Die Zahlen lügen nicht - Der Bilanzenthread - 500 Beiträge pro Seite

    Beiträge: 10
    neuester Beitrag 23.11.11 10:40:23
    eröffnet am 22.06.11 07:33:41
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      #1
      Ich habe etliche User von wallstreet-online als Profis im Bilanzen lesen kennen- und schätzengelernt. Daher möchte ich nun einen Thread eröffnet, der sich ausschließlich auf die Bilanz von Unternehmen konzentriert. Ferner soll an dieser Stelle primär die Bilanz von Nebenwerten besprochen werden. Ich denke, dies könnte für viele potentielle Anleger eine gute Unterstützung darstellen, denn die Zahlen lügen nicht. Wie ich finde, haben sehr viele deutsche Nebenwerte grundsolide Bilanzen, aber es gibt auch Unternehmen, deren Bilanz keine gute Zukunft vermuten läßt.

      Ich habe aus diesem Zweck eine aus meiner Sicht sehr positive Bilanz (KSB) und eine extrem schlechte Bilanz (Endor) als Beispiel ausgewählt.

      http://www.ksb.de/linkableblob/ksb-de/43104-38734/data/ksb-k…

      http://www.endor.de/resources/EndorAG_2010.pdf

      Im Laufe der Diskussion sollte jeder ein aus seiner Sicht positives und ein negatives Beispiel benennen. Gerne - wie ich - jeweils mit direktem Link zum aktuellen Geschäftsbericht.

      Freue mich auf eine rege Diskussion zu den Vermögenswerten und zur Ver- bzw. Überschuldung von deutschen Nebenwerten.

      In diesem Sinne, Aktienschach
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      #2
      Begründung:

      KSB wächst seit Jahren primär organisch. Die Nettofinanzverschuldung ist positiv (also mehr Guthaben als Schulden). Die EK-Quote ist seit Jahren auf sehr hohem Niveau. Der CEO hält die Prognosen ein bzw. übertrifft diese. Das Unternehmen agiert ohne Hektik und konservativ.

      Endor hat das Grundkapital längst aufgebraucht. Das Eigenkapital ist tiefrot. Es liegt eine Überschuldung vor. Die Verbindlichkeiten sind nicht mehr durch Vermögenswerte gedeckt. Der CEO verspricht jedes Jahr eine Besserung, die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.

      Gibt es Zustimmung oder konträre Meinungen hier im Board?

      Danke für entsprechendes Feedback.
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      #3
      KSB ist in Ordnung; allerdings ist mir der freefloat mit unter 20% zu gering; der Kurs OPTISCH (in der Wahrnehmung potentieller kleinerer Investoren) zu hoch.
      Fundamental wären durchaus noch Kurssteigerungen zwischen 25 und 50% möglich. Dafür müsste die Stiftung ihren Anteil aber reduzieren um den freefloat auf ca. 30% zu erhöhen und mindestens 1:10 splitten.
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      #4
      Bei KSB stört mich die Aufteilung in Stamm- und Vorzugsaktien. Ansonsten stimmt alles.

      Mir gefällt Gerry Weber, u. a. deshalb, weil das Geschäft nicht zyklisch ist.

      Link zum letzten Konzernabschluß

      Endor als Negativbeispiel ist so grauenhaft, dass sich jede Diskussion erübrigt: negatives Eigenkapital, überschuldet, Bilanz seit zwei Jahren untestiert, intransparentes Geschäftsgebaren.
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      #5
      ja, es macht mehr Freude über positive Beispiele à la KSB, Gerry Weber, Krones, Gesco, Dr. Hoenle, smt scharf, Aurubis & Co. zu reden.

      Die negativen Beispiele sollen lediglich einen Kontrast darstellen bzw. manchmal hilft es ja schon bei der Aktienrecherche, wenn man weiß, auf was man unbedingt verzichten sollte (negatives EK, sprunghaftes Management mit wenig verläßlichen Prognosen, keinen Burggraben im Geschäftsmodell, extreme Verschuldung, usw.). Wenn man dies alles herausfiltert und das Gegenteil findet, bleibt man bei interessanten Aktien hängen.

      Endor ist keine Anlage, das ist ein reines Zockerpapier mit einem hohen potentiellen Pleitefaktor. Selbst der Vorstand spricht im aktuellen Geschäftsbericht von Überschuldung. Da die Aktie im Openmarket notiert, ist das ohnehin ein Roulette-Spiel. Ich meide solche Casinoaktien und bevorzuge Substanzwerte mit Solidität und gesunder Finanzstruktur.

