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    NORDLB belässt Wirecard auf 'Kaufen' - 500 Beiträge pro Seite (Seite 3) | Diskussion im Forum

    eröffnet am 05.02.19 14:12:23 von
    neuester Beitrag 20.02.24 10:29:38 von
    Beiträge: 1.577
    ID: 1.297.626
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      Avatar
      schrieb am 31.08.20 18:49:52
      Beitrag Nr. 1.001 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.362.869 von faultcode am 10.07.20 14:01:4610.07.20
      Zitat von faultcode: Je mehr über Jan Maršálek herauskommt, ..

      a/ ..umso unwohler dürfte sich Felix Hufeld/BaFin-Präsident fühlen (und nicht nur der), ..

      aber

      b/ ..umso entspannter dürfte sich Markus Braun zu Hause auf dem Sofa zurücklehnen: kann er doch so dem Jan alles in die Schuhe schieben. Viele Jahre lang.
      ...

      ...
      "Zur Sache selbst wird sich Dr. Braun nur gegenüber den Justizbehörden äußern", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") Brauns Anwalt. Er bestreite nach wie vor alle Vorwürfe und will von den Betrügereien in dem Unternehmen weder etwas gewusst noch geahnt haben. Er solle selbst reingelegt worden sein. Mit Marsalek habe er kaum noch gesprochen, und dieser hätte Wirecard heimlich für kriminelle Zwecke missbraucht.
      ...
      31.8.
      Im Fall Wirecard zeichnet sich Untersuchungsausschuss ab – Ex-Chef Braun bestreitet alles
      https://www.derstandard.at/story/2000119686876/ex-wirecard-c…


      OK, das mit dem Sofa zu Hause änderte sich, aber sonst? :rolleyes:
      Wirecard | 0,596 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 31.08.20 20:10:35
      Beitrag Nr. 1.002 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.936.311 von faultcode am 31.08.20 13:07:28Interessant 🤔

      ...
      Zum Zeitpunkt von Merkels Chinareise habe man vom Bundesnachrichtendienst (BND) keine Informationen vorliegen gehabt, beteuert Hoppenstedt auf mehrmalige Nachfragen. Zu einem Punkt wollte er sich aber nicht äußern: Kann es sein, dass Wirecard für BND-Mitarbeiter Kreditkarten zur Verfügung gestellt hat? Hoppenstedt begründete sein Schweigen damit, eine Antwort lasse Rücksschlüsse über die Arbeitsweise von Geheimdiensten zu.

      Wirecard als Dienstleister für deutsche Agenten? Denkbar erscheint inzwischen vieles.


      31.8.
      Die späten Einsichten zu Wirecard
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-die-s…
      Wirecard | 0,586 €
      Avatar
      schrieb am 31.08.20 23:43:37
      Beitrag Nr. 1.003 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.941.174 von faultcode am 31.08.20 18:49:52Die “Horrorshow” wird ja immer besser.

      Ein CEO der ein Unternehmen aufbaut, dass er nicht kennt.

      Er hat einfach nicht gewusst, was im Unternehmen vorgeht.

      Bei Wirecard hat wohl weder Vorstand, noch Aufsichtsrat noch die Wirtschaftsprüfer gearbeitet.

      Und alle sind sie “um Aufklärung bemüht” und “fühlen sich unschuldig”

      Das ist einfach nur ein schlechter Scherz hier.
      Wirecard | 0,589 € | Meinung: halten
      Avatar
      schrieb am 31.08.20 23:46:35
      Beitrag Nr. 1.004 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.944.600 von Celovec am 31.08.20 23:43:37
      Zitat von Celovec: Die “Horrorshow” wird ja immer besser.

      Ein CEO der ein Unternehmen aufbaut, dass er nicht kennt.

      Er hat einfach nicht gewusst, was im Unternehmen vorgeht.

      Bei Wirecard hat wohl weder Vorstand, noch Aufsichtsrat noch die Wirtschaftsprüfer gearbeitet.

      Und alle sind sie “um Aufklärung bemüht” und “fühlen sich unschuldig”

      Das ist einfach nur ein schlechter Scherz hier.


      Du musst dich endlich von deiner Ex WC lösen.
      Das ist wie mit den Frauen. Nein, sie kommt nicht zurück;)
      Wirecard | 0,589 €
      Avatar
      schrieb am 01.09.20 01:08:29
      Beitrag Nr. 1.005 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.937.877 von Kampfkater1969 am 31.08.20 15:03:57
      Richtig
      ...die Frage ist nur was und wie viel geschwärzt bzw. gelöscht wurde.
      Wirecard | 0,589 €

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      Avatar
      schrieb am 01.09.20 11:39:01
      Beitrag Nr. 1.006 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.354.247 von faultcode am 09.07.20 20:50:32
      Zitat von faultcode: Oha - ganz am Ende kamen noch die ganz harten Aufklärer ins Spiel: die Regierung von Niederbayern
      ...

      1.9.
      Verdachtsmeldung soll in Bayern versandet sein
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-skand…
      ...
      "Die viel gescholtene Einheit des Zolls hat 2019 offenbar die heiße Spur auf diesen Fall gehabt." Die Hinweise, die er als "Smoking Gun" bezeichnete, seien dann aber versandet und nicht weiterverfolgt worden von der Staatsanwaltschaft in Bayern (*). "Das ist natürlich ein Punkt, der schon aufhorchen lässt", sagte Zimmermann.
      ...

      (*) man könnte ja mal den Dienstherrn der Staatsanwaltschaft in Bayern dazu befragen, warum das dort in Ablage 13 verschwunden ist :rolleyes:
      Wirecard | 0,730 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 01.09.20 12:08:19
      Beitrag Nr. 1.007 ()
      Cool:

      ...
      Die Antwort des Finanzministeriums auf die Grünen-Anfrage enthält auch neue brisante Einzelheiten zu den umstrittenen Finanzgeschäften von Bafin-Mitarbeitern: Demnach haben diese in den 18 Monaten bis Ende Juni diesen Jahres mit keiner Aktie so viel gehandelt wie mit Wirecard-Papieren.

      Es fällt außerdem auf, dass die für Marktüberwachung zuständige Bafin-Abteilung WA2 zu den Abteilungen zählte, in denen besonders viele private Aktiengeschäfte getätigt worden sind. Im Jahr 2019 waren dies in der betreffenden Abteilung 28 Fälle und in diesem Jahr 41 Fälle. Die Abteilung WA2 ist unter anderem für die Verfolgung von Marktmanipulationen, die Überwachung der Ad-hoc-Publizitätspflicht und von Leerverkaufsgeschäften zuständig – sowie für die Einhaltung der Regeln über den Insiderhandel. Alle diese Bereiche spielen im Fall Wirecard eine wichtige Rolle.

      ...
      1.9.
      Bundesregierung will Aktiengeschäfte von Bafin-Mitarbeitern einschränken
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirecard-bundesregier…


      WA2 => Eli­sa­beth Ro­e­ge­le + auch? Dr. Bußalb/WA25 :eek::eek::eek:
      (Link oben)


      https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-681-690/…
      Wirecard | 0,730 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 01.09.20 12:30:58
      Beitrag Nr. 1.008 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.415.855 von faultcode am 15.07.20 12:12:19jetzt wird geschachert:
      • Söder mit Aussicht auf Kanzlerkandidatur?
      • Grüne mit Aussicht auf mehr Ministerämter später?

      => prima!

      Und kein Wirecard-Untersuchungs-Ausschuss!? :rolleyes:

      => vieles/alles hängt nun von den Grünen ab. Jetzt kommt es zum Schwur.
      Wirecard | 0,740 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 01.09.20 13:03:31
      Beitrag Nr. 1.009 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.949.328 von faultcode am 01.09.20 12:30:5812.56 Uhr
      Opposition will Untersuchungsausschuss im Fall Wirecard einsetzen
      Wer wusste in der Regierung wann über die Betrügereien im Fall Wirecard Bescheid? Das wollen AfD, FDP und Linke - und nun auch die Grünen in einem Untersuchungsausschuss herausfinden.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-oppos…
      Wirecard | 0,759 €
      Avatar
      schrieb am 01.09.20 15:06:55
      Beitrag Nr. 1.010 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.948.980 von faultcode am 01.09.20 12:08:19



      Quelle capital: https://twitter.com/t_stoneman/status/1300778024334434305
      Wirecard | 0,713 €
      Avatar
      schrieb am 01.09.20 23:04:46
      Beitrag Nr. 1.011 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.948.491 von faultcode am 01.09.20 11:39:01...
      Die Ermittlungsbehörde habe den Vorgang wegen Geldwäschehinweisen bereits im vergangenen Jahr untersucht, damals aber keinen Anfangsverdacht für eine Straftat festgestellt, teilte die Staatsanwaltschaft München am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das Verfahren sei nun im Lichte der aktuellen Entwicklungen wieder aufgenommen worden.

      Ursprünglicher Anlass sei ein von einer Bank gemeldeter Geldwäscheverdacht gewesen, mit dem sich auch die Anti-Geldwäsche-Einheit FIU des Zolls befasst habe. Hintergrund der Verdachtsmeldung von Ende Februar 2019 sei ein Darlehen des damaligen Vorstandschefs Braun an seinen Vorstandskollegen Marsalek und die Teilrückzahlung dieses Darlehens gewesen. Braun habe Marsalek 50 Millionen Euro geliehen. Seinerseits habe Braun das Geld aufgrund eines Darlehensvertrags mit der Deutschen Bank erhalten. Marsaleks Bank habe damals Anzeige erstattet. (*)

      Die Staatsanwaltschaft habe ihre Prüfungen am 17. Dezember 2019 abgeschlossen, da sich der Geldwäscheverdacht nicht erhärtet habe. "Konkrete Anhaltspunkte für eine inkriminierte Herkunft der eingegangenen Gelder konnten gerade nicht festgestellt werden", erklärte eine Behördensprecherin.

      Sie wies damit auch einen Vorwurf des SPD-Bundestagsabgeordneten Jens Zimmermann zurück. Der Finanzpolitiker hatte zuvor von zwei "werthaltigen Meldungen" der Anti-Geldwäsche-Einheit FIU berichtet und erklärt, diese Hinweise seien versandet und von der Staatsanwaltschaft nicht weiterverfolgt worden. "Der Vorwurf, Geldwäscheverdachtsmeldungen seien bei der Staatsanwaltschaft München I 'versandet' ist keinesfalls zutreffend", erklärte die Sprecherin.

      ...

      1.9.
      Ermittler prüfen Millionenkredit zwischen Wirecard-Vorständen
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/geldwaeschehinweis…


      (*) i wo! Sowas ist tägliche Praxis unter DAX-Vorständen :D


      __
      Obige Kredite sind nach den internen Ermittlungen in Singapur in 2018 passiert:

      Mitten in dieser Euphorie hatte sich im Frühjahr 2018 bei einer der Tochtergesellschaften in Singapur ein Whistleblower gemeldet und von rückdatierten Verträgen, Scheingeschäften und Mehrfachüberweisungen berichtet.

      Wirecard beauftragte die Kanzlei Rajah & Tann, dem nachzugehen. In einem vorläufigen Bericht datiert auf den 4. Mai 2018 kam Wirecard schlecht weg: Die Kanzlei äußerte den Verdacht, dass in Asien Geld verschoben worden sei, um Finanzlöcher zu stopfen; und dass örtliche Beschäftigte womöglich in Straftaten verstrickt gewesen seien.


      15.4.2019
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-singapur-vor…


      => bei intelligenten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München hätte hier schon bei Wirecard Schluss sein können; spätestens im März/April 2019:



      aus Beitrag Nr. 92
      Wirecard | 0,747 €
      Avatar
      schrieb am 02.09.20 06:59:27
      Beitrag Nr. 1.012 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.951.395 von faultcode am 01.09.20 15:06:55
      Zitat von faultcode:



      Quelle capital: https://twitter.com/t_stoneman/status/1300778024334434305


      Wenn das kein Insiderhandel ist, dann frage ich mich, was noch als Insiderhandel bezeichnet werden kann. Hier würde mich interessieren wer das war und in welchen Resort, diejenigen arbeiten. Die Jungs verdienen mit dem Handel weit mehr als mit ihrem Job...Sind das auch noch Beamte? Würde mich nicht wundern.
      Wirecard | 0,747 €
      Avatar
      schrieb am 02.09.20 09:59:16
      Beitrag Nr. 1.013 ()
      https://view.redaktion.handelsblatt.com/?qs=2c176010090258a5…

      Immer wieder erstaunlich, dass Bafin-Mitarbeiter bis kurz vor Schluss eifrig mit der Wirecard-Aktie gehandelt haben. Mit dem Zockerpapier wollten sie rasch reich werden – wie das eben so ist bei einer „Dienstmädchen-Hausse“.
      :D
      Wirecard | 0,868 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.09.20 11:11:05
      Beitrag Nr. 1.014 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.960.164 von supernova1712 am 02.09.20 09:59:16
      ...und das mit
      , also aus meiner Sicht, mit Insiderwissen welches die Staatsdiener dank ihres Amtes geliefert bekamen.
      Wirecard | 1,019 €
      Avatar
      schrieb am 02.09.20 12:32:31
      Beitrag Nr. 1.015 ()
      Der Noch-Leiter der BaFin ist genauso ein Angeber wie Dr. Markus Braun :rolleyes: :D :laugh:

      2.9.



      => gar nichts haben die. Bei Anrufen aus UK haben sie wg. Englisch das Telefon aufgelegt (siehe oben)

      aus: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      Wirecard | 0,941 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.09.20 12:50:17
      Beitrag Nr. 1.016 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.962.678 von faultcode am 02.09.20 12:32:31
      Wenn
      die nichts haben/hatten warum dann der verstärkte Handel von WDI Aktien?

      Gibt's eine Quelle zu den Anrufen aus UK?

      Danke für deine unermüdliche Aufklärungsarbeit.
      Wirecard | 0,948 €
      Avatar
      schrieb am 03.09.20 12:24:12
      Beitrag Nr. 1.017 ()
      Union Investment:

      3.9.
      Star-Fondsmanager soll Insiderhandel betrieben haben
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/union-investme…
      ...
      Skandal bei Union Investment: Die Tochter der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken hat einen ihrer Top-Fondsmanager mit sofortiger Wirkung freigestellt, weil er sich über einen längeren Zeitraum in hohem Umfang mit Aktientransaktionen bereichert haben soll. Der Manager, der dem SPIEGEL namentlich bekannt ist, galt unter Deutschlands Profianlegern als einer der größten Fans des mittlerweile insolventen Finanzdienstleisters Wirecard.

      Ob er sich auch mit Wirecard-Aktien bereichert hat, ist unklar. Sein Arbeitsplatz in der Union-Investment-Zentrale sei von der Staatsanwaltschaft durchsucht worden, bestätigte ein Sprecher des Unternehmens. Die Staatsanwaltschaft und ein Anwalt des freigestellten Mitarbeiters waren zunächst nicht zu erreichen.

      Wie Union Investment dem SPIEGEL weiter mitteilte, soll der Mitarbeiter "über einige Monate hinweg auf privaten Depots außerhalb der Systeme des Unternehmens verbotene Insidergeschäfte abgewickelt und sich so in erheblichem Maße unrechtmäßig bereichert" haben. Er habe "dienstlich erworbene Kenntnisse missbraucht, um auf privaten Depots jenseits der Systeme von Union Investment Insidergeschäfte zu betreiben".

      Der Staatsanwaltschaft seien die erforderlichen Unterlagen und Daten zur Verfügung gestellt worden. Weder Kunden noch die Sondervermögen von Union Investment seien geschädigt worden. Die Ermittlungen, so Union Investment, belegten, "dass die Sicherungssysteme im Viereck Depotbanken, Finanzaufsicht Bafin, Ermittlungsbehörden, Investmentgesellschaften funktionieren und gegriffen haben".

      Nach SPIEGEL-Informationen galt der gut situierte Familienvater intern als Star. Die Wertentwicklung seiner Fonds sei so herausragend gewesen, dass dem Mann der Sprung in die Geschäftsführung verwehrt geblieben sei - dafür sei er für die Union-Fonds zu wichtig gewesen. Nun ist die Karriere abrupt gestoppt.

      Union Investment hatte im vergangenen Jahr, wie viele deutsche Fondsgesellschaften, und auch auf Drängen des nun freigestellten Mitarbeiters, in gewaltigem Umfang in Wirecard-Aktien investiert. Einer Übersicht des Newsletters Finanzszene.de zufolge hatte Union Investment zwischen März und September 2019 in 14 Publikumsfonds die Zahl der Wirecard-Aktien von knapp 500.000 auf 2,7 Millionen aufgestockt. Im Januar 2020 war Union mit mehr als drei Prozent einer der größten Wirecard-Aktionäre.
      Wirecard | 1,255 €
      13 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.09.20 12:42:55
      Beitrag Nr. 1.018 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.976.280 von faultcode am 03.09.20 12:24:12Union Investment:

      24.7.

      ...
      https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/union-inves…

      => Dummkopf

      Das Ausmaß war nicht klar. Aber schon nach dem Rajah & Tann-Zwischenbericht in 2019Q1/Q2 (genauer Februar 2019), den Markus Braun eigenmächtig zum Abschlussbericht gemacht hat (siehe oben), war sonnenklar, daß eben Markus Braun in einer wichtigen Frage gelogen hat.

      (Wer wollte, konnte im Netz, nicht im Dark Net, sogar die Original-Email dazu von Rajah & Tann finden. Die "Löcher" in Aschheim wurden ja immer größer...)

      Mit anderen Worten: man brauchte noch nicht einmal FT lesen, um festzustellen: in Singapur, dem Zentrum des ganz wichtigen Asiengeschäftes für Wirecard, ist etwas faul, zumal ja auch Chefbuchhalter Edo Kurniawan im Februar 2019 verschwand. Bis heute.

      Hier die offizielle Lüge seinerzeit dazu:




      Aber auch ein Markus Braun weiß:
      • jeden Tag steht ein Hans Joachim Reinke auf. Man muss ihn nur finden.
      Wirecard | 1,220 €
      12 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.09.20 12:52:03
      Beitrag Nr. 1.019 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.976.451 von faultcode am 03.09.20 12:42:55Wirecard-Mafia:


      3.9.
      Wirecard and me: Dan McCrum on exposing a criminal enterprise
      https://www.ft.com/content/745e34a1-0ca7-432c-b062-950c20e41…
      Wirecard | 1,179 €
      11 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.09.20 13:37:57
      Beitrag Nr. 1.020 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.976.520 von faultcode am 03.09.20 12:52:03Meine Vermutung:
      Jan Maršálek ist bereits ab 2010 als frischer COO (1.2.2010) offiziell und quasi "hauptamtlich" für die "Spionage-Abwehr" bei Wirecard zuständig gemacht worden

      Von zwar von Dr. Markus Braun und niemandem sonst.

      Das hat sich halt spätestens 2015/16 mit den ersten FT-Berichten ("The strange case of Ashazi: Wirecard in Bahrain, via Singapore" z.B.) und dem Zatarra Report (der aber nach meinem Kenntnisstand nur auf öffentlich zugänglichen Artefakten basiert) verstärkt.

      Und als Dan McCrum Ende Januar 2019 mit einer Serie loslegte, war Teilzeit-"007" eben extrem gefordert.

      Der Zatarra-Bericht von 2016 z.B. bezieht sich ja umfangreich auf Vorgänge bei Wirecard in 2010 (der Fall Michael (Olaf) Schütt z.B.); aber nicht nur.


      Wenn ich keine neuen Erkenntnisse zu dieser Frage erlange, ist diese Frage damit für mich vorläufig beantwortet:

      10.07.20
      Zitat von faultcode: ...
      Warum hat Markus Braun 2010 Jan Maršálek zum COO gemacht?
      ...

      Mit anderen Worten:
      Rüdiger Trautmann/Chief Sales Officer wurde, so meine Vermutung nun, von Markus Braun zum 31.1.2010 rausgeschmissen, weil für so eine Rolle als untauglich empfunden


      Jedem Boss sein Capo ;)
      Wirecard | 1,160 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.09.20 14:55:29
      Beitrag Nr. 1.021 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.977.075 von faultcode am 03.09.20 13:37:57Ja was soll man da jetzt noch alles sagen zu Wirecard ein ganz schlimmer Verbrechens-Sumpf
      und alle Überwachungsorgane angefangen von ganz oben bei Scholzi inclusive der Justiz
      haben hier restlos versagt !Sicher haben die gutgläubigen Anleger einen Schaden aber das
      müssen sie selbst verantworten aber den Mrd.-Schaden der Banken tragen wieder alle
      Steuerzahler ,weil die Banken höhere Abschreibungen vornehmen und weniger Steuern
      zahlen müssen .
      Wirecard | 1,170 €
      Avatar
      schrieb am 03.09.20 19:33:13
      Beitrag Nr. 1.022 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.977.075 von faultcode am 03.09.20 13:37:57
      Zitat von faultcode: Rüdiger Trautmann/Chief Sales Officer wurde, so meine Vermutung nun, von Markus Braun zum 31.1.2010 rausgeschmissen, weil für so eine Rolle als untauglich empfunden
      Jedem Boss sein Capo ;)

      Unlängst wurde in den Medien ein Ex-Mitglied des Vorstands zitiert mit der Aussage, er habe schon 2008 auf Unstimmigkeiten hingewiesen.
      (auf die Schnelle dieser Link)
      https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/wirecard-betrug-began…

      Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf einen ehemaligen Wirecard-Manager berichtet, war das Unternehmen schon 15 Jahre vor der Insolvenz defizitär. Ab 2008 habe der Manager auch den Aufsichtsratsvorsitzenden darüber informiert, dass die veröffentlichten Zahlen nur durch massive Eingriffe in die Buchhaltung zustande kommen könnten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf den Manager, der anonym bleiben möchte.

      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…

      Das kann eigentlich nur Rüdiger Trautmann gewesen sein...

      Rüdiger Trautmann ist eine sehr interessante Person: Er kam von e-pago (einem joint venture von Deutscher Bank und Otto Beisheim, Trautmann war CEO von 2000-2004) zur Wirecard. Die machten schon seit 2002 (!) Geschäfte mit der damaligen EBS, als diese noch, wie hundertfach berichtet "Porno und Gambling machten". Er kennt Knöchelmann (siehe seine Rolle bei Zatarra) seit dieser Zeit (2000)

      Nach meinen Quellen entstand schon zu dieser Zeit (also etwa 2004/2005) die Technik des "transaction launderings" durch Fake-VU-Nummern. Belege habe ich nicht. Dass solche Sachen gelaufen sind, dafür ist Consett ein extrem starkes Indiz und im Zatarra-Bericht steht dazu jede Menge.

      Auch über Rüdiger Trautmann steht viel in Zatarra. Er hat noch während seiner Zeit bei der Wirecard Firmen gegründet. Stichwort Inatec.

      Sehr interessant ist eine Zeugenaussage des Herrn Trautmann in einem Verfahren in Israel. Dort sagte er aus, er sei quasi bei Wirecard schon weg gewesen, die wollten ihn nur nicht gehen lassen aus Angst, es würde Unruhe erzeugen.

      In dieser Zeugenaussage sagt er interessante Dinge, u.a. sagt er aus, dass er Wirecad Anfang 2009 mitgeteilt habe, dass er die Firma verlassen will.
      "in light of the way the company behaved financially I was asking to leave the company"
      Leider weiß ich nicht, wie er das genau gemeint hat

      Er sagt auch aus, dass es konkrete Gespräche gegeben habe über den Kauf der israelischen Bank ICC durch die Wirecard. Jene Bank, die in Israel in einen Skandal verwickelt war um die illegale Abrechnung von Casinogeldern - laut israelischen Medien von Anfang 2020 (sic!) eine "Kooperation mit Wirecard". Neben e-pago (Deutsche Bank) wurde die israelische Bank bereits 2003 als Partner der Wirecard genannt.

      In diesem Dreieck zwischen israel, Deutscher Bank und der Wirecard sind womöglich eine Menge Dinge passiert, die (haha Wortwitz) nicht ganz koscher waren ;)

      Das Consett-Cluster war nach 2010 riskant geworden, bei Bluetools hatte die Wirecard mehr Glück als Verstand... Anscheinend sind danach neue Wege gefunden worden und es ist naheliegend, dass Marsalek hier eine entscheidende Rolle gespielt hat.

      Der Trick war womöglich eine Art Vermischung von (üblichem) BIN-Sponsoring und heißer Luft (und - da bleibe ich überzeugt - illegalen oder fragwürdigen Geschäften)

      Ein Beispiel, das in DE kaum beachtet wird:
      die Geschichte mit Walpay (Quelle ist das ddosecrets-Leak, das ich Ende 2019 erwähnt hatte)

      https://irpimedia.irpi.eu/wirecard-collapse-italy/
      Wirecard | 1,014 €
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      schrieb am 03.09.20 19:36:11
      Beitrag Nr. 1.023 ()
      laut israelischen Medien von Anfang 2020 (sic!) eine "Kooperation mit Wirecard".

      Quatsch. Natürlich meine ich 2010...
      Aber 2010 war eben viel viel mehr als diese Sache mit Schütt...
      Die Wirecard hat es damals nur geschafft, alles auf diese angebliche Aussage von Schütt zu fokussieren, die er dann doch nicht gemacht haben soll.
      Dabei war diese Aussage von Schütt nur einer von vielen Hinweisen auf eine Verbindung der Wirecard in die illegalen Gambling-Zahlungsströme...
      siehe eben Israel
      Wirecard | 1,014 €
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      schrieb am 03.09.20 19:40:26
      Beitrag Nr. 1.024 ()
      Ich bin mal gespannt, wie lange es das Thema hier noch gibt...Brisant brisant...🤐
      Wirecard | 1,014 €
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      schrieb am 03.09.20 20:25:00
      Beitrag Nr. 1.025 ()
      Wirecard | 1,085 €
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      schrieb am 03.09.20 22:11:07
      Beitrag Nr. 1.026 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.696 von faultcode am 22.06.20 00:37:53
      Zitat von faultcode: Seit wann arbeitete Edo für Wirecard, möglicherweise auch schon für eine Firma, die später (in Singapur) übernommen wurde?

      Nach meinen Informationen arbeitete Edo zuvor für Ardent Capital und davor für die Rocket Internet GmbH

      Head of International Finance @ Wirecard AG
      Regional Finance Controller @ Ardent Capital
      Asia Pacific Regional Finance Manager @ Rocket Internet GmbH
      https://rocketreach.co/edo-kurniawan-email_33002927

      Ardent Capital (heute Wavemaker) wurde im Oktober 2014 gegründet (wohl in SG, a.a.O. nämlich 2011 angegeben)
      https://www.sgpbusiness.com/company/Ardent-Capital-Pte-Ltd

      Die Adresse
      1 Raffles Place #21-01 führt zu einigen Treffern und über sieben Brücken auch zu ein paar Namen, aber das würde ich nicht als belastbar ansehen.

      zu Ardent:
      http://web.archive.org/web/20151022021228/http://www.ardentc…

      Ich habe die Firma nicht näher recherchiert.
      Wirecard | 1,034 €
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      schrieb am 03.09.20 22:23:57
      Beitrag Nr. 1.027 ()
      noch zu Edo Kurniawan:
      wer ein bisschen Zeit mitbringt und gute Kontakte nach Indonesien hat, dem sei folgender Auszug aus dem SZ-Artikel "Der Ühönix aus Aschheim" ans Herz gelegt:

      "Im Singapurer Büro erzählt man sich, der Jurist Royston N. habe dem Finanzchef Edo K. einmal vorgehalten, jemand aus dessen Familie stehe der indonesischen Mafia nahe. Edo K. sei sehr aufgebracht gewesen. Royston N. könne den Verwandten ja fragen und "schauen, was dann passiert"."

      Keine Ahnung, was Royston Ng damit gemeint haben könnte.
      Wirecard | 1,034 €
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      schrieb am 04.09.20 06:59:42
      Beitrag Nr. 1.028 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.984.227 von jigajig am 03.09.20 22:23:57
      Zitat von jigajig: noch zu Edo Kurniawan:
      wer ein bisschen Zeit mitbringt und gute Kontakte nach Indonesien hat, dem sei folgender Auszug aus dem SZ-Artikel "Der Ühönix aus Aschheim" ans Herz gelegt:

      "Im Singapurer Büro erzählt man sich, der Jurist Royston N. habe dem Finanzchef Edo K. einmal vorgehalten, jemand aus dessen Familie stehe der indonesischen Mafia nahe. Edo K. sei sehr aufgebracht gewesen. Royston N. könne den Verwandten ja fragen und "schauen, was dann passiert"."

      Keine Ahnung, was Royston Ng damit gemeint haben könnte.


      omg. Unfassbar WC
      Wirecard | 1,034 €
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      schrieb am 15.09.20 15:06:04
      Beitrag Nr. 1.029 ()
      diese Reue kommt zu spät:

      15.9.
      EY chairman admits ‘regret’ over Wirecard failures in letter to clients
      Carmine Di Sibio pledges to raise bar on audits as group tries to mitigate backlash
      https://www.ft.com/content/5d4dd451-e1b3-46de-b37e-c50b7b15e…
      ...
      The global chairman of EY has expressed “regret” that a fraud at collapsed German fintech Wirecard was “not uncovered sooner” by his firm’s auditors and said the Big Four accounting group would “raise the bar significantly” on its vetting work. (*)

      Carmine Di Sibio, who has run EY since January 2019, wrote to clients amid a backlash against the group after it failed to identify a €1.9bn fraud at the once high-flying payments processor it audited for a decade.

      “Many people believe that the fraud at Wirecard should have been detected earlier and we fully understand that,” Mr Di Sibio wrote in the letter.



      Doch jetzt der Hammer:
      Even though we were successful in uncovering the fraud, we regret that it was not uncovered sooner.” :laugh:
      ...

      => da schau her. EY will in Zukunft auch "fraud detection" betreiben. Warum jetzt erst?

      Mr Di Sibio said: “I am not going to pre-empt the outcome of any investigations, but I want to clarify a fact that I know is of considerable importance to you and all our clients . . . When external confirmations for trustee accounts were obtained, the evidence received (including bank confirmations) had been falsified. It is obvious, therefore, that we need innovative techniques and processes to tackle future fraud of this scale.”


      (*) und wer soll das bezahlen? Wirecard hat EY nicht wirklich viel bezahlt im Vergleich zu anderen DAX-Unternehmen. Lahme Ankündigung.

      => wenn ich als Unternehmen betrügen will, dann würde ich mir immer noch EY mit einem Global chairman Di Sibio an der Spitze ins Haus holen :D
      Wirecard | 0,910 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 15.09.20 15:52:17
      Beitrag Nr. 1.030 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.085.643 von faultcode am 15.09.20 15:06:04https://www.wsj.com/articles/after-wirecard-ernst-young-says…

      After Wirecard, Ernst & Young Says Auditors Should Focus More on Fraud Prevention
      Accounting firm sends letter to clients suggesting greater scrutiny of company books by auditors, going beyond current accepted practice for the industry

      :laugh:
      Wirecard | 0,909 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 15.09.20 16:21:13
      Beitrag Nr. 1.031 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.086.183 von besuchercm am 15.09.20 15:52:17im Lobbyismus sind die Big 4 unschlagbar.

      Für mich sieht das nach einer konzertierten Aktion von EY aus, hier die (internationale) Gesetzgebung nicht zu scharf werden zu lassen.

      Z.B. in Form der Zwangs-Trennung vom Beratungsgeschäft, Haftung etc.
      Wirecard | 0,890 €
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      schrieb am 16.09.20 18:51:11
      Beitrag Nr. 1.032 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.245.448 von faultcode am 01.07.20 01:06:0501.07.20
      Zitat von faultcode: ...Edo und Jan Marsalek können es logischerweise nicht alleine gewesen sein. Und Markus Braun war sehr wohl im Bilde, also von dem, was an realem Geschäft gemacht wurde und welche Märchen nach außen hin erzählt wurden:
      ...

      ...
      Gut 250 seiner Mitarbeiter waren ebenfalls informiert. Dem Handelsblatt liegen mehr als ein Dutzend sogenannter Transaktionsübersichten vor. Die Berichte entstanden in der Payment- und Risikoabteilung von Wirecard. Zeile um Zeile ist nachzulesen, dass das abgewickelte Transaktionsvolumen des Münchener Zahlungsdienstleisters nur halb so hoch lag wie jenes, das die Führung offiziell auswies. Auch Produktvorständin Susanne Steidl erhielt laut Insidern die Berichte mit den echten Zahlen.
      ...

      16.9.
      Die vielen Mitwisser des Markus Braun
      Auf den ersten Blick war der mutmaßliche Wirecard-Betrug die Tat weniger Manager. Doch Dokumente belegen: Die wahre Lage des Konzerns war intern weit mehr Leuten bekannt als gedacht.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...


      "fraud creates alpha"/TC. Daher ist dieses Vergehen so beliebt am Kapitalmarkt ;)
      Wirecard | 0,858 €
      Avatar
      schrieb am 16.09.20 20:23:28
      Beitrag Nr. 1.033 ()
      15.9. -- Teil 1 bis einschließlich 2015
      ...
      Borgwerths Fund schafft es Anfang 2017 ins „Manager Magazin“. Der Artikel wird von weit mehr als 100.000 Menschen gelesen, weckt das Interesse aller maßgeblichen Prüfinstanzen. Doch nichts passiert! Der Rest ist Geschichte: Wirecard steigt auf zum umjubelten Dax-Konzern. Und bricht zusammen.

      Im unserem dreiteiligen Podcast-Spezial erzählt Thomas Borgwerth erstmals und exklusiv seine persönliche Geschichte. Und: Er erklärt, wie Wirecard bei seinen Bilanz-Fälschungen vorging, mit welchem Kniff er die Manipulationen entschlüsselte, warum Wirecard letzten Endes plumper agierte, als er das selber lange Zeit geglaubt hatte – und was das alles für die weitere Aufarbeitung des Skandals bedeutet.

      ...
      Der Jahrhundert-Schwindel. Und der Mann, der ihn entschlüsselte
      https://finanz-szene.de/payments/der-jahrhundert-schwindel-u…

      -->
      • also den Lagebericht lesen! (und versuchen zu verstehen)

      Bilanzbetrug kommt häufiger vor, als man sich das vielleicht denken könnte

      Red Flag: Gesamt-Wachstums-Zahlen, wie mit dem Lineal gezogen! (*) Aber starke, regionale Schwankungen

      • Forderungen aus nichtbezahlten Rechnungen (statt Cash): späteres "Bezahlen" dieser Rechnungen aus Round Tripping: Geld geht aus dem Konzern für einen überteuerten Firmenkauf raus und der "überteuerte" Preis landet als Cash wieder zurück im Konzern, um damit alte Forderungen zu begleichen, während der Verkäufer nur einen geringeren Kaufpreise als den öffentlich kommunizierten bekommt => es entsteht damit ein sattes Goodwill

      ************************
      Diskrepanz zwischen der Bilanz der Wirecard Bank AG ei­ner­seits (die war plausibel seiner Meinung nach; nur in dt. Sprache verfügbar --> FT) und dem Wirecard-Konzern andererseits (jeweils bei Forderungen und Verbindlichkeiten)
      ************************

      • ein Schlüssel zu einem möglichen Bilanzbetrugs ist es, die Stichhaltigkeit der Forderungen versuchen zu überprüfen

      • eine "Wachstumsstory" der Unternehmensleitung, und damit hohe Re-Investitionen, soll bei einem Betrugsfall oft erklären, warum das Unternehmen zwar (recht) profitabel ist, aber so wenig Cash hängen bleibt

      • ...

      ___
      (*) von oben aus Beitrag Nr. 530 (im Video):

      Wirecard | 0,856 €
      Avatar
      schrieb am 18.09.20 11:32:10
      Beitrag Nr. 1.034 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.631.953 von faultcode am 03.08.20 17:43:223.8.
      Zitat von faultcode: ...Die Abschlussprüferaufsichtsstelle (APAS) untersuche sämtliche Jahres- und Konzernabschlussprüfungen ab dem Jahr 2015 durch EY bei Wirecard "auf die Einhaltung der gesetzlichen und berufsrechtlichen Vorgaben", heißt es in dem Sachstandsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums...

      wenn dich die Vergangenheit einholt:

      18.9.
      ...EY hatte Wirtschaftsprüferaufsicht offenbar wegen Wirecard gewarnt
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/finanzausschuss-wi…
      ...
      Die "Berliner Zeitung" (Freitag) berichtet, in einer nicht öffentlichen Sitzung des Bundestags-Finanzausschusses sei bekanntgeworden, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY bereits am 13. Februar 2019 eine Warnung bezüglich erheblicher Unregelmäßigkeiten bei Wirecard an die Apas ausgegeben habe.

      FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar bestätigte der Zeitung: "Die Apas hat bestätigt, dass EY im Hinblick auf die Bilanz 2018 auf unerklärliche Vorfälle bei Wirecard in Singapur hingewiesen hat. Die Apas ist aber nicht gegen EY vorgegangen, weil sie die Meldung für ein regionales Problem gehalten hat."

      Außerdem habe Wirecard damals selbst eine Untersuchung eingeleitet, daher habe die Apas keine Notwendigkeit mehr gesehen, der Sache nachzugehen. Toncar sagte der Zeitung weiter: "Das ist durchaus auffällig, denn solche Meldungen erfolgen eher selten und sind sicher keine Routine."

      ...
      Wirecard | 0,839 €
      Avatar
      schrieb am 18.09.20 12:46:02
      Beitrag Nr. 1.035 ()
      18.9.
      Bafin-Mitarbeiter zockten mit riskanten Wirecard-Derivaten
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/bafin-mitarbeiter-…

      Die Finanzaufsicht hat den Wirecard-Skandal nicht verhindert. Privat spekulierten Bafin- Mitarbeiter in diesem Jahr mit mehr als 25 Derivaten auf die Aktie – darunter Optionsscheine, Knock-Out-Papiere und Turbozertifikate. Einige wetteten auf fallende Kurse
      ...
      Beschäftigte der Finanzaufsicht handelten aber auch mit Derivaten, die von sinkenden Kursen profitieren. Eines davon war laut Finanzministerium ein Papier der Société Générale mit der Bezeichnung „Faktor 4x Short Wirecard 5 Index“, bei dem unter anderem Kursverluste bei der Aktie zu einem Anstieg des Zertifikatpreises führten und dabei mit dem Faktor vier multipliziert wurden. Gehandelt wurde ebenso ein Zertifikat mit dem Titel „Bonus Reverse Cap“ der Bank Unicredit, das auf Kursverluste setzte.
      ...


      => wo kann man sich eigentlich beim Trading-Newsletter der BaFin anmelden? :D
      Wirecard | 0,830 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.09.20 13:01:37
      Beitrag Nr. 1.036 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.121.295 von faultcode am 18.09.20 12:46:02
      Wahnsinn, da wurde dann Taschengeld gemacht...
      @FC du als wandelndes Lexikon...

      Weißt du an welchem Tag genau für 2018 von EY testiert wurde?

      Danke

      Zitat von faultcode: 18.9.
      Bafin-Mitarbeiter zockten mit riskanten Wirecard-Derivaten
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/bafin-mitarbeiter-…

      Die Finanzaufsicht hat den Wirecard-Skandal nicht verhindert. Privat spekulierten Bafin- Mitarbeiter in diesem Jahr mit mehr als 25 Derivaten auf die Aktie – darunter Optionsscheine, Knock-Out-Papiere und Turbozertifikate. Einige wetteten auf fallende Kurse
      ...
      Beschäftigte der Finanzaufsicht handelten aber auch mit Derivaten, die von sinkenden Kursen profitieren. Eines davon war laut Finanzministerium ein Papier der Société Générale mit der Bezeichnung „Faktor 4x Short Wirecard 5 Index“, bei dem unter anderem Kursverluste bei der Aktie zu einem Anstieg des Zertifikatpreises führten und dabei mit dem Faktor vier multipliziert wurden. Gehandelt wurde ebenso ein Zertifikat mit dem Titel „Bonus Reverse Cap“ der Bank Unicredit, das auf Kursverluste setzte.
      ...


      => wo kann man sich eigentlich beim Trading-Newsletter der BaFin anmelden? :D
      Wirecard | 0,830 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.09.20 13:23:02
      Beitrag Nr. 1.037 ()
      Alles genehmigt!
      Wirecard | 0,834 €
      Avatar
      schrieb am 18.09.20 13:28:16
      Beitrag Nr. 1.038 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.121.511 von lieberwiedernichtstattwiderlic am 18.09.20 13:01:37alle Daten beziehen sich, soweit ich sah, auf den 24.4.2019

      Geschäftsbericht 2018 PDF226:



      "Dahmen" suchen...
      Wirecard | 0,822 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 18.09.20 13:30:33
      Beitrag Nr. 1.039 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.121.766 von faultcode am 18.09.20 13:28:16
      Einfach grandios
      dieser Mann/ diese Frau 👍
      Wirecard | 0,821 €
      Avatar
      schrieb am 20.09.20 00:52:03
      Beitrag Nr. 1.040 ()
      Schon als Bundesfinanzminister hatte Peer Steinbrück ja nicht so viel Glück mit den Finanzen:



      18.9.
      Steinbrück verlor Geld mit Wirecard-Aktien
      https://www.spiegel.de/politik/deutschland/peer-steinbrueck-…


      Ich will nicht parteipolitisch werden, aber wie legen Mitglieder der LINKE eigentlich ihr Geld an?
      Wirecard | 0,819 €
      Avatar
      schrieb am 21.09.20 13:34:18
      Beitrag Nr. 1.041 ()
      Je tiefer man gräbt,
      https://amp.dw.com/de/fincen-files-hilfe-f%C3%BCr-wirecard-u…

      desto dicker die Schei*e.
      Viel Spaß beim lesen.
      Wirecard | 0,777 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.09.20 14:38:27
      Beitrag Nr. 1.042 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.143.024 von lieberwiedernichtstattwiderlic am 21.09.20 13:34:1821.9.
      ...
      Aktif brachte Wirecard auch mit seiner amerikanischen Korrespondenzbank BNY Mellon zusammen.

      Doch der New Yorker Kreditgeber markierte die Wirecard-Transaktionen als "hochrisikobehaftet" und fror sie ein - was Aktif nicht daran hinderte, Wirecard trotzdem zu helfen: Laut FinCEN Files überwies Aktif das Geld anschließend unter einem verborgenen Namen an BYN Mellon.

      Wirecard machte viele Geschäfte mit Kunden aus der Porno- und Glücksspielbranche. Laut FinCEN Files ermöglichte die Aktif Bank einen großen Teil dieser Geschäfte. BNY Mellon meldete schon im Dezember 2013 "verdächtige Überweisungen" im Volumen von etwa 17,5 Millionen US-Dollar. Die meisten davon kamen von großen Namen aus der Porno-Industrie, darunter MindGeek, Eigentümer von Pornhub und Youporn. Bis 2013 war MindGeek als Manwin bekannt und ist auch als Manwin in den Dokumenten erfasst.

      ...

      https://www.dw.com/de/fincen-files-hilfe-f%C3%BCr-wirecard-u…

      __
      ich habe eine Vermutung hier:
      • in "alten" Zeiten, siehe z.B. oben der Fall Michael (Olaf) Schütt, machte sowas einfach die Hausbank Wirecard Bank AG
      --> dann stand das 2016 im Zatarra Report und anderswo und eine neue Bank, außerhalb der Wirecard-Gruppe und Deutschlands musste her.

      Und dabei ist man in der Türkei fündig geworden.
      Wirecard | 0,769 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.09.20 13:20:28
      Beitrag Nr. 1.043 ()
      Wirecard | 0,799 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.09.20 15:54:51
      Beitrag Nr. 1.044 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.143.915 von faultcode am 21.09.20 14:38:27
      Zitat von faultcode: 21.9.
      ...
      Aktif brachte Wirecard auch mit seiner amerikanischen Korrespondenzbank BNY Mellon zusammen.

      Doch der New Yorker Kreditgeber markierte die Wirecard-Transaktionen als "hochrisikobehaftet" und fror sie ein - was Aktif nicht daran hinderte, Wirecard trotzdem zu helfen: Laut FinCEN Files überwies Aktif das Geld anschließend unter einem verborgenen Namen an BYN Mellon.

      Wirecard machte viele Geschäfte mit Kunden aus der Porno- und Glücksspielbranche. Laut FinCEN Files ermöglichte die Aktif Bank einen großen Teil dieser Geschäfte. BNY Mellon meldete schon im Dezember 2013 "verdächtige Überweisungen" im Volumen von etwa 17,5 Millionen US-Dollar. Die meisten davon kamen von großen Namen aus der Porno-Industrie, darunter MindGeek, Eigentümer von Pornhub und Youporn. Bis 2013 war MindGeek als Manwin bekannt und ist auch als Manwin in den Dokumenten erfasst.

      ...

      https://www.dw.com/de/fincen-files-hilfe-f%C3%BCr-wirecard-u…

      __
      ich habe eine Vermutung hier:
      • in "alten" Zeiten, siehe z.B. oben der Fall Michael (Olaf) Schütt, machte sowas einfach die Hausbank Wirecard Bank AG
      --> dann stand das 2016 im Zatarra Report und anderswo und eine neue Bank, außerhalb der Wirecard-Gruppe und Deutschlands musste her.

      Und dabei ist man in der Türkei fündig geworden.

      Nach meinen Vermutungen wurde der Schüttdeal nicht von Wirecard selbst organisiert, sondern von einem wirecardnahen Umfeld. Dafür spricht, dass Schütt schon vor Bluetool Gelder verschoben haben dürfte und eine gemeinsame Firma hatte mit einer Person aus diesem Umfeld.
      Lest mal hier

      https://avn.com/business/articles/technology/bob-rice-takes-…

      Enterpayment / Ynot / Virage / Manwin - und schon wäre man wieder bei der türkischen Bank

      Wer Wirecard verstehen will, muss sich auch mit der Pornowelt hinter den Pfuiseiten auskennen...
      Wirecard | 0,780 €
      Avatar
      schrieb am 22.09.20 16:04:43
      Beitrag Nr. 1.045 ()
      Wirecard | 0,780 €
      Avatar
      schrieb am 22.09.20 16:26:26
      Beitrag Nr. 1.046 ()
      Man lese das hier mal seeeeehr aufmerksam
      https://www.wired-gov.net/wg/wg-news-1.nsf/0/2096009E2A55517…
      Da stehen viele Firmen drin mit "LB". "LB" steht dabei für "Local Billing" und diese Firma führte zu einem deutschen Branchenveteranen. Das, was nach LB kommt, könnte ein Hinweis sein auf das, was abgerechnet wurde. zB "friendfinder".
      Wieviel vom Consettcluster über Wirecard gelaufen ist, konnte ich nie ganz klären. Ein Teil lief wohl auch über die frühere Partnerbank der Wirecard in Israel.
      Da wäre man dann wieder bei meinem Lieblingsthema.
      Wirecard | 0,782 €
      Avatar
      schrieb am 23.09.20 17:29:00
      Beitrag Nr. 1.047 ()
      Überraschung, Überraschung:

      23.9.
      Bayerischer Spitzenbeamter blamiert sich bei Wirecard-Befragung

      Karl Michael Scheufele ist Amtschef im bayerischen Innenministerium und womöglich mitverantwortlich für das Behördenversagen im Wirecard-Skandal. Jetzt gibt er sich ahnungslos.

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-wie-s…
      ...
      Der Freistaat Bayern hält sich einiges zugute auf seine funktionierende Verwaltung, die Kompetenz seiner Beamten und überhaupt seine Überlegenheit gegenüber anderen Bundesländern. Seine Vertreter empfehlen sich und ihr Wirken gern als Vorbild für den Rest der Republik.

      Doch der Fall Wirecard hat das Selbstbild der Bayern zuletzt nachhaltig entzaubert. Seit Wochen versuchen die Abgeordneten des Finanzausschusses im Bundestag zu verstehen, was genau schiefgelaufen ist im Behörden-Pingpong um die Aufsicht über den Skandalkonzern. Die Anhörung eines Spitzenbeamten aus dem Münchner Innenministerium geriet dabei Ende August zu einem denkwürdigen Schauspiel. In den Hauptrollen: Unwissen, Inkompetenz und Verantwortungsflucht.

      Ein bisher unveröffentlichtes Protokoll der Sitzung offenbart, in welchem Ausmaß das komplexe deutsche Geldwäschegesetz die beteiligten Behörden überfordert – und so kommen dubiose Firmen wie Wirecard im Zuständigkeitsgestrüpp von Bund und Ländern leicht davon.

      Jedes Land regelt seine Beteiligung im Kampf gegen Geldwäsche anders. Besonders bizarr aber geht es in Bayern zu.

      ...
      Wirecard | 0,839 €
      2 Antworten
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      schrieb am 23.09.20 17:33:15
      Beitrag Nr. 1.048 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.171.173 von faultcode am 23.09.20 17:29:00
      https://twitter.com/BayStMI/status/1270664800411045888
      Wirecard | 0,826 €
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      schrieb am 23.09.20 18:01:39
      Beitrag Nr. 1.049 ()
      Die bayrische Staatsregierung hat ja kurz vor Schluß noch eine Kooperation mit Wirecard angedacht...
      Demnach werde Wirecard die Regierung bei der schnellen Auszahlung der Soforthilfen unterstützen und daran mitwirken, dass Anträge schneller bearbeitet werden können. Mitarbeiter des eigenen Communications Centers würden entsprechend die großen Mengen von Anträgen in Papierform digitalisieren und eine schnellere, effizientere Bearbeitung gewährleisten. Das klingt zunächst interessant.

      Allerdings nicht wirklich lukrativ: Wirecard stellt dem bayrischen Staatsministerium demnach die vertraglich vereinbarte Arbeitsleistung ohne Entgelt zur Verfügung. Der DAX-Konzern sehe das als seinen Anteil, um schnelle Hilfen gewährleisten zu können. Wobei man seine regionalen Wurzeln nicht vergisst, obwohl man inzwischen international agiert. Der bayrische Freistaat weiß die Unterstützung jedenfalls sehr zu schätzen, wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Kontext dieser Meldung ebenfalls wissen ließ.

      https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/boerse/wirecard…
      Wirecard | 0,815 €
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      schrieb am 23.09.20 18:02:20
      Beitrag Nr. 1.050 ()
      sorry, quote-tags vor Abschicken nicht eingefügt :(
      Wirecard | 0,815 €
      1 Antwort
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      schrieb am 23.09.20 20:42:28
      Beitrag Nr. 1.051 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.155.054 von faultcode am 22.09.20 13:20:28...
      Nach dem Bilanzskandal beim insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard bleibt der frühere Vorstandschef Markus Braun vorerst in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts München eröffnete dem österreichischen Manager am Mittwoch einen neuen Haftbefehl, den die Staatsanwaltschaft beantragt hatte, wie das Gericht auf Anfrage mitteilte.

      Eine von Brauns Anwälten eingereichte Haftbeschwerde war damit erfolglos. Braun sitzt seit 22. Juli hinter Schloss und Riegel, ebenso wie zwei weitere Wirecard-Manager. Der neue Haftbefehl ersetzt den bisherigen. Staatsanwaltschaften beantragen üblicherweise neue Haftbefehle, wenn neue Sachverhalte im Ermittlungsverfahren auftauchen. Die Vorwürfe seien erweitert worden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, ohne Einzelheiten zu nennen.

      ...
      23.9.
      Ex-Wirecard-Chef Braun bleibt in Haft
      https://www.wallstreet-online.de/nachricht/12960580-ex-wirec…
      Wirecard | 0,820 €
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      schrieb am 23.09.20 20:59:33
      Beitrag Nr. 1.052 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.171.221 von faultcode am 23.09.20 17:33:15
      Scheufele - leckeres bayrisches Gericht
      https://www.google.com/search?gs_ssp=eJzj4tLP1TfIMDUuyU0zYHR…

      Und dann diese unwissende Figur.
      Wirecard | 0,820 €
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      schrieb am 23.09.20 22:26:53
      Beitrag Nr. 1.053 ()
      23.9.
      Wirecard’s deceit went beyond its fraudulent Asian operations
      https://www.ft.com/content/04c77d71-c2ff-4340-8cf9-ee9c55b80…
      ...
      On paper, the previously high-flying business produced EUR1.9 bn in pre-tax earnings in between 2015 and the very first quarter of 2020. However, if its fraudulent Asian operations are omitted, the staying organizations collected EUR740m in pre-tax losses over the very same duration, according to the report.

      The losses were never ever revealed due to the fact that Wirecard just reported numbers for the entire group instead of its specific operations.
      ...

      However, the administrator approximates that the genuine worth of Wirecard’s possessions is simply EUR428m, a quantity overshadowed by the EUR3.2 bn in financial obligation that the business had at its collapse.

      ...
      While technological expertise was main to its sales pitch to clients, Wirecard’s own IT facilities was a specific weak point.

      Its computer system systems were acquired from business gotten throughout the years and never ever totally incorporated. Wirecard Bank, for example, is still operating on software application initially established for Germany’s little cooperative banks and which will be turned off by its IT company by the end of this year, according to individuals acquainted with the matter.

      “If IT auditors had been professional and serious, huge risks, weaknesses and noncompliance issues would have emerged a long time ago,” according to a previous Wirecard IT worker, who was scathing about the “unbelievable brittleness of [Wirecard’s] IT infrastructure”.
      ...

      “Only a fraction” of the staff members were really needed to run Wirecard’s nonfraudulent organization, the report discovered.
      ...

      The internal mayhem resulted in unusual results. A group of IT experts, operating in Athens, however part of a subsidiary with head office in New Zealand, supplied services to Wirecard’s German HQ that were not required, the administrator discovered.

      In another example, when the administrator asked supervisors at a various Asianbased subsidiary about how they added to the group, the reply was “we don’t really know”, according to an individual informed on the matter.
      ...



      ___
      D.h., die von Wirecard gemeldeten Mitarbeitenzahlen können schon gestimmt haben; zuletzt sollen es 6300 gewesen sein (FT oben), aber so gesehen in Mehrheit nur dazu dagewesen, die Simulation von einem profitablen, wachstumsorientierten Geschäft aufrechtzuerhalten.

      Schon interessant, daß das so niemandem(?) in einer Gesamtschau, ganz unabhängig von der Bilanz, öffentlich auffiel.
      Wirecard | 0,833 €
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      schrieb am 24.09.20 22:04:48
      Beitrag Nr. 1.054 ()
      so, so - nun heißt es auf einmal "die Börse sauber halten" in der Mainstream-Presse:



      Tag:
      • short seller
      Wirecard | 0,788 €
      Avatar
      schrieb am 25.09.20 13:54:13
      Beitrag Nr. 1.055 ()
      ...
      Zum aufgeblähten Milliardenreich des insolventen Skandalunternehmens Wirecard gehörte auch eine eigene Bank: die Wirecard Bank. Sie schien, inmitten der Abgründe, ein Kleinod zu sein. Die Betrugsvorwürfe gingen an ihr vorbei. Insolvenzverwalter Michael Jaffé hofft sogar, die Konzerntochter für 100 Millionen Euro verkaufen zu können.

      Das kann er wohl vergessen, wie bislang unveröffentlichte Prüfungsberichte der Bank nahelegen, die vom Wirtschaftsprüfer EY für die Jahre 2017 und 2018 erstellt wurden und die dem SPIEGEL vorliegen. Sie strotzen vor kritischen Anmerkungen, vor allem zum Kreditgeschäft, einem zentralen Bereich des Geldhauses.

      Richtig unangenehm sind die Dokumente für die Finanzaufsicht Bafin. Die hat sich im Fall Wirecard bisher damit herausgeredet, nicht zuständig zu sein, weil es sich nicht um einen Finanz-, sondern um einen Technologiekonzern gehandelt habe. Bei den Verwerfungen um die Wirecard Bank zieht diese Ausrede nicht mehr – die Bank unterstand ihrer Kontrolle.

      ...

      25.9.
      Die Bafin tat... nichts
      Spätestens im Mai 2019 hatte die Finanzaufsicht klare Hinweise, dass die Wirecard Bank in krumme Geschäfte der Konzernmutter verstrickt war. Das zeigen bislang unveröffentlichten Berichte des Wirtschaftsprüfers EY.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-bank-…
      Wirecard | 0,797 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.09.20 16:09:43
      Beitrag Nr. 1.056 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.193.553 von faultcode am 25.09.20 13:54:13Ja hast Du denn etwa geglaubt ,daß gerade die Wirecard Bank sauber gegeblieben wäre
      bei diesem grandiosen Betrugsfall ?
      Es war schon mehr als lächerlich ,daß gerade M. Braun diese Woche Haftverschonung beantragt
      hat ! Mit enem hoffentlich gerechten Staatsanwalt und Richter dürfte der auf alle Fälle zu
      Lebzeiten nicht mehr aus dem Gefängnis kommen ! Und selbstverständlich auch alle anderen
      Betrüger ,Mithelder und Verantwortlichen !
      Wirecard | 0,773 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.09.20 21:31:14
      Beitrag Nr. 1.057 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.195.038 von punta am 25.09.20 16:09:4310 Jahre und danach Irrenanstalt
      Wirecard | 0,770 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 26.09.20 14:18:24
      Beitrag Nr. 1.058 ()
      25.9.
      ...
      Vor Bekanntwerden des Wirecard-Skandals ist die Europäische Zentralbank (EZB) dem mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister offenbar ähnlich unentschlossen entgegengetreten wie die deutsche Finanzaufsicht Bafin und andere Behörden. Dieses Bild ergibt sich aus einer Antwort von Andrea Enria, dem Vorsitzenden der bei der EZB angesiedelten Bankenaufsicht, auf Fragen des Bundestagsabgeordneten Markus Herbrand (FDP). Die EZB hat das Schreiben am Mittwoch auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

      Darin räumt Enria ein, dass möglicherweise weitere Überlegungen der nationalen und europäischen Gesetzgeber darüber erforderlich sein könnten, wie Unternehmen zu beaufsichtigen und zu regulieren seien, die Zahlungsdienste anbieten. Finanzpolitiker Herbrand sagt der F.A.Z. dazu: „Es ist besorgniserregend, dass neben den deutschen Aufsichtsbehörden auch die EZB die gravierenden Missstände bei Wirecard nicht festgestellt hat, obwohl sie das Unternehmen im Jahr 2018 auf Geldwäsche und tragfähige Finanzen geprüft hat.“

      Anlass der EZB-Prüfung war eine von der Wirecard-Gruppe angeblich geplante interne Umstrukturierung, die allerdings nie durchgeführt wurde. Nach Ansicht von Herbrand handelte es sich nur um ein Ablenkungsmanöver von Wirecard, um Zeit zu gewinnen und einer wirksamen Aufsicht durch die Bafin zu entgehen. Die EZB weist diese Behauptung jedoch zurück.


      Auch EZB fand keine Mängel bei Wirecard
      https://www.faz.net/aktuell/finanzen/auch-die-ezb-fand-keine…

      => Antwortschreiben hinter Link oben:

      erste Seite:


      ...

      __
      mit anderen Worten: die "beruflichen Geheimhaltungspflichten" gelten demnach auch im Nachhinein

      => na dann viel Erfolg bei der Aufklärung: "Wir müssen in allen Bereichen klären, was schiefgelaufen ist.", Olaf Scholz, Juli 2020

      Ich weiß ja nicht wie Europa funktionieren soll, aber wie soll ein Vertreter der Legislative (Bundestagsabgeordneter) zu besseren Gesetzen beitragen helfen, wenn Vertreter der Exekutive (Zentralbank) bei sowas sagen: "Nö, ist geheim.." :rolleyes:

      Ich weiß aber, wie das zumindest früher in den USA gemacht wurde (Enron z.B.):
      • da hat man die Strizzis vor den Kongress-Ausschuss geholt und öffentlich befragt, um nicht zu sagen, rhetorisch auseinandergenommen

      => aber in Europa und Deutschland: alles, was wirklich zählt, findet hinter verschlossenen Türen statt

      <gut, der u.a. daraus entstandene Sarbanes-Oxley Act ist heutzutage auch für die Katz, siehe Tesla, aber das ist ein anderes Thema...>


      Das finde ich ja auch interessant:

      In Bezug auf Ihre fünfte Frage zur Einhaltung der Anzeigefrist durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) weise ich darauf hin, dass Inhaberkontrollverfahren oft komplex sind und umfangreiche ergänzende Unterlagen erfordern. Sobald die Antragsunterlagen nach Auffassung der NCA vollständig sind, bestätigt die NCA deren Eingang (15) und damit beginnt der Beurteilungszeitraum.

      Andrea Enria schrieb: "oft komplex", nicht "manchmal komplex"

      => mit anderen Worten: baue deinen Finanz-Konzern fortwährend immer komplexer und entziehe dich somit schleichend einer wirkungsvollen Aufsicht :D
      Wirecard | 0,800 €
      Avatar
      schrieb am 26.09.20 14:56:58
      Beitrag Nr. 1.059 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.198.461 von Ninjago am 25.09.20 21:31:14
      Zitat von Ninjago: 10 Jahre und danach Irrenanstalt


      __________________________________________________________________________

      Nein das wäre für den nach nur 10 Jahren Haft ja dann wie im Erholungsheim !
      Dann schon mindestens 20 Jahre Haft und ohne Verkürzung !
      Wirecard | 0,800 €
      Avatar
      schrieb am 28.09.20 06:46:28
      Beitrag Nr. 1.060 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.201.581 von faultcode am 26.09.20 14:18:24...ist im heutigen Leben auch kein Wunder! Die verkomplitzierten Regulatorien sind schon teilweise für Steuerberater, die private Kunden betreuen, nicht mehr voll durchschaubar. Wie extrem muss das in der Wirtschaft sein. Wir haben einen Gesetzesdschungel aufgebaut, der uns jetzt selber erschlägt.
      Wirecard | 0,785 €
      Avatar
      schrieb am 28.09.20 12:31:14
      Beitrag Nr. 1.061 ()
      https://www.diepresse.com/5873215/russischer-ex-offizier-tsc…
      Mal die "andere" Seite zu Wort kommen lassen.
      Wirecard | 0,807 €
      Avatar
      schrieb am 29.09.20 14:31:14
      Beitrag Nr. 1.062 ()
      29. September 2020, 13:12 Uhr
      Milliardenskandal: Neue Razzia bei Wirecard
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-brau-marsale…
      ...
      Den Weg in die Konzernzentrale von Wirecard im Münchner Vorort Aschheim kennt die Staatsanwaltschaft München I inzwischen ganz gut. Zum wiederholten Male in diesem Jahr durchsuchen die Strafverfolger in diesen Stunden das Skandalunternehmen.

      Dieses Mal sind die Münchner Ermittler nicht alleine. Offenbar sind auch Beamte des Bundeskriminalamtes im Einsatz; es soll sich um ein weiteres Verfahren handeln.

      Dem Vernehmen nach wird inzwischen auch dem Verdacht der Geldwäsche nachgegangen. Gegen wen sich dieser Verdacht richten soll, war Dienstagmittag nicht in Erfahrung zu bringen. Die Staatsanwaltschaft München I äußerte sich auf SZ-Anfrage nicht zu der neuerlichen Razzia.

      Bei der Financial Intelligence Unit (FIU) in Köln, der deutschen Zentrale für die Bekämpfung der Geldwäsche, sind seit 2017 rund 1000 Verdachtsmeldungen vor allem von Banken in Zusammenhang mit Wirecard eingegangen. Bis zum Zusammenbruch des Konzerns im Juni hatte die Kölner Behörde allerdings nicht sehr mehr viel als eine Handvoll Hinweise auf Geldwäsche an das Landeskriminalamt Bayern und die Staatsanwaltschaft München I weitergegeben.

      Danach ging alles ganz schnell. Die FIU prüfte vom 22. Juni an die Verdachtsmeldungen noch einmal und reichte in den folgenden Wochen in mehr als 50 Fällen Hinweise auf mögliche Straftaten an die bayerischen Ermittlungsbehörden weiter. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen etlicher mutmaßlicher Delikte. Der langjährige Konzernchef Markus Braun, der untergetauchte Vorstand Jan Marsalek und weitere Beschuldigte werden des Bandenbetrugs in Milliardenhöhe, der Bilanzfälschung, der Veruntreuung von Firmenvermögen und der Manipulation des Börsenkurses verdächtigt. Braun bestreitet alle Vorwürfe.
      Wirecard | 0,790 €
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.09.20 20:45:15
      Beitrag Nr. 1.063 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.224.111 von faultcode am 29.09.20 14:31:1429.9.
      Whistleblower warned EY of Wirecard fraud four years before collapse
      Exclusive: Employee at payments group’s longtime auditor flagged suspicious accounting and attempted bribery in 2016
      https://www.ft.com/content/3b9afceb-eaeb-4dc6-8a5e-b9bc0b169…
      ...

      ...
      An investigation by EY’s anti-fraud team into the whistleblower report, codenamed “Project Ring”, suffered from governance shortcomings, was terminated prematurely and left key questions unanswered, according to KPMG’s review.
      ...
      Despite the fact that the whistleblower accused Wirecard’s “senior management” in Germany of misconduct, the forensic audit was overseen by Wirecard’s executive board rather than its supervisory board, KPMG found.

      Stephan von Erffa, Wirecard’s head of accounting and the only manager in Germany named by the whistleblower, was never formally interviewed and his email account was not analysed as Wirecard refused to give access to it.

      ...
      The Project Ring probe was ultimately ended in 2018 by Wirecard’s chief operating officer Mr Marsalek after he was informed about its problematic “observations”.
      ...
      Wirecard | 0,775 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.09.20 20:48:26
      Beitrag Nr. 1.064 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.224.111 von faultcode am 29.09.20 14:31:14...
      Polizei und Staatsanwaltschaft haben Geschäftsräume der KfW-Tochter Ipex-Bank durchsucht, wie ein Sprecher des Instituts bestätigte. Gegenstand der Ermittlungen sei eine "Finanzierung für Wirecard".
      ...
      Dem Institut werde vorgeworfen, der Wirecard AG 2018 eine Kreditlinie über 100 Millionen Euro gewährt und diese 2019 verlängert zu haben, ohne Absicherungsgeschäfte abzuschließen. Damit hätte sich die Bank vor Verlusten schützen können.

      ...
      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/kfw-ipex-wirecard-ermit…
      Wirecard | 0,775 €
      Avatar
      schrieb am 29.09.20 21:52:14
      Beitrag Nr. 1.065 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.229.112 von faultcode am 29.09.20 20:45:152016: bemerkenswert daran finde ich ja, daß davon Dr. Markus Braun und der damalige Aufsichtsrat bis heute nichts mitbekommen haben will.


      2020: noch bemerkenswerter daran finde ich aber, daß offenbar die gesamte und teilerneuerte Unternehmesverwaltung, also Vorstand und Aufsichtsrat, Ende April 2020 nichts von diesem "Info addendum" von KPMG mitbekommen hat und sich Teile davon am Abend des 18.6.2020 vor die Kamera hinstellten und so taten, als sei Wirecard Aschheim böse betrogen worden.

      Kein Ton vom Mit-Auftraggeber Thomas Eichelmann dazu.

      Den ganzen Mai und halben Juni so getan, als ob nichts gewesen sei. Tut mir leid zu sagen: aber nach 6 Wochen Schweigen wirst Du zum Komplizen.

      Mit anderen Worten:
      • wenn EY ein uneingeschränktes Testat für 2019 erteilt hätte und die BaFin keinen Ärger gemacht hätte, wäre die ganze Wirecard-Sh.tshow noch ein ganzes Jahr weitergegangen, oder? :eek:
      siehe Beitrag Nr. 345: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-341-350/…


      Mein Eindruck: Jan Maršálek muss früh bei Wirecard herausgefunden haben, daß man die vielen toten Winkel, die durchs allgemeine Weggucken entstanden sind, nur beherzt ausnutzen muss :laugh:

      Und kein Mensch in Deutschland hält dich dabei auf.
      Wirecard | 0,775 €
      Avatar
      schrieb am 30.09.20 15:07:00
      Beitrag Nr. 1.066 ()
      30.9.
      Singapore orders Wirecard to stop services, return customers funds
      https://www.freemalaysiatoday.com/category/business/2020/09/…
      ...
      Singapore’s financial regulator ordered Wirecard AG’s local entities to cease their payment activities and return all customer funds by Oct 14.

      The local unit of the embattled German payments company informed the Monetary Authority of Singapore that it’s unable to continue providing payment processing services to “a significant number of merchants,” MAS said in a statement on Wednesday.

      “MAS has assessed that it is in the interest of the public for Wirecard SG to cease its payments services and promptly return all customers’ funds,” it said.

      “This provides the greatest certainty to customers on their appropriate course of action, including seeking alternative service providers.”

      ...
      Wirecard | 0,782 €
      Avatar
      schrieb am 01.10.20 13:34:37
      Beitrag Nr. 1.067 ()

      ...
      https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-10-01/singapore…

      Tag:
      • Citadelle Corporate Services
      Wirecard | 0,791 €
      Avatar
      schrieb am 01.10.20 17:58:44
      Beitrag Nr. 1.068 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.936.311 von faultcode am 31.08.20 13:07:28nichts Klagenfurt, Flugplatz Vöslau-Kottingbrunn war's:


      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-jan-marsalek…
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-marsalek-wie…
      ...
      Recherchen der Süddeutschen Zeitung zeigen nun, dass Marsalek einen Privatjet einer Innsbrucker Charterfirma gebucht hat und am Abend des 19. Juni vom Flughafen Vöslau-Kottingbrunn in der Nähe von Wien nach Minsk, in die Hauptstadt von Belarus, geflogen ist. Dort verliert sich nach dem knapp zweistündigen Flug um 23 Uhr Ortszeit seine Spur. Bezahlt haben soll Marsalek die Flugkosten in Höhe von etwa 8000 Euro in bar.
      ...
      Marsalek traf sich jedoch an jenem Abend mit Vertrauten in einem italienischen Restaurant in der Münchner Innenstadt. Unter anderem mit einem ehemaligen Abteilungsleiter des österreichischen Inlandsgeheimdienstes, des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung (BVT). Bis vor vier Jahren hatte der ehemalige Spion die Abteilung 2 des Nachrichtendienstes geleitet und war dort zuständig für die Bereiche Extremismus, Terrorismus, Spionageabwehr, Proliferation, Sanktionsbrüche und den illegalen Handel mit Kriegsmaterial. Der Ex-Agent soll, nach seinem Ausscheiden aus der Behörde, gemeinsam mit Marsalek an Wirecard-Projekten gearbeitet haben. :eek:
      ...

      Maršálek, der Barzahler :laugh:

      => deutsche Geheimdienste sind auch auf dem Niveau der BaFin; aber das wusste man ja schon vorher...
      Wirecard | 0,773 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.10.20 00:35:22
      Beitrag Nr. 1.069 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.254.405 von faultcode am 01.10.20 17:58:44...
      Jetzt informierte ein Nachrichtendienstmitarbeiter ÖSTERREICH über eine weitere seltsame Begebenheit im Umfeld des gut vernetzten Finanzjongleurs: ein bisher der Öffentlichkeit verschwiegener Einbruch in seine Münchner Villa an der Prinzregentenstraße mit Blick auf den Friedensengel.

      „Der Einbruch war am Wochenende vom 28. bis 31. August“, berichtet der Geheimdienst-Experte: „Die Alarmanlage ging los, aber die Polizei ist nicht gekommen, weil die Hausbetreuung meinte, es sei lediglich ein Fenster offen geblieben. Die Täter konnten dann in aller Ruhe alle Räume durchwühlen.“

      Gestohlen wurde zwar nichts – wobei der Insider aber überzeugt ist, dass es eine Auftragstat auf der Suche nach brisanten Infos war. Immerhin soll Marsalek dort einen für die sicherheitspolitische Planung der Republik Österreich zuständigen Bundesheer-General getroffen haben.

      Und in einem Restaurant in der Nähe fand das im August aufgeflogene Treffen Marsaleks mit eben jenem General sowie Wolfgang Schüssel, Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy und Bayerns Ex-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber statt.
      :eek: :eek: :eek:
      ...

      2.10.
      Mysteriöser Coup nach Flucht von Marsalek
      https://www.oe24.at/businesslive/oesterreich/wirecard-krimi-…


      ach auch deshalb ist die CSU so auffallend ruhig: das blonde Fallbeil war auch irgendwie dabei :D
      Wirecard | 0,724 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 05.10.20 16:22:07
      Beitrag Nr. 1.070 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.269.873 von faultcode am 03.10.20 00:35:22
      Zitat von faultcode: ...ach auch deshalb ist die CSU so auffallend ruhig: das blonde Fallbeil war auch irgendwie dabei :D

      ..da kommt noch mehr:

      ...
      Bayerns früherer Polizeipräsident Waldemar Kindler hat den Türöffner für Wirecard bei der Staatsregierung gespielt und vor knapp einem Jahr ein Treffen mit Staatskanzleichef Florian Herrmann arrangiert. Diesen ungewöhnlichen Vorgang hat jetzt die FDP-Landtagsfraktion zutage gefördert, die sämtliche Verbindungen zwischen der Regierung und dem pleite gegangenen Skandalunternehmen offengelegt wissen will.

      Auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Helmut Kaltenhauser teilte das Innenministerium mit, Kindler habe "für die Wirecard AG" ein Gespräch am 20. November 2019 in der Staatskanzlei initiiert. Daran habe neben Staatskanzleichef Herrmann, dem Wirecard-Finanzvorstand Alexander von Knoop und dem früheren Finanzvorstand Burkhard Ley auch Kindler selbst teilgenommen.

      Kaltenhauser findet es "erstaunlich", dass Kindler das Treffen arrangiert und selbst daran teilgenommen habe. "Warum nimmt ein Experte für organisiertes Verbrechen an einem Gespräch mit einem Unternehmen teil, dessen Geschäftszweck die Abwicklung von Finanzdienstleistungen ist?", fragt er. Nach Darstellung des Innenministeriums, das für die Staatsregierung zahlreiche FDP-Landtagsanfragen zu Wirecard beantwortet hat, war das Treffen harmlos. Knoop und Ley hätten Wirecard als neu in den Deutschen Aktienindex (DAX) aufgerücktes Unternehmen vorgestellt. "Konkrete Anliegen wurden nicht vorgebracht." Kindlers Einsatz für Wirecard und der Termin des Treffens werfen dennoch Fragen auf.

      ...
      Auf SZ-Anfrage äußerte sich das Innenministerium zunächst nicht. Kindler teilt auf Nachfrage mit, Wirecard sei über "einen vertrauenswürdigen Bekannten" auf ihn zugekommen, habe "um Unterstützung bei der Vermittlung von Kontakten" und eines Termins in der Staatskanzlei gebeten, "zur Vorstellung und Präsentation als DAX-Unternehmen". Er sei davon ausgegangen, dass es sich bei Wirecard "um eine seriöse Firma handelt".

      ...
      Den richtigen Riecher für den Umgang mit Wirecard hatten die Verantwortlichen der Bayerischen Landesbank. Laut einer Antwort des Finanzministeriums war die BayernLB in den Jahren 2016 bis 2018 an einem Gemeinschaftskredit mehrerer Geldinstitute für Wirecard beteiligt. Im Juni 2018 sei die BayernLB dann ausgestiegen.
      ...

      Einen verhältnismäßig kleinen Schaden hat der Bayerische Pensionsfonds im Fall Wirecard erlitten. Der Pensionsfonds, der Rücklagen für die Beamtenversorgung schafft, hat einen Teil seines Vermögens in Höhe von mehr als drei Milliarden Euro in DAX-Aktien angelegt. Durch den Kurssturz der Wirecard-Aktien nach Enthüllung der Luftbuchungen dort ist laut Finanzministerium vorübergehend ein Wertverlust in Höhe von 7,7 Millionen Euro entstanden. "Etwaige Schadensersatzansprüche behalten wir uns vor - hier sind die Prüfungen noch nicht abgeschlossen", teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Der Pensionsfonds hatte nicht speziell Wirecard gekauft, sondern einfach den DAX nachgebildet. Und durch die Entwicklung des DAX sei der vorübergehende Wertverlust bereits kompensiert worden. Schadenersatzansprüche werden trotzdem geprüft.


      4.10.
      Ex-Polizeipräsident als Türöffner
      https://www.sueddeutsche.de/bayern/aschheim-wirecard-kindler…
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      schrieb am 10.10.20 01:41:18
      Beitrag Nr. 1.071 ()
      8.10.2020
      Magazin | Eco -- Betrugsfall Wirecard
      https://tvthek.orf.at/profile/Eco/11523082/Eco/14067384/Betr…

      --> 11:40: Wiener Sicherheitsfirma (FC: mutmaßlich ein Jan Maršálek-Auftrag)

      --> bezahlte Pusher (Mehrzahl): "Danach haben wir mit diesen Avataren die wichtigsten Foren mit Positiv-Meldungen zur Firma Wirecard geflutet, um so Kritikern oder Negativ-Meldungen entgegenzuwirken."
      Wirecard | 0,685 €
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      schrieb am 10.10.20 02:56:58
      Beitrag Nr. 1.072 ()
      Der inzwischen inhaftierte Ex-Wirecard-Chef Markus Braun soll ebenfalls vorgeladen werden.

      9.10.
      Wirecard-Skandal: Auch Merkel und Söder sollen aussagen
      https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/wirecard-skandal-…


      __
      Söder ist Quatsch - und das weiß die CSU und ihre Kenner auch.

      In so einem Fall gilt im Bayern der CSU so gut wie immer: den Bayerischen Staatsminister der Justiz vorladen!
      <wenigstens symbolisch - bringen tut das eh nichts>

      Kein Posten ist nach dem des Ministerpräsidenten so wichtig wie der des Justizministers. Nicht mal die beiden Kern-Ministerien Finanzen und Inneres. Denn nirgends kann die CSU so gut über das Schicksal eines Einzelnen in den eigenen Reihen oder außerhalb entscheiden wie hier und damit so gut es geht den Machterhalt sichern!

      Ein Kern-Element der Wirecard-Affäre ist das jahrelange Wegschauen der bayerischen Justiz.
      Wirecard | 0,685 €
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      schrieb am 14.10.20 14:06:06
      Beitrag Nr. 1.073 ()
      13.10.
      KPMG audited Mauritian company used in suspicious Wirecard deals
      Accountancy firm had criticised EY for the way it handled fraud allegations
      https://www.ft.com/content/2c1a79e6-8cb0-4895-9005-9515e24c8…
      ...
      KPMG, which this year revealed its rival accounting firm EY had missed a chance to stop Wirecard’s fraud, was itself the auditor to a suspicious vehicle that investigators believe may have been used to siphon off the payments group’s funds.

      In a special audit into Wirecard, which precipitated the collapse of the German group, KPMG wrote an unpublished addendum that criticised EY for failing to follow up properly on 2016 allegations of accounting fraud.

      Among the allegations, made in a letter from an EY employee, was that “Wirecard senior management” secretly held stakes in a Mauritius-based fund that sold three Indian companies to Wirecard for €340m weeks after buying them for a fraction of that amount.

      However, absent from the KPMG report was any acknowledgment that the auditor on the Mauritius fund, named Emerging Market Investment Fund 1A, was KPMG.

      In addition to auditing the fund, the Big Four accounting firm also played an advisory role in the suspect deal and one of the KPMG partners involved went on to work for the Mauritius fund, according to documents seen by the Financial Times and several people familiar with the situation.

      ...

      People familiar with KPMG's special audit into Wirecard told the Financial Times that the firm's auditing work for EMIF 1A was not disclosed because it was deemed “irrelevant” for the mandated inquiry.

      These people stressed that the auditing work was conducted by a KPMG subsidiary that was legally independent from the unit conducting the special audit into Wirecard. They also argued that KPMG's audit into EMIF 1A had been legally off-limits for the German forensic team working on the special audit into Wirecard as it was a confidential document. Sharing it within KPMG would have been a breach of law, these people argued.

      Apart from its auditing work for EMIF 1A, KPMG had a second link to Wirecard’s controversial acquisition in India. The seller of one of the three Indian payments groups had commissioned the firm to conduct a so-called “vendor due diligence” and compiled a “fact book” outlining financial details of the operations of the deal's target.

      This activity was disclosed by KPMG in the non-public appendix of its Wirecard special audit. People familiar with KPMG’s special audit told the Financial Times that the EY employees working on the Wirecard investigation did not access the “fact book” and were not familiar with its contents.

      Documents seen by the Financial Times also reveal that one of the Indian KPMG employees who worked on the vendor due diligence a few months later left the Big Four firm to take a senior position at Goomo, a travel company that was carved out of the transaction. Goomo, which was controlled by EMIF 1A, later received $50m of funding from the funds as well as a loan from Wirecard Bank.

      ...


      ___
      :laugh:

      => viele wichtige Beteiligte wussten genug, um möglichst unauffällig wegzugucken

      Mich würde nicht wundern, wenn in den kommenden Gerichts-Prozessen viel zu viel von Zeugenaussagen abhängen wird, weil entscheidende Dokumente in deutscher Sprache (aus Asien) nicht vorliegen. Und bei solchen Aussagen gibt es immer Zweifel, wenn sie sich nicht mittels glaubwürdig eingestufter Dokumente belegen lassen.

      Es ist schließlich nicht das erste Mal, daß Zeugen von ihren vorherigen Aussagen vor Gericht abrücken. Schließlich hat man es seit Maršálek's Flucht auch noch mit Russland zu tun.

      => das Ganze wird womöglich noch zu einer Art "Bernsteinzimmer-Nummer" in den nächsten Jahren:

      wo sind die "Wirecard-Millionen" ?
      Wirecard | 0,610 €
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      schrieb am 19.10.20 00:38:08
      Beitrag Nr. 1.074 ()
      "Aufklärung" à la Olaf Scholz:

      18.10.
      Wirecard-Pleite -- Hat der Finanzminister geflunkert?
      https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/wirecard-p…
      ...
      Risikovorstand Chromik schickte zudem noch am Abend des 22. Juni eine SMS an Staatssekretär Kukies, in der es laut Finanzministerium erneut um die Kreditvergabe der Commerzbank an Wirecard ging.

      BRISANT: Bereits am Tag des ersten Telefonats kürzte die Commerzbank einen fast 300-Millionen-Euro schweren Kredit um mehr als ein Drittel des Volumens. Das bestätigten BILD mehrere Quellen im Bundestag, die Bank wollte sich offiziell dazu nicht äußern.

