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    Konjunktur schmiert ab - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.06.08 13:16:56 von
    neuester Beitrag 23.07.08 16:03:11 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 18.06.08 13:16:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der kräftige Lohn-Schluck aus der Aufschwung-Pulle könnte für viele für lange Zeit wieder der letzte gewesen sein.:rolleyes:


      Pressemitteilung


      Die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland im Juni 2008 [1]

      Datum: 18.6.2008

      Die Auftriebskräfte der deutschen Volkswirtschaft sehen sich einem anhaltenden Gegenwind vornehmlich aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld ausgesetzt. In der letzten Zeit waren es vor allem die starken Preissteigerungen bei Energie und Nahrungsmitteln, die der binnenwirtschaftlichen Nachfrage zusetzen. Hinzu kam die gedämpfte Nachfrage in der Industrie insbesondere aus dem Ausland und vor allem aus dem Eurowährungsgebiet. Belastend wirkt, neben der anhaltenden Eurostärke, weiterhin die Finanzkrise, die Vertrauen beschädigt hat und nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung der USA dämpft, sondern in ihren Auswirkungen weiterhin ein ernstzunehmendes Risiko für die Weltkonjunktur darstellt. Zu berücksichtigen ist aktuell ferner Normalisierung nach der außerordentlich positiven Entwicklung im ersten Quartal, die zum Teil auf Sonderfaktoren wie vorgezogene Investitionen und witterungsbedingt geringe Produktionsbehinderungen zurückzuführen war. Für das zweite Quartal ist daher mit einer gegenüber dem ersten Quartal gedämpften Entwicklung und im weiteren Verlauf des Jahres mit einer eher moderaten Aufwärtsentwicklung zu rechnen. Letztere knüpft aber, nach dem außergewöhnlich starken ersten Quartal mit einem preis-, kalender- und saisonbereinigten [2] Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 % gegenüber dem Vorquartal trotz des zu erwartenden schwächeren zweiten Quartals an ein hohes Niveau an.

      Nachdem vom Produzierenden Gewerbe zu Beginn dieses Jahres noch deutliche Impulse für das gesamtwirtschaftliche Wachstum ausgingen, schwächte sich hier die Erzeugung in den Monaten März und April preis- und saisonbereinigt jeweils um 0,8 % ab. In der Industrie kam es im März und im April zu Produktionseinschränkungen um 0,3 % bzw. 0,7 % sowie im Bauhauptgewerbe um 13,1 % bzw. 2,9 %. Teilweise sind diese Produktionseinbußen auch auf Sonderfaktoren zurückzuführen. Die milde Witterung und der Wegfall der günstigen Abschreibungsreglungen hatten die Produktionstätigkeit Ende 2007 und Anfang dieses Jahres zunächst deutlich beflügelt. Die erwartete Normalisierung wirkt sich nun beim Bau in Form einer schwächeren Frühjahrsbelebung, aber auch in der Industrie durch eine vorübergehende geringere inländische Nachfrage nach Investitionsgütern aus. Angesichts des stärkeren Gegenwinds vornehmlich aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld zeigen die seit fünf Monaten rückläufigen Industrieaufträge eine erneut schwächere Entwicklung der Industrieproduktion an. Im April gingen die Auftragseingänge preis- und saisonbereinigt um 1,8 % und im Dreimonatsvergleich um 2,4 % zurück. Dämpfend wirkt sich hier vor allem der spürbare Rückgang der Bestelltätigkeit aus dem Ausland aus (Dreimonatsvergleich: -3,6 %). Aber auch die Inlandsnachfrage ist aktuell in der Tendenz leicht abwärts gerichtet (Dreimonatsvergleich: -1,0 %). Dabei muss in Rechnung gestellt werden, dass das Ordervolumen in der Industrie bis ins vierte Quartal 2007 hinein - durch außergewöhnlich umfangreiche Großaufträge gestützt - auch sehr stark angestiegen war. Die Auftragslage der Unternehmen ist daher noch zufrieden stellend. Zusätzliche Impulse aus der Bestelltätigkeit sind derzeit aber weder in der Industrie noch beim Bau zu erwarten. Die weiteren Aussichten für die Entwicklung der Erzeugung im Produzierenden Gewerbe bleiben damit vorerst etwas gedämpft.