      Endor ist für mich ein warnendes Beispiel. Eine Abschreckung. Die Aktie hat nach meiner Auffassung an der Börse nichts verloren. Da wurde nur Geld verbrannt.

      Wer kennt weitere interessante Beispiele (sowohl negativ als auch positiv)....?

      Wir können ja die beste und schlechsteste Bilanz eines aktuellen Geschäftsberichts küren. Also meine Jurypunkte bei dt. Nebenwerten gehen an KSB (positives Bsp.) und Endor (negatives Bsp.).

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      #6
      Endor ist aus meiner Sicht mit Abstand das abschreckendste Beispiel für einen Jahresabschluß.
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      #7
      Endor hat ein negatives EK und hohe Schulden. Das ein ist ja bedingt durch das andere.

      Aber es ist Endor gelungen im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz deutlich zu steigern und sogar einen Gewinn zu erwirtschaften.
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      #8
      indem man die Überschuldung weiter vorangetrieben und schön ausgebaut hat. Wer Bilanzen lesen kann ist klar im Vorteil :D Nach dem Aktiengesetz wäre diese Mini-AG verpflichtet, ein Insolvenzgericht zu kontaktieren, denn die Gesellschaft hat kein Eigenkapital mehr, das Grundkapital ist nicht mehr gedeckt und der Fortbestand der Gesellschaft ohne Zuführung frischer Liquidität ist mehr als gefährdet. Hilft eigentlich nur noch ein Reverse Split und anschl. eine KE. Da diese wohl aber niemand mehr zeichnen wird, steigt nun bei Mini-Umsätzen der Kurs ganz magisch über die 1 Eurogrenze. Merkwürdig. WQarum dies so ist, kann ich nicht sagen. Dann wäre grundsätzlich ja eine KE auch ohne Reverse Split möglich. Vielleicht sagen sich jetzt einige Lemminge, oh ja - da geht was. Einige werden sich wohl immer finden, die so was kaufen :laugh: Denen ist aber nicht mehr zu helfen. Ich stehe dann an der Seitenlinie und lache mich schlapp, denn auf die diversen Warnungen wurde ja nicht gehört. Im Gegenteil: Die kritischen Stimmen werden als Basher abgetan. Dies kennt man ja schon aus den anderen Zockerthreads. Dabei müßten die Anleger doch nicht auf die Kritiker sauer sein, sondern viel eher auf das Management, welches den Kurs dorthin geführt hat. Bei Endor von 9 Euro auf 0,40 Euro. Nun wurde mit Hilfe von 12.000 Euro Mini-Umsatz innherlab weniger Wochen der Kurs auf 1 Euro gezogen. Warum auch immer....?? :D
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      #9
      Zitat von Aktienschach: indem man die Überschuldung weiter vorangetrieben und schön ausgebaut hat.
      So ist es, die Umsatzsteigerung war nur möglich, weil die Verschuldung erneut erhöht worden ist.
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      #10
      Neulich habe ich mir mal die Bilanz der INDUS Holding angesehen, die ja immer so als gutes Value-Investment gehandelt wird. Die (stark vereinfachte Bilanz) per Halbjahresbericht (siehe http://www.indus.de/pub_res/berichte/1314252454_de.pdf sieht so aus:

      Langfristige Vermögenswerte: 562 Mio
      Kurzfristige Vermögenswerte: 468 Mio
      Eigenkapital: 344 Mio
      Langfristige Schulden: 424 Mio
      Kurzfristige Schulden: 262 Mio

      Soweit, so gut. Schuldenstand ist nicht gerade niedrig aber noch okay - wenn man nicht berücksichtigt, dass unter den langfristigen Vermögenswerten sich ein Unterposten 206 Mio Goodwill. Wenn man hier einfach mal vereinfachend annimmt, dass der Goodwill sich aus zu teuer eingekauften Unternehmen zusammensetzt (also keinen echten Wert darstellt), und entsprechend vom Eigenkapital abzieht, bleibt folgendes:

      Langfristige Vermögenswerte ohne Goodwill: 306 Mio
      Kurzfristige Vermögenswerte: 468 Mio
      Eigenkapital minus Goodwill: 38 Mio
      Langfristige Schulden: 424 Mio
      Kurzfristige Schulden: 262 Mio

      Das sieht eher nach einem Unternehmen aus, dass die nächste Krise nicht übersteht.

      Wie seht ihr das?


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