      PIKANT: Der Bund ist mit 15 Prozent größter Anteilseigner der Commerzbank. Wollte das Ministerium das Finanzinstitut schützen? Rechtlich wäre das heikel, Berlin sieht sich dem Vorwurf des Insiderhandels ausgesetzt …

      Zumal Kukies zum Zeitpunkt bestens über die Schieflage bei Wirecard informiert gewesen sein muss. Der Staatssekretär ist zugleich auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der deutschen Finanzaufsicht Bafin.

      ...

      __
      FC: wobei man allerdings sagen muss, daß obige Vorgänge nach dem 18.6. stattfanden. Dann konnte man schon 1 + 1 zusammenzählen.

      Interessant wird/würde es erst, wenn es auch zu solchen Vorgängen vor dem 18.6. gekommen sein sollte.
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      6 Antworten
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      schrieb am 22.10.20 14:57:41
      Beitrag Nr. 1.075 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.424.795 von faultcode am 19.10.20 00:38:08

      22.10.
      How Wirecard misled investors over KPMG’s special audit
      Executives defied directions from supervisory board as forensic accountants closed in
      https://www.ft.com/content/63d8a230-ce3c-4088-989f-7741632d8…

      ...Late on April 21, the supervisory board had supplied executives with “minimum content” that it expected to see in a statement, including the fact that KPMG had run into an “obstacle to the investigation” as well as the assessment that the auditors were “unable to rebut the allegations raised against the company with regard to [operations outsourced to external partners in Asia] during the investigation period”.

      The supervisory board also said that the release needed to disclose that missing documents, grave organisational deficiencies at Wirecard and a lack of co-operation by Wirecard's outsourcing partners were to blame for the issues.

      None of it made the final cut.

      The board’s instructions were shared in a memo with Mr Braun and the three other members of the executive board. However, the executives totally disregarded it. Instead of disclosing the devastating preliminary results of KPMG’s special audit, the final statement suggested that no substantial findings had been made. That impression was bolstered by prior comments from chairman Thomas Eichelmann, who had told Manager Magazin in January that any problematic findings would be disclosed immediately, adding that “you can draw your conclusions from the fact that we have not yet issued an ad hoc announcement”.

      The statement that did appear was misleading — not only for its omissions. Internal Wirecard documents show that — in contrast to Wirecard’s statement — KPMG was not responsible for the delayed publication of the audit results. In fact, it was Wirecard's supervisory board that unanimously decided to give KPMG auditors five additional days to conclude their work.

      In addition, Wirecard’s language about the timing of the decision was false. The statement noted that Wirecard had “just” learnt about the delay. In fact, the supervisory board had decided to extend KPMG’s mandate on the evening of April 21 — some 24 hours before the delay was disclosed, the documents show.

      Under German law, companies are obliged to disclose market-moving insider information as soon as possible to investors. Yet Mr Braun, who was formally responsible for Wirecard’s capital market communication, sat on the news for a full trading day.

      When Wirecard eventually published the misleading statement on the evening of April 22, the supervisory board was in a meeting on another matter, according to people familiar with the matter. According to them, when they saw the language of the press release Mr Eichelmann and other directors were “shocked” and “in utter disbelief” that Mr Braun had ignored their directions.
      ...
      “The only real option at hand had been to fire Mr Braun,” one of the people involved in the matter told the Financial Times. Yet the majority of the supervisory board feared that this step would destabilise Wirecard even further. Moreover, employment lawyers warned that Mr Braun could successfully challenge his dismissal in court.

      Eventually, the supervisory board decided to remove Mr Braun’s authority to issue communications to the market. In a management reshuffle announced on May 8, chief financial officer Alexander von Knoop was put in charge of investor relations.
      ...
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      5 Antworten
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      schrieb am 24.10.20 14:32:11
      Beitrag Nr. 1.076 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.284.988 von faultcode am 05.10.20 16:22:07
      Zitat von faultcode: ...ach auch deshalb ist die CSU so auffallend ruhig:...

      ...und deshalb:

      24.10.
      Wirecard offenbar in Betrug mit Corona-Hilfen verwickelt
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-und-die-bayerisch…
      ...
      Nach der Bundesregierung gerät nun auch die Bayerische Staatsregierung in die Kritik für ihre Nähe zum insolventen ehemaligen Dax-Konzern Wirecard. Noch in diesem Frühjahr, als sich die Verdachtsmomente gegen Wirecard bereits mehrten, ließ sich die Regierung um Ministerpräsident Markus Söder in der Coronakrise von Wirecard helfen.

      Rückblickend wirkt dies wie die logische Folge einer Annäherung über die vergangenen Jahre.

      Schon seit 2014 ließen sich mehrere Staatsminister auf Auslandsreisen von Wirecard-Managern begleiten oder trafen sich anderweitig mit ihnen. Das letzte Treffen dieser Art fand am 20. November 2019 in der Staatskanzlei zwischen Innenminister Joachim Herrmann und dem damaligen Finanzvorstand von Wirecard, Alexander von Knoop, statt. Auch Knoops Vorgänger Burkhard Ley war mit dabei, er agierte als Berater für Wirecard. Nach Angaben der Staatsregierung handelte es sich um ein reines Kennenlerngespräch.


      Minister Aiwanger schwärmte noch im Mai von Wircard

      Ein paar Monate später setzte Herrmanns Kabinettskollege Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in der Coronakrise auf Wirecard. Der Wirtschaftsminister hatte Anträge von Unternehmen auf Soforthilfen des Freistaates zunächst handschriftlich stellen lassen, Wirecard sollte diese nun digitalisieren, damit sie zügiger bearbeitet werden und das Geld schneller an die Firmen fließen könnte.

      Vom 16. April 2020 bis zum 8. Mai 2020 digitalisierte Wirecard rund 6000 Soforthilfe-Anträge, wie aus der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hervorgeht.

      Wirecard erbrachte die Leistung unentgeltlich, Minister Aiwanger schwärmte Mitte Mai, man wisse "die Unterstützung von Wirecard" sehr zu schätzen. Der Konzern hatte es zu diesem Zeitpunkt bitter nötig, etwas fürs Image zu tun, zwei Wochen zuvor hatte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG einen verheerenden Abschlussbericht zu einer Sonderprüfung vorgelegt, der Wirecard schwer belastete. Den bereits zuvor immer wieder erhobenen Vorwurf des Bilanzbetrugs - so ging aus dem Bericht hervor - hatten die Prüfer nicht aus der Welt räumen können.

      Mittlerweile weiß man, dass die Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt bereits wegen Geldwäsche bei der Wirecard Bank ermittelte - ausgerechnet im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen. Die Banktochter des Konzerns soll sogenannte virtuelle IBANs an Betrüger herausgegeben haben, die sich damit offenbar unberechtigt Corona-Hilfen erschlichen oder erschleichen wollten.

      Das funktioniert so: Ein Finanzdienstleister richtete ein Sammelkonto bei der Wirecard Bank ein und erhielt von ihr virtuelle IBANs, die er an meist im Ausland ansässige Kunden vergab. Diese überwiesen illegal erhaltene Corona-Hilfen auf die virtuellen Konten, von wo sie auf das Sammelkonto und weiter ins Ausland flossen. Erleichtert wurde die Geldwäsche, weil bei der Bank für virtuelle IBANs nicht die für die Kundenerkennung üblichen Daten gespeichert wurden.


      Bekannt sind bisher laut Wirtschaftsministerium etwa 50 Soforthilfe-Anträge, die über virtuelle Konten der Wirecard Bank gestellt, mittlerweile dem Landeskriminalamt gemeldet und an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurden. Rund 20 Fälle konnten nach Überprüfung zwischenzeitlich ausbezahlt werden, so das Ministerium. Bei den übrigen 30 Fällen laufen Ermittlungen. Zu dem Umfang der so mithilfe von Wirecard mutmaßlich erschlichenen Staatshilfen machte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage der bayerischen Grünen keine Angaben.

      Für Tim Pargent, finanzpolitischer Sprecher der Grünen im bayerischen Landtag, ist es "äußerst fragwürdig, warum die Söder-Regierung ihre Fehler" beim Antragsverfahren zu Corona-Hilfen "ausgerechnet von Wirecard ausbügeln ließ" - trotz der schon damals laufenden Ermittlungen. "Dass Wirecard jetzt in den Betrug mit der Soforthilfe verwickelt sein soll, hinterlässt einen zweifelhaften Eindruck vom Urteilsvermögen des zuständigen Wirtschaftsministers Aiwanger", kritisiert Pargent.
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      3 Antworten
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      schrieb am 24.10.20 22:58:00
      Beitrag Nr. 1.077 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.485.194 von faultcode am 24.10.20 14:32:1124.10.
      Wirecard vor der Pleite monatelang "leergeräumt"
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-insolvenz-vo…
      ...
      Der Konzern sei "in den Monaten vor der Insolvenz leergeräumt" worden, teilt Jaffé mit. Leergeräumt, das bedeutet: Frühere Verantwortliche haben systematisch Geld beiseitegeschafft.
      ...
      Das soll sich der untergetauchte Manager mit Hilfe von Vertrauten bei Wirecard beschafft haben. Im Kreise der Ermittler, Wirtschaftsprüfer und Anwälte, die Wirecard durchleuchten, ist von zahlreichen verdächtigen Geldflüssen vor allem von Ende 2019 bis zur Pleite Mitte 2020 die Rede (*). Das gilt vor allem für hohe Kredite, die Geschäftspartnern in Asien gewährt wurden und die sich auf weit mehr als eine halbe Milliarde Euro summieren.
      ...
      In seinem Rundbrief an die Belegschaft schreibt Jaffé: "Wie Ihnen bekannt", habe das Insolvenzverfahren "ohne jegliche Liquidität" begonnen. Der Grund: Wirecard sei "leergeräumt" worden.

      Die Einnahmen durch den Verkauf des Nordamerika-Geschäfts erleichtern dem Insolvenzverwalter nach Angaben aus Unternehmenskreisen nun auch die Aufklärung der dubiosen Geldflüsse. Damit ist, unter anderem, bereits die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz befasst. Gleiss Lutz soll prüfen, gegen wen Wirecard welche Ansprüche geltend machen kann. Solche Untersuchungen und anschließende Gerichtsverfahren sind teuer.

      ...

      __
      (*) also seit dem Platzen des Projektes Panther:

      Zitat von faultcode: ...Im Oktober 2019 gab es daraufhin ein erneutes Treffen, mit an Bord waren diesmal auch Ex-Finanzvorstand Burkhard Ley als Berater (~), sowie McKinsey-Consultants und Investoren der Deutschen Bank. Diese hätten die Plane begrüßt, so "Spiegel Online".

      Braun hätte dabei nach der Übernahme neuer Chef werden sollen, während Sewing zum Vorsitz des Aufsichtsrat gewechselt hätte.

      Erneute Berichte der "Financial Times" über fragwürdige Bilanzierungstechniken im Oktober durchkreuzten diese Pläne dann jedoch.
      ...
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      2 Antworten
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      schrieb am 30.10.20 00:58:15
      Beitrag Nr. 1.078 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.487.249 von faultcode am 24.10.20 22:58:0029.10.
      Marsalek soll V-Mann des österreichischen Geheimdienstes gewesen sein
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/marsalek-soll-…
      ...
      Der frühere Wirecard-Manager Jan Marsalek soll eine Vertrauensperson des österreichischen Nachrichtendienstes gewesen sein. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

      Dem Bericht zufolge prüft die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe Marsaleks Rolle als Kontaktmann. Deutschlands oberster Strafverfolgungsbehörde lägen Anhaltspunkte dafür vor, dass Marsalek - der gebürtiger Österreicher ist - "von einem Mitarbeiter des österreichischen Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als Vertrauensperson geführt wurde", heiße es in der Antwort auf eine schriftliche Frage des Linken-Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi.

      Laut "Süddeutsche Zeitung" seien sich deutsche Sicherheitskreise längst sicher, dass Marsalek enge Verbindungen zum BVT hatte. Die deutschen Dienste wären darüber von ihren österreichischen Kollegen aber nicht informiert worden. Womöglich habe Marsalek für den österreichischen Dienst in Deutschland spioniert.

      Im Juli hatte die Tageszeitung "Presse" bereits berichtet, dass Marsalek über einen Mittelsmann geheime Informationen aus dem österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) und dem Innenministerium an die rechtspopulistische FPÖ weitergegeben haben soll.
      ...
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      1 Antwort
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      schrieb am 31.10.20 18:36:17
      Beitrag Nr. 1.079 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.543.500 von faultcode am 30.10.20 00:58:15knallharte Aufklärung:

      29.10.
      Wirecard-Ausschuss: GroKo gegen öffentliche Reporter-Aussage
      https://www.welt.de/regionales/bayern/article218898640/Wirec…
      ...
      Union und SPD haben im Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Skandal eine rasche öffentliche Zeugenaussage des Financial-Times-Journalisten Dan McCrum abgelehnt. McCrum habe den expliziten Wunsch geäußert, als Zeuge gehört zu werden, um Öffentlichkeit herzustellen, erfuhr die Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag aus dem Ausschuss.

      Union und SPD wollen ihn demnach zunächst lediglich als Sachverständigen hinter verschlossenen Türen hören. McCrum hatte bereits 2015 über Betrügereien bei Wirecard berichtet.

      Die Oppositionsabgeordneten Fabio De Masi (Linke), Danyal Bayaz (Grüne) und Florian Toncar (FDP) kritisierten das Verhalten der Koalitionsfraktionen. McCrum habe seine berufliche Existenz riskiert, als er die Wahrheit über Wirecard geschrieben habe. «Daher hätte er einen öffentlichen Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss mehr als verdient gehabt», sagte Toncar. Bayaz warf der Koalition vor, nur eine «Aufklärung light» zu wollen. De Masi sprach von unwürdigem Verhalten und einem Imageschaden für Deutschland.

      Der SPD-Obmann im Ausschuss, Jens Zimmermann, wies die Vorwürfe zurück. McCrum habe mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Enthüllung des Wirtschaftsverbrechens geleistet. Er soll zunächst als Sachverständiger gehört werden - auch um zu helfen, die Arbeit im Ausschuss zu strukturieren. «Später kann er auch als Zeuge gehört werden», betonte Zimmermann. Dafür müsste McCrum mitten in der Corona-Pandemie allerdings möglicherweise noch einmal aus dem Ausland anreisen.

      ...

      => da wird alles vorher sortiert und aussortiert, was allzu schlechtes Licht auf politisch Verantwortliche werfen könnte

      Ein Jahr vor der Bundestagswahl 2021.
      Wirecard | 0,600 €
      Avatar
      schrieb am 02.11.20 17:50:09
      Beitrag Nr. 1.080 ()
      etwas spät nach meinem Geschmack:

      31.10.
      Polizei räumt Marsalek-Villa in München
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/wirecard-…
      ...
      So erging es diese Woche einem Münchner Geschäftsmann, der sich bis in den Sommer zum erlesenen Kreis der Vertrauten Marsaleks zählte, genaugenommen bis zu dem lauen Junitag, an dem der Wirecard-Manager untertauchte; bis heute wird er mit internationalem Haftbefehl gesucht. Von dem Abgang hatte er seinem Freund, dem ehemaligen TUI-Manager V., offenbar nichts verraten.

      Der Kumpane saß plötzlich nicht mehr auf einem prall gefüllten Geldsack von Marsaleks Gnaden, sondern auf einer Zeitbombe, die jetzt hochging: Am Dienstag wanderte der Mann in Untersuchungshaft, sein Vermögen ist nach Informationen dieser Zeitung eingefroren, die Marsalek-Villa, in der Geschäftsmann V. residierte, wurde von der Polizei gründlich leer geräumt. Nun bangen viele Start-up-Firmen, die von dort mit Kapital versorgt wurden, um ihre Zukunft, konkret um die Millionen, die ihnen versprochen worden waren. Ein Opfer der Entwicklung ist der Lebensmittel-Lieferservice Getnow, eine der jungen Firmen aus Marsaleks Dunstkreis.

      Doch der Reihe nach. Beginnen wir mit der Villa in München-Bogenhausen. Hier hielt Jan Marsalek über Jahre hinweg Hof, hier heckte er mit dubiosen Gästen den Aufbau einer Söldnertruppe in Libyen aus, hier vernetzte er junge Gründer mit betuchten Investoren. Marsalek nannte die Villa sein „Zuhause“, offizieller Mieter des prunkvollen Anwesens war indes Geschäftsmann V. Nachdem Marsalek abgetaucht war, sah dieser sich plötzlich alleingelassen mit einer monatlichen Miete von knapp 50.000 Euro. Das Geld konnte V. nicht auftreiben.
      ...

      Schlimmer noch: Auch der Geldfluss seiner Beteiligungsgesellschaft namens „IMS Capital“ versiegte auf einen Schlag. Am 22. Oktober musste V. Insolvenz für die IMS-Gesellschaft anmelden, die nach Ansicht der Ermittler aus den dubiosen Quellen Marsaleks gespeist wurde. Dies wiederum trifft etliche Start-ups ganz empfindlich.

      IMS hielt Anteile an etwa 20 jungen Firmen, darunter jener Münchner Online-Supermarkt Getnow, der vorige Woche ebenfalls Insolvenz anmelden musste. „Wenn plötzlich ein Großinvestor wegbricht, ist das schwierig“, sagt ein Gesellschafter. Die Zahlungen seien schon seit einigen Monaten ausgeblieben, ein neuer Investor war auf die Schnelle nicht zu finden – auch wegen der vielen Fragezeichen, die bleiben.

      Denn was ist mit dem anderen Großinvestor, den V. und Marsalek vermittelt hatten? Wer steckt hinter der „Getnow Holding“ mit Sitz auf der Isle of Man, deren ominöse Muttergesellschaft ebenfalls zum Schattenreich Marsaleks gezählt wird?

      ...

      __
      oben ist der Zusammenhang mMn richtig dargestellt und nicht wie zuvor oft falsch:
      • die Adresse Prinzregentenstrasse 61 war nicht Jan Maršálek's "palatial home", also Zuhause, sondern eben seine Geschäftsadresse in eigener Sache

      D.h., er war schon seit Jahren in diesen Dingen sehr vorsichtig.

      Soweit ich mich erinnere war es das HB, was zum ersten Mal zu seiner tatsächlichen Wohnanschrift (in München) etwas Ungefähres sagte, so in Distanz von ~1.8km zu Fuß (meine Angabe).
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      1 Antwort
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      schrieb am 03.11.20 11:30:26
      Beitrag Nr. 1.081 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.572.334 von faultcode am 02.11.20 17:50:09Es kommt immer mehr, wie es kommen musste (*):
      • am Ende war's -- wie super-praktisch -- der Jan Maršálek so ganz alleine :D


      2.11.
      Ex-Wirecard-Vorstand kommt aus Untersuchungshaft frei
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-manager-frei…
      ...
      Mehr als drei Monate saß Burkhard Ley in Bayern im Gefängnis. Jetzt kommt er wieder raus, als erster und bislang einziger der vier früheren Wirecard-Manager, die im Juli in Untersuchungshaft genommen wurden. Damals war das ein Paukenschlag gewesen.

      Die Staatsanwaltschaft München I ließ Ley, den ehemaligen Finanzvorstand des pleite gegangenen Zahlungsdienstleisters, zusammen mit dem langjährigen Konzernchef Markus Braun und einem weiteren Wirecard-Mann festsetzen, ein anderer war schon hinter Gittern. Die Ermittler verkündeten ihre Aktion bei einer Pressekonferenz, die ein riesiges Echo in den Medien auslöste. Schließlich ging es um den Verdacht, eine Bande von Wirecard-Managern habe Banken und Investoren um mehr als drei Milliarden Euro betrogen und weitere schwere Delikte begangen.

      Nun sieht das bei Ley anders aus. Ziemlich anders sogar. Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen wäre es wohl falsch, den Ex-Finanzvorstand auf eine Ebene mit Braun und vor allem mit dem untergetauchten und internationalen Jan Marsalek zu stellen. Die Staatsanwaltschaft hat am Montag beim Amtsgericht München beantragt, den Haftbefehl gegen Ley gegen Auflagen außer Vollzug zu setzen. Im Unterschied zu Braun und den anderen beiden Untersuchungshäftlingen sei der Ex-Finanzvorstand "nur bis Ende 2017 an möglichen Taten beteiligt" gewesen, teilten die Ermittler mit. Wesentliche Taten, insbesondere solche mit einem Schaden, hätten erst nach Leys Ausscheiden aus dem Vorstand stattgefunden.

      Ein Freispruch ist das noch lange nicht, aber eine deutliche Korrektur der bisherigen Vorwürfe. Ley war von 2006 bis 2017 Finanzvorstand des in Aschheim bei München ansässigen Konzerns, der Mitte des Jahres pleite ging, nachdem sich 1,9 Milliarden Euro als Luftbuchung erwiesen hatten. Anschließend stellte sich ein Wirecard-Manager aus Dubai den Behörden, packte aus, und belastete neben Braun, Marsalek und anderen auch Ley schwer. Den Behörden reichte das für gleich mehrere Haftbefehle. Ley Anwalt Norbert Scharf gelang es dann in monatelanger Arbeit offenbar, die Ermittler davon zu überzeugen, dass sein Mandant anders zu beurteilen sei.

      Ley gilt in seinem Umfeld nicht als ehrgeiziger, kühner Manager, sondern als "Typ Sparkassendirektor". Wirecard-Beschäftigte beschreiben ihn als angenehm und nahbar, ganz anders als den schillernden Marsalek und den "Übervater" Braun. Verheiratet, zwei Kinder, ruhiges Leben, keine Eskapaden. Nichts, was ihn persönlich für die Medien interessant gemacht hätte; abgesehen natürlich von seiner Funktion bei Wirecard. Dem Unternehmen blieb er nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand noch als Berater verbunden. Oder besser gesagt: als Lobbyist.
      ...

      Der Ex-Finanzvorstand besuchte auf Vermittlung eines früheren Polizeipräsidenten im November 2019 den bayerischen Staatskanzleichef Florian Herrmann, um Wirecard aus aufstrebendes Unternehmen zu präsentieren. Auch bei der Bundesregierung machte sich Ley für Wirecard stark. Und er soll bei der Übernahme eines chinesischen Zahlungsdienstleisters eine wichtige Rolle gespielt haben.

      Aber, und das macht für die Ermittler den Unterschied aus: Mit den dubiosen Geldabflüssen aus dem Unternehmen, bei denen über Kredite Hunderte Millionen Euro in Asien in dunklen Kanälen versickerten, soll er nichts zu tun haben. Und auch nichts mit den Krediten und Investorengeldern in Milliardenhöhe, die Wirecard unter Vorlage falschen Zahlen bekommen habe. Bleiben mutmaßliche Bilanzfälschung und Manipulationen des Börsenkurses als Verdachtsmomente. Auch damit will er nichts zu tun gehabt haben. Jetzt ist er erst einmal frei.



      ___
      (*) 10.07.20
      Zitat von faultcode: Je mehr über Jan Maršálek herauskommt, ..

      a/ ..umso unwohler dürfte sich Felix Hufeld/BaFin-Präsident fühlen (und nicht nur der), ..

      aber

      b/ ..umso entspannter dürfte sich Markus Braun zu Hause auf dem Sofa zurücklehnen: kann er doch so dem Jan alles in die Schuhe schieben. Viele Jahre lang.
      ...

      <a/ stimmt nun erkennbar so nicht mehr. So viel zur derzeitigen politischen Kultur in Deutschland in solchen Fragen>
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      schrieb am 04.11.20 01:06:11
      Beitrag Nr. 1.082 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.332.632 von faultcode am 08.07.20 12:46:05
      Zitat von faultcode: ...Hinzu kämen eventuell auch wieder Personal-Überschneidungen, wie z.B. derzeit bei Bafin-Vize Elisabeth Roegele, die auch gleichzeitig in europäischen Aufsichtsorganen sitzt und sich so gleich selber überwacht:


      ...


      Aber Frau Roegele :eek:


      ...
      https://www.wallstreet-online.de/nachricht/13109168-entschae…
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      schrieb am 15.11.20 21:13:17
      Beitrag Nr. 1.083 ()
      15.11.
      Ermittler warnen wohl vor Risiko für Zeugen im Wirecard-Skandal
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/attacke-nicht-ausg…
      ...
      Während die Politiker darauf bestehen, den inhaftierten früheren Wirecard-Chef Markus Braun sowie zwei ebenfalls in Untersuchungshaft sitzende Beschuldigte in der Ausschuss-Sitzung am kommenden Donnerstag persönlich zu vernehmen, plädieren die Ermittler für eine Befragung per Video.

      Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR sei die Gefahr einer Attacke durch "Dritte" nicht auszuschließen, argumentiert die Staatsanwaltschaft in einer E-Mail an den Untersuchungsausschuss.

      Die Ermittler sorgen sich insbesondere um die Sicherheit ihres einzigen Kronzeugen, der ebenfalls am kommenden Donnerstag vernommen werden soll. Als mögliche Gefahr sehen die Ermittler das Umfeld des geflohenen Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek. Dieser solle über "sehr gute Geheimdienstkontakte in mehrere Länder, insbesondere nach Russland" verfügen. Daher solle die "Möglichkeit eines Eingreifens von dritter Seite nicht unterschätzt werden".

      Zudem fürchten die Ermittler, das Trio könne im Umfeld der Sitzung "untereinander Kontakt aufnehmen und möglicherweise Aussagen absprechen". Oder versuchen, aufeinander Einfluss zu nehmen - vor allem auf den Kronzeugen. Dessen Bereitschaft, weiter mit den Behörden zusammenzuarbeiten, könnte "durch Kontakt mit beispielsweise einem ehemaligen Vorgesetzten für die Zukunft erheblich leiden". Die Staatsanwaltschaft warnt daher: "Unsere Ermittlungen sind insoweit massiv gefährdet."

      Die Parlamentarier beharren dennoch, auch über die Parteigrenzen hinweg, auf einer persönlichen Befragung des beschuldigten früheren Wirecard-Managers.

      Man habe im Untersuchungsausschuss die Bedenken der Staatsanwaltschaft sorgfältig geprüft. Gleichwohl: "Eine persönliche Vernehmung ist deutlich effizienter als eine Schalte", sagte Jens Zimmermann (SPD). So sieht es auch die Union. "Es kann nicht sein, dass wir bei unseren wichtigsten Wirecard-Zeugen auf den persönlichen Eindruck verzichten", sagt Matthias Hauer (CDU). Auch die Obleute von FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen halten daran fest, "dass eine Vernehmung bei Anwesenheit der Zeugen im Sitzungssaal erforderlich ist".

      ...
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      schrieb am 19.11.20 01:29:04
      Beitrag Nr. 1.084 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.816.430 von faultcode am 07.02.19 16:41:2507.02.19
      Zitat von faultcode: ...
      Documents seen by the Financial Times show two senior executives in the Munich head office had at least some awareness of the round-tripping scheme: Thorsten Holten and Stephan von Erffa, respectively the company’s head of treasury and head of accounting.
      ...

      natürlich muss auch in diesem Fall die Unschuldsvermutung gelten, aber auch hier sehe ich, wie ein Mitgefangener die Markus-Braun-ich-bin-von-Jan Maršálek-betrogen-worden-Karte zieht :D

      18.11.
      „Ich fühle mich betrogen und missbraucht“
      https://www.wiwo.de/my/unternehmen/dienstleister/ex-wirecard…
      ...
      Thorsten Holten hat den Aufstieg und Fall von Wirecard aus nächster Nähe miterlebt. Der 46-jährige Bankkaufmann hat seit 2002 für den mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister gearbeitet.
      ...
      Als erster Top-Manager des Skandalkonzerns Wirecard geht Ex-Schatzmeister Thorsten Holten an die Öffentlichkeit. Er berichtet, wie er die vergangenen Monate erlebte und rechnet mit seinen ehemaligen Chefs ab.

      ...


      => wer seit 2002 in diesem Laden gearbeitet hat, und zuletzt als Schatzmeister, dem nehme ich das nicht ab

      Der Mann hat sich mMn nach Juni 2020 4 Monate lang genau überlegt: wieviel kann man mir persönlich nachweisen und wie schlimm war das vergleichsweise?

      Auf dem Weg nach oben hat er sich ja auch nicht an den Machenschaften gestört.
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      schrieb am 19.11.20 01:53:56
      Beitrag Nr. 1.085 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.762.304 von faultcode am 19.11.20 01:29:04Leider hat das Buch "Die Wirecard-Story -- Die Geschichte einer Milliarden-Lüge", Investigativ-Reporter der WirtschaftsWoche
      https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/20329-die-…

      ..kein Personen-Verzeichnis im Anhang mit Verweise auf Buchseiten (eBook sehe ich nicht).

      Nur anfangs eine Personen-Übersicht -- @jigajig steht da auch drin! Bezahlen die dir wenigsten ein paar Tantiemen?

      Aber solche Personen-Verweise wären sehr hilfreich gewesen. So kann ich z.B. den Namen Thorsten Holten nicht suchen.

      Vielleicht in einer neuen Auflage.
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      schrieb am 19.11.20 13:46:34
      Beitrag Nr. 1.086 ()
      ...
      Nach dem Zusammenbruch des Skandalkonzerns Wirecard haben gut 11.500 Gläubiger des insolventen Zahlungsdienstleisters Forderungen in Höhe von über 12 Milliarden Euro angemeldet. Das teilte das Münchner Amtsgericht am Mittwoch nach der ersten Gläubigerversammlung mit.

      Damit übersteigen die angemeldeten Forderungen die bisher erzielten Erlöse bei der Abwicklung des Konzerns erwartungsgemäß um ein Vielfaches. Die sehr hohe Summe von gut 12,4 Milliarden Euro erklärt sich daraus, dass neben geschädigten Banken, Investoren und Geschäftspartnern auch viele Aktionäre Schadenersatzforderungen angemeldet haben.
      ...

      Die Wirecard-Gläubiger und ihre Anwälte hoffen, dass ihnen der Insolvenzverwalter Michael Jaffé (57) zumindest einen Teil der verlorenen Milliarden in absehbarer Zeit zurückerstattet: "Ich habe Verfahren erlebt mit 14, mit 18, sogar mit 20 Jahren", sagte der Münchener Rechtsanwalt Peter Mattil, der geschädigte Aktionäre vertritt. "Aber wenn ein Vermögen da ist, das auf die Gläubiger verteilt werden kann, das kann schon nach zwei oder drei Jahren passieren."
      ...

      Persönlich erschienen zu der Versammlung im Münchner Löwenbräukeller lediglich 74 Teilnehmer, darunter Anwälte wie Mattil, die die Ansprüche zahlreicher Gläubiger gebündelt vertreten.

      Das Amtsgericht hat insgesamt sieben Gläubigerversammlungen einberufen, die zwei Tage dauern sollen. Neben der Muttergesellschaft Wirecard AG sind auch sechs Tochtergesellschaften insolvent, für jede Gesellschaft ist eine eigene Gläubigerversammlung angesetzt.

      ...

      18.11.
      Wirecard-Gläubiger fordern 12,4 Milliarden Euro
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/wirecard-glaeubig…
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      schrieb am 19.11.20 14:11:28
      Beitrag Nr. 1.087 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.768.262 von faultcode am 19.11.20 13:46:3417.11.
      Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen Ex-Wirecard-Chef
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-staat…
      ...
      Die Staatsanwaltschaft in München hält den Ex-Wirecard-Chef Markus Braun offensichtlich für in hohem Maße verstrickt in die kriminellen Machenschaften, die zum Zusammenbruch des Finanzdienstleistungskonzerns geführt haben. »Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen« habe der Österreicher »innerhalb der Bande als Kontroll- und Steuerungsinstanz« fungiert, schreibt die leitende Staatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl in einer E-Mail, die dem SPIEGEL vorliegt, und die an den parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Berlin gerichtet ist, der die politischen Hintergründe des Finanzskandals aufklären will.
      ...

      Braun habe ein »System nach dem Prinzip ›teile und herrsche‹ aufgebaut«, das geprägt war von »militärisch-kameradschaftlichem Korpsgeist und Treueschwüren untereinander«, heißt es in dem Schriftstück, das am Dienstag versendet wurde.
      ...

      Das Schriftstück gibt einen überraschend tiefen Einblick in die Erkenntnisse der Münchner Ermittler, insbesondere zur Person Markus Braun. Dieser habe »strategische Weisungen und konkrete Geschäftsaktionen« vorgegeben. »Bei Anzeichen des Abweichens vom gemeinsamen Tatplan wirkte er (zusammen mit Marsalek) auf die anderen ein und machte sich dabei die von Motivation und psychischem Druck geprägte Struktur zunutze«, so Bäumler-Hösl.

      ...

      ___
      => das mit den Treueschwüren erledigt sich nach Oliver Bellenhaus (als #1) und nun seit gestern mit Thorsten Holten (als #2) so langsam: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-1081-109…

      Auf meiner kleinen Liste befinden sich 15 globale Namen, inkl. obige Herren. Wenn ich MB und Maršálek davon abziehe, bin ich bei 13. (Nur Executives dabei, innerhalb und außerhalb; keine AR-Mitglieder.)

      2 von 13 sind ~15%.

      Das ist schon mal ein Schwellenwert. Wenn man allerdings Personen davon abzieht, die man wahrscheinlich auch in den nächsten 10 Jahren nicht zu fassen bekommt (z.B. Edo Kurniawan), dann steigt diese Zahl (jetzt schon).
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      schrieb am 19.11.20 15:01:15
      Beitrag Nr. 1.088 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.768.640 von faultcode am 19.11.20 14:11:2819.11.
      Ex-Wirecard-Chef entlastet Politik und Aufsicht
      Markus Braun gibt sich vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags wenig auskunftsfreudig. Bei Politik und Behörden sieht er kein Versagen.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...
      Er habe „zu keiner Zeit Feststellungen getroffen oder Hinweise erhalten, dass sich Behörden, Aufsichtsstellen oder Politiker nicht korrekt, pflichtwidrig oder in irgendeiner Form unlauter verhalten hätten“, sagte Braun am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags. Das gelte auch für den Aufsichtsrat als Kontrollorgan und für die Wirtschaftsprüfer.

      Mehr werde er vor dem Ausschuss nicht sagen, erklärte Braun, der seit dem Sommer in Untersuchungshaft sitzt. Er wolle sich zunächst vor der Staatsanwaltschaft äußern. „Am Ende werden unabhängige Richter entscheiden, wer die rechtliche Verantwortung für den Zusammenbruch des Unternehmens der Wirecard AG trägt“, sagte er.

      Auf jegliche Fragen von Abgeordneten verweigerte Braun daraufhin die Aussage. Auch vor dem Untersuchungsausschuss gilt: Zeugen müssen sich nicht selbst belasten.

      ...

      Neben Braun werden am Abend auch zwei weitere inhaftierte Manager befragt: Oliver Bellenhaus, der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft München und Dubai-Statthalter des Konzerns, sowie der ehemalige Leiter der Buchhaltung. Beide erscheinen nicht vor Ort, sondern werden per Videokonferenz zugeschaltet.

      Im Fall des Kronzeugen Bellenhaus wandte sich die Staatsanwaltschaft gegen eine Reise nach Berlin, da sie einen Angriff durch Dritte auf den Zeugen für möglich hielt. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die guten Drähte des flüchtigen Asienvorstands Jan Marsalek zu russischen und anderen Nachrichtendiensten.

      ...


      ___
      Merke: alle gemäß MB unschuldig. Damit bliebe, wie schon zuvor, nur wieder Jan Maršálek übrig :D


      Zu:
      "Am Ende werden unabhängige Richter entscheiden, wer die rechtliche Verantwortung für den Zusammenbruch des Unternehmens der Wirecard AG trägt." :p <heißt: ich bin schlauer als ihr>
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      schrieb am 19.11.20 16:38:59
      Beitrag Nr. 1.089 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.769.372 von faultcode am 19.11.20 15:01:15📢 es sieht wohl so aus, daß Markus Braun gar keine Frage beantwortete 📢

      Die SZ ist in diesen Fragen gewöhnlich gut unterrichtet:

      ...
      Der seit Juli in Untersuchungshaft sitzende Manager trat am Donnerstagmittag vor die neun Abgeordneten des Ausschusses und verlas ein kurzes Eingangsstatement.

      Darüber hinaus verweigerte er die Beantwortung weiterer Fragen. Er berief sich dabei auf sein Auskunftsverweigerungsrecht als Beschuldigter in einem Strafverfahren und kündigte erneut an, zunächst der Staatsanwaltschaft München I Rede und Antwort stehen zu wollen. Zu einem späteren Zeitpunkt sei dann eine Aussage vor dem Untersuchungsausschuss möglich.

      ...


      Für ihn geht die Suche nach den "verschwundenen" Milliarden immer noch weiter :laugh:

      Braun betonte, dass er Vertrauen in die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft habe, den Sachverhalt und insbesondere den Verbleib der veruntreuten Gelder der Wirecard AG aufzuklären.
      ...


      Doch hier kommt nun eine mögliche Unschlüssigkeit in der Verteidigungsstrategie zum Vorschein mMn:

      Zuvor hatte sein Verteidiger Alfred Dierlamm klargemacht, dass Braun sich zu den strafrechtlichen Vorwürfen nicht äußern werde. Braun weist diese bisher zurück. In einem Schreiben des Anwalts an den Bundesgerichtshof hatte es allerdings geheißen, dass sein Mandant über "durchweg völlig unkritische Kontakte" zu Politikern Angaben machen würde.

      --> haben denn die Politiker des Untersuchungsausschusses des Bundestags heute keine Fragen zu solchen "durchweg völlig unkritischen Kontakten" gestellt? :D



      19.11.
      Markus Braun verweigert Aussage
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-u-ausschuss-…
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      schrieb am 19.11.20 17:05:06
      Beitrag Nr. 1.090 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.771.058 von faultcode am 19.11.20 16:38:59
      Zitat von faultcode: ...Doch hier kommt nun eine mögliche Unschlüssigkeit in der Verteidigungsstrategie zum Vorschein mMn:...

      Der Ausschussvorsitzende Gottschalk stellte ebenfalls eine ganze Reihe von Fragen zur Sache, die Braun allesamt nicht beantwortete. Gottschalk konzentrierte sich vor allem auf die Rolle des Kanzleramts: Es war Wirecard noch 2018 gelungen, Kontakt zu Bundeskanzlerin Angela Merkel aufzunehmen. Auch zu Inhalt und Details dieses Austauschs verweigerte Braun jede Aussage. Er kenne die "Mosaiktheorie", sagte Gottschalk, doch dazu gebe es auch "andere Meinungen". Auch er forderte Braun auf, sich zumindest zu Fragen zu äußern, die nicht direkt strafrechtlich relevant seien.

      aus:
      Ex-Wirecard-Chef Braun verweigert die Aussage
      3. Untersuchungsausschuss/Anhörung - 19.11.2020 (hib 1275/2020)
      https://www.bundestag.de/presse/hib/807626-807626


      "Mosaiktheorie":

      Braun berief sich gleich zu Beginn der Ausschuss-Sitzung in einer vorbereiteten Erklärung auf sein Recht, die Aussage da zu verweigern, wo er sich selbst belastet. Da alle Fakten rund um Wirecard ein "mosaikartiges Gesamtbild" ergeben, sei jede Angabe strafrechtlich relevant.


      Zu:
      "Ich werde mich nicht über diese Erklärung hinaus äußern", sagte Braun - und hielt das auch während seiner Befragung durch.
      Mit dieser Formulierung stellte Brauch sich eher wie ein unbeteiligter Beobachter dar...


      --> klar ist, daß er und seine Verteidiger wollen, daß man ihm alles haarklein persönlich und belastbar nachweisen muss in den nächsten Monaten und Jahren
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      4 Antworten
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      schrieb am 19.11.20 17:26:00
      Beitrag Nr. 1.091 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.771.556 von faultcode am 19.11.20 17:05:06
      https://twitter.com/lisapaus/status/1329456825964634112


      => ich nehme an, darauf hat ihn sein Anwalt eh schon vorbereitet

      Ich meine, den meisten Politikern in diesem Umfeld kann das doch eh nur recht sein, daß Markus Braun nichts Konkretes sagen will.
      Kann doch so auch nichts von dieser Stelle auf sie zurückfallen.

      Vor allem nicht auf die CSU und das Bayerische Staatsministerium der Justiz :D

      Das ist schon etwas verdächtig, daß Markus Braun immer wieder auf die Staatsanwaltschaft München I verweist :rolleyes:
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      schrieb am 19.11.20 17:57:21
      Beitrag Nr. 1.092 ()
      Tina Kleingarn, Ex-Wirecard-AR-Mitglied:

      ...
      Nach Darstellung von Kleingarn war Brauns Vorstandsvertrag damals handstreichartig verlängert worden. Die Vertragsverlängerung habe "nichts mit einem geordneten Prozess" zu tun gehabt. Mit nicht haltbaren Begründungen sei der Vertrag innerhalb von 24 Stunden verlängert worden. Der Aufsichtsrat dürfe sich bei der Bestellung des Vorstandschefs das "Heft des Handels nicht entziehen lassen; das ist aber leider passiert."

      Das damalige Rücktrittsschreiben enthält weitere, massive Kritik am damaligen Vorstand. Entscheidungsvorlagen würden häufig sehr spät vorgelegt, manchmal sogar als Tischvorlage. Dem Aufsichtsrat seien sogar Kreditbürgschaften zur Genehmigung vorgelegt worden, bei denen die betreffenden Darlehen bereits Wochen vorher ausbezahlt worden seien, rügte Kleingarn. Das bedeutet, der Vorstand soll unter Konzernchef Braun erst Fakten geschaffen und dann nachträglich den Aufsichtsrat informiert und um Genehmigung gebeten haben. Das war im September 2017.
      ...

      Was aber wäre passiert, hätte Kleingarn ihre Kritik nicht nur intern geäußert? Hätte sie die Geldgeber von Wirecard warnen können oder dies sogar müssen?

      Dem entgegen steht die strenge Verschwiegenheitspflicht, der Aufsichtsräte nach deutschem Recht unterliegen. Der Auskunftsfreude sind daher Grenzen gesetzt.

      Andererseits: Offiziell hatte Kleingarn ihren Rücktritt mit "familiären Gründen" erklärt, nur um kurz darauf in einen anderen prominenten Aufsichtsrat einzuziehen. Auch die nachfolgenden Mitglieder des Gremiums erfuhren dem Vernehmen nach nichts von den wahren Gründe des Rücktritts.

      Jedenfalls soll sich der damalige Aufsichtsratschef Wulf Matthias ihnen gegenüber dazu ausgeschwiegen haben

      ...

      19.11.
      Frühe Warnung vor Brauns Machtfülle
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-untersuchung…


      Zu Wulf Matthias:

      28.04.2020
      Zitat von faultcode: ...Und noch etwas: immer wenn so ein "Opa" jahrelang Vorsitzender des Aufsichtsrates ist, ohne Gründer oder maßgeblicher Aktionär etc. zu sein, sollten man mMn bei einem umtriebenen CEO wie Markus Braun immer skeptisch sein.

      So jemand ist da nicht ohne wichtigen Grund jahrelang Vorsitzender :D

      ...
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      schrieb am 19.11.20 18:09:03
      Beitrag Nr. 1.093 ()
      Dr. Jörg Kukies
      - Vorsitzender des Verwaltungsrates der BaFin
      - seit April 2018: Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen

      ...
      Ein persönliches Gespräch von Finanzstaatssekretär Jörg Kukies (SPD) mit dem damaligen Chef der Wirecard AG, Markus Braun, an dessen 50. Geburtstag im November 2019. Wozu? Was besprachen die beiden?

      Warum wollte sich Kukies - wie sich später herausstellte auf eigene Initiative - mit Braun treffen?
      ...

      Denn eine Mail aus dem Finanzministerium, die dem ZDF vorliegt, spricht eine andere Sprache.

      Fünf Tage vor dem Gespräch bat Kukies‘ persönlicher Referent demnach - Betreff: "Eilt sehr" - die zuständige Abteilung im Finanzministerium um eine Gesprächsvorbereitung.

      Interessant daran ist, wozu der Staatssekretär vorbereitet werden sollte - nämlich nur zu einem einzigen Punkt: "Zum Thema Kurs- und Marktmanipulationen bei Wirecard, insb. zu den Ermittlungen und der Sonderprüfung der Bafin hierzu".

      ...

      18.11.
      Kukies und Ex-Chef Braun - Wirecard-Affäre: Eine Mail wirft Fragen auf
      https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/wirecard-untersuch…
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      schrieb am 19.11.20 18:45:29
      Beitrag Nr. 1.094 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.771.556 von faultcode am 19.11.20 17:05:06...
      Journalisten konnten den Auftritt nur von einem Streaming-Raum aus betrachten. Die Abgeordneten, die Braun direkt gegenübersaßen, schilderten Braun als zerbrechlich: „Er wirkt geschwächt, seine Hände zittern.“ Ein anderer Abgeordneter: „Er macht einen sehr wackeligen, labilen Eindruck.“
      ...

      Ein Bruch kam schließlich, als der Linke Fabio De Masi den früheren Manager unvermittelt fragte: „Haben Sie eine Tochter?“ Und eine Frage zu der Kinderpornografie nachschob, mit der Wirecard unter anderem Geld verdient habe.

      Auch die Frage nach dem Titel seiner Doktorarbeit überraschte Braun, der eingangs auf die Frage seines Berufs mit „Wirtschaftsinformatiker“ geantwortet hatte. De Masi sagte, diese Frage sei für die Beurteilung der Befähigung von Braun zur Ausübung der Tätigkeit als Geschäftsführer notwendig,

      De Masi verschärfte die Gangart und fragte, ob es stimme, dass Braun „mehrere Identitäten, mehrere Reisepässe“ habe und „akut suizidgefährdet“ sei. Auf die persönlichen Fragen antwortete Braun nicht, sondern versuchte die Gegenoffensive, und sagte: „Ich finde, das ist heute nicht Verfahrensgegenstand.“ Er provozierte damit jedoch den kaum unterdrückten Zorn von De Masi, der Braun erklärte, dies entscheide immer noch der Ausschuss und nicht ein Häftling aus der JVA Augsburg.

      Die persönlichen Fragen schienen Braun auf einer anderen Ebene zu erreichen: Er wurde leiser, mitunter kaum hörbar. Dieser Eindruck verstärkte sich, als der Grüne Danyal Bayaz nachfasste und Braun nach dem Datum seines Geburtstags fragte. Braun sagte: „5.11.1969“.

      Und Braun öffnete sich für einen kurzen Moment und sagte, er sei einmal Angestellter der KPMG Consulting gewesen. Sichtlich verunsichert wirkte Braun, als Bayaz ihn bat, sein Eingangsstatement noch einmal zu verlesen. Braun folgte der Aufforderung, las den Text jedoch deutlich weniger engagiert vor als beim ersten Mal.

      Nach einer ersten Runde zogen sich die Abgeordneten zur Beratung zurück. Sie drohten zuvor unverhohlen damit, konkrete Aussagen von Braun per Ordnungsgeld erzwingen zu können. Die Abgeordneten haben auch das Recht, Beugehaft beim BGH zu verhängen.

      Dies schien auch Brauns Anwalt zu beeindrucken. Nach der Pause zeigte sich Braun scheinbar etwas auskunftsfreudiger – doch schon bald stellte sich heraus, dass es sich erneut um Phrasen handelt.

      Im Lauf der Befragung ermüdete Braun sichtlich und begann, seine Antworten kurz und gleichhaltend zu halten. Er wurde einsilbig. Seine eingangs gezeigte Freundlichkeit fiel in sich zusammen. Schließlich schien der Algorithmus auf Stand-by-Modus: „Ich verweise auf mein Statement.“ Einmal sagte Braun noch, müde und abwesend: „Ich bitte, meine Familie hier außen vor zu lassen."

      Immerhin: Auf die Frage: „Wären Sie bereit, morgen bei der Staatsanwaltschaft auszusagen?“, antwortete Braun, wie von einer Last befreit, mit einem klaren „Ja“. Die Frage, ob es einen Deal mit der Staatsanwaltschaft gäbe, ließ Braun unbeantwortet.

      Zum Ende der Vernehmung bedankte sich Braun artig, band sich die Maske um und verließ unter starkem Polizeischutz das Paul-Löbe-Haus. Die Abgeordneten kündigten an, dass sie sich mit dem Schweigen des Wirecard-Managers nicht abfinden werden. Eine neuerliche Vorladung ist zu erwarten.


      19.11.
      Wirecard: Markus Brauns gespenstischer Auftritt im Bundestag
      Der frühere Wirecard-Manager Markus Braun war vor den Untersuchungsausschuss geladen. Seine Aussagen waren beklemmend virtuos.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
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      schrieb am 19.11.20 22:40:08
      Beitrag Nr. 1.095 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.771.556 von faultcode am 19.11.20 17:05:06
      Zitat von faultcode: ...Doch hier kommt nun eine mögliche Unschlüssigkeit in der Verteidigungsstrategie zum Vorschein mMn:...

      ..und hier noch eine andere (BILD spricht offen von Lüge):

      ...
      „Am Ende werden unabhängige Richter entscheiden, wer die rechtliche Verantwortung für den Zusammenbruch des Unternehmens der Wirecard AG trägt“, sagte er. Dass er noch nicht vernommen worden sei, liege nicht an ihm.

      Nur blöd: Die Staatsanwaltschaft München 1, bei der das Wirecard-Ermittlungsverfahren liegt und die Braun in U-Haft gebracht hat, weiß davon nichts. Jedenfalls nicht von Brauns angeblichem Kooperationswillen!

      Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München, Oberstaatsanwältin Anne Leiding zu BILD: „Wir hatten Herrn Dr. Braun bisher nicht förmlich geladen, da wir dafür schon zuvor das Signal bekommen müssten, zum Beispiel über seine Verteidiger, dass er auch ausführliche Angaben zur Sache und zu seiner Rolle machen will.“ Also: Braun hat dies, anders als im Bundestag behauptet, bisher nicht getan.

      Zwar habe Braun „vor kurzem seine Bereitschaft erklärt, sich vernehmen zu lassen und Angaben zu machen. Den Umfang der von ihm beabsichtigten Angaben können wir natürlich nicht vorhersehen, genauso wenig, ob damit eine vollumfängliche Kooperation einhergeht.“

      ...

      19.11.
      Wirecard-Chef belügt Bundestags-Aufklärer
      https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/wirecard-c…


      ____
      mittlerweile glaube ich es auch: Markus Braun hat heute seinen allerletzten Kredit, wenn er den noch gehabt haben sollte, verspielt; zumindest in Berlin.

      In Zukunft alles oder das meiste auf Jan Maršálek zu schieben, wird (mMn) nicht reichen.

      Aber, siehe oben: eine Wildcard (für mich) bleibt:
      • was wird am Ende die CSU und das Bayerische Staatsministerium der Justiz draus machen?

      Für mich der Knackpunkt, nicht Berlin.
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      schrieb am 19.11.20 23:02:00
      Beitrag Nr. 1.096 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.769.372 von faultcode am 19.11.20 15:01:15
      Zitat von faultcode: ...Neben Braun werden am Abend auch zwei weitere inhaftierte Manager befragt: Oliver Bellenhaus, der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft München und Dubai-Statthalter des Konzerns, sowie der ehemalige Leiter der Buchhaltung. Beide erscheinen nicht vor Ort, sondern werden per Videokonferenz zugeschaltet...

      --> es soll heute noch weitergehen mit:

      Stephan Freiherr von Erffa:
      - Ex-Boss von Edo Kurniawan
      - "deputy CFO"

      eine von mehreren Quellen dazu, FT: https://twitter.com/OlafStorbeck/status/1329542842725883906

      --->
      ...An ex-employee once told me that he was so disliked within #Wirecard that employees vowed never not to turn up to meetings he was attending


      ___
      Da schau her:

      Laut Ex-Aufsichtsrätin Kleingarn war bei #Wirecard das Testat des Wirtschaftsprüfers @EY_Germany für das Geschäftsjahr 2016 in Gefahr. Sie sei "fast vom Stuhl gefallen", als sie das hörte. Denn der Vorstand habe ihr vorher gesagt, alles laufe bestens...
      https://twitter.com/t_stoneman/status/1329477086885588996


      --> langsam kommt doch noch Schwung in die Sache hier
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      schrieb am 19.11.20 23:44:06
      Beitrag Nr. 1.097 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.776.317 von faultcode am 19.11.20 23:02:00Das war es dann für heute mit beiden: Zeugnisverweigerungsrecht

      Im Januar soll es (für beide) vor dem Untersuchungsausschuss weitergehen:
      https://twitter.com/moritz_roedle/status/1329551764950020096
      https://twitter.com/MatthiasHauer/status/1329548098658574336

      Soll. Mal schauen, was sich bis dahin in der Sache Wirecard so ergeben wird.

      Die Bundestagswahl 2021 rückt ja auch näher.
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      schrieb am 22.11.20 01:17:16
      Beitrag Nr. 1.098 ()
      ...
      Die vorgeladenen Wirtschaftsprüfer wollen im Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Bilanzskandal in der kommenden Woche nicht aussagen. Das geht aus drei Anwaltsschreiben an den Ausschuss hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

      Demnach berufen sich die Mitarbeiter der Gesellschaft EY auf ihre Verschwiegenheitspflicht als Wirtschaftsprüfer. Dass der Insolvenzverwalter sie davon entbunden habe, ändere nichts, erklären die Anwälte in den Schreiben.

      EY hatte als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Jahresabschlüsse von Wirecard geprüft. Das Unternehmen steht in der Kritik, weil der Milliardenbetrug dabei nicht früher entdeckt wurde. Am kommenden Donnerstag sollten die Prüfer im Ausschuss befragt werden.

      ...
      21.11.
      Wirtschaftsprüfer wollen nicht aussagen
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirecard-ausschuss-wi…
      Wirecard | 0,578 €
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      schrieb am 22.11.20 22:37:46
      Beitrag Nr. 1.099 ()
      Justizminister Eisenreich: „Die Justiz verfolgt Straftäter konsequent und entschlossen. In Bayern lebt es sich sicher!"

      --> im Fall Wirecard war ja das in den vergangenen Jahren eher nicht der Fall. Mal schauen, ob das in Zukunft besser klappt :rolleyes:

      21.11.
      Alarmierende Zahlen aus Bayern -- Angriffe auf Justizbeamtehaben deutlich zugenommen
      https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional-poli…
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      schrieb am 23.11.20 11:33:40
      Beitrag Nr. 1.100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.796.306 von faultcode am 22.11.20 01:17:16schwer vorstellbar, daß langjähriger Wirtschaftsprüfer und Markus Braun von der tatsächlichen Unternehmenslage nichts mitbekommen haben wollen:

      aus MM 12/2020:

      Wirecard | 0,570 €
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      schrieb am 23.11.20 13:06:51
      Beitrag Nr. 1.101 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.796.306 von faultcode am 22.11.20 01:17:16Ja ich habe das in der Zeitung heute auch gelesen ,das ist ein Witz für die und E & Y und Braun.
      So traurig es alles ist und eine Schande für das Finanzminanzministerium und den Scholz und die
      BaFin und die Justiz und und .
      Braun und Marsalek und Co. haben jahrelang allen vorgeführt was in D alles möglich ist !
      Egal wo Marsalek auch ist er dürfte sicher sein und mit dem vielen Geld kann er sich überall
      schützen. Braun hatte vielleicht in seinem Kleinhirn die Idee aufgrund seiner Verbindungen
      nach Berlin da kommst Du gut weg. Braun und die ganze andere Bande müßten bis an ihr
      Lebensende im Loch schmoren schon allein zur Abschreckung.
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      schrieb am 24.11.20 18:01:58
      Beitrag Nr. 1.102 ()
      24.11.
      Bundesbank sprach sich gegen Wirecard-Leerverkaufsverbot aus – Bafin verhängte es dennoch

      Das Leerverkaufsverbot wog viele Wirecard-Aktionäre in trügerischer Sicherheit. Interne Dokumente zeigen jetzt: Die Bundesbank war dagegen, die Bafin verhängte es trotzdem.

      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...
      Diese Einschätzung schienen die Notenbanker nicht zu teilen. Sie hatten dem Vermerk zufolge „verschiedene Analysen zur Aktie der Wirecard AG durchgeführt“, etwa hinsichtlich der Leerverkaufspositionen und möglicher Ansteckungseffekte für Papiere anderer Finanzunternehmen, offenbar ohne beunruhigendes Ergebnis.
      ...
      Wirecard | 0,528 €
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      schrieb am 25.11.20 14:22:15
      Beitrag Nr. 1.103 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.827.527 von faultcode am 24.11.20 18:01:58Was solte denn der Quatsch wieder von der Bundesbank ,daß die gegen ein Leerverkaufsverbot
      bei Wirecard war ! Es ist doch genug Unheil bei WC geschehen. Endlich mal was Gutes von der
      BaFin . Sonst hätte die Zockerei bei WC nicht aufgehört .
      Wirecard | 0,475 €
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      schrieb am 25.11.20 17:37:35
      Beitrag Nr. 1.104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.185.526 von faultcode am 25.06.20 21:46:37 25.06.20
      Zitat von faultcode: ...nicht nur dort, auch woanders, z.B. bei Baker Tilly in Düsseldorf (*), macht man sich ans Aufräumen, Säubern und Schützen:
      ...
      (*) https://www.bakertilly.de/news/detail/baker-tilly-beraet-die…

      25.11.
      Wichtiger Wirecard-Zeuge will nicht aussagen
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wichtiger-wire…
      ...
      Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zum Wirecard-Skandal will sich ein weiterer Zeuge einer Befragung vorerst entziehen. Eigentlich soll Frank Stahl, Partner der Wirtschaftskanzlei Baker Tilly in München und langjähriger Wirecard-Berater, an diesem Donnerstag vor dem Ausschuss aussagen – das aber versucht sein Anwalt nun zu verhindern.

      In einem aktuellen Schreiben an den Ausschuss, das dem SPIEGEL vorliegt, argumentiert Stahls Rechtsvertreter, seinem Mandanten stehe ein Zeugnisverweigerungsrecht zu; zudem sei er zur Verschwiegenheit verpflichtet, um nicht seine anwaltliche Schweigepflicht zu verletzen. »Das Risiko, sich hier strafrechtlichen Ermittlungen auszusetzen, ist für meinen Mandanten nicht zumutbar«, heißt es in dem Schreiben.

      Stahl gilt als eine der zentralen, externen Figuren bei Wirecards Aufstieg zum Milliardenkonzern und Mitglied im Deutschen Aktienindex Dax. Für den Bilanzprüfer RP Richter testierte er Wirecards Bilanzen der Jahre 2009 und 2010, später ging RP Richter in Baker Tilly auf, wo Stahl bis heute arbeitet. Dort beriet er Wirecard bei Akquisitionen in Asien und Südafrika, dem Kauf des Prepaid-Kartengeschäfts der Citigroup und der Übernahme des chinesischen Zahlungsabwicklers AllScore.

      Viele dieser Zukäufe gelten als verdächtig, vor allem der des indischen Zahlungsabwicklers Hermes. Für den hatte Wirecard einst rund 340 Millionen Euro bezahlt, obwohl nur wenige Wochen vorher ein auf Mauritius ansässiger Fonds namens EMIF 1A Hermes für etwa ein Neuntel der Summe erworben hatte.

      Mutmaßlich waren Wirecard-Manager und -Geschäftspartner Nutznießer des Deals und der damit verbundenen Preisexplosion. Baker Tilly bestätigt, Wirecard beraten zu haben, äußert sich aber nicht detailliert.

      ...
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      schrieb am 25.11.20 17:43:05
      Beitrag Nr. 1.105 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.841.693 von faultcode am 25.11.20 17:37:35Die Verweigerung von Aussagen spricht Bände. Die haben soviel Dreck am Stecken, dass man den Stecken nicht mehr sieht.

      Wer ein reines Gewissen hat, kann auch aussagen. Eine relativ simple Logik des Lebens.

      Das Märchen - ich hab soooohooooo große Angst, dass ich unabsichtlich strafrechtlich belangt werden könnte, ich hab doch nichts getan - können sich die Vorstände, Prüfer und Berater sparen.

      Ich hoffe Gerichte und Staatsanwaltschaft holen schon mal die juristische Streckbank, Daumenschrauben und weiteres Verhörwerkzeug raus.
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      schrieb am 26.11.20 15:42:53
      Beitrag Nr. 1.106 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.465.553 von faultcode am 22.10.20 14:57:4126.11.
      KPMG: Wirecard hat Sonderprüfung der Bilanz massiv behindert...
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/untersuchungsaussc…

      Der nach Luftbuchungen kollabierte Zahlungsabwickler Wirecard hat die Sonderprüfung seiner Bilanz nach Darstellung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG massiv behindert.

      Dokumente seien immer wieder nicht oder nur verspätet übergeben worden, Interviews regelmäßig verschoben worden, sagte der KPMG-Mitarbeiter Alexander Geschonneck am Donnerstag vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu dem milliardenschweren Finanzskandal. "Es kam zu erheblichen Verzögerungen."

      Im untersuchten Zeitraum von 2016 bis 2018 seien keine angemessenen Nachweise des in Aschheim bei München ansässigen Unternehmens für angeblich vorhandene Zahlungseingänge und Kontoguthaben im Asiengeschäft erbracht worden.

      KPMG wurde im Herbst 2019 von Wirecard mit einem Sondergutachten beauftragt, weil damals bereits zahlreiche Vorwürfe in Medien zu Bilanzunregelmäßigkeiten erhoben wurden. KPMG legte seinen kritischen Bericht dann Ende April 2020 vor - "nach erheblichen Hürden und Hindernissen von Wirecard", so Geschonneck. Im Juni rutsche der einstige Dax-Konzern in die Pleite, als die Luftbuchungen endgültig öffentlich wurden.
      ...

      Der Untersuchungsausschuss des Bundestages hat laut SPD-Politiker Jens Zimmermann zahlreiche Dokumente von KPMG erhalten. Der eigentliche Wirecard-Bilanzprüfer EY (Ernst & Young) habe bis zum April 2020 an die Existenz von Wirecard-Treuhandkonten im Umfang von 1,9 Milliarden Euro geglaubt, die in der Bilanz fehlen.
      "Das suggerieren zumindest Unterlagen, die wir gesichtet haben", so Zimmermann. KPMG müsse den Ruf der Branche retten. FDP-Politiker Florian Toncar ergänzte, KPMG sei entscheidend für die Aufklärung des Falls.

      ...
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      schrieb am 26.11.20 16:19:04
      Beitrag Nr. 1.107 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.853.777 von faultcode am 26.11.20 15:42:5326.11.
      Deutsche Bank Accounting Head Probed Over EY’s Wirecard Audit
      https://www.bnnbloomberg.ca/deutsche-bank-accounting-head-pr…
      ...
      Deutsche Bank AG’s top accounting executive, Andreas Loetscher, is being investigated over his role as the auditor of Wirecard AG while he was with his former firm, Ernst & Young, two people familiar with the matter said.

      Germany’s accounting regulator, APAS, is looking at his role as part of a review of EY’s auditing, said the people, who declined to be identified because the information isn’t public. Loetscher and three EY auditors are scheduled to testify at a parliamentary committee Thursday about their work for Wirecard. They are expected to invoke legal privilege and not answer any questions about their accounting work.

      Loetscher, a two-decade veteran at the accounting firm, oversaw the Wirecard audits for the financial years 2015 through 2017, filings show. He left in 2018 to become chief accounting officer at Deutsche Bank, taking over after the bank struggled for years with legal and regulatory mishaps.

      Handelsblatt reported Thursday that APAS sent a letter to Berlin prosecutors, telling them that the auditors may have committed criminal actions.

      EY rejected the newspaper’s report, saying there is no evidence of any criminal action by its auditors. Munich prosecutors told them on Wednesday that they didn’t see any criminal action by the accounting firm, an EY spokesman said in an email. He declined to comment on the APAS probe.

      Munich prosecutors said they have been informed about the APAS letter and are now looking into the matter.

      APAS declined to comment on any individual cases, and Deutsche Bank declined to comment. Loetscher’s lawyer Friedrich Schultehinrichs didn’t immediately reply to emails seeking comment.

      ...


      Tags:
      • Lötscher
      • Abschlussprüferaufsichtsstelle APAS beim BAFA: https://www.apasbafa.bund.de/APAS/DE/Home/home_node.html
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      1 Antwort
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      schrieb am 26.11.20 19:29:50
      Beitrag Nr. 1.108 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.854.203 von faultcode am 26.11.20 16:19:04...
      Apas, Germany's auditor watchdog, recently sent a report to prosecutors, becoming the first international regulator to suggest that EY may have broken the law during its 10-year business relationship Wirecard.

      Laypeople are probably wondering right about now: why aren't prosecutors taking EY's transgressions more seriously?
      Munich prosecutors told the Financial Times they were evaluating the evidence that was filed by Apas and had not yet come to a conclusion. Prosecutors have not launched a criminal investigation into current or former EY staff.


      The report comes ahead of what's expected to be a contentious hearing Thursday afternoon, as EY partners are set to clash with German MPs over how much they are allowed to reveal about their work for Wirecard without violating strict confidentiality rules. Apas last year launched an investigation into EY’s work auditing Wirecard. EY Germany delivered the following comment to the FT:

      EY Germany told the FT that it had “no knowledge of such an Apas document”, adding that “based on our current state of knowledge, our colleagues conducted the audits professionally and in good faith” and that there were “absolutely no indications for criminally relevant misconduct by EY auditors in the Wirecard case”.

      After that, prosecutors in Munich also accused Wirecard of twisting their words once again .

      However, Munich prosecutors on Thursday took issue with the statement, saying that EY had taken the quote out of context as it did not refer to the Apas letter. “We cannot confirm EY’s assessment that there are no indications for criminally relevant misconduct by EY in the Wirecard case as this is still being scrutinised,” the prosecutors added.

      ...

      Ernst & Young Should Face Criminal Investigation Over Wirecard Work, German Regulator Recommends
      https://www.zerohedge.com/geopolitical/ernst-young-should-fa…


      FT:
      German watchdog reports EY to prosecutors over Wirecard audit
      Oversight body said there was evidence of potential criminal violations
      https://www.ft.com/content/c3b9791a-15b2-4a7c-92da-be4458f52…
      ...
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      schrieb am 26.11.20 19:39:47
      Beitrag Nr. 1.109 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.853.777 von faultcode am 26.11.20 15:42:53...
      KPMG-Partner Geschonneck ist kein ausgebildeter Wirtschaftsprüfer, er sah sich nach Rücksprache mit seinem Anwalt nicht an die Verschwiegenheitspflicht gebunden. Insofern gehörte ihm am Donnerstag im Sitzungssaal allein die Bühne.

      Die Ausschussmitglieder befragten ihn auch ausgiebig zum Wirecard-Management und dem Umgang mit dem Sonderprüfungsbericht. Der Wirecard-Vorstand hatte den Bericht laut Geschonneck bereits am 22. April vorgelegt bekommen, eine Ad-hoc-Mitteilung dazu gab es aber erst sechs Tage später. Wirecard teilte mit, es seien keine Belege für Bilanzmanipulation gefunden worden.

      „Diese Mitteilung entsprach überhaupt nicht unserer Sicht auf die Dinge“, erklärte Geschonneck dazu in Berlin. „Unser Bericht hat ein deutliches Bild gezeichnet und sprach für sich.“

      ...

      KPMG-Manager belastet Wirecard – und indirekt auch EY
      Forensikexperte Geschonneck erhebt schwere Vorwürfe gegen den Zahlungsdienstleister – und rückt dessen Abschlussprüfer in ein schlechtes Licht.
      https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/untersuchun…
      Wirecard | 0,490 €
      1 Antwort
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      schrieb am 26.11.20 21:25:59
      Beitrag Nr. 1.110 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.856.915 von faultcode am 26.11.20 19:39:47PUA: man ist nun hier angelangt (nur als Begleitlektüre):

      Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., Düsseldorf
      August 2020
      Anforderungen an die Einholung von Bestätigungen Dritter im Rahmen der Abschlussprüfung (insb. bei Treuhandverhältnissen)

      --> PDF mit 7 Seiten:
      <das Wort "Wirecard" taucht darin aber nicht auf ;) >

      Google doc: https://docs.google.com/viewerng/viewer?url=https://www.idw.…
      Wirecard | 0,518 €
      Avatar
      schrieb am 26.11.20 22:10:16
      Beitrag Nr. 1.111 ()
      Schon ein Erscheinungsdatum des Films bekannt?
      Wirecard | 0,491 €
      Avatar
      schrieb am 27.11.20 20:28:02
      Beitrag Nr. 1.112 ()
      ...
      Die neuen Fehlbeträge verteilen sich auf sechs verschiedene Treuhandguthaben. Inhaber sind neben den bekannten Adressen wie Al Alam, Senjo und PayEasy drei neue Namen: OCAP, Kalixa und Ruprecht.

      Was Freis nun hören muss, vergällt ihm seinen undankbaren Job noch mehr. Alle drei Kontoinhaber stehen mit einem inzwischen berüchtigten Drittpartner in Verbindung: Senjo aus Singapur. Dort soll laut Insidern ein Mann regieren, der zwar keine offizielle Funktion hat, aber trotzdem alles Wesentliche entscheidet: Henry O’Sullivan.

      Der Brite war einer der wichtigsten Strippenzieher bei verschiedenen Wirecard-Akquisitionen. Der Münchener Konzern befand sich zehn Jahre lang auf Einkaufstour, gesteuert von Jan Marsalek. O’Sullivan gilt als Vertrauter von Marsalek, kassiert bei den Übernahmen im Wert von insgesamt 1,2 Milliarden Euro häufig Provisionen und tritt mal als Berater auf, mal als Partner.
      ...


      Die letzten 18 Monate des Konzerns wirken wie ein Windhundrennen. Selbst die Wirtschaftsprüfer von EY, die jahrelang alles testierten, was Wirecard ihnen vorlegte, waren misstrauisch geworden. Testüberweisungen von Treuhandkonten wurden angefordert. 2018 flossen tatsächlich 50 Millionen Euro aus Singapur nach Aschheim. Das Geld war echt, notierten die Wirtschafsprüfer. Freilich: Heute kann niemand mehr nachvollziehen, was denn anschließend mit dem Geld geschah.

      Die Ermittler in München hegen zudem einen schweren Verdacht: Möglich ist, dass selbst die 50 Millionen Euro nicht direkt vom Treuhänder stammten, sondern nur zeitgleich von einem anderen Unternehmen eingingen – und flugs als Treuhand-Testüberweisung deklariert wurden.
      ...

      Verdächtige Kreditliste

      Es war offenbar Sicherheit für schönen Schein. Dem Handelsblatt liegt eine interne Wirecard-Liste von 24 Firmen vor, die mutmaßlich alle mit Marsalek verbunden waren oder sind. Viele tragen Kunstnamen, die sich keinem Geschäftszweck zuordnen lassen. Sie heißen Bijlipay, Goomo und MPS Munich PS, Istratos, Getnow und IMS. Manche erhielten eine Million Euro Kredit von Wirecard, andere zwanzig Millionen. Insgesamt wurden mehr als 125 Millionen Euro ausgereicht.
      ...

      Beschwerden der Revision wischte Marsalek als Vorstand eigenhändig beiseite. Welche Unterlagen seine Mitarbeiter auch immer anfordern mochten – Marsalek vertröstete sie und drohte mit „Konsequenzen“, wenn das Geld nicht nach seinen Anweisungen floss. Die versprochenen Unterlagen lieferte er laut Mitarbeitern nie nach.
      ...

      Drei Minuten entfernt von seiner Villa war Marsaleks Stammrestaurant „Käfer“, schräg gegenüber das russische Generalkonsulat, in dem der Wirecard-Vorstand laut Augenzeugen ein- und ausging.
      ...

      Es ist unwahrscheinlich, dass Jan Marsalek sich in der Prinzregentenstraße 61 je wieder blicken lässt. Insider vermuten ihn in Russland. Aus dem innersten Kreis dringt eine beunruhigende Nachricht.

      Die Bargeldverstecke, die Marsalek in jahrelanger Arbeit rund um den Erdball angelegt haben soll, könnten erheblich geschrumpft sein, manche gar geplündert. „Ich habe gehört, dass sich die Leute bedienen“, sagt ein Vertrauter. Irgendwie sei das zu erwarten gewesen. „Niemand weiß, ob Jan je wiederkommt. Und wenn … er kann das Geld ja schlecht einklagen.“



      27.11.
      Jan Marsalek und der Coup des Jahrhunderts
      In den fünf Jahren vor dem Zusammenbruch von Wirecard flossen ungeheure Summen aus dem Konzern. Ex-Vorstand Jan Marsalek dirigierte dabei eine Gruppe von Geschäftsleuten rund um den Globus. Eine Rekonstruktion.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
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      1 Antwort
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      schrieb am 27.11.20 20:39:41
      Beitrag Nr. 1.113 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.870.577 von faultcode am 27.11.20 20:28:02Dr. Markus Braun alias Dr. Heinrich Faust und Jan Maršálek alias Mephisto

      Also der Markus Braun will mindestens diese 5 Jahre lang davon nichts mitbekommen haben. Dann gibt es mMn aber nur zwei logische Erklärungen dafür:

      a/ Markus Braun ist tatsächlich eine Mischung aus doof und naiv

      oder

      b/ Markus Braun hat Jan Maršálek bewusst gewähren lassen


      a/ will ich nicht glauben und bei b/ stellt sich sofort die Frage nach dem Warum?

      So wie ich es schon mal machte:

      10.07.
      Zitat von faultcode: ...
      Warum hat Markus Braun 2010 Jan Maršálek zum COO gemacht?
      ...

      ..und ich hatte und habe da immer noch eine Theorie dazu:

      03.09.
      Zitat von faultcode: Meine Vermutung:
      Jan Maršálek ist bereits ab 2010 als frischer COO (1.2.2010) offiziell und quasi "hauptamtlich" für die "Spionage-Abwehr" bei Wirecard zuständig gemacht worden

      Von zwar von Dr. Markus Braun und niemandem sonst.
      ...


      Wie Dr. Heinrich Faust, der eben den Pakt mit dem Teufel einging:

      Im sogenannten Teufelspakt verpflichtet sich Mephistopheles, Faust im Diesseits zu dienen und hier alle Wünsche zu erfüllen. Im Gegenzug ist Faust bereit, dem Teufel seine Seele zu überantworten, falls es diesem gelinge, ihm Erfüllung und Lebensglück zu verschaffen
      https://de.wikipedia.org/wiki/Faust._Eine_Trag%C3%B6die.#Stu…
      Wirecard | 0,496 €
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      schrieb am 01.12.20 14:04:26
      Beitrag Nr. 1.114 ()
      1.12.
      Watchdog suspects EY knew it issued ‘factually inaccurate’ Wirecard audit
      Big Four auditor under increasing pressure over its role in German accounting fraud
      https://www.ft.com/content/2e7de2c1-46f5-49fd-b3da-e2065e93e…
      ...
      However, in 2017 EY was just days away from denying Wirecard the crucial all-clear, according to documents reviewed by Apas. On March 29 of that year EY warned Wirecard that a qualified audit was imminent and shared a draft version of a qualified opinion with its client, people familiar with the documents told the FT.

      One of the sticking points raised by EY were protracted delays to a forensic audit by EY’s anti-fraud team into alleged accounting manipulations at a Wirecard subsidiary in India, which was being stonewalled by Wirecard executives.

      Just days later, the auditors changed their minds. On April 5, they signed an audit opinion that stated: “Our audit has not led to any reservations.”

      Apas found that it was unreasonable to believe that the issues could have been resolved within a few days, according to people familiar with the matter. The watchdog told prosecutors that therefore EY’s unqualified audit was “factually inaccurate”.

      ...


      => Just days later, the auditors changed their minds. :rolleyes:
      Wirecard | 0,501 €
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      schrieb am 02.12.20 14:34:25
      Beitrag Nr. 1.115 ()
      <sehr lang>

      ...
      Der stern und das Wirtschaftsmagazin "Capital" konnten dazu jetzt bisher unbekannte interne Unterlagen aus dem Finanzministerium und der Finanzaufsicht Bafin auswerten. Die Unterlagen werfen neue Fragen auf und sie untermauern einen Verdacht: Dass deutsche Aufseher das deutsche Unternehmen Wirecard mit Samthandschuhen anfassten – und zugleich mit beträchtlicher Härte gegen vermeintlich böswillige Kritiker im Ausland vorgingen.

      Sicher ist: Als Kukies am 5. November 2019 Braun zu einem einstündigen Gespräch traf, schien die Beweislage gegen den Wirecard-Konzern eigentlich bereits erdrückend. Braun weist zwar bis heute alle Vorwürfe gegen sich zurück. Aber bereits am 15. Oktober 2019 hatte die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times" (FT) über konkrete, auf interne Unterlagen gestützte Indizien berichtet, dass die Hälfte des Umsatzes und ein Großteil des Gewinns von Wirecard erschwindelt sein könnten.

      Dennoch will Kukies – so stellt es das Finanzministerium dar – im November 2019 mit Braun über eine Vielzahl eher harmloser Themen diskutiert haben – über die Geschäftsmodelle verschiedener Zahlungsdienstleister, von Wirecard bis Paypal, über Kryptowährungen und über Fremdkapital für Start-up-Firmen. Und ja, auch die Betrugsvorwürfe gegen Wirecard seien ein Thema gewesen, sowie die Sonderuntersuchung, die die Prüfgesellschaft KPMG gerade begonnen hatte. So stellt es das Finanzministerium dar.

      Am 31. Oktober 2019 – einem Donnerstag – informierte jedenfalls ein Bediensteter des Ministeriums das zuständige Referat für "Börsen- und Wertpapierwesen", dass der Staatssekretär für sein Gespräch mit dem Wirecard-Chef eine schriftliche Vorbereitung bis Dienstschluss am 4. November brauche. Es solle dabei "ausschließlich um die Ermittlungen und die Sonderprüfung der Bafin wegen der bekannten Vorwürfe im Hinblick auf eine mögliche Marktmanipulation gehen". Auffällig auch: Kukies‘ Büroleiter hatte die Bitte ausdrücklich nur mündlich weitergegeben. Die "vorbereitenden Unterlagen" seien "äußerst vertraulich behandelt" worden, hielt eine Ministeriale im August diesen Jahres fest.
      ...

      In der Tat muss damals bereits eigentlich auch den zuständigen Mitarbeitern in der Scholz unterstellten Bafin gedämmert haben, dass die Lage bei Wirecard ernster sein könnte, als bisher gedacht. Das zeigen auch die Akten. Am 25. Oktober – immer noch geschlagene zehn Tage nach McCrums Enthüllung – bestellte das Börsen-Referat des Finanzministeriums bei der Bafin eine Einschätzung der Zeitungsrecherche – angestoßen durch die Anfrage eines Bürgers, der sich Sorgen um sein Investment bei Wirecard machte.

      ...


      Bei der Münchner Staatsanwaltschaft und bei der Bafin glaubte man damals weiter den Einflüsterungen der Wirecard-Manager. Eine Referentin hielt am 15. Februar 2019 handschriftlich fest, was die Münchner Staatsanwaltschaft gerade per Fax nach Frankfurt übermittelt habe – eine Räuberstory, die offenkundig ebenfalls von Wirecard stammte: "Dass die Wirecard AG zur Zahlung einer hohen Geldsumme aufgefordert worden sei, ansonsten würden sich weitere Personen und Medien der negativen Berichterstattung, die seit dem 31.01.2019 erfolgte anschließen." Die Staatsanwaltschaft schätze diese Information "als glaubhaft ein".
      ...

      Aus den Unterlagen geht hervor, dass sich die zuständige Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele persönlich im Detail um das Leerverkaufsverbot kümmerte; sie korrigierte im Entwurf von zwei Mitarbeiterinnen sogar zwei Rechtschreibfehler. Und sie ging über Bedenken der Bundesbank hinweg. Der FDP-Finanzexperte Florian Toncar argwöhnt darum, dass das Verbot damals mit Minister Scholz oder zumindest dessen Staatssekretär Kukies abgesprochen war. Es erscheine ihm, so Toncar, "nahezu unvorstellbar, dass die Leitungsebene des Bundesfinanzministerium diese sehr ungewöhnliche Maßnahme nicht vorher abgesegnet hat".
      ...


      :eek: :laugh:
      Die Enthüllungen in den Monaten März, April und Mai hatten die Mitarbeiter in den Bafin-Referaten für Bilanzkontrolle und Marktmanipulation allerdings gar nicht gelesen. Das stellten jüngst Prüfer für eine EU-Aufsichtsbehörde erstaunt fest. Die Bafin-Pressestelle fertige zwar zweimal täglich einen Pressespiegel mit Zeitungsausschnitten, konzentriere sich dabei aber auf nationale deutsche Zeitungen, erfuhren die Prüfer von der Bafin: "Internationale Medien werden nur in Ausnahmefällen berücksichtigt." (+)

      2.12.
      "Moskau am Main" – interne Akten zeigen im Wirecard-Skandal die bizarre Vorstellungswelt der Bafin
      https://www.stern.de/politik/deutschland/bei-der-bafin-fuerc…


      ___
      (+) zur Erinnerung für diese Leute: das war der Zeitpunkt, an dem ein intelligenter Mensch hätte stutzig werden müssen, denn diese Vorgang passte überhaupt nicht zu dem, was Markus Braun später öffentlich dazu sagte.

      Und was mMn ein Hinweis ist, daß Markus Braun spätestens zu diesem Zeitpunkt über Betrug bei der Rechnungslegung mindestens in Singapur, dem Zentrum des wichtigen Asiengeschäftes, nachweislich Wissen gehabt haben könnte:

      Zitat von faultcode: 26. März 2019, 16:51 Uhr
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-financial-ti…
      =>
      ...Mit der jetzt zusammengefassten Untersuchung hatte Rajah & Tann offenbar nicht mehr zu tun. Man habe die Daten, die im vergangenen Jahr der Kanzlei vorlagen, einer unabhängigen Beratungsfirma zur Verfügung gestellt. Die Feststellung der Kanzlei, dass einzelne Zahlungen zwischen Wirecard-Töchtern und Geschäftspartnern nicht zu Verträgen zwischen diesen passten, konnten die Berater nicht widerlegen...

