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    Wie weit darf man verbal gehen... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.06.10 23:32:02 von
    neuester Beitrag 07.07.10 16:57:08 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.158.565
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      Avatar
      schrieb am 29.06.10 23:32:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      in bezug auf Politiker. Wir hatten ja mal einen Bundeskanzler, der von der Presse Gas Gerd genannt wird, da durfte die presse noch nicht mal behaupten, er habe die Haare gefärbt...:laugh::laugh::laugh:

      Aber wie weit darf Otto Normaluser in Meinungsbeiträgen gehen: Darf man Lokalpolitiker oder wen auch immer, im Rahmen einer freien Meinungsäußerung in einem öffentlichen Brief als "Kanalratte, Kanaille, Drecksack, Spacken" usw. bezeichnen...wenn man

      und jetzt kommts:

      davon überzeugt ist, daß dieser es durch sein Verhalten mindestens ist? :D

      Warum dürfen einige Presseleute so richtig vom Stapel lassen, während ich so nie jemanden benennen würde (weils sich einfach nicht gehört und man auch nicht gleich angezeigt werden will)

      Was meint ihr?!
      Avatar
      schrieb am 30.06.10 01:05:57
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: themenfremder Inhalt
      Avatar
      schrieb am 30.06.10 07:34:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ratten sind potentiell liebe und soziale Tiere (auch wenn sie zur Plage werden können). "Ratte" ist als Bezeichnung für Menschen insofern ungeeignet, weil gute Menschen es nicht so nett finden und eine liebe Ratte besser als ein böser Mensch sein kann. Eine Beleidigungsklage dürfte i.a. erfolgreich sein.


      Kanaille (frz.) (auch: Canaille) ist ein Schimpfwort und bedeutet so viel wie gemeiner Kerl, Schurke, Halunke, Schuft. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kanaille).

      Kanaille ist somit wie Gangster eine Art Fachbegriff und muss somit nicht unbedingt eine Beleidigung sein (Vorsicht: eine Klage kann erfolgreich sein). Um einer Verleumdungsklage zu entgehen, muss man am besten wirklich die Wahrheit sagen (und nicht nur denken, dass man es tut) und sicherheitshalber die Aussage als eigene Meinung (und nicht als Tatsache) formulieren und am besten eine offizielle Aufdeckung der Wahrheit fordern (z.B. staatsanwaltschaftliche Untersuchung), um damit sein Interesse an der objektiven Wahrheit zu dokumentieren.


      Bedeutungen von Drecksack:
      [1] derb, abwertend: Mensch, der von anderen als widerlich oder gemein wahrgenommen wird
      [2] veraltet: der menschliche Leib
      [3] veraltet: der Mensch an sich
      [4] veraltet: jemand, der schmutzig ist (und den Schmutz liebt)
      [5] veraltet, nur im Plural: Früchte des Speierlings
      http://de.wiktionary.org/wiki/Drecksack

      "Drecksack" wird zwar i.a. abwertend benutzt, kann aber auch als derbe Bezeichnung für den menschlichen Körper verstanden werden und kann unter Freunden auch nicht so ernst gemeint sein. Kommt also auf den Kontext an. "Drecksack" ist eher eine harmlose Beleidigung aber wird bei der Anwendung gegenüber Staatsbeamten i.a. schon Geld kosten aber kann gegenüber einer gleich- oder niederrangigen Person als einfache Äußerung straffrei bleiben.


      Als Spacken bezeichnet man eine unterbelichtete / dämliche oder einfach nur nervige Personen. http://szenesprachenwiki.de/definition/spacken

      "Spacken" sind Menschen, die sich ziemlich "lächerlich" benehmen und verrückte Dinge tun wie z.B. lautes Lallen, feuchte Aussprache oder unnatürliche Mimik und Motorik. Für Außenstehende kann das manchmal ein wenig komisch aussehen. Die Bezeichnung Spacken darf aber nicht mit der Bezeichnung Spast oder Spasti verwechselt werden. Spast ist eine fiese Beleidigung von Behinderten. Spacken lediglich von Menschen mit einem für andere belustigendem Verhalten. http://www.sprachnudel.de/woerterbuch/spacken

      "Spacken" ist anwendungsmäßig gesehen irgendwie eine Mischung aus den 3 vorherigen Begriffen.


      Gegenüber Politikern ist es allgemein schlauer, mit Fakten aufzuwarten oder einfach nur sachlich seine Meinung zu sagen (z.B. ob man sich vom Politiker mehr oder weniger Einfluß wünscht). Beleidigungen sind untaktisch, weil sie einem selbst gegenüber einem schlechten und straffälligen Politiker erstmal angreifbar machen. Im Internet sollte man sich auch mit anonymen Usernamen tendenziell so verhalten, als ob man mit diesem Usernamen allgemein bekannt wäre (was man gegenüber der Staatsanwaltschaft und einem Gericht ja auch schnell werden kann).

