken. Wenn ich als Angestellter bei Nokia arbeite und die Geschichte bei Siemens/BenQ aus der Ferne miterlebt habe, wäre spätestens dann der Moment dagewesen, mal nachzudenken... Globalisierung heißt eben auch verschärfter Wettbewerb mit Regionen, die uns früher nicht interessiert haben.
Übrigens: was spricht eigentlich dagegen, die Rumänen auch am Wohlstand in der EU teilhaben zu lassen? That´s life! Und wer ist in Deutschland eigentlich bereit, für deutsche Löhne entsprechende Preise zu zahlen?? Alles soll möglichst billig sein und es ist meist billig, weil diese Produkte aus Asien oder so kommen...
Mach dir darüber mal Gedanken!
Und was die Mieten in Rumänien betrifft: die haben zumindest in Bukarest ein Niveau, das München übertrifft. Natürlich in Relation zu den Einkommen dort. Deine Einschätzung ist definitiv falsch.

[Courtier]

Der Verbraucher möchte von seinem Arbeitgeber 3000 Euro
Gehalt, sein Handy darf aber nur 1 Euro kosten. Beides
geht leider nicht zusammen!

[schulzse]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.153.734 von rainbow36 am 24.01.08 11:21:53

Lieber rainbow36,

ich denke, meine Einschätzung ist nicht definitiv falsch !

1.) das neue Werk von Nokia entsteht nicht in Bukarest sondern in der absoluten Pampa....deren Erschliessung (Autobahnanschluss, Ausbau des Flughafens, Grundstück sowie Grundstückerschliessung etc.) wohlgemerkt nicht von Nokia sondern vom Staat Rumänien bezahlt wird...auch hierbei wird der eine oder andere EU-Euro an Subvention fliessen....Dort dürften die Mieten sehr wohl nur ein Bruchteil von den Mieten in Deutschland betragen; berücksichtigt man ferner die sonstigen Lebenshaltungskosten wirst Du mir doch wohl nicht wirklich weis machen wollen, das diese Lebenshaltungskosten mit denen in Deutschland vergleichbar sind....

2.) Ich habe kein Problem damit, dass man Rumänien am EU-Wohlstand teilnehmen lässt........aber dann bitte schön auch zumindest zum Teil die Sozialstandards der EU ! Es kann nicht sein, dass mit dem "Totschlagargument Globalisierung" alle soziale Errungenschaften des Sozialstaates Deutschland, der natürlich den einen oder anderen Euro Lohnnebenkosten für eine Firma bedeutet, zu Grabe getragen wird. Warum denn ich mal die Globalisierung von Sozialstandards ?

3.) Dein Zynismus bezüglich der Flexibilität der Nokianer finde ich teilweise wirklich unerträglich ! Wieviel Flexibilität denn noch ? Sie haben Überstunden für das Unternehmen gefahren ohne Ende, den Mitarbeitern wurde von Nokia ja gerade vorgegaukelt, dass ihre Arbeitsplätze sicher wären - Nokia hat ja sogar aus der Konkursmasse von BenQ für Bochum eingekauft ! Und wo bleibt denn die Flexibilität von Nokia ? Nokia hat den Mitarbeitern ja garnicht die Chance eröffnet, sich flexibel, z.B. mit Lohnkürzungen etc., zu zeigen. NOKIA hat bis zum Schluss geschwiegen um dann den Mitarbeitern die Arschkarte zu zeigen ! DAS IST FAKT !!!!

[walker333]

DEUSCHE, esst DEUTSCHE Bananen.

[schulzse]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.154.138 von Courtier am 24.01.08 11:49:43

Courtier,

der Anteil der Arbeitnehmer, die unter EUR 3000 verdienen nimmt in den letzten Jahren zu. Die Quote derer in Deutschland, die 2 oder 3 Jobs nachgehen müssen um ihren Lebensunterhalt zu verdienen nimmt drastisch zu (von unter 10 % auf derzeit knapp 18 %). Wenn Du die Entwicklung der Grundnahrungsmittel, des Schulgeldes bzw. Kinderbetreuungskosten, der Energie, der Mietnebenkosten sowie der Miete nimmst wirst Du feststellen, das diese Kosten, im Gegensatz zur allgemeinen Inflation, in den letzten Jahren drastisch gestiegen sind. Wenn Du also ein Familienvater von 2 Kindern bist, in München lebst, und von Beruf z.B. Polizist bist, glaube ich einfach, dass bei Deinem verbleibenden verfügbaren Nettoeinkommen nur ein Händy für 1 Euro leisten kannst...

Einerseits beklagt die Wirtschaft die schlechte Binnenkonjunktur, andererseits versuchen Sie an allen Ecken und Enden, das Einkommen Ihrer Angestellten und Arbeiter zu drücken ohne Ende um "wettberbsfähig" zu sein..... FAKT ist aber, DEUTSCHLAND IST WETTBEWERBSFÄHIG DA EXPORTWELTMEISTER, aber von dieser Entwicklung profitieren nur die Anteilseigener, das Management aber nicht der Staat durch höhere Steuereinnahmen bzw. die Belegschaft durch höhere Löhne........

[big_mac]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.153.551 von schulzse am 24.01.08 11:08:06

also das mit dem Zehntel Miete in Rumänien kannst getrost vergessen, auch in den kleineren Städten wie Klausenburg wo Nokia hingeht.

Außerdem: Nokia ist eine FINNISCHE Firma, keine deutsche ! Warum sollten die aus Liebe zu Deutschland dortbleiben ?
Aber ihr könnt ja eure Handys ruhig selbst zusammenbasteln oder zur Buschtrommel übergehen. Außer Arroganz und idiotischen Politikern hat Deutschland nicht mehr viel zu bieten.
Wie gehts eigentlich der deutschen Elektronikindustrie, so allgemein ?
oder der Pharma ? oder der Optik- und Kameraindustrie ?
Eure Autos sind noch Spitze, gottseidank. Das andere ist in Japan&Co.

[Seroblade]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.158.052 von big_mac am 24.01.08 16:33:44

Keine Angst die Autoindustrie bekommt man auch noch klein!

Klimaschutz, Tempo 130 auf Autobahnen, Feinstaubzonen in Innenstädten usw...

[big_mac]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.161.611 von Seroblade am 24.01.08 21:14:34

eure Grünen sind eine Pest

[Schürger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.154.658 von schulzse am 24.01.08 12:27:21

dafür verdienen die Händler der Zockerbanken Millionen.