      => der Autor selber dazu:
      https://twitter.com/Willmroth/status/1110620775323758593...


      Wenn man schon nicht der Financial Times Glauben schenken will, was bis zu einem gewissen Grad ja auch verständlich ist (weil eben Massenmedium, was von Verkäufen lebt), warum nicht mal selber diskret bei Rajah & Tann nachfragen?

      Die sind ja nicht im Geschäft Klicks zu verkaufen.
      Wirecard | 0,500 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.12.20 14:51:41
      Beitrag Nr. 1.116 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.921.178 von faultcode am 02.12.20 14:34:25Warum bringst Du diese wichtigen Berichte nicht auch in dem anderen Thread zu Wirecard ?
      Wirecard | 0,506 €
      Avatar
      schrieb am 03.12.20 20:46:10
      Beitrag Nr. 1.117 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.976.520 von faultcode am 03.09.20 12:52:03
      https://twitter.com/FD/status/1334205102748471304

      Tag:
      • Dan McCrum
      Wirecard | 0,516 €
      7 Antworten
      Avatar
      schrieb am 04.12.20 13:36:18
      Beitrag Nr. 1.118 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.941.044 von faultcode am 03.12.20 20:46:104.12.
      Wirecard-Bank soll binnen einem Jahr abgewickelt werden
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-bank-…
      ...
      Die Zerlegung des Wirecard-Konzerns schreitet voran. Anfang der Woche wurden Vorstand und Aufsichtsrat der Wirecard Bank nach SPIEGEL-Informationen neu besetzt. Chef der Konzerntochter ist seit dem 1. Dezember Frank Hellwig, der gerade erst in den Aufsichtsrat gerückt war.

      Hellwig arbeitete fast zehn Jahre lang bei der Bad Bank FMS Wertmanagement, in der die Altlasten der in der Finanzkrise kollabierten Hypo Real Estate abgewickelt werden. Wesentlich schneller, nämlich bis Ende nächsten Jahres, soll Hellwig, 60, nun die Wirecard Bank herunterfahren. Neben ihm bleibt Jörg Brand im Vorstand. Ein dreiköpfiger Aufsichtsrat ergänzt das Personaltableau.

      Der Insolvenzverwalter der Wirecard AG, Michael Jaffé, hatte vor Kurzem das Kerngeschäft des Konzerns an die spanische Bank Santander verkauft. Sie übernimmt auch die für die Zahlungsabwicklung notwendige Technologie der Banktochter sowie viele Mitarbeiter, nicht aber das Institut selbst.

      Die Wirecard Bank ist nicht insolvent, hat aber keine Zukunft. Sie ist bereits stark geschrumpft und hatte laut Insolvenzbericht der Muttergesellschaft zuletzt noch Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von 387 Millionen Euro. Die Bank hatte andere Wirecard-Töchter und dubiose externe Partnerfirmen mit Hunderten Millionen Euro an Krediten versorgt. Die Staatsanwaltschaft hat den Verdacht, dass dieses Geld veruntreut wurde, sie ermittelt außerdem wegen Geldwäsche gegen Verantwortliche des Instituts.
      Wirecard | 0,529 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 04.12.20 19:55:37
      Beitrag Nr. 1.119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.948.370 von faultcode am 04.12.20 13:36:184.12.
      Neue Spur nach Russland im Wirecard-Skandal
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/neue-spur-nach-rus…
      ...

      Jetzt zeigt sich, dass bei all den positiven Testate womöglich viel nur Fassade waren. Bereits im März 2017 drohte EY laut APAS-Schreiben an die Staatsanwaltschaft sogar damit, das Geschäftsverhältnis mit Wirecard zu beenden. Am 29.3.2017 beklagten die beiden Prüfer Andreas Dahmen und Martin Loetscher in einem Brief an Wirecard-Chef Markus Braun, Marsalek und den damaligen Finanzvorstand Burkhard Ley die mangelnde Kooperation des Vorstands bei der Aufklärung von Vorwürfen. Punkte seien noch nicht „geklärt“, forensische Untersuchungen nicht gemacht worden.

      Die beiden Prüfer drohten daher, ihr uneingeschränktes Testat für das Jahr 2016 zu verweigern. Und sie teilten mit, „dass wir auf Basis Ihrer Reaktion auf dieses Schreiben überdenken werden, ob und wie wir die weitere Zusammenarbeit gestalten können“.

      Bereits zuvor hatten sie geklagt, dass „auf der Basis der vorliegenden Informationen“ die „in 2015 und 2016 gebuchten Umsätze gegenwärtig nicht in angemessener Weise bezüglich Betrag, Sachverhalt und Zeitpunkt nachgewiesen“ seien.

      Ob der Wirecard-Vorstand die Forderungen erfüllt hat, erscheint fraglich. EY habe dann jedenfalls einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Ebenso bei der Prüfung für das Jahr 2016. Ebenso bei der Prüfung für das Jahr 2016. Damals ging es um den sogenannten Zatarra-Bericht von zwei Londoner Aktienhändlern. Hier habe EY „keine Prüfungshandlungen durchgeführt“, um mit „absoluter Sicherheit“ die Vorwürfe „abschließend zu beurteilen“, hieß es demnach in einem Arbeitspapier.

      Firmenchef Braun, der auch bis heute alle Vorwürfe bestreitet, erklärte im März 2016 öffentlich man habe „alle Vorwürfe untersucht“. Kein einziger davon sei zutreffend. Finanzvorstand Ley soll aber – so der APAS-Bericht – gegenüber EY eingeräumt haben, dass man in Sachen Zatarra „nicht in die tiefsten Löcher“ gestiegen sei. Im offiziellen Prüfungsbericht resümierte EY hingegen, dass man sich „davon überzeugt“ habe, dass die Vorwürfe durch Wirecard „verfolgt und beurteilt wurden“.

      ...

      Im April 2018 zog schließlich Marsalek, der auf Vorstandsseite für das Projekt zuständig war, einen Schlussstrich, ausweislich einer Mail vom 3. April 2018. In der beurteilte er „die Anschuldigungen als haltlos“. Man werde daher „keine weiteren Investigationen durchführen“. Für die Prüfer von EY hatte Marsalek auch ein paar freundliche Worte: „Wir danken ihnen für ihre jederzeit transparente und hoch professionelle Analyse und das entsprechende Reporting.“

      Die APAS meint heute, angesichts des „Nichtaufklärungswillens“ bei Wirecard sei von EY „der falsche Eindruck erweckt“ worden, die Vorwürfe seien abschließend untersucht worden.
      ...

      Bestätigt fühlen können sich dagegen die Autoren des Zatarra-Berichts aus dem Frühjahr 2016. „Wir waren verblüfft, dass EY dem Management von Wirecard geglaubt hat“, sagte Fraser Perring, einer der beiden Autoren des Reports, auf Anfrage von „Stern“ und Capital. „Die EY-Prüfer hätten Falschinformationen von Wirecard leicht beweisen können, wenn sie sich etwa die Jahresabschlüsse von Konzerntöchtern und die Bestellungen von Führungspersonal in Asien angeschaut hätten. Die nötigen Auszüge aus offiziellen Registern haben uns damals 15 Dollar gekostet“, sagte Perring. Demnach sei ein wichtiger Wirecard-Vertriebsmanager in Asien ein verurteilter Heroindealer gewesen. Die damalige Finanzchefin von Wirecard Asia Pacific habe zuvor bei Schmuggelgeschäften mit Öl auf den Philippinen mitgemischt.

      Perring erhob aber auch schwere Vorwürfe gegen die deutschen Behörden. „Niemand hat unsere Erkenntnisse zu Betrug bei Wirecard damals überprüft“, sagte er. „Alle beteiligten Behörden haben versagt, inklusive der Bafin, dem Finanzministerium und der APAS.“ Daher könne man es für einen „schlechten Witz“ halten, dass die APAS nun EY bei der Staatsanwaltschaft angezeigt habe. Tatsächlich hätten sämtliche deutschen Behörden jahrelang lieber die Kritiker des Konzerns verfolgt, als den Vorwürfen gegen Wirecard selbst nachzugehen. „Hätten die Behörden offizielle Dokumente überprüft, wären sie schnell auf Belege für weit verbreitete Falschangaben des Konzerns gestoßen.“



      ___
      Andreas Dahmen und Martin Loetscher hatten Chefs bei EY Deutschland:
      • wer also bei EY hat veranlasst bei Wirecard weiterzumachen und warum?

      Zu "ausweislich einer Mail vom 3. April 2018": hat diese Email zum Beispiel auch Dr. Markus Braun bekommen? :rolleyes:


      Wirecard | 0,513 €
      5 Antworten
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      schrieb am 06.12.20 23:16:18
      Beitrag Nr. 1.120 ()
      Die Story im Ersten 07.12.2020, 22:50 - 23:35 Uhr (45 min)

      Der Fall Wirecard – Von Sehern, Blendern und Verblendeten

      Der Film rollt den wohl größten Wirtschaftsskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte aus der Perspektive der Shortseller auf – jener Bad Boys und Girls der Börse, die auf fallende Kurse wetten und so gewinnen. Sie gingen schon seit Jahren davon aus, dass bei Wirecard betrogen und der Schwindel irgendwann auffliegen wird. Stellt sich die Frage, warum die Behörden, Wirtschaftsprüfer und Politik das Wirecard-Management dann über Jahre gewähren ließen?

      https://www.tvtv.de/sendung/10940646/der-fall-wirecard-von-s…
      Wirecard | 0,525 €
      Avatar
      schrieb am 07.12.20 20:33:27
      Beitrag Nr. 1.121 ()
      7.12.
      Wirecard fugitive Jan Marsalek took bank lending decision
      https://www.ft.com/content/39087386-2114-403f-8f9b-ca24fdcc6…
      ...

      Wirecard fugitive Jan Marsalek is alleged to have violated internal governance rules and banking laws in an incident that was flagged to Germany’s financial watchdog Bafin in 2019.

      The incident, described in an EY audit report and other documents seen by the Financial Times, shows how Mr Marsalek, a 40-year-old Austrian who is believed to have fled Germany as Wirecard collapsed in June, was prepared to step outside the boundaries of his role as chief operating officer at the payments group.

      The documents show that in mid-2018 Mr Marsalek granted a deferral for an €11.25m loan given by Wirecard Bank to a borrower who was in arrears with interest and repayments.

      Mr Marsalek, who is now on Interpol’s most wanted list, had no formal role at Wirecard Bank, which was a Bafin-regulated subsidiary of Wirecard. The lender had its own separate executive and supervisory boards which were supposed to act independently and were not allowed to take orders from the parent company.

      The bank’s audit report, which flagged other problematic lending and other shortcomings by Wirecard Bank, was filed to Bafin in 2019. It is unclear if Bafin, which that same year banned short selling in Wirecard shares and filed a criminal complaint against Financial Times journalists investigating the company, took any action.

      ...

      Wirecard’s supervisory board was informed about Mr Marsalek’s interference in Wirecard Bank decisions by EY in March 2019. The auditor expressed “concerns regarding the independence of the board of Wirecard Bank AG” as Mr Marsalek acted “as a de facto risk taker” for the bank while not being “integrated into bank’s processes and internal control systems”, documents seen by the FT show.
      ...


      ___
      hier nochmal die Stellenanzeige der Wirecard Bank AG vom April 2019 für einen Manager Fraud Investigations:
      (aus Beitrag Nr. 129)




      diese Anzeige war wahrscheinlich auch nur Show
      Wirecard | 0,513 €
      Avatar
      schrieb am 07.12.20 20:56:05
      Beitrag Nr. 1.122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.827.527 von faultcode am 24.11.20 18:01:58...
      Doch die Bundesbank beurteilt das ganz anders: Den Geldhütern sind nach eigenen Angaben keine wissenschaftlichen Untersuchungen bekannt, die zeigten, dass Leerverkäufe einzelner Aktien zu einer allgemeinen Verunsicherung am Markt führten. Das geht aus einer Antwort der Geldhüter auf eine parlamentarische Anfrage des Bundestagsabgeordneten Danyal Bayaz von den Grünen hervor, die der F.A.S. vorliegt.
      ...

      Die Bundesbank hat die Bafin damals über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen informell informiert. Die Bafin als zuständige Aufsichtsbehörde ließ sich aber durch die Einwände der Bundesbanker nicht von der Verhängung des Leerverkaufsverbots abbringen. In ihrer Stellungnahme schreibt die Bundesbank, die Aufseher hätten bei der Verhängung eines Leerverkaufsverbots einen „Beurteilungsspielraum“. Doch müsse die Entscheidung auf Prognosen beruhen, die einen „validen Schluss“ zuließen.

      ...

      6.12.
      Bundesbank stellt sich im Fall Wirecard gegen Bafin
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundesbank-stellt-sic…
      Wirecard | 0,514 €
      Avatar
      schrieb am 08.12.20 00:15:50
      Beitrag Nr. 1.123 ()
      Zu: ARD: Der Fall Wirecard – Von Sehern, Blendern und Verblendeten

      das wusste ich bisher nicht, daß die BaFin offenkundig über der Brief an Dr. Jean-Pierre Bussalb, "Head of Short Selling Section" hinaus (siehe oben) punktuell Kontakt mit Shortseller Fahmi Quadir/Safkhet Capital Management/NYC hatte.

      Sie machte laut ARD-Film der BaFin offenbar ein persönliches Gesprächsangebot vor Ort in Berlin mit Infos (über Geldwäsche), die sie zuvor nicht veröffentlichte.

      Und die BaFin lehnte ab.

      Der Film ist mMn sehr gut. Natürlich kann er in dieser Kürze nicht auf alle Aspekte eingehen.

      Daher will ich nochmals auf das aus meiner Sicht wiederholt falsche Verhalten (siehe Comroad oben) der Münchner Staatsanwaltschaft und am Ende des Bayerisches Staatsministerium der Justiz als Aufsichtsbehörde aufmerksam machen (siehe die Postings oben dazu).

      Denn die, und nur die, kann die "Handschellen" anlegen lassen.

      Und dazu hatte sie mMn jahrelang eine rote Ampel nach der anderen bei Wirecard überfahren.

      Wer untersucht das eigentlich?


      Zitat von faultcode: ...Siehe den Fall Comroad oben. Selbst Wirtschafts-Staatsanwälte haben's offenbar bei White collar crime nicht so gerne mit "circumstantial evidence". Nicht einmal von Insidern.
      Oder wollen die lieber 2 Insider hören, also unabhängig voneinander?
      => was soll vor so einem Hintergrund eine reformierte BaFin?

      Dann käme es mal in Zukunft zu so einem Fall: BaFin sagt möglicherweise Betrug, Staatsanwaltschaft sagt: "Wir finden nichts."


      Zitat von faultcode: ...(*) ich habe am WE ein bischen was zum aktuellen Fall Folli Follie gelesen. Man kann über Griechenland meckern was man will, aber in dem Fall (2018) reagierte ein Staatsanwalt in Griechenland vergleichsweise zügig. So was geht also, wenn man will...
      Wirecard | 0,514 €
      Avatar
      schrieb am 11.12.20 12:39:40
      Beitrag Nr. 1.124 ()
      11.12.
      Chef der Wirtschaftsprüferaufsicht handelte mit Wirecard-Aktien - Rücktritt gefordert
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/wenige-wochen-vor-…
      ...
      Das kam nach Angaben mehrerer Teilnehmer in der Nacht zu Freitag bei der Befragung von Ralf Bose im parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestages heraus.

      Mehrere Abgeordnete forderten einen Personalwechsel an der Spitze der Apas.

      Bose habe am 28. April 2020 Wirecard-Aktien gekauft und am 20. Mai wieder veräußert, sagte FDP-Politiker Florian Toncar. Am 28. April wurde der Bericht zur Sonderprüfung des Wirtschaftsprüfers KPMG veröffentlicht, in dem dieser ein vernichtendes Urteil zu den Wirecard-Bianzen fällte. Die Aktien stürzten daraufhin ab.
      ...

      Toncar rückte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ins Visier. Der CDU-Politiker müsse sich vorwerfen lassen, dass es für die Apas nur ein ungeeignetes Regelwerk gegeben habe, um Interessenkonflikte und Insidergeschäfte zu verhindern. "Und noch nicht einmal das wurde vom Ministerium in irgendeiner Form kontrolliert."

      In dem spektakulären Bilanzskandal hat die Apas zuletzt Vorwürfe gegen den Wirtschaftsprüfer Ernst & Young (EY) erhoben und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. EY hatte jahrelang die Bücher von Wirecard testiert. De Masi sagte, die Apas sei aber lange untätig gewesen gegenüber EY. Sie habe dies mit der Sonderprüfung von KPMG begründet, die abgewartet werden sollte.
      ...
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      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.12.20 12:48:13
      Beitrag Nr. 1.125 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.031.418 von faultcode am 11.12.20 12:39:4011.12.
      Wirtschaftsprüferaufsicht sah lange keinen Grund für Verfahren wegen Wirecard-Prüfung
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/untersuchungsaussc…
      ...

      Bis zum Mai 2020 habe es "keinen Grund gegeben, ein Berufsaufsichtsverfahren einzuleiten", sagte der Unterabteilungsleiter Berufsaufsicht der Behörde, Naif Kanwan, vor dem Wirecard AG-Untersuchungsausschuss des Bundestages, wie der Pressedienst des Bundestages mitteilte.

      Besonderes Augenmerk legten die Abgeordneten den Angaben zufolge auf einen Telefon-Termin vom 13. Februar 2019. Am Tag zuvor hatte EY dringend um ein Gespräch mit den zuständigen Aufsichtsbeamten gebeten. An der Unterredung war demnach neben Kanwan auch Martin Kocks beteiligt, der Leiter der Unterabteilung für Inspektion und Qualitätskontrolle, sowie Ralf Bose, ihr gemeinsamer Chef.

      Alle drei Beamten waren am Donnerstag als Zeugen geladen. Der Chef von EY Deutschland, Christian Orth, überzeugte die Aufseher laut den Angaben bei dem Gespräch davon, dass sein Unternehmen Unregelmäßigkeiten in Asien schnell aufklären werde. Später im Jahresverlauf habe EY Belege dafür vorgelegt, den Vorwürfen auch mit forensischen Mitteln nachgegangen zu sein. Damit seien die Zweifel laut Kanwan ausgeräumt gewesen. "Die Thematik Singapur wurde aus unserer Sicht ordnungsgemäß abgearbeitet", sagte Kocks demnach.

      Der SPD-Abgeordnete Jens Zimmermann zeigte sich aber erstaunt über die Gutgläubigkeit der Beamten. "Je länger wir uns mit der Abschlussprüfung beschäftigen, desto eher merken wir aber, dass auch die nicht rund gelaufen ist", sagte er. Zwar haben die Apas viele Kontrollkästchen abgehakt, sich dabei aber immer auf Dokumente und Aussagen der Geprüften verlassen. "Das ist so, wie wenn ich zum TÜV gehe und dort selbst bestätige, alle Reparaturen am Auto gemacht zu haben", folgerte Zimmermann.

      "Es wirkte nicht wie etwas Besonderes"

      Im Gesamtbild waren Kanwan und Kocks laut dem Bundestags-Pressedienst lange Zeit davon ausgegangen, dass Unregelmäßigkeiten bei der Prüfung der Abschlüsse der Wirecard AG regional begrenzt gewesen seien und sich auf vergleichsweise geringe Summen beschränkt hätten. "Es wirkte nicht wie etwas Besonderes", sagte Kanwan. Es sei in der Presse zwar von Problemen in Singapur und Dubai die Rede gewesen. Es komme jedoch immer wieder vor, dass Buchhalter Fehler machten oder aktiv betrögen.

      Viele Abgeordneten zeigten sich den Angaben zufolge erstaunt darüber, dass die Prüfer ein Milliardenproblem dermaßen unterschätzten - gestanden ihnen jedoch auch zu, dass sich die Anhaltspunkte im Rückblick als bedeutungsvoller darstellten.

      Nicht auf der Zeugenliste für die Sitzung stand Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), weil es an ihn noch weitere Fragen zu anderen Themenkomplexen geben soll, wie etwa der Kreditvergabe der KfW. Der Ausschuss wolle ihn später aber auch zur Apas hören, hatte der FDP-Finanzexperte Florian Toncar vor der Sitzung gesagt.

      Bei seiner vorangegangenen Sitzung hatte der Ausschuss Ordnungsgelder von je 1.000 Euro gegen die EY-Manager Christian Orth und Stefan Heissner verhängt, weil sie trotz Befreiung von ihrer Verschwiegenheitspflicht jede Aussage im Zusammenhang mit dem insolventen Zahlungsdienstleister verweigert hatten. Nachdem beide deswegen vor den Bundesgerichtshof gezogen sind, soll der Ausschuss nun bis zum 15. Dezember dazu Stellung nehmen. Mit einer Entscheidung ist nach Toncars Überzeugung "in sehr absehbarer Zeit" zu rechnen.

      Bei der Sitzung Ende November hatte die Befragung des KPMG-Prüfers Alexander Geschonneck den Druck auf den jahrelangen Abschlussprüfer EY erhöht. Geschonnecks Auftritt habe "sehr klar die eklatanten Defizite bei den Jahresabschlussprüfungen der Wirecard AG offen gelegt", so der Grünen-Politiker Danyal Bayaz. Nach den Aussagen Geschonnecks "verdichtet sich ein klares Bild: Millionen und Milliarden der Wirecard AG auf Konten in Singapur und den Philippinen haben nie existiert", hatte Zimmermann erklärt. Geschonneck, der die Sonderuntersuchung von KPMG bei Wirecard geleitet hatte, hatte laut Bundestag geschildert, wie den Prüfern von dem Unternehmen "erhebliche Hürden und Hindernisse" aufgebaut worden seien.
      ...
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      schrieb am 11.12.20 14:52:40
      Beitrag Nr. 1.126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.762.325 von faultcode am 19.11.20 01:53:56..und auch ein Buch von Dan McCrum:


      ...
      https://www.thebookseller.com/news/transworld-wins-five-way-…
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      schrieb am 11.12.20 15:39:07
      Beitrag Nr. 1.127 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.031.418 von faultcode am 11.12.20 12:39:40Ralf Bose war laut FT bis 2016 Senior partner bei KPMG, bevor er Chef der APAS wurde.

      Er soll bei seinem Verkauf (Long) Geld verloren haben, nannte aber gestern Abend nicht die Höhe seines Verlustes mit Wirecard-Aktien.

      Nun muss die BaFin, weil für Insider-Handel zuständig, sich auch diesen Trade angucken.

      Diese Frage steht nun mMn auch im Raum:
      • ist Ralf Bose bis 20. Mai an Info's gelangt, z.B. über Alt-Kontakte zu KPMG, die ihm erlaubten, einen noch größeren Verlust zu vermeiden? :eek:

      Bose hat ja am 28.4. den "Dip" bei Wirecard gekauft. Da war der KPMG-Bericht draußen:



      Zur Erinnerung: die APAS hat erst Anfang Mai 2020 eine volle Untersuchung von Wirecard eingeleitet, nach der vorläufigen im Oktober 2019.

      Bose sagte, er hätte vor diesem Meeting verkauft:

      Mr Bose sold the shares at a loss on May 20, he said. This was the day when Apas and BaFin exchanged their views on the findings of the KPMG report. The head of Apas said he sold his shares before the meeting.

      Asked why he decided to invest in Wirecard after the KPMG report, which had failed to verify that large parts of Wirecard’s business in Asia existed, Mr Bose said he believed in the business model of the payments company.

      (FC: Format)

      Aus der Anhörung gestern ging offenbar nicht hervor, warum Bose ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt (wohl) alle Wirecard-Aktien wieder verkaufte.


      11.12.
      German audit watchdog chief faces probe over Wirecard share trading
      https://www.ft.com/content/7c8da57b-aee5-4c62-87c3-5ba0a7ac2…
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      schrieb am 12.12.20 01:04:02
      Beitrag Nr. 1.128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.953.764 von faultcode am 04.12.20 19:55:37EY: Martin Loetscher -- der erste Quasi-Rücktritt außerhalb Wirecards wegen Wirecard(?)

      Im Visier ist auch der Deutsche-Bank-Manager Andreas Loetscher, der früher bei EY war. Er legte wegen der Ermittlungen seinen Posten bei der Bank vorübergehend nieder.

      11.12.
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/wenige-wochen-vor-…
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      schrieb am 12.12.20 19:22:53
      Beitrag Nr. 1.129 ()
      Es gibt natürlich schon einige echte oder vermeintlich echte Kapitalmarkt-Experten, die sich bei Wirecard - vor dem Knall - und spätestens nach dem Februar 2016 (Zatarra-Bericht + "The House of Wirecard", FT Alphaville, Dan McCrum, 27.4.2015) weit aus dem Fenster gelehnt haben, aber ich finde, daß auch Dirk Müller in diesem Thread extra erwähnt werden sollte:

      Dirk Müller zu Wirecard: "Wir haben das Unternehmen bis ins letzte Detail überprüft."
      <sein Fonds hat laut Aussage unten daraufhin nachgekauft>

      Ich weiß nicht, wann diese Aufnahmen gemacht wurden, aber wohl irgendwann zwischen Januar 2019 (FT) und dem 17.6.2020:


      <Hardcopy aus einem der vielen Retweets>
      Original: https://twitter.com/baki_irmakM/status/1336661589014016000


      Das Phänomen "Dirk Müller" zeigt mMn auch ganz gut, daß jeder medienwirksame Naivling in Deutschland Gelder einsammeln und einen Teil davon indirekt (mutmaßlichen) Groß-Betrügern wie Markus Braun geben kann; quasi in unbegrenzter Höhe.

      Das ist wohl auch ein Preis, den manche (siehe ARD-Feature oben) für die Freiheit (in Deutschland) bezahlen müssen:

      • Regulierungen <==> Freiheit

      Zur Erinnerung: Wirecard stand ja schon mal, 2008, in der bilanztechnischen Kritik. Auch bei WO: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1140904-1-10/wir…
      Das war mMn eine verpasste Chance, mal genauer von berufener Stelle in das Unternehmen hinein zu schauen.


      Wirecard zeigt mMn extrem gut, daß wenn ein Betrug mal eine kritische Masse erreicht hat, es sehr schwierig ist, diesen halbwegs glimpflich zu stoppen. Die politische Vernetzung, auch indirekt, so eines Unternehmens ist dann schon oft zu weit fortgeschritten.

      Der Betrug läuft dann halt weiter bis zum großen Knall.
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      schrieb am 12.12.20 22:29:34
      Beitrag Nr. 1.130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.045.641 von faultcode am 12.12.20 19:22:53DM dann am 25.6.2020:

      Dirk Müller - Wirecard: Was für ein Debakel! (4:51)


      DM: "Es gab dann immer mal wieder Untersuchungen, die sagten nein, da ist alles in Ordnung, alles wunderbar, gar kein Problem und dem haben wir uns auch angeschlossen."

      => mit anderen Worten: Dirk Müller hat zuvor gar nichts "überprüft", wie oben suggeriert.


      Im Video oben erwähnt DM, daß der Fonds "im März diesen Jahres die Reißleine gezogen" hätte (komplett) auf Grund der Verschiebung des KPMG-Sonderberichtes und neuer Ungereimtheiten.

      Im Forum findet sich dazu ein Eintrag von DM vom 25.3.2020 mit einer etwas anderen, nämlich noch keiner so spezifischen Begründung wie oben in der Rückschau:


      https://forum.dirk-mueller-fonds.de/forum/depotwerte-im-fond…

      => auch wollte DM die Wirecard-Aktie damals nur "vorübergehend aus dem Depot" nehmen, weil er ja noch immer an das Unternehmen glaubte


      Fonds-Mitarbeiter Ingo Nix (+) schrieb dann am 20.5.2020, also nach Veröffentlichung des KPMG-Berichtes Ende April, dieses Posting mit einer schon viel spezifischeren Begründung:



      DM: 143 Wörter, IN: 134 Wörter (wordcounter.net)


      Ich bezweifel nicht, daß der Fonds im März alle Wirecard-Aktien verkauft hat, aber ich habe den Eindruck, daß sich der Prozess bis dahin etwas anders zutrug, als das Dirk Müller in der Rückschau Glauben machen will:

      (a) Dirk Müller ganz alleine wäre mMn mit der Portfolio-Komponente Wirecard untergegangen und zwar bis zum 18.6.2020 hinein. Siehe oben: der Fonds kaufte ja zuvor nach laut DM (genaues Datum mir unbekannt).

      (b) es waren mMn seine Mitarbeiter, wie eben Ingo Nix, die DM langsam davon überzeugen mussten, sich von Wirecard zu trennen und zwar vollständig.

      Unabhängig davon wie es wirklich war, die Anleger im Dirk Müller Premium Aktien Fonds (WKN = A111ZF) können sich mMn glücklich schätzen, daß es da Leute wie Ingo Nix gibt, die DM eingrenzen.

      Nicht auszudenken, was mit dem Fonds alles passieren würde mit Dirk Müller alleine am Steuer.


      nebenbei: ein Liebllingswort von Dirk Müller ist "groß"

      ___
      (+) Fondsadvisory für den Dirk Müller Premium Aktien Fond:
      https://www.linkedin.com/in/ingo-nix-424386a/?originalSubdom…

      -->
      Finanzethos Fonds GmbH
      68799 Reilingen
      Geschäftsführer: Dirk Müller
      https://www.dirk-mueller-fonds.de/impressum/
      Inhaltlich Verantwortlicher gem. §5 TMG: Dirk Müller
      ...
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      schrieb am 13.12.20 00:00:31
      Beitrag Nr. 1.131 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.045.641 von faultcode am 12.12.20 19:22:53
      Zitat von faultcode: ...Ich weiß nicht, wann diese Aufnahmen gemacht wurden, aber wohl irgendwann zwischen Januar 2019 (FT) und dem 17.6.2020...

      nein. Das Original-Video ist auf Youtube am 17.01.2018 eingestellt worden:

      Dirk Müller: So werden wir von den Eliten geplündert – exklusives Interview // Mission Money
      youtube.com/watch?v=ADsP_VigXJI&feature=youtu.be&t=2284

      37:40: Thema Wirecard. Abschlussfrage: DM's Lieblings-Aktien?
      38:05: DM: "....Die Wirecard. Die haben wir auch im Fonds."

      D.h., das war deutlich vor dem entscheidenden Zyklus der FT ab Ende Januar 2019.

      So gesehen fehlt (mir) ein Interview mit Dirk Müller eben ab Ende Januar 2019 bis März 2020 zum Thema Wirecard.
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      schrieb am 13.12.20 11:05:29
      Beitrag Nr. 1.132 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.046.841 von faultcode am 13.12.20 00:00:31Wer DM über Jahre immer auf dem Schirm hatte, merkte sehr deutlich, das auch er eine Wandlung hingelegt hat. Vom richtig guten Starter zum Oppotunisten. Ich habe bis vor 5 Jahren sehr viel gelernt von ihm, dann habe ich ihn irgendwann nicht mehr richtig nachvollziehen können was er da treibt...
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      schrieb am 13.12.20 13:18:54
      Beitrag Nr. 1.133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.045.641 von faultcode am 12.12.20 19:22:53Dirk Müller Premium Aktien: Anzahl der Wirecard-Aktien seit Fonds-Auflage:




      Wir wissen aber noch mehr. So hatte der Fonds im ersten Halbjahr 2020 diese Bewegung bei Wirecard:


      <Halbjahresbericht zum 30. Juni 2020>


      d.h., der Fonds kaufte nach dem 31.12.2019 noch 16000 Wirecard-Aktien zum Bestand von 43440 zum 31.12.2019 hinzu.

      Dirk Müller sagte oben, daß der Fonds alle Wirecard-Aktien bis Ende März (spätestens) verkaufte. Das waren nach oben 59440 Aktien.

      => mit anderen Worten: mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat Wirecard-Fanboy Dirk Müller nach dem 31.12.2019 die Wirecard-Position aufgestockt (stückzahlmäßig).

      Weiterhin wissen wir, daß der Fonds mitunter innerhalb von 6 Monaten eine Position nicht verändert. So war das bei Wirecard zweimal der Fall. Es wird also nicht unbedingt hektisch agiert (was ja auch OK ist mMn).


      => das würde dann in etwa spekulativ so aussehen:

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      schrieb am 13.12.20 13:29:34
      Beitrag Nr. 1.134 ()
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      schrieb am 13.12.20 13:55:12
      Beitrag Nr. 1.135 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.048.973 von faultcode am 13.12.20 13:18:54Dirk Müller Premium Aktien: % des Fondsvermögens der Wirecard-Aktien seit Fonds-Auflage:

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      schrieb am 13.12.20 15:03:04
      Beitrag Nr. 1.136 ()
      13.12.
      Der Wirecard-Chef und sein teurer Ratgeber
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/der-wirec…
      ...
      Dabei prüfen die Ermittler auch, ob Brauns Aussage, dass ein einzelner Pass ihm nichts bedeute, näher an der Wahrheit liegt als viele andere Geschichten aus Aschheim, die sich inzwischen als Lug und Trug herausgestellt haben. Konkret geht es um den Verdacht, dass Braun sich mehrere Pässe besorgt haben soll und er sich falsche Identitäten gebastelt hat. Dies würde darauf hindeuten, dass er nicht so unschuldig ist, wie er tut, sondern ahnte, dass der Schwindel eines Tages auffliegen könnte, er also besser für den Tag der Wahrheit vorsorgen sollte.
      ...
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      schrieb am 13.12.20 17:20:13
      Beitrag Nr. 1.137 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.049.558 von faultcode am 13.12.20 15:03:04Ausgabe vom 14.12.2020:
      ...
      Der frühere Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg soll für seine Lobbydienste für den mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard knapp eine Million Euro kassiert haben. Die Summe soll an seine Firma Spitzberg geflossen sein, damit er seine Kontakte für den Markteintritt in China nutzt, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

      Wäre Wirecard nicht bankrott gegangen, hätte sich der Betrag wahrscheinlich noch erhöht, berichtete das Blatt weiter. Am Donnerstag wird der ehemalige CSU-Politiker vor dem Untersuchungsausschuss vernommen.

      ...
      https://www.jungewelt.de/artikel/392456.zu-guttenberg-kassie…
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      schrieb am 14.12.20 12:31:24
      Beitrag Nr. 1.138 ()
      LOL - EY mit Medien-Kampagne, um zu retten, was noch zu retten sein könnte:




      Transforming financial services through the power of our people and technology.
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      schrieb am 14.12.20 18:00:57
      Beitrag Nr. 1.139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.031.418 von faultcode am 11.12.20 12:39:40...
      Der wegen seiner Aktiendeals im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal umstrittene Leiter der Wirtschaftsprüferaufsicht Apas, Ralf Bose, ist freigestellt worden.

      Darüber sei er bereits am 11. Dezember informiert worden, erklärte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle am Montag. "Dies erfolgt, um die Integrität der Apas bis zur schlussendlichen Aufklärung des Sachverhalts sicherzustellen."

      Der Leiter der Unterabteilung Qualitätskontrolle übernehme bis auf Weiteres die Leitung der Behörde.

      ...
      https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/wirecard-…
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      3 Antworten
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      schrieb am 15.12.20 00:01:04
      Beitrag Nr. 1.140 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.061.798 von faultcode am 14.12.20 18:00:57Aktienhandel wird Behördenchef zum Verhängnis
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-apas-bafa-al…

      => Felix Hufeld könnte mMn der nächste sein, der gehen muss

      Es hätte den Vorteil, Druck von den politisch Verantwortlichen zu nehmen und das in einem Wahljahr.

      In 10 Tagen ist Weihnachten. Ob es bis dahin noch passiert?

      Zur Auswahl stünden mMn auch noch Dr. Bussalb und Elisabeth Roegele. Die sind aber bei Weitem nicht so prominent und das würde dann zu sehr nach Bauern-Opfer aussehen.

      Mal schauen, ob die anstehenden Befragungen Richtung Hufeld zielen, um hier eine mögliche Beschleunigung zu erzielen.
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      schrieb am 15.12.20 13:30:58
      Beitrag Nr. 1.141 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.066.511 von faultcode am 15.12.20 00:01:04<sehr lang>
      ...
      Ob die Apas bei der Wirtschaftsprüfgesellschaft EY genau genug hinschaute, muss sich aber erst noch zeigen. EY hat ein ganzes Jahrzehnt lang die Bilanzen von Wirecard für in Ordnung befunden. Und die "internen Informationen" in der Mail des Bafa-Chefs vom 28. Juli klingen ganz anders als die offizielle Sprachregelung. Darin steht, es "war und ist" schwierig, Personal für die Apas zu gewinnen. Im Sommer 2020 sei sogar die Ausschreibung für die Stelle einer Sekretärin gescheitert.

      Es sei "noch nie" gelungen, alle 67 Planstellen zu besetzen, schrieb Safarik weiter. "Das Hauptproblem sehe ich aber nicht in der Personalgewinnung, sondern in der Personalleitung." Das ging einher mit der Attacke auf Apas-Chef Bose, bei der Safarik um Verständnis dafür bat, dass er noch nicht konkreter werde. Safarik schrieb, er wolle Bose erst die Gelegenheit geben, die Vorwürfe zu entkräften. Und noch etwas notierte Safarik: Es gehe darum, durch "strukturelle Veränderungen die Schlagkraft der Apas" zu erhöhen.

      Von diesen Details und Zweifeln erfuhr der Bundestag einige Stunden später nur wenig. Altmaier sagte laut Sitzungsprotokoll, es gebe "aufgrund der Fluktuation immer einige Stellen, die besetzt werden müssen. Das ist seit Beginn der Arbeit der Behörde so; aber das hat diese Ermittlungsverfahren nie beeinträchtigt und war nie ein Problem". Alles bestens also, zumindest offiziell und auf dem Papier.

      ...

      15.12.
      "Zweifel an der Führungskultur"
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-altmaier-cdu…
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      schrieb am 15.12.20 13:34:10
      Beitrag Nr. 1.142 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.061.798 von faultcode am 14.12.20 18:00:57Der freigestellte Chef der Wirtschaftsprüferaufsicht Apas will einer erneuten Befragung im Bundestag wegen Krankheit fernbleiben. Doch ein Attest kann Rolf Bose nicht vorlegen – angeblich wegen Corona.

      15.12.
      Chef von Wirtschaftsprüferaufsicht sagt Befragung wegen Krankheit ab
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-skand…
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      schrieb am 17.12.20 14:14:32
      Beitrag Nr. 1.143 ()
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/wircard-untersuch…

      noch mehr vermeintlich naive Täuschungsopfer, auch bei jemandem, der sich zumindest öffentlich weigert Verantwortung zu übernehmen (obwohl er vorher das Geld von Wirecard genommen hat):


      ...
      "Einen derartigen Betrug konnte man als Geschäftspartner - trotz gewisser Mutmaßungen in der britischen 'Financial Times' - nicht erahnen", betonte er. "Hätten wir gewusst, dass das Geschäftsmodell von Wirecard offenbar auf Betrug basiert, hätten wir dieses Dax-Unternehmen niemals beraten."

      Mit dem Wissen von heute, hätte er sich nicht für den Zahlungsabwickler eingesetzt, sagte der ehemalige CSU-Politiker. Das Unternehmen habe aber über zehn Jahre uneingeschränkte Testate der Wirtschaftsprüfer bekommen. "Wirecard hat uns alle getäuscht."
      (2)
      ...

      Aha! Die Zeitung gelesen haben sie also :rolleyes:


      (2) das ist ein klassisches Scheinargument: Overgeneralization: "Wirecard hat uns alle getäuscht."


      http://utminers.utep.edu/omwilliamson/ENGL1311/fallacies.htm


      Daneben werden mMn auch andere Scheinargumente deutlich wie:
      • The Simpleton's Fallacy
      • Deliberate Ignorance
      • The "Third Person Effect" --> "gewisser Mutmaßungen" der FT
      • The Wisdom of the Crowd

      • welche noch?
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      schrieb am 17.12.20 18:15:28
      Beitrag Nr. 1.144 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.103.678 von faultcode am 17.12.20 14:14:32zur Erinnerung: auch bei diesem Marktteilnehmer sind die Shorties die Bösen:


      https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/corona-am-m…
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      schrieb am 17.12.20 19:47:19
      Beitrag Nr. 1.145 ()
      Das hat der doch sowieso nur irgendwo abgeschrieben
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      schrieb am 17.12.20 21:40:57
      Beitrag Nr. 1.146 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.103.678 von faultcode am 17.12.20 14:14:32SZ + Tagesspiegel: Braun und zu Guttenberg (+):

      Akribisch listet er alle Treffen auf, viermal hat er den früheren CEO Markus Braun persönlich gesprochen, ein "seltsamer, völlig untypischer CEO". Direkt bei der ersten Begegnung habe ihm Braun das Du angeboten. Jan Marsalek, der mit Braun zusammen den jahrelangen Betrug organisiert haben soll und flüchtig ist, habe nie eine Rolle gespielt, er habe ihn nie getroffen. Wichtige Randnotiz: Anders als die meisten Anleger ist Spitzberg relativ unbeschadet aus dem Betrugsskandal um seinen Klienten herausgekommen. "Sie haben alle Rechnungen bezahlt", sagt zu Guttenberg, insgesamt 760 000 Euro. Wobei er Wert darauf legt, festzustellen, dass er darauf verzichtet hat, die letzten fälligen Rechnungen noch zu stellen.


      Immerhin erwähnt Guttenberg, dass er nachgehakt habe – er kannte ja die Verdächtigungen in der Presse. Sogar beim Wirecard-Chef Markus Braun persönlich, der ihn – aber da muss man Guttenbergs Aussagen interpretieren – wohl geschickt um den Finger gewickelt hat. Skurril, bizarr, aber nicht unsympathisch, so lässt sich Guttenbergs Beschreibung der wenigen direkten Begegnungen zusammenfassen. Die beiden landeten beim gegenseitigen Du, wobei Braun laut Guttenberg angefangen hat.


      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-merkel-unter…
      https://www.tagesspiegel.de/politik/karl-theodor-zu-guttenbe…


      ___
      Spitzberg Partners: http://spitzberg-partners.com/team/

      Our team is headquartered in NYC, with additional offices and personnel located in Washington, DC, Toronto, Berlin, and Zagreb. We additionally maintain deep networks and a consistent presence in other critical locations such as Silicon Valley, Tel Aviv, and Brussels.


      (+)
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      schrieb am 18.12.20 13:48:35
      Beitrag Nr. 1.147 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.111.448 von faultcode am 17.12.20 21:40:57Fast nicht seltsam ,daß Guttenberg auch wieder bei Wirecard drin steckte !
      Er hat eben die Gabe von einem Fettnäppchen ins andere zu treten !
      Ob man ihm das von Wirecard großzügig erhaltene Geld wieder abnehmen kann ?
      Wirecard | 0,439 €
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      schrieb am 18.12.20 17:52:13
      Beitrag Nr. 1.148 ()
      Wirecard | 0,440 €
      Avatar
      schrieb am 19.12.20 11:38:58
      Beitrag Nr. 1.149 ()
      18.12.
      📢 Wie Steuerprüfer Wirecard auf die Spur kamen 📢
      Ein bayerischer Finanzbeamter untermauerte schon 2019 Manipulationsvorwürfe gegen den Konzern. Seine Erkenntnisse über dubiose Wirecard-Partner und Geschäfte gingen später auch an die Staatsanwaltschaft. Doch die sah keinen Anlass für Ermittlungen
      https://www.capital.de/allgemein/wie-steuerpruefer-wirecard-…

      ...
      Schon vor Jahren begannen Betriebsprüfer, sich sehr intensiv für den Konzern und seine Geschäfte zu interessieren. Zuletzt bis Juni 2020 durchleuchteten Prüfer des bayerischen Landesamtes für Steuern zusammen mit dem Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) die Geschäftsjahre 2010 bis 2015.
      ...

      Wie Recherchen von Capital und „Stern“ zeigen, schlugen die Steuerspezialisten früher als andere Alarm.
      ...
      Dagegen nahmen die Betriebsprüfer in Bayern die Vorwürfe ernst, untersuchten in aller Stille Indizien für mögliche krumme Deals – und wurden dabei fündig.

      Dabei ging es etwa um Überweisungen an Briefkastenfirmen bei Firmenübernahmen, von denen Personen aus dem Wirecard-Umfeld profitierten. Ausführlich beschäftigten sich die Fahnder auch mit Auffälligkeiten bei jenen merkwürdigen Partnerfirmen in Asien, die dem Konzern zuletzt angeblich einen Großteil seines vermeintlichen Gewinns lieferten – was sich in diesem Sommer dann als Märchen entpuppte.

      Vertrauliche Dokumente zeigen, dass das Finanzamt München auf Basis der Erkenntnisse der Betriebsprüfer spätestens Anfang 2020 auch die Staatsanwaltschaft in München informierte. Doch die Ermittlungsbehörde sah damals keinen „ausreichenden Anfangsverdacht“, der „die Einleitung eines Strafverfahrens rechtfertigt“, wie es in einem Vermerk aus dem Januar heißt.

      ...
      Die treibende Kraft bei den Ermittlungen war laut Dokumenten aus der Steuerverwaltung vor allem ein Beamter des bayerischen Landesamts für Steuern, der für die Betriebsprüfung bei dem Zahlungsdienstleister aus dem Vorort Aschheim zuständig war. Dieser Fahnder legte über Monate einen Ermittlungseifer an den Tag, wie er im Fall Wirecard bis zum Kollaps dieses Jahr bei keiner anderen deutschen Behörde erkennbar war – jedenfalls nicht bei der Finanzaufsicht oder der Staatsanwaltschaft.

      Als die Bafin im Frühjahr 2019 wegen angeblicher Marktmanipulation Strafanzeige gegen die „FT“-Journalisten stellte, die immer wieder über Unregelmäßigkeiten bei Wirecard berichteten, machte der Steuerprüfer etwas, auf das andere Behörden offenbar nicht kamen oder nicht kommen wollten: Er ging den Vorwürfen der „FT“ nach. Dabei glich er die Angaben der Zeitung mit den Erkenntnissen aus der Steuerprüfung ab. Zudem holte er bei Registern und Datenbanken Einkünfte über Firmen aus dem Umfeld des Konzerns ein – Möglichkeiten, die nicht nur den Steuerbehörden offen stehen.

      Im Juni 2019 gab der Betriebsprüfer seine Erkenntnisse dann in einem ausführlichen Bericht an das für Wirecard zuständige Finanzamt München weiter. Darin beschäftigte er sich auf der Grundlage der „FT“-Artikel von März und April 2019 ausführlich mit der Frage, „ob Bilanzmanipulationen vorliegen“ und ob hohe Forderungen des Konzerns gegenüber wichtigen Partnerfirmen in Asien „werthaltig“ seien. Die Belastbarkeit der Forderungen könne teilweise „nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht beurteilt werden“, resümierte der Fahnder. Sollten sich Forderungen als nicht werthaltig erweisen, führe dies zu niedrigeren Umsatzerlösen und Gewinnen „in noch nicht bezifferbarer Höhe“.

      Im Zusammenhang mit den asiatischen Partnerfirmen listete der Bericht auch weitere „auffällige Sachverhalte“ auf. Bei einem dieser Partner, Pay Easy auf den Philippinen, hätten sogar weder Mitarbeiterzahlen noch eine Bankverbindung ermittelt werden können. Eine Stelle, über die die deutschen Steuerbehörden Auskünfte über Firmen im Ausland einholen können, teilte dem Prüfer mit: Es könne „nicht bestätigt werden, dass Pay Easy auf den Philippinen tatsächlich wirtschaftlich aktiv ist“. Bei der Dubai-Tochter des Konzerns erwähnte der Prüfer auch schon das Thema Treuhandkonten.

      ...
      Sehr detailliert widmeten sich der bayerische Steuerprüfer und sein Kollege aus dem Bundesamt zudem einer Reihe von merkwürdigen Firmendeals durch den Wirecard-Konzern. In den Jahren 2010 bis 2015, dem Zeitraum der jüngsten Betriebsprüfung, hatte Wirecard rund ein Dutzend kleinere Paymentfirmen geschluckt oder deren Kundenstämme gekauft, für insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Euro. Bei vier dieser Deals, so hatte die steuerliche Betriebsprüfung bei Wirecard ergeben, landete der Kaufpreis jedoch nicht bei klar identifizierbaren Eigentümern, sondern bei Briefkastenfirmen in Steueroasen wie den British Virgin Islands, in Panama oder auf der Insel Mauritius.

      Besonders ein Deal alarmierte die Prüfer: Ende 2011 übernahm Wirecard ein Kundenportfolio von einer Firma namens a&a Holding mit Sitz auf Mauritius. Vereinbarter Kaufpreis: 17,25 Mio. Euro. Wie die Betriebsprüfung ergab, steckten hinter der a&a ein früherer Wirecard-Manager und seine Frau.

      Der Mann namens Alexander H. war in der Anfangszeit Finanzvorstand bei Wirecard. Nach seinem Ausscheiden 2003 gründete H. auch eine andere Zahlungsfirma. Er wohnte zeitweise in Südafrika und ließ sich schließlich in Kleinmachnow bei Berlin nieder.

      H. erscheint als leicht schillernder Charakter. Unter dem Zweitnamen Alex A. nimmt er an Autorennen teil, sowohl physisch wie bei Online-Wettbewerben. In seinem Umfeld mischte damals auch öfter ein anderer Mann mit, der sich auf seiner Facebook-Seite als Trecker-Fan outet und ebenfalls bei Wirecard ein guter Bekannter war: Roland W. Er hatte ab 2002 mehrere Jahre lang als Wirtschaftsprüfer die Abschlüsse von Wirecard testiert. Später wurde W. Geschäftsführer bei einer Münchner Steuerberatungsgesellschaft.

      Wie die Steuerermittlungen ergaben, waren H. und W. privat auch Eigentümer einer gemeinsamen Firma, die Kundenstämme über Umwege in Steueroasen an Wirecard verkaufte. Zugleich erhielt die Steuerberatungsgesellschaft, bei der W. Geschäftsführer war, bereits im Jahr 2011 den Auftrag, den Wert des Kundenportfolios der a&a Holding seines Bekannten H. zu ermitteln.

      Dabei kam es zu einer Merkwürdigkeit, die später auch Finanzbeamten auffiel: Zwar bezifferte das Gutachten den Wert der „Kundenbeziehungen“, die Wirecard von der a&a Holding kaufen wollte, auf 27,26 Mio. Euro. Mit dem Konzern vereinbart wurde aber nur ein um 10 Mio. Euro niedrigerer Kaufpreis. Darüber hinaus überwies Wirecard das Geld auch nicht direkt an H. – sondern an die Steuerberatungsfirma von Roland W., mit der es eine Treuhandvereinbarung gab.

      Inzwischen wirft H. seinem alten Kompagnon W. vor, dass er im Jahr 2011 mit 13 Mio. Euro den größten Teil der von Wirecard überwiesenen Kaufsumme einbehalten und nicht weitergeleitet habe. H. hat W. deshalb nach Angaben seines Anwalts auch vor dem Landgericht in München verklagt. Aber warum wurde er mit der Klage erst aktiv, nachdem sich das Finanzamt 2019 nach der Versteuerung dieses Teils des Kauferlöses erkundigte? Es sei damals „nicht unbedingt opportun“ gewesen, „den Branchen-Primus Wirecard wegen nicht eingehaltener Verträge zu verklagen“, argumentiert der Anwalt von Alexander H.
      ...

      ...
      Kurz und unmissverständlich beantwortete das Scholz-Ministerium zudem die Frage, ob das Bundeszentralamt für Steuern die Finanzaufsicht über die Erkenntnisse zu Wirecard informiert habe: „Die Betriebsprüfung ergab keinen Anlass, die Bafin zu informieren.“
      ...

      Der Bericht des bayerischen Betriebsprüfers erreichte jedenfalls das Finanzamt München Mitte Juni 2019. Darin schrieb der Beamte ganz zum Schluss: „Ich bitte um Prüfung, ob strafrechtliche und bußgeldrechtliche Maßnahmen zu ergreifen sind.“ Doch schon eine Woche später wurde das Ansinnen von der zuständigen Bußgeld- und Strafsachenstelle des Finanzamts abgebürstet. Die Erkenntnisse der Betriebsprüfer rechtfertigten keine Abgabe an die Staatsanwaltschaft, beschied ein zuständiger Finanzbeamter. Es gebe lediglich „Mutmaßungen, die maßgeblich durch Presseberichte initiiert sind“. Und: Die Vorwürfe seien doch „durch die Wirecard-Gruppe öffentlich bestritten“ worden.

      Eine Anfrage von Capital und „Stern“ dazu beantwortete jetzt „zuständigkeitshalber“ das Landesamt für Steuern. Aufgrund des Steuergeheimnisses könne man keine Auskünfte erteilen, teilte eine Sprecherin mit. Sie tat das auch im Namen des bayerischen Finanzministeriums. Damit bleibt offen, ob die Staatsregierung Kenntnis von dem Vorgang hatte oder eventuell sogar an der Entscheidung des Finanzamts beteiligt war, Wirecard im Sommer 2019 nicht der Staatsanwaltschaft zu melden.

      ...
      Wie aus internen Unterlagen hervorgeht, entschied das Finanzamt München nun, auch die Staatsanwaltschaft über die Ermittlungsergebnisse aus der Betriebsprüfung zu informieren. Laut einer Gesprächsnotiz vom 24. Januar 2020 kam es zu einem Treffen, an dem der Wirecard-Prüfer des Landesamts für Steuern, mehrere Beamte des Finanzamts München sowie zwei Vertreter der Staatsanwaltschaft teilnahmen: Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl, die heute die Ermittlungen im Fall Wirecard leitet, sowie ein Kollege, der seinerzeit gegen die „FT“-Journalisten wegen Marktmanipulation ermittelte. Gesprächsgegenstand: „Wirecard – weiteres Vorgehen“.

      Offenbar hatte es im Vorfeld des Gesprächs Differenzen gegeben, wie es in dieser Sache weitergehen solle. In dem Gespräch, so heißt es in dem Protokoll, habe der Betriebsprüfer das „strittige Problem“ vorgetragen. Die Staatsanwaltschaft sehe aber „zusammengefasst keinen ausreichenden Anfangsverdacht, die hier die Einleitung eines Strafverfahrens rechtfertigen“. Allerdings habe die Staatsanwaltschaft die Absicht, den von Wirecard in Auftrag gegebenen Sonderuntersuchungsbericht der Prüffirma KPMG nach dessen Veröffentlichung im Frühjahr „anzufordern“.

      Auf Fragen nach diesen Vorgängen wollte sich die Staatsanwaltschaft jetzt nicht äußern und berief sich auf das Steuergeheimnis.

      ...


      Nach der Einstellung des Ermittlungsverfahrens reiste Zatarra-Hauptautor Matthew Earl dann im Juni 2019 auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft nach München – genau in jener Zeit, in der der bayerische Betriebsprüfer seinen ersten Bericht an die Finanzverwaltung schickte. Earls Gesprächspartner damals: Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl und ihr Kollege, mit denen Anfang 2020 auch der Betriebsprüfer sprach.

      Eigentlich wollten die Ermittler den Wirecard-Kritiker als Zeuge in dem Verfahren gegen die „FT“-Journalisten hören. Tatsächlich sei es darum dann aber nur recht kurz gegangen, sagte Earl im Gespräch mit Capital und „Stern“. Anschließend habe er vier Stunden lang Belege für mögliche Verstöße von Wirecard gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze präsentiert, die allesamt im Internet zugänglich gewesen seien.

      Anfangs sei die Atmosphäre noch sehr kühl gewesen, sagte Earl, „als wäre ich der Staatsfeind Nummer eins“. Aber im Laufe des Termins habe sich die Lage entspannt, die Staatsanwälte seien sehr an seinen Ausführungen interessiert gewesen und hätten „verärgert“ über die Machenschaften von Wirecard gewirkt. Allerdings sei auch auf „Grenzen“ für die Ermittler verwiesen worden.

      „Nach dem Gespräch hatte ich den Eindruck, dass die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren einleiten wird“, sagte Earl. Nach seiner Rückkehr nach London habe er tags darauf auf Wunsch der Staatsanwälte seine Präsentation geschickt – dazu Auszüge aus Handelsregistern, Gerichtsdokumente aus den USA sowie Organigramme, in denen er detailliert die Zusammenhänge zwischen Personen und Firmen veranschaulicht hat. Allerdings habe er dann nie wieder etwas von den Ermittlern gehört.

      Auf Anfrage bestätigte die Staatsanwaltschaft das Treffen mit Wirecard-Kritiker Earl am 19. Juni 2019. Man habe „in Sachen Wirecard seit Langem großes Interesse daran, auch mit Shortsellern in Kontakt zu treten, um zu erfahren, ob es mögliche Ermittlungsansätze gegen Wirecard gäbe“, erklärte eine Sprecherin der Behörde. Zum Inhalt des Gesprächs könne man „aus ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben machen. Es sei jedoch weniger um Vorwürfe der Geldwäsche gegangen, die zu diesem Zeitpunkt bereits verjährt seien, sondern „mehr um das Agieren von Wirecard insgesamt“.

      Shortseller Earl sagte dagegen, er habe sich bis vergangenes Jahr gar nicht getraut, wegen der Münchner Ermittlungen gegen ihn nach Deutschland zu reisen – aus Angst, dort verhaftet zu werden.

      Auch die Erkenntnisse des Betriebsprüfers aus dem bayerischen Landesamt für Steuern und seines Kollegen aus dem Bundesamt führten letztlich nicht dazu, dass der jahrelange Wirecard-Betrug in diesem Sommer aufflog. Am Ende brauchte es dafür die Sonderuntersuchung von KPMG. Diese war allerdings nicht von Behörden initiiert worden – sondern auf Druck von großen Aktionären von Wirecard selbst.



      ___
      (1) Comroad mal wieder. Siehe oben. Nur in ganz groß mit Schleife über Berlin.

      (2) Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl und Co.: mein Eindruck ist auch: die wollen nicht zugeben, daß ihr Englisch miserabel ist


      Bayerisches Staatsministerium der Justiz als Aufsichtsbehörde:

      Zitat von faultcode: Justizminister Eisenreich: „Die Justiz verfolgt Straftäter konsequent und entschlossen. In Bayern lebt es sich sicher!"
      ...

      Ihr Geld nicht immer.
      Wirecard | 0,443 €
      Avatar
      schrieb am 21.12.20 17:41:51
      Beitrag Nr. 1.150 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.936.794 von faultcode am 31.08.20 13:44:13
      Zitat von faultcode: ...Lauterbach ist nach Handelsblatt-Informationen ebenfalls zurückgetreten. Klestils Vertrag endet zum 31. August. Die anderen beiden Mitglieder wollen es dem Vorsitzenden offenbar gleichtun....

      21.12.
      EasyJet board member steps down over her Wirecard role
      Anastassia Lauterbach had chaired risk and compliance committee at collapsed German payments group
      https://www.ft.com/content/93a3ddd5-5261-441d-8720-4cf58fc87…

      An easyJet board member has resigned following scrutiny over her role at Wirecard, the collapsed German payments company.

      Anastassia Lauterbach quit on Monday as a non-executive director of the low-cost carrier with immediate effect after less than two years’ service.

      Her exit came days after influential shareholder advisory group ISS questioned her place on the board, given that she had been a member of the supervisory board of Wirecard, the scandal-hit German company that filed for insolvency in June after revealing a multiyear fraud and a €1.9bn hole in its accounts.

      Ms Lauterbach had joined Wirecard’s supervisory board in 2018. As a non-executive director, she chaired the newly created risk and compliance committee that pushed to improve Wirecard’s internal controls and governance.

      People familiar with the discussions on Wirecard’s supervisory board told the Financial Times that Ms Lauterbach had been internally calling for the dismissal of Wirecard’s chief executive officer Markus Braun and its operating officer Jan Marsalek months before the company collapsed.

      She stayed on the supervisory board until it dissolved itself this summer after Wirecard’s insolvency.

      “Although she was a relatively recent appointment to the Wirecard board, the failures in risk management, oversight, and governance at the company are of a category that would stain the record of any director,” ISS said as it advised investors to abstain when voting on her re-election to easyJet’s board at Wednesday’s annual meeting.

      Two other shareholder advisory groups, Glass Lewis and Pirc, recommended that shareholders support her re-election.

      Ms Lauterbach’s re-election had been in the balance as it emerged that easyJet’s biggest shareholder, Stelios Haji-Ioannou, a longstanding critic of the airline’s leadership, would vote against the board.

      Mr Haji-Ioannou, who along with members of his family own almost 30 per cent of the airline, plans to also vote against the remuneration policies and the reappointment of PwC as auditor and abstain on a motion clearing the way for the board to raise fresh capital from shareholders if needed.

      EasyJet appointed Ms Lauterbach as a non-executive director in December 2018 to help it better focus on its digital operations and use of data. A German national from Bonn, she had previously held roles at companies including Qualcomm, Deutsche Telekom and McKinsey. Ms Lauterbach declined to comment.

      In a statement issued earlier this month after the ISS recommendation was published, easyJet had said that “we believe that Anastassia was a key driving force in efforts to improve the governance and risk oversight structure at the company and made a material contribution to bringing irregularities to the fore”.
      ...



      ___
      ich finde, die Frau Lauterbach hat gut zu Wirecard gepasst:

      1994 – 1997 -- PhD Psychologie, Linguistik, Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität Bonn
      1989 – 1994 -- Diplom Linguistik, State Lomonosov University, Moscow

      https://www.anastassia-lauterbach.de/ (+)

      Auch sie ist wohl mehr eine Poseurin, als jemand mit echten Fachkenntnissen in künstlicher Intelligenz:


      https://www.mci.edu/de/hochschule/events/258-alumni/distingu…



      (+)
      Governance, Risk & Compliance

      Mit der Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz sind für Wirtschaft und Gesellschaft neue Herausforderungen entstanden – nicht zuletzt auf regulatorischer Ebene: Schließlich braucht jede Innovation einen gesetzlich und ethisch vertretbaren Rahmen sowie eine ökonomische Basis.

      Governance, Risk & Compliance sind für Anastassia Lauterbach vertrautes Terrain. Als Aufsichtsratsmitglied beim globalen Finanzdienstleister Wirecard AG in Deutschland, bei der britischen Fluggesellschaft easyJet und beim amerikanischen Wirtschaftsdienstleister Dun & Bradstreet ist sie jeweils Vorsitzende des Compliance & Risk Committee bzw Mitglied des Prüfungsausschusses. Aspekte von Corporate Governance sind auch ihr Thema bei der Nasdaq, der größten elektronischen Börse der USA, bei der sie Mitglied des Advisory Council Next Generation Directors ist.
      Wirecard | 0,408 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 21.12.20 18:11:20
      Beitrag Nr. 1.151 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.150.589 von faultcode am 21.12.20 17:41:51das ist in Deutschland immer gut: eine Professur

      • hier an der XU Exponential University of Applied Sciences in Potsdam, eine staatlich anerkannte, private Fachhochschule:

      Prof. Dr. Anastassia Lauterbach:
      • Fachgebiete: Künstliche Intelligenz, Data Governance und Data Ethics
      https://xu-university.com/lehrende/professor-innen/anastassi…

      daneben auch noch:

      Coding & Software Engineering, Digital Business, Marketing & Social Media


      Komisch, bei Wirecard sind ihr trotz geballter Kompetenz selbst von außen einfach festzustellende Missstände, wie z.B. die misslungene Integration des wichtigen Prepaid-Kartengeschäfts der Citigroup, nicht aufgefallen:

      Bei Wirecard kam Lauterbach im Mai 2018 ins Gremium, als unabhängige Kandidatin, über einen Headhunter. Bereut sie, angesichts der Reputationsprobleme des Unternehmens, das Mandat überhaupt angenommen zu haben? Bei der Frage schaut sie überrascht auf. „Wirecard ist eines der ganz wenigen europäischen Unternehmen, die Künstliche Intelligenz schon jetzt sehr erfolgreich einsetzen“, sagt sie halb überrascht über die Frage, halb entrüstet – und setzt hinterher: „Ich sehe da ungeheures Potenzial.“

      Und in dem Gebiet weiß sie, wovon sie spricht. Über Jahre hinweg hat sie ihre Kompetenz im Technologiebereich aufgebaut. Nach ihrem Karriereeinstieg beim Rückversicherer MunichRe ging sie zu McKinsey. Nach einer kurzen Station bei Daimler hat sie einige Jahre in hohen Funktionen für T-Mobile, Deutsche Telekom und später für den US-Halbleiterhersteller Qualcomm gearbeitet.

      Entscheidende Jahre, wie sie selbst sagt. Der damalige T-Mobile-CEO Hamid Akhavan bezeichnet Lauterbach als „enorm strategische Denkerin“, die es aber zugleich schaffe, die erdachte Strategie Schritt für Schritt umzusetzen und so ein Geschäftsfeld zum Erfolg zu führen.


      15.6.2019
      Wie die KI-Expertin Wirecard durch die Krise manövrieren will
      https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/ki-expertin-wirecar…


      Ist ja nicht das erste Mal, daß ein ehrgeiziger Mensch am Ende und nicht zuletzt durch die eigene Aura geblendet, auch über sich selber stolpert.
      Wirecard | 0,400 €
      Avatar
      schrieb am 22.12.20 04:06:13
      Beitrag Nr. 1.152 ()
      16.12.
      Dirk Ströer und der Pleitekonzern -- Der Werbefeldzug gegen Wirecard

      Mit Plakaten wurde im Sommer nach dem flüchtigen Wirecard-Manager Jan Marsalek gefahndet – fast ausschließlich auf den Displays des MDax-Konzerns Ströer. Aufsichtsrat Dirk Ströer trifft die Pleite sehr persönlich.

      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/wirecard-und-jan-…
      ...
      Für Dirk Ströer, der laut der Reichstenliste des manager magazins mit einem Vermögen von rund einer Milliarde Euro zu den 200 reichsten Deutschen gehört, hat die Suche nach Marsalek aber auch eine persönliche Note. In seinem Umfeld wird erzählt, Ströer habe beim Wirecard-Absturz viel Geld verloren. Er äußert sich nicht dazu.
      ...
      Wirecard | 0,398 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 23.12.20 14:45:34
      Beitrag Nr. 1.153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.155.632 von faultcode am 22.12.20 04:06:13
      Trinity Investments DAC
      ...
      Mag sein, dass dies den Gläubigern nicht gefällt – insbesondere dem Hedge-Fonds Trinity, der einen großen Teil der Anleihe-Verbindlichkeiten von Wirecard aufgekauft haben soll, gerüchteweise zu Kursen von fünf Prozent. Mag sein, dass genau dieser Fonds vielleicht ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, um Druck auf den Insolvenzverwalter auszuüben und andere Anleger von der Anmeldung ihrer Forderungen abzuhalten.
      ...
      https://www.wallstreet-online.de/nachricht/13298998-fragwuer…


      Es sollte besser vollständig Trinity Investments DAC in Dublin heißen. Das sieht man hier z.B.:

      The preliminary creditors' committee is currently consisting of Trinity Investments DAC, ING Bank AG, Marvin Kewe of Tilp Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, and an employee representative. KET plans to move for and accept an appointment to the creditors' committee.

      17.11.2020
      K&E Treuhand Appointed as Wirecard's Common Noteholder Representative
      https://uk.finance.yahoo.com/news/k-e-treuhand-appointed-wir…

      also:
      https://app.duedil.com/company/ie/535698/trinity-investments…
      https://www.gleif.org/lei/213800XEE5FQCHX9AQ23


      Trinity Investments DAC hat nur einen Shareholder und das ist am Ende: Ocorian https://en.wikipedia.org/wiki/Ocorian

      Und RA Tilp ist auch dabei :D (also bei Wirecard AG's € 500,000,000 senior notes due 2024).


      ..und wie der Zufall es will, hat Ocorian u.a. auch ein Büro auf Mauritius: https://www.ocorian.com/jurisdiction/mauritius

      nein, gibt's wieder Zufälle bei Wirecard :rolleyes:
      Wirecard | 0,383 €
      Avatar
      schrieb am 30.12.20 16:07:41
      Beitrag Nr. 1.154 ()
      da schau her: der auch

      30.12.
      Friedrich Merz traf Wirecard-Boss Braun gleich zweimal
      Der CDU-Politiker Friedrich Merz hatte nach SPIEGEL-Informationen mehrfach Kontakt zu dem inzwischen inhaftierten Ex-Wirecard-Chef Markus Braun. Man habe über »allgemeine Kapitalmarktthemen« gesprochen.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-friedrich-merz-tr…
      ...
      Auch Friedrich Merz, Kandidat für den CDU-Parteivorsitz, hat Kontakt zu Ex-Wirecard-Chef Markus Braun gehabt: In seiner Zeit als Aufsichtsratschef des Deutschland-Ablegers des US-Vermögensverwalters Blackrock habe Merz Braun zweimal getroffen, bestätigte ein Sprecher des Politikers dem SPIEGEL.

      Zwischen Merz und Braun habe es im November 2018 ein erstes Treffen im Hotel »Das Tegernsee« am gleichnamigen See in Bayern gegeben, ein zweites im September 2019 in der Wirecard-Konzernzentrale in Aschheim nahe München, bestätigte der Sprecher. Das Treffen in Aschheim habe lediglich eine halbe Stunde gedauert, da Braun zu spät erschienen sei und frühzeitig wieder aufbrechen musste. Inhalt der Gespräche seien jeweils »allgemeine Kapitalmarktthemen« gewesen.

      Private Kontakte oder Einladungen zwischen Merz und Braun habe es indes nicht gegeben, so Merz' Büro. Zugleich versicherte der Sprecher, dass Merz »zu keinem Zeitpunkt« Gespräche mit der Bundesregierung oder Aufsichtsbehörden über Wirecard geführt habe. Seit dem zweiten Treffen habe es keinen Kontakt, auch nicht telefonisch, mehr zu Braun oder anderen Wirecard-Managern gegeben.
      ...

      Zugleich wies der Linkenpolitiker (Fabio De Masi) darauf hin, dass Braun sowie Burkhard Ley, ehedem Wirecard-Finanzvorstand und später Berater des Konzerns, beim Wirtschaftsrat der CDU aufgetreten seien, dessen Vizepräsident Merz ist. Zudem hätten Wirecard und Blackrock Veranstaltungen des Verbandes unterstützt.
      Wirecard | 0,311 €
      Avatar
      schrieb am 04.01.21 12:29:39
      Beitrag Nr. 1.155 ()
      Ach was, na guck an..
      Wirecard | 0,374 €
      Avatar
      schrieb am 05.01.21 17:30:23
      Beitrag Nr. 1.156 ()
      sorry @faultcode, im Wirecard Nachbarthread tummeln sich gerade die Zocker, darum hier:


      In der SZ erschien gestern der Artikel „Villa Kunterbunt“ über Marsaleks Arbeitssitz in der Villa Alfons, München, Prinzregentenstraße 61.

      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/jan-marsalek-muenchen…

      Interessant sind u.a. die Ausführungen zum Herrn Martin W., einem ehemaligen österreichischen Nachrichtendienstoffizier:

      „Bis vor vier Jahren war W. einer der mächtigsten Beamten Österreichs. Er leitete die Abteilung 2 des Inlandsnachrichtendienstes. Dort werden die sensibelsten Operationen des Amtes koordiniert: Extremismus, Terrorismus, Spionageabwehr, illegaler Handel mit Kriegsmaterial. Zu W.s Kernaufgaben gehörte der Austausch mit ausländischen Partnerorganisationen.“

      Und weiter:

      „Martin W. tauchte seit 2018 bei Partys und Veranstaltungen im Umfeld von Marsalek auf. Seit Anfang 2019 soll er von der Villa Alfons aus als Projektmanager gearbeitet haben, für Marsalek und damit indirekt für Wirecard. Ein karges Büro, leere Wände. Angeblich war W. auch in Dubai unterwegs …“

      Der Martin W. hatte also eine Festanstellung bei Wirecard…

      Erinnert sei, dass Klaus-Dieter Fritsche, von 2014 bis 2018 Geheimdienstkoordinator im deutschen Kanzleramt, dann 2019 tätig in Österreich mit Beratungsvertrag „Strategische Beratung des Bundesministeriums für Inneres bei der Weiterentwicklung der Staatsschutzbehörden nach internationalem Vorbild“, im Herbst 2019 vor Merkels Chinabesuch bei ihr im Kanzleramt für den Wirecard China Markteintritt lobbyiert hat.

      Ergänzende Infos auch aus diesem älteren, aus heutiger Sicht vielleicht sogar nahe an der Wahrheit liegenden Fundstück:

      https://www.heise.de/tp/features/Wirecard-Wildcard-fuer-Orga…

      Fazit:

      Wir haben zwei (ehemals) der mächtigsten Personen der österreichischen und deutschen Geheimdienste, wobei einer davon Verbindungen zu beiden Diensten hatte. Dieser lobbyierte auch bei der Kanzlerin für WC, der andere war (indirekt) bei Wirecard angestellt.

      Muss man sich da noch wundern, warum die Staatsanwaltschaft München 1 trotz Unmengen an über die Jahre vorliegender Hinweise/Beweise bzgl. WC Kriminalität partout nicht gegen WC ermittelt hat, warum die BAFIN trotz Unmengen an über die Jahre vorliegender Hinweise/Beweise bzgl. Betrug und Marktmanipulation durch WC nur etwas gegen die Hinweisgeber unternommen hat?

      Meine Meinung:

      Klar, Geheimdienste haben ihre Berechtigung. Wenn jedoch das eigene Volk, zu dessen Diensten sie zu operieren haben, durch deren Mitwirkung schamlos betrogen und ausgenommen wird, dann ist das nicht akzeptabel. Möglicherweise stehen einer vollständigen Aufklärung Staatsinteressen Deutschlands entgegen. Dann müssen aber wenigstens die hunderttausenden betrogenen WC Anleger zu 100% entschädigt werden, und das verdammt noch mal sehr schnell! Beides, keine vollständige Aufklärung und keine Entschädigung geht schon mal gar nicht. Dann riskiert unser Staat bei einem Teil seines Volkes einen Vertrauensverlust, da er als Räuber am eigenen Volk identifiziert wird.
      Wirecard | 1,071 €
      8 Antworten
      Avatar
      schrieb am 05.01.21 19:16:51
      Beitrag Nr. 1.157 ()
      Wirecard | 0,950 €
      Avatar
      schrieb am 05.01.21 22:32:13
      Beitrag Nr. 1.158 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.296.180 von Highflighr am 05.01.21 17:30:23Ihr kennt euch doch hier aus. Was könnt ihr zu den Verwicklungen der SPD-Größen in den Skandal sagen? Mich würde v.a. Lothar Binding interessieren.
      Wirecard | 0,877 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.01.21 02:24:11
      Beitrag Nr. 1.159 ()
      Fun fact:

      • in diesem Zyklus, also ab 30.1.2019 bis heute, hat die Financial Times ~50 Artikel zu Wirecard veröffentlicht. Wahrscheinlich mehr; das ist aber nur meine Zählung.

      Es fing ja mit diesem Knaller an (ohne Paywall):

      Executive at Wirecard suspected of using forged contracts
      Internal presentation pointed to possible ‘falsification of accounts’
      Dan McCrum in London and Stefania Palma in Singapore
      January 30 2019
      https://www.ft.com/content/03a5e318-2479-11e9-8ce6-5db4543da…


      ...
      Wirecard | 0,867 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.01.21 07:07:44
      Beitrag Nr. 1.160 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.301.202 von startvestor am 05.01.21 22:32:13Ihr kennt euch doch hier aus. Was könnt ihr zu den Verwicklungen der CDU-Größen in den Skandal sagen? Mich würde v.a. Lothar Binding interessieren.
      Sie hängen alle mit drin!
      Merkel hat auch die Deutsche Solarindustrie an die Chinesen verkauft.:(
      Wirecard | 0,867 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.01.21 08:03:34
      Beitrag Nr. 1.161 ()
      Heute 1.50 - 2 Euro?
      Wirecard | 0,988 €
      Avatar
      schrieb am 06.01.21 10:41:25
      Beitrag Nr. 1.162 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.302.759 von HundertProzentEE am 06.01.21 07:07:44Lothar Binding ist deshalb interessant, weil er mit der Bindingsteuer kürzlich den größten Verfassungsbruch seit 1949 initiiert hat. Dem Mann ist alles zuzutrauen, auch die Übernahme der Dt. Bank durch WDI, dafür musste er WDI schützen. Es braucht halt Beweise.
      Wirecard | 1,273 €
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      schrieb am 06.01.21 23:57:45
      Beitrag Nr. 1.163 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.296.180 von Highflighr am 05.01.21 17:30:23
      Zitat von Highflighr: sorry @faultcode, im Wirecard Nachbarthread tummeln sich gerade die Zocker, darum hier:


      In der SZ erschien gestern der Artikel „Villa Kunterbunt“ über Marsaleks Arbeitssitz in der Villa Alfons, München, Prinzregentenstraße 61.

      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/jan-marsalek-muenchen…

      Interessant sind u.a. die Ausführungen zum Herrn Martin W., einem ehemaligen österreichischen Nachrichtendienstoffizier:

      „Bis vor vier Jahren war W. einer der mächtigsten Beamten Österreichs. Er leitete die Abteilung 2 des Inlandsnachrichtendienstes. Dort werden die sensibelsten Operationen des Amtes koordiniert: Extremismus, Terrorismus, Spionageabwehr, illegaler Handel mit Kriegsmaterial. Zu W.s Kernaufgaben gehörte der Austausch mit ausländischen Partnerorganisationen.“

      Und weiter:

      „Martin W. tauchte seit 2018 bei Partys und Veranstaltungen im Umfeld von Marsalek auf. Seit Anfang 2019 soll er von der Villa Alfons aus als Projektmanager gearbeitet haben, für Marsalek und damit indirekt für Wirecard. Ein karges Büro, leere Wände. Angeblich war W. auch in Dubai unterwegs …“

      Der Martin W. hatte also eine Festanstellung bei Wirecard…

      Erinnert sei, dass Klaus-Dieter Fritsche, von 2014 bis 2018 Geheimdienstkoordinator im deutschen Kanzleramt, dann 2019 tätig in Österreich mit Beratungsvertrag „Strategische Beratung des Bundesministeriums für Inneres bei der Weiterentwicklung der Staatsschutzbehörden nach internationalem Vorbild“, im Herbst 2019 vor Merkels Chinabesuch bei ihr im Kanzleramt für den Wirecard China Markteintritt lobbyiert hat.

      Ergänzende Infos auch aus diesem älteren, aus heutiger Sicht vielleicht sogar nahe an der Wahrheit liegenden Fundstück:

      https://www.heise.de/tp/features/Wirecard-Wildcard-fuer-Orga…

      Fazit:

      Wir haben zwei (ehemals) der mächtigsten Personen der österreichischen und deutschen Geheimdienste, wobei einer davon Verbindungen zu beiden Diensten hatte. Dieser lobbyierte auch bei der Kanzlerin für WC, der andere war (indirekt) bei Wirecard angestellt.

      Muss man sich da noch wundern, warum die Staatsanwaltschaft München 1 trotz Unmengen an über die Jahre vorliegender Hinweise/Beweise bzgl. WC Kriminalität partout nicht gegen WC ermittelt hat, warum die BAFIN trotz Unmengen an über die Jahre vorliegender Hinweise/Beweise bzgl. Betrug und Marktmanipulation durch WC nur etwas gegen die Hinweisgeber unternommen hat?

      Meine Meinung:

      Klar, Geheimdienste haben ihre Berechtigung. Wenn jedoch das eigene Volk, zu dessen Diensten sie zu operieren haben, durch deren Mitwirkung schamlos betrogen und ausgenommen wird, dann ist das nicht akzeptabel. Möglicherweise stehen einer vollständigen Aufklärung Staatsinteressen Deutschlands entgegen. Dann müssen aber wenigstens die hunderttausenden betrogenen WC Anleger zu 100% entschädigt werden, und das verdammt noch mal sehr schnell! Beides, keine vollständige Aufklärung und keine Entschädigung geht schon mal gar nicht. Dann riskiert unser Staat bei einem Teil seines Volkes einen Vertrauensverlust, da er als Räuber am eigenen Volk identifiziert wird.



      Zum Thema Aufklärung vorantreiben, am 17.12.2020 tagte der WC Untersuchungsausschuss. Ich habe keine Meldung gefunden, dass Herr Jan-Ole Peters, der damalige Gesandte des BMF in der Botschaft in China, vom Gespann Toncar/Bayaz/De Masi bzgl. Herr Fritsche und sein Umfeld in die Mangel genommen wurde.
      Wirecard | 1,146 €
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      schrieb am 07.01.21 03:07:22
      Beitrag Nr. 1.164 ()
      Wirecard erlebt größter comeback allerzeiten.
      Was die anderen erzählen das dies kein Wert hat, mag möglich sein aber trotzdem bin ich hier optimistisch das hier ein grosses Fisch werden wird.
      Kann sein das die wieder auf 75 Cent oder auch direkt auf
      3 Euro wer weiss.
      Wirecard | 1,146 €
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      schrieb am 07.01.21 04:41:58
      Beitrag Nr. 1.165 ()
      Wirecard arbeitet seit November mit banco Santander.
      Es ist wirklich etwas ganz grosses im Hintergrund aber wir wissen es nicht von allein geht die Aktie auch Nicht hoch.
      Glaube nicht an Totalverlust. Nur man muss nur Geduld haben und wenn es runter gehen sollte, einfach Mal ruhig bleiben. Das wird schon.
      Wirecard | 1,146 €
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      schrieb am 07.01.21 06:03:04
      Beitrag Nr. 1.166 ()
      Ich bin hier auch sehr optimistisch...glaube das Ding wird bald wieder über 3 Euro stehen.
      Wirecard | 1,146 €
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      schrieb am 07.01.21 07:35:01
      Beitrag Nr. 1.167 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.296.180 von Highflighr am 05.01.21 17:30:23
      Zitat von Highflighr: In der SZ erschien gestern der Artikel „Villa Kunterbunt“ über Marsaleks Arbeitssitz in der Villa Alfons, München, Prinzregentenstraße 61.

