Kap 8 über die Aufklärung des Finanzsystems - heute: Zinssenkungen und Kredit-Investitionen - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 14.04.10 09:49:21 von
neuester Beitrag 09.05.12 17:38:44 von
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Gerne wird ja in der allgemeinen Wirtschaftslehre behauptet, dass durch ein sinkendes Zinsniveau die kreditfinanzierte Investitionsbereitschaft der Wirtschaftsteilnehmer erhöht werden kann:
Prüfen wir dies:
1.) Privater Immobilienmarkt USA:
Trotz historisch niedriger Zinsen liegen die Baubeginne auf ebenfalls historisch niedrigem Niveau:
http://www.markt-daten.de/research/indikatoren/new-residenti…
2.) Private Konsumentenkredite:
Trotz historisch niedriger Zinsen werden Kredite in den USA getilgt, statt neu aufgenommen:
http://www.markt-daten.de/research/indikatoren/cons-credit.h…
3.) Schauen wir nochmal in die USA:
http://www.telegraph.co.uk/finance/economics/7259323/US-bank…
4.) Was ist mit Deutschland/Europa?
Schauen wir uns mal die Summe ausstehender Kredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften an:
http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_eszb_indikatora…
Im Privatbereich gibt es eine Stagnation... (es gibt wohl noch genügend Menschen, die an dieses Märchen glauben)
Alle Statistiken haben eines gemeinsam:
Weniger Kredite trotz niedriegerem Zinsniveau!!!
(Ich freue mich schon auf den ersten Beitrag, der diesen Zusammenhang abstreitet!!)
Somit wird die Wirtschaftslehre ad absurdum geführt...
Es muss also daran liegen, dass
a.) Banken bei niedrigerem Zins-Niveau die Kreditvergabebereitschaft nicht erhöhen (was im Endeffekt ja auch logisch ist - wieso soll man das gleiche Risiko bei weniger Prämie eingehen)
b.) Weniger Kreditnachfrage durch Unternehmen und Privatpersonen besteht (und dies trotz niedrigem Zinsniveau)
c.) trotz geringerem Zinsniveau weniger Investitionsbereitschaft entsteht (reverse b.) )
d.) Banken die günstigen Refinanzierungszinsen nicht weitergeben und somit die wirtschaftstheoretische Wachstums-Annahme blockieren
Sollte d.) der Fall sein, müsste jedem vernünftigen Ökonom klar sein, dass eine Zinssenkung somit sogar kontraproduktiv ist.
Ergo:
Wir dürfen unsere Entscheidungen nicht von wirtschaftstheoretischen Annahmen abhängig machen, sondern müssen reale Betrachtungsweisen finden...
Prüfen wir dies:
1.) Privater Immobilienmarkt USA:
Trotz historisch niedriger Zinsen liegen die Baubeginne auf ebenfalls historisch niedrigem Niveau:
http://www.markt-daten.de/research/indikatoren/new-residenti…
2.) Private Konsumentenkredite:
Trotz historisch niedriger Zinsen werden Kredite in den USA getilgt, statt neu aufgenommen:
http://www.markt-daten.de/research/indikatoren/cons-credit.h…
3.) Schauen wir nochmal in die USA:
http://www.telegraph.co.uk/finance/economics/7259323/US-bank…
4.) Was ist mit Deutschland/Europa?
Schauen wir uns mal die Summe ausstehender Kredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften an:
http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_eszb_indikatora…
Im Privatbereich gibt es eine Stagnation... (es gibt wohl noch genügend Menschen, die an dieses Märchen glauben)
Alle Statistiken haben eines gemeinsam:
Weniger Kredite trotz niedriegerem Zinsniveau!!!
(Ich freue mich schon auf den ersten Beitrag, der diesen Zusammenhang abstreitet!!)
Somit wird die Wirtschaftslehre ad absurdum geführt...
Es muss also daran liegen, dass
a.) Banken bei niedrigerem Zins-Niveau die Kreditvergabebereitschaft nicht erhöhen (was im Endeffekt ja auch logisch ist - wieso soll man das gleiche Risiko bei weniger Prämie eingehen)
b.) Weniger Kreditnachfrage durch Unternehmen und Privatpersonen besteht (und dies trotz niedrigem Zinsniveau)
c.) trotz geringerem Zinsniveau weniger Investitionsbereitschaft entsteht (reverse b.) )
d.) Banken die günstigen Refinanzierungszinsen nicht weitergeben und somit die wirtschaftstheoretische Wachstums-Annahme blockieren
Sollte d.) der Fall sein, müsste jedem vernünftigen Ökonom klar sein, dass eine Zinssenkung somit sogar kontraproduktiv ist.
