RTL verarscht Zuschauer mit Fernsehsendung! Wen wunderts - 500 Beiträge pro Seite

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Vermisst": Kritik an RTLs Tränen-Odyssee



Seit März sucht Julia Leischik wieder weltweit nach vom Schicksal in alle Windrichtungen versprengten Freunden und Familienangehörigen. Dabei leidet die RTL-Blondine nicht nur selbst in bester Schreinemakers-Manier tränenreich mit ihren Protagonisten, sondern inszeniert eine jede Suche auch als detektivisches Spektakel. Schließlich ist Frau Leischik seit Beginn 2010 an der Gestaltung der Sendung als Executive Producerin beteiligt.

Besonders berührt zeigte sich die Gefühlsdetektivin in der letzten Ausgabe. Für die 70-jährige Gisela machte sich Leischik auf die Suche nach Enkelin Bianca. Seit 1995 war der Kontakt zwischen beiden abgerissen, 2004 wurde Bianca sogar bei der amerikanischen Polizei als vermisst gemeldet. Der Fernsehzuschauer konnte dann gerührt die gut 3000 Kilometer lange Odyssee der Moderatorin durch die Vereinigten Staaten verfolgen. Im Bundesstaat Indiana wurde Leischik schließlich fündig - und machte das emotionale Wiedervereinigungsspektakel perfekt.

Dabei hätte es so viel einfacher sein können. Laut dem Medienmagazin „Meedia" hätten den Machern der „Reallife-Doku" lediglich einige Sekunden Internetrecherche genügt, um die verschollene Bianca Jean Albertson aufzuspüren. Laut Denise Rubio, Social Media Contextmanagerin beim Media-Netzwerk Vivaki, gibt es bei Facebook lediglich eine Person mit diesem Namen - Angabe des Wohnorts inklusive.

Auch wenn man Oma Gisela mangelnde Social-Media-Kenntnisse nachsehen mag. Die RTL-Redakteure hätten die beiden Königskinder wesentlich schneller und unkomplizierter zusammenführen können. Damit allerdings auch weniger tränenreich. „Die spannende und ungewisse Arbeit" (Pressetext RTL) Leischiks hätte dann aber sicher keine 20 Minuten Sendezeit füllen können. Kurz und schmerzlos ist des Senders Sache bekanntermaßen eher nicht.

[Offenburg]