      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/jan-marsalek-muenchen…

      Interessant sind u.a. die Ausführungen zum Herrn Martin W., einem ehemaligen österreichischen Nachrichtendienstoffizier:

      „Bis vor vier Jahren war W. einer der mächtigsten Beamten Österreichs. Er leitete die Abteilung 2 des Inlandsnachrichtendienstes. Dort werden die sensibelsten Operationen des Amtes koordiniert: Extremismus, Terrorismus, Spionageabwehr, illegaler Handel mit Kriegsmaterial. Zu W.s Kernaufgaben gehörte der Austausch mit ausländischen Partnerorganisationen.“

      Und weiter:

      „Martin W. tauchte seit 2018 bei Partys und Veranstaltungen im Umfeld von Marsalek auf. Seit Anfang 2019 soll er von der Villa Alfons aus als Projektmanager gearbeitet haben, für Marsalek und damit indirekt für Wirecard. Ein karges Büro, leere Wände. Angeblich war W. auch in Dubai unterwegs …“

      Der Martin W. hatte also eine Festanstellung bei Wirecard…

      Erinnert sei, dass Klaus-Dieter Fritsche, von 2014 bis 2018 Geheimdienstkoordinator im deutschen Kanzleramt, dann 2019 tätig in Österreich mit Beratungsvertrag „Strategische Beratung des Bundesministeriums für Inneres bei der Weiterentwicklung der Staatsschutzbehörden nach internationalem Vorbild“, im Herbst 2019 vor Merkels Chinabesuch bei ihr im Kanzleramt für den Wirecard China Markteintritt lobbyiert hat.

      Ergänzende Infos auch aus diesem älteren, aus heutiger Sicht vielleicht sogar nahe an der Wahrheit liegenden Fundstück:

      https://www.heise.de/tp/features/Wirecard-Wildcard-fuer-Orga…

      Fazit:

      Wir haben zwei (ehemals) der mächtigsten Personen der österreichischen und deutschen Geheimdienste, wobei einer davon Verbindungen zu beiden Diensten hatte. Dieser lobbyierte auch bei der Kanzlerin für WC, der andere war (indirekt) bei Wirecard angestellt.

      Muss man sich da noch wundern, warum die Staatsanwaltschaft München 1 trotz Unmengen an über die Jahre vorliegender Hinweise/Beweise bzgl. WC Kriminalität partout nicht gegen WC ermittelt hat, warum die BAFIN trotz Unmengen an über die Jahre vorliegender Hinweise/Beweise bzgl. Betrug und Marktmanipulation durch WC nur etwas gegen die Hinweisgeber unternommen hat?

      Meine Meinung:

      Klar, Geheimdienste haben ihre Berechtigung. Wenn jedoch das eigene Volk, zu dessen Diensten sie zu operieren haben, durch deren Mitwirkung schamlos betrogen und ausgenommen wird, dann ist das nicht akzeptabel. Möglicherweise stehen einer vollständigen Aufklärung Staatsinteressen Deutschlands entgegen. Dann müssen aber wenigstens die hunderttausenden betrogenen WC Anleger zu 100% entschädigt werden, und das verdammt noch mal sehr schnell! Beides, keine vollständige Aufklärung und keine Entschädigung geht schon mal gar nicht. Dann riskiert unser Staat bei einem Teil seines Volkes einen Vertrauensverlust, da er als Räuber am eigenen Volk identifiziert wird.

      Zum Thema Aufklärung vorantreiben, am 17.12.2020 tagte der WC Untersuchungsausschuss. Ich habe keine Meldung gefunden, dass Herr Jan-Ole Peters, der damalige Gesandte des BMF in der Botschaft in China, vom Gespann Toncar/Bayaz/De Masi bzgl. Herr Fritsche und sein Umfeld in die Mangel genommen wurde.


      Auch der Generalbundesanwalt möchte keine Aufklärung, es wird "Keine Ermittlungen gegen Marsalek wegen Geheimdienstverdacht" geben:

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-gener…


      PS an @okiiko und @Steff: Es gibt soviel Scheiss, die Verwässerung werdet ihr nicht schaffen!
      Wirecard | 1,172 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 07:36:59
      Beitrag Nr. 1.168 ()
      Auch jetzt zieht der Kurs schon wieder gewaltig an.
      Wirecard | 1,213 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 07:56:23
      Beitrag Nr. 1.169 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.320.456 von Steff35 am 07.01.21 07:36:59
      Zitat von Steff35: Auch jetzt zieht der Kurs schon wieder gewaltig an.


      Echt -3,5 %🤣
      Wirecard | 1,107 €
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 08:19:11
      Beitrag Nr. 1.170 ()
      Habe den Fahrstuhl auf up gedrückt :-)
      Wirecard | 1,065 €
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 08:25:19
      Beitrag Nr. 1.171 ()
      Naja wirst sehen die kommen schon noch heite.
      Wirecard | 1,089 €
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 12:16:49
      Beitrag Nr. 1.172 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.302.423 von faultcode am 06.01.21 02:24:117.1.
      ‘Cultural background’ of Wirecard sellers noted by German regulator
      BaFin found it ‘striking’ that many investors betting against company were Israeli and British
      https://www.ft.com/content/34eeac68-e18c-49a0-bc75-436025979…

      ...
      The BaFin watchdog submitted a memo to Germany’s finance ministry in May 2016, two and a half months after anonymous short-sellers published the highly critical “Zatarra report” accusing Wirecard of criminal misconduct, which sent its shares down more than 20 per cent in a day.

      The six-page document highlighted a “plethora of suspicious market participants” that were trading Wirecard shares in a “strikingly profitable way”.

      It continued: “It is striking that the suspect individuals (which besides natural persons also include Anglo-American ‘hedge funds’), all appear to share a rather homogeneous cultural background — mainly Israeli and British citizens.”

      The financial regulator appears to have seen this as an indication that these investors may have acted in concert in an attempt to conspire against Wirecard. “It cannot be ruled out that this is a matter of a network-like structure (‘insider ring’),” the memo said.

      BaFin’s focus on the cultural background and nationality of Wirecard sceptics raises new questions over its handling of allegations against the company. “BaFin’s statement is evidence of a deeply rooted siege mentality and a repulsion of Anglo American capital market structures,” said Danyal Bayaz, a member of parliament of the Greens.

      Confirming the memo was genuine, BaFin insisted that neither cultural background nor nationality was relevant to its Wirecard investigations. “The wording chosen [in the memo to the finance ministry] was certainly unfortunate and can easily be misread,” it said in a statement to the FT.
      ...


      Mr Bayaz, the Green MP, said the fact that BaFin in an official document sought to explain market manipulation by highlighting cultural backgrounds suggested it was willing to use “any possible argument” to back its view.

      “This language gives a deep insight and is unworthy of a German regulatory agency,” said Mr Bayaz, adding that BaFin failed to properly investigate the allegations made in the Zatarra report.

      BaFin in its memo asserted that the authors of the Zatarra report did not properly disclose their own short positions and hence potentially conducted market manipulation, a criminal offence that can be punished with up to five years in jail.

      The regulator added that evidence gathered from suspicious activity reports filed by banks to a different European supervisory authority pointed to similarities that suggested the suspects may have worked in common. These included the fact that they were based near each other and used similar email addresses as well as identical IT infrastructure.




      ___
      wieso "may have worked in common"? Bullen treiben ja Kurse auch nach oben "in common" :rolleyes:

      Short seller sitzen nun mal weniger in Grönland, San Marino oder Argentinien.

      Und es gilt auch: Bullen geben ihren Long-Position auch nicht immer korrekt und vollständig und zeitnah an

      => bei der BaFin sitzen offenbar Deutschland's dümmste Juristen
      Wirecard | 0,891 €
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 13:36:09
      Beitrag Nr. 1.173 ()
      7.1.
      Deutsche Börse: Wirecard wird am 7. Januar letztmals auf XETRA gehandelt...
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/delisting-deutsche…
      ...
      An diesem Freitag endet auf dem Handelssystem Xetra das Geschäft mit den Aktien der insolventen Wirecard. An regionalen Börsen wie Berlin und Stuttgart dürfte der Handel dagegen zunächst noch weitergehen, sagten Händler.
      ...
      Wirecard | 0,857 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 13:40:00
      Beitrag Nr. 1.174 ()
      Meint ihr es gibt noch noch Kleines zurück heute?
      Wirecard | 0,840 €
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 14:03:02
      Beitrag Nr. 1.175 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.326.660 von faultcode am 07.01.21 13:36:09

      Merci an SpackenHunter: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1140904-165461-1…

      Wieder was dazugelernt.

      Das hieße dann aber auch, daß (einige) die/der Shorties das schon am Montag, 4.1.2021, gewusst/geahnt haben (müssen).
      Wirecard | 0,812 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.01.21 18:11:00
      Beitrag Nr. 1.176 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.327.284 von faultcode am 07.01.21 14:03:02Gibt es das?
      Dass Leerverkäufer nicht selbst wählen dürfen, an welchem Handelsplatz sie die Aktien einkaufen, die sie den Stillhaltern zurückgeben?
      Kommt mir komisch vor.
      Danke für eine Aufklärung, ich lerne gerne dazu.
      Wirecard | 0,622 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.01.21 19:46:24
      Beitrag Nr. 1.177 ()
      Da habe ich mich heute aber zugegebenermaßen gefreut:

      Die Analysten allgemein, insbesondere aber HEIKE PAULS bekommt in der SZ den gerechten Lohn für ihre Wirecard-Begleitung:

      "Aktienanalysten gelten gemeinhin als nüchtern, insofern war es ein eher ungewohnter Gefühlsausbruch, als Heike Pauls am 31. Januar 2019 die Lage bei Wirecard analysierte. "More fake news", mehr Falschmeldungen, schrieb die Analystin der Commerzbank zu Wirecard und meinte damit nicht den Zahlungsdienstleister, sondern ausgerechnet die Financial Times."
      https://zeitung.sueddeutsche.de/webapp/issue/sz/2021-01-11/p…
      Wirecard | 0,600 €
      Avatar
      schrieb am 10.01.21 19:51:46
      Beitrag Nr. 1.178 ()
      "Pauls arbeitet noch immer bei Commerzbank, als Analystin gibt sie Anlegern weiterhin ihre Tipps. Sie selbst möchte sich nicht äußern. Die Bank teilte mit, das Research sei aus regulatorischen Gründen grundsätzlich unabhängig. Die Meinung von Analysten der Commerzbank müsse nicht die Hausmeinung widerspiegeln und werde von der Bank grundsätzlich nicht kommentiert."

      Macht nichts, es reicht schon, wenn so öffentlichkeitswirksam nochmal rekapituliert wird, wie sich die Dame bei Wirecard benommen hat.
      Wirecard | 0,600 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.01.21 19:54:38
      Beitrag Nr. 1.179 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.332.936 von Chaecka am 07.01.21 18:11:00
      Zitat von Chaecka: Gibt es das?
      Dass Leerverkäufer nicht selbst wählen dürfen, an welchem Handelsplatz sie die Aktien einkaufen, die sie den Stillhaltern zurückgeben?
      Kommt mir komisch vor.
      Danke für eine Aufklärung, ich lerne gerne dazu.


      Kann ich mir auch nicht vorstellen. Denke eher, dass da einige wegen der Liquidität der anderen Handelsplätze schon vorher raus wollten und es nach langer Haltedauer trotz kleinem Short-Squeeze durchgezogen haben (weil der Gewinn kaum geschmälert wird trotz Dead-Cat-Bounce).
      Aber ich habe es nicht genauer recherchiert.
      Wirecard | 0,600 €
      Avatar
      schrieb am 10.01.21 21:29:44
      Beitrag Nr. 1.180 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.327.284 von faultcode am 07.01.21 14:03:02
      Zitat von faultcode:

      Merci an SpackenHunter: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1140904-165461-1…

      Wieder was dazugelernt.

      Das hieße dann aber auch, daß (einige) die/der Shorties das schon am Montag, 4.1.2021, gewusst/geahnt haben (müssen).



      Jetzt verdehst du was ....der kurs ist ja gestiegen, d.h. die Leerverkäufer haben noch nichts gemacht.....sonst wäre ja der kurs gefallen. Die haben gewartet bis der kurs um 300% gestiegen ist, und haben dann leerverkauft, weil sie von einem Wert von null ausgehen....
      Wirecard | 0,600 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.01.21 21:35:56
      Beitrag Nr. 1.181 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.332.936 von Chaecka am 07.01.21 18:11:00
      Zitat von Chaecka: Gibt es das?
      Dass Leerverkäufer nicht selbst wählen dürfen, an welchem Handelsplatz sie die Aktien einkaufen, die sie den Stillhaltern zurückgeben?
      Kommt mir komisch vor.
      Danke für eine Aufklärung, ich lerne gerne dazu.


      Es gibt die verschiedensten Modelle wie so etwas geht. Oftmals läuft das über einen Broker, bei dem man die Aktien leerverkauft, der Ertrag bleibt aber solange beim Broker, bis der Leerverkäufer sagt "jetzt glattstellen", denn damit stellt der broker sicher dass er nicht leer ausgeht und den schaden hat, wenn der Lv das Geld bekommen hätte und jetzt bei Rückkauf pleite ist. Deshalb gibt es ja auch den Margincall, wenn die Aktie über den Leerverkaufsspreis steigt und der Leerverkäufer nicht genug nachschiesst.

      Und manche dieser Geschäfte sind eben aus Sicherheitsgründen an "solide" Börsenplätze gebunden.
      Wirecard | 0,600 €
      Avatar
      schrieb am 10.01.21 22:29:05
      Beitrag Nr. 1.182 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.374.462 von SpackenHunter am 10.01.21 21:29:44die Leerverkäufer haben sich noch auf XETRA eingedeckt.

      Hier sieht man es: es ging schon vorher bergab und ab Montag dann richtig:



      https://shortsell.nl/short/Wirecard/30
      Wirecard | 0,600 €
      Avatar
      schrieb am 11.01.21 18:24:17
      Beitrag Nr. 1.183 ()
      Marsalek soll halbe Milliarde abgeleitet haben

      Neue Enthüllungen im Wirecard-Skandal: Der ehemalige Finanzvorstand Jan Marsalek soll mit seinem Netz aus Komplizen mehr als 500 Millionen Euro veruntreut haben. Das und weitere Vergehen gehen aus dem Haftbefehl gegen ihn hervor.

      Der untergetauchte Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll zusammen mit Vertrauten mehr als eine halbe Milliarde Euro veruntreut haben. Im europäischen Haftbefehl des Münchner Amtsgerichts gegen Marsalek heißt es nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR sowie des österreichischen Nachrichtenmagazins "Profil", der Manager und mutmaßliche Mittäter bei Wirecard hätten von 2018 bis 2020 aus dem Konzern 505 Millionen Euro "ausgeleitet", sprich beiseite geschafft.

      Quelle und Artikel unter...https://www.n-tv.de/wirtschaft/Marsalek-soll-halbe-Milliarde…

      Wirecard – Game Over Geldgier, Größenwahn und dunkle Geheimnisse
      Report, Dokumentation, D 2020
      Donnerstag 14.01.2021, 20:15 - 21:15 Uhr (60 min) im ZDF info

      Einst galt Wirecard als Börsenstar. Jung, trendy, mit scheinbar glänzenden Jahresabschlüssen und 40 Unterfirmen an 26 Standorten. Es folgte der Aufstieg in den DAX 30. Doch die Bilanzen waren frisiert, 1,9 Milliarden Euro fehlten in der Kasse. 2020 dann der Absturz. Die Doku rekonstruiert Aufstieg und Fall des Unternehmens und fragt, warum sich die Finanzaufseher so blenden ließen und warnende Stimmen nicht ernst nehmen wollten.
      Wirecard | 0,500 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 11.01.21 18:25:40
      Beitrag Nr. 1.184 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.386.969 von New_Life am 11.01.21 18:24:17https://www.tvtv.de/sendung/11218711/wirecard-game-over-geld…
      Wirecard | 0,500 €
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      schrieb am 13.01.21 00:15:37
      Beitrag Nr. 1.185 ()
      So läuft das also in Berlin - über die Ehefrau als Hausfrau:

      ...
      Doch wie dringt man zu jemanden wie Röller vor? Offenbar auch über private Kontakte. Die erstaunten Abgeordneten erfuhren, dass Merkels Berater das Kontaktgesuch einer chinesischen Firma an Wirecard weiterleitete, das über seine Ehefrau an ihn herangetragen wurde. Diese sei nicht berufstätig, erklärte er auf Nachfrage. Doch »auch als Hausfrau hat man glaube ich einen Bekanntenkreis«.
      ...

      ansonsten:

      Demnach sollte Guttenbergs Firma Spitzberg Partners für das Allscore Geschäft eine Vermittlungsgebühr (Finder’s Fee) von 1,5 Prozent des Gesamtvolumens erhalten. Zusätzlich schlug Guttenberg angesichts der »hoch komplexen« Begleitung einen »Kicker« von »1,0 Prozent auf den Majority Purchase Price« vor. Der Kaufpreis von Allscore betrug nach Angaben von Wirecard bis zu 109 Millionen Euro.

      Auf Fragen nach der Vergütung hatte Guttenberg im Ausschuss erklärt, die Verträge verhandele und unterschreibe sein Geschäftspartner Ulf Gartzke. »Nicht ich, und deswegen kann ich mich eben auch nicht so äußern, wie Sie es heute gerne wollen.« Tatsächlich aber habe Guttenberg offenbar »entgegen seiner Aussagen persönlich die Vertragskonditionen für die Beratung und Lobbyarbeit verhandelt«, kritisiert die SPD-Abgeordnete Cansel Kiziltepe.



      12.1.
      Als es noch »einfach passte« mit Wirecard
      Wieso konnte Wirecard sogar die Kanzlerin einspannen? Merkels Wirtschaftsberater berichtet im Untersuchungsausschuss vom Tagesgeschäft mit Lobbyisten - und einer außergewöhnlichen Rolle seiner Ehefrau.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-angel…
      Wirecard | 0,567 €
      Avatar
      schrieb am 13.01.21 03:04:53
      Beitrag Nr. 1.186 ()
      Commerzbank warned BaFin about Wirecard in early 2020
      German lender severed some ties with the payments group after internal review
      https://www.ft.com/content/af783224-2348-4ed7-87ec-5bb9ada06…
      ...
      The stark assessment Commerzbank offered BaFin in January last year was based on the findings of an internal review the bank began into its relationship with Wirecard in early 2019, according to three people familiar with the matter.

      The conclusions of the review, which Germany’s second-biggest listed bank launched after the Financial Times reported on alleged accounting manipulations at Wirecard’s Asian division, prompted Commerzbank to begin to sever business ties with the payments group in the second half of 2019, the people said.

      ...
      The bank also informed the regulator of suspicious transactions by clients at Wirecard Bank, for which it processed cross-border payments. In response, BaFin concluded that there was “no immediate regulatory reason to act” as it was already aware of most of the issues raised by Commerzbank, the people added.

      Commerzbank abandoned its business relationship with Wirecard Bank, where it was a so-called correspondent bank, in 2019.

      ...
      Commerzbank wanted to terminate its lending relationship with Wirecard following its review, but the contract prevented an early exit from the consortium, which had committed the credit line until 2024, according to people familiar with the matter.

      ...
      BaFin confirmed in a statement to the FT that it had been briefed by Commerzbank about money laundering risks at Wirecard. The regulator added that it had already put Wirecard Bank’s anti-money laundering controls under close supervision in mid-2019.

      “Commerzbank’s findings vindicated BaFin’s decision to do so and were taken into account in our work,” the watchdog said.
      Wirecard | 0,567 €
      16 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.01.21 15:26:44
      Beitrag Nr. 1.187 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.411.281 von faultcode am 13.01.21 03:04:5314.1.
      Bayerische Landesbank ging früh auf Distanz zu Wirecard
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bayerische-landesb…
      ...
      Die Bayerische Landesbank ist schon mehr als ein Jahr vor Auffliegen des Wirecard-Bilanzbetrugs auf Distanz zu dem Skandalunternehmen gegangen. Man habe sich 2018 entschieden, aus einer Kreditbeziehung auszusteigen, sagte ein Vorstandsmitglied der LB Bayern am Donnerstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags.

      "Im Zentrum dieser Überlegungen stand: Wenn wir 150 Millionen Euro oder mehr aus der Hand geben, dann nur, wenn wir wirklich den Kunden sehr, sehr gut verstehen."

      Man habe Wirecard zu diesem Zeitpunkt aber erst zwei Jahre gekannt, das sei zu wenig Zeit gewesen. Zugleich seien wichtige Fragen zum Geschäftsmodell und der komplexen Bilanzstruktur des aufstrebenden Fintechs offen geblieben. Zu keinem Zeitpunkt sei man aber von irgendwelchen kriminellen Handlungen oder Betrug ausgegangen.

      Die LB Bayern hatte Wirecard 2016 zusammen mit anderen Banken einen Kredit gewährt. Zunächst habe man aber nur eine kleine Summe übernommen, sagte der Risiko-Chef der Bank. Als der Kredit 2018 aufgestockt werden sollte, habe man ein zu hohes Risiko gesehen und nicht mehr mitgemacht. Es habe aber keine Zweifel etwa am Eigenkapital von Wirecard gegeben. "Wir haben nicht daran gezweifelt, dass das werthaltig ist."
      ...
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      15 Antworten
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      schrieb am 14.01.21 15:43:30
      Beitrag Nr. 1.188 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.439.748 von faultcode am 14.01.21 15:26:44...
      Nach Recherchen des SWR übersandte Wirecard bereits 2016 dem damals zuständigen bayerischen Sozialministerium ein Angebot einer Bezahlkartenlösung für Asylbewerberleistungen.

      Zwei Jahre später gab es weitere Kontakte zwischen dem bayerischen Innenministerium und Wirecard "auf Arbeitsebene". Das bestätigte das Ministerium gegenüber dem SWR auf Anfrage. "Zu keinem Zeitpunkt" hätten diese jedoch "den Status einer Zusammenarbeit erfüllt", erklärte ein Sprecher des Ministeriums.

      Aus den nun dem SWR vorliegen Unterlagen geht hervor, dass der mittlerweile untergetauchte Jan Marsalek ab spätestens August 2019 für Bayern das Projekt Flüchtlingscard, ein sicheres bargeldloses System für Asylbewerber, wieder vorantreiben wollte.

      Am 7. November 2019 fand in München ein Treffen des Bayerischen Innenministeriums zum "weiteren Flüchtlingskarten-Pilot in Bayern" statt, darüber war Marsalek in einer E-Mail in Vorfeld informiert worden. Das Treffen fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem bereits erneute Enthüllungen der "Financial Times" über dubiose Geschäfte von Wirecard bekannt geworden waren.

      ...
      Anwesend bei diesem Gespräch waren nach SWR-Recherchen neben einer Vertreterin des Innenministeriums, der ehemalige ÖVP-Vizekanzler Michael Spindelegger als Generaldirektor des Instituts für Migrationsfragen (ICMPD) und auch der Lobbyist Udo Schulze-Brockhausen als Projektberater der ICMPD.

      Aus den Unterlagen, die dem SWR vorliegen, geht hervor, dass Marsalek über das Treffen am 7. November von einem der Teilnehmer informiert wurde: von Schulze-Brockhausen. Mit Österreichs ehemaligem ÖVP-Vizekanzler und Ex-Finanzminister Michael Spindelegger verbindet Brockhausen die Gründung der "Agentur für die Modernisierung der Ukraine" - eine Lobby-Organisation, die von einem ukrainischen Oligarchen finanziert worden sein soll. Einer der Oligarchen hinter der Organisation war einer der zehn reichsten Ukrainer und nach US-Ermittlungen mit Kontakten zur organisierten Kriminalität: Dmitri Firtasch.

      Dem SWR liegt nun ein Schriftverkehr zwischen dem Mitgründer der Ukraine-Agentur Brockhausen und dem damaligen Wirecard-Vorstand Marsalek vor. In einer E-Mail vom 1. November 2019 informierte Brockhausen den Wirecard-Vorstand über die Details der Besprechung mit dem bayerischen Innenministerium zur Flüchtlingscard.
      ...


      Das bayerische Innenministerium erklärte auf Anfrage des SWR, dass es eine "Bezahlkarte zur Gewährung eines Teils der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz" künftig einführen wird. Hierzu liefen bereits die Vorbereitungen einer Ausschreibung. Zwar war Wirecard als technischer Experte bereits 2018 an Gesprächen beteiligt, zu einer Zusammenarbeit kam es allerdings nicht.
      ...

      Auf SWR-Anfrage bestätigte das Unternehmen (FC: Giesecke+Devrient), dass es in Bezug auf eine Multifunktions-Chipkarte für Geflüchtete an ersten Sondierungsgesprächen mit dem Bayerischen Innenministerium teilgenommen habe.

      Auf die Rolle von Wirecard angesprochen antwortete ein G+D-Sprecher: "Wirecard hätte, im Fall einer erfolgreichen Sondierung bzw. falls ein entsprechendes Projekt zustande gekommen wäre, die Bezahlfunktionen der Karte bereitgestellt."


      Marsaleks Pläne für eine Flüchtlingscard
      https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/wirecard-199.html
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      schrieb am 14.01.21 15:50:00
      Beitrag Nr. 1.189 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.151.533 von faultcode am 23.06.20 22:38:54Heike Pauls:



      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-comme…
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      5 Antworten
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      schrieb am 14.01.21 17:25:01
      Beitrag Nr. 1.190 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.440.249 von faultcode am 14.01.21 15:50:00
      Die spionin die mich liebte,
      🤠

      Passt mit der wirecard doku;;;;

      Der Familienvater der 40 000 EURO (sogenannte buchverluste) verzockte und im gleichen Atemzug
      Thiele, der bei 38 Euro ausgestiegen ist.

      Glaubt TV nicht, dann lieber einen Rizzo
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      schrieb am 14.01.21 17:44:32
      Beitrag Nr. 1.191 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.440.249 von faultcode am 14.01.21 15:50:00HB dazu: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…

      ...
      Laut Informationen des „Spiegels“ erklärte die Commerzbank gegenüber ihren Kunden, das Research zu Aktien, für die Pauls zuständig war, werde am 14. Januar 2021 „zeitweise“ ausgesetzt. Diese Entscheidung basiere „auf einer Reallokation von Analyseressourcen“. Die Aussetzung der Analyse dürfte auf das Verhalten Pauls im Wirecard-Skandal zurückzuführen sein.

      Die Commerzbank prüfe „mit Blick auf das Thema Wirecard unterschiedliche Aspekte sehr sorgfältig. Diese interne Prüfung ist noch nicht abgeschlossen“, erklärte ein Sprecher. Pauls wird unter anderem vorgeworfen, Wirecard-Manager mit Informationen zu kritischen Investoren versorgt zu haben.

      ...

      __
      Hier stellt sich die Frage: warum erst heute, am 14. Januar 2021?

      Über ein 1/2 Jahr nach dem Knall?
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      1 Antwort
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      schrieb am 14.01.21 18:13:52
      Beitrag Nr. 1.192 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.443.030 von faultcode am 14.01.21 17:44:32Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele, BaFin:

      ...
      Nun zeigen interne Dokumente, dass auch die Handelsüberwachung und die hessische Börsenaufsicht damals keinen Anlass zum Eingreifen sahen. Das geht aus mehreren Schreiben hervor, die dem Handelsblatt vorliegen und über die zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte.

      In einer E-Mail an das hessische Wirtschaftsministerium schreibt ein Mitarbeiter der Handelsüberwachungsstelle der Deutschen Börse, dass diese die Kurseinbrüche der Wirecard-Aktie Anfang 2019 intensiv analysiert habe. „Im Ergebnis konnten keine eindeutigen Hinweise auf Manipulationen oder Insiderhandel konkretisiert werden.“

      Einen entsprechenden Report, der 31 Seiten umfasst und das Datum 22. Februar 2019 trägt, habe die Handelsüberwachungsstelle auch der Bafin übermittelt.

      ...
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
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      schrieb am 14.01.21 22:28:31
      Beitrag Nr. 1.193 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.373.571 von Der Tscheche am 10.01.21 19:51:46
      Zitat von Der Tscheche: "Pauls arbeitet noch immer bei Commerzbank, als Analystin gibt sie Anlegern weiterhin ihre Tipps. Sie selbst möchte sich nicht äußern. Die Bank teilte mit, das Research sei aus regulatorischen Gründen grundsätzlich unabhängig. Die Meinung von Analysten der Commerzbank müsse nicht die Hausmeinung widerspiegeln und werde von der Bank grundsätzlich nicht kommentiert."

      Macht nichts, es reicht schon, wenn so öffentlichkeitswirksam nochmal rekapituliert wird, wie sich die Dame bei Wirecard benommen hat.


      Ups - jetzt hat sie doch zumindest den Aufgabenbereich bei der CoBa verloren: https://zeitung.sueddeutsche.de/webapp/issue/sz/2021-01-15/p…
      2-3mal umblättern
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      schrieb am 15.01.21 00:29:38
      Beitrag Nr. 1.194 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.439.748 von faultcode am 14.01.21 15:26:44
      Zitat von faultcode: 14.1.
      Bayerische Landesbank ging früh auf Distanz zu Wirecard
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bayerische-landesb…
      ...

      warum war das Verhalten der Bayerischen Landesbank (BayernLB) und der Commerzbank ("Opfer" (*)) so unterschiedlich bei Wirecard, und das im entscheidenden Jahr 2018 (Untersuchung in Singapur) ?

      Erst dachte ich, es könnte bei der BayernLB mit dem Fall Hypo Alpe Adria (HGAA) zu tun gehabt haben, und daß man danach vorsichtiger geworden ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Landesbank#Beteilig…

      Aber dieser Fall, irgendwie mit drinhängend in der GFC von 2008, liegt eigentlich schon lange zurück und die BayernLB hat ja erst danach ab 2016 Wirecard einen Kredit gegeben.

      2016 gab's schon den Zatarra report (24.2.2016) und auch schon die FT-Serie "House of Wirecard", ab 27.4.2015: https://www.ft.com/stream/5deafe76-ed2f-37ec-9a0f-f755a83b33…


      Gut, die Commerzbank hat in ihrer Not quasi jeden genommen und so auch Wirecard und gehofft, daß das irgendwie gut ausgehen wird. Aber bei der BayernLB (Hausbank des Freistaates Bayern und Spitzeninstitut für die bayerischen Sparkassen) war die Not und damit der Kredit bei Weitem nicht so groß.

      Warum also eine Kehrtwende nach nur ~2 Jahren, nicht einmal 3 Jahren?

      Denn erst einen Kredit an einen neuen Kunden zu vergeben und danach Fragen zu stellen, Fragen die auch schon quasi die FT ein Jahr lang stellte, ist für eine Bank mMn schon etwas ungewöhnlich.

      => es kann dafür mMn nur eine logische Erklärung geben: man bekam diskret einen Tipp (t)

      Und so ein Tipp ist dann halt unausgesprochen 2018 in die Prüfung und Bewertung von Wirecard miteingeflossen. Ich sage nicht ausschlaggebend, aber halt so das letzte Gewicht, welches die Waage in die andere Richtung bewegt.

      Das kann man natürlich nicht öffentlich sagen und noch nicht einmal vor einem parlamentarischen Untersuchungs-Ausschuss.

      Und noch etwas: im Dezember 2017 ist ja die Steinhoff International Holdings geplatzt; später kam heraus, daß auch Steinhoff beim Cash maßlos übertrieben hatte, aber bereits im Januar 2018 muss einem außenstehenden Banker vom Fach Risiko die Ahnung gekommen sein, daß Steinhoff beim Cash in den bisherigen Finanz-Berichten "geschummelt" haben muss:

      After the events of early December, essential working capital, especially in the international clusters largely dried up as the access of our operating businesses to banking facilities was severely constrained. (o)


      (t) von Aschheim/Dornach bis zur Brienner Straße 18, dem Hauptsitz in München, sind es Luftlinie ja nur ~8.5km.
      Zwar besteht München quasi aus lauter Zugereisten, aber es gibt halt immer noch Leute, die sich spätestens in der Grundschule getroffen haben.

      Damit meine ich natürlich nicht Marcus Kramer, Risikovorstand der BayernLB und das seit 11 Jahren (und damit kurz nach dem Fall HGAA), geboren in Essen (~). Aber irgendjemanden ein, zwei Etagen darunter: (+)

      Eine der letzten Fragen an den BayernLB-Vorstand Kramer stellt der Linken-Abgeordnete Fabio De Masi: Ob die Finanzaufsicht Bafin nicht auch die kritischen Punkte hätte entdecken müssen?
      ...
      BayernLB-Banker Kramer will nicht so richtig antworten, er sagt nur: „Die Dinge sind kompliziert genug, ist wirklich alles kompliziert genug“.



      Noch Fragen?


      (*) https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bilanzskandal-comm…
      "Die Commerzbank ist, wie viele andere, Opfer eines in dieser Dimension unvorstellbaren Betruges geworden", sagte Risikochef Marcus Chromik vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss am Donnerstag in Berlin.
      ...
      Die Kreditlinie wurde 2018 aufgestockt und verlängert, als es bereits zahlreiche Berichte in Medien über Bilanzunregelmäßigkeiten bei Wirecard gegeben hatte.
      ...

      (+) https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/wirecard-unter…

      (#) https://www.bayernlb.de/internet/de/blb/resp/ueber_uns_1/gre…

      (o) Steinhoff, Briefing to Parliament, 31.1.2018, Folie #14 "Liquidity"
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      13 Antworten
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      schrieb am 15.01.21 09:43:47
      Beitrag Nr. 1.195 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.449.474 von faultcode am 15.01.21 00:29:38Es gibt noch eine andere Dimension. Die SPD hängt tief im Wirecard-Skandal drin. Das wird im CSU-Land Bayern nicht verborgen geblieben sein.

      Leider habe ich das Gefühl, dass sich wegen der SPD-Verstrickung die Medien weiterhin kaum für die Hintergründe bei Wirecard interessieren. Aber das ist eben andersrum auch ein starkes Indiz, dass hier die linken Kreise der SPD die Strippen gezogen haben, über ihr Besitztum "BMF".
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      schrieb am 15.01.21 10:00:56
      Beitrag Nr. 1.196 ()
      Was ist dran das Santander Wirecard übernimmt? Namensänderung auf deren Kartendienst und es geht weiter.
      Wirecard | 0,490 €
      Avatar
      schrieb am 15.01.21 12:47:15
      Beitrag Nr. 1.197 ()
      Quelle ?

      mcmonte
      Wirecard | 0,470 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 15.01.21 12:50:49
      Beitrag Nr. 1.198 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.455.756 von mcmonte am 15.01.21 12:47:15https://amp2.handelsblatt.com/unternehmen/banken/zahlungsdie…

      mcmonte
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      schrieb am 15.01.21 19:37:45
      Beitrag Nr. 1.199 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.449.474 von faultcode am 15.01.21 00:29:3815.1., noch zur Commerzbank:
      ...
      Auch die Commerzbank gehörte zu den ersten in der Branche, denen der Zahlungskonzern fragwürdig vorkam – gut ein Jahr vor dem spektakulären Zusammenbruch des Unternehmens. Gleich drei seiner Vorstandskollegen seien im Frühjahr 2019 zu ihm gekommen, erzählte der damalige CEO Martin Zielke (57).

      Sie seien sich darin einig gewesen, dass das Geldhaus keine Geschäfte mehr mit dem langjährigen Kunden Wirecard machen sollte – unter anderem wegen Compliance-Problemen. "Ich habe mich da schon gewundert", räumte Zielke am bei seinem Auftritt im Wirecard-Untersuchungsausschuss ein, "und mich gefragt: Ist es richtig, bei einem Dax-Unternehmen rauszugehen. Aber die Gründe waren überzeugend." Er habe sich daher der Meinung seiner Kollegen angeschlossen.


      Damit stand fest: Die Commerzbank kappt ihre Verbindungen zu Wirecard und beendet unter anderem auch ihre Kreditbeziehung zu dem Unternehmen. Konkreter Auslöser waren Berichte der "Financial Times" über dubiose Geschäfte, die bei der Commerzbank eine interne Untersuchung auslösten. Dabei ist das Institut über verdächtige Transaktionen der Wirecard Bank nach Asien gestolpert und hat Geldwäscheverdachtsmeldungen an die Financial Intelligence Unit (FIU) des Bundes geschickt.

      Die Commerzbank hat grenzüberschreitende Zahlungen für die Wirecard Bank abgewickelt und dies angesichts der Ergebnisse der internen Untersuchung beendet. Aus der Kreditbeziehung konnte das Institut nicht sofort aussteigen, hat diesen Schritt aber auf den Weg gebracht.

      Das Geldhaus und Wirecard vereinbarten, dass bei der nächsten Verlängerung des Kredits ein Konkurrent die Commerzbank ablösen sollte. Soweit ist es nicht gekommen – auf Grund der Pleite des Konzerns Ende Juni 2020.
      ...

      Zu Fragen der Abgeordneten, was genau die Commerzbank aus dem Wirecard-Desaster gelernt habe, hielt sich auch Zielke zurück. Die interne Aufarbeitung dauere noch an.



      zur Deutschen Bank:
      ...
      Der Wirecard-Untersuchungsausschuss konfrontierte Sewing zudem mit einer eher befremdlichen E-Mail, die ein Deutsche-Bank-Aufsichtsratsmitglied Alexander Schütz Wirecard-Chef Braun schickte. Darin geht es um Berichte der "Financial Times" über mutmaßlichen Betrug bei Wirecard. Er solle die britische Wirtschaftszeitung "fertigmachen" fordert der Bank-Kontrolleur Braun auf.

      Topbanker vor Wirecard-Untersuchungsausschuss -- "Der beste Risikomanager ist vor Betrug nicht gefeit"
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/der-beste-…
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      8 Antworten
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      schrieb am 15.01.21 21:04:19
      Beitrag Nr. 1.200 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.463.643 von faultcode am 15.01.21 19:37:45Zu
      06.05.2020
      Zitat von faultcode: Was passiert eigentlich, wenn alle bei Wirecard so weitermachen wie bisher?

      • EY segnet wie bisher auch den AR2019 ab
      • der Vorstand bleibt unverändert; AR mit ein bischen Umbau weiterhin
      • der nächste KPMG-Bericht bleibt auch so ergebnisoffen bzw. von der EY-Linie abweichend wie der jetzt vorliegende, was damit das Ende der KPMG-Arbeit darstellt; schließlich hat sich Markus Braun ja schon festgelegt
      • die Bafin schläft weiter oder tut nur so, weil in Berlin ein paar Anrufe aus der Bayerischen Staatskanzlei eingehen zwecks Arbeitsplätze und so, und das Bayerische Justizministerium wacht wie in "alten Zeiten" darüber, daß keine Staatsanwaltschaft im Freistaat auf blöde Gedanken kommt
      ...

      => mit dem Wissen von heute würde ich sagen:

      • Wirecard hätte sich nicht mehr bis ins Geschäftsjahr 2021 durchschleppen können mangels neuer Kredite durch bisherige und vermutlich auch neuen, "normalen" Banken

      Windige Geldgeber zu Wucherzinsen hätte man vielleicht finden können, was aber noch mehr Fragen aufgeworfen hätte.

      So konnte Wirecard bis dahin auch mit einem reputierlichen Bankenkonsortium werben, zumindest indirekt.

      Aber ein Thema bei den Anlegern im Haupt-Thread war das nach meiner kleinen Stichwort-Suche nicht; eigentlich gar keines soweit ich das sagen kann:

      Sucht man z.B. nach "Bankenkonsortium", dann findet man 30 Postings in 2019 und 2020:

      • eines am 18.12.19, aber in einem ganz anderen Zusammenhang, und der Rest erst nach dem Knall, angefangen am 19.06.2020
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      3 Antworten
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      schrieb am 15.01.21 23:15:43
      Beitrag Nr. 1.201 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.464.678 von faultcode am 15.01.21 21:04:19Sie hätten sich gar nicht durchschleppen müssen. Die Übernahme der Deutschen Bank (mit massiver politischer Flankierung) hätte kurzfristig alle Probleme gelöst. Dannach hätten die Linken aber die Bombe platzen lassen.
      Wirecard | 0,508 €
      2 Antworten
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      schrieb am 16.01.21 01:02:53
      Beitrag Nr. 1.202 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.466.019 von startvestor am 15.01.21 23:15:43
      der Re-Bluff
      das Verhältnis zwischen Deutsche Bank und Wirecard war spätestens um den Jahreswechsel 2019/2020 herum ein schlechtes. Die Deutsche Bank, wie wohl auch die Commerzbank, machte nur noch das, was sie kreditvertraglich machen musste.

      Dazu muss man nicht die Aussagen von CEO Christian Sewing von dieser Woche im Untersuchungs-Ausschuss heranziehen, Aussagen im Nachhinein und sicherlich nicht ganz uneigennützig:

      ...
      In an extraordinary example of how banks can sometimes abuse the "Chinese Wall" that's supposed to exist between the stock analysts and the investment bankers, Deutsche Bank, over the course of a year, hedged all of its loan exposure (some $300 million in loans to both Wirecard and its (now former) chief executive, Markus Braun) to Wirecard.
      ...

      When Wirecard approached DB about a merger last spring, the bank courteously declined. As its bankers sold off chunks of its Wirecard exposure, they made sure to do so quietly, so as not to spark a market panic that the biggest bank in Germany was getting cold feet on Wirecard. When SoftBank stepped up and invested €900 million in a complicated capital injection, DB's analysts upped their rating on Wirecard stock to buy from hold, and projected 20% upside.

      Later that year, when SoftBank got cold feet and started looking for a way out of its partnership with Wirecard, DB declined to help underwrite a convertible bond sold by Wirecard as part of the deal last spring. And while the bank did underwrite a €500 million bond deal for Wirecard in September, the entire inventory of debt was sold on to investors.

      The bank was more than happy to underwrite this debt and sell it on to yield-starve institutions despite having declined to underwrite a more complicated debt security for fear of getting stuck with too much of the product on its books, according to BBG.

      ...

      How Deutsche Bank Helped Con The Public Into Believing In Wirecard
      https://www.zerohedge.com/geopolitical/how-deutsche-bank-hel…

      ___
      Ich gehe davon aus, daß alle Banker diese Woche im Untersuchungs-Ausschuss nicht das sagten, was ihre Häuser schon damals (in Summe) über Wirecard wussten.

      Oder besser gesagt die Kredit- und Risikoabteilungen dieser Banken.

      Gut, wer was nicht gefragt wird, muss auch nicht antworten.

      Es zeigt sich hier einmal mehr mMn, daß das alte Klischee, daß die Gläubigerseite (ein bischen) mehr weiß, als die Equity-(Sell-)Side, oft stimmt, und das im eigenen Haus.
      Ich studierte ein bischen den Haupt-Thread (~April bis Juni 2020) und habe dazu mMn glaubhafte Hinweise quasi aus erster Hand gefunden, will es aber nicht weiter ausführen aus verschiedenen Gründen.

      Jedenfalls, siehe oben, hat die Deutsche Bank im Nachhinein betrachtet ganz schön geblufft.

      Quasi der Re-Bluff zu Markus Braun :D
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      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 16.01.21 12:20:08
      Beitrag Nr. 1.203 ()
      15.1.
      „Kreditanstalt für Wirecard“: KfW blamiert sich im Untersuchungsausschuss
      Die Staatsbank hat sich im Wirecard-Skandal verzockt. Die Ausführungen ihres Chefs im Bundestags-Untersuchungsausschuss überzeugen die Abgeordneten nicht.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...

      Fabio De Masi: Kreditanstalt für Wirecard :laugh:

      ...
      Bei der Staatsbanktochter sitzen zwei Staatssekretäre im Aufsichtsrat, Ulrich Nussbaum aus dem Bundeswirtschafts- und Jörg Kukies aus dem Bundesfinanzministerium.

      Der Aufsichtsrat sei mit mit der Kreditvergabe an Wirecard nicht befasst gewesen, erklärte Michalak. Erst am 19. Juni, dem Tag der Ablösung von Konzernchef Markus Braun, habe man den Aufsichtsrat über die „dramatische Entwicklung“ informiert, woraufhin dieser weitere Informationen angefordert habe. Keiner der Staatssekretäre habe ihn vorgewarnt, so Michalak. Erst am 18. Juni sei die „Informationsbombe“ in Aschheim geplatzt.


      Die Frage, ob ausgewählte Finanzinstitute durch Spezialdrähte in die Politik eventuell mehr über die Probleme bei Wirecard wussten, bestimmte auch die anschließende Anhörung von Goldman-Sachs-Deutschland-Chef Wolfgang Fink.

      Er stellte klar, sein Haus habe durch Wirecards Pleite kein Geld verloren. „Goldman Sachs hatte keine Beratungsmandate oder Finanzierungen an Wirecard vergeben“, sagte Fink. Nur in Großbritannien habe man Einlagenkonten für zwei Wirecard-Tochterfirmen geführt. Gespräche mit der Bundesregierung habe es über den Fall nicht gegeben.

      Im Anschluss entspannte sich eine hitzige Diskussion zwischen FDP-Parlamentarier Frank Schäffler und Fink über die Frage, wie oft dieser seinen früheren Kollegen in der Goldman-Sachs-Geschäftsführung, Ex-Goldman-Banker Kukies, seit dessen Antritt als Staatssekretär 2018 getroffen habe.

      Das Bundesfinanzministerium hatte auf Anfrage des Parlaments erklärt, es habe nur ein persönliches Treffen gegeben. Auf Nachfrage Schäfflers erklärte Fink jedoch, er tausche sich „regelmäßig“ mit Kukies aus.

      Ob er diesen „mehr als einmal“ in den letzten Jahren getroffen habe, war Fink jedoch auch auf mehrmalige Nachfrage „nicht erinnerlich“. Auch, wie oft er sich mit Kukies per Telefon, SMS oder Whatsapp-Nachricht austausche, wollte Fink nicht bekanntgeben.

      Auf Schäfflers Frage: „Herr Kukies sagt, er hat Sie nur einmal getroffen. Sie sagen ,regelmäßig'. Was stimmt denn nun?“, antwortete Fink wörtlich: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das rekonstruieren kann, wie oft ich mich mit Herrn Kukies ausgetauscht habe.“

      Den Abgeordneten im Untersuchungsausschuss kamen diese Erinnerungslücken reichlich sonderbar vor. Sie wollen Fink nun dazu zwingen, seine Kalendereinträge und Handynachrichten offenzulegen. Weitere Einsichten im Fall Wirecard sind also nicht ausgeschlossen – auf die Parlamentarier wartet noch viel Arbeit.
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      schrieb am 16.01.21 13:56:58
      Beitrag Nr. 1.204 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.463.643 von faultcode am 15.01.21 19:37:45Alexander Schütz:

      ...
      Und Schütz bringt mehr ein als nur Finanzexpertise. Der Österreicher war Gründer und anschließend jahrelang Mehrheitseigner der privaten Sicherheitsfirma Aventus aus Wien (+), deren Kernkompetenz laut Website "Akquisition, Sicherung und Kontrolle von Informationen" sind.

      Was damit gemeint ist, bewirbt Aventus-Geschäftsführer Gerald Karner: "In der globalisierten Wirtschaftswelt sind fundierte Hintergrundinformationen zu Personen und Unternehmen aus nicht-öffentlichen Quellen notwendig, um die richtigen Schritte setzen zu können. Parallel dazu erlangt der Schutz eigener Daten in scharfen Konkurrenzsituationen mitentscheidende Bedeutung. Schließlich bergen die Möglichkeiten einer immer stärker vernetzten Welt für Unternehmen nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren durch die Verbreitung von Negativinformationen."

      Karner ist unzweifelhaft vom Fach: Er war einst Chef der Abteilung Militärstrategie im österreichischen Verteidigungsministerium.

      Zu Aventus' Kunden gehörte unter anderem die Vienna Insurance Group (VIG). Der Auftrag: Aventus sollte beim Aufbau einer internen Ermittlungstruppe helfen, um Mitarbeitern nachzuspüren, die in die eigene Tasche wirtschaften. Dafür heuerte Aventus die ehemalige Stasi-Agentin Christina W. (Deckname IM "Nina") an, die für ihre Dienste einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag erhalten haben soll. "Christine W. hat den Eindruck vermittelt, dass sie zu allen möglichen Nachrichtendiensten enge Kontakte hat, insbesondere in Osteuropa", begründete Aventus-Geschäftsführer Karner in der Wiener Tageszeitung Kurier das Anwerben der Dame.

      Zwischen dem künftigen Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Schütz und der Ex-Stasi-Frau gibt es mindestens einen weiteren Berührungspunkt: den ukrainischen Oligarchen Dimitri Firtasch. Auf den haben US-Behörden Haftbefehl wegen des Verdachts auf Bestechung ausgestellt, in Spanien wird Firtasch der Geldwäsche verdächtigt.

      2014 saß Gasmilliardär Firtasch in Wien in Haft, kam aber gegen satte 125 Millionen Euro Kaution rasch wieder frei; anschließend mietete sich seine Frau mitsamt Familie in Schütz' millionenteurer Villa in Wien ein.

      Dort muss Firtasch womöglich bald ausziehen: Im Februar erlaubte das Wiener Oberlandesgericht die Auslieferung an die USA; die letzte Entscheidung liegt beim österreichischen Justizminister.

      Christine W. wiederum soll von Firtasch beauftragt worden sein, mithilfe ihrer Kontakte in die Schlapphut-Szene FBI-Unterlagen heranzuschleppen, die den Ukrainer vor der Auslieferung in die USA schützen könnten. Dabei zog sie alle Register, bis hin zur Bestechung von Mitarbeitern des Landeskriminalamtes in Mecklenburg-Vorpommern.

      2016 verhaftete ein Kommando des Bundeskriminalamts (BKA) Christine W. in Berlin, in Schwerin wurden zwei LKA-Beamte verhaftet, die von W. bestochen worden sein sollen. Auch die von den Firtaschs bewohnte Villa des künftigen Aufsichtsrats der Deutschen Bank wurde seinerzeit durchsucht, allerdings ergebnislos.

      Die Eskalation der Affäre um IM Nina alias Christine W. war für Schütz nach eigenen Angaben Anlass, seine Aventus-Anteile ans Firmenmanagement sowie einen externen Investor zu verkaufen. Über einen Sprecher lässt er ausrichten, von W. bis zu deren Verhaftung keinerlei Kenntnis gehabt zu haben. Operativ sei er für Aventus nie tätig, die Sicherheitsfirma eine reine Finanzbeteiligung gewesen.

      Eine, die ihm zeitweise wenig Freude gemacht haben dürfte: 2015 - aktuellere Daten liegen nicht vor - liefen wegen "überraschender Restrukturierungsmaßnahmen bei mehreren Stammkunden" 400.000 Euro Bilanzverlust auf; das Eigenkapital war in ähnlicher Höhe negativ.

      In Sachen Firtasch lässt Schütz ausrichten, die Gattin des Ukrainers habe den Mietvertrag für die Wiener Villa unterzeichnet. Zu Firtasch selbst unterhalte er, Schütz, weder private noch geschäftliche Beziehungen.

      Stimmt das, wäre es im Prinzip sogar eine verpasste Gelegenheit für den Business-Mann Schütz. Denn schließlich werden Firtasch nach wie vor allerbeste Beziehungen nach Moskau und Kiew nachgesagt.

      Und sogar bis nach Washington reicht der Einfluss des Ukrainers. Als Firtaschs Vertrauter in der US-Hauptstadt gilt Paul Manafort, ehedem Wahlkampfchef von Donald Trump und heute eine der zentralen Figuren in der Affäre um die Verbindungen des US-Präsidenten zur russischen Regierung. Besonders interessant für Schütz in seinem künftigen Job bei Deutschlands größter Geschäftsbank: Trump ist ein großer Kreditkunde der Deutschen Bank.


      15.5.2017
      Die ganz speziellen Kompetenzen des neuen, mächtigen Aufsichtsrats der Deutschen Bank
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/deutsche-b…

      ------
      zu Firtasch --> Beitrag Nr. 1.188:

      Aus den Unterlagen, die dem SWR vorliegen, geht hervor, dass Marsalek über das Treffen am 7. November von einem der Teilnehmer informiert wurde: von Schulze-Brockhausen. Mit Österreichs ehemaligem ÖVP-Vizekanzler und Ex-Finanzminister Michael Spindelegger verbindet Brockhausen die Gründung der "Agentur für die Modernisierung der Ukraine" - eine Lobby-Organisation, die von einem ukrainischen Oligarchen finanziert worden sein soll. Einer der Oligarchen hinter der Organisation war einer der zehn reichsten Ukrainer und nach US-Ermittlungen mit Kontakten zur organisierten Kriminalität: Dmitri Firtasch.

      ---
      18.12.2019
      Warum sitzt der ukrainische Oligarch Dmytro Firtasch seit 2014 in Wien fest?
      https://www.semiosis.at/2019/12/18/warum-sitzt-der-ukrainisc…

      ______
      (+) http://www.avnt.at/de/

      Wir bieten unseren Klienten Dienstleistungen aus den folgenden 3 Geschäftsfeldern:

      • Akquisition: Intelligence Service
      • Sicherheit: Information Security
      • Kontrolle: Reputation Management


      (FC: Format)
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      schrieb am 16.01.21 14:36:20
      Beitrag Nr. 1.205 ()
      Der Fall Wirecard!
      Großer Bericht gerade auf tageschau24 HD!
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      schrieb am 16.01.21 16:26:24
      Beitrag Nr. 1.206 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.466.511 von faultcode am 16.01.21 01:02:53Na immerhin. Ich vermute, die DB-Banker haben noch früher geahnt, was da droht. Aber man muss denen halt auch die richtigen Fragen stellen. Wer aus der Politik wollte den Deal, d.h. die Übernahme der DB durch WDI und was wusste die DB darüber?

      Wir sehen erst die Spitze des Skandals. Aber will jemand die Rolle der SPD-Linken hier aufklären? Ich befürchte, nicht mal die FDP hat genug Fantasie dazu. Die CDU auch nicht und die deutschen Medien schon gar nicht. Ohne Financial Times und NZZ sind wir auch hier aufgeschmissen und die ahnen nichts.
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      schrieb am 17.01.21 18:28:35
      Beitrag Nr. 1.207 ()
      Unsinn, DWS war bis zum Schluss und weit über beide Ohren investiert..... die Deutsche Bank war genauso dämlich wie alle anderen....

      Nur die bayrische Landsbank hat sich 2018 verabschiedet.... war intern höchst umstritten...die Riskabteilung hat sich aber durchgesetzt....
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      schrieb am 18.01.21 00:35:13
      Beitrag Nr. 1.208 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.320.441 von Highflighr am 07.01.21 07:35:01Herr Röller, der Wirtschaftsberater der Bundeskanzlerin, trat letzten Dienstag im WC-Untersuchungsausschuss auf.

      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…

      Zitat daraus:
      "Der SPD-Abgeordnete Jens Zimmermann überrascht Röller mit einer E-Mail eines ehemaligen Wirecard-Managers, in der seine Frau, eine Chinesin, erwähnt wird. In der Email von Burkhard Ley an den früheren Geheimdienstkoordinator Klaus-Dieter Fritsche hatte Ley geschrieben, die chinesische Firma Mintech sei „auf das Kanzleramt zugegangen, um Kontakt mit Wirecard aufzunehmen“: „Schnittstelle ist die Gattin von Herrn Dr. R.“ Röller hält es für möglich, dass er gemeint gewesen sein könnte. Seine Frau sei „Hausfrau“, sagt Röller unwirsch, und nein, sie habe keine Kontakte zu anderen Unternehmen aus China."


      Dass hier, das suggeriert zumindest der BZ Artikel, nicht weiter nachgefragt wurde, zeigt den Respekt der PUA Mitglieder vor Themen, die im Zusammenhang mit Geheimdiensten stehen...

      Herr Rösler ist nun weg und wird sicher nicht noch einmal in den PUA zitiert.

      Eine Aufklärung diesbezüglich ist also nicht (mehr) zu erwarten, Punkt

      Aber, wie schon vorher gepostet: (Vorsätzliche) Marktmanipulation, also Amtsmissbrauch, ist der Grund für die zu erwartende Verurteilung der BAFIN zur Entschädigung der betrogenen Anleger.

      Die Motive für den Amtsmissbrauch zu kennen ist eher für eine differenzerte Bestrafung von Tätern wichtig.
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      schrieb am 18.01.21 09:52:17
      Beitrag Nr. 1.209 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.481.181 von Highflighr am 18.01.21 00:35:13Ich gehe fest davon aus, dass es Verbindungen aus China zur SPD-Linken gibt.
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      schrieb am 18.01.21 12:12:44
      Beitrag Nr. 1.210 ()
      Wolfgang Schmidt, Jörg Kukies:

      18.1.
      Wirtschaftsprüfer von EY schulten engste Mitarbeiter von Scholz
      Nach der Wirecard-Pleite knöpfte sich der Finanzminister die Wirtschaftsprüfer vor. Zeitgleich gingen seine Staatssekretäre bei EY ins Einzelcoaching.
      https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wirecard-sk…
      ...
      Zur selben Zeit, während sich Scholz EY vorknöpfte, wurden seine engsten Mitarbeiter jedoch in Einzelcoachings von EY geschult. Dies geht aus einem internen Dokument des Bundesfinanzministeriums (BMF) hervor, das dem Handelsblatt vorliegt.

      „EY war bis zum Sommer im Rahmen des BMF-Schulungsprogramms (Modul 1 – Rechtliche Grundlagen) zur Aufsichtsratsarbeit als Dozenten tätig, so auch kürzlich in Einzelcoachings am 2. Juli 2020 für St S und St K“, heißt es in der Unterlage.

      „St S und St K“ sind dabei die Abkürzungen für Wolfgang Schmidt und Jörg Kukies, die als Staatssekretäre im Bundesfinanzministerium auch Aufsichtsratsmandate wahrnehmen. Schmidt etwa bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Kukies bei der staatlichen Förderbank KfW.

      „EY hatte die Ausschreibung des Vertrages gewonnen und ordentliche Leistungen erbracht“, heißt es in der Unterlage. Grundsätzlich ist es aus Sicht von Finanzpolitikern absolut sinnvoll, wenn Staatssekretäre sich fortbilden lassen, um ihrer Nebentätigkeit als Aufsichtsratsmitglied wichtiger Organisationen oder Unternehmen gut wahrnehmen zu können.

      ...
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      schrieb am 18.01.21 12:40:15
      Beitrag Nr. 1.211 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.440.249 von faultcode am 14.01.21 15:50:00noch zu Heike Pauls, Commerzbank:

      14.1.
      ...
      In persönlichem Tonfall warnt die Bankanalystin das Unternehmensmanagement darin vor dem kritischen Investor Greenvale. Sehr detailliert berichtet Pauls, dass Greenvale Wirecard gegenüber Betrugsverdacht hege und finde, die Zahlen sähen zu gut aus.

      Darüber hinaus spezifiziert sie, dass Greenvale insbesondere anlässlich der Übernahme des Perpaidkarten-Geschäfts der Citigroup in Indien durch Wirecard stutzig geworden sei. Dieses Geschäft habe kurz vor anstehenden regulatorischen Regulierungen bei der Citigroup stattgefunden, weshalb die diese vermutlich negative Auswirkungen erwartet habe, berichte Heike Pauls aus einer Telefonkonferenz mit Greenvale.

      In anderen Passagen der E-Mail geht Pauls auf weitere Geschäfte ein, durch die bei Greenvale Betrugsverdacht aufgekommen sei. Insbesondere hege der Investor den Verdacht, die Ankündigung der Partnerschaft mit AliPay sei von Wirecard aufgebauscht worden.

      Der „Spiegel“ berichtet weiter, dass Pauls in den Mails immer wieder betone, wie sie Wirecard vor Greenvale verteidigt habe. Sie brüstet sich gegenüber dem Wirecard-Management damit, sachlich gegen alle Betrugsvorwürfe angegangen zu sein.

      Auch später, kurz vor dem Kollaps des Konzerns im Jahr 2020 habe sie noch von hohen Kurszielen für die Wirecard-Aktie gesprochen. Die E-Mails sind daher insofern problematisch, als dass Bankanalysten der Distanz und Neutralität verpflichtet sind. Sie müssen ihre Urteile unabhängig von den Unternehmen treffen.

      ...
      https://www.businessinsider.de/wirtschaft/wirecard-von-comme…

      __
      wer es noch nicht/nicht mehr weiß:
      • mcamathematik (https://www.mca-mathematik.com/) ist Greenvale Capital LLP, London, eine Gründung (durch Bruce Emery) aus Citadel heraus
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      1 Antwort
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      schrieb am 18.01.21 14:19:47
      Beitrag Nr. 1.212 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.486.704 von faultcode am 18.01.21 12:40:15
      Zitat von faultcode: noch zu Heike Pauls, Commerzbank:
      ...

      Heike Pauls müsste mMn dringend vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aussagen.

      Meine Arbeits-Hypothese ist, daß sie - und andere - z.B. "Wolfgang Bergland" (beide Twitter-Konten heutzutage gelöscht (*)) und diese Kreise - aus dem Jan Maršálek-Umfeld heraus mit einer Mischung aus Halb-Wahrheiten und Lügen (z.B. "With what I learned in recent days,...", "Bergland", 6.5.2020) versorgt wurden.

      Der Grund liegt ja auf der Hand als Annahme:
      • Maršálek ist erwiesenermaßen ein Meister der Manipulation und er und seine Kreise erkannten, daß Heike Pauls auf die ersten Happen (vor langer Zeit) gut angesprungen ist

      Was bei Heike Pauls (mir) besonders auffällt, ist, daß sie mindestens seit Sommer 2010 die Wirecard-Aktie kontinuierliich gepusht hat (*).

      Und jetzt darf man dreimal raten, wer 2010 COO bei Wirecard geworden ist :rolleyes:

      Aus Gründen der Überzeugungskraft kann es logischerweise eigentlich nur eine Quelle dafür gegeben haben, und die saß - am anderen Ende der Info-Kette - in Aschheim.

      Jedenfalls kann man im Hauptthread nachvollziehen, wie sich durch solche manipulativen Aussagen ("With what I learned in recent days,...") Privatanleger nach Ende April 2020, also nach dem KPMG-Bericht, offenbar in falscher Sicherheit wiegten - und womöglich bis zum 17.6.2020 noch "billige" Wirecard-Aktien nachkauften, zumal ja die Kurse auch wieder anzogen:




      (*) nebenbei: das erste Twitterkonto dazu (@WolfgangBergla1) ist bereits vor Mitte Mai 2020 gelöscht worden

      nebenbei (2): con heißt im Amerikansichen soviel wie Betrug, Schwindel, etc. (aber auch je nach Kontext Betrüger, Gauner, ...) und kommt von confidence iSv involving abuse of confidence (@Berglandcon)

      Obacht beim Lesen und das Beziehen auf Info's aus kurzweiligen Konten im Internet ;)

      ___
      (*)

      https://www.finanzen.net/analyse/wirecard_buy-commerzbank_co…
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      schrieb am 19.01.21 02:21:01
      Beitrag Nr. 1.213 ()
      hier überrascht nichts mehr:

      ...
      Bargeld in rauen Mengen, Scheine, eingeschweißt in Plastik oder in abgewetzten Discountertüten. Mal 200 000 Euro, mal mehr, mal weniger. Insgesamt könnten es über die Jahre hinweg Millionenbeträge gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen Geldwäscheverdacht. Und auch dieses mal führen die Spuren, mal wieder, zu Jan Marsalek.
      ...

      Diese Person berichtet, bei der ebenfalls in Aschheim ansässigen Wirecard Bank, einem Tochterunternehmen, seien wiederholt hohe Bargeldbeträge angefordert worden. Das Geld sei dann in einem Tresor verwahrt worden und beispielsweise von der besagten Assistentin abgeholt und Dritten gegeben worden.
      ...

      Ein langjähriger Finanzmanager von Wirecard, in dessen Verantwortungsbereich die Bargeld-Aktionen fielen, soll die Vorgänge gegenüber den Ermittlern als völlig normal bezeichnet haben. :laugh:
      ...

      Für das Bargeld, das bei der Wirecard Bank und offenbar auch bei einem anderen Geldinstitut angefordert wurde, soll es sogar ein eigenes Bestellformular gegeben haben. Damit zumindest auf dem Papier alles seine Ordnung hatte. Wie sonst auch bei Wirecard.
      (+)
      ...
      (FC: Format)

      18.1.
      Wirecard-Skandal: Bargeld in Plastiktüten
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-news-heute-1…


      (+) ja klar!
      18.10.19
      Zitat von faultcode: ...schließlich erfordert Manipulation immer eine gewisse Sorgfalt, weil man ja immer alles zweimal und zeitgleich machen muss...
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      schrieb am 19.01.21 11:24:02
      Beitrag Nr. 1.214 ()
      18.1.
      Achtmal Österreich, einmal Usbekistan: Warum besaß Jan Marsalek so viele Reisepässe?
      https://www.stern.de/politik/deutschland/ex-wirecard-manager…
      ...

      Der im Juni 2020 abgetauchte Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek verfügte insgesamt über acht verschiedene österreichische Reisepässe sowie einen Diplomatenpass des Regimes in Usbekistan. Das zeigen vertrauliche Unterlagen des Verfassungsschutzes.
      ...

      Paradox, aber wahr: Der Mann, der heute als mutmaßlicher Straftäter gesucht wird, unterhielt vor seiner Flucht enge Beziehungen zu verschiedenen Sicherheitsbehörden. Jetzt gibt es Neuigkeiten über die vielen Reisepässe und mögliche Geheimdienstkontakte des Ex-Managers. Ein Indiz dafür: Laut vertraulichen Unterlagen der deutschen Sicherheitsbehörden, die der stern und das Magazin "Capital" auswerten konnten, war Marsalek wohl im Besitz von sage und schreibe acht verschiedenen österreichischen Reisepässen – neben einem Personalausweis der Alpenrepublik. Das schrieb das Bundesamt für Verfassungsschutz am 2. September 2020 dem Generalbundesanwalt in Karlsruhe. Bisher war in Medienberichten von sechs Pässen aus Österreich die Rede.
      ...

      Dass Marsalek Beziehungen zu Usbekistan unterhält, zeigen auch Flugdaten. Ausweislich von Angaben, die der Verfassungsschutz ausgewertet hat, war Marsalek am 27. Februar 2018 vom türkischen Istanbul in die usbekische Hauptstadt Taschkent geflogen und zwei Tage später - am 1. März 2018 - zurück nach Istanbul. Bei seinen relativ zahlreichen Besuchen in Russland war Marsalek laut der Auswertung der Flugdaten durch das BfV offensichtlich "mit sieben verschiedenen Reisepässen und einem Diplomatenpass" eingereist.
      ...

      Der Generalbundesanwalt ging laut der Unterlagen im Sommer 2020 dem Verdacht nach, dass Marsalek "eine mögliche nachrichtendienstliche Tätigkeit" für einen russischen Geheimdienst betrieben habe. Die Quelle für diesen Verdacht und für eine Reihe von Dateien aus offenbar russischen Behörden war ein "G." genannter Zeuge, der bereits in dem Verfahren zu dem sogenannten Tiergarten-Mord ausgesagt hatte. In ihm geht es um einen möglichen Auftragsmord des russischen Staats an einem Georgier im August 2019 im Kleinen Tiergarten in Berlin.

      Einiges deutet darauf hin, dass es sich bei G. um einen Journalisten handelt, der sowohl über den Täter in diesem Fall wie über die mutmaßliche Flucht von Marsalek nach Minsk in Belarus im Juni 2020 recherchiert hatte.

      Eine Anfrage an ihn blieb bisher unbeantwortet. Er hatte bereits in einem Artikel im Juli 2020 den Verdacht aufgeworfen, dass Marsalek für einen russischen Geheimdienst gearbeitet haben könnte. Als Indiz dafür dienten offenbar von dem russischen Inlandsdienst FSB gesammelte Einreisedaten der dortigen Grenztruppen. In den Daten wurden nämlich einerseits bis September 2017 relativ häufige Russland-Besuche des Österreichers registriert. Für den 15. September 2017 hatten die Grenztruppen für den frühen Morgen hingegen zunächst eine Ausreise als "verweigert" gespeichert. Dann durfte Marsalek am späten Nachmittag des selben Tages doch das Land mit einer anderen Maschine verlassen. In der Zeit danach wurden in dieser Datenbank keine Einreisen von Marsalek mehr registriert.

      Daher konnte man darüber spekulieren, ob ein russischer Geheimdienst bei dieser Gelegenheit im September 2017 Marsalek als Zuträger angeworben hatte. "Insgesamt scheint sich das Reiseverhalten des Marsalek in Bezug auf Russland nach der verzögerten Ausreise im Jahr 2017 verändert zu haben", heißt es auch in einer Auswertung der Reisedaten, die der Bundesnachrichtendienst (BND) am 11. September an den Generalbundesanwalt übermittelte: "Dies spricht dafür, dass Marsalek entweder danach tatsächlich keine Reisen mehr nach Russland unternommen hat, oder dass die Reisen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Datenbank der Grenztruppen dokumentiert wurden."
      ...


      Die Bundesanwaltschaft wollte sich jetzt auf Anfrage nicht zu dem Vorgang äußern. Offenbar ist dort aber mangels konkreter Verdachtsmomente kein Ermittlungsverfahren anhängig, auch nicht betreffend einen von tagesschau.de vor einigen Monaten vermeldeten Verdacht einer Tätigkeit Marsaleks für den österreichischen Inlandsgeheimdienst. Auf Anfrage von stern und "Capital" dementierte das österreichische Innenministerium jetzt erneut eine solche Zuarbeit von Marsalek für das dortige Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). "Jan Marsalek war keine Vertrauensperson oder sogenannter 'V-Mann' für das BVT", teilte ein Sprecher mit.

      Auf die Frage nach den vielen österreichischen Reisepässen des heute polizeilich gesuchten Managers hatte der Wiener Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bereits im September in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage unter Berufung auf den Datenschutz keine Details mitgeteilt. "Im Passgesetz ist grundsätzlich vorgesehen, dass eine Person gleichzeitig über mehrere Reisedokumente verfügen darf", hatte er erklärt.
      ...


      Glaubt man einem Schreibens des BND an das Kanzleramt vom 30. September 2020, dann war Marsalek jedenfalls kein Zuträger des BND: "Vertreter des Bundesnachrichtendiensts standen nach bisherigem Sachstand nicht mit Marsalek in Kontakt", schrieb der Dienst als Zuarbeit zur Beantwortung einer Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag. Auch mit dem Unternehmen Wirecard insgesamt habe es nur begrenzte Berührungspunkte gegeben.

      Der BND habe lediglich "im geringen Umfang beispielsweise in Ladengeschäften erhältliche Prepaid-Kreditkarten von Wirecard anonym genutzt". Es gehöre zur Praxis des BND, dass "operativ tätige Mitarbeiter unter Arbeits-Identitäten erforderlichenfalls Kreditkarten verschiedener Anbieter" erwerben.
      ...

      Bereits im November hatte der Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestages einen Sonderermittler zu den Geheimdienst-Aspekten des Skandals eingesetzt, den früheren Grünen-Abgeordneten und ehemaligen Berliner Justizsenator Wolfgang Wieland. Wie es heißt, hat er bereits seine Arbeit aufgenommen.
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      schrieb am 19.01.21 11:42:55
      Beitrag Nr. 1.215 ()
      Zu:



      https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-04/4944934…

      ...
      Dennoch versuchte der damalige Vorstandschef Markus Braun offenbar noch wenige Tage vor Veröffentlichung des Gutachtens, den Konzern öffentlich zu entlasten - trotz eingehender Warnungen von KPMG.

      Braun, der nach Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" mindestens seit dem 17. April 2020 über die Ergebnisse der KPMG-Prüfung informiert gewesen sein soll, tauschte dazu bemerkenswerte E-Mails mit den Prüfern aus. Sie werfen die Frage auf, ob Braun Aktionäre und die Öffentlichkeit vorsätzlich getäuscht hat.

      So plante er am 20. April 2020 noch die Veröffentlichung einer sogenannten Ad-hoc Mitteilung - einer Pflichtmitteilung über Insiderinformationen. Anstatt wahrheitsgemäß über die für Wirecard nicht entlastenden Ergebnisse zu unterrichten, sollte die Mitteilung den Titel "Untersuchung liefert bislang keine Belege für Bilanzmanipulation" tragen.

      Der interne Mailwechsel zeigt, dass die KPMG-Prüfer Braun vor diesem Schritt warnten. So schrieb der mit der Sache betraute KPMG-Vorstand Sven-Olaf Leitz Braun persönlich an. Was der Konzernchef als Ad-Hoc-Meldung an der Börse zu verbreiten gedenke, entspreche nicht den wahrgenommenen tatsächlichen Gegebenheiten.

      Es stehe auch nicht im Einklang mit dem, was die KPMG zuvor bei Wirecard schriftlich und mündlich vorgetragen habe, schrieb der Vorstand der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Im Sinne der Sonderuntersuchung sei es vielmehr sachgerecht, bekannt zu geben, dass diverse Sachverhalte aufgrund von "Hemmnissen" nicht hätten ermittelt und beurteilt werden können, so die Ansicht von Sven-Olaf Leitz.
      ...

      Doch Braun blieb bei seiner Linie und gab die bekannte Ad-Hoc-Meldung am 22. April 2020 heraus.
      ...

      Gegenüber Leitz soll sich Braun damit gerechtfertigt haben, er nehme das vollständig auf seine Kappe. So jedenfalls gab Leitz in einer internen KPMG-Mail ein Telefonat mit Braun wieder, das am 22. April 2020 von 19.37 bis 19.39 Uhr stattgefunden haben soll, kurz vor der Ad-Hoc-Meldung, die um 21.03 Uhr erfolgte.
      ...

      Mit einer Anklage gegen Braun rechnen Beobachter im Laufe des Jahres.
      ...


      18.1.
      Mailwechsel belastet Ex-Chef Braun
      https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/wirecard-brau…
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      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.01.21 21:53:41
      Beitrag Nr. 1.216 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.501.671 von faultcode am 19.01.21 11:42:55https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-rocke…



      ---
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      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 23.01.21 17:31:14
      Beitrag Nr. 1.217 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.552.251 von faultcode am 21.01.21 21:53:41https://www.oe24.at/oesterreich/politik/exbvtabteilungsleite…

      23.1.


      Tag:
      • BVT (Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Österreich)
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      1 Antwort
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      schrieb am 24.01.21 00:24:20
      Beitrag Nr. 1.218 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.481.181 von Highflighr am 18.01.21 00:35:13Hier noch ein Artikel mit weitergehenden Informationen incl. diverser Dokumente zu den von @faultcode gerade geposteten Fluchthelfern Marcaleks:

      https://zackzack.at/2021/01/23/schellenbacher-und-bvt-beamte…

      Im folgenden Zitat bezieht sich „Er“ auf den Ex-BVT-Abteilungsleiter Martin Weiss:
      „Er und weitere Mitarbeiter des BVT waren laut Staatsanwältin auf eigene Rechnung für Wirecard tätig, um “die Zahlungsfähigkeit von Anbietern pornografischer Internetseiten zu überprüfen”, wie es im Haftbefehl der Wiener Staatsanwaltschaft heißt. Als Auftraggeber für die beiden Verhafteten gilt Jan Marsalek, der flüchtige Chef von Wirecard.“

      Hahaha, eigene Rechnung, hahahhaha, Zahlungsfähigkeit von Pornoanbietern überprüfen, hahahahhhhaaaa ….

      Die BVT Mitarbeiter waren also auf eigene Rechnung tätig…

      Wäre ich den ihr BVT Chef, dann hätte ich auch eine Krisensitzung nach der WC Pleite einberufen, um sie darauf einzuschwören, dass sie, falls sie auffliegen, zu erzählen haben, auf eigene Rechnung gearbeitet zu haben, und keinesfalls für den BVT zur Spionage im Datendschungel des Zahlungsabwicklers Wirecard.

      Was hat denn WC so an Zahlungen abgewickelt?

      Aha, im gesamten Verlauf seines Bestehens vorwiegend in Pornographie und Glücksspiel.


      Da findet sich ja eine gigantische Menge an brisanten Informationen in der WC Rechnungslegung, in komprimierter Form und über einen Zeitraum von geschlagenen 20 Jahren. Kurz gesagt, findet sich dort ein nicht unerheblicher prozentualer Anteil der Weltkunden in o.g. Geschäften. Dass das Begehrlichkeiten von Geheimdiensten weckt ist selbstverständlich. Was für ein Erpressungs- und Drohpotential, damit lässt sich ja glatt die Welt lenken. Ein für uneingeweihte Augen scheinbar irrationales Handeln ALLER Aufsichtsbehörden Deutschlands bzgl. Wirecard ist dann eine der kleinsten Übungen der neuen Weltenlenker.

      Um diesen Datenwust aufzuarbeiten muss ein Geheimdienst schon mal mehrere Leute abstellen. Und vielleicht gleich noch einen Auslandsstützpunkt eröffnen, Marcaleks Villa Kunterbunt (Copyright SZ) wäre dafür prädestiniert.

      Aus folgendem Artikel

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-gener…

      wissen wir leider:

      »Es haben sich keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die im Raum stehenden Kontakte Jan Marsaleks zum Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung den Tatbestand einer gegen die Bundesrepublik Deutschland gerichteten geheimdienstlichen Agententätigkeit oder eines sonstigen in die Verfolgungszuständigkeit des GBA fallenden Straftatbestands erfüllen könnten.«

      Der Betrug an hunderttausenden Anlegern in unserem Lande ist also aus Sicht des Generalbundesanwalts (GBA) beim Bundesgerichtshof nicht gegen die Bundesrepublik Deutschland gerichtet! Das ist sehr, sehr bedauerlich, und die Bundesregierung, wie wir herauslesen, unterstützt das noch mit ihrem Nichtstun!

      Nur eine sehr schnelle und umfassende Entschädigung der betrogenen WC Anleger kann dem bereits eingetretenen riesigen Vertrauensverlust entgegenwirken!
      Wirecard | 0,444 €
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      schrieb am 25.01.21 13:14:23
      Beitrag Nr. 1.219 ()
      25.1.
      BaFin boss ‘believed’ Wirecard was victim until near the end
      https://www.ft.com/content/a021012e-bd2e-44d5-a160-96d997c66…
      ...

      ...


      ___
      Hufeld -- ein Skandal, daß dieser Mann noch immer im Amt ist.

      Eine Einladung für Groß-Betrüger in Deutschland quasi.

      Und den Nichtsnutz Kukies gleich hinterher rausschmeißen.
      Wirecard | 0,441 €
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      schrieb am 25.01.21 22:27:08
      Beitrag Nr. 1.220 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.593.612 von faultcode am 25.01.21 13:14:23Der Mann kann alles erzählen. Für mich sind das Märchen. Es soll der Polit-Skandal rund um die SPD vertuscht werden. Glaubt solch einen Müll nicht.
      Wirecard | 0,443 €
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      schrieb am 26.01.21 21:27:38
      Beitrag Nr. 1.221 ()
      Wenn Gamestop fertig ziehen sie weiter, wirecard immer ein Kandidat zum Zock!!
      Wirecard | 0,473 €
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      schrieb am 26.01.21 21:37:36
      Beitrag Nr. 1.222 ()
      Geht schon los, gleich die 50 cent. 10 Prozent in 10 Minuten up
      Wirecard | 0,500 €
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      schrieb am 28.01.21 11:31:50
      Beitrag Nr. 1.223 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 60.232.426 von faultcode am 29.03.19 19:03:43
      Ex-CFO Alexander von Knoop
      Zitat von faultcode: ...und es ist auch klar: der COO (siehe oben) kann nicht mehr alleine derjenige sein, dem in Asien der Über- und Einblick verloren gegangen zu sein scheint:
      • es ist auch der derzeitige CFO Alexander von Knoop (seit 1.1.2018), obwohl Ex-PwC (wobei...), beide langjährig (von Braun) sozialisiert bei Wirecard, der nicht zu Klärung drängender Fragen zur Werthaltigkeit von Bilanzgrößen bei Wirecard beiträgt (++)...


      +++ Liveblog +++ Was im Wirecard-Ausschuss gesagt wird
      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-was-im-wir…


      ...

      Zu:
      Kontakte zu nationalen oder internationalen Geheimdiensten hatte oder habe ich nicht.
      Zu keiner Zeit seien ihm kriminelle Machenschaften bekannt gewesen.
      Marsalek habe ihm versichert, dass das Geld auf den Treuandkonten real sei. :laugh:

      --> ja klar! Der wurde als Doofi in erster Linie dafür bezahlt wegzugucken.

      Zu:
      2018 schließlich kam die Berufung zum Finanvorstand kurzfristig, nachdem die Berufung eines anderen Kandidaten gescheitert war.

      --> wer und warum??
      Wirecard | 0,472 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 12:41:37
      Beitrag Nr. 1.224 ()
      Jetzt greift die BaFin aber hart durch. Nur nicht in der Chef-Etage:

      28.1.
      ...
      Der Handel von Wirecard-Papieren kurz vor der Insolvenz des Zahlungsdienstleisters könnte einem Mitarbeiter der Finanzaufsicht BaFin zum Verhängnis werden. Wie die Behörde mitteilte, hat sie einen Mitarbeiter wegen Verdachts des Insiderhandels bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart angezeigt.

      Der Beschäftigte habe am 17. Juni 2020 strukturierte Produkte mit dem Basiswert Wirecard AG verkauft, so die BaFin. Einen Tag später musste der damals im DAX notierte Konzern öffentlich eingestehen, dass Bankguthaben über 1,9 Milliarden Euro wohl nicht existierten. In der darauffolgenden Woche später meldete Wirecard Insolvenz an.

      Die BaFin hatte den Verdacht im Rahmen ihrer Sonderauswertung entdeckt. Sie hat den Beschäftigten sofort freigestellt und ein Disziplinarverfahren eröffnet.

      ...

      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bilanzskandal-wire…


      => mit anderen Worten:
      • im Haus der BaFin existierte womöglich doch - entgegen bisherigen, offiziellen Verlautbarungen - tagesgenaues, belastbares Wissen ("Verdachts des Insiderhandels") über die wahren Zustände bei Wirecard

      Ich gehe einfach mal davon aus, daß dieser Mitarbeiter nicht long war. Sagt die BaFin aber nicht, was der Trade war.

