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    Peak Oil und die Folgen - 500 Beiträge pro Seite (Seite 13)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 29.03.24 08:04:25 von
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      schrieb am 06.01.12 20:22:01
      Beitrag Nr. 6.001 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.561.868 von Mandala64 am 06.01.12 19:39:58Übrigens sage ich 120 Dollar WTI zum Jahresende voraus.

      Der Rentenvorschlag ist zwar nicht schlecht, würde aber einen totalen Zahlungsausfall von Griechenland voraussetzen, was wieder erheblicher Streß z.B. für Italien wäre.

      Wichtig ist, daß die Griechen schleunigst die Steuerhinterziehung auch für frühere Jahre bekämpfen, auch Abkommen mit der Schweiz.

      Da würde dann schon reichlich Geld in die Staatskasse fließen.

      Da muß die EU Druck machen, denn da ist bisher noch gar nichts.

      ;)
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      schrieb am 06.01.12 20:44:23
      Beitrag Nr. 6.002 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.561.923 von smiths74 am 06.01.12 19:49:33Hätte Europa die Regelungen der USA, wo die Zentralbanken der Distrikte der Fed in Washington die Sondergeldschöpfung mit goldbesicherten Wertpapieren bezahlen müssen, würden sie nicht so viel Ersatzgeld schöpfen, und die Kapitalflucht bliebe begrenzt. Die Gelddruckerei ist im Grunde nur Fluchthilfe.

      hallo smith`s


      Danke für den Link. Tja...der Sinn hat schon Durchblick.....implizit ist diese Forderung nach einer wertbesicherten Gold-Deckung natürlich eine Aufforderung zur Rückkehr des Goldstandards.
      Prof. Sinn hat vermutlich... nach langem Irren könnte man sagen... (endlich !!) auch erkannt, daß gegen die gnadenlose und exponientiell wachsende Verantwortungs- und Charakterlosigkeit der herrschenden Eliten und ihrer (gekauften und bezahlten )Politiker kein anderes Kraut mehr gewachsen ist, als die Geldmengen irgendwie an einen Goldstandard zu binden, (zumindestens an etwas, was man nicht BELIEBIG UND KOSTENLOS vermehren kann, was eine wie auch immer geartete Rückkehr zu diesem.. wie man glaubte..längst vergessenem Standard bedeuten würde.... auch wenn er das nicht explizit so fordert !! Damit wären wir dann im Jahre 2014, dh.heißt in ca. 2 Jahren und nach Tausenden von Irrungen und Fehlentwicklungen dort angelangt---(und das ist fast schon ein Treppenwitz der Geschichte)--- wo wir diesen Standard bei Beginn des 1. WWK ... wider besseren Wissens...verlassen haben . Na toll... was für eine grandiose Entwicklung :laugh: Nun sag noch mal einer, wir wären nicht lernfähig.
      Wenn wir dann auch noch gleichzeitig die Zentralbanken abschaffen könnten, die ja so "stabilitäts" -(und kriegs)fördernd waren :laugh::laugh::laugh: dann wären ja vielleicht die vielen Opfer im letzten Jahrhundert... und hier meine ich wirklich die Hunderte von Millionen von Kriegstoten ...nicht ganz umsonst gewesen.
      Übrigens, Deinen Vorschlag :

      SINN FOR PRESIDENT würde ich voll und ganz unterstützen ! Und das meine ich ehrlich. Der Mann imponiert mir ! Hat noch einen Rest von Charakter und Integrität. Das sind ja in "Mutti-Deutschland" sehr rare Eigenschaften geworden.


      Jau...bis denne, wie Du immer so schön sagst ... Looe
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      schrieb am 06.01.12 21:10:14
      Beitrag Nr. 6.003 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.561.923 von smiths74 am 06.01.12 19:49:33Wir können froh sein, wenn sich Italien soweit wie möglich selbst hilft, wobei ich hier gerne unterstützend tätig war.

      Auch der Folker Hellmeyer als Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, den ich für kompetent halte, hält definitiv nichts vom Sinn und hat sich schon mehrmals negativ über ihn geäußert.

      Wenn sich solche Leute wie der Sinn durchsetzen würden, bräuchten wir hier nicht mehr posten, weil das weltweite Finanzsystem zusammengebrochen wäre und auch WO nicht mehr existieren würde.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 06.01.12 21:27:38
      Beitrag Nr. 6.004 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.175 von Looe am 06.01.12 20:44:23Nicht klar ist mir, wieso der Bernanke nicht schon längst QE3 drucken muß, wo die Amis jedes Jahr ein Defizit von 1 Billion Dollar haben.

      Da sieht man mal, wie geschickt die Amis die Eurokrise aufgebauscht haben und z.b. Italien in die Enge getrieben haben, was sich immer zu niedrigen Zinsen problemlos finanzieren konnte.

      Die ängstlichen Dummköppe kaufen in Panik die soliden :laugh: Dollars und da braucht der Bernanke nichts drucken.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 06.01.12 21:45:58
      Beitrag Nr. 6.005 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.175 von Looe am 06.01.12 20:44:23Hallo smith`s,


      noch ein Kommentar zu dem Vortrag von Professor Sinn aus dem hartgeld-forum:

      "Da gab es doch gestern auf der DE-Seite ein Video von Prof. Sinn.
      Aber er hat eindeutig dargelegt, was Target 2 ist und was es für die BuBa und Deutschland bedeutet. Die Pleiteländer können sich Geld direkt bei der EZB leihen gegen Staatsanleihen und Wertpapiere und drucken sich die Euros dann selbst im eigenen Land ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Vorher mussten es AAA Papiere sein, ab 2010 nur noch BBB- . Und von Griechenland fordert die EZB überhaupt keine Bonität mehr für die Wertpapiere. Die können auch leere Zettel abgeben und drucken sich das Geld selbst !

      Die Griechen können sich ihr Geld selbst drucken und die Schuld der EZB aufschieben, wovon die BuBa mit 30 % haftet. Oder die Reichen in Griechenland können so ihre griechischen Staatsanleihen gegen Euro verkaufen und kaufen sich in DE Immobilien oder deutsche Staatsanleihen. Darum quellen die Geschäftsbanken so vor Geld über und geben es an die BuBa zurück und die an die EZB.

      Die Target-Forderungen der BuBa gegenüber den PIIGS beträgt schon 650.000.000.000 Euro! So hoch ist die Summe der Rettungsschirme nicht!

      Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen!


      Die Reichen in Griechenland, Italien, etc. verkaufen ihre quasi unverkäuflichen Staatsanleihen gegen "gute Euros" und kaufen als Ausgleich damit deutsche Immobilien und deutsche Staatsanleihen.

      Und wer haftet letztendlich für die Staatsanleihen der anderen bei der BuBa / EZB. Der Deutsche mit seinen Ersparnissen, Lebensversicherungen und Pensionsansprüchen.

      Tja, das ist der Erfolg, wenn Deutschland in der EZB keine Mehrheit hat und "industrielle Schwergewichte wie Malta oder Zypern" in der EZB genau so viel zu sagen haben wie das "Agrarland Deutschland"!

      Wenn die Bombe platzt, die Ersparnisse weg sind und das Ganze herauskommt, gibt es Krieg in Europa! ende des zitats.





      Fazit : Die Piiggs verkaufen also ihre quasi unverkäuflichen Staatsanleihen gegen "gute Euros" . Wer aber eine Staatsanleihe dieser Länder kauft.. (wie die BB oder EZB ), kauft sich ja nicht in das Produktiv-Vermögen eines Landes oder einer Firma oder in die Infrastruktur ein, sondern in das völlig unterfinanzierte und durch eigene Steuereinnahmen niemals zu deckende Renten-Arbeitslosen-Kranken-Altenpflege-Politiker-und Beamten Luxus-Pensions- Gehalts-und KORRUPTIONSSYTEM eines Landes.... mit anderen Worten er kauft sich einen Anteil am bereits "verlebtem Konsum" einer Bevölkerung...der schon QUA DEFINITIONEM niemals getilgt und vermutlich auch niemals marktgerecht verzinst werden kann.
      Daß diesen Kettenbriefsystem mathematisch in einer Katastrophe enden muß, wie jedes andere Ponzi-Schema , für diese Erkenntnis benötige ich eigentlich keinen Chef-Volkswirt... das habe ich schon in der 6. Klasse gelernt.
      Den einzigen Chef-Volkswirt, den ich früher gerne mal gelesen habe (auf goldseiten.de) war Dr. Kurt Richebächer (heute leider tot), von der ehemaligen Dresdner-Bank,
      der diese Finanz-Kredit-und Betrugs-Krise schon in den Jahren 2005/6 prognostiziert hat.
      Wer Lust und Zeit hat, kann sich ja mal die Artikel in der Authoren-Liste bei goldseiten.de runterladen bzw. reinziehen.
      Hier ist mal ein Link vom Januar 2006 zu diesem Thema, also schon vor 6 Jahren !:

      http://goldseiten.de/artikel/2170--Amerikanische-Schuldenbla…
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      schrieb am 06.01.12 22:08:12
      Beitrag Nr. 6.006 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.315 von Urlaub2 am 06.01.12 21:27:38Nicht klar ist mir, wieso der Bernanke nicht schon längst QE3 drucken muß, wo die Amis jedes Jahr ein Defizit von 1 Billion Dollar haben.

      Defizit z.Zt. eher bei 1.5 Bill. Dollar... wird schon noch kommen, das QE 3 ,4,5,6,7 bis QE unendlich. Fraglich nur, ob es noch veröffentlicht wird... könnte vielleicht zu teuer sein und wie die Veröffentlichung der Geldmenge M3 unter den Sparzwang fallen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.01.12 22:08:18
      Beitrag Nr. 6.007 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.371 von Looe am 06.01.12 21:45:58Sind wir froh, daß es keinen Staatsbankrott gibt und sich Italien weiter ordentlich finanziert, was ich voraussage.

      Der Fehler liegt darin, daß der Steuerzahler für die Bundesbank haften soll.

      Oder wäre dir eine direkte Transferunion lieber, wie es die SPD vorschlägt, auch Altkanzler Schmidt ?

      ;)
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      schrieb am 06.01.12 22:43:44
      Beitrag Nr. 6.008 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.451 von Urlaub2 am 06.01.12 22:08:18Der Fehler liegt darin, daß der Steuerzahler für die Bundesbank haften soll.
      Oder wäre dir eine direkte Transferunion lieber, wie es die SPD vorschlägt, auch Altkanzler Schmidt ?


      Hallo Urlaub,


      Ach nee... jetzt auf einmal doch haften ?? das habe ich doch "vor Tisch" ganz anders gelesen. Hab ich da etwas verpaßt oder war ( mal wieder) im falschen Film?? :laugh::laugh:
      Grundsätzlich: ich war und bin nie ein Freund der SPD und ihrer versch..und verlogenen Konzepte gewesen..... Auch ein Helmut Schmid.... (Hamburger wie ich)... hat mich zu seiner Zeit nie zu großen Beifallsstürmen hingerissen, mal abgesehen von einigen Einzelleistungen wie Mogadishou o.s.ä. Bin auch seit dieser Zeit konstanter Nichtwähler.
      Was mir lieber wäre ? Tja.... gute Frage. Versuchen wir mal eine Antwort:

      1. den Völkern Europas reinen Wein einschenken, über ihre ökonomische Zukunft....
      2. den Eliten klar machen, daß sie auf einen großen Teil ihres Papier-Vermögens verzichten müssen... wenn sie denn keinen Krieg riskieren wollen, denn darauf läuft eine Vollstreckung dieser uneinbringbaren Forderungen letztlich hinaus.
      3. den Menschen (in fast) allen Ländern klar machen, daß sie nicht nur bis 60,65 sondern bis 70 oder vielleicht sogar bis an das Ende ihres Lebens arbeiten müssen... die einzige Alternative wäre die "Patronats-Erklärung der jungen Generation"... ( schöner Ausdruck, gell? :laugh:) für ihre Väter und Mütter,d.h. für ihre ELTERN zu arbeiten und diese zu ernähren, wie vor 50 Jahren üblich.. und nicht umgekehrt bis zum 50. Lebensjahr den eigenen Eltern.. sei`es durch "Hotel Mama" os.ä. auf der Tasche zu liegen.
      Denn dann würde sich das Problem des permaneten underfundings der Rentenansprüche der alten Generation" ganz von selbst in Luft auflösen.. nicht wahr ! Früher waren die Kinder die Rentenversicherung der Eltern. Dieses System hat ca. 5000 Jahre überlebt. Das neue System ( Aufschuldung, Verlagerung auf folgende Generationen mit der Wahrscheinlichkeit des Währungs-Schnitts) noch keine 50 Jahre ! Wie groß diese Chancen sind, kannst Du ja mal in Deinem Bekanntenkreis testen... Ich hab`s schon hinter mir : Ergebnis. Vergiß es :cry::cry:
      4. den Lebensstandard generell ca. 20 % absenken, was ansich kein Problem sein sollte und in einer echten Krise automatisch innerhalb von zwei Wochen erfolgen würde
      5. Insbesondere die Mobilität drastisch einschränken, denn diese ist a) sehr Energie-intensiv und damit sehr teuer ( siehe zentrales Thread-Thema)
      b) meistens völlig unnütz und reiner Luxus. Damit meine ich Reisen, Urlaubsreisen, Tourismus, sinnloser Auto-Verkehr etc.

      Das könnte schon mal ein Ansatz sein. Trotzdem wäre das Leben noch schön und lebenswert.

      Ciao Looe
      Avatar
      schrieb am 06.01.12 22:45:11
      Beitrag Nr. 6.009 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.272 von Urlaub2 am 06.01.12 21:10:14Nebenbei sage ich, daß der Steuerzahler diese komischen Target2-Forderungen n i e m a l s bezahlen muß, Doomerei ist es zu behaupten, daß das den dt. Steuerzahler "arm" macht.
      Wie gesagt, soll es die Buba stehen lassen oder ausbuchen.

      Hat den positiven Effekt, daß uns die komplette Eurozone incl. Griechenland erhalten bleibt.


      Aber ich habe eine andere Lösung:

      Jedenfalls haben Spanien und Italien ihre Banken massiv gedrängt, von der EZB soviel Geld wie möglich zu nehmen.

      Es fehlte ihnen an Sicherheiten.
      Dafür haben ital. Banken für 40 Mrd. Anleihen herausgegeben, für die Italien garantiert hat.
      Dafür gab es dann insgesamt 500 Mrd. von der EZB.
      Ich nehme stark an, daß die ital. Banken dafür Staatsanleihen zeichnen müssen, wie es die Santander-Bank in Spanien auch macht.
      Die hat glaube ich für 25 Mrd. span. Staatsanleihen.
      Können dann am Sekundärmarkt verkauft werden.

      Wir können uns also beruhigt zurücklehnen.
      Zur Jahresmitte ist die Eurokrise (außer Griechenland) gelöst.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 06.01.12 22:48:19
      Beitrag Nr. 6.010 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.542 von Urlaub2 am 06.01.12 22:45:11Übrigens ausdrücklich danke von mir an Looe, obwohl ich mich anfangs etwas darüber geärgert habe.

      Tatsächlich ist das alles sehr beruhigend und wird ein gutes Ende nehmen.

      ;)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 06.01.12 23:50:00
      Beitrag Nr. 6.011 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.542 von Urlaub2 am 06.01.12 22:45:11Dafür haben ital. Banken für 40 Mrd. Anleihen herausgegeben, für die Italien garantiert hat.

      eine italienische Garantie ??? soll das ein Witz sein ??:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.01.12 23:56:28
      Beitrag Nr. 6.012 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.553 von Urlaub2 am 06.01.12 22:48:19Übrigens ausdrücklich danke von mir an Looe,


      Hallo Urlaub,

      ich vermute mal, daß das ironisch gemeint ist,:D aber macht nix, wir haben ja einen gepflegten und kultivierten Meinungsaustausch auf tlws. hohem, aber zumindestens immer angenehmen Niveau. Das wollen wir auch weiter so halten.
      Wie die "Nummer" letztlich ausgeht... ja mein Gott, das wissen wir doch alle nicht. Manchmal hoffe ich, daß Dein Optimismus letztlich doch berechtigt ist... vorstellen kann ich es mir aber nicht... leider nicht.

      Gruß und schönen Feierabend Looe
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 09:10:52
      Beitrag Nr. 6.013 ()
      Nein, ich danke wirklich, weil ich nämlich sehe, daß wir die Finanzkrise auf diese Weise tatsächlich lösen.

      Dieser Sinn ist in meinen Augen ein Dummschwätzer, der sich mit Panikgelaber in die Öffentlichkeit drängt.
      Das werfen ihm auch andere wie z.B. Hellmeyer vor.

      Was ich aber nicht verstehe ist, wieso die 650 Mrd. bei der Bundesbank auftauchen. Das wäre eine Aufgabe für die EZB.

      Trotzdem wird Südeuropa um diese 650 Mrd. entlastet, was ein Riesenfortschritt ist.

      Schäuble hat jetzt befürwortet, daß der IWF zusätzliche 175 Mrd. kriegt, wovon ihm Weidmann von der Bundesbank 40 Mrd. drucken soll. ("drucken" hat er nicht direkt gesagt) :laugh:

      Weidmann hat gesagt, er macht es, wenn der Bundestag zustimmt.

      Und der Bundestag wird da locker zustimmen.

      Die einfache Lösung besteht jetzt darin, daß Weidmann einfach die 650 Mrd. ausbucht, und zwar ergebnisneutral.
      Da wird der Bundestag auch zustimmen, weil das den Steuerzahler nichts kostet.

      Auf diese elegante Art vermeiden wir Eurobonds und auch eine Transferunion, für die der Steuerzahler zahlen müßte.

      Ist also alles prima.

      Und zur Jahresmitte ist das Problem gelöst, Ausnahme Griechenland.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 09:57:11
      Beitrag Nr. 6.014 ()
      Mal zurück zum Energiethema:
      der PV-Zubau in Deutschland hat zum Jahresende doch noch das nicht mehr erwartete Wunder geschafft und hat mit einem Riesensatz an das vorherige Rekordjahr angeschlossen:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,807668,00.h…

      Allerdings ist nunmehr zu erwarten, dass wir innerhalb weniger Jahre ganz erhebliche Netzprobleme bekommen werden, denn der Netzumbau und insbesondere der Spoeicherbau gehen im Schneckentempo voran.
      In Spitzenzeiten werden immer mehr Überkapazitäten durch Einspeisekappung eleminiert werden müssen und in windstillen Wettersituationen im Winterhalbjahr werden massive Stromengpässe entstehen.
      Dann wären die Zubaurekorde leider ein Pyrrhussieg.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 11:38:58
      Beitrag Nr. 6.015 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.562.972 von Triakel am 07.01.12 09:57:11"....gerade im Sommer ist der Stromverbrauch besonders niedrig - ...im Winter steigt der Stromverbrauch"

      Toll gemacht: im Sommer, wenn der Stromverbrauch in Deutschland sinkt, liefert PV zusätzlich.
      Im Winter, wenn der Stromverbrauch steigt, fällt PV als Lieferant nahezu aus.

      Wenn die PV-Kapazität im Sommer mit einkalkuliert wird, muss für den Winter (soweit Wind oder franzöischer Atomstrom den PV-Lieferausfall nicht ausgleichen kann) zusätzliche konventionelle Kraftwerkskapazität vorgehalten werden - diese amortisiert sich nicht, weil sie im Somer ja nicht liefern soll/darf.

      Fazit: wenn PV in Deutschland nur mit Subventionen geht, braucht Deutschland kein PV. Besser die Einführung sparsammer Autos oder den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fördern.

      In sonnenreichen Ländern kann PV sicher eine sinnvoll einzusetzende Technik sein. Der deutsche Stromkonsument kann also stolz darauf sein, die Weiterentwicklung dieser Technik zu finanzieren.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 11:53:06
      Beitrag Nr. 6.016 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.563.179 von Mandala64 am 07.01.12 11:38:58die Weiterentwicklung dieser Technik zu finanzieren...

      ...um dann im Kostenwettbewerb gnadenlos abgehängt zu werden.

      Trotzdem: in Ermangelung vieler langfristiger Energiealternativen halte ich einen mengenmäßig sinnvollen Ausbau der Solarenergie (etwa 30% des derzeitigen Zubaus) für sinnvoll.
      Natürlich nur, wenn Netzumbau und Speicherbau deutlich beschleunigt werden.

      Dass fast alles nicht billig wird, ist sonnenklar.
      Und dazu kommen in den nächsten Jahrzehnten noch die Abrisskosten der Kernkraftwerke (fast 4 Milliarden Euro pro 1000 MW installierter Leistung), so dass alleine daher Gesamtkosten von fast 80 Milliarden Euro anfallen, verteilt auf ca 4 Jahrzehnte, plus natürlich die Endlagerkosten der hochradioaktiven Abfälle.

      Von der Verteuerung von Öl und nachfolgend von Gas und Kohle in den nächsten Jahrzehnten ganz zu schweigen.

      Da habe ich ja hier schon immer vertreten: Energie wird eine Kostbarkeit.
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 13:10:34
      Beitrag Nr. 6.017 ()
      Also, richtig ist ganz sicher, dass der PV-Zubau in Deutschland nicht vernünftig gesteuert wird. Das Ziel des BMU war immer ein maximaler Zubau von 3 GW / Jahr (was dem Wirtschaftsministerium freilich schon viel zu hoch war).

      Diese 3 GW werden seit Jahren um Faktor 2 überboten, ohne dass die Politik wirkungsvoll gegensteuert. Die PV-Lobby hat hier ganze Arbeit geleistet, insbesondere auch dadurch, dass sie ostdeutsche Ministerpräsidenten für sich einspannen konnte, die in der Zell- und Modulproduktion eine industrielle Zukunft für Sachsen-Anhalt oder Thüringen sehen wollten. Politiker lieben nun mal Illusionen...

      Die Kanzlerin war - so wie immer und überall(!) - an der Sache selbst vollkommen uninteressiert, wollte aber keinen Stress mit den ostdeutschen MPs und hat den Wahnsinn aus parteitaktischem KleinKlein laufen lassen.

      Folge: Ein viel zu hoher PV-Zubau in Deutschland mit zu hohen Kosten. Die deutsche PV-Industrie geht natürlich trotzdem den Bach runter, was jedem mit der Materie Vertrauten seit mindestens 2 Jahren vollkommen klar ist.

      Soweit zum politischen Hintergrund.

      -----------

      Davon abgesehen wurde aber trotzdem sehr viel erreicht. Die Kosten dieser Technik sind massiv gesunken.

      Ein wichtiger Gradmesser dafür ist, dass die KWh-Stunde, die ich mit einer kleinen PV-Anlage auf meinem Hausdach erzeuge, ab 2012 nur noch mit 24,5 Cent vergütet wird - und dass sich die Anlagen trotzdem weiterhin gut rechnen.

      Auch wenn diese Rechnung nicht fair ist, kann man zum ersten Mal sagen, dass in Deutschland PV-Strom nicht mehr teurer ist, als der Strom aus der Steckdose. Das ist ein sehr wichtiger Markstein!

      Im nächsten Jahr wird er definitiv billiger sein. Damit steigen ab jetzt die Anreize, PV-Strom zunächst selbst zu verbrauchen und nur die Erzeugungsspitzen ins Netz zu speisen.

      Ich gehe davon aus, dass sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten hier intelligente Konzepte entwickeln lassen, die sowohl häusliche Speicher, die Lastverteilung auf der Ebene der Ortsnetze wie auch die Zuschaltung von Verbrauchern je nach PV-Verfügbarkeit (bspw. die berühmte Kühltruhe) umfassen.

      Das absolut Tolle an der PV ist, dass sie dezentral aufgebaut wird. Millionen von Haushalten werden zu Energieproduzenten. Eine Art "Strom-Internet" kann entstehen.
      PV wird die Übertragungsnetze langfristig eher entlasten, als belasten.

      Aus all den Gründen wäre es angezeigt, Förderung und Forschung für die PV in Deutschland in den nächsten Jahren eher im Bereich Eigenverbrauch, Vernetzung, Speicherung und Lastmanagement zu setzen und davon wegzukommen, mit Freiflächenanlagen die GW-Zahlen bei Zubau hoch zu treiben.

      Bei 3 GW sollte man einen Deckel für die herkömmliche Art der Förderung einziehen und die Gelder in die von mir genannten Bereiche lenken.

      Wie auch immer: Die PV hat auch und gerade in Deutschland eine enorme Zukunft! Der hier verbreitete Pessimismus ist vollkommen fehl am Platze. Wir haben mit einer intelligenten Nutzung der Möglichkeiten der PV noch gar nicht angefangen, weil die Technik auch kostenseitig noch gar nicht so weit war. Das ändert sich nun aber. Die Basis für eine Energierevolution von Unten ist gelegt. Und sie wird kommen - in Deutschland und überall und sie wird die Welt grundlegend verändern.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 13:35:54
      Beitrag Nr. 6.018 ()
      Ja, SLGramann,
      ich bin bezüglich der Solarenergie auch sehr bullish.
      Ich denke, sie könnte ihren Anteil (PV und Solarthermie) von jetzigen Stand (etwa 0,05% des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs) in der Zukunft verzwanzigfachen.
      Und in Deutschland traue ich ihr sogar 5% am Gesamtenergieverbrauch zu, vorrausgesetzt, wir nehmen den teuren Speicherbau für Wind und Solar endlich mit der notwendigen Entschlossenheit in Angriff.
      Denn es ist natürlich klar, dass die Speicherung die Solarenergie für den gespeicherten Anteil wieder sehr teuer machen würde.
      Aber sooo viele Alternativen stehen ja nicht zur Verfügung, dass wir uns darum drücken könnten.
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 13:36:22
      Beitrag Nr. 6.019 ()
      FDP-Chef Rösler gestern auf dem Dreikönigsparteitag:

      "Rösler spricht über Wachstum - nicht über das der FDP, das sie angesichts von gerade 3 Prozent dringend bräuchte, sondern über wirtschaftliches Wachstum. 50 Mal kommt der Begriff in seiner Rede vor. Ganz offensichtlich hat Rösler beschlossen, dieses Thema zum Alleinstellungsmerkmal der FDP zu machen.
      Die "Gegner der Marktwirtschaft"

      Wer Wachstum ablehne, so Rösler, sei ein "Gegner der Marktwirtschaft". Er vergleicht den Club of Rome, dessen Studie von 1972 über die "Grenzen des Wachstums" bis heute ein Klassiker ist, mit den Zeugen Jehovas, die ihre Weltuntergangsprognose stetig von morgen auf übermorgen verschöben. Zur Einordnung: Mitglieder des Club of Rome sind beispielsweise die Chefin der Bertelsmann-Stiftung Liz Mohn und der indische Premierminister Manmohan Singh, dessen Rat Angela Merkel schätzen soll. Altbundespräsident Richard von Weizsäcker ist eines der Ehrenmitglieder. Erst kürzlich wurde die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, in den Kreis der Mitglieder aufgenommen.


      "Nur die FDP steht dafür, dass Wachstum in Deutschland auch morgen noch möglich ist."
      (Foto: dpa)

      Doch für Rösler definiert das Thema Wachstum den aktuellen Hauptfeind. Wo der ehemalige FDP-Chef Guido Westerwelle vor einem Jahr noch vor einer drohenden "Linksregierung" gewarnt hatte, warnt der Nachfolger vor den Grünen, die kein Wachstum wollen, weil es "angeblich" die natürlichen Lebensgrundlagen zerstöre. Rösler fährt fort: "Am gefährlichsten aber ist, dass sich auch viele Konservative neuerdings zum Verzicht auf Wachstum bekennen." Den früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf und den früheren Chef des UN-Umweltprogramms Klaus Töpfer nennt Rösler "konservative Weltverbesserer". Dann zitiert er einen Satz von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble aus der Zeitschrift "Christ & Welt". Dort schrieb Schäuble: "Sosehr wir uns für die Beseitigung des Hungers überall in der Welt einsetzen müssen, sosehr sollten wir uns andererseits in unseren eigenen westlichen Ländern für eine Begrenzung des Wirtschaftswachstums einsetzen." Rösler sagt dazu: "Bei allem Respekt vor Kabinettskollegen: Das ist unverantwortlich."

      Das Schäuble-Zitat zeige: Es komme nicht darauf an, ob Deutschland von Rot oder Schwarz regiert werde, es komme darauf an, dass die FDP mitregiere. "Nur die FDP steht dafür, dass Wachstum in Deutschland auch morgen noch möglich ist. Das ist unser zentrales Anliegen, das ist unser Auftrag."

      Schäuble und das DIW als Gegner der Marktwirtschaft? Die FDP hat sich verrannt, sie schlägt die Schlachten der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ein Blick in Schäubles Artikel zeigt im Übrigen, dass es ihm nicht darum geht, das Bruttoinlandsprodukt zu drücken; er weist nur darauf hin, "dass wir bereits einen erheblichen Wohlstand für einen großen Teil der Bevölkerung erwirtschaftet haben und dass andere das erst noch erreichen müssen". Die FDP will an dieser Debatte, zu der es auch eine Enquete-Kommission im Bundestag gibt, offenkundig nicht teilnehmen."



      http://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Kleinstparteic…

      Der Club of Rome als neue Zeugen Jehovas... Wachstum als Alleinstellungsmerkmal der FDP... WOW, Realitätsverleugung als FDP-Parteiprogramm. :eek:

      Super Idee sich genau das zum neuen zentralen Parteithema zu wählen, was in Zukunft unmöglich werden wird. :rolleyes:

      Ob Rösler etwa auch hier im Thread schreibt... Ich muss ja sicher keine Namen nennen. :D

      Na jedenfalls hat die 2 %-Partei FDP sich ihr hoffentlich baldiges Ende spätestens damit wahrlich redlich verdient.

      Bedauerlicherweise sind die anderen Parteien kaum besser im Verdrängen von Problemen.


      @Looe:
      Ich würde dich mit deinem Programm wählen :), aber ich fürchte sonst kaum jemand.

      @SLGramann:
      Dein Wort in Sachen Photovoltaik-Zukunft in Gottes Gehörgang!
      Darauf habe ich all die Jahre ja auch immer gehofft. Wäre schön, wenn das Wirklichkeit wird.
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      Avatar
      schrieb am 07.01.12 13:41:16
      Beitrag Nr. 6.020 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.563.396 von SLGramann am 07.01.12 13:10:34Der wichtigste Punkt ist: in Deutschland produziert PV Strom in der Jahreszeit, wo kein Bedarf für zusätzlichen Strom besteht.

      Dezentral ist ansich eine schöne Sache, aber wenn millionen Haushalte sich im Sommer mit PV selbst versorgen und im Winter doch wieder auf die zentrale Stromerzeugung zugreifen müssen, verteuert sich diese, weil im Sommer nicht ausgelastet (sog. Schattenkraftwerke).

      Der Sinn des Ganzen steht und fällt daher mit der Speicherfähigkeit.
      Solange hier keine relevanten Fortschritte erzielt werden, macht der weitere Ausbau von PV keinen Sinn.

      Über die Technik der Vanadium-Batterie hatte ich ja schon was gepostet.
      Hier noch ein Link über den Entwicklungsstand:
      http://www.bine.info/hauptnavigation/themen/energiespeicher/…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 14:09:39
      Beitrag Nr. 6.021 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.563.464 von Mandala64 am 07.01.12 13:41:16Sind übrigens noch einige andere lesenswerte Artikel auf der Seite zu finden:

      Energieforschung für die Praxis
      http://www.bine.info/
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 14:14:05
      Beitrag Nr. 6.022 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.563.396 von SLGramann am 07.01.12 13:10:34Ja die PV-Lobby hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Das ganze Stromnetze deshalb zusammenbrechen scheint nur wenige Elektrotechniker zu stören. Das Stromnetz ist hierarchisch angeordnet, von einem großen Erzeuger wird der Strom über verschiedene Knoten ( Transformatoren ) bis zum Endverbraucher verteilt. Wenn die Solarstromer ihn einem lokalen 220v-Netz eine Überleistung aufbauen müßte diese Energie durch einen zusätzlichen Transformator von 220v auf 10000V hochtransformiert werden und zurück ins höhere Netz gespeist werden. Dafür gibt es soweit mir bekannt ist nirgends eine technische Ausrüstung. Die wäre auch höllisch teuer. Also muß mann die Solaranlagen beschränken oder aber gelegentlichen Überspannungen mit Netzabschaltungen entgegnen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 20:33:15
      Beitrag Nr. 6.023 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.563.456 von Aurisa am 07.01.12 13:36:22Ich würde dich mit deinem Programm wählen :), aber ich fürchte sonst kaum jemand.

      Danke für eine Stimme, dann sind wir ja schon zwei, denn ich werde mich auch wählen :laugh:

      Aber zum Thema PV:


      Hallo SLGramann und Buchfink,

      Mit Euch haben wir hier sicherlich zwei Fachleute im Forum...die allerdings völlig konträre Positionen vertreten. Ich selbst beherrsche das Thema technisch nicht.
      Mir persönlich leuchtet die Kritik von Buchfink ein, sie wird auch von einem meiner Bekannten, der in der Elektrobranche tätig ist, geteilt.
      Diese Kritik bezieht sich auf den derzeitigen Ist-Zustand der Technik plus einige Jahre Vorschau und ist damit für mich sehr gut nachvollziehbar... alles andere sind für mich fromme und vor allen Dingen ideologisch geprägte Wünsche....
      Sätze , wie:

      "Ich gehe davon aus, dass sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten hier intelligente Konzepte entwickeln lassen usw.."

      erinnern mich an eine ähnliche Energie-Debatte vor 50 Jahren in DEutschland. Damals hat man uns vor die Alternative gestellt : "Entweder Atomstrom oder bald Licht aus!"
      Auf die schüchternen Einwände: "aber wie entsorgen wir den atomaren Abfall ?"... hieß es : "Kein Sorge.... wir gehen davon aus, daß sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten hier intelligente Konzepte entwicklen lassen. usw."..... nicht wahr ! so war es doch, oder ? Und wo sind nun... nach 50 Jahren die intelligenten Konzepte ?? Hat Mutti sie in der Hosentasche ? Antwort: es gibt sie nicht ! was es gibt ist ein Torso an energiepolitischen Wenden und Kehrtwenden, von tages-und wahlkampfpolitischen Ereignissen bestimmt...... denn wie SLGramann ja ganz richtig schreibt:

      Die Kanzlerin war - so wie immer und überall(!) - an der Sache selbst vollkommen uninteressiert, wollte aber keinen Stress mit den ostdeutschen MPs und hat den Wahnsinn aus parteitaktischem KleinKlein laufen lassen.


      So ist sie halt, unsere Mutti...... für nix Interesse, außer ihrer Wiederwahl ... hätte ich nicht besser kommentieren können :laugh:
      Was interessiert sie ihr Geschwätz von gestern. Daß die Kosten unserer Stromversorgung in der Zukunft... nicht zuletzt dank Mutti`s permanenten Wendemanövern... überproportional steigen, sodaß "Strom zukünftig ein Luxusgut zu werden droht auf Kosten der Armen"... wie ein Sachverständiger kürzlich schrieb ... nicht ihr Thema. "Irgendwann wird eine neue Regierung kommen müssen, die das milliardenschwere Chaos auf dem Energiesektor beseitigen muß... hoffentlich ist dann noch genügend Geld da" so dieser Sachverständige.
      Wenn ich also wählen müßte, würde ich mich für den Standpunkt von Buchfink entscheiden.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 20:55:30
      Beitrag Nr. 6.024 ()
      Netzstabilität ist keine triviale Sache. Aber PV-Wechselrichter können mittlerweile genau wie Windmühlen das Netz stabilisieren, bspw. Blindleistung bereitstellen usw. In Zukunft müssen sie das vernünftigerweise auch tun:


      VDE-Vorschrift stellt Weichen für die verbesserte Integration dezentraler Erzeugungsanlagen ins Stromnetz

      VDE- Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 "Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz, Technische Mindestanforderungen für Anschluss und Parallelbetrieb von Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz"


      Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) veröffentlicht am 1. August 2011 eine neue VDE-Anwendungsregel zu technischen Anforderungen an den Anschluss und Betrieb von Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz. Die vom VDE erstellte Netzanschlussregel VDE-AR-N 4105 umfasst zahlreiche inhaltliche Änderungen und Neuerungen mit dem Ziel, dezentrale Stromerzeugungsanlagen besser in das Stromnetz zu integrieren. Das betrifft insbesondere die sehr rasch ansteigende Erzeugung von Elektrizität mit Photovoltaik. Die installierte Photovoltaik-Leistung hat mittlerweile bundesweit etwa 18 Gigawatt erreicht, wovon rund 80 Prozent in das Niederspannungsnetz einspeisen. Dieser hohe Anteil an installierter Leistung besitzt mittlerweile erhebliche netz- und systemtechnische Relevanz.

      „Eine wesentliche Veränderung betrifft die Anforderung an Erzeugungsanlagen hinsichtlich der Beteiligung an der so genannten statischen Spannungshaltung, also der Einhaltung der Netz- bzw. Spannungsqualität. Dadurch sind mehr erneuerbare Energien in das Stromnetz integrierbar“, erklärt Dipl.-Ing. Heike Kerber, Geschäftsführerin des Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN). Entsprechend der politischen Rahmenbedingungen wird die Einspeisung von erneuerbaren Energien weiter zunehmen. „Das Netz nimmt dabei eine Schlüsselstellung ein“, so Kerber weiter.

      Die VDE-AR-N 4105 wurde gemeinschaftlich durch Experten von Netzbetreibern, Industrie, Elektrohandwerk, Prüf- und Zertifizierungsinstituten, Behörden und Forschungsinstituten erarbeitet. Sie soll Bestandteil der technischen Anschlussbedingungen der Netzbetreiber werden. Sowohl Hersteller, Anlagenerrichter und Anlagenbetreiber als auch Netzbetreiber erhalten durch den neu geschaffenen Standard die nötige Planungs- und Handlungssicherheit. Mit der VDE-Anwendungsregel werden die netztechnischen Anforderungen, die beim Anschluss von Erzeugungsanlagen an das Niederspannungsnetz des Netzbetreibers zu beachten sind, weiterentwickelt. So werden aktuell bestehende technische Herausforderungen berücksichtigt und eine weiterhin hohe Versorgungsqualität in Deutschland sichergestellt.

      -------------


      Dass es im Winter wenig Sonne gibt, ist richtig. Dafür gibts dann mehr Wind. Im Sommer ist es umgekehrt.
      "Schattenleistung" wird dennoch in beträchtlichem Ausmaß nötig sein. Hat keiner gesagt, dass es mit erneuerbaren Energien einfacher oder billiger wird...
      Avatar
      schrieb am 07.01.12 22:32:59
      Beitrag Nr. 6.025 ()
      Dass es im Winter wenig Sonne gibt, ist richtig. Dafür gibts dann mehr Wind. Im Sommer ist es umgekehrt.

      Wenn´s mal so wäre, SLGramann.
      Aber windschwache winterliche Inversionswetterlagen von teilweise 2 Wochen Länge sind in Deutschland nicht so selten. Geprägt oft von Hochnebel und tiefen Temperaturen. Also alle Zutaten, um den Stromverbrauch zu erhöhen und die Bereitstellung von Wind- und Solarstrom zu minimieren.
      Dass wir in den letzten Wochen eine andere Wezzerkonstellation hatten ist ja keine Widerlegung der zähen winterlichen Inversionswetterlagen.
      Und windiges, sonniges Wetter im Sommer ist nun auch keine Erscheinung, die man nur alle 10 jahre antrifft.

      Man muss also nahezu 100% einer winterlichen Höchstlast mit anderen Kraftwerken abdecken können, die dann längere Zeit im Sommer und/oder bei windigen Wetter abgeschaltet werden müssten, was deren Betriebsergebnis massiv negativ beeinflussen würde, oder man müsste Energiespeicher aufbauen, die erstens eine hohe Energieaufnahme in kurzer Zeit erlauben in den Solar-/Wind-Peakzeiten, zweitens eine Dauer der Speicherung über etliche Wochen, besser Monate gewährleisten (Druckluftspeicher fallen da schon mal aus - eigentlich kommt nur Methan- oder Wasserstoffsynthese in Frage) und die drittens das nötige Speichervolumen haben, um mindestens 14 Tage einen größeren Teil des hohen winterlichen Stromverbrauchs abzudecken.
      Egal, welche Variante man bevorzugt (ein reines Entweder-Oder wird es ja nicht geben), so wird jede der beiden Varianten (Reservekraftwerke oder Riesenspeicher) verdammt teuer.
      Über längere Zeiten stillstehende Kraftwerke müssen massiv subventioniert werden und riesige Speicher müssen sowohl teuer erstellt werden und verteuern außerdem die gespeicherte Solar-/Windenergie durch die Speicherverluste.

      Trotzdem MÜSSEN wir das machen, weil wir - wie ich immer wieder predige - garkeine andere langfristige Option haben.
      Das hieße natürlich, entsprechende große finanzielle Mittel bereit zu stellen. Was im Folgeschluss heißt, dass wir auf der konsumtiven Seite Abstriche machen müssten. Denn man kann keinen teuren Epochenwechsel in kurzer Zeit organisieren (zusätzlich kommen ja die geschätzt 80 Milliarden Abrisskosten für AKWs plus Endlagerkosten des hochradioaktiven Mülls oben drauf) und gleichzeitig einem maximalen Konsum haben wollen.

      Zu solchen Einschränkungen sehe ich weder die Plitik noch die breite Mehrheit der Bürger bereit.
      Und dann kommen noch die bevorstehenden Verwerfungen durch ein zunehmend funktionsuntüchtig werdendes Finanzsystems, das uns zusätzlich einen merklichen Teil unserer Wertschöpfung und konsumtiven Möglichkeiten wegnehemen wird.
      Und wenn wir den Umbau bis in die 20er Jahre nicht geschafft haben, lähmt uns zusätzlich der Wertschöpfungsrückgang durch den Einbruch bei der Importölverfügbarkeit, durch den Einbruch der EU-Gasförderung, durch den Einbruch bei der Importgasverfügbarkeit spätestens ab den 30er Jahren, durch das 100%-ige Angewiesensein auf Importsteinkohle bei verschärfter Situation auf dem Weltkohleexportmarkt und durch den 100%-igen Wegfall der Kernkraft in Deutschland.

      Wir müssten also SOFORT alle wirtschaftlichen, politischen und finanziellen Kräfte auf diesen Bereich fokussieren, damit uns der verspätete Umstieg auf das neue Energiesystem noch gelingt.
      Davon kann ich nichts erkennen. Mit Ausnahme der Tatsache, dass wir bei Wind und Solar das Pferd von hinten aufzusäumen versuchen. Was ja bekanntlich nicht klappt.
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      Avatar
      schrieb am 08.01.12 01:02:15
      Beitrag Nr. 6.026 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.564.692 von Triakel am 07.01.12 22:32:59Hallo Triakel,
      hast das Problem gut auf den Punkt gebracht in deinem Beitrag.

      Aber noch eine Anmerkung von mir zu folgender Aussage:

      "....Was im Folgeschluss heißt, dass wir auf der konsumtiven Seite Abstriche machen müssten. Denn man kann keinen teuren Epochenwechsel in kurzer Zeit organisieren (zusätzlich kommen ja die geschätzt 80 Milliarden Abrisskosten für AKWs plus Endlagerkosten des hochradioaktiven Mülls oben drauf) und gleichzeitig einem maximalen Konsum haben wollen."

      Abstriche auf der Konsumseite könnten durchaus erforderlich sein. Es gäbe aber noch erhebliches finanzielles Potential, welches angezapft werden könnte - wenn den die Menschheit etwas vernünftiger würde: Rüstungsausgaben!! in Deutschland ca. 40 Mrd € - pro Jahr. Die USA mit über 400 Mrd pro Jahr noch erheblich mehr, und die bräuchten als Energieverschwender Nr. 1 ja auch viel mehr Kapital für den "teuren Epochenwechsel". Naja, das wäre dan nicht nur ein energetischer sondern ein wirklich historischer Epochenwechsel!



      aber man könnte zumindest mal in einem kleinen Land anfangen. Und damit komme ich zurück auf meinen Lösungsansatz zur Finanzkrise!

      Schritt 2: Griechenland muss seine Militärausgaben (4% des BIP) auf Null runterfahren.

      Die 133.000 griechische Soldaten werden in Schritt 1 sowieso mit in Rente geschickt.

      Sparen? – Griechenland kauft lieber neue Waffen
      Trotz Hilfsprogramm und Sparpaket kauft der Pleitestaat so viele Waffen wie kaum ein anderes Land – auch in Deutschland.
      http://www.welt.de/wirtschaft/article8873765/Sparen-Griechen…

      400 US-Panzer für finanzmarode Griechen
      http://derstandard.at/1317019613417/Medienbericht-400-US-Pan…

      Statistik-tool, hier z.B. Griechenland und zum Vergleich Deutschland anklicken:
      http://www.google.de/publicdata/explore?ds=d5bncppjof8f9_&me…
      Avatar
      schrieb am 08.01.12 01:18:03
      Beitrag Nr. 6.027 ()
      Mal ein paar desillusionierende Fakten/Fragen:

      Selbst wenn die USA sämtliche Militärausgaben auf 0 setzen würden, hätten sie dank Medicare und Medicaid immer noch ein Defizit.

      Ich bin auch dafür, alles in die "Energiewende" zu investieren und vermutlich wird es auch noch einige technische Fortschritte geben. Wird das das Problem lösen, wenn man bedenkt, dass damit im Idealfall zwar zumindest die Stromversorgung einigermaßen gewährleistet wird, aber nicht das Treibstoffproblem? Windanlagen und PV halten im übrigen nicht ewig, wie sollen denn bitte für die Erneuerungen die notwendigen Erze abgebaut werden, wenn in absehbarer Zeit weder Exportöl und ein paar Jahre später auch kein Gas mehr zur Verfügung stehen wird?
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      Avatar
      schrieb am 08.01.12 02:07:22
      Beitrag Nr. 6.028 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.564.864 von Algol am 08.01.12 01:18:03"Mal ein paar desillusionierende Fakten/Fragen"

      Soweit es mich betrifft, können die Fragen nicht desillusionierend sein, hab nämlich keine Illusionen. Wir werden hier im Thread auch keine Komplettlösung für alle Energie- und sonstige Probleme der Menschheit ausarbeiten können.
      Nur einen kleinen Entwurf hinsichtlich der kommenden Herausforderungen und vielleicht auch der Lösungsansätze unsere Zukunft bereffend.

      Das eigentliche Problem ist immer noch der Mangel an Vernunft bei uns Menchen. Dafür hat noch keiner eine wirksamme Behandlungsmethode entwickelt.

      Wenn man das mit den hohen Rüstungsausgaben und dem damit verschwendeten Potential an Wirtschaftsleistung, Forschung und Entwicklung, in einem größeren zeitlichen Rahmen - sagen wir mal ab Ende des II Weltkriegs - betrachtet, dann erkennt man, dass wir ein halbes Jahrhundert lang die eigentlichen Probleme der Menschheit nicht ausreichend intensiv bearbeitet haben. Aussicht auf Besserung? naja...
      Avatar
      schrieb am 08.01.12 02:38:35
      Beitrag Nr. 6.029 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.564.864 von Algol am 08.01.12 01:18:03"....wenn in absehbarer Zeit weder Exportöl und ein paar Jahre später auch kein Gas mehr zur Verfügung stehen wird?"

      Bei der von Triakel geäußerten Vermutung, dass bei knapper werdendem Ölangebot die Förderländer zuerst den Export reduzieren, um den eigenen, steigenden Bedarf zu decken wäre noch zu eines berücksichtigen:

      viele dieser Förderländer sind auf die Öl-Einnahmen angewiesen weil sie keine eigene voll entwickelte Industrie haben und sehr viele Produkte importieren und bezahlen müssen (z.B. die Autos, die sie mit ihrem Öl betanken möchten).

      Einige Öl-Länder müssen sogar Lebensmittel importieren, weil deren eigene Produktion den Bedarf nicht deckt.

      Die Abhängigkeit ist also im Prinzip gegenseitig, und wenn Öl teurer wird, verteuern sich auch Industrieprodukte und Lebensmittel. Letztendlich sitzen wir alle in einem Boot.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.01.12 03:38:54
      Beitrag Nr. 6.030 ()
      Ausnahmsweise mal möchte ich auf einen Beitrag von mir in einem anderen Thread hinweisen.

      www.wallstreet-online.de/diskussion/1171244-61-70/tuerkei-ze…
      Beitrag Nr. 64, passt ja auch zu Mandala64, wobei...Beitrag Nr. 60 fand ich auch gelungen!

      Meine Antwort bezieht sich auf folgende Aussage:

      "Erdogan ist ein Islamofaschist und da werden noch weitere Köpfe rollen. Die Türkei entfernt sich immer weiter von Europa."
      Avatar
      schrieb am 08.01.12 12:57:40
      Beitrag Nr. 6.031 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.564.900 von Mandala64 am 08.01.12 02:38:35Das ist ein guter Einwand Mandala.
      Allerdings gibt es in Gegenwart/Vergangenheit genug Belege, für das, was sich zwangsläufig letztlich in immer mehr Exportnationen abspielen wird. Denn es gibt ja 2 Faktoren, den wachsenden Eigenverbrauch, aber auch die zunehmende Erschöpfung der eigenen Felder.
      Und so gibt es eine Reihe von Nationen, die längst von Exporteuren zu Importeuren mutiert sind, wie die USA, GB usw. oder Indonesien, was deswegen sogar aus der OPEC ausgetreten ist.
      Avatar
      schrieb am 09.01.12 07:48:24
      Beitrag Nr. 6.032 ()
      Hallo zusammen,
      ich versuchen mal wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückzukommen.

      Ich spiele im Moment mit einigen statistischen Modellen in meiner Freizeit herum, die versuchen den Peak, bzw. die Peaks ein wenig besser einordnen zu können. Ein paar erste Versuche hatte ich hier schon gepostet!
      Dabei bin ich auf die 2011 vollendete Doktorarbeit des Australiers Steve Mohr gestossen, der das Thema "peak fossil fuels" in einem selbst geschrieben MAPLE Programm simuliert hat.
      Hier kann man seine sehr umfangreiche Arbeit herunterladen. Sie lohnt sich für jeden, der sich etwas präziser mit dem Thema beschäftigen will. Sie ist einfach verständlich geschrieben!
      http://dl.dropbox.com/u/8223301/Steve%20Mohr%20Thesis.pdf

      Hier ein paar Daten und Grafiken aus der Arbeit:

      Etwas ungewohnt ist die Einheit Exajoule, sie ermöglicht aber energetische Vergleiche zwischen Gas, Kohle und Öl. 1 Exajoule sind rund 277778 Milliarden Kilowattstunden(kWh)! Auffällig ist, dass die meiste Energie tatsächlich im Erdöl steckt, und nicht, wie man vermuten würde, in der Kohle!
      Hier seine Ergebnisse für Kohle:

      Hier für Erdgas:

      Und hier für Öl:

      Hier das Ergebnis seines "best guess" aus drei Jahren Arbeit, also das Ergebnis aus seinen verschiedenen Ansätzen, das er für das wahrscheinlichste hält.

      Diese Grafik beinhaltet Angebots- und Nachfrageinteraktionen, konventionelle Öl- und Gasfelder, die Minenproduktion für Kohle und unkonventionelles Öl und Gas!

      Folgender Satz zu Peak Oil ist in seiner Doktorarbeit sehr interessant:
      The researchers point out two key details, first as is seen in Bartlett (2006) and Maggio and Cacciola (2009), that the peak date is not very sensitive to the URR (doubling the URR only delayed the peak by 26 years (Bartlett, 2006)).

      Also: Eine Verdopplung der URR (ultimate recoverable ressource) verschiebt den Peak um 26 Jahre!

      Wenn ihr selber mit dem Tool von Steve Mohr experimtieren wollt, könnt ihr es hier herunterladen! Es läuft allerdings nur auf Excel 2007 oder 2010!
      http://datasearch.uts.edu.au/isf/staff/details.cfm?StaffId=1…
      Hier noch zwei Artikel über seine Arbeit:

      http://www.theoildrum.com/node/6782
      http://www.theoildrum.com/node/8680#more

      Fazit von Mohr bezgl. Öl:
      For CASE 2 (URR best guess), peak production year remained almost constant at 2011-12 for STATIC, DYNAMIC and INDEPENDENTLY DYNAMIC options, with peak production varying only marginally between 179-188 EJ/y. Similarly, for CASE 1 (lowest URR), peak production year was the same at 2005 for all three supply and demand interaction options. For CASE 3 (highest URR), peak production year varied only slightly at 2019, 2011 and 2016 for STATIC, DYNAMIC and INDEPENDENTLY DYNAMIC options, respectively. The important outcome was that, of all scenarios, the latest peak year was 2019.

      Man kan es drehen wie man will, der späteste Peak für Öl liegt in seinen Modellen im Jahr 2019! Dami einhergeht geht "Peak Energy from fossil fuels"!


      Wenn Olivier Rech einen aufkommende Ölknappheit ab 2015 erwartet, bestätigt das die Ergebnisse der wirklich sensationellen Arbeit von Steve Mohr!
      http://www.peak-oil.com/2012/01/olivier-rech-abfall-der-ford…

      Viele Grüße

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 09.01.12 19:20:50
      Beitrag Nr. 6.033 ()
      Also ich halte mich da lieber an Exxon, die für 2050 noch ausreichend all liquids sehen.

      Hier vom Mross:

      http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/9207-negativ-zinse…

      Der bringt das Kunststück fertig, so eine positive Nachricht in Doomerei zu verpacken.

      :laugh:

      Fehlt bloß noch, daß der Bernanke für seine gedruckten Dollars noch zusätzliches Geld bekommt, damit die ängstlichen Anleger das kaufen dürfen.

      :laugh:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.01.12 19:40:53
      Beitrag Nr. 6.034 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.570.187 von Urlaub2 am 09.01.12 19:20:50Wenn es wirklich Deflation geben würde, wäre das super für die EZB:

      Sie könnte mit den Zinsen tatsächlich auf Null, wie in USA und Japan, und Staatsanleihen kaufen ohne Ende.

      :laugh:

      Sozusagen ein gefundenes Fressen.

      :laugh:


      Das glaube ich aber nicht mal.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 10:46:47
      Beitrag Nr. 6.035 ()
      Wird die Straße von Hormus gesperrt dürfte durch die Halbierung der Transportkapazität schon ein Engpaß bei der weltweiten Versorgung mit Öl geschehen. Der Iran kann das juristisch legal jederzeit machen.
      Siehe hierzu:
      http://www.kopp-online.com/hintergruende/geostrategie/mahdi-…
      Die USA haben dabei sogar militärisch schlechte Karten:
      Die eindrucksvolle Stärke und Kampfkraft der amerikanischen Kriegsmarine kann sich sowohl wegen der geografischen Verhältnisse als auch aufgrund der iranischen Verteidigungsfähigkeiten im Falle von Kriegshandlungen im Persischen Golf oder auch in einem Großteil des Golfs von Oman nicht voll entfalten. Ohne das offene Meer wie etwa im Indischen oder Pazifischen Ozean werden die USA mit extrem verkürzten Frühwarnzeiten und damit Reaktionszeiten zu kämpfen haben und nicht in der Lage sein, aus einer (militärisch sicheren) Distanz heraus anzugreifen. Damit kann die amerikanische Marine auf eine Vielzahl ihrer Verteidigungssysteme, die für den Kampfeinsatz auf offener See unter den Bedingungen großer Distanz entwickelt wurden, praktisch nicht zurückgreifen.
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      Avatar
      schrieb am 10.01.12 11:49:20
      Beitrag Nr. 6.036 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.572.365 von Buchfink88 am 10.01.12 10:46:47Der Artikel ist insofern Blödsinn als die Iraner die Amis nicht angreifen. Die Amis sind jedenfalls hochgradig überlegen.

      Interessanter wäre, ob die Israelis angreifen.
      Ich bin nicht sicher.

      ;)
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      schrieb am 10.01.12 11:58:31
      Beitrag Nr. 6.037 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.572.753 von Urlaub2 am 10.01.12 11:49:20Es wird ja auch davon ausgegangen das die Amerikaner mit Gewalt den Zugang durch iranische Hoheitsgewässer suchen. Das darf der Iran notfalls mit militärischen Mitteln legal unterbinden. Genauso wie du einen Einbrecher in das Eindringen deiner Wohnung gewaltsam daran hindern darfst. Der Iran kann den USA zwar starke Verluste zufügen, allerdings können die USA den Iran in die Steinzeit zurückbomben.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 18:11:21
      Beitrag Nr. 6.038 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.572.822 von Buchfink88 am 10.01.12 11:58:31Die Straße von Hormuz ist kein iranisches Hoheitsgewässer.

      Aber bezüglich der Finanzkrise sieht es hervorragend aus:

      Ich denke, daß wir schon Ende März das gröbste hinter uns haben, Ausnahme wie immer Griechenland.

      Italien müßte für 2013 ein Defizit von grob 0,5 % schaffen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 20:44:06
      Beitrag Nr. 6.039 ()
      seit 20:15 themenabend auf arte: gas monopoly
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 21:18:32
      Beitrag Nr. 6.040 ()
      Hallo smiths,
      wieder ein Beitrag erster Güte. Danke dafür.
      Wenige Anmerkungen:
      bemerkenswert ist die Aussage, dass das noch förderbare Öl mehr Energie enthält, als die förderbare Kohle.
      Zu der Kohle muss man noch sagen, dass tendenziell der Energiegehalt pro Tonne langsam zurückgeht.
      Ein Kubikmeter Gas und ein Barrel Öl haben immer annähernd den gleichen Energiegehalt. Beim Öl kann natürlich die Verarbeitbarkeit durch den sehr unterschidlichen Schwefelgehalt eingeschränkt sein. Weshalb of minderwertige, extrem schwere Ölsorten mit leichten Ölsorten gemischt werden müssen, um die verschieenen Fraktionen der Destillationsprodukte gewinnen zu können. Aber prinzipiell hat ein Barrel Öl annähernd den gleichen Energiegehalt. Auch wenn natürlich die NETTO-Energieausbeute sehr unerschiedlich ist.
      Aber minderwertige Kohlesorten haben einen sehr viel geringeren Energiegehalt, selbst innerhalb eines Kohleart wie Steinkohle oder Braunkohle.
      Da auch bei Kohle das best-first-Prinzip gültig ist, muss also in 20 Jahren mehr Kohle gefördert werden als heute, um die gleiche Energie zu erzeugen, und un 40 Jahren mehr als in 20 Jahren usw.
      Der Anteil minderwertiger Kohle an den Gesamtkohlereserven ist übrigens relativ hoch.
      Ich weiß leider nicht mehr, wo ich den Artikel zu diesem Sachverhalt gelesen habe und von wem er geschrieben wurde. Aber es war ein Fachmann, der diese Informationen lieferte.

      Und zu Oliver Rech: eine sehr gute Analyse, aber eben auch wieder basierend auf der Gesamtfördermenge und nicht auf der für uns alleine wichtigen weltweiten Exportmenge, die ja schon vor 6 Jahren ihren Höhepunkt überschritt.
      Decline-Rate etwa 1% pro Jahr, bereinigt um China und Indien (also ausschlaggebend für alle übrigen importabhängigen Länder) bereits um fast 2% pro Jahr. Trotz noch gestiegener all-liquids-Menge.
      Und welcher Turbo immer noch in dem chinesischen Verbrauch liegt, zeigt die Tatsache, dass nicht nur Chinas Rohölimporte unter leichten Schwankungen anwachsen (mittlerweile über 5 mb/d), sondern dass China ZUSÄTZLICH einen stark wachsenden Bedarf an Kraftstoffimporten hat.
      Vor 2 Jahren hat China netto noch garkeine Kraftstoffe importiert, 2010 erstmals 9,96 Millionen Tonnen und 2011 schon 16,01 Millionen Tonnen.
      Also geht die Tendenz ständig steigender Importe Chinas bei gleichzeitig abfallender Gesamtölexportmenge weltweit munter weiter. Selbst wenn wir den Peak all liquids erst 2020 sehen würden, so würde sich die Situation auf dem grenzüberschreitenden Ölwelötmarkt bis dahin schon erheblich verschärfen.
      Und ab dem Zeitpunkt des Peak all liquids würde dann die Decline-Rate drastisch nach oben gehen beim Exportöl. 4 bis 5% halte ich dann für realistich, wenn wir Declineraten bei der Gesamtölförderung von 2% annehmen.

      In den nächsten knapp 2 Wochen werde ich keine Beiträge schreiben können. Bin dann im tief verschneiten Achenseetal.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 21:23:10
      Beitrag Nr. 6.041 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.576.000 von Triakel am 10.01.12 21:18:32Sorry für die Tippfehler. Musste wegen Zeitmangel wieder mal sehr schnell schreiben. Korrekturlesen vor dem Abschicken wäre besser.
      Avatar
      schrieb am 11.01.12 00:17:36
      Beitrag Nr. 6.042 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.572.365 von Buchfink88 am 10.01.12 10:46:47Iran braucht selber am nötigsten die Straße von Hormuz als Transportweg, z. B. für den eigenen Export von Öl und Gas und auch für den Import von Treibstoff. Iran hat nicht ausreichend eigene Raffineriekapazität für die Selbstversorgung und muss daher in größerem Umfang Treibstoff importieren.

      http://www.zeit.de/2012/02/01-Iran/seite-2

      Artikel vom Kopp-Verlag würde ich übrigens sowieso nicht lesen, macht auf mich keinen seriösen Eindruck.
      Avatar
      schrieb am 11.01.12 00:49:19
      Beitrag Nr. 6.043 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.576.000 von Triakel am 10.01.12 21:18:32Hallo Triakel,
      viel Spaß beim Schneeschuhwandern! Schnee sollte ja genug sein! :)

      Viele Grüße

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 11.01.12 18:47:34
      Beitrag Nr. 6.044 ()
      Mal ne Quizfrage zu Griechenland, einem unserer Nebenthemen :

      Das griechische Gesundheitsministerium will jetzt alle Blinden zum Sehtest laden, um Simulanten auszusondern. :cool:

      Was meint ihr, wahr oder erfunden?
      Avatar
      schrieb am 12.01.12 09:29:28
      Beitrag Nr. 6.045 ()
      So dumm kann ja keiner sein.

      :laugh:

      Bei dem Sehtest kann selbstverständlich keiner was erkennen.

      :laugh:
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 12.01.12 14:53:58
      Beitrag Nr. 6.046 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.582.801 von Urlaub2 am 12.01.12 09:29:28Bei dem Sehtest wird natürlich ein wenig nachgeholfen:

      Der angeblich blinde Rentenbezieher wird erst mal in ein "zufällig" leeres Wartezimmer, präpariert mit versteckter Kamera, geführt.
      In der Ecke auf dem Fußboden liegt "zufälligerweise" ein 100 € Schein.

      :laugh: - :laugh: - :laugh:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 12.01.12 14:58:20
      Beitrag Nr. 6.047 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.584.818 von Mandala64 am 12.01.12 14:53:58

      Νησί των τυφλών
      Avatar
      schrieb am 12.01.12 15:29:26
      Beitrag Nr. 6.048 ()
      Hier super Nachrichten:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,808693,0…

      Damit ist die Finanzkrise im Prinzip beendet, Ausnahme Griechenland.

      Da sieht man mal, wie richtig ich gelegen habe.
      Im Gegensatz zu der Gemeinde von Doomern und Pessimisten hier.
      Draghi sei Dank !

      Macht richtig Spaß !

      :laugh:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 14:10:59
      Beitrag Nr. 6.049 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.585.090 von Urlaub2 am 12.01.12 15:29:26Ich bin jetzt bei Falkland Oil wieder dabei, da sind auch kurzfristig 100 % drin, wenn das gigantische Loligo-Prospekt mit 4,7 Mrd. Barrel angebohrt wird.

      Es werden dort bis zu 60 Mrd. Barrel vermutet.
      Da habe ich schon früher gut verdient.
      Näheres im Falkland-Thread.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 14:13:43
      Beitrag Nr. 6.050 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.566.933 von smiths74 am 09.01.12 07:48:24Hallo Smiths!


      Danke für die Vorstellung dieser Arbeit, passt sehr gut zum Thema!

      Es scheint mittlerweile einige Gesamtszenarien zu geben, von Campbell, der Aspo, mir und jetzt auch noch Steve Mohr.

      Was mir allerdings kritisch ins Auge sticht, sind die sehr langen Zeiträume, die hier modelliert werden. So ist in der letzten Grafik zu sehen, dass ab dem Peak der Kohlenwasserstoffe (ja nicht nur Öl!), die Nachfrage praktisch 27 Jahre (von 2034 bis 2061) deutlich über dem Angebot verbleibt:



      Dies ist kybernetisch und auch wirtschaftlich gesehen ein Unding. Ich habe auch bei meinen eigenen Szenarien die langfristigen Szenarien bis 2050 mittlerweile nach der Diskussion mit einem befreundeten Mathematiker dazu verworfen.

      In so langfristigen Zeiträumen kommt es in Peak-Energy-Szenarien die real ablaufen zwingend zu zahlreichen Rückkoppelungen. Manche mögen wir noch nicht einemal vorhersehen, manche auch über - oder unterschätzen in ihrer Stärke.

      Daher habe ich jetzt statt der langfristigen Szenarien 5 "typische Szenarien" für das Peak-Oil-Buch entworfen, wo ich mich nicht festlege, wann die ablaufen, sondern nur typische kybernetische Mechanismen ab Peak Oil für je 10 Jahre beschreibe.

      Dennoch halte ich die Szenarien von Mohr für beachtenswert, da sie 2 Dinge veranschaulichen, die noch lange nicht im Bewusstsein der Öffentlichkeit sind:

      1. Das es eine Peak-Oil-Entwicklung geben kann, die nicht mehr umkehrbar ist.

      2. Das diese Entwicklung verschieden ablaufen kann.


      Darüberhinaus ist natürlich interessant, dass Mohr andere Kohlenwasserstoffe (Kohle und Gas) nicht als mögliche - dauerhafte - Ölersatzstoffe ansieht.


      mfG

      Assetpfleger
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 17:59:11
      Beitrag Nr. 6.051 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.590.307 von Assetpfleger am 13.01.12 14:13:43Hallo Asset,
      bin gerade dabei die gesamte Arbeit von Mohr zu lesen und hatte schon Mailkontakt mit ihm, das ich ihn und seinen Doktorvater für Peak Oil.com interviewen werde.

      Später mehr

      smiths74

      PS:Folgendes passt sehr gut hier in den Thread:
      Psychologie: Menschen ignorieren schlechte Nachrichten
      Welche Informationen nutzen Menschen für die Bewertung ihrer Zukunft? Vor allem positive Nachrichten, zeigt eine neue Studie. Schlechte Botschaften hingegen werden eher verdrängt. Diese wenig realistische Einstellung hat auch Folgen für die Gesellschaft.
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,790843,00.h…

      Das erklärt einiges (auch hier im Thread), meint ihr nicht?
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 18:38:54
      Beitrag Nr. 6.052 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.591.961 von smiths74 am 13.01.12 17:59:11Hi smiths,

      was mich an der Grafik irritiert, ist dass Öl scheinbar erst nach 2060 deutlich weniger nutzbar sein wird. Das kann ja nicht sein, da wir den Peak des konventionellen Öls selbst laut IEA bereits überschritten haben. Aber vielleicht liegt das nur an der relativ ungenauen Darstellungsweise.

      Was deinen Link zur Verdrängung schlechter Nachrichten angeht, so lässt sich dieses Phänomen hier im Thread hervorragend beobachten. Der "psychologische Gewinn" für diejenigen, die sich nicht mit unangenehmen Wahrheiten belasten können oder wollen, verkehrt sich in dem Moment, wo die Realität durchbricht, allerdings ins Gegenteil :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 18:57:42
      Beitrag Nr. 6.053 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.591.961 von smiths74 am 13.01.12 17:59:11"Psychologie: Menschen ignorieren schlechte Nachrichten"

      Wenn unsere Vorfahren als Jäger und Sammler sich allmorgendlich vor dem täglichen Aufbruch zur Nahrungssuche mit der realistischen Möglichkeit beschäftigt hätten, dass sie abends nicht ins Lager zurückkehren, weil vom Säbelzahntieger erlegt oder vom Mammuth platt getrampelt, wären wir als Menschheit wohl nicht soweit gekommen wie wir sind.

      Evolutionsbiologisch betrachtet sind wir eigentlich immer noch Jäger und Sammler.

      Heutzutage lauern uns zwar keine wilden Tiere mehr auf (Ausnahme U-Bahn Station), dafür aber werden wir von den Medien täglich mit Gewalt, Kriegs- und Katastrophenmeldungen überschüttet. Die Ereignisse geistig verarbeiten oder gar beeinflussen kann das Individuum in der Regel nicht, also werden sie verdrängt, ist wohl besser für die psychische Gesundheit.

      Unter dem Aspekt muss man auch die Entscheidung des Einfamilienhausbesitzers zur Instalation einer Solaranlage auf dem Dach betrachten. Sie gibt Ihm täglich das gute Gefühl, einen Teil seines Schicksals beeinflussen zu können.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 19:14:09
      Beitrag Nr. 6.054 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.592.300 von Mandala64 am 13.01.12 18:57:42Hi Mandala,

      zum Thema Verdrängung/Peak Oil und die Folgen,
      hier sollte man differenzieren, es macht sicher Sinn, den Säbelzahntiger oder eine theoretisch mögliche Krebserkrankung zu verdrängen, da das oft sehr einschneidende Folgen hat, bis hin zum Tod hat.
      Anders sieht es bei Peak Oil und den Folgen aus. Die Konsequenzen werden die meisten hier mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit einholen, da ist durchaus der im Vorteil, der sich mental wie praktisch darauf vorbereitet...
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 19:50:31
      Beitrag Nr. 6.055 ()
      Hallo Algol,
      schön von dir zu hören!
      Ich habe die Original Daten von Mohr und schon mehrfach mit ihm gemailt. Bitte bedenke das dies "all liquids" darstellt. Mohr hat hier eine ernsthafte Einschätzung für die unkonventionellen Öle und Gase versucht. Und von denen gibt es bekanntlich noch eine Menge:


      Das Problem bei diesen Ölen ist, das sie sehr hohe Preise brauchen. Die in der Garfik kannst du getrost verdoppeln, eher verdreifachen! Außerdem sind sie im Verhältnis zu konv. Öl nur langsam zu produzieren. Mohr sieht in seinen Berechnungen bei diesem Szenario eine Stabilisierung bei etwa 50 - 55 Mbd all liquids bis etwa 2100. Das dürften zu einem Drittel und mehr unkonv. Öle(Shale Oil, Teersand und NGL)sein. Der Rest ist weiter konventionell. Dafür muss man von extrem hohen Entölungsraten ausgehen, die sich, wenn überhaupt aber nur sehr langsam realisieren lassen.
      Abwärts geht es in diesem Szenario ab 2011 von etwa 85 Mio. Fass runter bis auf 57 Mbd 2040. So richtig deutlich abwärts ab 2015!
      Biotreibstoffe sind hierbei NICHT berücksichtigt! Daher fehlen rund 3,5 Mbd bis zu den 88 Mbd von heute. Es zählt der Jahresdurchschnitt!
      Sich auf ein Jahr festzulegen ist ohnehin nicht sinnvoll!
      Der Ölpreis wird die Richtung weisen! :eek:

      Viele Grüße

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 20:04:04
      Beitrag Nr. 6.056 ()
      Mit Wegfall der staatlichen Subventionen wird den Menschen im OPEC-Land Nigeria das Benzin zu teuer:

      Pause im Generalstreik
      Die Proteste gegen verdoppelte Benzinpreise in Nigeria haben Todesopfer gefordert und Teile des Landes lahmgelegt. Nun hat die größte Gewerkschaft eine Verschnaufpause angekündigt. Und gedroht: Sollten Vermittlungsgespräche scheitern, komme es zur "Mutter aller Streiks".
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,809001,00.html
      Avatar
      schrieb am 13.01.12 23:42:42
      Beitrag Nr. 6.057 ()
      Für alle hier im Thread mitlesenden ist folgende Doku, die gestern auf ARTE lief, interessant:
      Gas Monopoly

      Europa ist abhängig von Gas: Gas wärmt, Gas treibt die Schwerindustrie an, Gas ist der sauberste fossile Energieträger. Europas Gasbedarf wird bis 2030 noch steigen - bei gleichzeitigem Rückgang der innereuropäischen Produktion. Wer wird Europa in Zukunft mit Gas versorgen? Es sind keine Kleinunternehmer, die Gasfelder erschließen, Flüssiggas-Terminals bauen und Pipelines verlegen. Diese Branche rechnet in Jahrzehnten und in Milliarden. Die meisten Protagonisten des Dokumentarfilms gehören nationalen und internationalen Eliten an. Sie sind Minister, Topmanager oder Lobbyisten. Nur manchmal stellt der Dokumentarfilm dem Spiel der Big Player die kleinen Leute entgegen, die an den Schnittstellen der internationalen Gasströme leben.
      Am mitteleuropäischen Gasverteiler Baumgarten beginnt der Film. An dieser Schnittstelle im Nirgendwo sollen einmal zwei aufwendige neue Pipelines für Europa enden, "Nabucco" und "South Stream". Seit der russisch-ukrainischen Gaskrise von 2009 hat Europa Angst, von einem russischen Gasmonopol abhängig zu sein. "South Stream" würde diese Abhängigkeit vertiefen, "Nabucco" würde Europa unabhängiger von Russland machen. Alle Alternativen haben einen hohen Preis: Entweder bindet Europa sich auf Jahrzehnte an die von Krieg, Bürgerkrieg und Diktatur gezeichnete Region ums Kaspische Meer, es kauft teures Flüssiggas aus dem Emirat Katar oder es presst das Gas, das sich in den Gesteinsschichten unter dem Kontinent verbirgt, mit Hilfe der brutalen "Fracking"-Technologie heraus.
      Die filmische Reise führt in das "Land des Feuers" Aserbaidschan, in die Brüsseler Glaspaläste der EU, in ein von "Fracking" heimgesuchtes niedersächsisches Landidyll, nach Istanbul und Moskau, in die menschenfeindliche Gaswelt der sibirischen Tundra und zurück in die österreichisch-slowakische Gasregion auf der Naht des Eisernen Vorhangs.
      Hier der Link zu ARTE:
      http://videos.arte.tv/de/videos/gas_monopoly-6308306.html
      Alternativ Youtube:
      http://www.youtube.com/watch?v=YRUvmhJ6Xuc

      smiths74
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 11:25:26
      Beitrag Nr. 6.058 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.593.614 von smiths74 am 13.01.12 23:42:42Interessant, wenn auch etwas langwierieg.

      Das Fazit kann nur sein, dass man alles gleichzeitig machen muss. Es gibt kein Entweder Oder. North Stream war ein super Deal. South Stream macht durchaus Sinn und falls man Nabucco hinbekommt, wäre das für Europa ein Segen.

      Das ändert nichts daran, dass man gleichzeitig viel mehr auf LNG setzen muss. Dass Deutschland kein Flüssiggasterminal hat, ist eine Schande. Bei LNG gibt es insbesondere die Möglichkeit, einen Spotmarkt zu entwickeln, der die Preise kontrollieren hilft. Mit den langfristigen Pipeline-Verträgen mit ihrer Preisbindung an das Öl tun wir uns keinen Gefallen.

      Schiefergas muss man halt versuchen, ob sich das in Europa darstellen lässt.

      Für einen ganz wesentlichen Baustein halte ich künftig Windgas. Hier muss jetzt schnell eine umfassende Förderung her, damit die technologische Entwicklung auf die Beine kommt.

      Mit dem massiven Ausbau der Erneuerbaren Stromerzeugung bekommen wir zeitweise immer größere Überkapazitäten beim Strom und es hat überhaupt keinen Sinn, in Starkwindphasen die Windfarmen stillzulegen. Aus dem "überflüssigen" Strom sollte man dann besser Methan synthetisieren.

      So machen wir uns "Erdgas" eben selbst. Bläst der Wind nur schwach und scheint auch die Sonne nicht, kann man das Windgas im Gaskraftwerk wieder zu Strom machen.

      Speicher und Transportmöglichkeiten dafür sind - dank des Erdgasnetzes und der Erdgasspeicher - ohnehin ausreichend vorhanden.

      Aber ich will nicht weiter stören hier im Thread, wo ja schon beschlossen wurde, dass Erneuerbare Energien nicht gehen, weils in Deutschland einen Winter hat.

      Wie überhaupt hier jeder von allem weiß, dass eins ganz sicher ist: Nämlich, dass es nicht und nie funktioniert.

      :laugh:
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 13:05:52
      Beitrag Nr. 6.059 ()
      Ja, ja beim Dauerdoomen funktioniert nie etwas.

      :laugh:

      Da hatte ich mich gerade gefreut, daß die Finanzkrise beendet ist, da raten die blöden Standard and Poor Italien auf BBB+.

      Ist eine Frechheit !

      Da muß die EZB alle 2 Monate die Banken fluten, um das zu reparieren.

      ;)
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 14:45:39
      Beitrag Nr. 6.060 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.594.285 von SLGramann am 14.01.12 11:25:26Hallo SL Gramman,
      du schreibst:
      Aber ich will nicht weiter stören hier im Thread, wo ja schon beschlossen wurde, dass Erneuerbare Energien nicht gehen, weils in Deutschland einen Winter hat.

      Ich fände es schade, wenn du dich hier wieder zurückziehen würdest. Warum überhaupt? Ich versuche eigentlich immer meine Argumentation gut mit Fakten oder Studien zu untermauern..von reinem doomen kann da keine Rede sein.

      Man muss sich eingestehen, dass hier ein Duell zwischen "Cornucopians" und "Doomstern" geführt wird.
      http://en.wikipedia.org/wiki/Cornucopian
      Und weißt du was das schöne ist? Keiner wird Recht behalten! Die Welt ist schlicht viel zu komplex, um sie zu durchdringen! Im Zweifel wird man dank Google immer die Studien finden, die das eigene Argument stützen können.
      Wir geben hier in weiten Weltanschauungen von uns, die sich meist auf die persönlichen Erfahrungen der einzelen User gründen. Jeder Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen.
      Nicht desto trotz: Mir macht das Spaß!
      Also, gib dir einen Ruck und spiel mit! ;)

      Beste Grüße

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 14:52:46
      Beitrag Nr. 6.061 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.594.285 von SLGramann am 14.01.12 11:25:26Wie überhaupt hier jeder von allem weiß, dass eins ganz sicher ist: Nämlich, dass es nicht und nie funktioniert.

      Das ist sicher eine der sinnvollsten Abmilderungen , die möglich sind, aber Abmilderung bedeutet nicht Ersatz. Triakel hat hier mal vorgerechnet, wie viele Millionen solcher Anlagen nötig wären, um zu einer substanziellen Entlastung zu kommen. Es ist insofern eine Frage der Logik, dass es damit nicht funktioniert (wo sollen die Standorte, das Kapital, die notwendigen Erze herkommen?).
      Und sich an jeden noch so abwegigen Strohhalm zu klammern, fällt für mich unter die Rubrik psychologisch bedingte Verdrängung/Beschönigung.
      Faktum ist hingegen, dass die Schuldenproblematik sich immer weiter verschärft (mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit solcher Projekte),
      dass die Netto-Energie-Überschüsse bereits schrumpfen (Peak des konventionellen Öls),
      und voraussichtlich schon bald (ca. 2015) auch die Bruttomengen schrumpfen werden (Peak all liquids).
      In der Situation ist es psychologisch vermutlich angenehmer, an alle möglichen Alternativen zu glauben
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 14:56:09
      Beitrag Nr. 6.062 ()
      Ach so, hatte ich übersehen, dass du dich zurückziehen willst, das fände auch ich schade, weil du von den "Anti-Doomern" noch die besten Argumente bringst.
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 15:14:52
      Beitrag Nr. 6.063 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.594.536 von Urlaub2 am 14.01.12 13:05:52Da hatte ich mich gerade gefreut, daß die Finanzkrise beendet ist, da raten die blöden Standard and Poor Italien auf BBB+.
      Ist eine Frechheit !