Ergo:
Wir dürfen unsere Entscheidungen nicht von wirtschaftstheoretischen Annahmen abhängig machen, sondern müssen reale Betrachtungsweisen finden...
Wir dürfen unsere Entscheidungen nicht von wirtschaftstheoretischen Annahmen abhängig machen, sondern müssen reale Betrachtungsweisen finden...
absolut richtig, dem ist nichts hinzuzufügen...
absolut richtig, dem ist nichts hinzuzufügen...
Antwort auf Beitrag Nr.: 39.329.985 von Tobias79 am 14.04.10 09:49:21"Weniger Kredite trotz niedriegerem Zinsniveau!!!"
hängt ja wohl damit zusammen, dass kaum einer in Deutschland (bzw. Europa) das billige Geld so ohne weiteres bekommt.
Dafür gibts ja den Begriff "Kreditklemme".
hängt ja wohl damit zusammen, dass kaum einer in Deutschland (bzw. Europa) das billige Geld so ohne weiteres bekommt.
Dafür gibts ja den Begriff "Kreditklemme".
Antwort auf Beitrag Nr.: 39.332.008 von Cashlover am 14.04.10 13:18:54eben - und darum Erklärung a-d
und trotzdem behaupten Politiker und Ökonomen, dass das niedrige Zinsniveau zu hohen Investitionen führt...
aber offiziell gibt es doch keine Kreditklemme...
und trotzdem behaupten Politiker und Ökonomen, dass das niedrige Zinsniveau zu hohen Investitionen führt...
aber offiziell gibt es doch keine Kreditklemme...
"Banken bei niedrigerem Zins-Niveau die Kreditvergabebereitschaft nicht erhöhen (was im Endeffekt ja auch logisch ist - wieso soll man das gleiche Risiko bei weniger Prämie eingehen)"
das mit der niedrigeren Prämie ist ja nur eine Seite des Problems.
Würden die Banken der Realwirtschaft tatsächlich massiv billiges Geld zur Verfügung stellen, dann würde nicht nur Geldmenge, sondern auch die Geldumlaufgeschwindigkeit erhöht werden, was dann (sehr schnell) zu massiver Inflation führen würde.
Profitieren tun von der aktuellen Situation ja eigentlich nur die Banken und die hochverschuldeten Staaten (bzw. deren Regierungen), da Staatsschulden über die eigentlich vertretbaren Rahmen hinaus weiter aufgebläht werden können, weil die Zinslast eben nicht so stark drückt.
Insofern ist diese Situation garnicht so absurd, sondern eher ganz bewusst herbeigeführt.
das mit der niedrigeren Prämie ist ja nur eine Seite des Problems.
Würden die Banken der Realwirtschaft tatsächlich massiv billiges Geld zur Verfügung stellen, dann würde nicht nur Geldmenge, sondern auch die Geldumlaufgeschwindigkeit erhöht werden, was dann (sehr schnell) zu massiver Inflation führen würde.
Profitieren tun von der aktuellen Situation ja eigentlich nur die Banken und die hochverschuldeten Staaten (bzw. deren Regierungen), da Staatsschulden über die eigentlich vertretbaren Rahmen hinaus weiter aufgebläht werden können, weil die Zinslast eben nicht so stark drückt.
Insofern ist diese Situation garnicht so absurd, sondern eher ganz bewusst herbeigeführt.
Antwort auf Beitrag Nr.: 39.329.985 von Tobias79 am 14.04.10 09:49:21Die krditfinanzierte Klein-und Mittelbetriebsindustrie (die eigentlich mit Krediten versogt werden müsste- gerade jetzt) interessiert den Staat eigentlich nicht wirklich. Wenngleich sie anderslautend argumentieren.
Derzeit wird das Geld ganz anders geleitet- in die Staatsanleihen. Ich denke, es werden bereits erhebliche Mittel von der EZB bereitgestellt zur Bedienung dieser. Der gesamteuropäische Bedarf dürfte eine enorme Summe darstellen.