      Der verstärkte Preisauftrieb, der vor allem durch die Entwicklung der Energie- und Nahrungsmittelpreise verursacht wird, belastet sowohl die Konsumneigung als auch die Konsummöglichkeiten der Verbraucher erheblich. Die Umsätze des Einzelhandels im engeren Sinne, also ohne Handel mit Kraftfahrzeugen und ohne Tankstellen, nahmen im April um 0,6 % weiter ab. Die leichte Erholung der privaten Konsumausgaben im ersten Quartal um preis- und saisonbereinigt 0,3 % gegenüber dem Vorquartal muss sich daher auch noch als nachhaltig erweisen. Wann und in welchem Umfang es zu einer Belebung des privaten Konsums kommt, hängt vor allem von der Persistenz des beschleunigten Preisauftriebs ab. Allerdings bedeuten schon die bereits realisierten Preissteigerungen einen empfindlichen realen Kaufkraftverlust, so dass im laufenden Jahr trotz positiver Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung nur mit einer allmählichen Belebung des privaten Konsums zu rechnen ist.

      Nach einem robusten Exportwachstum im ersten Quartal von 2,3 % legten die Ausfuhren auch im April saisonbereinigt in jeweiligen Preisen weiter um 1,2 % gegenüber dem Vormonat zu. Ihren Vorjahrestand übertrafen die Exporte zuletzt im Dreimonatsvergleich um 7,4 % (Ursprungszahl). Allerdings wirken die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit weniger stützend. Die Impulse vom Export sollten daher kleiner werden, in der Tendenz aber positiv bleiben. Gleiches gilt angesichts einer voraussichtlich moderateren Entwicklung der Binnennachfrage sowie eines hohen Importgehalts der Exporte auch für die Einfuhren. Aktuell nahmen die Einfuhren im April um 2,1 % ab, nachdem sie im ersten Quartal saisonbereinigt kräftig um 6,4 % zugelegt hatten. Insgesamt ist trotz einer Abschwächung der Dynamik aber weiterhin mit positiven Wachstumsbeiträgen des Außenhandels zu rechnen.

      Der Aufschwung am Arbeitsmarkt setzte sich zuletzt mit abgeschwächter Dynamik fort. Hierzu trug nach dem geringen Anstieg der Winterarbeitslosigkeit die im Gegenzug entsprechend schwächere Frühjahrsbelebung bei. Aber auch die Impulse, die von der konjunkturellen Entwicklung ausgingen, wurden zuletzt kleiner. Die Zahl der Erwerbstätigen (Inlandskonzept) erhöhte sich im April saisonbereinigt um 25.000, gegenüber +54.000, die im Durchschnitt der vorangegangen sechs Monate zu verzeichnen waren. Binnen Jahresfrist stieg die Zahl der Erwerbstätigen zuletzt um 649.000 auf 40,11 Mio. (Ursprungszahl) an. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen verminderte sich im Mai im Zuge der Frühjahrsbelebung auf 3,283 Mio. (Ursprungszahl). Die Arbeitslosenquote nahm auf 7,8 % ab. Saisonbereinigt ergab sich allerdings erstmals wieder ein Anstieg um 4.000 Personen, im Vergleich zu einem Rückgang von 54.000 im Durchschnitt der vergangenen sechs Monate. Für die weitere Entwicklung dürften sich die positiven Grundtendenzen am Arbeitsmarkt zwar fortsetzen, die Dynamik aber angesichts der gedämpften konjunkturellen Entwicklung merklich geringer ausfallen.

      Der Preisauftrieb blieb kräftig und hat sich zuletzt über alle Preisstufen hinweg sogar wieder beschleunigt. Der Verbraucherpreisindex erhöhte sich im Mai gegenüber dem Vorjahr um 3,0 %, nach 2,4 % im Vormonat. Hauptpreistreiber waren weiterhin die Energiepreise, während sich bei den Nahrungsmittelpreisen im Verlauf eine gewisse Beruhigung abzeichnete. Der Preisanstieg zum Vorjahr dürfte auch erst einmal hoch bleiben, da die Rohölpreise Anfang Juni mit knapp 137 US-Dollar je Barrel der Sorte Brent neue Rekordstände verzeichneten und sich seitdem nur wenig entspannten. Die Kerninflationsrate ohne Energie und saisonabhängige Nahrungsmittel betrug im Mai 1,8 %.