      Das wäre in der Tat ein dicker Skandal nach dem Skandal und quasi der Beweis dasfür, daß Felix Hufeld und Elisabeth Roegele entweder komplette Dummköpfe oder schamlose Lügner sind.
      Wirecard | 0,490 €
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      schrieb am 28.01.21 14:30:01
      Beitrag Nr. 1.225 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.576.632 von faultcode am 23.01.21 17:31:14
      Zitat von faultcode: https://www.oe24.at/oesterreich/politik/exbvtabteilungsleite…
      ...
      Tag:
      • BVT (Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Österreich)

      --> nun Ex-Agent Martin Weiss (aus dem WiWo-Stream oben)
      Wirecard | 0,500 €
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 14:37:54
      Beitrag Nr. 1.226 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.660.821 von faultcode am 28.01.21 11:31:50Mulzer (FC: Geldwäscheprävention in Niederbayern) ist seit 2016 in der Geldwäsche-Abteilung und hat seitdem noch keinen Verdachtsfall gemeldet, sagt er. :laugh:


      ansonsten: morgen soll Matthew Earl, Ur-Shortie aus London, aussagen! 📢
      Wirecard | 0,525 €
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 18:39:17
      Beitrag Nr. 1.227 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.662.963 von faultcode am 28.01.21 12:41:37
      Zitat von faultcode: Jetzt greift die BaFin aber hart durch. Nur nicht in der Chef-Etage:

      28.1.
      ...
      Der Handel von Wirecard-Papieren kurz vor der Insolvenz des Zahlungsdienstleisters könnte einem Mitarbeiter der Finanzaufsicht BaFin zum Verhängnis werden. Wie die Behörde mitteilte, hat sie einen Mitarbeiter wegen Verdachts des Insiderhandels bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart angezeigt.

      Der Beschäftigte habe am 17. Juni 2020 strukturierte Produkte mit dem Basiswert Wirecard AG verkauft, so die BaFin. Einen Tag später musste der damals im DAX notierte Konzern öffentlich eingestehen, dass Bankguthaben über 1,9 Milliarden Euro wohl nicht existierten. In der darauffolgenden Woche später meldete Wirecard Insolvenz an.

      Die BaFin hatte den Verdacht im Rahmen ihrer Sonderauswertung entdeckt. Sie hat den Beschäftigten sofort freigestellt und ein Disziplinarverfahren eröffnet.

      ...

      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bilanzskandal-wire…


      => mit anderen Worten:
      • im Haus der BaFin existierte womöglich doch - entgegen bisherigen, offiziellen Verlautbarungen - tagesgenaues, belastbares Wissen ("Verdachts des Insiderhandels") über die wahren Zustände bei Wirecard

      Ich gehe einfach mal davon aus, daß dieser Mitarbeiter nicht long war. Sagt die BaFin aber nicht, was der Trade war.

      Das wäre in der Tat ein dicker Skandal nach dem Skandal und quasi der Beweis dasfür, daß Felix Hufeld und Elisabeth Roegele entweder komplette Dummköpfe oder schamlose Lügner sind.



      Ob was passieren wird?
      Wirecard | 0,510 €
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 22:19:39
      Beitrag Nr. 1.228 ()
      heute: Mehr zum Thema auch in der Sendung Monitor um 21:55 im Ersten.

      Stand: 28.01.2021 18:49 Uhr
      Wirecard: Ein "Honigtopf" für Ehemalige
      Tausende Mails aus der Wirecard-Führungsebene enthüllen brisante Details aus dem Inneren des insolventen Zahlungsdienstleisters. WDR, NDR und SZ haben mehr als 200 Gigabyte Mails und weitere Dokumente ausgewertet.
      https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/wirecard-lobb…
      ...
      Hunderttausende Mails bieten den bisher tiefsten Blick in das Herz jenes Konzerns, hinter dessen Türen sich einer der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Geschichte abgespielt hat - Wirecard. Die Daten wurden Reportern von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" zugespielt. Sie fanden Spuren zu russischen Oligarchen, Unterlagen zu Konten und Kreditkarten für Ermittlungen des Bundeskriminalamtes, mit dem diese mutmaßliche Kriminelle überführen wollten, sowie dubiose Geldflüsse.
      ...

      Allein 2019 veranschlagte Wirecard mehr als 40 Millionen Euro für diese wirtschaftlichen, juristischen und politischen Berater. Ein Dokument von Ende Juni 2020 zeigt alle bewilligten Ausgaben des Konzerns für das Geschäftsjahr 2019, von gut 15.000 Euro für eine Aufsichtsratstagung im österreichischen Luxus-Spa bis hin zu 20.000 Euro, die an den CDU- Wirtschaftsrat überwiesen wurden - als Mitgliedsbeitrag.
      ...

      So stellen es jedenfalls zwei vertrauliche Prüfberichte heraus, die darauf hindeuten, dass vor allem Marsalek mit Partnerfirmen und langjährigen Geschäftsfreunden eine Art Geldkarussell organisiert hatte.
      ...

      Marsalek und weitere Verdächtige sollen die Wirecard-Bank gezielt instrumentalisiert haben, um mutmaßlich Geld aus dem Konzern zu schleusen und die Umsätze auf Gruppenebene zu schönen. Geld aus Darlehen der Wirecard-Bank ist dabei mutmaßlich wieder zurück in andere Konzerngesellschaften geflossen. Die Bafin erklärte dazu, die Wirecard-Bank sei mit dem Wissen von damals ordnungsgemäß beaufsichtigt und geprüft worden.
      ...

      Ein Ex-Geheimdienstkoordinator stand offenbar auf der Payroll von Wirecard, zudem mit Karl-Theodor zu Guttenberg ein Ex-Bundesminister sowie ein Ex-Polizeichef aus Bayern. Über die PR-Agentur wurde mit Kai Diekmann auch ein ehemaliger "Bild"-Chefredakteur mit seiner "Storymachine" für Wirecard tätig. Sie alle nutzten ihre lebenslang geknüpften, auch politischen Kontakte für Wirecard.

      Offenbar glaubten viele bereitwillig das Narrativ von Wirecard als Opfer übler Machenschaften von Leerverkäufern und Verleumdungen unseriöser Journalisten. Dies jedenfalls geht aus zahlreichen E-Mails hervor, die WDR, NDR und "SZ" vorliegen.
      ...

      Über seine Beratung hatte Guttenberg bereits Mitte Dezember vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestages ausgesagt. Auf die Frage eines Abgeordneten, ob er sich mit Kai Diekmann über Wirecard ausgetauscht habe, sagte er, er könne sich nicht erinnern. Er wisse es nicht, könne es nicht ausschließen, könne durchaus sein. "Ich weiß es nicht."

      Tatsächlich legen Mails und Terminpläne aber nahe, dass die beiden an mindestens einer Besprechung gemeinsam teilnahmen, Mitte Januar 2020. Ex-"Bild"-Chef Diekmann hatte im Zusammenhang mit der Wirecard-Leerverkaufsverbots-Initiative offenbar auch zwei Staatssekretäre im Wirtschafts- und Finanzministerium. Wirecard-Chef Markus Braun bot Diekmann nach einer ersten Besprechung per Mail noch einmal ausdrücklich seine Hilfe an: Der Austausch habe ihm großen Spaß gemacht.
      ...

      Neben dem üblichen Mailverkehr schuf sich das Unternehmen einen verschlüsselten Kommunikationskanal. Dabei griff man auf den von einem Russen gegründeten Messengerdienst Telegram zurück, von dem WDR, NDR und "SZ" auch Nachrichten vorliegen.

      Offenbar war die App gar auf den Firmenhandys vorinstalliert. Bei brisanteren Themen wechselte man Mails zufolge auf den Messengerdienst. So nutzten Marsalek und eine enge Vertraute den Kanal offenbar auch, um über die heiklen Kreditvergaben zu sprechen.

      ...
      Wirecard | 0,538 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 22:47:55
      Beitrag Nr. 1.229 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.681.041 von faultcode am 28.01.21 22:19:3905.10.2020
      Zitat von faultcode:
      Zitat von faultcode: ...ach auch deshalb ist die CSU so auffallend ruhig: das blonde Fallbeil war auch irgendwie dabei...

      ..da kommt noch mehr: ...
      Bayerns früherer Polizeipräsident Waldemar Kindler hat den Türöffner für Wirecard bei der Staatsregierung gespielt und vor knapp einem Jahr ein Treffen mit Staatskanzleichef Florian Herrmann arrangiert...


      Wirecard: „Ansonsten bitte ich um Diskretion“
      Im Wirecard-Ausschuss kam der frühere bayrische Polizeipräsident Waldemar Kindler gehörig ins Schwitzen.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…


      ...

      Auch in Geldwäsche-Dingen will Kindler so ahnungslos gewesen sein, dass er Kindler das Landeskriminalamt (LKA) hinzuzog - um Wirecard in Geldwäsche-Dingen zu beraten. So gab es laut einer „ein Arbeitstreffen mit einem Vertreter der Wirecard Bank AG (eine Tochtergesellschaft der Wirecard AG) im Landeskriminalamt (BLKA), SG 626 (Geldwäsche, Vermögensabschöpfung) am 20.03.2018 von 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr“.

      Für Wirecard nahm der Geldwäschebeauftragte des Unternehmens, Markus Kohlpaintner, teil. Ihm gegenüber saß laut Fabio De Masi einer der besten Geldwäsche-Fahnder des Landes, Steffen Barreto da Rosa. Er ist Leiter der Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppe Polizei / Zoll im Bayerischen Landeskriminalamt.

      ...

      FC: 2018 -- da war doch was bei Wirecard in Singapur :rolleyes:


      Nun doch eine vorsichtige Distanzierung eines bayerischen, aktiven Top-Vertreters:

      Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann sagte am frühen Abend im Ausschuss, dass das Verhalten von Kindler mindestens grenzwertig gewesen sei. Unions-Mann Michelbach sagte, es sei unverständlich, dass man ein Unternehmen, zu dessen Geschäftsmodell die Geldwäsche gehört habe, möglicherweise über Strategien der Strafverfolgungsbehörden informiert habe. Damit könnten kriminelle Handlungen von Wirecard begünstigt worden sein.
      ...


      19.11.2020:
      Zitat von faultcode: ...
      Aber, siehe oben: eine Wildcard (für mich) bleibt:
      • was wird am Ende die CSU und das Bayerische Staatsministerium der Justiz draus machen?

      Für mich der Knackpunkt, nicht Berlin.
      Wirecard | 0,538 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 23:16:38
      Beitrag Nr. 1.230 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.681.701 von faultcode am 28.01.21 22:47:55ich habe ja schon zuvor die Vermutung geäussert:

      15.01.2021
      Zitat von faultcode: ...warum war das Verhalten der Bayerischen Landesbank (BayernLB) und der Commerzbank ("Opfer" (*)) so unterschiedlich bei Wirecard, und das im entscheidenden Jahr 2018 (Untersuchung in Singapur) ?...

      --> man ahnte mMn etwas frühzeitig "in Bayern", jedenfalls auffallend konkret nach meinem Geschmack und komischerweise genau dann (müsste ich mal nachgucken), als es bei Wirecard in Singapur zum Stinken anfing

      Da wo es Agenten gibt, gibt es auch Doppelagenten:

      Zitat von faultcode: ...Den richtigen Riecher für den Umgang mit Wirecard hatten die Verantwortlichen der Bayerischen Landesbank. Laut einer Antwort des Finanzministeriums war die BayernLB in den Jahren 2016 bis 2018 an einem Gemeinschaftskredit mehrerer Geldinstitute für Wirecard beteiligt. Im Juni 2018 sei die BayernLB dann ausgestiegen.
      ...

      aus: https://www.sueddeutsche.de/bayern/aschheim-wirecard-kindler…


      Man könnte noch ein bischen weiter nachdenken:
      • hat "jemand" in Bayern Waldemar Kindler, bayerischer Landespolizeipräsident von 2007 bis 2013, und möglicherweise auch andere Personen, auch ein bischen benutzt, also quasi auf der Gegenseite von Wirecard?

      Wenn ein Jan Maršálek diese Personen als "Opfer" benutzen kann, warum nicht auch andere Personen?
      Wirecard | 0,538 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.01.21 23:28:44
      Beitrag Nr. 1.231 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.682.112 von faultcode am 28.01.21 23:16:38Jedenfalls war der bayrische Innenminister Joachim Herrmann 2013 noch ganz angetan von Waldemar Kindler:

      28.06.13
      https://www.tz.de/muenchen/stadt/landespolizeipraesident-kin…

      ...


      Und nun schubst ihn Joachim Herrmann einfach vor den Bus.

      Die CSU hat wirklich "Glück", daß zur Zeit Corona ist. Dann spricht man nicht so viel über Wirecard.
      Wirecard | 0,538 €
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 10:58:40
      Beitrag Nr. 1.232 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.124.008 von faultcode am 22.06.20 11:46:3922.06.2020
      Zitat von faultcode: ...Zum Beispiel veranlasste es mich nochmals darüber nachzudenken, warum Wirecard ganz offensichtlich UNBEDINGT wollte, daß alle Gewinne aus Online-Poker, die hier in Europa entstanden sind, auch höchst zuverlässig an einen möglichen Kreis von über 20,000 Poker-Spielern in den USA und Kanada ausbezahlt werden können. Trotz aller damaligen Risiken.
      => was bedeutet das für vieles bei Wirecard? Solche Fragen muss man sich mMn schon selber stellen und versuchen zu beantworten.
      Denn im Haupt-Thread zu Wirecard waren ja solche Fragen jahrelang mit Gotteslästerung und Drohung mit dem Anwalt verbunden...

      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-was-im-wir…



      Tag:
      • Matthew Earl, London
      Wirecard | 0,492 €
      27 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 11:16:00
      Beitrag Nr. 1.233 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.689.927 von faultcode am 29.01.21 10:58:40

      und wer wurde 2010 COO von Wirecard?

      Richtig! Der Mann für's Grobe, Jan Maršálek (1.2.2010)

      Und Rüdiger Trautmann, bis dahin Chief Sales Officer, trat am 31.1.2010 wegen "personal reasons" ab.

      Tag:
      • Michael Schütt
      Wirecard | 0,492 €
      26 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 12:24:14
      Beitrag Nr. 1.234 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.332.632 von faultcode am 08.07.20 12:46:0508.07.2020
      Zitat von faultcode: ...genau das wollen die meisten Politiker, die die Gesetze ja machen und die über die Justizministerien die Staatsanwaltschaften beaufsichtigen (*), eben nicht
      ...
      Denn das könnte für sie selber zum echten Problem werden :D
      ...


      (*) https://www.justiz.bayern.de/ministerium/wir-ueber-uns/organ…




      das ist die Preisfrage schlechthin im Fall Wirecard.

      Und die kann man am Ende wohl nur hinter den dicken Mauern des Bayerischen Justizministeriums finden - oder auch nicht :rolleyes:



      Prielmayerstraße 7 (Justizpalast)
      80335 München
      Wirecard | 0,500 €
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 16:46:22
      Beitrag Nr. 1.235 ()
      Nach Wirecard-Skandal: Bafin-Chef Felix Hufeld tritt zurück. / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

      Das ging aber sehr schnell.
      Wirecard | 0,490 €
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 16:59:40
      Beitrag Nr. 1.236 ()
      https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/wirecard-…


      ...

      Am Donnerstag ist bekannt geworden, dass die Bafin einen Mitarbeiter angezeigt hat wegen Insiderhandels mit Wirecard-Aktien. Bafin-Chef Hufeld hat die Aktiengeschäfte seiner Mitarbeiter, auch den Handel mit Wirecard-Aktien, bis zuletzt als sauber und zulässig verteidigt.

      „Der Skandal um die Wirecard AG hat offenbart, dass die deutsche Finanzaufsicht eine Re-Organisation braucht, um ihre Aufsichtsfunktion effektiver erfüllen zu können“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesfinanzministeriums.

      Das BMF und der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hätten heute in einem gemeinsamen Gespräch die Lage erörtert und seien einvernehmlich zu dem Entschluss gekommen, dass es dafür neben organisatorischen Veränderungen auch einen personellen Neustart an der Spitze der BaFin geben sollte, heißt es weiter.

      Finanzminister Scholz dankte dem scheidenden Bafin-Präsidenten in der Mitteilung: „Ich bedanke mich ausdrücklich bei Felix Hufeld für sein großes Engagement an der Spitze der BaFin in den vergangenen acht Jahren. Er hat die Finanzdienstleistungsaufsicht in Deutschland und Europa in dieser Zeit maßgeblich geprägt und entscheidend vorangebracht. Die geplante organisatorische Reform der BaFin verbinden wir mit einem personellen Neuanfang.“

      Bafin-Chef Hufeld hat das Agieren seiner Behörde im Wirecardskandal bis zuletzt verteidigt und betonte, dass er heute alles genauso entscheiden würde, wie er und seine Behörde es damals getan haben.
      Wirecard | 0,490 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 17:09:47
      Beitrag Nr. 1.237 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.701.402 von faultcode am 29.01.21 16:59:40Keiner hat mehr den Arsch in der Hose Fehler, die im übrigen durchaus gemacht werden dürfen, auch einzugestehen. Dann hätte ich Respekt, aber so ist es nur beschämend...
      Wirecard | 0,489 €
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 17:10:11
      Beitrag Nr. 1.238 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.701.402 von faultcode am 29.01.21 16:59:40Hufeld -- ein paar Trader danken dir.

      Ohne dich wäre es nur halb so spannend geworden!


      ...


      ...

      https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/EN/Reden…
      Wirecard | 0,489 €
      Avatar
      schrieb am 29.01.21 17:44:28
      Beitrag Nr. 1.239 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.690.413 von faultcode am 29.01.21 11:16:00
      der fehlende Anruf bei Bloomberg
      Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl, München:

      wieder aus: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-neues-aus-…




      Ich bin fassungslos!

      Nur ein Anruf bei Bloomberg durch Bäumler-Hösl hätte wahrscheinlich das Lügengebäude zum Einsturz bringen können! :eek:

      Spät, aber immerhin.


      Die Stellen nochmal:

      Das ist die Geschichte auf die sich Bayaz bezog:
      Der Anwalt Enderle soll bei der Staatsanwaltschaft München unter anderem erzählt haben, dass die Nachrichtenagentur Bloomberg bei Wirecard-Vorstand Marsalek angerufen und sechs Millionen Euro gefordert hab, ansonsten werde man das Angebot der FT annehmen. Das Angebot soll darin bestanden haben: Ihr steigt in die negative Berichterstattung mit ein und habt dann finanzielle Vorteile

      ...

      Die SPD-Abgeordnete Kiziltepe: Im Nachhinein sagen alle, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ganz anders gehandelt. Herr Guttenberg, Herr Kindler… - man gewinnt den Eindruck, dass sich viele haben blenden lassen, obwohl Wirecard teilweise krude Geschichten erzählte. Haben Sie, nachdem Herr Enderle Sie über den Sachverhalt Bloomberg informiert hatte, mal bei Bloomberg nachgefragt?

      Bäumler-Hösl: Wenn ich wirklich einen Verdacht gehabt hätte, hätte ich ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wegen Erpressung. Aber ich kann nicht einfach Bloomberg anrufen.
      :eek:
      ...

      --> warum nicht?


      Die ominöse Eidesstattliche Versicherung, die der Anwalt Enderle bei der Staatsanwaltschaft München ablieferte war nicht unterschrieben. Der Abgeordnete Toncar wollte wissen, ob noch eine unterschriebene Fassung nachgereicht wurde. Bäumler-Hösl sagt, ihrer Erinnerung nach wurde eine unterschriebene Fassung angekündigt, aber nicht geliefert. :rolleyes:
      ...
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      25 Antworten
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      schrieb am 29.01.21 18:51:23
      Beitrag Nr. 1.240 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.702.716 von faultcode am 29.01.21 17:44:28
      Zitat von faultcode: Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl, München:
      ...

      nun kommt hier vielleicht Bewegung ins Spiel.
      Der erste negative Kommentar zum Verhalten der Staatsanwaltschaft München, den ich sehe - und das auch noch aus Bayern:

      29.1.
      Das Wirecard-Versagen der Staatsanwaltschaft München
      https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Das-Wirecard-Ve…


      ...

      da schau her:

      ...
      Doch dieses Mal suchen die Staatsanwälte immerhin das Gespräch mit dem britischen Investor.

      Mitte Juni 2019 reist er nach München und präsentiert den Ermittlern seine Erkenntnisse auf 40 bis 50 Folien. Die Atmosphäre war frostig, erinnert sich Earl. „Du meine Güte, das ist ein Dax-30-Unternehmen“, ruft Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl in seiner Erinnerung aus.
      Danach passierte nichts. „Es gab so viele Möglichkeiten zu ermitteln, es gab zahllose Gründen für Ermittlungen“, sagt Earl den staunenden Abgeordneten.

      ...

      ---------
      Zur Erinnerung aus dem Blog oben:

      Jan 29, 2021 1:18 PM
      Melanie Bergermann
      Bäumler-Hösl: Wir haben keine Scheu vor Dax-Unternehmen oder vor Vorstandsvorsitzenden. Die Staatsanwaltschaft München I genießt einen ausgezeichneten Ruf.
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      schrieb am 31.01.21 11:51:01
      Beitrag Nr. 1.241 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.704.594 von faultcode am 29.01.21 18:51:23Nun auch BaFin-Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele gefeuert und der Ex-Chef der Abschlussprüferaufsichtsstelle (Apas) auch endgültig entlassen:

      30.1.
      https://www.manager-magazin.de/politik/bafin-nach-felix-hufe…
      ...
      "Ich bedanke mich ausdrücklich bei Elisabeth Roegele für ihr großes Engagement als Exekutivdirektorin der Bafin", teilte der Staatssekretär im Finanzministerium, Jörg Kukies (52), am Freitagabend mit und verwies auf den geplanten personellen Neuanfang in der Bonner Behörde.
      ...

      Im Dezember wurde Apas-Chef Ralf Bose mit sofortiger Wirkung freigestellt, nachdem bekannt wurde, dass er privat mit Papieren des kollabierten Zahlungsanbieters handelte, während die Behörde den Fall bereits untersuchte. Am 13. Januar sei Bose außerordentlich gekündigt worden, hieß es nun in Kreisen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), bei dem die Apas angesiedelt ist.

      ...
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      4 Antworten
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      schrieb am 31.01.21 14:16:06
      Beitrag Nr. 1.242 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.725.104 von faultcode am 31.01.21 11:51:01Waum schreibts du nicht mal was im Gamestop-Thread? Die Leute dort könnten etwas mehr Wissen gebrauchen.
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      schrieb am 01.02.21 15:05:53
      Beitrag Nr. 1.243 ()
      ..Wo sind die Reddit Leute, wenn man sie mal braucht..WC Rettung!
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      schrieb am 01.02.21 15:54:55
      Beitrag Nr. 1.244 ()
      dummpusher paradiso der erste wird seine scheisse nicht los.sollte doch letzte woche schon über 0,60 rammeln.der dummbatzten ist einfach zu dämlich.wird bald wieder in seinem teichkamp die klos putzen müssen.was für ein versager.
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      schrieb am 02.02.21 15:37:35
      Beitrag Nr. 1.245 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.888.242 von faultcode am 15.02.19 22:28:1815.02.2019
      Zitat von faultcode: da schau her:
      • offenbar hat die Commerzbank ihre "Fake news"-Behauptung ggü. der FT zurückgenommen:
      ...
      => damit wäre das geklärt:
      (a) Heike Pauls weiß nichts Substantielles oder Genaues zu Wirecard, und..
      (b) ..ist dem schlechten Ruf von Sellside-Analysten vollauf gerecht geworden :D
      (das Ansehen der Commerzbank ist sowieso im Keller :rolleyes: )

      jetzt hat auch dieses Trauerspiel sein vorläufiges Ende gefunden. Außer die Dame müsste doch mal vor den Wirecard-Untersuchungsausschuss treten (siehe oben):

      2.2.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…


      ...
      Entsprechende Informationen des Handelsblatts bestätigte das Geldhaus am Dienstag. „Die Commerzbank hat das Arbeitsverhältnis beendet“, teile das Institut mit. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das Thema aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht weiter kommentieren.“

      Pauls reagierte auf eine Anfrage des Handelsblatts nicht. Seit dem Auffliegen des Wirecard-Skandals im Juni 2020 hat sie jegliche Stellungnahme zu dem Thema abgelehnt.

      ...

      Unter den Analysten gehörte Pauls zu den größten Wirecard-„Fans“. In ihrer „Fake News“-Studie vom 31. Januar 2019 empfahl sie die Wirecard-Aktie zum Kauf und nannte ein Kursziel von 230 Euro. Es lag damit mehr als 50 Prozent über dem damaligen Wert der Aktie.

      Auch nach der Vorlage eines kritischen Berichts von KPMG, in dem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf fehlende Belege für das Drittpartnergeschäft von Wirecard hinwies, blieb die Commerzbank-Analystin bei ihrer positiven Einschätzung. „Wir sehen eine günstige Kaufgelegenheit“, heißt es in ihrer letzten Studie vom 18. Mai 2020. Auch am Kursziel von 230 Euro hielt sie eisern fest.

      Es war ihre letzte Wirecard-Studie.

      ...


      Entscheidend für Pauls‘ Ende bei der Commerzbank soll Finanzkreisen zufolge jedoch die Tatsache gewesen sein, dass sie Einschätzungen eines kritischen Investors an Wirecard-Finanzvorstand Burkhard Ley und Investor-Relations-Chefin Iris Stöckl weitergegeben hat. Das Unternehmen hatte somit die Möglichkeit, eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln, um den Vorwürfen zu entgegnen. Analysten sollen sich eigentlich neutral verhalten.

      Die E-Mail an das Wirecard-Management vom 20. Dezember 2016, über die „Der Spiegel“ zuerst berichtet hatte, liegt dem Handelsblatt vor. „Hallo Herr Ley, hallo Iris”, schreibt Pauls darin und berichtet dann über ein Gespräch mit dem Hedgefonds Greenvale Capital, „der bei Euch aktiv zu sein scheint“.

      Der Austausch habe ihr „einen sehr guten Eindruck vermittelt, was aktuell herumgereicht wird, und das interessiert Euch bestimmt auch – bitte vertraulich behandeln“, erklärte Pauls. Der Grundtenor des Hedgefonds: „Bei Euch ist alles zu gut, um wahr zu sein, und ein Großteil des Businesses muss daher ‚fake‘ sein (‚not all of it but most of it‘).“

      ...

      Dass Wirecard keine negativen Auswirkungen von einer Prepaid-Karten-Regulierung in den USA erwarte, sei aus Sicht von Greenvale Capital beispielsweise nicht nachvollziehbar und „laut meinen Gesprächspartnern ein Indiz, dass ihr von vorne bis hinten lügt“.

      Darüber hinaus erzählt Pauls, dass auch ihr Analysten-Kollege von der US-Bank Morgan Stanley misstrauisch ist. „Der Morgan-Stanley-Analyst scheint auf der Tonspur deutlich aggressiver zu sein als in seiner offiziellen Note“, schreibt Pauls. „Er soll zum Beispiel erzählen, dass er 8 Stunden (…) im Auto durch Chennai gefahren sei und dabei nur 5 Smartshops gefunden wurden, daher zweifelt er stark die von Euch kommunizierte Zahl der 120k outlets an.

      ...


      ___
      => die Wirecard-Spitze wusste also schon ab Ende 2016, daß einige Marktteilnehmer ihnen recht nah auf die Schliche kamen

      Morgan-Stanley-Analyst: wer war das?
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      schrieb am 03.02.21 10:06:41
      Beitrag Nr. 1.246 ()
      Die Commerzbank trennt sich von der umstrittenen Analystin Heike Pauls...


      ... beim Schach nennt man das Bauernopfer!
      Wirecard | 0,488 €
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      schrieb am 03.02.21 17:22:44
      Beitrag Nr. 1.247 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.702.716 von faultcode am 29.01.21 17:44:28
      Immer noch nichts begriffen.
      Diese absurde Erpressungsgeschichte war frei erfunden, seltsam, dass Du so selektiv zitierst.
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      schrieb am 03.02.21 23:01:12
      Beitrag Nr. 1.248 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.379.417 von faultcode am 12.07.20 16:34:2012.07.2020
      Zitat von faultcode: ...Warum auch immer, wollte sich die SZ damals, obwohl einige ihrer Fundstücke (aus Aschheim) wirklich gut waren, nicht dazu durchringen, Markus Braun's Lügen aufzudecken.
      ...

      ich gehe (mittlerweile) davon aus, daß auch bei der FT in London entsprechende Fundstücke direkt aus Aschheim (im übertragenen Sinne) gelandet sind:

      Die entscheidenden Hinweise bekommt McCrum Ende 2018: E-Mails und Tabellen. Auf dieser Grundlage veröffentlicht er am 30. Januar 2019 mit seiner Kollegin Stefania Palma einen Text über mutmaßliche Bilanzfälschungen durch Wirecard in Asien.


      Handelsblatt (und andere Medien in Deutschland) bekamen die mMn nicht, oder wenn, hatte es keine wirklichen Konsequenzen:

      Auf eine gemeinsame Anfrage von ZAPP und der Süddeutschen Zeitung teilt das Handelsblatt mit: "Wir haben seit 2019 mehr als 200 kritische Artikel über Wirecard geschrieben. Mit dem Wissen von heute hätten wir natürlich manches im Juli 2019 anders formuliert."

      3.2.
      Wie Wirecard kritische Medien ausschalten wollte
      https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Wie-Wirecard-kri…


      ___
      Daher auch heutzutage noch die Bissigkeit beim Handelsblatt gegenüber der SZ (https://twitter.com/jak_blume/status/1356681968675602440), das sich ja nachweislich nicht mit Ruhm bekleckerte: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-721-730/…

      Die Berichterstattung der SZ war schon OK (ich bin sonst ein Kritiker der SZ (*)), aber natürlich bei Weitem nicht auf dem Niveau der FT.

      Wahrscheinlich (>50%) hätte es die SZ mMn bei guter Quellenführung in Aschheim auch in der Hand haben können, wesentlich mehr zum Fall von Wirecard beizutragen als sie es letztendlich getan hat.

      Aber für echten investigativen Journalismus taugt Deutschland irgendwie nicht mehr. Man gibt sich in Summe viel zu staatstragend.

      Und so blieb eigentlich nur die Financial Times in London dafür übrig. Die US-Mediien (WSJ, Bad Blood, Theranos) sind dafür zu weit weg und Wirecard in den USA nie eine wirklich große Nummer gewesen.

      ___
      (*) ein bischen was ist schon dran am Vorwurf des Handelsblattes mMn. So neigt die SZ in Summe schon seit sehr vielen Jahren dazu, erkennbare Missstände, vor allem in München Stadt, nicht zu erwähnen oder wenn es nicht mehr anders geht, weichzuspülen. Das viele Geld in dieser Stadt begünstigt so etwas natürlich. Die meisten haben halt genug davon im Gegensatz zu Berlin, Köln und heutzutage auch Hamburg.

      Und viel Geld macht irgendwann halt bequerm.

      Hier beugt sich die SZ erkennbar dem mehrheitlich rot-grünen-Bias ihrer Stammleserschaft, bzw. dem, was davon noch übrig geblieben ist.

      Die SZ (Lokalteil) reagiert überhaupt/idR nicht darauf, wenn man sie auf lokale Mißstände in München aufmerksam macht (unter vollem Klarnamen, Anschrift etc.), wenn diese dem politischen Bias zuwiderlaufen, aber klein genug sind, um unter den Teppich gekehrt zu werden. Dadurch schützt man oft in Summe die entsprechenden Amtsträger. (mir ist aber auch klar, daß München nicht Chicago ist, Wirecard hin oider her)

      Der langjährige Oberbürgermeister von München war mit richtigem Beruf auch Journalist und mit dem richtigen Parteibuch ausgestattet. Er arbeitete sogar selber Ende der 60er Jahre bei der SZ.

      Sowas kann enorm nachwirken.
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      Avatar
      schrieb am 06.02.21 01:19:45
      Beitrag Nr. 1.249 ()
      Live-Bilder von Jan Maršálek:

      5.2.
      Exklusives Wirecard-Video -- »Wie Livebilder von der Titanic«
      Kurz vor dem Zusammenbruch von Wirecard hält die Chefriege für ihre Belegschaft ein Videomeeting ab. Der mutmaßliche Milliardenbetrüger Jan Marsalek zeigt sich lässig. SPIEGEL-Redakteur Tim Bartz über ein bizarres Zeitdokument.

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-skand…
      ...




      Video ist vom 4.5.2020, also nach Veröffentlichung des vernichtenden KPMG-Berichtes

      Und ganz wichtig: Braun spricht über die Höhe des Aktienkurses, spricht von "starker Unterbewertung": "currently heavily undervalued"

      "...to bring back the share price quickly"
      Wirecard | 0,469 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.02.21 01:41:41
      Beitrag Nr. 1.250 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.469.895 von faultcode am 16.01.21 13:56:584.2.
      Nach Wirecard-Mail Deutsche Bank entmachtet Aufsichtsrat Alexander Schütz
      Die Deutsche Bank zieht Konsequenzen aus einer pikanten Wirecard-Mail. Aufsichtsrat Alexander Schütz, als Vertreter des inzwischen kollabierten chinesischen Großaktionärs HNA ins Gremium gekommen, darf in keinem Ausschuss mehr mitreden.
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/alexander-…
      ...

      Schütz selbst ist seit Dezember auch nicht mehr an der Deutschen Bank beteiligt - sein Aufsichtsratsmandat könnte er aber behalten. Aufsichtsräte können vor Ablauf ihrer Amtszeit nur durch einen mehrheitlichen Beschluss auf der Hauptversammlung ausgetauscht werden oder wenn das Mitglied von sich aus zurücktritt. Schütz ist bis 2023 gewählt.
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      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.02.21 12:28:05
      Beitrag Nr. 1.251 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.853.822 von faultcode am 06.02.21 01:19:45

      "Eine moderne Version der Mafia"
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      2 Antworten
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      schrieb am 06.02.21 21:40:39
      Beitrag Nr. 1.252 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.856.834 von faultcode am 06.02.21 12:28:05Sehr lesenswerte Wirecard-Lektüre mMn.


      Schnipsel daraus (meine Formulierungen und Deutungen):

      • wenn ich das richtig als Laie deute, hat Markus Braun ebenso wie Jan Maršálek einen Hang zum übertriebenen Narzissmus; siehe die Sache mit dem Maybach-Auto oder auch auch die Mitgliedschaft im Hearthouse Munich: https://www.thehearthouse.me/
      Seine Beteiligungsgesellschaft war dort sogar Groß-Kreditgeber. Gut, das kann man quasi auch als Business-Investition bezeichnen, um die richtigen Leute zu treffen (und irgendwie auch ein Widerspruch aus der Ferne zu seiner offensichtlich originären Menschenscheu):
      • auch ein Top-CEO war er nicht: unzählige, internationale Groß-Projekt-Ideen nach 2011 (~) wurden intern angeschoben und scheiterten an der Realität und/oder den eigenen technischen Unzulänglichkeiten, auch Unzulänglichkeiten in der Kompentenz im eigenen Haus, aber auch am pompösen Auftreten eines Jan Maršálek's; oft erst nach Jahren

      • Markus Braun war sich aber des allgemeinen Kompetenz-Mangels im Haus (in Bezug auf die Ansprüche nach innen und außen) offenbar sehr wohl bewusst

      • Markus Braun ist jemand, der absolut die Nerven behalten kann. Das ist auch hier eine wichtige Eigenschaft: Markus Braun soll laut Jörn Leogrande (+) zuletzt wahrscheinlich den Einblick in die tatsächlichen Umsätze mit ihren Details verloren haben, etwas, was offenbar nur noch Jan Maršálek im Griff hatte

      • oft schon erwähnt: für Markus Braun war die Höhe des Aktienkurses (und bis zuletzt, siehe oben das Town hall-Meeting) von zentraler Bedeutung

      => man kann in Summe mMn festhalten:
      • das Image als versierter "Digital-Visionär" mit asketischem Tech-Nerd-Einschlag war bei Markus Braun offenkundig zu großen Teilen reines, aber erfolgreiches Schauspiel; auch er lebte privat und jahrelang auf großem Fuß (wie eben Jan Maršálek)


      Jan Maršálek ist/war ein perfektionistisches Talent mit schneller Auffassungsgabe und Hang zur Geselligkeit als "perfekter Gentleman"; allerdings kein strategischer Langfristdenker; auch war er in Aschheim, wenn überhaupt mal anwesend, Einzelgänger bei der Arbeit, so wie Markus Braun, also zur Umsetzung von internationalen Groß-Projekt-Ideen denkbar ungeeignet
      (der (technische) Kompetenz-Mangel bei Wirecard wurde zwar schon oft erwähnt in der einen oder anderen Form, aber in Rückblende erscheint der mir auch als ein zentrales Betrugs-Motiv: Fake it 'til you make it -- auch wenn Jörn Leogrande sich und seine Truppe lobt (+).
      Ich verweise dabei als Beispiel nochmal auf die nachweislich misslungene bzw. am Ende nicht erfolgte Integration des wichtigen Prepaid-Kartengeschäfts der Citigroup.)
      • und so generierte man mit recht einfachen Mitteln Erfolge laut Jörn Leogrande, indem Jan Maršálek schnell Revenue Share-Deals einfädelte (mit zukünftiger Gewinnaufteilung mit dem Kunden als Plan), statt klassisch ein Geschäft über Gebührenumsätze aufzuziehen
      => laut Jörn Leogrande mangelte es Wirecard an (echten) Umsätzen und hätte dabei, trotz vereinzelter Kostenspinnerei, die Kosten im Griff gehabt. Braun und Steidl waren pingelige Kosten-Checker.


      • FC: wenn dieser bizarre Typ Oliver B. wirklich der einzige Kronzeuge der Staatsanwaltschaft München ist, dann "gute Nacht". Und Markus Braun weiß das mMn auch. Aber Oliver B. ist die einzige Person aus dem "inneren Kreis" um Jan Maršálek herum (Henry O’Sullivan, Oliver B., die Häusers), der die Staatsanwaltschaft München habhaft geworden ist. Markus Braun war nicht Teil davon --> voilà!!


      Henry O’Sullivan, nach Alkoholkonsum vom Typ britischer Hooligan, gilt auch als untergetaucht


      • mit dem Eintritt von Jan Maršálek in den Vorstand 2010 spielte offenbar das Thema "Family & Friends" auf wichtigen Positionen eine entscheidende Rolle, v.a. im Ausland/Asien -- also nach dem Ausscheiden von EBS-Gründer Paul Bauer-Schlichtegroll aus dem AR im Jahr 2009 (*)

      • das Ehepaar Häuser in Singapur nahm dabei eine Schlüsselrolle ein (Brigitte Häuser-Axtner, VP of Digital Sales (zu Deutsch: Porno) + Carlos Häuser, Executive Vice President, später Ocap-CEO)
      • Carlos Häuser soll Ambitionen auf einen Vorstandsposten gehabt haben: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-711-720/…
      <allerdings fehlt es hier beim Komplex Häuser an tieferschürfenden Details. Ich empfehle hier die FT, z.B.: "Prosecutors suspect Wirecard was looted before collapse" vom 7.8.2020 --> https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-931-940/… >


      • ein interessantes Detail mMn: Braun flog gerne "an den Menschenmassen mit Privatjets vorbei"/FC, u.a. mit Avcon Jet und wie der Zufall es will, das war doch die Firma, die letztes Jahr Jan Maršálek auf seiner Flucht aus Österreich flog :rolleyes:
      https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-891-900/…


      (+) zum Interview mit Jörn Leogrande, zuletzt Executive VP of Wirecard Labs (Chefin Susanne Steidl, CPO - auch Perfektionistin :D ):
      • FC: ja vielleicht ist an allem aber ursächlich Paul Bauer-Schlichtegroll schuld, weil der so despotisch zum Jan und anderen war und die sich davon nie erholt haben :cry: --> https://de.wikipedia.org/wiki/Wirecard#Gr%C3%BCndung_und_ers…
      Heute ist er Öko-Hotel-Besitzer in Laos.

      • der Artikel ist offensichtlich mit Hilfe und vor dem Hintergrund des Buches "Bad Company: Meine denkwürdige Karriere bei der Wirecard AG", 8. Februar 2021, von Jörn Leogrande, erschienen


      ___
      (*) die zeitliche Lücke ist minimal und historisch betrachtet wohl der erste absolute Schlüsselmoment in der Wirecard-Betrugs-Story (~):
      • Bauer-Schlichtegroll verließ den Wirecard-Aufsichtsrat zum 31.10.2009
      • Jan Maršálek wurde am 1.2.2010 COO von Wirecard
      siehe Annual Reports

      (~) der zweite war der "Black Friday", 15.4.2011, als in den USA viele große Poker- etc.-Seiten im Web gesperrt wurden
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      schrieb am 07.02.21 12:08:58
      Beitrag Nr. 1.253 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.861.754 von faultcode am 06.02.21 21:40:39Markus Braun ist wie der Metzgermeister, der eines Tages nicht mehr wissen will, wie bei ihm hinten der Leberkäse gemacht wird, aber immer mehr davon fordert und das auch so öffentlich als verkauft dokumentieren lässt.

      ___
      das ist nur eine Metapher, kein Angriff auf ehrbare Metzgermeister
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      schrieb am 09.02.21 13:33:37
      Beitrag Nr. 1.254 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.725.104 von faultcode am 31.01.21 11:51:019.2.
      Finanzministerium kritisiert frühere Entscheidung der Bafin
      Welche Schuld trägt die Bafin am Wirecard-Skandal? Nach SPIEGEL-Informationen hat sich das Finanzministerium erstmals von einer konkreten Maßnahme der ihr unterstellten Finanzaufsicht distanziert.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-finanzministerium…
      ...
      Das Bundesfinanzministerium (BMF) zweifelt erstmals eine Entscheidung der ihr unterstellten Finanzaufsicht Bafin in der Wirecard-Affäre an. Die Behörde hatte am 18. Februar 2019 ein sogenanntes Leerverkaufsverbot gegen Aktien der Wirecard AG verhängt.
      ...

      Doch nun scheint sich das Ministerium von Olaf Scholz (SPD) von dem umstrittenen Verwaltungsakt zu distanzieren. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, die dem SPIEGEL und der »Financial Times« vorliegt. Darin geht es unter anderem um die Voraussetzungen, die für ein solches Verbot vorhanden sein und von der Bafin überprüft worden sein müssen.

      Dazu zählt etwa die Frage, ob die sogenannten Shortselling-Attacken das Marktvertrauen oder die Stabilität des Marktes insgesamt erschüttern könnten. Eine sorgfältige Datenanalyse, mit der dies hätte festgestellt werden können, habe es vonseiten der Bafin nicht gegeben, heißt es in der Antwort auf die Parlamentsanfrage.

      Die Bafin habe lediglich eine »Ermessensentscheidung zur Gefahrenabwehr aufgrund der Beobachtung bestimmter Daten, einschließlich der Volatilität der Kursbewegung«, getroffen.

      Zwar würde eine tiefere Analyse vom EU-Recht auch nicht zwingend gefordert. Doch das Bundesfinanzministerium hätte sich dies offensichtlich gewünscht. »Nach Auffassung der Bundesregierung ist an den Erlass eines Netto-Leerverkaufsverbots ein hoher Maßstab anzulegen«, schreiben die Ministerialen in ihrer Antwort an die Grünen.

      »In künftigen Fällen«, so heißt es weiter, sollten »weitergehende Analysen und Untersuchungen« durch die Bafin vorgenommen und »die Belastbarkeit der ihr vorliegenden Informationen weitergehend« geprüft werden.

      ...
      Wirecard | 0,448 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.02.21 08:19:18
      Beitrag Nr. 1.255 ()
      Im Fall von Grenke scheint die Bafin zumindest mal hörter durchzugreifen, siehe gestrige und heutige Unternehmensmitteilung:

      https://www.grenke.de/grenke-aktuell/news-meldungen/2021/09.…

      Es gibt zwischen den beiden Gesellschaften schon sehr viele Paralellen. In dem neuen Video der SdK wird das ganz gut durch zwei Experten diskutiert, die auch in der Aufarbeitung des Wirecard-Skandals aktiv tätig sind und auch dazu Stellung nehmen:
      Wirecard | 0,445 €
      Avatar
      schrieb am 10.02.21 08:19:28
      Beitrag Nr. 1.256 ()
      Wirecard | 0,445 €
      Avatar
      schrieb am 11.02.21 12:21:42
      Beitrag Nr. 1.257 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.903.116 von faultcode am 09.02.21 13:33:3711.2.
      Bundesgerichtshof entbindet EY-Wirtschaftsprüfer von Verschwiegenheit
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-bunde…
      ...
      In ihrer Begründung gaben die Richter EY recht in ihrer Einschätzung, dass bislang dazu keine Rechtssicherheit gegeben war. Sie hoben deshalb auch die Strafzahlung von 1000 Euro gegen EY-Prüfer Orth durch den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss auf.

      »Da eine höchstrichterliche Entscheidung zu der maßgeblichen Rechtsfrage bislang fehlt und dazu insbesondere divergierende Entscheidungen vorliegen, ist dem Antragsteller sein Verhalten nicht vorwerfbar«, schreiben die BGH-Richter in ihrer Begründung, die dem SPIEGEL vorliegt.
      ...

      Der Untersuchungsausschuss, der am Donnerstag seine Zeugenbefragung fortsetzt, dürfte sich nun schnell darüber verständigen, die EY-Prüfer erneut zu laden und zu befragen. Sie erhoffen sich dadurch Aufklärung in der Frage, wie es zu den positiven Testaten der Wirtschaftsabschlüsse bis 2018 kam.

      ...
      Wirecard | 0,438 €
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      Avatar
      schrieb am 11.02.21 18:25:27
      Beitrag Nr. 1.258 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.950.909 von faultcode am 11.02.21 12:21:42https://www.reuters.com/article/media-germanys-accounting-wa…

      February 11, 2021 -- 12:28 PM-- Updated 6 hours ago
      MEDIA - Germany's accounting watchdog told Wirecard it did 'not want' to investigate fraud - FT

      By Reuters Staff

      1 Min Read

      -- Source link: on.ft.com/3jFY3ah

      -- Note: Reuters has not verified this story and does not vouch for its accuracy
      Wirecard | 0,432 €
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      schrieb am 12.02.21 14:15:08
      Beitrag Nr. 1.259 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.702.716 von faultcode am 29.01.21 17:44:28der Kollege Bühring, nur Staatsanwalt, gibt sich genauso ahnungslos:


      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-verfolgen-…

      ...

      ...

      => Daniel James Harris
      Wirecard | 0,437 €
      12 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.02.21 14:20:01
      Beitrag Nr. 1.260 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.977.105 von faultcode am 12.02.21 14:15:08"ein möglicher Drogenhändler":

      Wirecard | 0,434 €
      11 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.02.21 14:46:36
      Beitrag Nr. 1.261 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.977.213 von faultcode am 12.02.21 14:20:01
      &quot;Naivität&quot;?
      aus Sicht der CSU war es nun offenbar die Staatsanwaltschaft München (neben Berlin natürlich), die bei Wirecard maßgeblich versagt hat:



      Die Leute hier sind ja allesamt vorbereitet und hatten Monate Zeit dazu. Da ist nicht mehr viel spontan.

      => die Frage muss also mMn lauten: war das auch wirklich so? Also "Naivität"?

      Ich erinnere oben an das abweichende Verhalten der ortsnahen BayernLB.
      Wirecard | 0,421 €
      10 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.02.21 15:10:43
      Beitrag Nr. 1.262 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.977.795 von faultcode am 12.02.21 14:46:36
      ...



      Wo ist da das Problem?

      Man weiß doch nun an welcher Schlüsselstelle und an welchen Schnittstellen es zu einem offensichtlichen Staatsversagen gekommen ist.

      Dann würde ich, der Wille vorausgesetzt, genau dort im Detail, ermitteln (lassen).


      Ach so. Auch Markus Söder will ja noch Kanzler werden :rolleyes:


      Und wo ist eigentlich der Dienstherr, Staatsminister Georg Eisenreich?

      Hier ist er schließlich auch ganz vorne dabei, wenn es um Betrug geht:

      11. Januar 2021:
      Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) sieht die bayerische Justiz im Kampf gegen Betrug mit Corona-Soforthilfen "sehr wachsam und gut aufgestellt". Er betont: "Betrug lohnt sich nicht. Neben der Pflicht zur Rückzahlung der Corona-Soforthilfe drohen hohe Geldstrafen und Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren."
      https://www.sueddeutsche.de/bayern/kriminalitaet-muenchen-be…
      Wirecard | 0,421 €
      9 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.02.21 15:20:16
      Beitrag Nr. 1.263 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.978.392 von faultcode am 12.02.21 15:10:43


      Zusammenhang:
      Feb 12, 2021 2:13 PM
      Kimmer: Ich war seit 2012 im Referat ‚Untersuchung von Marktmanipulation‘ eingesetzt.

      Befasst mit Wirecard war ich seit dem 1.2. 2019; damals wurde die Marktmanipulationsuntersuchung eingeleitet, infolge von Artikeln der Financial Times.

      Ich war auch eingebunden in die Befassung mit dem Leerverkaufsverbot.



      Ein erfahrener Mann also.
      Wirecard | 0,422 €
      8 Antworten
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      schrieb am 12.02.21 15:25:34
      Beitrag Nr. 1.264 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.978.638 von faultcode am 12.02.21 15:20:16

      gut, könnte man einwenden, De Masi ist von der "falschen" Partei - und die CSU hat sich vorläufig schon mal auf "Naivität" festgelegt.
      Wirecard | 0,423 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 12.02.21 15:42:12
      Beitrag Nr. 1.265 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.978.638 von faultcode am 12.02.21 15:20:16das müsste also Referat WA 23 sein (damals - noch ein altes Organigramm):


      ...


      => eigentlich war, bzw. ist die BaFin doch "voll" ausgestattet
      Wirecard | 0,423 €
      Avatar
      schrieb am 12.02.21 15:44:53
      Beitrag Nr. 1.266 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.978.755 von faultcode am 12.02.21 15:25:34

      :rolleyes:
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      5 Antworten
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      schrieb am 12.02.21 17:33:46
      Beitrag Nr. 1.267 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.979.184 von faultcode am 12.02.21 15:44:53Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl soll heute nochmal vernommen werden.

      Aber wohl nicht mehr mit Begleitung in obigem Blog.

      ___
      ich denke aber, daß mittelfristig die gesetzliche Konsequenz aus der Wirecard-Affäre nur sein kann, daß man eine Staatsanwaltschaft in Deutschland nicht mehr mit so windigen Papieren im Zusammenhang mit der Wertpapieraufsicht/Asset-Management der BaFin - egal woher sie kommen - "überzeugen" kann, ungeprüft gegen die vorzugehen, die das Ziel solcher Papiere sind.

      (A) d.h., die Staatsanwaltschaft muss in so einem Fall mMn eine dokumentierte Prüfung einleiten und nicht nur sagen, den Rechtsanwalt XYZ kenne ich schon seit X Jahren.

      Dagegen könnte man natürlich einwenden: noch mehr Bürokratie?

      Und natürlich kann auf so eine Prüfung, wie auf jede eigentlich, politischer Einfluss genommen werden.

      (B) oder man sagt: der Bund richtig dafür eine eigene Finanz-Staatsanwaltschaft ein - mit englischen Sprachkenntnissen und internationaler Ausrichtung.

      Gibt ja aus gutem Grund seit 1950 schon die Generalbundesanwalt (beim Bundesgerichtshof), die dem Bundesministerium der Justiz zugeordnet ist.


      (B) würde mir besser gefallen.
      Wirecard | 0,431 €
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.02.21 15:07:08
      Beitrag Nr. 1.268 ()
      &quot;510 relevante Mitarbeitergeschäfte von 85 Beschäftigten&quot;
      12.2.
      Kritik an internen Kontrollen der Bafin
      https://www.faz.net/aktuell/finanzen/nach-wirecard-skandal-k…
      ...
      Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte schreibt in einer Auswertung zum Insiderhandel von Bafin-Mitarbeitern, die Bafin habe einige marktübliche Regeln zum Entgegenwirken von Insidergeschäften selbst nicht angewendet, etwa die automatische Erfassung und Meldung von Aktiengeschäften von Mitarbeitern, die über Insiderinformationen verfügen (Zweitschriftverfahren).

      Für die Bafin-Beschäftigten hätten in der fraglichen Zeit von Januar 2018 bis September 2020 auch keine spezifischen Handelsverbote, wie etwa ein Verbot von Geschäften mit Aktien von durch die Bafin beaufsichtigten Instituten, bestanden.

      Geschäfte seien von Beschäftigten teils mit „erheblicher zeitlicher Verzögerung“ angezeigt worden, was die Vollständigkeit und Richtigkeit der getätigten Meldungen infrage stelle. Die Wirtschaftsprüfer empfehlen der Bafin, die internen Kontrollsysteme zu stärken.

      ...


      siehe auch PDF: 9.2.2021
      https://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/Bericht/dl_delo…

      =>
      ...


      ...
      Wir empfehlen darüber hinaus zu überprüfen, dass alle Beschäftigte, die Geschäfte mit Bezug zur Wirecard AG angezeigt haben, die Geschäfte vollständig und richtig angezeigt haben.

      => d.h., die Zahl 510 ist möglicherweise nur eine Untergrenze


      nebenbei:
      • das hier betrifft nur die BaFin. Was ist mit Mitarbeitern der vielen anderen Behörden, die mit Wirecard befasst waren und möglicherweise Zugang zu entsprechend vertraulichen (Insider-)Info's hatten?

      Gut, könnte man da sagen und auch bei der BaFin: manch entscheidende Info war auch einfach Fake, obwohl vertraulich, wie eben der vermeintliche Erpressungsversuch durch Bloomberg (Beitrag Nr. 1.239).

      Da fällt mir ein: warum hat offenbar auch niemand bei der BaFin bei Bloomberg angerufen und mal nachgefragt: "Hello! Are you extorting Wirecard?" :rolleyes:

      Warum hat die BaFin eigentlich nicht selber Anzeige gegen Bloomberg gestellt, einfach um mal zu sehen, wie dann passiert wäre?

      Ich meine, die sind der Staat.

      Wie soll das in Zukunft mit so einer passiven Beamten-Haltung bei der BaFin laufen, wenn sie mehr "Biss" bekommt/bekäme:

      8.10.2020
      “Wir wollen mehr Biss für die Bafin”, sagte Scholz. “Der Bafin soll es an nichts fehlen, weder an Personal, noch an Technik, noch an Finanzmitteln, noch an rechtlichen Handlungsmöglichkeiten”, so der Minister.
      https://www.rnd.de/politik/folgen-aus-wirecard-skandal-mehr-…
      Wirecard | 0,432 €
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      schrieb am 15.02.21 00:19:49
      Beitrag Nr. 1.269 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.982.076 von faultcode am 12.02.21 17:33:46Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl:

      14.2.
      Bafin widerspricht Staatsanwaltschaft im Wirecard-Untersuchungsausschuss
      Spielten die Strafverfolger eine aktivere Rolle beim Leerverkaufsverbot der Finanzaufsicht als bislang bekannt? Die Aussage eines Bafin-Mitarbeiters legt das nahe.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...
      Bäumler-Hösl wurde nach der Zeugenaussage von Kimmer am Freitag ein zweites Mal im Untersuchungsausschuss befragt. Teilnehmern zufolge sagte sie, sie habe keine aktive Erinnerung mehr daran, ob sie der Bafin gesagt habe, Wirecard werde erpresst, oder ob sie nur gesagt habe, es gebe entsprechende Vorwürfe.

      Die Staatsanwaltschaft habe jedenfalls keine Position zum Thema Leerverkaufsverbot gehabt und geäußert. Dieses Bafin-Instrument sei ihr unbekannt gewesen.
      ...

      Für De Masi stellt sich jetzt die Frage, ob Staatsanwältin Bäumler-Hösl nun befangen sei und ob das womöglich den Prozess gegen Ex-Wirecard-Chef Markus Braun gefährden könnte.
      ...

      Für die erfolgsverwöhnten Staatsanwälte in München ist das ungewohnter Gegenwind. Bäumler-Hösl ist eine der erfahrensten Ermittler der Republik, gilt als Expertin für große und komplexe Verfahren. In ihrer Karriere spielte sie eine maßgebliche Rolle in zahlreichen, teils spektakulären Strafverfahren. Sie war vor mehr als einem Jahrzehnt mit dem Schmiergeld-Skandal bei Siemens befasst, ermittelte im Korruptions- und Untreue-Komplex bei der BayernLB sowie zu schwarzen Kassen bei Airbus.

      In der Staatsanwaltschaft München I führt sie das Kommando über die auf Wirtschaftsstrafsachen spezialisierte Hauptabteilung III, in der sich rund 50 Ermittler neben Betrugs- und Untreuedelikten unter anderem auch mit Geldwäsche- und Steuerstraftaten beschäftigen.

      ...

      In den Jahren zuvor war die Staatsanwaltschaft wiederholt mit Wirecard befasst. Kurz nach der Jahrtausendwende ermittelte sie gegen Vorstandschef Markus Braun im Zusammenhang mit umstrittenen Vorgängen rund um die Pleite einer Wirecard-Vorgängerfirma.

      Später nahmen die Ermittler den Konzern wegen Finanztransaktionen für illegales Online-Glücksspiel in den USA unter die Lupe. Das Verfahren wurde jedoch 2012 eingestellt, „da ein Tatnachweis nicht zu führen war“, wie es damals hieß. 2015 durchsuchte die Staatsanwaltschaft im Amtshilfeverfahren für die US-Behörden die Wirecard-Zentrale.



      ___
      Ich denke auch, daß die Frage, ob Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl (und womöglich nicht nur sie) als befangen gelten kann, immer drängender wird.
      Wirecard | 0,432 €
      Avatar
      schrieb am 15.02.21 07:52:03
      Beitrag Nr. 1.270 ()
      Heute zu lesen.

      Marsalek soll Braun 14 Millionen Euro Schulden.

      Ist doch gar nicht so schlimm, Braun hatte doch kein eigenes Geld, war doch auch nur geklaut! 🤣
      Wirecard | 0,440 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 16.02.21 00:35:48
      Beitrag Nr. 1.271 ()
      Nachtrag aus Wien:

      6.2.
      Wirecard: „Wir sehen einander ja heute Abend!“
      Ein cooler Beratungsauftrag, Einladungen zu exklusiven Mittagsessen und Kontakte zu israelischen Verschlüsselungsspezialisten: Aus der schwungvollen Geschäftsbeziehung des ÖVP-Stiftungsrats im ORF Thomas Zach mit Wirecard-Manager Jan Marsalek.
      https://www.profil.at/wirtschaft/wirecard-thomas-zach-jan-ma…
      ...
      Geschlossen wurde das Geschäft im Juni 2016 zwischen der Wirecard AG und der Wiener Gradus Proximus Corporate Advisory GmbH (Hälfte Ulmer, Hälfte Zach). Der Vertrag sollte zunächst zwölf Monate laufen, sich bei Nichtkündigung aber um jeweils ein weiteres Jahr verlängern. Volumen: 25.000 Euro Monatspauschale exklusive Umsatzsteuer, also 300.000 Euro im Jahr, zuzüglich Reisen- und Aufenthaltsspesen „außerhalb des Großraums Wien“.

      Für diesen Betrag sollten die Leute von Gradus Proximus ein Auge auf aktuelle Online-Nachrichten und -Meinungen zu Wirecard haben dazu laufend nach Deutschland berichten.

      „Aus einer großen Menge an Datenquellen und Formaten sollen (finanz)mathematische Inhalte, Netzwerke, Akteure und kurzfristige Stimmungsschwankungen präzise bestimmt werden, um so inhaltliche Trends für Entscheidungen zeitgerecht nutzbar zu machen“, heißt es in dem profil vorliegenden Dokument. Für Gradus Proximus unterschrieb damals Christoph Ulmer, für Wirecard unterzeichneten Markus Braun und Jan Marsalek.

      ...

      __
      So, so. Markus Braun hat also mitunterschrieben.
      Wirecard | 0,424 €
      Avatar
      schrieb am 16.02.21 01:17:55
      Beitrag Nr. 1.272 ()
      15.2.
      "Versagen in allen Bereichen"
      Die internationale Überprüfung Deutschlands zur Güte der Geldwäschebekämpfung wurde verschoben. Experten rechnen schon jetzt mit dem Schlimmsten.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/finanzkriminalitaet-v…
      ...
      Das zeigte auch der Fall Wirecard: Das Hin und Her zwischen der Regierung Niederbayern und der Finanzaufsicht Bafin, wer für die geldwäscherechtliche Beaufsichtigung der inzwischen insolventen Betrugsfirma zuständig war, machte die Defizite bei der Kontrolle deutlich.
      ...

      ___
      Man darf auf die (möglichen) Anklagen im Fall Wirecard gespannt sein oder auch nicht.
      Wird es da nur um schnöde Wirtschaftskriminalität gehen oder auch um (deutlich) mehr mit einer quasi politischen Dimension. Zum Beispiel: für wen, wenn dem so war, hat Wirecard wissentlich höchst illegale Geldströme organisiert?


      Meine Prognose: vor der Bundestagswahl am 26.9.2021 wird es keine Anklage im Fall Wirecard von der Staatsanwaltschaft München geben.
      Wirecard | 0,424 €
      Avatar
      schrieb am 16.02.21 02:07:43
      Beitrag Nr. 1.273 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.006.734 von soistdasalso am 15.02.21 07:52:0315.2.
      Noch mehr dubiose Geldflüsse und Schulden im Wirecard-Fiasko
      Jan Marsalek schuldet Ex-Wirecard-Chef Markus Braun anscheinend 14 Millionen Euro. Erfolgte ein gut getarnter Griff in die Firmenkasse, um die Schulden zu tilgen?
      https://www.derstandard.at/story/2000124195148/noch-mehrdubi…
      ...
      Braun gewährte Ende 2017 über seine Firma MB Beteiligungs GmbH Jan Marsalek einen Privatkredit in Höhe von 50 Millionen Euro, wie aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) hervorgeht. Das Geld hätte für Investments in ein oder mehrere Start-ups dienen sollen. Auf Sicherheiten wurde verzichtet, möglicherweise weil die beiden ohnehin mit solchen Summen jonglierten wie andere mit Beträgen im zweistelligen Euro-Bereich.

      Dieses Geschäft dürfte die Beziehung der beiden ziemlich belastet haben, wie es in der SZ heißt. Braun war zwischenzeitlich knapp bei Kasse und auf die Rückzahlung angewiesen, Marsalek konnte oder wollte dies nicht. Mittlerweile ist er untergetaucht, und nach wie vor fehlen inklusive Zinsen 14 Millionen Euro von dem Darlehen.
      ...

      Denn Ende 2019 wurde es rund um diesen und einen weiteren Kredit spannend. Braun musste ein Darlehen über 150 Millionen Euro bei der Deutschen Bank zurückzahlen. Einen Teil dieses Geldes hätte er dafür genutzt, seinerseits Marsalek die 50 Millionen Euro vorzustrecken. Zu dem Zeitpunkt hatte Marsalek erst drei Millionen zurückgezahlt. Die restlichen 47 Millionen sollen auf einem Treuhandkonto auf der Isle of Man gelegen sein, einem Steuerparadies zwischen Großbritannien und Irland.

      Den Ermittlern zufolge dürfte Braun also einen Kredit im eigenen Konzern (bei der Wirecard-Bank, Anm.) aufgenommen haben, um die Schulden bei der Deutschen Bank zu tilgen. Daraufhin folgen wieder einmal Geldflüsse, die eine schiefe Optik hinterlassen. Braun musste den Wirecard-Kredit am 1. April 2020 zurückzahlen, genau an diesem Tag zahlte Marsalek einen großen Teil seiner Schulden zurück. 35 Millionen Euro seien bei der MB Beteiligungs GmbH eingegangen. Nun wird es etwas kompliziert.

      Dieses Geld soll sich Marsalek mit Brauns Hilfe bei Wirecard besorgt haben. Wirecard gewährte Ende März 2020 einer Firma in Asien einen Kredit über 100 Millionen Euro. Der entsprechende Teil soll dann über Litauen und der Isle of Man über Marsalek an Braun gegangenen sein.

      Es wirkt demnach, als seien Firmengelder benutzt worden, um private Kredite zu tilgen. So steht es zumindest im Haftbefehl gegen Braun.
      ...

      Bei einer Einvernahme im Dezember erzählt Braun, dass der Kredit zu einem heftigen Streit zwischen ihm und Marsalek geführt hätte. Das Verhältnis der beiden dürfte aber schon vorher sehr schlecht gewesen sein – zumindest in Brauns Version.
      ...

      Braun übernahm die Geschäftsführung 2002, die folgenden 13 Jahre hätten er und Marsalekt ein enges Vertrauensverhältnis zueinander gehabt. Dann hätten sie begonnen, sich auseinanderzuleben, erzählt Braun. Er habe dann auch den Gedanken verworfen, Marsalek zu seinem Nachfolger zu machen. Firmeninterne Unstimmigkeiten hätten dann zum kompletten Bruch geführt. Es ging nicht mehr.

      ...
      Wirecard | 0,424 €
      Avatar
      schrieb am 16.02.21 02:21:47
      Beitrag Nr. 1.274 ()


      Quelle: Bundesanzeiger
      Wirecard | 0,424 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 16.02.21 13:58:48
      Beitrag Nr. 1.275 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.024.650 von faultcode am 16.02.21 02:21:47Staatshaftungsrechtliche Implikationen des Wirecard-Skandals

      Moritz Renner -- Prof. Dr. iur., Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales und Europäisches Wirtschaftsrecht an der Universität Mannheim. Der Beitrag geht auf eine Anfrage aus der Praxis zurück.

      Im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal sind die deutschen Aufsichtsbehörden in die Kritik geraten. Das deutsche System der behördlichen Bilanzkontrolle hat sich als weitgehend dysfunktional erwiesen. Insbesondere vor dem Hintergrund unionsrechtlicher Vorgaben können deshalb Staatshaftungsansprüche geschädigter Anleger bestehen. Neben Ansprüchen unmittelbar gegen die BaFin kommt eine Haftung der Bundesrepublik Deutschland sowohl für die fehlerhafte Umsetzung der Transparenz-RL durch den Bundesgesetzgeber als auch für Versäumnisse seitens der Bundesregierung, der BaFin und der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung e. V. in Betracht.

      https://www.zbb-online.com/heft-1-2021/zbb-2021-1-staatshaft…
      ...


      ...
      Wirecard | 0,424 €
      Avatar
      schrieb am 17.02.21 18:49:28
      Beitrag Nr. 1.276 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.982.076 von faultcode am 12.02.21 17:33:46
      Zitat von faultcode: Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl soll heute nochmal vernommen werden....

      Und wieder gibt es Zufälle im Fall Wirecard:

      • ausgerechnet dann hat die Digitale Tonaufzeichnung nicht funktioniert :laugh:


      https://twitter.com/hmtillack/status/1362031745898582022

      Leider wurde das erst am Montag festgestellt :D

      Noch Fragen?
      Wirecard | 0,420 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 17.02.21 18:54:09
      Beitrag Nr. 1.277 ()
      17.2.
      Im BND vermutete man bereits 2020, dass sich Jan Marsalek in Russland versteckt
      Bereits im Sommer glaubte man im BND, dass der Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek in Russland untergetaucht ist. Das zeigen geheime Unterlagen. Neue Belege gibt es auch für Marsaleks Geschäfte in Libyen und mit einer russischen Sicherheitsfirma namens RSB.
      https://www.stern.de/politik/deutschland/im-bnd-glaubte-man-…
      ...
      Im August vermeldete dann die Moskauer BND-Residentur das "Gerücht", dass "sich der Gesuchte in Obhut der russischen Dienste befindet und in das Ausbildungszentrum Balashika gebracht wurde". In der Tat residiert in der Stadt Balashikha am östlichen Stadtrand von Moskau die schwer bewachte Militäreinheit 35690 des russischen Inlandsdienstes FSB, auf einem 50 Hektar großen Areal. "In diesem weiträumigen Übungsgelände gibt es genügend angemessene Unterkünfte, die Einsicht von Außen unmöglich machen und perfekten Schutz bieten", erläuterte die BND-Residentur.
      ...

      Die RSB in Dubai bestellte im Dezember 2017 für 1,6 Millionen Euro eine Software-Lizenz bei Wirecard, offenbar für eine Plattform für Prepaid-Karten. Die Prüffirma Ernst & Young (EY) erbat darum im März 2019 auch Jahresabschlüsse von RSB. Marsalek tauschte sich darüber in einem Telegram-Chat mit einer Mitarbeiterin aus. "RSB ist eine russische Sicherheitsfirma", schrieb er: "Da gibt es keine Abschlüsse." Später verwies er auf Medienberichte über die Aktivitäten der Firma RSB bei der Zementfirma in Libyen – offenbar war es aus seiner Sicht die selbe Gruppe. Wie solle man die Existenz der Firma beweisen, fragte er: "Telefonat mit Putin vielleicht?"
      ...
      Wirecard | 0,420 €
      Avatar
      schrieb am 17.02.21 23:34:58
      Beitrag Nr. 1.278 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.063.647 von faultcode am 17.02.21 18:49:28...
      Die Aussage, dass die Staatsanwälte noch bis kurz vor dem Kollaps der Wirecard-Story glaubten, wonach der Konzern über ein reales Milliardenvermögen in Asien verfüge, brachte die nach insgesamt fast 30 Stunden Anhörungen langsam ermatteten Abgeordneten noch einmal in Fahrt. Tatsächlich hatten die KPMG-Prüfer in ihrem Bericht notiert, ihnen sei es nicht gelungen zu verifizieren, ob die angeblichen Umsatzerlöse in Asien existieren. Es liege ein „Untersuchungshemmnis“ vor. Aus Sicht von KPMG war diese Formulierung ein eindeutiger Wink, wie ein leitender Prüfer im Herbst bei seiner Aussage im Wirecard-Ausschuss andeutete: „Unser Bericht spricht für sich.“ Manch ein Beteiligter bei KPMG erwartete nach der Veröffentlichung sogar, dass die Staatsanwaltschaft sofort aktiv wird und zur Razzia in der Aschheimer Konzernzentrale anrückt.
      ...

      Doch Bäumler-Hösl und ihr Kollege Matthias Bühring, die den KPMG-Bericht mitsamt Anlagen am 15. Mai von Wirecard erhielten und dann nach eigener Aussage gemeinsam sezierten, kamen zunächst zu einem anderen Schluss – sehr zum Erstaunen der Parlamentarier im Untersuchungsausschuss.

      ...
      17.2.
      Wie die Behörden bei Wirecard den „letzten Rettungsanker“ verpassten
      Bis kurz vor dem Kollaps glaubten Staatsanwaltschaft und Bafin daran, dass Wirecard in Asien über ein Milliardenvermögen verfüge. Dabei hatte ein Fonds aus London seit 2019 wiederholt Alarm geschlagen. Doch seine Warnungen blieben ungehört
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-die-behoerden-…
      Wirecard | 0,437 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 18.02.21 17:44:03
      Beitrag Nr. 1.279 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.801.670 von faultcode am 22.11.20 22:37:46
      Zitat von faultcode: Justizminister Eisenreich: „Die Justiz verfolgt Straftäter konsequent und entschlossen. In Bayern lebt es sich sicher!"

      --> im Fall Wirecard war ja das in den vergangenen Jahren eher nicht der Fall. Mal schauen, ob das in Zukunft besser klappt...

      Ein Grund, warum die CSU (in Summe) so auffallend still beim Fall Wirecard ist:

      Georg Eisenreich soll ungestört und unbelastet Vorsitzender der Münchner CSU werden

      Lieber ein bischen Geplänkel um Corona:

      18.2.
      Kritik an Corona-Versammlung -- CSU sagt Wahlparteitag am Nockherberg ab
      https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/kriti…
      ...
      Donnerstag Abend hätten etwa 80 Münchner CSU-Mitglieder am Nockherberg zu einem Sonderparteitag zusammentreten sollen. Einziger Tagesordnungspunkt: Neuwahl des Vorsitzenden. Einziger Kandidat: Justizminister Georg Eisenreich (50).
      ...
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      schrieb am 18.02.21 23:25:28
      Beitrag Nr. 1.280 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.069.608 von faultcode am 17.02.21 23:34:58
      Zitat von faultcode: 17.2.
      Wie die Behörden bei Wirecard den „letzten Rettungsanker“ verpassten
      Bis kurz vor dem Kollaps glaubten Staatsanwaltschaft und Bafin daran, dass Wirecard in Asien über ein Milliardenvermögen verfüge. Dabei hatte ein Fonds aus London seit 2019 wiederholt Alarm geschlagen. Doch seine Warnungen blieben ungehört
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-die-behoerden-…

      Dabei handelte es sich um Greenvale Capital, einen Fonds, dem schon vor Jahren Zweifel an den Geschäften bei Wirecard gekommen waren. Greenvale wettete daher mit Leerverkäufen auf fallende Kurse.
      Verständlich, dass man Warnungen aus solchen Quellen nicht sehr ernst nimmt. Das wäre sonst ein tolles Geschäftsmodell: Shorten - Anschwärzen - Glattstellen.
      Etwas mehr Eigeninitiative der Behörden wäre aber hilfreich gewesen.
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      schrieb am 19.02.21 19:21:53
      Beitrag Nr. 1.281 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.305.917 von faultcode am 06.07.20 13:24:37
      Zitat von faultcode: ...2.7.
      OLB (Oldenburgische Landesbank) gab Wirecard-Chef offenbar Millionen-Kredit
      https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfr…
      ...

      ...
      Jana Hecker, a former banker at Goldman Sachs and Deutsche Bank, joined UniCredit as head of global syndicate and capital markets in March 2020. In the following three months before Wirecard collapsed into insolvency last June, she spent more than 150 hours working for Braun in a private capacity, according to documents reviewed by the Financial Times. Between February and May 2020, she advised Braun on the refinancing of €110m in loans which Deutsche Bank wanted to terminate.

      Charging a day rate of €5,000 and a success-related payout, Hecker interacted with Wall Street banks and private equity firms on Braun’s behalf. Eventually, she negotiated two loans with tiny German lender Oldenburgische Landesbank (OLB) and an investment fund controlled by German entrepreneur Oliver Samwer, chief executive of Rocket Internet.

      Hecker had already worked with Braun in her previous position at Deutsche Bank. She began work on the then-billionaire’s refinancing project in late February 2020, just days before she began her new job at the Italian lender, where she is in charge of global equity capital markets origination and execution activities.

      ...

      19.2.
      UniCredit banker moonlighted for Markus Braun’s family office
      https://www.ft.com/content/a52522a6-37af-487a-8274-3f5fcce1c…
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      schrieb am 20.02.21 20:15:27
      Beitrag Nr. 1.282 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.449.474 von faultcode am 15.01.21 00:29:38
      der Fall Hypo Alpe Adria (HGAA) (1)
      Zitat von faultcode: ...
      Erst dachte ich, es könnte bei der BayernLB mit dem Fall Hypo Alpe Adria (HGAA) zu tun gehabt haben, und daß man danach vorsichtiger geworden ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Landesbank#Beteilig…
      ...

      wer sich tiefer in die Wirecard-Affäre aus bayerischer Sicht eingraben will, dem sei als lose Hintergrund-Information der damalige Abschlussbericht des "HGAA-Untersuchungsausschusses" empfohlen:

      Bayerischer Landtag
      16. Wahlperiode Drucksache 16/7500

      Schlussbericht des Untersuchungsausschusses zur Prüfung ... in Zusammenhang mit dem Erwerb und dem Verkauf der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) durch die Bayerische Landesbank Bayern (BayernLB)...

      PDF, 298 Seiten (2011-03-25):
      https://www.bayern.landtag.de/fileadmin/Internet_Dokumente/1…
      https://www.bayern.landtag.de/parlament/gremien/untersuchung…


      Schon damals finden sich Namen, die später bei der Wirecard-Affäre wieder auftauchen (und vielleicht noch auftauchen werden), zum Beispiel:

      • Wirtschaftsprüfer Hubert Barth, Ernst & Young GmbH

      ...
      Erst am vergangenen Donnerstag hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass sich die Wirtschaftsprüfer von EY im Wirecard-Skandal vor dem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags nicht auf ein Zeugnisverweigerungsrecht berufen können. Seitdem ist klar: Die Prüfer, die die Abschlussberichte des Konzerns jahrelang uneingeschränkt testierten, müssen die Fragen der Parlamentarier beantworten.

      Nun will der Untersuchungsausschuss in wenigen Wochen nicht nur mit den Prüfungen befasste EY-Mitarbeiter und Qualitätsmanager befragen, sondern auch den Deutschlandchef von EY, Hubert Barth. Dies erfuhr das Handelsblatt aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen.

      ...
      15.2.2021
      Auch EY-Deutschlandchef Barth soll im Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Skandal aussagen
      https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/ey-deutschlandchef-…


      Es stehen da so einige interessante Namen drin (mMn), ohne daß die aber im Zusammenhang mit Wirecard stehen bzw. stehen müssen:
      • z.B. ging der damalige UNTERSUCHUNGSAUFTRAG auch von Hubert Aiwanger, Fraktion Freie Wähler (FW) aus und heute eben in Regierungsverantwortung als stellvertretender bayerischer Ministerpräsident sowie bayerischer Wirtschaftsminister (seit 12. November 2018)

      Auch spielten damals Medienberichte eine Rolle -- so wie eigentlich immer -- auch wenn nun viele Leute im Zuge der Wirecard-Affäre sagten und sagen, daß sie die Financial Times nicht lesen und die daraus resultierende Medien-Berichterstattung in Deutschland auch nicht:

      Im Dezember 2006 begannen Medienberichten zufolge (BR Sendung „Geld & Leben“, 01.02.2010) Vorverhandlungen zwischen dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Bayern‑LB Werner Schmidt und dem Vermögensverwalter Dr. Tilo Berlin zum Ankauf von Anteilen der HGAA. Wenige Wochen später wurden Anteile der HGAA in Höhe von insgesamt ca. 25 % durch Dr. Berlin und eine von ihm gebildete Investorengruppe „Berlin & Co“, teilweise finanziert durch einen Kredit der BayernLB, angekauft.


      Die juristische Aufarbeitung des Falles Hypo Alpe Adria gilt ja nach vielen Jahren - und immer noch? - als eher gescheitert:
      • ein paar Bewährungs- und Geldstrafen gab's

      In Bayern wohlgemerkt. In Österreich gab's im Zuge dieses Falles Haftstrafen, wenn auch in anderen Zusammenhängen.

      Manche Beobachter und Verfahrensbeteiligte sprachen und sprechen deshalb auch direkt von Scheitern, vor allem wenn man anfängt, sich mit den teilweise haarsträubenden Umständen dieser Affäre zu beschäftigen.
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      schrieb am 20.02.21 20:25:25
      Beitrag Nr. 1.283 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.120.284 von faultcode am 20.02.21 20:15:27die Affären Wirecard und Hypo Alpe Adria haben auch diese Gemeinsamkeit:

      • beide trugen sich auch zwischen dem Freistaat Bayern und der Republik Österreich zu (wenn auch auf anderer Ebene)


      10.07.20
      Zitat von faultcode: ...
      Damit liegt ein Teil der Aufklärung im Fall Wirecard mMn in Österreich.
      ...
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      schrieb am 22.02.21 14:22:18
      Beitrag Nr. 1.284 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.120.284 von faultcode am 20.02.21 20:15:27
      &quot;Hier ist die Staatsanwaltschaft fest in politischer Hand.&quot;
      Zitat von faultcode: ...Die juristische Aufarbeitung des Falles Hypo Alpe Adria gilt ja nach vielen Jahren - und immer noch? - als eher gescheitert:
      • ein paar Bewährungs- und Geldstrafen gab's

      In Bayern wohlgemerkt.
      ...

      ...
      Und auch heute noch sieht er in der CSU-Spitze quasi den Ursprung allen Übels – besonders im Fall Mollath. Die Partei regiere einfach schon zu lange und zu unkontrolliert im Freistaat. »Die CSU ist seit Jahrzehnten hier an der Macht und die Justizinstitution völlig abhängig«, sagte Schlötterer.

      »Nach meiner Einschätzung konnte sich der Fall Mollath nur in Bayern zeigen und in keinem anderen Bundesland. Hier ist die Staatsanwaltschaft fest in politischer Hand. Das schafft eine Neigung der Justizorgane, sich nur nach dem Winde zu richten.« Er gehe davon aus, dass die Schwarzgeldgeschäfte vertuscht werden sollten, weil der Freistaat Bayern an der Bank beteiligt war.

      ...

      22.2.
      Justizopfer Gustl Mollath -- »Ich würde am liebsten das Land verlassen«
      Gustl Mollath war über Jahre zu Unrecht in einer Psychiatrie untergebracht – nun erscheint ein neues Buch über seinen Fall. Der 64-Jährige sagt: »Ich möchte in Deutschland nicht bleiben müssen.«
      https://www.spiegel.de/panorama/justiz/gustl-mollath-justizo…
      ...
      Mollath, der mehr als sieben Jahre lang in der Psychiatrie saß, hat nach einer juristischen Auseinandersetzung vor dem Landgericht München I insgesamt rund 670.000 Euro Entschädigung vom Freistaat bekommen, gefordert hatte er ursprünglich 1,8 Millionen.
      ...
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      schrieb am 24.02.21 14:21:57
      Beitrag Nr. 1.285 ()
      23.2.
      Bilanz-Betrug : Wirecard: „Regelrecht ausgeplündert“
      Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé bringt die allgemein verbreitete These vom Einzeltäter Marsalek ins Wanken.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...
      Ohne großes öffentlichen Aufheben war am Montag der Insolvenzverwalter von Wirecard, Michael Jaffé, vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss erschienen. Der Münchner Anwalt hatte sich eine diskrete Sitzung gewünscht.

      Seine Ausführungen erhärten nach Informationen der Berliner Zeitung den Verdacht, dass Wirecard doch nicht nur das Werk eines einzelnen Verbrechers war, der alle anderen hinters Licht geführt hat. Bisher hatte sich das Wirecard-Management im wesentlichen hinter der Argumentation verschanzt, auf die Machenschaften des schillernden Jan Marsalek hereingefallen zu sein.

