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    Osteuropäische Währungen - wohin geht die Reise - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.03.09 23:18:07 von
    neuester Beitrag 18.03.09 22:58:24 von
    Beiträge: 17
    ID: 1.149.082
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      schrieb am 17.03.09 23:18:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      wenn man sich mal die letzten Monate vor Augen hält fallen einem doch erhebliche Kursverluste der Osteuropäer auf. Mal abgesehen vom russ.Rubel oder der Ukraine, hat es mir der Zloty, die tschechische Krone und Ungarn mit seinem Forint angetan.

      Bis Mitte Februar, war der Abwärtstrend relativ intakt. aber dann setzte eine Erholung ein, die ich mir nicht so recht erklären kann. Alles was man so hört und liest, müßten die Währungen eignetlich weiter absacken. Aber das Gegenteil ist der Fall.

      CZK war Mitte Februar schon mit knapp 29,5 für den EUR dabei und der Forint Anfang März bei 315 zum EUR. Aktuell liegen wir bei 26,5 CZK bzw 297 HUF.

      Was ist da passiert und wohin geht die Reise?
      Es gibt da einige interessante OS mit recht ordentlichem Hebel und ich überlege, ob ich mich nicht mal positionieren sollte.

      wie seht ihr das?


      Gruß BP
      Avatar
      schrieb am 17.03.09 23:32:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.788.203 von boersenpaule am 17.03.09 23:18:07Hallo boersenpaule,

      mich interessiert das Thema auch.

      Unsere Firma importiert vorwiegend aus Polen und Ungarn. Die Lieferanten möchten nun wegen Wechselkurssorgen gern in Zloty und Forint abrechnen, am liebsten Vorkasse.

      Wir könnten das über Termingeschäfte absichern.

      Aber macht das derzeit Sinn?
      Avatar
      schrieb am 17.03.09 23:59:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi Kevine1,

      Klar macht das Sinn, Ihr habt -wenn ihr das hedged- ein klare Kalkulationsbasis. Andererseits, warum nicht in € fakturieren lassen und euer Gegenpart macht das Sicherungsgeschäft (auf seine Kosten).
      Die Frage ist halt, wollt ihr das Währungsrisiko eingehen, oder euch auf euer Grundgeschäft konzentrieren. Ich erinnere mich da an einen alten Spruch der von Porsche überliefert wurde. Sinngemäß hatte Wendelin W. mal in den 90ern gesagt "in den letzten Jahren haben wir alle Geschäfte gegen den Dollar gesichert. Unterm Strich hat uns das nichts gebracht, hätten wir es aber nicht gemacht, wären wir schon 4-mal pleite."


      Ich persönl. gehe ja von fallenden Kursen aus und kann mir nur im Moment das widererstarken der der Osteuropäer nicht erklären und suche nach Erklärungen.

      Grup
      bp
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 00:28:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      Danke für Deine hilfreiche Antwort.

      Na ja, Ungarn geht es nicht gut. Die Industrieproduktion ist eingebrochen... hmmm, na, solche Meldungen haben wir Deutschland allerdings auch.

      Die Frage ist, ob ein Staatsbankrott droht.

      Letzte Woche wurde interveniert.

      Ist leider nicht wirklich mein Gebiet, interessiert mich nur gerade beruflich. Deshalb mal zwei Meldungen und ein Chart dazu:

      >10.03.2009 16:21 (FXdirekt Bank AG)
      Ungarische Notenbank interveniert

      Die ungarische Notenbank hat eingeräumt, am Markt zur Stärkung des Forint interveniert zu haben. Notenbankgouverneur Andras Simor sagte im ungarischen Fernsehen, man sei am Markt aktiv gewesen und habe Forint gegen Euro gekauft. Über den Umfang der Interventionen und das EUR/HUF-Kursniveau, zu dem die HUF-Käufe durchgeführt worden sind, machte er keine Angaben. EUR/HUF hatte am Freitag ein neues Allzeithoch bei 316,92 erreicht. Seit Wochenbeginn sind die Notierungen bis zutiefst 303,06 gefallen. Gegen 15:20 Uhr UTC notiert EUR/HUF bei 304,15. (th/FXdirekt)<

      >26.02.2009 15:28 (FXdirekt Bank AG)
      Aufwärtstrend intakt

      EUR/HUF hat im Januar in den ersten Handelstagen einen Aufwärtstrend gebildet, der derzeit bei rund 295,00 liegt und weiter intakt ist. Aktuell notiert der Kurs bei 300,50. Gegen HUF spricht, dass Hochzinswährungen derzeit nicht gefragt sind und massive Probleme im ungarischen Banken- und Finanzsektor, die bereits Gerüchte um einen möglichen Staatsbankrott aufkommen ließen, bestehen. Das Jahreshoch liegt bei 309,76. Darüber sei der Weg bis 320,00 frei, so ein Analyst. (jl/FXdirekt)<



      Im 3-Jahres-Chart sieht es aus, als ob der starke Aufwärtstrend noch in eine dritte Welle gehen könnte:



      Die Ungarn "verdanken" ihre Lage vor allem Verspekulationen in Währungsgeschäften - deshalb meine Skepsis, es ihnen nun nachzutun... also reines Kerngeschäft wäre mir momentan eigentlich lieber.
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 06:25:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Nun, die Inflationsrisiken u. -raten fallen auch im Osten, das gibt den Nationalbanken Spielraum.