      ---------------------------------------------------------

      [1] In diesem Bericht wurden statistische Daten verwendet, die bis zum 16. Juni 2008 vorlagen.
      [2] Wenn nicht anders vermerkt, handelt es sich bei den in diesem Bericht verwendeten saisonbereinigten Angaben um Berechnungen nach dem Verfahren Census X-12-ARIMA. Downloads


      Ausgewählte Daten zur wirtschaftlichen Lage
      Juni 2008
      PDF: 59,7 KB









      Das Internetangebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie: http://www.bmwi.de
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 13:18:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.323.851 von Effektentiger am 18.06.08 13:16:56die überschrift ist falsch müßte so heissen:

      Die wirtschaftliche Lage in der Bananenrepublik Deutschland im Juni 2008 [1]

      Datum: 18.6.2008
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 13:24:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.323.870 von Peederwoogn2 am 18.06.08 13:18:53Meinst du mit Bananenrep. jetzt die Politik oder mit Heizöl beheizte Gewächshäuser mit Bananenstauden drin welche der Biodiesel-Herstellung dienen?:confused:
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 13:40:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zitat: Die milde Witterung und der Wegfall der günstigen Abschreibungsreglungen
      und ich habe doch irgendwo mal gehört daß es nun eine tolle Unternehmenssteuerreform gäbe mit vielen Verbesserungen für die Unternehmen damit diese auf dem Weltmarkt besser konkurieren können. :eek:

      Ist der "Wegfall der günstigen Abschreibungsreglungen" also so ein Wettbewerbsvorteil oder gar eine Entlastung für die?:confused:
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 15:20:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Konjunktur schmiert weltweit ab. Nicht allein in Deutschland.

      Schuld sind m.E. das gesamte Spekulantenpack am Rohstoffmarkt. Alle Institutionellen haben wegen der Bankenkrise gewaltige Verluste gemacht. Um wieder an Kapital -möglichst unauffällig- zu gelangen wollen sie alle noch auf den fahrenden Zug der Rohstoff-Hype aufspringen mit dem fragwürdigen Erfolg weiter steigender Rohstoffpreise, vor allem auf dem Ölmarkt.
      Die Bankenkrise hat widerum das Spekulantenpack verursacht, die als Hochfinanzadel in den Chefetagen der Weltbanken Platz genommen hat.
      Diese Kapitalvernichter ersten Ranges verursachen derzeit eine gewaltige weltwirtschaftliche Krise. Mit dem steigenden Ölpreis wächst die Gefahr eines weltweiten Kollaps. Die Folgen werden katastophal sein wenn diese Ölpreis-Blase platzt.
      Wir werden alle Zeitzeugen eines bevorstehenden gigantischen Spekulationscrash.

      Und am meisten kotzen mich die Untergangsvisionen der Klimaschutzfanatiker an. Passt alles zusammen.

      Seit heute kursieren Gerüchte, daß die US-Bank Lehmann Brothers verkauft werden soll.
      http://derstandard.at/?url=/?id=3381948
      Bald werden einige Großbanken vom Markt verschwunden sein.
      Sie haben sich dann selbst terminisiert auf dem Spekulationsmarkt.:D

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      schrieb am 18.06.08 16:00:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.323.851 von Effektentiger am 18.06.08 13:16:56Der kräftige Lohn-Schluck aus der Aufschwung-Pulle könnte....

      Für wen? Wo? Für Ackermann & CO.



      Der kräftige Lohn-Schluck aus der Aufschwung-Pulle
      Unwort des Jahres.
      Avatar
      schrieb am 18.06.08 17:15:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Superkanzlerin mit ihrem hervorragendem Wirtschaftsminister wird es schon richten.
      Mit ruhiger Hand zum nächsten Wirtschaftsaufschwung. :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.06.08 08:28:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.325.388 von AHEO am 18.06.08 16:00:12Wenn schon dann "Unsatz des Jahres":D
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 16:03:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      Schmier weiter ab...:rolleyes:

      Pressemitteilung


      Die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland im Juli 2008 [1]

