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    Ming Le Sports - die fundamentale Diskussion - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.12.13 12:21:39 von
    neuester Beitrag 23.12.13 18:52:43 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 19.12.13 12:21:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bei diesem Thema möchten sich bitte alle diejenigen einfinden, die an einer echten Diskussion über die Ming Le Sports AG interessiert sind.

      Unerwünscht sind alle User, die Allgemeinplätze vorbringen, warum man nicht in Aktien mit Haupttätigkeit in China investieren soll.

      Unerwünscht sind auch Vergleiche mit teils abstrusen anderen Aktien, die keinen Bezug zum Geschäft dieser AG haben.

      Unerwünscht sind ebenfalls substanzlose Beiträge mit Bashingcharakter oder bereits fundamental widerlegten Inhalten.

      Für all diese Beiträge gibt es einen separaten Diskussionsfaden.

      Danke.
      Avatar
      schrieb am 19.12.13 18:47:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Unter den in Deutschland in den letzten Jahren an den Start gegangenen Aktien mit Hauptbetätigungsfeld in China ist nach meinen umfangreichen Recherchen die Aktie der Ming Le Sports AG die mit Abstand interessanteste Aktie gewesen.

      Der IPO-Prospekt im Juli 2012 versprach eine Firma mit einem wirklich einmal überzeugendem Geschäftsmodell. Das hatte ich bislang oft vermisst. Kurz gesagt kann man schreiben, das hier die Besten internationalen Geschäftsmodelle im Bereich Bekleidung mit dem Wachstumspotential in China kombiniert wurden. Die Firma gab es nicht erst seit ein paar Jahren, sondern der CEO war seit über 20 Jahren im Geschäft tätig. Der dann erreichte 2012er Umsatz von 286 Mio. Euro war bereits eine beachtliche Größenordnung und unterschied sch deutlich von anderen IPO's mit eher 100 Mio. Euro Jahresumsatz oder gar weniger.

      Im Jahr 2013 wird der Umsatz um rund 25 % steigen. Der Verkauf der Produkte erfolgt dabei im geringen Maße (2 % der POS) über eigene sogenannte Flagship-Stores (vergleiche "Houses of Gerry Weber"). Der zweitgrösste Anteil mit ca. 30 % sind eigene Filalen der momentan 26 Vertriebspartner (je Provinz einer) (vergl. z.B. Intersport Voswinkel oder viele andere Mode- oder Schuhketten). Ca. 70 % sind an die Vertriebspartner angebundene selbständige Einzelhändler, die meist ein oder vereinzelt auch mehrere POS betreiben.

      Kernabsatzgebiete sind mit 88 % die Tier3 - und 4-Städte in China. Davon gibt es in China 2.858 Städte in denen 81 % der Chinesischen Bevölkerung lebt. Im November 2013 war man erst in 1.528 Städten davon mit einer Filiale vertreten. Das zeigt, welches großes Absatzpotential in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch möglich ist.

      Produkte sind Schuhe und sportliche Bekleidung. Interessant ist die geringe eigene Herstellquote und das betriebene langjährige Netzwerk zu den Herstellfirmen im In- und Ausland. Die Bekleidung wird komplett extern eingekauft. Bei den Schuhen wurden in den 9 Monaten 2013 39 % selbst hergestellt und 61 % zugekauft. Die Lieferanten sind verpflichtet, für ihre Produktion nur mit Ming Le Sports abgesprochene Rohstoffe einzusetzen. Teilweise stellt Ming Le Sports auch die Rohstoffe selbst bei.

      Hier zeigte sich insbesondere im Q3 2013 aber auch die erste Schwäche, da das hohe Absatzwachstum - vermutlich in den Bestandsfilialen - die Prognosen übertraf, die eigene Schuhproduktion voll ausgelastet war und Waren zu teureren Konditionen als vorab möglich zugekauft werden mussten. Es erscheint also notwendig, dass das Wachstumstempo 2013 im Jahr 2014 im Bereich der Einkaufskette konsolidiert wird. Demzufolge plant man 2014 auch "nur" mit einem Wachstum von ca. 10 %.

      Die Firma beschäftigte im Jahr 2012 unter ihren 1.361 Mitarbeitern allein 72 eigene Produktdesigner und arbeitet mit weiteren externen Designern zusammen. Entworfen wurden über 2.000 verschiedene Produkte, was für eine sehr hohes Innovationstempo der Organisation spricht. Man wird sich also auf veränderte Modegeschmächer der Kundschaft schnell einstellen können, falls man mal in einem Jahr nicht das Optimum am Markt haben sollte.

      Das Geschäftsmodell sieht dann so aus, das man Produkte entwickelt und wesentlich über mehrere Hausmessen im Jahr den Vertriebespartnern vorstellt. Diese wählen dann aus, was sie für ihre Filialen haben wollen und was ihre angeschlossenen Händler haben wollen. Anschließend werden die Auftragsmengen zur Produktion in das Lieferantennetzwerk gegeben. Ein Teil der Schuhe wird selbst gefertigt. Das erreichte Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdfertigung lässt dabei die Wahl zwischen voller Auslastung der eigenen Produktion oder wahlweise das Vorhalten freier Kapazitäten für Auftragsspitzen o.ä..