      RUS:
      Die Nationalbank hat in den letzten Tagen Massnahmen ergriffen um den Rubel zu stabilisieren. Es wird erwartet dass er sich um die 40 herum stabilisiert.
      => Habe ich auf Finanzen.Net gelesen

      Rumaenien:
      Hat in Maerz erstmals den Leitzins seit 7 Monaten (etwas) gesenkt.

      Nicht viel zum Beitrag, aber vielleicht hilft es zur Einschaetzung.

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      Avatar
      schrieb am 18.03.09 10:07:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      Entscheidend ist wie hoch die Fremdwährungskredite des jeweiligen Landes sind, denn das kann die Krise sehr verschärfen.

      In den baltischen Staaten sieht es schlecht aus.

      Die wenigsten Fremdwährungskredite haben Tschechien, Kroatien und Russland.

      Übel sieht es aus bei Estland, Litauen und Lettland.
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 10:08:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      Abrakten tue ich von Estland und Lettland.

      Interessant finde ich Tschechien und Krotatien.
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 10:33:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.789.731 von kosto1929 am 18.03.09 10:08:33Servus,

      Nun, dass die Ungarn sehr fremdwährungslastig auf der Kreditseite sind, hat man ja schon gehört - vor allem auch im privaten Sektor. Inzwischen kommt ja auch der Immoblienmarkt unter Druck - soweit so schlecht. Ähnlich wie in Ungarn, bricht aber gerade auch die Industrieproduktion in der Tschechei auf breiter Front weg - wenngleich dort weniger Fremdwährungskredite existieren- , dennoch verstehe ich nicht, warum die Währungen nicht durchsacken. Gerade über Ungarn höre ich ständig, die stünden kurz vor der Staatapleite- auf der anderen Seite haben sie aber offensichtlich noch längst nich alle Kredite des IWF und der EU in Anspruch genommen (keine Ahnng warum nicht).
      Klar sind die Devisenkurse in den vergangenen Monaten schon auf breiter Front in die Knie gegangen, die Nachrichtenlage wird aber nicht besser - gerade in jüngster Zeit. Auch wenn die ungarische Notenbank interveniert - woher nimmt sie ihr Pulver? Ich hätte in ungarn einen Kurs jenseits der 325 erwartet und in die Tschechenkrone bei 30 gerechnet zum €.
      Ich werde das Gefühl nicht los, hier passiert etwas entgegen der breiten Markterwartung. Irgendjemand oder irgendetwas agiert hier am Markt und keiner blickt´s, oder raff ich´s einfach nicht?? Damit kein falscher Verdacht, ich will hier keine Verschwörungstheorien in die Welt setzen.

      Gruß bp
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 10:41:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.789.947 von boersenpaule am 18.03.09 10:33:10Hi,

      Ungarn hat ca. 60% Fremdwährungskredite.

      Ich kann mich erinnern das der Anleihehandel in Ungarn vor längerer Zeit schon ausgesetzt war, weil es keine Käufer gab, sondern nur Verkäufer.

      Du meinst die Währungen stehen noch zu hoch in Anbetracht der Nachrichtenlage?

      Du wunderst dich woher das Geld für die Intervention kommt? Im Zweifesfall wird gedruckt. ;)

      Viele Grüße

      :)
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 10:41:40
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.789.947 von boersenpaule am 18.03.09 10:33:10Ich hätte in ungarn einen Kurs jenseits der 325 erwartet und in die Tschechenkrone bei 30 gerechnet zum €.

      Was du gern hättest, dann interessiert den Wechselkurs relativ wenig.

      Wie kommst du auf die Marken?

      :)
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 10:46:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Mal zum Vergleich

      Tschechien und Kroatien haben unter 10% Fremdwährungskredite.

      Der Grund für den Abzug der internationalen Gelder ist die Immobilienkrise und das damit eihergehende Deleveraging.

      Die Börsen in Osteuropa sind übel eingebrochen.

      Österreichische Banken stecken mit 1/3 des BIPs in osteuropäischen Krediten.

      Siehe auch gestern die Unicredito - die braucht auch Staatshilfe.