      Datum: 17.7.2008

      Die deutsche Wirtschaft ist gut in das laufende Jahr gestartet und hat sich zu Beginn trotz der zunehmenden Belastungsfaktoren aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld als recht widerstandsfähig erwiesen. Inzwischen hat sich das weltwirtschaftliche Umfeld weiter eingetrübt. Der Anstieg der Öl- und Nahrungsmittelpreise hat sich weltweit beschleunigt. Neben den USA haben sich auch die konjunkturellen Aussichten für wichtige europäische Handelspartner wie Italien, Spanien und Großbritannien spürbar abgeschwächt. Daneben wirken die bisherigen Belastungsfaktoren wie die Immobilienkrise in den USA, die Turbulenzen an den Finanzmärkten und die anhaltende Eurostärke auch über den Beginn dieses Jahres hinaus fort. Die ungünstigere weltwirtschaftliche Entwicklung zeigte sich in den letzten Monaten unter anderem in einer nachlassenden Auslandsnachfrage nach Erzeugnissen der deutschen Industrie. Dies ging zuletzt auch mit einer Einschränkung der Inlandsnachfrage nach Industriegütern einher und dämpfte die Erzeugung im konjunkturell bedeutsamen Produzierenden Gewerbe. Die Binnennachfrage wird gegenwärtig zudem vom anhaltend starken Preisauftrieb bei Energie und Nahrungsmitteln belastet. Trotz der spürbaren Erhöhung der Tariflöhne und -gehälter und der bislang günstigen Arbeitsmarktentwicklung gehen deshalb aktuell von Seiten des privaten Konsums noch nicht die zuvor erwarteten Impulse auf die Binnenkonjunktur aus. Insgesamt ist daher im zweiten Quartal von einer Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität auszugehen.

      Dabei ist allerdings in Rechnung zu stellen, dass der Konjunkturverlauf im zweiten Quartal durch starke binnenwirtschaftliche Sonderfaktoren - den milden Winter und die Abschaffung der degressiven Abschreibung - in dem Maße beeinträchtigt wird, wie die Dynamik im ersten Quartal davon begünstigt worden war. Die Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivitäten im zweiten Quartal ist daher aktuell ähnlich überzeichnet wie der Anstieg im ersten Quartal.

      Die Produktion im Produzierenden Gewerbe schwächte sich in den letzten Monaten ab. Nach preis- und saisonbereinigt [2] -1,0 % im März und -0,2 % im April kam es im aktuellen Berichtsmonat Mai zu einem deutlicheren Rückgang um 2,4 %. Ausschlaggebend hierfür waren Produktionseinbußen in der Industrie um 2,6 %. Die Industrieproduktion ist nun auch im Zwei- und im Dreimonatsvergleich abwärts gerichtet (-1,8 % bzw. 1,1 %). Bei zuletzt ansteigender Erzeugung im Bauhauptgewerbe um 1,1 % zeigen die Mehrmonatsvergleiche aber auch im Bau deutliche Produktionsabnahmen (-9,7 %, bzw. -9,9 %). Die ausgewiesenen Verläufe unterzeichnen allerdings die konjunkturelle Grunddynamik, da sowohl die Industrie wie auch der Bau zuvor von den genannten Sonderfaktoren begünstigt wurden und im Gegenzug nun entsprechende dämpfende Effekte auftreten. Bei deutlich eingetrübtem Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe entwickelt sich die Bestelltätigkeit in der Industrie anhaltend schwach. Nach dem erneuten Rückgang der Auftragseingänge im Mai um saisonbereinigte 0,9 % sind nun sowohl die Inlands- wie die Auslandsnachfrage nach industriellen Erzeugnissen merklich abwärts gerichtet (Dreimonatsvergleich: -1,7 % bzw. -3,4 %). Ihren Vorjahresstand überschritten die Bestellungen nur noch um +2,2 %. Insgesamt bleiben damit die Aussichten für die Industrieproduktion zunächst verhalten. Auch vom Bau sind angesichts stark schwankender und per Saldo eher seitwärts tendierender Nachfrage- wie auch Stimmungsindikatoren derzeit kaum Impulse zu erwarten.