      Doch nach dem Auftritt von Jaffé sagte der FDP-Abgeordnete Florian Toncar: „Es fällt schwer zu glauben, dass niemand aus dem Management gewusst haben soll, was bei Wirecard vor sich geht. Das Management ist in seiner Breite belastet worden.“ So hatte Wirecard noch am 27. März 2020, also wenige Monate vor dem Zusammenbruch, die glatte Summe von 100 Millionen Euro an ein befreundetes Unternehmen namens Ocap überwiesen. Dieses Unternehmen soll eine Geldwaschmaschine gewesen sein, über die erhebliche Summen an einzelne Begünstigte überwiesen wurden.

      Das Darlehen wurde vom damaligen Finanzvorstand Alexander von Knoop abgezeichnet. Knoop hatte noch vor kurzem im Ausschuss die gesamte Schuld Marsalek zugeschoben und gesagt: „Zu keiner Zeit sind mir die derzeit in Rede stehenden kriminellen Machenschaften anderer Personen in der Wirecard AG mitgeteilt, angedeutet oder sonst bekanntgeworden. Ich hatte davon keine Kenntnis.“

      Dabei war er vor der Überweisung der 100 Millionen Euro von der Finanzabteilung der Wirecard AG gewarnt worden: Die Cashflow-Manager sagten Knoop, das dies die „letzte Liquidität“ sei, die man an Ocap überweisen könne – nun sei auch bei Wirecard kein Geld mehr in der Kasse und man müsse sich um neue Kredite bemühen.

      Noch im Jahr 2019 hatte das Unternehmen über eine Softbank-Anleihe 1,4 Milliarden Euro eingenommen, insgesamt dürften sich die liquiden Mittel 2020 auf etwa 2,5 bis drei Milliarden Euro belaufen haben. Etwa 700 Millionen Euro machte das Unternehmen operativen Verlust. Ungefähr 800 Millionen Euro wurden für Akquisitionen aufgewendet. 1,5 Milliarden Euro verschwanden als Mittelabflüsse auf dubiose Weise. In den letzten Monaten des Unternehmens hatten sich die Mittelabflüsse derart beschleunigt, dass die These von der Ahnungslosigkeit des Managements erschüttert wurde.

      Das letztmalige Darlehen hätte angesichts der dramatischen Lage nicht ausgezahlt werden dürfen. Toncar: „Die Kassen des Unternehmens waren leer, es war regelrecht ausgeplündert. Das macht man nicht, wenn man, wie Markus Braun stets angegeben hat, an die Zukunft des Unternehmens glaubt. Auch der Finanzvorstand hätte das eigentlich wissen müssen.“

      Der Linke-Abgeordnete Fabio De Masi sagte dieser Zeitung: „Die Struktur der Wirecard Gruppe mit 58 Unternehmen auf vier Kontinenten war darauf ausgelegt, Zahlungsströme und Geschäftsbeziehungen zu verschleiern - damit muss nun auch der Insolvenzverwalter umgehen, der gerade im Ausland schwer oder gar nicht an notwendige Informationen gelangt.“ Bestätigt wurden „die Gerüchte um die Vielzahl an Verträgen mit Beratern, die Wirecard halfen, ihre dubiosen Geschäfte bis zum Ende fortzuführen und damit ordentlich Kasse machten“.

      De Masi: „Strafrechtlich relevant könnte werden, dass der negative Cash Flow und die angespannte Liquidität handelnden Personen im Vorstand voll bewusst war!“

      Unklar ist in diesem Zusammenhang auch die Rolle des Aufsichtsrats: Ein derart hohes Darlehen wäre in jedem Unternehmen zustimmungspflichtig. Knoop wird von der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt, musste bisher aber nicht in Untersuchungshaft.

      Die Aufsichtsräte dagegen werden von der Staatsanwaltschaft nur als Zeugen geführt. Für Toncar zeigt die jüngste Entwicklung auch, dass die Aufsichtsbehörden versagt hätten: Es werde immer klarer, dass es zahlreiche Hinweise auf schwere Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Dies hätte auch die Steuerbehörde erkannt, die Aufsicht Bafin sei jedoch untätig geblieben. Toncar: „Die Schläfrigkeit der Behörden hat den Tätern die Zeit verschafft, die sie brauchten, um das Unternehmen auszuplündern.“

      Insolvenzverwalter Jaffé ist noch immer damit beschäftigt, das Geflecht von Wirecard zu durchforsten. Vermutlich wird erst der Bundesgerichtshof klären, ob neben den Gläubigern auch die Aktionäre noch Geld sehen werden.

      Die Anwälte von Ex-CEO Markus Braun verfolgen offenbar die Strategie, die Zahl der Anklagepunkte zu reduzieren.

      Die Tatsache, dass von Knoop noch auf freiem Fuß ist, könnte Taktik der Staatsanwaltschaft sein: Er soll als eine Art Kronzeuge helfen, die verwickelte Situation aufzuklären.

      Die Aufsichtsräte dagegen sind bisher überhaupt nicht belangt worden. Dabei hätten sie, wie sich zunehmend zeigt, durchaus Möglichkeiten gehabt, den Schaden zu mindern.


      ___
      Ocap:
      Zitat von faultcode: ...• das Ehepaar Häuser in Singapur nahm dabei eine Schlüsselrolle ein (Brigitte Häuser-Axtner, VP of Digital Sales (zu Deutsch: Porno) + Carlos Häuser, Executive Vice President, später Ocap-CEO)
      • Carlos Häuser soll Ambitionen auf einen Vorstandsposten gehabt haben: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-711-720/…
      <allerdings fehlt es hier beim Komplex Häuser an tieferschürfenden Details. Ich empfehle hier die FT, z.B.: "Prosecutors suspect Wirecard was looted before collapse" vom 7.8.2020 --> https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-931-940/… >...

      --> warum lässt die Staatsanwaltschaft München offenbar nicht international nach dem Ehepaar Häuser suchen?

      Oder sollen die auch Kronzeugen sein?

      Das ist doch schon alles über 1/2 Jahr bekannt; siehe den FT-Bericht vom August 2020!
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      1 Antwort
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      schrieb am 25.02.21 10:23:27
      Beitrag Nr. 1.286 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.120.284 von faultcode am 20.02.21 20:15:27
      Zitat von faultcode: ...
      Schon damals finden sich Namen, die später bei der Wirecard-Affäre wieder auftauchen (und vielleicht noch auftauchen werden), zum Beispiel:

      • Wirtschaftsprüfer Hubert Barth, Ernst & Young GmbH
      ...

      25.2.
      EY-Deutschlandchef steht offenbar vor dem Rücktritt
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/ey-deutschlandchef…
      ...
      Der Wirecard-Bilanzskandal fordert einem Medienbericht zufolge sein nächstes Opfer.

      Der Deutschlandschef der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY), Hubert Barth, wolle von seinem Posten zurücktreten, berichtete die "Financial Times" am Donnerstag. Barth werde künftig eine andere Aufgabe in dem Unternehmen wahrnehmen. Der Rücktritt solle im Laufe des Tages offiziell verkündet werden. Ein Sprecher von EY lehnte einen Kommentar dazu ab.
      ...
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      Avatar
      schrieb am 25.02.21 10:26:42
      Beitrag Nr. 1.287 ()
      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-verfolgen-…

      vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss heute: Ex-MA's der Wirecard Bank
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      schrieb am 25.02.21 10:48:16
      Beitrag Nr. 1.288 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.266.220 von faultcode am 02.07.20 12:11:21und noch einer bald weg:

      25.2.
      ...Chef von 'Bilanzpolizei' DPR tritt zurück
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bilanzskandal-wire…

      Im Skandal um den Bilanzbetrug bei Wirecard hat der Präsident der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung, Edgar Ernst, seinen Rücktritt angekündigt.

      Er werde sein Amt auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember niederlegen, teilte die Bilanzpolizei am Mittwoch mit. Ernst wolle der DPR einen personellen Neuanfang ermöglichen. Die Prüfstelle untersucht die Bilanzen deutscher Konzerne auf korrekte Buchführung. Im Fall Wirecard war sie in die Kritik geraten, weil der mutmaßliche Milliardenbetrug nicht auffiel.

      Ernst war zuletzt wegen umstrittener Aufsichtsratsmandate aufgefallen. Die DPR erklärte, ab 2022 würden durch das Präsidium und andere Mitglieder der Prüfstelle keine Aufsichtsratsmandate mehr wahrgenommen - so wie es der Gesetzgeber vorsehe.

      Die SPD-Abgeordnete Cansel Kiziltepe betonte, die Bilanzpolizei müsse unabhängig sein. Aufsichtsratsmandate vertragen sich nicht mit den Aufgaben des obersten Bilanzpolizisten", erklärte sie. Jeder Anschein eines Interessenkonflikts müsse vermieden werden. Ernsts Augenmerk habe zuletzt offenkundig "vor allem auf der Sammlung von wohlvergüteten Ämtern und nicht der Bilanzkontrolle" gelegen.

      ...


      ___
      es ist Wahljahr. Da muss vorher noch aufgeräumt werden. Ich sage nicht, daß diese ganzen Rücktritte falsch sind, aber schon auffallend spät.
      Das liegt auch wohl daran, daß es nicht so einfach ist, jemand geeignetes zu finden.

      Ein neuer BaFin-Präsident wird bis heute gesucht. Ist ja nicht so, daß Aufsichts-Spitzenpersonal auf den Bäumen wächst. Daher auch das eher mittelmäßige Spitzen-Personal in der Vergangenheit.
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      Avatar
      schrieb am 25.02.21 13:25:43
      Beitrag Nr. 1.289 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 63.486.926 von faultcode am 28.04.20 18:45:0328.04.2020
      Zitat von faultcode: ...Und noch etwas: immer wenn so ein "Opa" jahrelang Vorsitzender des Aufsichtsrates ist, ohne Gründer oder maßgeblicher Aktionär etc. zu sein, sollten man mMn bei einem umtriebenen CEO wie Markus Braun immer skeptisch sein...

      Wexeler zum langjährigen Aufsichtsratschef Wulf Matthias: Ich fand, dass er zu wenig seiner Aufsichtsratstätigkeit nachgekommen ist.
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      3 Antworten
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      schrieb am 25.02.21 13:35:19
      Beitrag Nr. 1.290 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.197.615 von faultcode am 25.02.21 13:25:43Ocap hatte eine erstaunliche Transformation hin gelegt. Im Jahr 2017 verdiente Ocap sein Geld noch vor allem mit Schiffen und Öl-Großhandel. 2018 wird der ehemalige Wirecard-Mitarbeiter Carlos Häuser dort der Chef. Nach Häusers Amtsantritt wechselt die Firma ihr Geschäftsmodell an und bietet nun unter anderem Zwischenfinanzierungen für Online-Händler an. Im Wirecard-Konzern nannte man dieses Geschäftsfeld “Merchant Cash Advance - kurz MCA”

      ------------

      Der SPD Abgeordnete Zimmermann fragt Wexeler, welche Rolle der ehemalige Finanzvorstand Burkhard Ley nach seinem Ausscheiden noch spielte.

      So wie es Wexeler schildert, war Ley nach seinem Abgang noch enorm wichtig für Wirecard. Leys Nachfolger Alexander von Knoop habe er nicht als Finanzvorstand wahrgenommen. “Meine persönliche Bewertung ist, dass der Ley immer noch im HIntergrund die Fäden gesponnen hat.”


      ------------

      Zur Einordnung: Im Handelsregister ist der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life als Gesellschafter von Ocap eingetragen. Der hielt die Anteile jedoch nur treuhänderisch. Wer letztlich hinter Ocap stand und von den Krediten profitiert hat, ist unklar.

      ------------
      :eek:
      Der Abgeordnete Hauer fragt: Wie hat der Konzern reagiert auf die Ablehnung des Ocap-Kredits?

      Wexeler sagt, dass er deswegen bei Wirecards Vorstandschef Markus Braun “antanzen” musste. “Der war nicht begeistert. Er hat sich vor mir aufgebaut, hat sein Sakko angezogen und dann hat er gesagt, ich bin Eigentümer und nur ein Eigentümer kann ablehnen.”


      ------------

      Wexeler sagt, dass die Wirecard Bank Ende 2016 mit der strategischen Kreditvergabe begonnen habe. Der ehemalige Finanzvorstand Burkhard Ley sei auf ihn zugekommen. Mit strategischer Kreditvergabe ist gemeint, dass die Wirecard Bank Kredite an Geschäftspartner von Wirecard gegeben hat.



      <keine Vollständigkeit>
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      2 Antworten
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      schrieb am 27.02.21 15:10:51
      Beitrag Nr. 1.291 ()
      27. Februar 2021
      Bilanzskandal: Blumen von Wirecard
      Marsalek & Co. hatten teils leichtes Spiel mit den gutgläubigen Bilanzkontrolleuren von EY. Jetzt will der Prüfkonzern seine Grundhaltung ändern: mehr Skepsis, genauer hinschauen.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-bilanzskanda…
      ...
      Die Ostergrüße, die ein Senior Manager des Wirtschaftsprüfkonzerns EY im April 2017 kurz vor den Feiertagen an Wirecard-Finanzvorstand Burkhard Ley schickte, klangen nahezu anbiedernd. Noch dazu für jemanden, der die Bilanzen des anderen kontrollieren soll. "Hallo Herr Ley, über den von Ihnen selbst gepflückten Blumenstrauß, der noch immer wunderbar blüht, hat sich meine Frau sehr gefreut, vielen Dank dafür."

      Blumen und blumige Worte - das spricht nicht gerade für die gebotene Distanz zwischen Prüfer und Unternehmen. Doch so war er offenbar - der Ton zwischen Wirecard und EY. Ende 2017 bedankte sich ein anderer Prüfer bei Leys Vorstandskollegen Jan Marsalek überschwänglich für ein spannendes und erfolgreiches Jahr. "Auch 2018 stehen wir Ihnen mit unserem Team für alle kleinen, großen, innovativen und speziellen Lösungen zur Verfügung."
      ...

      Mitte Oktober 2019 hatte die britische Financial Times (FT) berichtet, 34 Geschäftspartner einer der Hauptpartner von Wirecard in Dubai würden gar nicht existieren oder seien keine Kunden. Das alarmierte Aktionäre wie Aufsichtsrat, und auch bei EY war man hochgradig besorgt. Der Prüfkonzern wollte klären, was an den Vorwürfen dran ist. Doch erst einmal ging gar nichts.
      ...

      Am 22. November 2019 bat ein EY-Prüfer per Mail "dringendst" darum, endlich die Daten zu diesen 34 Handelsfirmen zu bekommen. "Wir warten nunmehr seit zu vielen Wochen darauf." Die Mail ging an Marsalek, der für diese Geschäfte zuständig war, und Wirecard-Finanzvorstand Alexander von Knoop. Drei Tage später hakte der EY-Prüfer bei Knoop nach: "Wir benötigen dies dringendst!" Da waren seit der FT-Veröffentlichung schon 42 Tage vergangen, also sechs Wochen beziehungsweise fast eineinhalb Monate. Mehr als genug Zeit für Marsalek & Co., um Daten von 34 Handelsfirmen aus dem Netzwerk rund um Wirecard zu besorgen.

      Der in Aschheim bei München ansässige Zahlungsdienstleister wollte ja der digitale Vorzeigekonzern aus Deutschland sein. Ein Konzern, der von Daten lebte. Der aber keine Daten besorgen konnte, wenn es Fragen gab.

      Was dann geschah, schilderte ein weiterer EY-Prüfer als Zeuge bei der Staatsanwaltschaft München I.
      ...

      Der EY-Zeuge sagte bei der Staatsanwaltschaft aus, man habe sich Daten von den 34 Händlern besorgt und eine Stichprobe nehmen wollen. Marsalek sei aber dagegen gewesen und habe gesagt, die Händler seien wegen der ganzen Aufregung um die FT-Berichterstattung sehr nervös.

      Er, Marsalek, wolle erst klären, welche Händler bereit seien, mit EY zu reden. Marsalek habe eine Liste von Firmen geschickt. Diese Händler habe EY angeschrieben und entsprechende Rückmeldungen bekommen. Im Prinzip hätten die Firmen überwiegend positiv bestätigt, dass die von Wirecard angegebenen Geschäfte auch so abgewickelt worden seien. So sagte es der EY-Zeuge gegenüber den Ermittlern aus.
      ...

      Wenn das so stimmt, bedeutet das: Derjenige, der kontrolliert werden soll, bestimmt, wie die Kontrolle ablaufen soll. Nimmt man das zum Maßstab, dann könnte die Staatsanwaltschaft München die Ermittlungen gegen Marsalek auch gleich dessen Verteidigern überlassen. Mit absehbarem Ergebnis. Kein Wunder also, dass EY mit Marsaleks Hilfe zu dem Schluss kam: "Die erweiterten Prüfungshandlungen bestätigten die Existenz der 34 Kundenbeziehungen." So steht es in einer internen Notiz von EY.

      Heute heißt es bei EY, man habe sich nicht von Marsalek an der Nase rumführen lassen, sondern noch eigene Recherchen angestrengt. Doch bevor die vorlagen, sei man auf jene gefälschten Bankdokumente gestoßen, die Wirecard im Juni implodieren ließen.
      ...
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      schrieb am 27.02.21 23:07:16
      Beitrag Nr. 1.292 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.197.819 von faultcode am 25.02.21 13:35:1927.2.
      Wirecard: Junge Bankerin zeigt, wie einfach Betrug zu durchschauen gewesen wäre
      Die Bundesbankerin Franziska Folter lieferte im Jahr 2016 eine Wirecard-Analyse, die es in sich hatte. Ihre Warnung wurde allerdings nicht gehört.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...
      Doch Vinke benimmt sich vor dem Ausschuss wie ein schlecht vorbereiteter Abiturient. Er schreibt jede noch so simple Frage nieder, spielt mit dem Kugelschreiber, legt den Kopf in die Hände, starrt zu Boden. Er scheint nachzudenken. Doch es kommt nichts nach dem Denken. Es ist schwer zu beurteilen, ob Vinke wirklich nichts wusste, alles vergessen hat oder aber von seinem nervös intervenierenden Anwalt zu diesem Auftritt verführt wurde. Sarkastisch fragt der Linke-Abgeordnete Fabio De Masi: „Wollen Sie 50:50? Oder den Telefonjoker?“ Und schließlich: „Bitte nicht so viel Laienschauspiel, ich bin Cineast. Ich bin gutes Schauspiel gewöhnt.“

      Vinke bleibt wortkarg und bockig. Der Vorsitzende Kay Gottschalk schickt den verdutzten Zeugen schließlich nach draußen. Man werde auf ihn zurückkommen, wenn man ihn noch einmal brauche: „Sie können sich jetzt gerne die Füße in dem herrlichen Frühlingswetter an der Spree vertreten.“


      Die Stimmung ist gereizt, als Franziska Folter an der Reihe ist. Die Bankerin ist an der Hochschule der Bundesbank ausgebildet worden, ein „Eigengewächs“, wie man in Frankfurt stolz von der Alumna sagt. Heute arbeitet sie für die Bundesbank in Stuttgart.

      Frau Folter macht ihrem „Stall“ alle Ehre: Da ist zum einen ihr Auftritt. Sofort sind die Abgeordneten von ihr angetan. Die Schwäbin hört bei jeder Frage gut zu, blickt auf ihren Block, versucht, sich zu erinnern. Sie habe sich doch die Unterlagen angesehen, fragt ein Abgeordneter, als Folter einmal kurz bei einer Antwort zögert: „Doch, aber so ins Detail, da war die Zeit meiner Ladung leider zu kurz.“ Wenn sie erklären will, warum sich eine amtliche Stelle mit den Leuten von Wirecard schwergetan hat, sagt die Schwäbin Sätze wie: „Wir haben dem Inschtitut unseren Standpunkt erklärt, und warum unser Standpunkt anders ist als der der Leute vom Inschtitut.“

      Das Institut, also Wirecard, hat sich allerdings wenig darum gekümmert, was die Bundesbank denkt. Der coole Männerbund aus Aschheim hat alle verachtet – Behörden, Politiker, Aufsichtsbehörden. Markus Braun und Jan Marsalek, das „Phantom“, waren überzeugt, dass niemand ihr Geflecht durchschauen kann.
      ...

      Doch an diesem Punkt kommt in dem Ausschuss ein Dokument ans Licht, das all jene Lügen straft, die nie etwas gewusst haben wollen. Die Sachbearbeiterin der Bundesbank, Franziska Folter, hatte am 26. Februar 2016 ein vertrauliches Dokument verfasst. Es liegt der Berliner Zeitung vor. In dem siebenseitigen Papier hat die damals 26-jährige Berufseinsteigerin in der Bundesbank-Filiale in München die Berichterstattung der Financial Times (FT) über Wirecard analysiert.

      Folter hatte als Hilfsmittel nichts anderes zur Verfügung als ihren Verstand: Sie schreibt, dass es in den Artikeln um die Frage gehe, ob die „Bilanzen der Bayern eher wackliger Natur“ seien. Sie schreibt, Wirecard habe „Fans und Kritiker“. Die Forderung der Kritiker sei: „Der Wirecard-Konzern solle sein Geschäftsmodell einfach und klar erklären.“ Sie fragt: „Was sind die in der Bilanz ausgewiesenen 670 Mio. EUR immaterielle Vermögenswerte tatsächlich wert?

      Warum passen Angaben in Singapur eingereichter Berichte nicht zu den Angaben im in Deutschland eingereichten Konzernbericht? Warum werden Millionen für strauchelnde asiatische Unternehmen ausgegeben? Warum bezahlt Wirecard Monate vor Vertragsschluss freizügig hohe Summen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben?“

      Auf nur sieben Seiten, verfasst im Jahr 2016, hat eine junge Bankerin das gesamte Wirecard-Fiasko erkannt, niedergeschrieben und an ihre Vorgesetzten weitergeleitet.

      Geschehen ist nichts. Noch am 7. September 2017 zeigte sich Rainer Wexeler, Vorstand bei der Wirecard-Bank, in einer internen Email selbstsicher: Er habe ein „tolles, ehrliches und offenes Gespräch“ mit dem Bafin-Manager Jochem Damberg geführt, der „sehr auskunftsfreudig“ gewesen sei. Für die Bundesbank dagegen gibt es in der Email nur Spott: „Die Deutsche Bundesbank zickt herum wegen der fachlichen Kompetenz im Kreditgeschäft.“ Und: „Die Ausarbeitung hat Frau Folter gemacht, die kleine Maus.“ Und weiter, offenkundig zufrieden: „Herr Damberg teilt das nicht.“ Am Donnerstag sagte Wexeler vor dem Ausschuss, er sei von Markus Braun und dessen stechendem Blick eingeschüchtert worden. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft.

      Vier Jahre lang – bis zur Pleite des Unternehmens im Sommer 2020 – wollen weder die Bafin noch die Geldwäschebehörde FIU, die Staatsanwaltschaft, die Wirtschaftsprüfer von EY, die meisten Medien und viele Politiker bis hin zur China-Empfehlung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel im Herbst 2019 etwas gemerkt haben, dass es bei Wirecard nicht mit rechten Dingen zugehen könnte.

      „Sie haben ja geradezu hellseherische Fähigkeiten“, sagt der Ausschussvorsitzende Gottschalk zu Franziska Folter am Donnerstag. Was denn mit dem Papier in der Folge geschehen sei, fragen die Abgeordneten. Frau Folter sagt: „Ich gehe davon aus, dass das Papier in der Hierarchie weitergegeben wurde.“ Und: „Wir haben uns mit der Bafin ausgetauscht. Die Bafin hat das intern an die Wertpapieraufsicht gegeben.“ Wirecard konnte vier Jahre lang weitermachen.

      ...

      ___
      Die MA's in gehobener Position der Wirecard Bank kann man mMn getrost als Komplizen bezeichnen - zumindest im moralischen Sinne:

      Am Donnerstag sagte Wexeler vor dem Ausschuss, er sei von Markus Braun und dessen stechendem Blick eingeschüchtert worden. :laugh:
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      schrieb am 28.02.21 00:05:06
      Beitrag Nr. 1.293 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.236.573 von faultcode am 27.02.21 23:07:16Mario Vinke: https://www.linkedin.com/in/mario-vinke/
      =>

      Wirecard Bank AG
      Vice President Group Audit
      Beschäftigungszeitraum Jan. 2018–Heute
      Beschäftigungsdauer 3 Jahre 2 Monate
      Standort Aschheim
      Setting up, development and management an international, intercultural Audit Team.

      Head of Internal Audit
      Beschäftigungszeitraum 2015–Heute
      Beschäftigungsdauer 6 Jahre
      Standort Aschheim
      Anti-Money Laundering, Business Continuity Management, Credit Risk Management, Data Warehouse, Enterprise Risk Management, Fraud Prevention, Governance Framework, Hong Kong Monetary Authority, ICAAP, Job Vacancies, Key Risk Indicators, Lending Platforms, N26, Outsourcing-Controlling, Procurement Management, Quarterly Reporting to Supervisory Board, Third-Party Supplier Auditing, Target Operating Model, Universal Banking, Validation of Riskmanagement Systems, Wirecard, Talent recruitment generations XYZ


      • Assistant Vice President: Commerzbank AG, Beschäftigungszeitraum 2008–2015...

      • Senior Operational Risk Manager / IT-Controller: Landesbank Hessen Thuringen ("Helaba"), Beschäftigungszeitraum 2004–2007...
      ...

      => man könnte fast sagen, der Mann hat später zugeguckt, wie (auch) sein ehemaliger Arbeitgeber betrogen wurde. Er hat auch ein schlechtes Gewissen. Das Foto ist mittlerweile weg.


      Stichwort "binäre Optionen":

      2019-05:
      Neue Probleme für Wirecard
      Auch Zahlungsabwickler haben an betrügerischen Trading-Seiten mitverdient. Für den Dax-Konzern Wirecard könnte das nun Konsequenzen haben.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends…
      ...
      Kaum war die Zahlungsart umgestellt, ging es fix. Am 3. Mai 2016 wies Merian 5000 Euro per SEPA-Überweisung an, am 18. Mai 3000 Euro, am 27. Mai 12.500 Euro und am 9. Juni 10.000 Euro. Die Empfängerin war immer dieselbe: die Altair Entertainment N.V. mit Sitz in 0000 Willemstad, Curaçao, Karibik. Auch die kontoführende Stelle geht aus den Überweisungsbelegen hervor: „Wirecard Bank, Einsteinring 35, DE-85609 Aschheim“.
      ...
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      schrieb am 28.02.21 00:39:35
      Beitrag Nr. 1.294 ()
      Ibiza-Affäre hatte ich hier noch nicht :laugh:

      Kommt aber vielleicht noch:

      26.2.
      Der Wirecard-Skandal ist um eine Räuberpistole reicher und um das Ibiza-Video
      https://www.focus.de/finanzen/news/untersuchungsausschuss-im…
      ...
      Dafür soll nun – möglichst am 5. März – ein Zeuge geladen werden, den die Abgeordneten bisher gar nicht auf dem Schirm hatten. Julian H. gilt als „Regisseur des Ibiza-Videos“, das im Frühsommer 2019 zum Sturz der österreichischen Regierung um Kanzler Sebastian Kurz geführt hat. H., ein Privatdetektiv, sitzt in Berlin in Auslieferungshaft und soll eigentlich kommenden Dienstag nach Österreich überstellt werden.

      Der Bundestagsausschuss bat um Aufschub. Mit der Vorladung ist der Wirecard-Skandal um einen spektakulären Dreh reicher: Möglicherweise gibt es zwischen dem Wirecard-Debakel und der Ibiza-Affäre mehrere Überschneidungen.

      Der mutmaßlich Verantwortliche für das Video ist nach Angaben aus dem Parlament über seinen Anwalt an den Grünen-Politiker Wolfgang Wieland herangetreten, der für den Ausschuss Verstrickungen zwischen Wirecard-Managern und Geheimdiensten prüfen soll. „Er hat Wieland insgesamt vier Zusammenhänge geschildert, zu denen er Auskunft geben will“, hieß es aus dem Gremium. Näheres wurde noch nicht bekannt.

      Jens Zimmermann, der für die SPD in dem Ausschuss ist, erklärte allerdings FOCUS Online: „Schon seit Monaten tauchen immer wieder Verbindungen zwischen der Ibiza-Affäre und dem Wirecard-Skandal auf. Der potenzielle Zeuge könnte helfen, die losen Enden zusammenzuführen.“
      ...

      Nach Informationen der Wiener Zeitung „Standard“ will der Inhaftierte in der Zeit rund um die Aufnahme des Videos – Juli 2017 – einen FPÖ-Funktionär getroffen haben, der gerade aus Moskau zurückgekehrt gewesen sei. Dieser habe ihm erzählt, Marsalek, der wie Braun Österreicher ist, auf einer Jacht in Russland getroffen zu haben. Der angebliche „Video-Regisseur“ solle Informationen darüber besitzen, „wie ehemalige Mitarbeiter des heimischen Innenministeriums mit den damaligen Wirecard-Vorständen kooperierten“. Marsalek wird in Russland vermutet. Auch Weißrussland wurde schon als angeblicher Fluchtort gehandelt.

      Der Privatdetektiv tauchte in dem Video als Begleiter des Lockvogels auf. Er soll die Falle gestellt und das Haus verwanzt haben, in dem der ominöse Dreh stattfand. Der Mann war untergetaucht. Die Berliner Polizei hatte im Dezember den seinerzeit seit mehr als einem Jahr per europäischem Haftbefehl Gesuchten dingfest gemacht. Laut österreichischen Medienberichten wird er der illegalen Herstellung von Ton- und Filmaufnahmen beschuldigt. Zudem soll er mit Kokain gehandelt haben. Ob die deutsche Justiz dem Wunsch des Bundestagsausschusses nachkommt, ist offen.
      ...
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      schrieb am 28.02.21 00:53:56
      Beitrag Nr. 1.295 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.177.443 von faultcode am 24.02.21 14:21:57
      25+
      So ist hier der Stand:

      ...
      Ermittelt wird gegen mehr als 20 weitere Manager und Managerinnen, die aber vorerst auf freiem Fuß sind.

      ...
      Die Ermittlungen dürften sich noch viele Monate hinziehen.


      26.2.
      Wirecard-Chef Markus Braun bleibt hinter Gittern
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/finanzskandal-wirecard-che…


      => macht also 20+ (auf freiem Fuß) + 3 in Untersuchungshaft + 1 (auf der Flucht, Jan Maršálek) + 1 (aus Haft entlassen, Burkhard Ley) = 25+
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      schrieb am 28.02.21 01:18:55
      Beitrag Nr. 1.296 ()
      Gibson Dunn-Bericht:

      22.2.
      Wie die Wirecard Bank dem Konzern beim Bilanzbetrug half
      Die kleine Wirecard Bank gewährte dubiosen Geschäftspartnern Kredite in Millionenhöhe – häufig auf Betreiben von Jan Marsalek. Ein vertraulicher Revisionsbericht zeigt nun, wie mithilfe der Darlehen die Bilanzen des Gesamtkonzerns aufgebläht wurden
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-die-wirecard-b…
      ...
      Neue Nahrung erhalten die Zweifel an der Wachsamkeit der Bafin durch einen Bericht der Innenrevision der Wirecard Bank vom 28. September 2020 sowie durch ein dazugehöriges Gutachten des Frankfurter Büros der Anwaltsfirma Gibson Dunn. Capital und „Stern“ konnten diese als geheim eingestuften Papiere jetzt einsehen.

      Demnach hatte die Bank seit 2015 bei einem sogenannten strategischen Kreditportfolio immer wieder Darlehen an Firmen ausgegeben, deren Kreditwürdigkeit man nicht ausreichend geprüft hatte – immer wieder auf Wunsch des heute flüchtigen Wirecard-Vorstands Jan Marsalek, der bei der Banktochter formal überhaupt keine Rolle spielte.

      Angeblich sollten die strategischen Kredite eine Reihe von Geschäftspartnern von Wirecard unterstützen – und damit auch künftiges Geschäft für die Wirecard-Gruppe generieren. Tatsächlich kam es zu verdächtigen Zahlungsflüssen.

      ...

      Die Wirecard Bank wurde demnach also missbraucht, um die Bilanz der Konzernmutter aufzuhübschen. Dabei geht es um Darlehen in Höhe von insgesamt mindestens um die 70 Mio. Euro. Angesichts der überschaubaren Größe der Bank ist das eine durchaus nennenswerte Summe. Dabei stand das Geldinstitut – anders als die Dachgesellschaft Wirecard AG – unbestritten unter der Aufsicht der Bafin.

      Auf Anfrage erklärte die Finanzaufsicht, die Wirecard Bank sei „mit dem Wissen von damals ordnungsgemäß beaufsichtigt und auch geprüft“ worden. Zu konkreten Kritikpunkten des Revisionsberichts wollte sich ein Bafin-Sprecher unter Verweis auf die Verschwiegenheitspflicht der Behörde nicht äußern.
      ...

      m Zusammenhang mit einer der Firmen habe eine enge Mitarbeiterin von Marsalek den Firmensitz in der Steueroase Mauritius sogar „sinngemäß“ damit „erklärt, dass Mauritius gewählt worden sei, um eine Identifikation des wirtschaftlich Berechtigten zu erschweren“. Sie bekannte sich also bewusst zu einer Verschleierung von Zahlungsströmen. Diese erstaunliche Aussage sei aber „ohne Auswirkungen“ geblieben, wunderte sich die Kanzlei Gibson Dunn in ihrem Gutachten für den Vorstand der Bank.

      ...

      Nach den Erkenntnissen von Gibson Dunn unterhielten die Kreditnehmer der Wirecard Bank und die TPA-Partner über einige Jahre ein „Umsatz- und Ertragskarussell“. Sogenannte Kreislaufbuchungen trugen demnach dazu bei, die Bilanz der Wirecard-Gruppe aufzublähen.
      ...

      Während es großes Rätselraten um den Aufenthaltsort des flüchtigen Managers gibt, ist das Schicksal der Wirecard Bank entschieden: Das Insitut wird schrittweise abgewickelt.
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      schrieb am 28.02.21 12:14:42
      Beitrag Nr. 1.297 ()
      Entschädigungsfonds für geprellte Aktionäre kommt
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      1 Antwort
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      schrieb am 28.02.21 20:32:34
      Beitrag Nr. 1.298 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.238.823 von D-D_Invest am 28.02.21 12:14:42
      Zitat von D-D_Invest: Entschädigungsfonds für geprellte Aktionäre kommt


      😂😂🤦😂
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      schrieb am 04.03.21 19:04:40
      Beitrag Nr. 1.299 ()
      4.3.
      Wirecard: „Erst die Spitze des Eisbergs“
      Die US-Shortsellerin Fahmi Quadir berichtet, dass in den USA offenbar umfangreiche Ermittlungen gegen das Wirecard-Geflecht laufen.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…

      Die New Yorker Hedge Fonds-Managerin Fahmi Quadir erwartet, dass es im Zuge der Wirecard-Aufklärung noch zahlreiche Anklagen und Verurteilungen geben wird. Die Shortsellerin, Gründerin von Safkhet Capital, die den betrügerischen Machenschaften seit Jahren auf der Spur ist, sagte der Berliner Zeitung: „Es laufen zahlreiche Ermittlungen der US-Behörden. Die US-Justiz arbeitet mit Insidern zusammen, die als Kronzeugen mitwirken. Einige Leute sitzen schon im Gefängnis, ohne dass dies öffentlich bekanntgemacht wurde. Die US-Justiz hält die Ermittlungen geheim, um den Tätern keine Anhaltspunkte zu geben.

      Laut Quadir ist der entscheidende Punkt die Verhaftung von Ray Akhavan, des Vertrauten des früheren Wirecard-Managers Jan Marsalek, im März 2020. Quadir: „Die Wirecard-Manager hatten genaue Pläne, wie Wirecard zerschlagen werden sollte. Jeder der einzelnen Schritte, wie das Geld aus dem Unternehmen herausgezogen werden soll, war sorgfältig geplant. Als die US-Behörden jedoch den Marsalek-Vertrauten Akhavan in den USA verhafteten und wegen Bank-Betrugs anklagten, geriet der Plan außer Kontrolle. Akhavan war zwar nie formal Angestellter von Wirecard, doch jeder in der Branche wusste, „dass Akhavan herumrannte und sagte: Ich bin Wirecard“.
      ...

      Mit Akhavan wurde auch der laut Quadir aus dem Wirecard-Umfeld stammende deutsche Manager Ruben Weigand verhaftet.

      Der Prozess läuft gerade in den USA und hat schon ein erstes brisantes Detail zu Tage gefördert: Mastercard hat bezeugt, dass die falschen Transaktionen, um die es bei dem Prozess geht, unter PXP Financial laufen – also den zum Wirecard-Netzwerk gehörenden Drittpartnerfirmen Kalixa und Senjo.

      Damit ist zu erwarten, dass die US-Justiz sich noch intensiver mit Wirecard beschäftigen wird. Quadir: „Die US-Behörden gehen viel entschiedener vor als die deutschen Behörden. Sie wissen, wie man Geldwäsche bekämpft. Und sie werden es auch im Fall Wirecard mit aller Härte machen.“

      Laut Quadir ist die Lesart, dass Jan Marsalek der zentrale Kriminelle bei Wirecard sei, falsch: „Wirecard war eine Geldwaschmaschine. Hinter jeder Geldwaschmaschine steht organisierte Kriminalität.“ Quadir erwartet, dass auch hochrangige Personen des öffentlichen Lebens ins Visier der US-Behörden geraten könnten: „Die Wahrheit wird herauskommen, und sie ist viel größer als nur ein Bilanz-Betrug. Geldwäsche berührt alle Bereiche einer Gesellschaft.“
      ...

      Ihre eigenen Erfahrungen mit Wirecard lassen Quadir darauf schließen, dass es sich um eine internationale Bande mit politischen Verbindungen gehandelt haben muss. Sie sei mehrfach bedroht worden. Bei einem Besuch in London seien ihr wildfremde Menschen in ein Lokal gefolgt und hätten darüber zu reden begonnen, „wie man die FT für Shortselling kaufen kann“.
      ...

      Vor allem aber der Umgang der Behörden wie der Finanzaufsicht Bafin kam Quadir seltsam vor: „Ich habe viel mit Aufsichtsorganen zu tun. Diese sind immer interessiert, wenn sie von uns Shortsellern Informationen bekommen. Doch die Bafin hat im Fall Wirecard absolut abnormal reagiert. Es war ganz eigenartig. Und es lag nicht an der Bafin, sondern an Wirecard.“

      Quadir hatte der Bafin einen Brief geschrieben und der Bafin erklärt, warum es bei Wirecard nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheine. Die Aufsicht bestätigte den Erhalt des Briefes zwar und bedankte sich förmlich. Doch das Angebot eines Gesprächs mit der Shortsellerin lehnte die Bafin mehrfach ausdrücklich ab.

      Auch bei den Wirtschaftsprüfern von EY und bei Banken stieß die Shortsellerin auf taube Ohren. Zu EY sagte Quadir: „Die haben immerhin einzelne meiner Anmerkungen in ihre Prüfberichte aufgenommen – natürlich ohne die Quelle zu nennen. Aber das zeigt, dass sie meine Vorwürfe schon ernst genommen haben.“
      ...

      Quadir zum gesamten Umfeld Wirecards in Deutschland: „Wirecard hatte sie alle in der Hand. Die Angst vor Wirecard war groß, das Unternehmen hatte leichtes Spiel.“ Fahmi Quadir geht davon aus, dass sich Jan Marsalek in Russland aufhält.
      ...

      Sie sagte, dass „russische Oligarchen Wirecard benützt haben, um die US-Sanktionen zu umgehen“. Die Täter hätten „transnational“ agiert. Inwieweit deutsche Politiker verwickelt sind, kann Quadir nicht sagen: „Aber ich kann Ihnen versichern, wir werden nicht ruhen, bis dieser Fall aufgeklärt ist.“ Dies sei auch deshalb nötig, weil die planmäßige Abwicklung von Wirecard darauf hindeute, dass die Geldwäsche nun anderswo erfolge – etwa bei einer der Partnerfirmen von Wirecard.

      Florian Toncar von der FDP sagte dieser Zeitung: „Wenn Frau Quadir richtig liegt, wird der Fall Wirecard nicht nur die deutsche Justiz noch lange beschäftigen, sondern auch den Bundestag. Gut möglich, dass dafür nach der Wahl ein neuer Untersuchungsausschuss eingesetzt werden muss. In einem hat Frau Quadir nämlich vollkommen recht: Obwohl wir heute sehr detailliert sagen können, was bei Finanzaufsicht, Staatsanwälten und Wirtschaftsprüfern für Fehler gemacht wurden, fehlt bisher eine auch nur halbwegs befriedigende Antwort auf die Frage nach dem Warum. Insbesondere wenn man die reine Inkompetenz der Behörden für unwahrscheinlich hält bleibt doch nur politischer Schutz für oder Erpressung durch Wirecard.

      Fahmi Quadir wird am Donnerstag vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Berlin aussagen.

      Im April sind dann die politischen Schwergewichte als Zeugen vorgeladen: Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Finanzminister Olaf Scholz und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel müssen dann unter Wahrheitspflicht aussagen, was sie über die Wirecard-Affäre wissen.
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      schrieb am 04.03.21 19:13:48
      Beitrag Nr. 1.300 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.312.164 von faultcode am 04.03.21 19:04:40Zu:

      29.03.19
      Zitat von faultcode: ...--> ich lehne mich mal aus dem Fenster: Fahmi Quadir/Safkhet Capital schätzt Wirecard aus den USA heraus (noch) nicht richtig ein: nicht alles was fishy ist, und bei Wirecard in Asien + Anhang (also Rückverweise nach Europa) ist eben sehr offensichtlich nicht so viel Hightech-Hochglanz im Spiel, ist auch ein neuer Fall MCI WorldCom ..


      --> ich gehe nun davon aus, daß Fahmi Quadir schon recht früh über geheime Ermittlungen in den USA zu Wirecard informiert war.

      D.h., die Sache mit dem Bilanzbetrug war nur das Sahnehäubchen ihrer Short-These (meine Unterstellung), da sie wohl davon ausging, daß die Sache mit der globalen Geldwäsche-Maschine bei Wirecard sowieso früher oder später zum Fall führen würde.

      Aus oben nochmal:

      "Ich habe viel mit Aufsichtsorganen zu tun. Diese sind immer interessiert, wenn sie von uns Shortsellern Informationen bekommen...."

      Sie hatte demnach, so meine Unterstellung wieder, einen sicheren Informationsvorsprung.

      Und damit vermutlich auch Jim Chanos und andere US-Shorties.
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      schrieb am 04.03.21 19:52:17
      Beitrag Nr. 1.301 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.312.164 von faultcode am 04.03.21 19:04:40der nächste logische Gedanke ist mMn anzunehmen, daß Jan Maršálek ein mögliches Faustpfand Russland's ist im möglichen Austausch gegen (inhaftierte) Russen in den USA.

      => daher gehe ich entgegen den Andeutungen von Jörn Leogrande (siehe oben) davon aus, daß:

      • Jan Maršálek immer noch in Russland ist
      • und er dort noch am Leben ist

      Und: deutschen Boden wird Jan Maršálek mMn wahrscheinlich (>50%) nie wieder mehr sehen (was aber ein kleineres seiner Probleme sein dürfte)

      So gesehen könnte es für Markus Braun eines Tages mMn interessant werden. Als österreichischer Staatsbürger müsste er quasi bei Nacht und Nebel und aus eigenem Interesse aus deutscher Haft nach Österreich gebracht werden, bevor die USA Zugriff bekämen.

      => merke: schei.e nie in einem fremden Land auf den Boden


      07.02.19
      Zitat von faultcode: ...=> das ist nun klar:
      • das derzeitige Top-Management hält in dieser Detail-Frage der Glaubwürdigkeit dicht

      noch.

      => aber was ist, wenn sich SEC bzw. DoJ anfangen für Wirecard zu interessieren?!?...
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      schrieb am 04.03.21 21:56:01
      Beitrag Nr. 1.302 ()
      4.3.
      Wirecard-Ausschuss setzt Sonderermittler für EY-Akten ein
      Zehntausende Dokumente des umstrittenen Wirtschaftsprüfers EY will der Wirecard-Ausschuss prüfen - kein Job, den Parlamentarier bewältigen können. Jetzt hilft ihnen mit Martin Wambach ein prominenter Mann vom Fach.
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/wirecard-ausschus…
      ...
      Es geht um mehrere zehntausend Dokumente aus den Jahren 2014 bis 2020, in denen EY das damals aufstrebende Fintech Wirecard geprüft hatte.
      ...
      Auch auf europäischer Ebene weht der Branche der Wirtschaftsprüfer ein schärferer Wind entgegen. So erwägt die EU-Kommission, schärfere Haftungsregeln für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften auf den Weg zu bringen. Dies soll verhindern, "dass in Abschlussprüfungen Kompromisse gemacht werden, die für qualitativ schlechtere Prüfungen sorgen", hieß es in einem Diskussionspapier der Kommission als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal.
      Wirecard | 0,375 €
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      schrieb am 05.03.21 23:34:10
      Beitrag Nr. 1.303 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.704.594 von faultcode am 29.01.21 18:51:23Tja, Frau Hildegard Bäumler-Hösl -- das sieht nicht gut aus, wenn das schon im nicht gerade als linksradikal bekannten Focus aus München geschrieben wird:


      https://www.focus.de/finanzen/news/wirecard-untersuchungsaus…

      ...
      „Jeder Steuersünder wird in Bayern härter behandelt, als es bei Wirecard der Fall war“, sagt wiederum der Vorsitzende des U-Ausschusses, Kay Gottschalk.
      ...

      So ist es. Selbst wenn er für die CSU im Bundestag sitzt und dort stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist; siehe aktuell den Fall Dr. Georg Nüßlein.

      Da kann eine bayerische Staatsanwaltschaft schnell wie der Blitz sein - und (mutmaßlich) richtig 1 + 1 zusammenzählen :rolleyes:
      Wirecard | 0,372 €
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      schrieb am 07.03.21 22:43:16
      Beitrag Nr. 1.304 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.312.398 von faultcode am 04.03.21 19:13:48Fahmi Quadir vergangene Woche vor dem Untersuchungsausschuss:
      Zitat von faultcode: ...--> ich gehe nun davon aus, daß Fahmi Quadir schon recht früh über geheime Ermittlungen in den USA zu Wirecard informiert war...

      so sieht es aus:

      https://www.docdroid.net/mJ2DJyw/wirecard-ua-quadir-pdf

      ...
      Da die Bafin jegliche Kontaktaufnahme verweigerte, entschied Q. sich im Sommer 2019, die Ermittlungsbehörden in ihrem eigenen Land einzuschalten, die sie „nicht als Bestandteil des durch Wirecard beeinflussbaren Netzwerks“ betrachtete, wie sie sagte. Durch ihre Recherchen fand Q. heraus, dass im Zentrum der betrügerischen Aktivitäten drei Personen standen: Jan Marsalek, Ruben Weigand und Hamid Ray Akhavan.
      ...

      Im Februar 2020 erhielt sie eine gerichtliche Anordnung, ihr Material aus vertraulichen Quellen dem Gericht vorzulegen - wenige Wochen danach wurden die Herren Weigand und Akhavan verhaftet. In diesem Zusammenhang möchte ich anmerken, dass später Herr Zimmermann meinte, die Ausführungen von Frau Quadir seien ja sehr spannend aber eben auch vage, wenn sie ihre Quellen nicht nennen wolle. Sie konterte, dass sie das bei Gericht in New York getan habe (und
      - so interpretiere ich das - das natürlich auch bei einem Gericht in Deutschland machen würde).

      ...

      „We were able to connect numerous third party acquirers from FT reports to businesses with deep ties to russian oligarchs and Iran sanctions violations. We suspected that dirty money entered Wirecard Bank and then enter escrow accounts and ultimately be laundered through friendly transactions and prepaid cards.“...

      „They started pulling cash out, very early on. At the same time these third party businesses were disassociating themselves from Wirecard because they knew it would collapse. It was like a planned demolition of Wirecard, starting in 2017 and everyone was fully aware of it.“

      --> FC: das wird vielleicht zu zeigen sein, obwohl ich die Staatsanwaltschaft München für solche großen Fragen mittlerweile für viel zu befangen halte (siehe oben) (*)

      ...
      Sie holt aus ihren Unterlagen ein Zitat von Jan Marsalek hervor, das sie aus einer Quelle aus seinem Umfeld erhalten hat:
      „We get caught for everything and it never sticks. We have so much money that we get away with everything. We are so important to the german government that every huge catastrophe that happens, the next day it is like it never happened. I‘ve never seen anything like it.“
      :eek::eek::eek:

      ...
      Herr Toncar fragte: „Wie bewerten Sie die Rolle von Braun, Knoop, Ley“? Jeder hatte seine Rolle darin, antwortete sie. Es sei nicht so gewesen, dass Marsalek der „Mastermind“ gewesen sei und alle Anderen keine Ahnung hatten. Der Schlüssel zum Erfolg des Systems von Wirecard sei gewesen, dass die Leute in Schlüsselpositionen genau wussten, was vor sich geht.

      --> FC: siehe wieder (*) und die Sache mit dem "inneren Kreis" aus Beitrag Nr. 1.252 oben (die mir bislang - und immer noch - recht schlüssig erscheint):

      • wenn dieser bizarre Typ Oliver B. wirklich der einzige Kronzeuge der Staatsanwaltschaft München ist, dann "gute Nacht". Und Markus Braun weiß das mMn auch. Aber Oliver B. ist die einzige Person aus dem "inneren Kreis" um Jan Maršálek herum (Henry O’Sullivan, Oliver B., die Häusers), der die Staatsanwaltschaft München habhaft geworden ist. Markus Braun war nicht Teil davon --> voilà!!

      ...
      Auf meine persönliche Nachfrage per Twitter an Frau Quadir, ob sie dazu auch Frau Steidl zählte antwortete sie, dass ihrer Meinung nach intern im Vorstand nichts aktiv verheimlicht wurde. Jeder wusste Bescheid und das Ausmaß des Wissens war nur durch die eigene Neugier begrenzt.

      --> FC: siehe wieder (*) --> wieviele Kreise gab es bei Wirecard, die sich quasi gegenseitig deckten und unterstützten?

      => ich würde hier nicht zu weit gehen. Man kann mMn immer noch annehmen, daß z.B. Frau Steidl eine Alibi-Frau war, die für's Wegschauen bezahlt wurde und am Ende, wie oft bei Wirtschaftsstrafsachen, mit einer Geld- und Bewährungsstrafe nach Hause gehen kann.
      Dasselbe nehme ich auch (immer noch) für Ex-Finanzvorstand Alexander von Knoop an.

      Auch bei einem "guten Betrug" gilt mMn immer noch: teile und herrsche


      => dennoch sind diese Notizen eines Zuschauers mMn sehr nützlich, v.a. weil sie dazu dienen können, darüber nachzudenken, wie weit dieser Betrug gereicht haben kann/muss und wie dämlich und möglicherweise auch korrupt deutsche Behörden (bis hinauf in Ministerien) sind
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      schrieb am 11.03.21 00:14:02
      Beitrag Nr. 1.305 ()
      Mr. Teflon
      10.3.
      Warum Ex-Finanzchef Burkhard Ley bei Wirecard mehr als „Mr. Teflon“ war
      Als grundsolide bezeichneten manche den früheren Wirecard-Finanzchef. Dabei hinterließ Ley genau dort Spuren, wo die Staatsanwaltschaft das Zentrum des Skandals vermutet.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...
      Dem Handelsblatt liegen Dokumente vor, die Ley als Mitwisser, mitunter sogar als Treiber von Geschäften identifizieren, die mutmaßlich hohen finanziellen Schaden verursachten. Besonders aktiv war Ley demnach ausgerechnet dort, wo die Staatsanwaltschaft das Zentrum des milliardenschweren Bilanzbetrugs vermutet, der am Ende zum Kollaps von Wirecard führte: in Asien.
      ...

      Im Mai 2016 gab der Finanzvorstand dem Branchenmagazin „Finance“ ein Interview. „Bei uns werden keine illegalen Geschäfte gemacht“, betonte Ley. Wirecard habe ein Risikomanagement, das so etwas verhindere.

      Fast zeitgleich sprach Ley bei der Credit Suisse vor. Die Schweizer Großbank empfahl die Wirecard-Aktie zum Verkauf. Ley traf sich mit dem zuständigen Analysten – einmal im Mai 2016, noch mal im Dezember 2016, im edlen Londoner Sushi-Restaurant Nobu. Im Januar 2017 stufte Credit Suisse die Wirecard-Aktie von „Verkaufen“ auf „Halten“. :laugh:

      ...

      Schriftverkehr zeigt, dass O’Sullivan bemüht war, Geld von der Wirecard Bank zu organisieren. So erhielt etwa seine Firma Cottisford Holdings Ltd. am 24. Februar 2016 einen Kreditrahmen in Höhe von zehn Millionen Euro, für den die Wirecard AG bürgte. In der auch von Ley unterschriebenen Kreditvorlage heißt es, dass O’Sullivan dem Vorstand „persönlich bekannt“ und von „zweifelsfreier Integrität“ sei.

      Doch der Brite zahlte das Geld nicht wie vereinbart bis Ende März zurück und war für Wirecard zunächst nicht mehr erreichbar. Ley stimmte am 19. April 2016 zu, das Darlehen längerfristig anzulegen. Er begründete dies mit „der langjährig erfreulichen“ und vertrauensvollen Geschäftsverbindung zu O’Sullivan.

      Rainer Wexeler, dem Chef der Wirecard-Bank, gefiel dies nicht. Am 31. Mai 2016 schrieb er Leys späterem Nachfolger Alexander von Knoop: „Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir uns nicht alles aufdrücken lassen sollen, was unser netter Kollege sich so ausdenkt.“

      ---

      Die Senjo Group aus Singapur sollte ein Darlehen von 25 Millionen Euro erhalten, um den Zahlungsabwickler Kalixa zu übernehmen. Wexeler monierte am 3. Mai 2017, dass das dazu eingereichte Gutachten „mehr als dünn“ sei. Einen Tag später warnte er, das Geschäftsrisiko gehe „voll auf Lasten“ der Wirecard-Bank.

      Ley räumte die Einwände noch am selben Tag aus. „Mir scheint, dass es hier Missverständnisse gibt“, schrieb er am 4. Mai 2017 an Wexeler und mehrere Wirecard-Manager. Ley erwarte, dass „sich die noch zu klärenden Punkte klären lassen“, da O’Sullivan „ansonsten ein unsinniges Investment tätigen würde, den Eindruck hat er heute wirklich nicht gemacht“. Dann fragte Ley, welcher Anwalt den Vertrag erstellte: „Wenn er noch nicht begonnen hat, sollte er das bitte morgen tun.“

      Ley sorgte auch mit dafür, dass die Firma Ocap in Singapur ein Darlehen erhielt. Für diesen Deal setzte sich der Finanzvorstand noch am 22. Dezember 2017 ein. Ocap erhielt insgesamt 140 Millionen Euro.

      ...

      Konzerninsider geben an, Leys Einfluss sei auch nach 2017 nicht zu überschätzen. „Herr Ley hat sich immer so geriert, dass er für wirtschaftliche Sauberkeit steht“, sagt ein hochrangiger Mitarbeiter. „Aber das ist so ein Mr. Teflon.“
      ...


      ___
      und diesen Mann hat die Staatsanwaltschaft München wieder auf freien Fuss gesetzt? :rolleyes:
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      schrieb am 16.03.21 18:40:38
      Beitrag Nr. 1.306 ()
      16.3.
      Regierung wollte noch kurz vor der Pleite Millionen bei Wirecard nachschießen
      Zwei Tage vor der Wirecard-Insolvenz wollte das Bundesfinanzministerium die staatseigene Ipex-Bank zu einem Kredit für den Finanzdienstleister drängen. Das belegen geheime E-Mails, die dem SPIEGEL vorliegen.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-staat…
      ...
      Der Chef der staatlichen KfW-Bankentochter Ipex, Klaus Michalak, schien die Brisanz des Telefonats erkannt zu haben. Fünf vor zwölf Uhr mittags, am 23. Juni vergangenen Jahres, schrieb er deshalb eine E-Mail an seine Vorgesetzten, um sie über ein Gespräch zu informieren, das der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies, mit ihm führen wollte. »Herr Kukies hat mich für heute, 14 Uhr um ein Telefonat gebeten«, so beginnt er seine E-Mail.

      Michalak machte das Ansinnen des mächtigen Finanzstaatssekretärs sichtlich nervös. Man habe ihn bereits »vorgewarnt«, schrieb er, was Kukies bei dem Telefonat für Absichten verfolge: Das Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium sollen darüber nachdenken, »für Wirecard eine ›deutsche Lösung‹« zu finden.

      Offensichtlich ging es darum, dass die Bundesregierung die Insolvenz und das Ausschlachten von Wirecard durch ausländische Finanzfirmen verhindern und neue Kredite vergeben wollte – per Anweisung an die Ipex-Bank. »Herr Kukies will mit uns wohl diskutieren, ob wir nicht nur stillhalten können, sondern ggf. unser Engagement noch aufstocken würden«, teilte Michalak der KfW-Spitze, darunter deren Chef Günther Bräuning, mit.


      Finanzministerium verschweigt brisantes Telefonat

      Vieles an diesem Telefonat ist politisch äußerst heikel für Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und dessen Staatssekretär Kukies: Zunächst einmal hat das Ministerium diesen Vorgang auch nach Monaten, in dem der Untersuchungsausschuss in dem Skandal um den kollabierten Finanzdienstleister Wirecard ermittelt, dem Parlament und der Öffentlichkeit verschwiegen.

      Die E-Mail des Ipex-Chefs Michalak, die dem SPIEGEL vorliegt, findet sich unter hoher Geheimhaltungsstufe in einem besonders gesicherten Raum im Bundestag. Dort dürfen die Abgeordneten weder Handy noch Notizblock mitnehmen.

      Normalerweise würde die Öffentlichkeit also wohl nie von diesem Telefonat erfahren. Und das dürfte wohl auch im Sinne des Finanzministeriums gewesen sein. Denn das Gespräch fand zu einem Zeitpunkt statt, als die Lage von Wirecard bereits dramatisch war: 1,9 Milliarden Euro Bankguthaben, die eigentlich auf Treuhandkonten liegen sollten, so hatte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung tags zuvor bekannt gegeben, würden »mit überwiegender Wahrscheinlichkeit« gar nicht bestehen.
      ...

      Wollte der Bundesfinanzminister, vertreten durch seinen Staatssekretär, in dieser Situation also tatsächlich noch frisches Geld in den taumelnden Konzern pumpen, Geld der staatseigenen Ipex-Bank und damit letztlich Steuergelder?
      ...

      Das Telefonat fand tatsächlich zwei Stunden nach der E-Mail statt, an jenem 23. Juni. Das geht aus weiteren vertraulichen Nachrichten vor, die Michalak im Nachgang des Gesprächs mit Kukies an Verantwortliche der KfW geschickt hat. Was den Ipex-Chef an dem Ansinnen des Staatssekretärs so in Rage versetzt haben muss, ist das finanzielle Risiko, das ein solcher Notkredit für seine Bank bedeuten würde. »Unter Risikogesichtspunkten ist das für die Ipex nicht vertretbar«, schreibt er an seine Vorgesetzten. Dies könne »keine Aufgabe für die Ipex sein, sondern wäre allenfalls von der KfW gegen Rückgarantie des Bundes darzustellen«.
      ...

      Der Obmann der Linken im Untersuchungsausschuss, Fabio De Masi, erinnert daran, dass der Ipex-Chef in seiner Befragung angegeben habe, dass er sich eigentlich schon Monate früher gern aus dem Kredit für Wirecard zurückgezogen hätte. Auch habe es für einen solchen Rückzug offenbar rechtliche Möglichkeiten gegeben. »Mit Blick auf das Telefonat von Kukies stellt sich die dringende Frage, ob das fatale Festhalten an Wirecard einzig und allein auf Druck der Regierung zurückgeht«, so De Masi gegenüber dem SPIEGEL

      Für die Bürger sei das politische Zocken jedenfalls nicht gut ausgegangen, sagt der Linken-Finanzfachmann und verweist darauf, dass die Ipex den ursprünglichen Kredit in Höhe von 100 Millionen Euro an Finanzinvestoren weiterverkauft hat, mit einem Abschlag von 90 Prozent. Es sei »echtes Steuergeld verbrannt« worden, sagt De Masi: »Wirecard hat einen politischen Escortservice vom Finanzministerium erhalten – vom deutsch-chinesischen Finanzdialog über den offenen Kredithahn durch ein Bankensyndikat«.

      Der Bundesregierung ging es mit ihrer geplanten Notrettungsaktion offensichtlich darum, den Konzern am Leben und die dort vermutete Technologie für die Abwicklung von Internetzahlungen in Deutschland zu halten. In die gleiche Richtung deuten auch Unterlagen hin, über die die Nachrichtenagentur »Reuters« berichtet.

      Demnach habe Kukies einen Tag vor dem Telefonat mit Ipex-Chef Michalak ein Memo an Finanzminister Scholz geschrieben, in dem er anregt, Corona-Hilfsgelder für die Rettung von Wirecard einzusetzen. Der Linkenabgeordnete De Masi stellt jedoch die provokative Frage, welche Technologie bei Wirecard zu retten gewesen wäre: »Den Algorithmus der Porno-Kunden von Wirecard?«, so De Masi.

      Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte auf Anfrage: "Es ist Unsinn, dass irgendwer unter Druck gesetzt worden ist. Tatsache ist vielmehr: Es wurden, wie das Bundesfinanzministerium bereits vor einigen Wochen öffentlich dargelegt hat, alle Optionen zur Vermeidung einer ungeordneten Insolvenz geprüft – und aus guten Gründen sofort verworfen."

      ...
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      schrieb am 18.03.21 12:09:52
      Beitrag Nr. 1.307 ()
      Stephan Freiherr von Erffa / "eputy CFO" -- Boss von Edo Kurniawan (*) :eek:
      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-was-heute-…




      (*) wo ist Edo? :D
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      7 Antworten
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      schrieb am 18.03.21 12:16:50
      Beitrag Nr. 1.308 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.509.428 von faultcode am 18.03.21 12:09:5207.02.2019 -- Beitrag Nr. 7:

      Zitat von faultcode: ...Documents seen by the Financial Times show two senior executives in the Munich head office had at least some awareness of the round-tripping scheme: Thorsten Holten and Stephan von Erffa, respectively the company’s head of treasury and head of accounting...


      29.09.20 20:45:15 -- Beitrag Nr. 1.063:

      Zitat von faultcode: ...Stephan von Erffa, Wirecard’s head of accounting and the only manager in Germany named by the whistleblower, was never formally interviewed and his email account was not analysed as Wirecard refused to give access to it.
      ...
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      schrieb am 18.03.21 15:47:58
      Beitrag Nr. 1.309 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.509.428 von faultcode am 18.03.21 12:09:52<keine Vollständigkeit>


      ...

      ...



      Tag:
      • Freiherr von Erffa
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      5 Antworten
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      schrieb am 18.03.21 18:01:32
      Beitrag Nr. 1.310 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.513.064 von faultcode am 18.03.21 15:47:58ehemaliger Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann:
      <keine Vollständigkeit>


      ..


      ...


      ...
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      4 Antworten
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      schrieb am 19.03.21 12:04:33
      Beitrag Nr. 1.311 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.515.536 von faultcode am 18.03.21 18:01:32Heike Pauls, Ex-Commerzbank, Ex-Sellside-Analystin -- und mit Wirecard 2017 auf dem Oktoberfest :eek:
      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-live-aus-d…

      "Ich bin ein Kollateralschaden" :laugh:


      <keine Vollständigkeit>

      ...


      ...


      ...


      ...


      ...


      ...


      ...


      => Heike Pauls, auch irgendwie ein verpfuschtes Leben

      Und hält sich immer noch für anspruchsberechtigt:

      "Ich bin bei Wirecard einem Betrug aufgesessen, so wie andere auch und stehe vor einem beruflichen Scherbenhaufen und werde nie wieder einen Job finden, wenn mein Ruf durch das Arbeitsgericht nicht wieder hergestellt wird."

      => doch, schon: aber wahrscheinlich nur noch für eher einfache Tätigkeiten; halt nicht mehr als Direktor in einer Bank:

      23.06.20 -- Beitrag Nr. 604:




      => mit Heike Pauls hat es niemanden erwischt, der unschuldig war!
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      2 Antworten
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      schrieb am 19.03.21 13:16:48
      Beitrag Nr. 1.312 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.515.536 von faultcode am 18.03.21 18:01:32Thomas Eichelmann, Nachträge:


      "Marsalek sei gegenüber Markus Braun "sehr defensiv" gewesen,"
      FC: das muss nicht stimmen, ist aber doch eine interessante Beobachtung eines zunächst ja vollkommen Außenstehenden

      ...


      ...


      ...
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      schrieb am 19.03.21 13:34:06
      Beitrag Nr. 1.313 ()
      Daniel Steinhoff, Leiter der Compliance-Abteilung bei Wirecard:


      ...

      da ist er wieder, der "Kronzeuge" der Staatsanwaltschaft München:

      ...


      ...
      "Übergangslösung" :laugh: --> stimmt, da auf der Suche nach einem neuen Land :D


      ...


      => ein "Trick" bei Wirecard war. daß konsequent "Ping-Pong" mit Leuten gespielt wurde, solange bis die Ruhe gegeben haben oder freiwillig gegangen sind wie Aufsichtsrätin Kleingarn (siehe oben)
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      8 Antworten
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      schrieb am 19.03.21 13:46:01
      Beitrag Nr. 1.314 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.526.603 von faultcode am 19.03.21 13:34:06Christian Orth (Qualitätssicherung in Deutschland, professional practice director), EY:

      und so fing diese und letzte Runde der Enthüllungen bei Wirecard an: Singapur und Financial Times:


      (es soll wohl heißen "Dieses Paket umfasste...")
      ...

      => also EY Deutschland bekam am 6.2.2019 ein "Whistleblower-Paket" :eek:

      ..und brauchte danach über 1 Jahr, um den Großbetrug "aufzudecken"? :laugh:
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      7 Antworten
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      schrieb am 19.03.21 14:07:29
      Beitrag Nr. 1.315 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.526.807 von faultcode am 19.03.21 13:46:01..hier tut sich eine Lücke auf, zumindest was die Berichterstattung oben angeht, denn:

      • die Sache mit den Philippinen erfolgte viele Monate nach Beginn der Untersuchungen in Singapur:




      Denn laut FT vom 25.8.2020 ("Wirecard: the frantic final months of a fraudulent operation", siehe oben) wurden die (Fake-)Treuhandgelder erst im Dezember 2019 von Singapur auf die Philippinen verschoben:

      It took almost two months before Mr Marsalek presented an apparent solution. Wirecard’s second-in-command informed the auditors that the company had moved the bank accounts to a new trustee based in the Philippines. Citadelle, said Mr Marsalek, had abruptly terminated the business relationship in late 2019 and was not responding to inquiries from Wirecard any more.

      According to Mr Marsalek, Manila-based lawyer Mark Tolentino had stepped in as a replacement for Citadelle. Wirecard had subsequently transferred €1.9bn in cash in early December from OCBC to escrow accounts in Mr Tolentino’s name at two banks in the Philippines, BDO and BPI.

      KPMG asked again for the paperwork — and made a surprising discovery. By February — two months after the money was supposedly paid into Mr Tolentino’s accounts — Wirecard still did not have a contractual relationship with the new trustee, nor had it conducted background checks on him. Wirecard’s chief financial officer, Alexander von Knoop, only learned about the transaction in late January.



      => mit anderen Worten (und egal was Orth noch sagen wird):

      • was hat EY von Februar 2019 bis Dezember 2019 wirklich zur Aufklärung bei Wirecard gemacht?

      Von Anfang Februar 2019 bis Anfang Dezember 2019 (gut, EY wird davon wohl erst Anfang 2020 erfahren haben) hatte EY 10 Monate Zeit ("Es wurden extrem viele Sachverständige, insbesondere Forensiker hinzugezogen", Orth), um die Sachlage zu klären! :eek:
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      2 Antworten
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      schrieb am 19.03.21 14:40:40
      Beitrag Nr. 1.316 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.527.158 von faultcode am 19.03.21 14:07:29..dann ist so ein Verhalten nur konsequent (aus Sicht von EY Deutschland):


      ...


      ...


      ...


      ...
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      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 19.03.21 14:52:24
      Beitrag Nr. 1.317 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.527.698 von faultcode am 19.03.21 14:40:40
      Wirecard macht auf Steinhoff
      und nun der alte Steinhoff-Trick :D
      (Steinhoff International Holdings)

      Accounts Receivable (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) in Cash and cash equivalents "umwandeln" (*):





      (*)
      2. Asset overstatement and reclassification

      "The non-recoverable receivables resulting from the fictitious or irregular income created by the transactions described … above were subsequently either settled in set-off arrangements or reclassified into different assets.”

      “In a number of instances, the non-recoverable receivables were set-off using intergroup payments and by the assignment of debts. This had the effect that loans were moved between entities both in the Steinhoff Group and around the purportedly independent entities. These set-off arrangements and/or assignments of debt resulted in movement of the loans, which were accounted for as being repayments by the original party.”

      “In other instances, often through purportedly independent entities, the nonrecoverable receivables were reclassified into different classes of assets, for example, cash equivalents, increases in the value of fixed properties, increases in the value of trademarks or increases in the value of acquired goodwill. These reclassifications created the impression that the non-recoverable receivable had been settled and resulted in other asset values being inflated.”


      Steinhoff Committed $7.4 Billion in Fraud (at least). Here’s How
      by Wolf Richter • Mar 16, 2019 • 88 Comments
      https://wolfstreet.com/2019/03/16/how-steinhoff-committed-7-…


      nebenbei:

      22.06.2020
      Zitat von faultcode: ...• im Vergleich zu dem, was Ex-Steinhoff-CEO Markus Jooste mit Kollegen über mutmaßlich viele Jahre abzog, war das, was allerspätestens seit 2015 mutmaßlich bei Wirecard in Aschheim von Markus Braun und Jan Marsalekan an Show abgezogen wurde, geradezu primitive Täuschung mit der Holz­ham­mer­me­tho­de
      ...

      => und diesen Vorwurf muss man EY schon machen:

      • der Wirecard-Betrug war zwar über weite Strecken (brutal) gut gemacht, kommt aber an die Raf­fi­nes­se bei Steinhoff nicht heran

      Und: der Steinhoff-Bilanz-Betrug war im März 2019 schon in vielen wichtigen Details bekannt - auch in Deutschland:

      => offenbar hat sich EY Deutschland davon überhaupt nicht beeindrucken lassen
      Wirecard | 0,380 €
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      schrieb am 19.03.21 15:13:21
      Beitrag Nr. 1.318 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.122.970 von faultcode am 22.06.20 10:55:09wobei, wenn man eher nicht so viel weiß als Leiter der Qualitätssicherung in Deutschland :rolleyes:


      ...


      ...
      Wirecard | 0,379 €
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      schrieb am 19.03.21 15:30:51
      Beitrag Nr. 1.319 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 63.646.108 von faultcode am 12.05.20 13:43:31Elisabeth Roegele, Ex-Chefin der Bafin-Wertpapieraufsicht:

      "turnusgemäß" => Staatsdiener schützen Staatsdiener in Deutschland:


      https://twitter.com/JensZSPD/status/1372577767980679171
      Wirecard | 0,384 €
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      schrieb am 19.03.21 17:37:51
      Beitrag Nr. 1.320 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.525.133 von faultcode am 19.03.21 12:04:33
      Zitat von faultcode: Heike Pauls, Ex-Commerzbank, Ex-Sellside-Analystin -- und mit Wirecard 2017 auf dem Oktoberfest...

      Ergänzung zu diesem seltenen Blick in so einen Mikrokosmos:
      • sie war laut Handelsblatt mit Wirecard auch mit im "Stüberl", also P1 (*) - aber nur einmal (ich vermute 2017 nach der Wiesn; siehe oben):

      Mit dem insolventen Zahlungsdienstleister war Pauls in der Vergangenheit auch auf dem Oktoberfest im „Käfer-Zelt“ und einmal im bekannten Nachtclub „P1“. Sie habe aber nie Wirecard-Aktien besessen oder sonstige Vorteile angenommen, so Pauls.

      => ich sag's mal so:

      • auch eine Frau Pauls wäre vermutlich alleine, also ohne Wirecard, nicht ins P1 reingekommen

      (das ist eine andere Stufe aus meiner Sicht als nur das Oktoberfest, wo sich andauernd und ganz normal Firmenleute auf Einladung von Firmenleuten treffen)

      => danach schreibt man für den Rest seines Lebens keinen kritischen Satz mehr über Wirecard

      Von der Prinzregentenstrasse 61 (Maršálek’s "Wohn-Büro") bis zur Prinzregentenstrasse 1 (P1) waren es zu Füß nur 1,2 Kilometer:

      => das war mMn geschickt arrangiert mit diesem Fangirl

      Ich vermute daher auch, daß Pauls nicht der einzige berufliche Gast von Wirecard im P1 war, der nicht zu Wirecard gehörte.

      (*)
      https://de.wikipedia.org/wiki/P1_(M%C3%BCnchen)
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      Wirecard | 0,384 €
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      schrieb am 19.03.21 19:58:14
      Beitrag Nr. 1.321 ()
      Regierung wollte noch kurz vor der Pleite Millionen bei Wirecard nachschießen

      Zwei Tage vor der Wirecard-Insolvenz wollte das Bundesfinanzministerium die staatseigene Ipex-Bank zu einem Kredit für den Finanzdienstleister drängen. Das belegen geheime E-Mails, die dem SPIEGEL vorliegen. https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-staat…

      ...im Gesamten, schon ´ne harte Nummer wie anno dazumal etwas ähnlich die Story von Hypo Real Estate !!
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      schrieb am 19.03.21 22:05:30
      Beitrag Nr. 1.322 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.525.133 von faultcode am 19.03.21 12:04:33
      Zitat von faultcode: Heike Pauls, Ex-Commerzbank, Ex-Sellside-Analystin...

      noch ein Fundstück dazu aus der heißen Phase bei Wirecard im Juni 2020:




      man erinnert sich vielleicht noch an diesen Donnerstag, an dem Wirecard auf der Suche nach den EUR2Mrd war, statt den Geschäftsbericht 2019 vorzulegen, wie zuvor versprochen.

      Ich weiß nicht, um wie viel Uhr Heike Pauls ihr Coverage für Wirecard an diesem Tag aussetzte, aber ich finde es auffallend, daß sie das noch am selben Tag tat.

      Nehmen wir mal an, in jedem Fall vor dem berüchtigten Auftritt von Markus Braun und Rest-/Neuvorstand am späten Abend --> Beitrag Nr. 424

      Um 18:18 kam die Meldung von Wirecard, daß Maršálek freigestellt wurde:
      https://www.dgap.de/dgap/News/adhoc/wirecard-personalien-vor….
      (backup Beitrag Nr. 422)


      Also Wirecard's größter Fan hat hier überraschend schnell reagiert mMn, nachdem sie sich noch Ende Mai - wie üblich - wohlwollend äusserte:




      Nach meinem (Nicht-Psychologen-)Geschmack eine Spur zu schnell.

      Andere, "normale" Analysten sind am 18./19.6. anders vorgegangen; hier Beispiele:







      Ich finde es interessant, wie schnell jemand, also in weniger als 24 Stunden, offenbar herausfindet, daß bei Wirecard etwas schwer nicht Ordnung ist.

      Ich gewinne fast den Eindruck, daß Heike Pauls diesmal tatsächlich einen Informations-Vorsprung hatte gegenüber Morgan Stanley, NordLB, Independent, Oddo BHF und daß sie vorbereitet war :rolleyes:
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      schrieb am 20.03.21 14:00:20
      Beitrag Nr. 1.323 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.526.807 von faultcode am 19.03.21 13:46:01Hubert Barth, Noch-Deutschlandchef EY:
      (Amtsübergabe 1. Juli 2021)

      siehe auch: https://www.ey.com/de_de/people/hubert-barth

      => Neben seiner Tätigkeit bei EY lehrt er als Dozent an der Munich Business School. :eek:

      Was denn? Wie prüfe ich Wirecard-Bilanzen? :D
      <Spaß muss sein>

      ------------------------
      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-live-aus-d…
      <keine Vollständigkeit>


      Hubert Barth outet sich zunächst als "schnelldenkender" Chef..

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      3 Antworten
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      schrieb am 20.03.21 14:25:00
      Beitrag Nr. 1.324 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.538.252 von faultcode am 20.03.21 14:00:20..bevor er zum Werfen von Blendgranaten übergeht:



      => für die Firma, die auch "Transformationsgestalter in der Abschlussprüfung" sein will (siehe oben), sind schnöde Testüberweisungen von Treuhandkonten "ein signifikanter Eingriff in den Arbeitsablauf" :laugh:

      Aber es soll noch besser kommen:



      ..denn man scheint schon im Vorfeld mit dem "Können" und "Dürfen" bei Ernst & Young Deutschland so seine Probleme zu haben.

      Das erinnert mich ein wenig an den BaFin-Mitarbeiter, der das Telefon auflegte, nachdem ein englischsprachiger Anruf zu Wirecard aus London reinkam.
      Der wusste wohl auch nicht, ob er das überhaupot kann oder darf :D
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      schrieb am 20.03.21 14:35:10
      Beitrag Nr. 1.325 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.538.507 von faultcode am 20.03.21 14:25:00

      => Barth antwortet hier schlau: er verwendet die exakt gleiche Argumentationsweise wie eine deutsche Staatsanwaltschaft:

      Zitat von faultcode: ...Siehe den Fall Comroad oben. Selbst Wirtschafts-Staatsanwälte haben's offenbar bei White collar crime nicht so gerne mit "circumstantial evidence". Nicht einmal von Insidern.
      Oder wollen die lieber 2 Insider hören, also unabhängig voneinander?
      => was soll vor so einem Hintergrund eine reformierte BaFin?

      Dann käme es mal in Zukunft zu so einem Fall: BaFin sagt möglicherweise Betrug, Staatsanwaltschaft sagt: "Wir finden nichts."
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      schrieb am 20.03.21 15:07:49
      Beitrag Nr. 1.326 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.538.591 von faultcode am 20.03.21 14:35:10..und so dreht man sich wieder im immergleichen Kreis:



      => was für den einen ein Beweis ist (nach welchen Kriterien?), ist es für den anderen nicht

      Kommt eine "Beweis" zu einem Staatsanwalt (oder Abschlussprüfer) und der Staatsanwalt sagt: "Du bist kein Beweis."

      Kommt eine "Beweis" zu einem Gericht und das Gericht sagt: "Du bist kein Beweis."


      ___
      Hier liegt doch genau das Problem vor, daß Wirecard jahrelang mit "Micky Maus"-Beweisen daherkam und die für EY Deutschland am Ende immer gut genug waren.

      => also wird man nicht umhinkommen, daß der Abschlussprüfer - sowieso ein Mann/Frau von Welt - in so einer Situation wenigstens punktuell selbst zum Telefon greift und mal überraschend in Singapur bei ein paar Leuten anruft.

      Und wenn dann nach X Wochen immer noch nichts Gescheites daherkommt, sorry: kein Testat

      Dann möchste ich mal den Betrüger-Konzern sehen. Was will der machen?

      Kurz vor Schluss den Abschlussprüfer wechseln?


      => man sieht schon daran: nicht die "Beweise" sind das Problem (egal wie detailiert in einem Regulierungswerk festgeschrieben), sondern die Komplizenschaft

      Post-Enron hätte so etwas nie mehr passieren dürfen. Passierte aber andauernd nacher:
      • Parmalat
      • Steinhoff International Holdings
      • Folli Follie
      • ...
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      schrieb am 21.03.21 09:48:09
      Beitrag Nr. 1.327 ()
      Was meiner Meinung nach absolut interessant sein dürfte ist, was die ehemaligen Assistentin von Braun zu sagen hat...
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      schrieb am 23.03.21 14:14:55
      Beitrag Nr. 1.328 ()
      23.3.
      Wirecard fraud ‘started more than a decade ago
      https://www.ft.com/content/650d7108-dca8-4299-95ad-e68476bc3…

      Oliver Bellenhaus erzählt:




      Al Alam Solution, British Virgin Islands != Al Alam Solutions, Dubai

      => bei Wirecard zählt jeder Buchstabe ;)


      Wenn Maršálek Braun's Mann für's Grobe war, dann war das Bellenhaus für Maršálek.
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      schrieb am 24.03.21 12:50:21
      Beitrag Nr. 1.329 ()

      https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-03-24/germany-s…
      ...
      Germany is scrambling to catch up with the rest of the European Union on audit reform, but initial enthusiasm for fundamental change inspired by the country’s biggest postwar accounting scandal is waning in the face of political opposition.

      We don’t want to fundamentally change the system,” Matthias Hauer, lead lawmaker in the Wirecard AG parliamentary investigation committee of German Chancellor Angela Merkel’s Christian Democratic Union said in a phone interview. “We think that auditors generally do their job well.
      ...

      The proposed measures include making companies change auditors every 10 years, rather than every 20 years as currently required. Auditors would also face tougher penalties for some audit mistakes: The maximum civil liability for negligence by auditors of listed companies would quadruple to 16 million euros, with regulatory fines of up to 5 million euros and unlimited liability for auditors making grave mistakes.
      ...

      The government’s proposed reforms also catch up to stricter EU rules introduced after the financial crisis by limiting the amount and type of consulting work EU auditors can do for their clients. Auditors would be barred from offering tax advice, and their consulting fees would be capped at the EU norm of 70% of the audit fee. There is, however, no discussion of introducing wider, U.K.-style proposals to force the so-called Big Four accounting firms to separate their auditing and consulting arms.

      Despite the spotlight, parliamentary opponents in Merkel’s ruling CDU and the opposition Liberal party are seeking to water down the package, arguing that the measures go too far and would actually increase the Big Four’s dominance of listed company audits.

      We should not put all auditors on the dock because of Wirecard,” Hauer said. If small and medium-sized auditors are forced to shoulder the risk of unlimited liability, he said, many would be driven out of the market.