      Bei der HRE sind sie noch mit einem Tag davon gekommen, aber die Bank Austria braucht nun auch Kohle.
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 11:21:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.788.426 von kevine1 am 18.03.09 00:28:35#4

      Ich habe noch nie erlebt das Interventionen einen Trend aufgehalten habe, da müssen schon Hardfacts her.
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 11:21:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.790.027 von kosto1929 am 18.03.09 10:41:40Logisch entwickeln sich die Kurse nicht nach dem Motto "Wünsch dir was" - und letztlich interessiert es keine Sau in Ungarn, was ich denke oder gerne für Kurse hätte.
      Wie komme ich auf die Kurse? Ganz einfach, die Nachrichtenlage hat sich eher verschlimmert als verbessert und es ist die Fortschreibung der Abwärtstrends bzw. allenfalls eine Stagnation auf dem Level. Ich gebe gerne zu, das ist mit dem Daumen gepeilt, bin ja auch kein Währungsexperte.

      Wenn die Zentralbanken doch so viel Geld drucken, dann mußte der Kurs doch erst recht weiter absacken - damit wäre das Ziel den Devisenkurs zu stützen ad absurdum geführt.

      Ich bleibe dabei - die aktuelle Entwicklung wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten liefert.
      Hat jemand von euch Erklärungsansätze?

      Gruß
      bp
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 11:49:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.790.419 von boersenpaule am 18.03.09 11:21:16Hi boersenpaule,

      ich arbeite im Bereich der Exportfinanzierung in einer deutschen Bank.....

      Du fragst, warum der Forint-Kurs nicht weiter fällt ? Die Frage kann Dir keiner beantworten - nur Vermutungen äußern...und im nachhinein hat es jeder gewusst und erst im nachhinein werden die passenden Erklärungen für die vergangene Kursentwicklung geliefert..

      Meine Vermutungen laufen wie folgt:

      - man die Nachrichtenlage zum jeweligen Zeitpunkt vergleichen:

      a.)im Herbst letzten Jahres wurden die Harwährungsdevisen in Ungarn knapp, die Börse kackte ab, die Unternehmen überschlugen sich mit Hiobsbotschaften, die Finanzkrise war wiedermal an einem ihrer Höhepunkte....Folge: der Forint ging in den Sturzflug....der Kurs war emotional getrieben....

      b.) aktuell hat sich die Nachrichtenlage etwas beruhigt......die ungarische Notenbank hat / wird Milliardengelder in EURO vom IWF und von der EU erhalten; gerade der Umstand, dass noch nicht alles abgerufen wurde ist ein Signal für den Markt, dass er vielleicht nicht ganz so düster aussieht als wie es vorher kolportiert wurde....vielleicht haben sich die Marktteilnehmer, die gegen den Forint spekuliert haben aktuell vom Markt verabschiedet, weil die ungarische Notenbank nun wieder neue Mittel zur Stützung der Forint erhalten hat.........auch die starke Abhängigkeit der österreichischen Banken gegenüber UNGARN kann dazu geführt haben, dass eine weitere starke Abschwächung des Forints gegenüber den EURO den ungarischen Kreditnehmern es deutlich erschwert, ihre Schulden zu bedienen - von daher kann auch von einer starken Unterstützung des Forints aus Österreich ausgegangen werden....

      Wie Du sieht, "Erklärungen" für Kursverläufe der Vergangenheit kann man immer finden :D nur wenn Du mich jetzt fragst, wie sieht er zukünftige Kursverlauf aus, werde ich Dir keine Antwort geben :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 14:33:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.790.689 von schulzse am 18.03.09 11:49:21hallo erstmal, na was meinst du, wäre ein einstieg in forint ne lohnende sache !?!
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 15:47:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.792.367 von heinzzy am 18.03.09 14:33:28Ein Experte für osteuropäische Währungen bin ich zwar nicht, jedoch konnte man über Jahre (nicht in jedem Jahr gleich) feststellen, daß die ost - Währungen tendenziell im Sommer fester lagen als nach Weihnachten. Die CZK ist da lange Zeit Musterbeispiel gewesen.

      Dies muss gerade vor dem Hintergrund der Finanzkrise nicht unbedingt zutreffen, könnte aber gerade dem kroatischen Kuna mit seinem starken Tourismussektor helfen. Tschechien würde ich auch als Sommergewinner einstufen. Forint naja, kommt wohl wirklich drauf an, was die Österreicher vorhaben.
      Zloty ist wohl sehr spekulativ getrieben. Hat auch die höchste Volatilität.

      Jedem der in diesen Währungen spekuliert viel Glück. Ich nutze diese Währungen seit ca. 20 Jahren zum Einkaufen;-) und ein wenig auch, um in den osteuropäischen Ländern Geschäfte zu machen, was gerade im letzten halben Jahr fast unmöglich ist, aufgrund des Währungsverfalls. Wenn sichs stabilisiert, wird dies auch wieder besser.
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 22:58:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.790.689 von schulzse am 18.03.09 11:49:21Danke Schulzse,

      das klingt schlüssig, insbesondere diene Erklärung für die nicht abgerufenen Kredite. An die Österreicher hatte ich auch nicht gedacht.

      schö´abend
      bp


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