Schon deshalb benötigt man jetzt VERTRAUEN in den Euro. Andere Staaten, vor allem die USA, vermutlich auch Japan dürften dieselben Mittel anwenden. Niedrige Zinsen, so wie wir sie jetzt sehen sind schon deshalb unabdingab, um nicht noch viel größere Staatsdefizite zu produzieren.
Wie gesagt, in solchen Zeiten tatsächlich eine adabsurdum Diskussion.
Derzeit wird das Geld ganz anders geleitet- in die Staatsanleihen. Ich denke, es werden bereits erhebliche Mittel von der EZB bereitgestellt zur Bedienung dieser. Der gesamteuropäische Bedarf dürfte eine enorme Summe darstellen.
Schon deshalb benötigt man jetzt VERTRAUEN in den Euro. Andere Staaten, vor allem die USA, vermutlich auch Japan dürften dieselben Mittel anwenden. Niedrige Zinsen, so wie wir sie jetzt sehen sind schon deshalb unabdingab, um nicht noch viel größere Staatsdefizite zu produzieren.
Wie gesagt, in solchen Zeiten tatsächlich eine adabsurdum Diskussion.
Antwort auf Beitrag Nr.: 39.332.672 von Cashlover am 14.04.10 14:33:02Bingo!!!
Man stelle sich nur mal vor, welche Zinsen Griechenland jetzt bezahlen müsste, wenn der Ref-Zins noch bei 4% liegen würde.
Insofern wende den Blick nach Fernost. Dort gibt es ein Land, das in Landessprache Nippon genannt wird.
Was Nippon hat bekommen wir...
Crash durch Inflation? Wozu - es würden doch nur diejenigen profitieren, die nichts haben...
Zinsen erhöhen? Wozu - es würden doch nur diejenigen verlieren, deren Zinsmarge sich soo schön ausgebreitet hat.
Aktienmarktcrash? na, ja - ich würde mal behaupten, dass viele clever genug waren 2007 auszusteigen. Diese waren 2009 bestimmt clever genug wieder einzusteigen. Wem nutzen diese Crashs? Antwort Spekulanten und Banken...
Man stelle sich nur mal vor, welche Zinsen Griechenland jetzt bezahlen müsste, wenn der Ref-Zins noch bei 4% liegen würde.
Insofern wende den Blick nach Fernost. Dort gibt es ein Land, das in Landessprache Nippon genannt wird.
Was Nippon hat bekommen wir...
Crash durch Inflation? Wozu - es würden doch nur diejenigen profitieren, die nichts haben...
Zinsen erhöhen? Wozu - es würden doch nur diejenigen verlieren, deren Zinsmarge sich soo schön ausgebreitet hat.
Aktienmarktcrash? na, ja - ich würde mal behaupten, dass viele clever genug waren 2007 auszusteigen. Diese waren 2009 bestimmt clever genug wieder einzusteigen. Wem nutzen diese Crashs? Antwort Spekulanten und Banken...
wollte diesen Thread nur noch mal in Erinnerung bringen.
Seit April 2010 hat sich genau diese These verstärkt....
Seit April 2010 hat sich genau diese These verstärkt....
Antwort auf Beitrag Nr.: 40.071.857 von Tobias79 am 31.08.10 09:07:03Hast du toll herausgefunden deine These. Ist aber leider alles schon bekannt.
Liquiditätsfalle
Als Liquiditätsfalle bezeichnet man die Situation einer Volkswirtschaft, in der die offiziellen Zinssätze so weit gegen null gefallen sind, dass die herkömmliche Geldpolitik versagt.
Das Phänomen, dass Geld bei sinkenden Zinssätzen nicht mehr für Investitionen angeboten wird und somit dem Wirtschaftskreislauf tendenziell entzogen wird, wurde von dem Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes beschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liquiditätsfalle
Liquiditätsfalle
Als Liquiditätsfalle bezeichnet man die Situation einer Volkswirtschaft, in der die offiziellen Zinssätze so weit gegen null gefallen sind, dass die herkömmliche Geldpolitik versagt.
Das Phänomen, dass Geld bei sinkenden Zinssätzen nicht mehr für Investitionen angeboten wird und somit dem Wirtschaftskreislauf tendenziell entzogen wird, wurde von dem Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes beschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liquiditätsfalle
Wieder mal aktuell....
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