checkAd

    Crowdfunding für Bildung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.07.15 21:20:51 von
    neuester Beitrag 10.07.15 15:46:31 von
    Beiträge: 3
    ID: 1.215.399
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.731
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 08.07.15 21:20:51
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo liebe wallstreet-Community,

      ich bin neu bei wallstreet und schätze eure Fachexpertise. Aus diesem Grund möchte ich euch gerne mal um ein Feedback für ein Crowdfunding-Konzept bitten. Es geht um folgendes:
      Bildung scheitert oft an finanzielle Hürden. Aus diesem Grund habe ich ein Konzept entwickelt, das Bildungsfinanzierung nach einem neuen Prinzip per Crowdfunding ermöglichen soll. Ziel war es eine faire und soziale Alternative ohne Verschuldungsrisiko zu finden. Zur Erläuterung des Konzeptes habe ich hier ein kleines Erklärvideo vorbereitet.
      Mich interessiert:
      1. wie ihr das Konzept an sich findet und
      2. ob ihr euch vorstellen könntet in solche Bildungsprojekte zu investieren.

      Ich würde mich über euer Feedback sehr freuen.

      Vielen Dank und Grüße,
      Dennis
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 09.07.15 11:43:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 50.144.025 von Dennis2015 am 08.07.15 21:20:51Hi Dennis,

      hast du Belege dafür, dass Bildung an finanziellen Hürden scheitert?
      Es gab mal eine Studie, die belegte, dass es in Bundesländern mit Studiengebühren (als es sie damals noch gab), mindestens genauso viele "sozial schwächere" Studierende gab wie in Bundesländern ohne Studiengebühren.
      Kernfazit der Studie war also, dass wenn ein junger Mensch wirklich studieren wollte, er das auch getan hat.
      Zusätzlich gibt es die Möglichkeit des BaföG Antrags. Wenn ich das strival-Prinzip richtig verstanden habe, handelt es sich wie beim BafÖG auch um ein Darlehen, das ja dann zurückgezahlt werden muss.
      Natürlich gibt es einige unschöne Fälle, in denen die Einkommensgrenze der Eltern für ein BaföG überschritten werden, die Eltern aber trotzdem nicht die Möglichkeit haben ihre Kinder in dem durch das Amt vorgegebenen Rahmen zu unterstützen. An dieser Stelle gibt es die KfW Förderkredite, die mit einem relativ humanen Zinssatz arbeiten.
      Wenn das auch nicht reicht, haben Studierende die Möglichkeit weitere Bildungskredite aufzunehmen (auch unabhängig von BaföG).

      Ja, das führt zu einer frühen Schuldenaufnahme. Letztlich ist das strival-Prinzip aber auch nichts anderes. Und für private Geldgeber ggf. nicht lukrativ genug.

      Kurzer Ausflug an dieser Stelle: Plattformen wie Lendico oder Smava bieten Privatkredite an (P2P Lendig), bei denen ich auch meine Bildung finanzieren lassen könnte.

      Zum nächsten Punkt:
      Stipendien gibt es in Deutschland mehr als genug. Die meisten von denen sind sehr spezialisiert (für in Berlin lebende Bayern oder wie auch immer). Der Grund dafür ist, dass die meisten Stiftungen nie die komplette Summe ausschütten, weil es einfach zu wenig Bewerber gibt. Viele Studierende informieren sich nicht wirklich darüber, weil sie davon ausgehen die geforderten Leistungen nicht zu erbringen. Die sinken aber bei sinkender Bewerberzahl. Ein anderer Grund wäre der entstehende Druck, denn wenn ein Studierender ein Stipendium erhält, sollte er auch gewisse Leistungen bringen (das sollte bei euch nicht anders sein).

      Der letzte Punkt: Nebenbei arbeiten zu gehen sollte sich jeder überlegen. Klar, es gibt Studiengänge wie Jura und Medizin, die kaum Zeit für einen Nebenjob bieten. Allerdings sollte sich jeder Studierende überlegen, was es heißt nebenbei arbeiten zu gehen. Das ist dann nämlich die Berufserfahrung, die schon bei Einsteigerjobs in gewissen Branchen gebraucht wird.
      Außerdem hilft es dabei die eigene Organisationsfähigkeit auszubauen und bereit Studierende auf das spätere Berufsleben vor.
      Bei größeren Unternehmen kann man als Werkstudent eine freie Zeitverteilung vornehmen und verdient nicht "nur" 450 € nebenbei.

      Deswegen denke ich, dass euer Ansatz sehr löblich ist, aber es doch schwierig wird, eine anständige Finanzierung auf die Beine zu stellen.
      Wenn ihr Studierenden helfen wollt, solltet ihr vielleicht eine Umstellung eurer Unternehmensstrategie überdenken.
      Ich glaube, dass viele Abiturienten oder Schüler einfach nicht wissen, wie sie sich finanzieren können und welche Möglichkeiten es gibt. An dieser Stelle könntet ihr eine Beratung aufziehen, die an verschiedene Stiftungen geknüpft ist und als Anlaufstelle derer dient, die Angst haben sich zu überschulden.

      Ich hoffe das hat geholfen,
      Bruni
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.07.15 15:46:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 50.147.727 von BruniMueller am 09.07.15 11:43:01Hallo Bruni,

      vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, dich intensiv mit unserem Konzept auseinanderzusetzen.

      Du hast Recht, es werden weniger Stipendien vergeben als eigentlich vergeben werden könnten. Die Ursachen könnten hierfür ein zu komplexer Bewerbungsrozess oder auch fehlende Motivation seitens der Studenten sein. Das Angebot von einkommensabhängigen Darlehen wird bereits von Studenten angenommen. Allerdings werden diese Darlehen derzeit von Kapitalgesellschaften vergeben und nicht direkt von Privatpersonen. Aus diesem Grund würde mich natürlich interessieren, wie attraktiv eine solche Anlageform für euch wäre. Stellt euch bitte folgendes Szenario vor:
      Tom ist 27 Jahre alt, hat 3 Jahre Informatik studiert und bereits 3 Jahre Berufserfahrung nach seinem Studium gesammelt. Jetzt möchte er einen MBA drauf setzen und braucht dafür 10.000 €. Im Gegenzug bietet Tom euch für 5 Jahre 5 % seines Bruttoeinkommens. Wäre eine Investition von z.B. 500 € für euch attraktiv, wenn ihr dafür anteilsmäßig 5 Jahre 0,25 % von Tom's Bruttoeinkommen erhalten würdet?

      Besten Dank noch mal für das ausführliche Feedback.

      Viele Grüße,
      Dennis


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Crowdfunding für Bildung