      Ja Urlaub2, die Realität kann schon sehr gemein sein. Aber wir sind hier halt nicht bei "Wünsch dir was"!!

      Dauerdoomen ist genauso falsch wie die permanente Rosarote Brille.

      Da muß die EZB alle 2 Monate die Banken fluten, um das zu reparieren.
      Genau diese rosarote Brille meine ich!
      Wir drucken uns reich! Hat in der Vergangenheit prima funktioniert!
      Überweise jedem Menschen in der EU sagen 1 Mio. Euro, und alle Probleme sind gelöst! :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Bis denne

      smiths74

      PS: Hier nochmal der Link zu den Cornucopians:
      http://en.wikipedia.org/wiki/Cornucopian
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 15:21:21
      Beitrag Nr. 6.064 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.594.785 von smiths74 am 14.01.12 15:14:52Dieses Bankfluten ist genau das richtige.

      Damit können die Banken die Staaten finanzieren.

      Es werden nur Löcher gestopft und es kommt nur in der Wirtschaft an, was Banken über Kredite vergeben und das ist (leider) nicht viel, jedenfalls viel zu wenig, um Inflation auszulösen.

      Insofern ist es genial vom Draghi und eine Frechheit von Standard und Poor.

      Durch dieses Fluten wird Merkel letztlich doch den Erfolg haben, den sie sich vorstellt, obwohl es für meinen Geschmack zu langsam voranschreitet.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 18:36:33
      Beitrag Nr. 6.065 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.594.785 von smiths74 am 14.01.12 15:14:52Hi smiths,

      was die "Cornucopians" angeht, so denke ich, dass die Realität solch absurde Sichtweisen längst widerlegt hat. Denn es ist eben nicht alles nur eine Frage des Preises. Was nützen Ressourcen wie die Masse der Oil shales, wenn es wirtschaftlich viel zu aufwendig ist, sie zu fördern. Es gibt sie, aber kein Mensch kann sie bezahlen.
      Wie nah die Weltwirtschaft an der Nachfragezerstörung ist, hat im übrigen 2008 sehr eindrucksvoll gezeigt, bei 150 $ ist Schluß mit lustig.
      Ökonomisch "Vorgebildete" denken vorwiegend in monetären Kategorien, mit der Realität wie naturwissenschaftlichen oder energetischen Grenzen, hat das nicht das Geringste zu tun.

      Urlaub ist im übrigen ein gutes Beispiel, dass reine Gelddruckerei keine Probleme löst, sondern über kurz oder lang (Zukunft, Urlaub!) auf die Straße nach Simbabwe führt, übersteigt sein Vorstellungsvermögen.
      Avatar
      schrieb am 14.01.12 19:27:17
      Beitrag Nr. 6.066 ()
      Diese Inflationsangst ist im Prinzip schon fast das, was mich hier im Thread am meisten stört, nachdem das Thema "all liquids" im Prinzip mit IEA 2010 zufriedenstellend beantwortet wird, was ich hier ja schon oft gepostet habe.

      Dieses Bankenfluten könnte sogar für Bernanke ein Modell werden, der ein etwas höheres Inflationsrisiko eingeht.

      Draghi vermeidet das Inflationsrisiko, indem das gedruckte Geld bei den Banken bleibt, was ich für genial halte.

      Und die und die Staaten können es sehr gut brauchen.

      Wer immer noch panische Angst vor Inflation hat, den bezeichne ich als dümmlich.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 10:27:50
      Beitrag Nr. 6.067 ()
      Hi @all,
      für alle die es interessiert:Hier gibt es alle Präsentationen der ASPO- USA Tagung, die Anfang Novemmber in Washington stattfand.
      http://www.aspo-usa.org/conference/2011/presentations/
      Ich habe noch nicht alle durchgesehen, bisher viel aber die Präsentation von Robert Rapier positiv auf. Er untersucht die Machbarkeit von Ölersatzstoffen aus finanzieller und technischer Sicht. Das hochskalieren von technischen Ansätzen: was im Labor funktioniert, muss noch lange nicht im Industriemaßstab funktionieren!
      http://www.aspo-usa.org/conference/2011/presentations/110311…
      Daraus:


      Außerdem fällt die Präsentation von Dr. Minqui Li auf! Daraus folgende Folie:


      Das dürfete einige Diskussionen hier im Thread wieder auf einen "realistischeren" Boden holen...

      Später vielleicht mehr!

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 15.01.12 10:50:31
      Beitrag Nr. 6.068 ()
      Hallo,

      die super Forensoftware hier hat vorhin einen längeren Beitrag von mir geschreddert. Na ja, dann nur kurz:

      Ich will mich nicht zurück ziehen.

      Ich reagiere nur dünnhäutig, wenn die Erneuerbaren hier klein geredet werden.

      Die Erneuerbaren sind die Zukunft, schon weil es die fossilen Energieträger nicht sind.
      Die Fossilen werden über die nächsten 100 bis 200 Jahre noch sehr erhebliche Beiträge zur Energieversorgung der Menschheit liefern - aber irgendwann (2030?, 2050?) mit abnehmender Tendenz. Irgendwann viel später ist die Versorgung komplett erneuerbar - so oder so.

      Dann wird hier sinngemäß gesagt: Ja klar, ist das so, aber eben mehr oder weniger auf Steinzeitniveau.

      Blödsinn! Wir haben in Deutschland 20% der Stromproduktion erneuerbar gemacht, ohne dass es dafür derzeit schon eine technische bzw. ökonomische Notwendigkeit gibt.
      Deutschland könnte noch mindestens für 40 Jahre seinen Strom ohne Probleme aus Kohle, Gas und Atom beziehen.

      Aus reiner Zukunftsvorsorge haben wir uns aber dafür entschieden, schon jetzt die Technologien und die Produktionsprozesse für die Erneuerbaren zu entwickeln.

      Statt das zu bestaunen und zu bewundern, machen manche hier das runter. Kann ich nicht verstehen und auch nicht akzeptieren.

      Man sollte mal besser Schritt für Schritt vorgehen, statt die Welt des Jahres 2100 zu beschreiben.
      Für die nächsten 10 Jahre haben wir die Aufgabe, Offshore-Windparks ans Netz zu bringen und zu überlegen, wo wir neue Nord-Süd-Stromtrassen in Deutschland bauen.
      Außerdem haben wir die Aufgabe, die Wasserstoff- und Methansynthese in Pilotanlagen zu testen.

      Wenn das erledigt ist, machen wir den nächsten Schritt.

      Im Moment hinken wir den Notwendigkeiten jedenfalls nicht hinterher, sondern sind ihnen voraus.

      Das braucht ihr alles nicht akzeptieren, aber dann denkt und schreibt ihr eben weiter an der Wahrheit vorbei.

      Grüße.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 13:00:19
      Beitrag Nr. 6.069 ()
      Noch mal zur Iran-Krise:

      Iran droht Golfstaaten
      Noch im Januar will die EU ein Ölembargo gegen Iran beschließen. Zunächst hatte der Iran darauf mit Gelassenheit reagiert. Nun fürchtet Teheran jedoch, von den anderen Golfstaaten als Öllieferant verdrängt zu werden.

      ...Das Golfemirat Abu Dhabi kündigte an, bis zum Frühsommer eine Ölleitung fertigstellen zu wollen, mit der es die Straße von Hormus umgehen kann.
      http://www.handelsblatt.com/politik/international/iran-droht…
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 13:11:39
      Beitrag Nr. 6.070 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.595.936 von SLGramann am 15.01.12 10:50:31Hi SL,

      schön, dass du hier weiter postest. In der Tat wäre es auch langweilig, wenn hier alle einer Meinung wären und du argumentierst wenigstens inhaltlich kompetent.
      Du schreibst 20% schon jetzt Erneuerbare. Nach meiner Erinnerung ein wenig hoch gegriffen (smiths?). Aber inwieweit ist das überhaupt auf 100% steigerbar? Und wir reden hier nur vom Strom.
      Das eigentliche Problem ist doch der Treibstoff! Wie willst du denn deine Windkraftanlagen etc. bauen, wenn der Treibstoff knapp/zu teuer wird, um die benötigten Erze zu fördern, zu verarbeiten und zu transportieren?
      Und unsere moderne Zivilisation ist eben nicht nur auf Strom angewiesen, sondern in vielfältiger Weise auch auf Transport/Treibstoff (just in time-Lieferungen, Pendler usw.)
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 13:49:16
      Beitrag Nr. 6.071 ()
      Hallo SL,
      die 20% stimmen. Aber frag dich mal, wieviel Öl wurde durch die Erneuerbaren ersetzt? In diesem Thread geht es um Öl, und nicht um Strom!
      Ganz nebenbei bemerkt arbeite ich seit Anfang des Jahres bei einer Firma, die sich darauf spezialisiert hat, die vor allem durch die unstetige Zwangseinspeisung der Erneuerbaren hervorgerufene Komplexität für Kraftwerksbetreiber mit einer hochkomplexen Software beherschbarer zu machen. Ich denke, ich werde in den nächsten Monaten einen sehr tiefen Einblick in die Stromwirtschaft Europas bekommen.
      Damit es nicht untergeht, nochmal die Dimension, um die es geht:


      Bis denne

      smiths74

      PS: Ich finde es sehr gut, wenn du hier bleibst, weil ich dein Beiträge sehr schätze! Und das wir nicht stolz sind auf die Dinge die in Deutschland im Bereich der Erneuerbaren geleistet wurden, das könnte typisch deutsch sein...
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 13:54:33
      Beitrag Nr. 6.072 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.595.898 von smiths74 am 15.01.12 10:27:50Hallo smiths,
      danke für die wie immer hochgradig aufschlussreichen Zahlen/Fakten!

      Wir bräuchten also um Öl komplett zu ersetzen wahlweise:

      ca. 250 % der Welt-Kohleproduktion
      oder
      ca. 150 % der Welt-Gasproduktion
      oder
      knapp 1000 % der Welt-Agrarproduktion
      oder
      fast 5000 % der heute existierenden Windkraftleistung.

      Alles jetzt nicht exakt ausgerechnet sondern nur grob über den Daumen gepeilt, da das sowieso immer rein theoretische Werte bleiben werden.

      Nicht wirklich überraschend, aber trotzdem erschreckende Zahlen, vor allem wenn man sich anschaut, daß wir so 9 bis 10 Erden brauchen würden um die Ölproduktion durch Bioöle zu ersetzen.
      Und da sind die nötigen Energien um Gas und Kohle zu ersetzen ja noch gar nicht berücksichtigt.

      Daß Biosprit nicht die Lösung sein kann ist also wohl offensichtlich.

      Außer es erfindet mal eben jemand den Warp-Antrieb um zu den vermutlich hunderten von Milliarden Planeten allein in der Milchstraße zu reisen.
      Da sind sicher genug lebensfreundliche dabei um selbst unsere grenzenlose Gier für eine Weile zu befriedigen.

      Im Vergleich dazu erscheint die Aufgabe 500 mal so viel Windkraftstrom zu erzeugen wie derzeit schon beinahe realistisch... plus den Strom für das ebenfalls ausgehende Gas und die Kohle... plus die gigantische nötige neue Infrastruktur und das alles innerhalb der nächsten paar Jahrzehnte.

      Ich bin ja schon immer bekennender Erneuerbaren-Fan, aber ich hatte auch schon immer eine Schwäche für Mathematik und bei DEN Zahlen wird's mir ganz anders...
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 16:34:06
      Beitrag Nr. 6.073 ()
      Also ich finde nach wie vor, daß von SL Gramann gute Postings kommen und möchte ihn ermuntern, weiterzumachen.

      Ich befasse mich lieber mit Finanzthemen.

      Aber hier nochmal:

      http://www.iea.org/papers/2011/mtogm2010.pdf

      Das ist sozusagen mein Standardlink und es ist auch 2015 noch jede Menge all liquids da. (Seite 21)

      Ich verweise hier auch auf Exxon.

      Ich denke, daß bis 2050 noch genügend da ist, wenn auch etwas teurer als heute.

      Danach bin ich wohl in den ewigen Jagdgründen.

      Für die, die jünger sind, rate ich wirklich, mit Außerirdischen endlich mal Kontakt aufzunehmen, wobei es alleine in der Milchstraße mit 100 Milliarden Sternen Millionen von intelligenten Lebewesen gibt.

      Wir fragen dann die mal, wie sie sich fortbewegen.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 15.01.12 16:56:07
      Beitrag Nr. 6.074 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.596.605 von Urlaub2 am 15.01.12 16:34:06Hier übrigens der komplette Exxon-Schinken per 2040:

      http://www.exxonmobil.com/corporate/files/news_pub_eo2012.pd…

      Exxon findet offensichtlich, daß auch in 2040 noch reichlich Öl da ist.

      Ich muß mir das aber nochmal näher anschauen.

      Leicht erstaunt war ich, daß smith da neulich was gepostet hat, aber mit Doomer-Kommentaren.

      :laugh:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 16:58:00
      Beitrag Nr. 6.075 ()
      Mal eine kleine Innenansicht der wirtschaaftlichen Situation des Ölförderstaates Iran (70% der Staatseinnahmen beruhen auf den Export von Öl und Gas.

      Auszug aus einer Rede des "Oberhauptes der islamischen Revolution" Ayatollah Khamenei:

      „Wir müssen uns eingestehen, dass falsche Gewohnheiten, Bräuche und Lebensstile zu unmässigem Verbrauch geführt haben und somit das Verhätnis zwischen Produktion und Verbrauch zum Nachteil der Produkion gestört wurde, so dass wir mitansehen müssen, dass heutzutage ein Drittel des produzierten Brotes und mindestens ein Fünftel des verbrauchten Wassers, welches mit grossen Problemen und Mühen gewonnen wird, verschwendet werden.

      Der durchschnittliche Gesamtenergieverbrauch in Iran ist mehr als doppelt so hoch wie der durchschnittliche Energieverbrauch auf der Welt und die Energiestärkeeinheit das Landes, d.h. das Verhältnis der aufgewendeten Energie zu den produzierten Gütern ist leider achtmal so hoch wie in den Industriestaaten."
      http://german.khamenei.ir/index.php?option=com_content&task=…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 17:06:47
      Beitrag Nr. 6.076 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.596.642 von Urlaub2 am 15.01.12 16:56:07Hm, war Seite 33:

      55 % des Öls ist in 2040 noch da, wir können hier also die Diskussion einstellen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 17:16:43
      Beitrag Nr. 6.077 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.596.269 von smiths74 am 15.01.12 13:49:16Hallo smiths,

      bisher wurde natürlich noch wenig Öl durch den Strom aus Erneuerbaren Energien in Deutschland eingespart.
      Aber eine gewisse Substitution von Öl durch Strom hat bereits begonnen.

      Allerdings ist Öl bisher wohl noch viel zu billig, um es massenhaft durch Strom, schon gar erneuerbaren Strom, zu substituieren.

      Es ist schon ziemlich krass, dass wir aus politischen Gründen Kohle und Atom beim Strom durch Erneuerbare ersetzen, obwohl uns das einen Haufen Geld kostet.

      Die Substituierung von Öl durch Strom sollte man zuerst im Heizungsbereich betreiben. Und das beginnt auch schon.
      (Der Transportsektor ist eine viel größere Herausforderung...)

      Wir haben früher Häuser wie folgt gebaut:

      . schlecht isoliert, dann drinnen ein Ölfeuer anzünden und sich daran die Hände wärmen - wie die Steinzeitmenschen...

      Ein modernes (oder modernisiertes) Gebäude kann dagegen bspw. so aussehen:

      . extrem gut isoliert (Niedrigenergiehaus), Heizung über eine Erd- oder Luftwärmepumpe, eigene Stromgewinnung über PV, so dass das Haus per Saldo vielleicht sogar Energie erzeugt, statt verbraucht.

      Das ist ganz konkret und ganz praktisch und ein Freund von mir hat das genau so vor etwa einem Jahr umgesetzt. Zu meinem Erstaunen bekommt er die Hütte mit seiner Luftwärmepumpe(!) sogar bei -20 Grad Außentemperatur warm.
      Zum Heizen verbraucht der kein Tropfen Öl und kein Kubikmeter Gas. Dafür natürlich mehr Strom. Hätte er sein Haus vor 10 Jahren gebaut, hätte das ganz sicher anders ausgesehen.


      Das wäre mein erster Vorschlag zu Einsparung von Öl durch Strom: Die Umstellung von Heizungen von Öl auf Strom durch Erd- oder Luftwärmepumpen.


      Worauf ich als nächstes gespannt bin:

      Im mittleren Osten steigt der Energieverbrauch drastisch an (Klimatisierung, Wasseraufbereitung, Industrialisierung).

      Strom wird dort teilweise immer noch in Ölkraftwerken(!) erzeugt. Man hat es ja... Sonst natürlich mit Gaskraftwerken.

      Der Punkt ist nicht weit weg, wo es sich für diese Länder einfach rechnen würde, ihren Strom teilweise mit PV zu erzeugen und das gesparte Öl und Gas lieber teuer an uns zu verkaufen.

      Das ist der nächste Bereich, in dem ich eine Substituierung von Öl durch den Einsatz von Erneuerbaren aus rein kurzfristigen, ökonomischen Gründen erwarte.

      Das würde natürlich Triakel gar nicht gefallen, weil es gegen seine "es gibt bald kein Exportöl-Doktrin" verstoßen würde...

      Wie auch immer, noch(!) ist Öl einfach in viel zu großen Mengen vorhanden und viel zu billig, als dass das schon groß ins Rollen kommen würde.

      Aber gut: PV wird billiger, Öl und Gas werden teurer - irgendwann schneiden sich die Kurven und dann wirds spannend.

      Grüße

      PS: Interessant, Deine neue Arbeitsstelle. Vielleicht profitieren auch wir hier von Deinem Wissensgewinn - auch wenn Du genau abwägen musst und wirst, was vertraulich oder zumindest kritisch ist und was nicht.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 19:43:28
      Beitrag Nr. 6.078 ()
      Zitat von SLGramann: Strom wird dort teilweise immer noch in Ölkraftwerken(!) erzeugt. Man hat es ja... Sonst natürlich mit Gaskraftwerken.

      Der Punkt ist nicht weit weg, wo es sich für diese Länder einfach rechnen würde, ihren Strom teilweise mit PV zu erzeugen und das gesparte Öl und Gas lieber teuer an uns zu verkaufen.

      Hallo SL Gramann
      Mit sinkenden PV-Modulpreisen ist der Punkt dicke erreicht.
      Überschlägig gerechnet ist beim Weltölmarktpreis allein mit grob 15 Eurocent Brennstoffkosten pro erzeugte kWh Strom aus Öl zu rechnen.
      Die Stromgestehungskosten mittels PV sind nicht so einfach zu ermitteln aber wenn man die Tabelle von Wiki als Basis nimmt wo allerdings die Rahmenbedingungen relativ optimistisch gewählt sind (Zinsfuß, Laufzeit) kommt man bei einer realistischen Einstrahlung am Persischen Golf von 1500 kWh (An guten Standorten dort sollten auch über 2000 möglich sein) und Investitionskosten von 1600 Euro pro kW Peak (Das schafft man in Deutschland bei höherem Handwerkerlohn sogar locker auf großen Dächern) auf 8,3 Eurocent pro kWh.

      Das Problem ist halt, dass in den Ländern wo Öl in Großanlagen verstromt wird nicht der Ölweltmarktpreis als Kalkulationsgrundlage genommen wird sondern ganz offensichtlich ein deutlich niedrigerer.
      Aber da dürfte mittel- und langfristig wohl auch die wirtschaftliche Vernunft einkehren.

      Gruß Helmut
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 19:58:30
      Beitrag Nr. 6.079 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.596.648 von Mandala64 am 15.01.12 16:58:00"Mal eine kleine Innenansicht der wirtschaaftlichen Situation des Ölförderstaates Iran (70% der Staatseinnahmen beruhen auf den Export von Öl und Gas.

      Auszug aus einer Rede des "Oberhauptes der islamischen Revolution" Ayatollah Khamenei:

      „Wir müssen uns eingestehen, dass falsche Gewohnheiten, Bräuche und Lebensstile zu unmässigem Verbrauch geführt haben und somit das Verhätnis zwischen Produktion und Verbrauch zum Nachteil der Produkion gestört wurde, so dass wir mitansehen müssen, dass heutzutage ein Drittel des produzierten Brotes und mindestens ein Fünftel des verbrauchten Wassers, welches mit grossen Problemen und Mühen gewonnen wird, verschwendet werden.

      Der durchschnittliche Gesamtenergieverbrauch in Iran ist mehr als doppelt so hoch wie der durchschnittliche Energieverbrauch auf der Welt und die Energiestärkeeinheit das Landes, d.h. das Verhältnis der aufgewendeten Energie zu den produzierten Gütern ist leider achtmal so hoch wie in den Industriestaaten."
      http://german.khamenei.ir/index.php?option=com_content&task=…



      Eine Warnung an uns alle! Hätten wir kein Energieproblem, so wären wir die reinsten Verschwender. Der Iran schwimmt in fossiler Energie und geht dementsprechend unökonomisch damit um. Eine gewisse Besteuerung des Energieverbrauchs würde die Bürger des Iran erziehen und zugleich dem Staat neue finanzielle Möglichkeiten verschaffen.

      Auch bedeutsam ist, dass Öl die fördernden Staaten nicht unbedingt reich macht. In Venezuela ist das Pro-Kopf-Einkommen seit den 60ern noch gesunken. Die ölarmen länder Deutschland und Japan dagegen, welche ja für ihre Industrie beständig Öl importieren müssen sind stinkreich.

      Es macht eben nicht der Rohstoffreichtum an sich ein Land reich oder arm, sondern die Arbeitsorganisation.

      mfG

      Assetpfleger
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 20:53:24
      Beitrag Nr. 6.080 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.597.082 von Helmut112 am 15.01.12 19:43:28Hallo Helmut,

      bei den Brennstoffkosten "Öl für Strom" war ich von ungefähr 15 US-Cent / KWh bzw. 12 Eurocent ausgegangen. Wirkungsgrad eines Ölkraftwerks 45% und 1.634 KWh / Barrel Rohöl.

      Wie Du schon schreibst, sind die Gestehungskosten für PV-Strom nicht einfach zu bestimmen.
      Fakt ist aber, dass die Bedingungen unter arabischer Sonne viel besser sind als in Deutschland und die Gestehungskosten sicher locker um 30% - wohl eher um 50% - niedriger sein können, wenn man es richtig anpackt.

      Mag sein, dass es sich heute schon rechnen würde...

      Natürlich ist es für die Araber eine ungewohnte Idee, teure PV zu installieren, als billiges Öl zu verbrennen.

      Aber irgendwann sehen die ein, dass es Opportunitätskosten gibt und dass es allemal besser ist, das Öl teuer in den Westen zu verkaufen, als es für die Stromproduktion zu verbrennen.

      (Es kommt einem fast etwas ungerecht vor, dass die Araber nicht nur das meiste Öl, sondern auch noch die meiste Sonne abbekommen haben. Die haben jetzt die größten Ressourcen und in der solaren Zukunft ist es dasselbe. Allah ist groß. ;) )
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 21:33:51
      Beitrag Nr. 6.081 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.597.247 von SLGramann am 15.01.12 20:53:24Dubai Launches 1GW Solar Power Project

      http://www.solarfeeds.com/dubai-launches-1gw-solar-power-pro…


      Die entwicklung, die ihr hier dargestellt habt ist völlig logisch.
      Eine neue ära die damit beginnt, von vielen mit PV 2.0 bezeichnet.

      Gemeint ist die installation von solarkraftwarken nicht weil man förderungen bekommt, sondern einfach deshalb, weil es wirtschaftlicher ist.

      Das sind genau die dinge, die ich hier seit monaten predige - Exponentielles wachstum der pv.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 22:00:36
      Beitrag Nr. 6.082 ()
      Hallo SL,
      hallo Helmut,
      PV ist ne tolle Sache - nur zu heiß darf es nicht werden, denn dann sinkt der Wirkungsgrad von PV Modulen wieder. Die üblichen Kennwerte von PV-Modulen beziehen sich auf 25°C. Siliziummodule verlieren rund 4,4% Leistung pro 10°C Erwärmung. In Wüstengebieten dürfte sich ein solches Modul locker auf 70°C - 80°C oder gar mehr aufheizen. Bei 80°C liefert ein PV Modul rund 25% weniger Leistung als bei 20°C. Wüsten sind daher nicht unbedingt der beste Standort für PV. Dies ist meines gesunden Halbwissens zu Folge auch der Grund, warum in Wüsten Solarthermie bevorzugt wird.
      http://www.waffenschmidt.homepage.t-online.de/heisse_solarze…
      Aber ich gebe dir Recht. Auf den Erneuerbaren rumzuhacken ist nicht sonderlich konstruktiv, sind sie doch der einzige Weg der bleibt.
      Grundsätzlich fehlt es vielen Peak Oilern an einer positiven Vision. Hier ist mal einer der versucht hat, genau eine solche Vision zusammenzufassen:
      http://www.aspo-usa.org/conference/2011/presentations/110411…

      Beste Grüße und eine erfogreiche Woche euch allen!

      smiths74
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 22:49:41
      Beitrag Nr. 6.083 ()
      Hi Aurisa,

      sehr hilfreich dein Sinn für Zahlen!

      Windkraft ist allerdings keine Alternative für Öl, nur in Teilbereichen und damit komme ich zu

      @ SL
      Ich stimme dir zu, dass Strom im Heizungsbereich Öl substituieren kann. Das ist auch sehr erfreulich und ein positiver Punkt.
      Um sich ein Gesamtbild der Lage zu machen, muss man die verschiedenen Faktoren aber nach Relevanz wichten. Und was nützt es da, in Euphorie auszubrechen, nach dem Motto alles nicht so schlimm und beherrschbar, wenn die relevanten unerfreulichen Sektoren einfach ausgeblendet werden?
      Und so frage ich zum x-ten Mal, wie sollen denn zukünftig die Erze für all die notwendigen und ach so effizienten Alternativen bereitgestellt werden, wenn Sprit knapp/zu teuer wird?
      PV wird im übrigen momentan billiger, wie soll es denn langfristig billiger werden, wenn die Produktionskosten durch die Spritverknappung explodieren?
      Dann geratet Ihr in euphorische Stimmungen, weil irgendwann Öl/Gas teurer werden wird als PV.
      1. Wird zu dem Zeitpunkt auch PV teurer (ist schlicht Öl-subventioniert/Abbau, Transport)
      2. ist dieser Punkt irrelevant, weil vorher ein ganz anderer Punkt erreicht wird, nämlich der, dass unsere Zivilisation, wie wir sie kennen, aufhört zu funktionieren.
      Das ist übrigens kein "dümmliches", lieber Urlaub, Doomen, sondern das ist simpelste Logik, weil 2008 einen sehr eindrücklichen Beleg geliefert hat, was auf dem Planeten los ist, wenn Öl zu teuer wird. Was nutzen denn Eure "Euphorie"-Punkte, wenn Ihr relevantere Negativpunkte einfach ausblendet?

      Ein weiterer Punkt wird auch noch ausgeblendet. Sicher könnten die Araber mehr Öl exportieren, wenn sie mehr auf PV umsteigen.
      1. tun sie es nicht (in größerem Umfang), weil es sich in absehbarer Zeit für sie nicht rechnet.
      2. werden dabei Milliarden anderer wettbewerbsfähiger Nachfrager übersehen, die gerade erst im Begriff sind ins Ölzeitalter einzusteigen, nämlich Chinesen, Inder und andere.

      Und dann wird übersehen, dass Öl/Energie nur ein Teilproblem ist. Gelänge da ein technologischer Durchbruch und das Wachstum setzt sich fort, dann werden in absehbarer Zeit Anbauflächen, Seefisch, Phosphor, Silber, Klima, Raum, usw. usf. zum nicht beherrschbaren Problem.

      Auch wenns schmerzlich ist, die Zukunft sieht alles andere als rosig aus und es ist imho auch psychologisch fragwürdig, zu suggerieren, alles wäre dank Erneuerbarer oder was weiß ich im Griff.
      Denn so wie Homo "sapiens" strukturiert ist, wird die bekannte Sündenbocksuche/Aggressionbereitschaft um so heftiger ausfallen, je mehr Menschen von den bevorstehenden Entwicklungen unangenehm überrascht werden. D.h. den Realitäten ins Auge sehen, auch wenn es uns persönlich nicht gefällt...
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 22:54:47
      Beitrag Nr. 6.084 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.597.247 von SLGramann am 15.01.12 20:53:24Hi SL Gramann
      Ich bin bei der Ölverstromung einfachheitshalber von einem Wirkungsgrad von 1/3 ausgegangen. 45% sollten technisch locker möglich sein aber die Realität dort sieht meiner Meinung nach eher gruselig aus (Schiffsdieselmotoren+ Generator, Kesselverbrennung anstatt Verbrennung in Turbine).
      Mir ist aber noch ein grober Schnitzer unterlaufen:
      Die 1500 kWh (bzw. die 2000 an guten Orten) ist nicht wie beschrieben die Einstrahlung sondern der Ertrag pro installierter kW peak. An den abgelesenen Stromgestehungskosten aus der Wikitabelle ändert das aber nichts.
      Zu dem das wir Einstrahlungstechnisch benachteiligt sind:
      Naja, wir sind halt geografisch recht weit nördlich. Ich denke für uns wird vor allem die große Ertragsdifferenz zwischen Sommer und Winter für PV hinderlich sein.
      Von den Gesamtressourcen sind wir aber klar bevorteilt. Die wichtigste ist das menschliche Hirn. Und das ist bei vielen Sonnenländern religionsbedingt extrem blockiert.

      Gruß Helmut
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 23:21:45
      Beitrag Nr. 6.085 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.597.370 von smiths74 am 15.01.12 22:00:36Hallo Smiths
      Der Temperaturkoeffizient ist natürlich selbstverständlich berücksichtigt bei einem konservativ angenommenen Ertrag von 1500 kWh pro Jahr pro kW peak Anlagenleistung. (In Süddeutschland sind übrigens auch schon über 1000 Ertrag normal)
      Da du ja naturbedingt auf der Suche nach der Made bist gebe ich dir mal aus purer Menschenfreundlichkeit einen Tipp:
      Das große Problem bei PV am persischen Golf ist der Staub auf der Moduloberfläche der blöderweise auch noch in der Nacht durch Tau (dort am Golf ist es nicht nur heiß sondern auch noch feucht) festbackt und wegen mangelnden Niederschlag nicht abgewaschen wird.

      Gruß Helmut
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 23:41:59
      Beitrag Nr. 6.086 ()
      Hallo Helmut,
      du kannst dir deine Sticheleien sparen. Ich habe NICHTS gegen Erneuerbare Energien, was ich im vorigen Beitrag auch ganz klar geschrieben habe.
      Ich werfe den "die Erneuerbaren werden uns alle retten" Jüngern nur gerne mal ein paar realistische Brocken vor. Ohne eine sinvolle, bezahlbare Möglichkeit der Energiespeicherung werden die Erneuerbaren keine Rettung in irgendeiner Form sein. Der Durchbruch muss also nicht bei PV Modulen oder Windkraftanlagen kommen, sondern bei Speichertechnologien! Sonst gibt das einen Satz mit x---> Das wird nix!

      Gute Nacht!

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 15.01.12 23:51:26
      Beitrag Nr. 6.087 ()
      Ein Beispiel aus China, wie Öl und Stromversorgung zusammenhängen können:

      Wie sich China in die Dieselkrise brachte
      Endlich wollte Peking Strom und Emissionen sparen - Der Versuch ging schief
      http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article10796009…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 00:15:12
      Beitrag Nr. 6.088 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.597.558 von Mandala64 am 15.01.12 23:51:26Sehr aufschlussreicher Beitrag Mandala,
      zeigt er mal wieder eindrucksvoll den Kern des Problems:
      Menschsein/Entwicklung/Zivilisation bedeutet Ressourcen- und Energieverbrauch.
      Wir alle wollen das, aber eben Ressourcen und (bezahlbare) Energien werden knapper, was auch logisch ist (endlicher Planet). Und besonders der außergewöhnliche und einmalige "Schatz" Erdöl wird knapp.
      In dem Beispiel das Hütchenspiel Diesel gegen Strom.
      Noch absurder das Hütchenspiel Erneuerbare gegen Öl. Absurder deswegen, weil die Energieüberschüsse signifikant geringer sind, sie nicht nutzbar sind für den Elementarbereich Transport/Abbau anderer Ressourcen und sie eben aufgrund der notwendigen Bestandteile (Erze usw.), ölsubventioniert und ebenfalls nicht erneuerbar sind.
      Wir haben kein Problem, wir sind das Problem (in Bezug auf unsere Anzahl und Ansprüche)
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 00:16:43
      Beitrag Nr. 6.089 ()
      Zitat von smiths74: Hallo Helmut,
      du kannst dir deine Sticheleien sparen. Ich habe NICHTS gegen Erneuerbare Energien, was ich im vorigen Beitrag auch ganz klar geschrieben habe.
      Ich werfe den "die Erneuerbaren werden uns alle retten" Jüngern nur gerne mal ein paar realistische Brocken vor. Ohne eine sinvolle, bezahlbare Möglichkeit der Energiespeicherung werden die Erneuerbaren keine Rettung in irgendeiner Form sein. Der Durchbruch muss also nicht bei PV Modulen oder Windkraftanlagen kommen, sondern bei Speichertechnologien! Sonst gibt das einen Satz mit x---> Das wird nix!

      Gute Nacht!

      smiths74

      Hallo Smiths
      Sei doch bitte nicht so empfindlich in Sachen Stichelei. So etwas lockert die Diskussionsatmosphäre auf und macht auch das ganze angenehmer lesbar.
      Was du nun geschrieben hast ist aber schlicht und ergreifend falsch!
      Auch ohne Speicher bringt der Ausbau EE-Stromerzeugung eine Menge. Erst bei einem hohen Anteil von EE-Strom im regionalen Netz muss die Speicherfrage aufs Radar. Da ist man weltweit gesehen aber noch weit weg von! Deshalb hat eine Senkung der Stromgestehungskosten bei EE noch lange Priorität vor Speichertechnologien.
      Mit Ausbau des Netzes kann der Bedarf neu zu bauender Speicherkapazität niedrig gehalten werden was auch wirtschaftlich einen hohen EE Anteil ermöglicht.
      Gruß Helmut
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 08:49:18
      Beitrag Nr. 6.090 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.597.594 von Helmut112 am 16.01.12 00:16:43Das ist ja ganz schöner Unsinn den du da schreibst.
      Solange der EE-Strom ins Nirwana geschicht wird ist ein weiterer Ausbau der EE völliger Humbug. Smiths hat völlig recht, ohne den Ausbau der Speichertechnologie und einer verbesserten Energieverteilung ( zus. Stromtrassen ) sind die EE nicht mehr finanzierbar. Die Stromkosten werden explodieren da der unnütze Strom genauso vergütet werden muß. Damit erreicht man das man noch länger auf die fossilen Energieträger setzen muß, da diese immer verfügbar sind.
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 09:58:52
      Beitrag Nr. 6.091 ()
      Und auch dies wird von der "alles wird gut"-Fraktion gerne verdrängt, die absolut fehlende Einsichtsbereitschaft der breiten Masse Homo sapiens in unabänderliche Notwendigkeiten:

      Nigerias Regierung senkt Benzinpreis drastisch

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,809255,00.html
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 10:00:20
      Beitrag Nr. 6.092 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.597.594 von Helmut112 am 16.01.12 00:16:43Hallo Helmut,
      wie gesagt EE sind toll, aber bzgl. Peak Oil sei mal folgender Vergleich gestattet.
      Stell dir vor Deiner Apfelsaftfabrik gehen die Äpfel aus und in der Umgebung wird alles mit neuen Eichen zugepflanzt und alle sind ganz glücklich, dass das Problem der Apfelsaftfabrik bestimmt mit Eichenholz zu lösen ist!:laugh:
      Peak Oil wird/ist ein Problem mit der Versorgung mit FLÜSSIGEN Treibstoffen!
      Diese sind durch Strom in sehr vielen Bereichen kaum zu ersetzen!
      Um flüssige Treibstoffe herzustellen, kann ich Gas, Kohle oder Biomasse als Grundstoff benutzen. Um daraus flüssige Energieträger zu machen, muss sehr viel Energie aufgewendet werden. Sollten wir auf die Idee kommen aus Kohle und Gas Öl machen zu wollen müssen wir dafür folgendes an Gas und Kohle aufwenden um 1 Mio. Fass Tagesproduktion zu erzeugen:


      Hier liegt doch der Hund begraben!

      Bis denne

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 10:47:44
      Beitrag Nr. 6.093 ()
      Ich muss hier doch nochmal was formulieren, sowohl in Bezug auf die letzten Diskussionen, wie auch in allgemeiner Hinsicht.
      Es ist durchaus faszinierend, hier im Thread wie auch allgemein, die weit verbreitete Denke oder den Umgang mit drohenden Massivproblemen zu beobachten.
      "Die Grenzen des Wachstums" vor rd. 40 Jahren von Dennis Meadows formuliert, waren damals allgemein anerkannt und gewürdigt, besonders bei der "kritischen Intelligenz", aber selbst bei amerikanischen Präsidenten (Jimmy Carter).
      40 Jahre später, die Anzahl lebender Menschen hat sich glatt verdoppelt, Milliarden beginnen zusätzlich zu konsumieren, erste Schlüsselressourcen werden knapp, die Meere sind leer gefischt, zusätzlich kippt das Klima, aber plötzlich wird das Thema von der breiten Masse negiert.
      Als Speerspitze dieser Bewegung 2 besonders spinnerte Gruppen von "Fachleuten",
      einmal Ökonomen, die die Welt lediglich aus der Perspektive von Geldströmen, Zinsen etc. erfassen und begreifen können,
      zum anderen Ingenieure, die sich aufgeilen an technischen "Fortschritten", ohne die Singularität einer Energiequelle wie Erdöl zu begreifen und geflissentlich übersehen, dass sie bei ihrer Art Scheuklappen-behafteter Problembewältigungsstrategie, ein Problem ansatzweise lösen, aber dadurch 3 neue kreieren...
      Dahinter die unbedarfte Menge gewöhnlicher Menschen/Wähler, die vor allem eins will, nämlich dass es ihnen gut und tunlichst immer besser geht und wehe wenn nicht!

      Zur letzten Diskussion noch eine Anmerkung, es war vom Null-Energiehaus die Rede. Eine tolle Sache, ich würde jedem, der es sich leisten kann, empfehlen, sich sowas anzuschaffen.
      Nichtsdestotrotz offensichtlich absurd, davon eine Problembewältigung zu erwarten.
      Denn
      einmal kann sich sowas nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung leisten.
      Könnten es alle, würden Raum und andere Ressourcen knapp werden.
      Und, was immer übersehen wird, die Welt ist nicht statisch, was wir derzeit erleben, ist der Beginn einer Entwicklung.
      Sicherlich vorteilhaft für den, der es sich leisten kann und unter dem Strich vermutlich auch eine Entlastung hinsichtlich des Ölverbrauchs (ich vermute allerdings, dass der Energie- und Ressourcenaufwand beim Bau eines Null-Energiehauses deutlich höher ist, als bei normalen Häusern).
      Aber die Entwicklung bleibt ja nicht stehen, man kommt sicher zunächst besser durch die Zeit verknappenden Öls und genießt seinen Status als ökologischer Gutmensch, aber bleibt es dabei?
      Mitnichten, denn der Lebensstandard hängt auch von Dingen wie Einkommen ab. Welcher Job ist denn nachhaltig krisensicher, angesichts von Arbeitsplatzkonkurrenz aus den Schwellenländern, eskalierender Schuldenkrise, fehlkonstruiertem Euro, drohendem Staatsbankrott und insbesondere sich sukzessive zukünftig verschärfender Ressourcenverknappung, sprich wegbrechender Massen-Kaufkraft?
      Und da sitzt man dann eines Tages in seinem schönen Null-Energiehaus, hat längst seinen Job verloren oder aufgegeben, weil der Sprit dahin nicht mehr vorhanden oder bezahlbar war, vor der Tür womöglich ein tobender Mob, dem es noch deutlich schlechter geht und selbst das Haus ist irgendwann renovierungsbedürftig.
      Wie will man das dann finanzieren, insbesondere wenn die notwendigen Komponenten wegen der Treibstoffproblematik nicht mehr bezahlbar sind?
      Was Not tut, ist das Annehmen der Realität, dass wir das Glück gehabt haben, den Peak menschlichen Lebensstandards , in Deutschland auch noch an einem sehr privilegierten Ort, miterlebt zu haben.
      Die vor uns liegenden Zeiten werden für viele eine Erosion dieses Lebensstandards bedeuten. Dafür ist niemand verantwortlich, höchstens wir alle, und es muss auch nicht notwendigerweise Unglück bedeuten, denn persönliches Glück kann sich auch aus ganz anderen Quellen speisen.
      12 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 13:05:07
      Beitrag Nr. 6.094 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.598.515 von Algol am 16.01.12 10:47:44Hallo Algol,

      ich erwarte vom Niedrigenergiehaus nicht die Lösung. Aber es ist für ein Teilproblem ein Teil einer Lösung. Hier ging es konkret um die Frage, ob man Öl überhaupt durch Strom ersetzen kann und für den Teilbereich "Heizung" kann man das definitiv bejahen. Hier ist eine totale Substitution technisch möglich und ökonomisch schon unter heutigen Bedingungen zumindest vertretbar.

      Das ist überhaupt meine Ansicht: Wir müssen die Probleme abschichten und konkret zu lösen versuchen, wo und wenn sie real auftreten. Kleinklein, statt großer Bilder.

      Was die Gebäude angeht: Das ist nicht nur was für Reiche. Die Energieeinsparverordnung wird immer weiter verschärft werden und sich mehr und mehr auch auf den Altbestand beziehen.
      Du wirst in absehbarer Zeit gar nicht mehr anders bauen dürfen, als energieeffizient. Und auch der Altbaubestand wird über die nächsten 40 Jahre umgerüstet werden müssen, weil es der Staat erzwingen wird.
      Natürlich macht das das Wohnen auf kurze Sicht teurer, spart aber langfristig wirklich riesige Mengen an Brennstoff (und Kosten) ein.

      Natürlich sind die Dimensionen gigantisch!

      smiths, ich habe diese Übersicht schon zur Kenntnis genommen, was man machen muss, um nur 1 Million Barrel Öl zu ersetzen.

      Aber was solle wir denn machen? Wahrscheinlich kommt in 10 Jahren der Punkt, an dem man den Transportsektor nicht mehr voll mit konventionellen all-liquids versorgen kann.
      Was dann? Zum einen wird man die vorhandenen Mengen auf die wichtigeren Dinge konzentrieren (LKW und Schiffsdiesel sind wichtiger als Urlaubsflüge). Zum anderen wird man mal schauen, zu welchen Kosten man bspw. wasserstoffbetriebene Fahrzeuge anbieten kann.

      Oder man schaut mal, was es kostet, wenn man ein Auto mit Erdgasantrieb hat und das Gas dafür synthetisch mit PV- oder Windstrom herstellt.

      Man kann ja definitiv Strom "flüssig" machen und man kann ihn deshalb speichern und ohne Leitungen transportieren. Und zwar über den Umweg der Gassynthese (ob nun Wasserstoff oder Methan).

      Natürlich muss man dann sehen, zu welchen Kosten das geht. Aber dass wir jemals ohne Treibstoff für LKW, Baumaschinen, Schiffe usw. dastehen, ist einfach ausgeschlossen.

      Ob sich die Menschen dann den Individualverkehr heutiger Prägung (1 Mensch, umgeben von 1.500 Kilo Blech, unterwegs zum Shoppingcenter, Kino, McDrive, Strand usw.) noch leisten wollen und können, kann man sicher bezweifeln.
      Aber warten wir es mal ab.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 13:17:33
      Beitrag Nr. 6.095 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.599.220 von SLGramann am 16.01.12 13:05:07Konkret:

      Warum ändert sich die EnEV schon wieder?

      Deutschland novelliert die EnEV 2009 weil wir damit die europäische
      Richtlinie für energieeffiziente Gebäude von 2010 umsetzen.


      Diese erlaubt ab 2021 nur noch Passiv- und Nullenergie-
      Neubauten – bei öffentlichen Gebäuden sogar ab 2019 - und
      fordert energieeffiziente größere Sanierungen im Bestand.


      Die EnEV 2012 ist ein Schritt in diese Richtung!

      Fast-Nullenergie-Neubau wird Pflicht

      Die EnEV 2009 hat die energetischen Anforderungen für Neubauten
      im Vergleich zur vorhergehenden EnEV 2007 um 30 % versch
      ärft. Für die EnEV 2012 hatte die Bundesregierung 2007 eine
      weitere Verschärfung um nochmals 30 % angekündigt. In welchen
      Schritten der Weg zu dem Fast-Nullenergie-Neubau in Deutschland
      tatsächlich erfolgt werden die nächsten EnEV-Fassungen
      zeigen. Die Energieeinsparverordnung ist nach wie vor an das
      Wirtschaftlichkeitsgebot des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG)
      gebunden


      ... usw. usf.
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 13:30:55
      Beitrag Nr. 6.096 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.599.220 von SLGramann am 16.01.12 13:05:07Hi SL,

      einer Aussage stimme ich natürlich zu:

      Natürlich sind die Dimensionen gigantisch!

      Berücksichtigt man die sich verschärfende Schuldenkrise, die zwangsläufig sich verschärfende Ressourcenkrise, die konkurrierenden Schwellenländer, dann wird aus gigantisch auch ganz schnell unmöglich.

      Und wie du selbst sagst, es wäre ohnehin eine Teillösung für ein Teilproblem.

      Aber dass wir jemals ohne Treibstoff für LKW, Baumaschinen, Schiffe usw. dastehen, ist einfach ausgeschlossen.

      Das ist eine kühne Behauptung. Theoretisch gibt es natürlich Alternativen. Ob die dann noch realisierbare Art von Zivilisation diesen Treibstoff dann noch bezahlen kann ist aber die eigentliche Frage.
      Die nächsten Jahre werden einige Augen öffnen, wir werden sehen (und ich hoffe natürlich, dass eher du Recht behältst, halte aber was anderes für realistisch)
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 15:08:05
      Beitrag Nr. 6.097 ()
      Opportunismus-Vorwurf an S&P
      Das Basel Institute of Commons and Economics hält die aktuelle Herabstufung von neun europäischen Staaten für opportunistisch motiviert. Damit stehen die Schweizer Forscher nicht allein.

      "Was wir hier sehen ist eine asymmetrische Bewertung von Staaten und deren Bonität und das zeigt das politische Interesse auf"

      ...Die jüngsten Daten belegen laut Zschaber, dass die Eurozone hinsichtlich Neuverschuldung, Reformen, Gesamtverschuldung und Fiskalunion nicht nur deutlich Fortschritte mache, sondern auch gegenüber den USA, Großbritannien oder Japan qualitativ besser abschneide.

      ...Die USA bewertet das Basel Institute of Commons and Economics nur noch mit CCC – und damit auf Ramschniveau.
      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_586802
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 18:04:34
      Beitrag Nr. 6.098 ()
      Das Thema "Einsichtsbereitschaft" ist nicht nur in Afrika, sondern auch in Europa, hier in Rumänien, ein Problem:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,809393,00.html

      Und dort wo die potentielle Fallhöhe am größten ist und die Bevölkerung meint, das wären nur Probleme der anderen, nämlich draußen vor der Tür, wird es keinen Deut besser sein.
      Avatar
      schrieb am 16.01.12 23:29:24
      Beitrag Nr. 6.099 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.598.515 von Algol am 16.01.12 10:47:44Null-Energie-Haus: einmal kann sich sowas nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung leisten.
      Könnten es alle, würden Raum und andere Ressourcen knapp werden.



      Hallo Algol,


      gut erkannt. Vielleicht 2-3 % der WB könnten sich das leisten... der Rest müßte dann wohl als Konsequenz.....da Rohstoffe, Transportkapazitäten und Geld verbraucht sind ..... in die Wälder ziehen oder in Erdhöhlen wohnen oder vielleicht in den neuentwickelten Tent-Cities ziehen.
      Tja... für einige wenige wird` immer langen ... nur nicht für 7 Mia. Menschen. Tolle perspektive.
      8 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.01.12 10:50:51
      Beitrag Nr. 6.100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.602.075 von Looe am 16.01.12 23:29:24Tja Looe,

      du gehörst ja einer noch älteren und erfahreneren Generation an. Aber auch ich bin in Relation zu den meisten hier eher älter. Mich beschleicht immer das Gefühl, dass die "Jugend" hervorragende Teilkompetenzen entwickelt, dass aber die Fähigkeit , nach Relevanz zu wichten und das Gesamtbild im Blick zu haben, zunehmend abhanden gekommen ist.
      Es sind vielleicht die Erfordernisse der modernen Arbeitswelt, die eine hohe Spezialisierung erzwingen, während eine gute Allgemeinbildung dann zwangsläufig unter den Tisch fällt.
      Und dann sind sie geprägt von technischen "Durchbrüchen" wie Handy oder Internet. Finde ich persönlich auch ganz toll (z.B. den Thread hier ;) ), völlig übersehen wird, dass auch jedes Handy ein (winziger) weiterer Sargnagel ist in Bezug auf Energieverbrauch und etliche, z.T. seltene Ressourcen.
      Oder das Internet, man verbraucht ja nicht nur selber Strom in Stunden vor dem PC, mehr wird bei den Servern verbraucht, zusätzlich all die Rohstoff und Energiekosten für alle beteiligten Komponenten.
      Auch nicht auf dem Radar, der dadurch mögliche Informationsfluss, ohne den ein derartig schneller Aufstieg z.B. Chinas nicht möglich gewesen wäre und der hier Arbeitsplatzverluste und Wohlstandstransfer bedeutet ( natürlich absolut sozial gerechtfertigt).
      Durch das isolierte Spezialwissen und die erlebten technologischen Durchbrüche (deren Negativ-Aspekte nicht bewusst sind), entsteht so scheinbar der Eindruck menschlicher Allmacht.
      Relevante Faktoren wie die offensichtlichen Wachstumsgrenzen, werden nicht wahrgenommen.
      Manches hat die "Jugend" offenbar auch nie gelernt.
      Beispiel, es gab in der Erdgeschichte historisch 5 große Artensterben ausgelöst wahrscheinlich durch Meteoriteneinschläge und/oder Mega-Vulkanausbrüche, sowie teils dadurch ausgelöste massive Klimawandel (weitere mögliche Auslöser werden vermutet).
      Am bekanntesten ist das Artensterben vor 65 Millionen Jahren am Ende der Kreidezeit durch den Einschlag eines Meteoriten vor der Halbinsel Yucatan, der zum Aussterben u.a. der Saurier führte.
      Bekannt ist scheinbar nicht, dass derzeit das 6. große Artensterben stattfindet.
      Es findet nicht nur das 6. große Artensterben statt, sondern die Geschwindigkeit des Aussterbens ist deutlich schneller als vor 65 Millionen Jahren :eek:
      Und nun ratet mal, wer diesmal der Auslöser ist (fängt mit Hom. an und hört mit .apiens auf).
      Sowas weiß die Jugend aber nicht, sie erfreut sich lieber daran, dass ja Solarmodule (angeblich) immer nur billiger werden...
      Avatar
      schrieb am 17.01.12 11:46:54
      Beitrag Nr. 6.101 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.602.075 von Looe am 16.01.12 23:29:24Nun gut, ich habe oft genug gepostet, daß wir auf Erdgas umstellen können.

      Es ist für mich ausreichend, wenn ich verfolge, was von der IEA kommt.

      Auch habe ich schon von Leuten gehört, die in einer Campinghütte sehr billig und naturnah leben, ich komme vielleicht auch noch auf den Geschmack.
      Und von dem gesparten Geld kann man reichlich teures Benzin kaufen.

      :laugh:
      6 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.01.12 12:58:53
      Beitrag Nr. 6.102 ()
      Was immer die Zukunft bringen mag, fürs erste zieht die Ölproduktion weiter an:





      Mehr Öl war nie...
      Avatar
      schrieb am 17.01.12 21:58:20
      Beitrag Nr. 6.103 ()
      Ich habe einen recht guten Artikel über den Faustischen Pakt mit dem immerwährenden Wirtschaftswachstum entdeckt. Den empfehle ich dem geneigten Leser zur Lektüre:

      http://oilprice.com/Finance/Economy/The-Faustian-Bargain-has…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 18.01.12 10:35:49
      Beitrag Nr. 6.104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.607.538 von Kostolany4 am 17.01.12 21:58:20Ja, wirklich empfehlenswert
      Avatar
      schrieb am 18.01.12 15:03:34
      Beitrag Nr. 6.105 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.603.854 von Urlaub2 am 17.01.12 11:46:54Auch habe ich schon von Leuten gehört, die in einer Campinghütte sehr billig und naturnah leben, ich komme vielleicht auch noch auf den Geschmack.
      Und von dem gesparten Geld kann man reichlich teures Benzin kaufen.
      :laugh:

      Hallo Urlaub,

      Na... na.... das hört sich fast schon als ein erstes Doomer-Anzeichen bei Dir an. Du wirst uns jetzt doch nicht schlapp machen, oder ? Wo wir Dich bzw. Deinen Optimismus immer mehr brauchen :laugh:

      du gehörst ja einer noch älteren und erfahreneren Generation an.

      Hallo Algol,

      ich rechne zwar nicht in Jahrmillionen, wie Du in Deinem posting, aber so auf 7 Lebensjahrzehnte komme ich schon.
      Du hast völlig Recht: Das "Gesamt-Bild im Blick" zu haben, ist viel wichtiger, als Spezialwissen in Teilbereichen. Dafür gibt es "Fachidioten". Wir sehen ja leider nur, wenn der einzelne Busch brennt. Daß der ganze Wald Flammen aufgehen könnte, interessiert niemanden. Höchstens die Doomer :laugh:


      Hallo Kosto,

      Danke für den link. Eine interessante Passage daraus:

      "Given that most Americans have a knowledge of history that doesn’t go back much over a month or two, it is no surprise that they cannot conceive of a time without cars, gasoline (preferably cheap), and a pattern of settlement that requires the use of both—our modern suburban landscape. For many years the U.S. was the world’s largest producer of crude oil and the largest exporter of it as well. In 1970, however, our oil extraction reached a peak and then started down hill. We became an importer of oil and today import more oil than any other nation, even though we still produce lots of oil and our extraction has been increasing in recent years."
      ende des zitats.

      Das ist zweifelllos die deprimierenste Aussage dieses Artikels: die extrem kurze Betrachtungsweise.

      Ich will Dir dazu ein Beispiel geben... ich unterhalte mich öfters mit einem jungen Freund in der Tourismus-Branche über die Zukunft dieses Industrie-zweiges. Seine These: auch viel früher (Achtung: damit meint er die Zeit vor 2008, also vor Beginn der Finanzkrise :laugh:) sind die Leute ja viel und oft gereist und werden es bald wieder tun etc.... Meine Antwort darauf: "Das ist nicht viel früher, sondern vorgestern gewesen!" Viel früher... also in den 50 iger kannte man das Wort Massentourismus gar nicht... meine Großeltern z.B. hätten es nicht übersetzen können ! Ich kann diesem Bengel.. er ist ja ein netter Kerl von 30 Jahren :laugh:... nicht klar machen, daß auch schon in den 50 iger und 60 iger Jahren durchaus zivilisierte Menschen auf dem Boden der BRD gelebt haben, nicht in Höhlen oder auf Bäumen. Auch mit Messer und Gabel konnten wir damals schon essen. Lesen, Schreiben und Klar Denken hat man uns in der Vorschule beigebracht, ebenso die 4 Grundrechnungsarten und zwar OHNE Taschenrechner.

      For many years the U.S. was the world’s largest producer of crude oil and the largest exporter of it as well.


      Auch dieser Satz könnte prophetischen Charakter haben und zwar bezogen auf Saudi-Arabien und natürlich auch Rußland. Und damit sind wir bei der Standard-These von Triakel, die da lautet: "Früher oder später wird jeder Exporteur zum Importeur, alles nur eine Frage der Zeit, des eigenen Bevölkerungs- und Verbrauchwachstums und ggf. einer unfreundlichen politischen Groß-Wetterlage.
      Dann bleibt uns nur noch das Erdgas von Urlaub.... hoffentlich langt`s.

      Sonst werden wir den Begriff "Mobilität" ... besser gesagt "Massenmobilität" neu definieren müssen. Auf jeden Fall lebt es sich auf der linken Seite der Peak-oil-Kurve.. also auf dem ansteigendem Ast der Hyperbel angenehmer, als auf der rechten Seite. Darüber sind wir uns wohl alle einig, oder ? :D

      Gruß Looe
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 18.01.12 16:27:35
      Beitrag Nr. 6.106 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.610.365 von Looe am 18.01.12 15:03:34Ich habe jemanden kennengelernt, der einen Zweitwohnsitz auf einem Campingplatz hat, und der schwärmt da regelrecht davon.

      Kann aber auch daran liegen, daß er seine Freundin da vernascht...

      :laugh:

      Jeweils komme ich da auch langsam auf den Geschmack.

      :laugh:

      Es ist so, daß ich von dem Dauer-Pessimismus durchaus genervt bin und man möge mir verzeihen, wenn ich entsprechend poste.

      Das Italien-Problem wird locker gelöst, wenn Draghi weiter flutet und die Banken jeweils die Kurzläufer fett kaufen.
      Italien hat schon angekündigt, überwiegend Kurzläufer herauszubringen.

      Ansonsten kann man bei der IEA einen sehr guten Überblick bekommen, was ich ja schon häufig gepostet habe.
      Und bis 2015 ist da definitiv grünes Licht.
      Inzwischen ist es sogar so weit, daß wir im Prinzip schon auf den Iran verzichten können, was selbst ich nicht geglaubt hätte.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 18.01.12 17:10:56
      Beitrag Nr. 6.107 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.610.967 von Urlaub2 am 18.01.12 16:27:35Und auch hier wieder die gelöste Eurokrise:

      http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/3641…

      Portugal kann sich super kurzfristig finanzieren, unter 5 % für 1 Jahr.
      Das ist viel besser als ich geglaubt habe !

      Ich habe eine Portugal-Anleihe zu fast 17 % Rendite gekauft, die schon schön im Gewinn ist.

      Und für den Notfall wäre hier noch der EFSF da.
      Den brauchen die im Prinzip kaum noch.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.01.12 17:56:52
      Beitrag Nr. 6.108 ()
      Photovoltaik in der MENA-Region: Solarstrom erreicht in den meisten MENA-Ländern bereits Netzparität

      Am 17.01.2012 veröffentlichte der Solar-Branchenverband der Vereinigten Arabischen Emirate (Emirates Solar Industry Association, ESIA, Dubai, VAE) mit PriceWaterhouseCoopers (PwC, London, U.K.) einen Bericht, laut dem die Photovoltaik derzeit in den meisten Ländern der MENA-Region (Mittlerer Osten und Nordafrika) mit der herkömmlichen Stromerzeugung wettbewerbsfähig ist.

      Laut "Sunrise in the Desert" liegt Netzparität – der Zeitpunkt, wenn Strom aus Photovoltaik ohne Zuschüsse gleich teuer wie herkömmlicher Strom ist – dann vor, wenn der Ölpreis über 80 US-Dollar (rund 63 Euro) je Barrel oder der Preis für Flüssig-Erdgas über 13 USD (rund 10 Euro) je Million BTU (British thermal unit) liegt.


      Solarstrom-Gestehungskosten in der MENA-Region rund 12 Eurocent je Kilowattstunde


      Nach Schätzungen des Berichts betragen die Photovoltaik-Stromgestehungskosten in dieser Region 0,154 US-Dollar (rund 12 Eurocent) je Kilowattstunde. Das ist weniger als bei vielen herkömmlichen Kraftwerken, die entweder Öl oder Flüssiggas verbrennen.

      „Die MENA-Länder haben einen neuen Weg gefunden, ihren schnell wachsenden Energiebedarf zu decken“, heißt es in einer Zusammenfassung des Berichts. „Dadurch kann wiederum mehr Öl und Gas in die Weltmärkte exportiert werden.“

      “Um diese neue Chance zu ergreifen, müssen die Regierungen der MENA-Länder und private Organisationen zusammenarbeiten. Sie müssen die Energiepreise rationalisieren, geeignete Gesetze einführen, um Solarstrom in den Energiemix zu integrieren, Photovoltaik-Kraftwerke entwickeln und idealerweise auch vor Ort Unternehmen entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette gründen.“


      Schlüsselmärkte für Solarstrom sind Länder, die Öl importieren oder eigenes Öl verbrauchen


      Laut ESIA und PwC gehören zu den Schlüsselmärkten für Solarstrom auch Länder, die auf Ölimporte für die Stromerzeugung angewiesen sind, wie beispielsweise Jordanien und Marokko, oder solche, die große Mengen eigenes Öl dafür verbrauchen, wie Saudi-Arabien oder Kuwait, oder Länder, die Flüssiggas importieren, wie Dubai.

      Die Installationskosten für Solarstromanlagen sinken weiterhin, ebenso müssen es die Preise für Öl und Gas tun, um mit der Photovoltaik mithalten zu können, heißt es in dem Bericht.


      Bericht hebt Rolle der staatlichen Subventionen hervor

      In den meisten MENA-Ländern würden die Strompreise durch Subventionen künstlich niedrig gehalten, so der Bericht. Allein in Saudi-Arabien lägen die Zuschüsse für die Stromerzeugung aus Rohöl bei jährlich 50 Milliarden US-Dollar (39 Milliarden Euro).

      Der Bericht empfiehlt, diese Subventionen zu streichen und stattdessen die solare Stromerzeugung zu fördern, um die Chancen gleich zu verteilen. Es könne jedoch politisch schwierig sein, die Förderungen für die Stromerzeugung aus fossilen Treibstoffen einzustellen, wenn sich die Bevölkerung darauf verlasse, wie die Streiks in Nigeria kürzlich gezeigt hätten.

      http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelle…

      ----------

      Wenn die pv preise auch nur annähernd so weiterfallen wie in den letzten jahren, werden die ihre wüsten bald zupflastern mit pv-modulen.
      Das kostbare erdöl werden sie mehr und mehr für den export bereit halten.

      Obwohl, mit dem absatz in den westlichen ländern sieht es auch immer schlechter aus.
      http://www.cismo.at/service/news/4846529396/

      Zudem wird vermehrt und immer lauter über P2G (power to gas) nachgedacht.
      Hier dürfte uns imho demnächst einiges an neuen förderungsgesetzten ins haus stehen.
      Avatar
      schrieb am 18.01.12 19:22:24
      Beitrag Nr. 6.109 ()
      folgenden Link hab ich gerade in einem anderen Thread gefunden. Passt auch ganz gut in diesem:

      Expertenmeinung: Ich prophezeie stark steigende Ölpreise für 2012
      Herr Otto Wiesmann (Terminhändler für Öl) im Gespräch mit Dipl.-Bw. (FH) Katrin Berchner
      Veröffentlicht am 18.01.2012 um 11:17
      http://www.brn-ag.de/brnplayer.php?bid=21306
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      Avatar
      schrieb am 18.01.12 22:03:16
      Beitrag Nr. 6.110 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.610.967 von Urlaub2 am 18.01.12 16:27:35Jeweils komme ich da auch langsam auf den Geschmack. :laugh:


      So..so... Dir geht es also nur nur um das "Übliche" :laugh: hatte schon befürchtet, bei Dir erste Doomer-Ansätze zu erkennen . Bin jetzt wieder ganz beruhigt, daß Dein Triebleben noch ok ist :laugh:

      Das Italien-Problem wird locker gelöst, wenn Draghi weiter flutet

      Na klar flutet der... was anderes kann der ja nicht. Fluten ist in Italien z.Zt gerade "in" ... siehe auch "Costa Concordia" :laugh::laugh: Da klappt`s ja schon ganz gut mit fluten.
      Hoffentlich kein Symbol für die ital. Ökonomie :cry:

      Zur Refinanzierung bzw. Überrollen alter Schulden :

      1. USA. ca. 3 Billionen für 2012 plus Neuverschuldung
      2. Japan ebenfalls ca. 3 Billionen " "
      3. EU-Länder ca. 2 Billionen " "

      um nur mal ein paar Zahlen aus meinem Gedächnis zu nennen.

      In Italien sind es rund 400 Mia. plus Neuverschuldung von ca. 170 Mia.... meine ich gelesen zu haben, alles für 2012. Macht aber nix, wird alles gedruckt... wir fluten weiter, bis alles in Scherben fällt... ist eh alles nur Moppel-Kacke, um das mal mit den Worten eines neuen Users hier im Thread auszudrücken. :laugh: wirkt auch nicht inflationär...woher auch ! Wäre ja noch schöner, wenn das Volk uns unseren stabilen Euro kaputt machen würde mit irgendwelchen völlig übertriebenen Lohnforderungen....ne..ne..: da passen wir schon auf.: ! Das Geld bleibt "Oben" bei den Eliten... schwimmt sozusagen wie Fett obenauf...damit werden die Privat-Portfolios saniert... unten, beim Rest der Bevölkerung kommt nix an, da haben wir uns natürlich auch etwas sinnvolles ausgedacht. Wir nennen das:

      Kaufkraftregulierung, zwecks Inflationsbekämpfung. Man muß schließlich den Anfängen wehren, oderr ? Dafür haben wir ein ganzes Instrumentarium, an dem wir fast täglich herumfeilen, zwecks Feinabstimmung. Die ist nämlich hier sehr wichtig :laugh: wie z.B. :
      "Sparprogramme, Steuer- und gebühren -Erhöhungen, Subventionskürzungen-, Effizienz-Steigerungsprojekte in den Fabriken...Einführung von Minimal-Löhnen ( wir nennen das natürlich nicht so, sondern "Mindestlohn", klingt viel sozialer und fürsorglicher), ist aber fast genau so effizient wie die plumpen Lohnstopps bei den Nazis, ital. Faschisten oder Kommunisten früherer Zeiten , ... eine viel elegantere Lösung!:laugh: Wozu gibt es Leiharbeiter ? Mein Kompliment !

      Das ganze wird von unseren Banken mit einer wohlwollenden und auf die wirklichen Bedürfnisse einer Volkswirtschaft abgestimmten Zinspolitik begleitet:

      0,75 % Habenzins, brutto, für die Lebensersparnisse der Kleinsparer (oder sind es schon weniger ?), die damit ihre Sozialrenten großzügig aufbessern können.
      10-15 % Soll-Zins für Dispo und und Überziehungskredite, falls das Konto mal zufällig ins Minus rutscht. Das macht schon Sinn ! Langsam begreife auch ich, was ein "sozialer Rechtstaat " ist. :laugh:
      Mein Kompliment :
      Die modernen Faschisten in Politik und Banken haben viel gelernt !!
      Tja... mal ne ganz andere Frage: gibt`s eigentlich noch die RAF ? :laugh:

      Gruß Looe
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      Avatar
      schrieb am 18.01.12 22:42:01
      Beitrag Nr. 6.111 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.613.072 von Looe am 18.01.12 22:03:16Hallo Urlaub,


      Natürlich gibt es immer noch unbelehrbare Doomer, wie z. B. den Prof. Sinn, der eben in der Sendung "Plus-Minus" im ARD zur besten Sendezeit sagt, daß das Verhalten der EZB völlig intranparent und indiskutabel ist : es werden keine Zahlen über den Ankauf von Schrott-Anleihen aus den einzelnen Euro-Ländern mehr veröffentlicht. Auch andere Kommentatoren waren einhellig der Meinung. "Die EZB ist ein schwarzes Loch" in der Milliarden unkontrolliert versinken ohne Kontrollmöglichkeiten der Finanzausschüsse in den einzelnen Ländern.
      Ein Land wie Deutschland als quasi "letzter Bürge" in dieser Pleite-Kette hat überhaupt keinen Überblick mehr, für was bzw. wieviel es noch bürgt oder nicht.
      Auch die "Target 2-Kredite", als reine Kaufkredite der Pigs für ihre permanenten Importe würden sich unkontrolliert ausweiten. Niemand weiß am Ende, was auf uns zukommt. Die EZB hat sich sozusagen die Druckerpresse der Notenbanken geliehen, so oder so ähnlich kam es herüber.
      Nun weiß ich ja aus Deinen postings, daß Du dieses Problem mit Draghi und Monti, den Pigs usw. nach eigenen Worten gottseidank voll im Griff hast.
      Wie gut, daß wir für unsere Bürgschaften, Regenschirme und sonstige Versprechungen nicht haftbar gemacht werden können.... waren halt alles nur Notlügen.... um die Märkte zu beruhigen :laugh: Genialer Trick von Mutti,
      hätte ich ihr gar nicht zugetraut ! Ist schon smart, unsere kleine FDJ-Tussi :laugh: Immer wenn`s brenzlig wird, holt sie `ne Garantie aus dem Hut bzw. ihrem Hosenanzug :laugh:
      Schau`n mer mal, wie lange dieser Taschenspieler Trick noch funktioniert, dann seh`n mer schon... würde unser Franz sagen.

      in diesem Sinne Gruß Looe
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 18.01.12 22:57:11
      Beitrag Nr. 6.112 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.613.280 von Looe am 18.01.12 22:42:01Zum Thema: Nicht vorhandene Inflation ein kleiner aktueller Beitrag,
      ein Leserbrief, aus einem anderen Forum kopiert:


      "Zusätzlich bekommen wir fast täglich wieder gigantische Mengen an Preiserhöhungen rein, keine einzige davon liegt unter 10%, der Durchschnitt bei etwa 15 % und es sind alle Produktbereiche von Lebensmitteln über Nahrungsergänzungsmitteln bis zu Körperpflegemitteln betroffen. Neue Preisanpassungungen, wie sich das so vornehmt nennt, sind für die nächsten Tage bereits schon wieder angekündigt. So schnell können wir die Preisetiketten gar nicht austauschen, wie die sich ändern. Aber wir haben ja keine Inflation, bzw ist diese ja rückläufig. Ja, ja, wer's glaubt wird selig." ende des zitats.

      Ist natürlich auch ein Doomer.:cry: Dem fehlt der richtige Klassenstandpunkt, hätte man früher in der ehemaligen "DEDERE" gesagt:

      So etwas verkauft man natürlich als "30- %-Produktverbesserung". die "nur 15 % mehr kostet, also viel billiger geworden ist. :laugh::laugh:
      daß unsere Nahrunsmittel immer besser werden, weiß doch schließlich jedes Kind, oder ?
      Der hätte mich früher mal als Chef haben sollen, der Typ: 30 Kniebeugen wären das mindeste, was der bei mir gemacht hätte und zwar täglich in der Mittagspause :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.01.12 23:10:59
      Beitrag Nr. 6.113 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.612.049 von Mandala64 am 18.01.12 19:22:24Expertenmeinung: Ich prophezeie stark steigende Ölpreise für 2012


      Hallo Mandala


      auch hier werden stark steigende Preise für Öl und Gas prophezeit:

      http://etfdailynews.com/2012/01/16/investors-all-you-need-to…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://etfdailynews.com/2012/01/16/investors-all-you-need-to…

      "Investors: All You Need To Know About Iran, $200 Oil, and $6.00 Gas Prices (USO, SU, XLE, UCO, DIG, DUG)
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 07:21:35
      Beitrag Nr. 6.114 ()
      Zitat von Looe: Zum Thema: Nicht vorhandene Inflation ein kleiner aktueller Beitrag,
      ein Leserbrief, aus einem anderen Forum kopiert:


      "Zusätzlich bekommen wir fast täglich wieder gigantische Mengen an Preiserhöhungen rein, keine einzige davon liegt unter 10%, der Durchschnitt bei etwa 15 % und es sind alle Produktbereiche von Lebensmitteln über Nahrungsergänzungsmitteln bis zu Körperpflegemitteln betroffen. Neue Preisanpassungungen, wie sich das so vornehmt nennt, sind für die nächsten Tage bereits schon wieder angekündigt. So schnell können wir die Preisetiketten gar nicht austauschen, wie die sich ändern. Aber wir haben ja keine Inflation, bzw ist diese ja rückläufig. Ja, ja, wer's glaubt wird selig." ende des zitats.

      Ist natürlich auch ein Doomer.:cry: Dem fehlt der richtige Klassenstandpunkt, hätte man früher in der ehemaligen "DEDERE" gesagt:

      So etwas verkauft man natürlich als "30- %-Produktverbesserung". die "nur 15 % mehr kostet, also viel billiger geworden ist. :laugh::laugh:
      daß unsere Nahrunsmittel immer besser werden, weiß doch schließlich jedes Kind, oder ?
      Der hätte mich früher mal als Chef haben sollen, der Typ: 30 Kniebeugen wären das mindeste, was der bei mir gemacht hätte und zwar täglich in der Mittagspause :laugh:


      Entscheidend sind langfristig die Löhne,das Inflationsgequatsche kannst Du vergessen.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 10:00:11
      Beitrag Nr. 6.115 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.613.767 von bernieschach am 19.01.12 07:21:35Entscheidend sind langfristig die Löhne,das Inflationsgequatsche kannst Du vergessen.


      Die Löhne sind in der Tat dank Globalisierung/Arbeitsplatzkonkurrenz gedeckelt (ansonsten s. Südeuropa).
      Dies ändert aber nichts daran, dass bedingt
      durch hemmungslose Papiergeldvermehrung, die Preise über kurz oder lang ins laufen kommen werden
      ebenso durch steigenden Nachfrage (Entwicklung der Schwellenländer)
      und schließlich durch verknappende Elementar-Ressourcen wie ÖL.
      Das Resultat ist also noch fataler als die gängigen Lohn-/Preisspiralen, Preise rauf, Löhne runter/konstant => Kaufkraft futsch => weniger Konsum => Rezession => Verarmung

      Wenn mancheiner das als Rettung versteht...
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 11:16:46
      Beitrag Nr. 6.116 ()
      Der Draghi hat Italien gerettet und er löst auch keine Inflation aus.

      Bitte evtl. meine Postings nochmal nachlesen, ich möchte mich nicht immer wiederholen.

      :eek:
      8 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 14:05:02
      Beitrag Nr. 6.117 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.615.247 von Urlaub2 am 19.01.12 11:16:46Ich lerne hier durchaus einiges.

      :laugh:

      Ich behaupte, daß dieser Thread ein gutes Beispiel ist, wie man sich durch Pessimismus, negativem Denken und Dauerdoomen das Leben versaut.

      Ich würde mal sagen, es ist alles prima.

      Da kommen Dinge vor, die sensationell sind.
      Zum Beispiel kann sich Portugal sehr gut kurzfristig finanzieren, war vor kurzem undenkbar.

      Auch die Commerzbank schafft locker ihr Eigenkapital, hätte ich auch nicht gedacht.

      Und wir können sogar auf den Iran verzichten.

      Unglaublich !

      Wenn ich zurückblättere und Triakels erste Postings lese, müßten wir heute eine extreme Ölkrise haben !

      Und soweit die IEA es vorausschätzt, bis 2015 ist alles in bester Ordnung.

      Und ich sehe auch danach noch keinen Engpaß an all liquids.

      Ich werde hier in Zukunft mehr zuschauen, vermutlich wohl grinsend.

      :D

      Ich kann nur an einige Leute appellieren, mal ein kleines bißchen positiv zu denken.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 22:14:57
      Beitrag Nr. 6.118 ()
      Hallo allerseits,
      ich glaube das wurde hier noch nicht verlinkt:

      http://www.peak-oil.com/2012/01/ol-olpreis-staatsschulden-un…

      Zusammengefasst:
      Die Öl-Exportländer brauchen inzwischen meisst Ölpreise von an die 100 Dollar pro Barrel.
      Fällt der Ölpreis längere Zeit deutlich unter diesen Wert 'kracht' es dort.

      Die Öl-Importländer ihrerseits vertragen nur Ölpreise bis ca. 125 Dollar/Barrel.
      Steigt der Ölpreis deutlich oder längere Zeit über diesen Wert 'kracht' es dort.

      Wir haben also nur ein schmales 'Öl-Fenster' von ca. 100-125 Dollar in dem es für beide Seiten einigermaßen reibungslos funktioniert.

      Und da der Mindestpreis, den die Exportländer brauchen in den letzten Jahren geradezu explodiert ist und dies vermutlich auch weiter tun wird, dürfte dieses 'Öl-Fenster' in dem die Weltwirtschaft funktioniert in Zukunft schnell kleiner werden...

      Das deckt sich sehr gut mit den Aussagen in diesem Thread.

      Ich glaube ich hatte hier letztes Jahr geschrieben, daß 100 Dollar/Barrel wohl die neue Preisuntergrenze sein dürfte...

      Und daß Preise von 130, 140 und mehr Dollar/Barrel zu einer neuen Weltwirtschaftskrise führen dürften wurde hier auch schon häufig genug gesagt.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 22:30:44
      Beitrag Nr. 6.119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.613.767 von bernieschach am 19.01.12 07:21:35Entscheidend sind langfristig die Löhne,das Inflationsgequatsche kannst Du vergessen.

      Sag ich doch! Die Löhne und Renten müssen gedeckelt bzw. gesenkt werden, ebenso noch die Gehälter der Mittelschicht bis hin zum unteren + mittleren Management... sagen wir mal so bis 10.000 Euro brutto. :laugh: Wir müssen viel mehr Biilig-Arbieter importieren... Griechenland und Spanien lassen grüßen.
      Alle Gehälter so ab 20.000 € und darüber können ruhig steigen ,ebenso die Banker-Boni... meinetwegen bis 50 % im Jahr... fällt überhaupt nicht auf.... so behalten wir die Inflation voll im Griff und können obendrein noch drucken bis zum Abwinken ... das ist die Lösung.
      Auf diese simple Idee hätten wir auch schon mal früher kommen können... hätte uns viel unnütze Inflation erspart und viel Ärger. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 22:45:19
      Beitrag Nr. 6.120 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.620.019 von Aurisa am 19.01.12 22:14:57Wir haben also nur ein schmales 'Öl-Fenster' von ca. 100-125 Dollar in dem es für beide Seiten einigermaßen reibungslos funktioniert.