      Im Kern ist die Ming Le Sports AG also kein hauptsächlicher Warenproduzent, sondern eher ein Produktdesignbetrieb und Warenstrommanager zwischen Einkauf und Verkauf. Auf beiden Seiten gibt es seit Jahren etablierte Partner, mit denen das Wachstum vorangetrieben wird. Das hält also insgesamt das Unternehmens- bzw. Verlustrisiko vergleichbar gering.

      Im Vergleich zu den Strategien von anderen, kleineren, größeren, bekannteren, ausländischen Wettbewerbern hat sich dieses Geschäftsmodell im Jahr 2013 als überlegen gezeigt. Viele Wettbewerber haben im Nachgang der Olympiade in China wohl zu stark auf Wachstum in den Tier 1 und 2 Städten gesetzt, was dann ausgeblieben ist.

      Vielleicht trägt dazu auch die eher auf den Punkt gebrachte Werbestrategie und die frühere Aktivität des CEO Herr Siliang Ding im offenbar populären Nationalteam der Gewichtheber Chinas bei. Das hält die Marketingkosten insgesamt relativ niedrig

      Im Q3 deutete sich aber ein verstärkter Wettbewerb an – die ebenfalls in Deutschland an die Börse gegangene kleinere FAST Casualwear lieferte m.E. bedenkliche Zahlen und eine unklare Strategie ab.

      Die Ming Le Sports AG hat im Jahresverlauf 2013 ihr durchschnittliches Zahlungsziel von 60 auf 75 Tage erweitert. Das kann man als Zugeständnis an die hohe Investitionstätigkeit der Vertriebspartner in den Ausbau der Flächenpräsenz der Marke Mingle sehen. Man kann es aber auch als zunehmende Konkurrenzsituation interpretieren. Das starke Wachstumstempo 2013 hat auf Jahressicht den Cashflow leicht unter null gerückt. Gründe sind detailliert im sehr gut aufbereiteten Bericht niedergeschrieben. Das Q4-Ergebnis und hier insbesondere der Cashflow wird ggf. eine sicherere Einschätzung ermöglichen.
      Avatar
      schrieb am 19.12.13 19:15:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich will dich nicht ärgern, aber wenn jemand eine Diskussion sozusagen auslagert, um all den Kritikern zu entkommen, dann ist das nicht besonders souverän. Ich maße mir nicht an, ein Experte in dieser Sache zu sein, aber völlig abwegig sind die Argumente der anderen auf jeden Fall nicht. Du solltest daher im eigenen finanziellen Interesse den Meinungsaustausch aufrechterhalten, anstatt dich abzukapseln.

      Zur Aktie werde ich nichts sagen, weil es deinen Kriterien in Beitrag #1 widersprechen würde.

      Kannst mein Posting löschen lassen, weil themenfremd. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.12.13 17:17:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kurz etwas zur Unternehmenshistorie und zum IPO:

      Lt. Wertpapierprospekt gründete Herr Siliang Ding die Fa. im Jahr 2000 zusammen mit 4 weiteren Herren namens Ding. Herr Siliang Ding hielt damals nur 40 % - und die anderen 4 "Dings" jeweils 15 %.

      2003 hat Herr Siliang Ding im Rahmen einer KE auf 70 % aufgestockt.

      2004 gab es die Gründung der Übergesellschaft in Hongkong - ggf. eine typische Mantel-AG auf Vorrat. 2007 übernahm Herr Siliang Ding diese Gesellschaft von den beiden Gründern in Hongkong.

      2008 hat Herr Siliang Ding dann alle Anteile übernommen - die anderen 4 "Dings" bekamen den 3fachen Betrag ihres 2000er Investments und Herr Siliang Ding transferierte die Anteile in die Gesellschaft in Hongkong.

      Vllt. war zum damaligen Zeipunkt noch nicht jedem klar, das Herr Siliang Ding eines Tages die Firma an die Börse bringen könnte. Oder es gab im Gegenteil Absprachen für diesen Fall - entweder von den vorherigen "Dings" oder den Finanziers des kompletten Kaufs der Geslleschaft durch Herrn Siliang Ding.

      Jedenfalls gab es vor dem IPO ein Pre-IPO an 5 Gesellschaften in Hongkong im Gesamtumfang von fast 22 % der Aktien zum Preis von 5 Euro.

      Diese 5 Gesellschaften verkauften nach dem IPO ihre Aktien recht zügig an neue Investoren und auch über die Börse und sorgten so für einen mächtigen Kurssturz vom IPO-Kurs von 13 Euro aus gesehen.

      Jetzt hat es die Aktie schwer, wieder zu einer angemessenen Bewertung zurückzufinden.
      Avatar
      schrieb am 23.12.13 18:52:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Einen ersten guten visuellen Eindruck der Firma liefert ein bei alibaba hinterlegtes Unternehmensvideo: http://vod.alibaba.com/new/21/52/68/52/cer_215268528_56.asf

      Außerdem vermittelt die Alibaba-Seite einen Eindruck von den (Schuh)produkten der Marke Mingle: http://minglechina.en.alibaba.com/

      Auf der Internetseite von Going Public befindet sich ein Bericht http://www.goingpublic.de/china-investorenreise-teil-6-ming-… von einer Investorengruppe, die von der Professionalität der Firma vor Ort so stark beeindruckt waren, das der Besuch bei Ming Le Sports wohl den nachhaltigsten Eindruck der ganzen Reise mit mehreren Firmenbesuchen hinterließ.



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