      Der private Konsum entwickelt sich nach leichter Belebung in den ersten Monaten dieses Jahres schleppend. Der verstärkte Preisauftrieb zehrt die durch die Erhöhung der Tariflöhne und -gehälter und den Beschäftigungszuwachs gewonnene Verbesserung der Kaufkraft weitgehend auf und belastet die Konsumneigung spürbar. Zwar haben die Umsätze des Einzelhandels im engeren Sinne, also ohne Handel mit Kraftfahrzeugen und ohne Tankstellen, im Mai erneut leicht zugenommen (+0,5 %), in der Tendenz nimmt das Umsatzvolumen allerdings sowohl im Zwei- wie auch im Dreimonatsvergleich ab (-0,4 % bzw. -1,0 %). Das zuletzt im Juni wieder spürbar eingetrübte Geschäftsklima im Einzelhandel und die neuerliche Stimmungsverschlechterung bei den Verbrauchern, zu der auch die Erwartung eines weiter nach oben gerichteten Preistrends beigetragen haben mag, signalisieren keine Belebung des privaten Konsums. Diese hängt derzeit vor allem von einer Entspannung des Preisauftriebs ab.
      Die Exportdynamik schwächte sich nach robustem Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres zuletzt ab. Im Mai gingen die Warenausfuhren in jeweiligen Preisen saisonbereinigt merklich zurück (-3,2 %) und blieben im Dreimonatsvergleich unverändert (+0,0 %). Ihren Vorjahresstand übertrafen die Exporte im Dreimonatsvergleich um +5,3 % (Ursprungszahl). Angesichts der per Saldo insgesamt weniger günstigen Rahmenbedingungen dürften sich die Ausfuhren auch in den kommenden Monaten nur gedämpft entwickeln. Die nominalen Wareneinfuhren stiegen im Mai saisonbereinigt um 0,7 % an und bleiben im Dreimonatsvergleich ebenfalls nahezu unverändert (+0,2 %). Sie dürften sich angesichts des Importgehalts der Exporte und der moderaten Entwicklung der Binnennachfrage ebenfalls nur schwach entwickeln. Trotz der geringeren Außenhandelsdynamik sind daher netto weiterhin eher positive Wachstumsbeiträge des Außenhandels wahrscheinlich.

      Der Arbeitsmarkt entwickelte sich bis zuletzt weiter positiv. Seine Dynamik nahm allerdings ab. Deutlich abgeschwächt hat sich im Zuge der nach dem milden Winter entsprechend schwächeren Frühjahrsbelebung insbesondere der Beschäftigungsaufbau. Die Zahl der erwerbstätigen Inländer erhöhte sich im Mai saisonbereinigt nur um 3.000 Personen, nachdem in den Monaten März und April noch Zuwächse von 51.000 bzw. 23.000 zu verzeichnen waren. Nicht saisonbereinigt stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Vorjahresvergleich um 618.000 auf 40,27 Mio. (Ursprungszahl) an. Der Beschäftigungsanstieg, gemessen am Vorjahresabstand, schwächte sich damit ab. Die Nachfrage nach Arbeitskräften blieb aber auf hohem Niveau, und der Rückgang der Arbeitslosigkeit verstärkte sich sogar wieder. Saisonbereinigt gab es im Juni 38.000 weniger Arbeitslose als im Vormonat. Der Abbau der Arbeitslosigkeit konnte damit aber nicht ganz an die positive Entwicklung im Durchschnitt der vergangenen sechs Monate anknüpfen ( 46.000). Die Zahl der Arbeitslosen sank im Juni im saisonüblichen Rahmen auf 3,160 Mio. (Ursprungszahl). Die Arbeitslosenquote nahm auf 7,5 % ab. Für die kommenden Monate zeichnet sich angesichts der konjunkturellen Verlangsamung eine geringere Dynamik am Arbeitsmarkt ab.

      Der Verbraucherpreisindex erhöhte sich im Juni gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % und erreichte damit den höchsten Stand seit Dezember 1993. Der stärkste Preisdruck ging dabei weiterhin von der anhaltenden Verteuerung von Heizöl und Kraftstoffen aus. Darüber hinaus trug der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel im Vorjahresvergleich zum Preisauftrieb bei. Von den Arbeitskosten geht derzeit dagegen kein nennenswerter Kostendruck aus. Angesichts des auf den vorgelagerten Preisstufen zu verzeichnenden zunehmenden Preisdrucks und des anhaltenden Höhenflugs des Rohölpreises, der sich bis Anfang Juli in der Spitze auf bis zu 145 US-Dollar je Barrel der Sorte Brent erhöhte, dürfte der Verbraucherpreisanstieg zunächst auch hoch bleiben. Die Kerninflationsrate ohne Energie und saisonabhängige Nahrungsmittel lag zuletzt im Juni bei 2,0 %.

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      [1] In diesem Bericht werden statistische Daten verwendet, die bis zum 16. Juli 2008 vorlagen.
      [2] Wenn nicht anders vermerkt, handelt es sich bei den in diesem Bericht verwendeten saisonbereinigten Angaben um Berechnungen nach dem Verfahren Census X-12-ARIMA.


      Quelle: BMWI


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