      Hallo Aurisa,

      schon richtig, diese Beobachtung. Allerdings: dieses "Fenster" gab es schon ewig, nur mit wechselnden Preisen.
      Früher, als der Preis noch bei 15 $ lag , ging es bis 20 $.. das Fenster, meine ich. Dann bei 40 $ ging es bis max. 50 $, bei Ölpreis 90 $ ging es bis 100 $ und heute halt bis 125 $. Falls der Ölpreis mal bei 150 steht, wird es bis 160/170 gehen.... jede Wette. Die Weltwirtschaft, die viel zitierte, d.h. also, die letzten 10 % der Weltbevölkerung, verträgt auch noch ein Schnäpschen mehr.
      Notfalls drucken wir halt etwas mehr Geld.. soll ja kein Problem sein.... wie man so hört.... Warum sollen unsere Kinder nicht auch noch unsere Benzinrechnungen später mit übernehmen, mit dem restlichen Schuldenpaket meine ich... waren ja teuer genug, diese Gören...und Lärm haben sie auch noch gemacht. :cry:

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 23:23:22
      Beitrag Nr. 6.121 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.615.247 von Urlaub2 am 19.01.12 11:16:46Der Draghi hat Italien gerettet und er löst auch keine Inflation aus.Risiko ohne Grenzen?


      Der Draghi ( Spitzname: Drucki :laugh:) hat nicht nur Italien gerettet, sondern ganz Süd- Europa, inkl. Griechenland, Spanien, Portugal und demnächst auch Frankreich etc. Und er wird auch immer weiter retten ... Retten ist sozusagen sein Hobby...:laugh:
      Allerdings: Wer irgendwann mal die Rechnung dafür bekommen wird, weiß man wohl noch nicht.... oder sind wir das ??? kann ich mir gar nicht vorstellen,
      Hätte Mutti niemals zugelassen !

      Thread: DGAP-Ad hoc: Easy Software AG english =

      Professor Sinn vom Münchner Ifo-Institut machte schon vor Monaten auf ein noch deutlich komplizierteres Kreditsystem aufmerksam, aus dem ebenfalls Milliardenverluste drohen. Weil die Krisenländer viel mehr importieren als exportieren, müssen sie die Importe mit Kredit bezahlen. Den gibt die EZB und erlaubt, dass dieses Geld von den jeweiligen Notenbanken frisch geschaffen, also gedruckt wird. Laut Professor Sinn haben „die Notenbanken der Krisenländer sich praktisch die Notenpresse von der Zentralbank geliehen, um mehr Geld herzustellen als es für die eigene innere Geldversorgung dieser Länder nötig ist zu dem Zweck, Rechnungen aus anderen Ländern, wenn Sie Waren irgendwo gekauft haben, zu bezahlen“. Nach den Regeln der EZB müssten die Ländern diese Summen eigentlich irgendwann einmal zurückzahlen. ( Ache nee.... wirklich ???) Weil aber niemand weiß, ob die Krisenländer diese Kredite jemals zurückzahlen können, droht ein weiterer Milliardenverlust. Nach Berechnungen des Ifo-Instituts addieren sich all diese Risiken – Käufe von Staatsanleihen, Annahme von staatlich verbürgten Bankanleihen und die Target-Verbindlichkeiten der Krisenländer - auf insgesamt 674 Milliarden Euro, Tendenz steigend.

      (Anm: für diese Petitesse haftet primär die BRD, wenn ich mich nicht irre.)

      Nachdem der offizielle Rettungsschirm EFSF nun herabgestuft wurde, dürfte die Versuchung groß sein, künftig noch mehr Rettungsmilliarden über die EZB fließen zu lassen. plusminus fragte, ob die EZB für Käufe von Staatsanleihen oder Kreditvergaben an Krisenländer eine Obergrenze gesetzt habe. Die Antwort lautet: „Der Präsident der EZB, Mario Draghi, hat mehrfach betont, das ‚Programm für die Wertpapiermärkte‘ sei weder unbegrenzt noch ewig.“ Als wir jedoch nachfragten, wie hoch diese Grenze sei, ob es zumindest möglich sei, eine Größenordnung zu nennen, erhielten wir die Antwort: „Es ist nicht möglich.“ Als wir fragten, warum es nicht möglich sei, lautete die Antwort: „Es ist nicht möglich.“ ende des zitats.

      Fazit: wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, würde ich es nicht glauben.
      Diese Abgebrüht- und Verlogenheit, diese beispiellose Frechheit der EZB-Funktionäre haben sich selbst die schärfsten Eurokritiker vor 10 Jahren
      nicht in dieser Form vorstellen können. :cry:
      6 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.01.12 23:29:16
      Beitrag Nr. 6.122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.620.019 von Aurisa am 19.01.12 22:14:57Ein sehr wichtiger und interessanter Link Aurisa!
      Im Gegensatz zu vielem anderen, sind das Informationen, die es erlauben, einen Blick in die (absehbare) Zukunft zu werfen. Die Zwangsläufigkeit der Entwicklung ist in der Tat beunruhigend.

      @ Looe

      Ein "Fenster" gab es zwar schon immer, aber es wird immer schmaler bis zu dem "Schicksalstag" an dem der notwendige Minimumpreis höher sein wird, als der Preis, den die Weltwirtschaft noch verkraftet.
      Diese Preise bewegen sich deswegen nicht im Gleichschritt nach oben, weil es neben der rein monetären Komponente (Inflation), eben auch die Komponenten
      Peak Oil
      steigende Nachfrage allgemein
      und höherer Eigenbedarf der Förderländer
      gibt.
      Avatar
      schrieb am 20.01.12 09:52:42
      Beitrag Nr. 6.123 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.620.336 von Looe am 19.01.12 23:23:22Merkel hat mitten in der Krise die Banken gezwungen, ihr Kapital zu erhöhen.
      Dadurch haben sie Staatsanleihen verkaufen müssen statt zu kaufen.

      Draghi hat diesen Fehler wieder ausgebügelt.
      Dafür bin ich ihm dankbar.

      Wenn weiter Probleme auftauchen, muß er einfach weiter fluten, dann läuft der Laden schon...

      :laugh:
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.01.12 10:22:38
      Beitrag Nr. 6.124 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.621.371 von Urlaub2 am 20.01.12 09:52:42Genau Urlaub, einfach fluten!
      Die EZB stellt den Banken quasi unbegrenzt Liquidität aus dem Nichts zur Verfügung, die die überwiegend an die Staaten weiterleiten. Sollte das eines Tages nicht mehr ausreichen, könnte die EZB das Geld notfalls auch direkt den Staaten zur Verfügung stellen, ach was den Staaten, den Bürgern, uns allen und alles wird gut. Wir werden alle reich, ich bleibe optimistisch und sehe da keine Probleme!
      Hast du diesen genialen Vorschlag schon persönlich Draghi übermittelt (nicht das ich dir noch zuvorkomme)?
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.01.12 10:58:22
      Beitrag Nr. 6.125 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.621.573 von Algol am 20.01.12 10:22:38Dieses Geld kommt ja in der Wirtschaft gar nicht an und verursacht keine Inflation.

      Wer generell gegen Hilfen von Rettungsfonds oder der EZB ist, wird sehen, daß das komplette Finanzsystem zusammenbricht.

      Da würdest du und ich pleite gehen und andere bekommen ihre Rente nicht mehr.

      Aber für böse Hedgefonds wäre das ein absoluter Festschmaus.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 20.01.12 15:03:27
      Beitrag Nr. 6.126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.621.842 von Urlaub2 am 20.01.12 10:58:22Urlaub,

      wenn etwas heute nicht passiert, dann folgt daraus nicht, dass es nie passiert. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der crash zukünftig desaströser wird, je länger die notwendige Korrektur hinausgezögert wird.
      Aber hinauszögern stört mich weniger, eher stört mich, wenn man hinauszögern mit Bewältigung zu verwechselt.
      Avatar
      schrieb am 20.01.12 17:40:47
      Beitrag Nr. 6.127 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.621.371 von Urlaub2 am 20.01.12 09:52:42Wenn weiter Probleme auftauchen, muß er einfach weiter fluten, dann läuft der Laden schon...

      Genau !! Immer Fluten, alle Bodenventile auf... frei nach dem Motto : "laß jucken, Kumpel... alles muß raus" :laugh::laugh::laugh:


      Ein "Fenster" gab es zwar schon immer, aber es wird immer schmaler bis zu dem "Schicksalstag"

      Hallo Algol,

      klar wird es schmaler, ganz einfach, weil die Münze im Portmonnaie (für`s tanken z.B.) immer schmaler wird. Aber die nichtvorhandene :laugh: Inflation wird schon dafür sorgen, daß noch ein Schnäpschen drauf geht, auf den Endpreis, meine ich.
      Die Zahl der Verbraucher .... Triakel nannte sie früher immer sinnvollerweise "die Zahl der Mitbietenden"..wird sich nach vorne hin verringern, das zeichnet sich heute bereits ganz klar ab. "Auto nicht mehr Lieblingskind der jungen Generation" oder "Die Erfinder des Autos verlieren die Lust am Fahren" diese und ähnliche Schwachsinns-Kommentare kann man ja fast täglich in der Presse lesen. Marketing-Agenturen werden landesweit beswchäftigt, um der Frage nachzugehen, warum das wohl so ist ??? :cry:

      Dabei wäre ja die Antwort ganz einfach: "price destroyes demand"- hieß wohl früher das ökonomische Gesetz aber das kennen die neumodischen und schnellbesohlten Marketing-Dilettanten nicht.
      Das muß aber nicht zwangsläufig zu sinkenden Preisen führen, wenn die monetären Effekte ( nicht vorhandene Inflation) und peak-oil-Effekte (natürlich auch nicht vorhanden ) in Verbindung mit politischen Effekten die Oberhand gewinnen. Letztere sind übrigens die einzigen, die man wohl beim besten Willen nicht mehr verleugnen kann .Das schafft noch nicht einmal unser Kollege "Urlaub" :laugh::laugh:
      Aber egal : Die, die nachbleiben und sich die hohen Preise leisten können, werden sich einen Dreck um die Nachzügler kümmern. Sie bezahlen halt mehr
      und legen diese Kosten auf ihre Preise bzw. Gehälter um. Frei nach dem Motto:
      "Dem Wohlhabenden gehört die Welt" demnächst vermutlich auch die Mobilität.
      Ist halt Marktwirtschaft, wollten wir ja alle so haben, oder ?

      Gruß Looe
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      Avatar
      schrieb am 20.01.12 20:39:01
      Beitrag Nr. 6.128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.624.535 von Looe am 20.01.12 17:40:47Passt gut zum Thema "fluten":

      http://diepresse.com/home/wirtschaft/eurokrise/725286/Geldsy…

      Geldsystem: Das Endspiel nimmt Form an
      Avatar
      schrieb am 20.01.12 21:04:15
      Beitrag Nr. 6.129 ()
      Avatar
      schrieb am 21.01.12 00:56:18
      Beitrag Nr. 6.130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.559.051 von Urlaub2 am 06.01.12 12:29:17Lösungsansatz zur Finanzkrise

      Schritt Nr. 3 (natürlich rein fiktives Gedankenspiel):

      Als EU- (und Euro-) Mitglied wird Griechenland gegen die Türkei ausgetauscht.

      siehe hierzu:

      Boom am Bosporus - Türken hängen China ab
      http://www.bild.de/geld/wirtschaft/aufschwung/tuerkei-hoeher…

      Aktuelle wirtschaftliche Lage
      ...Im ersten Halbjahr 2011 erzielte die türkische Wirtschaft mit durchschnittlich 10,2% sogar die weltweit höchste Wachstumsrate.

      ...Im Jahr 2010 erhöhte die Ratingagentur Standard & Poor's ihr Länderrating für die Türkei auf "BB+" und bewertete den Ausblick als "positiv" mit der Begründung, der Finanzsektor sei in einer soliden Verfassung“ und „die Türkei habe ihre öffentliche Verschuldung in den vergangenen zehn Jahren stetig verringert, wodurch sich mehr Handlungsspielraum bei der Wirtschaftspolitik ergebe“

      Bliebe das Problem der mangelhaften demokratischen Strukturen, aber vielleicht erleben wir am Beispiel Ungarn ja noch, dass eine EU-Mitgliedschaft sich diesbezüglich langfristig doch positiv auswirkt.
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      Avatar
      schrieb am 21.01.12 01:01:06
      Beitrag Nr. 6.131 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.626.433 von Mandala64 am 21.01.12 00:56:18"Aktuelle wirtschaftliche Lage"

      Quelle fehlt noch:

      http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laen…
      Avatar
      schrieb am 21.01.12 09:47:14
      Beitrag Nr. 6.132 ()
      Richtig, wirtschaftlich gehört die Türkei schon lange in die EU.

      Nur Merkel hat Angst, daß die alle zu uns kommen und Hartz4 beantragen.

      :laugh:

      BB+ ist übrigens keine gute Note, sondern Ramsch, sozusagen Ramsch plus.

      :laugh:

      Daß die türk. Lira eine schwache Währung ist, liegt daran, daß die dort die Zinsen künstlich niedrig halten statt die hohe Inflation zu bekämpfen.
      Die haben da tatsächlich eine hohe Inflation durch den super Wirtschaftsboom.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 21.01.12 11:46:07
      Beitrag Nr. 6.133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.626.698 von Urlaub2 am 21.01.12 09:47:14"BB+ ist übrigens keine gute Note, sondern Ramsch, sozusagen Ramsch plus."

      Hallo Urlaub,
      ist natürlich richtig, BB+ ist noch keine Investmentqualität. Entscheidend ist aber der Trend, und der ist bei der Türkei im Gegensatz zu einigen besser bewerteten Ländern seit 10 Jahren positiv.

      Hier noch eine aktuelle Übersicht über die S&P-Benotung der europäischen Länder:


      http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Notation_fin…
      Avatar
      schrieb am 21.01.12 13:05:29
      Beitrag Nr. 6.134 ()
      Welternährung - sehenswert z. B.: deutsche Milchkühe (Schwarzbunte) in der arabischen Wüste, mit Klimaanlage!

      Abenteuer Forschung - Überbevölkerung der Erde 1/4
      http://www.youtube.com/watch?v=BTVROTNKLKc&feature=related
      7 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.01.12 13:39:38
      Beitrag Nr. 6.135 ()
      6 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.01.12 16:22:53
      Beitrag Nr. 6.136 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.627.235 von Mandala64 am 21.01.12 13:39:38Die Wahrheit über die Überbevölkerung - wer erschöpft die Ressourcen der Erde?
      http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&NR=1&v=MYCoYn…
      Avatar
      schrieb am 21.01.12 16:49:13
      Beitrag Nr. 6.137 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.627.235 von Mandala64 am 21.01.12 13:39:38zu unserem Kernthema Peak Oil:

      Mit offenen Karten - Das Erdölfördermaximum
      http://www.youtube.com/watch?v=ZHs584-Y7Xo&feature=related
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.01.12 23:45:18
      Beitrag Nr. 6.138 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.627.612 von Mandala64 am 21.01.12 16:49:13http://www.youtube.com/watch?v=N3seazWOr9E&feature=related


      "Mit offenen Karten --Präventiv-Schlag gegen den Iran"

      Ein 12 minütiger Beitrag über einen simulierten Präventivschlag Israels gegen den Iran. Ab Minute 7,40 wird´s richtig interessant, da werden nämlich die Folge-Schäden eines Angriffs auf den iranischen Atom-Reaktor in Buschehr gezeigt, insbesondere die Schäden durch den zu erwartenden atomaren Fall-out:
      Ergebnis: die gesamten Öl-und Gasfelder der Region, einschließlich die des Iraks, Kuweits, Saudi-Arabiens, Qatars, Dubais, VAR , Oman,Bahrein... natürlich auch Iran und quasi der gesamte Golf inkl. Straße v. Hormus wären mehr oder weniger, je nach Windrichtung betroffen, vermutlich verseucht.

      Fazit: ich kann mir nicht vorstellen, daß unter derartigen Bedingungen dann noch Tankerbesatzungen dorthin schippern und Rohöl abtransportieren.
      Sollte dieser Irrsinn also wirklich stattfinden, werden wir unsere Ölpreisschätzung vermutlich "ein klein wenig" nach oben korrigieren müssen . :cry:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.01.12 01:43:58
      Beitrag Nr. 6.139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.628.303 von Looe am 21.01.12 23:45:18"mit offenen Karten" wird auf ARTE gesendet - mal ein Medienformat, das sich nicht nur mit den Tagesschlagzeilen sondern auch mit den Hintergründen beschäftigt.

      Deswegen hier noch eine Folge, passend zu diesem Thread:

      Mit offenen Karten - Prognosen für 2030
      http://www.youtube.com/watch?v=LJuqxorwQIk&feature=related
      Avatar
      schrieb am 22.01.12 03:23:01
      Beitrag Nr. 6.140 ()
      Dieses Kernkraftwerk werden die Israelis bestimmt nicht angreifen, das ist Unsinn.

      Weil die anderen Anlagen zu tief unter der Erde sind, halte ich einen Angriff generell nicht für wahrscheinlich, es wird auf ein Gleichgewicht des Schreckens hinauslaufen.

      ;)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.01.12 13:40:38
      Beitrag Nr. 6.141 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.627.612 von Mandala64 am 21.01.12 16:49:13Hi Mandala,

      selten so teilweise offensichtlich abwegige Analysen gesehen. Da werden Mega-Cities als Hoffnung für die Zukunft gepriesen. Die weltweiten Hungerrevolten 2008 werden als Spekulationsfolgen abgetan...

      Wenn zukünftig die Ölverfügbarkeit zwangsläufig schwindet, wird es zuerst in den Mega-Cities zu Mord und Totschlag kommen.
      Und 2008 war ein Vorgeschmack auf die unausweichliche Zukunft, als Öl kurze Zeit 150$ kostete...
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.01.12 16:40:57
      Beitrag Nr. 6.142 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.628.422 von Urlaub2 am 22.01.12 03:23:01Dieses Kernkraftwerk werden die Israelis bestimmt nicht angreifen, das ist Unsinn.

      Klar doch.... alles was nicht gut aussieht , schief gehen könnte oder sonst irgendwie nicht auf die Platte "Oh Du heile Welt" paßt, ist natürlich Unsinn, völliger Unsinn und wird ignoriert, wie immer :laugh:
      Um es deutlich zu sagen : Ich hoffe natürlich auch, schon im Eigeninteresse, daß dies nur Gedankenspiele bleiben, würde das Restrisiko aber nicht ganz ausschließen wollen.
      Was ein theoretisches Restrisiko von 0,01 % ausmachen kann, wie oft es trotzdem eintritt und wie schnell die Tausend Jahre bis zum Eintritt vergehen (:laugh:)) haben wir ja gerade im vergangenen Jahr in Fukushima gesehen...schon vergessen, oder ?... ein Ereignis, welches Du, wenn man es prophezeit hätte, natürlich als "völligen Unsinn" abqualifiziert hättest. Da bin ich ganz sicher !:laugh:




      halte ich einen Angriff generell nicht für wahrscheinlich

      Vor ein paar Wochen warst Du hier noch ganz anderer Ansicht und
      hast geschrieben:

      "Hier werden wohl bald die Bomben fliegen"..... was hat Dich zum Meinungswechsel veranlaß? Paßt nicht in die optimistische Grundstimmung ? Oder hattest Du zwischenzeitlich Kontakt mit dem israelischen Generalstab ?

      Ich glaube eher, die Neokonservativen in den USA würden ihre Leben dafür geben, wenn sie einen Krieg mit dem Iran beginnen könnten. Just my humble opinion.
      Avatar
      schrieb am 22.01.12 17:07:31
      Beitrag Nr. 6.143 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.629.056 von Algol am 22.01.12 13:40:38selten so teilweise offensichtlich abwegige Analysen gesehen.

      Sehe ich auch so, Algol.

      Hab mir das Teil mit der angeblich nicht vorhandenen Überbevölkerung angesehen. Vollkommen unlogisch argumentiert.

      Will das im Einzelnen gar nicht auseinander nehmen. Egal, gibt halt immer verschieden Meinungen zu allem. Man muss nicht alles verstehen können und wollen...
      Avatar
      schrieb am 22.01.12 18:59:44
      Beitrag Nr. 6.144 ()
      Wenn du dir dein Leben durch Dauerdoomerei versaust, kann ich dir auch nicht helfen.

      Das muß ich leider nochmal so deutlich sagen.

      Ich versuche, mit Optimismus und logischem Denken durchs Leben zu kommen.

      Fukushima konnte es nur geben, weil Tepco extrem geschlampt hat und keine vierfache Stromversorgung hatten wie wir.

      Und trotzdem waren wir so blöd, unsere guten und sicheren Kraftwerke abzuschalten.

      Mit Grausen denke ich an den schwachsinnigen Tschernobyl-Vergleich zurück.
      Wer zurückblättert, sieht, daß ich alles richtig gepostet hatte.

      Ebenso wie ich die Rettung von Italien und der Eurozone richtig sehe, und zwar ohne hohe Inflation.

      Das Iranthema ist nicht einfach.
      Bunkerbrechende Bomben reichen da nicht ganz, weil die Anlagen zu tief im Berg sind.
      Nötig wären taktische Atomwaffen, wie sie die Amis in Deutschland haben.
      Die Amis werden diesen Atomwaffen aber nicht an Israel verkaufen und Obama wird sich hüten, sich von den blöden Reps in einen neuen Krieg locken zu lassen.

      Die Israelis können nur einen Krieg führen, wenn sie damit das Problem lösen könnten, was ich aus obigen Gründen nicht sehe.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 13:07:57
      Beitrag Nr. 6.145 ()
      John Williams, das ist der, der die wahre Inflationsrate mit den alten, früher gültigen Berechnungsmethoden ermittelt, erwartet den Beginn der hyperinflationären Phase bis 2014:

      http://www.financialsense.com/financial-sense-newshour/guest…

      Wenn ich persönlich die Kompetenz (nicht das Selbstvertrauen ;) ) eines hier allseits bekannten Users gegen die eines Williams abwäge, dann weiß ich, was realistischer ist...
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 13:28:46
      Beitrag Nr. 6.146 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.632.413 von Algol am 23.01.12 13:07:57Es wurde in der Vergangenheit schon so häufig über Hyperinflation gelabert, daß ich darüber nur noch grinsen kann.

      :D
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 20:01:43
      Beitrag Nr. 6.147 ()
      Ich finde ein guter artikel:

      http://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-nimmt-hoeheren-Oelpreis-in-…

      Auch wenn es nur die persönliche meinung des Hr. Axel Herlinghaus wiederspiegeln mag, ist es imho dennoch gut argumentiert.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 20:26:34
      Beitrag Nr. 6.148 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.635.178 von a_bit_fishy am 23.01.12 20:01:43Ehrlich gesagt, raffe ich diese Boykott-Argumentation nicht.

      Der Westen kauft kein iranisches Öl mehr. Okay. Dann muss er mehr Öl von anderen Ländern kaufen. Vielleicht saudisches Öl.

      Dafür kauft China dann weniger saudisches Öl und mehr iranisches Öl.

      Bis dahin sehe ich nur politische Symbolik.

      Der Interview-Partner argumentiert jetzt, dass China gegen Iran bessere Preise durchsetzen kann, wenn sie deren einziger Abnehmer sind.
      Das klingt nicht ganz abwegig, aber ich glaube nicht, dass die Chinesen wirklich die einzigen sein werden. Wahrscheinlich wird iranisches Öl einfach in irgendwelche undurchsichtigen Länder verschifft werden und dann einfach umdeklariert. Wenn eine Arbitragemöglichkeit lockt, findet sich auch ein Weg, sie auszunutzen.

      Außerdem wäre in dem Szenario China der einzige wirklich Profiteur, während der Iran nicht substanziell geschädigt wird. Denn selbst wenn die Chinesen mit einem Abschlag einkaufen könne, wird der Iran noch immer ein gutes Geschäft machen.

      Kurz und gut, solange der Boykott nicht lückenlos ist, sickert das Öl einfach weiter in den Weltmarkt - irgendwie und irgendwo.

      Wenns nach mir ginge, würden wir zur Logik des kalten Krieges zurückkehren. Wenn der Iran Atomwaffen will, soll er sie bauen. Es ist eh nicht zu verhindern, wenn sie es mit aller Macht wollen.
      Wenn sie sie einsetzen (bspw. gegen Israel) folgt die totale atomare Vernichtung des Iran als Automatismus.
      Diese merkwürdige Logik hat Sowjets und Amis vom roten Knopf über Jahrzehnte ferngehalten.
      Man könnte das mit den Mullahs wieder versuchen. Ne andere Möglichkeit sehe ich eh nicht.
      Präventivkrieg wär jedenfalls Schwachsinn meiner Meinung nach.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 20:57:40
      Beitrag Nr. 6.149 ()
      Zitat von SLGramann: Der Westen kauft kein iranisches Öl mehr. Okay. Dann muss er mehr Öl von anderen Ländern kaufen. Vielleicht saudisches Öl.

      Dafür kauft China dann weniger saudisches Öl und mehr iranisches Öl.

      Bis dahin sehe ich nur politische Symbolik.



      Ja, ich sehe das ähnlich wie du. Vielleicht bringt auch die
      bankengeschichte, also das einfrieren der konten, in dem zusammenhang mehr.

      Ich fand vor allen dingen die zweite hälfte des artikels sehr gut zusammengefasst und interessant.
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 21:34:35
      Beitrag Nr. 6.150 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.635.346 von SLGramann am 23.01.12 20:26:34Wenns nach mir ginge, würden wir zur Logik des kalten Krieges zurückkehren. Wenn der Iran Atomwaffen will, soll er sie bauen. Es ist eh nicht zu verhindern, wenn sie es mit aller Macht wollen.

      Hallo SLGramann,

      sehe das genau so. Wir sollten den Iran "bauen" lassen, was immer er will und abwarten , was dabei dabei an atomaren Schrott herauskommt und gleichzeitig ... wie damals die Russen... technisch und finanziell in ein Wettrüsten verwickeln, daß sie nicht gewinnen können, also eine Wiederholung der Reagan`schen Taktik... das hat immer noch funktioniert.
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 22:17:47
      Beitrag Nr. 6.151 ()
      Ja ein Spitzenartikel...
      Vor allem diese geniale Frage von N-TV:

      Es sind Lagerstätten von Schieferöl mit zwei Milliarden Barrel bekannt, drei Mal so viel wie die gesicherten Reserven von Saudi-Arabien. Das dürfte die Abhängigkeit von Importen arabischen oder auch russischen Öls dramatisch reduzieren. Steht uns auf den letzten Metern des Ölzeitalters ein neuer Ölboom bevor?

      Soll das ein Witz sein?

      Die Saudis behaupten im BP statistical review über 264,5 Mrd Barrel zu verfügen. Und das behaupten Sie seit Jahrzehnten!
      Die 2 Milliarden Barrel shale oil können für die USA (Bakken) stimmen. Der USGS gibt sie als F50 mit 3,645 Mrd. Barrel an.
      Das deckt den Weltölverbrauch noch keine 2 Monate...

      Ist das gezielte Verdummung, oder einfach nur Zahlenblindheit?

      Bis denne

      smiths74
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.01.12 23:01:10
      Beitrag Nr. 6.152 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.635.995 von smiths74 am 23.01.12 22:17:47"A 2005 estimate set the total world resources of oil shale at 411 gigatons — enough to yield 2.8 to 3.3 trillion barrels (450×109 to 520×109 m3) of shale oil.[2][3][4][5] This exceeds the world's proven conventional oil reserves, estimated at 1.317 trillion barrels (209.4×109 m3), as of 1 January 2007.[21] The largest deposits in the world occur in the United States in the Green River Formation, which covers portions of Colorado, Utah, and Wyoming; about 70% of this resource lies on land owned or managed by the United States federal government.[22] Deposits in the United States constitute 62% of world resources"

      http://en.wikipedia.org/wiki/Oil_shale
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 00:12:15
      Beitrag Nr. 6.153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.636.178 von a_bit_fishy am 23.01.12 23:01:10Zitat aus:
      PROJECTION OF WORLD FOSSIL FUEL PRODUCTION WITH SUPPLY AND DEMAND
      INTERACTIONS, STEVE MOHR
      http://dl.dropbox.com/u/8223301/Steve%20Mohr%20Thesis.pdf

      Shale oil resources for the world, and the major deposit of the Green River, USA, will be discussed. In particular the water-related issues surrounding the Green River deposit will be explained in detail. The possible resource of the Toolebuc deposit in Australia will be examined, and finally some other concerns about various deposits explained. Shale oil resources are large. Dyni (2003) claims that there are at least 16,600 EJ of shale oil. Francu et al. (2007) indicates that resources are at least 18,300 EJ. Shale oil resources lie primarily in the USA, with an estimated 12,000 EJ Dyni (2003), however the FSU and China both have significant resources. The Green River formation has a total of 8,600–10,300 EJ of shale oil in place (Dyni, 2003; Bartis et al., 2005).
      ...
      There are concerns over water availability for the Green River deposit. The amount of water needed for the Shell in-situ process, which is a possible method of converting the kerogen into oil, is uncertain, however the water needed is considered substantial(Bartis et al., 2005). It was estimated that shale oil extraction requires 5.9 m³/s for 2.1 EJ/y (1 Mb/d)(U.S. Water Resources Council, 1981). Water is scarce commodity in the region, with the main rivers in the region being the Colorado, Green, White and Yampa rivers, with average annual flow rates shown in Table 7.10. California has agreed to return 31.3 m3/s (0.8 million acre ft/y) to the upper basin of the Colorado river (Bunger et al., 2004).
      Zitat Ende

      Noch ewtas zum Shell in Situ Prozess:

      History

      Shell's in situ conversion process has been under development since the early 1980s. In 1997, the first small scale test was conducted on the Mahogany property, located 200 miles (320 km) west of Denver on Colorado's Western Slope in the Piceance Creek Basin. Since 2000, additional research and development activities have carried on as a part of the Mahogany Research Project. The oil shale heating at Mahogany started early 2004, and was completed mid-2005.

      Process

      The process heats sections of the vast oil shale field in situ, releasing the shale oil and oil shale gas from the rock so that it can be pumped to the surface and made into fuel. In this process, a freeze wall is first to be constructed to isolate the processing area from surrounding groundwater. To maximize the functionality of the freeze walls, adjacent working zones will be developed in succession. 2,000 feet (610 m) wells, eight feet apart, are drilled and filled with a circulating super-chilled liquid to cool the ground to −60 °F (−50 °C). Water is then removed from the working zone. Heating and recovery wells are drilled at 40 feet (12 m) intervals within the working zone. Electrical heating elements are lowered into the heating wells and used to heat oil shale to between 650 °F (340 °C) and 700 °F (370 °C) over a period of approximately four years. Kerogen in oil shale is slowly converted into shale oil and gases, which are then flow to the surface through recovery wells.

      Energy consumption

      A RAND study in 2005 estimated that production of 100,000 barrels per day of oil would theoretically require a dedicated power generating capacity of 1.2 gigawatts, assuming deposit richness of 95 l per ton, with 100% pyrolysis efficiency, and 100% extraction of pyrolysis products. If this amount of electricity were to be generated by a coal-fired power plant, it would consume five million ton of coal annually.



      Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Shell_in_situ_conversion_proces…


      Ist doch ne Spitzen Ressource!! Fast so gut wie Saudi Arabien, oder?

      Bis denne

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 01:02:48
      Beitrag Nr. 6.154 ()
      Zitat von Looe: Wenns nach mir ginge, würden wir zur Logik des kalten Krieges zurückkehren. Wenn der Iran Atomwaffen will, soll er sie bauen. Es ist eh nicht zu verhindern, wenn sie es mit aller Macht wollen.

      Hallo SLGramann,

      sehe das genau so. Wir sollten den Iran "bauen" lassen, was immer er will und abwarten , was dabei dabei an atomaren Schrott herauskommt und gleichzeitig ... wie damals die Russen... technisch und finanziell in ein Wettrüsten verwickeln, daß sie nicht gewinnen können, also eine Wiederholung der Reagan`schen Taktik... das hat immer noch funktioniert.


      Wenn man schon solche historische Vergleiche heranzieht, wäre noch zu klären, ob das Mullah-Regime mit den Soviets oder eher mit dem Nazistaat paralellitäten aufweist. Immerhin werden dort Menschen öffentlich an Baukränen aufgehängt. Braucht man nur bei Youtube die entsprechenden Suchbegriffe eingeben um sich das anzusehen.
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      Avatar
      schrieb am 24.01.12 08:06:40
      Beitrag Nr. 6.155 ()
      Hallo SL Gramann, Looe, Mandala64
      Ja im kalten Krieg gegen die UDSSR hat die Abschreckung funktioniert. Dabei gab es aber viele Zeitpunkte und Situationen wo wir haarscharf am nuklearen Untergang vorbei geschrammt sind.
      Das ist schon einmal der erste wichtige Punkt.
      Beim „Feind“ UDSSR mit einem Gegner zu tun hatte der rational gedacht und gehandelt hat.
      Der Feind Iran ist aber völlig anders gestrickt. Es handelt sich bekanntlich um einen muslimischen Gottesstaat. Und das ist der Punkt zwei: Da ist eine Denk- und Handlungsweise zu erwarten die aus unserer Sicht nicht rational ist.
      Um das zu verstehen muss man den Koran gelesen haben:
      Es ist dem Muslim erlaubt einen Feind nicht anzugreifen wenn dieser militärisch deutlich überlegen ist. Bei Gleichstand oder Überlegenheit besteht die zwingende Pflicht den Gegner anzugreifen. Wenn man dies als Muslim nicht tut landet man in der Hölle. Stirbt man bei einem solchen Angriff auf den Feind erhält man eine garantierte Fahrkarte ins Paradies. Anzumerken ist hierbei übrigens, dass es für einen Muslim eh weit aus schwieriger ist als für einen Christen ins Paradies zu kommen, ein gottgefälliges Leben ist dafür keine Garantie. Eine Garantie gibt es nur beim Tod im Kampf.

      Israel ist geografisch sehr klein. Nur wenige kleine, simple U235 A-Bomben würden reichen den Staat zu vernichten.
      Aus „religiös logischer“ Sicht eines iranischen Muslims ist es deshalb klar was zu tun ist, wenn man ein paar Bömbchen zusammengebastelt hat: Angreifen und sich auf das Paradies freuen.

      Ich denke die meisten iranischen Bürger die sich zwar zum Islam bekennen, diese Religion wie die meisten Muslime aber nur als Brauchtum praktizieren werden sicherlich nicht begeistert sein im israelischen Counterstrike zu verrecken. Aber das Problem ist ja, dass der Iran nur pseudodemokratisch ist und die Mullahs das sagen haben. Und bei diesen Leuten muss man auf jeden Fall davon ausgehen, dass sie ihre Religion ernst nehmen.

      Ich bin mir sicher, obwohl mein westlich, atheistische Gefühl sich auch dagegen sträubt, dass der Iran Israel sofort angreift sobald er ein paar funktionierende A-Bomben hat. Denn das ist im Prinzip zwingende religöse Logik.

      Gruß Helmut
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 08:32:54
      Beitrag Nr. 6.156 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.636.736 von Helmut112 am 24.01.12 08:06:40Hallo Helmut, andere,

      wahrscheinlich sind die Mullahs weniger rational als die Sowjets. Insofern ist eine Abschreckungsstrategie risikoreicher.

      Auf der anderen Seite sehe ich keine wirkliche Alternative. Wirtschaftssanktionen werden die Bombe nicht verhindern und ein Präventivkrieg scheint mir noch mehr Risiken zu bergen, als das Abschreckungsszenario.

      Zur Abschreckung würde natürlich gehören, dass man den israelischen Luftraum so gut schützt, wie irgend möglich. Es ist sicher schwer, Mittelstreckenraketen abzufangen, aber unmöglich ist es nicht.

      Was die Mullahs angeht: Ich gehe davon aus, dass die dortige Elite genauso verkommen ist, wie überall sonst auch. Dieses ganze religiöse Gedöns... In Wahrheit wirds den meisten von denen um ihre Devisenkonten in der Schweiz, ihre Huren, ihre Drogen und ihr gesamtes Luxusleben gehen. Das Gerede vom Paradies ist was für die verarmten Massen, damit die nicht mal anfangen, die Verteilungsfrage zu stellen.
      Deshalb denke ich, dass, wenn Du einem Mullah ne Kanone an den Schädel hältst, der ganz vernünftig ist. Nur der dumme kleine Märtyrer-Boy aus der Moschee um die Ecke lässt sich gern verheizen. Die Strippenzieher lachen sich darüber doch nur kaputt.
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      Avatar
      schrieb am 24.01.12 09:07:54
      Beitrag Nr. 6.157 ()
      Eine Atombombe wäre für den Iran schlicht nicht einsetzbar, wollte das Land nicht mit der 10-fachen atomaren Power als Antwort in Schutt und Asche versinken.

      Was ein potenzielles nukleares Inferno angeht, machen mir Pakistan und Indien viel mehr Sorgen. Vorwarnzeit dort keine 10 Minuten. Und ein Verhältnis herzlicher gegenseitiger Feindschaft.
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 09:28:22
      Beitrag Nr. 6.158 ()
      Hi SL Gramann
      Selbst wenn es so wäre, was ich nicht glaube, dass die ganzen iranischen Entscheidungsträger primär aufs weltliche Leben achten (Huren, Drogen Luxusleben), solltest du nicht vergessen, dass die obersten von denen uralte Tatergreise sind. Und gerade wenn das Leben zu Ende geht besinnen sich die Menschen zur Religion. Wer das nicht tut ist überzeugter Atheist. Und du glaubst doch wohl nicht ernsthaft die ganzen Mullahs sind in wirklichkeit überzeugte Atheisten?

      Des übrigen würde bei einem nuklear gerüsteten schiitischen Iran die ganzen sunitischen Länder drum herum ebenfalls nach A-Waffen streben. Und dann ist der Damm völlig gebrochen und praktisch jedes Land wird A-Waffen wollen und auch brauchen. Und dann werden Atomkriege normal werden. Irgendwo wird es immer wen geben der auf den Knopf drück aus welchen Grund auch immer.

      Gruß Helmut
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 09:52:58
      Beitrag Nr. 6.159 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.637.188 von Helmut112 am 24.01.12 09:28:22Das ist allerdings richtig, Helmut. Die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten würden durch eine iranische Atombombe verschärft werden und eine Reaktion insbesondere Saudi-Arabiens in Richtung atomarer Bewaffnung auslösen. Atomare Ambitionen werden Saudi-Arabien ja schon seit Jahren nachgesagt. Und die haben genügend Geld, sich den zeitraubenden Umweg über die eigene Entwicklung von A-Bomben zu ersparen und die Technologie auf dem internationalen Schwarzmarkt (z.B. über das sunnitische Pakistan, den russischen Schwarzmarkt oder Nordkorea) einzukaufen.

      Die geopolitische Dimension des Ölthemas ist völlig unvorhersehbar. Da sehe ich POTENZIELL Gefahren für einen plötzlichen Kollaps des Ölexportmarktes zu einem Zeitpunkt X in der Zukunft. Vielleicht noch nicht in diesem jahrzehnt, aber mit höherer Wahrscheinlichkeit in den 20er Jahren.
      Der Westen ist total blauäugig, was die Stabilität der Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien angeht. Das sind knallharte islamistische Fundamentalisten dort, die die jetzt anscheinend so stabile Zusammenarbeit ganz schnell aufkündigen würden, wenn sich deren Interessenlage ändert.

      Aber eine Prognose ist nicht möglich. Jedenfalls bietet die nicht zu schützende ausgedehnte internationale Ölinfrastruktur massig Angriffspunkte sowohl für Attaken anderer Staaten als auch terroristischer Netzwerke (welche wiederum durch Staaten für sich eingespannt werden könnten).

      Natürlich muss es nicht so kommen. Aber dass die geopolitische Lage in Zeiten zunehmender Konkurrenz um Einfluss und Ressourcen zunehmen wird, liegt auf der Hand.
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 09:55:59
      Beitrag Nr. 6.160 ()
      Korrektur: die Lage wird natürlich nicht zunehemen, sondern sich zuspitzen.
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 10:23:18
      Beitrag Nr. 6.161 ()
      Die Entwicklung in dem Bereich belegt ebenfalls die "Weisheit" von Homo "sapiens". Was unsere technologische Intelligenz betrifft, fallen wir völlig aus dem Rahmen. Ansonsten sind wir überwiegend auf dem archaischen Level der Steinzeit geblieben, gesteuert von Eigennutz, Aggressivität und weit verbreiteten naivsten, wie intoleranten religiösen Wahnvorstellungen.

      Siehe dazu auch die Entwicklung in Nigeria:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,810582,00.html

      Auch in dem Bereich Atomwaffen steuern wir in eine explosive Sackgasse, immer mehr Menschen, immer mehr Konflikte, immer weitere Verbreitung von effektiven Massenvernichtungswaffen.
      Es gab mal 2 Atommächte, dann 5, inzwischen haben Staaten wie Israel, Indien, Pakistan, Nordkorea :eek: die Bombe, Iran womöglich bald, wer weiß, wer alles in 10 Jahren.
      Und dass es so lange gut ging, da stimme ich Helmut zu, war eher ein Zufall, wenn man an unzählige Momente zurück denkt (Kuba-Krise, Yomkippur-Krieg, Entführung des südkoreanischen Jumbo, Fehlalarme durch anfliegende Wildgänse oder technische Störungen usw.), wo es fast gekracht hätte.
      Wir neigen sehr dazu, vorschnell allgemeingültige Regeln abzuleiten (bisher gut gegangen mit Atomwaffen => also wird es immer gut gehen, bisher kein impact eines großen Meteoriten oder Ausbruch eines Mega-Vulkans oder einer Pandemie => also auch in Zukunft nicht, bisher Wachstum/Steigerung des Lebensstandards => also geht es so weiter, bisher keine dramatische Inflation trotz Gelddruckerei => also nie usw.).
      So viel nochmal zum "sapiens".
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 11:18:38
      Beitrag Nr. 6.162 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.636.860 von SLGramann am 24.01.12 08:32:54"Auf der anderen Seite sehe ich keine wirkliche Alternative. Wirtschaftssanktionen werden die Bombe nicht verhindern und ein Präventivkrieg scheint mir noch mehr Risiken zu bergen, als das Abschreckungsszenario."


      Hallo SL,


      würde ich auch so sehen. Hat ja in Nordkorea auch nicht funktioniert, die Nummer mit den Sanktionen.
      Wenn doch die iranische Bevölkerung bzw. Führung sehen, besser gesagt, einsehen könnte, daß man ... auch als Atomstaat... am Hungertuch nagen muß....auch über Jahrzehnte.... wäre ja vielleicht noch eine Chance, von diesem unseligen Weg abzukommen. Aber da mache ich mir wenig Hoffnung.
      Vielleicht hilft ja "Mutter Natur" mit einem kleinen Erdbeben und einer anschließenden Zerstörung und Verstrahlung einer Produktionsstätte, ähnlich wie in Fukushima, um zu erkennen, daß man mit atomarer Strahlung nicht ungestraft spielen darf.



      Ich bin mir sicher, obwohl mein westlich, atheistische Gefühl sich auch dagegen sträubt, dass der Iran Israel sofort angreift sobald er ein paar funktionierende A-Bomben hat. Denn das ist im Prinzip zwingende religöse Logik.

      Hallo Helmuth,

      Danke für die Einschätzung der religiösen Situation, obwohl ich sie nicht teile, besser gesagt, nicht teilen möchte !! :cry: Das wäre für mich der GAA, der "größte annehmbare Alptraum"... ich kann nur hoffen, daß Deine religiöse Analyse falsch ist. Kann das selbst nicht beurteilen, da ich eine absolut atheistische Lebenseinstellung habe und mir Fanatismus völlig wesensfremd ist.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 14:30:58
      Beitrag Nr. 6.163 ()
      Ich glaube nicht, daß die Mullahs Israel angreifen, es ist aber sehr wahrscheinlich, wenn Israel so wahnsinnig ist und einen Präventivschlag macht.

      Dann bräuchte der Iran die Bombe nur auf einem kleinen Boot Richtung Israel
      verschiffen. Raketen wären gar nicht nötig.

      Ich setze auf ein Gleichgewicht des Schreckens.

      :eek:
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      Avatar
      schrieb am 24.01.12 18:01:28
      Beitrag Nr. 6.164 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.639.280 von Urlaub2 am 24.01.12 14:30:58Ich glaube nicht, daß die Mullahs Israel angreifen, es ist aber sehr wahrscheinlich, wenn Israel so wahnsinnig ist und einen Präventivschlag macht.

      Wie sagte es Bismarck ?: " Ein Präventiv-Krieg ist so ähnlich, als ob jemand Selbstmord macht aus Angst vor dem Tod !"
      Nun haben die Israelis in diesen Fragen leider eine traumatische Vergangenheit
      und machen wenig Konzessionen. Wer will es ihnen verdenken !
      Dummerweise sind wir an diesem Trauma nicht ganz schuldlos. Das verursacht bei mir immer ein "physischens Unbehagen", um es mal mit einer gängen Formulierung unseres allseits geschätzen Bundespräsidenten auszudrücken . :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 20:23:39
      Beitrag Nr. 6.165 ()
      geschätzen


      kaufe noch ein "t"
      Avatar
      schrieb am 24.01.12 20:35:39
      Beitrag Nr. 6.166 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.636.473 von Mandala64 am 24.01.12 01:02:48Wenn man schon solche historische Vergleiche heranzieht, wäre noch zu klären, ob das Mullah-Regime mit den Soviets oder eher mit dem Nazistaat paralellitäten aufweist.

      Was ist da viel zu klären ?
      Faschistoide Systeme, egal ob sowjetischer oder nationalsozialistischer Bauart, ähneln sich grundsätzlich, haben gleiche Macht-und Kontrollstrukturen, gleiche Unterdrückungs- und Propagandamechanismen, gleiche Funktionärs-Schichten, es ist in beiden Fällen die "Gülle der Nation" die dort an die Macht kommt.... das sind die entscheidenden Parallelen, nach denen Du fragst. Andere gibt es nicht !
      Das darfst Du mir ausnahmsweise mal glauben, ohne nähere Beweisführung, denn dies ist schon dausend mal bewiesen worden.:cry:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.01.12 22:37:36
      Beitrag Nr. 6.167 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.641.651 von Looe am 24.01.12 20:35:39http://www.goldseiten.de/artikel/125884--Papiertiger-US-Doll…

      Iran und Russland ersetzen den US- Dollar

      Iran und Russland haben den US-Dollar durch ihre eigenen Landeswährungen ersetzt und somit ihre Handelbeziehungen gefestigt. Teherans Botschafter in Moskau, Seyed Reza Sajjadi, behauptete, der Vorschlag, den US-Dollar durch den Rubel und den Rial zu ersetzen, stamme vom russischen Präsidenten Dimitri Medwedew, der diesen am Rande eines informellen Treffens der Shanghai Cooperation Organization (SCO) in Astana (Kasachstan) äußerte. Er sagte auch, dass viele iranische Körperschaften den Rubel für ihre Handelsgeschäfte benutzen würden. Die Führung im Kreml lehnt unilaterale, außerhalb des UN-Sicherheitsrates vorgebrachte Sanktionen gegen den Iran ab; hier ist der Kreml diplomatisch positioniert und Washington meidet ihn. Die USA haben eine lange Tradition bezüglich unilateraler Entscheidungen und Sanktionierung von Drittnationen, ohne Absegnung durch globale Institutionen.

      Die Russen haben schon deutlich gemacht, dass sie keine allgemeinen, weitläufigen Sanktionen akzeptieren würden. Die Zentralbank des Iran arbeitet fieberhaft daran, die gegen sie gerichteten Isolierungspläne, die auf eine Finanz- und Einnahmeblockade hinauslaufen, abzuwenden. Die von den USA vorangetriebenen Sanktionen grenzen ausländische Firmen aus dem US-Finanzsystem aus, welche Geschäftskontakte mit der Zentralbank in Teheran unterhalten. Auch im Westen werden diese Maßnahmen häufig für nutzlos gehalten. Die iranischen Ölverkäufe werden hauptsächlich über die Zentralbank abgewickelt. Um also Sanktionen zu vermeiden, wird man Handelsgeschäfte außerhalb des US-Dollarsystems abwickeln, wobei die US Fed als Mittler ausscheidet. Am Rande betroffen sind eher die vermittelnden Institutionen wie die türkische Halk Bank. Sie wird wahrscheinlich von ihrer Funktion Abstand nehmen, um nicht unter die amerikanischen Kampfstiefel (die ein Londoner Logo tragen) zu geraten.

      Während der vergangenen drei Jahre hat der Iran den US-Dollar bei Handelsgeschäften mit der Außenwelt ersetzt. Der Iran hat den US-Dollar im Ölhandel mit Indien, China und Japan ersetzt. Gegen Ende November gestattete die indische Zentralbank (Reserve Bank of India, RBI) der iranischen Zentralbank, die Eröffnung von Rupien-Konten bei zwei indischen Großbanken, wahrscheinlich um Zahlungsprobleme ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Die indischen Ölimporte wären also anfänglich in Rupien zu begleichen, die man anschließend aber in eine separate Währung, über die die Apex-Bank noch bestimmen müsste, konvertieren würde.

      Man kann also zu dem Schluss kommen, dass US-Sanktionen der Nährboden für vermehrte Abwicklung von Handelsgeschäften außerhalb des US-Dollarsystems wären. Die Prügeltaktiken der Amerikaner stoßen auf festen Widerstand, die Gegenreaktionen gewinnen am Schwung und Intensität. Der Iran könnte zur geborstenen Planke in der US-Hegemonie werden. Die Geschichte wird sich wahrscheinlich nicht wiederholen. Als der Irak die USA mit Rohölverkäufen in Euro herausforderte, folgten Invasion und Annexion. Der Iran hat zu viele Partner in Russland, China, Japan und Indien. Bagdad war zweifelsohne wehrlos. Nachdem der Iran 10 Jahre Zeit hatte, seine Partnerschaften auszubauen, kann Teheran nicht mehr als wehrlos gelten. Die nächsten Monate werden das zeigen.


      Japan & China umgehen den US-Dollar

      In einer durch und durch trotzigen und herausfordernden Geste haben sich Japan und China auf ein Handelsabkommen verständigt, mit dem der US-Dollar bei Zahlungsabwicklungen direkt umgangen wird. Wie sich zeigt, wurde eine weitere Plattform der globalen US-Dollarfestung eingerissen. Die Dollar-Hegemonie geht zu Ende, wenn auch langsam. Die merkantilistische Beziehung, die China und die Vereinigten Staaten aufrechterhielten, entwickelt sich im nun schon dritten Jahr des Handelskrieges (der 2005, 2006 und 2007 exakt im Hat Trick Letter prognostiziert wurde) zurück.

      Mit dem neuen Pakt machen Japan und China ihr Arrangement öffentlich. Sie werden direkten Handel, unter Umgehung des US-Dollars, in Yen und Yuan vorantreiben, um die Entstehung eines Marktes zu fördern und um die Kosten für die eigenen Unternehmen zu senken. Die wahre Überraschung war jedoch die Nachricht, dass Japan beabsichtigt, im Jahr 2012 chinesische Anleihen zu kaufen. Dies wurde auf einem Treffen zwischen dem japanischen Premierminister Yoshihiko Noda und dem chinesischen Premier Wen Jiabao Ende Dezember in Peking bestätigt. In Anbetracht des gewaltigen Handelsvolumens zwischen den beiden größten Wirtschaften Asiens ist dieser Pakt von großer Bedeutung. Wahrscheinlich wird der Yuan weiter aufwerten - mit allen Problemen für die japanische Exportindustrie. ende des zitats


      Das ist die große Frage: greift das (Finanz)Embargo , oder nicht.
      Avatar
      schrieb am 26.01.12 10:47:32
      Beitrag Nr. 6.168 ()
      Ist schon lustig:
      die EU boykottiert in 6 Monaten die Ölimporte aus dem Iran und dafür boykottiert der Iran annähernd sofort die Ölexporte nach Europa.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,811464,0…tml

      Clever sind sie schon, die vernagelten Gottesstaatler.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.01.12 18:28:06
      Beitrag Nr. 6.169 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.650.118 von Triakel am 26.01.12 10:47:32Clever sind sie schon, die vernagelten Gottesstaatler.


      Hallo TRiakel,

      man lernt halt dazu. :laugh:



      Auch die hier ( die Italiener) haben schon ihre "Griechland-Lektion" gelernt, was nicht wirklich überraschend ist:

      http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/3697…

      "In mehreren italienischen Staaten ist es zu Panik-Käufen gekommen. Die Versorgung mit Obst und Gemüse funktioniert beispielsweise in Rom so gut wie nicht mehr. Wo es noch etwas gibt, sind die Preise im Vergleich zum Samstag um 200% gestiegen. " .... ende des zitats.

      na na.. da droht doch nicht ein Peak-Gemüse ?

      Frei nach dem Motto: "Was schert uns die Regierung, wir machen unsere Gesetze selbst" nimmt das Volk die Dinge in die eigene Hand und hebelt das Sparprogramm schrittweise wieder aus...
      ..wie es ja auch nicht anders zu erwarten war..... nur ein grenzenloser Naivling oder ideologischer Daueroptimist ( :laugh: ) konnte glauben, daß eine Luftnummer wie Monti den Italienern das Sparen beibringt..... ne...ne.... das läuft dort unten etwas anders, als bei uns. eher so wie hier :

      http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/3697…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/3697…


      Griechenland: Gewerkschaften und Arbeitgeber ignorieren Premier Papademos

      Die griechische Arbeitgeber haben mit den Gewerkschaften bei den Tarifverhandlungen in Athen eine Einigung erzielt: Sie werden Regierungschef Lucas Papademos nicht folgen. Der bestehende Tarifvertrag bleibt unangetastet. Es wird keine Lohnkürzungen geben. Auch das 13. und 14. Monatsgehalt bleiben bestehen. ende des zitats


      Das sollte sich Mutti mal etwas genauer durchlesen... damit sie weiß, was Trumpf ist, bevor sie wieder ihren endlosen "Ich muß doch den Euro um jeden Preis retten-Quark" wieder verzapft. :laugh::laugh:
      Auch der Gollum sollte sich da mal informieren, bevor er uns wieder erzählt, wie "vorbildlich doch die Griechen sparen etc."

      Fazit: Eine Sparpolitik in Südeuropa dauert immer nur solange, bis das Volk sich zum Widerstand organisiert hat. Die Sparbeschlüsse gelten also nur für Brüssel, um die nächste Milliarden-Tranche loszueisen und um ggf. die Rating-Agenturen etwas an der Nase rumzuführen....ist halt ein bißchen Show-Effekt und hilft zumindestens bei den Letztgenannten auch nicht dauerhaft ....dummerweise ist Mutti über 2 Jahre auf diese Show reingefallen...
      Auf der anderen Seite : wenn man ehrlich ist, mit den anderen .. ich meine den rotgrünen Europa-Kommunisten in der sog. Opposition wär´s ja noch schlimmer geworden: die hätten doch schon längst einen "Griechen-Soli" oder "Notopfer Athen" von 10 % eingeführt.:cry:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.01.12 19:55:47
      Beitrag Nr. 6.170 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.650.118 von Triakel am 26.01.12 10:47:32Hier nochmal ein Link zu dem Thema, deiner funzt leider nicht:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,811676,00.h…


      @ Looe

      Tja, die Politik hat nicht gerade den optimalen Durchblick, aber die hartnäckigsten Realitätsverweigerer sitzen im Volk...
      Avatar
      schrieb am 26.01.12 23:18:47
      Beitrag Nr. 6.171 ()
      na na.. da droht doch nicht ein Peak-Gemüse ?

      Peak Exportgemüse, Looe. Vor allem konventionelles Exportgemüse!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 12:28:51
      Beitrag Nr. 6.172 ()
      Der Mainstream diskutiert die Wachstumsgrenzen, durchaus noch verbesserungsbedürftig:

      Warum das Wachstum in Verruf geriet

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,810429,00.h…

      Darin weiterführende Links, einer der das Ausmaß des Nicht-Begreifens demonstriert:

      Mal wieder Weltuntergang

      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-81302990.html

      Da gehts um Dennis Meadows/Club of rome, aber absolut nichts wurde begriffen (smiths, übernehmen? ;) )
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 14:53:01
      Beitrag Nr. 6.173 ()
      http://blog.taipan-online.de/4090/2012/an-den-energiemarkten…

      "Es stehen große Veränderungen an den globalen Energiemärkten an. Gestern ist etwas passiert, das eine Lawine an Veränderungen auslösen wird. Petroplus, Englands größter Benzinanbieter, ist bankrott."
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 16:07:15
      Beitrag Nr. 6.174 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.658.141 von herrspecht03 am 27.01.12 14:53:01Der folgende Chart zeigt, was nicht stimmt mit dem Ölmarkt. Die Nachfrage sinkt, aber die Preise steigen!

      Da hat der gute Analyst womöglich gleich mehrere Denkfehler gemacht...

      Einmal bzgl. der Nachfrage, ist das mal wieder eine US-fixierte Grafik, wo so "Petitessen" wie China, Indien usw. übersehen werden?

      Und dann natürlich das Angebot, der Preis hängt ja nicht nur von der Nachfrage ab. Kann es vielleicht sein, dass die alten, billigen Elefantenfelder sich leeren und die sogenannten "Alternativen" deutlich teurer sind? :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 17:08:08
      Beitrag Nr. 6.175 ()
      Hier wird die Sicht der Ökonomen sehr schön und zusammenfassend wiedergegeben. Nichts neues - aber das sind die Dogmen, von denen offensichtlich die meisten Ökonomen ausgehen - deshalb interessant:


      Irrtum: Der Welt gehen die Rohstoffe aus

      von Martin Stephan, Chefredakteur Travel Trader,


      immer wieder ist zu lesen, dass auf längere Sicht die Versorgung mit Rohstoffen nicht gesichert ist. Am bekanntesten ist diesbezüglich die Theorie zu „peak oil", die von einem bereits erreichten Fördermaximum für Rohöl ausgeht und aus der zumeist ein Versorgungsengpass in den kommenden Jahrzehnten abgeleitet wird. Auch bei anderen Rohstoffen werden solche angeblichen Fakten gerne von interessierter Seite gestreut, zumeist um eigene unhaltbare Thesen zu „untermauern".


      So führt die Anti-Atomkraft-Bewegung auch heute noch in ihrer zumindest für sie schlüssigen

      „Beweiskette"gegen die Kernkraft an, dass die Menge des für die Kernspaltung zur Verfügung stehenden Urans in den kommenden 40 bis 50 Jahren komplett verbraucht sei. Je grotesker der Unsinn, desto eher wird er wohl geglaubt.


      Wenn wir die Lage zu einfach beschreiben, stimmen die Fakten nicht mehr

      Das Problem liegt in den statischen Modellen und Vereinfachungen, mit denen wir versuchen, einen Zustand zu beschreiben. So besitzen sowohl die „peak oil"- als auch die „peak uranium"-Variante und alle anderen „peak"-Theorien zumindest einen Denkfehler. Alle gehen von einer begrenzten Menge an Rohstoffen aus, die der Erde abgetrotzt werden können, vergleichbar mit einem Krug, dem immer mehr Wasser entnommen wird, bis er schließlich leer ist. Das stimmt theoretisch, nicht aber in der Praxis.


      So befinden sich noch immer gewaltige Rohstoffmengen in unserer Erdkruste. Exploriert und abgebaut haben wir nur jene, die besonders einfach zugänglich waren oder die wir teilweise per Zufall gefunden haben. Die nächste Generation an Ölfeldern oder Kupferadern wird lediglich teurer im Abbau, eventuell viel teurer. Eine Knappheit bzw. ein Überangebot besteht immer nur zu einem fixierten Preis. Verändert sich der Preis, verschieben sich Angebot und

      Nachfrage. Die beiden Funktionen berühren sich dann in anderen Marktausgleichs Schnittpunkten.
      Substitution wird Preisexzesse abfedern

      Natürlich wird es Rohstoffe geben, die knapper sind als andere, deren Nachfrage also kontinuierlich hoch bleibt - jedenfalls für einen längeren Zeitraum. Je höher ihr Preis, desto größer ist der Anreiz, sie zu substituieren.


      So besitzt Erdgas eine große Chance, zumindest in der Ersten Welt Erdöl bei der Energieerzeugung sukzessive zu ersetzen. Palladium verdrängt immer häufiger Platin, Aluminium Stahl. Doch derzeit befinden wir uns noch nicht einmal in einer echten Substitutionsphase, weil das noch gar nicht zwingend notwendig ist.


      Vielmehr wird bei vielen Rohstoffen derzeit die historische Unterbewertung beseitigt. Mit den BRIC-Staaten als neue Großnachfrager nach Rohstoffen allerArt verschieben sich die Weltmarktpreise langsam nach oben - ohne dass wirklich Knappheit besteht. Wer Kupfer benötigt, kann es in großen Mengen kaufen, das Gleiche gilt für andere Basismetalle.


      Der technische Fortschritt führt zu Einsparungen

      Ein weiterer Faktor, der viel zu wenig Berücksichtigung findet, ist jener des technischen Fortschritts. Autos benötigen immer weniger Benzin, Hochhäuser immer weniger Stahl. Pipelines werden dünner, aber dennoch härter und korrosionsbeständiger. Neue Rohstoffgruppen werden entdeckt und ermöglichen zumeist in Kombination mit bereits bekannten Materialien einen Entwicklungssprung. Die Seltenen Metalle und Erden seien in diesem Zusammenhang erwähnt. Und dann sind da sogar Entwicklungen von völlig neuen Verbundstoffen, die mit deutlich geringeren Mengen an herkömmlichen oder mit bisher fast beliebig vorhandenen Rohstoffen auskommen. Die Kohlefaser sei hier als Beispiel genannt.


      Ein entscheidender Faktor ist auch das Recycling bereits verwendeter Ausgangsstoffe. Durch optimierte Trennungsprozesse steigt die Rückgewinnungsquote bei Rohstoffen wie Metallen seit Jahren, ein Ende dieses Prozesses ist nicht in Sicht.


      Mit den besten Grüßen

      Ihr


      Martin Stephan, Chefredakteur Travel Trader
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      Avatar
      schrieb am 27.01.12 17:10:24
      Beitrag Nr. 6.176 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.653.470 von Looe am 26.01.12 18:28:06Italien hat jetzt schon große Erfolge bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung:

      http://www.bild.de/newsticker-meldungen/home/23-18-italien-s…

      Ende Februar kommt von Draghi die 2. Flutwelle.

      :laugh:

      Der wird so lange fluten, bis jede Bank schon zwangsweise Italo-Kurzläufer kaufen muß.

      :laugh:

      Ich bleibe weiter Optimist.
      Es sieht gut aus.
      Und richtig ist auch, daß extremes Sparen der falsche Weg ist.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 18:34:53
      Beitrag Nr. 6.177 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.659.201 von janomann am 27.01.12 17:08:08Danke Janoman,

      sehr aufschlussreich, um die völlig verquere und weltfremde Denke des typischen ökonomisch Vor"gebildeten" zu analysieren. Vielleicht kann ja mal einer, der selbst ein diesbzgl. "Studium" absolviert hat, aber gleichzeitig auch nur einen Funken Wissen aus naturwissenschaftlichen Fächern wie Geologie mitbekommen hat, erläutern, was da eigentlich schief läuft, um zu derart absurden Überzeugungen zu gelangen.
      Ich habe jetzt und die nächsten Tage leider zu wenig Zeit, um das detailliert zu zerpflücken, aber jeder, der hier fleißig mitgelesen hat, wird auf Anhieb verstehen, wo die Knackpunkte sind.
      Nur so viel, ein Denkfehler liegt beim Erdöl, das ist biogen entstanden und in der Tat sehr endlich (natürlich werden viele kleine Vorkommen auch da wirtschaftlich nie erschlossen werden), während man bei etlichen mineralogisch entstanden Erzen tatsächlich theoretisch sagen kann, in der Erdkruste gibt es noch reiche Vorkommen.
      Dann wird von Ökonomen grundsätzlich alles aus der reinen Geldperspektive/Angebot und Nachfrage gesehen. Auf die Idee, dass Geld nur eine läppische Erfindung (schon recht praktisch, wenn man den Geldwert nicht wie derzeit zerstört) der Menschheit ist, ein Hilfsmittel, gänzlich irrelevant gegenüber Elementarfaktoren, wie Nahrung, Energie, Ressourcen aller Art, kommen ökonomisch "Denkende" scheinbar nicht. Geld lässt sich als untergeordnete Größe oder Äquivalent von Energie etc. betrachten, da sollte doch eigentlich der Schluss nahe liegen, dass nur theoretisch verfügbare Ressourcen absolut nichts nutzen, wenn sie im Rahmen unserer Zivilisation nicht bezahlbar/abbaubar sind...
      Ja und dann wird von Ökonomen grundsätzlich nicht die Schlüsselfunktion von Öl verstanden. Was nutzen theoretisch noch vorhandene, immer schwerer erreichbare (=teurere) Erzvorkommen, wenn zukünftig der Schlüssel, um sie abzubauen, nämlich bezahlbare Überschuss-Energien (insbes. in Form von Treibstoff) fehlen wird? Bezahlbare Überschuss-Energie benötigt man im übrigen auch für Recycling/Erschließung von Alternativen.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 19:04:00
      Beitrag Nr. 6.178 ()
      Hallo Algol,
      selten habe ich mich beim Lesen eines Artikels so aufgeregt!
      Der Spiegel Artikel über Dennis Meadows ist nicht nur polemisch und falsch, sondern eine regelrechte Beleidigung. So stammen die Jahresangaben für das "enden" verschiedener Ressourcen aus einer Berechnung von 1972 unter der Maßgabe: Wie lange würden die heutigen Ressourcen reichen, wenn wir keine neuen finden würden. Aber die Schwachmaten von Journalisten greifen sich das natürlich raus frei nach dem Motto: Seht her, der blöde Meadows hat gesagt ....
      Wer sich selber ein Bild von den komplett ahnungslosen Politikern in dieser "Enquete-Kommission" machen möchte, kann sich folgendes Video anschauen:
      http://www.peak-oil.com/2011/10/zwischen-vdi-und-dennis-mead…
      In dieser Runde kann man schon anhand der gestellten Fragen erkennen, das viele der dort Sitzenden keinen blassen Schimmer über ökologische, ökonomische und soziale Zusammenhänge haben.
      Folgendes nur mal zur Erinnerung:
      http://www.csiro.au/files/files/plje.pdf

      Bis denne

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 19:22:57
      Beitrag Nr. 6.179 ()
      Über die Vanadium Redox Flow Batterie hatte ich schon ein paar Infos gepostet - könnte eine sinnvoll nutzbare Technik zur Speicherung von regenerativem Strom sein.

      Hier die praktische Anwendung:

      CellCube
      http://de.cellcube.com/de/index.htm

      Energy solutions Park Bielefeld
      http://www.dmg.com/ino/energypark/de/index.html

      http://www.dmg.com/energysolutions/de
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 20:05:48
      Beitrag Nr. 6.180 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.659.812 von Algol am 27.01.12 18:34:53aber jeder, der hier fleißig mitgelesen hat, wird auf Anhieb verstehen, wo die Knackpunkte sind.

      Hallo Algol,

      das wird er, aber es nützt nix. Gegen die vorherschenden Meinung und Ideologien kämpften selbst Götter vergebens ::laugh:


      "Alles genügend da, ist nur eine Frage des Preises."

      Na klar doch, ist doch völlig logo:
      Wenn wir mit Oil-preis 150 Dollar nicht auskommen, dann erhöhen wir ihn notfalls auf 300 Dollar, oder 400, egal...kostet uns ja nix :laugh:
      Irgendwann wird`schon langen, mit dem Preis, meine ich und dann finden wir soviel neue Ölfelder, wie wir nur wollen, überall.Und nicht nur Öl, natürlich auch alle anderen seltenen oder nicht so seltenen Metalle . Notfalls geh`n wir auf "Dausend", wer soll uns daran hindern ?? Papier ist allemal wichtiger und auch wertvoller, als irgendwelcher Dreck in der Erde, auch wenn er Erdöl heißt oder Uran etc."
      Auf diese oder ähnliche Formel läßt sich dieser Ökonomen-Blödsinn verkürzen.
      das ist die ganze versch... Weisheit der Ökonomen. Davon leben sie und dafür werden sie von der Allgemeinheit bezahlt. :cry:
      Daß sie von den Eliten nur als "Meinungsmacher", sozusagen als Büttel oder Unterhaltungs-Clowns eingesetzt werden, damit die Masse des Volkes diesen Käse glaubt und ruhig bleibt, und sich für 6.45 Euro brutto als Zeitarbeiter in der Industrie den Arsch aufreißt, ist den meisten ja noch nicht einmal klar. :laugh:

      "Substitution wird Preisexzesse abfedern" .....

      was für ein Schwachsinn !!!

      Ja...wenn wir eine echte Substitution und eine echte Marktwirtchaft hätten, dh. wertvolles Gut A wird gegen wertvolles Gut B getauscht, ohne Preismanipulationen über Future-Märkte und Derivate, dann könnte die o.a. Theorie schon funktionieren. Wenn wir aber tonnenweise wertloses Geld in sprichwörtlicher Trillionen-Höhe zynisch und vorsätzlich drucken oder per Knopfdruck "kreieren", in Größenordnungen, die dem mehrfachen von ganzen Jahresweltproduktionen entsprechen, wie können wir damit Knappheiten oder Preisexzesse abfedern ?? Ein Ölpreis von beispielsweise 500 $ oder 5000 $ ist ja nur dann ein Preisexzess, wenn dieses sog. Geld ein knappes und damit wertvolles Tauschmittel ist. Wenn es aber zum "Spass-Geld" degeneriert wird, dann ist es letztendlich wertlos und verliert seine Maßstabs-Funktion. Dies ist ja nicht nur meine Auffassung, sondern soll ja sogar gelegentlich noch auf Universitäten gelehrt werden, wie man hört.
      Wenn wir die "Terms of Trades" dahin gehend verändern, daß die eine Seite wertvolle Dinge liefert, die andere (wir)aber nur wertlosen Dreck, was ja auf einen offenen Betrug hinaus läuft, werden wir über kurz oder lang unser blaues Wunder erleben:
      Schlimmstenfalls riskieren wir damit, daß die Rohstoff-Produzenten ihren Verkauf gänzlich einstellen ! Und uns ausrichten:

      "Wischt Euch doch Euren Arsch mit dem Dreck ab, den Ihr da druckt, oder schiebt ihn Euch unter die Vorhaut, falls da noch Platz ist :laugh: "!


      Jedes Land dieser Welt könnte sich seinen eigenen Papier-Dreck, auch "Landes-Währung" genannt, selbst in mehr als ausreichender Menge drucken und auch seinen Handel damit abwickeln. Dafür brauchen wir keine wertlosen Dollar-oder Euro-Scheine bzw. die blöde grinsenden Visagen eines Bernanke`s oder Draghi`s

      Deswegen kann man auch gegen dümmlich oder zynische Argumente wie :

      "Ende Februar kommt von Draghi die 2. Flutwelle,"

      nicht mehr argumentieren. Natürlich kommt sie, diese Flutwelle, nicht nur die 2. auch die 3. 4..5..6..und irgendwann auch mal die letzte.
      In meiner Jugend hätte man solche Typen schlichtweg verlacht, aber die Zeiten haben sich geändert... es ist den Meinungsmachern der TV-Scheinwelt und in den Mainstream-Medien offensichtlich gelungen, das letzte bißchen Verstand zu substituieren.
      Und hier geht es ja auch längst nicht mehr um Wissen oder Begreifen, denn diese Zusammenhänge begreift jeder Depp.
      Hier geht es eben auch darum, daß eine nicht geringe Zahl von Mitmenschen von der Verbreitung dieses Blödsinns ganz gut lebt und das sind sicherlich nicht nur die Bankster.


      Gruß Looe
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      Avatar
      schrieb am 27.01.12 20:22:14
      Beitrag Nr. 6.181 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.660.423 von Looe am 27.01.12 20:05:48Nicht aufregen Looe ;) ,

      die Realität holt über kurz oder lang alle ein...

      Und da bin ich mir leider nicht so sicher :D :cry: :

      Und hier geht es ja auch längst nicht mehr um Wissen oder Begreifen, denn diese Zusammenhänge begreift jeder Depp.

      Ich wäre tatsächlich nicht überrascht, wenn sich eines Tages herausstellen würde, dass ähnlich wie bei der Fruchtbarkeit durch schädliche Umweltchemikalien eine latente Verblödung/IQ-Minderung in wichtigen Teilbereichen sich bei vielen bereits bemerkbar macht. Anders sind so weit verbreitete, absurde Denkstrukturen kaum noch zu erklären.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 20:44:36
      Beitrag Nr. 6.182 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.658.141 von herrspecht03 am 27.01.12 14:53:01Petroplus, Englands größter Benzinanbieter, ist bankrott."

      Hallo specht03

      Jau.... das wissen wir. Habe mir gestern welche zu 0,15 ins Depot gelegt und heute nochmals zu 0,17 nachgekauft... ist ein netter kleiner Zock. Mal sehen, was dabei rum kommt.:D
      Übrigens ... die Barclay´s Bank hatte diesen Titel noch im dez.2011 mit Kurszielen von 5 - 7 SFR ..d.h. ca. 4-5.5o E angegeben.... die Blindgänger vom "Oxford-Club" lt. board-meldung # 943 im Jahre 2010 bei Kursen um 16 SFR = ca. 13,30 E mit Kurszielen von 70 SFR empfohlen . Sachen gibt`s :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 20:48:02
      Beitrag Nr. 6.183 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.660.508 von Algol am 27.01.12 20:22:14Anders sind so weit verbreitete, absurde Denkstrukturen kaum noch zu erklären.

      Das wäre zumindestens eine Erklärung :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.01.12 22:49:11
      Beitrag Nr. 6.184 ()
      Videostream: PHOENIX Runde vom 26.01.2012

      Die Machtprobe – der Iran, das Öl und der Westen

      Pinar Atalay diskutiert in der PHOENIX-Runde mit: Steffen Bukold (Energieexperte), Saba Farzan (Soziologin und Publizistin), Charles King Mallory IV (Direktor Aspen Institute e.V.), Konstantin Kosten (Iran-Kenner Friedrich-Ebert-Stiftung) und Rainer Stinner (Außenpolitischer Sprecher FDP-Bundestagsfraktion)

      http://www.phoenix.de/sixcms/detail.php?id=434404&template=d…
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      Avatar
      schrieb am 27.01.12 23:54:01
      Beitrag Nr. 6.185 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.661.146 von smiths74 am 27.01.12 22:49:11Hallo smith`s


      eine sehr interessante Diskussions-Runde. Gut besetzt, gute Leute und sachliche Argumente. Aber auch hier: keine endgültigen Lösung.
      Das wird wohl das Problem des Jahres 2012 werden: wann tickt bzw. hört die israelische Zeituhr auf zu ticken ?
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 11:31:19
      Beitrag Nr. 6.186 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.659.201 von janomann am 27.01.12 17:08:08Interessanter artikel. Passt als gegengewicht ganz gut in den thread finde ich.
      Auch wenn er für mein verständnis etwas überzeichnet ist. Denn alle rohstoffe hier auf der erde sind leztendlich endlich.

      Bei der energie sieht es anders aus. Hier haben wir noch das schier unendliche, noch weitgehend ungenütze, potential der sonne.


      Das der artikel nicht völliger unsinn ist, sieht man sehr schön an der erdölkonstante.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6lkonstante
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 17:15:50
      Beitrag Nr. 6.187 ()
      Ich sehe es so, daß die Israelis positiv überrascht sind, daß der Westen so etwas überhaupt macht.

      Habe mir Bonuszertifikate von Eni und Repsol besorgt, die sehr gut laufen, weil die mehr Öl heranschaffen müssen.

      Da können die Amis ihre eigene Produktion erhöhen bzw. weniger importieren.
      Ölpreise steigen vermutlich.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 17:40:28
      Beitrag Nr. 6.188 ()
      Zitat von Urlaub2: Ich glaube nicht, daß die Mullahs Israel angreifen, es ist aber sehr wahrscheinlich, wenn Israel so wahnsinnig ist und einen Präventivschlag macht.

      Dann bräuchte der Iran die Bombe nur auf einem kleinen Boot Richtung Israel
      verschiffen. Raketen wären gar nicht nötig.

      Ich setze auf ein Gleichgewicht des Schreckens.


      Fragt sich, ob die Israelis einen Präventivschlag effektiv durchführen können, wenn Sie den wollen.
      Die Amerikaner müssen wohl auch erst noch die Durchschlagkraft ihrer bunkerbrechenden Bomben erhöhen, um solch tiefliegende Anlagen wie im Iran aufknacken zu können.

      US making more powerful 'Bunker-buster' to hit Iran: report
      The move comes after Pentagon war planners concluded that their largest bomb isn't yet capable of reaching Tehran's nuclear weapon-making facilities buried deep underground....
      http://www.indianexpress.com/news/us-making-more-powerful-bu…
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 18:05:14
      Beitrag Nr. 6.189 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.662.753 von Mandala64 am 28.01.12 17:40:28Authorities in Tehran announced recently that they’re moving some uranium enrichment from a more vulnerable site at Natanz to a location at Qom that is 90 meters (295 feet) under rock
      http://www.businessweek.com/news/2011-11-10/iran-strike-may-…


      Durchschlagkraft Massive Ordnance Penetrator: 200ft. of concrete
      http://www.businessweek.com/magazine/building-a-better-bunke…
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 18:12:49
      Beitrag Nr. 6.190 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.662.798 von Mandala64 am 28.01.12 18:05:14Durchschlagkraft Massive Ordnance Penetrator: 200 feet of concrete

      1 Fuß = 0,3048 Meter, 200 feet = 61 Meter
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 18:19:04
      Beitrag Nr. 6.191 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.662.753 von Mandala64 am 28.01.12 17:40:28Da kann Israel wieder Bomben einkaufen.

      Aber wenn die Amis selber nur 20 Stück haben, werden sie keine hergeben wollen.

      Nach wie vor glaube ich, daß Obama die Wahl gewinnt.
      Und der ist auf einen Irankrieg absolut nicht scharf.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.01.12 18:42:31
      Beitrag Nr. 6.192 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.662.798 von Mandala64 am 28.01.12 18:05:14Hm, interessantes Bombenarsenal der Amis.

      Die B61 Bombe lagert in Deutschland.
      Das ist zwar nur eine kleine Bombe, aber eine taktische Atomwaffe.
      Entspricht da immerhin 600 Millionen Pfund TNT.
      Kam noch nie zum Einsatz und ich vermute, die Amis hätten da auch echt Hemmungen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 29.01.12 02:10:19
      Beitrag Nr. 6.193 ()
      Wenn China den Ausfall von EU u.a. als Irans Ölbezieher nich kompensiert, sondern sogar seine Importe aus Iran reduziert, könnte das Mullah-Regime tatsächlich in Bedrängnis geraten. Können die Saudis denn zusätzliches Öl liefern?

      15/01
      Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao ist nach Saudi-Arabien gereist, um sich den Zugang zu dessen Öl-Reserven zu sichern. China stellte im Gegenzug umfassende Investitionen in die saudische Infrastruktur in Aussicht und betonte, dass es die Kooperation mit Saudi-Arabien vertiefen wolle.

      Angesichts der US-Sanktionen gegen den Iran bangt Peking, um seine Öl-Importe. Derzeit bezieht China 11 Prozent seiner Einfuhren aus dem Iran.

      Wen-Jiabao will die Importe aus dem Iran nun reduzieren, auch wegen strittiger Preisvorstellungen.