      Beleidigende oder grobe Bezeichnungen können auch ihren Nutzen haben aber i.a. nur dann, wenn man wirklich im Recht ist, es sich leisten kann und allgemein gute Ziele verfolgt. Also ich habe z.B. den Anspruch, nur wirkliche Verbrecher "Verbrecher" zu nennen und das gilt auch für andere Begriffe, wie z.B. "Arschloch". Irrtum und Mißverständnisse sind da natürlich nicht ganz auszuschließen (vielleicht fühlt sich jemand angesprochen) und es kann sein, dass Verbrecher und Arschlöcher versuchen, die Begriffnutzung zu bekämpfen (aber eben nicht nur die, es gibt auch gute Gründe).


      "Arschloch steht umgangssprachlich für den Anus. Das Wort wird hauptsächlich als Schimpfwort gebraucht, dessen Verwendung als Beleidigung strafbar ist.

      Das Schimpfwort hat keine genau abgrenzbare Bedeutung: Meistens werden damit Menschen bezeichnet, die als sich selbst unmäßig erhöhend und dadurch andere kränkend gesehen werden. ..." http://de.wikipedia.org/wiki/Arschloch

      "Arschloch" kann u.U. also auch als eine Art derber Fachbegriff für einen Menschen angesehen werden, der zu Unrecht eine hohe Machtstellung hat und diese auch noch mißbraucht (z.B. aus Selbstsucht, Bosheit). Es ist allerdings taktisch, den Begriff nicht direkt personenbezogen zu verwenden, sondern sich z.B. allgemein über "scheiß Arschlöcher" aufzuregen (gemeint sind z.B. Typen, die Deutschland aus Selbstsucht schaden und anstatt irgendwelche Macht zu haben in den Knast gehören).


      Ich denke, es macht einen großen Unterschied, ob man einen guten ehrbaren Staatsbürger oder einen Verbrecher beleidigt.
      Es macht auch einen großen Unterschied, ob man ein guter ehrbarer Staatsbürger oder ein Verbrecher ist.


      Hier bei WO muss man übrigens damit rechnen, dass Beleidigungen generell gelöscht werden, weil ja oft nicht objektiv überprüft werden kann, ob die Beleidigung gerechtfertigt ist und WO ja auch für eine gute Diskussionskultur sorgen muss. Siehe auch http://www.wallstreet-online.de/hilfe/regeln.html.

      PS: das (von mir geschriebene) ist selbstverständlich nur meine Meinung und keine Rechtsbelehrung (sondern philosophische Überlegungen).
      Avatar
      schrieb am 30.06.10 14:18:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      ich danke Dir sehr für diesen gehaltvollen Beitrag! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.07.10 13:10:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Für die jüngeren user im Forum:
      Mit kreativen Wortschöpfungen kommt man sehr weit.

      a) Flachwichser falsch - 3 Tage Sperre
      b) Flakwichser richtig - keine Sperre

      a) Steilwichser falsch - 3 Tage Sperre
      b) Diagonalwichser richtig - keine Sperre

      :)

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      Avatar
      schrieb am 02.07.10 13:27:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.754.714 von olcapri am 29.06.10 23:32:02Komm schon, die Anfütterung war nicht schlecht:cool:
      Avatar
      schrieb am 02.07.10 14:32:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      "... stellt euch nur mal die Freude eines Reporters vor, der das hier alles findet, nachdem ein Verbrecher verhaftet wurde ..." (01.06.09 07:40:24 Beitrag Nr. 37.292.630)
      => 1 Monat Sperre

      "... stellt euch nur mal die Freude eines Reporters vor, der viele Informationen findet, nachdem ein Verbrecher verhaftet wurde ..."
      => (vermutlich) okay.

      PS: wer's nicht gleich sieht: das "hier" war wohl zu viel (das "hier" bezieht sich nicht auf diesen Thread, das Zitat ist also hoffentlich erlaubt).

      PPS: zuvor wurde ich als "Ein böser Mensch, ein Antichrist, ein verachtungswürdiger Mensch" (17.04.09 17:24:35 Beitrag Nr. 36.990.701) bezeichnet, so dass das "hier" sich auch auf mich beziehen konnte.

      PPPS: ist jetzt aber auch Geschichte, man muss ja nicht jede Sperrung ewig diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 03.07.10 18:35:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.755.020 von HeWhoEnjoysGravity am 30.06.10 07:34:45"Arschloch steht umgangssprachlich für den Anus. Das Wort wird hauptsächlich als Schimpfwort gebraucht, dessen Verwendung als Beleidigung strafbar ist."