      Companies will have problems contracting auditors, as insurance companies won’t be willing to insure unlimited liability in case of negligence,” Hauer said.

      The Liberals and CDU argue that the strict liability rules benefit the Big Four, because they put too much of a burden on medium-sized firms. While the Liberals want to introduce a cap on liability, the CDU wants unlimited liability only in cases of intentional mistakes.

      “Our reforms fall much behind the reform plans of the U.K. to split auditing and consulting,” Cansel Kiziltepe, a lawmaker with the Social Democrats, the junior coalition partner in Merkel’s government, said in a phone interview.

      “We would like to go further, but this is not possible with our coalition partner,” she added.

      The U.K., rocked by its own accounting scandals, on March 18 published proposals to audit market reform proposals that would require the creation of a new, more powerful, regulator and would force accounting firms to separate their audit and accounting activities to bolster independence.
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      schrieb am 24.03.21 22:40:51
      Beitrag Nr. 1.330 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.351.760 von faultcode am 07.03.21 22:43:16Department of Justice
      U.S. Attorney’s Office
      Southern District of New York
      https://www.justice.gov/usao-sdny/pr/jury-convicts-architect…
      re HAMID “Ray” AKHAVAN and RUBEN WEIGAND


      ...

      AKHAVAN, 43, of, California, and WEIGAND, 38, of Germany, were each convicted of one count of conspiracy to commit bank fraud, which carries a maximum sentence of 30 years in prison. The maximum potential sentence is prescribed by Congress and is provided here for informational purposes only, as the sentencing of the defendants will be determined by the judge. Sentencing before Judge Rakoff is scheduled for June 25, 2021.
      ...
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      schrieb am 24.03.21 22:59:22
      Beitrag Nr. 1.331 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.591.122 von faultcode am 24.03.21 22:40:51siehe auch:

      11.3.2021
      Gleiche Betrugsmasche, neuer Fall: So haben Marihuana-Händler in den USA Banken mithilfe von Wirecard betrogen
      https://www.businessinsider.de/wirtschaft/finanzen/gleiche-b…

      Zum ersten Mal spricht ein Zeuge über die Rolle von Wirecard bei einem mutmaßlichen Bankenbetrug in Höhe von 150 Millionen US-Dollar.
      • Auch mit dem flüchtigen Ex-Manager von Wirecard, Jan Marsalek, stand der Zeuge in Kontakt. Laut Beweismittel der Staatsanwälte spielten Wirecard und zwei weitere Zahlungsanbieter eine Rolle bei der Verschleierung von illegalen Transaktionen mit Kreditkarten.
      • Die Betrugsmasche ist nicht neu: Bereits Anfang 2000er-Jahre nutzte Wirecard europäische Scheinfirmen, um Zahlungen in den USA zu tarnen – damals im Online-Glücksspiel.



      Oliver H. sitzt am 8. März im Gerichtsaal in New York und liest auf die Aufforderung der Staatsanwältin Ausschnitte aus Chat-Protokollen und E-Mails vor. Unangenehm wird es vor allem dann, wenn in den Chats mit den beiden Angeklagten mal das F-Wort fällt. Oliver H. ist der wichtigste Zeuge der Staatsanwälte in New York bei einem Verfahren, bei dem ein Deutscher und ein US-Amerikaner wegen Bankenbetrug angeklagt sind. Über den Fall und die Hinweise auf eine Beteiligung Wirecards im mutmaßlichen Betrug berichten wir seit November 2020.

      Oliver H. teilt nicht nur den Vornamen mit dem Wirecard-Kronzeugen Oliver B. der Staatsanwaltschaft München, sondern auch einmalige Einblicke in die Geschäfte von Wirecard, zu denen nun auch die USA ermittelt. Dementsprechend haben die Anwälte des Marsalek-Vertrauten Hamid „Ray“ Akhavan versucht zu erreichen, dass Dateien von seinem iPad und Handy nicht als Beweismittel aufgenommen werden.

      Erfolglos – denn Oliver H. war nicht nur vom Anfang an beim mutmaßlichen Bankenbetrug dabei, sondern kooperiert seit Oktober 2018 mit dem FBI.

      Mehrere Indizien, wie Akhavans Freundschaft mit Jan Marsalek oder die angebotene Kautionszahlung einer Wirecard-Führungskraft an Ruben Weigand, sowie Fragen bei der Vorladung zu Wirecard, ließen vermuten, dass auch Wirecard im mutmaßlichen Bankenbetrug verstrickt war. Nun sprach an seinem ersten Prozesstag Oliver H. über Wirecard und Marsalek.


      Marihuana-Käufe getarnt als Gesichtscremes aus Europa

      Beim Prozess geht es um einen großen Marihuana-Verkäufer, dem die beiden Angeklagten bei der Verschleierung von Transaktionen geholfen haben sollen. Weil Kreditkartenanbieter in mehreren US-Bundesstaaten keine Zahlungen für Marihuana-Verkäufe annehmen wollen, hat ein kalifornischer Marihuana-Händler mithilfe der beiden Angeklagten Akhavan und Weigand einen anderen Weg gefunden. Wie wir im November berichtet haben, zahlten die Kunden für Marihuana und bekamen eine Rechnung von einem europäischen Online-Shop. Statt Gras wurden mal Gesichtscreme, Hundefutter oder Grüntee abgerechnet. Weil eine solche Deklarierung gegenüber Banken eine Straftat ist, steht nun eine Anklage wegen Bankenbetrug in Höhe von 150 Millionen US-Dollar im Raum.

      Oliver H. liefert nun erste Einblicke, wie er, die beiden Angeklagten Akhavan und Weigand und weitere Mittäter den mutmaßlichen Bankenbetrug organisiert haben sollen. Er liest auch die E-Mails vor, die er mit dem Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek gewechselt hat. Dabei soll Marsalek ihn auf eine E-Mail-Adresse verwiesen haben, die dem Angeklagten Ruben Weigand gehört. Für die Staatsanwälte spielt die erwähnte E-Mail-Adresse eine zentrale Rolle, denn durch diese E-Mail kommunizierten die Marihuana-Händler mit den Zahlungsabwicklern aus Europa.

      Außerdem erklärt Oliver H., dass er für die Scheinfirmen, die zur Verschleierung der Zahlungen dienten, Anträge mit falschen Angaben an Wirecard eingereicht haben soll. Eine Infrastruktur von Scheinfirmen, dazugehörigen Webseiten, Kundenservice und eingeweihten Zahlungsanbietern sollen Akhavan, Weigand, Oliver H. und ihre Mittäter aufgebaut haben, um Marihuana-Zahlungen vor Kreditkartenanbietern zu verschleiern. Bei der Formulierung der Anträge an Wirecard und zwei weiteren Zahlungsanbietern, die ebenfalls involviert waren, soll Oliver H. Hilfe von den beiden Angeklagten erhalten haben.

      Die Anwälte von Akhavan sind der Meinung, dass Oliver H. seine eigene Rolle im mutmaßlichen Betrug kleinredet. Anwälte der beiden Angeklagten weisen die Vorwürfe zum Bankenbetrug zurück und sagen, dass hierbei kein finanzieller Schaden entstanden sei, lediglich das Recht der Banken auf Information verletzt wurde.


      Ein bewährtes Wirecard-Modell

      Mit der Verschleierung von Transaktionen in den USA hat Wirecard schon einige Erfahrungen gesammelt. Anfang der 2000er Jahre schlug eine Regulierungswelle über der Glücksspielbranche in den USA zusammen. Das führte letztendlich dazu, dass die Regierung von George W. Bush 2006 Zahlungen für Online-Glücksspiele verboten hat. Wirecard erkannte die Chance, die sich aus dem Verbot ergab und bot an, US-Zahlungen durch europäische Zahlungsanbieter und Scheinfirmen abwickeln zu lassen. Der ehemalige Wirecard-Manager Jörn Leogrande beschreibt in seinem Buch „Bad Company”, wie Wirecard aus der Situation ein Geschäftsmodell schmiedete: „Man baute kleine Online-Shops auf, über die Zahlungen in unverdächtiger Weise abgewickelt werden,“ schreibt Leogrande in seinem Buch. „Der Kunde, der Online-Poker spielt, findet auf seiner Kreditkartenabrechnung lediglich einen unverdächtigen Laden.”

      Leogrande schreibt, dass zwischen 2003 und 2006 der Großteil der Einzahlungen von US-amerikanischen Pokerspielern über erfundene Blumenläden lief. Später, als Visa und Mastercard der große Zahlungsverkehr mit Blumen auffiel, ( :laugh: ) musste Wirecard laut Leogrande diversifizieren und weitere Shops einsetzen: „Shops mit Nahrungsergänzungsmitteln, mit Reisetickets, oder mit jeder Art von verderblichen Waren.“


      Jan Marsalek als Kopf hinter den illegalen „Flowershops“

      Die Lösung führt zurück zu Jan Marsalek, wie Leogrande beschreibt. Es hieß Click2Pay und es war für die Casino-Zahlungen in den USA entwickelt, „und vermutlich der Grund, warum Jan – wie viele andere hochrangige Wircard-Manager – auch in den Jahren danach niemals in die USA reiste.”

      Denn die Betrugsmasche fiel spätestens 2010 den US-Behörden auf. Für Wirecard soll ein Deutscher mit Wohnsitz in Florida als Mittelsmann agiert haben, so die Autoren des Buches „Die Wirecard Story“. Der Mittelsmann kooperierte damals mit den Behörden und beim Verfahren blieb der Name Wirecard außen vor. 2020 sprach der ehemalige Bafin-Chef Felix Hufeld darüber, dass die Wirecard Bank AG verbotene Transaktionen für US-Glücksspielanbieter getätigt hat.
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      schrieb am 24.03.21 23:06:56
      Beitrag Nr. 1.332 ()
      Wirecard | 0,396 €
      Avatar
      schrieb am 24.03.21 23:28:05
      Beitrag Nr. 1.333 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.591.122 von faultcode am 24.03.21 22:40:5124.3.
      In Eaze Trial, Guilty Verdicts for Ruben Weigand and Ray Akhavan As Wirecard Cited, Both Sentencings June 25
      Cooperator Hargreaves cited Jan Marsalek of Wirecard, and OneCoin money launderer Gilbert Armenta. So where are the SDNY prosecutors going with this? Inner City Press will continue to report
      https://matthewrussellleeicp.substack.com/p/in-eaze-trial-gu…
      ...

      The case is US v. Weigand, 20-cr-188 (Rakoff).
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      Avatar
      schrieb am 25.03.21 11:19:16
      Beitrag Nr. 1.334 ()
      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-bafin-mita…

      =>




      mit Dr. Jean-Pierre Bußalb, Referatsleiter WA 25, BaFin 📢

      29.06.2020
      Zitat von faultcode: ...Da kam ja der nette Brief von Fahmi Quadir (Founder, Chief Investment Officer, Safkhet Capital Management LLC) auf den Schreibtisch von:

      Dr. Jean-Pierre Bußalb
      Referatsleiter WA 25

      WA = Wertpapieraufsicht

      <die BAFin hat ja noch mehr Post von anderer Stelle bekommen. Hat die aber nicht gestört.>
      ...
      15 ausführliche Seiten, in denen es um's Leerverkaufen in Bezug auf Wirecard ging, da ja die Begründung der BaFin für das zeitweilige Verbot an argumentativen Täuschungen nicht mehr zu übertreffen war:...
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      26 Antworten
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      schrieb am 25.03.21 11:23:58
      Beitrag Nr. 1.335 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.596.201 von faultcode am 25.03.21 11:19:16und so sieht die von Olaf Scholz versprochene Aufklärung in der Praxis aus:

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      25 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.03.21 12:01:19
      Beitrag Nr. 1.336 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.596.300 von faultcode am 25.03.21 11:23:58
      https://twitter.com/DerDanyal/status/1375036470591885312
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      schrieb am 25.03.21 13:33:19
      Beitrag Nr. 1.337 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.596.300 von faultcode am 25.03.21 11:23:58

      Tag:
      • FCA = Financial Conduct Authority, UK
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      23 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.03.21 13:40:37
      Beitrag Nr. 1.338 ()
      Zitat von faultcode: ...Ich vermute nach den bisherigen Äusserungen zu Wirecard des "Chef-Ideologen" der CSU, Markus Blume (*), daß die CSU alles daransetzen wird, das Thema irgendwie am Boden zu halten - auch auf Bundesebene.
      ...

      es ist erstaunlich, wie schnell eine Generalstaatsanwaltschaft München einen Haftbefehl beantragen und durchsetzen kann:


      ...
      https://www.spiegel.de/politik/deutschland/maskenaffaere-haf…


      Das hätte sich manch einer auch in der Wirecard-Affäre gewüscht.
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      schrieb am 25.03.21 23:34:34
      Beitrag Nr. 1.339 ()
      das PUA-Programm morgen:

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      schrieb am 25.03.21 23:48:02
      Beitrag Nr. 1.340 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.598.445 von faultcode am 25.03.21 13:33:19noch zu heute:

      Regina Schierhorn, BaFin, Leiterin Referat Marktmanipulationsverfolgung:
      ...


      ...

      Also Freunde von Postings und Berichten:
      es kommt der BaFin nicht auf die Richtigkeit von Inhalten an, sondern auf deren mögliche Wirkungen, so wie diese von der BaFin eingeschätzt werden 📢📢



      Tag:
      • Staatsanwaltschaft München
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      22 Antworten
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      schrieb am 26.03.21 00:04:02
      Beitrag Nr. 1.341 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.607.514 von faultcode am 25.03.21 23:48:02...

      ...
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      21 Antworten
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      schrieb am 26.03.21 00:05:00
      Beitrag Nr. 1.342 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.607.562 von faultcode am 26.03.21 00:04:02nun mein spezieller "Freund": Dr. Jean-Pierre Bußalb, Referatsleiter WA 25, BaFin:

      Aber was für eine Enttäuschung! :(



      Wird hier etwa die "Play stupid"-Karte gespielt?


      ...
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      20 Antworten
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      schrieb am 26.03.21 00:23:31
      Beitrag Nr. 1.343 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.607.568 von faultcode am 26.03.21 00:05:00Aha! Der ERSTE Fehler wird eingeräumt bei der BaFin: nicht angemessene Beteiligung der Bundesbank 📢








      ...







      => also der Mann bei der BaFin, der 2018 den Leitfaden zu Leerverkäufen (und was noch?) verfasste als kompetente Person, ..



      ..ausgerechnet der wird in einer erkennbar wichtigen Situation offensichtlich übergangen? :eek:

      Siehe auch oben die Kommunikation der Staatsanwaltschaft München, die über den Tisch der Frau Schierhorn (Marktmanipulationsverfolgung) lief.
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      19 Antworten
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      schrieb am 26.03.21 00:37:30
      Beitrag Nr. 1.344 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.607.607 von faultcode am 26.03.21 00:23:31Felicitas Linden, seit 2000 bei der BaFin, leitet inzwischen die Abteilung WA2 Marktüberwachung Marktinfrastruktur.
      Von 2017 an war sie Referatsleiterin für die Aufsicht über Finanzmarktinfrastrukturen. Zugleich hatte sie die stellvertretende Abteilungsleitung inne, also auch in der besonders spannenden Zeit Januar/Februar 2019. Die Abteilungsleitung sei damals erkankt gewesen.

      ...

      :laugh:


      ...


      ...


      ...


      ...


      ...
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      18 Antworten
      Avatar
      schrieb am 26.03.21 00:48:09
      Beitrag Nr. 1.345 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.607.634 von faultcode am 26.03.21 00:37:30
      https://twitter.com/MatthiasHauer/status/1375199934501285891


      ansonsten:

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      schrieb am 26.03.21 00:57:55
      Beitrag Nr. 1.346 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.607.640 von faultcode am 26.03.21 00:48:09(*) da kommt momentan, d.h. bis Herbst 2021, absolut niemand ran:

      Söder will noch Kanzlerkandidat der Union werden und der bayerische Justizminister Georg Eisenreich soll die CSU in München wieder auf Vordermann bringen nach dem de­sas­t­rösen Wahlergebnis bei der Kommunalwahl in 2020:

      => es bleibt dabei -- leider:

      Zitat von faultcode: ...

      das ist die Preisfrage schlechthin im Fall Wirecard.

      Und die kann man am Ende wohl nur hinter den dicken Mauern des Bayerischen Justizministeriums finden - oder auch nicht :rolleyes:



      Prielmayerstraße 7 (Justizpalast)
      80335 München


      => mit anderen Worten:

      • und wieder begräbt die CSU im Keller des Justizpalastes eine weitere "Leiche", nämlich die von Wirecard

      Und solange die CSU an der Macht bleibt, sprich auch noch in den nächsten Jahrzehnten(?) Ministerpräsident und Justizminister stellt, bleibt sie auch dort sehr wahrscheinlich verborgen.
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      schrieb am 27.03.21 00:06:43
      Beitrag Nr. 1.347 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.607.640 von faultcode am 26.03.21 00:48:09https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-wirecard-a…

      Wirecard-Untersuchungsausschuss:

      Was für eine Papierschlacht! Das Bundesfinanzministerium hat zwischen dem 16. Oktober 2020 und dem 24. März 2021 in 17 Teillieferungen 1024 Aktenordner an den Untersuchungsausschuss geliefert. Das steht auch in dem internen Schreiben des Finanzministeriums an die Abgeordneten, das uns vorliegt.
      ...

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      schrieb am 27.03.21 00:13:57
      Beitrag Nr. 1.348 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.161 von faultcode am 27.03.21 00:06:43Freitag, 26.3.: BaFin-Vizechefin Roegele:
      ...
      BaFin-Vize Elisabeth Roegele hat soeben in der Mitte des Sitzungssaales Platz genommen, an ihrer Seite ihr Rechtsbeistand Prof. Dr. Heiko Ahlbrecht.

      Die BaFin-Beamten gestern waren übrigens auch sämtlich mit Rechtsanwälten erschienen.

      ...



      ...


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      schrieb am 27.03.21 00:24:31
      Beitrag Nr. 1.349 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.188 von faultcode am 27.03.21 00:13:57
      ...

      Hör doch auf! :mad:


      => siehe auch:

      Zitat von faultcode: ..und so dreht man sich wieder im immergleichen Kreis:
      ...
      => was für den einen ein Beweis ist (nach welchen Kriterien?), ist es für den anderen nicht

      Kommt eine "Beweis" zu einem Staatsanwalt (oder Abschlussprüfer) und der Staatsanwalt sagt: "Du bist kein Beweis."

      Kommt eine "Beweis" zu einem Gericht und das Gericht sagt: "Du bist kein Beweis."
      ...


      Tag:
      • Bundesbank
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      schrieb am 27.03.21 00:33:35
      Beitrag Nr. 1.350 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.233 von faultcode am 27.03.21 00:24:31Bananenrepublik Deutschland -- leider irgendwie nicht mehr zum Lachen:




      -------------
      nebenbei, weil ich gerade dabei war:
      • so läuft das wieder in den USA, nachdem der hochgradig kompromittierte Jay Clayton nicht mehr SEC-Chef ist: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1330698-11-20/so…

      => da kommt niemand auf die Idee, mit dem Untersuchungs-Objekt die "Pressearbeit" abzustimmen
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      schrieb am 27.03.21 00:49:47
      Beitrag Nr. 1.351 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.281 von faultcode am 27.03.21 00:33:35...


      (FC: auch in einer Demokratie gilt: Politik ist ein schmutziges Geschäft. Alles mitlesen und viel wissen)

      ...

      ...



      FC: eben doch. Und hat ja auch gut geklappt. Die (mutmaßlichen) Strizzis (*) hatten auch durch das Leerverkaufsverbot Wochen, wenn nicht Monate Zeit gewonnen, Vermögenswerte in erheblichem Umfang beiseite schaffen zu können


      (*)
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      schrieb am 27.03.21 01:05:50
      Beitrag Nr. 1.352 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.341 von faultcode am 27.03.21 00:49:47...

      ...


      ...


      ...
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      Avatar
      schrieb am 27.03.21 01:25:41
      Beitrag Nr. 1.353 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.386 von faultcode am 27.03.21 01:05:50


      nebenbei:
      • ich vermisse hier Aussagen zu der Tatsache, daß der Wirecard-Anwalt seinerzeit mit einer eidesstattlichen Versicherung ohne Unterschrit bei der Staatsanwaltschaft München einlief; siehe aus Beitrag Nr. 1.239:

      ...

      ...
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      schrieb am 27.03.21 01:38:03
      Beitrag Nr. 1.354 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.419 von faultcode am 27.03.21 01:25:41zwischendrin hat sich Russland geäussert:




      https://twitter.com/mfa_russia/status/1375425945700556805

      => hier kann nun jeder selber seine Schlüsse zu Jan Maršálek und Russland ziehen

      Soll das Bild unten im Tweet eine versteckte Botschaft an Markus Braun sein?
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      schrieb am 27.03.21 01:40:48
      Beitrag Nr. 1.355 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.437 von faultcode am 27.03.21 01:38:03dazu noch:

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      schrieb am 27.03.21 02:02:08
      Beitrag Nr. 1.356 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.443 von faultcode am 27.03.21 01:40:48...
      Roegele wird noch mal vor den Ausschuss treten müssen. Der Grund: Wegen der bereits mehrfach erwähnten verspäteten Aktenlieferungen des Bundesfinanzministeriums muss Roegele am 13.4. noch mal nach Berlin reisen.
      ...

      ---------------------------
      Ex-BaFin-Präsidenten Felux Hufeld:

      Bafin-Präsident Felix Hufeld hat soeben den Raum betreten, an seiner Seite der Jurist Heiko Ahlbrecht als sein Rechtsbeistand. Ahlbrecht hatte bereits Hufelds Vize Roegele unterstützt.

      Eingangsstatement:
      ...
      Hufeld: "Die BaFin wird weltweit ohne jeden Zweifel als eine der leistungsstärksten Aufsichten wahrgenommen." :rolleyes:
      ...

      Staatsanwaltschaft München, Staatsanwaltschaft München, Staatsanwaltschaft München:
      ...

      ...


      ...


      ...


      ...
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      schrieb am 27.03.21 02:14:12
      Beitrag Nr. 1.357 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.476 von faultcode am 27.03.21 02:02:08jetzt wird's doch noch spannend mMn 📢




      Einwurf FC: wie oft in der Vergangenheit gesehen oder erst am letzten Sonntag beim "Tag des Aufräumens" (in der CSU): https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1338539-91-100/m…

      • sollte es hier noch hart auf hart kommen, wird die CSU die Frau Bäumler-Hösl in jedem Fall fallen lassen

      => Machterhalt vor allem anderen (es sei denn, es geht nicht anders). Eine Partei ist eine "Firma für Macht"

      Ehrlich gesagt muss man Felix Hufeld (mMn) für die obige Einschätzung dankbar sein (obwohl er mir persönlich kein sympathischer Mensch ist nach allem, was ich las).
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      schrieb am 27.03.21 02:27:57
      Beitrag Nr. 1.358 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.491 von faultcode am 27.03.21 02:14:12
      https://twitter.com/FabioDeMasi/status/1375544069783441423

      #Hufeld nennt ihn auch so :eek:

      -->
      24.2.2017
      TOWIE DRUG TRIAL Who is Daniel Harris? Towie star Cara Kilbey’s boyfriend jailed for hoarding drug gang’s cash – here’s what we know
      The former Towie star has a young child with the 33-year-old jailbird
      https://www.thesun.co.uk/news/2877232/daniel-harris-towie-ca…
      ...
      Harris grew up in Liverpool before moving to London where he worked in as a City trader at RBS.
      ...
      A court heard how he lived a comfortable lifestyle despite having no job and only a vague ambition to open a Crossfit gym.
      ...

      <Inhalt hat keinen Bezug zu Wirecard; nur Hintergrund-Info>
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      schrieb am 27.03.21 02:50:39
      Beitrag Nr. 1.359 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.506 von faultcode am 27.03.21 02:27:57Letzte Zeugin in dieser Runde:

      Sandra Schuster, die frühere persönliche Assistentin des langjährigen Wirecard-Chefs Markus Braun:

      • Diplom-Betriebswirtin


      ...


      ...

      Da schau her:



      ...
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      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.03.21 02:58:03
      Beitrag Nr. 1.360 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.533 von faultcode am 27.03.21 02:50:39:laugh:






      ...
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      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.03.21 03:11:52
      Beitrag Nr. 1.361 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.542 von faultcode am 27.03.21 02:58:03
      ...

      😍 😍 😍

      ...


      Tag: Burkhard Ley

      ...

      ...


      ...
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      schrieb am 27.03.21 03:27:42
      Beitrag Nr. 1.362 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.551 von faultcode am 27.03.21 03:11:52
      &quot;eine Frau mit Doppelnamen&quot;
      ...


      ...


      da schau her: Dorothee Bär, CSU, Dipl.-Politologin, Staatsministerin für Digitalisierung: https://www.cducsu.de/abgeordnete/dorothee-baer
      (psst. Die ist noch relativ jung und Frau. Die CSU kann es sich nicht leisten, die auch nur in irgendeiner Art und Weise beschädigen zu lassen.)


      --- ENDE ---


      Ansonsten:

      Sehr geehrte Frau Schuster,

      ich danke ihnen hiermit für so viel offenkundige Aufrichtigkeit!

      FC
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      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.03.21 11:38:02
      Beitrag Nr. 1.363 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.542 von faultcode am 27.03.21 02:58:03
      Zitat von faultcode: :laugh:






      ...


      Das ist schon ein starkes Stück.
      DAS ist unglaublich.
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      schrieb am 27.03.21 12:51:04
      Beitrag Nr. 1.364 ()
      Die Aussage von Analystin Heike Pauls vor dem Ausschuss finde ich auch unglaublich. Die hat doch eine vollkommen falsche Berufsaufassung, da kommt mir das Kotzen wenn ich das lese:

      https://twitter.com/keinspekulant/status/1374981414932901888…
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      schrieb am 27.03.21 13:47:21
      Beitrag Nr. 1.365 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.623.846 von phillipptue am 27.03.21 12:51:04daraus:

      Heike Pauls -- Eingangsstatement:
      ...
      ""Trotz der negativen Presseberichte hielt ich an meiner Kaufempfehlung fest. Die Annahme, Wirecard sei das Ziel von Short-Attacken war für mich aus mehreren Gründen hochplausibel. Bei Wirecard gab es bereits mehrere Short-Attacken. So wurde ein Vertreter der SdK zu einer Haftstrafe verurteilt.""

      "Was Heike Pauls nicht erwähnt: Die Herren Bosler und Straub von der SdK wurden nicht wegen Shortselling der Wirecard Aktie verurteilt. Im Urteil gegen Herrn Bosler wurde festgehalten, dass sich seine gegen Wirecard erhobenen Vorwürfe nicht als unwahr erwiesen haben. Zur Aufklärung der Vorwürfe gab Wirecard ein Gutachten bei EY in Auftrag. Es wurde nie veröffentlicht."
      ...
      <Heike Pauls macht darin noch mindestens eine weitere auffallend fehlerhafte Aussage>

      Siehe auch:

      20.03.2012
      Fall SdK -- Ex-Aktionärsschützer wieder auf freiem Fuß
      Ein Deal zwischen Justiz und Verteidigung hat den Prozess gegen zwei frühere Aktionärsschützer zu einem schnellen Ende gebracht: Die Ex-SdK-Funktionäre Markus Straub und Tobias Bosler bekommen eine Geld- und Freiheitsstrafe. Sie werden aber umgehend aus der Haft entlassen.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/urteil-im-insider-prozess-…
      ...
      So blieb bei Straub am Ende ohnehin nur noch ein einziger Vorwurf übrig. Als SdK-Sprecher soll er in Mitteilungen zwei Mal vor Aktien des Motorenbauers Thielert gewarnt, aber gleichzeitig verschwiegen haben, dass er selbst auf fallende Kurse bei der Firma gesetzt hatte. Offenbar hatte er mit seiner Einschätzung zu Thielert ohnehin richtig gelegen. Das Unternehmen musste wenig später tatsächlich Insolvenz anmelden.


      => merke:
      • Frau Pauls kann bis heute nicht richtig recherchieren, bzw. trägt zur Weiterverbreitung von Informationen bei, die bei einem nicht informierten Leser sehr leicht zu falschen Rückschlüssen führen können
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      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 29.03.21 19:18:28
      Beitrag Nr. 1.366 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.621.554 von faultcode am 27.03.21 03:27:42
      Zitat von faultcode: ...

      Ansonsten:

      Sehr geehrte Frau Schuster,

      ich danke ihnen hiermit für so viel offenkundige Aufrichtigkeit!

      FC


      Naja @fc, so weit würde ich nicht gehen.

      Klar, interessante Infos hat Sandra Schuster gliefert (Brauns Handy-Nichtbeschlagnahmung, dauerhafte Freundschaft Braun-Marsalek-Ley mit Braun die Hosen an, Besuch der StA Mü bei Braun). Ihr Interview hat aber Ungereimtheiten, da muss ich ausnahmsweise mal J. Zimmermann zustimmen.

      Ich verbinde mal Fakten mit ein paar (sehr freien) Assoziationen:

      Der Besuch von Bäumler-Hösl und Bühring in Brauns Büro verlief unspektakulär. BH lenkte MB (vielleicht mit ihrem BH) ab, Bühring verwanzte unterdessen MBs Büro. Das erklärt die Existenz dieses plötzlich aufgetauchten, „ernstzunehmenden“ und von mir jetzt ungeprüft veröffentlichten Abhörprotokolls:

      S: Wow Markus, wie praktisch man Dein tolles Büro immer wieder nutzen kann.
      M: Ja, liebe Sandra, was Dein tägliches Protein Mittagessen so in mir weckt... Ansonsten haben wir hier ja nicht so viel zu tun, ist eben nur ne Luftbude.
      S: Schade dass das alles bald vorbei ist…
      M: Mmh, deshalb jetzt nochmal der Check. Denk daran, Du hast nicht umsonst das ganze Geld bekommen. Wenn Du verhört wirst, was weißt Du dann von den Vorgängen bei WC?
      S: Nichts, ich habe nichts mitbekommen. Das werde ich quasi bei jeder Antwort betonen, mit dümmlichen Sätzen wie „Ich weiß eigentlich gar nicht, was diese Firma eigentlich macht“. Auch werde ich betonen, dass ich vollkommen von betrieblicher Sekretärinnen-Arbeit ferngehalten wurde, und deshalb zur Aufklärung leider nichts beitragen kann.
      M: Korrekt, sehr gut. Die da draußen sind so blöd, die glauben alles... haben sie ja die letzten 20 Jahre bewiesen. Liegt natürlich auch daran, dass alle mitgemacht haben. Die wissen, wenn alle konsequent lügen, ob dummdreist oder nicht, haut die das mit raus, bis auf die paar Bauernopfer.
      Eines musst Du mir noch versprechen. Laufe die nächste Zeit nicht in Prada Klamotten und/oder mit einem Zwergpudel im Hermes-Bag herum. Das versaut uns noch alles.
      S: Ist klar, Du Bärbeißer.
      M: Ach so, auch mit meinen emails hattest Du nichts zu tun. Du hast maximal ein paar Vorstands-Geschäftspartner-Party-Termine gebucht, oder auch mal einen Kindergeburtstag oder Wellnessreise für die Familie Braun.
      S: Und was ist mit meinen Korrespondenzen, etwa mit dem Kanzleramt?
      M: Na, an die kannst Du Dich eben einfach nicht mehr erinnern… die fressen alles! Und, damit Du zeigst, dass Du in Deinen 6 Jahren hier sogar etwas an Vorstands-Themen mitbekommen hast, zitierst Du Marsaleks wohlpointiertes „Irgendeiner muss ja der Schuldige sein“. Da freuen die sich, vor allem weil sie den Satz vorher schon mal gehört haben.
      S: Den haben wir jetzt aber oft genug geübt...
      M: Noch etwas, verrate auf keinen Fall, dass ich und meine Kumpels Ley und Marsalek das Ding bis zum Finale durchgeplant haben, mit Mrd $ an Short Gewinnen, ermöglicht durch StA Mü und BAFIN. Die Einzeltäter Story muss bombenfest bleiben, d.h. ich bin auch ein Betrogener, hahahahaha.
      Also, falle mir nicht in den Rücken!
      S: Das verspreche ich, bei allem, was mir heilig ist.


      PS: @fc, herzlichen Dank für Deine tolle Arbeit, die Du hier leistest.
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      schrieb am 05.04.21 19:43:59
      Beitrag Nr. 1.367 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 59.817.390 von faultcode am 07.02.19 17:49:5407.02.2019
      Zitat von faultcode: ...
      => aber was ist, wenn sich SEC bzw. DoJ anfangen für Wirecard zu interessieren?!? :eek:
      ...

      4.4.
      Wirecard: Der lange Arm der US-Justiz
      Die amerikanischen Strafverfolger ermitteln im Fall Wirecard. Für die betrogenen Anleger sind sie die letzte Hoffnung.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...
      Ruben Weigand hat jene Art von Karriere hingelegt, von der viele träumen: Betriebswirtschaft im dualen Studium in Karlsruhe, Unternehmensgründung im Bereich Payment Solutions. Ständiges Netzwerken mit Business-Partnern aus aller Welt – der Traum all jener, die sich gerne „Entrepreneur“ nennen wollen. Teil einer Szene, die schillert. Ganz schnell verdientes Geld, ein Luxus-Anwesen in Luxemburg. Immer weiter, immer höher.

      Und nun der jähe Absturz: Er muss sich in den USA auf eine mehrjährige Haftstrafe einstellen. Weigand ist so etwas wie ein Kleinkrimineller im digitalen Kosmos.
      ...

      US-Medien sehen das anders: Bereits im Juli 2020 berichtete das Wall Street Journal ausführlich über die Anklage: US-Ermittler hätten nicht nur das Unternehmen Eaze im Visier, das mit dem Marihuana-Handel seine Geschäft betrieben hatte, sondern auch Unternehmen, die Eaze ihre Technologie zur Verfügung gestellt hätten. Ausdrücklich erwähnt das Journal die Wirecard AG aus Aschheim bei München. Wirecard hat mit seinem elektronischen Zahlungssystem die Grundlage für das erfolgreiche Umdeklarieren gelegt. Dessen sind sich die US-Ermittler inzwischen sicher. New Yorker Börsen-Insider sagen, dass sich die US-Behörden erst warmlaufen für den großen Coup.

      Denn Wirecard soll weltweit in Geschäfte verwickelt gewesen sein, die keine Bank anzufassen wagte: verbotenes Glücksspiel, Pornografie und Geldwäsche. Noch liegt keine offizielle Klage vor, doch das muss im US-Justizsystem nichts heißen, im Gegenteil: Prozessbeobachter in New York berichten, dass die US-Justiz Weigand und Akhavan so schnell den Prozess gemacht hätten, um andere potenzielle Kronzeugen zur Zusammenarbeit zu motivieren.

      Diese Methode hat auch Weigand überführt. Die Strafverfolger haben Weigands Geschäftspartner Oliver Hargreaves zur Kollaboration gebracht. Er wurde verkabelt und führte mit Weigand jede Menge Telefonate, die als Beweismaterial verwendet wurden. Der ahnungslose Deutsche plauderte munter darüber, dass bei Wirecard im Grunde alles möglich sei. Unter anderem, so prahlte er, sei es Jan Marsalek gelungen, die Bafin dazu zu bringen, gegen Wirecard-Kritiker zu ermitteln. Ausführlich diskutierten Hargreaves und Weigand, wie sie immer neue Fake-Websiten bauten, um ihre Aktivitäten zu verschleiern. Auch Chat-Unterhaltungen wurden penibel aufgezeichnet.
      ...

      Hier erfährt man, welche Strategie „Jan“ vorschlägt, um den Betrug am Laufen zu halten. Es besteht für den Staatsanwalt kein Zweifel, dass es sich dabei um Jan Marsalek handelt, der derzeit von Interpol gesucht wird. Die Protokolle sind Verschlusssache, weil die Behörden die Ermittlungen ungestört führen wollen. Die Beweise werden nicht nur in regulären Prozessen verwendet. Sie landen mitunter auch vor einer sogenannten „Grand Jury“ in den berüchtigten US-Geheimprozessen, einer Art Paralleljustiz. Die US-Justiz setzt dieses Mittel ein, um schnell zu Ergebnissen zu kommen: Verurteilungen, Strafzahlungen, Abschreckung.

      Die US-Justiz arbeitet dabei auch mit Marktteilnehmern an den Börsen zusammen. Besonders eng ist die Kooperation mit sogenannten Shortsellern:...

      Doch manchmal agieren Shortseller als eine Art Vorhut der US-Strafverfolgung. Dieses Zusammenspiel ist für Shortseller und Ermittler zielführend: Die Shortseller wissen, dass es einem Unternehmen an die Existenz gehen kann. Die US-Justiz ist gewissermaßen die Versicherung für ihre Wette gegen das Unternehmen. Die Ermittler ihrerseits gewinnen Zeit, weil die Shortseller kriminelle Unternehmen durch ihre aggressiven Attacken zu Fehlern zwingen. Für angelsächsische Shortseller ist die Zusammenarbeit mit den Behörden eine Selbstverständlichkeit.
      ...

      Die bayerischen Shortseller warnten die Finanzaufsicht Bafin in einer E-Mail vom 29. April 2010, dass „ein Beweis für illegale Transaktionen“ aufgetaucht sei. Sie legten ein Schreiben vor, in dem die Kreditkartenfirma Mastercard Wirecard zu einer Strafzahlung in Millionenhöhe verdonnerte – wegen der Umdeklarierung von Zahlungen, also genau jenem Geschäft, für das der junge Deutsche soeben in New York für schuldig befunden wurde. Auch die Staatsanwaltschaft München erhielt das Dokument, das der Berliner Zeitung vorliegt.

      Doch niemand kümmerte sich um die Anzeige. Auch die Echtheit des Mastercard-Schreibens wurde nie überprüft. Das Wall Street Journal berichtete im Jahr 2020, dass Mastercard Wirecard zur Zahlung von 11 Millionen Britischen Pfund verpflichtet hatte. Es muss sich um jenen Vorgang gehandelt haben, der in Deutschland niemanden interessierte. Das Unternehmen hatte demnach bereits damals reale Probleme, die leicht zu erkennen gewesen wären.

      Die US-Ermittler befassen sich aktuell mit Mastercard im Gefolge des Weigand-Prozesses. Sie arbeiten mit dem früheren Mastercard-Manager Paul Paolucci zusammen. Das ist nicht gut für Wirecard-Mitarbeiter: Denn Paolucci war laut einer E-Mail des früheren Wirecard-Managers Burkhard Ley einer der „Kontakte“ von Jan Marsalek bei Mastercard. Die E-Mail liegt dieser Zeitung vor. Es ist gut denkbar, dass das FBI demnächst auch dem einen oder anderen Verdächtigen in Deutschland einen Besuch abstatten wird. :eek:
      ...

      Wirecard nutzte die Orientierungslosigkeit und verkündete, dass die Bafin dem Unternehmen den Ritterschlag erteilt habe. Es sei „ziemlich eindrucksvoll“, wie Jan Marsalek die Krise bewältigt habe, sagte Ruben Weigand seinem Gesprächspartner am abgehörten Telefon.

      Tausende Anleger, die vom exponentiellen Wachstum ihrer Altersvorsorge träumten, dachten ebenfalls, dass alles in Ordnung sei. Sie blieben Aktionäre bis zum Totalverlust. Ihre letzte Hoffnung ist der lange Arm der US-Justiz.
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      schrieb am 07.04.21 13:01:26
      Beitrag Nr. 1.368 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.706.974 von faultcode am 05.04.21 19:43:596.4.
      Wirecard: Staatsanwaltschaft München schlägt zurück
      Die Staatsanwaltschaft München will sich im Fall Wirecard nicht einfach die Schuld zuschieben lassen. Sie widerspricht der Darstellung der Bafin energisch.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...

      In den letzten Sitzungen des Wirecard-Untersuchungsausschusses vor Ostern war die Staatsanwaltschaft München unversehens ins schiefe Licht gerutscht. Die Mitarbeiter der Finanzaufsicht Bafin sagten einheitlich, dass die Warnungen der Staatsanwaltschaft München vor einer unmittelbar bevorstehenden Spekulationsattacke den Hauptausschlag für ein sogenanntes Leerverkaufsverbot im Februar 2019 durch die Bafin gegeben hätten.

      Grundlage dieser angeblichen Warnungen der Staatsanwaltschaft waren ein Fax aus München sowie Telefonate. An die Telefonate kann sich niemand mehr so ganz genau erinnern, das Fax liegt allerdings vor.

      Der Inhalt ist bei objektiver Betrachtung als lachhaft zu bezeichnen. Die Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl berichtet in Form eines „Vermerks“ von einem Telefonat, welches sie am 15.2.2019 um 7.30 Uhr mit dem Anwalt von Wirecard, Rechtsanwalt Enderle von der Münchner Kanzlei BubGauweiler geführt habe. Enderle erzählte der Oberstaatsanwältin demnach eine Geschichte, die er vom „Compliance Officer“ der Wirecard, Jan Marsalek, erfahren habe: Demnach erpressten Mitarbeiter der renommierten Nachrichtenagentur Bloomberg Wirecard: Sie forderten sechs Millionen Euro von Wirecard. Bei Nichtzahlung würden sich die Bloomberg-Leute mit den Journalisten der Financial Times (FT) zusammentun und kritisch über Wirecard berichten. Außerdem befinde sich ein Whistleblower aus Singapur auf Kosten eines Hedgefonds auf dem Weg nach London. Enderles Schlussfolgerung an die Staatsanwaltschaft: „Aufgrund dieser Vorkommnisse werde heute eine weitere Attacke auf Wirecard befürchtet.“

      Bloomberg sagte dieser Zeitung zu der Behauptung der Erpressung: „Das wäre lächerlich, wenn es nicht so beleidigend wäre.“ Die FT setzte eine Untersuchungskommission ein und kam zu dem Ergebnis, dass an den Vorwürfen Wirecards, die Zeitung würde mit Shortsellern zusammenarbeiten, nichts dran sei. Weder die Staatsanwaltschaft München noch die Bafin haben eines der beiden Medien jemals kontaktiert, im Gegenteil: Die Bafin erstattete bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Dan McCrum, den Journalisten der FT.

      Die vom Ausschuss befragten Mitarbeiter der Bafin sagten, die Staatsanwaltschaft München habe den Mitarbeitern der Bafin klargemacht, dass diese Erpressung sehr ernst zu nehmen sei. Auch die Chefs der Bafin bestätigen diese Version. Außerdem habe die Staatsanwaltschaft die Bafin-Mitarbeiter zu strengstem Stillschweigen verpflichtet.

      Daher hätten die zuständigen Sachbearbeiter der Bafin ihren Kollegen etwa bei der Bundesbank nicht Bescheid sagen können, warum die Bafin zu dem ungewöhnlichen Mittel eines Leerverkaufsverbots greifen wollte. Für die Zustimmung der Europäischen Aufsichtsbehörde ESMA hätten sich die Bafin-Mitarbeiter sogar die Sondererlaubnis der Staatsanwaltschaft einholen müssen, um überhaupt sagen zu können, worum es geht.

      So ergab sich den Abgeordneten des Untersuchungsausschusses ein relativ konsistentes Bild: Die Münchner Staatsanwaltschaft fällt auf eine „Räuberpistole“ von Marsalek rein und erschreckt die Bafin derart, dass diese keine andere Möglichkeit mehr sieht als ein Leerverkaufsverbot. Die Staatsanwaltschaft soll sich sogar ausdrücklich für ein solches Verbot ausgesprochen haben, berichten die Mitarbeiter der Bafin.


      Doch auf Anfrage der Berliner Zeitung liefert die Staatsanwaltschaft München eine ganz andere Darstellung. Anne Leiding, Oberstaatsanwältin und Pressesprecherin sagte: „Wir haben mit der BaFin immer gut zusammengearbeitet, aber da hat doch jeder ganz klar seine eigene Zuständigkeit. Wir würden z.B. auch keine BaFin-Mitarbeiter fragen, ob wir Anklage erheben sollen oder nicht. Wir geben andererseits auch keinerlei Handlungsempfehlungen an die BaFin. Wir sind nicht vorgesetzte Behörde der Bafin und können daher keinerlei Druck auf die BaFin ausüben und haben dies hier auch nicht.“ Leiding weiter: „ Im Gegenteil haben wir unsererseits nach Absenden des Faxes nicht von uns aus Kontakt zur BaFin gesucht, sondern die Bafin hat mehrfach bei der Staatsanwaltschaft angerufen. Wir sind definitiv nicht für die aufsichtsrechtlichen Maßnahmen der BaFin oder für die Verhinderung(!) möglicherweise krimineller Short-Attacken zuständig. Wir sind insoweit auch kein geeigneter Ansprechpartner, denn wir beobachten keine Entwicklungen auf den Finanzmärkten.“
      ...

      Auch von einer ausdrücklichen Geheimhaltungspflicht könne keine Rede sein: „Sollte es zutreffen, dass ein BaFin-Mitarbeiter einen Staatsanwalt nach seiner Meinung gefragt habe, dann wäre dies keinesfalls belastbare Grundlage für eine Entscheidung der zuständigen BaFin. An ein Verordnen ,strengsten Stillschweigens‘ können wir uns nicht erinnern, wir halten es andererseits für selbstverständlich, dass man mit sensiblen Informationen auch sensibel umgeht.“ Leiding weiter: „Soweit nachvollziehbar durfte die Information, dass eine mögliche Short-Attacke befürchtet werde, generell mündlich weitergegeben werden, allerdings nicht ohne Weiteres das Fax als solches.“ Ob eine konkrete Anfrage der BaFin zur Weitergabe des Faxes an die Bundesbank oder die ESMA erfolgt ist, kann die Staatsanwaltschaft „nicht mehr rekonstruieren“. Die damaligen telefonischen Anfragen berührten allerdings „einfach klar die ausschließliche Entscheidungskompetenz der BaFin“. Dies erkläre auch, „warum hierfür bei der Staatsanwaltschaft keine Vermerke niedergelegt wurden“.

      Zum dem berüchtigten Vermerk über die angebliche Verschwörung zweier renommierter Medienhäuser gegen Wirecard sagte Leiding: „Mit dem Fax vom 15.02.19 kam die Staatsanwaltschaft München I ihrer Informationspflicht gegenüber der BaFin nach, nicht mehr und nicht weniger. Generell werden bei der Staatsanwaltschaft eingehende Hinweise, aus denen sich (noch) nicht der Verdacht einer bereits begangenen Straftat ergibt, die aber die Prüfung aufsichtsrechtlicher oder der Gefahrenabwehr dienenden Maßnahmen einer anderen Behörde erforderlich macht, unverzüglich an diese weitergeben.“ Dies betreffe auch Weiterleitungen etwa „an die Polizei, Lebensmittelüberwachungsstellen, Jugendämter oder eben die BaFin“. Es sei nicht so, dass „die Staatsanwaltschaft, wie mehrfach kolportiert, ,einer Räuberpistole geglaubt hätte‘. Es kommt für unsere Verpflichtung zur Weitergabe von Informationen auch nicht darauf an, ob wir diese für zutreffend halten.“ :eek:


      Leiding weist auf den Umstand hin, dass in dem Fax „das Wort Erpressung ja auch gar nicht vorkommt“. Warum der geschilderte Sachverhalt keine Erpressung im strafrechtlichen Sinne war, habe Bäumler-Hösl im Untersuchungsausschuss bereits ausführlich erläutert. Tatsächlich hat sich die Staatsanwaltschaft in dem Fax jeglicher Wertung enthalten. Es ist im Grunde eine Gesprächsnotiz ohne Handlungsempfehlung.

      Für die Staatsanwaltschaft München ist das Thema Leerverkäufe und Spekulationsattacke allerdings noch nicht abgeschlossen. Es laufen noch die „Ermittlungen gegen mögliche Shortseller“.

      Leiding klärt auch auf, dass gegen Dan McCrum und eine Kollegin niemals Ermittlungen geführt wurden: „Die einzige ,Ermittlungsmaßnahme‘, die gegen die Journalisten getroffen wurde, war die Kontaktaufnahme mit deren Verteidigern durch die sofortige Gewährung von vollständiger Akteneinsicht.“ Gegen Bloomberg sei „zu keinem Zeitpunkt“ ermittelt worden: „Die Einleitung eines Ermittlungsverfahren war nicht veranlasst, es fehlte an der Voraussetzung eines möglichen Straftatbestandes.“

      Oberstaatsanwältin Leiding sagte, ihre Behörde wolle sich „aus dem ,blame game‘“ vor dem Untersuchungsausschuss „heraushalten“ und sich „ganz auf die zeitintensiven und schwierigen Ermittlungen der möglichen Täter eines gewerbsmäßigen Bandenbetruges bei Wirecard konzentrieren“.

      Fabio De Masi von der Linken sieht die Staatsanwaltschaft allerdings noch keineswegs außen vor. Er sagte dieser Zeitung: „Es bleiben zentrale Widersprüche bei der Staatsanwaltschaft. Man ließ Marsalek gemütlich aus Deutschland spazieren, obwohl 1,9 Milliarden Euro bei Wirecard nicht existieren und es vorher bereits eine Durchsuchung bei ihm gegeben hatte. Man schrieb ihn erst bei Interpol zur Fahndung aus als er nicht zu seinem Termin erschien, weil der Anwalt von Marsalek sagte, der suche das Geld auf den Philippinen.“


      De Masi weiter: „Bei Braun ließ man das Handy nach einer Razzia als Einzigen nicht beschlagnahmen, weil der in Wien war und stellte auch kein Rechtshilfeersuchen an Österreich. Burkhard Ley setze man auf freien Fuß. Beim Leerverkaufsverbot stützte man sich auf einen britischen Drogendealer als Kronzeugen, sprach bei der Räuberpistole von der Erpressung mehrfach gegenüber der BaFin mündlich von ernstzunehmenden Hinweisen und signalisierte der Bafin, ein Leerverkaufsverbot sei besser als eine Aussetzung des Handels mit Wirecard-Aktien, obwohl man dafür als Staatsanwaltschaft gar nicht zuständig ist.“ De Masi: „Marsalek wurde nicht mal vorgeladen, aber einen Financial Times Journalisten verfolgte man ohne konkrete Beweise wegen angeblichen Insiderhandels. Die Staatsanwaltschaft redet sich raus.“

      Florian Toncar von der FDP sagte dieser Zeitung, dass der Ausschuss nach den hier vorliegenden Aussagen der Staatsanwaltschaft „eigentlich eine Gegenüberstellung der Bafin und der Staatsanwaltschaft machen müsste“. Auch andere Parteien sind dieser Idee nicht abgeneigt: Fabio De Masi hatte die Idee bereits als „Kreuzverhör“ im Ausschuss beantragt, aber noch keine Mehrheit dafür gefunden.

      Der Vorsitzende des Ausschusses, Kay Gottschalk, sagte dieser Zeitung: „Für mich bleibt bei der Stellungnahme der Staatsanwaltschaft München nur eine logische Schlussfolgerung: Eine der Zeugenparteien sagt nicht die Wahrheit. Da reizt mich schon, die Zeugen gegenüberzustellen oder in einer Art von Kreuzverhör zu vernehmen. Alles, was der Wahrheitsfindung dient und rechtlich möglich ist, sollte auch versucht werden. Logisch bleibt, dass nur einer die Wahrheit sagt.“

      Man will das weitere Vorgehen nun bei der nächsten Obleute-Konferenz beraten.
      Wirecard | 0,394 €
      13 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.04.21 08:19:13
      Beitrag Nr. 1.369 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.643.071 von Highflighr am 29.03.21 19:18:28
      Zitat von Highflighr: Liegt natürlich auch daran, dass alle mitgemacht haben.


      "alle" sind einfach zu viele.

      https://www.manager-magazin.de/finanzen/geldanlage/andreas-t…

      RIP Herr Andreas Tilp.
      Wirecard | 0,393 €
      Avatar
      schrieb am 08.04.21 23:34:20
      Beitrag Nr. 1.370 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.726.915 von faultcode am 07.04.21 13:01:26
      Zitat von faultcode: Die FT setzte eine Untersuchungskommission ein und kam zu dem Ergebnis, dass an den Vorwürfen Wirecards, die Zeitung würde mit Shortsellern zusammenarbeiten, nichts dran sei.
      Das hatte ich schon wieder fast vergessen. Einer von vielen Puzzle-Steinen, die Wirecard geholfen haben, Vorwürfe gegen das Unternehmen als falsch abzutun. Man stelle sich vor Wirecard hätte anstatt KPMG zu beauftragen, selbst eine Untersuchungskommision eingesetzt.
      Wirecard | 0,385 €
      Avatar
      schrieb am 09.04.21 15:45:29
      Beitrag Nr. 1.371 ()
      Nachdem Wirecard kein Interessanter Zahlungsabwickler mehr ist kennt jemand Aktien von seriösen Anbietern in Deutschland ?
      Wirecard | 0,387 €
      Avatar
      schrieb am 10.04.21 23:01:33
      Beitrag Nr. 1.372 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.726.915 von faultcode am 07.04.21 13:01:269.4.2021
      Wie kam Wirecard auf den Trick mit den Treuhandkonten?
      Von Carola Rinker
      Die fehlenden Milliardensummen auf den Treuhandkonten brachten Wirecard zum Einsturz. Warum hat der Trick so gut funktioniert? Und wer kam überhaupt auf diese Idee?
      https://www.finance-magazin.de/blogs/abgeschminkt/wie-kam-wi…
      ...
      Durch den Ausweis der Guthaben auf Treuhandkonten unter den Zahlungsmitteln wurde den Anlegern eine sprudelnde Liquidität vorgegaukelt. Warum musste Wirecard dann dauernd hohe Kredite aufnehmen und 2019 erstmals eine Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro ausgegeben? Diese Frage stellte offenbar keiner, zumindest nicht rechtzeitig.
      ...
      <oben im Blog habe ich die Erwähnung dieses noch geheimen Schreibens nach meiner Erinnerung gepostet>




      https://www.carolarinker.de/wie-kam-wirecard-auf-den-trick-m…

      Dr. Carola Rinker --> Aktuelle Tätigkeiten:
      ...
      • Anhörung als Sachverständige im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Skandal des Deutschen Bundestags (2020)
      ...

      Die Dame hatte ich schon mal --> Beitrag Nr. 450: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1297626-441-450/…


      ___
      17.3.2020
      Bilanztricks: „Unter Druck drücken die Bilanzprüfer oft ein Auge zu“

      7:41

      --> Steinhoff erwähnt, Wirecard nicht erwähnt
      Wirecard | 0,385 €
      Avatar
      schrieb am 12.04.21 16:19:35
      Beitrag Nr. 1.373 ()
      12.4.
      Wirecard’s Regulator Faces Criminal Probe as Scandal Expands
      https://www.msn.com/en-us/money/companies/wirecard-s-regulat…
      ...
      Frankfurt prosecutors said Monday they opened the probe after reviewing information collected from BaFin in February when they visited the regulator’s offices.

      For now, no individual suspects have been identified, Nadja Niesen, a spokeswoman for the prosecutors, said in an email. The case targets potential violations of Germany’s stock market rules, she added.

      In a rare example of an investigation into the activities of a European regulatory authority, prosecutors stepped in after receiving complaints from citizens. They claimed that BaFin failed to properly handle the Wirecard scandal, including a short-selling ban in early 2019.

      BaFin didn’t immediately reply to an email seeking comment. BaFin filed a criminal complaint of its own with prosecutors in Stuttgart in January against a member of staff over suspected insider trading in Wirecard shares.

      ...
      Wirecard | 0,381 €
      Avatar
      schrieb am 14.04.21 12:06:28
      Beitrag Nr. 1.374 ()
      14.4.
      Kritik an fehlendem Aufklärungswillen
      Knapp vier Monate hat sich ein Sonderermittler mit den Verbindungen des Pleitekonzerns Wirecard zu Geheimdiensten beschäftigt und kaum etwas finden können. Das soll auch an der mangelnden Auskunftsfreude der Bundesregierung liegen.
      https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/wirecard-sonderer…
      ...
      Die Spionageabwehr des Bundesamtes für Verfassungsschutz soll bislang keine Belege dafür gefunden haben, dass der flüchtige ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek an russische Nachrichtendienste angebunden gewesen war. Die Suche gehe jedoch weiter. Das schreibt der Sonderermittler des Wirecard-Untersuchungsausschuss, der ehemalige Berliner Justizsenator Wolfgang Wieland (Grüne), in seinem Ermittlungsbericht, der dem SWR vorliegt. Ende November beauftragte der Untersuchungsausschuss Wieland, sich speziell mit den Kontakten des ehemaligen DAX-Konzerns zu Geheimdiensten zu beschäftigen.

      In seinem Bericht erwähnt Wieland außerdem, dass Marsaleks Vorstandskollegin Susanne Steidl bei der Münchner Staatsanwaltschaft berichtet haben soll, dass Marsalek bei ihr "einen kompletten Jahresdatensatz der Wirecard-Geschäftspartner zur Weiterleitung an den BND angefordert und erhalten" habe.

      Um was für Daten es sich genau gehandelt habe, geht aus dem Wieland-Papier nicht hervor. Aber: Der BND schließe "nachprüfbar" aus, diesen je bekommen zu haben. Für Wieland stellt sich deshalb die Frage, wer ihn stattdessen erhalten habe.

      Ein Sprecher Steidls sagt dazu auf SWR-Anfrage: "Der BND war ein Kunde wie viele andere auch." Deshalb sei der Vorgang aus dem Sommer 2019 auch nicht ungewöhnlich gewesen. Es habe sich außerdem um anonymisierte Daten gehandelt, wie man sie auch bei anderen Dienstleistern einkaufen könne. Was Marsalek mit den Daten gemacht habe, wisse Steidl bis heute nicht.

      Kurz nach dem Zusammenbruch des damaligen DAX-Konzerns im Frühsommer des vergangenen Jahres - das zeigen auch Unterlagen, die dem SWR vorliegen - begannen das Bundeskanzleramt und verschiedene Sicherheitsbehörden nach Presse- und Parlamentsanfragen mit Nachforschungen über Wirecard und den flüchtigen Topmanager Marsalek. Dem wurden bereits kurz nach seinem Abtauchen enge Beziehungen zu russischen Geheimdiensten nachgesagt. Doch weder der BND noch der Verfassungsschutz wollen Marsalek und Wirecard auf dem Schirm gehabt haben. "Im Ergebnis wurde das Nichtwissen der Nachrichtendienste bis zum Juni 2020 bestätigt", schreibt Wieland.

      Dass Marsalek immer wieder mit Russland in Verbindung gebracht wird, liegt daran, dass er eine Vielzahl von Projekten und Geschäften dort verfolgte und sehr häufig dorthin reiste. 2017 und 2018 versuchte er außerdem zusammen mit einem Arabistik-Professor aus Moskau, einem hochrangigen Offizier des österreichischen Bundesheeres und einem deutschen Flüchtlingsexperten ein Projekt in Libyen zu starten. Außerdem soll ihn seine Flucht mit einem Privatjet über das belarusische Minsk schließlich nach Russland selbst geführt haben.

      Der Geheimdienstexperte und Historiker Wolfgang Krieger von der Marburger Philipps-Universität sagt: "Einen Schutz von Russland bekommt Jan Marsalek nicht zum Nulltarif. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er den für Finanzspionage erhalten hat."

      Mit dem späteren Skandalkonzern, dessen Milliardenpleite sich zu einem der größten Kriminalfälle der bundesdeutschen Geschichte ausgewachsen hat, arbeiteten ausgerechnet mehrere Einheiten des Bundeskriminalamtes (BKA) zusammen. Ab 2013 sollten mit Hilfe der konzerneigenen Wirecard-Bank Onlinekriminelle überführt werden. Dazu stellte die Bank auch Kreditkarten zur Verfügung. Später wandte sich das BKA an den Konzern, "um bei der Entwicklung neuer Fahndungsansätze mit Hilfe der Daten von Kreditkarten Informationen über den Aufenthalt von bekannten oder unbekannten Tätern möglichst in Echtzeit zu erhalten", schreibt Wieland in seinem Bericht.

      Dass trotz allem der Bericht am Ende viele Fragen offen lässt, liegt für Wieland auch an der mangelnden Kooperations- und Auskunftsbereitschaft der Bundesregierung und der bayerischen Landesregierung. So seien Informationen wegen laufender strafrechtlicher Ermittlungen bis zum heutigen Tage gesperrt. Das bayerische Justizministerium habe auf Anfragen nicht einmal Eingangsbestätigungen verschickt. Das kritisiert auch der SPD-Abgeordnete Jens Zimmermann aus dem Wirecard-Ausschuss: "Dass das bayerische Justizministerium auf die Bitte zur Unterstützung durch den Sonderermittler des Untersuchungsausschusses gar nicht reagierte, wirft ein schlechtes, aber bezeichnendes Bild auf den mangelnden Aufklärungswillen in Bayern."

      Eine erweiterte Fassung seines Berichts wird Wieland am Donnerstagvormittag dem Untersuchungsausschuss vortragen. Direkt danach müssen zwei ehemalige Geheimdienstkoordinatoren aus dem Kanzleramt vor dem Gremium aussagen. Klaus-Dieter Fritsche, der von 2014 bis 2018 für die Geheimdienste in der Regierungszentrale zuständig war, schloss 2019 einen Beratervertrag mit Wirecard. Bis 2020 lobbyierte Fritsche für den Konzern dann an seiner alten Wirkungsstätte. 2019 kam es so auch zu einem Treffen eines Abteilungsleiters des Kanzleramts mit einem Wirecard-Vorstand.

      Nach Fritsche muss Bernd Schmidbauer aussagen, der von 1991 bis 1998 unter Helmut Kohl im Kanzleramt arbeitete. Schmidbauer räumte im Februar ein, sich vor etwa zwei Jahren mit Marsalek in dessen Münchner Anwesen getroffen zu haben. Darüber hinaus war Schmidbauer jahrelang in Kontakt mit einem von Marsaleks Fluchthelfern, einem ehemaligen leitenden Verfassungsschützer aus Österreich.

      Der FDP-Obmann Florian Toncar setzt große Hoffnungen in die Vernehmungen der beiden Ex-Top-Geheimdienstler. Der ganze Komplex rund um Wirecard und die Nachrichtendienste sei bislang "unterbelichtet", sagt Toncar. Es sei "beunruhigend", dass sich ausländische Nachrichtendienste offenbar auf Wirecard eingelassen hätten. Dass der Konzern als "Geldwaschmaschine" für Interessen der russischen Regierung oder für die Bezahlung von Söldnern in Libyen oder Syrien oder zur Umgehung von Sanktionen eingesetzt worden sei", nennt Toncar "Hypothesen, auf die Fakten hindeuten".



      __
      "Das bayerische Justizministerium habe auf Anfragen nicht einmal Eingangsbestätigungen verschickt." --> Söder will Kanzler werden und Justizminister Georg Eisenreich soll den Loser-Verein Münchner CSU aufräumen --> siehe oben
      Wirecard | 0,375 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 14.04.21 13:18:51
      Beitrag Nr. 1.375 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.809.299 von faultcode am 14.04.21 12:06:28Stand: 14.04.2021 13:06 Uhr
      BKA-Kooperation mit Wirecard - "Den Bock zum Gärtner gemacht"
      Das Bundeskriminalamt hat nach BR-Informationen jahrelang eng mit dem Skandalkonzern Wirecard zusammengearbeitet. Die Bundesregierung verschwieg das - trotz konkreter Anfragen der parlamentarischen Opposition.
      https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/wirecard…
      ...
      Ende März 2014 ist die Stimmung zwischen Wirecard und dem Bundeskriminalamt (BKA) blendend. Gerade erst hat die zum Konzern gehörende Wirecard Bank AG für das BKA ein Problem gelöst - im Zusammenhang mit einem Konto, das die Bank im Auftrag der Behörde eingerichtet hat.

      "Ich darf mich ausdrücklich und herzlich bei Ihnen bedanken, insbesondere 'dass' und 'wie schnell' das Ganze von Ihnen umgesetzt werden konnte", schreibt ein Mitarbeiter der BKA-Abteilung "Schwere und Organisierte Kriminalität" per E-Mail an den damaligen Generalbevollmächtigten der Wirecard Bank.

      Dieser leitet die BKA-Dankesmail am gleichen Tag an einen Vorstand weiter. Dazu schreibt er, "wir führen 2 weitere BKA Konten". Der Vorstand antwortet postwendend und überaus zufrieden: "Super - vielen Dank! Wir werden noch zur BKA-Hausbank." Die E-Mails sind Teil eines umfangreichen Datensatzes interner Wirecard-Unterlagen, den BR Recherche einsehen konnte. Er zeigt: Das BKA pflegte über Jahre eine enge Kooperation mit dem mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister.

      Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete und Innenexperte Wolfgang Wieland hat sich die Kooperation in seiner Funktion als Ermittlungsbeauftragter für den Wirecard-Untersuchungsausschuss genauer angesehen. In dem bisher unveröffentlichten Papier, das BR Recherche vorliegt, kommt er unter anderem zu dem Ergebnis, dass sich das BKA die Frage gefallen lassen müsse, ob es nicht "als Instanz zur Bekämpfung von Geldwäsche und Organisierter Kriminalität ihre Partner kritischer hätte unter die Lupe nehmen müssen". Stattdessen habe das BKA "den Bock zum Gärtner gemacht", schreibt Wieland weiter.

      So wählte das Bundeskriminalamt die Wirecard Bank aus, um mit Hilfe von Kreditkarten Verdächtige zu überwachen. Im Februar 2014 etwa wandte sich deswegen ein BKA-Beamter mit folgendem Anliegen an die Führung der Wirecard Bank: "Wir würden einer Zielperson gerne eine originalverschweißte mywirecard-VISA als 'Geschenk' geben, damit diese die Karte fleißig nutzt. […] Sobald die auf Überwachung gesetzte Karte eingesetzt wird, wird ein entsprechender Datensatz mit den Informationen unmittelbar an die Strafverfolgungsbehörde gesandt." Da die Zielperson sehr misstrauisch sei, müsse ihr diese Karte originalverpackt übergeben werden.

      Beim BKA ist das Vertrauen gegenüber dem Unternehmen offenbar so groß, dass die Behörde Wirecard in Fahndungskonzepte einweiht. Im Januar 2014 schickt sie an die Verantwortlichen bei der Bank ein Fax. Die BKA-Ermittler wollen Wirecard das "Fahndungskonzept 'E-Cash'" erläutern: "Hierzu haben wir bereits Geschäftsprozesse mit div. Kopfstellen und Unternehmen (…) vereinbart. Es würde sich aus unserer Sicht anbieten, Ihnen dieses Anliegen im Rahmen eines gemeinsamen Gesprächstermins (gerne bei Ihnen im Hause) näher zu erläutern."

      Zugleich war Wirecard stets bemüht, dem BKA die Arbeit so leicht und günstig wie möglich zu machen. Normalerweise anfallende Kontoführungs- oder Kreditkarten-Nutzungsgebühren erstattete das Unternehmen der Behörde. Dass Wirecard-Verantwortliche dadurch Einblick in die Kontobewegungen von verdeckten Ermittlungen erhalten haben, erfreut einen Vorstand der Wirecard Bank. Er will über Kontostände informiert werden, "dann sehe ich wenigstens, was über das Konto läuft", schreibt er in einer Mail im Juni 2014.

      Danyal Bayaz, Bundestagsabgeordneter der Grünen und Mitglied im Wirecard-Untersuchungsausschuss, sieht die Kooperation kritisch: "Bei einem Skandalkonzern wie Wirecard, wo ein Vorstand selbst Kontakte nach Russland, nach Libyen oder zu ehemaligen Sicherheitsbeamten aus Österreich hatte, wer weiß, was mit diesen Daten passiert ist, und das ist natürlich ein Riesenproblem."

      Laut des Berichts des Ermittlungsbeauftragten Wieland ist dem Konzern die Kooperation mit dem BKA "wie gerufen" gekommen - "bei der Image-Politur weg vom Porno- und Glücksspielfinanzierer hin zum seriösen Partner von Politik und insbesondere Handelnden aus dem Sicherheitsbereich".

      Für das BKA ist die Kooperation offenbar praktisch. Kurz vor Weihnachten 2015 bedankt sich die Behörde bei Wirecard: "Auch für das Jahr 2016 auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit." Und die läuft jahrelang. Nach Einschätzung Wielands sind allein im Bereich der operativen Führung von BKA-Vertrauenspersonen "im Zeitraum von 2014-2020 ca. 33% aller operativen Kreditkartenumsätze mit Wirecard getätigt" worden.

      Dabei steht das Geschäftsgebaren von Wirecard längst in der Kritik, außerdem gibt es seit 2015 Ermittlungen gegen Wirecard-Verantwortliche wegen des "Verdachts der Geldwäsche" oder "Beihilfe zu unerlaubtem Glücksspiel". Für Thomas Feltes, langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Kriminologie an der Ruhr-Universität Bochum, ist unverständlich, dass das BKA so lange mit Wirecard kooperiert hat: "Spätestens ab einem bestimmten Zeitpunkt, wo das BKA wusste oder wissen konnte, dass bei Wirecard nicht alles mit rechten Dingen zugeht, hätte man die Reißleine ziehen müssen."

      Dieses enge Verhältnis zwischen dem BKA und Wirecard scheint der Bundesregierung im Nachhinein unangenehm zu sein. Diesen Eindruck macht zumindest die interne Kommunikation zwischen Kanzleramt und mehreren Ministerien kurz nach dem Wirecard-Kollaps im Juni 2020. Damals legte die Grünen-Bundestagsfraktion der Bundesregierung einen umfassenden Fragenkatalog vor. Darin will sie unter anderem wissen, ob die Wirecard AG oder eine ihrer Töchter Behörden "beraten, unterstützt oder in anderer Form mit diesen zusammengearbeitet" haben.

      Das Bundeskanzleramt bittet daraufhin die einzelnen Ressorts um Zulieferung. Das Bundesinnenministerium als BKA-Aufsichtsbehörde meldet dem Kanzleramt die Zusammenarbeit des Bundeskriminalamts mit der Wirecard Bank. Doch die Experten im Kanzleramt kommen zu dem Schluss, "die bloße Nutzung von Bankkonten oder Kreditkarten" beinhalte keine Zusammenarbeit mit Wirecard "im Sinne der Fragestellung". Und so lautet die am 10. August 2020 übermittelte Antwort: "Der Bundesregierung sind keine Kooperationen bekannt."

      Der Grünen-Politiker Bayaz fordert eine umfassende Aufklärung dieses Vorgangs: "Wenn wir heute wissen, dass deutsche Sicherheitsbehörden zum Beispiel Kreditkarten über Wirecard genutzt haben, stellt sich natürlich die Frage, wurden hier mögliche Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland verletzt? Das ist ein hochbrisanter Vorgang. Und da müssen jetzt alle Karten auf den Tisch."

      Weder das Bundeskriminalamt noch das Bundesinnenministerium wollten sich zu dem Vorgang äußern. Das Kanzleramt verwies auf die Zuständigkeit des Bundesinnenministeriums. Der Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestags wird sich am Donnerstag mit dem Bericht des Ermittlungsbeauftragten Wieland beschäftigen.
      Wirecard | 0,379 €
      Avatar
      schrieb am 14.04.21 13:55:29
      Beitrag Nr. 1.376 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.726.915 von faultcode am 07.04.21 13:01:26...
      Ebenfalls am 21. Februar (2019) erschien Wirecard-Vorstand Jan Marsalek bei den Münchner Staatsanwälten, um eine Zeugenaussage zu der angeblichen Erpressung zu machen, von der der Konzernanwalt Bäumler-Hösl sechs Tage zuvor berichtet hatte.
      Das Protokoll der Vernehmung liest sich wie ein schlechter Fantasyroman: Korrupte Journalisten von namhaften angelsächsischen Finanzmedien hätten sich gegen Wirecard verschworen, ein Rennfahrer namens „Ali“ könne mithilfe eines „entsprechenden Geldbetrags“ das Problem lösen. Die Schutzgeldzahlung in Millionenhöhe solle als verdecktes Sponsoring für einen Rennstall fließen.

      ...
      12.4.2021
      Wie die Bafin ihre umstrittenste Entscheidung durchdrückte
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-die-bafin-ihre…

      Gut, es steht zumindest nicht da (vielleicht im verlinkten Paywall-Artikel), ob sich damals Jan Maršálek und Frau Bäumler-Hösl persönlich begegnet sind.
      Wirecard | 0,378 €
      Avatar
      schrieb am 15.04.21 14:32:22
      Beitrag Nr. 1.377 ()
      14.4.
      Wirecard-Bericht weckt neue Zweifel am Abschlussprüfer EY
      Untersuchungen für den Insolvenzverwalter kommen zu dem Schluss: Das in der Wirecard-Bilanz angegebene Milliardenvermögen auf Treuhandkonten existierte nicht. Hinweise auf Ungereimtheiten hätte es schon früher gegeben – auch für die Prüfer von EY
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wirecard-bericht-w…

      ...
      Bei ihren Untersuchungen für Jaffé sind die Compliance-Mitarbeiter und Berater auf eine Vielzahl von Indizien dafür gestoßen, dass Wirecard seine Abschlussprüfer und den Kapitalmarkt jahrelang über das TPA-Geschäft und dessen Erlöse getäuscht hat. So hat die Beratungsfirma Warth & Klein Grant Thornton (WKGT) die behaupteten Treuhandguthaben mit den Jahresabschlüssen der drei Banken verglichen, bei denen über die Zeit die Treuhandkonten für Wirecard geführt worden sein sollen. Dabei hätten sich „in allen Jahren ab 2016 signifikante Unstimmigkeiten“ ergeben, stellten die Berater fest.

      Konkret fiel den Bilanzexperten von WKGT auf, dass die von Wirecards Treuhändern angegebenen Guthaben in Euro von 2016 bis 2019 teils um ein Vielfaches höher waren als die Fremdwährungseinlagen, die die Banken in Singapur und auf den Philippinen in ihren offiziellen Bilanzen angegeben hatten. So soll das Guthaben bei der Bank OCBC in Singapur, das ein Treuhänder für Wirecard hielt, zum Jahresende 2018 laut dessen Angaben 1,026 Mrd. Euro betragen haben. Tatsächlich wies die OCBC in ihrer Bilanz zum gleichen Stichtag insgesamt nur 571,1 Mio. Euro an Kundeneinlagen in Euro aus.

      Für das Folgejahr war die Diskrepanz sogar noch krasser. Ende 2019 war Wirecard mit dem vermeintlichen Treuhandvermögen zu einem neuen Treuhänder und zwei Banken auf den Philippinen umgezogen – wobei mehr als eine halbe Milliarde Euro angeblich per mobiler Überweisungen transferiert worden sein sollen, was angesichts der Summe sehr auffällig erscheint. Bei einer der philippinischen Banken, der BPI, soll das Treuhandguthaben für Wirecard zum 31. Dezember 2019 insgesamt 814 Mio. Euro betragen haben. Ausweislich des Jahresabschlusses der BPI summierten sich die gesamten Fremdwährungseinlagen des Instituts allerdings auf gerade einmal 104,8 Mio. Euro. Das nüchterne Fazit der WKGT-Bilanzexperten: Da die Richtigkeit der Jahresabschlüsse nicht in Frage stehe, „bleibt nur die Schlussfolgerung, dass die Angaben über die Treuhandkonten unwahr sind.“

      Ohne die vermeintlichen Traumerlöse mit den asiatischen TPA-Partnerunternehmen Al Alam, Senjo und PayEasy hätte Wirecard allerdings seit 2017 Verluste geschrieben, wie der Untersuchungsbericht für den Insolvenzverwalter festhält. Demnach lag das Konzernergebnis vor Steuern aus dem Nicht-TPA-Geschäft 2017 bei minus 99 Mio. Euro. In den beiden Folgejahren stiegen die Verluste auf 190 und 375 Mio. Euro.

      Die Schlussfolgerungen des Berichts führen zu der Frage, ob auch Abschlussprüfer EY bei früheren Jahresabschlüssen über die Ungereimtheiten bei den Treuhandkonten hätte stolpern können – oder gar müssen. Dazu erklärte ein EY-Sprecher auf Anfrage von Capital: „Für die Jahre 2015 bis 2018 führte das EY-Prüfungsteam Prüfungshandlungen durch, die nach dessen fachlichem Urteil unter Berücksichtigung der anwendbaren Prüfungsstandards ausreichend geeignete Nachweise für die Existenz und Bewertung der Guthaben lieferten.“ Dazu hätten insbesondere schriftliche Bestätigungen des Treuhänders, unterstützende Bestätigungen der TPA-Partner, persönliche Treffen mit dem Treuhänder sowie die Prüfung der in seinem Besitz befindlichen Kontoauszüge gehört. Im Jahr 2018 sei darüber hinaus eine Bestätigung durch den unabhängigen Wirtschaftsprüfer eines der drei TPA-Partner erfolgt.

      Für einen – in den Prüfungsstandards nicht vorgesehenen – Abgleich der Treuhänderangaben mit der Bilanz der OCBC, die zu den größten Banken Südostasiens zählt, sah das EY-Team offenbar keine Veranlassung.
      ...

      Tatsächlich liefert die Untersuchung der früheren Compliance-Abteilung von Wirecard weitere Indizien, die schon in früheren Jahren Zweifel am TPA-Geschäft hätten auslösen können. In ihrem Bericht von Ende März verweisen die Autoren darauf, dass es im Konzern „zu keinem Zeitpunkt“ eine „organisatorische Struktur“ gegeben habe, die die angeblichen Aufgaben bei der Vermittlung von Kunden an die TPA-Partner in dem für den Konzern so wichtigen Drittpartnergeschäft hätten erfüllen können. Tatsächlich habe nur ein „unzureichendes Vertriebsteam“ bestanden: Asien-Vorstand Jan Marsalek, Wirecards Dubai-Statthalter Oliver B., eine führende Managerin der Asien-Tochter in Singapur und ein weiterer Manager – Personen, die heute als Drahtzieher oder Beteiligte an dem Betrugssystem gelten. Auch Regelungen zu Prozessen und Boni für die Vermittlung von Kunden an die TPA-Partner habe es nicht gegeben, heißt es in dem Bericht.

      Darüber hinaus verweisen die Compliance-Experten auf Merkwürdigkeiten bei dem Dienstleister Citadelle aus Singapur, der über mehrere Jahre für Wirecard die Erlöse aus dem Geschäft mit Drittpartnern verwaltete. Der Treuhänder von Citadelle sei als Gründer, Director oder Anteilseigner bei mindestens fünf Unternehmen involviert gewesen, die im Zusammenhang mit dem TPA-Geschäft von Wirecard „auffällig“ seien. Diese Firmen hätten in einem engen Verhältnis zu Marsalek und dessen Vertrauten B. gestanden.

      Zudem kommt die Compliance-Untersuchung zu dem Schluss, dass mehrere an Dubai-Statthalter B. adressierte Saldenbestätigungen dieses Treuhänders aus der Zeit ab 2016 „zu Täuschungszwecken“ angefertigt worden seien. Gefälscht worden sollen die Belege demnach von B., der inzwischen als Kronzeuge der Staatsanwaltschaft München dient. Der Treuhänder wiederum behauptet heute, dass er seine letzten Dienste für Wirecard bereits im März 2017 erbracht habe. Allerdings flog er noch im Frühjahr 2019 nach Aschheim, wo er sich im Rahmen der Abschlussprüfung mit Prüfern von EY traf.
      ...

      In ihrem Bericht kommen die Compliance-Experten zu dem Schluss, dass ein „überschaubarer Kreis“ von Personen mithilfe von Strohleuten das TPA-Geschäft „fingiert“ und umfassende Vermögensabflüsse aus dem Konzern „orchestriert“ habe. Dabei haben sie bei ihren Prüfungen „verdächtige Mittelabflüsse“ in Höhe von rund 500 Mio. Euro identifiziert. Hinzu komme ein dreistelliger Millionenbetrag für Beratungsverträge ohne Gegenleistung oder strategische Darlehen an Firmen aus dem Dunstkreis von Wirecard.

      Bei den TPA-Partnern habe es sich jedenfalls nicht um unabhängige seriöse Unternehmen gehandelt, stellen die Experten fest – sondern um eng mit Wirecard verbundene Strukturen, die ein „kollusives Zusammenwirken“ ermöglichen sollten. Dazu passt eine Erfahrung, die der Insolvenzverwalter gemacht hat: Ihm ist es trotz wiederholter Versuche nicht einmal gelungen, Korrespondenz an diese Firmen zustellen zu lassen.
      Wirecard | 0,370 €
      Avatar
      schrieb am 16.04.21 14:15:14
      Beitrag Nr. 1.378 ()
      Zitat von faultcode: ... Nach Fritsche muss Bernd Schmidbauer aussagen, der von 1991 bis 1998 unter Helmut Kohl im Kanzleramt arbeitete. Schmidbauer räumte im Februar ein, sich vor etwa zwei Jahren mit Marsalek in dessen Münchner Anwesen getroffen zu haben. Darüber hinaus war Schmidbauer jahrelang in Kontakt mit einem von Marsaleks Fluchthelfern, einem ehemaligen leitenden Verfassungsschützer aus Österreich...


      16.4.
      Wirecard-Überraschung: Haben wir die Falschen gejagt?
      Der frühere Geheimdienstkoordinator Bernd Schmidbauer sorgte mit unerwarteten Thesen für Erstaunen bei den Bundestagsabgeordneten.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...
      Bernd Schmidbauer ist eine deutsche Geheimdienstlegende. Wie kaum ein zweiter kennt er die internationale Szene. Auch bei seinem Auftritt vor dem Wirecard Untersuchungsausschuss des Bundestags ließ Schmidbauer die Abgeordneten über seine Bedeutung nicht im Unklaren: „Ich treffe auch US-Präsidenten“, sagte der 82-Jährige auf die Frage, warum er immer von „wir“ spreche, obwohl er kein Amt mehr ausübt.