      Auf der Suche nach Alternativen wird er nach Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen.
      http://de.euronews.net/2012/01/15/china-strebt-partnerschaft…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 29.01.12 02:30:35
      Beitrag Nr. 6.194 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.663.485 von Mandala64 am 29.01.12 02:10:19Die chinesische Botschaft in Saudi Arabien über den Besuch:

      Premier Wen Jiabao Meets with Saudi Arabia's King and Prime Minister Abdullah bin Abdul-Aziz
      http://sa.china-embassy.org/eng/
      Avatar
      schrieb am 30.01.12 22:20:21
      Beitrag Nr. 6.195 ()
      Die Ironie des Tages:



      Gas ist halt nicht Öl..:laugh:

      gefunden hier:
      http://www.ravennacapitalmanagement.com/mrr/wp-content/uploa…
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 10:14:01
      Beitrag Nr. 6.196 ()
      Heute gibt es auf in der ARD in der Sendung Report um 21.45 Uhr einen Bericht über die Umweltproblematik bei der Shalegasförderung:

      http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muench…

      (bitte etwas runterscrollen)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 10:17:57
      Beitrag Nr. 6.197 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.672.375 von Triakel am 31.01.12 10:14:01Linkt hat nicht gefunzt.

      http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muench…
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 10:46:57
      Beitrag Nr. 6.198 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.671.012 von smiths74 am 30.01.12 22:20:21"Gas ist halt nicht Öl.."

      Tja... völlig überraschend :eek: ... jedenfalls für "Wir müssen nur Öl durch Gas ersetzen und alle Probleme sind gelöst"-Fans. ;)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 11:12:51
      Beitrag Nr. 6.199 ()
      Hallo Aurisa,
      der Treppenwitz der Geschichte ist doch, das die Auto- und Ölindustrie in den USA den Ausbau der elektrifizierten Mobilität immer mit übelsten Methoden verhindert hat.
      Vorsicht Verschwörung: :laugh:
      http://en.wikipedia.org/wiki/General_Motors_streetcar_conspi…
      Und das ist nur eine von vielen..

      Jetzt erschließen sie massenhaft Gas, das man einfach und mit recht hohem Wirkungsgrad verstromen könnte, können es für die Mobilität aber nicht nutzen, da so gut wie keine elektrische Infrastruktur vorhanden ist. Nur 1% des amerikanischen Schienennetzes ist elektrifiziert. Und eine Elektrifizierung würde Jahrzehnte dauern und X Mrd. kosten..
      Quelle:http://www.sci.de/uploads/tx_edocuments/Produktinformation_M…

      Bis denne

      smiths74
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 13:11:11
      Beitrag Nr. 6.200 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.672.567 von Aurisa am 31.01.12 10:46:57"Wir müssen nur Öl durch Gas ersetzen und alle Probleme sind gelöst"-Fans


      Richtig ! Das geht völlig problemlos. Das hat uns auch ein Thread- Kollege immer wieder versprochen... wenn ich mich da recht erinnere . :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 13:44:25
      Beitrag Nr. 6.201 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.672.718 von smiths74 am 31.01.12 11:12:51"(...) der Treppenwitz der Geschichte ist doch, das die Auto- und Ölindustrie in den USA den Ausbau der elektrifizierten Mobilität immer mit übelsten Methoden verhindert hat.
      Vorsicht Verschwörung: :laugh:
      http://en.wikipedia.org/wiki/General_Motors_streetcar_conspi…
      Und das ist nur eine von vielen.."


      Klingt interessant und auch durchaus vorstellbar.

      Für viele ist ja auch Peak Oil eine "Verschwörungstheorie".

      Für mich ist daher wichtig zwischen extremen, aber gut belegbaren Theorien und Verschwörungstheorien zu unterscheiden.
      Eine Verschwörungstheorie kommt genauso wie eine ungewöhnliche Theorie zu ungewöhnlichen Aussagen, die der Mainstreammeinung wiedersprechen. Der große Unterschied liegt für mich in folgenden Punkten:

      1. Zahl der Quellen
      2. Stichhaltigkeit der Quellen
      3. Erklärungswert der Theorie (können alle bekannten Fakten integriert werden?)
      4. Umgang mit Gegenmeinungen



      Eine Verschwörungstheorie begründet sich zumeist nur auf 1 oder wenige Quellen. Diese Quellen sind oft obskur und halten nicht der Überprüfung stand.
      Es wird zwar eine logische Alternativerklärung angeboten, diese kann aber nicht alle Fakten integrieren.
      Von Verschwörungstheoretikern werden Gegenmeinungen völlig abgelehnt und als "Propaganda" diffamiert. Ausgewogene Theorein dagegen können auch Gegenmeinungen sachlich abwägen.

      Peak Oil ist daher keine Verschwörungstheorie, sondern nur eine ungewöhnliche, aber gut belegbare Theorie.
      Man hat zum Beispiel den Decline in den USA und der Nordsee als Fakten. Weiter die prinzipielle Endlichkeit des Öl (bei biotischer Entstehung). Auch das Wachstum der Wirtschaft, die typischen Förderverläufe einer Ölquelle usw usw.

      Alle bekannten Daten zum Öl können in die Theorie integriert werden.

      Bei Punkt 4 komme ich allerdings bei manchen Befürwortern der Peak Oil Theorie in Zweifel, wenn etwa gesagt wird Gas würde die Probleme sogar noch erhöhen. :laugh:

      Nichtsdestotrotz kann man Peak Oil von substanzloseren weil quellenärmeren Theorien gut unterscheiden.
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      Avatar
      schrieb am 31.01.12 16:42:30
      Beitrag Nr. 6.202 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.673.626 von Assetpfleger am 31.01.12 13:44:25Es ist sogar noch viel einfacher, Blödsinn von Fakten zu unterscheiden, Asset.
      Nämlich:
      5. Plausibilität und Aktivierung logischen Denkens.

      Zum Beispiel:
      dass jemand just zu dem Zeitpunkt, als überraschend gekidnappte Flugzeuge in das WTC einschlagen, diese oder andere benachbarte Gebäude sprengt, ist das Maximum an erreichbarer Unplausibilität.
      Zumal ja derjenige mit der Gefahr des Entdecktwerdens leben müsste und sein Ende in der Todeszelle ausgemachte Sache wäre.

      Wenn ein Rohstoff, der zu 96% verbrannt wird und somit praktisch nicht recyclebar ist, nach einer längeren Periode der Verfügbarkeitsausweitung durch massenhafte Neufunde und Fördertechnikverbesserung irgendwann knapper werden muss und in den verfügbaren Mengen pro Zeiteinheit zurückgeht, so kann man dieser Annahme ein Maximum an Plausibilität zubilligen.

      Einfach durch logische Überlegung.
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 17:53:55
      Beitrag Nr. 6.203 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.673.626 von Assetpfleger am 31.01.12 13:44:25Bei Punkt 4 komme ich allerdings bei manchen Befürwortern der Peak Oil Theorie in Zweifel, wenn etwa gesagt wird Gas würde die Probleme sogar noch erhöhen.

      Wieso, Asset,
      ist doch logisch: wenn sich die Gasförderung in der EU in den nächsten 25 bis 30 Jahren größenordnungsmäßig um ca 70% reduziert, wenn die Kernkraft bei uns in 10 Jahren der Vergangenheit angehört, wenn wir in 8 Jahren zu 100% von Importsteinkohle abhängig sind und sich gleichzeitig abzeichnet, dass uch andere Steinkohlegroßverbraucher einen extrem wachsenden Hunger nach Importsteinkohle haben werden, so ist diese Gemengelage wohl keinesfalls geeignet, die Peak-Exportoilproblematik zu lindern. Wenigstens vom energetischen Aspekt her. Straßenbau mit Gas geht ohnehin nicht.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 18:32:34
      Beitrag Nr. 6.204 ()
      Nicht nur Autogas, sondern auch Erdgas-Autos gibt es schon jede Menge.

      Man muß nur umstellen.

      Aber ein Doomer will das natürlich nicht wahrhaben, weil es nicht in sein Weltbild paßt.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 22:00:04
      Beitrag Nr. 6.205 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.675.407 von Triakel am 31.01.12 17:53:55Straßenbau mit Gas geht ohnehin nicht.


      Vermutlich nicht. Auch die Großschiffahrt, die fast ausschließlich mit Schweröl fährt ( bis auf Revierfahrten mit Dieselöl), werden man kaum auf Gas umstellen können.
      Avatar
      schrieb am 31.01.12 23:16:54
      Beitrag Nr. 6.206 ()
      Hallo Looe,
      mit dem Satz "Straßenbau mit Gas geht ohnehin nicht" meinte ich die Straßenbeläge mit Bitumenanteil.
      Avatar
      schrieb am 01.02.12 00:47:34
      Beitrag Nr. 6.207 ()
      Hier mal ein kleiner Artikel zu dem Teilproblem "Ersatz für Öl als Chemierohstoff":

      Chemiebranche sucht nach Ölersatz
      14.01.2010

      Wenn die Skeptiker recht behalten, wird Erdöl in den nächsten Jahrzehnten zusehends knapper und nur noch in minderen Qualitäten verfügbar sein. Das zwingt nicht nur die Energiewirtschaft zum Umdenken. Auch die Chemiebranche stellt sich die Frage nach ihrer künftigen Rohstoffbasis - und setzt dabei auf Erdgas und Biomasse.
      http://www.handelsblatt.com/technologie/energie-umwelt/energ…
      Avatar
      schrieb am 01.02.12 01:43:58
      Beitrag Nr. 6.208 ()
      Und noch was ganz aktuelles zum Gas:

      Dienstag, 31. Januar 2012
      Russland kappt Lieferungen - Weniger Gas für Deutschland
      Zwei Milliarden Kubikmeter Gas braucht Russland derzeit jeden Tag. Das entspricht dem Jahresverbrauch von Bulgarien und liegt deutlich über dem Schnitt. Schuld ist der selbst für russische Verhältnisse harte Winter. Um den Eigenverbrauch zu sichern, reduziert der Staatskonzern Gazprom die Lieferungen nach Europa. Auch Deutschland ist betroffen - bei minus 25 Grad.
      http://www.n-tv.de/wirtschaft/Weniger-Gas-fuer-Deutschland-a…

      Damit das Gas für alle reicht, wäre es vielleicht effektiver, Deutschland subventioniert die Wärmedämmung von Wohnhäusern in Russland als bei uns:

      http://www.irkutsk.ch/index.php?option=com_content&view=arti…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 01.02.12 10:04:53
      Beitrag Nr. 6.209 ()
      Nun müssen wir uns nur noch überlegen, wofür wir das mengenmäßig schwankungsanfällige russische Gas, das mengenmäßig einbrechende EU-Gas und das ab etwa 2020 mengenmäßig einbrechende norwegische Gas noch alles verwenden wollen...

      Interessant, dass Russland bei einer kalten Witterungspreiode und daraus resultierendem höheren Eigenbedarf die vertraglich festgelegten Exportmengen kürzen muss.
      Offensichtlich gibt es keine Reservekapazitäten bei der Förderung.

      Aber wir müssen unbedingt auf Gas umsteigen!
      Avatar
      schrieb am 02.02.12 17:52:42
      Beitrag Nr. 6.210 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.677.694 von Mandala64 am 01.02.12 01:43:58Gazprom liefert weniger Gas, weiß aber von nichts
      02.02.2012 | 16:50 | (DiePresse.com)
      Die OMV und Minister Mitterlehner sehen die Versorgung derzeit nicht beeinträchtigt. Österreich könnte einen Totalausfall vier Monate verkraften.
      http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/729154/Gazpro…

      Russland liefert weniger Gas nach Westeuropa
      02.02.2012, 15:37 Uhr
      Folge der Kältewelle: In Österreich kommt weniger russisches Erdgas an. Ein Verteilerstützpunkt östlich von Wien beklagt 30 Prozent Lieferkürzungen. Gazprom wehrt sich gegen die Anschuldigungen.
      http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/kaeltewell…

      Instabilität in arabischer Welt nützt Gazprom
      01.02.2012, 11:34 Uhr
      Gazprom hat in den ersten drei Quartalen 2011 rund 25 Milliarden Euro Gewinn erzielt. Dabei haben die instabile politische Lage in der arabischen Welt und damit verbundene Lieferengpässe dem russischen Konzern genützt.
      http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/gasmonopol…
      Avatar
      schrieb am 02.02.12 19:35:34
      Beitrag Nr. 6.211 ()
      Off topic, aber wichtig fuer die zu lesen, die glauben, die menschliche Zivilisation haette alles im Griff:

      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,812873,00.ht…
      Avatar
      schrieb am 03.02.12 18:37:55
      Beitrag Nr. 6.212 ()
      Nachrichten aus der "geht alles nicht-Welt":

      Atomkraft an die Wand geblasen

      Engpass im Rekordwinter? Von wegen. Deutschland exportiert Strom, während er im Atomland Frankreich wegen der vielen Elektroheizungen knapp wird.VON BERNWARD JANZING

      FREIBURG taz | Solche Tage galten immer als die Nagelprobe für die Energiewende: Es ist kalt, der Stromverbrauch ist hoch, und der Wind bläst kaum. Gleichwohl erweist sich das deutsche Stromnetz derzeit als stabil. "Keine Probleme", hieß es am Freitag übereinstimmend von der Bundesnetzagentur wie auch den Übertragungsnetzbetreibern. Und zum Wochenende, wenn die Nachfrage nach Strom spürbar abnimmt, entspannt sich die Situation in der Regel ohnehin.

      Weder über außergewöhnliche Netzengpässe noch über einen Mangel an Erzeugungskapazitäten konnte die deutsche Stromwirtschaft klagen. Im Gegenteil: Deutschland versorgte gar noch Nachbarländer mit. Selbst in den um diese Jahreszeit kritischsten Stunden von 8 bis 9 Uhr und von 18 bis 19 Uhr exportierte Deutschland per saldo Strom. Am Freitagmorgen etwa betrug der Exportüberschuss 4.000 bis 5.000 Megawatt - das entspricht der Leistung von drei bis vier Atomkraftwerken.

      "Im Moment erleben wir eine Situation, die im Vorfeld immer als potenziell kritisch bezeichnet wurde", sagte eine Sprecherin des Übertragungsnetzbetreibers Tennet. Die gesamte Stromnachfrage in Deutschland war am Freitagmittag mit rund 70.000 Megawatt hoch, der Wind jedoch lieferte gleichzeitig weniger als 2.000 Megawatt.
      Und doch sei die Situation gut beherrschbar, hieß es bei Tennet, zumindest solange es keine größeren ungeplanten Kraftwerksausfälle gebe. Die von der Netzagentur im Zuge des Atomausstiegs festgelegten Reservekraftwerke habe man noch nicht aktivieren müssen.

      Entspannte Transport-Netze

      Ähnlich entspannt sieht auch die Transportnetze-Sparte der EnBW die gegenwärtige Netzsituation, die "im Rahmen der jahreszeitlichen Erwartungen" liege. Die Systemsicherheit sei "bisher zu jedem Zeitpunkt gewährleistet" gewesen und dies werde "auf Basis der vorliegenden Prognosen auch für die nächsten Tage erwartet".

      Auch die aktuellen Preise am Spotmarkt der deutschen Strombörse EEX deuten nicht auf eine außergewöhnliche Verknappung hin: In der teuersten Stunde am Freitag zwischen 18 und 19 Uhr kostete die Kilowattstunde im Großhandel 11,1 Cent, im Tagesmittel lag der Strompreis bei 7,7 Cent. Im Vergleich zum Mittelwert der vergangenen Monate von rund 5 Cent sind die Preise zwar leicht erhöht, doch ungewöhnlich sind sie nicht; im November 2007 etwa wurden stundenweise Preise bis zu 82 Cent je Kilowattstunde verlangt.
      Steigende Nachfrage im Atomland

      Ausgerechnet im Atomland Frankreich ist der Strom im Moment deutlich knapper als in Deutschland. Für Strom zur Lieferung am Freitagabend mussten Händler am französischen Spotmarkt bis zu 15,1 Cent bezahlen. Und während Deutschland in den letzten Tagen Nettoexporteur war, importierte Frankreich per saldo sogar Strom. Das ist derzeit nötig, weil die Franzosen in großem Stil mit Strom heizen.
      So steigt mit jedem Grad, um das das Thermometer im Winter fällt, in Frankreich die Nachfrage um 2.300 Megawatt. In der Bretagne rief der Energieversorger EdF daher gestern die Bürger dazu auf, ihren Stromverbrauch zeitweise einzuschränken.

      In Deutschland erweist sich unterdessen der Solarstrom als wichtiger stabilisierender Faktor. "Die Fotovoltaik in Süddeutschland hilft uns gerade sehr", sagte ein Sprecher des Übertragungsnetzbetreibers Amprion. Ähnlich ist der Tenor bei Tennet. Denn die Fotovoltaik hat den Vorteil, dass ihre Einspeisung mit den Zeiten der Höchstlast im Netz zusammenfällt. In den letzten beiden Tagen trug die Sonne in den Mittagsstunden zwischen 6.000 und 8.000 Megawatt zur Stromerzeugung bei - so viel, wie fünf bis sechs Atomkraftwerke leisten.

      ------------------

      Agenda 2020:

      - Erneuerbare auf 30% bis 40% der Stromerzeugung bringen

      - Kraft-/Wärmekopplung ausbauen

      - Heizungsbereich ein weiteres Stück weg von Gas und Öl Richtung Strom bewegen (Luft- und Erdwärmepumpen)

      - spätestens ab 2020 nur noch Passivhäuser als Neubauten

      - Übertragungsnetze ausbauen (endlich handeln und nicht reden)

      - massiv in Speichertechnologien investieren, insbesondere Pilotanlagen für Wind-Gas (vor allem Methan) bauen


      Die Energiewende ist möglich, wenn man handelt, statt zu quatschen und wenn man bereit ist, Opfer zu bringen!
      Avatar
      schrieb am 03.02.12 20:26:59
      Beitrag Nr. 6.213 ()
      Jetzt läßt Draghi die Kuh fliegen:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,812341,0…

      Diesmal ist mindestens die Billion fällig, was eine Superchance für Aktien ist.
      Da wird selbst der Bernanke im Vergleich blaß.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.02.12 23:36:46
      Beitrag Nr. 6.214 ()
      Genau so ist das SLGramann.
      Habe ich hier auch schon immer vertreten: Fokussierung der gesamten Gesellschaft auf das Energiethema. Jammern bringt nichts.
      Auch wenn die zukünftige Energiegewinnung wesentlich mühsamer sein wird, als die des Ölzeitalters, müssen wir um so mehr tun, um Energie nicht zum Luxus für Wenige werden zu lassen.
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      Avatar
      schrieb am 04.02.12 18:00:58
      Beitrag Nr. 6.215 ()
      Damit allerdings die Wohlgefühle nicht zu sehr mit uns durchgehen: natürlich ist der Anteil der Solarenergie zu den winterlichen Spitzenverbrauchszeiten am Morgen und am Abend genau Null Prozent.
      Andere Kraftwerkskapazitäten müssen also den Gesamtbedarf zu 100% abdecken können, müssen allerdings zu Spitzeneinspeisezeiten von Solarenergie entsprechend runtergefahren werden. Was natürlich deren Wirtschaftlichkeit reduziert.

      Das gehört einfach zur Aufrichtigkeit, dies zuzugeben, auch wenn man weiß, dass es zukünftig gar keinen Weg an den Erneuerbaren vorbei geben wird und man sich schon deswegen für diese neuen Energiearten plus Netzumbau plus riesige Speicherkapazitäten einsetzt.

      Und natürlich wird diese dreifache Notwendigkeit (Erneuerbare plus Netzumbau plus Riesenspeicher) plus die zunehmende Nichtauslastung anderer Kraftwerkskapazitäten Strom viel teurer machen.
      Aber wir haben schlicht keine Alternative. Deshalb MÜSSEN wir es tun.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.02.12 20:18:11
      Beitrag Nr. 6.216 ()
      Das Iran-Problem mal mit Humor betrachtet; leider haben die bärtigen Turbantäger keinen:

      Israelisches Werbevideo empört Iran
      Mossad-Agenten, verkleidet als Frauen, und ein explodierender Atomreaktor in Iran: Aus diesen Zutaten hat eine israelische Kabelfernsehfirma einen makaberen Werbespot gemixt. Der Videoclip verbreitet sich im Netz rasant - und erzürnt die Gemüter in der Islamischen Republik.
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,813380,00.html

      Iran considers partial ban on Samsung after Israeli ad shows bombing of nuke facilities
      http://english.alarabiya.net/articles/2012/02/03/192262.html
      Avatar
      schrieb am 04.02.12 21:30:30
      Beitrag Nr. 6.217 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.700.207 von Triakel am 04.02.12 18:00:58"natürlich ist der Anteil der Solarenergie zu den winterlichen Spitzenverbrauchszeiten am Morgen und am Abend genau Null Prozent.
      Andere Kraftwerkskapazitäten müssen also den Gesamtbedarf zu 100% abdecken können, müssen allerdings zu Spitzeneinspeisezeiten von Solarenergie entsprechend runtergefahren werden. Was natürlich deren Wirtschaftlichkeit reduziert.
      "

      Das erkennen die Spanier wohl auch gerade :laugh::laugh:

      http://www.heise.de/tp/blogs/8/151336


      Spanien klemmt alle erneuerbaren Energien ab
      Das Moratorium sieht vor, dass künftig keine Einspeisevergütung mehr für neuen Ökostrom bezahlt wird. ( na da schau her...wird in DEutschland auch noch kommen ...:laugh:))
      Die spanischen Branchenverbände sind in Aufruhr, nachdem die neue konservative Regierung unvorhergesehen ein Moratorium beschlossen hat. Die Konservativen beschlossen am Freitag, dass neue Ökostrom-Anlagen keine Einspeisevergütung mehr erhalten. Das entsprechende "Königliche Dekret 1/2012" wurde schon am Samstag veröffentlicht, weshalb auch Anlagen in der Luft hängen, die sich noch im Bau befinden.

      "Die beschlossene Maßnahme legt den Sektor der regenerativen Energiequellen in unserem Land lahm und zerstört ein aufstrebendes Unternehmensnetzwerk", protestierte die Vereinigung der Produzenten erneuerbarer Energien (APPA).

      37 Verbände haben am Dienstag in Madrid gegen die dramatischen Folgen protestiert, die das Moratorium für den Sektor und für das Land haben könnte. Neben Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace haben sich auch die größte Gewerkschaft CCOO, die Vereinigung der Installateure und andere gegen den Einschnitt auf einer gemeinsamen Pressekonferenz ausgesprochen. Sie bezeichneten die Maßnahme als "historischen Fehlgriff". Getroffen werde einer der "wenigen Sektoren der heimischen Wirtschaft, in denen Spanien weltweit eine Führungsposition einnimmt".

      Sie weisen darauf hin, dass in dem Sektor schon in den vergangenen Jahren 20.000 Arbeitsplätze verloren gingen. Dabei war vorgesehen, in diesem Bereich 300.000 neue Stellen zu schaffen. Sie warnen aber nicht nur, dass die Arbeitslosigkeit noch weit über die Marke von 23% hinaus steigen könnte, sondern auch vor der weiteren "Standortverlagerung und einem Technologietransfer in Drittländer, die wir niemals wieder aufholen können". Sie betonen auch, dass man sich nun noch weiter von den Klimazielen entferne. Spanien gehört zu den Ländern, die besonders stark gegen die Kyoto-Klimaschutzziele verstoßen haben.

      Fraglich wird, ob das Land die EU-Richtlinie erfüllen kann, wonach der Anteil der erneuerbaren Energien 2020 auf 20% steigen soll. Die APPA rechnet vor, dass Spanien schon 2010 hinter seinen Zielen zurückgeblieben sei, weil der Ausbau krisenbedingt längst zurückgefahren wurde. Statt wie geplant auf 12,1% sei der Anteil der erneuerbaren Energien nur auf 11,3% gestiegen. Auch die Energieabhängigkeit wird kritisiert, denn noch muss Spanien 85% seiner Energie importieren. Gerade sorgte die Drohung des Irans, der EU den Ölhahn abzudrehen, für Wirbel, weil Spanien fast 15% seines Öls aus dem Land bezieht.

      Die Regierung hat für ihre vorübergehende Maßnahme keinen Zeitrahmen genannt, um die geplante Neustrukturierung des Strommarktes umzusetzen. Das kritisiert sogar der konservative Regierungschef der Extremadura. Auch José Antonio Monago forderte seine Parteifreunde der Volkspartei (PP) in Madrid auf, schnell "Gewissheit" zu schaffen. Derweil sollen die bisherigen Vergütungen weiter gezahlt werden. Er trifft sich am Donnerstag mit dem zuständigen Minister José Manuel Soria, um für die erneuerbaren Energien als "Motoren" zur Entwicklung der armen Region einzutreten. Er befürchtet, dass das Moratorium auf mehrere Jahre angelegt ist, da die "Vorauszuteilung für 2012 und die folgenden Jahre" für Photovoltaikprojekte ausgesetzt wurde.

      Er hat auch die Stromgewinnung aus Biomasse im Blick. Denn Vergütungen wurden nicht nur für die zuvor viel zu hoch subventionierte Photovoltaik gestrichen. Das Moratorium betrifft alle erneuerbaren Energien und damit sind zukunftsträchtige solarthermische Kraftwerke genauso betroffen wie Windenergie, Geothermie und Wellenkraft. Kritisiert wird aber auch, dass Hintertürchen für Ausnahmegenehmigungen vorgesehen seien. Die Regierung kann für "bestimmte Anlagen" eine Sonderregelung treffen, auch für große Anlagen mit einer Leistung über 50 Megawatt.

      Es ist erstaunlich, dass Spanien seinen Standortvorteil gegenüber Desertec nicht nutzt, aber gleichzeitig die Laufzeit des Atomkraftwerks Santa Maria de Garoña bis 2019 verlängern will. Der Meiler, baugleich zu den havarierten Blöcken im japanischen Fukushima, dessen Konstruktionsmängel seit Jahrzehnten bekannt sind, hätte 2011 nach 40 Jahren abgeschaltet werden sollen. Gebraucht wird dessen Strom nicht, da 2011 schon 33% des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt wurden. ende des zitats.
      Avatar
      schrieb am 04.02.12 22:21:34
      Beitrag Nr. 6.218 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.698.482 von Triakel am 03.02.12 23:36:46Habe ich hier auch schon immer vertreten: Fokussierung der gesamten Gesellschaft auf das Energiethema.

      Hallo Triakel,


      Da gäbe es im Prinzip gar nicht viel zu fokussieren, lediglich die Einschaltung des gesunden Menschenverstandes und ein paar Basis-ökonomische Regeln, die man vor 50 -100 Jahren mit der "Muttermilch" zu sich genommen hat, würden ausreichen, dieses "Luxus-Problemchen" zu lösen
      Es gäbe da eine sehr einfache technische Lösung des Energieversorgungsproblems zu den üblichen Spitzenverbrauchszeiten ... die uns zwingt, wie Du ganz richtig schreibst, daß wir die doppelte Anzahl von Kraftwerken vorhalten müssen...die dann natürlich nicht ausgelastet sind und viel zu teuer produzieren:

      Diese Lösung heißt : Rationierung des Stromverbrauchs zu Spitzenzeiten durch Einführung einer Zeitschaltung...
      Funktionsprinzip: ganz einfach : jeden Tag werden 50 % der Haushalte durch einen Zeitschalter zu den Spitzenzeiten vom Netz geschaltet...z,B. von 07.00 bis 09.00 und von 19.00 bis 21.00 ... Montags...Mittwochs.. Freitags... die Haushalte mit geraden Hausnummern und Dienstag..Donnerstag und Samstag die ungeraden.... Ergebnis: 50 % Reduzierung des Stromverbrauchs zu Spitzenzeiten , trotzdem durchgehende Stromversorgung für den Rest des Tages.
      Voraussetzung: der Einbau eines simplen ferngesteuerten Hauptschalters pro Haus etc.... technisch eine Petitesse ( zumindestens für Phantasten, die die Wüste Sahara mit Desertec-Paneelen versolaren wollen, um den Strom dann anschließend zu speichern und nach Norddeutschland zu transportieren :laugh::laugh:)
      Technische Funktionsweise: gesichert. Akzeptanz: sollte kein Problem sein..kann man ja über die Preisgestaltung "erzwingen"..(d.h. beim Wusch nach permanenter Stromverfügbarkeit gibt`s einen kleinen Zuschlag von sagen wir mal 100 % :laugh: ) ... muß denn jeder Haushalt um 19.00 gleichzeitig die Nachrichten sehen ? Antwort: Nein... wenn ja, warum nicht beim Nachbarn im Nebenhaus/Wohnung im WEchselrhythmus? Das könnte locker funktionieren...(dabei lernt man auch mal die Frau des Nachbarn besser kennen :laugh:) möchte nur daran erinnern, daß Ende der 40 iger Jahre die Gasversorgung in Hamburg auf 2 Stunden nachts beschränkt war..so von 24.00 bis 02.00, da hat meine Mutter das Essen gekocht, was dann warmgehalten wurde in spez. Wärme-Kisten..was immer noch besser war, als in vielen Teilen der damaligen Welt, wo es überhaupt keine Energie gab . Aber das kann man wohl der heutigen "Ich bestehe darauf-bzw" "Ich habe einen Anspruch-Darauf-Generation" nicht mehr zumuten ...wäre ja eine Einschränkung der pers. Freiheit... hatte ich völlig vergessen :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.02.12 08:22:28
      Beitrag Nr. 6.219 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.700.207 von Triakel am 04.02.12 18:00:58Hallo Triakel,

      da haben wir keinen Dissens. Es reicht nicht, einfach Windräder und PV-Module in die Landschaft zu klotzen. Gerade bei den derzeitigen Temperaturen ist es ja sehr deutlich, dass wir ab einem bestimmten Punkt - und der steht in den nächsten Jahren vor uns - die Speicherfrage angehen müssen. Und bitte dann nicht von Batterien oder Pump- oder gar Druckluftspeichern reden. Das einzig überzeugende Konzept besteht derzeit in der Wasserstoff- und Methansynthese. Wir müssen - platt gesagt - aus dem Wind über der Nordsee Erdgas machen. Ab 2020 sollte das im großtechnischen Maßstab laufen.

      Das bedeutet: Energie wird deutlich teurer. Die Gesellschaft muss daher Ressourcen aus anderen Bereichen abziehen. Diese anderen Bereiche können sinnvollerweise nur der Konsum- und Freizeitsektor sein.
      Mehr Wind-Gas, weniger iPhones.

      Kann sein, dass das zu einer Revolution führen wird.

      Man kann die Menschen zwar bspw. hinsichtlich des Finanzsystems komplett verarschen, man kann die Verteilungsungerechtigkeit in Deutschland auf US-Niveau bringen, man kann faktisch die Demokratie und den Rechtsstaat abschaffen - das ist alles allen vollkommen piepe.
      Aber nimm ihnen ihre iPhones und ihren Primitivurlaub auf einer Mittelmeerinsel und der Mob rastet komplett aus.
      Da werden die Medien noch viel Sedierungs-Arbeit zu leisten haben. Ich hab da aber zutrauen zu unseren Propaganda- und Verblödungsspezialisten. Dagegen waren die Jungs und Mädels ab 33 ja die reinsten Waisenkinder.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 05.02.12 10:13:53
      Beitrag Nr. 6.220 ()
      Strom abschalten ist mal wieder Marke "Doom".

      :laugh:

      Wie haben hier wirklich ausführlich diskutiert, wie man Strom speichern kann.
      Als Doomer kann man sich sowas natürlich merken.

      Hier nochmal:

      http://www.solarserver.de/solar-magazin/anlage-des-monats/hy…

      Dazu gibt es noch weit mehr Postings.

      Und Windgas ist natürlich auch richtig.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.02.12 22:39:09
      Beitrag Nr. 6.221 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.700.894 von SLGramann am 05.02.12 08:22:28Ich hab da aber zutrauen zu unseren Propaganda- und Verblödungsspezialisten. Dagegen waren die Jungs und Mädels ab 33 ja die reinsten Waisenkinder.


      :D
      Hallo Sl,

      diesen Verdacht habe ich schon lange. Die alten Propaganda-Fuzzies aus dem 3. und dem SED- Honecker-Reich waren ... bis auf ein oder 2 Ausnahmen....plumpe Dilettanten gegen die aalglatten und geschmeidigen Worthülsen-und Plattitüden-Drechsler der Neuzeit ... ist PC-mäßig nur nicht korrekt, daß auch zu äußern ... aber auf die PC schxxx wir ja hier in diesem Forum, zumindestens bis jetzt noch....gottseidank !! :D

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 06.02.12 10:51:42
      Beitrag Nr. 6.222 ()
      Ja, die Sache mit dem Windgas halte ich auch für sehr aussichtsreich, ergänzt duch Solargas.
      Es ist die einzig zeitlich nicht begrenzte Speichermöglichkeit und würde die EE grundlastfähig machen.

      Bei einem massiven Ausbau von Wind-Hybridanlagen und Solar-Hybridanlagen könnte ich mir vorstellen, dass man bis zum Jahr 2020 schon in Größenordnungen von 1 Milliarde Kubikmeter Wind-/ Solargas vorankommen könnte. Also immerhin gut 1% des in Deutschland verbrauchten Gases.

      Besser als garnichts machen.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 06.02.12 11:35:54
      Beitrag Nr. 6.223 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.704.414 von Triakel am 06.02.12 10:51:42Sicherlich die sinnvollste Investition überhaupt, allerdings langfristig auch nicht gleichbedeutend mit Problembewältigung, denn der Gasbedarf wird mit schrumpfender Ölverfügbarkeit steigen und um so schneller wird auch beim konventionellen Gas der Peak erreicht.
      Und auch hier beißt sich die Katze in gewisser Weise selbst in den Schwanz, denn der massive Aufbau von Hybridkraftwerken bedeutet nicht nur einen enormen Kapitaleinsatz (= Verzicht auf andere Investitionen wie Sozialleistungen und das bei weiter eskalierender Schuldenkrise, sowie zunehmenden Wachstumsgrenzen aufgrund verknappender Ressourcen),
      sowie die Lösung des Standortproblems (in der Theorie wollen das alle, aber nicht vor der eigenen Haustür)
      sondern auch einen enormen Verbrauch der für die Hybridkraftwerke benötigten Ressourcen,
      was gleichzeitig die ohnehin zukünftig sehr brisante Treibstoffproblematik verschärft.
      Avatar
      schrieb am 06.02.12 13:23:20
      Beitrag Nr. 6.224 ()
      Hallo Triakel, Algol, 1% bis 2020 würde ich in der Tat als großen Erfolg ansehen. Mir gehts für die nächsten Jahre nicht um den massenhaften Einsatz der Technik, sondern um die Technologieentwicklung.

      Wind- und Solar-Gas beheben alle wesentlichen Nachteile der Erneuerbaren. Über diesen Umweg werden Erneuerbare speicherbar, das heißt, grundlastfähig. Selbst die Infrastruktur für Speicherung und Verteilung ist bereits vorhanden, dank des Erdgasnetzes und der Erdgasspeicher. Wind- und Solar-Gas ist aber außerdem auch ohne Leitungen frei transportierbar, wenn man das Gas verflüssigt - und erreicht so jeden Winkel im tiefsten Bergwald. Außerdem reicht die Energiedichte - zumindest beim Wasserstoff - für jede denkbare technische Anwendung aus, insbesondere für PKW, LKW und Schiffe.

      Worüber wir drei nicht streiten werden ist folgendes: Erdöl ist viel(!) billiger. Erdöl ist viel einfacher zu handhaben (schon mal jemanden gesehen, der Flüssiggas mit Kanister und Trichter in ein Auto kippt?). Erdöl ist besser transportierbar und ist einfacher zu lagern.
      Erdöl ist Gas eigentlich in jeder Hinsicht überlegen. Die Umstellung auf Gas - schon gar auf synthetisches Gas - kostet deshalb viel Geld und Bequemlichkeit.
      Sie ist eine Notmaßnahme, die massenhaft erst dann zum Einsatz kommen wird, wenn die Preise das quasi erzwingen.

      Wahrscheinlich haben wir aber eine Differenz, was die Dringlichkeit angeht. Ich gehe davon aus, dass bspw. auch 2020 noch so viel Öl verfügbar sein wird, dass wir uns jede Menge Verschwendung leisten können und werden (wenn auch weniger als heute).
      Zumindest Wind- und Solar-Gas werden sich wohl selbst 2020 noch nicht wirklich rechnen.
      Da wir in Deutschland aber beschlossen haben, im Strombereich den Anteil Erneuerbarer sehr schnell hoch zu treiben, müssen wir Speicher bauen, um aus den fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen solche zu machen, die den Strom bereit stellen, wenn er gebraucht wird. Der Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung über einen Schwellenwert, der wohl so bei 30 bis 40% liegen dürfte, ohne den Aufbau von Speichern ist einfach sinnlos.
      Für diese Speicher ist aus meiner Sicht dann die Methan- und Wasserstoffsynthese die Technik der Wahl, weil sie - denke ich - die einzige ist, die eine wirklich umfassende Perspektive hat (siehe die oben beschriebenen Vorteile).
      Avatar
      schrieb am 06.02.12 14:57:47
      Beitrag Nr. 6.225 ()
      Hallo SLGramann,
      ich trenne Erneuerbaren sinnvoller Weise in herkömmliche Erneuerbare (vor allem Wasserkraft und Biomasse) und die neuen Erneuerbaren (Wind Solar, Geothermie).
      Die herkömmlichen EE sind nicht wesentlich zu steigern. Für zusätzliche Wasserkraft fehlt ein ausreichendes Potenzial an Flüssen mit geeignetem Gefälle und bei Biomasse riskieren wir Bodenverarmung und Angewiesensein auf immer teurere Agrarimporte, wenn wir diese Energieart signifikant weiter steigern würden. Selbst bei Biogas stoßen wir mittlerwele regional an Grenzen der Biomasseverfügbarkeit. Ein gewisses Steigerungspotenzial gibt es natürlich noch, aber keinesfalls eine auch nur annähernde Verdoppelung.
      Also wird die Steigerung bei den EE zu 80...90% durch Wind, Solar und Geothermie (letzteres auch in 10 Jahren noch im kaum meßbaren Promillebereich) erfolgen müssen.
      Und bei Wind und Solar ist schon bei ca. 15% Anteil an der Stromproduktion (Also 6...7% am Gesamtenergieverbrauch) Schluß mit lustig ohne gewaltige Speicherkapazitäten, will man nicht in Spitzenzeiten massenhaft Strom zum Wegschmeißen produzieren. Schon 2011 wurde eine Windstrommenge vernichtet, die dem Jahresstromverbrauch von 40000 Haushalten entspricht. Wir haben die Grenze des Sinnvollen also schon erreicht. Jeder weitere Zubau müsste also schon mit mindestens 50% Speicherbauanteil der Zubau-Peakenergiemenge unterlegt werden. Dies ist bisher überhaupt nicht absehbar. Jeder weitere Windpark müsste eigentlich gesetzlich als Hybridvariante vorgeschrieben werden, ebenso wie jede größere Solaranlage von Kommunen, Firmen usw.
      Deshalb vermute ich für die nächsten Jahre erst einmal einen spürbaren Bremseffekt beim Neuzubau von Wind und Solar.

      Was die Dringlichkeit angeht, sehe ich schon eine brenzliche Situation. Um alleine bis 2022 die Abschaltung der noch in Betrieb befindlichen 8 bis 9 KKW zu kompensieren, müsste man den Zubau plus Speicherbau plus Netzumbau schon sagenhaft beschleunigen. Und dieser Zubau müsste grunsätzlich grundlastfähig gemacht werden. Dazu bedürfte es schon mal tausender Hybridanlagen, um alleine den Ausfall der KKW auszugleichen.
      Was das Öldecline angeht, unterscheide ich eben auf Grund unserer fast ausschließlichen Importölabhängigkeit zwischen globalem Binnenmarktöl und globalem Exportöl. Und bei letzterem befinden wir uns schon jetzt - in Zeiten noch vorhandenen all-liquids-Wachstum im Rückwärtsgang. Um ca 1% pro Jahr, bei Berücksichtigung der Steigerung der Importmenge von China und Indien sogar um 2% pro Jahr für alle übrigen importabhängigen Länder. Im weiteren Verlauf dieses Jahrzehnts könnte letzter Wert auf 3% p.a. steigen, in den 20er Jahren dann auf 4...5% p.a.
      Und ab 2018 sind wir zudem bei Steinkohle zu 100% von einem zunehmend unter Stress stehenden Weltexportmarkt abhängig.
      Und ab den 20er Jahren erleben wir dann den Importgas-Peak (nach zunächst noch vorhandener Steigerung der Importgasmenge in den nächsten 10 Jahren) bei weiterem spürbaren Wegbrechen der EU-Förderung.

      Unsere bisher keinesfalls ausreichenden Anstrengungen im Energiebereich kommen also zudem verdammt spät.
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 06.02.12 21:10:05
      Beitrag Nr. 6.226 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.705.975 von Triakel am 06.02.12 14:57:47Um alleine bis 2022 die Abschaltung der noch in Betrieb befindlichen 8 bis 9 KKW zu kompensieren, müsste man den Zubau plus Speicherbau plus Netzumbau schon sagenhaft beschleunigen.


      Hallo Triakel,

      Richtig....das Jahr 2022 mag für uns im privaten Bereich in weiter Ferne liegen, nicht jedoch im Planungssektor "Energiesicherheit" Wenn man hier die ewig langen Genehmigungs- Planungs-und Bauphasen berücksichtigt, ist es wohl bereits schon "nächstes Jahr"... um das mal etwas zu konkretisieren.
      Avatar
      schrieb am 06.02.12 22:38:33
      Beitrag Nr. 6.227 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.705.975 von Triakel am 06.02.12 14:57:47http://www.wiwo.de/unternehmen/energie/-wuestenstromprojekt-…


      Der Energiekonzern E.On erwägt, aus dem Wüstenstromprojekt Desertec auszusteigen.


      Die haben also auch schon die Schnauze voll.:laugh:

      Dazu noch zwei Leserbriefe aus hartgeld zum Thema : "PV "

      Leserzuschrift-DE - zur "Energieeffizienz" von PV-Anlagen:

      Hallo, zu dem Klimawahn der hier überall herrscht hab ich auch noch etwas beizutragen.
      Ich hatte ca. 2 Jahre lang immer mal wieder beruflich in Griechenland in einer Solarfabrik zu tun, da unterhält man sich natürlich auch mit den Angestellten über den Sinn und Nutzen dieser dort gefertigten Solarpaneele. Und was soll ich sagen, die benötigten Glasplatten wurden aus D dorthin gekarrt, die fertigen Platten dann wieder nach D und anderswo, was ansich schon Schwachsinn ist, aber die Krönung war die Aussage das allein für die Herstellung eines solchen Paneels viel mehr Energie benötigt wird wie es in seinem Leben jemals liefern kann, da ja die Dinger auch nicht das ewige Leben haben. Von dem ganzen hin und her gekarre ganz zu schweigen.
      Fazit: Das ganze dient nur der (Schafs,-) Volksverdummung, denn welcher normale Mensch (Investor) würde zB. 10000 kwh investieren um danach vielleicht noch 7000 kwh zurück zu bekommen, darauf ein kräftiges määääähhhh

      Dort unten werden also die Panels montiert. Effizienz ist egal, solange es "ökologisch" ist.

      [19:00] Leserkommentar-DE - Da moechte ich noch aus den Naehkaestchen plaudern:

      Ich habe meine Diplom-Arbeit am hochrenommierten Fraunhofer Institut fuer solare Energiesysteme geschrieben.

      Die sitzen da nicht im "Elfenbeinturm" - im Gegenteil, jedem dort ist klar, dass PV nur eine Nische ist fuer Zwecke, die eine sonstige Energiegewinnung nicht zulassen (absolute Insel/Raumfahrt).

      Hocheffiziente (aber auch die "normalen") werden unter wahnsinnig hohem Energiebedarf und z.T. sehr kritischen Komponenten hergestellt und sind danach quasi nicht mehr recyclebar. Evtl bekommt man doch die paar Gramm Silber "runtergekratzt" aber dann hat es sich.

      PV ist was fuer einen Satellit, aber dann hat es sich auch. Das "Tausend-Daecher-Programm" war noch eine schoene Studie zu einer gewissen "Massen-Fertigung" - aber das "Hundert-Tausend-Daecher" ist nur noch Bloedsinn. Zeigt mir einen Gutmensch, der sich mit Fertigung oder Recycling dieser Zellen auseinandergesetzt hat.
      ende des zitats.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 07:47:25
      Beitrag Nr. 6.228 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.709.081 von Looe am 06.02.12 22:38:33Die Leserbriefe sprechen für sich bzw. ihre Autoren bzw. für hartgeld?

      Das ist so bodenlos dumm und falsch, dass es nur so quietscht.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 09:29:05
      Beitrag Nr. 6.229 ()
      Es ist weder realitätsbezogen, die Probleme der Solarenergie (zeitliche Bereitstellungsproblematik/Speichernotwendigkeit, Entsorgung, Nutzungsdauer der Module) auszublenden, noch ist es angebracht, diese für uns zukünftig notwendige Energieform mit fadenscheinigen Begründungen zu verteufeln.
      Da wir nur vergleichsweise lausige (Teil-)Alternativen haben zum während unserer Lebenszeit ausgehenden Importöl, müssen wir uns trotzdem dieser lausigen Alternativen bedienen. Und zwar mit ganzer Kraft, die uns zur Verfügung steht.

      Was Desertec angeht: einige Solaranlagen für den marokkanischen Bedarf - das ist es wohl, was letzten Endes dabei rauskommen wird.
      Schon an der Finanzierung des Gesamtprojekts wird es scheitern. Kaum ein Investor wird bereit sein, ein jahrzehntelanges geopolitisches Risiko zu tragen.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 10:35:21
      Beitrag Nr. 6.230 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.709.669 von SLGramann am 07.02.12 07:47:25Ich bin in dem Bereich nicht sonderlich kompetent, halte auch nicht viel von Hartgeld, trotzdem würde ich die Aussagen nicht als "bodenlos dumm" bezeichnen.
      Das sind eher die Gutmenschen (meine nicht dich, dir ist bewusst, dass es nicht ohne massive Einbußen gehen wird), die Atomkraft und fossile Energien verdammen (keinesfalls zu unrecht), aber natürlich trotzdem weiterhin ohne Einschränkungen gut leben wollen.
      Und dann entstehen mentale Wunschvorstellungen von blühenden, sauberen Landschaften voller PV und Windrädern und "gesundem" Wachstum. Das ist an Naivität nicht zu überbieten, da völlig ausgeblendet wird, dass die sogenannten Erneuerbaren selbst in keinster Weise erneuerbar sind, sondern mit immensem Energieaufwand (natürlich auf der Basis fossiler Energieträger, Treibstoffen) aus der Erde gebuddelt (schonmal registriert, dass auch Erze endlich sind?), zusammengebaut werden müssen. Hat je jemand ausgerechnet, wie viel Energie fließt, bis ein PV-Modul Strom liefert (incl. aller Kosten für alle benötigten Maschinen, Materialien, sowie deren eigene Bereitstellung usw., Transport)? Hat je einer darüber nachgedacht, wie das in 30 Jahren praktisch funktionieren soll, wenn die billigen fossilen Überschuss-Energien für diese Bereitstellung nicht mehr zur Verfügung stehen?
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 11:21:12
      Beitrag Nr. 6.231 ()
      Gut leben wollen wir alle, auch der gewöhnliche Grieche:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,813704,00.h…

      Dumm nur, dass auf uns alle eine unüberwindbare Wand namens Realität wartet, die Griechen stoßen bereits dagegen...
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 12:34:57
      Beitrag Nr. 6.232 ()
      Dieses "Argument", die Herstellung von PV-Anlagen würde mehr Energie erfordern, als diese je erzeugen würden - das heißt, die PV hätte einen negativen EROEI - ist uralt und vollkommen falsch. Nicht zu fassen, dass das immer noch nachgeplappert wird.

      Bitte einfach mal Erntefaktor Photovoltaik googeln - das reicht schon aus.

      Selbst relativ alte Zahlen - die von viel weniger effizienten PV-Zellen ausgehen - ergeben einen sehr guten EROEI.

      Bsp.: http://www.volker-quaschning.de/datserv/kev/index.php

      Heute würde ich den Erntefaktor einer Solaranlage in Deutschland bei mindestens 20 und in Italien bei 30 veranschlagen. Und das ist konservativ geschätzt. Erste Langzeitmessungen deuten darauf hin, dass Modullebenszeiten von weit über 20 Jahren möglich sind. Mich würde es nicht wundern, wenn Module im Schnitt 40 Jahre Strom erzeugen und der Erntefaktor am Ende im Bereich 40 bis 50 liegen würde.

      Algol, Mineralien und Erze sind faktisch unbegrenzt vorhanden. Der ganze Planet besteht letztlich aus nichts anderem. Dazu kommt noch ihre Wiederverwertbarkeit. Um das Thema würde ich mir keine grundsätzlichen Sorgen machen.
      Schon gar nicht bei Solarzellen. Im wesentlichen bestehen die aus Sand.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 14:39:26
      Beitrag Nr. 6.233 ()
      Ich gebe Dir Recht, SLGramann.
      Natürlich hat PV einen positiven Erntefaktor und wenn man nicht gerade auf Dünnschicht-PV-Massenproduktion oder maximalen Wirkungsgrad aus ist, dürfte auch die Werkstoffseite kein Problem sein.
      Aber es gibt eben ein Hauptproblem: durch die extrem unterschiedliche Einspeisemenge an Strom völlig losgelöst vom aktuellen Strombedarf MUSS man Solarstrom unbedingt grundlastfähig machen, will man einen Anteil von Solarenergie über 5% am Stromverbrauch (= ca. 2% des Gesamtenergieverbrauchs) erreichen.
      Also müssten ALLE PV- oder Solarthermieanlagen der Zukunft nach Erreichen dieses 5%-Anteils zwingend als Hybridvariante mit längerdauernder Speichermöglichkeit (= Wasserstoff- oder Methansynthese) erichtet werden.
      Das würde den Erntefaktor ziemlich stark drücken (wenngleich wahrscheinlich immer noch positiv), würde zu erheblich höheren Anschaffungskosten führen und würde für den gespeicherten Anteil der Solarenergie zu Speicherverlusten von knapp 20% führen.

      Solarenergie ist eben, wenn sie eine signifikante Rolle im Gesamtstrommix spielen soll, eine verdammt lausige Alternative. Aber eben eine Alternative, um die wir bis zu einem gewissen Maße nicht herumkommen.

      Die Nutzungsdauer für PV-Anlagen höherer Qualität (also vermutlich nicht bei den chinesischen Billig-Modulen) wird nach meiner Kenntnis derzeit auf 25 Jahre eingeschätzt. Ob das wesentlich zu steigern ist, bleibt abzuwarten.
      Und die notwendige sachgerechte Entsorgung der Module stellt am Ende der Nutzungsdauer noch einmal einen nicht zu unterschätzenden Kosten- und Energieaufwand dar.
      Ob dies in den Erntefaktor bereits eingerechnet ist, enzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute: nein. Denn Erntefaktoren und EROEIs lassen sich durch nicht vollständige Berechnung wunderbar aufhübschen. Wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wird - nicht nur bei Solar.

      Aber trotz allem: ich bin für ein sinnvolles Maß an Solarenergie. Besser als die 220000-Jahre Nachsorge verursachende Kernkraft ist sie allemal. Trotz der aufgeführten Probleme.
      Man sollte sich vor Ideologie pro oder kontra hüten. Keep your eyes on the facts.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 14:43:07
      Beitrag Nr. 6.234 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.712.468 von Triakel am 07.02.12 14:39:26Ergänzung: natürlich sind nur Solarthermieanlagen zur Stromproduktion in die Grundlastfähigkeitsforderung einbezogen. Für Warmwasser-Solarthermie trifft das natürlich nicht zu.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 14:52:02
      Beitrag Nr. 6.235 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.711.619 von SLGramann am 07.02.12 12:34:57Ich bezweifle, dass es überhaupt möglich ist, den gesamten Energieaufwand zu berechnen, da ja auch die Materialien und Maschinen, die für die Produktion von Solaranlagen benötigt werden, Energie und weitere Maschinen und Energie benötigen usw. Und in all das fließt fossile Energie (insbesondere Öl) ein.
      Man könnte also bestenfalls behaupten, dass sich heute, wo die billige fossile Überschuss-Energie zur Bereitstellung zur Verfügung steht, Solaranlagen rechnen. Wir reden aber hier über die Zukunft , selbst der Sand (Silizium) muss gefördert und verarbeitet werden, mit welchem Treibstoff?

      Mineralien und Erze sind faktisch unbegrenzt vorhanden

      Diese Aussage ist falsch, bzw. irrelevant. Für alle Erze gilt ebenfalls das Best first-Prinzip, die Erz-Gehalte im Gestein neben immer mehr ab, die Lagerstätten liegen tiefer (sprich immer höherer Energie-Bedarf beim Abbau, war da nicht was mit zukünftig schrumpfenden Energie-Überschüssen?).
      Im übrigen ist nicht jedes Metall so häufig wie Silizium, das ebenfalls wichtige Silber beispielsweise ist durchaus endlich.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 22:21:56
      Beitrag Nr. 6.236 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.712.542 von Algol am 07.02.12 14:52:02Ich bezweifle, dass es überhaupt möglich ist, den gesamten Energieaufwand zu berechnen, da ja auch die Materialien und Maschinen, die für die Produktion von Solaranlagen benötigt werden, Energie und weitere Maschinen und Energie benötigen usw. Und in all das fließt fossile Energie (insbesondere Öl) ein.Im übrigen ist nicht jedes Metall so häufig wie Silizium, das ebenfalls wichtige Silber beispielsweise ist durchaus endlich.

      Hallo Algol,

      mit diesen Zweifeln bist Du sicherlich nicht alleine.


      das ebenfalls wichtige Silber beispielsweise ist durchaus endlich.

      Das hoffe ich doch sehr... als alter Silber-Investor.:D


      Besser als die 220.000-Jahre Nachsorge verursachende Kernkraft ist sie allemal.

      Hallo Triakel,

      jetzt übertreibst Du aber etwas.... lag die Halbwertszeit nicht höchstens bei 26.000 Jahren ?? :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 23:34:32
      Beitrag Nr. 6.237 ()
      Das ist richtig Looe, und nach 10 Halbwertzeiten gilt dann das Zeug als einigermaßen unbedenklich.

      Genau sind es 241000 Jahre, für das Plutonium-Isotop, das in den Castoren eingelagert ist. 24100 mal 10.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 00:59:17
      Beitrag Nr. 6.238 ()
      Hallo Zusammen,
      habe mich aus Zeitgründen hier lange nicht blicken lassen:
      Nachdem ich ein paar Beiträge gelesen habe, weiß ich auch nicht so recht, ob ich hier weiter Zeit investieren soll...besonders die Solarkritik ist absurd!

      Es wurde viel über Erneuerbare Energien in Deutschland geschrieben, und da ich gerade an einem Vortrag für die Uni über die Energiewende in Deutschland unter Ressourcengesichtspunkten arbeite, habe ich mir am Wochenende ein paar Daten von der EEX besorgt und aufbereitet.
      Quelle:http://www.transparency.eex.com/de/
      Let´s see the facts:

      Hier die Einspeisung von PV-Modulen in allen 4 Regelzonen im Juni 2011:


      Hier die Einspeisung von Windkraftanlagen in allen 4 Regelzonen im Juni 2011:

      Jetzt die Addition beider:

      Und jetzt dazu die Produktion von konv. Kraftwerken >100MW (schwarz) und
      die Addition konv. + Erneuerbare (rot), was in etwa der Gesamtlast entspricht. Im- und Exporte bleiben unberücksichtigt:


      Man kann sehr schön sehen, wie sehr im Sommer auf Seiten der Erneuerbaren die Photovoltaik dominiert. In den Spitzen (wenige Stunden) hatten wir 50% Erneuerbare!
      Jetzt mal dasselbe für Januar 2012, zunächst PV....

      Jetzt der Hammer: Windeinspeisung Januar 2012

      Auch die Addition beider macht es nicht besser:

      Und jetzt dazu die Produktion von konv. Kraftwerken >100MW (schwarz) und
      die Addition konv. + Erneuerbare (rot), was in etwa der Gesamtlast entspricht. Im- und Exporte bleiben unberücksichtigt:

      Kurzes Fazit:
      Am 25.01.2012 wurde zum Beispiel für einen Zeitraum von rund 12 Stunden aus rund 50 GW installierter Leistung aus Photovoltaik- und Windkraft weniger als 0,5 GW tatsächlich produziert! Das entspricht weniger als 1% der theoretisch möglichen Leistung! Fast die gesamte Leistung muss daher konventionell vorgehalten werden! Solche Zeiträume können im Extremfall bis zu 2 Wochen dauern!
      Im Sommer dominiert die Photovoltaik und fängt die Mittagslastspitze von 11 bis 13 Uhr ab. Diese fehlenden Stunden reduzieren die Wirtschaftlichkeit künftig benötigter GuD Spitzenlastkraftwerke. Sie kommen schlicht nicht mehr auf die nötigen Betriebsstunden um wirtschaftlich zu sein. Noch ist das kein Problem, da es Überkapazitäten gibt. In Zukunft wird es ein Riesenproblem, es sei denn wir fangen an, Betreibern Geld zu geben, damit Sie ihr Kraftwerk vorhalten...Stichwort: Kapazitätsmarkt
      http://www.neue-energieanbieter.de/presse/pressemitteilungen…

      Aber das ganze wird noch krasser: Hier mal eine Studie vom IER Stuttgart wie die Situation über ein Jahr bei einem Anteil von 30% Erneuerbaren aussieht:


      Residuallast bezeichnet die in einem Elektrizitätsnetz nachgefragte Leistung (Last) abzüglich der fluktuierenden Einspeisung von nicht steuerbaren Kraftwerken wie z.B Windkraft. Sie stellt also die Restnachfrage dar, welche von regelbaren Kraftwerken gedeckt werden muss.
      Welche Kraftwerke sollen solche Lasthübe hinbekommen? Die kleinen Zacken nach unten, die dürft ihr übrigens in Windgas umwandeln! :laugh:

      Fakt ist, dass das Ausbalancieren des Netzes wird durch die unstete Einspeisung der Erneuerbaren immer schwieriger und komplexer wird! Das Gesamtexperiment könnte uns sehr teuer zu stehen kommen, vor allem weil der dringend benögtigte Netzausbau weit hinterherhinkt.. Ich meine mich an folgende Zahlen zu erinnern: Von rund 3000 km neuer Stromleitungen wurden bisher rund 100 km realisiert.. Irgendwann wird es zur Sportschau mal dunkel...und dann wacht Frau Merkel auch auf, wetten?

      Bis denne

      smiths74
      10 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 01:45:54
      Beitrag Nr. 6.239 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.716.118 von smiths74 am 08.02.12 00:59:17Ja, Smiths so siehts aus. Das bedeutet u.a., wenn der Anteil an Erneuerbaren an der gesamten Stromzeugungskapazität einen gewissen Prozentsatz überschreitet, müssen die Stromkunden nicht nur PV und Co. sondern auch die konventionellen Kraftwerke subventionieren, damit diese noch wirtschaftlich betrieben werden können.
      Zudem gibt es noch nirgendwo in der industrialisierten Welt ein funktionierendes Stromnetz mit überwiegend regenerativem Strom, absolut technisches Neuland.

      Ein Link auf Wikipedia, der zeigt wie präzise in einem Stromverbundnetz Lieferung und Verbrauch aufeinander abgestimmt werden muss, damit das Netz nicht zusammenbricht (nennt man Blackout).
      Stehen Lieferung und Verbrauch in einem Missverhältnis, so ändert sich die Frequenz im Wechselstromnetz (normalerweise 50 Hz), dann muss nachgeregelt werden, bis die 50 Hz innerhalb enger Grenzen wieder erreicht sind.
      Technisch eine große Herausvorderung bei schwankendem Verbrauch und auch noch stark schwankender regenerativer Stromerzeugung das im Griff zu bekommen.

      Unterfrequenz
      http://de.wikipedia.org/wiki/Unterfrequenz

      Lastabwurf (Stromnetz)
      http://de.wikipedia.org/wiki/Lastabwurf_(Stromnetz)
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 02:03:06
      Beitrag Nr. 6.240 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.716.118 von smiths74 am 08.02.12 00:59:17Nochmal zum Iran, der ja bekanntlich 70% seiner Exporteinnahmen aus Öl und Gas-Export generiert. Da kann ein Embargo auch nur einiger Kunden schon eine einschneidende Maßnahme sein.

      Devisen braucht das Land offenbar. Ich wuste schon, das Ägypten zum Welt größten Weizenimporteur geworden ist, um seine Bevölkerung satt zu bekommen.
      Das Iran seinen Reis aus Indien importieren muss, war mir noch nicht bekannt.

      Offene Rechnungen in Indien
      Iran will, noch vor Inkrafttreten des geplanten Embargos, den Handel mit der EU stoppen. Das Ergebnis ist dasselbe: Bald wird der Iran kein Öl mehr an EU-Staaten verkaufen. Das wird Teheran schwerer treffen, als es die politische Führung zugibt. Schon jetzt hat das Regime Schwierigkeiten, seine Rechnungen zu begleichen...

      Ungeachtet der iranischen Haltung könnte die Bevölkerung des Landes die Sanktionen schon bald zu spüren bekommen: Der Iran konnte seinem wichtigsten Reislieferanten Indien nach Angaben von Exporteuren zuletzt mit 200.000 Tonnen Reis ein Sechstel seiner jährlichen Gesamteinfuhren nicht bezahlen. Die indischen Händler hätten deshalb in den Monaten Oktober und November 2011 Zahlungsausfälle von 144 Millionen Dollar erlitten, sagten Betroffene...

      Der Iran bezieht rund 70 Prozent seines jährlichen Bedarfs von bis zu 1,2 Millionen Tonnen Reis aus dem südasiatischen Schwellenland.
      http://www.n-tv.de/politik/Iran-will-Oel-Embargo-auskontern-…

      Steht irgendwie im Wiederspruch zu einer Äußerung des Präsidenten - dem sind 75 Millionen Einwohner für die offenbar angestrebte Großmachtrolle wohl zu wenig:

      Mehr Bevölkerungswachstum
      "Präsident Ahmadinedschad will das Bevölkerungswachstum ankurbeln - und fordert die Iraner auf, früher zu heiraten. Mädchen sollten am besten schon mit 16 die Ehe schließen...

      Der Präsident hatte in der Vergangenheit schon konkrete Vorstellungen darüber geäußert, wie sich die Bevölkerung in Iran künftig entwickeln könne. Derzeit hat das Land 75 Millionen Einwohner. Ahmadinedschad hatte erklärt, Iran könne problemlos auch 150 Millionen Menschen ernähren.
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,730312,00.html
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 09:10:09
      Beitrag Nr. 6.241 ()
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 09:42:06
      Beitrag Nr. 6.242 ()
      Hallo Smiths,
      danke für diese sehr aussagekräftigen Charts.
      Was mich wundert: dass auch um die Zeit des höchsten Sonnenstandes im Juni an keinem Tag auch nur annähernd die installierte Leistung erreicht wird. Selbst an sonnigen Tagen in diesem Zeitraum bleibt die Stromproduktion um die Mittagszeit noch um ca. 30% unter der installierten Leistung.

      Was auch gut zum Ausdruck kommt: Windenergie ist viiiel sinnvoller als Solarenergie. Bei Windenergie hat man:
      1. eine bessere Wirtschaftlichkeit (geringeren Subventionsbedarf),
      2. keine Jahreszeitabhängigkeit (im Winter kann man Solar glatt vergessen).

      Noch besser sieht die Bilanz wahrscheinlich bei Offshore-Windanlagen aus, weil dort der Wind stetiger weht. Da stellt sich aber das Problem der Anbindung und des Stromtransports in den Süden. Sonst hat bald der Norden Deutschlands ein Windstrom-Überkapazitätsproblem.

      Der Netzausbau/Umbau sowie die Anbindung der Offshore-Windkraftfelder hinkt derzeit meilenweit hinter den Erfordernissen zurück. Und die EE-Speicherkapazität müsste verzigfacht werden, was derzeit garnicht absehbar ist und EE natürlich deutlich teurer machen würde. Mittlerweile gibt es sogar Finanzierungsprobleme bei Offshore-Windkraftanlagen, weil die installierten Anlagen teilweise längere Zeit nach Fertigstellung noch keinen Strom einspeisen, wegen der fehlenden Anbindung.

      Im Zeitalter, in dem die Erneuerbaren eine größere Rolle spielem MÜSSEN, werden wir erst erkennen, was wir am billigen Öl hatten. Ein Jackpot, den die Menschheit da verjubelt hat.
      Und mindestens 3 mal in einem Jahrhundert muss die gesamte EE-Stromerzeugungskapazität komplett erneuert werden. Eine Permanent-Herkulesaufgabe in kommenden Zeiten sinkender physischer Wertschöpfung und eines zunehmend dysfunktionalen Finanzsystems.

      Mit Erneuerbaren die Riesenlücke zu schließen, die der zunehmende Rückgang der Importölverfügbarkeit, der etwas spätere Rückgang der Importgasverfügbarkeit plus Einbruch der EU-Gasförderung, und der Kernkraftausstieg reißen, können wir absolut vergessen.
      Energie wird wieder zu dem, was es immer war: eine Kostbarkeit. Das hatten wir lediglich für einige Jahrzehnte vergessen im kurzen Zeitalter billiger und reichlicher 24/7-Energieverfügbarkeit.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 09:47:42
      Beitrag Nr. 6.243 ()
      Hallo Mandala,
      nur etwa 20% der iranischen Ölexporte gehen in den OECD-Raum. Ich denke, dieser überschaubare Anteil kann zusätzlich locker im Nicht-OECD-Raum abgesetzt werden.
      Leider!
      Denn auch mir würde daran liegen, die klerikalen und politischen Geisterfahrer im Iran zu bremsen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 09:57:08
      Beitrag Nr. 6.244 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.716.118 von smiths74 am 08.02.12 00:59:17"Am 25.01.2012 wurde zum Beispiel für einen Zeitraum von rund 12 Stunden aus rund 50 GW installierter Leistung aus Photovoltaik- und Windkraft weniger als 0,5 GW tatsächlich produziert!"

      Das ist nicht nur technisch falsch ausgedrückt, sondern auch inhaltlich nicht richtig.
      7 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 10:09:40
      Beitrag Nr. 6.245 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.717.236 von a_bit_fishy am 08.02.12 09:57:08Hallo fishy,
      es bleibt der Fakt, dass es zum Beispiel bei windarmen Inversionswetterlagen im Winter Zeitabschnitte gibt, in denen es praktisch keinen Wind-und Solarstrom im Netz gibt.
      In Ermangelung der nötigen riesigen Speicherkapazitäten (welche Wind- und Solarstrom wiederum deutlich teurer machen und mit Speicherverlusten belasten würden) müssen also annähernd 100% der installierten Wind- und Solarenergie mit anderweitigen Kraftwerkskapazitäten unterlegt werden, die wiederum den daraus generierten Strom infolge zeitweiser Nichtauslastung teurer machen.

      Das muss man leider auch anerkennen, wenn man die Alternativlosigkeit der Investitionen in EE anerkennt.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 10:48:03
      Beitrag Nr. 6.246 ()
      Hallo fishy,
      sonst noch was zu nörgeln? Natürlich ist das verkürzt ausgedrückt, bringt aber den Kern auf den Punkt.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 10:56:45
      Beitrag Nr. 6.247 ()
      Zitat von Triakel: Hallo fishy,
      es bleibt der Fakt, dass es zum Beispiel bei windarmen Inversionswetterlagen im Winter Zeitabschnitte gibt, in denen es praktisch keinen Wind-und Solarstrom im Netz gibt.


      100% übereinstimmung, Triakel. Wobei dieser fakt ist weder neu oder unerkannt, noch ein unlösbares problem.


      In Ermangelung der nötigen riesigen Speicherkapazitäten (welche Wind- und Solarstrom wiederum deutlich teurer machen und mit Speicherverlusten belasten würden) müssen also annähernd 100% der installierten Wind- und Solarenergie mit anderweitigen Kraftwerkskapazitäten unterlegt werden, die wiederum den daraus generierten Strom infolge zeitweiser Nichtauslastung teurer machen.


      Auch hier 100% übereinstimmung, Triakel. Und ja, strom wird teurer werden, erheblich teurer werden. Wobei, ich glaube langfristig gesehen, nicht in dem ausmaß, wie die fossilen energieträger.




      Das muss man leider auch anerkennen, wenn man die Alternativlosigkeit der Investitionen in EE anerkennt.


      Ja, genau das ist der punkt. Es ist die "alternativlosigkeit", in der wir uns befinden. Und je eher wir das alle erkennen, desto früher werden wir mit erhöhter geschwindigkeit in die richtung arbeiten.



      Die betrachtungsweise der vor uns stehenden herausforderungen stellt dabei, meiner meinung, einen ganz wesentlichen faktor dar.

      Man kann es als absolut unlösbares problem ansehen, dass die welt in den abgrund stürzt.
      Oder man sieht es als innovationsmotor, der die wirtschaft auf grund des enormen investitionsbedarfs ankurbelt.

      Man kann die rohstoffe als unersetzbar und nicht recyclbar betrachten. Oder man glaubt an lösungsmöglichkeiten und arbeitet daran.


      Ganz wie man will. Was zielführender, und in mehrerer hinsicht "gesünder" ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.

      Ich denke wenn, als plakatives beispiel,
      leute hier beispielsweise argumentieren, dass der wirkungsgrad von pv sinkt wenn die temperatur steigt, so haben sie nicht nur die physikalische eigenschaft, dass in summe der pv ertrag relativ linear mit der einstrahlung steigt nicht erkannt, sondern verharren einfach nur in einem gegenargumente suchenden unproduktiven zustand.

      Oder auch wenn man über zeitschaltuhrlösungen schreibt, und sich eigentlich mit den aktuellen entwicklungen (umstellung smart grid) und deren mittelfristigen auswirkungen auf das netz noch nicht beschäftigt hat, führt das nicht vorwärts sondern rückwärts.
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      Avatar
      schrieb am 08.02.12 13:01:02
      Beitrag Nr. 6.248 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.717.789 von a_bit_fishy am 08.02.12 10:56:45Wir sind ja mit unserer Anerkenntnis zukünftiger Notwendigkeiten nicht weit auseinander, fishy.
      Höchstens in der Einschätzung der daraus abgeleiteten Konsequenzen für das materielle Lebensniveau in der Zukunft.
      Du siehst die Sache vermutlich aus dem Blickwinkel eines materiell sehr gut situierten Bürgers, der durchaus für sich die richtigen Schlüsse zieht bezüglich seiner Investitionsentscheidungen. Und der sich diese Investitionen auch leisten kann.
      Und siehst dabei nicht den materiellen Erosionsprozess, der schon heute bei immer mehr Menschen einsetzt, obwohl wir das Zeitalter der billigen und reichlichen Energie noch nicht einmal in nennenswertem Maße verlassen haben.
      Ich kenne einige Menschen, bei denen ist Energie (egal ob als Fortbewegungs- oder Wärmeenergie o.ä.) schon heute von einer Selbstverständlichkeit zu einer Kostbarkeit geworden.
      Und der richtige Verknappungs- und Verteuerungsschub kommt erst noch sukzessive auf uns zu in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, verstärkt durch einen sozialen spaltungsprozess und durch vermutliche heftige Schocks im normalerweise wohlstandsorganisierenden Finanzsystem. Dann wird bei nicht wenigen Menschen schon das Maß an Energieverbrauch in Gefahr sein, das man heute als absoluten, bescheidenen Basisverbrauch bezeichnen würde. Schau unter einige Brücken - dort ist das bereits heute Realität. Natürlich noch bei prozentual wenigen Menschen.
      Aber klar: einige Menschen werden zunächst noch nicht von diesem Erosionsprozess betroffen sein. Denn es gibt auf der Erde 7 Milliarden verschiedene Öl- und Energieverfügbarkeitsverläufe. Und selbst in Deutschland gibt es 80 Millionen verschiedene Kurven.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 13:03:24
      Beitrag Nr. 6.249 ()
      Wir haben hier schon mehrfach ausführlich über Lageenergiespeicher und Norwegen als Batterie gepostet.

      Wird aber wie üblich gerne vergessen.

      ;)
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 13:08:01
      Beitrag Nr. 6.250 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.718.739 von Urlaub2 am 08.02.12 13:03:24Hallo Urlaub,
      schön mal wieder von Dir zu hören.
      by the way: wieviel tausendstel Promille beträgt eigentlich der aktuelle Speicherbeitrag Norwegens für das deutsche Stromnetz? Hast Du da aktuelle Zahlen?

      Hast Du bezüglich der Speichernachfrage aus Deutschland schon mal mit MP Stoltenberg gesprochen? Ist der einverstanden? Und die Regierung und das norwegische Parlament? Nicht das die eigene Speicherwünsche für Norwegen haben, die Schlaumeier?
      Du hast doch Connections in die oberen Kreise.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 14:23:43
      Beitrag Nr. 6.251 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.718.763 von Triakel am 08.02.12 13:08:01Hurra! Deutscher Solarstrom rettet Frankreich!

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,814008,00.ht…

      Man betrachte das Bild am Anfang des Artikels. Bei so winterlich mit Schee dekorierten Modulen muss PV ja boomen.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 14:45:11
      Beitrag Nr. 6.252 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.719.337 von Triakel am 08.02.12 14:23:43Wer verkauft mir ein "n" für meinen Sch(n)ee?
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 16:46:26
      Beitrag Nr. 6.253 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.717.236 von a_bit_fishy am 08.02.12 09:57:08Zwischen dem 24.01 und dem 25.01.2012 wurde für einen Zeitraum rund 12 Stunden von theoretisch möglichen 600 GWh auf Basis von in Deutschland installierten Photovoltaik- und Windkraftanlagen weniger als 6 GWh tatsächlich eingespeist!

      Zufrieden?

      Mir hegt es nicht darum Erneuerbare Energien schlecht zu machen. Wirklich nicht! Ich will nur verdeutlichen, dass ein weiterer Ausbau unter den aktuellen Randbedingungen nicht mehr sinnvoll ist. Denn noch mehr installierte Leistung nutzt dir in Stunden ohne Wind und Sonne nicht viel, während man in Spitzenzeiten beinahe nicht weiß wohin mit den Strom. Das ist nicht sinnvoll. Die vielen Fördermilliarden wären in der Forschung nach Speichertechnologien oder im "demand side management" für die Industrie besser aufgehoben. Wenn die Industrie durch gute Vorhersagen ihre Last nur zu einem kleinem Teil in die wind- und sonnenreichen Zeiten verlagern würde, ließe sich damit wesentlich mehr erreichen, als mit teuren Speichern. Zur Zeit hat die Industrie dazu keinerlei Anreize, im Gegenteil, sie würde unter aktuellen Rahmenbedingeungen durch erhöhte Netzentgelte bestraft so zu handeln.

      Bei den Speichern sieht es leider ziemlich mau, oder besser gesagt TEUER aus:

      Hier die Kosten für Speicher:





      Ich habe gestern auf de E-World mit einem Vorstand von Greenpeace Energy gesprochen. Er selbst sieht Windgas als derzeit absolut nicht konkurrenzfähig. Daher soll im Laufe von 2012 ein Hydrolyseur mit wenigen MW ans Netz gehen, der dann Wasserstoff ins Erdgasnetz einspeisen soll.
      Was die Lageenergiespeicher angeht, die sind freundlich formuliert eine nette Spinnerei.

      Bis denne

      smiths74
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 16:58:08
      Beitrag Nr. 6.254 ()
      Das Norwegen-Thema hatten wir schon ausführlich.

      Wir müssen nur eine garantierte Menge abnehmen, dann tätigt Norwegen gerne die Investitionen.
      Die paar Einwohner dort können gar nicht alles ausschöpfen.

      Aber hier mal Italien:

      http://www.teleboerse.de/n-tv_zertifikate/

      Von wegen, Italien geht pleite.
      Was hier schon doomermäßig als sicher gesehen wurde.

      :laugh:


      Ital. Staatsanleihen laufen geradezu unglaublich gut.
      Hätte selbst ich als Optimist nicht gedacht.

      Der Monti wird zum Star in Europa.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 16:58:28
      Beitrag Nr. 6.255 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.720.472 von smiths74 am 08.02.12 16:46:26Wahnsinn, die Speicherkosten.
      Den baldigen massenhaften Speicherzubau können wir vergessen.

      Wieder eine Illusionsblase, die bei mir platzt.

      Ich traue mich heute kaum noch zuzugeben, dass ich vor 10 Jahren mal glühender Verfechter der Wasserstoffwirtschaft war.
      Mann, war ich blauäugig damals.
      Stück für Stück musste ich meine Illusionen dem Realitätcheck opfern.
      Manchmal hatte ich das Gefühl, bei dieser Meinungsänderung etwas zu übertreiben.
      Jetzt dämmert mir, dass ich untertrieben habe.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 17:26:47
      Beitrag Nr. 6.256 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.720.472 von smiths74 am 08.02.12 16:46:26Hi smiths, nur um das klarzustellen: Auch ich spreche mich gegen den unkontrollierten PV-Zubau aus, wie er derzeit in Deutschland stattfindet. Das habe ich auch im Thread schon mehrfach geschrieben. Das Maximum sollten 3 GW pro Jahr sein. Ich würde soweit gehen, für Freiflächenanlagen überhaupt keine Einspeisevergütung mehr zu zahlen.

      Das Geld dann tatsächlich lieber in Lastmanagement, Netzausbau und Speicherentwicklung stecken.

      Was Wind-Gas angeht: Ökonomisch absolut nicht konkurrenzfähig. Auch hier volle Zustimmung. Wie auch? Bei den Gaspreisen, die wir haben. Erst heute von E.ON gelesen, dass die sich beklagen, Europa würde von billigem Gas immer mehr überschwemmt, während E.ON an ihren teuren Langfristverträgen mit den Russen hängt.

      Zumindest im Moment sind fossile Energieträger noch immer so reichhaltig und billig verfügbar, dass alles was wir im Bereich der Erneuerbaren machen, auf kurze und mittlere Sicht ökonomisch nur kostet.
      Das ist ausschließlich eine aus politischen Gründen betriebene Zukunftsvorsorge.
      Nichts, aber auch gar nichts davon, ist ökonomisch in den nächsten Jahren sinnvoll.

      Es ist deshalb total in Ordnung, wenn wir nicht gleich bis 2025 das gesamte Energieproblem gelöst haben, sondern Schritt für Schritt vorgehen.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 18:04:34
      Beitrag Nr. 6.257 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.720.741 von SLGramann am 08.02.12 17:26:47Hallo SLGramann,
      Zustimmung zunächst einmal zur These, dass EE plus Speicherung getrost für eine Weile teurer sein darf, als andere Energiearten. Denn wenn man erst einmal die Preissignale bei den fossilen Energieträgern abwartet, die EE plus Speicherung von vorne herein wirtschaftlich werden lassen, ist es zu spät zum Umsteuern.
      Aber diese Differenz zur Wirtschaftlichkeit muss in irgendeiner sinnvollen Realtion stehen.
      Und ich muss zugeben, dass mir die Zahlen, die Smiths zusammengetragen hat, doch den Atem genommen haben.
      Reine Speicherkosten von 10 bis 25 Cent pro KWh, dazu eine Effizienz der Energiespeicherung von 17 bis 52% bei Wassrstoff (ich gehe mal von 50% aus, denn die hohe Spanne ist schwer zu deuten) plus die Erzeugungskosten pro KWh, plus die Leitungsksoten plus anteilmäßig umgelegt die gewaltigen Investitionen in den Netzumbau...
      Wer um alles in der Welt soll sich diese Energie leisten können? Otto Normalverdiener ganz klar nicht mehr.