      Da läßt sich drüber streiten, ob das eine Beleidigung ist. Und als Beleidigung war es ja ganz bestimmt nicht gedacht.
      Immerhin hat der so "Beschimpfte" ja wirklich eins. Und da hängt der restliche Mensch dran.
      Jemanden nach einem Körperteil zu benennen ist nicht unbedingt etwas schlimmes.
      Wer z.B. als Kopf einer Gruppe oder eines Unternehmens bezeichnet wird, wird das vermutlich nicht als Beleidigung ansehen.
      Das eine Körperteil ist nicht schlechter als das andere. Man stelle sich die Probleme vor, wenn es nicht vorhanden oder nicht funktionstüchtig wäre. Also kann es ja nicht so schlecht sein, sondern ist ziemlich wichtig.
      Jemanden danach zu benennen, ist also keine Beleidigung, sondern eher als eine Beschreibung seiner Wichtigkeit anzusehen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.10 06:13:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      Anstatt über einzelne Worte und Begriffe zu streiten, ist es vielleicht wichtiger den jeweiligen Kontext einer Beleidigung zu betrachten.

      Wenn jemand mal was dummes gesagt oder geschrieben hat ihn spontan "Idiot" zu nennen, das kann doch mal passieren und welcher Autofahrer (Verkehrsteilnehmer) hätte sich noch nie über einen anderen aufgeregt, der unvorsichtig war oder sich fahrlässig verhalten hat? Also eine einfache Beleidigung ist gang und gäbe und allenfalls sind direkte Beleidigungen ins Gesicht seltener aber darüber regen sich doch als erste diejenigen auf, die sich selbst völlig zu Unrecht zu hoch einschätzen (d.h. die Beleidigung hatte dann wohl ihre Berechtigung).

      Wenn ein anerkanntes echtes Genie, ein fähiger Ingenieur, etc. z.B. ein Idiot geschimpft wird, regen die sich dann darüber auf? Wohl kaum, die wissen doch, dass sie kein Idiot sind und denken/sagen höchstens "selber Idiot". Gleiches gilt für andere Beleidigungen wie z.B. "Arschloch", usw. Wer offensichtlich gut und kein Arschloch ist, der kann über eine Beleidigung leicht hinwegsehen, u.a. auch deswegen, weil der Beleidiger sich durch die ungerechtfertigte Beleidigung selbst als Arschloch geoutet hat.

      Im allgemeinen gibt es für eine Beleidigung irgendeinen Anlaß und meist hat sich aus Sicht des Beleidigers der Beleidigte zu viel herausgenommen. Nun ist doch als erstes die Frage, wer im Recht ist. Es kann also durchaus sein, dass eine formale Geldstrafe wegen einer Beleidigung ein Unrecht ist, nämlich wenn die Beleidigung zu Recht ausgesprochen wurde, weil der Beleidigte sich falsch verhalten hat.

      Nun darf man Beleidigungen nicht pauschal erlauben, weil das der Gesellschaft schadet. Wenn Beleidigungen allgemein erlaubt wären, dann könnte das in Einzelfällen Mobbing quasi legalisieren und zum Konflikt mit anderen Straftatbeständen führen (man denke nur mal an schwere und aggressiv ausgesprochene Beleidigungen).

      Also sind Beleidigungen i.a. zu Recht verboten aber im Einzelfall entscheiden Richter und die sollten prüfen, wer wen, warum und wie beleidigt hat. Es gibt da ja schon große Unterschiede. Wenn z.B. ein schlechterer Mensch mit einer langen Liste an Vergehen einen Polizisten zu Unrecht beleidigt, dann kann das logischerweise eher zu einer Strafe wegen Beleidigung führen, als wenn ein guter Staatsbürger sich mal über einen rücksichtslosen, überheblichen Ganoven aufgeregt hat. Vor Gericht ist also erstmal zu klären, wer sich vor der Beleidigung falsch verhalten hat und ob die Beleidigung angemessen war.

      Eine Beleidigung kann im Idealfall ja auch ein deutlicher Hinweis und Warnung sein, dass sich jemand falsch verhalten hat und sein Verhalten überdenken sollte. Es ist also von großer Bedeutung, wer wen und warum beleidigt hat und nicht unbedingt so wichtig, welches Wort verwendet wurde. Relevant ist noch das Verhalten des Beleidigers: er darf z.B. keine Gewalt androhen (wobei hier auch der Ausdruck wichtig ist und nicht nur das geschriebene Wort). (alles imho)
      Avatar
      schrieb am 04.07.10 08:28:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      Schade-Der Thread ist von dem Idioten über mir geentert worden. :(

      Ich dachte hier könnte ich noch was lernen :cry:
      Avatar
      schrieb am 04.07.10 08:35:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      Schönes Beispiel, wie man sich selbst zum Idioten machen kann. :D
      Avatar
      schrieb am 07.07.10 16:57:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      zum thema "idiot" gabs doch schon mal was, oder?
      war da nicht was im altgriechischen sinn oder so:confused:


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