      Ich hatte im Inforadio Bayern 5 vor einiger Zeit gehört, dass Gas aus Hybridwindkraftanlagen gut doppelt so teuer wäre, als das ohnehin schon relativ teuere Importgas aus Russland, dass ja schon deutlich teurer ist, als das Gas auf den Spotmärkten.
      Ich habe diese Angabe angezweifelt, weil eine Quelle für die Preisangabe nicht genannt wurde. Deshalb propagierte ich ja auch immer wieder Wind-Hybridanalgen.
      Aber die Angaben von Smiths bestätigen von der Größenordnung her das, was ich in Bayern 5 gehört hatte, so dass ich nun von der Realitätsnähe ausgehe.
      Einen 4-fachen, oder gegenüber den Spotmarktpreisen wahrscheinlich 5-fachen Preis kann man aber nicht mehr rechtfertigen, wenn man den massenhaften Speicherbau im Blick hat.
      Zu Heizzwecken wäre dieses Windgas unbezahlbar und als Autogas würde es Autofahren zum Luxus machen.
      Und eine zusätzliche riesige Subvention, sei es durch den Stromkunden oder durch den Steuerzahler, ist in dieser Größenordnung kaum mehr zu leisten, wo sich bisher alleine die Subvention durch den Stromkunden für die Solarenergie (jetzt 1,5% von all energy) auf bisher 100 Milliarden Euro kumuliert hat.

      Diese Preisdifferenz vonn 400 bis 500% ist ein absolutes K.o.-Kriterium für Windgas/Windwasserstoff, wenn man es in großem Maßstab ausbauen will. So wird es wohl nur bei einigen Pilotanlagen bleiben, die irgendwo im Hintergrundrauschen der steigenden Energiekosten verschwinden.
      Eine wikliche Lösung des Energieproblems wird daraus leider nicht erwachsen.

      Bis heute nachmittag war ich noch anderer Meinung. Mir fällt die Erkenntnis nicht leicht, denn ich will ja eine Lösung für das kommende Energieproblem.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 18:09:10
      Beitrag Nr. 6.258 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.721.042 von Triakel am 08.02.12 18:04:34Ich hatte im Inforadio Bayern 5 vor einiger Zeit gehört, dass Gas aus Hybridwindkraftanlagen gut doppelt so teuer wäre, als das ohnehin schon relativ teuere Importgas aus Russland

      Korrektur: Bayern 5 hatte vom gut 4-fachen Preis des Windgases im Verhältnis zum russischen Gas gesprochen.
      Entschuldigung für den Fehler.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 19:17:51
      Beitrag Nr. 6.259 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.721.042 von Triakel am 08.02.12 18:04:34@Triakel:

      Einspruch, euer Ehren!

      Ja, die Speicherkosten für neue Speicherarten sind wirklich gewaltig.

      Wenn die 1:1 so den Strompreis erhöhen würden PLUS die sonstigen Kosten die du ja erwähnt hast, dann hätten wir ein gewaltiges Problem.

      Ich schätze mal dann wären wir vermutlich so bei einem Euro pro Kilowattstunde oder vielleicht noch mehr für die Endkunden.

      ABER es muss ja nicht der komplette in Deutschland erzeugte Strom zwischengespeichert werden, sondern nur ein Teil.

      Das relativiert die Kosten dann doch deutlich.

      Nehmen wir mal an wir würden zukünftig Strom vor allem in Wasserstoff zwischenspeichern und die Kosten dafür wären so hoch wie heute (ca. 25 Cent/kwh).

      Dann würden diese Speicherkosten die heutigen Stromkosten für Privathaushalte die auch so um die 20-30 Cent/kwh liegen verdoppeln, wenn der ganze Strom zwischengespeichert werden müsste PLUS die ganzigen sonstigen Kosten die für die EE-Energiewende nötig sind, in unbekannter Höhe, daher hier leider nicht bezifferbar.

      Das ist aber wie gesagt weder nötig noch realistisch.

      Bei 50 % erforderlicher Stromspeicherung im Jahresschnitt wären wir immer noch bei ca 12 Cent/kwh Speicherkosten auf den Stromverbrauch der Endkunden. (Plus wie gesagt immer die unbekannten sonstigen EE-Energiewendekosten).

      Aber ich glaube nicht, daß die Hälfte des Stroms zwischengespeichert werden muss.

      Vielleicht hat smiths ja Zahlen dazu?

      Ich persönlich würde mal von ca. 20 % erforderlicher Stromspeicherung im Jahresdurchschnitt ausgehen.

      Dann würden aus den ursprünglich 25 Cent/kwh für Wasserstoff-Stromspeicherung 'nur' noch 5 Cent/kwh an Speicherkosten für den Endkunden übrig bleiben. (Plus wie gehabt sonstige EE-Kosten).

      Auch das ist noch eine ganze Menge, gerade für Menschen mit kleinem Geldbeutel, aber es ist noch im Rahmen des machbaren denke ich.


      Daß wir EE-Gas/-Wasserstoff aber nicht für Strom UND Heizung UND Autoantrieb UND alles mögliche anders werden verwenden können... dafür von mir volle Zustimmung.

      Dafür werden wir weder ausreichende Mengen haben, noch wird der Preis dafür niedrig genug sein.

      Wir werden selbst im besten Fall deutliche Abstriche machen müssen, in allen Bereichen.

      Weniger autofahren, weniger fliegen, weniger große Wohnungen, weniger Heizen, weniger Strom verbrauchen usw. usf.

      Ich mach hier jetzt mal den Urlaub ;) und weigere mich zu glauben, daß die Lage hoffnungslos ist, auch wenn sie zweifellos ernst ist...
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 19:36:44
      Beitrag Nr. 6.260 ()
      Ja Aurisa, insbesondere mit dem letzten Abschnitt bin ich d´accord.
      Also eine gewisse Aussicht hinsichtlich der Stromversorgung, wenngleich auf höherem Preisniveau (was ja ohnehin als ständiger Prozess auf uns zukommt), aber keine Lösung für Heiz- und Mobilitätsenergie.
      Letzteres schon auf Grund der zu erzeugenden Mengen aus der Synthese per wind auch garnicht zu erwarten.
      Ich schrieb ja schon mal: wenn wir es bis 2020 schaffen 1 Milliarde Kubikmeter zu erzeugen, wäre das schon Wahnsinn. Dann haben wir gerade mal gur 1% des Gasverbrauchs auf diese Weise gedeckt. Und Gas liefert, wenn ich die Zahl richtig im Kopf habe, 23% von all energy. Also hätten wir per Windgas bei fieberhaftem Ausbau 0,25% von all energy.

      Frustrierend.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 20:19:58
      Beitrag Nr. 6.261 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.721.714 von Triakel am 08.02.12 19:36:44Hallo Triakel,
      ja es ist frustrierend/deprimierend, wenn man sich die Größe des Problems anschaut.

      Was wir aber dabei nicht vergessen sollten:

      Es geht gar nicht darum unseren heutigen (!) Energieverbrauch komplett durch Erneuerbare zu ersetzen.

      (Auch wenn da jetzt Urlaub und mit ihm die große Mehrheit der Deutschen laut aufschreien und protestieren werden. ;))

      Das wäre zwar technisch vielleicht theoretisch möglich, aber praktisch ist es kaum machbar und vor allem ist es auch gar nicht sinnvoll!

      Wir können und dürfen gar nicht so weitermachen wie bisher mit dem bisherigen Energie- und Ressourcenverbrauch.
      Selbst wenn das mit EE machbar wäre, es wäre für unseren Planeten auf Dauer nicht tragbar.
      Und da bin ich als bekennende Umweltschützerin ;) ganz bei dir.

      Das Ziel kann es also nicht sein unseren heutigen Energiverbrauch durch EE zu ersetzen, sondern das Ziel kann es nur sein unseren Energieverbrauch (und natürlich auch den Ressourcenverbrauch allgemein) deutlich (!) zu verringern und diesen geringeren Energieverbrauch dann mit EE zu decken.

      Auch das wird noch schwierig genug - vor allem angesichts allgemeiner Überschuldung, eines disfunktionalen Finanzsystems und insbesondere der fehlenden Bereitschaft der großen Mehrheit der Bevölkerung zum nötigen Verzicht - aber ich halte es grundsätzlich für machbar.

      Da ist noch so viel Sparpotential...

      Um das zu wissen muss ich nur aus dem Fenster schauen.
      Ein Nachbar hat hier seit vielen Jahren die Weihnachtsbeleuchtung brennen... jede nacht, ununterbrochen.
      Dazu jede Nacht einen Außenstrahler - ich schätze mal das ist so ein 500 Watt-Teil... - stundenlang, dazu ein bis zwei weitere Außenlichter fast jede Nacht stundenlang.
      Allein was dafür sinnlos verschwendet wird, ich glaube das würde für einen sparsamen Ein- bis Zweipersonenhaushalt schon locker reichen...
      Dazu zwei Autos - jahrelang waren es sogar drei... - für zwei Personen obwohl sie nicht arbeitet und er einen Job hat, den er auch ohne Auto ausüben könnte.
      Dazu wird praktisch jeder Meter mit dem Auto zurückgelegt und fast kein Schritt zu Fuß gegangen...
      In öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich die noch nie gesehen und Fahrrad scheinen die gar nicht zu besitzen.
      Also wenn ich mir anschaue wie viel Energie allein die beiden nur aus bequemlichkeit verschwenden... da ließe sich vermutlich locker umgerechnet 100.000 Kilowattstunden oder mehr pro Jahr einsparen und beide könnten trotzdem weiter leben, weiter arbeiten, müssten nur mal ein bisschen mehr zu Fuß gehen, fahrrad fahren, Bus und Bahn nutzen und nicht mehr sinnfrei den Himmel beleuchten...

      Das ist jetzt vielleicht ein extremes Beispiel, aber ich denke auch im Durchschnitt der Bevölkerung ist das Einsparpotential riesig.

      Ich glaube so die Hälfte unseres Gesamtenergieverbrauches könnten wir schnell und relativ problemlos einsparen und die Gesellschaft würde trotzdem weiter funktionieren.

      Das Problem ist nicht die Möglichkeiten dazu, sondern die mangelnde Einsicht und Bereitschaft dazu.

      Es wird darum leider auf unfreiwilliges Zwangssparen hinauslaufen, wenn die Energie irgendwann deutlich teurer wird oder es zu Lieferengpässen kommt.

      Und ich glaube langfristig könnten wir auch mit noch deutlich weniger als der Hälfte der heutigen Energie immer noch recht gut leben.

      Funktioniert natürlich nur, wenn wir das Problem angehen und nicht so tun als könnten wir ewig so weiter verschwenden, aber daran hakt es ja bekanntlich leider.

      Bleibt also nur auf die normative Kraft des Faktischen zu hoffen.
      Die wird die Einsicht hoffentlich irgendwann erzwingen.
      Ich hoffe nicht zu spät.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.02.12 09:58:37
      Beitrag Nr. 6.262 ()
      Und ich glaube langfristig könnten wir auch mit noch deutlich weniger als der Hälfte der heutigen Energie immer noch recht gut leben.

      Ja, Aurisa,
      aber nur, wenn wir "gut leben" völlig neu definieren. In Richtung historischer Normalität, natürlich nicht 1 zu 1 gegenüber den Verhältnissen vergangener Jahrhunderte.
      Wenn wir die Anormalität der heutigen Zeit erst einmal erkannt haben, fällt der Abschied nicht so schwer.

      Es gibt aber 2 Knackpunkte: bei der irgendwann kommenden Funktionsuntüchtigkeit der heutigen Strukturen (just-in-time-Wirtschaft, starke überregionale Distribution, heutige Arbeitsmarktstrukturen, hochkomplexe staatliche Strukturen und vieles mehr) müssen völlig neue Strukturen geschaffen werden. Wenn dieser Strukturzusammenbruch relativ schnell erfolgen sollte, ist die Möglichkeit einer allmählichen Etablierung neuer Strukturen nicht gegeben. Da besteht die Gefahr einer sehr starken gesellschaftlichen Instabilität mit Abdriften in teilweise chaotische Verhältnisse. Ich beschreibe das als potenzielle Gefahr - nicht mit der Behauptung einer 100%-Eintrittswahrscheinlichkeit.

      Der zweite Punkt: wenn die Energieverfügbarkeit und damit die Wertschöpfung der Gesellschaft stark nach unten geht (vermutlich insbesondere im Zeitraum zwischen 2020 und etwa 2040), die soziale Spaltung aber auf dem heutigen Niveau bleibt oder weiter ansteigt, dann kommt es zu einer massiven Verelendung des wirtschaftlich/sozial schwächeren Drittels oder gar der "unteren" Hälfte der Gesellschaft, während die "oberen" 5 bis 10% noch ein materiell ganz passables Leben führen können.
      Deshalb muss die Gesellschaft WESENTLICH egalitärer werden, will man sozialdarwinistische Zustände vermeiden.
      Nicht im Sinne völliger Gleichheit. Aber ich könnte mir z.B. vorstellen, dass die Einkommen bei vergleichbarer Arbeitszeit zwischen Geringverdienern und Spitzenverdienern nur noch im Verhältnis 1 zu 5 auseinanderklaffen. Und nicht mehr um das Mehrhundertfache, wie heute.
      Vermutlich werden die bestgestellten Schichten nicht freiwillig auf ihr heutiges Maß an extremer Bevorteilung verzichten. Da gibt es ein hohes Konfliktpotenzial.
      Aber lieber lebe ich in einer Gesellschaft, die solche dann nicht mehr haltbaren Previlegien auch mit gewissem Druck abschafft, als in einer Gesellschaft, in der unzählige Menschen verhungern und erfrieren.
      Avatar
      schrieb am 09.02.12 10:23:28
      Beitrag Nr. 6.263 ()
      Ölschiefer in USA aus FTD von heute:
      Die Produktion des Bakken-Ölgebiets in dem US Bundesstaat steigt nach Angaben von JP Morgan Chase monatlich um vier bis fünf Prozent. Derzeit liegt sie bei knapp 500 000 Fass pro Tag.

      Das sind 50% Steigerung pro Jahr!
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      Avatar
      schrieb am 09.02.12 10:27:43
      Beitrag Nr. 6.264 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.721.994 von Aurisa am 08.02.12 20:19:58Es gibt vereinzelte "Leuchttürme". Die sind autark, regenerativ und sogar billiger.

      Neue Energie Forum Feldheim

      www.neue-energien-forum-feldheim.de/


      Ich denke, dass die Zentralisierungs- und Globalisierungsprozesse der vergangenen Jahrzehnte unter unserem hier diskutierten Gesichtspunkt (Energie) ein Irrweg waren.
      Die kleinräumige, von den Menschen selbst verantwortete und überschaubare Welt bietet Raum zur Übernahme von Eigenverantwortung und Kreativität!
      Dort ist auch freiwillige Solidarität möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.02.12 10:31:58
      Beitrag Nr. 6.265 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.723.776 von MHeinzmann am 09.02.12 10:23:28Das sind 50% Steigerung pro Jahr!

      Wahnsinn!
      Das sind ja 5000% Steigerung in 100 Jahren!
      :laugh:

      (Natürlich viel mehr auf Grund der Exponentialität. Also eher 50000%)
      Avatar
      schrieb am 09.02.12 10:34:29
      Beitrag Nr. 6.266 ()
      Zitat von janomann: Es gibt vereinzelte "Leuchttürme". Die sind autark, regenerativ und sogar billiger.

      Neue Energie Forum Feldheim

      www.neue-energien-forum-feldheim.de/


      Ich denke, dass die Zentralisierungs- und Globalisierungsprozesse der vergangenen Jahrzehnte unter unserem hier diskutierten Gesichtspunkt (Energie) ein Irrweg waren.
      Die kleinräumige, von den Menschen selbst verantwortete und überschaubare Welt bietet Raum zur Übernahme von Eigenverantwortung und Kreativität!
      Dort ist auch freiwillige Solidarität möglich.


      Völlig richtig, der Irrweg der Globalisierung wird aber unkritisch von den Politmarionetten fortgesetzt. Ich denke übergreifend über alle politischen Meinungen waren wir uns einig das diese Marionetten nie und auch weiterhin nicht die Problematik von Überbevölkerung , Ressourcenverknappung, Wachstumsgrenzen begreifen werden.
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      schrieb am 09.02.12 10:55:55
      Beitrag Nr. 6.267 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.723.851 von Buchfink88 am 09.02.12 10:34:29Völlig richtig, der Irrweg der Globalisierung wird aber unkritisch von den Politmarionetten fortgesetzt.

      Richtig und falsch zugleich Buchfink.
      In erster Linie wird die Globalisierung von den Käufern in China hergestellter Textilien und Laptops, den Konsumenten diverser Kunsumgüter mit Metallbestandteilen aus aller Herren Länder, den Konsumenten von saudischem oder venezolanischem Öl, denen, die mit russischem Gas heizen, den Käufern französischen Tafelwassers und südafrikanischen Weins, den Verzehrern Costaricanischer Ananas und Bananen, den Bauern, die marokkanische Phosphate verwenden, den deutschen Metallhütten, die unseren Metallbedarf decken und tausenderlei anderer Dinge, die rund um den Globus hergestllt oder deren Rohstoffe aus allen Regionen der Welt stammen, vorangetrieben.

      Unsere heutige Lebensweise verlangt zwingend ein hohes Maß an Globalisierung.
      Ein Leben mit erheblich geringerem Maß an Globalisierung würde völlig anders aussehen. Und wird uns innerhalb dieses Jahrhunderts sogar aufgezwungen.
      Eines ist sicher: das wird sehr gewöhnungsbedürftig, dieses Leben mit reduzierter Globalisierung. Besonders auch für die deutschen Beschäftigten, die für eine Billion Euro im Jahr Güter für fast alle Länder der Welt herstellen.

      Aber richtig ist: dieses Maß an Globalisierung ist ein Irrweg. Den WIR ALLE (noch) vorantreiben.
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      Avatar
      schrieb am 09.02.12 11:19:28
      Beitrag Nr. 6.268 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.723.994 von Triakel am 09.02.12 10:55:55Glaube mir Triakel,

      bei unserem heutigen Wissensstand und den tech. Möglichkeiten könnte man jetzt durch vorausschauendes handeln ein wesentlich autarkeres Wirtschaftssystem etablieren und es wäre auch weit weniger dramatisch wie du annimmst.
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      Avatar
      schrieb am 09.02.12 11:32:32
      Beitrag Nr. 6.269 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.724.162 von Buchfink88 am 09.02.12 11:19:28Du kannst chilenisches Kupfer, chinesische seltene Metalle, russisches Gas, nahöstliches Öl, marokkanisches Phosphat und hunderterlei andere Dinge eben nicht durch lokale Vorkommen ersetzen, Buchfink.
      Und wenn Du im Winter nicht nur Äpfel und Sauerkraut essen willst, brauchst Du halt auch Agrarimporte.

      Aber prinzipiell gebe ich Dir recht: einen gewissen Teil der Globalisierung z.B. im Fertigungsbereich könnte man reduzieren, ohne einen kompletten Lebensstilwechsel.

      Aber wie gesagt: der kommt ohnehin. Es gibt Schlimmeres. (Zum Beispiel eine Krebsdiagnose oder Krieg).
      Deshalb: nicht verzagen, auch wenn es in den nächsten Jahrzehnten etwas ruckeln wird. Das macht das Leben erst interessant.
      Verzweifeln werden nur die, die sich in ihren jetzigen Lebensstil über die Maßen verliebt haben. Liebe sollte man aber mehr für andere Menschen reservieren und nicht in einen Lebenstil, in den man zufällig vorübergehend reingeboren wurde.
      Avatar
      schrieb am 09.02.12 13:20:26
      Beitrag Nr. 6.270 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.723.776 von MHeinzmann am 09.02.12 10:23:28Hallo MHeinzmann,

      Bakken ist kein Ölschiefer!
      Mehr hier:
      http://www.theoildrum.com/node/8258
      Wie schnell der Boom vorbei sein wird, sieht man hier:
      Typical Bakken well production


      Viele Grüße

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 09.02.12 13:39:06
      Beitrag Nr. 6.271 ()
      Die Horrorprognosen, die letztes Jahr üblich waren, haben sich alle nicht erfüllt.

      Und ich habe als Optimist durchaus recht behalten.

      Freut mich, daß auch Aurisa mal auf meine Linie einschwenkt.
      Als Optimist, besser optimistischer Realist, hat man es im Leben leichter.

      Und wenn die Stromspeicherung unser Hauptproblem ist, liegt das auch daran, daß wir unsinnigerweise komplett aus der Kernkraft aussteigen wollen, wobei es meiner Meinung nach genügt hätte, die älteren Kraftwerke abzuschalten.

      Ich sage voraus, daß man die letzten Kernkraftwerke auch erst dann abschalten kann, wenn man die Stromspeicherung zufriedenstellend gelöst hat, wobei auch die Stromversorger hier mit Investitionen eher zögern.

      ;)
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.02.12 14:24:58
      Beitrag Nr. 6.272 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.725.109 von Urlaub2 am 09.02.12 13:39:06Ja, Urlaub,
      Optimismus ist völlig angebracht.

      http://www.querschuesse.de/griechische-steuereinnahmen-brech…/

      Aber das will ja keiner von den Doomern hier hören.
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      Avatar
      schrieb am 09.02.12 15:32:44
      Beitrag Nr. 6.273 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.725.447 von Triakel am 09.02.12 14:24:58Klingt zwar etwas makaber, aber an der Börse ist Griechenland inzwischen völlig wurscht.
      Es interessiert keinen mehr.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 01:06:16
      Beitrag Nr. 6.274 ()
      Zitat von Triakel: Hallo Mandala,
      nur etwa 20% der iranischen Ölexporte gehen in den OECD-Raum. Ich denke, dieser überschaubare Anteil kann zusätzlich locker im Nicht-OECD-Raum abgesetzt werden.
      Leider!
      Denn auch mir würde daran liegen, die klerikalen und politischen Geisterfahrer im Iran zu bremsen.


      Ganz so einfach kann der Iran das Bündel an Sanktionen wohl nicht umgehen, deren Wirtschaft ist fast genauso mit der globalen Wirtschaft verflochten wie z. B. unsere.

      Und dann müssen die Iraner nicht nur 70% ihres Reis-Bedarfs aus Indien importieren, Weizen brauchen die auch noch eine "sehr großen Menge"!

      Iran muss Getreide mit Gold bezahlen
      Durch die internationalen Finanzsanktionen fällt es Iran zunehmend schwer, an Euro oder Dollar zu kommen. Um nun Grundnahrungsmittel wie Getreide zu kaufen, muss das Land auf seine Goldreserven zurückgreifen. Gegengeschäfte werden auch mit Öl angeboten.

      aber:

      "....Die dänische Reederei A.P. Moeller-Maersk habe bereits angekündigt, kein iranisches Öl mehr zu transportieren."
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,814402,0…
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 01:29:19
      Beitrag Nr. 6.275 ()
      Europa im Winter - Erderwärmung bringt mehr Kälte
      Wer diesen Winter schon als kalt empfindet, der kann sich auf etwas gefasst machen: Einige Klimaforscher sagen voraus, dass es in Europa wahrscheinlich vermehrt solche Winter geben wird. Schuld ist offenbar das schmelzende Meereis nördlich von Russland.
      http://www.n-tv.de/wissen/Erderwaermung-bringt-mehr-Kaelte-a…

      Wenn solche Winter wie dieses Jahr tatsächlich zur Regel werden sollten, müsste die KfW vielleicht doch die Wärmedämmung russischer Häuser fördern. Sonst verheizen die jeden Winter soviel Gas durch die Fensterritzen, das bei uns nicht mehr genug ankommt.
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 12:19:42
      Beitrag Nr. 6.276 ()
      Blogeintrag: "Auch wenn sich der Ölpreis auf kurze Sicht einigen Widerständen gegenüber sehen dürfte, stellt sich das langfristige Bild positiv dar. Vor diesem Hintergrund ist das aktuelle Niveau des Ölpreises durchaus als attraktiv zu bezeichnen."

      http://blog.taipan-online.de/4138/2012/asien-treibt-den-olpr…
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 12:40:35
      Beitrag Nr. 6.277 ()
      Paßt zwar nicht ganz in diesen Thread:

      http://www.abendblatt.de/ratgeber/gesundheit/article2184371/…

      Wäre natürlich fantastisch !

      Würde die ganze Pflegeproblematik deutlich entschärfen.

      Ich bin sehr gespannt !

      Wer ähnliche Infos findet, bitte hier posten.
      Ich denke, daß das Thema Alzheimer wohl jeden interessiert.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 15:30:16
      Beitrag Nr. 6.278 ()
      Mäuse sind doch einfacher als Menschen:

      http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2012-02/krebsmedikament…

      Wäre auch zu leicht gewesen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 17:32:58
      Beitrag Nr. 6.279 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.725.109 von Urlaub2 am 09.02.12 13:39:06"Freut mich, daß auch Aurisa mal auf meine Linie einschwenkt.
      Als Optimist, besser optimistischer Realist, hat man es im Leben leichter."


      Hallo Urlaub,
      also ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, daß ich auf deine Linie einschwenke. ;)

      In der Sache sind und bleiben wir in den meissten Punkten sehr verschiedener Meinung.

      Ich bin von Haus aus nunmal eher pessimistisch veranlagt und bin denke daher, daß Optimisten häufig allzu zuversichtlich sind.

      Da ich aber nicht verbort bin, will ich durchaus zugestehen, daß ich manchmal auch zu pessimistisch bin und damit unrecht habe.


      Mir geht es aber um etwas ganz anderes:

      Einerseits realistisch zu bleiben was die Fakten angeht, aber mir gleichzeitig trotzdem einen gewissen Optimismus zu bewahren.

      Du denkst: Alles wird gut! (Vereinfacht ausgedrückt)

      Ich meine: Es kommen schwierige Zeiten auf uns zu ABER wir müssen trotzdem nicht in Trübsinn verfallen, sondern wir können das Beste daraus machen.

      Wichtig ist es dafür aber, die Zuversicht zu bewahren und möglichst viel auszuprobieren, denn je mehr man versucht umso größer die Chance, daß man bei der einen oder anderen Sache auch Erfolg hat.

      Die Fähigkeite der Optimisten dazu finde ich sehr gut und möchte mir darum ein Beispiel daran nehmen. :)

      Viele Grüße
      Aurisa
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 18:45:01
      Beitrag Nr. 6.280 ()
      Hallo Aurisa,
      Du bist pessimistisch?
      Da sind wir ja tatsächlich völlig unterschiedlich in unserer Einschätzung.
      Ich bin durch und durch Optimist, dass dieses Zeitalter der Gier, der Gefährdungs der natürlichen Lebensgrundlagen in nicht wenigen Teilen der Welt, der immer krasseren sozialen Spaltung der Menschen auf den nationalen und erst recht der globalen Ebene(n) und der tyrannischen Macht des abhängigkeitsschaffenden Geldes, des parasitären Verbrauchs von Ressourcen und der fortdauernden Hochrüstung, der viele Menschen überfordernden Hyperkomplexität und Entfremdung in ihrer Arbeitswelt und vielem Anderen in diesem Jahrhundert zu Ende geht.
      Da unterscheide ich mich prinzipiell von solchen ausgesprochenen Pessimisten wie Urlaub, der glaubt, das würde alles so weitergehen.
      Ob nach einer Zäsur etwas Besseres kommt - nun ja, da bin ich wenigstens ein vorsichtiger Optimist.
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      Avatar
      schrieb am 10.02.12 19:29:15
      Beitrag Nr. 6.281 ()
      Also für mich ist eine genaue Analyse schon wichtig.

      Ich bin z.B. zum Ergebnis gekommen, daß Italien eben nicht pleite geht, wie viele gedacht haben, sondern seine Staatsfinanzen in Ordnung bringen wird.

      Dank Draghi und auch Monti ist das Ergebnis jetzt aber geradezu unglaublich gut ausgefallen.
      Selbst als Optimist hätte ich das nicht erwartet.
      Ich hätte nie vermutet, daß die Rendite von 10jährigen Anleihen auf 5,5 % fällt.

      Das Ölthema ist aber noch komplexer.
      Ich glaube nach wie vor, daß Gas als Teilersatz für Öl gesehen wird und bei Schiefergas in 2-3 Jahren die Förderung viel umweltfreundlicher werden wird.

      Ich gehe davon aus, daß "all liquids" bis 2050 noch ausreichend da ist, auch wenn es mal eine Ölkrise geben kann.

      Möglicherweise wird die nächste Krise vielleicht in 2015 schon eine Ölkrise, die von den Medien wie üblich gewaltig aufgebauscht werden wird.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 10.02.12 19:52:07
      Beitrag Nr. 6.282 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.734.394 von Triakel am 10.02.12 18:45:01"Du bist pessimistisch?
      Da sind wir ja tatsächlich völlig unterschiedlich in unserer Einschätzung."


      Hallo Triakel,
      ich bin völlig deiner Meinung, daß es so wie bisher weder weiter gehen kann noch darf.

      Pessimistisch bin ich, was die möglicherweise verheerenden Konsequenzen des zu erwartenden Umbruchs angeht.
      Und pessimistisch bin ich auch was das 'danach' angeht.

      Wenn das Ergebnis sowas wie eine überwiegend regionale ökologische, basisdemokratische und soziale Gesellschaft mit weniger Verschwendung wäre, würde ich mir keine Sorgen machen.
      Mit weniger Luxus und mehr sinnvoller Arbeit könnte ich leben.
      Mache ich ja eigentlich heute schon weitgehend. ;)

      Aber ich befürchte halt, daß das Ergebnis eher an Nordkorea erinnern könnte, oder an Somalia... und das kann sich wirklich niemand wünschen.
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 20:07:45
      Beitrag Nr. 6.283 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.734.657 von Urlaub2 am 10.02.12 19:29:15Du sprichst von Analyse :laugh: . Vielleicht könntest du in diese einfließen lassen, dass die Renditen der Anleihen deswegen fallen, weil die EZB den Banken quasi unbegrenzt Liquidität umsonst zur Verfügung stellt und wenn sie damit Staatsanleihen kaufen, dürfen sie diese wiederum als "Sicherheit" bei der EZB hinterlegen, wahrlich eine "nachhaltige Gesundung"...

      @ Aurisa, Triakel
      Pessimistisch oder optimistisch ist weniger bedeutsam, wichtig ist realistisch und da sind nur die wenig erfreulichen Fakten relevant.
      Und was die Zeit "danach" angeht, so gibt es bereits deutliche Fingerzeige, s. Athen oder den Aufstieg der NSDAP, wohin die Reise voraussichtlich gehen wird, Homo "sapiens" halt wie er leibt und lebt.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 21:03:35
      Beitrag Nr. 6.284 ()
      Bei TOD ist eine schöne Übersicht von Tom Murphy (den uns smiths hier mal ans Herz gelegt hatte) erschienen.

      Eine Matrix, in der die verschiedenen Primärenergiequellen hinsichtlich ihrer Eignung verglichen werden.

      Diese Matrix ist sehr intuitiv. So kommt man zu einem schnellen Überblick über die Möglichkeiten, die wir haben.

      Es zeigt sich - wohl für niemanden überraschend - das fossile Energieträger unschlagbar sind.

      Unter den Alternativen - auch das nur für Ignoranten überraschend - schneidet PV mit am besten ab.


      http://www.theoildrum.com/node/8925


      So schaut das Teil für die alternativen Energieformen aus:






      -------------

      Folgendes wird zur PV angemerkt:

      Solar PV: Covering only 0.5% of land area with 15% efficient PV panels provides the annual energy needs of our society, qualifying solar PV as abundant. It’s not terribly difficult to produce; silicon is the most abundant element in Earth’s crust, and PV panels are being produced globally at 25 GW peak capacity per year (translating to 5 GW of average power added per year). Intermittency is the Achilles Heel of solar PV, requiring storage solutions if adopted at large scale. Solar PV produces electricity directly, which could be converted to heat or transport. Most people do not object to solar PV on rooftops or over parking areas, or even in open spaces (especially desert). I’ve got some on my garage roof as we speak (with storage), so they’re well-suited to individual operation/maintenance. Clocking in at an efficiency of 15%, don’t expect PV to vastly exceed this ballpark.

      Wenn man dann noch bedenkt, dass man das Speicherproblem über die Methan- oder Wasserstoffsynthese prinzipiell lösen kann, muss man einräumen, dass eine umweltfreundliche und reichhaltige Energieversorgung machbar ist, wenn wir sie wollen (sobald wir sie wollen müssen).
      Für die nächsten 50 bis 100 Jahre werden aber wohl fossile Energieträger weltweit noch überwiegen - es gibt sie einfach in solch großen Massen und sie sind eben noch so unschlagbar billig. :(
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 21:25:27
      Beitrag Nr. 6.285 ()
      Solar PV: Covering only 0.5% of land area with 15% efficient PV panels provides the annual energy needs of our society, qualifying solar PV as abundant. It’s not terribly difficult to produce; silicon is the most abundant element in Earth’s crust

      Ja, SLGramann,
      da kann man mal sehen, wie einfach das Energieproblem zu lösen ist.
      Genau so einfach wie das Wasserproblem des Schiffbrüchigen, der weniger als ein Trillionstel des um ihn herumwogenden Wassers benötigt, um zu überleben.
      Und der trotzdem verdurstet.

      So, wie andere kleine Quadrate in Wüstenkarten malen, um die Lösbarkeit des Energieproblems zu demonstrieren, könnte der Schiffbrüchige ein noch viel kleineres Quadrat in eine Meereskarte malen, um die Lösbarkeit seines Wasserproblems darzustellen.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 21:55:53
      Beitrag Nr. 6.286 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.734.877 von Algol am 10.02.12 20:07:45Hallo Algol,
      in solch düsteren Szenarien MÖCHTE ich einfach nicht denken.
      Ausschließen kann man hinsichtlich der Zukunft nie etwas.
      Aber ich vertraue darauf, dass eine existenzielle Krise der Menschheit einen Reifesprung beschert.
      Auch das kann man immerhin nicht ausschließen.
      Denn Wissen ist dann genügend vorhanden. Man muss das Wissen nur durch Weisheit ergänzen.
      Einige (wenngleich relativ wenige) unserer Vorfahren haben das mit der Weisheit ja schon mit wesentlich weniger Wissen einigermaßen hinbekommen.

      Das waren übrigens alles sehr bescheidene Menschen, deren Sinn nicht auf Akkumulation für das Leben entbehrlicher Reichtümer gerichtet war.
      Dafür kannten die keine Psychiater, Antidepressiva und Selbstmordprobleme.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 22:15:22
      Beitrag Nr. 6.287 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.735.289 von Triakel am 10.02.12 21:25:27Ich verstehe diesen Vergleich nicht. Wir sind keine Schiffbrüchigen ohne technisches Wissen und Können. Wir wären sogar in der Lage, aus Salzwasser Süßwasser zu machen. Wir können auch aus Sonne Strom machen. Und aus Strom können wir Gas machen. Wir sind ein bissel weiter als die Höhlenmenschen und das bedeutet etwas.

      Du kannst das alles kleinreden wie Du willst, das ändert nichts daran, dass es mehr als genug erneuerbare Energie gibt und dass wir uns die technischen Möglichkeiten geschaffen haben, sie nutzbar zu machen. Der einzige Grund, warum wir das nicht massenhaft tun, ist, dass es noch leichter und billiger ist, fossile Energie zu nutzen. Also nutzen wir eben Öl, Gas und Kohle.
      Avatar
      schrieb am 10.02.12 22:22:21
      Beitrag Nr. 6.288 ()
      Hi @all,
      ich möchte euch auf folgende Diskussion aufmerksam machen. Ihr hattet das Privileg, die Daten als Erste zu sehen! ;)

      http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=247583&pa…

      Der Bodenseevergleich ist daneben...den hatte leider nicht gegengerechnet sondern von hier...
      http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/prognosen/tid-…

      Viele Grüße

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 11.02.12 08:05:17
      Beitrag Nr. 6.289 ()
      Der einzige Grund, warum wir das nicht massenhaft tun, ist, dass es noch leichter und billiger ist, fossile Energie zu nutzen. Also nutzen wir eben Öl, Gas und Kohle.

      Da sind wir doch völlig einer Meinung, SLGramann.
      Unter anderem deshalb tun wir es nicht. Weil wir nicht bereit sind, zur Sicherung einer ausreichenden erneuerbaren Energiebasis WESENTLICHE Einschränkungen unseres Konsums hinzunehmen.
      Ja nicht einmal bereit sind, parasitäre Verbräuche, von denen 1,5-Billionen-Dollar Rüstungsausgaben p.a. nur ein Beispiel sind, weitestgehend zu eliminieren.
      Und weil kein Investor bereit ist, ein viele jahrzehntelanges geopolitisches Risiko in Wüstenstaaten mit sehr ungewisser Zukunft einzugehen.
      Und wenn Öl, etwas später dann auch Gas und Kohle, so teuer geworden sind, dass sich die ultraaufwendigen EE rentieren auch ohne Zuschüsse quasi-bankrotter Staaten, werden wir es trotzdem nicht mehr schaffen, AUSREICHEND umzusteuern. Weil dieser energiepolitische Epochenwechsel eine ausreichende allgemeine Wertschöpfung voraussetzt, die die Mittel für die globale Energiewende bereitstellt. Die wird dann nicht mehr in ausreichendem Maße gegeben sein.
      Und wir müssen ja in einem Jahrhundert die gesamte Stromerzeugungskapazität aus Wind und Solar 3 mal erreichten. Es ist ja nicht so, dass wir es einmal tun, und dann ist die Sache erledigt. Dann ist nach 30 Jahren nämlich annähernd das Ende der Wind- und Solarenergie erreicht.
      Welche billige und wenig aufwändige Energie subventioniert die zweite Generation der Wind- und Solarkapazitäten? Und die dritte, vierte, fünfte?

      Dieser um uns brandende Energieozean, 10000 mal größer, als wir ihn benötigten, ist halt unser Salzwasserozean in übertragenem Sinne.
      Nicht in dem Sinne, dass wir ihn überhaupt nicht nutzbar machen werden/können (Vergleiche hinken immer von berufs wegen), aber eben in dem Sinne, dass Nutzenergie für uns eine Kostbartkeit wird und keine solche Selbstverständlichkeit wie in den letzten Jahrzehnten. Wie für die Menschen, die vor uns lebten.
      Avatar
      schrieb am 11.02.12 11:53:12
      Beitrag Nr. 6.290 ()
      Durchaus danke von mir an smiths für den zweiten sehr interessanten Link.

      Das bestätigt ja das, was ich schon immer gepostet habe:

      Norwegen als Batterie.

      85 TWh Wasserspeicher ist gewaltig.

      Wir brauchen unsere erneuerbaren Energien, die nicht gebraucht werden, nur nach Norwegen schicken.

      Die Norweger bauen ihre Kapazitäten weiter aus und schicken uns das bei Bedarf über noch zu verlegende Kabel zurück.

      Ist nebenbei gesagt für die Norweger auch noch ein sehr gutes Geschäft.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 11.02.12 12:20:08
      Beitrag Nr. 6.291 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.736.574 von Urlaub2 am 11.02.12 11:53:12Hm, jetzt kommt wieder das Argument, daß ein Wasserspeicher bei Frost nicht funktioniert.

      Da hätte ich die Idee, daß man eine Art beheizbare Schutzhülle um ihn baut.

      Aber auch hier nochmal Lageenergiespeicher:

      http://www.cleanthinking.de/lageenergiespeicher-2-000-gwh-in…

      Da sind gewaltige 2000 GWh drin, also 2 TWh.

      Weit mehr als bei Pumpspeichern.

      Es ist eben keine unsinnige Spielerei.

      Und gegen Frost kann man was tun, und wenn man z.B. auch Frostschutzmittel reinschüttet oder sonst was.

      Ich bin nach wie vor überzeugt, daß die Speicherprobleme lösbar sind.

      :eek:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 11.02.12 12:33:54
      Beitrag Nr. 6.292 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.736.641 von Urlaub2 am 11.02.12 12:20:08Auch hier wieder reichlich Gas in der Zukunft:

      http://www.teleboerse.de/nachrichten/Gazprom-zapft-Speicher-…

      Gazprom will mehr Speicher aufbauen und plant 32 % Marktanteil bis 2030.

      Kein Grund zum Doomen !

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.02.12 13:28:37
      Beitrag Nr. 6.293 ()
      Sorry Urlaub,
      hast du schonmal mit Menschen die dort leben darüber gesprochen? Hier die Ansichten eines in Norwegen lebenden Deutschen zu diesem Thema:

      zum thema wasserkraft in norwegen: das potenzial der wasserkraft, wenn man sie denn naturverträglich betreiben würde, ist in norwegen bereits über das limit ausgereizt. vergesst die stromspeicher in norwegen, niemand will das hier, die durch wasserkraft entstandenen schäden sind bereits jetzt erschreckend gross. übrigens auch in deutschland, was aber den wenigsten bewusst ist. zum beispiel bedeutet die stromgewinnung an allen grösseren europäischen wasserläufen das definitive aussterben des ältesten noch lebenden wirbeltieres der welt.
      ...
      Und bezgl. geplanter Projekte wie diesem:
      http://www.statnett.no/en/Projects/Linking-Norway-to-contine…

      das ist ein irrglaube. in norwegen sind die speicherbecken im regelfall nicht künstlich angelegt, sondern meist werden natürlich bestehende seen, also intakte ökosysteme, mittels tunnelbau angezapft und deren wasser kanalisiert und direkt durch die turbinen ins meer geleitet.
      ...
      wenn man nicht erkennen kann, was daran schlimm ist, wenn ein ökosystem quasi über nacht vollständig zerstört wird, dann finde ich das bedenklich. davon abgesehen würden solche projekte in norwegen niemals eine genehmigung bekommen. die dramatischen negativen auswirkungen der wasserkraftnutzung beispielsweise auf die bestände anadromer wanderfische sind erst in den 80er jahren in den fokus der öffentlichkeit gerückt. seitdem gibt es keine grossen projekte zum ausbau der wasserkraft mehr. eines der dramatischsten beispiele dafür habe ich fast vor der haustür.

      Das ganze findet sich hier:
      http://www.peak-oil-forum.de/phpBB2/viewtopic.php?t=8183

      So sieht es aus! Die 4 Mio. Norweger haben genug Geld für die nächsten 30 Jahre aus den Öl-und Gasexporten. Das gerade entdeckte Aldous/Avaldsnes Feld wird auch in Zukunft für genügend Einnahmen sorgen!
      Sie haben es schlicht nicht nötig, für deutschen Windstrom ihr schönes Land zu verschandeln! Aber dem Deutschen fällt bestimmt etwas ein..
      und bist du nicht willig, dann brauche ich Gewalt, oder was?

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 11.02.12 13:46:38
      Beitrag Nr. 6.294 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.736.798 von smiths74 am 11.02.12 13:28:37Nun gut, wenn die Norweger 98 % ihres Stroms aus Wasserkraft gewinnen, frage ich mich, was die denn bei Frost machen ?

      Hier im Forum geht es in erster Linie darum, was alles nicht möglich ist.

      Während ich es bevorzuge, nach Lösungen zu suchen.

      :laugh:

      Generell denke ich, daß wir die Speicherfrage lösen, wobei es viele Ansätze gibt.

      Und wenn nicht, dann müssen wir eben ein paar Kernkraftwerke weiter laufen lassen.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.02.12 17:23:09
      Beitrag Nr. 6.295 ()
      Habe mich mit dem Lagenergiespeicher etwas näher beschäftigt und mir dazu folgenden Vortrag angesehen:
      http://www.studium-generale.hs-furtwangen.de/seminar/detail/…

      Ich wäre dafür, einen Demonstrationsobjekt zu bauen. Vielleicht nicht gleich mit 500 m Durchmesser, 50 m sollten reichen. Probieren geht über studieren!

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 13.02.12 08:56:23
      Beitrag Nr. 6.296 ()
      Richtig, hier nochmal die Orginalwebseite:

      http://eduard-heindl.de/energy-storage/

      Da können ab 2013 mal die Grünen zeigen, daß sie solche Projekte umsetzen können.

      Solche Lageenergiespeicher wären dann auch weltweit möglich, ich denke z.B. an China.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 10:29:54
      Beitrag Nr. 6.297 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.735.446 von Triakel am 10.02.12 21:55:53Hi Triakel,

      in solch düsteren Szenarien MÖCHTE ich einfach nicht denken.

      Ich bin ja fast immer sehr angetan, von dem was du schreibst.
      Hier sind wir mal unterschiedlicher Ansicht. Für mich ist Realismus in jeder Situation wichtig, ob es nun um die zukünftig drastisch schrumpfenden Energie-Überschüsse mit allen daraus folgenden Negativfolgen geht oder eben um vorhersehbare Fatal-Reaktionen von Homo "sapiens".
      Man braucht ja in der Tat nur die Lage in Athen zu betrachten, um zu erahnen, was in den nächsten Jahrzehnten rund um den Globus los sein wird. Da werden die Staaten/Menschen, die den seit Jahren schlicht massiv über ihren Verhältnissen lebenden Griechen Milliardenbeträge zur Verfügung stellen in übelster Weise beschimpft und angeprangert, Homo "sapiens" at its best, sind die eigenen Pfründe in Gefahr, prügelt man hirnlos auf vermeintliche Sündenböcke (in dem Fall sogar die Helfer selbst) ein.
      Und Griechenland ist ja nur der Vorläufer, Euro- und Schuldenkrise betreffen fast alle OECD-Staaten, die beginnende Ressourcenkrise letztlich die gesamte Menschheit.
      Das ist keine Realität, die ich gerne erkenne, aber es ist eine und im Vergleich zur Anerkenntnis der eigenen Sterblichkeit, ist sie eher harmlos, denn momentan jammern wir noch auf sehr hohem Niveau, blicken auf ein Leben auf historisch gesehen sehr hohem Level zurück und auch wenn sich das zukünftig ändert bedeutet es nicht das Ende allen Glücks :)

      Zu deiner Diskussion mit SLGramann stimme ich dir voll zu, es erstaunt mich immer wieder, dass nicht verstanden oder verdrängt wird, dass die sogenannten "Retter-Technologien", wie die Erneuerbaren, Ableger des Öls sind. Natürlich gibt es einen um uns brandenden Energie-Ozean, nur was nutzt uns der langfristig, wenn der Schlüssel zur Erschließung (PV, Windkraft etc.) letztlich ölbasiert ist (nämlich die Bestandteile z.B. eines Windrades, wie die benötigten Erze und dafür wiederum benötigten Treibstoffe)?
      Was ist daran eigentlich nicht zu verstehen, ohne bezahlbaren Treibstoff, langfristig kein bezahlbare Wind-, Sonnen- usw.-Energie. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 11:04:06
      Beitrag Nr. 6.298 ()
      Zitat von Algol: Was ist daran eigentlich nicht zu verstehen, ohne bezahlbaren Treibstoff, langfristig kein bezahlbare Wind-, Sonnen- usw.-Energie.


      Ich weiß nicht, wie oft du das hier nun schon wiederholt hast, Algol. Aber du kannst es noch so oft wiederholen, es wird dadurch nicht richtiger.

      Treibstoff wird in zukunft aus EE erzeugt werden. Das geht heute schon und wird von jahr zu jahr mehr.

      Das gleiche gilt für rohstoffe, die zurzeit noch vom öl abhängig sind. Man kann die auch ohne erdöl gewinnen oder recyceln.

      Für ein windrad oder eine solarzelle brauchst du heute schon kein rohöl mehr, wenn du willst.

      Die kostenfrage ist zugebener maßen noch ein problem, denn die spricht nach wie vor für fossile energien.

      Aber hier bahnt sich aktuell der größte umbruch in der menschheitsgeschichte, in bezug auf energiegewinnung, an:

      http://www.renewableenergyworld.com/rea/news/article/2011/12…


      Und das nicht nur in indien!
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 11:26:26
      Beitrag Nr. 6.299 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.741.299 von a_bit_fishy am 13.02.12 11:04:06Fishy,

      nichts für ungut, aber rechne doch bitte mal durch, wie viele Hybridkraftwerke etc. du benötigen würdest, um Öl, etwas später auch noch Gas für die Bereitstellung der erforderlichen Mengen Treibstoffes du ersetzen müsstest. Ich behaupte mal, es gibt weder dafür das benötigte Kapital, noch (im weltweiten Maßstab) die dafür benötigten Ressourcen, nämlich Eisen, Kupfer, Silber, seltene Erden usw. usf., sowie den zur Bereitstellung benötigten Treibstoff.
      Dann mach doch nicht immer denselben Fehler wie Urlaub, heute ist die Gegenwart, es geht aber um die Zukunft. Heute gibt es noch große Mengen bezahlbarer, fossiler Überschuss-Energien, in der Zukunft aber nicht (dasselbe gilt für die benötigten Kapitalmengen/Schuldenkollaps, Kosten der Ressourcenverknappung). Die Welt (oder die Logik) beruht auf Kausalitäten. Wenn heute aus A => B folgt, dann gilt das logischerweise nicht mehr, wenn A nicht mehr vorhanden ist.

      Und dein Link ist irrelevant, ich rede von Treibstoff, nicht von Strom.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 11:53:30
      Beitrag Nr. 6.300 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.739.030 von smiths74 am 12.02.12 17:23:09@smiths, ja, statt 7 GW PV-Zubau nur 3 und schon ist das Geld da, um solche neuen Konzepte ins Pilotstadium zu bringen.

      Das Konzept überzeugt mich zwar nicht wirklich, weil es mir zu gigantomanisch scheint, aber wie Du richtig schreibst, probieren geht über labern.
      Ausprobieren halte ich für eine Pflicht.

      Nebenbei: Für die Träumerei Wasserstofffusion werden nur für die Technologiestudie ITER (das ist nicht mal ein Pilotkraftwerk) 15 Milliarden Euro verballert (am Ende wirds natürlich noch viel teurer werden...)
      Da sollten einige hundert Millionen für die Lageenergie drin sein.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 12:18:03
      Beitrag Nr. 6.301 ()
      Zitat von Algol: Fishy,

      nichts für ungut, aber rechne doch bitte mal durch, wie viele Hybridkraftwerke etc. du benötigen würdest, um Öl, etwas später auch noch Gas für die Bereitstellung der erforderlichen Mengen Treibstoffes du ersetzen müsstest.


      Ich sehe kein problem nach und nach entsprechende kraftwerke zu errichten respektive alte zu ersetzen.
      Es scheitert weder am platz noch an der der kapazität der sonne noch an den finanzmitteln.

      Die entscheidung ob man ein neues dieselkraftwerk in indien oder fv kraftwerk in betrieb nimmt, wird jedenfalls zukünftig immer mehr in richtung fv oder anderer EE fallen.



      Ich behaupte mal, es gibt weder dafür das benötigte Kapital, noch (im weltweiten Maßstab) die dafür benötigten Ressourcen, nämlich Eisen, Kupfer, Silber, seltene Erden usw. usf., sowie den zur Bereitstellung benötigten Treibstoff.


      Kapital:
      1) Neue anlagen werden aufgrund des steigenden energiebedarfs sowieso gebaut werden. Schau mal wieviel aktuell in den BRIC staaten gebaut wird. Wie kommst du nur auf die aussage es fehlt das kapital? Für alles was entsprechend rendite abwirft findet sich kapital.

      2) Alte anlagen werden ersetzt werden müssen - das liegt in der natur der technik.
      Hier wird man künftig aufgrund der kostensituation und versorgungssicherheit (siehe aktuell gas und erdöl) immer mehr auf EE setzen.

      Rohstoffe:
      Also was Eisen und Kupfer betrifft, sind deine sorgen unbegründet.
      Schon alleine bedingt durch die ständig steigende recyclingrate ist hier die nächsten jahrhunderte kein engpass in sicht. Auch wenn wir den 1000 fachen energiebedarf von heute, mit EE zu decken hätten.

      Bei silber und seltene erden gibt es heute bereits ausreichend alternativen.
      Sowohl fv-module, wie auch windräder können auf diese rohstoffe verzichten.
      Wurde hier im thread ja auch schon erläutert. - Sonst einfach mal googeln.



      Dann mach doch nicht immer denselben Fehler wie Urlaub, heute ist die Gegenwart, es geht aber um die Zukunft.

      Ja, dass ist die große frage algol. Wer von uns beiden spricht von der gegenwart, respektive der vergangenheit, und wer von der zukunft?

      Glaubst du wirklich die technik wird sich nicht weiterentwickeln?
      Glaubst du wirkllich es wird keine lösungen für die aktuellen finanzprobleme geben?
      Aber vielleicht könnte hier doch auch, ausnahmsweise, auch mal ein intensiver blick in die geschichte hilfreich sein. Wo stehen wir heute? Wo waren wir vor 100, 1000 und 10000 jahren? Klar es gibt auf und ab, aber der trend ist ungebrochen.


      Heute gibt es noch große Mengen bezahlbarer, fossiler Überschuss-Energien, in der Zukunft aber nicht (dasselbe gilt für die benötigten Kapitalmengen/Schuldenkollaps, Kosten der Ressourcenverknappung).

      Wir werden die fossilen energien in zukunft nicht mehr brauchen, Algol.
      Der trend dazu ist bereits eingeleitet. Warum glaubst du, dass hier beispielsweise der erdölverbrauch ständig zurückgeht? Diese entwicklung wird, früher oder später auch in den BRIC und anderen staaten einzug halten.



      Und dein Link ist irrelevant, ich rede von Treibstoff, nicht von Strom.

      Hast du den artikel auch wirklich gelesen?
      Genau durch diesen strom, wird aber treibstoff ersetzt, algol.

      Es wird behauptet, dass der fv in indien mittlerweile nur noch die hälfte von durch diesel erzeugten strom kostet.

      Wenn nun der wirkungsgrad der methanisierung bei über 50% liegt, was glaubst du, was wird künftig in indien passieren?
      (Beachte dabei tendenziell: fossile werden teurer, EE werden billiger, wirkungsgrad methanisierung steigt)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 12:51:23
      Beitrag Nr. 6.302 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.741.671 von a_bit_fishy am 13.02.12 12:18:03Fishy,

      ich verstehe durchaus deine Argumente, aber sie sind nicht relevant, weil du alles, was nicht ins Psychologie-bedingt optimistische Wunschbild passt, ausblendest.

      Beispiel Finanzprobleme
      Du siehst doch anhand des Beispiels Griechenland, wie die Kollision mit der Realität aussieht, der Lebensstandard stürzt massiv ab (und das sogar obwohl den Griechen noch mit Milliarden von außen geholfen wird).
      Und es ist doch nicht so schwer von Griechenland auf (fast) alle übrigen Staaten rückzuschließen. In welchem Staat wachsen die Schulden denn nicht, wer lebt nicht über seine Verhältnisse? Die USA oder Deutschland?? Es wird doch schon als Erfolg gefeiert, wenn mal die prozentuale Neuverschuldung etwas niedriger (bei höherer Basis) ausfällt als im Vorjahr.
      Und das ist die Gegenwart, wir reden aber von der Zukunft, was passiert denn wohl, wenn Griechenland, Portugal usw. zahlungsunfähig sind? Haben wir dann weniger Schulden? Sind die (oder zukünftig wir) wettbewerbsfähig? Gibt es zukünftig mehr/billigere Ressourcen? Was bedeutet das für die Massenkaufkraft und daraus resultierend für das eigentlich ökonomisch essentielle Wachstum?
      Ist so schwer zu erkennen, dass Griechenland nur der Vorläufer ist und keineswegs heute bereits den negativen Endpunkt erreicht hat?

      Für alles was entsprechend rendite abwirft findet sich kapital.
      Dieser Satz lässt auf ein rein ökonomisches Weltbild schließen und ist in einer Welt, die nicht auf monetären, sondern naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten beruht absurd.
      2008 konntest du im Ansatz beobachten, was auf dem Planeten los ist, wenn Öl für immer mehr Menschen nicht mehr bezahlbar ist, das ist die Zukunft.

      Wo waren wir vor 100, 1000 und 10000 jahren?
      Der Satz ist entlarvend, das hätten die Saurier am Ende der Kreidezeit nach Millionen Jahren erfolgreicher Entwicklung auch gedacht, ebenso die Seerosen am vorletzten Tag ihrer Existenz, als der See nur halb bedeckt war.
      Öffne einfach die Augen, betrachte die explodierende Zahl fordernder Menschen, schau , wie sehr es an allen Ecken und Enden knirscht, wie der Planet sich verändert hat.
      Es ist geradezu absurd zu denken, die bisherige exponentielle Entwicklung wäre nachhaltig.

      Und was sich dir bisher auch nicht erschlossen hat, ist, wie sehr der einmalige "Schatz" Erdöl unsere "zivilisatorische" Entwicklung mit all ihren Facetten (incl. EE) überhaupt erst ermöglicht hat.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 14:31:15
      Beitrag Nr. 6.303 ()
      Zitat von Algol: ich verstehe durchaus deine Argumente, aber sie sind nicht relevant, weil du alles, was nicht ins Psychologie-bedingt optimistische Wunschbild passt, ausblendest.

      Sorry, irgendwie habe ich das gefühl du verstehst meine argumente nicht. Ich und auch andere haben ja hier schon mehrmals deine ansichten in bezug auf rohstoffversorgung, energieversorgung aus EE etc. widerlegt. Du hast ja dem teilweise auch schon zugestimmt.
      Aber ein paar tage später kommst du dann immer wieder mit denselben verallgemeinernden argumenten.


      So schreibst du hier heute beispielsweise dann, ohne jegliche sachliche gegenargumente, meine argumente seien nicht relevant und kommst dann mit der griechenlandgeschichte.
      Nächste woche wirst du dann wieder, frisch fröhlich behaupten uns gehen die rohstoffe aus, ohne fossile energieträger können wir keine fv erzeugen,keine rohstoffe gewinnen, etc. etc.

      Das ist keine stringente diskussion, Algol.


      Aber ok, dann diskutieren wir halt, weil es offensichtlich das einzige greifbare gegenargument zu sein scheint, über griechenland.



      Du siehst doch anhand des Beispiels Griechenland, wie die Kollision mit der Realität aussieht, der Lebensstandard stürzt massiv ab (und das sogar obwohl den Griechen noch mit Milliarden von außen geholfen wird).
      Und es ist doch nicht so schwer von Griechenland auf (fast) alle übrigen Staaten rückzuschließen. In welchem Staat wachsen die Schulden denn nicht, wer lebt nicht über seine Verhältnisse?

      Die griechen sind nicht die ersten, die eine pleite erleben werden. Andere länder haben diese erfahrung bereits in früheren jahren gemacht.

      Zum beispiel argentinien, das vor zehn jahren den staatsbankrott erlebte. Auch dort spielten sich damals dramatische szenen ab. Heute erinnert so gut wie nichts mehr an das geschehen von 2001/2002. Im gegenteil: Die argentinier sind zufrieden. Zu reichtum sind die meisten zwar nicht gekommen, aber man kommt ganz gut über die runden.

      Innerhalb von zehn jahren hat es argentinien vom pleitestaat zum bescheidenen wohlstand gebracht.

      Der tiefpunkt war relativ schnell überwunden. Seither ist das land fast ununterbrochen gewachsen und das mit raten von mehr als sieben prozent im Jahr!

      ---
      Griechenland geht es ähnlich
      Dabei hatte argentinien fast ähnliche probleme wie die griechen heute. Die währung war überteuert. Weil der argentinische peso eins zu eins an den us-dollar gekoppelt war, wurden argentiniens exporte extrem teuer. Die wirtschaft war nicht mehr wettbewerbsfähig und die schulden des staates wuchsen.

      Anfang 2002 kam der staatsbankrott. Auf dem verhandlungswege wurden schulden gestrichen. Viele ausländische investoren, die anleihen gezeichnet hatten, verloren damals geld. Genau das half dem land schnell wieder auf die beine.

      Der staat konnte sich damals durch das nichtbezahlen von auslandsschulden freiräume schaffen. Er hat den banken im land geholfen und hat auch sozialprogramme aufleben lassen. Dadurch wurde die situation im land schnell besser.

      Die wirtschaft wuchs wieder. Könnte griechenland sich daran orientieren?
      Argentinien hatte eine überbewertete währung und war als staat überschuldet.

      Beides hat man 2002 behoben. Man hat abgewertet und man hat die altschulden nicht vollständig bedient. Das wäre auch ein rezept, das für griechenland sinn haben würde."

      Rückkehr zur drachme?
      Nach einer abwertung könnte griechenland seine waren und dienstleistungen wie den mittelmeerurlaub preiswerter anbieten und so attraktiver werden. Mit dem euro geht das allerdings nicht, mit der alten währung, der drachme, dagegen schon.

      Das Land wird früher oder später, temporär, aus der eurozone austreten (müssen).
      Was wir gegenwärtig sehen, ist die fortsetzung einer nicht durchhaltbaren wirtschaftspolitik über einen längeren zeitraum. Und das kann einfach nicht funktionieren.


      Nicht die erste Pleite
      Einfach ist dieser weg nicht, aber er bietet chancen. Und er ist erprobt: Nicht wenige staaten haben ihn in den vergangenen 30 jahren schon beschritten:

      Seit 1981 gab es allein in lateinamerika 30 staatsbankrotte, in afrika 34, einen in asien und sogar sechs in europa, darunter in der türkei, in der ukraine, und zweimal in russland.

      Man darf den staatsbankrott nicht dämonisieren. Es ist eine schwierige entscheidung, eine umschuldung anzustreben, aber die finanzgeschichte zeigt, dass mit einer umschuldung ein neubeginn verbunden sein kann. Diese chance hat auch griechenland.

      Übrigens haben die griechen selbst so einige erfahrung mit der pleite. Seit der staatsgründung im 19. jahrhundert haben gab es fünf bankrotte.

      Wie du siehst, die welt ist, trotz zahlreicher staatsbankrotte in der vergangenheit, noch nie untergegangen. Das gegenteil war der fall. Die weltwirtschaft wächst und wächst. Der anteil der hungernden nimmt prozentuell jährlich ab.

      Und auch das bevölkerungswachstum wird man durch menschliche oder natürliche einflüsse noch in den griff bekommen. Das ist 100% sicher.


      Und was sich dir bisher auch nicht erschlossen hat, ist, wie sehr der einmalige "Schatz" Erdöl unsere "zivilisatorische" Entwicklung mit all ihren Facetten (incl. EE) überhaupt erst ermöglicht hat.

      Keine sorge Algol, mir hat sich schon so einiges "erschlossen“.
      Z.b, das die schier unendliche energie, die die sonne uns tag täglich kostenlos schickt, unsere weitere „zivilasatorische entwicklung mit all ihren facetten (incl. EE) überhaupt“ erst ermöglichen wird.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 15:08:42
      Beitrag Nr. 6.304 ()
      BP-Chefökonom prophezeit Ära des Hundert-Dollar-Öls
      100, 110, 120 Dollar: Der Ölpreis steigt, ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Im Interview erklärt BP-Chefökonom Christof Rühl, warum die Verbraucher dauerhaft mit hohen Kosten rechnen müssen - und warum das Öl immer schmutziger wird.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,814873,0…

      Gruß
      Mandala
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 15:45:51
      Beitrag Nr. 6.305 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.742.486 von a_bit_fishy am 13.02.12 14:31:15Hallo fishy,

      hab grad wenig Zeit, deswegen jetzt nur das Nötigste, ggfs. später mehr.

      Ich habe hier einmal einen unzulässigen Vergleich gebracht (perpetuum mobile) und den umgehend zurückgenommen, ansonsten warte ich vergebens auf eine LOGISCHE Widerlegung meiner Argumente.
      Ganz im Gegenteil, Triakel weist in seinem letzten Posting auch mal auf denselben Sachverhalt hin:

      Welche billige und wenig aufwändige Energie subventioniert die zweite Generation der Wind- und Solarkapazitäten? Und die dritte, vierte, fünfte?

      Ich werde langsam ein wenig ungeduldig, wenn du nicht bald mal logisch zwingende und plausible Argumente bringst, die die so simple Argumentationskette
      bezahlbare, fossile Überschuss-Energie fließt heute in die Bereitstellung der EE ein, zukünftig gibt es die immer weniger, ergo lassen sich die EE zukünftig nicht mehr wirtschaftlich produzieren, zumal der Schuldenkollaps bevorsteht, widerlegst.
      Es ist ja für dich psychologisch von Vorteil, wenn du immer wieder an Krisenbewältigung glaubst , nur glauben kann man viel, nur musst du belegen, woher der bezahlbare Ersatz-Treibstoff kommen soll (und bitte nicht wieder von weltweit notwendigen Abermillionen Hybridkraftwerken fabulieren).

      Und damit komme ich zu Griechenland und deinem Argentinienvergleich.
      Wenn hier einer naiv pauschalisiert, dann bist eher du es, denn Argentinien usw. waren Einzelfälle, zudem in einer Zeit, als die Ressourcenverknappung noch nicht so spürbar war wie heute, Argentinien zudem gesegnet mit Ressourcen im Überfluss (Weideland, Anbauflächen, Erze).
      Das kannst du doch in keinster Weise mit Griechenland vergleichen, da hängt die ganze EU mit dran, zumal die Banken, Lehmann führte fast zum Kollaps des Finanzsystems, man konnte es gerade noch abwenden (haarscharf, denke an die Bank-Runs), aber um den Preis, dass nun nicht nur die Banken, sondern auch die Staaten am Rande des Ruins stehen.
      Es geht auch nicht nur um Griechenland wie du weißt, auch Portugal, Irland, Spanien, Italien, Belgien, Frankreich damit sämtliche Euro-Staaten leben über ihre Verhältnisse, sprich die Situation wird nicht nicht besser,sondern verschlimmert sich kontinuierlich, ebenso ist es in GB, Japan, USA, wann gab es das in der Historie, dass die führenden Staaten gleichzeitig vor dem Abgrund stehen und was zeigt uns das? (Vielleicht das sich etwas grundlegend ändert, nämlich die Verfügbarkeit bezahlbarer Ressourcen???)

      Augen auf, klar denken, statt Wunschdenken ist angesagt, auch wenn das Ergebnis wenig erfreulich ist.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 16:09:35
      Beitrag Nr. 6.306 ()
      Zitat von Algol: be hier einmal einen unzulässigen Vergleich gebracht (perpetuum mobile) und den umgehend zurückgenommen, ansonsten warte ich vergebens auf eine LOGISCHE Widerlegung meiner Argumente.
      Ganz im Gegenteil, Triakel weist in seinem letzten Posting auch mal auf denselben Sachverhalt hin:

      Welche billige und wenig aufwändige Energie subventioniert die zweite Generation der Wind- und Solarkapazitäten? Und die dritte, vierte, fünfte?


      Auch nur kurz, wegen fehlender Zeit: Sofern der ERoEI des Gesamtprozesses Wind-/Solargassynthese über die Lebenddauer der Anlagen positiv ist, könnte man damit wohl sich selbst erhaltende Systeme, bzw. exponentiell wachsende Systeme kreieren. Wobei Gesamtprozess natürlich alles beinhaltet, Aufbau der Anlagen, incl. Abbau der erforderlichen Rohstoffe, Transport, etc. Natürlich dürfen auch keine essentiellen Rohstoffe, wie bestimmte seltene Erden knapp werden. Bei Wind- und Solargas könnten diese Voraussetzungen schon jetzt oder in naher Zukunft gegeben sein. Allerdigns geb ich zu, dass ich mich nicht gut genug damit auskenne und das mit Sicherheit beantworten zu können. Aber falls das der Fall wäre, wäre obiges Argument widerlegt.
      Den ganzen Finanzkram lass ich hier mal aussen vor, denn der ist auch irrelevant wenn es um die reine prinzipielle, physikalisch-thermodynamisch determinierte Machbarkeit geht.
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      Avatar
      schrieb am 13.02.12 16:38:58
      Beitrag Nr. 6.307 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.743.091 von isvinter am 13.02.12 16:09:35...könnte man damit wohl sich selbst erhaltende Systeme, bzw. exponentiell wachsende Systeme kreieren.
      ...
      Bei Wind- und Solargas könnten diese Voraussetzungen schon jetzt oder in naher Zukunft gegeben sein.


      Hallo isvinter,
      immer wieder wird hier mit Dingen argumentiert, die es sozusagen garnicht gibt.
      Mit "garnicht gibt" definiere ich alles, was unter ein Tausendstel Promille zur globalen Energieversorgung beiträgt. Wie eben Wind- und Solargas.
      Aber wer weiß, bei vielen weiteren Anlagen durchstoßen Wind- und Solargas vielleicht irgendwann in den nächsten Jahren die Tausendstel-Promille-Grenze.
      Das wäre dann nicht mehr die "garnicht-gibt"- sondern die "fast-garnicht-gibt"-Kategorie.

      Nun müssen wir nur noch überlegen, wie wir aus "fast-garnicht-gibt" eine sich selbstsubventionierende, exponentielle Erfolgsstory machen.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 16:54:25
      Beitrag Nr. 6.308 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.743.263 von Triakel am 13.02.12 16:38:58Nein, Triakel, das sehe ich anders. Es ist ziemlich unerheblich wie hoch der derzeitige Anteil ist, viel wichtiger ist das Potential zum selbsterhaltenden exponentiellen Wachstum. Denn erstens kann es bei entsprechenden Wachstumsraten doch recht schnell gehen, und zweitens (wichtiger!) würde es bedeuten, dass ein potentieller Rückfall des pro Kopf Energieverbrauchs (auch Lebensstandard genannt ;)) wohl nur temporär wäre.

      Ich gehe ja in sehr vielen Punkten mit Dir und Algol konform, aber ich denke Ihr seit Euch zu sicher, was die Zwangsläufigkeit der von Euch erwarteten Entwicklung angeht.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 17:35:20
      Beitrag Nr. 6.309 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.743.346 von isvinter am 13.02.12 16:54:25Ach isvinter,
      es gibt kein sich selbst erhaltendes exponentielles Wachstum. Exponentielles Wachstum (zum Beispiel einer neuen Energieerzeugung- Speicherungs- und Distributionsinfrastruktur) benötigt zunächst einen exponentiell steigenden Input anderer Energie. Und einen exponentiell steigenden Input finanzieller Mittel.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 17:35:25
      Beitrag Nr. 6.310 ()
      Mal was ganz grundsätzliches zum Thema Verschuldung:


      In der Diskussion zwischen Algol und fishy wurde mit Blick auf Griechenland die Verschuldung der Gesellschaften thematisiert.

      Ich glaube, dass es hier ein großes Missverständnis gibt. Ich will deshalb darstellen, wie sich die Dinge meiner Meinung nach wirklich verhalten. Der Text ist recht lang. Meine Hoffnung ist, dass er nicht allzu lang-weilig ist.

      Das Verschuldungs-Argument, das auch Algol oft nutzt, geht von folgenden Überlegungen aus:

      1.) Die Aufnahme von Kredit ermöglicht einen Konsum bereits heute, den ich mir (noch) gar nicht leisten kann.

      2.) In der Zukunft muss ich diesen Kredit mit Zins und Tilgung bedienen.
      3.) Zins und Tilgung werden mein künftiges Budget deshalb belasten.
      4.) Wenn ich in der Zukunft nicht mehr Einkommen erwirtschaften kann, als heute, werde ich aufgrund des Kredits sogar weniger konsumieren können, als ich es heute kann.

      5.) Nehme ich zu viel Kredit auf und/oder ist mein zukünftiges Einkommen geringer, als erwartet/erhofft, kann es sogar geschehen, dass ich unter der Last der Kreditkosten wirtschaftlich zusammenbreche.

      6.) Aus all diesen Überlegungen ergibt sich – scheinbar(!) - das Wesen des Kredits: Es handelt sich um einen Tausch von Gütern in der Zeit. Ich mache mir Zukunftsgüter schon im Jetzt verfügbar, belaste mich aber dafür mit Zahlungsverpflichtungen, denen ich in der Zukunft nachkommen muss und die mich überfordern können.


      Diese Überlegungen sind aus mikroökonomischer Sicht, also aus Sicht eines Individuums oder eines Unternehmens, alle vollkommen zutreffend. Genau so verhalten sich die Dinge.

      Makroökonomisch sieht das aber anders aus. Wenn man sich ganze Volkswirtschaften und insbesondere die Weltwirtschaft ansieht, ist die oben gegebene Beschreibung des Wesens des Kredits unzutreffend.
      Daraus folgt unter anderem, dass die Weltwirtschaft durch „zu viel Kredit“ allein nicht zusammenbrechen kann.

      Vor allem folgt daraus, dass „die Verschuldung der Gesellschaften“ nicht bedeutet, dass in Zukunft weniger Güter und Dienstleistungen bzw. Ressourcen für Investitionen verfügbar sind, weil wir die schon heute verbraucht hätten.

      Dem Ganzen liegt folgende Verwechselung zugrunde:

      Wenn sich Meier heute ein Auto auf Kredit kauft, das er sich ohne Kredit erst morgen hätte leisten können, dann hat er Konsum vom Morgen ins Heute verschoben. Er hat seinen Konsum zeitlich vorgezogen.

      Volkswirtschaftlich kann man aber keinen Konsum vorziehen. Das Auto, das Meier im Jahre 2012 kauft, wird nämlich keineswegs erst 2015 produziert und per Zeitmaschine aus der Zukunft in die Gegenwart transportiert.
      So ist es mit ALLEN Waren und Dienstleistungen, die per Kreditkauf finanziert werden. Alle diese Waren und Dienste werden nicht physikalisch durch die Zeit befördert.
      Statt dessen werden sie ausnahmslos zu der Zeit produziert, zu der sie auch verbraucht werden.

      Bitte macht euch das vollkommen klar, denn es ist sehr wichtig: Alles, was 2012 verbraucht wird, ist auch 2012 realwirtschaftlich produziert worden. Alle Güter standen 2012 konsumbereit zur Verfügung – mit oder ohne Kredit. Nichts, aber auch gar nichts, wurde – realwirtschaftlich betrachtet - aus der Zukunft „vorgezogen“.

      Wenn aber immer nur das verbraucht werden kann, was in dem Augenblick schon produziert worden ist, wenn es stimmt, dass man heute Brot nicht essen kann, das erst 2015 gebacken wird, wenn Kredit also gar keine Güter aus der Zukunft ins Heute beamen kann, was ist denn dann das wahre Wesen des Kredits?

      Alle 2012 real produzierten Waren und Dienstleistungen auf dieser Welt stellen das Welt-BIP 2012 dar.
      Wie wird dieses BIP unter den 7 Milliarden Menschen verteilt?
      Die Verteilung des BIP folgt ganz genau der Verteilung des Geldes. Denn Geld bedeutet die Verfügungsmacht über Waren und Dienste. Wer viel Geld hat, bekommt viel vom Welt-BIP, wer wenig hat, bekommt nur wenig.

      In unserem Beispiel hatte nun Meier zu wenig Geld um sich aus dem großen BIP-Topf eines der zig Millionen produzierten Autos kaufen zu können.
      Müller hingegen hat viel Geld (weil er ein Boni-Banker ist, während Meier nur etwas Unwichtiges tut, bspw. als Altenpfleger). Müller dürfte von den zig Millionen in 2012 produzierten Autos eigentlich locker über 10 oder 20 Stück verfügen. Das will er aber gar nicht. Lieber borgt er Meier etwas von seinem Geld und gibt diesem Kredit.

      In Zukunft wird Meier deshalb dazu beitragen, dass Müller einen noch größeren Teil des Welt-BIP beanspruchen darf. Denn Meier wird an Müller Zins zahlen, also einen Teil seines lächerlichen Altenpfleger-Gehaltes an Boni-Bank-Müller abzutreten haben.

      Hier haben wir also das wahre Wesen des Kredits aufgedeckt, wie es sich auf makroökonomischer Ebene offenbart:

      Kredit verändert die Zugriffsmöglichkeit verschiedener Individuen auf ein bestehendes Angebot von Gütern und Diensten.
      Es geht gerade nicht um die zauberhafte Verbringung von Gütern aus der Zukunft ins Heute. Es geht allein um die Verteilung der Güter, die heute vorhanden sind.

      Die Menschen, die weniger Zugriffsrechte (Geld) haben, als es ihren aktuellen Konsumwünschen entspricht, leihen sich Zugriffsrechte bei denen, die um so mehr davon haben.
      Der Deal ist teuflisch. Denn er führt dazu, dass die Schuldner in Zukunft von ihren ohnehin als zu knapp empfundenen Mitteln über den Zins einen Teil an eben die Leute abgeben müssen, die als Gläubiger ohnehin mehr Zugriffsrechte auf das BIP haben, als sie für ihren Konsum benötigen.

      Damit ist Kredit letztlich nichts anderes als ein Rechtsverhältnis aufgrund dessen der Eine dem Anderen in Zukunft einen Teil seines Arbeitseinkommens abtreten muss.

      Mit der Menge der produzierten bzw. produzierbaren Güter hat das zunächst nichts zu tun. Es geht nur um die Frage der Verteilung des aktuellen BIP.

      Kredit ist volkswirtschaftlich kein Zukunftsverbrauch. Er ist nur Umverteilung heutiger Güter.

      Wenn man nun all diese Kreditvertrag genannten Rechtsgeschäfte als sittenwidrig und nichtig einstufen würde, dann würden die Gläubiger ihr Vermögen verlieren und die Schuldner ihre Schuld.

      Nur, würde dadurch wirklich reales Kapital vernichtet werden? Oder nur Forderungen auf Geld?

      Welche Maschine hörte dadurch denn auf zu funktionieren? Welches Bergwerk verlöre dadurch seine Schätze? Welcher Acker seine Fruchtbarkeit? Welcher Arbeiter, Handwerker, Ingenieur seine Fähigkeiten und Fertigkeiten?

      Durch den Verzicht auf die Rechte aus den Schuldverträgen würde – nur für sich allein betrachtet – überhaupt kein reales Kapital vernichtet.
      Das einzige, was vernichtet würde, wären Einkommen aus Geldvermögen – also aus Umverteilung durch die Zinsen. Jedes Einkommen würde dann nur noch aus der Arbeitskraft und der Verfügungsgewalt über Realkapital (Maschinen, Anlagen, Boden) - also aus dem Schaffen neuer Werte - kommen.

      Damit soll nicht gesagt sein, dass eine Welt ohne Kredit, das heißt ohne Schuldner-Gläubiger-Beziehungen, wünschenswert ist.
      Kredit stiftet viel Nutzen. Zu viel davon ist allerdings schädlich, weil der Kredit bestehende Ungleichheiten in der Einkommensverteilung immer mehr verstärkt. Zu viel Kredit bedingt ein zu viel an Zinsen und damit ein Zuviel an Umverteilung und eine extreme Konzentration von Vermögen und Einkommen (was auch sehr negative ökonomische Rückwirkungen hat, aber das ist ein anderes und weites Feld).

      Klar werden sollte hier aber vor allem, dass Kredit nur

      1.) heutige Güter – zugunsten des Schuldners – umverteilt (und nicht etwa Güter verfügbar macht, die noch niemand produziert hat – so ein Quatsch… :laugh: )

      2.) in der Zukunft über den Zins Einkommen des Schuldners zum Gläubiger umverteilt und damit bei der künftigen Güterverteilung dem Gläubiger einen noch größeren Vorsprung vor dem Schuldner gibt,

      3.) für sich allein genommen die Menge künftiger Güter und Leistungen keineswegs vermindert,

      4.) weil Kredit – für sich allein genommen - kein Problem der gegenwärtigen und künftigen Produktionsmengen, sondern nur ein Problem der Verteilung dieser Mengen unter den Individuen auf diesem Planten ist.
      7 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 17:44:51
      Beitrag Nr. 6.311 ()
      BP-Chefökonom prophezeit Ära des 100-Dollar-Öls

      100, 110, 120 Dollar: Der Ölpreis steigt, ein Ende des Trends ist nicht in Sicht. Im Interview erklärt BP-Chefökonom Christof Rühl, warum die Verbraucher dauerhaft mit hohen Kosten rechnen müssen - und warum die Ölförderung immer schmutziger wird.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,814873,0…

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 17:49:39
      Beitrag Nr. 6.312 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.743.091 von isvinter am 13.02.12 16:09:35Hallo isvinter,

      ich muss zugeben, dass es mich nachdenklich stimmt, wenn auch du in der Richtung argumentierst.
      Dagegen möchte ich aber 2 Argumente anführen, einmal natürlich das bewährte Totschlagsargument, dass die Menschheit ja nicht nur vor einem Öl-/Energieproblem steht, sondern vor zahlreichen Problemen/Engpässen (z.B. Anbauflächen, Seefisch, Plankton, Klima, Phosphor, Silber usw.) und würde das Energieproblem doch noch gelöst werden, dann würde eben eine andere Limitierung greifen, der Planet ist und bleibt halt endlich in mehrfacher Hinsicht.

      Das 2. Argument bezieht sich auf deine Aussage:

      Sofern der ERoEI des Gesamtprozesses Wind-/Solargassynthese über die Lebenddauer der Anlagen positiv ist, könnte man damit wohl sich selbst erhaltende Systeme, bzw. exponentiell wachsende Systeme kreieren.

      Die ist sicher thermodynamisch völlig korrekt. Was ich zu bedenken gebe ist, dass in die Berechnung des heutigen ERoEIs eben auch all die fossilen Energie-Subventionen einfließen, die in der Zukunft nicht mehr gegeben sein werden.
      Und dann geht es um die benötigte schiere Anzahl weltweit benötigter Anlagen, welche unglaublichen Mengen diverser Erze, Treibstoffe, aber auch Kapitals wären nötig, was hätte das wiederum für Auswirkungen auf die Preise und die verfügbaren Mengen auch anderweitig dringend benötigter Erze und fossiler Treibstoffe? Frage an smiths, gibt es dazu irgendwelche Studien?
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 18:13:10
      Beitrag Nr. 6.313 ()
      Mit Lageenergiespeichern (1 oder mehrere je nach Radius) kann man tatsächlich den kompletten Energiebedarfs Deutschlands von einer Woche abspeichern. Das würde ausreichen !

      In meinem Link sind 2 Kurzvorträge von Prof. Heindl drin, man kann sich aber auch die Langversion von smiths anschauen.

      Das löst zwar nur das Stromproblem, aber immerhin.

      Leicht erstaunlich finde ich, daß er in der Öffentlichkeit wenig Resonanz findet, zumal er hier tatsächlich den "Stein der Weisen" gefunden hat.

      Ich denke aber, daß sich das noch durchsetzen wird.

      Da wäre es durchaus möglich, noch deutlich mehr erneuerbare Energien auszubauen, weil man alles brauchen kann und es im Prinzip nicht verlorengeht.
      So gesehen bräuchten wir Desertec noch nicht mal, das kann aber auch nicht schaden.

      Um aber Öl und Gas zu ersetzen, ist zusätzlich Windgas erforderlich, wie schon ausführlich diskutiert.

      Man sieht, es sind tatsächlich alle Probleme auch lösbar und es besteht Grund zu Optimismus.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 18:51:13
      Beitrag Nr. 6.314 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.743.576 von SLGramann am 13.02.12 17:35:25Hier nochmal zum Thema Italien:

      http://www.teleboerse.de/nachrichten/Italien-spuert-Rueckenw…

      Ich halte es für sensationell, daß Italien nur 2,23 % für 1 Jahr zahlen muß.
      Hätte ich nie für möglich gehalten.

      Damit haben die beste Chancen für einen ausgeglichenen Haushalt in 2013.
      Hoffen wir, daß der Nachfolger von Monti ähnlich gut ist.
      Die müssen ja nur weiter die Steuerhinterziehung bekämpfen.

      Übrigens kauft auch die Mafia in großem Stil ital. Staatsanleihen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 19:01:48
      Beitrag Nr. 6.315 ()
      Hallo isvinter,
      zu deinen Aussagen:

      "Sofern der ERoEI des Gesamtprozesses Wind-/Solargassynthese über die Lebenddauer der Anlagen positiv ist, könnte man damit wohl sich selbst erhaltende Systeme, bzw. exponentiell wachsende Systeme kreieren. Wobei Gesamtprozess natürlich alles beinhaltet, Aufbau der Anlagen, incl. Abbau der erforderlichen Rohstoffe, Transport, etc."

      Ein positiver EROI ist die Grundvorausssetzung für die Energieversorgung einer Gesellschaft.
      Das ist aber eben nur eine der notwendigen Vorraussetzungen, ein positiver EROI alleine reicht nicht aus.

      Du sprichst das dann im nächsten Satz auch schon selber an:

      "Natürlich dürfen auch keine essentiellen Rohstoffe, wie bestimmte seltene Erden knapp werden."

      Die benötigten Rohstoffe sind die nächste ebenso notwendige Voraussetzung für eine funktionierende Energieversorgung. Ohne ausreichend Rohstoffe für die Technik nützt selbst der beste EROI nichts.

      Soweit also kein Widerspruch von mir.

      Aber das reicht auch noch nicht, denn da ist ja auch noch der 'Finanzkram'.

      "Den ganzen Finanzkram lass ich hier mal aussen vor, denn der ist auch irrelevant wenn es um die reine prinzipielle, physikalisch-thermodynamisch determinierte Machbarkeit geht."

      Und da muss ich jetzt leider doch widersprechen.

      Der EROI ist ein Indikator für die Kosten der Energieversorgung, d.h. je höher der EROI umso kleiner die Kosten und je kleiner der EROI, desto höher die Kosten - wobei das natürlich nicht 1:1 gilt, sondern nur ungefähr.

      Es mag auch eine Energiquelle mit hohem EROI aber trotzdem hohen Kosten denkbar sein, umgekehrt allerdings eher nicht.

      Stell dir vor, du würdest ein großes fossiles Kraftwerk durch eine Million kleine Windrädchen - also keine großen Windkraftanlagen sondern sowas ähnliches wie in
      amerikanischen Western - ersetzen.
      Der EROI solcher Windrädchen mag durchaus positiv sein, allerdings dürfte er ziemlich niedrig sein.
      Der Materialaufwand dürfte schon ziemlich groß sein und die Kosten gewaltig.

      Machbar wäre das, aber finanziell wäre es ein Desaster. Der so erzeugte Strom wäre irre teuer. Darum nutzt ja auch kaum jemand kleine Windkraftanlagen, weil sie zwar einen positiven EROI haben mögen, aber der dürfte ziemlich klein sein, demensprechend ineffizent und (material)aufwendig und eben auch teuer sind sie.
      Zu teuer als daß sich das rechnen würde.

      Wenn wir jemals auf Energieversorgung mit so niedrigem EROI angewiesen sein sollten, dann gute Nacht!
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 19:12:13
      Beitrag Nr. 6.316 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.744.099 von Aurisa am 13.02.12 19:01:48Richtig, die Windräder werden immer riesiger und damit effizienter.

      Und PV wird durch den extremen Wettbewerb in China auch immer billiger.

      Zu den Lageenergiespeichern wäre noch zu sagen, daß deren Kapazität in Viererpotenz zum Radius wächst, wie Prof. Heindl erklärt.

      Es gibt in Deutschland nur wenige geologische Möglichkeiten, so etwas zu bauen.

      Wir sollten deswegen nicht vor "gigantischen" Anlagen zurückschrecken, zumal wir das Strom-Speicherproblem damit tatsächlich lösen können.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 19:24:44
      Beitrag Nr. 6.317 ()
      Zitat von Algol: Hallo isvinter,

      ich muss zugeben, dass es mich nachdenklich stimmt, wenn auch du in der Richtung argumentierst.
      Dagegen möchte ich aber 2 Argumente anführen, einmal natürlich das bewährte Totschlagsargument, dass die Menschheit ja nicht nur vor einem Öl-/Energieproblem steht, sondern vor zahlreichen Problemen/Engpässen (z.B. Anbauflächen, Seefisch, Plankton, Klima, Phosphor, Silber usw.) und würde das Energieproblem doch noch gelöst werden, dann würde eben eine andere Limitierung greifen, der Planet ist und bleibt halt endlich in mehrfacher Hinsicht.


      Naja, das bestrteite ich ja gar nicht. Es ging mir nur um den oben zitierten Teilaspekt.

      Zitat von Algol: Das 2. Argument bezieht sich auf deine Aussage:

      Sofern der ERoEI des Gesamtprozesses Wind-/Solargassynthese über die Lebenddauer der Anlagen positiv ist, könnte man damit wohl sich selbst erhaltende Systeme, bzw. exponentiell wachsende Systeme kreieren.

      Die ist sicher thermodynamisch völlig korrekt. Was ich zu bedenken gebe ist, dass in die Berechnung des heutigen ERoEIs eben auch all die fossilen Energie-Subventionen einfließen, die in der Zukunft nicht mehr gegeben sein werden.


      Naja, wenn das so ist, dann ist der ERoEI aber negativ und die ganze Argumentation ist Makulatur. Ein ERoEI >1 bedeutet ganz klar, dass zB. ein Windrad in seiner Betriebszeit mehr Energie liefert (und in Methan umwandelt) als insgesamt für die Produktion desselben + laufende Kosten verbraucht wurde. Inclusive Erhalt der dafür notwendigen Produktionsinfrastruktur. Nur dann stimmt meine obige Argumentation und wie gesagt, ich kann das nicht mit Sicherheit beurteilen - letztendlich muss ich davon ausgehen, dass die aktuellen ERoEI Abschätzungen einigermassen passen und zwar im obigen Sinne (was anderes wäre schlichtweg falsch). Falls das aber zutrifft, gibt es zumindest theoretisch keinen Grund der exponentiellem und sich selbst erhaltenden Wachstum im Wege steht. Unabhängig von der derzeitgen Basis. Zumal ja die Fossilen nicht von heute auf morgen weg wären und es ja "nur" darum geht den Delcline auszugleichen. Vereinfacht gesagt hättest Du eine Überlagerung zweier Funktionen, bzw. deren 1 Ableitungen - Hubbertkurve vs. Exponentialfunktion. Der Deline nach Hubbert ist ganz grob linear, während die Erneuerbaren unter obigen Prämissen exponentiell wachsen könnten. Aufgrund der Verhältnisse (riesen Menge fossile vs. verschwindend kleinem Windgasanteil) würde natürlich zuerst der Decline dominieren bis er zu einem Zeitpunkt x ausgeglichen wäre und danach überkompesiert würde.

      Klar ist das alles völlig vereinfacht und was realistisch ist, ist eine ganz andere Frage. Hier tendiere ich klar zu Deinen und Triakels pessimitischen Erwartungen (und ja, Triakel, definitv pessimistisch, denn wenn es so kommt wie Du erwartest, wird das ein Doomsday-Event, welches wohl beispiellos in der Menschheitsgeschichte sein wird, das garantiere ich Dir). Aber eine theoretische Zwangsläufigkeit sehe ich nicht und habe schon schon noch gewisse "Resthoffnungen", denn die stirbt ja bekanntlich zuletzt ;)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 19:57:45
      Beitrag Nr. 6.318 ()
      Um aber Öl und Gas zu ersetzen, ist zusätzlich Windgas erforderlich, wie schon ausführlich diskutiert.

      Na klar,
      hunderte Millionen Barrel Öl und zig Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr durch Windgas ersetzen...

      Wenn auch nur 1 Prozent davon ersetzt werden sollte, müssten wir aber schon 10 Jahre lang maximal investieren. Was den Strompreis vermutlich um weitere 50% nach oben treiben würde.
      Es wird aber nicht maximal invertiert. Eine Handvoll Pilotanlagen sage ich für die nächsten 5 Jahre voraus.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 20:18:36
      Beitrag Nr. 6.319 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.744.454 von Triakel am 13.02.12 19:57:45Nun gut, das haben wir ja schon alles ausführlich diskutiert.

      Ich gehe davon aus, daß "all liquids" bis 2050 noch ausreichend da ist und das Windgas tatsächlich nur langsam kommt.

      Wichtig ist, daß wir durch die verbesserte Speicherung nun wirklich Strom im Überfluß bekommen können und Öl und Gas soweit wie möglich ersetzen können.

      Zumindest bis 2015 ist da absolut grünes Licht und auch Gas ist im Überfluß da.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 21:14:35
      Beitrag Nr. 6.320 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.744.262 von isvinter am 13.02.12 19:24:44Hi isvinter,

      in einem Punkt lag ich vielleicht daneben, nämlich beim EROEI. Das ist nicht mein Metier, aber ist das eine rein physikalische Größe? Nach meinem Verständnis muss es doch bei der Wirtschaftlichkeit eine große, zunehmend sogar eine entscheidende Rolle spielen, was die Produktion eines Windrades oder von PV usw. kostet. Und wenn absehbar der fossile, bezahlbare und in großen Mengen verfügbare/produzierbare Treibstoff knapp wird, dann muss das doch Auswirkungen haben, wenn die Kosten für den Abbau der Erze (zusätzlich best-first-Effekt), die Verarbeitung und den Transport davonlaufen.
      Für mich ist es logisch, wenn sich dann irgendwann die Produktion von etlichen "Alternativen" nicht mehr rechnet, genau wie auch Öl aus vielen kleinen Feldern nie gefördert werden wird, weil es sich nicht rechnet, bzw. gar nicht mehr bezahlbar ist (was ja auch immer wieder gern übersehen/verdrängt wird, unsere Zivilisation verkraftet keine beliebig hohen Energie-Kosten, der Grenzwert ist gar nicht weit entfernt, wie man schon 2008 ansatzweise sehen konnte).
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 22:09:56
      Beitrag Nr. 6.321 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.743.576 von SLGramann am 13.02.12 17:35:25Hallo SL,

      das Zinsthema ist zwar etwas Themen-fern aber trotzdem wichtig und interessant.

      Ich habe auch dazu eine andere Meinung als du.

      Erstmal denke ich, dass die Verschuldungsprobleme nicht nur was mit den Schulden selbst zu tun haben, sondern sich zunehmend auch die Wachstumsgrenzen (Ressourcenverknappung) bemerkbar machen. Das merkt jeder von uns, wenn er für den Liter Super derzeit 1,60 bezahlt (ebenso ist Strom, Heizöl, viele Nahrungsmittel sehr teuer geworden). Das kostet Kaufkraft, früher konnten die Staaten aus ihren Schulden einfach herauswachsen, heute geht dafür immer mehr Kaufkraft für Nahrung und Energie verloren, was an anderer Stelle eingespart werden muss.

      Was du dann als mikroökonomisch beschreibst, da sind wir uns völlig einig.
      Wir sind uns vermutlich auch einig, dass derjenige, der freiwillig Geld verleiht an jemanden, der freiwillig einen Kredit haben möchte, für sein Risiko und Verfügbarkeitsverlust über sein Kapital mit einem Zins entlohnt werden sollte, denn sonst käme (fast) niemand auf die Idee, sein Geld zu verleihen.

      Was du dann makroökonomisch kritisierst, klingt für mich ein wenig tendenziös in der Richtung, dass derjenige, der mehr Geld hat als andere, sich automatisch schuldig macht.
      Hier muss man genauer hinsehen. Natürlich stimme ich dir zu, dass ein Bonus-Banker eigentlich weniger "leistet" als ein Altenpfleger oder eine Krankenschwester. Das ist moralisch unumstritten, leider spielt das wirtschaftlich keine Rolle, denn Banker kann nicht jeder, Altenpfleger schon eher und da gibt es Abertausende von Polen, Rumänen oder Philippinos, die froh sind, wenn sie hierzulande diesen Job für einen Hungerlohn ausüben können, um einer noch viel größeren Armut in ihrer Heimat zu entgehen.
      Und an dieser Stelle muss ich mal einhaken, bei der Zinskritik schwingt imho immer so eine vorgestrige Weltsicht mit nach dem Motto die da oben und wir hier unten. Die Welt hat sich seit Uropa Marx aber verändert, sie ist zusammengewachsen und wenn man schon von gerechter Umverteilung träumt, dann sollte man doch über den eigenen nationalen Horizont hinausschauen in die weite Welt.
      Und dann stellt man fest, dass wenn überhaupt eine Umverteilung sozial notwendig ist, sie von uns Richtung Bangla Desh, Afrika usw. gerechtfertigt wäre, denn aus Sicht eines hungernden Afrikaners ist der Unterschied zwischen einem Hartzer und Jo Ackermann kaum wahrnehmbar.
      Und genau diese Umverteilung von Reich nach Arm findet seit einiger Zeit statt (Globalisierung), wenn man z.B. an die Job- und Wohlstandsverluste Richtung China denkt. Für die hier Betroffenen unerfreulich, sozial aber sehr wünschenswert und gerecht.
      Mit der Ressourcenverknappung verändern sich allerdings die Maßstäbe, dass was sozial und gerecht ist, ist unter dem Ressourcenaspekt fatal.
      Würde man alle Reichen dieser Welt enteignen (also alle Deutschen) und das Geld den wahren Armen dieser Welt zur Verfügung stellen, dann würden diese fleißig beginnen zu konsumieren und die Ressourcenproblematik deutlich verschlimmern.
      Unter diesem, leider übergeordneten Aspekt, können wir also dankbar sein, dass es Menschen wie Warren Buffett gibt, die zwar Milliarden besitzen, aber wie Onkel Dagobert sehr spartanisch leben und damit Ressourcen und Umwelt schonen. Sicher für manche eine etwas befremdliche, aber begründete Logik...

      Nun etwas konkreter zu deinen Aussagen, es wird doch niemand gezwungen, Schulden zu machen, dahinter steht doch immer der Wunsch nach Konsum, statt Sparsamkeit. Das kann und sollte man sich angesichts der zukünftigen massiven Sparzwänge/Beschneidung des Lebensstandards wegen der Ressourcenproblematik verkneifen, dann gewöhnt man sich schon mal an das zukünftig Unausweichliche und trägt, wenn es einem denn so wichtig erscheint, auch nicht dazu bei, einen anderen zu bereichern.
      Und jeder Konsum ist unter dem Umwelt- und Ressourcenaspekt schädlich (fairerweise muss ich zugeben, dass ich da privat auch nicht konsequent bin).

      Aus der Sicht der Gläubiger muss ich auch was einwenden.
      So wie die Notenbanken Geld drucken und Zinsen manipulieren, das gesamte Finanzsystem immer mehr in den Abgrund manövrieren, nur um etwas Zeit zu schinden (und dabei die Fallhöhe vergrößern), ist jeder Geldbesitzer dumm, der sein Geld verleiht. Sachwerte wie Edelmetalle oder Aktien sind in der Situation doch viel lukrativer und sicherer als jegliche Zinsanlagen.
      Wenn du allerdings z.B. eine Lebensversicherung oder einen Sparvertrag etc. abgeschlossen hast, dann trägst du allerdings zur Umverteilung zu deinen Gunsten per Zins bei, denn die Versicherung oder Bank wird dein Geld überwiegend in Zinsanlagen anlegen/weiter verleihen.
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      schrieb am 13.02.12 22:26:54
      Beitrag Nr. 6.322 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.743.576 von SLGramann am 13.02.12 17:35:25Damit ist Kredit letztlich nichts anderes als ein Rechtsverhältnis aufgrund dessen der Eine dem Anderen in Zukunft einen Teil seines Arbeitseinkommens abtreten muss.



      Das hast Du völlig korrekt beschrieben: Früher hat man dieses Rechtsverhältnis als Leibeigenschaft bezeichnet, so im 17. bis 19. Jahrhundert... noch früher als Sklaventum...heute nennt man es "Hamsterrad" .. klingt vornehmer, ist aber in der Sache gleichbedeutend.
      So... nachdem wir nun das kleine Problem mit "dem Bißchen Kredit" ( welches mittlerweile ja astronomische Dimensionen erreicht hat) und was letztlich dazu führt, daß mindestens 90 % der Menschheit vermutlich für die restlichen 10 % malochen muß, erkannt haben, wirst Du sicherlich auch eine praktische, ich meine gesellschaftliche Lösung dafür haben.
      Mit dem lapidaren Hinweis auf Deine beiden "Trivial-Beispiel-Figuren"...(denke da an den Altenpfleger Meier, das arme Schwein :laugh: muß jezt immer für den Müller malochen :laugh::laugh:) wirst Du die politische soziale Brisanz, die hinter diesem Thema steckt, wohl kaum aus der Welt schaffen.
      Du kannst es ja mal in Griechenland versuchen... aber zieh Dich warm an :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.02.12 23:09:45
      Beitrag Nr. 6.323 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.045 von Algol am 13.02.12 22:09:56Hallo Sl


      noch ein Nachtrag:

      in dieser, von Dir etwas sehr simpel erklärten Kreditproblematik steckt in letzter Konsequenz potentiell der Auslöser zu einem großen, flächendeckenden Krieg.... sei es ein Bürgerkrieg oder ein Länder -bzw. Kontinente übergreifender. Wer heute als Gläubiger seine Forderungen präsentiert bzw. "fällig" stellt, hat ein Problem. Stell Dir bitte einmal vor, die Chinesen würden ihre 3,2 Bill. Dollar in den USA in Hard-Assets eintauschen wollen, sagen wir mal, sie wollten Exxon kaufen oder Boeing... wäre gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung an die USA.
      Wenn die EU ihr Geld aus Griechenland zurück haben will, müßte sie das Land "annektieren", anders würde es nicht gehen.
      Fazit: man muß als Gläubiger wohl seine Forderungen abschreiben und zukünftig weniger bzw. gar keine Kredite mehr vergeben. Das aber hat dann den ungewollten Effekt, daß die Produktion zukünftig deutlich sinken wird,und dann tritt genau das ein, was Du ja so wortreich bestreiten willst....nämlich die Erkenntnis, daß man nicht "in die Zukunft konsumieren kann"
      Daß von Dir bagatellisierte Verteilungsproblem in Deinem Schlußsatz..
      ich zitiere :

      weil Kredit – für sich allein genommen - kein Problem der gegenwärtigen und künftigen Produktionsmengen, sondern nur ein Problem der Verteilung dieser Mengen unter den Individuen auf diesem Planten ist.
      ende des zitats

      ... war und ist Ursache und Auslöser nahezu sämtlicher Kriege in der menschlichen Geschichte.... sowie auch aller Verbrechen des täglichen lebens.
      Wozu haben wir wohl eine Polizei, einen Staats- und Justizapparat ??

      Du glaubst doch nicht im Ernst, daß Du dies mit einer unbegrenzen Kreditökonomie.. fast hätte ich gesagt dem "Finalen unbegrenzen Kredit" gelöst bekommst. Du liest zu viele postings von Urlaub, fürchte ich :laugh: oder Du kennst die Geschichte nicht.
      PS.: Weißt Du noch, woran sich in 2007/2008 diese gesamte Finanz-und Betrugskrise entzündet hat : an den Sub-Prime-Immo-Krediten der USA
      Schon vergessen ?
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 08:03:27
      Beitrag Nr. 6.324 ()
      Wer meine Postings liest, kann neben den Infos und Links, die ich poste, für sich eine Menge Zuversicht und positives Denken mitnehmen.

      :laugh:

      Und es hat sich seit 2011 fast alles zum Positiven entwickelt, wobei es z.T. noch deutlicher besser lief als ich dachte.

      Das Doomen lief dagegen ins Leere.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 08:08:41
      Beitrag Nr. 6.325 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.740 von Urlaub2 am 14.02.12 08:03:27Ja Urlaub,

      alles läuft super, frag mal einen Griechen, schon bald einen Portugiesen oder Spanier oder einen arbeitslosen Ami in einer Zeltstadt.
      Aber das interessiert natürlich weniger, denn dir geht es ja (noch!) super und dein Verständnis für zukünftige Entwicklungen ist ja bekanntlich eher unterentwickelt bzw. nicht vorhanden
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 08:18:16
      Beitrag Nr. 6.326 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.045 von Algol am 13.02.12 22:09:56Hallo Algol, mein Punkt ist nicht in erster Linie die Kritik an den sozialen Folgen des Zinssystems, sondern klar zu machen, dass die massive Verschuldung uns nicht zwingend Investitionsmöglichkeiten in der Zukunft raubt, so wie Schulden einem Individuum Konsum- oder Investitionsmöglichkeiten rauben.
      Denn während ein Individuum über den Zins Einkommen verliert, geht dieses Einkommen auf gesellschaftlicher Ebene nicht verloren, es wird "nur" umverteilt.
      Bei Triakel und manchmal Dir habe ich aber das Gefühl, dass ihr so argumentiert, dass - um es so zu sagen - die Ausbeutung unserer finanziellen "Reserven" zur Ausbeutung der Bodenschätze erschwerend hinzu kommt.

      @Looe, Deine Angriffe sind nicht ganz berechtigt. Ich habe meinen Keynes schon gelesen.
      Und ich kenne auch das älteste - und einzig sinnvolle - revolutionäre Programm: "Streicht alle Schulden, verteilt das Land neu." Und mir ist klar, dass dieses Programm von Zeit zu Zeit verwirklicht werden muss - auf welche Weise auch immer.
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 08:18:58
      Beitrag Nr. 6.327 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.763 von Algol am 14.02.12 08:08:41Am Beispiel von Portugal, das durchaus Probleme hat, kann man sehen, daß sie sich durch die Bankenkredite von Draghi kurzfristig durchaus gut refinanzieren können.

      Auch ist es das einzige Land, wo der Draghi jetzt selbst noch Staatsanleihen kauft.

      Um aber aus den Schulden herauszuwachsen, ist eine stärkere Unterstützung durch die EU nötig.

      Wobei aber schon EU-Fachleute im Land sind, die analysieren, wo man genau ansetzen muß.

      Und Schäuble will ein zusätzliches Hilfspaket spendieren.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 08:29:57
      Beitrag Nr. 6.328 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.809 von SLGramann am 14.02.12 08:18:16Ok SL, akzeptiert.

      Nur ein Einwand, würdest du die Zinszahlungen einstellen, würdest du primär die kleinen Leute treffen (Bankeinlagen, Pensionskassen, Lebensversicherungen). Die eigentlich Reichen verdanken ihren Wohlstand Sachwerten, wie Unternehmensgründungen (Bill Gates) oder Aktien (Warren Buffett).
      Und es hätte natürlich massive Folgen für den Staat (die Summe aller Bürger), das Vertrauen wäre weg, auch wichtige und sinnvolle Investitionen ließen sich nicht mehr per Kredit finanzieren.
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 08:41:22
      Beitrag Nr. 6.329 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.814 von Urlaub2 am 14.02.12 08:18:58Urlaub,

      das ist doch offensichtlich ein Hütchenspiel mit den fast kostenlosen Bankkrediten der EZB, womit die Banken Staatsanleihen kaufen, die sie wiederum als "Sicherheit" bei der EZB hinterlegen dürfen. Verdecktes Gelddrucken, das hat nicht das Allergeringste mit einer wirtschaftlichen Gesundung zu tun.
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 09:00:37
      Beitrag Nr. 6.330 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.923 von Algol am 14.02.12 08:41:22Draghi hat die Unterkapitalisierung der Banken gelindert und stützt gleichzeitig die Staaten durch billigere Kredite.

      Am Beispiel von Italien kann man absolut sehen, daß es gewirkt hat.
      Jetzt muß Monti da die Rahmenbedingungen verbessern, unter anderem durch Bekämpfung der Steuerhinterziehung, wo es auch schon Fortschritte gibt.

      Er kann in 2013 einen ausgeglichenen Haushalt schaffen.

      Wer gegen solche Zentralbankhilfen ist, schaufelt sich sein eigenes Grab, indem das weltweite Finanzsystem zusammenbricht.

      Aber das ist ja ganz im Sinne der Doomer, die dadurch recht behalten.

      :laugh:
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 09:33:32
      Beitrag Nr. 6.331 ()
      Bei Triakel und manchmal Dir habe ich aber das Gefühl, dass ihr so argumentiert, dass - um es so zu sagen - die Ausbeutung unserer finanziellen "Reserven" zur Ausbeutung der Bodenschätze erschwerend hinzu kommt.

      Ich meine das anders SLG.

      Um mal ein ganz konkretes Beispiel zu nennen:
      die Finanzierung neuer Offshore-Windkraftanlagen vor der deutschen Küste wird derzeit zunehmend schwieriger. Grund ist die stockende Anbindung der Anlagen an das Festlandsnetz, was dazu führt, dass die Anlagen einige Zeit nach Fertigstellung noch keinen Strom liefern. Was aus Sicht der Banken die Bedienung der Kredite in Frage stellt. Dazu gab es im Fernsehen (ich glaube bei Phoenix) vor einigen Wochen interessante und desillusionierende Informationen.
      Weiterhin wird zum Beispiel Desertec zumindest in der geplanten Dimension an der Finanzierung scheitern, weil kein Privatinvestor unkalkulierbare, jahrzehntelange geopolitische Risiken in Kauf nehmen wird. Die Staaten sind jedoch auf Grund ihrer Verschuldungssituation nicht in der Lage, hunderte Milliarden zu finanzieren. Auf staatlicher Ebene gibt es also tatsächlich die schuldnenbedingte Einschränkung des Handlungsspielraumes.
      Pilotanlagen bei der Windkraft-Hybridtechnik werden finanziert durch staatliche Hilfe. Aber etliche Milliarden Euro, die erforderlich wären, um viele solcher Anlagen zu errichten, werden nicht zur Verfügung stehen.
      Und privat werden diese auch nicht finanziert werden, weil die Profitalbilität und damit die Absicherung des Schuldendienstes auf einige Zeit nicht gegeben ist.
      Deshalb schriebe ich immer wieder: die breit angelegte Förderung von Hybridwindkraft wird es in den nächsten Jahren nicht geben. Einige Pilotanlagen werden jedoch mit staatlicher Unterstützung errichtet werden. Aber eben kein Durchbruch mit großen Stückzahlen, wie es nötig wäre.
      Genau so verhält es sich beim Netzumbau: neben bürokratischen Hindernissen gibt es eben das Problem der nicht ausreichenden Bereitstellung von Finanzmitteln. Deshalb hinkt der Netzumbau gewaltig hinter den Erfordernissen hinterher.

      Und wenn der von mir vermutete große Finanzmarktcrash innerhalb der nächsten Jahre kommt (eine sehr kräftige Kontraktion der Schulden und Forderungen/Guthaben ist seit langer Zeit überfällig und wird immer unausweichlicher), dann sieht es für eine gewisse Zeit sowieso zappenduster mit realwirtschaftlichen Investitionen aus. Ein dysfunktionales Finanzsystem ist bei einem strukturellen Schock nicht oder kaum in der Lage, große und teure und zudem zunächst oft nicht profitable Zukunftsinvestitionen zu stemmen.
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 09:57:41
      Beitrag Nr. 6.332 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.745.809 von SLGramann am 14.02.12 08:18:16@Looe, Deine Angriffe sind nicht ganz berechtigt.

      Hallo SL,

      bitte um Entschuldigung..sollte natürlich kein Angriff sein, sondern eine Kritik.
      In diesem Sinne

      Gruß und alles gute Looe
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 11:56:23
      Beitrag Nr. 6.333 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.746.028 von Urlaub2 am 14.02.12 09:00:37Ach Urlaub,

      genau so wenig, wie es dir möglich ist, die wahrscheinliche Zukunft zu erfassen genau so wenig ist es dir möglich, die Gedankengänge eines "Doomers" nachzuvollziehen...
      Natürlich will ich nicht "Recht behalten" und erfreue mich an jedem Tag, wo der Kollaps des Finanzsystems oder später der Zivilisation nicht erfolgt, denn ich wäre ja auch betroffen, habe zudem Kinder, Freunde, Menschen, deren Wohlergehen mir was bedeutet, du denkst oft ganz schön "kraus".

      Inhaltlich verwechselst du immer Aufschub (woraus eine größere spätere Fallhöhe folgt, denn die Ungleichgewichte werden immer größer) mit Bewältigung. Wenn Staaten wie Griechenland trotz aller Tricks letztlich pleite gehen, dann sind reale Forderungen verloren und wenn die EZB dann in höchster Not, die Forderungen übernimmt, sprich druckt, dann zählst auch du zu den Verlierern, weil dein eigenes Geld weniger wert ist (selbe Gütermenge, bei größerer Geldmenge), auch wenn du es nicht sofort bemerkst.

      Und Monti versucht sicher kleine Schritte in die richtige Richtung, aber naiv zu glauben, damit würde das Problem gelöst. Italien ist nicht wettbewerbsfähig, nicht ganz so extrem, aber ähnlich wie Griechenland. Es wird deutlich weniger exportiert, als importiert um den Lebensstandard aufrecht zu erhalten.
      Wollte man das ändern, müsste man die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, indem man z.B. die Löhne senkt und die Kündigungsschutzgesetze abschwächt. Das ist in einer Demokratie und speziell in Südeuropa aber gegen den Wählerwillen nicht durchsetzbar.
      Also hat man ein strukturelles Defizit, was ständig größer wird, da hilft keine Umverteilung und auch Deutschland kann und will Italien usw. langfristig nicht mit Abermilliarden über Wasser halten.

      Hinzu kommen dann noch Elementarprobleme, wie die Absurdität, dass mehr oder weniger alle Volkswirtschaften vom Konsum abhängen (= Geld ausgeben, was man nicht hat, für unnötige Dinge, die die Ressourcenknappheit verschärfen). Spart man notwendigerweise, würgt man den Konsum noch weiter ab => sinkende Steuereinnahmen, Firmenpleiten, zunehmende Arbeitslosigkeit, s. Griechenland usw.
      Ja und dann gibt es Milliarden in den Schwellenländern, die mit viel Einsatz und für wenig Geld, danach gieren zu ein bisschen Wohlstand zu kommen, dies mit Niedriglöhnen und schneller Entwicklung/Wissensaustausch als früher möglich war, auch schaffen (Konkurrenz, weitere Arbeitsplatzverluste in den OECD-Staaten).
      Dies wiederum führt zu einem noch schnelleren Ressourcenverbrauch, sprich Energie, Nahrung usw. wird teurer => weitere Kaufkraftverluste => weniger Konsum => Arbeitsplatzverluste => Verarmung

      Das ist die pöse Realität, von der ein Urlaub natürlich nichts wissen will und sich deswegen lieber in seine irrealen Wunschträume flüchtet...
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 12:24:30
      Beitrag Nr. 6.334 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.746.218 von Triakel am 14.02.12 09:33:32Wie zur Bestätigung meines Beitrags:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,815093,0…


      A propos Vahrenholt: dieser Medienhypestratege in Sachen Klima und sogenannter Energieexperte hat ja gestern abend auf Phoenix wieder ein Klein-Fritzchen-Statement auf Urlaub-Niveau gucken lassen:
      "Öl reicht 50 Jahre, Gas reicht 100 Jahre, Kohle reicht 200 Jahre"

      Für wen reicht Öl 50 Jahre? wusste noch garnicht, dass Vahrenholt kuwaitischer Staatsbüger (50 Jahre Öl) mit doppelter Staatsbürgerschaft eines Kataris (100 Jahre Gas) ist.
      Ich hatte immer vermutet, der sei deutscher Staatsbürger mit 97% Ölimportabhängigkeit und 88% (in 20 Jahren 100%) Gasimportabhängigkeit.
      So kann man sich täuschen. Macht garkeinen katarischen Eindruck, der Mann, auf den ersten Blick.

      Genau so wie dieses jede Faktenlage ignorierende Interview mit dem BP-Chefökonomen:
      -Kanada, USA und Mexiko von Energieimporten abhängig...
      Hallo! Die USA sind der mit Abstand größte Ölimporteur der Welt und sogar trotz gewisser Steigerung der Gasförderung immer noch von Gasimporten von ca. 70 Milliarden Kubikmeter im Jahr abhängig!
      -Brasilien wird die USA mit Öl beliefern...
      Hallo! Brasilien ist trotz Steigerung seiner Ölförderung kein Ölexporteur, weil sein Eigenverbrauch genau so schnell wächst wie seine Förderung!
      -das Ölangebot wird mit der Nachfrage bis 2030 Schritt halten...
      Hallo! Die Weltölexportmenge geht bereits seit 6 Jahren zurück und wird in Zukunft noch deutlich schneller zurückgehen, so dass immer mehr Nachfrage in den importabhängigen Ländern über steigende Preise vernichtet werden muss.
      Aber klar - wenn Nachfrage über den Preis vernichtet wird, dann hält ja das Angebot mit der Nachfrage Schritt. Prima!

      EXPERTEN...
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 12:34:55
      Beitrag Nr. 6.335 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.747.381 von Triakel am 14.02.12 12:24:30Korrektur:
      Der BP-Chefökonom hatte natürlich davon gesprochen, dass Kanada, die USA und Mexiko von Energieimporten UNABHÄNGIG wären.
      Für Mexiko und Kanada simmt das ja (für Mexiko NOCH!), aber für die USA stimmt das in keiner Weise.
      Und selbst wenn man die 3 Länder zusammenfasst (was ja Blödsinn ist), dann stimmt das nicht.
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 12:40:00
      Beitrag Nr. 6.336 ()
      Diese ganze Diskussion hatten wir schon und es wird auf die Dauer ermüdend.

      Tatsache ist aber, daß es sowohl bezüglich Öl als auch bezüglich Finanzen inzwischen deutlich besser lief als selbst ich geglaubt habe, geschweige denn als das, was doomermäßig von Triakel und Algol gesagt wurde.

      Wir dürften schon längst kein Öl mehr haben, müßten alle bankrott sein oder eine extreme Inflation haben !

      :laugh:

      Und wenn wir so blöd sind, unsere Kernkraftwerke alle abzuschalten, dann haben wir es auch nicht besser verdient.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 12:49:09
      Beitrag Nr. 6.337 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.747.450 von Triakel am 14.02.12 12:34:55http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=14272

      Zitat:

      Laut Hofmeister sei der anhaltend unstillbare Appetit der Schwellenländer – allen voran China und Indien – nach Rohöl vollkommen unvorhersehbar gewesen.

      Häääh? Was ist denn das für ein Schwachsinn, Du Shell-Oil-Experte ?
      Hast wohl nicht gewusst, dass in den beiden Ländern zusammen 2,5 Miliarden Menschen leben? Die immer noch jede Menge aufzuholen haben in Sachen Ölverbrauch?
      Und selbst wenn sie nur ein Viertel des Pro-Kopf-Ölverbrauchs der westlichen Länder hätten den Weltölexportmarkt zum Kollaps treiben würden?
      Der hatte wahrscheinlich aus Versehen "2,5 Millionen Einwohner" gelesen.
      Ja, das kommt davon, wenn man flüchtig liest.
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 13:00:53
      Beitrag Nr. 6.338 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.747.526 von Triakel am 14.02.12 12:49:09Übrigens, Hofmeister,
      alter Shell-Experte. Die anderen über 100 Schwellen- und Entwicklungsländer haben zusätzlich zu China und Indien noch einmal 3 Milliarden Einwohner, alle mit großem Aufholpotenzial zum Westen in Sachen Ölverbrauch.
      Und jetzt kommt das Beste: es kommen in den nächsten 40 Jahren noch einmal fast so viel Menschen dazu, wie China und Indien heute Einwohner haben.

      Und ganz überraschend und völlig unvorhersehbar wollen die auch alle Öl haben.
      Und Gas. Und Kohle. Und Fisch. Und Getreide. Und Phosphor. Und Kleidung.
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 13:28:09
      Beitrag Nr. 6.339 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.747.576 von Triakel am 14.02.12 13:00:53Die Experten hatten nicht mit so einem Einbruch gerechnet:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,815205,00.h…

      Und es ist völlig unvorhersehbar, dass sich dieser Absturz bei weiterer Verschärfung des Radikalsparkurses mit seinen massiven Einkommensverlusten breiter Bevölkerungsteile weiter fortsetzen wird.

      Wir sollten viel mehr auf Experten vertrauen. Gesunder Menschenverstand kann kein Ersatz für Expertenwissen sein.
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 13:34:38
      Beitrag Nr. 6.340 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.747.576 von Triakel am 14.02.12 13:00:53Genau so ist es Triakel,
      und genau das ist es, was zählt (neben dem Fakt, dass die meisten Ressourcen naturgemäß endlich sind und beständig knapper und teurer werden).
      Daneben verblassen sämtliche wunschdenkenden Hirngespinste von Krisenüberwindung per vermeintlicher Alternativen, Gelddruckerei etc. zur bedeutungslosen Absurdität.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 16:45:39
      Beitrag Nr. 6.341 ()
      Ein Blick in die Zukunft anhand des Schicksals der Stadt Detroit?

      http://theeconomiccollapseblog.com/archives/20-things-we-can…
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 18:50:07
      Beitrag Nr. 6.342 ()
      Hier mal Frau Traud als Chefvolkswirtin der Helaba:

      http://www.daf.fm/video/gertrud-traud-neues-dax-ziel-bei-750…

      Hat übrigens letztes Jahr schon richtig den "gordischen Knoten" gesehen, den Draghi durchschlagen hat.

      Im Vergleich zu ihr war ich fast schon ein Doomer.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.02.12 19:46:05
      Beitrag Nr. 6.343 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.746.028 von Urlaub2 am 14.02.12 09:00:37Jetzt muß Monti da die Rahmenbedingungen verbessern, unter anderem durch Bekämpfung der Steuerhinterziehung, wo es auch schon Fortschritte gibt.


      Soll das ein Witz sein? :laugh: Die Italiener schaffen ihr Geld mit beiden Händen in`s Ausland, vorzugsweise in die Schweiz und nach Deutschland . Was der Bundes-Schnorrer-Präsident Wulff da von sich gibt in seinen italienischen Lobgesängen, hat mit der Wahrheit genau so "viel" zu tun, wie seine Urlaubsklarstellungen :laugh:

      http://www.seite3.ch/Athen+Unruhen+Polizei+droht+Regierun…

      aus dem link:

      Athen ist im Ausnahmezustand. Während in den hiesigen Medien von wütenden Randalierern die Rede ist, gegen welche die Polizei mit aller Härte vorgeht, gibt es Meldungen, wonach die griechische Polizeigewerkschaft ihre Regierung davor warnt, gegen die Mitbürger vorzugehen. Vielmehr überlegt sich die Polizei Haftbefehle gegen die Regierung auszustellen, die mit der Troika die demokratische Ordnung des Landes gefährdet.

      Nun ja, läuft alles bestens... wie vorhergesehen:laugh::laugh:


      http://www.gegenfrage.com/ein-volk-am-tropf-us-buerger-ertri…


      Hallo SL ,


      Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema : Zinsen und Kredit am Beispiel der USA:

      Fast schon eine prophetische Aussage: 43% aller amerikanischen Familien geben mehr aus, als sie einnehmen. Gleichzeitig sind die mittleren Haushaltseinkommen dank Lohndumping und Sparmaßnahmen weiter rückläufig, wodurch die durchschnittliche US-Familie nur noch weniger als 50’000 Dollar pro Jahr einnimmt. Nach Angaben der Federal Reserve hat sich die mittlere Verschuldung privater US-Haushalte auf 75’600 Dollar erhöht, wie CNN berichtet. Seit dem Jahr 1971 hat sich die Privatverschuldung sogar um satte 1’700% erhöht.

      Viele Amerikaner stecken somit in der Schuldenfalle fest und schaffen es überhaupt nie, ihre Schulden zurückzuzahlen. Es ist höchste Zeit für einen Weckruf in den USA, denn immer mehr Bürger stürzen sich dort für Spaß und Konsum ins Unglück. Alle Quellen sind direkt im Beitrag verlinkt und wirken authentisch. Erschreckend!

      Allein im vergangenen Dezember haben die US-Bürger erneut Konsumkredite in Höhe von 19,3 Milliarden Dollar aufgenommen, womit die Amerikaner laut Bloomberg nun insgesamt Konsumkredite in Höhe von 2,5 Billionen Dollar abstottern. Insgesamt 798 Milliarden Dollar Kreditkartenschulden ( Das sind reine Konsum-Schulden- keine Hypotheken etc)lasten auf den Schultern der US-Bürger und 46% aller Kreditkarteninhaber schaffen es laut Forbes mit Müh und Not, ihren Schuldenstand zu halten, anstatt ihn zu verringern. Insgesamt gibt es momentan rund 600 Millionen Kreditkarten in den USA. Zur Veranschaulichung: Hätte Jesus von seiner Geburt an vor gut 2000 Jahren bis heute pro Tag eine Million Dollar zurückgelegt, dann hätte er noch immer keine 798 Milliarden Dollar zusammen. Doch damit nicht genug: Jeder siebte Amerikaner hat mindestens 10 Kreditkarten und der durchschnittliche Zinssatz beträgt 13,10%. Das Kreditkarten-Unternehmen First Premier hat 2,6 Millionen Kunden und verlangt laut einem CNN-Bericht sogar bis zu 49,9% Zinsen.

      Dies war nur der Kreditkarten-Sektor, dessen Zustand man gut und gerne als katastrophal bezeichnen könnte. Doch nicht nur Kreditkartenschulden sind ein Problem, sondern auch Kredite für Autos, Hypotheken, medizinische Versorgung und auch Studienkredite. So laufen etwa heute 45% aller Autokredite in den USA länger als 6 Jahre. Oft stehen die Autos somit längst auf dem Schrottplatz, bevor der Kredit dafür überhaupt abgestottert wurde. 70% aller Autos werden auf Kredit gekauft und davon wiederum 45% ohne Anzahlung, also “Subprime”.

      Laut dem Business Insider haben sich die US-Hypothekenschulden in den vergangenen 20 Jahren verfünffacht. Laut verschiedenen Quellen haben etwa 8 Millionen Amerikaner Schwierigkeiten ihre Raten zu bedienen und hängen mit den Zahlungen bereits hinterher. In Florida sind angeblich 46% aller beliehenen Immobilien “unter Wasser”[/u], so der Business Insider, in Arizona sind es sogar 50% und in Nevada stolze 63%. Im Klartext: Die Hypotheken auf die Häuser übersteigen bereits deren Wert.

      49,9 Millionen Amerikaner sind nicht krankenversichert und rund 41% aller Amerikaner im erwerbsfähigen Alter haben Probleme, ihre Arztrechnungen zu bezahlen oder stottern Schulden für Arztrechnungen ab. Der Anteil krankenversicherter US-Bürger in der Bevölkerung fällt bereits das 11. Jahr in Folge. Arztrechnungen sind die Ursache für mehr als 60% aller Privatinsolvenzen in den USA.

      Und zu guter letzt die Studenten: Rund zwei Drittel aller Absolventen verlassen die US-Universitäten mit Schulden, die durchschnittliche Verschuldung beträgt hier 25’000 Dollar. Inflationsbereinigt hat sich dieser Wert in den letzten 10 Jahren verdoppelt, gleichzeitig hat sich allein seit 2005 die Anzahl der nicht bedienten Studienkredite seit 2005 verdoppelt. Übrigens: 23% aller Studenten benutzen Kreditkarten, um ihre Studienkredite zu bedienen.
      ende des zitats


      Inhaltlich verwechselst du immer Aufschub (woraus eine größere spätere Fallhöhe folgt..... mit Bewältigung.

      Hallo Algol,

      treffend formuliert, Kompliment... wird aber genau so am vorherrschenden (fast hätte ich gesagt: vorgeschriebenen ) Zwangsoptimismus scheitern, wie alle anderen Warnungen .. ist halt nicht die Zeit für selbstkritische Gedanken.. Die lassen das System genau so auf Grund laufen, wie die "Costa Concordia" ....Der Befehl zum Verlassen des Schiff wird nicht gegeben... lieber verschwindet man selbst erst einmal .....:laugh::laugh:

      Aber klar - wenn Nachfrage über den Preis vernichtet wird, dann hält ja das Angebot mit der Nachfrage Schritt.

      Hallo Triakel,

      das funktioniert immer, gottseidank. Deswegen mache ich mir auch um meinen persönlichen peak-oil keine Sorgen mehr, konzentriere mich lieber darauf, zu dem Kreis zu gehören, der auch die zukünftigen Preise locker bezahlen kann. Ich weiß, daß das zynisch klingt... ist aber so. Für Zwangsoptimisten, "Alles-wird gut-Träumer" und sog. Experten habe ich nur den Rat:
      wendet Euch an die, die Euch die ewig heile Welt versprochen haben, wenn`s eng wird und die Säge anfängt zu klemmen. :D... falls die dann noch da sind und nicht, wie unser Freund Schettino schon die Flitze gemacht haben. :cry:
      Bis dahin gilt aber Deine These :

      "Gesunder Menschenverstand kann kein Ersatz für Expertenwissen sein. ":laugh::laugh:
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 20:49:32
      Beitrag Nr. 6.344 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.747.774 von Algol am 14.02.12 13:34:38http://www.mmnews.de/index.php/etc/9475-energiewende-vor-aus

      aus dem link:

      Eon: Katastrophale Situation für Offshore-Windkraft in Deutschland. Wegen fehlenden Anschlüssen Baustopp ab 2015 erwartet: „Niemand wird weiter investieren“. Energiewende „akut“ gefährdet. RWE: Kosten von bis zu 300 Milliarden.


      Tja.. die Alternativen !! immer Ärger mit ihnen. So richtig Freude kommt da ja nicht auf, oder ?
      So..so... 300 Milliarden zusätzliche Kosten... vermutlich eine Petitesse..der Draghi wird´s schon richten bzw. drucken, oder ? :laugh:
      Gottseidank haben wir noch das Gas von Urlaub, sonst müßte man sich vielleicht doch etwas Sorgen machen :cry:
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 21:01:53
      Beitrag Nr. 6.345 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.750.548 von Looe am 14.02.12 20:49:32Und es geht weiter:

      http://www.welt.de/finanzen/article13868750/Geldflut-der-Not…

      Der Ölpreis bewegt sich Richtung Allzeithoch. Die wild rotierenden Notenpressen gelten als Hauptursache. Ein Ende der Preisspirale ist nicht abzusehen.


      Na.. .na... was soll denn das heißen ?? Hat "Uns Urlaub" nicht in Dausend postings versprochen, daß man sorglos drucken kann ohne Inflation zu produzieren... und dann das ??:cry::cry:
      Kann doch gar nicht sein .. hab mich da immer auf die Experten verlassen und jetzt das ! Bin völlig verunsichert ... benötige eine Experten-Meinung !!:laugh:
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 21:43:49
      Beitrag Nr. 6.346 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.747.381 von Triakel am 14.02.12 12:24:30Hallo Triakel!


      "A propos Vahrenholt: dieser Medienhypestratege in Sachen Klima und sogenannter Energieexperte hat ja gestern abend auf Phoenix wieder ein Klein-Fritzchen-Statement auf Urlaub-Niveau gucken lassen:
      "Öl reicht 50 Jahre, Gas reicht 100 Jahre, Kohle reicht 200 Jahre""


      Tja, das ist statisches Denken in Reinkultur. Wie hier schon oft diskutiert reicht Öl nicht für einen fixen Zeitraum, da es ein dynamisches Ölsystem gibt, in dem die Wirtschaftsituation(Nachfrage) den Ölpreis reguliert und dieser wiederum die Wirtschaftssituation.


      "Wie zur Bestätigung meines Beitrags:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,815093,0…


      Gibt es derzeit eigentlich schon brauchbare Speichertechnologie um die Tagesschwankungen der Windkraft auszugleichen?


      ------

      Noch ein Wort in persönlicher Sache: ich beende jetzt, also Februar bis April mein Studium, im April möchte ich dann mir nach dem Studium Zeit nehmen, um endlich, endlich, endlich das Buch über Peak Oil und Kybernetik zu beenden.

      Da ich über finanzielle Reserven verfüge, kann ich mir die Schreibezeit selbst finanzieren und kann mich daher über einige Monate nur aufs Schreiben konzentrieren. Dank dieser Reserve bin ich auch nicht davon abhängig, was meine Familie über das Schreiben dieses Buches denkt, da ich mich eben selber finanzieren kann.

      Mir scheint es wichtig 1-2 Monate nur fürs Schreiben aufzuwenden, da man sowas -insbesondere beim komplexen Thema Peak Oil - eben nicht nebenher Schreiben kann, was ich zwar zeitweilig versuchte, aber womit man nur im Schneckentempo weiterkommt.

      Ich freue mich sehr, dass hier immer noch höchst lebendig weiter diskutiert wird und muss eben um mein Studium zu beenden zeitweilig kürzer treten.
      Wahrscheinlich werde ich dann ab April, eben auch noch angeheizt durch das Schreiben meines Buches hier viel mehr Input geben können!

      herzliche Grüße

      Assetpfleger
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      Avatar
      schrieb am 14.02.12 23:47:11
      Beitrag Nr. 6.347 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.750.811 von Assetpfleger am 14.02.12 21:43:49Viel Erfolg, Asset !
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 09:02:03
      Beitrag Nr. 6.348 ()
      Monti hat schon 50 Mrd. Steuern eintreiben lassen, habe ich neulich gelesen.
      Italien ist von den größeren Ländern das reichste.

      Daß die Amis hochverschuldet sind, ist nicht neu.
      Es geht aber um die großen US-Konzerne, die weit über 1 Billion Dollar in cash herumliegen haben, Apple übrigens alleine über 100 Mrd. Dollar, was extrem ist.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 09:20:09
      Beitrag Nr. 6.349 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.750.205 von Looe am 14.02.12 19:46:05Ich habe übrigens auch nicht behauptet, daß man unbegrenzt Geld drucken kann ohne Inflation.
      Zumal weltweit gigantische Beträge gedruckt werden, auch die Chinesen sich einen großen Teil ihrer Devisenreserven durch Verkäufe ihrer Währung
      "erdrucken".

      Draghi gibt das Geld aber den Banken und es kann nur Inflation auslösen, wenn sie es an Wirtschaft oder Rohstoffmärkte weitergeben.

      Normale Kredite (wie im Vorjahr) lösen keine Inflation aus.

      Abgesehen davon wird hier immer wieder bestritten, daß Spekulanten den Ölpreis hochtreiben.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 09:35:40
      Beitrag Nr. 6.350 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.750.811 von Assetpfleger am 14.02.12 21:43:49Hallo Asset,

      lies doch mal zum Thema Lageenergiespeicher, wo smiths und ich eine Menge gepostet haben.

      Das dürfte die richtige Lösung sein.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 09:39:51
      Beitrag Nr. 6.351 ()
      Hallo Asset,
      ich drücke Dir auch die Daumen für den Abschluss Deines Studiums. Dass Du Dir für das Buch Zeit nimmst, ist die richtige Entscheidung.

      Zum "Öl-reicht"-Thema: einerseits wird es zum Beispiel in den 20er und 30er Jahren (und erst recht danach) einen gewaltigen Unterschied in der Ölversorgung zwischen ölbesitzenden Ländern und nicht ölbesitzenden Ländern geben. Unter nicht ölbesitzend verstehe ich alle Länder, die weniger als 20% ihres heutigen Ölbedarfs dann aus eigenen Quellen decken.
      Also zum Beispiel alle EU-Länder. Dann aber auch z.B. Großbritannien, weil die Ölförderung bei denen ja geradezu einbricht und in 20 Jahren wohl keinesfalls mehr als 20% des heutigen Ölbedarfs des Landes abdecken wird.
      Aber selbst in den nicht ölbesitzenden Ländern wird es gewisse Unterschiede geben. Man sieht das ja schon heute z.B. in Griechenland. Durch den wirtschaftlichen Kollaps sinkt dort natürlich auch der Ölverbrauch durch massive Nachfragevernichtung. (So gesehen deckt das Angebot IMMER 100% der Nachfrage ab. Nur die Nachfrage bricht eben ein - mit den Konsequenzen für die ölbasierte Wertschöpfung).
      So wird es auch in den 20er und 30er Jahren sein. Länder mit noch verbleibender restlicher wirtschaftlicher Kapazität werden sich noch etwas mehr Importöl leisten können, als Länder, die wirtschaftlich noch mehr am Boden liegen.
      Für Deutschland könnte das eine bedingt gute Botschaft sein: dass wir statt 90 oder fast 100% Verfügbarkeitsrückgang im Jahr 2040, wie manche anderen Länder, nur 80% Rückgang haben.
      Es ist eben alles relativ.

      Reichweitenangaben für Öl und Gas zu verkünden ist mit einem Maximum an Realitätsferne behaftet.
      Für jedes Land müssten Reichweitenszenarien ermittelt werden und innerhalb der Länder für jede soziale Schicht.
      Wenn z.B. in Deutschland einige Menschen irgendwann in den 30er Jahren noch 50% der heutigen individuellen Ölverfügbarkeit haben werden, dann werden andere eine von nahe Null Prozent haben.
      Mit der Konsequenz, dass die Lebensbedingungen der Menschen innerhalb eines Landes noch weiter auseinanderklaffen.
      Es sei denn, man schafft bis dahin eine radikal egalitärere Gesellschaft. Was ich keinesfalls glaube.

      Wird des Thema auch in Deinem Buch eine Rolle spielen, Asset? Ich halte die zunehmend auseinanderklaffende Ölvervügbarkeit sowohl international (je nach nationalen Ölvorkommen) als auch innerhalb der einzelnen Länder (je nach sozialer Stellung) für den absolut entscheidenden Punkt.
      Ein neues Buch unter vielen anderen Büchern zum Öl-Thema könnte sich durch eine solche differenzierte Beschreibung der zukünftigen Entwicklung und der Entzauberung des verallgemeinernden Reichweite-Mainstreams (Öl reicht 40 Jahre!) bestens frofilieren und einen völlig neuen, wirklichkeitsnäheren Akzent in der Öldiskussion setzen.
      Gerade zu einem Buch, das kybernetischen Regelkreisen der Nachfrage und des Angebots im Ölmarkt auf den Grund geht, würde das bestens passen.
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      Avatar
      schrieb am 15.02.12 13:53:32
      Beitrag Nr. 6.352 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.752.311 von Triakel am 15.02.12 09:39:51Der Ölpreis nimmt Fahrt auf.
      Natürlich auch durch solche Meldungen:

      http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,815188,00.…

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,815445,00.html

      Es wird spannend.
      Der entscheidende Mann in Israel pro oder kontra eines Angriffs auf den Iran ist übrigens neben Netenjahu auch der Verteidigungsminister Barak.
      Und obwohl dieser der Arbeiterpartei angehört, gilt er als ausgesprochener Falke in der Iran-Frage.
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 18:07:50
      Beitrag Nr. 6.353 ()
      Das Iranthema ist nicht einfach.

      Wenn aber selbst die riesigen B2-Langstreckenbomber der Amis das Atomprogramm nicht zerstören können, dann können die Israelis es schon gar nicht schaffen.

      Nur ein paar Dinge zu bomben, macht für Israel keinen Sinn.
      Es bleiben weiter die Drohgebärden.

      Hier die Phoenix-Sendung:

      http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussi…

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.02.12 21:52:24
      Beitrag Nr. 6.354 ()
      Es wird Zeit für Peak Oil:
      MUST SEE!

      http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1298836/Plastik…


      Bis denne

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 16.02.12 23:01:46
      Beitrag Nr. 6.355 ()
      Meine Rede, Smiths,
      es wird Zeit.

      Gäbe es die 10-fache Menge an Öl, würden wir den Planeten annähernd unbewohnbar machen.
      Die Ära nach dem Öl ist nichts für Weicheier.

      Ein Glück, dass wir keine Weicheier sind, stimmt´s Urlaub?
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.02.12 12:30:30
      Beitrag Nr. 6.356 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.750.598 von Looe am 14.02.12 21:01:53http://www.wallstreet-online.de/nachricht/4619347-so-kathars…

      Kein Weiter so!

      Ein Kommentar von Norbert Lohrke
      Avatar
      schrieb am 17.02.12 12:38:49
      Beitrag Nr. 6.357 ()
      Die Zeit ist reif für

      Katharsis.

      Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und stets hohe Renditen.


      Ja, geht´s denn eigtentlich noch schizophrener, Herr Lohrke?
      Wohl kaum!
      Avatar
      schrieb am 17.02.12 22:13:00
      Beitrag Nr. 6.358 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.764.303 von Triakel am 16.02.12 23:01:46Ein Glück, dass wir keine Weicheier sind, stimmt´s Urlaub?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.02.12 23:03:26
      Beitrag Nr. 6.359 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.763.907 von smiths74 am 16.02.12 21:52:24Hallo smith`s

      aus Deinem Link:


      "mehrere 100 Mio. Tonnen Kunststoffe schwimmen, meistens dicht unter der Meeresoberfläche, in den Ozeanen und Randmeeren dieser Welt... dringen schrittweise in die Nahrunsmittelkette ein..usw"

      Ja...das ist schon eine erschreckende Botschaft.... hier fühle ich mich als ehemaliger Seemann und Berufs-Nautiker mit 20 Jahren Seefahrts-Praxis natürlich überproportional mitschuldig ...keine Frage. Unvorstellbar, wie leichtsinnig man damals in den 60 iger bis in die 80iger Jahren Abfälle und Ladungsreste, gleich welcher Art, "über die Kante" entsorgt hat :cry:
      Selbst auf Chemikalien-Tankern, auf denen ich eine zeitlang als 1. Offz. gefahren habe, wurden sämtliche Slops nach den Tankreinigungen nach außenbords gepumpt. Es gab halt keine andere Möglichkeit. Das Schiff mußte im nächsten Ladehafen "ladeklar" d.h. mit sauberen Tanks (24 an der Zahl) einlaufen und seine "NOR" = "notice of readiness" abgeben.. sonst ging man "off-hire", was gleichbedeutend mit empfindlichen Charterraten-Abzug war und tunlichst zu vermeiden war, wenn man seinen Job behalten wollte.
      Vorrichtungen (Tanks) an Land, um Landungsreste und andere Verunreinigungen abzugeben bzw. pumpen, existierten nicht einmal. Selbst wenn man es versucht hätte, hätte es nicht funktioniert.
      Rückblickend ein unvorstellbarer Leichtsinn .
      Avatar
      schrieb am 18.02.12 09:41:47
      Beitrag Nr. 6.360 ()
      Noch größer als durch die Schifffahrt dürften die Einträge an Kunststoffen aus Flüssen und Küstenstädten sein. Ein großer Teil der großen Städte in den Schwellen- und Entwicklungsländern haben keine oder eine absolut unzureichende Kapazität an Kläranlagen.
      Und die Einträge dürften zunächst sogar steigen, da die Urbanisierung insbesondere in den Küstengebieten weiter ansteigt und neue Wohnquartiere oft nicht an ohnehin unzureichende Kläranlagen angeschlossen sind.
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      Avatar
      schrieb am 18.02.12 09:52:29
      Beitrag Nr. 6.361 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.771.151 von Triakel am 18.02.12 09:41:47Übrigens: heute ist in unserer Regionalzeitung (Freies Wort) ein guter Artikel zu Windgas abgedruckt.
      Der Wirkungsgrad von Windgas wird darin mit 35 bis 40% angegeben. Das heißt also, 60 bis 65% des teuren Windstroms werden durch die Speicherung per Windgas vernichtet.
      Nun versucht man im Rahmen eines Forschungsprojektes zwischen Hessen und Thüringen die Speicherverluste etwas zu reduzieren, indem man den CO2-Gehalt von Biogas zur Methanisierung des Wasserstoffs nutzt. In 3 bis 4 Jahren hofft man, Fortschritte vorweisen zu können.
      Avatar
      schrieb am 18.02.12 11:04:19
      Beitrag Nr. 6.362 ()
      Prof. Sinn hat einige der Probleme der Währungsunion in diesem Interview mal wieder schön auf den Punkt gebracht.

      Sehr zu empfehlen:

      http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/im-…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 18.02.12 13:03:28
      Beitrag Nr. 6.363 ()
      Das halte ich mal wieder für übertrieben.

      Man kann sich streiten, ob Griechenland zur Drachme zurückkommen soll.
      Die Bevölkerung will es definitiv nicht.

      Bei Portugal-Anleihen ist eine gewisse Vorsicht geboten, weil ich da einen 20 % Schuldenschnitt für möglich halte.

      Die bräuchten aber ein Konjunkturprogramm sowie die Verlängerung des jetzigen Rettungspakets.
      Schäuble hat es ihnen schon versprochen.
      Ansonsten können sie sich sehr gut kurzfristig refinanzieren, soweit die EU sozusagen die Hand darüber hält.

      Alle anderen schaffen es.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.02.12 18:01:55
      Beitrag Nr. 6.364 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.771.320 von SLGramann am 18.02.12 11:04:19Hallo SL,


      ein Satz aus Deinem Link:


      Ist der politische Wille zum Austritt in Griechenland gewachsen?

      Griechenland würde sofort austreten, wenn es keinen Zugang zu Druckerpresse und Rettungspaketen mehr hätte. Der einzige Grund, warum die Griechen im Euro bleiben, ist die Hoffnung, von dem vielen Geld, das den Gläubigern zufließen kann, ein bisschen für sich abzuzweigen.


      Prof. Sinn ist zwar nicht der einzige Kritiker, aber einer der kompetentesten.

      Genau das ist der Grund : die eigene Druckerpresse, die das "ewige Leben auf Kosten Anderer" überhaupt erst ermöglicht. ... Und natürlich wissen die kleinen, pfiffigen Mittelmeer-Anreiner, deren Cleverness in Sachen Betrug und Vorteilsnahme der der Nordeuropäer um den Faktor 5 übersteigt, daß der Weg zum "Neuanfang über die Drachme" zwar der ehrlichste aber natürlich auch der härteste und unbequemste ist: jahrelanges, ev. jahrzehntelanges, hartes Arbeiten und Sparen, nix mehr mit permanenten Subventionsbetrug... Schattenrentensystem... 50 % Staatsangestellten...14 Gehälter... Pensionen mit 50 ...Fakelaki auf allen Ebenen etc... Kredite gibt es dann nicht mehr.. nicht einmal zu astronomischen Zinsen, höchstens aus dem Inland vom eigenen Nachbarn...:laugh:
      Das eigentliche Problem : Die politische und ökonomische Elite dieses Landes wird zu 100 % von der Mafia beherrscht und ist durch und durch kriminell, ein Prozess, der über hundert Jahre historisch gewachsen ist... ein Staat, in den Händen von Kriminellen....Betrug, Korruption, Datenfälschung und Lügen sind die 4 Säulen, auf denen das gesamte staatliche Fundament steht. Wer hier glaubt, etwas "retten zu können" oder sogar neu "aufzubauen"..... Marshal-Plan oder ähnliches Gesülz (Von Rößner und Co )....sollte zum Psychater gehen....:laugh:
      Klar... natürlich kann man die benötigten Milliarden für die Dauer-Alimentation von Griechenland..seien es nun...300 oder 400 oder mehr Milliarden ...auf ewig drucken... und die Billionen für den Rest der PIGS ebenfalls. Aber...warum sollte man in den anderen Ländern, vorzugsweise in Deutschland, überhaupt noch arbeiten und Steuern zahlen, wenn es denn auch anders geht ?? Warum?? Warum sollte man sich den Tagesablauf permanent durch Arbeit versauen, wenn man es doch viel einfacher haben könnte ??
      Warum gilt nicht : Gleiches Recht für Alle... will sagen : Jeder soll seine Druckerpresse erhalten und sich halt soviel drucken, wie er zum Leben braucht. Das wäre auch ein Ende dieser fruchtlosen Diskussion, wer auf wessen Kosten nun in der EU lebt oder nicht: Wir leben alle von der Drucker-Presse.
      Wir wissen ja nun aus vielen postings von Urlaub und &, daß das auch überhaupt nicht schädlich oder ev. inflationär sein wird, schon gar nicht, wenn man die Inflationsdaten "selbst berechnet" bzw. veröffentlicht. :laugh::laugh:
      Frage: was hindert uns daran ? ist Mutti etwa zu blöd, das zu begreifen? daß unser Leben viel einfacher und bequemer sein könnte ?? :laugh::laugh:


      Fazit : genau diese Frage wird sich in einigen Jahren, wenn nicht schon früher stellen, wahrscheinlich noch vor "Peak-Oil" :
      PEAK Subvention durch DEUTSCHLAND : Schluß mit Lustig , mit permanenten Steuer-und Abgabenerhöhungen und mit "Zahlemann und Söhne" und her mit der Drucker-Presse. Streiken und auf die Strasse gehen können wir doch auch !
      Avatar
      schrieb am 18.02.12 18:52:21
      Beitrag Nr. 6.365 ()
      Daß es in Griechenland sauschlecht läuft, ist wohl keine Frage.

      Bei uns ist es dagegen so, daß wir zwar kein Geld drucken, jeder aber sein gedrucktes Geld bei uns "sicher" anlegt.

      Wobei insbesondere Japan, China und Brasilien gewaltige Beträge drucken.
      Die sind dann gleichzeitig die Hauptkäufer unserer Bundesanleihen, wobei wir kurzfristig schon gar keine Zinsen mehr zahlen müssen.

      Wir müssen für uns also gar nichts mehr drucken.

      :laugh:

      Ich bin jedenfalls gespannt, wie das weitergeht, wenn in Frankreich der "Drucker" Hollande drankommt.
      Der sparende Sarkzozy kommt in Frankreich jedenfalls nicht gut an.

      ;)
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 18.02.12 19:06:20
      Beitrag Nr. 6.366 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.772.428 von Urlaub2 am 18.02.12 18:52:21http://de.ibtimes.com/articles/25335/20120217/ulrich-schl-er…


      "Nach kaufmännischen, ehrlichen Ansätzen gerechnet, ist die Europäische Zentralbank (EZB) längst all ihres Eigenkapitals beraubt, faktisch also pleite. Die Flutung der europäischen Banken durch die EZB mit sage und schreibe 480 Milliarden Euro kurz vor Weihnachten (damit diese Banken wieder Staatspapiere maroder Euro-Länder kaufen) erfolgte faktisch aus dem Nichts, allein per Notenpresse.

      Fazit: Solange die EU am Euro festhalten will, bleibt der Weg in die Katastrophe vorgespurt. Den Südländern blüht diese Katastrophe in Form der ihnen verschriebenen Verarmung. Den Nordländern durch die von den Regierungen verfügte Zerrüttung ihrer Währung und damit ihrer persönlichen Ersparnisse - sie werden faktisch ihres Eigentums beraubt."


      Na.. das ist doch mal endlich wieder `ne Perspektive, oder ?
      Wie sagte man früher im Osten:

      "Genossen, nicht die Lage ist entscheidend, sondern nur die Sicht auf die Lage " :laugh::laugh::laugh:


      "Der sparende Sarkzozy kommt in Frankreich jedenfalls nicht gut an."

      Der sparende Sarkozy ??? habe ich da etwas verpaßt oder war etwa im falschen Film?? Du sprichst doch von den letzten 4 Jahren und nicht 4 Tagen, oder ??
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      schrieb am 18.02.12 19:38:12
      Beitrag Nr. 6.367 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.772.460 von Looe am 18.02.12 19:06:20Der Sarkozy spart erst seit kurzem.

      Ich habe bisher immer gepostet, daß die Inflation kein Problem darstellt.
      Und aktuell ist das auch richtig.

      Es ist aber inzwischen so, daß wirklich gewaltig gedruckt wird, zumal gerade England und Japan fett nachlegen.

      Dadurch, daß die Eurozone dank Draghi zwar saniert wird, frage ich mich, wo Bernanke sein fehlendes Geld herkriegen wird.

      Er wird deswegen vermutlich mit QE3 in Form von einer Billion kommen.

      Ich kann also bezüglich Inflation keine Garantie für die Zukunft abgeben und will selber da genauer hinschauen.

      Noch sind wir aber im grünen Bereich.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 18.02.12 22:32:07
      Beitrag Nr. 6.368 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.772.515 von Urlaub2 am 18.02.12 19:38:12"Ich kann also bezüglich Inflation keine Garantie für die Zukunft abgeben und will selber da genauer hinschauen."

      Na..na.. das hat sich aber früher ganz anders angehört : erst drucken wie verrückt und versprechen: "Ehrenwort , Inflation gibt`s nicht, die Furcht der Deutschen ist völlig unbegründet dummes Weimar-Trauma usw und dann keine Garantie mehr geben wollen ??? :cry::cry:
      Hab mich da ganz auf Dich verlassen und jetzt das !!
      Bin aber doch sehr beruhigt, daß Du Dich da persönlich drum kümmerst :D
      Avatar
      schrieb am 19.02.12 04:02:13
      Beitrag Nr. 6.369 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.772.460 von Looe am 18.02.12 19:06:20Die EZB kann nicht Pleite gehen.
      Nur Steigt die Geldmenge gegenüber der Gütermenge.
      Die Rohstoffen zeigen das an.
      Februar ist meist der Tiefstand beim Öl im Jahresverlauf

      200 $ (Nominal) sind in Sichtweite
      Avatar
      schrieb am 19.02.12 11:14:37
      Beitrag Nr. 6.370 ()
      Der Ölpreis kann auch bald explodieren weil wir nun bald wirklich ein vorgezogenes Peak-Oil haben, da die iranischen Lieferungen ausfallen.
      Das wird die Weltwirtschaft in eine Krise stürzen und der Ölpreis wird dann wieder richtig einsacken da die Nachfrage zusammenbricht.

      http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/gerhar…
      Avatar
      schrieb am 19.02.12 12:44:22
      Beitrag Nr. 6.371 ()
      Wenn wir uns erlauben, auf den Iran als Lieferanten zu verzichten, wird das zu steigenden Preisen führen.

      Der Iran wird sein Öl notfalls über Umwege aber schon los.

      Insofern sind die Auswirkungen nicht gravierend.

      Ich glaube nicht, daß Obama einen Krieg gegen den Iran anfängt.
      Das kann ihn die Wiederwahl kosten.

      :eek:
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      Avatar
      schrieb am 19.02.12 14:47:25
      Beitrag Nr. 6.372 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.773.560 von Urlaub2 am 19.02.12 12:44:22Du begreifst wohl nicht das die USA im Kriegsfall den IRAN kaputtbomben werden wie sie es in jedem Krieg gemacht haben. Ölförderanlagen sind davon genauso betroffen. Meine Vermutung der IRAN wird für 6 Monate als Öllieferant komplett ausfallen, da die Infrastruktur zerstört ist.
      Avatar
      schrieb am 19.02.12 14:59:55
      Beitrag Nr. 6.373 ()
      Richtig, aber hohe Ölpreise würden der Wirtschaft schaden und das kann Obama nicht brauchen, sonst verliert er die Wahl.

      Es gibt genügend Artikel im Internet, wo die Amis Israel bezüglich Irankrieg bremsen.

      Ein Angriff seitens Israel ist aber noch möglich.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 19.02.12 21:12:41
      Beitrag Nr. 6.374 ()
      Neue Studie gibt Entwarnung für Fracking
      Die Gasförderung per Fracking wirkt brutal: Millionen Liter Wasser und Chemikalien zerschmettern tief in der Erde Gestein zur Gasgewinnung. Jetzt haben Forscher geprüft, ob die Technik eine Gefahr für das Trinkwasser ist. Das Ergebnis stellt die bisherige Einschätzung auf den Kopf.
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,816105,00.ht…
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.02.12 23:11:54
      Beitrag Nr. 6.375 ()
      Hallo Mandala,
      danke für den Link. Interessant fand ich folgende Passage.
      "Die meisten der beobachteten Probleme treten in ähnlicher oder sogar identischer Form auch bei konventionellen Fördermethoden auf ", erklärt Groat. Man habe keine Hinweise gefunden, dass Umweltschäden beim Fracking häufiger auftreten.

      Interessant wäre, wie das gemeint ist, denn beim Fracking wird locker 10 mal so viel gebohrt. 10 Mal häufiger einen Bohrplatz einrichten, 10 mal häufiger riesige Mengen an Frackflüssigkeit durch die Gegend fahren. Allein die Wahrscheinlichkeit, das beim Facking etwas schief geht liegt naturgemäß bei 10 mal Bohrungen 10 kal so hoch. Allein in Texas gibt es über 80.000 Shale Gas Bohrungen...
      Ich denke auch, dass das Risiko überirdisch viel größer ist als unterirdisch!
      Als kleinen Hinweis nochmal zwei NYT Artikel über die von SEC befürchtete Überschätzung von Reserven und die Unwirtschaftlichkeit vieler Bohrungen:
      http://www.nytimes.com/2011/06/26/us/26gas.html?_r=1&pagewan…
      http://www.nytimes.com/2011/06/27/us/27gasside.html?_r=2&pag…
      Bei einer neuen Technik kann man den Banken schön was vom Pferd erzählen..
      Größer ausgewiesene Reserven--> mehr beleihbare Assets --> mehr Kredit
      Ein Schelm, wer böses dabei denkt :laugh:
      Und jetzt ein Gaspreis von 2,7 $...ein klassischer Schweinezyklus!

      Und die decline Raten steigen auch...


      Viele Grüße

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 20.02.12 00:42:08
      Beitrag Nr. 6.376 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.775.112 von smiths74 am 19.02.12 23:11:54hier nochmal der Link zur im Spiegel zitierten Studie:

      http://energy.utexas.edu/index.php?option=com_content&view=a…


      "....über die von SEC befürchtete Überschätzung von Reserven und die Unwirtschaftlichkeit vieler Bohrungen"

      zur evtl. Überschätzung von Shale Gas-Reserven:

      True state of the industry
      http://www.stockhouse.com/Columnists/2012/Feb/9/End-of-the-s…

      und zum Wasserverbrauch:

      Fracking and Water: A New Way To Profit from the Industry's Biggest Problem
      http://oilprice.com/Energy/Energy-General/Fracking-and-Water…

      Gruß
      Mandala64
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 09:38:19
      Beitrag Nr. 6.377 ()
      Ich habe hierzu neulich gelesen, daß man in Zukunft umweltfreundlichere Chemikalien verwenden will.

      Das könnte die Bedenken über Fracking zerstreuen.

      :eek:
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      Avatar
      schrieb am 20.02.12 10:09:39
      Beitrag Nr. 6.378 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.774.832 von Mandala64 am 19.02.12 21:12:41Spiegel das Magazin für Schafe !
      In der überschrift steht Entwarnung für Fracking, im Text steht:
      "Gehe bei der Bohrung aber alles glatt, bestehe für das Trinkwasser wahrscheinlich keine Gefahr, sagt Umweltgesundheitsexperte Reible"

      Alles nur wahrscheinlich und im Konjunktiv, ich habe im Fernsehen Bilder gesehen die anderes gezeigt haben.
      Das wissenschaftliche Nieau des Spiegel ist erbärmlich, eben eine Spielwiese für linke Schreiberlinge, nur noch unterboten von einigen Tageszeitungen.
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      Avatar
      schrieb am 20.02.12 10:38:33
      Beitrag Nr. 6.379 ()
      Hallo Urlaub,
      so viel Freundlichkeit zur Umwelt...
      Hoffentlich dreht die nicht durch bei einem solchen Übermaß an Freundlichkeit.
      Überigens ist der Anteil des Wassers, das wieder an die Oberfläche kommt, neben seines hohen Salzgehaltes (weit über dem von Meerwasser) auch mit in der Tiefe herausgespülten Giftstoffen belastet. Bis hin zu radioaktiver Konatamination in einigen Gebieten.
      Und natürlich ist sie mit dem Gas kontaminiert. In den USA wird diese Giftbrühe, die in rauhen Mengen anfällt, bis heute in aller Regel nicht entsalzen oder geklärt und entgiftet.
      Denn das würde vermutlich die ganze Shalegas-Förderung wirtschaftlich ins Aus kicken.

      @ Smiths,
      hast Du Informationen über die durchschnittliche Rcovery Rate von Shale-Gas? Leider konnte ich dazu noch nie eine Angabe finden.
      Von 100% sollte sie jedenfalls nach meiner Einschätzung meilenweit entfernt sein.
      Auf Grund der durch die massiven Druckimpulse verursachte Verteilung des Gases in weite Bodenräume (in den USA in verschiedenen Fällen ja offensichtlich) schätze ich die RR bei Shalegas "aus dem Bauch heraus" eher bei nahe 10%, als wesentlich höher.
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 11:05:48
      Beitrag Nr. 6.380 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.775.972 von Buchfink88 am 20.02.12 10:09:39Das der Spiegel ein Käseblatt ist, dessen Lektüre reine Zeitverschwendung ist - darauf kann man sich vermutlich unter kritischen, SELBST denkenden Menschen einigen.

      Allerdings gehen die Ansichten über die Ausrichtung dieses ehemals lesenswerten Blattes wohl weit auseinander: einige meinen "links" (wie Du) andere vermuten eine Unterwanderung durch den CIA.

      Nun, wie auch immer, man muss es sich ja nicht antun.
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 12:41:04
      Beitrag Nr. 6.381 ()
      Wissenschaft im Brennpunkt aus dem Deutschlandfunkprogramm

      Albtraum aus Teer
      Kanadas schmutzige Ölindustrie
      Von Monika Seynsche

      In der Luft hängt ein penetranter Gestank nach Öl und Schwefel. Alle paar Sekunden schallen Kanonenschüsse über die Ebene, um Vögel von giftigen Seen fernzuhalten. Am Horizont ragt ein Gewirr aus Stahlrohren und -türmen empor, aus denen dunkler Rauch aufsteigt.

      Die Kulisse erinnert an ein dunkles, böses Märchen, aber es ist die Zukunft der kanadischen Energieversorgung. Auf einer Fläche fast halb so groß wie Deutschland liegen im Westen des Landes riesige Teervorkommen im Untergrund, aus denen sich mit gewaltigem Aufwand eine Art Rohöl gewinnen lässt. Allerdings nicht ohne gravierende Folgen für die Umwelt.

      Um an das Öl zu gelangen werden Moorgebiete unwiederbringlich zerstört, Wälder gerodet und Flüsse mit Schadstoffen und Schwermetallen belastet. Der kanadische Ölrausch reißt eine Wunde in die Landschaft, die niemals vollständig wird heilen können.


      http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1675122/
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 12:45:27
      Beitrag Nr. 6.382 ()
      Nächsten Sonntag zu hören:

      26.02.2012 · 16:30 Uhr
      Wissenschaft im Brennpunkt

      Diesel - und dann?
      Womit Logistiker morgen ihre Waren fahren lassen
      Von Sönke Gäthke

      Wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig ist das Transportgewerbe auf Öl angewiesen: 96 Prozent des Verkehrs laufen mit Diesel, Benzin oder Kerosin. Immer mehr Forscher sind jedoch überzeugt, dass sich die Förderung des Rohstoffs nicht mehr steigern lässt. Damit drängt die Zeit für eine Entscheidung: Soll man einen Ersatz für Diesel entwickeln - oder die Logistik auf alternative Verkehrsträger umstellen ? Beides dürfte Jahrzehnte dauern.

      Dabei sind die Vorzeichen für eine zukunftsfähige Lösung denkbar schlecht. Unter den Forschern ist ein regelrechtes technologisches Chaos ausgebrochen: Was könnte Diesel im Transportgewerbe ersetzen? Methan? Synthetische Biotreibstoffe? Wasserstoff? Strom? Viele Ideen kursieren zwar, doch keine hat genug Kraft, sich von allein und schnell am Markt durchzusetzen.

      Eine Koordination nach dem Vorbild der Elektromobilität scheint dringend geboten - doch während die EU eine Vision für einen beinahe Öl-freien Verkehr für das Jahr 2050 entwickelt hat, mit Konzepten für Stadt-Lieferungen und Fernverkehr auf Flüssen und Schienen, denkt die Politik in Deutschland weiter nicht über den Rand des LKW-Dieseltanks hinaus.

      http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/wib/1680913/
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      Avatar
      schrieb am 20.02.12 17:13:08
      Beitrag Nr. 6.383 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.776.866 von Haettsch am 20.02.12 12:45:27Ich habe hier vor ein paar Wochen auf Falkland Oil hingewiesen.

      Läuft super die Aktie, macht richtig Spaß.

      Die bohren ja ein Vorkommen an, was "nur" 500 Milliarden Dollar wert ist.

      :laugh:
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 17:26:03
      Beitrag Nr. 6.384 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.778.223 von Urlaub2 am 20.02.12 17:13:08Urlaub,da bin ich auch gespannt. Hab schon lange ein paar FOGL und DES aber hauptsächlich FIH. Alles steuerfrei... und wenns weg ist, ist es eben weg.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 18:04:00
      Beitrag Nr. 6.385 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.778.309 von schlangenmeister am 20.02.12 17:26:03Ich habe da früher schon gut verdient und bin dann aber raus.
      Es ist jetzt natürlich empfehlenswert, vor Ende der Bohrung rauszugehen, falls die nichts finden.

      Aber die Fantasie, die in der Aktie schlummert, ist gigantisch.

      Ist natürlich nichts für Doomer.
      Wer aber sehen will, was da möglich ist, kann sich Rockhopper Exploration anschauen, die nur eine relativ kleine Menge gefunden haben.
      Ich bin da immer wieder am Staunen.
      Öl ist eben doch was wert und es werden wirklich ordentliche Preise gezahlt.

      :laugh:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 20:59:50
      Beitrag Nr. 6.386 ()
      Hallo Haettsch,
      danke für die beiden Links!
      Hier eine MUST SEE Präsentation über Shale Gas:
      http://www.energiestiftung.ch/files/textdateien/aktuell/vera…
      Hier wird mal schon deutlich, wie die Gewinnung funktioniert!


      @Triakel: Ich kenne auch keine recovery rates bei Shale Gas. Ist wahrscheinlich schwer zu ermitteln, da der Gasgehalt im Gestein stark schwankt.

      Bis denne

      smiths74
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 21:14:44
      Beitrag Nr. 6.387 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.775.817 von Urlaub2 am 20.02.12 09:38:19Ich habe hierzu neulich gelesen, daß man in Zukunft umweltfreundlichere Chemikalien verwenden will.


      umweltfreundlichere Chemikalien :laugh::laugh:... das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... mir kommen bald die Tränen....aber vor Lachen !
      Ich kenne keine umweltfreundlichen Chemikalien... höchstens ein paar, die weniger schädlich sind...aber dafür auch deutlich weniger wirksam !!
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 22:12:49
      Beitrag Nr. 6.388 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.778.508 von Urlaub2 am 20.02.12 18:04:00"Öl ist eben doch was wert und es werden wirklich ordentliche Preise gezahlt."


      Hallo Urlaub,

      Klar werden gute Preise bezahlt. Hier steht auch, warum !

      http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article13875190/Auto…

      Weltweit geht die Nachfrage nach Rohöl zurück. Die Preise steigen aber dennoch, weil die Notenbanken die Märkte mit Geld fluten.

      Die Kältewelle ist vorüber. Das lässt nicht nur Fußgänger aufatmen, für die der Aufenthalt im Freien wieder erträglich ist. Auch Autofahrer freuen sich. Denn wenn die Temperaturen steigen, lässt üblicherweise die Nachfrage nach Heizöl nach. Das wiederum sollte den Preistrend bei Diesel und auch bei Super-Benzin umkehren, denken viele. Denn weniger Nachfrage bedeutet normalerweise sinkende Preise.

      Tanken:
      Die Notenbanken fluten den Markt mit Geld. Mit dem Kapital wird steigende Ölpreise spekuliert
      Doch das dürfte ein Trugschluss sein. Die Kältewelle hat zwar sicher dazu beigetragen, dass Benzin und Heizöl derzeit so teuer sind wie selten zuvor. Hauptursache war sie jedoch nicht. Der Grund liegt vielmehr an den internationalen Rohstoffmärkten. Und diese werden nicht von der Kältewelle, sondern vom billigen Geld der Notenbanken getrieben, mit dem diese der Finanzkrise Herr werden wollen. Ob das gelingt, ist ungewiss. Sicher ist nur, dass die Autofahrer dafür nun die Zeche zahlen. ende des zitats.
      Ach nee ...:laugh:
      Verstehe das gar nicht ! Hat man uns nicht Dausendmal versprochen ( insbesondere Du !), daß durch permanentes Gelddrucken überhaupt keine Inflation entstehen kann, weil das Geld ja gar nicht bei den Leuten ( also bei uns ) ankommt? ??..daß die Inflationsrate immer unter 1,9955 % bleibt ?? und jetzt das ! Die höchten Benzinpreise in der Geschichte der Menschheit...:cry::cry: trotz Nachfragerückgangs ?? Kann doch gar nicht sein, oder :laugh::laugh:
      Wo sind denn nun die Versprechnungen der Politik und von Dir ?
      Ok, ok...daß das Geld bei uns nicht ankommt, das haben wir zwischenzeitlich wohl alle mitbekommen :laugh: nur der 2. Teil der Zusage ist leider nicht eingetroffen... tja... was machen wir jetzt? Ich weiß gar nicht, ob ich Dir in Zukunft noch glauben kann... bin da schwer enttäuscht !:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.02.12 23:19:08
      Beitrag Nr. 6.389 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.779.404 von smiths74 am 20.02.12 20:59:50Hallo Smith74,

      wollte das schon lange mal sagen.
      Ich danke Dir für die vielen hervorragender Beiträge hier im Forum.
      Und ich bin froh, dass Du hier auf WO trotz manch Ärgernisses weiterpostest.

      Und wenn ich schon dabei bin, möchte ich mich auch bei den anderen Diskussionsteilnehmern für die teils exzellenten Beiträge bedanken. Werde jetzt keine Namen nennen, weil ich dann garantiert einen vergesse.

      Beste Grüße
      Haettsch
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 00:06:24
      Beitrag Nr. 6.390 ()
      Zitat von Buchfink88: Spiegel das Magazin für Schafe !
      In der überschrift steht Entwarnung für Fracking, im Text steht:
      "Gehe bei der Bohrung aber alles glatt, bestehe für das Trinkwasser wahrscheinlich keine Gefahr, sagt Umweltgesundheitsexperte Reible"

      Alles nur wahrscheinlich und im Konjunktiv, ich habe im Fernsehen Bilder gesehen die anderes gezeigt haben.
      Das wissenschaftliche Nieau des Spiegel ist erbärmlich, eben eine Spielwiese für linke Schreiberlinge, nur noch unterboten von einigen Tageszeitungen.


      @Buchfink
      für jemand der des öfteren den Kopp-Verlag zitiert, find ich deine herablassend Bemerkung gegenüber Menschen, die u.a. auch den Spiegel lesen, unangemessen. Wobei die meisten Spiegel-Leser so medienkompetent und kritisch sein dürften, dass sie Ihr Weltbild nicht nur aus einer Quelle beziehen. Und - das wissenschaftliche Niveau in deutschen Medien (ich setze den Anspruch an unser Higtech-Land diesbezüglich besonders hoch an) ist leider allgemein erschreckend niedrig! "ich habe im Fernsehen Bilder gesehen die anderes gezeigt haben" ist so gesehen kein stichhaltiges Argument.

      Mag sein, dass der Spiegel schon mal Zeiten mit höherem journalistischen Niveau hatte. Um einen täglichen Überblick über das Weltgeschehen zu bekommen, reicht das Niveau aber allemal. Immerhin findet man ein Link zur Studie - und um diese geht es ja. Ziel dieser Studie ist wohl, bei der allgegenwärtige Hysterie etwas Luft abzulassen.

      In diesem Zusammenhang ist die Aussage "Gehe bei der Bohrung aber alles glatt, bestehe für das Trinkwasser wahrscheinlich keine Gefahr" eben die weitestmögliche Einschätzung die man aufgrund des Wissensstands seriös machen kann.

      Belastbarere Erkenntnisse sollten sich demnächst aus der EPA (United States Environmental Protection Agency) Studie ergeben:

      EPA's Study of Hydraulic Fracturing and Its Potential Impact on Drinking Water Resources
      http://www.epa.gov/hfstudy/
      http://www.epa.gov/hydraulicfracture/

      KOPP-Verlag:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Kopp_Verlag

      @Urlaub2
      "Ich habe hierzu neulich gelesen, daß man in Zukunft umweltfreundlichere Chemikalien verwenden will.
      Das könnte die Bedenken über Fracking zerstreuen."

      Du meinst wohl das sog. "clean fracking".

      Die Flüssigkeit, die beim Fracking in den Untergrund gepumpt wird, besteht zum Großteil aus Wasser und unkritischen Sunbstanzen wie z. B. Sand. In geringen, aber wirksammen Konzentrationen werden u.a. Biozide beigefügt.
      Grund dafür: pumpt man wässrige Lösung in die erzeugten Risse im Untergrund, vermehren sich dort Bakterien u.a. Mikroorganismen und verstopfen die Risse wieder. Mit den Bioziden unterbindet man diese unerwünschte Folge.
      Der Ansatz beim "clean fracking": statt Biozide einzusetzen wird die Flüssigkeit mit UV-Licht sterilisiert. Dass sich diese Technik nicht durchsetzt liegt wohl an den höheren Kosten.

      http://www.noen.at/lokales/noe-uebersicht/mistelbach/aktuell…

      http://www.omv.at/portal/01/at/schiefergas


      @Triakel
      da hast du natürlich Recht, dass mit dem Abwasser ne Menge Stoffe aus dem Untergrund kommen, die besser unten bleiben sollten.
      Nur trifft das im Prinzip auf die meisten Bergbautätigkeiten und Erdgas- und Erdölförderung zu. Sogar übermäßiger Fleischkonsum gefährdet das Grundwasser, wegen dem vielen Nitrat welches mit dem Dünger direkt oder auf dem Umweg über die Gülle auf dem Feld landet.
      Bei den üblichen Bürgerprotesten hab ich immer den Eindruck, man akzeptiert nur Techniken mit Null-Risiko. Aber die gibt es leider überhaupt nicht. Unser Wohlstand hat einen Preis. Und auf alle Techniken mit Restrisiken zu verzichten ergäbe das größte Risiko - mit annähernd 100%-Wahrscheinlichkeit - das zig-tausende verhungern oder erfrieren.
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 01:23:29
      Beitrag Nr. 6.391 ()
      Zitat von Urlaub2: ....Aber die Fantasie, die in der Aktie schlummert, ist gigantisch.


      Hab mit Westport (Erdgasmotoren-Hersteller für Heavy Trucks) auch schon mal ne Aktie mit viel Potential vorgestellt:



      http://www.westport.com/

      ist jetzt aber schon recht ambitioniert, der Kurs...
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 01:32:22
      Beitrag Nr. 6.392 ()
      Peak Fisch, kaum zur Kenntnis genommen (auch wenn´s im "Käseblatt" steht):

      Computermodell für Weltmeere
      Alles bloß noch kleine Fische
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,816197,00.ht…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 06:53:58
      Beitrag Nr. 6.393 ()
      Hallo Looe,
      ich finde es nicht in Ordnung, daß du ständig meine Beiträge ins Lächerliche ziehst.

      Zumal ich bisher richtig gelegen war im Gegensatz zur Doomerei hier und man auch gutes Geld verdienen konnte, wenn man auf meine Tips wie Falkland Oil hörte.

      Ein relativ hoher Ölpreis ist nicht erstaunlich, wenn der Iran einzelne Länder wie England und Frankreich und auch andere EU-Staaten nicht mehr beliefern will.

      Abgesehen davon bestreitet Algol z.B., daß Spekulanten überhaupt den Ölpreis beeinflussen können.

      Und ein hoher Benzinpreis hat auch nichts mit Gelddrucken zu tun, obwohl Gelddrucken im Extremfall schon Inflation auslösen kann.

      Es liegt an der Marktmacht der Ölkonzerne, wo die Politik absolut nichts dagegen tut.

      Ich halte die Diskussion hier für unsinnig.

      Wenn ich mich bei jemandem bedanken muß, dann ist das Mandala für seine guten und informativen Postings.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 09:50:23
      Beitrag Nr. 6.394 ()
      Hallo Mandala,
      es geht nicht um Techniken mit Nullrisiko. Natürlich hat jede Technik prinzipiell ein Risiko, ein sehr geringes, ein hinnehmbares, ein bedenkliches oder ein untragbares.

      Nun muss man sich nur noch darüber unterhalten, in welche von den Kategorien das jeweilige Risiko gehört.
      Ist eine Technik hinnehmbar, die wertvolle Grundwasservorkommen zumindest in einer ganzen Reihe von Fällen unbrauchbar macht und Menschen einer akzeptablen Wasserversorgung beraubt? Um etwas mehr Gas verbrennen zu können?
      Die Menschen einer gesundheitsgefährdenden Benzolbelastung aussetzt?
      Die ungeklärte salzige und giftige Abwässer in großer Menge produziert, die entweder in Flüsse gekippt wird oder in Form von Giftteichen in die Pampa gekippt wird? So wird es immerhin in den USA in der Regel gemacht.

      So lange wir nicht persönlich betroffen sind, sind wir großzügig bereit, ein wesentlich höheres Maß an Risiko einzugehen. So lange man nicht zu den Menschen gehört, deren Wasserversorgung gefährdet ist und die nicht gesundheitlich belastet sind.
      Wir sind eine Gesellschaft von Partikularinteressendurchsetzern und gehen für eine etwas längere Aufrechterhaltung eines mittlerweile unhaltbaren Status Quo zur Not auch über Leichen. Die Krebsrate im Bereich des Athabasca-River ist deutlich höher als normal. Aber Alberta ist weit weg.
      Und die ausgebeuteten Shale-Gas-Gebiete sind (hoffentlich) auch weit weg.
      Da kann man schon mal großzügig sein bei der Risikobewertung.
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 10:04:14
      Beitrag Nr. 6.395 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.780.153 von Mandala64 am 21.02.12 01:32:22Spiegel-Leser sind stets auf dem neuesten Stand !
      Was die Spiegel-Schlafmützen da jetzt entdecken wußte ich schon vor 10 Jahren. Greenpeace hat da schon lange Aufklärungsarbeit betrieben.
      http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/
      Lieber gleich bei den Profis nachschauen als in den Speigel schaun
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 14:00:49
      Beitrag Nr. 6.396 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.774.832 von Mandala64 am 19.02.12 21:12:41Hallo Peak Oil-Interessierte!


      Ihr habt den Fracking-Artikel also auch schon gefunden. Bin mir über die Umweltverträglichkeit der Shalegasförderung nicht ganz klar, in diesem Artikel werden die Umweltfolgen ja als nicht größer als bei konventioneller Förderung angenommen.

      Sicher ist jedenfalls, dass es dank Shalegas schon eine Gasschwemme gibt, die den Gaspreis erheblich gedrückt hat:



      Chesapeake Energy und ConocoPhillips wollen daher ihre Tagesproduktion um 500 Millionen Kubikfuß und 100 Millionen Kubikfuß kürzen (Quelle: Börse Online, Heft 08/12 vom 16.02.2012).

      Interessant wäre jetzt mal den Anteil der welweiten Gasförderung an den weltweiten All-Liquids auszurechnen unter der Fragestellung ob der Gasmarkt den Ölmarkt entspannen kann.

      mfG

      Assetpfleger
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 15:06:41
      Beitrag Nr. 6.397 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.782.433 von Assetpfleger am 21.02.12 14:00:49Hallo Asset,
      natürlich wird der Verfügbarkeitsanstieg und die TEILWEISE Verbilligung bei Gas (ist ja bei uns für russisches Importgas nicht gegeben) den beginnenden Verfügbarkeitsrückgang bei Importöl und dessen Verteuerung vorübergehend teilkompensieren - den generellen Energiemix betreffend. Natürlich wird diese vorübergehende Teilkompensation nicht alle Anwendungsbereiche betreffen. Aber z.B. Heizkosten oder Stromproduktion könnten davon profitieren.

      Aber wir wissen ja, wie das ist: Verfügbarkeitsanstieg und Verbilligung treiben den Verbrauch in die Höhe, so dass Peak Gas drastisch nach vorne verlegt wird und die sehr diskussionswürdige statische Reichweite zusammenschnmilzt wie Eis in der Sonne.
      Wenn wir uns also in diesem Jahrzehnt dem Teilkompensations-Gasrausch hingeben, sorgen wir dafür, dass Gas um so eher von einem Problemlöser zu einem Problemverschärfer wird. Dann leider von einem wesentlich höheren Verbrauchsniveau aus - also dann noch schmerzlicher.

      Zur Situation des Gasmarktes in den USA: konventionelles Gas hat den Höhepunkt schon deutlich überschritten, der Rückgang wird aber durch unkonventionelles Gas vorübergehend überkompensiert.
      Aber: die unkonventionellen Gassorten außer Shalegas (z.B. Flözgas, Aquifergas) wird schon im Verlaufe dieses Jahrzehnts nicht mehr wachsen und in ca. 10 jahren den Höhepunkt überschritten haben.
      Shalegas gibt es zwar in größerer Menge, als die anderen unkonventinellen Gassorten, aber dieses gas ist eben nicht in der angegebenen Menge förderbar (stärkere Gasverluste durch massiven Druckimpuls, schnelles Absinken der Fördermenge in einer Fördersonde).
      Schon vor über 2 Jahren las ich, dass es in den USA gut 500000 aktive Gasfördersonden (inkl. konventionell) gibt. Jetzt dürfte die Zahl noch höher liegen. Man muss also immer mehr bohren, um ein einmal erreichtes Mengenniveau zu konservieren oder gar noch auszubauen.
      Und so ist es nicht verwunderlich, dass die geförderte Gasmenge in den USA trotz fieberhafter Massenbohrtätigkeit in 34 Bundesstaaten und in die etlichen hunderttausende gehende Bohrsondenanzahl garnicht so sehr steigern konnte:
      gerade mal um etwa 15% seit dem Beginn der hunderttausendfachen Bohraktivität vor etwa 9 Jahren.
      Man ist trotz dieses explodierenden Aufwandes immer noch Nettogasimporteur und immer noch unter dem Mengenpeak bei Gas am Anfang der 1970er Jahre.
      Ermöglich wird das nur durch Subvention des unkonventionellen Gases. Aber Subventionen werden ja in den Preis nicht reingerechnet. Die werden ja durch die Gesellschaft erbracht.
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 15:41:59
      Beitrag Nr. 6.398 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.782.433 von Assetpfleger am 21.02.12 14:00:49Interessant wäre jetzt mal den Anteil der welweiten Gasförderung an den weltweiten All-Liquids auszurechnen unter der Fragestellung ob der Gasmarkt den Ölmarkt entspannen kann.





      Colin Campbells Szenario der Weltöl- und Gasförderung. Beim konventionellen Öl ist der
      Höhepunkt der Förderung erreicht, unkonventionelle Ölquellen können ihn um ein paar
      Jahre hinauszögern. Beim Gas sieht er den Höhepunkt um 2010 erreicht. Abb. nach ASPO
      Newsletter 100, April 2009, eigene Übersetzung.


      Und Campbell steht mit diesen Annahmen nicht allein. 2001 untersuchte der Geophysiker Ken Deffreyes (ehem. Shell, damals Princeton University) die Weltölförderung mit einer verbesserten Version von Hubberts Modell und vermutete den Höhepunkt der Weltölproduktion Ende 2005 oder Anfang 2006303. Chris Skrebowski, Herausgeber der Fachzeitschrift Petroleum Review, schätzte, dass die bekannten Ölreserven um vier bis sechs Prozent pro Jahr zurückgehen. 18 wichtige Förderländer würden ihren Höhepunkt in den nächsten Jahren erreichen, neue Vorkommen in Äquatorialguinea, São Tomé und Príncipe, im Tschad und in Angola könnten diese Lücke nicht schließen. Skrebowski untersuchte zudem die geplanten Investitionsprojekte der Ölkonzerne und glaubt, dass diese nicht ausreichen, um existierende Quellen zu ersetzen, auch er erwartete den Höhepunkt der Welt-Ölproduktion zwischen 2007 und 2010304. Ein ehemaliger Berater der amerikanischen Regierung, Matthew Simmons, hat in einem Buch über Saudi Arabien305 dargelegt, dass dort die wichtigsten Ölvorkommen, ein Fünftel der bekannten Vorkommen weltweit, bald erschöpft seien. Die deutsche Energy Watch Group, ein von der Ludwig-Bölkow-Stiftung gefördertes Netzwerk unabhängiger Experten und Parlamentarier, kam in einer Studie306 gar zu dem Ergebnis, dass der Höhepunkt der Ölproduktion bereits im Jahr 2006 erreicht wurde; für das Jahr 2030 rechnet sie nur noch mit einer Fördermenge von 39 Millionen Barrel pro Tag.

      In ihrem Weltenergiebericht (World Energy Outlook) 2010 hat auch die Internationale Energieagentur (IEA) erklärt, dass der Spitzenwert der Rohölproduktion aus dem Jahr 2006 von etwa 70 Millionen Barrel nicht wieder erreicht wird, und damit indirekt den Mahnern zumindest teilweise nachträglich Recht gegeben. Die IEA rechnet aber damit, dass die Rohölproduktion bis zum Jahr 2020 noch auf einem Niveau von 68 bis 69 Millionen Barrel gehalten werden kann. Dabei rechnet sie damit, dass neue Ölfunde die zur Neige gehenden Rohölquellen ersetzen könnnen; die Differenz zur steigenden Nachfrage müsste durch Öl aus “unkonventionellen Ölquellen” wie Öl aus der Tiefsee, Schweröl aus Venezuela oder Öl aus Teersanden kommen - die schwieriger und teuer zu fördern bzw. gewinnen sind. Schon die Annahme, dass neue Funde die alten Förderstellen ersetzen können, ist umstritten; in der Einschätzung des Potenzials unkonventioneller Ölquellen liegt ein weiterer großer Unterschied zwischen denen, für die Peak Oil bereits erreicht ist oder unmittelbar bevorsteht und den optimistischen Vertretern wie der IEA, die noch große Ölreserven sehen. Kjell Alekett, Leiter der Global Energy Systems Group der Universität Uppsala und Präsident der ASPO, sieht das Potential unkonventioneller Ölquellen im Jahr 2030 bei 8 Millionen Barrel/Tag - das würde gerade einmal ausreichen, die Verluste auszugleichen, die durch die Erschöpfung konventioneller Öl in zwei Jahren entstehen. Aber auch die optimistischeren Einschätzungen sind kein Grund zur Entspannung: So senkt die Internationale Energieagentur ihre Schätzungen der Produktion für 2030 seit Jahren in jedem Weltenergiebericht - und fürchtet aufgrund der steigenden Nachfrage eine Ölknappheit schon bald (>> mehr).

      http://www.oekosystem-erde.de/html/peak_oil.html
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 21:28:07
      Beitrag Nr. 6.399 ()
      Hallo Punicamelon,
      ich schätze Colin Campbell als Peak Oil Pionier sehr, aber seine verdammten Prognosen sollte er besser bleiben lassen! Sie waren IMMER falsch und langsam ist das nicht mehr lustig, da er die ganze Sache dadurch un Verruf bringt. Beim Gas einen Peak um 2010 zu vermuten ist einfach nur grotesk!
      Steve Mohr´s Doktorarbeit, um eine Beispiel zu nennen, sieht selbst in der geringsten URR Annahme den Peak Gas etwa 2020 bis 2025. Und auch beim Öl wird es nicht schlagartig noch unten gehen..Das Zeug wird zunächst mal verdammt TEUER..und wie gut das die Weltwirtschaft verträgt, das werden wir sehen. Ich sehe inzwischen das Hauptproblem in der Volatilität. Dadurch wird es immer schwieriger neue, sehr teure Projekte zu finanzieren, da solche Projekte Vorlaufzeiten von 7-10 Jahren haben. Wie wird der Ölpreis 2020 sein? 200 $ oder doch nur 70$..Wenn man x 10er Mrd. investiert ist diese Frage nicht ganz unerheblich!
      Ich vermute das es wirklich eng um 2015, 2016, 2017 wird, mit Ölpreisen von 150 - 200 $ und mehr..und dann wird entsprechend Nachfrage aus dem Markt gekegelt..das wird sehr bitter, aber das ist die Realität! Wer hat die Kaufkraft? Wir oder die Inder, Chinesen und Koreaner? Ich habe da so eine Vorahnung :cry:..Das Geld, das hier investiert werden müsste...wandert gerade gen Süden? Oder sollte ich sagen ...über den Jordan?

      Beste Grüße

      smiths74

      PS: Danke an Haettsch für die netten Worte!
      PPS: Habe heute für 1,66 pro Liter Super (kein E10) getankt. Neuer persönlicher Rekord!
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      Avatar
      schrieb am 21.02.12 22:38:54
      Beitrag Nr. 6.400 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.785.344 von smiths74 am 21.02.12 21:28:07Oder sollte ich sagen ...über den Jordan?

      Über den Jordan oder über die Wupper. Wat fott is is fott sagen die Kölner.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 22:57:41
      Beitrag Nr. 6.401 ()
      Ja, smiths,
      es ist immer ein Problem, für einen Zeitpunkt x in der Zukunft eine bestimmtes Ereignis (z.B. Peak) vorhersagen zu wollen.
      Ich bin da auch schon sehr viel vorsichtiger geworden, sondern denke eher in Trends und gebe mir wahrscheinlich erscheinende etwas größere Ranges an, wenn ich z.B. als Prognoose angebe, dass die Importölverfügbarkeit für Deutschland 2035...2040 um 80...90% zurückgehen wird.
      Auch da kann ich freilich nicht für ein Zutreffen meiner Prognose garantieren - das ist mir immer klar, wenn ich eine Aussage über die Zukunft treffe.
      Aber vom Trend her sollten meine Annahmen stimmen.

      Du hast recht: mit konkreten Terminierungen kann man sich leider nur in die Nesseln setzen, und leistet damit seinem durchaus berechtigten Anliegen - nämlich auf kommende Probleme hinzuweisen - einen Bärendienst.
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 23:03:14
      Beitrag Nr. 6.402 ()
      Dank Sukram aus dem Peak Oil Forum folgenden genialen Kommentar gefunden.
      Besser kann man das Thema kaum auf den Punkt bringen!
      Wir haben alle Recht..und hätten uns den ganzen Tread klemmen können...:laugh:
      Peak Oil ist elastisch

      http://www.esyoil.com/heizoel-news/Peak+Oil+ist+elastisch_20…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.02.12 09:58:01
      Beitrag Nr. 6.403 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.785.796 von smiths74 am 21.02.12 23:03:14http://www.heise.de/tp/blogs/2/151476

      Auf Telepolis wird das Thema schön auf den Punkt gebracht:
      "nicht nur um den Klimawandel einzudämmen, sondern auch um größere weltwirtschaftliche Verwerfungen zu vermeiden, muss der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger dringend beschleunigt werden. Sowohl in einem wie im anderen Fall gilt, je länger abgewartet und verzögert wird, desto drastischer die Folgen."

      Grüße DieGmbH

      immer noch mitlesend.:)
      Avatar
      schrieb am 22.02.12 10:49:31
      Beitrag Nr. 6.404 ()
      Hallo GmbH,
      das sind weise Worte, die Du zitierst.
      Alleine die Realität hält sich nicht dran.
      Jedes Jahr werden weltweit mehr Öl, Gas und Kohle verbrannt. Gerade bei Gas und Kohle mit deutlichen Steigerungsraten.
      Wir begeben uns also in immer größere Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern, anstatt diese Abhängigkeit wenigstens geringfügig zu reduzieren.
      Und eine Reduzierung der Abhängigkeit würde ja nur mit Wohlstandsverlusten zu erreichen sein. Dazu ist fast niemand bereit. Da wir also nicht zu freiwilligen Einschränkungen bereit sind, werden wir etwas später mit aufgezwungenen Einschränkungen leben müssen.
      Aber so ist der Mensch. Ich prinzipiell auch, trotz meiner Erkenntnisse.
      Wem sollte ich also Vorhaltungen machen?
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.02.12 12:16:51
      Beitrag Nr. 6.405 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.787.407 von Triakel am 22.02.12 10:49:31Mensch Triakel,
      oller Querulant ;), du denkst einfach nicht schlicht genug.

      Pendeln muss sich wieder lohnen!

      Mittwoch 22. 02. 2012, 09:39 Uhr
      Energie Wegen Rekord-Spritpreisen fordert ADAC höhere Pendlerpauschale

      http://www.n-tv.de/ticker/Wegen-Rekord-Spritpreisen-fordert-…
      Avatar
      schrieb am 23.02.12 00:37:08
      Beitrag Nr. 6.406 ()
      Ist GtL eine Lösung für Peak Oil?

      SASOL, bekannt durch die während der Apartheid aufgebauten und immer noch im Betrieb befindlichen Coal to Liquid Anlagen in Südafrika, arbeitet wohl an einer Studie über die Machbarkeit einer Gas to Liquids Anlage in Louisiana /USA.
      http://www.zacks.com/stock/news/61083/Nat+Gas-to-Liquids+Com…
      Damit will man die Lücke schließen zwischem billigen Gas und teuren Öl. Die Idee ist prinzipiell nicht schlecht, allerdings ist der Bau einer solchen Anlage ziemlich langwierig und teuer!
      Pearl Gtl in Quatar hatte 8 Jahre Bauzeit, kostete 24 Mrd.$ und liefert 0,26 Mio Fass pro Tag, wovon eigentlich nur 0,14 Mio. Fass Benzin sind, der Rest ist Flüssiggas und Ethan.

      http://en.wikipedia.org/wiki/Pearl_GTL

      Also um Deutschland mit Benzin auf GtL Basis zu versorgen braucht man nur 20 solcher Anlagen und müßte dazu die Welterdgasproduktion um rund 5% erhöhen...nur um Deutschlands heutigen Verbrauch zu decken...
      Aber das Zeug verbrennt wohl deutlich sauberer als herkömmlicher Diesel! :)

      Jetzt im Ernst: GtL ist der aussichtsreichste Kandidat um Entlastung im Ölmarkt zu bringen! Nur müssten wir HEUTE schon beschließen massivst in GtL zu investieren, um 2020 einen realen Effekt zu erzielen.

      Viele Grüße

      smiths74
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.02.12 09:54:13
      Beitrag Nr. 6.407 ()
      Hallo smiths,
      was wir so alles mit Gas machen wollen...
      Wir wollen deutlich mehr bei der Stromproduktion auf Gas setzen, weil das unter den fossilen die bei weitem anpassungsfähigste Art der Stromproduktion auf einem immer mehr durch wilde Einspeiseschwankungen gekennzeichneten Strommarkt ist.
      Und weil uns natürlich Kernenergie abhanden kommt und die einheimische Steinkohleförderung ausläuft.
      Und weil Gas natürlich die relativ sauberste Art der Stromproduktion ist.
      Und dann MÜSSEN wir in den nächsten 10 Jahren vom Heizöl wegkommen, weil sich dann fast keiner mehr Öl zur Gebäudeheizung leisten kann.
      Also auch für Heizzwecke ein steigender Gasbedarf.
      Dann wollen wir mehr gasbetriebene Autos auf den Straßen haben.
      Und nun noch GtL, was ebenfalls einen deutlich höheren Gasbedarf mit sich bringen würde.

      Und währenddessen geht die EU-Gasförderung zügig zurück, die deutsche sowieso, die norwegische wird wohl spätestens ab 2020 sinken.
      Und die Russen förden schon jetzt am Anschlag, was man gut sehen konnte, als während der kalten Witterungsperiode und steigendem russischen Eigenbedarf die Exportmenge gekürzt werden musste. Russland hat also zumindest in dem für uns ausschlaggebenden großen westsibirischen Fördergebiet keine Spare-Kapazität mehr.
      Man kann also davon ausgehen, dass durch North-stream und bei Zustandekommen South-stream keine wesentlichen zusätzlichen Gasmengen geliefert werden, sondern im Wesentlichen nur die über unsichere Drittstaaten gelieferten Gasmangen ersetzt werden sollen.
      Von Russland werden wir also nur geringfügig größere Mengen an Gas in den nächsten 10 Jahren bekommen. Wir können froh sein, wenn dieser Zuwachs für die nächsten 10 Jahre noch die zurückgehende EU-Fördermenge kompensiert.
      Auch der Flüssiggas-Spotmarkt dürfte durch die extrem steigende Nachfrage aus Asien zunehmend unter Druck geraten und keine wesentliche Entspannung bringen.
      Nabucco, wenn diese Trasse irgendwann mal realisiert wird, kann man unter "Peanuts" verbuchen. Die erste Ausbaustufe soll 8 Milliarden Kubikmeter p.a. liefern. Bei einem EU-Verbrauch von über 450 Milliarden Kubikmeter eine lächerliche Menge.
      Aus der zweiten Nabucco-Ausbaustufe wird sowieso nichts, weil man zu deren Betrieb den Iran mit ins Boot holen müsste.

      Wir verplanen also bereits riesige zusätzliche Gasmengen, während die eigene Förderung absinkt und die Menge an Importgas höchstens noch für die nächsten 15 Jahre mäßig ansteigen wird, bevor es auch dort zu einem Rückgang kommen wird.
      Avatar
      schrieb am 23.02.12 20:02:45
      Beitrag Nr. 6.408 ()
      Iran sitzt in der Falle
      Die Sanktionen treffen Iran hart. Experten sprechen bereits von einem Wirtschaftskrieg - und sehen den Westen nun in einer starken Verhandlungsposition gegenüber dem Regime. Mahmud Ahmadinedschad hat zu hoch gepokert.
      http://www.handelsblatt.com/politik/international/wirtschaft…

      Teheran findet keine neue Öl-Kunden
      Das Geschäft mit Erdöl ist lebenswichtig für Iran. Doch genau das ist mit dem Importverbot der EU massiv in Gefahr. Nun will auch Japan seine Importe reduzieren. Jetzt sucht Iran händeringend nach neuen Abnehmern.
      http://www.handelsblatt.com/politik/international/eu-embargo…
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 18:49:41
      Beitrag Nr. 6.409 ()
      Hier mal eine Aufstellung über Treibstoffksoten in verschiedenen Ländern:

      http://www.bild.de/media/vw-super-benzin-22816644/Download/1…

      In etlichen Ländern ist Benzin noch himmlisch billig, allen voran Saudi-Arabien. Kein Wunder, dass der Verbrauch dort rapide steigt.
      Und auch in China und den USA, den beiden Großverbrauchern, ist Super so billig, wie bei uns vor etlichen Jahren.
      Kein Grund, sehr sparsam damit umzugehen.
      Ehe China und die USA so hohe Treibstoffkosten wie wir haben, muss der Ölpreis noch weiter kräftig steigen.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 19:05:06
      Beitrag Nr. 6.410 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.804.207 von Triakel am 24.02.12 18:49:41Ehe China und die USA so hohe Treibstoffkosten wie wir haben, muss der Ölpreis noch weiter kräftig steigen.

      Genauer gesagt: er müsste sich annähernd verdoppeln auf 250 Dollar das Barrel.
      Und wie Deutschland zeigt, ist dann der Kollaps der individuellen Mobilität noch längst nicht erreicht.

      Fazit: es gibt beim Ölpreis noch jede Menge Luft nach oben. Wenn massiv Nachfrage in den importabhängigen Ländern vernichtet werden soll, muss der Ölpreis in eben diese Bereiche über 250 Dollar steigen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 20:54:49
      Beitrag Nr. 6.411 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.792.824 von smiths74 am 23.02.12 00:37:08Hallo Smiths!


      Pearl Gtl in Quatar hatte 8 Jahre Bauzeit, kostete 24 Mrd.$ und liefert 0,26 Mio Fass pro Tag, wovon eigentlich nur 0,14 Mio. Fass Benzin sind, der Rest ist Flüssiggas und Ethan.

      (...)

      Also um Deutschland mit Benzin auf GtL Basis zu versorgen braucht man nur 20 solcher Anlagen und müßte dazu die Welterdgasproduktion um rund 5% erhöhen...nur um Deutschlands heutigen Verbrauch zu decken...



      Das hieße, man könnte theoretisch den ganzen deutschen Straßenverkehr mit 480 Mrd. $ Infrastrukturmaßnahmen auf Gas umstellen.

      Das ist gar nicht mal so viel, zumal man es ja nicht zu 100 % auf Gas umstellen will und nicht alles in einem Jahr umbauen würde.

      Nähme man als Ziel an 25 % des deutschen Verkehrs mit Gas zu bestreiten, so wären dies noch 120 Mrd. Dies auf 20 jahre umgesetzt macht im Durchschnitt 6 Milliarden Kosten für den Infrastrukturaufbau, kann Deutschland sich leisten wenn es will, sollte es sich leisten um unabhängiger vom Golföl zu werden!

      Problem ist wohl hauptsächlich die Sprunghaftigkeit der Energiepolitik in Demokratien. Bei Regierungswechsel gibt es dann oft einen völligen Kurswechsel, die Chinesen haben es insofern besser, um den Preis mangelnder Demokratie und Meinungsfreiheit.

      mfG

      Assetpfleger
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 21:01:42
      Beitrag Nr. 6.412 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.792.824 von smiths74 am 23.02.12 00:37:08Diese Woche erreicht der Ölpreis Brent übrigens 125,20 $ :eek::eek::eek:

      Da davon allein im Februar ein Preisanstieg um etwa 14 $ zu verzeichnen war, behaupte ich mal, dass es sich wiederum um politische Ölbörse handelt.
      Gerüchte eines Angriffes der Israelis gegen den Iran treiben den Preis.

      Es gilt hier wiederum, dass der Wert des Szenarios (ein Angriff könnte durchaus 80 $ wert sein) mit der zu erwartenden Eintretenswahrscheinlichkeit (der Markt sieht einen Angriff mit 17,5 %iger Wahrscheinlichkeit) eingepreist wurde: 80 $ x (17,5/100) = 14 $.

      So zynisch ist eben Börse.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 22:43:37
      Beitrag Nr. 6.413 ()
      Interessante Antwort auf einen meiner Beiträge im Gelben Forum:

      Der strenge Frost ist vorbei, Zeit die Energiesituation im Winter zu bilanzieren.

      Gaskraftwerke:

      Es sind mehrere große Gaskraftwerke zu absoluten Spitzenlastzeiten diesen Winter nicht ans Netz gegangen, weil der Gasdruck zu niedrig war. In Deutschland fehlt es an Gasleitungen, um das Gas bei Bedarf aus den Kavernen im Norden Deutschlands in die Gaskraftwerke zu leiten, ohne dass es in den Häusern von Millionen Deutschen kalt wird. Der Bau der benötigten Pipelines zieht Planungsverfahren und Protest nach sich, der Jahre in Anspruch nehmen wird. Ohne zusätzliche Pipelines sieht es aber schlecht aus.

      Ein Vergleich:
      ein ausgewachsenes Gaskraftwerk von 2 x 400 MW verbraucht 1600 MW an thermischer Energie (Wirkungsrad 50%). Deine Heizung im Keller verbraucht im strengsten Frost vielleicht 16 kw also 0.016MW an thermischer Energie. Ein Gaskraftwerk saugt also Gas für ca. 100 000 Häuser aus dem Netz.

      Neubau von Gaskraftwerken:
      Die Grünen hoffen ja, mit Gaskraftwerken den Ausfall der Kernkraft zu kompensieren. Dies geht aus drei Gründen nicht:

      - clean dark spread. Die Tatsache, dass fossile Kraftwerke nur zu absoluten Spitzenzeiten und bei Ausfall der regenerativen betrieben werden dürfen, führt dazu, das selbst Gaskraftwerke nicht mehr auf die jährliche Mindeststundenzahl kommen, um sich zu amortisieren. Wenn sie mehr in Grundlast fahren, verlieren sie gegen Kohlekraftwerke, und in absoluter Spitzenlast haben sie Mittags mit der Einspeisung durch Solarstrom das Nachsehen.

      Gaskraftwerke erzeugen Strom für 54 €/MWh. Kohlekraftwerke für 48€/MWh. Dies sind in der Energiewirtschaft Welten. Immer dann aber, wenn regenerative da sind, haben sie Vorrang und zwar für 120 €/MWh (Wind on shore), 160 €/MWh (off shore) und immer noch mindestens 220 €/MWh (Solar). Die Verpflichtung, die deutsche Stromverbraucher gegenüber der Solarindustrie eingegangen sind, beträgt derzeit über 100 Mrd € (Mehrkosten gegenüber dem Marktpreis wohl gemerkt, da ist die Windenergie noch gar nicht mit drin).

      - Gaspipelines fehlen, sodass Deutschland nicht von der Gasschwemme profitieren kann.
      - Bürgerproteste: Auch geplante Gaskraftwerke werden durch Klagen und Bürgerbegehren verhindert.

      Netzstabilität:

      Die Netzagentur hat nun klar bestätigt, dass das Stromnetz diesen Winter mehrfach kurz vor dem Zusammenbruch stand. Et hot nochemol joot jejange. Aber das war es dann auch. Zum großflächigen Blackout hat es noch nicht ganz gereicht. Aber die Anschaffung eines GenSet (5 kW im Keller an den Sicherungskasten) ist ratsam. Sobald es einmal kracht werden die Preise hierfür ansteigen.

      Reservekraftwerke:

      die wurden alle gebraucht, sogar die in Österreich und das, obwohl die meisten AKWs noch gar nicht vom Netz sind.

      Strompreis und seine Auswirkungen:

      Der Strompreis hat bereits folgende Werke der verarbeitenden Industrie in Deutschland lahmgelegt.
      - Norsk Hydro (Aluminiumwalzwerk in Neuss - früher VAW). Die Produktion steht weitestgehend, weil Strom zu teuer ist und im letzten Jahr zahlreiche Millisekundenausfälle - die man als Verbraucher nicht merkt - den Walzvorgang beeinträchtigt haben (derzeit Kurzarbeit)
      - Thyssen Krupp Steel: Edelstahlwerk in Bochum (Elektrostahlwerk) wird wegen hoher Strompreise endgültig still gelegt.

      Weitere Kandidaten:
      - Auribis (Hamburg, größte Kupferhütte Europas). Derzeit wird das Schwesterwerk in Pridop (Bulgarien) ausgebaut
      - Aluminiumwerk Dortmund.
      - Zahlreiche Umformbetriebe etc.

      Die Produktion wir sehr wahrscheinlich nach Osteuropa gehen, da diese Produkte keine so ausgefeilte Logistik und Fertigungsplanung benötigen. Man kommt dort also gut zurecht. In Osteuropa werden derzeit größere Kraftwerkskapazitäten geplant, zudem sind die Umweltstandards billiger zu erfüllen, weil niedriger.

      Ausgleich für wegfallende AKWs in Deutschland:

      Es ist nicht absehbar, dass die deutschen EVUs in weitere fossile KW bauen, da sich ihr Betrieb wegen der regenerativen nicht mehr rechnet. Dies wird in Kreisen von Natur- und Parkschützern als großer Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit der regenerativen Energien allerorten gefeiert. Was dabei verschwiegen wird oder schlicht egal zu sein scheint, ist, dass der Preis bei den regenerativen ein behördlich festgelegter Vergütungssatz ist, der 2-5 mal über dem Marktpreis liegt, und es obendrein eine Abnahmegarantie gibt. Das ist für die Investoren eine gut planbare Gelddruckmaschine.

      Als Maßnahme will die öffentliche Hand energieintensive Betriebe von den steigenden Preisen teilweise befreien und Stromausfälle wie z.B. bei NorskHydro mit bis zu 60 000€ pro Ereignis entschädigen. Da eine Aluminiumhütte (Elektrolyse) soviel an Strom verbraucht (200 MW) wie 100 000 Haushalte (durchschnittlich 2kW über 24h, wenn das nicht schon zu hoch ist) werden die privaten Verbraucher heftig zur Kasse gebeten.

      Es wird auch über die Förderung des Neubaus von Gaskraftwerken und Kohlekraftwerken nachgedacht. Kraftwerke, die dann meist stillstehen. Ein Unsinn, denn überall sonst auf der Welt finanzieren sie sich zu Marktpreisen. Das wird dann der Steuerzahler bezahlen und zwar der private, denn eine Erhöhung der Unternehmenssteuern hätte einen ähnlich negativen Effekt wie teurer Strom.

      Dass der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, haben die meisten jetzt kapiert. Woran wir noch üben müssen ist die Erkenntnis, dass Geld nicht aus dem Bankautomaten kommt...

      Quelle: http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=248755&pa…

      Bis denne

      smiths74
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 23:12:09
      Beitrag Nr. 6.414 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.805.432 von smiths74 am 24.02.12 22:43:37Woran wir noch üben müssen ist die Erkenntnis, dass Geld nicht aus dem Bankautomaten kommt...



      hallo smiths,

      Wird schon noch kommen.... die Erkenntnis, meine ich. "Übe in der Not, dann hast Du Zeit dazu"... sagte man früher. :D
      Erschreckend an diesem Artikel ist die Perspektive für die industriellen Arbeitsplätze in Deutschland... die gegen "Null" gehen wird. Wenn der Kostenfaktor "Energie bzw. Strom" innerhalb der Eu der höchste ist ( mit weitem Abstand vermutlich) , sehe ich schwarz für diese Arbeitsplätze, ebenso für die nachgelagerten industriellen Dienstleistungen und was da sonst noch so dranhängt. Da nützt denn auch keine Rückverlegung von Arbeitsplätzen von China nach Europa. Die werden wohl kommen.. aber nicht nach Deutschland.
      "Irgendwann wird mal eine Regierung kommen, die viel Geld in die Hand nehmen muß, um diesen Polit-Irrsinn in der dt. Stromwirtschaft zu reparieren" schrieb vor einigen Wochen mal ein Fachmann.... hoffen wir mal, daß das Geld dann noch vorhanden und nicht bereits als 4...5... 10.... oder hundertstes Rettungspaket nach Griechenland o.s.ä. geflossen ist und es dann noch nicht zu spät ist.:cry:
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 23:36:13
      Beitrag Nr. 6.415 ()
      Hallo smiths,
      diese ganzen Details zu den Erneuerbaren sind schon sehr frustrierend. Zumindest, wenn die wind uns Solar einen wirklich signifikanten Anteil am Energiemix bekommen sollen.
      Ich war nie so blauäugig, dass man durch die EE Öl ersetzen kann, aber ich hatte doch zumindest gehofft, dass bis 2022 wenigstens die wegfallende Kernkraft durch Wind und Solar mit einem notwendigen halbwegs grundlastfähigen Anteil ersetzt werden kann.
      Selbst das war offensichtlich eine Tagträumerei von mir. Wind und Solar werden in den nächsten Jahren wohl massiv ausgebremst werden durch den völlig hinterherhinkenden Netzumbau und den zu geringen Ausbau an Stromspeicherkapazitäten.
      Von der Verteuerung fossil erzeugten Stroms durch ständiges rauf- und runterfahren der Kraftwerke ganz abgesehen.

      Aus Frust werde ich jetzt kleine Solarstrom-Quadrate in Wüstenkarten malen, um mich damit zu trösten, wie einfach das Problem doch zu lösen ist.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 23:37:46
      Beitrag Nr. 6.416 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.805.602 von Triakel am 24.02.12 23:36:13Korrektur 2. Satz: "...wenn Wind und Solar..."
      Avatar
      schrieb am 24.02.12 23:40:47
      Beitrag Nr. 6.417 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.804.941 von Assetpfleger am 24.02.12 21:01:42Hallo Asset,
      ich sehe mittlerweile nicht einen Angriff auf den Iran mit einer Wahrscheinlichkeit von 17,5%, sondern den Nicht-Angriff eben mit dieser Wahrscheinlichkeit.
      Avatar
      schrieb am 25.02.12 08:06:24
      Beitrag Nr. 6.418 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.805.432 von smiths74 am 24.02.12 22:43:37Das typische Gekeife Ewiggestriger. Ein Sammelsurium von Halbwahrheiten und bräsiger Zukunftsverweigerung.

      Bestätigt meine Meinung zu dem Klientel, das sich in dieser Art Foren herumtreibt.
      Avatar
      schrieb am 25.02.12 09:41:08
      Beitrag Nr. 6.419 ()
      Hallo SL,
      eine etwas konkretere Kritik wäre nett. Der Artikel enthält einen Menge Fakten, die ich weitestgehend aus meinem beruflichen Umfeld bestätigen kann. Wo liegt konkret das Problem?

      Viele Grüße

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 25.02.12 09:42:21
      Beitrag Nr. 6.420 ()
      Hallo SLGramann,
      trotz alledem bleibt ja die Erkenntnis bestehen, dass wir langfristig (eigentlich schon mittel- und kurzfristig) garkeine Alternative zu den aufwändigen Erneuerbaren haben, ebensowenig wie zur teuren Speicherung und dem teuren Netzumbau.
      Aber man darf trotz dieser ganz prinzipiellen Erkenntnis und den daraus abgeiteten Aktivitäten, die wir mit größter Intensität vorantreiben müssen, bestimmte Fakten nicht einfach unter den Teppich kehren. Dann mutiert man ebenso zum Ideologen, als wenn man die EE verteufelt und ablehnt.

      Als Haupterkenntnis bleibt: Energie wird in der Zukunft eine Kostbarkeit, von der man sehr bedacht Gebrauch machen wird. Was ja kein Weltuntergang ist. Aber eine veränderte Lebensweise zur Folge hat und eine andere Form des Wirtschaftens. Mit einem etwas holprigen Übergang in diese neue Epoche, weil es keine Blaupause zum weitgehenden Komplexitätsabbau gibt und bei der Auflösung alter, obsolet werdender wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Strukturen noch keine neuen Strukturen übergangslos zur Verfügung stehen.

      Freilich - wenn wir die EE nicht vorantreiben mit all ihren Kosten und nicht endlich den Rückstand im Netzumbau reduzieren und nicht endlich, wenigstens in dem bescheidenen Rahmen, der mittelfristig möglich ist, das Speicherproblem ansatzweise lösen, dann ist die weitere Zukunft noch weit weniger erfreulich.

      Wir müssen das furchtbar Unbequeme und Teure einfach tun. Das ist ausnahmsweise mal wirklich "alternativlos".
      Ich gebe allerdings zu, dass ich mir das früher auch etwas einfacher vorgestellt habe. Vor 10 Jahren war ich noch glühender Verfechter der Wasserstoffwirtschaft. Angesichts meiner damaligen Blauäugigkeit bin ich auch etwas nachsichtiger, wenn ich diese Blauäugigkeit heute bei anderen sehe.
      Avatar
      schrieb am 25.02.12 11:43:36
      Beitrag Nr. 6.421 ()
      Entwicklung zur Verbesserung des Wirkungsgrads bei PV: neben dem sichtbaren Teil des Lichts, mittels einer zweiten funktionalen Beschichtung auch den Infrarotanteil nutzen.

      Beschichtung treibt Solarzellen zu Höchstleistungen
      Photovoltaikforscher haben einen Überzug entwickelt, mit dem herkömmliche Solarmodule deutlich mehr Strom erzeugen können. Dabei ist es den Wissenschaftlern gelungen, ein Grundgesetz der Physik zu umgehen.
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,815472,00.…

      Abstract des Originalartikels:
      Singlet Exciton Fission-Sensitized Infrared Quantum Dot Solar Cells
      http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/nl204297u?journalCode=na…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.02.12 12:07:09
      Beitrag Nr. 6.422 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.806.350 von Mandala64 am 25.02.12 11:43:36Ja, siehst Du, Mandala,
      der Spiegel-Artikel ist ein Musterbeispiel für das Prinzip des Selbstbelügens.
      Erst der reißerische Titel, dann die fett gedruckte Einleitung, die auch sehr verheißungsvoll klingt...
      Und dann im Text:"der nächste große Fortschritt könnte..."
      "würde billiger"
      "doch selbst wenn es gelänge, den Wirkungsgrad..."
      "allerdings ist Glunz skeptisch, ob sich die Arbeit von Ehrler und seinen Kollegen so einfach in die Praxis übertragen lässt."
      "Falls dies jedoch gelingt, dürfte es sehr lange dauern, bis Module mit der Beschichtung tatsächlich zu kaufen sind"
      "selbst wenn alles super läuft, wird diese Technologie für die Standardsiliziumzellen in den nächsten fünf bis zehn Jahre sicher keine Rolle spielen"
      "derweil träumt Ehrler schon davon, die Solarbeschichtung eines Tages..."

      Aber die Überschrift verheißt: Durchbruch ist geschafft.
      So träumen wir uns von Durchbruch zu Durchbruch. Und malen schon mal die legendären kleinen Quadrate in die Saharakarte.
      Träumen macht Spaß. Mir auch.
      Der Realität ist´s egal, ob uns das Träumen Spaß macht.
      Avatar
      schrieb am 26.02.12 12:39:40
      Beitrag Nr. 6.423 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.805.432 von smiths74 am 24.02.12 22:43:37http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten3…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten3…


      http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten3…


      Hallo smiths, triakel und Co.

      (weiß nicht, ob das schon mal gepostet wurde..ist vom Nov. 2011) ansonsten : must see !

      "Wahnsinn--Wärmedämmung"

      anbei ein hochinteressanter TV-Bericht vom NDR über den Sinn bzw. Unsinn von nachträglich installierten Styropor-Wärmedämmm-Systemen und den daraus resultierenden Gefahren (bis hin zu Leib und Leben --siehe Feuer :cry:......hat zwar nicht direkt mit dem Ölpreis zu tun... aber auch hier geht es um Energie bzw. deren Einsparungsmöglichkeiten...... und letztlich auch darum, daß viele bautechnischen "Schnellschüsse" auf diesem Gebiet ( auch und gerade seitens der Regierung verursacht) nicht nur ins Leere gehen, sondern sogar zu einer Gefahr für die Betroffenen werden können..... mutig recherchiert, gegen den vorherrschenden Mainstream und gegen die von den Grünen dominierte "political correctness" ... mein Kompliment an dieses Fernseh-Team...da gehört heute schon Mut dazu !
      45-Minuten, die sehenswert sind.


      Gruß und schönen Sonntag Looe
      Avatar
      schrieb am 26.02.12 13:56:27
      Beitrag Nr. 6.424 ()
      Naja, Looe,
      man kan auch prinzpiell Richtiges falsch machen.
      Ich bin sehr für Wärmedämmung und für alle Arten sinnvoller Energieeinsparung.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.02.12 14:08:00
      Beitrag Nr. 6.425 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.808.496 von Triakel am 26.02.12 13:56:27...und man kann sogar in 2 lumpigen Sätzen einen Rechtschreibfehler einbauen.

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 26.02.12 22:46:25
      Beitrag Nr. 6.426 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.808.496 von Triakel am 26.02.12 13:56:27Ich bin sehr für Wärmedämmung und für alle Arten sinnvoller Energieeinsparung.

      Wer ist das nicht ! Nur... was ist sinnvoll und was nicht.... was rechnet sich langfristig usw. und was nicht.
      Ich muß mich (leider) nebenberuflich etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigen, da ich im Beirat einer ETW-Anlage bin und hier der Antrag von den Eigentümern gestellt wurde, zu prüfen, ob sich eine derartige Maßnahme rechnet oder nicht..... eine hoch kontroverse Debatte, kann ich Dir versichern ! Aus Kostengründen wird hier erwogen, nur eine Teilsanierung bzw. Dämmung anzubringen, d.h. nur an bestimmten exponierten Seiten bzw. Flächen des Gebäudes..... eine Idee, die ich persönlich völlig ablehne, da die bauphysiklischen Risiken an den Naht-und Anschlußstellen unkalkulierbar sind. Entweder ganz oder gar nicht ist mein Standpunkt... wobei die Frage der Amortisation entscheidend ist. Nur..wer kann bei völlig unsicherer Datenlage, wie z.B.: sind die Ölpreise morgen ? b) wieviel Prozent der Energiekosten können tatsächlich eingespart werden c) wie hoch ist der jährliche Wartungsaufwand für die nachträglich gedämmte Fassade ? Wie lange hält das System d) gibt es Langzeiterfahrungen ?
      e) ist die preisgünstigere Variante mit Styropor hinsichtlich ihrer systemimanenten Risiken vertretbar im Vergleich zur doppelt teuren Variante mit Mineral-Wolle ?... schon eine verbindliche Aussage treffen ?
      Da wird noch etwas Ärger auf mich und meine 2 Kollegen zukommen, fürchte ich. :cry:
      Avatar
      schrieb am 26.02.12 22:54:04
      Beitrag Nr. 6.427 ()
      Hallo Looe,
      selbstverständlich muss jedes Einzelvorhaben einzeln durchgerechnet werden, ob es sinnvoll oder nicht ist.
      ABER:
      nicht zu heutigen Energiepreisen!!!
      Verdopple die heutigen Energiepreise (sehr konservativ gerechnet) und rechne dann.
      Sonst wird es eine Milchmädchenrechnung.
      Aus 25 Jahren Armortisationszeit auf Basis heutiger Preise wird dann leicht eine von 10...13 Jahren.
      Avatar
      schrieb am 27.02.12 08:56:40
      Beitrag Nr. 6.428 ()
      Nebenthema Euro-Krise.
      In dem Link wird sehr gut erklärt, was sich in der Euro-Zone unter dem Stichwort Target2-System zusammenbraut (Urlaub, bitte lesen, es ist sehr verständlich aufbereitet). In Wahrheit hat die Kapitalflucht aus den Südländern und Irland längst eingesetzt, sie können ihren Geldbedarf nur noch mit ihren Notenbanken aus dem Nichts drucken und Deutschland wird zunehmend zur Geisel des Systems:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,817004-2,00…
      Avatar
      schrieb am 27.02.12 13:50:54
      Beitrag Nr. 6.429 ()
      Hallo Algol,
      das Thema TARGET2 schafft es nun doch in die großern Medien! Lest mal die Kommentare unter dem Artikel...

      Bzgl. der Diskussion über den Beinah-Blackout Anfang Februar ein interessanter Kommentar über vom Chef der deutschen Energieagentur:

      Stromnetz im Dauerstress
      ....
      Entscheidend ist, dass in diesem Transformationsprozess der Normalbetrieb für das Elektrizitätsversorgungssystem eingehalten werden kann. Wir sollten nicht über Blackouts reden, sondern über den Stressbetrieb. Während ein stabiles Elektrizitätssystem die Fähigkeit hat, bei jeglichen Störungen in den normierten Betriebszustand zurückzukehren, stellt sich beim Stressbetrieb die Situation gänzlich anders dar. Dies gilt vor allem dann, wenn es sich um das zeitgleiche Auftreten von häufigen, intensiven und anhaltenden Stresssituationen an mehreren Stellen des Systems handelt. Dann genügt der berühmte Tropfen, der das Glas zum Überlaufen bringt. Die dann lawinenartig ablaufenden Vorgänge wären nur noch schwer steuerbar.

      Die aktuelle Situation ist in der Tat durch eine hohe und anhaltende Stressbelastung gekennzeichnet, die auch in das europäische Elektrizitätssystem hineinstrahlt. So wurden 2011 allein in Ostdeutschland an 212 Tagen Eingriffe vorgenommen. An jedem zweiten Tag des Jahres herrschte Stressbetrieb mit erheblichen Einschränkungen des freien Elektrizitätsmarkts. Das setzt sich dieses Jahr mit zunehmender Tendenz fort.

      Die Intensität dieser Eingriffe ist an den enorm gestiegenen finanziellen Aufwendungen für Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen ablesbar. Gegenüber den von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Ergebnissen aus dem Jahr 2011 sind die Ausgaben in den letzten Monaten erneut drastisch gestiegen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kapazität dieser Maßnahmen begrenzt ist.

      Aufgrund des für die neuen Aufgaben noch viel zu schwach ausgebauten innerdeutschen Stromsystems kommt es zunehmend zu Beeinträchtigungen der Netze der europäischen Nachbarstaaten, wie zum Beispiel in Polen.

      ...

      http://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/gastkommentar…

      Bis denne

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 27.02.12 22:00:53
      Beitrag Nr. 6.430 ()
      Und hier der Beleg für die Kapitalflucht aus den Krisenstaaten:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,817899,00.h…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.02.12 13:33:31
      Beitrag Nr. 6.431 ()
      Taipan empfiehlt im Ölsektor OYO Geospace:
      http://blog.taipan-online.de/4231/2012/anstieg-beim-olpreis-…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.02.12 18:27:08
      Beitrag Nr. 6.432 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.817.969 von herrspecht03 am 28.02.12 13:33:31Taipan ist super!!!!!!

      Besonders diese Empfehlung:

      http://www.angebot.taipan-online.de/oel-kopie

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.03.12 19:27:47
      Beitrag Nr. 6.433 ()
      Vor allem hat sich dieser Wirrkopf auch noch um 3 Zehnerpotenzen verrechnet. Die gesamten geschätzten Erdölvorräte von Saudi Arabien (260 Mrd. Barrel) betragen in der Tat ca. 3 x 3 x 3 km, also 27 Kubikkilometer, aber nicht 27000 Kubikkilometer.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 01.03.12 20:44:59
      Beitrag Nr. 6.434 ()
      Und nicht vergessen, Kosto,
      die 260 Gigabarrel sind die feuchte-Traum-Angabe von Saudi Aramco und dem saudischen Herrscherhaus.
      Von niemendem auch nur ansatzweise nachzuprüfen, denn Ölfragen sind Staatsgeheimnis im Wahabitenreich.

      Und klar: die haben üüüüberhaupt kein Motiv, die Realität aufzuhübschen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.03.12 21:20:03
      Beitrag Nr. 6.435 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.815.182 von Algol am 27.02.12 22:00:53Und hier der Beleg für die Kapitalflucht aus den Krisenstaaten:


      Hallo Algol,


      Und hier der "Beleg" daß die dt. Eliten das Land wieder einmal vor die Wand fahren:

      Volle Kraft zurück!

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,818027,00.h…

      Frische Milliarden für Griechenland liegen bereit, doch die Politik setzt damit ihre fatale Strategie fort. Europa braucht jetzt einen radikalen Kurswechsel: Weg vom Rettungsgeschacher, zurück zu nationaler Autonomie in der Finanzpolitik und zur Vertragstreue. ende des zitats

      Tja: hier noch ein immer wieder "aktueller Beitrag" aus dem Bundes-Idiotentag:

      http://www.youtube.com/watch?v=8Lz_qPvKCsg :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.03.12 11:43:31
      Beitrag Nr. 6.436 ()
      Hi Looe, :)

      momentan sehr ruhig hier...

      Auch die Reichen müssen sich offenbar an die neue Zeit gewöhnen:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,818772,0…

      Amerika verhöhnt die armen Reichen


      Der Ölpreis erreicht langsam Höhen, wo mit der nächsten Krisenverschärfung zu rechnen ist :rolleyes:
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 02.03.12 13:15:36
      Beitrag Nr. 6.437 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.839.665 von Algol am 02.03.12 11:43:31Hallo Aolgol,


      zu Deinem Spiegelartikel ein blogger-Beitrag:

      Wir befinden uns in der finalen Phase des Ancien Regime.
      Früher war es der "Kuchen" für die Armen, heute sind es die Boni für die Bankster.
      Eine abgehobene, völlig beratungsresistente Oberschicht, die in einer Blase aus Gier, Geld und Macht lebt, wird erst aufwachen wenn der Kopf auf dem Schafott liegt. Und selbst dann werden sie sich fragen: Was haben die Leute gegen mich ?

      Die Endphase einer historischen Epoche hat sich bisher immer in der Dekadenz der Eliten manifestiert. Warum sollte das diesmal anders sein.
      ende des zitats.

      Fazit: Genau so ist es und wenn ich mir so die täglichen Bildzeitungsschlagzeilen zum Thema: "Wulffi" ansehe, dann glaube auch ich, daß wir uns der finalen Phase nähern:

      "Riesen-Empörung über SOFORT-RENTE"... "88 % der Deutschen dagegen"..."Herr Wulff, wissen Sie eigentlich noch, was Sie zum Thema Ehrensold gesagt haben, oder alles schon vergessen ??" sind ja nur ein kleiner Ausschnitt der täglich immer schneidend werdender Kritik an diesem ehemaligen Präsidenten-Kasper. "Denn das war doch der rote Faden in diesem Drama, daß Wulff meinte, alles , was nicht gesetzlich verboten ist, ist deshalb schon erlaubt" schreibt der Tageskommentator .


      Tja, so sehen Parallelgesellschaften aus: Für die dekadenten Eliten Einkommen, Ruhm und Ehre... das hat ja auch schon Westerwelle vor 2 Jahren ---scharfsinning, wie er nun mal ist :laugh::laugh:-- erkannt und mit seiner pointierten Kritik an der "Spätrömischen Dekadenz" doch treffend zum Ausdruck gebracht..oder etwa nicht ???:confused::confused: oder hat er vielleicht gar nicht die "Wulffs und Co " und ihre selbstgenehmigten Millionen-Rentenansprüche gemeint , sondern etwa die monatliche 3,50 Euro Erhöhung der Hartz 4 Grundbeiträge ?? ... ne jetzt bin ich doch völlig durcheinander :confused: Hab ich da was verwechselt ?? oder bin da wieder im falschen Film gewesen ??, passiert mir ja neuerdings öfters:laugh::laugh:
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 02.03.12 13:54:55
      Beitrag Nr. 6.438 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.840.412 von Looe am 02.03.12 13:15:36Einen Unterschied zu früheren Umbrüchen gibt es, mitverantwortlich sind alle (Verbrauch endlicher Elementar-Ressourcen) und danach wartet auch keine erneute Boomphase, eher das Gegenteil...
      Avatar
      schrieb am 02.03.12 14:11:38
      Beitrag Nr. 6.439 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.835.877 von Kostolany4 am 01.03.12 19:27:47Vor allem hat sich dieser Wirrkopf auch noch um 3 Zehnerpotenzen verrechnet. Die gesamten geschätzten Erdölvorräte von Saudi Arabien (260 Mrd. Barrel) betragen in der Tat ca. 3 x 3 x 3 km, also 27 Kubikkilometer, aber nicht 27000 Kubikkilometer.

      Nanana, wer wird denn da so kleinlich sein? :laugh:

      Außerdem: "gab es den lebendigen Riesenquader?" Ein Tier von 30 km Kantenlänge, oder aber nur 3 km Kantenlänge wie Du jetzt nahelegst.

      Interessant übrigens zu behaupten Öl sei abiotisch, um dann über die Tiere (!) zu diskutieren, aus denen es entstanden sein könnte.


      Desweiteren wird behauptet weder Öl noch Kohle seien je im Labor aus organischer Materie hergestellt worden. Ein Max-Planck-Institut hat schonmal Kohle chemisch aus Biomasse erzeugen können.

      Was auf dieser Seite steht blendet alle möglichen bekannten Fakten aus, eine echte Verschwörungstheorie.
      Avatar
      schrieb am 02.03.12 20:41:52
      Beitrag Nr. 6.440 ()
      Zitat von Algol: Einen Unterschied zu früheren Umbrüchen gibt es, mitverantwortlich sind alle (Verbrauch endlicher Elementar-Ressourcen) und danach wartet auch keine erneute Boomphase, eher das Gegenteil...



      Hallo Algol,,

      na klar sind wir alle mitverantwortlich. Aber immerhin haben wir schon vor 5-7 Jahren davor gewarnt und uns den Spottnamen " Doomer" ehrlich verdient, oder ? :laugh:
      Aber der "Mainstreamt" dreht... hat sich verändert , wie man auch hier schön sehen kann:

      http://www.wallstreet-online.de/nachricht/4723748-maeandert-…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.wallstreet-online.de/nachricht/4723748-maeandert-…


      Troika des Schreckens

      500 Mrd. Euro hier, 500 Mrd. Euro da, 130 Mrd. Euro an die Griechen, jetzt Aufstockung des bereits vorgezogenen, einst nur vorläufigen und jetzt dauerhaften ESM von 500 Mrd. auf 750 Mrd. Euro. Größer, weiter, höher. Die Dämme der Vernunft sind längst gebrochen. (Anm. von mir: das schreiben wir hier doch schon seit Jahren, oder !)



      Dabei wird der schöne und nur zu gern zu glaubende Anschein erweckt, dass dies alles zum Nulltarif zu haben sei.( :laugh::laugh:) Dass die Menschen das anscheinend wirklich zu glauben scheinen, verwundert mich. Dabei werden die Warner immer Polit-Prominenter. So fühlte sich gestern sogar unser Deutsche Bundesbankpräsident von Merkels Gnaden, Herr Weidmann, ( sehr schön formuliert :laugh::laugh:) genötigt, einen sich exkulpierenden Brief an die Bad Notenbank EZB Zentrale zu schicken. Das machen Beamten übrigens immer dann, wenn sie sehen, das was in die Grütze geht und sie die Verantwortung dafür nicht übernehmen wollen.[/b] ( Hört..Hört :laugh::laugh:) Geschrieben hat Weidmann den Brief, weil das Target-Risiko, vor dem der von mir sehr geschätzte Prof. Dr. Sinn seit Jahr und Tag warnt, offensichtlich doch langsam den Adrenalin-Pegel der Bundesbänker nach oben treibt.



      Dass Herr Sinn für seine Warnungen angegriffen wurde und man ihm sogar den ungeheuerlichen Vorwurf machte, er würde das nicht verstehen und richtig einordnen, erwähne ich nur, um ihnen zu zeigen, mit welchen Mitteln inzwischen gegen jene Menschen vorgegangen wird, die sachlich und verantwortungsvoll vor dem falsch eingeschlagenen Weg warnen. Wenn Politiker in der Sache nicht weiterkommen, greifen Sie zu dem altbewährten Mittel die Integrität des Gegenüber herabzusetzen. Nach dem Motto, da bleibt immer was hängen. So absurd der Vorwurf letztlich auch sein mag. Ich habe das nicht nur einmal selbst erlebt.

      ende des zitats.

      Tja...: sieht so aus, als ob die Realität so langsam Einzug hält in die Gegenwart .Bin schon mal auf die nächste "Wende" von Mutti gespannt. Schau`n mer mal, wo das nächste "Billiönchen" verschwindet :laugh::D:laugh:

      Na dann "bis denne " .. wie smiths immer so schön sagt.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 03.03.12 17:19:27
      Beitrag Nr. 6.441 ()
      So stirbt eine Legende:

      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,814563,00.html

      Zitat:
      "Die nächste Überraschung gab es bei der Kostenkalkulation. Bei einem Preis von 24,19 Cent pro kWh kommen wir bei der genutzten Energie auf ein Preis von rund 3,20 Euro für die Akuladung des Ampera. Mit dieser Ladung sind wir 38,9 Kilometer weit gekommen. Daraus resultieren Stromkosten in Höhe von 8,20 Euro auf 100 Kilometer. Zum Vergleich: Der Opel Insignia Ecoflex hatte im SPIEGEL-ONLINE-Test rund sechs Liter Diesel verbraucht. Daraus errechnen sich Kraftstoffkosten in Höhe von 9,06 Euro. Der Preisvorteil des Ampera gegenüber eines Selbstzünders ist also recht gering."
      Avatar
      schrieb am 04.03.12 22:38:56
      Beitrag Nr. 6.442 ()
      Israels Ex-Botschafter:
      Entscheidung über Angriff auf Iran steht bevor
      04.03.2012, 16:25 Uhr

      Die israelische Regierung entscheidet wohl in Kürze über einen Militärschlag gegen den Iran. Laut Shimon Stein, früherer israelischer Botschafter in Deutschland, könnte es bereits am Montag eine Weichenstellung geben.
      http://www.handelsblatt.com/politik/international/israels-ex…
      Avatar
      schrieb am 05.03.12 14:36:42
      Beitrag Nr. 6.443 ()
      Avatar
      schrieb am 06.03.12 13:30:43
      Beitrag Nr. 6.444 ()
      Ganz witzig was dabei herauskommt, wenn Esoteriker, die sich selbst Ökonomen nennen, versuchen, das Ölproblem zu analysieren:

      http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs4f558ad0ce8da.pdf

      Ich habs nicht komplett gelesen, für @ smiths oder Triakel sicher ein gefundenes Fressen. ;)
      Von menschlicher Innovationsfähigkeit über naturgesetzliche Grenzen hinaus wird fabuliert, es wird nicht begriffen, wie sehr billiges Öl die Basis unserer Zivilisation wie leider auch der sogenannten Alternativen ist.
      Die offensichliche Endlichkeit von Planet und Ressourcen wird nicht kapiert, kein Wunder wenn die Basis einer solcher Denkstrukturen sich im Wesentlichen mit bedrucktem Papier, genannt Geld, befasst...
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 06.03.12 13:57:43
      Beitrag Nr. 6.445 ()
      Verlust bei Q-Cells fast so hoch wie der Umsatz:

      http://www.onvista.de/news/alle-news/artikel/06.03.2012-13:4…

      Was wird erst nach der enormen Absenkung der Subvention sein? Verlust 4 mal so hoch wie der Umsatz?
      Erinnert mich irgendwie an EM-TV, Met@box usw.
      Avatar
      schrieb am 06.03.12 14:24:53
      Beitrag Nr. 6.446 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.857.315 von Algol am 06.03.12 13:30:43Hallo Algol!



      "Ganz witzig was dabei herauskommt, wenn Esoteriker, die sich selbst Ökonomen nennen, versuchen, das Ölproblem zu analysieren:

      http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs4f558ad0ce8da.pdf"




      So schlecht ist das Paper gar nicht. Der Grundgedanke von Peak Oil wird verstanden und akzeptiert und man zeigt richtigerweise, dass viele Länder schon gepeaked haben.

      Desweiteren unterscheiden die Autoren zwischen inflationsbereinigtem - und nichtinflationsbereinigtem Ölpreis, diskutieren die Auswirkung der Kündigung der Goldpreisbindung des Dollars 1971 und die geringe Spare-Capacity, die den Ölpreis anfällig für geopolitische Risiken macht.

      Allein diese Prognose lässt mich schmunzeln:

      "Wir rechnen auf 1-Jahres-Sicht mit einem durchschnittlichen Ölpreis
      (Brent) von USD 123 je Barrel. "


      Denn wo steht der Ölpreis? Bei 123 USD!


      mfg

      Assetpfleger
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 06.03.12 14:39:48
      Beitrag Nr. 6.447 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.857.685 von Assetpfleger am 06.03.12 14:24:53Naja Asset,

      ich habs nur überflogen, aber es finden sich auch Absurditäten wie

      Lt."Simon*s Axiom# ist hingegen nicht trotz, sondern gerade wegen des
      Bevölkerungswachstums die Lebensqualität und die Lebenserwartung in
      den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen


      Das heißt dann in logischer Konsequenz, wenn auf jedem Qudratmeter des Planeten 2 Menschen leben, dann geht es uns noch besser als heute? :rolleyes: :cry:
      Da gibts ja wohl massive Defizite in Logik und der völligen Abhängigkeit des Menschen von Naturgesetzen.

      Dann Simon sieht in Folge kurzfristiger Verknappung eines Rohstoffes,
      langfristig immer wieder die Erschließung neuer und besserer
      Rohstoffe. Er argumentiert mit der Verknappung von Brennholz im 16.

      Auch da fehlt naturwissenschaftliches Basiswissen, nämlich die Bedeutung des EROEIs.

      "Der Wert von Ressourcen entsteht de
      facto immer erst durch menschlichen Erfindergeist."
      Auch das eine maßlose Überschätzung menschlicher Fähigkeiten bei gleichzeitiger Missachtung elementarer Naturgesetze.

      In seinem Buch "The Ultimate Resource# erklärt Simon,
      wieso natürliche Rohstoffe langfristig immer zu ähnlichen Preisen verfügbar
      sind.

      Usw., absurder gehts gerade angesichts der Realität nimmer
      Avatar
      schrieb am 06.03.12 20:57:25
      Beitrag Nr. 6.448 ()
      Hallo Algol,
      ganz so schlecht ist der Bericht wirklich nicht! Die unterschiedlichen Sichtweisen herauszuarbeiten ist aus meiner Sicht OK.
      Norbert von Peak-oil.com hat den Bericht auch gut zusammengefasst:
      http://www.peak-oil.com/2012/03/erste-bank-group-oelreport-2…

      Die Citi-Bank hat auch letzt einen Bericht vorgelegt:

      PEAK OIL IS DEAD!

      Die Studie kann hier heruntergeladen werden:
      https://www.citigroupgeo.com/pdf/SEUNHGJJ.pdf
      Bei genauerem Hinsehen kann sie aber leicht entlarvt werden. Scheinbar lesen die ihre eigenen Zahlen nicht!
      Sie entlarven sich selbst in ihrer eigenen Studie:
      Auf Seite 7 und 8 erkären sie lang und breit, dass die IEA zu hohe decline Raten angenommen hat und das die Annahme von 7% und mehr pro Jahr nur auf eine Phase zurückgeht, in der zu wenig investiert wurde. Daher sollten die decline Raten auf ihren historischen Durchschnitt von 4-5% zurückgehen!
      Laut BP stats hatten wir 2010 einen durschnittliche all liquids Förderung von 82,095 Mio Fass (ohne Biotreibstoffe) pro Tag. Zahlen für 2011 liegen noch nicht vor!
      Rechnen wir davon mal 4,5% pro Jahr ab, dann fehlen durch den Förderrückgang aus bestehenden Ölfeldern jedes Jahr 3,6 Mio. Fass Tagesproduktion!
      Dann zeigen Sie auf Seite 6 folgende Grafik:

      Addiert man das ganze in Excel mal auf, dann soll die Angebotsseite 2012 um 1,31 Mio. Fass pro Tag wachsen! Und mit diesen Zahlen wollen die Peak Oil widerlegen?
      Noch besser ist Grafik 21 auf Seite 8:

      Legt man die BP Daten zugrunde, dann verbraucht die Welt rund 30.000 Mio. Fass pro Tag oder anders ausgedrückt 30 Mrd. Fass.
      Neu gefunden wurden laut diesen Angaben aber nur zwischen 10-15 Billion boe, also Mrd Fass. Für 3 Fässer die wir verbrauchen, finden wir eins neu! Damit ist Peak Oil natürlich völlig TOT! :laugh:
      Das die Angebotsseite bei Preisen dauerhaft über 100 $ pro Fass beginnt alles mögliche zu erschließen, aus dem man flüssige Treibstoffe herstellen kann, ist logisch und wurde (auch von mir) tatsächlich von vielen Peak Oilern gerne unterschätzt. Wie hieß es bei Esyoil letztens so schön?
      Peak Oil ist elastisch!
      Sogar die Ölschiefer im Green River werden jetzt in Angriff genommen!
      http://www.tomcoenergy.com/index.php?pid=oilshale
      Man achte auf die "EcoShale" Methode...:eek:
      Das dies die beginnende Lücke beim konventionellen Öl schließen wird, ist dadurch noch lange nicht gesagt. Die Zahlen zeigen eher etwas anderes!

      Viele Grüße

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 07.03.12 09:47:15
      Beitrag Nr. 6.449 ()
      Aus Deinem Link, smiths:

      http://www.peak-oil.com/wp-content/uploads/2012/03/oel-eigen…

      Etwa alle 20 Jahre verdoppeln die paar OPEC-Länder ihren Eigenverbrauch. Seit etwa dem Jahr 2000 ist eine deutliche Beschleunigung des Verbrauchswachstums zu beobachten. Kein Wunder bei der stürmischen demographischen Entwicklung und den Schnäppchen-Binnenölpreisen.
      So wird die Entwicklung mit großer Sicherheit weitergehen. Der Chart endet ja 2009 bei gut 8 mb/d. Für deutlich weniger als 5% der Weltbevölkerung. Die anderen ölexportierenden Staaten sind ja in dieser Aufstellung noch nicht einmal enthalten.
      Besonders stark ist das Eigenverbrauchswachstum in Saudi-Arabien. Um 2040 wird selbst dieses Schwergewicht kaum mehr Öl exportieren können (wohl nur noch so viel, um Nahrungsmittelimporte und andere essentiell wichtige Güterimporte zu realisieren).

      Kein Wunder also, dass die Weltexportmenge seit Jahren zurückgeht. Dieser Rückgang wird sich schon in diesem Jahrzehnt deutlich beschleunigen.

      Sorgen machen mir darüber hinaus die USA und Russland. Bezogen auf konventionelles Öl plus Tiefsee haben die USA eine statische Reichweite auf Basis der jetzigen Förderung von lediglich etwa 12 Jahren. Dort ist also innerhalb der nächsten Jahre ab etwa 2015 - entgegen dem jetzigen Trend - mit einem starken Einbruch der Ölförderung zu rechnen. Daran wird auch das Shale Oil nichts ändern, das diese Rückgänge dann bei Weitem nicht mehr kompensieren kann und bei der starken gegenwärtigen Ausweitung dieser Förderung ebenfalls in nicht ferner Zukunft auf einem Maximalplateau ankommen dürfte. Die jetzige Fördermengenausweitung geht klar zu Lasten der mittel- bis langfristigen Perspektive. Ähnliches kann man bezüglich der US-Gasförderung konstatieren. Kein Land fördert fieberhafter und bohrt exzessiver.
      Russland macht mir besondere Sorgen, weil wir sehr stark von Russlands Exportfähigkeit abhängen. Die statische Reichweite bezogen auf die heutige Öl-Fördermenge beträgt in Russland etwa 20 Jahre. Ich rechne deshalb etwa ab 2015 mit einem ziemlich starken Rückgang der russischen Förderung und in der zweiten Hälfte der 20er Jahre sogar mit einem Ende der russischen Ölexporte. Ab etwa diesem Zeitraum vermute ich auch den Rückgang der russischen Gasexportmenge, wobei bei Gas natürlich noch eine längerfrsitige, aber eben dann sinkende Exportfähigkeit gegeben sein wird.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.03.12 09:48:44
      Beitrag Nr. 6.450 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.862.794 von Triakel am 07.03.12 09:47:15Hier noch mal der Chart richtig verlinkt:

      http://www.peak-oil.com/wp-content/uploads/2012/03/oel-eigen…
      Avatar
      schrieb am 07.03.12 23:22:54
      Beitrag Nr. 6.451 ()
      Griechenland hängt an Irans Tropf
      Der Countdown für Griechenland läuft. Kaum ein Land hat seine Wirtschaft so stark auf Öl ausgerichtet, keines ist so sehr auf iranische Lieferungen angewiesen. Bis Europas Embargo gilt, müssen Alternativen her. Und dafür brauchen griechische Firmen wieder Zugang zum Finanzmarkt.

      ...Kamen 2010 noch 16 Prozent der griechischen Ölimporte aus dem Iran, waren es im vergangenen Jahr rund ein Drittel, zum Jahresende zeitweise mehr als 70 Prozent.
      ...Papakonstantinou räumte ein, dass sein Land auf die laxen Kreditbedingungen der Iraner - vor allem gestreckte Zahlungsziele und den Verzicht auf Sicherheiten - angewiesen ist. Russische, kasachische oder aserbaidschanische Lieferanten haben aus Angst um ihr Geld von Athener Kunden Abstand genommen.
      http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.03.12 23:44:49
      Beitrag Nr. 6.452 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.867.840 von Mandala64 am 07.03.12 23:22:54http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/…


      Die Fukushima-Lüge


      Ein erschütternder Bericht ( Beichte, könnte man schon fast sagen) vom "Japanischen Atomdorf" , der größten kriminellen und korrupten Vereinigungs Japans, des gesamten Landes..... 30 Minuten, die man sehen muß !

      ein paar highligts:

      -- bald gibt es keine unverstrahlten Experten mehr, um für die nächsten
      vierzig Jahre die notwendigen Arbeiten durchzuführen

      -- schon ein kleines Nach-bzw. Neubeben ( Wahrscheinlichkeit in den nächsten
      10 Jahre über 75 %) , könnte im Block 4 eine Kernschmelze UNTER FREIEN
      HIMMEL erfolgen ( über 1300 Brennstäbe)..... das würde ein Ende Japans bedeuten, wie wir es heute
      kennen
      -- Selbst Naoto Kan , der ehemalige Premier war völlig uninformiert bzw
      bewußt falsch informiert durch Tepco.
      --ein ehemaliger Sicherheitsingenieur erhebt unglaubliche Vorwürfe gegenüber
      Tepco: Verschleierung, Unterschlagung, Fälschungen, Erpressungen, alles
      war an der Tagesordnung.
      -- die jap. Kraftwerke sind nur für seismische Beschleunigungen von 400-600
      gal. ausgelegt... tatsächlich wurden aber 4000 gal beim letzten Beben
      gemessen.
      -- Eine einzige Katastrophe , die sich dort vor unseren Augen abspielt.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 09:48:38
      Beitrag Nr. 6.453 ()
      aus der FTD von heute:
      Das billige Erdgas, das in den USA derzeit den Energiemarkt
      aufmischt, könnte schon bald auch Auswirkungen
      auf Amerikas wichtigste Industrie haben:
      auf die Autobauer. Erdgas sei so viel billiger als
      Öl, sagte Paolo Scaroni, Chef des italienischen Energiekonzerns
      Eni, auf der Branchenkonferenz Cera
      Week in Houston: „Der Anreiz für einen Treibstoffwechsel
      im Transportsektor wird immer größer.“
      Vor dem Hintergrund kräftig steigender Benzinpreise
      suchen die Amerikaner zunehmend nach Alternativen.
      Um ihre Verbrauchskosten zumindest
      konstant zu halten, kaufen sie bereits kleinere, sparsamere
      Autos. Parallel steigt der Marktanteil von
      Diesel- und Hybridfahrzeugen. Die Option, mit Erdgas
      zu fahren, spielte in den USA bislang allerdings
      noch keine Rolle.
      Dies könnte sich bald ändern, zumal die Begeisterung
      für Elektroautos wie etwa Chevrolets Volt
      zuletzt deutlich nachgelassen hat. „Der Wechsel
      zum Erdgas ist der richtige Weg“, sagte Olivier Abadie
      vom Branchendienst IHS. „Es wird aber schwierig,
      die Amerikaner davon zu überzeugen.“
      Genau das erleben deutsche Hersteller wie
      Volkswagen und Opel, die zu den führenden Anbietern
      von Erdgasfahrzeugen zählen, seit Jahren im
      eigenen Land. Die Erdgasautos sind technisch ausgereift
      und sicher – am Markt aber können sie sich
      trotzdem nicht durchsetzen. Die Schuld daran gibt
      Abadie auch den Herstellern selbst: „Die Konsumenten
      müssen informiert und aufgeklärt werden“, forderte
      er: „Aber haben sie in Deutschland jemals
      Werbung für Erdgasautos gemacht?“
      Gegen den Wechsel spricht für viele Kunden das
      vermeintlich dünne Netz an Erdgastankstellen. Tatsächlich
      aber bieten 900 deutsche Stationen inzwischen
      Erdgas an – so viele wie in den gesamten USA.
      Zudem können die meisten Erdgasautos alternativ
      auch mit Benzin betankt werden. Als Vorbild gilt
      Norditalien. „In ganz Europa fahren inzwischen
      rund eine Million Autos mit Erdgas“, rechnete Eni-
      Chef Scaroni vor, „rund die Hälfte davon in Italien.“
      In den USA dagegen gibt es bisher noch kein flächendeckendes
      Netz. „Mit unseren 900 Erdgas-
      Tankstellen ist immerhin das Henne-Ei-Problem gelöst“,
      sagte Abadie von IHS. Der Natural Gas Act, ein
      Fördergesetz zur Finanzierung des landesweiten
      Ausbaus, dürfte voraussichtlich 2013 in Kraft treten.
      Das Problem: Die meisten Hersteller bieten in
      den USA noch gar keine Erdgasautos an. „Momentan
      lohnt sich Erdgas nur für kommerzielle Nutzer
      mit eigener Infrastruktur“, teilte etwa Volkswagen
      mit. „Generell aber sind Erdgas-Fahrzeuge eine interessante,
      weil umweltfreundliche Alternative.“
      Tatsächlich scheint der Durchbruch in der kommerziellen
      Nutzung nur noch eine Frage der Zeit zu
      sein. „Bei neuen Omnibussen und Müllautos ist der
      Anteil in den USA auf 25 Prozent gestiegen“, sagte
      Abadie. „Diese Nutzer entscheiden nicht emotional,
      für sie zählen nur die Kosten.“
      Das Potenzial, mit dem Wechsel Kosten zu sparen,
      hält Eni-Chef Scaroni für gewaltig: „Wenn alle
      Nutzfahrzeuge in den USA auf Erdgas umsteigen
      würden, könnten die Betreiber jährlich 40 Mrd. Dollar
      sparen“, sagte er. Lkw-Bauer wie Daimler rechnen
      daher mit einer kräftig steigenden Nachfrage:
      „Der Marktanteil in den USA könnte bis 2020 auf
      20 Prozent steigen“, erwarten die Stuttgarter.
      Dass sich auch die privaten Autofahrer flächendeckend
      von einem Wechsel überzeugen lassen,
      mag aber selbst Abadie kaum glauben: „Die Amerikaner
      fahren mit Benzin“, stellte er klar. „Das war
      schon immer so, das steckt einfach in ihrer DNA.“
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 09:49:18
      Beitrag Nr. 6.454 ()
      aus der FTD von heute:

      Energiekonzerne reden Ölpreis-Sorge klein
      Neue Fördertechniken werten die Reserven erheblich auf // Rohölimporte der USA sinken dramatisch // Iran-Konflikt lässt Anbieter kalt
      Kathrin Werner und Matthias Ruch, Houston
      ..................................................................................................................................................................
      Ölexperten geben Entwarnung. Die Angst vor
      einem Ölpreis-Schock, der die wirtschaftliche Erholung
      in Europa und Amerika gefährden könnte, sei
      unberechtigt. Dies ist die zentrale Botschaft der
      Cera Week, einer der wichtigsten Konferenzen der
      Öl- und Gasindustrie im texanischen Houston. Die
      steigende Produktion und der stetige Rückgang der
      Nachfrage in den OECD-Ländern wirkten einem
      Preisanstieg massiv entgegen. So rechnet etwa Jeff
      Currie, Energieexperte von Goldman Sachs, für dieses
      Jahr mit durchschnittlich 120 Dollar pro Barrel
      (159 Liter), 2013 könnten es 130 Dollar werden.
      Derzeit liegt der Preis bei rund 122 Dollar.
      In den vergangenen Wochen hatte ein rasanter
      Anstieg der Öl- und Benzinpreise weltweit für Verunsicherung
      gesorgt. In Deutschland stieg der Benzinpreis
      zuletzt auf die Rekordmarke von 1,63 Euro,
      und in den USA wird der Ölpreis zu einem zentralen
      Thema im Wahlkampf. Als Grund für den Anstieg
      verweisen Marktexperten vor allem auf die Furcht
      vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Iran.
      „Unter bestimmten Umständen könnte der Preis in
      diesem Jahr zwar bis auf 150 oder gar 170 Dollar
      steigen“, sagte James Burkhard vom Branchendienst
      IHS. „Aber grundsätzlich erwarten wir für die
      kommenden Jahre keinen signifikanten Anstieg.“
      Seit Jahrzehnten warnen Energieexperten vor
      dem Ende des Ölzeitalters – die Prognosen für ein
      Versiegen der letzten Quellen werden aber regelmäßig
      nach hinten verschoben. Mit neuen Funden und
      vor allem mit neuen Fördertechniken begründen die
      Ölkonzerne in Houston ihren Optimismus. Freilich
      nicht ohne Eigeninteresse: Zwar profitiert die Industrie
      von hohen Ölpreisen, die ihre Renditen steigen
      lassen. Die Furcht vor einem baldigen Ende der
      Ölförderung – und damit ihres Geschäftsmodells –
      liegt dagegen nicht im Interesse der Industrie.
      Entsprechend euphorisch präsentierte Yves-
      Louis Darricarrère seine Prognose: „Die Ressourcen
      an Öl und Gas sind reichlich“, sagte der Vorstand des
      französischen Ölmultis Total. Dank neuer Fördertechnik
      reichten die Ölreserven noch 75 Jahre, deutlich
      länger als noch vor ein paar Jahren gedacht.
      Vor allem das Hydraulic Fracturing, das die Förderung
      aus festen Schieferformationen ermöglicht,
      hat den Markt gewaltig verändert. Die Reserven in
      den USA seien womöglich mehr als doppelt so groß
      wie vermutet, sagte Marianne Kah, Chefökonomin
      des US-Konzerns ConocoPhilips. Auch im Golf von
      Mexiko fördert die Industrie wieder so viel wie vor
      der Ölpest vor zwei Jahren. „Die Pause nach dem
      Unglück ist vorbei“, verkündete Robert Simon aus
      dem Energiekomitee des US-Senats.
      Mit dem Ausbau der eigenen Förderung senken
      die USA, der drittgrößte Ölproduzent der Welt, ihre
      Abhängigkeit von Importen. „Im Jahr 2005 wurden
      noch 60 Prozent des Rohöls importiert, 2011 waren
      es nur noch 45 Prozent“, rechnete Kah vor. „Bis 2020
      könnte dieser Anteil bis auf 20 Prozent sinken.“
      Von den politischen Umbrüchen in der arabischen
      Welt zeigt sich die Ölindustrie weitgehend unbetroffen.
      So hat Eni, der italienische Konzern, der
      vor allem in Afrika fördert, seine Produktion in Libyen
      inzwischen wieder fast vollständig hochgefahren.
      Auch in den anderen Ländern des Arabischen
      Frühlings habe sich die Lage wieder beruhigt, sagte
      Konzernchef Paolo Scaroni in Houston: „Wir haben
      nirgends einen Tropfen unserer Reserven verloren.“
      Einen deutlichen Anstieg der Produktion meldet
      Saudi-Arabien, wo rund 20 Prozent aller Ölreserven
      der Welt liegen. Der Staatskonzern Saudi-Aramco
      hat gerade die Produktion von zehn auf zwölf Millionen
      Barrel gesteigert. Er investiert nun massiv in
      neue Fördertechnik, etwa in die Offshore-Förderung.
      „Ende des Jahres werden wir auch im tiefen
      Wasser bohren“, kündigte Amin Nasser, Förderchef
      des Weltmarktführers, an. Bereits im Februar war
      die gemeinsame Förderung der zwölf Opec-Staaten
      auf 31,3 Millionen Barrel gestiegen – auf den höchsten
      Stand seit Herbst 2008.
      Die Sorge, dass eine Eskalation des Konflikts mit
      dem Iran zu Engpässen führen könnte, halten die
      Experten in Houston für unberechtigt. „Libyen war
      im vergangenen Jahr ein guter Test dafür, was passiert,
      wenn plötzlich 1,5 Millionen Barrel Produktion
      pro Tag wegfallen“, so Eni-Vertriebschef Marco
      Alverà: „Es passiert fast nichts.“
      Bis zum letzten Öltropfen: Seite 5
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 09:51:46
      Beitrag Nr. 6.455 ()
      aus der FTD von heute:
      Für den Fall der Felder
      Auf der Suche nach Öl durften Ingenieure einst verschwenderisch sein: Tat sich eine neue Quelle auf, wurde die alte eilig
      verschmäht. Jetzt, da der Rohstoff knapp wird, kehren sie an ihre alten Stätten zurück – um den kostbaren Rest zu fördern
      Kathrin Werner, Houston
      ........................................................................................................................
      Wenn Juan José Suárez Coppel von
      seinem Geschäft spricht, könnte man
      ihn für einen Obstbauern halten. „Wir
      haben in unsere Äpfel gebissen, und
      sie haben gut geschmeckt“, sagt er.
      „Aber dann haben wir einen anderen
      Apfel gefunden, der noch viel süßer
      und saftiger war. Da haben wir die
      alten Äpfel liegen lassen.“ Doch
      Suárez Coppel ist kein Bauer, er ist
      Chef von Pemex, dem mexikanischen
      Staatsunternehmen, einem der größten
      Ölkonzerne der Welt. Wenn er von
      Äpfeln spricht, meint er Ölfelder.
      Über Jahrzehnte hinweg hat Pemex
      immer neue Ölquellen gefunden.
      Die Ingenieure mussten sie nur anpiksen
      – und der Rohstoff sprudelte empor.
      Und die alten Felder, obwohl sie
      noch längst nicht leer waren, blieben
      nur halb ausgebeutet. Das ändert sich
      jetzt: Weil sie lange keine neuen Quellen
      gefunden haben, wenden sich die
      Mexikaner ihren alten, halb leeren
      Feldern zu – und investieren in Techniken,
      die bei der Ausbeutung helfen.
      Enhanced Oil Recovery nennt die
      Ölindustrie diese Spezialverfahren.
      Mit hohem technischen Aufwand
      werden Dampf, Chemikalien, Gas,
      Wasser oder CO2 in die Quellen
      gepumpt, um das letzte Öl herauszupressen.
      Das Interesse ist groß: Laut
      dem Analysehaus BCC Research war
      der globale Markt für Enhanced Oil
      Recovery 2009 gut 4,7 Mrd. Dollar
      schwer. In den kommenden fünf
      Jahren werde er jährlich um 28 Prozent
      wachsen und 2014 dann bei
      16,3 Mrd. Dollar liegen. Die Konzerne
      dürfen schließlich auf mehr als nur ein
      paar wenige Tropfen hoffen: Einer
      Studie des Energiedatendienstes SBI
      Research zufolge können mit konventionellen
      Ölfördermethoden nur zehn
      bis 30 Prozent der Vorkommen gefördert
      werden. Mithilfe der neuen Techniken
      soll die Quote auf bis zu 50 Prozent
      steigen.
      Entsprechend ist Enhanced Oil
      Recovery ein zentrales Thema auf der
      Cera Week in Houston,Texas, einem
      der größten jährlichen Treffen der
      globalen Ölindustrie.
      Hinter dem Boom steckt zum einen
      der derzeit hohe Ölpreis, mit dem sich
      die Investitionen schneller rechnen.
      Zum anderen gehen einfach verfügbare
      Ölquellen wie in der Nordsee
      langsam zur Neige. Es bleiben abgelegene
      Ölfelder, etwa in der Arktis, oder
      technisch komplexe Quellen unter
      dicken Salzschichten oder im sehr tiefen
      Wasser. Die Kosten für die Suche
      nach Öl und Gas und die Förderung
      steigen jedoch bereits kräftig an. Laut
      dem französischen Ölkonzern Total
      liegen die Ausgaben der Branche dieses
      Jahr bei rund 600 Mrd. Dollar –
      150 Prozent mehr als noch 2005.
      Auf der Cera Week kann daher
      jeder etwas zu dem Thema sagen: von
      den größten bis zu den kleinsten.
      Saudi Aramco, der größte Ölförderer
      der Welt aus Saudi-Arabien, berichtet
      von Nanopartikeln, die er ins Bohrloch
      pumpen will. Potter Drilling, ein
      Startup aus Kalifornien, will die
      Ölbohrung mit Erdwärme kombinieren.
      Wintershall aus Kassel setzt auf
      einen Pilz, der das Wasser dicker
      macht, damit es auf seinem Weg durch
      die Lagerstätte mehr Öl aus den
      Gesteinsporen herausdrückt.
      Sogar die Solarindustrie profitiert.
      Brightsource Energy, ein US-Solarthermieanbieter,
      hat Solarkollektoren
      gebaut, die mit riesigen Spiegeln
      Licht einfangen und Dampf erzeugen,
      den Chevron in ein Bohrloch in
      Kalifornien pumpt. Das CoalingaÖlfeld
      produziert schon seit den
      1890er-Jahren Schweröl. Damit es
      besser fließt, injiziert Chevron Dampf,
      um das Rohöl zu erhitzen, das dann
      leichter an die Oberfläche gelangt.
      Die ersten Erfolge der neuen Verfahren
      sind schon da: Die USA haben
      vor allem dank Enhanced Oil Recovery
      in den vergangenen zwei Jahren
      nach Jahren des Abschwungs wieder
      ihre Ölproduktion gesteigert. Auch
      bei Pemex aus Mexiko wachsen die
      Förderraten – dank Milliardeninvestitionen.
      „Wenn man etwas hochpumpen
      will, muss man etwas reinpumpen“,
      sagt Suárez Coppel. Das Gute:
      Anders als Äpfel vergammeln Ölfelder
      nicht, wenn man sie liegen lässt.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 10:35:31
      Beitrag Nr. 6.456 ()
      Danke, MHeinzmann für diese wirklich sensationellen Neuigkeiten.
      Das ändert alles auf dem Gebiet der Ölförderung!
      Man stelle sich vor: in Mexiko pressen die sogar schon Flüssigkeiten, Gase usw in den Boden, um mehr Öl fördern zu können.
      Revolutionär! Das macht ja international noch garkeiner. Damit wird ja die Fördermenge in schwindelerregende Höhen getrieben.
      Und in den USA erhitzen die sogar schon öl, der besseren Förderbarkeit wegen. Das habe ich ja noch nie gehört!
      Eine Revolution jagt die andere! Jetzt brauchen die nur noch die horizontale Bohrtechnologie zu erfinden, dann werden wir mit Öl überschwemmt.
      Und 2020 brauchen die USA nur noch wenig Öl zu importieren! Hört, hört!
      Vermutlich sind sie dann ab 2040 der größte Ölexporteur weltweit.

      Keine Frage, ich muss miene Meinung zum Ölthema einer Totalrevision unterziehen. Fördermengen- und geschwindigkeitssteigernde Technologien - wer hätte das noch vor 2 Jahren je gedacht!
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 10:53:43
      Beitrag Nr. 6.457 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.423 von Triakel am 08.03.12 10:35:31:laugh:

      Während die letztens verlinkte Studie der 1. Bank neben wichtigen Fakten auch etliche Absurditäten enthielt, war letzten Montag in der Süddeutschen im Wirtschaftsteil mal überraschenderweise ein wirklich rundum kenntnisreicher Kommentar zu lesen.
      Hab keinen Scanner, unter der Überschrift "Angst vor dem Ölpreis-Schock" wird als relevanter Faktor die explodierende und konkurrierende Nachfrage der Schwellenländer, z.B. neu angemeldete Autos in China, herausgestellt.
      Aber auch das Angebotsproblem wird benannt, gar die Schwierigkeiten beim alten Elefantenfeld Burgan erwähnt.
      Dann berechtigte Kritik an unserem ach so selbstverständlichen Konsumverhalten ("spritfressende Pseudogeländewagen") und keinerlei ablenkende Kritik an irrelevanten Pseudo-Sündenböcken (pöse Konzerne oder Spekulanten).
      Wirklich mal ein fundierter Kommentar in der Mainstream-Presse, wie man ihn selten zu Gesicht bekommt. :)
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      Avatar
      schrieb am 08.03.12 11:01:57
      Beitrag Nr. 6.458 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.599 von Algol am 08.03.12 10:53:43Kopf hoch, Algol,
      was meinst Du, wie Burgan, Daqing, Samotlor, Prudhoe Bay oder Cantarell wieder sprudeln, wenn die da erst beginnen, Flüssigkeiten und Gase zu verpressen.
      Vom kommenden Horizontalbohren ganz zu schweigen.

      Viele unterschätzen den technologischen Fortschritt.
      Ich zum Beispiel habe mir sogar jetzt einen Buntfernseher gekauft. Das hätte mit vor wenigen Jahren auch noch garkeiner geglaubt.
      Ich nehme an, Buntfernseher werden auf der kommenden Funkausstellung in Berlin genau so gefeiert werden, wie die fördermengensteigernden Technologien in den obigen Artikeln.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 11:06:24
      Beitrag Nr. 6.459 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.670 von Triakel am 08.03.12 11:01:57Korrektur: "das hätte mir garkeiner geglaubt" war gemeint.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 11:23:47
      Beitrag Nr. 6.460 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.869.670 von Triakel am 08.03.12 11:01:57:laugh: :D :laugh:

      Erbarmen Triakel, mein Zwerchfell...

      Nebenthema China/Dollar, die cleveren "Schlitzis" sägen ganz schön...

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,820040,00.h…
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 13:41:53
      Beitrag Nr. 6.461 ()
      typisch Doomer, weigert sich positive Nachrichten überhaupt wahrzunehmen, weil sie sein Weltbild in Frage stellen würden.

      Mit dem Ausbau der eigenen Förderung senken
      die USA, der drittgrößte Ölproduzent der Welt, ihre
      Abhängigkeit von Importen. „Im Jahr 2005 wurden
      noch 60 Prozent des Rohöls importiert, 2011 waren
      es nur noch 45 Prozent“, rechnete Kah vor. „Bis 2020
      könnte dieser Anteil bis auf 20 Prozent sinken.“


      Innerhalb von 6 Jahren haben die USA ihre Ölimporte um 25% aufgrund neuer Techniken gesenkt. Und wie bei Shale gas und Oil shale sind die USA auch hier der Vorreiter und der Rest der Welt wird in 10 Jahren nachziehen.
      Keiner bestreitet, dass es auch schon vorher EOR gab. Es wird nur besser und weitflächiger eingesetzt.
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      Avatar
      schrieb am 08.03.12 14:19:21
      Beitrag Nr. 6.462 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.870.827 von MHeinzmann am 08.03.12 13:41:53Hallo MHeinzmann,

      Bitte "USA" anklicken:

      http://mazamascience.com/OilExport/

      mit den 25% Reduzierung stimmt das ja nicht ganz. Etwas reduziert ist die Importmenge zwar, aber 2011 gegenüber 2010 schon wieder etwas angewachsen.
      Und die Importmenge ist immer noch höher als im Schnittd er 90er Jahre.

      Aber das ist natürlich alles Marke Doomer.

      Übrigens: was passiert, wenn EOR exzessiv angewendet wird, sieht man sehr schon an Cantarell. Im Jahr 1999/2000 setzte man bei einem Ausgangslevel der Förderung von 1,1 mb/d EOR-Techniken massiv ein und erreichte tatsächlich bis zum Jahr 2004 eine Verdoppelung des Outputs. Ab 2007 begann dann der steile Absturz der Fördermenge, die jetzt bei unter 0,5 mb/d liegt.
      Denn klar wird durch EOR insgesamt mehr gefördert, aber vor allem wird schneller gefördert. Mit der zunächst positiven Konsequenz, dass die Fördermengen steigen (davon profitieren wir zur Zeit weltweit - sonst wäre Peak Oil längst überschritten), aber mit der mittel-/langfristigen negativen Konsequenz, dass die Fördermengen in wichtigen Fördergebieten schneller abfallen.
      Die EOR-Techniken werden heute in allen wichtigen Fördergebieten sehr stark angewendet. Das ist also keine Zukunftsmusik, die uns in den nächsten Jahrzehnten rettet, sondern heute regelmäßige Praxis.
      EOR ist also in den heutigen Fördermengen bereits enthalten. Teilweise werden agressive sekundäre Techniken schon kurz nach Förderbeginn in einem Feld agressiv angewendet. Was man sehr schön z.B. an Aserbaidschan sieht, wo die Fördemenge zwischen 2005 und 2010 vervierfacht wurde. Nun ist auch dort das Maximalplateau mit größter Wahrscheinlichkeit erreicht, denn 2011 stieg die Fördermenge kaum noch. Und in einigen Jahren kommt dann der brachiale Einbruch durch die extreme vorherige Anwendung von EOR-Technologien.

      Das mit der "schnelleren Förderung" durch EOR stammt übrigens nicht von mir, sondern vom leitenden Geologen der größten deutschen Förderstation Mittelplathe, geäußert in einer TV-Dokumantation.
      Aber selbst als Nicht-Fachmann kann man das schlussfolgern, insbesondere, wenn man Fördervelaufskurven verschiedener großer Felder anschaut. Bei Sachalin-1 war der Förderabfall in einem Jahr sogar 40% vor wenigen Jahren, also noch stärker, als bei Cantarell.
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      Avatar
      schrieb am 08.03.12 16:24:36
      Beitrag Nr. 6.463 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.871.097 von Triakel am 08.03.12 14:19:21Übrigens noch einmal zu den Jubelmeldungen aus den USA,
      die Importmenge ist in erster Linie etwas gesunken durch den geringeren Verbrauch und nur zum kleineren Teil durch die etwas gestiegene Fördermenge infolge extreme drilling.
      Und der geringere Verbrauch hat ja seine Ursache, wenn man an die selbst in den ofiziellen Daten verdoppelte Arbeitslosenquote denkt.
      Und die ca. 50 Millionen Foodstamp-Bezieher werden sich die gewohnte Mobilität kaum noch leisten können.

      Von Seiten der Öl-Importmenge ist also die Verarmung von immer mehr Menschen eine ausgesprochen positive Entwicklung.
      Wenn 70% der Menschen in die Armut rutschen, braucht man tatsächlich keine Ölimporte mehr.
      Das ist doch mal ein Ziel, das es anzusteuern gilt.
      Das wird in den nächsten 20 Jahren auch mit Sicherheit erreicht. Denn in 20 Jahren werden die USA tatsächlich kaum noch Öl importieren. Aber nicht, weil sie dann mehr fördern- im Gegenteil. Sondern weil es kaum noch Importöl gibt, das die Förderländer nicht selbst benötigen.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 08.03.12 21:55:13
      Beitrag Nr. 6.464 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.871.939 von Triakel am 08.03.12 16:24:36Da es in rd. 20 Jahren kein Exportöl mehr geben wird, beginnt die Anpassung an diese Zeit natürlich nicht schlagartig in 20 Jahren, sondern sie hat bereits begonnen, immer mehr Menschen fallen aus dem Ölzeitalter heraus, z.B. in den USA und Griechenland besonders viele, aber auch bei uns hat es schon begonnen.
      Daneben gibt es heute aber auch noch viele Menschen, z.B. in China und Indien, die durch andere Umstände (Löhne, Globalisierung, Leistungsbereitschaft, hohen Grenznutzen) zusätzlich erst jetzt im Ölzeitalter ankommen, was den Druck auf besonders "leistungsschwache" OECD-Staaten und Bürger noch zusätzlich erhöht.
      Leider bewirken diese eigentlich "erfolgreichen" Menschenmassen in den Schwellenländern, dass die Wand in der Sackgasse für alle Öl-Habenichtse noch schneller erreicht wird.

      @ MHeinzmann
      Die Ironie war wirklich köstlich und wir haben hier einen gewissen Wissensvorsprung, aber ich wollte dir nicht vor den Kopf stoßen, deine Beiträge waren auch wichtig, allein um den Sachverhalt nochmal klarzustellen.

      Stelle es dir so vor, das Glas (die Ölvorräte) ist schon ziemlich leer.
      Nun hilft eine technische Innovation dem Durstenden, den verbleibenden Rest schneller zu trinken, was ist die Folge? Leider natürlich, dass das Glas noch schneller völlig leer ist...
      Avatar
      schrieb am 09.03.12 01:12:26
      Beitrag Nr. 6.465 ()
      Hallo Zusammen,
      nur ganz kurz zu EOR:
      Man muss unterscheiden zwischen den verschiedenen Techniken. Wenn heute ein neues Ölfeld erschlossen wird, kommen quasi alle Techniken gleichzeitig zum Einsatz, bzw. werden so vorbereitet, dass sie nahtlos ineinander übergehen. Bei alten Ölferdern wurde immer nach Stand der Technik und des Ölpreises gefördert.
      Das schnellere Fördern kommt nicht durch das EOR, sondern durch den massiven Einsatz von Horizontalbohrungen, die die Lagerstätte deutlich besser räumlich erschließen.
      Folgendes Beispiel soll in der russischen Arktis zum Einsatz kommen:


      Durch EOR erreiche ich einen höheren Entölungsgrad, wodurch insgesamt mehr Öl gefördert werden kann. Wenn aus Ölfeldern durch neue Technik statt 35% nun 45% herausbekomme, dann hat das schon einen massiven Effekt! EOR wirkt aber eher langsam!
      Hier ein Beispiel aller Techniken hintereinander, allerdings aus einem Vorzeigeprojekt, bei dem das CO2 aus CCS kommt:


      Und wo ist der Peak? ;)

      Dennoch denke ich inzwischen, dass die Ölversorgung in den nächsten Jahren nicht das Problem ist, es sei denn es kracht im Iran...aber selbst dann. Es wird halt verflucht teuer! Und das killt die Weltwirtschaft. Alle werden stöhnen wegen der hohen Benzinpreise...Pendlerpauschalen werden erhöht..dann irgendwann auch Löhne und Gehälter, weil durch das böse Öl auf einmal alles so teuer geworden ist..Es gibt Streiks..und was wird passieren? Die nächste Wahl kommt bestimmt.. und Herr Draghi druckt eh gerade fleissig, oder?

      Noch was anderes:
      für privatwirtschaftliche Ölunternehmen wird es immer schwieriger ihre Produktion aufrechtzuerhalten, was aber eher damit zu tun hat, dass man Shell, Exxon, Total, Chevron und CO in viele Länder gar nicht rein läßt.
      Exxon: Öl- und Gasproduktion sinkt 2012 um 3 Prozent
      Der US-Ölkonzern Exxon Mobil wird im laufenden Jahr trotz höherer Investitionen in neue Bohrfelder voraussichtlich ein geringeren Fördervolumen erreichen als im Vorjahr. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, soll die Produktion von Öl und Erdgas im Jahresvergleich um etwa drei Prozent sinken. Bis zum Jahr 2016 soll die Förderung dagegen im Schnitt um jährlich ein bis zwei Prozent steigen. Neue und schwer erreichbare Öl- und Gasfelder können zumeist nur durch einen steigenden technischen Aufwand erschlossen werden. "Unsere Branche befindet sich in einer Phase, die durch sehr hohe Investitionen gekennzeichnet ist. Wir werden in den kommenden fünf Jahren insgesamt 185 Milliarden US-Dollar in Projekte in Kanada, Westafrika und Kasachstan investieren", äußerte Exxon-Vorstand Rex Tillerson.
      Quelle:http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2012-03/22938353…

      Ich habe vor kurzem einen Grafik gesehen, die klar zeigt, dass die größten sechs Ölfirmen heute weniger Öl fördern als vor 10 Jahren! Finde es nur gerade nicht...

      Bis denne

      smiths74
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.03.12 01:42:38
      Beitrag Nr. 6.466 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.874.606 von smiths74 am 09.03.12 01:12:26Danke für die Ergänzung,
      es gibt also Faktoren, die die Ölfelder schneller leeren (Horizontalbohrungen)
      und Faktoren, die einen höheren Entölungsgrad ermöglichen.

      Die eigentlich schlechte Nachricht ist nachwievor, dass Öl zwangsläufig immer teurer wird, unsere Lebensführung aber bezahlbares Öl erfordert und da hilft auch kein Gelddrucken.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.03.12 08:20:14
      Beitrag Nr. 6.467 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.874.624 von Algol am 09.03.12 01:42:38Alle Rohstoffe neigen sich dem Ende zu und zwar immer schneller aufgrund der Bevölkerungsexplosion.
      Ganz interessant auch das die bekannten Goldvorräte in einem Jahrzehnt ausgebeutet sind.
      http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/chris…
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      Avatar
      schrieb am 09.03.12 08:34:03
      Beitrag Nr. 6.468 ()
      Hallo Snmiths,
      Du bist natürlich der Fachmann, im Gegensatz zu mir.
      Aber nach meiner Einschätzung haben sowohl die modernen Bohrtechnologien (multilateral-Horizontalbohrungen mit MRC) als auch ölverdrängende und drucksteigernde Verfahren (Verpressung von Flüssigkeiten, Gasen, Polymeren usw) als auch thermische Verfahren insbesondere bei schwereren Ölsorten (also Erhitzung, z.B. durch Dampfeinleitung) alle sowohl gesamtfördermengensteigernde als auch (und vor allem) beschleunigende Wirkungen. Natürlich wird durch Maximal Reservoir Contact der multilateralen Bohrungen auch die Recovery Rate erhöht.

      Ist letzten Endes aber alles nebensächlich. Es bleibt die Erkenntnis, dass wir durch die ganze Palette der verfeinerten Technologien (auch z.B. durch die exakte dreidimensionale Darstellung der Vorkommen) JETZT (!) wesentlich mehr Öl zur Verfügung haben, als wir die ohne diese Techniken hätten.
      Das, was in den Artikeln, die Heinzmann verlinkt hat (ist ja kein Vorwurf an ihn, sondern ich sage Dank auch für diese Information), als Segen für die Zukunft dargestellt wird, ist in Wahrheit ein Segen für die Gegenwart.
      In der Zukunft werden damit viele Vorkommen zwar gründlicher, aber eben auch schneller entölt sein. Wobei dann natürlich EOR noch einige Zeit vergleichsweise zum Maximum geringe Mengen liefern kann, die dann allerdings in der Regel nicht mehr exportwirksam werden, weil diese geringen Mengen allenfalls den Eigenbedarf der Förderländer abdecken werden. EOR macht eben aus Indonesien oder Ägypten kein Exportland mehr, um mal ein Beispiel zu nennen. Wir sind aber auf den Teil des Öls angewiesen, der per Export auf den Weltmarkt kommt.
      Deshalb meine hier immer wieder vertretene Prognose z.B. für den Zeitraum 2035...2040:
      Kuwait, Kanada, Irak: noch 100% Ölzeitalter
      Deutschland, Frankreich, Italien: nur noch zu 10...20% Ölzeitalter.

      Eine einzige Glockenkurve bildet unsere zukünftige Realität nicht ab. Und auch nicht die zukünftige Realität Kuwaits, die ja durch ein noch mehrere Jahrzehnte andauerndes gleichbleibendes oder gar steigendes Binnenverfügbarkeitsniveau gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zu unserem sehr schnellen Verfügbarkeitsrückgang.
      Die Kurve, die das Erkennugszeichen der ASPO ist, wird dem in keinster Weise gerecht.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.03.12 08:55:41
      Beitrag Nr. 6.469 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.875.149 von Triakel am 09.03.12 08:34:03Die neuen Techniken erfordern auch höhere Kosten bzw. Energieeinsatz. Die Chemikalien fürs Fracking müssen ja auch hergestellt werden ( mit billigem Öl) Dampfeinleitung ist klasse, man kann sogar das "Abfall"-Erdgas was sonst eh abgefackelt wird verwenden. Aber das Wasser muß meist entsalzt und dann rangekarrt werden. Sehe daher nur das die Fördermenge stabil gehalten wird nicht aber der Preis.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.03.12 09:07:09
      Beitrag Nr. 6.470 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.875.018 von Buchfink88 am 09.03.12 08:20:14Hi Buchfink,

      das ist im Prinzip richtig.
      Es gibt sogar 2 Gründe, warum sämtliche Rohstoffe immer knapper und damit teurer werden.
      Einmal der von dir Genannte, immer mehr Menschen, die zudem immer anspruchsvoller werden (was freilich zunehmend an den Realitäten scheitern wird).
      Zum anderen die Geologie, sprich die Endlichkeit des Planeten oder das Best-first-Prinzip.
      Das besonders schnell verknappende, billige konventionelle Öl ist zudem ein enormer Brandbeschleuniger, da es eine essentielle Basis unseres Wohlstands ist und auch für den Abbau aller anderen Erze benötigt wird (Energie, Treibstoffe).

      Bei den einzelnen Rohstoffen, sollte man allerdings genau hinschauen.
      Die menschliche Zivilisation wird voraussichtlich nicht an einem Mangel an Silizium zugrunde gehen (gibt es wie "Sand am Meer"). Selbst da ist allerdings dir Frage, wie lange wir den Abbau noch werden bezahlen können.

      Ein Sonderfall ist Gold. Im Prinzip braucht kein Mensch Gold (Zahngold lässt sich ersetzen, Kunststoff, Keramik, Schmuck muss nicht sein) und fast alles je geförderte Gold ist im Prinzip noch vorhanden, da es nicht wie Öl verbrannt wird und chemisch nicht reagiert (es ist inert).
      Die Goldnachfrage hängt mit unserem allmählich kollabierenden Finanzsystem zusammen.
      Da Politik, Ökonomen, Wähler, die Zwangsläufigkeit der Entwicklung nicht begreifen, nicht bereit sind, Einschränkung zu leben (wird die Realität sowieso letztlich erzwingen), versucht man mit "schonenden" Gelddruck-Exzessen gegenzuhalten, gar gegen die Realitäten Wachstum zu generieren und Wohlstand zu bewahren. Das bedingt Geldentwertung.
      Da Gold immer noch als alternatives, von Staaten unabhängiges Geld gesehen wird, steigt die Nachfrage und wird voraussichtlich noch weiter steigen.
      Das ist aber keine Einbahnstraße,
      in akuten deflationären Schocks sind die Liquiditätsbedürfnisse derart hoch angesichts der weltweiten Mega-Verschuldung, dass auch Gold unter die Räder kommt, wie 2008 gezeigt hat.
      Entgegen wirkt auch die weite Verbreitung von Gold, fast jeder hat irgendwo Schmuck etc. rumliegen, welcher bei "lohnendem" Preis oder in Notlagen eingeschmolzen, zu Geld gemacht werden kann.
      Und letztlich kann man mit Gold genau wie mit Geld nichts Essentielles anfangen (nicht essen, trinken, heizen). Spätestens in der Endphase, wenn es ums blanke Überleben geht, wird auch Gold massiv an Wert verlieren.

      Zum Thema Gold auch der folgende Link:

      http://goldseiten.de/artikel/130622--Die-Margen-der-Goldmine…

      Man beachte, wie sehr sich nicht nur der Nachfrage-bedingte Preis erhöht, sondern auch die Produktionskosten, hauptsächlich wegen "best first", teurer werdender Energie und steigenden Löhnen.

      Ansonsten halte ich wenig vom Koppverlag, aber in dem Fall ist der Abschnitt über die Verknappung auch landwirtschaftlicher Nutzflächen lesenswert.
      Der reine Investment-Ansatz ist freilich fragwürdig, nicht nur moralisch, sondern auch praktisch. Wenn es ums Überleben geht, wird niemand mehr zu Spekulationsflächen erworbene Nutzflächen respektieren, in einer Demokratie schon vorher nicht, sobald die Lage sich zuspitzt.
      Avatar
      schrieb am 09.03.12 09:17:20
      Beitrag Nr. 6.471 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.875.332 von Buchfink88 am 09.03.12 08:55:41"das die Fördermenge stabil gehalten wird nicht aber der Preis. "

      Und genau das ist der Punkt, entgegen der weit verbreiteten Meinung, verträgt unsere Zivilisation keine beliebig hohen Preise (natürlich kaufkraftbereinigt).
      Ergo wird auch die Fördermenge schrumpfen, nämlich schon bald, weil Nachfrage zerstört wird, s. Griechenland oder USA
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 09:39:06
      Beitrag Nr. 6.472 ()
      Hier ein weiterer interessanter Beitrag der ftd zum US-Gasmarkt.

      Mal ein paar wichtige Stichpunkte:

      - Ein Überschuss an Erdgas wirbelt den Energiemix in den USA durcheinander - und der gesamte Weltmarkt spürt nun die Folgen. Der billige Rohstoff drängt nach Asien und nach Europa: in verflüssigter Form, als Liquified Natural Gas (LNG). Acht US-Unternehmen haben sich bereits um Ausfuhrlizenzen für LNG beworben. Mit ihnen könnte das Land, traditionell ein Gasimporteur, schon bald zum größten Exporteur aufsteigen.


      - ...ist Erdgas in den USA extrem billig geworden, die Preise klaffen so stark auseinander wie nie zuvor: Während in den USA eine Million britische Wärmeeinheiten, das branchenübliche Vergleichsmaß, nur rund 2,50 Dollar kosten, zahlen die Europäer 9 Dollar, die Asiaten sogar 16 Dollar - ein massiver Faktor für die produzierende Industrie.


      - Weltmarktführer beim LNG-Export ist mit großem Abstand Katar. Doch das dürfte sich ändern: "Die USA und Australien werden sich um die Weltmarktspitze rangeln", prognostizieren die Analysten von Société Générale. Bis 2018 gehen allein in Australien acht Terminals in Betrieb


      http://www.ftd.de/politik/international/:energiewende-us-bil…


      -------------

      Jetzt ist Gas kein Öl.

      Außerdem bleibt abzuwarten, welche Mengen und welche Preise mit shale-Gas langfristig wirklich darzustellen sind.

      Aber bei aller Skepsis ist es sehr wichtig, festzuhalten, dass es einen Trend zu folgenden wirklich neuen Entwicklungen gibt:


      1.) Der enorme Unterschied zwischen Gas- und Ölpreis beginnt Marktprozesse in Gang zu setzen, die eine gewissen Substitution von Öl durch Gas befördern. Sollte der Preisunterschied so groß bleiben, wie er ist oder sich sogar ausweiten, könnte daraus etwas Relevantes werden.
      Hierzu sollte man sich den von MHeinzmann unter #6453 geposteten Artikel noch mal durchlesen.


      2.) Der enorme Unterschied zwischen den Gas- und Gaspreisen je nach Region befördert den Ausbau der LNG-Infrastruktur.
      Denn es ist ganz klar, dass es bei den Konsumenten einen großen Bedarf nach frei handelbarem und billigem Gas gibt, während es gleichzeitig bei den US-Produzenten einen großen Druck gibt, Überschussmengen zu exportieren.
      Beide Interessenlagen sind sehr machtvoll und beide sind auf den Ausbau der LNG-Struktur gerichtet.
      Sie wird deshalb stattfinden.

      3.) Aus 2.) folgt, dass neben dem globalen Ölmarkt in den kommenden Jahrzehnten ein globaler Gasmarkt entstehen wird und es - mehr oder weniger - einen globalen Gaspreis geben wird.


      4.) Dieser globale Gasmarkt wird die Substitution von Öl durch Gas global vorantreiben, in manchen Regionen überhaupt erst ermöglichen. Selbstverständlich geht es hier nicht um eine vollständige Substitution, sondern eher darum, gewisse zusätzliche Energiemengen auf einem knappen Markt bereitstellen zu können.


      5.) Es scheint möglich, dass die USA zum Ende des Jahrzehntes ein Nettogasexporteur sind und dass sie gleichzeitig weniger Öl importieren werden als heute, weil ihr Ölverbrauch sinkt (Substitution und Effizienzgewinne). Kommt es so, wird die Handelsbilanz perspektivisch eher besser, als schlechter werden.
      Auch das wäre eine sehr grundsätzliche Veränderung der Situation, die insbesondere für die Geldanlage Relevanz hätte.

      -----------

      Abschließend will ich anmerken, dass ich damit nicht gesagt habe, dass alles toll ist oder wird.
      Aber man sollte diese neuen Entwicklungen im Auge behalten, die immerhin sehr grundsätzliche Verschiebungen in den Energiemärkten und darüber hinaus zu bewirken scheinen und die vor wenigen Jahren so niemand hier vorhergesehen hat.

      Gerade letzterer Umstand sollte zu etwas mehr Bescheidenheit beim Weltuntergang-Prognostizieren führen.
      Als dieser Thread - bzw. sein Vorgänger - ins Leben gerufen wurde, war zwischen uns allen noch Konsens, dass die USA binnen 10 Jahren ein massives Gasversorgungsproblem bekommen würden. Das genaue Gegenteil scheint sich nun zu manifestieren. Es scheint nun eher möglich, dass die USA ein Nettoexporteur von Erdgas werden könnten.

      Mich stört, dass hier einige "Gewissheiten" mit unerschütterlicher Sicherheit vertreten werden, die alles sind, nur nicht gewiss und dass Fakten, die gegen das eigene Weltbild sprechen, ziemlich konsequent ignoriert, unzulässig abgewertet oder lächerlich gemacht werden. Das grenzt an Sektendenken.
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      Avatar
      schrieb am 10.03.12 09:46:40
      Beitrag Nr. 6.473 ()
      Rohstoffgewinnung wird in zukunft auch ganz ohne erdöl gehen (müssen).

      http://gogeometry.com/mining/euclid_ac_dumper_trolley_mining…
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 10:05:41
      Beitrag Nr. 6.474 ()
      Hallo SLGramann,
      hier mal ein kurzer Faktencheck:

      http://mazamascience.com/OilExport/

      Bitt "USA" und dann Gas auswählen.
      Die USA importieren nach wie vor etwa 70 Mrd. Kubikmeter Gas im Jahr und sind damit weltweit einer der größten Gasimporteure.
      Die Importmenge 2011 bewegte sich etwa im Durchschnittbereich der letzten 20 Jahre und deutlich über der Menge im Zeitraum davor.
      Die in den USA geförderte Gasmenge ist in den letzten 10 Jahren um knapp 15% angestiegen.
      Kein Land beutet seine Gasreserven intensiver aus, als die USA. Mit mittlerweile weit über 500000 Bohrsonden. Die knapp 15% Steigerung der Gasförderung in den letzten 10 Jahren konnte nur mit einer Vervielfachung der Bohrsonden und der Bohraktivitäten erreicht werden.
      Wie die langfristige Perspektive der Gasförderung in den USA bei solch agressiver Förderaktivität aussieht, bleibt abzuwarten.
      Shalegas wird nach meiner Meinung mittel- bis langfristig überschätzt, weil sich nur ein Bruchteil des Gasas wirklich fördern lässt. Ein großer Teil des Gases wird in weite Bodenräume verteilt.
      Die konventionelle Gasförderung in den USA hat die besten zeiten eindeutig hinter sich.

      Das jetzt sehr billige Gas wird einen starken Impuls zur Verbrauchserhöhung setzen. Die Investitionen fließen immer in den Energieträger, der aktuell am kostengünstigsten ist.

      Fazit: ich zweifele erheblich an, dass die USA der größte Gasexporteur werden, ja sogar, dass sie überhaupt eine nennnenswerte Exportkapazität erlangen.
      Für die 20er/30er Jahre vermute ich für die USA auf Grund der vorraussichtlichen Verbrauichssteigerung und der später abfallenden Erdgas-Gesamtfördermenge auf Grund der heute fieberhaften Ausbeutung der Reserven einen dramatischen Anstieg der Importabhängigkeit.

      Hier noch einmal eine Fördermengenstatistik, leider nur bis 2010:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Erdgas/Tabellen_und_Grafiken#Na…
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      Avatar
      schrieb am 10.03.12 10:17:41
      Beitrag Nr. 6.475 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.402 von SLGramann am 10.03.12 09:39:06Hi SL,

      doch, ich nehme deine Argumente zur Kenntnis und habe keine logischen Einwände.
      Gas ist kein Öl, du schreibst es selbst, eine Umstellung dauert und kostet und es bleibt abzuwarten, wie lange Shale Gas in diesen Mengen gefördert werden kann.
      Aber ich gebe dir Recht und habe das auch vorher schon formuliert (zur Freude Urlaubs ;) ), dass Gas vorübergehend die Situation abmildern könnte.
      Ich gehe übrigens davon aus, dass Shale Gas letztlich weltweit gefördert werden wird.
      Denn wenn es um den heißgeliebten Lebensstandard geht, wird die breite Masse kein Problem damit haben, sich über ökologische und gesundheitliche Auswirkungen hinwegzusetzen.

      Ich habe auch den Link von Fishy registriert, ein mit Strom betriebener schwerer Truck? Was kostet der ? Da dürfte der Knackpunkt liegen, aber immerhin wurde hier schon gesagt, dass das gar nicht möglich ist, also bin ich auf die Kommentare gespannt.
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      Avatar
      schrieb am 10.03.12 10:49:12
      Beitrag Nr. 6.476 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.466 von Triakel am 10.03.12 10:05:41Übrigens: das schlechteste Szenario für auch unsere Gasversorgung ab den 30er Jahren wäre, dass auf dem riesigen asiatischen Gasmarkt (insbesondere China und Indien) der Gaspreis tatsächlich massiv sinkt und die ständig neu zu schaffenden zusätzlichen Stromerzeugungskapazitäten und in Nordchina die Heizenergie auf Gas umgestellt wird.
      Dann müsste nicht nur in den USA sondern weltweit die Gasförderung sehr agressiv ausgeweitet werden (was durchaus möglich ist), was aber zu einer starken Abnahme der statischen Reichweite bei Erdgas und einer deutlichen Vorverlagerungdes globalen Peak Gas und insbesondere des Peak Exportgas führen würde.
      Was uns (als 7 Milliarden Menschen gesehen) in den nächsten 15 Jahren sehr nützen könnte, würde uns danach massiv schaden durch den nachfolgenden Einbruch bei der Importgasverfügbarkeit der importabhängigen Länder.
      Dann würde die bereits fortgeschrittene Importölproblematik ergänzt durch eine Importgasproblematik in den 30er Jahren.
      Und durch das billige Erdgas würde der Ausbau regenerativer Energieerzeugung ausgebremst. EE benötigen ein deutliches Preissignal bei den fossilen Energieträgern. Wenn das bis auf Weiteres bei einem wichtigen Energieträger wie Gas ausbleibt, wird bei den regenrativen Energien nicht das nötige Tempo erreicht.

      Hoffen wir also für die Zeit nach 2025...2030, dass das Negativszenario einer globalen Gasschwemme und deutlich sinkender Gaspreise auf den großen Verbrauchsmärkten nicht Wirklichkeit wird.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 10:59:06
      Beitrag Nr. 6.477 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.466 von Triakel am 10.03.12 10:05:41Hallo Triakel,

      habe da etwas andere Zahlen als Du. Laut EIA sind die Nettoimporte in 2010 wenig gestiegen und in 2011 um über 20% gefallen.

      Natürlich importieren die USA viel Gas aus Kanada über Pipelines. Da gibts ja auch langfristige Verträge und außerdem ist kanadisches Gas sehr billig.

      Es gibt inzwischen aber einen sehr großen Nettoexport von LNG. Je mehr LNG die USA exportieren werden, um so mehr verschiebt sich die Bilanz zugunsten der Exporte.
      Nur brauchst Du für LNG eben erst mal die Infrastruktur - sowohl beim Exporteur, wie beim Importeur.

      Die Frage ist deshalb, ob und in welchem Umfang in den nächsten Jahren diese Infrastruktur ausgebaut wird.
      Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie ausgebaut wird und die USA dann - also vielleicht ab 2020 oder so - wirklich Nettoexporteur von Gas werden.

      http://www.eia.gov/naturalgas/monthly/pdf/table_01.pdf
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 11:03:22
      Beitrag Nr. 6.478 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.559 von Triakel am 10.03.12 10:49:12Übrigens: schaut euch mal mit meinem ersten link auf dieser Seite den exponentiell steigenden Gasverbrauch von Indien und China an.
      Wenn diese Milliardenvölker erst mal richtig loslegen mit einem nennenswerten Pro-Kopf-Gasverbrauch, den sie bisher im Vergleich zu Europa und den USA noch garnicht erreicht haben, dann würde das die statische Gasreichweite schnell halbieren oder dritteln.
      So, wie es mit der statischen Kohlereichweite Chinas geschehen ist, die innerhalb von nicht einmal 20 Jahren gedrittelt wurde.

      Es gibt ca. 5 Milliarden Menschen, die noch garkeinen erwähnenswerten Pro-Kopf-Gasverbrauch haben. Und alle 13 jahre kommt ja eine weitere Milliarde hinzu.
      Wenn die erst mal auch nur ein Viertel unseres Pro-Kopf-Gasverbrauchs erreichen sollten, ist sehr schnell Schluss mit dem Gassegen.
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 11:15:35
      Beitrag Nr. 6.479 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.594 von SLGramann am 10.03.12 10:59:06Ja, SLGramann, das ist in meinen Zahlen enthalten.
      Die Importgasmenge der USA ist von 114 Mrd Kubikmeter auf gut 70 Mrd. Kubikmeter 2011 gefallen.
      Damit sind die USA immer noch der viertgrößte Gasimporteur der Welt.
      Und wenn jetzt, wie zu vermuten, durch die Billigpreise bei Gas der Verbrauch in den USA deutlich ansteigt (insbesondere, wenn sich der Preisabstand zu Öl weiter vergrößert), dann wird sogar eine noch gesteigerte Agressivität bei der Gasförderung und eine Erhöhung der Gassondenzahl auf eine Million nicht ausreichen, um zum Nettoexporteur zu werden.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 11:31:30
      Beitrag Nr. 6.480 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.636 von Triakel am 10.03.12 11:15:35Ergänzung: die 114 Kubikmeter Importgas bezogen sich auf das Jahr 2008.
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 11:32:52
      Beitrag Nr. 6.481 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.680 von Triakel am 10.03.12 11:31:30Quatsch: 114 Milliarden Kubikmeter!
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 12:09:24
      Beitrag Nr. 6.482 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.686 von Triakel am 10.03.12 11:32:52Wie schnell ein Öl- und Gassegen bei intensiver Förderung enden kann, zeigt der untere der beiden Charts:

      http://www.querschuesse.de/uk-schwache-industrieproduktion-u…
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 13:08:46
      Beitrag Nr. 6.483 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.881.493 von Algol am 10.03.12 10:17:41Hallo Algol,

      die Trucks haben einen diesel-elektrischen Antrieb!
      http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselelektrischer_Antrieb
      Das Prinzip ist das des Opel Ampera...nur ein klein wenig größer..
      Der Vorteil dieser Technik ist, das man an Steigungsstrecken in manchen Minen den Strom mit Hilfe von Stromabnehmern aus Oberleitungen nehmen kann. Dafür bracht es aber ein ordentliches Kraftwerk neben der Mine!
      Da die Mine sich ständig verändert und Oberleitungen teuer sind, kommen diese Leitungen meist nur an den Steigungsstrecken zum Einsatz!
      Größtes Gerät dieser Art ist der Liebherr T282:

      Der T 282 B ist 14,5 Meter lang, 7,4 Meter hoch und 8,8 Meter breit, kann, abhängig von der verwendeten Mulde, bis zu 364 Tonnen zuladen und hat ein Gesamtgewicht von maximal 592 Tonnen. Das Fahrzeug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 64 km/h und ist damit um 13 km/h schneller als die anderen Großmuldenkipper der Firma Liebherr. Die Reifen, hergestellt durch Michelin, haben einen Durchmesser von 4,11 Meter, ihr Gewicht mit Felge beträgt 7,8 Tonnen. Der Durchschnittsverbrauch beträgt 174 Liter Diesel pro Betriebsstunde, das sind 4176 Liter pro Tag, der Tankinhalt von 4732 Liter reicht damit für etwas über 24 Stunden.

      Der Liebherr T 282 B verfügt über ein besonderes Antriebssystem, das Getriebe und Kupplung überflüssig macht, wodurch Gewicht und Wartungsaufwand stark reduziert werden konnten. Dabei handelt es sich um einen dieselelektrischen Antrieb, wie er auch in Diesellokomotiven Anwendung findet. Bei diesem Antriebsverfahren treibt ein Dieselmotor einen elektrischen Generator an, der wiederum zwei Wechselstrommotoren mit Strom versorgt. Dieses kombinierte Antriebsverfahren wurde gewählt, da Wechselstrommotoren ein sehr großes Drehmoment haben, was den Verzicht auf wartungsaufwändige Komponenten wie Kupplung oder Getriebe ermöglicht.

      Als Dieselmotoren stehen zwei alternative Modelle zur Verfügung. Bei der stärkeren Ausführung handelt es sich um einen bei MTU Friedrichshafen gebauten MTU DD 20V4000. Der 10,5 Tonnen schwere Motor hat 20 Zylinder und 90 Liter Hubraum und erzeugt nach Werksangaben 2722 kW (3650 PS). Damit ist sie die stärkste in einem Nutzfahrzeug verwendete Antriebsmaschine überhaupt. Alternativ kann auch ein Cummins QSK 78-Dieselmotor zum Einsatz kommen, der mit 18 Zylindern und 76 Litern Hubraum 2610 kW (3500 PS) leistet und 11,3 Tonnen wiegt. Als Starterbatterie dienen sechs 12-Volt-Batterien, die gemeinsam 1475 Ampere bei 0 °C liefern.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Liebherr_T282#Antriebssystem

      Das ist also nicht neues, sondern seit locker 15 Jahren Stand der Technik!
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 13:16:03
      Beitrag Nr. 6.484 ()
      Kein neuer Boom beim Erdöl zu erwarten

      Durch den Einsatz von neuen Fördermethoden wie Fracking wird es keinen Erdöl-Boom geben. Das sagte der Rohstoffexperte bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Harald Andruleit, dem Nachrichtenmagazin "Focus". Damit widersprach er jüngsten Spekulationen, nach denen sich das Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt drastisch erhöhen könnte.

      Quelle:
      http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2012-03/22952047…

      Zum Shale Gas Wunder und den Gaseporten schreibe ich heute nachmittag noch etwas!

      Bis denne

      smiths74
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 13:16:55
      Beitrag Nr. 6.485 ()
      Kaufe ein x...;-)
      Avatar
      schrieb am 10.03.12 15:23:17
      Beitrag Nr. 6.486 ()
      Ja, smiths,
      das war auch mein ertser Gedanke, wie das mit einer Oberleitung bei ständig wechselnder Topographie in einem Tagebau klappen soll...
      Avatar
      schrieb am 11.03.12 12:16:47
      Beitrag Nr. 6.487 ()
      Schaut Euch mal den Ölimportchart Chinas an:

      http://www.querschuesse.de/schwache-chinesische-exportdaten/

      Im Februar wurde ein neues Allzeithoch erreicht.
      Auch wenn gegenwärtig die Autoverkaufszahlen in China etwa stagnieren bzw gegenüber den extrem hohen Zahlen des Vorjahres um etwa 3% abgesunken sind, so erhöht sich doch der Gesamtfahrzeugbestand in China ständig.
      Denn die Fahrzeugmengen, die jetzt nach 15 bis 20 Jahren ins Verschrottungsalter kommen (in China werden die KFZ vermutlich länger gefahren als in Deutschland), sind zahlenmäßig äußert gering. Denn damals war eine Jahrgangsstärke an verkauften PKW um ca. 90% niedriger als heute.
      Dass heißt, dass von den über 1 Millionen verkauften PKW in China 90% bestandserhöhend wirken. Also etwa 1 Million PKW kommen in jedem Monat auf den Gesamtbestand kumulativ hinzu.
      Bei LKWs und Bussen ist das Verhältnis nicht ganz so hoch, aber auch dort erhöht sich der Bestand fortlaufend.
      In Indien - auf bedeutend niedrigerem Mengenniveau (etwa nur 30% der chinesischen Niveaus) die gleiche aufwärtsgerichtete Bestandsentwicklung. Dort allerdings auch sehr stark im LKW-, Traktor- und Busbereich.

      Vor 20 Jahren hatte Indien eine Ölimportvolumen von ca. 0,5 mb/d, China hatte nach einer Zeit als Ölexporteur gerade etwa die Null-Linie bei den Nettoölexporten erreicht. Beide Länder zusammen spielten also auf den Exportöl-Nachfragemarkt keine Rolle.
      Selbst wenn wir Taiwan und Hongkong zu China hinzurechnen importierte der gesamte chinesische Raum nur 0,7 mb/d. Auch vernachlässigbar.
      Heute importiert China knapp 6 mb/d und Indien etwa 2,7 mb/d.
      Mit 8,7 mb/d importieren diese beiden Länder also schon etwa 1,4 mb/d mehr, als Saudi-Arabien als Exportvolumen hat.
      Wenn Hongkong (0,3) und Taiwan (1,0) als Teile des gesamtchinesischen Raumes hinzugerechnet werden, dann ist die 10-mb/d-Grenze also schon erreicht. Also fast ein Viertel des gesamten Welexportöls geht heute nach Indien und Gesamtchina. Vor 20 Jahren waren es gut 3%.

      Es ist unschwer zu prognostizieren, dass sich der Anteil weiter spürbar erhöhen wird. Nach meiner Einschätzung auf etwa ein Drittel allen Exportöls am Ende dieses Jahrzehnts. Denn China befindet sich gerade kaum auf der Hälfte des Motorisierungsschubs und Indien ganz am Anfang.

      Gleichzeitig sinkt aber die Weltölexportmenge seit Jahren um fast 1% pro Jahr. Dieser Rückgang wird sich nach meiner Einschätzung ab etwa 2015 auf 2% p.A. beschleunigen.
      Wir werden also in diesem Jahrzehnt im Hochverbrauchs-OECD-Raum bereits ein massives Importmengenproblem bekommen, das sich freilich nicht als Autoschlangen vor Tankstellen bemerkbar machen wird, sondern als Nachfragevernichtung durch (unter Schwankungen) stark steigender Importölpreise.
      Von den 20er und 30er Jahren wollen wir dann lieber schweigen.

      Warum ist kaum ein "Energieexperte" in der Lage, diese simplen Sachverhalte zu erkennen und zu kommunizieren?

      Und zu Gas: der relativ hohe asiatische Regional-Binnengaspreis (Ausnahme Golfbereich) wird bei der Aquirierung zusätzlicher Gasmengen über den weltweiten LNG-Spotmarkt zu einem bedeutendem Vorteil werden. Denn natürlich wird das Flüssiggas hauptsächlich von der Region aufgesaugt werden, in dem das Preisniveau am höchsten ist. Eine marktwirtschaftliche Binsenweisheit. Also Ost- und Südasien werden zusätzliches Gas aufsaugen wie ein Schwamm. Selbst Japan wird sehr stark zusätzliches Spotmarkt-Importgas nachfragen, wenn dort zig AKWs auf Dauer vom Netz genommen werden, wie das ja gegenwärtig der Fall ist.
      Macht euch also keine Illusionen, was einen LNG-Importboom in Europa angeht. Etwas mehr wird es werden, aber nicht mal unseren EU-Gasförderungsrückgang ausgleichen.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 11.03.12 22:10:59
      Beitrag Nr. 6.488 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.883.654 von Triakel am 11.03.12 12:16:47Warum ist kaum ein "Energieexperte" in der Lage, diese simplen Sachverhalte zu erkennen und zu kommunizieren?


      Hallo Triakel,

      Eine Art Fatalismus, vermute ich. Frei nach dem Motto. "Was wir nicht ändern können, müssen wir auch nicht groß kommunizieren...die Leut werden`s schon eh merken, wenn`so weit ist."
      Avatar
      schrieb am 11.03.12 22:56:15
      Beitrag Nr. 6.489 ()
      Ja, Looe,
      oder eher Autosuggestion.
      Weil nicht sein kann was nicht sein darf.
      Weil ja bisher auch alles gut gegangen ist. Und die Technik, die ja bisher alle (?) Probleme gelöst hat, auch weiter alle Probleme lösen wird.
      Und man sieht nicht, dass diese unzweifelhaft beeindruckende technologische Revolution eben gerade Produkt des Ölzeitalters mit seinem energetischen Schlaraffenland war.
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 09:06:00
      Beitrag Nr. 6.490 ()
      Programmhinweis:
      heute um 22.00 Uhr auf dem NDR "Goldrausch auf dem Acker"
      Über die Folgen des Biogas-Booms.
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 09:16:19
      Beitrag Nr. 6.491 ()
      Zitat von Triakel: ,..
      oder eher Autosuggestion.
      Weil nicht sein kann was nicht sein darf.


      Könnte es nicht sein, dass genau diese worte auf euch hier zutreffen?
      Es wird zunehmend dogmatischer hier.
      Ihr wollt einfach die zahlreichen lösungsansätze, die sich überall anbahnen nicht wahrhaben:

      Fotovoltaik hat in vielen ländern bereits grid-paritiy überschritten. Jetzt auch in deutschland. Wer hätte, dass vor 2 jahren noch geglaubt, dass das so schnell gehen würde? Ehrlich gestanden nicht einmal ich.

      Und wie ist es möglich, dass in einem hochindustrialiserten land wie deutschland trotz höchster ölpreise, die wirtschaft im vorjahr gewachsen ist?
      Und wie ist es möglich, dass der erdölverbrauch bei wachsender wirtschaftsleistung gesunken ist?

      Das ist ein neuer trend, der hier beschritten wurde. Unvorstellbar, aber es ist so. Dieser trend wird sich in den nächsten jahrzehnten auch in anderen industrienationen breit machen.

      Darüberhinaus sind zahlreiche erfindungen heute noch gar nicht erfunden.

      Was wäre zum beispiel, wenn normale trucks mit oberleitung, wie im video, auf bestimmten strecken plötzlich auf den autobahnen fahren würden?
      Und was wäre, wenn diese strecken von jahrzehnt zu jahrzehnt mehr werden?
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 09:28:16
      Beitrag Nr. 6.492 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.885.874 von a_bit_fishy am 12.03.12 09:16:19Und wie ist es möglich, dass der erdölverbrauch bei wachsender wirtschaftsleistung gesunken ist?

      Hallo fishy,
      in den Ländern, in denen der Ölverbrauch etwas gesunken ist, ist das hedonisch aufgeblasene BIP gestiegen, aber nicht die realwirtschaftliche Leistung (primärer und sekundärer Sektor).
      Die Finanzdienstleistungsblase verbraucht wenig Öl - zugegeben. Aber sie ist auch das Gegenteil von nachhaltig und zukunftssicher.

      Und in Ländern, in denen der Ölverbrauch stärker gesunken ist, ist sogar das hedonische aufgeblasene BIP gesunken.
      Großbritannien, Niederlande, Frankreich - nicht nur die Südstaaten der Euro-Zone rutshcen gegenwärtig in die Rezession. Zunehmend auch Teile Kerneuropas.
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 09:42:45
      Beitrag Nr. 6.493 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.885.874 von a_bit_fishy am 12.03.12 09:16:19Was wäre zum beispiel, wenn normale trucks mit oberleitung, …

      Der Konjunktiv liegt Dir, fishy. Nur die Realität kümmert sich nicht um den Konjunktiv.

      Und außerdem wäre es ziemlich gaga, Oberleitungen über Straßen zu errichten, die durch den Mangel an bezahlbarem Bitumen zerbröseln.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 09:48:51
      Beitrag Nr. 6.494 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.885.988 von Triakel am 12.03.12 09:42:45Oh, habe aus Versehen Deinen Satz "verlinkt".
      Ich wollte doch die beiden letzten Sätze zitieren.
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 10:10:01
      Beitrag Nr. 6.495 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.885.874 von a_bit_fishy am 12.03.12 09:16:19fishy,

      du lässt dich blenden von offiziellen Zahlen.
      Was fließt denn alles in das BIP ein? Wenn die ganze Nation an EHEC erkranken würde (Dialyse, Intensivstation, Medikamente etc.) dann würde das BIP steigen, die Messung ist schlicht absurd.
      In Wahrheit fallen auch bei uns schon viele teilweise aus dem Ölzeitalter heraus (vermutlich nicht gerade du).
      Kleines Beispiel, meine Kinder, beide in der Ausbildung, können sich bei den Spritpreisen kein Auto leisten.
      Ich konnte das vor 30 Jahren noch, ich brauchte in den Semesterferien nur zu jobben.

      Dogmatisch und geistig unflexibel ist es, an einer Vorstellungswelt festzuhalten, die für die bisherige Menschheitsentwicklung gültig war, wenn augenscheinlich wird, dass die Rahmenbedingungen sich grundlegend verändern (Wachstumsgrenzen erreicht, verknappende Elementar-Ressourcen)
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 18:40:34
      Beitrag Nr. 6.496 ()
      ""Insbesondere die Produktion der Batterien verschlingt Unmengen Strom", schreibt Neubacher in seinem Führer durch die Ökowelt und ihr Absurditäten. "Für ein einziges Elektroauto wird insgesamt so viel zusätzliche Energie verbraucht, wie in 10.000 Litern Benzin steckt. Das ist etwa die Menge Sprit, die ein normaler Mittelklassewagen in seinem ganzen Leben vertankt.""

      Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,820751,00.h…
      Avatar
      schrieb am 12.03.12 23:03:14
      Beitrag Nr. 6.497 ()
      Zitat von Triakel: Und wie ist es möglich, dass der erdölverbrauch bei wachsender wirtschaftsleistung gesunken ist?

      Hallo fishy,
      in den Ländern, in denen der Ölverbrauch etwas gesunken ist, ist das hedonisch aufgeblasene BIP gestiegen, aber nicht die realwirtschaftliche Leistung (primärer und sekundärer Sektor).
      Die Finanzdienstleistungsblase verbraucht wenig Öl - zugegeben. Aber sie ist auch das Gegenteil von nachhaltig und zukunftssicher.

      Und in Ländern, in denen der Ölverbrauch stärker gesunken ist, ist sogar das hedonische aufgeblasene BIP gesunken.
      Großbritannien, Niederlande, Frankreich - nicht nur die Südstaaten der Euro-Zone rutshcen gegenwärtig in die Rezession. Zunehmend auch Teile Kerneuropas.


      Was häufig übersehen wird:

      Weil die Herstellung vieler Produkte aus den Industrieländern nach China u.a. Länder verlagert und der Gewinn überwiegend hier generiert wird, müsste ein Teil des gestiegenen chinesischen Ölverbrauchs den alten Industrieländern hinzugerechnet werden.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 13.03.12 01:23:55
      Beitrag Nr. 6.498 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.890.901 von Mandala64 am 12.03.12 23:03:14"und der Gewinn überwiegend hier generiert wird"

      wollte sagen: der Gewinn aus den Produkten wird überwiegend hier in Deuschland (und den anderen Industrieländern) generiert.
      Avatar
      schrieb am 13.03.12 09:53:08
      Beitrag Nr. 6.499 ()
      Hans Werner Sinn bleibt dran und redet Klartext zum Target2-System/schleichende Zwangsenteignung:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,820706,00.h…
      Avatar
      schrieb am 14.03.12 09:47:29
      Beitrag Nr. 6.500 ()
      Eine interessante Analyse des hier bekannten Chris Martenson (Crash course) zu der kritischen Lage Japans:

      http://www.goldmoney.com/gold-research/chris-martenson/japan…

      Japan hat erstmals seit Jahrzehnten eine negative Handelsbilanz.
      Das hat natürlich was mit der Sondersituation (Erdbeben, Tsunami, Fukushima, Stilllegung der Kernkraftwerke) zu tun, aber auch sehr viel mit den explodierenden Kosten für den Import fossiler Energie (Gas,Öl).
      Insofern lässt sich studieren, was zunehmend allen Öl-Habenichtsen bevorsteht, selbst denen, die wie Japan über eine konkurrenzfähige Exportindustrie verfügen.
      Die Auswirkungen der Situation in Japan sind immens, beispielsweise wenn sie als Käufer amerikanischer Staatsanleihen ausfallen.
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