      Auf Nachfrage des SPD-Abgeordneten Jens Zimmermann präzisierte Schmidbauer, er habe sich mit Bush Sr., Bush Jr. und dem vormaligen US-Vizepräsidenten Al Gore getroffen. Später erklärte Schmidbauer, der einen ausgesprochen gut informierten Eindruck hinterließ. „Wenn ich ,wir‘ sage, dann kann das jemand sein, der auch etwas weiß.“ Neben sich hatte Schmidbauer sein Handy, eine schwarze Maske und eine sehr dünne Mappe mit wenigen Blättern liegen. Er trug alles aus dem Gedächtnis vor und konnte sich, anders als andere Zeugen, sehr genau an Details erinnern. Es war allerdings nicht immer klar, ob die Details auch wirklich so stattgefunden hatten, wie Schmidbauer sie in Erinnerung zu haben glaubte.

      Schmidbauer war in seine Vernehmung mit einem Sympathie-Defizit gestartet: Der Geheimdienstmann soll an Operationen mitgewirkt haben, die auch einer Bespitzelung des Linken Fabio De Masi zur Folge gehabt haben könnten. Gemeinsam mit Beamten des österreichischen Geheimdienstes BVT beteiligte sich Schmidbauer unter anderem an einer digitalen Konversation, in der De Masi als „linker Kretin“ bezeichnet worden war. Schmidbauer versuchte ziemlich unbeholfen, sich zu rechtfertigen, konnte sich jedoch zu keiner Entschuldigung durchringen. De Masi revanchierte sich auf die ihm eigene Weise, indem er „die Glaubwürdigkeit des Zeugen“ durch das Aufdecken von Widersprüchen einem harten Belastungstest unterzog.

      In einem Punkt hörten die Abgeordneten dem Doyen der deutschen Dienste jedoch genau zu. Schmidbauer, der den früheren Wirecard-Manager Jan Marsalek einmal in dessen Wohnung in der Münchner Prinzregentenstraße getroffen hatte, sagte: „In wenigen Jahren werden wir feststellen, dass wir die Falschen gejagt haben.“ Der Grund: „Das liegt daran, dass man an die großen Kaliber nicht rankommt.“ Marsalek habe sich überschätzt – etwa, als er versucht habe, militärisch in den Libyen-Krieg einzusteigen: „Ich glaube, das war einer der Punkte, wo er zu sehr am Rad der Weltgeschichte drehen wollte.“

      Die wirklichen Drahtzieher hinter Wirecard befänden sich im Ausland. Diese könnten vom Ausschuss daher nicht geladen werden, weshalb die Untersuchungen nur „kleinen Fische“, nicht jedoch die wahren Profiteure des Systems Wirecard ans Tageslicht gefördert würden. Mehrfach sagte Schmidbauer, dass es unter anderem um Geldwäsche gehe.


      Schmidbauer sagte, dass die Geschäfte von Wirecard für alle Geheimdienste interessant gewesen seien: „Jeder Dienst, der Einfluss hatte, war begierig, mit ihm zu reden. Alle hatten ihn auf dem Schirm.“ Die „Nachrichtendienste wollten die extravagante Arbeit einer solchen Firma nutzen“. Marsalek habe daher den Kontakt mit Diensten und politischen Entscheidungsträgern gesucht. Schmidbauer: „Man muss sich doch fragen , warum jemand wie der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy zu einem Treffen nach München kommt, um an einem Abendessen mit dem Vorstand eins Dax-Konzerns – Wirecard – über Libyen zu sprechen.“ An dem Abendessen nahmen unter anderen der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und der frühere bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber teil.

      Auf Nachfrage der SPD-Abgeordneten Cansel Kiziltepe, warum Marsalek Stoiber treffen wollte, sagte Schmidbauer, dass Stoiber „als ausgewiesener Experte für internationale Beziehungen im europäischen Raum“ für Marsalek sehr wertvoll gewesen sein könnte.

      Schmidbauer sagte, dass die Technologie von Wirecard Geheimdiensten die Möglichkeit geboten hätte, Geldflüsse weltweit nachzuvollziehen. Dies sei zur „Terrorabwehr und Terrorfahndung“ ausgesprochen hilfreich. Schmidbauer: „Wirecard hat auch den Missbrauch als Teil des Geschäftsmodells angeboten.“ Damit hätte der Dienstleister die Möglichkeit gewährt, problematische Zahlungen gleichzeitig abzuwickeln, sie zu verstecken und sie zu überwachen. Im Zusammenhang mit Libyen wäre es so möglich gewesen, Söldner zu bezahlen. Schmidbauer: „In Libyen waren Clearwater aus den USA, Wagner aus Russland, Söldner aus der Türkei – die alle mussten bezahlt werden.“

      Schmidbauer erläuterte, dass die Nachverfolgung von Zahlungen außerdem die ideale Form der weltweiten Überwachung darstelle. Marsalek habe mit allen Geheimdienste gesprochen, „auch mit den Amerikanern und Briten“. Daher könne man heute nicht sagen, wohin sich Marsalek abgesetzt habe. Vor Schmidbauer hatte am Freitag der Geheimdienstkoordinator Klaus-Dieter Fritsche erklärt, dass er nicht glaube, dass Marsalek nach Russland geflohen sei. Fritsche hatte gesagt, „Gnade ihm Gott“, wenn sich Marsalek mit russischen Geheimdiensten eingelassen hatte.

      Schmidbauer sagte, er könne nicht einmal sagen, ob Marsalek überhaupt noch lebe. Der Geheimdienst-Mann, der seine große Zeit unter Helmut Kohl gehabt hatte, sagte zur Flucht Marsaleks: „Auch aus Minsk fliegen Flugzeuge nach Virginia und auf die Philippinen.“ Auf die Nachfrage des FDP-Abgeordneten Florian Toncar, wie er auf Virginia komme, sagte Schmidbauer: „Das war eine feinsinnige Anspielung auf den Standort der CIA.“ Natürlich sei das nur ein willkürliches Beispiel gewesen. Er habe zeigen wollen, dass es nicht einfach sei, festzustellen, wer wirklich die Drahtzieher hinter Wirecard waren. Schmidbauer: „Es muss nicht immer ein und derselbe Bösewicht sein. Es gibt viele Bösewichter.“

      Entgegen dem ersten Eindruck aus dem Bericht des Sonderermittlers zu den Geheimdiensten deutete Schmidbauer an, dass auch die deutschen Geheimdienste sehr wohl mit Marsalek in Kontakt gewesen sein müssten: Wenn sie etwas auf sich gehalten haben, dann müssten sie selbstverständlich von den Wirecard-Möglichkeiten für nachrichtliche Zwecke gewusst haben. Man könne den Diensten daraus nicht nur keinen Vorwurf machen. Vielmehr sei das Problem, dass die Dienste in Deutschland immer weiter eingeschränkt würden und daher suboptimale Arbeitsbedingungen vorfinden. Schmidbauer. „Man kann die Nachrichtendienste nicht kastrieren und dann von ihnen fruchtbare Arbeit erwarten.“


      Vor Schmidbauer hatte Fritsche wenig Erhellendes zur Beziehung von Wirecard zu den Geheimdiensten beizutragen gehabt. Auf die Frage des Grünen Danyal Bayaz nach Fritsches Expertise, aufgrund derer Wirecard Fritsche ihn als Berater verpflichtete habe, sagte dieser trocken: „Türöffner-Expertise.“ Fritsche erläutere, er habe Wirecard einfach in Kontakt mit dem Kanzleramt bringen wollen. Der Wirecard-Manager Burckhard Ley habe ihm nämlich gesagt, dass Wirecard-CEO Markus Braun „regelmäßig beim österreichischen Bundeskanzler aus und ein geht“:

      „Meine Motivation zu helfen bestand darin, dass der CEO eine Dax-Unternehmens im österreichischen Kanzleramt rumturnt, aber nicht im deutschen Kanzleramt.“ FDP-Mann Toncar sagte nach der Sitzung, Fritsche sei der Typ des seriösen Beamten gewesen, mit dem Wirecard sich einen seriösen Anstrich habe geben können. Der Vorsitzende des Ausschusses, Kay Gottschalk, sagte, man habe den Eindruck, dass die aktiven deutschen Geheimdienstler weniger wissen als die Ehemaligen.
      :laugh:
      ...
      Wirecard | 0,372 €
      Avatar
      schrieb am 17.04.21 23:28:40
      Beitrag Nr. 1.379 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.229.112 von faultcode am 29.09.20 20:45:15Update Project Ring der FT (EY) von heute:
      https://twitter.com/OlafStorbeck/status/1383411629719658497

      ...

      ...


      ...


      ...


      ___
      nebenbei:
      • der nun veröffentlichte Bericht von Rödl & Partner ist das zu EY, was der damalige Bericht von KPMG zu Wirecard war
      Wirecard | 0,381 €
      Avatar
      schrieb am 19.04.21 17:03:53
      Beitrag Nr. 1.380 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.853.888 von faultcode am 06.02.21 01:41:41erst so..
      Zitat von faultcode: 4.2.
      Nach Wirecard-Mail Deutsche Bank entmachtet Aufsichtsrat Alexander Schütz
      Die Deutsche Bank zieht Konsequenzen aus einer pikanten Wirecard-Mail. Aufsichtsrat Alexander Schütz, als Vertreter des inzwischen kollabierten chinesischen Großaktionärs HNA ins Gremium gekommen, darf in keinem Ausschuss mehr mitreden.
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/alexander-…
      ...

      ..und dann so:

      19.4.2021

      ...
      https://www.ft.com/content/f283150a-8d26-4515-ad09-f705b40b9…
      Wirecard | 0,374 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 21.04.21 00:26:27
      Beitrag Nr. 1.381 ()
      20.4.2021
      APAS: Altmaier vor Wirecard-Untersuchungsausschuss

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-untersuchungsauss…

      => da kam mMn wie zu erwarten nicht viel bei rum

      Und so wird es mMn auch noch bei Olaf Scholz und Angela Merkel diese Woche laufen.
      Wirecard | 0,352 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.04.21 00:06:17
      Beitrag Nr. 1.382 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.890.368 von faultcode am 21.04.21 00:26:27Kukies wird wohl immer noch befragt......

      ansonsten:

      Update: 21.04.2021 - 21:08 Uhr
      Finanzstaatssekretär Kukies: „Es gab keine Vorzugsbehandlung für Wirecard“
      Der Vertraute von Vizekanzler Scholz verteidigt sein Agieren im Fall Wirecard – und das seines Chefs. Es habe keine Privilegierung für den Konzern gegeben. Der Verlust für Kleinanleger schmerze besonders.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…

      ...
      Sein einziges persönliches Treffen mit Konzernchef Markus Braun an dessen 50. Geburtstag am 5. November 2019 sei kurz gewesen. Er habe Braun zu den Vorwürfen gegen den Konzern befragt, jedoch nichts erfahren, was über die Inhalte von Brauns vorangegangenem Interview mit dem Handelsblatt hinausgegangen wäre. Im Anschluss habe man über Cloud-Lösungen und Kryptowährungen diskutiert, dann seien weitere Termine angestanden.
      ...

      Am Mittwoch sagte auch Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) vor dem Ausschuss aus. Ihr Ministerium ist für die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) zuständig, die im Staatsauftrag Bilanzen kontrolliert und auch im Fall Wirecard aktiv war. Das Justizministerium habe bei der DPR keinen Zugriff auf Einzelfälle und übe keinerlei Aufsicht aus, sagte Lambrecht.
      ...

      Im Fall Wirecard hatte die Finanzaufsicht Bafin die DPR im Februar 2019, nach den ersten schweren Vorwürfen der „Financial Times“, mit der Prüfung der Wirecard-Zahlen beauftragt und auf Ungereimtheiten in der Halbjahresbilanz 2018 hingewiesen.

      Danach passierte wenig. Gut 15 Monate dauerte die DPR-Prüfung, selbst bei der Insolvenz des Konzerns lag immer noch kein Abschlussbericht vor.

      ...


      Wer glaubt eigentlich, daß vor diesem Hintergrund EY in Deutschland ernsthaft einen Schaden aus dem Fall Wirecard erwarten muss?

      Bei der Befragung ging es auch um die Rolle der langjährigen Wirtschaftsprüfer von EY. Eine der Amtsvorgängerinnen Lambrechts, Brigitte Zypries (SPD), soll EY nun bei der Neuaufstellung beraten, wie Ende Februar bekannt wurde. Zu diesem Engagement wollte sich Lambrecht auf Nachfrage von Florian Toncar (FDP) nicht äußern. Auch zur Verpflichtung des Vorsitzenden des EY-Expertengremiums, des früheren Bundesfinanzministers Theo Waigel (CSU), wollte sie nicht Stellung nehmen.
      ...
      Wirecard | 0,347 €
      Avatar
      schrieb am 22.04.21 14:30:27
      Beitrag Nr. 1.383 ()
      Wirecard | 0,360 €
      Avatar
      schrieb am 22.04.21 14:39:28
      Beitrag Nr. 1.384 ()
      📢📢📢

      22.4.
      Wirecard employees removed millions in cash using shopping bags
      Prosecutors suspect funds linked to hidden payments operations in Asia
      https://www.ft.com/content/31a8ed93-f602-47f0-9120-4b4f152ec…
      ...
      Wirecard employees hauled millions of euros of cash out of the group’s Munich headquarters in plastic bags over a period of years, according to former employees, suggesting that the payments company was looted even more brazenly than previously known.
      ...

      Former employees have told Munich police investigating the fraud that staff repeatedly removed large amounts of cash from Wirecard’s head office, people with direct knowledge of the matter told the Financial Times.

      The practice started as early as 2012, and six-digit amounts of banknotes were often moved in Aldi and Lidl plastic bags, former employees told the police. The total amount, the current whereabouts of the cash and the purpose of removing it from the building are unclear.

      Wirecard, whose main business was processing payments for merchants, owned its own bank but did not have branches. As demand for cash grew over time, Wirecard Bank bought a safe which was located in the group’s headquarters in a Munich suburb.

      At one point in May 2017, €500,000 in cash was delivered at a time when the safe was full, according to emails seen by the FT and a person with knowledge of the transaction. Some of the cash needed to be hidden elsewhere in the offices.

      “From an insurance point of view, that’s crap,” a Wirecard employee wrote in an internal email seen by the FT, urging that delivery and collection of cash needed to be organised on the same day.

      An employee, who worked at the headquarters for almost two years until 2018, told police that amounts of €200,000-€700,000 were removed frequently, sometimes several times per week, according to people familiar with the investigation.

      That suggests more than €100m could have been removed. However, bank records that were seized by police only document cash withdrawals of around €6m, these people added.

      At least some of the cash was recorded as withdrawn by clients of Wirecard Bank, among them suspicious business partners like Philippines-based payments company PayEasy, which prosecutors allege is one of the entities at the core of the fraud.

      The former employees told police that many of the withdrawals were made by an assistant to a senior Wirecard manager, who was in charge of a Dubai-based subsidiary. She brought the plastic bags containing the cash to Munich’s airport on at least some of the occasions, where she handed them over to unknown individuals, according to the people familiar with the former employees’ testimony to police.

      In one instance, a six-figure sum was allegedly destined for Manila-based Christopher Bauer, a former Wirecard employee who was in charge of PayEasy, which generated hundreds of millions of euros of fake Wirecard revenue. Bauer was reported dead shortly after Wirecard’s collapse.

      The senior Wirecard manager, who told prosecutors that he transferred €4.5m of Wirecard funds to a hidden personal foundation in Liechtenstein, is also facing questions over up to €15m that was transferred from accounts at Wirecard Bank to accounts in the Caribbean island of Antigua, an offshore tax haven.

      The accounts from which the €15m was withdrawn were held in the name of companies in Antigua and opened by citizens of Costa Rica, Antigua and the Philippines, according to documents seen by the FT. One of the account holders is also mentioned in the Panama Papers as the owner of a British Virgin Islands-based shell company.

      The senior Wirecard manager oversaw the opening of the dubious accounts at Wirecard Bank, some of which were created only a few months before the group’s collapse in 2020. After his arrest last summer, the compliance team found in his safe the PIN numbers needed to control the accounts, according to documents seen by the FT.

      The origin of the €15m that was moved to Antigua as well as the cash that was withdrawn is unclear. A person familiar with the investigation said documents suggest the money could have been generated by Wirecard in Asia before being siphoned off.

      Munich police have arrested several former senior Wirecard managers including ex-chief executive Markus Braun. Public prosecutors accuse Braun of being the mastermind of a “criminal racket” that is responsible for “fraud in the billions”. The testimony of the former Dubai-based manager is key evidence.

      Braun denies any wrongdoing. A lawyer for him also told the FT that he was not aware of large cash withdrawals by clients of Wirecard Bank and the dubious bank accounts.
      ...




      Tag:
      • Oliver B.
      Wirecard | 0,350 €
      Avatar
      schrieb am 22.04.21 20:44:59
      Beitrag Nr. 1.385 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.871.696 von faultcode am 19.04.21 17:03:53Follow-Up:

      22.4.
      Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Alexander Schütz streitet mit der „Financial Times“
      Der scheidende Kontrolleur riet einst Ex-Wirecard-Chef Braun zu einem harten Kurs gegen die „Financial Times“. Nun geht er in eigener Sache gegen die Zeitung vor.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...
      Ein Sprecher von Schütz betonte, dass die „FT“ nicht anders behandelt werde als andere Medien: „Die Financial Times hat ein gleichlautendes Anwaltsschreiben erhalten wie das Handelsblatt selbst und andere Medien, die entsprechend berichtet haben, da die identifizierende Verdachtsberichterstattung jedenfalls im jetzigen Stadium im Einklang mit der einschlägigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs rechtswidrig ist.“
      ...
      Wirecard | 0,360 €
      Avatar
      schrieb am 23.04.21 23:16:30
      Beitrag Nr. 1.386 ()
      23.4.
      Sieg der Mächtigen: Wie Angela Merkel Wirecard entkommt
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…

      ...
      Die SPD ballt die Faust in der Tasche, schwört Revanche. Doch sie hat keine Chance: Sie kann nicht zum Gegenangriff blasen. Denn das Bundesfinanzministerium hat laut einer Email der Finanzaufsicht Bafin, die der Berliner Zeitung vorliegt, einen schweren Fehler gemacht: Herr C. aus dem Ministerium hatte der Bafin im August 2019 geraten, es solle „kein neuer Sachbericht“ über Wirecard an das Bundeskanzleramt übermittelt werden.

      Mit einem solchen wäre deutlich geworden, dass gegen Wirecard Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft wegen der „Verletzung von Finanzberichterstattungspflichten“ laufen. Wäre dies dem Bundeskanzleramt bekannt gewesen, hätte Merkel mit großer Wahrscheinlichkeit Wirecard nicht bei einem Staatsbesuch in China empfohlen. Die SPD weiß das, und die CDU auch. Die Email ist ein Killer. Der SPD sind die Hände gebunden. Scholz hat verloren.

      Angela Merkel ist von all diesen Kabalen bei ihrem Auftritt natürlich nichts anzumerken. Sie erscheint im milden Licht einer langen Regentschaft. Trotzdem ist sie extrem wachsam für Gefahren: Sie sagt, dass die gesamte Finanzaufsicht in Deutschland im Fall Wirecard „nicht objektiv“ vorgegangen sei. Sie sagt, dass sie Karl-Theodor zu Guttenberg künftig sagen werde, er solle sie „nicht mit Fachfragen behelligen“. Guttenberg hatte Merkel bei einem spontanen Tee im Kanzleramt das Lobbying für Wirecard in China eingebrockt.

      Niemand weiß bis heute, wie das alles wirklich gelaufen ist. Sie sei eigentlich sehr selektiv bei ihrer Terminvergabe, sagt Merkel: „Ich sage mehr Termin ab als ich zusage, und trotzdem ist mein Tag voll.“

      Für Guttenberg hatte sei Zeit. Sie empfing den Wirecard-Lobbyisten ohne Agenda, ohne Zeugen: „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich Gesprächswünschen früherer Mitglieder meiner Bundesregierung nachkomme.“ Sie sagt: „Ich kann mich nicht erinnern, dass Guttenberg Wirecard erwähnt hat, ausschließen kann ich es nicht.“

      Ihr Wirtschaftsberater Lars-Hendrik Röller habe die Sache übernommen. Danach habe die Organisation entschieden, dass Merkel Wirecard in China empfehlen solle: „Es wurde mir eine Bewertung gemacht: Kann ich das ansprechen oder nicht, und dann wurde gesagt: ich kann, und ich habe es angesprochen.“

      Fabio De Masi fragt, ob denn nicht irgendjemand sich das Unternehmen vorher angesehen habe, ob es einen Check gegeben habe. De Masi: „Wenn ich jetzt zu Ihnen käme und würde Sie bitten, sich für den FC St. Pauli einzusetzen, das ist immerhin ein Bundesligaverein, da hätten Sie doch sicher irgendwo einen Bürodrachen sitzen, der das verhindert.“ ( :laugh: )

      Merkel weicht aus: „Es gab keine schwerwiegenden Bedenken.“ Der FDP-Abgeordnete Florian Toncar fragt: „Was sind denn aus Ihrer Sicht schwerwiegende Bedenken?“ Merkel murmelt etwas von „staatsanwaltschaftlicher Verurteilung“. Keiner fragt nach.

      Ob sie sich benutzt fühlt? Merkel widerspricht energisch. Dazu gehörten immer zwei: „Es ist ja nicht so, dass ich der Sache nicht intellektuell Herr gewesen wäre, und einfach gesagt hätte, selbstverständlich, lieber Karl Theodor zu Guttenberg, so machen wir das jetzt!“

      Die Guttenberg-Nummer kostet Merkel besonders aus, weil alle auf den abwesenden Freiherrn einschlagen: Hans Michelbach sagt, Guttenberg habe ihm die Freundschaft aufgekündigt, weil er sich im Ausschuss kritisch über ihn geäußert habe. Michelbach entschuldigt sich bei allen Geschädigten für seinen Partiekollegen. Cansel Kiziltepe von der SPD hält manches für zu billig. Sie sagt dieser Zeitung: „Dahinter steht ein systemisches Problem.“

      Merkel bleibt auch in der Aufarbeitung ambivalent: „Ich würde heute vielleicht schon fragen, welche Verquickung Herr Guttenberg mit der Sache hat.“ Über ihren Wirtschaftsberater Röller lässt sie aber nichts kommen: „Wo beginnt Lobbyismus, wo ist es edle Interessenvertretung?“ Ob sie heute noch Kontakt mit Guttenberg habe? Der Kontakt sei „erstorben“, sagt sie ohne Emotionen.

      ...
      Wirecard | 0,338 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 05.05.21 01:18:27
      Beitrag Nr. 1.387 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.726.915 von faultcode am 07.04.21 13:01:26Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl:


      https://twitter.com/investigativ_de/status/13896423073230233…
      Wirecard | 0,345 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 05.05.21 13:09:43
      Beitrag Nr. 1.388 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.056.454 von faultcode am 05.05.21 01:18:275.5.
      DIE ZEIT -- Inhaftierter Wirecard-Chef will von Vorwürfen erst aus den Akten erfahren
      https://www.presseportal.de/pm/9377/4907290
      ...
      Markus Braun, der ehemalige Chef des zusammengebrochenen Skandalkonzerns Wirecard, hat sich erstmals seit seiner Verhaftung im vergangenen Juli öffentlich geäußert.

      Über seinen Kommunikationsberater Dirk Metz lässt der 51-jährige Braun in der Wochenzeitung DIE ZEIT erklären, er habe von den Betrügereien bei Wirecard erst aus den Akten der Ermittler erfahren.

      Dabei ging es unter anderem um ein Schattenreich aus zahlreichen Briefkastenfirmen und Offshore-Konten. "Markus Braun legt entschieden Wert auf die Feststellung, dass er von diesen Schattenstrukturen und Veruntreuungen nichts wusste." Daraus folge: "Markus Braun taugt daher nicht als Kronzeuge."

      Braun schiebt die Verantwortung auf seinen früheren Partner Jan Marsalek, der im Vorstand der Firma saß und jetzt auf der Flucht ist. "Wenn einer zur Aufklärung etwas beitragen könnte, dann Jan Marsalek", erklärt Brauns Sprecher im ZEIT-Interview. "Zum Verbleib des Geldes kann er sicher viel sagen. Deshalb hat niemand ein größeres Interesse daran, dass sich Marsalek stellt oder gefasst wird, als Markus Braun."

      Braun bestreitet auch den Vorwurf, er habe Journalisten bespitzeln lassen. Der ehemalige Konzernchef wehrt sich zudem gegen die Darstellung, er habe sich "im gesellschaftlichen Glanze gesonnt". Dazu erklärt Brauns Sprecher: "Von 30 Einladungen zu gesellschaftlichen Veranstaltungen hat er nach seinem Gefühl mindestens 29 abgesagt."

      ...

      => Markus Braun hat einen Kommunikationsberater? :rolleyes:


      Dirk Metz: https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_Metz

      Dirk Metz (* 9. Januar 1957 in Siegen) ist ein deutscher Kommunikationsberater und ehemaliger Politiker (CDU). Er arbeitet seit 2010 als Inhaber und Geschäftsführer der Kommunikationsagentur DIRK METZ Kommunikation in Frankfurt am Main. Zuvor war er Staatssekretär in der Hessischen Staatskanzlei und Sprecher der Hessischen Landesregierung im Kabinett von Ministerpräsident Roland Koch.
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      schrieb am 05.05.21 13:38:14
      Beitrag Nr. 1.389 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.062.460 von faultcode am 05.05.21 13:09:43ich glaube, daß das kein Zufall ist, diese unmittelbare und mMn überraschende Pressemitteilung (da kein neuer Inhalt; gab dazu schon ähnliche Meldungen zuvor) von Markus Braun und dem Artikel in der Welt nur ein Tag zuvor zur Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl.

      Auch den Beratern von Markus Braun muss aufgefallen sein, daß die Frau Bäumler-Hösl und eigentlich die ganze Staatsanwaltschaft München mittlerweile ein echtes Glaubwürdigkeitsproblem hat.

      Zumindest solange der Kanzler-Wahlkampf von Markus Söder noch in 2021 läuft. Denn solange wird sich mMn bei der Staatsanwaltschaft München nicht viel tun.

      Die CSU will schließlich Ruhe an der Wirecard-Front haben, auch der verantwortliche Staatsminister der Justiz, Georg Eisenreich, der ja auch noch vor schwierigen Aufgaben steht --> Vorsitz der CSU in München (siehe oben).
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      schrieb am 05.05.21 13:39:20
      Beitrag Nr. 1.390 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.063.078 von faultcode am 05.05.21 13:38:14Kanzler-Kandidaten-Wahlkampf hätte es besser heißen müssen
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      schrieb am 07.05.21 14:58:41
      Beitrag Nr. 1.391 ()
      7.5.
      Wirecard: Eine Bombe von der Marsalek-Assistentin
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...
      Am späten Donnerstagabend unterbricht Sabine Heinzinger, frühere Assistentin des Wirecard-Managers Jan Marsalek, ihren monotonen Vortrag vor dem Wirecard-Ausschuss des Bundestags und nennt beiläufig den Namen Ray Akhavan.

      Auf die Frage des FDP-Abgeordneten Florian Toncar nach einer angeblichen Auszahlung von hohen Bargeld-Beträgen in Plasiktüten im Haus Wirecard sagt Heinzinger, dass Ray Akhavan 300.000 Euro in bar von Marsalek überreicht bekommen habe. Akhavan sei „Kunde von Wirecard“ gewesen, ein Top-Kunde, wie die Zeugin ausführt. Akhavan sei direkt von Brigitte Häusner-Axtner und ihrem Bereich „Digital Sales“ betreut worden. Der Amerikaner sei zu dem Zweck der Geldübergabe nach München gereist.

      Auf Nachfragen von Toncar und der SPD-Abgeordneten Cansel Kiziltepe bestätigt Heinzinger, dass Akhavan ein enger Freund des früheren Wirecard-Vorstands Jan Marsalek gewesen sei. Sie sagt: „Der Name von Ray war sehr präsent. Ray war im Bereich direkt unter Herrn Marsalek angesiedelt. Er war ein enger Vertrauter, sein Name fiel oft - auch vonseiten Marsaleks.“

      Heinzinger sagt, die beiden dürften sich schon lange gekannt habe, „schon vor 2013“. Es sei immer nur von „Ray“ die Rede gewesen, erst später habe sie den Vornamen erfahren. Heinzinger sagt, es sei bekannt gewesen, dass er „aus dem Gambling-Bereich“ komme. Er sei nicht nur für Nordamerika, sondern global tätig gewesen. Auf die verwunderte Nachfrage von Toncar, ob Akhavan wirklich 300.000 Euro in bar vom Vorstandsmitglied Marsalek erhalten habe, sagt Heinzinger: „Ich glaube, das Geld war für ihn, weil mein Chef gesagt hat, das Geld sei für ihn.“

      Heinzinger sagt außerdem, dass Marsalek auf seinen Reisen mehrfach den Privat-Jet von Akhavan benutzt habe. Auf Nachfrage präzisiert sie: „Es wurde so darüber geredet, dass man das hätte annehmen könnte.“ Den Namen des Mastercard-Managers Paul Paolucci kennt Heinzinger nach eigenen Aussagen nicht. Der Mastercard-Manager ist für die US-Ermittler wichtig. Toncar sagt: „Den Mann gibt es wirklich.“ Heinzinger darauf: „Das wäre jetzt meine nächste Frage gewesen.“

      Die Aussage der sehr ruhig auftretenden Assistentin ist von großer Brisanz: Ray Akhavan wurde vor wenigen Wochen in New York wegen Bankenbetrugs schuldig gesprochen.

      Seit langem versuchen die US-Ermittler, einen Bezug zwischen den kriminellen Aktivitäten von Akhavan und Wirecard herzustellen. Es geht um Geldwäsche und gilt als wahrscheinlich, dass die US-Ermittler ihre Tätigkeiten auch auf Deutschland ausweiten werden.

      Die US-Shortsellerin Fahmi Quadir, die mit den US-Behörden zusammenarbeitet, sagte dieser Zeitung: „Während sich viele in Deutschland noch auf Betrug und Unterschlagung bei der Rechnungslegung konzentrierten, betonten wir den grenzüberschreitenden Charakter der Verbrechen von Wirecard und die Erleichterung der Geldwäsche.“ Marsalek, Akhavan und ihr Netzwerk hätten ihre zuvor bei der FBME-Bank und anderswo verwendeten Methoden „angepasst und verbessert“.

      Florian Toncar sagte dieser Zeitung: „Marsalek machte gegenüber Mitarbeitern keinen Hehl daraus, selbst nicht mehr in die USA einreisen zu können, wegen der Glücksspielhistorie von Wirecard. Das hinderte ihn aber scheinbar nicht daran, enge Kontakte zu Ray Akhavan zu pflegen, der in den USA wegen der Abwicklung von Drogengeschäften verurteilt wurde. Akhavan soll im Auftrag Marsaleks sogar einen Bargeldbetrag in sechsstelliger Höhe erhalten haben. Es sieht schon so aus, als ob Wirecard nicht nur selbst in riesigem Umfang betrogen hat, sondern auch eine Art Infrastrukturgesellschaft für mafiöse Strukturen war.

      Cansel Kiziltepe sagte dieser Zeitung: „Wirecard ist nie aus der Schmuddelecke rausgekommen, sondern hat sie nur versteckt. Die unter Geldwäscheverdacht stehenden Geschäftspartner wie Akhavan illustrieren das nur zu gut. Wirecard war bis zuletzt für Glückspiel- und Pornounternehmer ein wichtiger Partner.“

      Quadir sagte, die Untersuchungen und Analysen der US-Behörden seien darauf angelegt gewesen, den Druck auf Akhavan zu erhöhen um „das gesamte Netzwerk zu destabilisieren und Marsalek sowohl einen beruflichen als auch einen persönlichen Schock zu versetzen“. Marsalek sei nach der Anklage und insbesondere dem Schuldspruch Akhavans „am Boden zerstört“ gewesen. Es wird angenommen, dass die Zeugenaussage von Sabine Heinzinger für die US-Ermittler einen wichtigen Puzzlestein für weitere Schritte darstellen dürfte.
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      schrieb am 08.05.21 14:13:28
      Beitrag Nr. 1.392 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.809.299 von faultcode am 14.04.21 12:06:287.5.
      BND hatte bei Wirecard bis Juni 2020 keine Anhaltspunkte für Geldwäsche
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/nach-bilanzskandal…
      ...
      Was für massive kriminelle Energie bei Wirecard im Spiel war, das habe auch der Dienst nicht gewusst. Die Situation des DAX-Konzerns sei aber bis zu dessen Insolvenz auch "nicht Gegenstand unserer Beobachtung" gewesen, sagte Kahl im Wirecard-Untersuchungsausschuss laut Bundestags-Pressedienst.

      Erst seit Bekanntwerden des Bilanzskandals leiste der BND in dem Fall seinem Auftragsprofil gemäß Aufklärungsarbeit, zahlreiche Anfragen aus Regierung und Parlament hätten sein Haus seit vergangenem Sommer dazu erreicht. "Seitdem haben wir uns intensiv mit Wirecard befasst", zitierte der Pressedienst den BND-Chef, und "sind uns einige Erkenntnisse zugewachsen" - auch zum Aufenthaltsort des flüchtigen Wirecard-Chefs Jan Marsalek.

      Weitere Ausführungen dazu sowie zu einem von den Abgeordneten vermuteten Austausch des BND mit ausländischen Diensten in der Causa Wirecard wolle er jedoch nur in nichtöffentlicher Sitzung machen.

      Kahl betonte laut den Angaben, Wirecard habe als inländisches Unternehmen mit zahlreichen deutschen Staatsbürgern als Beschäftigten gar nicht Gegenstand nachrichtendienstlicher Tätigkeit durch den deutschen Auslandsgeheimdienst werden können. "Die Beobachtung von DAX-Konzernen passt nicht ins Auftragsprofil des BND." Der Nachrichtendienst dürfe und müsse aktiv werden beim Verdacht von Geldwäsche durch organisierte, kriminelle Vereinigungen. Bis jedoch ein deutsches Unternehmen unter diese Kategorie falle, brauche es zunächst "etliche Hinweise im Inland".

      Es habe somit "in den gesetzlichen Zuständigkeiten und in unserem Auftragsprofil" gelegen, "dass wir nichts über Wirecard wussten". Auch sei der BND nicht durch Regierung oder Behörden um Beratung gebeten worden im außenwirtschaftlichen Bereich. Noch seien "aus offenem Aufkommen" irgendwelche Bitten an den Dienst herangetragen worden, Wirecard in den Blick zu nehmen. Eine Anzeige wegen Geldwäsche habe auch nicht vorgelegen. Und "Finanz- und Bilanzmanipulation fallen nicht in die Zuständigkeit des BND", betonte Kahl laut den Angaben.

      ...
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      schrieb am 08.05.21 14:34:10
      Beitrag Nr. 1.393 ()
      Andrea Görres, Chefjuristin Wirecard AG:

      23.4.
      Wirecard-Chefjustiziarin erhebt schwere Vorwürfe gegen Ex-CEO Markus Braun
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...
      Andrea Görres, die Chefjuristin der Wirecard AG, hat den ehemaligen Konzernchef Markus Braun nach Informationen des Handelsblatts schwer belastet. „Ich wusste, dass Herr Braun sich die Wahrheit öfter mal so hingedreht hat, wie er sie gerne haben wollte“, sagte Görres laut einem vertraulichen Protokoll, das auf einer Befragung vom August 2020 basiert.

      Damals machte Görres eine umfangreiche Aussage zu Wirecard. Fragesteller waren Anwälte der Kanzlei Gleiss Lutz, beauftragt vom Insolvenzverwalter Michael Jaffé. Görres’ Fazit: „Ich denke, wir wurden bewusst dumm gehalten.“

      Görres kam drei Jahre vor Braun zu Wirecard und war eine der ersten 15 Mitarbeiter des Unternehmens überhaupt. Sie stieg im Laufe von 20 Jahren auf, wurde Leiterin der Rechtsabteilung und arbeitet auch heute noch im Konzern...

      Während sich der frühere Konzernlenker in Befragungen der Staatsanwaltschaft als Opfer darstellte, ließ Görres kein gutes Haar an ihrem langjährigen Vorgesetzten: „Er war sehr herabwürdigend bis beleidigend. Ich habe keine Sympathien für Markus Braun.“
      ...

      Und Görres spricht nicht für den Beschuldigten Braun. Der Vorstandschef, so erklärte die Juristin, habe an der Aufklärung der Vorwürfe gegen Wirecard nie echtes Interesse gezeigt. Seit 2016 war die Compliance – also die Sicherstellung, dass ein Unternehmen seine eigenen Regeln einhält – in der Rechtsabteilung angesiedelt, die Görres leitete. „Es gab keine eigene Compliance Abteilung“, berichtete sie. „Es hieß immer, mehr als 1,5 Mitarbeiter bräuchten wir für dieses Thema nicht.“

      2018 wurde klar, dass die nicht reichten. Ein Whistleblower in Singapur warnte, dass Verträge von Geschäftspartnern Wirecards gefälscht, rückdatiert oder gar nicht abgeschlossen seien. Die eingeschaltete Kanzlei Rajah & Tann schlug nach einer internen Untersuchung ebenfalls Alarm. Görres berichtet, die Wirecard-Führung habe daraufhin die Kanzlei verdächtigt, selbst vorbelastet zu sein. Auch kritische Medienberichte seien stets so aufgefasst worden, als ob die Journalisten selbst Gegenpartei gewesen wären.
      ...

      Einerseits überaus argwöhnisch, andererseits über alle Maßen arrogant, so beschreibt Görres ihren Ex-Chef. Braun habe sich stets für intelligenter gehalten als alle anderen. Gleichzeitig habe er die Wahrheit verdreht. So habe Braun gegenüber Mitarbeitern angegeben, sich über bestimmte Themen mit den Wirtschaftsprüfern von EY ausgetauscht zu haben.

      Nach Görres Eindruck kam es dabei aber immer wieder zu Widersprüchen, die sich ihrer Meinung nach bis heute nicht aufgeklärt haben. Auch bei Pflichtmitteilungen an die Börse habe Braun „immer versucht, Sätze so hinzudrehen, wie er sie gerne hätte“.

      Das habe sie nicht akzeptieren wollen. „Ich sagte ihm dann, dass es nicht immer nur um den Kurs geht, sondern auch um ordnungsgemäße Geschäftsführung.“

      Und Görres selbst? Hätten die von ihr geschilderten Punkte nicht Anlass sein müssen, die Behörden einzuschalten? Dazu will sich Görres nicht äußern und lässt auf Nachfrage ihren Anwalt antworten: „Wir bitten um Verständnis dafür, dass keinerlei Stellungnahmen an die Presse erfolgen, und höflich darum, von weiteren Anfragen abzusehen.“


      Einen Einblick, wie Görres intern handelte, gibt ein Vorgang aus dem Jahr 2016: Damals lieferte ein Whistleblower Informationen über angebliche kriminelle Machenschaften von Wirecard in Asien, teils mit Beteiligung des Senior Managements in Deutschland. Der Aufsichtsrat des Konzerns wurde darüber aber nicht informiert.

      Erst drei Jahre später, als die Wirtschaftsprüfer von EY neue Hinweise eines Whistleblowers erhielten und bei Wirecard eilig eine Sitzung des Aufsichtsrats einberufen wurde, landeten im März 2019 schließlich auch die alten Vorwürfe auf dem Tisch des Kontrollgremiums.
      ...

      Man habe gewissermaßen aus einer Maus keinen Elefanten machen wollen, erklärte die Chefjuristin dem Risikoausschuss des Aufsichtsrats dazu, weshalb sie das Kontrollgremium damals nicht eingebunden hatte. Seinerzeit sei die Sache als zu kleines Ereignis angesehen worden, um die Aufmerksamkeit des Aufsichtsrats zu beanspruchen. Heute gelten die Vorgänge aus dem Jahr 2016 als entscheidende Themen in der Aufklärung des milliardenschweren Betrugs bei Wirecard.


      Der ehemalige Schatzmeister Thorsten Holten lässt Görres in keinem guten Licht dastehen. Holten schilderte den Anwälten von Gleiss Lutz, wie sich bei Wirecard immer einer auf den anderen verlassen habe. „Alle Verträge, die zu mir kommen, um unterschrieben zu werden, kommen aus der Rechtsabteilung“, berichtete er. „Ich vertraute darauf, dass Vorinstanzen entsprechende Prüfungen vorgenommen haben und der Abschluss der Verträge durch Vorstandsbeschlüsse und Aufsichtsratsgenehmigungen gedeckt ist. Ich war quasi der Unterschriften-Onkel.“

      Heute fühle er sich von der ehemaligen Führungsriege ausgenutzt. Einer davon ist Ex-Finanzvorstand Burkhard Ley, bis Ende 2017 im Amt. Holten schildert eine Begegnung im Zusammenhang mit einer Übernahme in Indien. Mit 320 Millionen Euro war sie 2015 die teuerste in der Geschichte von Wirecard. Heute vermuten Staatsanwälte, sie sei ein Vehikel gewesen, um Geld aus dem Konzern zu schleusen. Holten sollte damals den Kredit für die Übernahme organisieren. Der Deal habe aber „für Ärger gesorgt“, weil die Banken nicht akzeptiert hätten, dass keine Ermittlung des wirtschaftlich Berechtigten hinter dem Fonds stattgefunden habe. „Das hat mich auch gewundert“, sagte Holten.

      Es sei dann intern zu Querelen gekommen. „Herr Ley war immer ein ruhiger und besonnener Typ und hat mir alles immer väterlich erklärt“, erzählte Holten. Das habe sich bei der Übernahme in Indien geändert. Am Ende kam die Entscheidung so, wie sie Ley gefallen haben mag. Die Eigentümer hinter dem verkaufenden Fonds wurden nie ermittelt. Ley will sich dazu nicht äußern.
      ...
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      schrieb am 08.05.21 14:47:02
      Beitrag Nr. 1.394 ()
      Christian Muth, Forensiker bei EY ("Project Ring"):

      7.5.
      Vom "Hansdampf" hinters Licht geführt?
      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirecard-untersuchungsa…
      ...
      Die Vorwürfe rund um vermutete Unregelmäßigkeiten bei Wirecard klären - dieses Ziel hat auch Christian Muth verfolgt. Muth ist Forensiker bei EY, der langjährigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft von Wirecard.

      Seit 2009 hat EY die Bilanzen des Zahlungsdienstleisters mit Sitz in Aschheim bei München Jahr für Jahr testiert. Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gab es früh, zum Beispiel im Zusammenhang mit einem Wirecard-Zukauf in Indien. Dort hatte das Unternehmen im Oktober 2015 für den Erwerb der "Hermes I Tickets" über 300 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Diese hatte kurz zuvor für den Bruchteil der Summe den Besitzer gewechselt. Bis heute werfen der genaue Ablauf und die Hintergründe dieses Geschäfts Fragen auf.

      Nach anonymen Hinweisen über mögliche Unregelmäßigkeiten bei dieser Transaktion startete EY losgelöst und unabhängig von der jährlichen Bilanzprüfung eine Sonderuntersuchung unter dem Namen "Project Ring". Leiter dieser Untersuchung, die zwischen 2016 und 2018 lief: Christian Muth.

      Über mehrere Stunden schilderte der Forensiker die Arbeit, die bei ihm, wie er durchblicken lies, oftmals für "Frust" sorgte. Denn: Wirecard habe sich bei dieser Untersuchung nicht wirklich kooperativ verhalten und versucht, Einfluss auf Formulierungen im Abschlussbericht über die Sonderuntersuchung zu nehmen. In diesem Zusammenhang nannte der Forensiker den Namen des früheren Wirecard-Finanzvorstands Burkhard Ley, der von Muth in einer E-Mail Änderungen verlangt hatte.

      "Ich bin ausgerastet, weil das eine Unverschämtheit war", kommentierte Muth diesen Vorgang. Er hatte ein ähnliches Bild von dem seit Monaten untergetauchten Jan Marsalek gezeichnet wie dessen frühere Assistentin: "Der war ein Hansdampf in allen Gassen, sehr eloquent, in Teilen brillant."

      Allerdings scheint auch EY selbst für den Frust bei Muth gesorgt zu haben - hinsichtlich der im Rahmen der Sonderuntersuchung gefundenen Hinweise auf mögliche Unregelmäßigkeiten. Diese "Red Flags" hat EY wohl nicht mit der notwendigen Konsequenz verfolgt und ernst genommen, das ließ Muth durchblicken...
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      schrieb am 08.05.21 15:15:31
      Beitrag Nr. 1.395 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.726.915 von faultcode am 07.04.21 13:01:26Rechtsanwalt Enderle:

      Anwalt von Wirecard sieht sich von Vorständen getäuscht
      3. Untersuchungsausschuss/Ausschuss - 07.05.2021 (hib 622/2021)
      https://www.bundestag.de/presse/hib/840348-840348
      ...
      Auch der zweite Zeuge des Vernehmungstages, der Anwalt der insolventen Wirecard AG Franz Enderle, trug dazu bei, Lücken in dem komplexen Puzzle rund um den Bilanzbetrug zu schließen.

      Er sei 2016 von Wirecard angesprochen worden, das Unternehmen gegen angebliche Marktmanipulationen zu verteidigen, berichtete Enderle.

      Er habe dann 2017 direkt an die Münchner Staatsanwaltschaft berichtet. Das Verhältnis des renommierten Münchner Anwalts zur Oberstaatsanwältin Bäumler-Hösl bei der Staatsanwaltschaft München I interessierte die Abgeordneten besonders. Er habe ein langjähriges, vertrauensvolles Arbeitsverhältnis zu Bäumler-Hösl gepflegt. „Frau Bäumler-Hösl kenne ich seit Mitte der 2000er Jahre.“

      Die von Wirecard so wahrgenommenen Bedrohungen habe man sehr ernst genommen. In der Kanzlei habe man damals an die Geschichte seines Mandanten geglaubt. Und „die Dinge, wie ich sie gesehen habe“, an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Er habe Bäumler-Hösl die akute, bedrohliche Situation geschildert. „Ich sortiere nicht aus. Ob die Dinge gefälscht waren, weiß ich nicht. Ich kann dem Mandanten nicht unterstellen, dass er mir gefälschte Dinge liefert.“

      Im Nachhinein aber fühle er sich von den ehemaligen Wirecard-Vorständen Jan Marsalek und Markus Braun getäuscht.

      Allerdings sei es nicht etwa so, dass von ihm oder der Oberstaatsanwältin die Idee ausgegangen sei, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu dem im Februar 2019 erlassenen Leerverkaufsverbot für Wirecard-Papiere zu drängen, versicherte Enderle. „Ich war in die Erwirkung des Leerverkaufsverbots nicht eingebunden. Das Thema war kein Gesprächsgegenstand zwischen Frau Bäumler-Hösl und mir.“ Der Ursprung dieser Maßnahme sei vielmehr innerhalb der BaFin zu suchen.

      Die Ausschussmitglieder wollten wissen, ob er sich Gedanken gemacht habe, was an der kritischen Berichterstattung der „Financial Times“ gegenüber Wirecard dran sein könne, wie es sein konnte, dass die Staatsanwaltschaft statt gegen die Richtigen gegen investigative Journalisten ermittelt habe, die dann massiv bedroht wurden, und ob er überlegt habe, das Mandat für Wirecard niederzulegen.

      In erster Linie habe man sich seinem Mandanten verpflichtet gefühlt. Am Ende seien dann von den ehemaligen Hauptgesprächspartnern der Wirecard-Geschäftsführung die eine nicht mehr zu sprechen gewesen, einer in Haft und der andere auf der Flucht gewesen. Und seitdem sitze an deren Stelle der Insolvenzverwalter. Man schätze sich.

      Bei den beiden ganz unterschiedlichen Delikten aber, einerseits der vermuteten Beeinflussung von Kursen von außen mithilfe journalistischer Berichterstattung oder den viel zitierten „Zatarra Reports“ und andererseits der Bilanzmanipulation durch Wirecard selbst, sei man eben zunächst der Geschichte von Wirecard aufgesessen.

      Noch bis Herbst 2019 aber habe niemand genug in der Hand gehabt, was auch nur im Ansatz einen strafrechtlichen Anfangsverdacht beispielsweise gegen die Wirecard-Spitze begründet hätte, führte Enderle aus. Der Jahresabschluss 2018 reichte dafür nicht aus. Und seine Aufgabe sei es ja auch nicht gewesen, Material gegen seinen Mandanten zu sammeln.

      Eines seiner Spezialgebiete seien Bilanzen und Jahresabschlüsse, so Enderle. ( :rolleyes: )

      Er habe dann zunächst abgewartet. „Ich wusste ja, dass da Prüfer dran waren. Und bin nicht auf die Idee gekommen, dass da größere Geldbeträge nicht vorhanden waren.“ Jede Bilanz weise Ungenauigkeiten in einer gewissen Bandbreite auf. „Aber um den Vorwurf der Bilanzfälschung zu erheben, brauchen Sie eine gewisse Größenordnung. Wenn dann aber 1,9 Milliarden auf den Philippinen nicht existieren...“
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      5 Antworten
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      schrieb am 08.05.21 15:44:27
      Beitrag Nr. 1.396 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.114.396 von faultcode am 08.05.21 15:15:31Rechtsanwalt Enderle (2):

      --> hier haben wir sie, die mögliche Verbindung: Wirecard -- CSU -- Staatsanwaltschaft München:

      6.5.
      Wirecard: Zeuge Franz Enderle

      2:30
      Dr. Florian Toncar, MdB (FDP)
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      3 Antworten
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      schrieb am 10.05.21 01:59:56
      Beitrag Nr. 1.397 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.114.534 von faultcode am 08.05.21 15:44:27Rechtsanwalt Enderle (3a) -- Nachtrag aus dem WiWo-PUA-Protokoll vom 6.5.:

      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/-liveblog-zum-wireca…

      Wirecard | 0,371 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.05.21 02:00:47
      Beitrag Nr. 1.398 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.123.680 von faultcode am 10.05.21 01:59:56Rechtsanwalt Enderle (3b)

      Wirecard | 0,371 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.05.21 02:07:24
      Beitrag Nr. 1.399 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.123.686 von faultcode am 10.05.21 02:00:47Rechtsanwalt Enderle (3c) -- und Schluss:





      📢 ACHTUNG -- nun der Gipfel dieser Befragung mMn 📢




      === Schluss ===
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      schrieb am 10.05.21 13:31:17
      Beitrag Nr. 1.400 ()
      Dr. Markus Braun:

      10.5.
      Jailed Ex-Wirecard CEO Sues Chubb to Pick Up His Legal Bills
      https://www.bnnbloomberg.ca/jailed-ex-wirecard-ceo-sues-chub…
      ...
      Markus Braun, the former chief executive officer of scandal-ridden Wirecard AG who has been in jail for almost a year, sued insurance giant Chubb Ltd. to make it pick up his legal bills, people familiar with the case said.

      Braun, who is being investigated over Wirecard’s demise, won an initial ruling in January in a Frankfurt court ordering Chubb to cover the costs under so called D&O insurance that his now-defunct employer had bought for top managers, said the people who asked not to be named because they aren’t authorized to speak about the matter.

      That ruling was appealed and the outcome of the case is still pending, according the people.

      A spokeswoman for the Frankfurt Regional Court confirmed the ruling but declined to name the insurance company. In recent weeks Braun won two additional cases against the company over the issue, she said.

      Chubb declined to comment. A spokesman for Braun said he can’t comment on ongoing litigation.
      ...

      Braun has hired some of Germany’s most expensive lawyers, both on the criminal and the civil side. According to German legal magazine Juve he’s retaining five law firms. He is also asking Chubb to take over fees for a public relations expert he hired as part of his defense strategy.

      ...
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      schrieb am 13.05.21 13:45:32
      Beitrag Nr. 1.401 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.643.071 von Highflighr am 29.03.21 19:18:28
      Zitat von Highflighr: ...Der Besuch von Bäumler-Hösl und Bühring in Brauns Büro verlief unspektakulär. BH lenkte MB (vielleicht mit ihrem BH) ab, Bühring verwanzte unterdessen MBs Büro...

      Haha, am Herrentag beim Nachlesen der PUA-Zeugenvernehmung von Herrn Jörg Kukies, Staatsekretär im BMF, entdeckt:

      https://www.wiwo.de/politik/deutschland/wirtschaftspruefer-v…

      Zitat:
      "Apr 21, 2021 6:30 PM
      Melanie Bergermann
      Am 5. November 2019 traf Kukies Wirecards Vorstandschef Braun...Das Treffen sei unspektakulär verlaufen..."


      Hey, Herr Plagiat-Kukies, an solchen kleinen Sachen lässt ja sich schon mal festmachen, dass Ihre Anfangs-Erklärung und wohl auch Ihre nachfolgenden Antworten vorm PUA nicht ganz so authentisch sind, oder was oder was?
      Wirecard | 0,336 €
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      schrieb am 20.05.21 13:26:29
      Beitrag Nr. 1.402 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.114.252 von faultcode am 08.05.21 14:47:0220.5.
      Lasche Kontrollen, fehlende Nachweise -- Sonderprüfer belastet EY im Wirecard-Skandal schwer
      Die Wirtschaftsprüfer von EY geraten im Wirecard-Skandal stärker unter Druck: Ein Gutachten für den Untersuchungsausschuss des Bundestags bescheinigt dem Unternehmen nach SPIEGEL-Informationen schlechte Arbeit.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-skandal-sonderpru…
      ...
      Schon der erste Teil des geheimen Berichts hatte die Wirtschaftsprüfer in Erklärungsnot gebracht. An diesem Donnerstag wird der verantwortliche Autor, Martin Wambach, zunächst in einer öffentlichen, später in nicht öffentlicher Sitzung als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen. Der Ausschuss möchte vor dem Bundesgerichtshof erwirken, dass der als geheim eingestufte Bericht öffentlich gemacht wird.

      EY hat signalisiert, man halte lediglich die Veröffentlichung einer Zusammenfassung des Reports für rechtens. »EY Deutschland kann sich nicht zu den Inhalten der Berichte der Ermittlungsbeauftragten äußern«, erklärte ein Sprecher der Prüfungsgesellschaft. Dass Inhalte der Berichte bekanntgeworden seien, sei ein Verstoß gegen die Geheimschutzordnung des Bundestages. EY unterstütze weiterhin die Arbeit des Untersuchungsausschusses sowie des für die Auswertung der von EY übermittelten Unterlagen hinzugezogenen Experten.
      ...

      EY hatte die Wirecard-Praxis, die Bruttoumsätze aus dem Drittpartnergeschäft bei sich zu bilanzieren, an Bedingungen geknüpft, die Wirecard aber offenkundig nicht erfüllte. So sollte der Konzern die Strategie für die von den Partnern abgewickelten Geschäfte vorgeben und diese kontrollieren, was EY aus Sicht des Sonderprüfers aber nicht hinreichend nachgehalten hat. Wambach konstatiert, »in den Prüfungsunterlagen sind hierzu keine Prüfungsnachweise ersichtlich«.

      Die Drittpartner sollten die Zahlungen im Auftrag von Wirecard über eigene Systeme abwickeln, im Jahr 2018 übernahm Wirecard diese Systeme. Der Sonderprüfer kritisiert, EY hätte spätestens bei Übernahme die Wirksamkeit dieser Systeme prüfen müssen, das habe ausweislich der Prüfungsdokumente von EY nicht stattgefunden.

      Der Sonderprüfer kritisiert weiter, dass EY die Existenz und Höhe der Umsatzerlöse bei den Drittpartnern nicht über einzelne Abrechnungen zu den konkreten Zahlungsvorgängen verifiziert habe, sie seien nur über Saldenbestätigungen des Treuhänders nachgewiesen worden. Diese Bestätigungen erwiesen sich später als gefälscht. »Ein Plausibilisieren der Treuhandguthaben (ca. EUR 976 Mio.) bei der OCBC Bank Singapur... hat nicht stattgefunden«, bemängelt Sonderprüfer Wambach.

      EY hätte nach Ansicht des Sonderbeauftragten auch die Finanzdaten der Drittpartner stärker unter die Lupe nehmen müssen, die teils Kreditkunden der Wirecard Bank waren. Obwohl etwa die Zahlen des Kunden und Partners Senjo nicht schlüssig gewesen seien, hätten sich in den EY-Unterlagen keine Hinweise auf »analytische Prüfungstätigkeiten« zur Klärung der Auffälligkeiten ergeben.

      Zu einem weiteren Wirecard-Partner, der Firma Al-Alam, merkt Wambach an, insgesamt sei es »über die Jahre 2015 bis 2018 fraglich, inwieweit die eingeholten Prüfungsnachweise in ihrer Güte ausreichend und angemessen sind, um Prüfungssicherheit bezüglich der finanziellen Stabilität von Al Alam zu erhalten«.
      ...

      Vereinzelt enthält der Wambach-Bericht auch Entlastendes. So merken die Prüfer zu Vorwürfen eines Whistleblowers gegen Wirecard aus dem Frühjahr 2019 an, die Bewertung dieser Vorwürfe als »besonders bedeutsamen Prüfungssachverhalt« im Bestätigungsvermerk zum Jahresabschluss 2018 halte man für »nachvollziehbar und formell sachgerecht«. Eine tiefergehende Analyse, wie EY diese Whistleblower-Vorwürfe geprüft habe, sei wegen des Umfangs der EY-Dokumente zu dem Thema in der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen.

      ...
      Wirecard | 0,392 €
      Avatar
      schrieb am 21.05.21 00:59:24
      Beitrag Nr. 1.403 ()
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-aktionaere-s…


      ...

      ___
      hinter der Paywall, aber ich halte dieses Vorhaben eher für symbolisch. Schließlich ist Aktienhandel international und so eine Rückforderung ist international mMn praktisch nicht durchzusetzen.

      Wenn so was aus deutscher Sicht durchsetzbar wäre, kann gäbe es auch hierzulande keine Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge, ein Konzept, was zumindest in Europa weit verbreitet ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Abgeltungsteuer (wenn auch veraltet dort dargestellt)
      Wirecard | 0,388 €
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      schrieb am 22.05.21 20:05:06
      Beitrag Nr. 1.404 ()
      21.5.
      Wirecard: Staatsanwalt ermittelt gegen Ex-Aufsichtsratschef Matthias
      Im Wirecard-Skandal nimmt die Staatsanwaltschaft nun auch die Kontrolleure von Markus Braun ins Visier.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...
      Die Staatsanwaltschaft (StA) München ermittelt nun auch gegen den früheren Aufsichtsratschef von Wirecard, Wulf Matthias. Das geht aus einer Email hervor, die der Rechtsbeistand von Matthias an den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss gesendet hat. Die Email liegt der Berliner Zeitung vor. Darin teilt Holger Matt, der Anwalt von Matthias, dem Ausschuss mit, dass sein Mandant „von seinem umfassenden Schweigerecht Gebrauch machen würde, nachdem aufgrund verschiedener Strafanzeigen“ von potenziell „durch Wirecard geschädigten Kapitalanlegern formell auch gegen Herrn Matthias - neben zahlreichen anderen früheren AR-Mitgliedern - ein Ermittlungsverfahren seitens der StA München eingeleitet worden ist“.
      ...

      Der Ausschuss hat seine Tätigkeit fast abgeschlossen. Einzig der sich kürzlich der Öffentlichkeit zu erkennen gegeben habende Whistleblower Pav Gill wird noch einmal gehört, und zwar am 10 Juni in einer Videoschalte aus Bangkok.

      Der Ausschuss möchte vor allem hören, was Gill zu der Rolle der Finanzaufsicht Bafin zu sagen hat. Er soll sich auch an die Aufsicht gewandt haben, als er seine Informationen der Financial Times (FT) zuspielte.



      ___
      Pav Gill = Pavandeep Singh Gill --> SZ:

      19.5.
      Der Mann, der Wirecard stürzte
      https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/politik/pav-gill-de…
      Wirecard | 0,385 €
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      schrieb am 24.05.21 15:34:18
      Beitrag Nr. 1.405 ()
      ...
      EY Deutschland sitzt in Stuttgart, doch zentraler Schauplatz der zivilrechtlichen Auseinandersetzungen wird wohl ebenfalls München werden. Beim Landgericht Stuttgart sind bislang 280 Klagen von Wirecard-Anlegern gegen EY eingegangen, die rund 42 Millionen Euro Schadenersatz fordern, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

      Doch die Stuttgarter Richter haben unter Verweis auf die Zivilprozessordnung bereits 140 dieser Verfahren nach München verwiesen. Bei den übrigen Klagen prüft das LG Stuttgart ebenfalls die Zuständigkeit. In München sind nach Angaben von EY mittlerweile sechs Klagen gegen die Gesellschaft abgewiesen worden, eine Bestätigung des Gerichts dafür gab es am Wochenende nicht.

      ...

      24.5.
      ...Klagewelle gegen Wirtschaftsprüfer von Wirecard zu erwarten
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/wirecard-skandal-w…
      Im Wirecard-Skandal nimmt die Klagewelle geprellter Gläubiger und wütender Aktionäre immer größere Formen an.
      ...
      Wirecard | 0,381 €
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      schrieb am 27.05.21 20:22:23
      Beitrag Nr. 1.406 ()
      Equinia Services, Singapur:

      27.5.
      Wirecard: Commerzbank listete 343 verdächtige Transaktionen auf
      Hinweise auf Kreislaufgeschäfte und Bilanztricks bei Wirecard: Anfang 2019 erstellte die Commerzbank eine Liste mit 343 dubiosen Zahlungen. Behörden wurden gewarnt, nichts passierte. Auch das Verhalten des Bundesfinanzministeriums wirft Fragen auf.
      https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/wirecard-comm…

      Der Februar 2019 verläuft für Wirecard turbulent. Die britische Wirtschaftszeitung Financial Times schreibt Anfang des Monats über Bilanzmanipulationen des Aschheimer Zahlungsabwicklers in Asien. Daraufhin sackt der Aktienkurs des gerade erst in den DAX aufgestiegenen Unternehmens dramatisch ab. Wenige Tage später, am 18. Februar 2019, geht in der Konzernzentrale in Aschheim bei München eine E-Mail von der Commerzbank ein. Die Frankfurter Großbank wickelt als Korrespondenzbank viele Überweisungen für die Wirecard Bank ab, weil diese international nicht verdrahtet ist. An die E-Mail hat die Commerzbank eine Liste mit 343 auffälligen Finanztransaktionen angehängt und fordert Aufklärung. BR Recherche liegen zu dem Vorgang umfangreiche Unterlagen vor.


      Wirecard-Manager kritisieren intern "Verhör-Ton" der Commerzbank

      In Aschheim kommt diese E-Mail nicht gut an, die Manager dort empfinden sie sogar als Affront. Einer von ihnen, Thorsten H., schreibt daraufhin am 22. Februar 2019 an Finanzvorstand Alexander von Knoop: "Soviel zum Vertrauen der Commerzbank in uns." Am liebsten würde er "die Konten bei der COBA schließen". Und dem Vorstandsvorsitzenden Markus Braun berichtet er entrüstet, "der Ton kommt eher einem Verhör gleich". Dass die Anfrage der Commerzbank für Wirecard gefährlich werden könnte, ist Finanzvorstand Alexander von Knoop offenbar sofort klar. Er antwortet Thorsten H. per E-Mail, dieser solle "unbedingt ein Backup für den 'Fall der Fälle'" vorbereiten.


      50 Millionen aus Singapur an die Wirecard-Bank

      Ganz oben auf der Liste der Überweisungen, die der Commerzbank aufgefallen sind, stehen 50 Millionen Euro. Diese Summe hat eine Firma namens Equinia Services aus Singapur am 18. Dezember 2018 auf ein Konto bei der Wirecard-Bank eingezahlt. Das Konto gehört einem anderen Unternehmen aus Singapur namens Citadelle Corporate Services. Citadelle – ein Name, der nach der Wirecard-Pleite Ende Juni 2020 weltweit bekannt wird. Es handelt sich um die Treuhandfirma in Singapur, die bis Dezember 2019 in Singapur angeblich ein Vermögen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro für Wirecard verwaltet haben soll. Geld, das es wohl nie gegeben hat. Daran ist der Konzern am Ende zugrunde gegangen.

      Auffällig auch der Verwendungszweck der 50 Millionen Euro-Überweisung: "Kreditauszahlung Al Alam". Ein Kredit für den sogenannten Drittpartner Al Alam? Die Drittpartner wickeln für Wirecard vor allem in Asien Zahlungen ab. Dabei erwirtschaften sie scheinbar phantastische Erträge. Seit 2016 sorgen drei dieser Partnerfirmen angeblich für einen großen Teil der Gewinne bei der Wirecard AG.

      Weil der Transfer der 50 Millionen Euro von Wirecard offenbar nicht schlüssig erklärt wird, fragt die Commerzbank mehrmals in Aschheim nach, will weitere Hintergründe wissen. Wirecard reagiert genervt. In einer internen E-Mail von Anfang März 2019 bittet die Compliance-Abteilung eine hochrangige Managerin: "Die Commerzbank hat auf unsere große Antwort-Email reagiert und benötigt noch mehr Details zu EQUINIA SERVICES – hast Du irgendwelches Material, das wir herausgeben können?"


      Bank-Liste: Hinweise auf Kreislaufgeschäfte

      Auf der Liste der 343 verdächtigen Überweisungen finden sich zudem Hinweise auf Kreislaufgeschäfte. Besonders deutlich wird das im Fall eines weiteren Drittpartners namens PayEasy Solutions. Die Firma operiert von den Philippinen aus und hat über Jahre ebenfalls für hohe Gewinne bei Wirecard gesorgt. Laut der Commerzbank-Liste gehen auf dem Konto von PayEasy Solutions bei der Wirecard Bank 2016 und 2017 in zwei Tranchen 29 Millionen Euro ein.

      Eine Schwesterfirma, die Centurion Payment, erhält fünf Millionen Euro. Das Geld kommt von einer weiteren Wirecard-Treuhandfirma namens Strategic Corporate Investments. Auch sie verwaltet in Singapur Geld für Wirecard.

      Schon 2014 und 2015 hat Wirecard insgesamt 55 Millionen an diese Treuhandfirma gezahlt. Das geht aus Kontoauszügen, Verträgen und Bestätigungen des Treuhänders hervor. Das Geld sollte den Aschheimern exklusive Verhandlungsrechte für Firmenübernahmen in Brasilien sichern. Doch zu diesen Übernahmen kommt es nicht, stattdessen gehen große Teile des Geldes von diesem Treuhandkonto an PayEasy Solutions. Der wichtige Drittpartner kann so vortäuschen, dass es reales und gewinnbringendes Geschäft gibt.

      Der Commerzbank aufgefallen waren außerdem Zahlungen zwischen Drittpartnern von Wirecard. So hat Senjo Payments in den Jahren 2016 und 2017 an Al Alam insgesamt 49,8 Millionen Euro überwiesen. Andere Überweisungen betrafen Firmen mit Sitz auf den British Virgin Islands, den Kanalinseln oder Zypern. Rund ein Dutzend der Auftraggeber und Empfänger von Überweisungen hatte dieselbe Adresse in Singapur.

      Für Florian Toncar (FDP), Mitglied des Wirecard-Untersuchungsausschusses, ist die Liste der 343 Zahlungen höchst aussagekräftig: "Wenn man die Namen der Firmen anschaut, die jetzt hier auf dieser Liste stehen, dann hat die Commerzbank praktisch jede der wirklich wichtigen Scheinfirmen, über die Wirecard den Betrug abgewickelt hat, auch gekannt, identifiziert und in Verbindung gebracht mit verdächtigem Verhalten." Für Fabio De Masi (Linke) stand die Commerzbank damit "kurz davor, die Milliarden-Lüge Wirecard zu enttarnen".


      Und was passierte? Die Commerzbank teilt auf BR-Anfrage mit, sie habe aufgrund ihrer Erkenntnisse "Geldwäscheverdachtsmeldungen abgegeben, die Zahlungen Dritter an die Wirecard-Bank betrafen". Die Meldungen gingen an die zuständige Anti-Geldwäscheeinheit FIU. Zu Details äußert sich die Bank nicht.

      Commerzbank-Vorstand Markus Chromik hatte sich bei seiner Zeugenaussage im Wirecard-Untersuchungsausschuss im Januar dieses Jahres auskunftsfreudiger gezeigt. Bei der Commerzbank hätte schon im Februar 2019 der Verdacht im Raum gestanden, dass bei Wirecard über auffällige Transaktionen "tatsächlich etwas manipuliert wird vielleicht in der Bilanz". Die Commerzbank habe daher Meldungen wegen des Verdachts der Geldwäsche abgegeben, die "ein ganzes Bündel" von Transaktionen umfassten. Und: Schon im Frühjahr 2019 habe die Bank beschlossen, die Kundenbeziehung zu Wirecard zu beenden. Das geschah dann auch.


      Anti-Geldwäschebehörde leitet Verdachtsmeldung zunächst nicht weiter

      Die von der Commerzbank informierte FIU reagiert zunächst nicht. Das lässt sich beispielhaft anhand einer Verdachtsmeldung vom 26. Februar 2019 rekonstruieren. Darin geht es um die philippinische Firma Centurion Payment Solutions, die von einer der Wirecard-Treuhandfirmen aus Singapur in zwei Tranchen fünf Millionen Euro erhalten hatte.

      Aus den BR Recherche vorliegenden Unterlagen geht hervor: Abgegeben hat die Meldung eine "Korrespondenzbank" - die Commerzbank. Aber erst am 28. Juli 2020 wird sie dem LKA Bayern vorgelegt, mehr als ein Jahr nach dem Zusammenbruch von Wirecard. Dabei hatte die Financial Times schon im März 2019 über Centurion berichtet - unter dem Titel "Wirecard's problem partners". Warum blieb die FIU so lange untätig?


      FIU: Financial Times keine "verlässliche Quelle"

      Die Antwort darauf findet sich in einem internen Dossier, angefertigt von der FIU am 26. August 2020. Darin steht: Weil die Finanzaufsicht BaFin die Financial Times im Zusammenhang mit Shortseller-Attacken auf Wirecard angezeigt habe, sei die Zeitung diskreditiert gewesen. "Somit konnte die Financial Times nicht als verlässliche Quelle zum damaligen Zeitpunkt aus Sicht der operativen Analyse angesehen werden", so die FIU.

      Florian Toncar (FDP) sieht darin "auf jeden Fall eine große Fahrlässigkeit" der FIU. Das zeichne "ein klares Bild über die fehlende Leistungsfähigkeit der Geldwäsche-Aufsicht in Deutschland".

      Die Staatsanwaltschaft München, die im Fall Wirecard unter anderem wegen bandenmäßigen Betrugs ermittelt, bestätigt auf Anfrage, dass die FIU die Verdachtsmeldungen der Commerzbank zu fast 350 auffälligen Transaktionen erst Ende Juli 2020 an das LKA Bayern weitergeleitet hat. Von dort gingen sie weiter an die Staatsanwaltschaft. Die schätzt die Meldungen jetzt "zu einem großen Teil als sehr werthaltig" ein.

      Fabio De Masi (Linke), Mitglied im Wirecard-Untersuchungsausschuss, sieht auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz in der Verantwortung: "Es schlägt dem Fass den Boden aus, dass die FIU umfangreiche Geldwäsche-Verdachtsmeldungen der Commerzbank über Monate hat liegen lassen." Dafür müsse Finanzminister Olaf Scholz als Dienstherr der FIU "die politische Verantwortung übernehmen".


      Ministerium lässt pikante Details aus Bericht streichen

      Nach der Wirecard-Insolvenz arbeitete die FIU ihren Umgang mit Verdachtsmeldungen auf. Aus internen Unterlagen geht hervor, dass der Anti-Geldwäscheeinheit schon vor der Insolvenz von Wirecard 13 Verdachtsmeldungen vorlagen, die die Behörde später in einer Tabelle als "'faule' TPA", sprich als Meldungen über faule Drittpartner, klassifiziert hat. Diese Information wird in einem "Dossier zur Rolle der FIU bei Wirecard" durch das Bundesfinanzministerium jedoch gestrichen.

      Das habe Staatssekretär Rolf Bösinger "wohl dringend gewünscht". So steht es im internen E-Mail-Verkehr der FIU. Alle Informationen zu verdächtigen Drittpartner-Überweisungen, die schon vor der Insolvenz bei der FIU eingingen, würden der "vertieften Analyseoperation ab dem 22. Juni 2020" zugeordnet. Auf der Sondersitzung des Finanzausschusses des Bundestags Ende August 2020 erfahren die Abgeordneten nichts davon, dass bei der FIU Informationen zu verdächtigen Drittpartner-Geschäften schon vor dem Zusammenbruch von Wirecard vorlagen.

      Fabio De Masi (Linke) übt vor diesem Hintergrund heftige Kritik an dem verantwortlichen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Rolf Bösinger: "Er hat die FIU angewiesen, die Auskunft an das Parlament so zu geben, dass man davon ausgeht, dass es diese Geldwäsche-Verdachtsmeldungen erst nach der Wirecard-Insolvenz gegeben hat. Das ist ganz klare Manipulation."

      Der Wirecard-Untersuchungsausschuss werde den Vorgang aufklären. Das kündigt auch Florian Toncar (FDP) an: "Ein Staatssekretär darf sich nicht daran beteiligen, das Parlament zu täuschen und Informationen zu frisieren. Und insofern werden wir diesem Verhalten des Staatssekretärs ganz sicher nachgehen."

      Das Bundesfinanzministerium gab dazu auf Anfrage bis zum Abend keine Stellung ab.


      BaFin bleibt im Januar 2020 untätig

      Die Commerzbank hat noch eine weitere Behörde im Januar 2020 nach eigenen Angaben "gesamthaft" über die ermittelten Sachverhalte, sprich auch die 343 verdächtigen Zahlungen, informiert: die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Was ist daraufhin geschehen? Auf Anfrage teilt die Behörde mit: "Im Hinblick darauf, dass die zuständige Strafverfolgungsbehörde bereits informiert war, bestand für uns keine Notwendigkeit aufsichtlich tätig zu werden." Die Staatsanwaltschaft jedoch gibt an, erst Ende Juli 2020 von der FIU über das LKA Bayern informiert worden zu sein.

      Während die Behörden untätig blieben, wurden hunderte Millionen aus dem Wirecard-Konzern herausgeschleust.

      Dabei hätte sich ein Sachverhalt leicht klären lassen: Die 50-Millionen-Überweisung von Equinia an Citadelle.


      Mit Überweisung Wirtschaftsprüfer getäuscht

      Wie aus einem "Sachstandsbericht zum Wirecard-Komplex (KW 40)" hervorgeht, den die FIU Anfang Oktober 2020 an das Bundesfinanzministerium schickt, landen die 50 Millionen Euro, die Equinia am 18. Dezember 2019 auf ein Konto des Treuhänders Citadelle überwiesen hat, zunächst auf Konten von zwei Wirecard-Tochterfirmen und am Ende bei der Wirecard AG.

      Die Folgen sind gravierend: Weil die 50 Millionen bei der Wirecard AG eingehen, akzeptieren die langjährigen Wirecard-Bilanzprüfer von EY die Summe als Testüberweisung des Wirecard-Treuhandkonten-Verwalters Citadelle – und damit als Beleg für ein reales Drittpartner-Geschäft.

      Ursprünglich kommen die 50 Millionen von Equinia. Und wie kam Equinia zu dem Geld? Nach BR-Recherchen war die Firma aus Singapur in das Wirecard-Geschäft mit Porno-Firmen eingebunden. Damit zusammenhängende Kreditkartenzahlungen, die bei der Wirecard-Bank eingingen, wurden im wöchentlichen Rhythmus an Equinia weitergeleitet und von dort an rund 20 Wirecard-Kunden, vorwiegend aus der Pornobranche, ausgezahlt.

      Equinia diente Wirecard somit offenbar als Strohmann, um Zahlungen nicht direkt an Porno-Firmen weiterleiten zu müssen. Schon Jahre zuvor hatte sich Wirecard gegenüber der Commerzbank verpflichtet, solche Geschäfte nicht mehr abzuwickeln. Zwischen 2016 bis 2019 hat Equinia nach BR-Informationen so 368 Millionen US-Dollar von Wirecard erhalten – offenbar genügend Geld, um 50 Millionen an Citadelle zu überweisen und so die Wirtschaftsprüfer zu täuschen.
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      3 Antworten
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      schrieb am 27.05.21 20:33:02
      Beitrag Nr. 1.407 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.327.450 von faultcode am 27.05.21 20:22:23Einer von ihnen, Thorsten H., schreibt daraufhin am 22. Februar 2019 an Finanzvorstand Alexander von Knoop: "Soviel zum Vertrauen der Commerzbank in uns."

      --> Thorsten Holten, Schatzmeister:

      07.02.2019
      Zitat von faultcode: ...
      Documents seen by the Financial Times show two senior executives in the Munich head office had at least some awareness of the round-tripping scheme: Thorsten Holten and Stephan von Erffa, respectively the company’s head of treasury and head of accounting.
      ...
      Wirecard | 0,390 €
      Avatar
      schrieb am 29.05.21 12:17:11
      Beitrag Nr. 1.408 ()
      28.5.
      Sonderermittler zweifelt an Tod von Marsaleks Vertrauensmann auf den Philippinen
      B. ist der einzige Tote im Wirecard-Skandal. Für den Ermittlungsbeauftragten des Untersuchungsausschusses ist der Fall noch nicht geklärt. Er kritisiert die Behörden.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      ...
      Der Ermittlungsbeauftragte des Wirecard-Untersuchungsausschusses, Wolfgang Wieland (Grüne), stellt das Ableben des früheren Wirecard-Managers B. infrage. In einem Bericht, der dem Handelsblatt vorliegt, schreibt der Jurist, dass Bedenken am Tode B.s „bedauerlicherweise nicht ausgeräumt werden“ konnten.

      B., ein enger Vertrauter des flüchtigen früheren Wirecard-Vorstandes Jan Marsalek, hatte 2007 auf den Philippinen die erste asiatische Wirecard-Niederlassung gegründet. Später führte er zwei Partnerfirmen, die als Drittpartner angeblich für einen wesentlichen Anteil des Wirecard-Geschäfts sorgten.

      Eine von B.’s Firmen, Pay Easy Solutions, soll 2018 für knapp 15 Prozent des Wirecard-Umsatzes verantwortlich gewesen sein. Auf der anderen Seite zählte Pay Easy zu den größten Kreditnehmern des Konzerns. So schuldet das Unternehmen Wirecard laut einer Aufstellung des Rechnungswesens bis heute 262 Millionen Euro.

      Im März 2020 trafen sich B. und Marsalek mit den Wirtschaftsprüfern von EY in Manila. Beide nahmen offenbar an, dass die Fassade mit dem angeblichen Treuhandvermögen von 1,9 Milliarden Euro hielt.

      Doch Mitte Mai waren die Zweifel von EY an der Existenz des Vermögens so groß geworden, dass die Prüfer zu Testzwecken kurzfristig 110 Millionen Euro von einem Konto in Manila abbuchen wollten. Wirecard stimmte zu. Wenige Stunden später schrieb B. an Marsalek: „Sag mal, seid ihr jetzt von allen guten Geistern verlassen worden?“


      Plötzlicher Tod des Verdächtigen

      Wie es weiterging, ist bekannt. Das Geld war nicht da, im Juni 2020 flog der Milliardenbetrug auf. Wirecard meldete Insolvenz an, Marsalek tauchte unter. Und B., gegen den die philippinischen Strafverfolger wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelten, starb am 27. Juli im Alter von 44 Jahren unerwartet in Manila.

      Wieland sollte für den vom Bundestag eingesetzten Wirecard-Untersuchungsausschuss nun auch klären, inwieweit der Bundesregierung und ihren Behörden Informationen über die Todesumstände vorliegen. Schon sein erster Bericht von Mitte April machte wenig Hoffnung auf Aufklärung. Wieland war verwundert darüber, dass es „von deutscher Seite keine Informationen über eine Überprüfung dieser Angelegenheit gibt“.

      Die Antworten der Staatsanwaltschaft München I, aus denen Wieland nun in seinen „ergänzenden Ausführungen“ zu seinem Bericht zitiert, haben die Zweifel des Sonderermittlers am Tod von B. nun offenbar eher bestärkt als ausgeräumt.

      Laut Staatsanwaltschaft sei eine „eigene Abklärung vor Ort“ nicht möglich gewesen, weil der Verbindungsbeamte des BKA in Jakarta coronabedingt nicht auf die Philippinen reisen konnte. Er hätte deshalb die Philippinische Nationalpolizei um Abklärung gebeten.


      Fehlender Krankenhausbericht

      Die einheimischen Beamten schickten in der Folge zwar diverse Dokumente nach Deutschland, darunter eine Kopie der Sterbeurkunde, Rechnungen und eine Bescheinigung über eine Einäscherung. Der medizinische Bericht des Krankenhauses „konnte allerdings nicht beigebracht werden“, wie es in der Antwort der Staatsanwaltschaft heißt.

      Auch ein Bild der Leiche gibt es offenbar nicht. Bei den Fotos, die den deutschen Behörden vorliegen, handele es sich laut Staatsanwaltschaft um „Lichtbilder der Abklärung durch die Polizei vor Ort“. Konkret hätten die philippinischen Beamten „zwei Bilder von Gebäuden“, ein Bild der ermittelnden Beamten und „ein Bild über ein Gespräch mit der Witwe“ gemacht.

      Linken-Politiker Fabio de Masi, Obmann im Wirecard-Untersuchungsausschuss, hat wenig Verständnis dafür, dass sich die deutschen Behörden auf die dünne Beweislage verlassen: „Die Arbeit der Sicherheitsbehörden wirkt nachlässig, ihre Rolle hinterlässt bei mir große Fragezeichen. Für mich ist der Todesfall von B. dubios und es braucht konkrete und belastbare Daten und Fakten. Wir haben deshalb weitere Fragen an das Bundeskriminalamt gerichtet.“

      Ein Wirecard Insider hatte gegenüber dem Handelsblatt bereits im Sommer 2020 geäußert, dass er B. nicht für tot, sondern lebendig und flüchtig halte – kurz nachdem dessen Familien eine Todesanzeige veröffentlicht hatte. In keinem Land der Welt sei es so leicht wie auf den Philippinen, den eigenen Tod vorzutäuschen.

      Wie zum Beweis hielt der Satiriker Jan Böhmermann Monate später seine eigene, auf den Philippinen ausgestellte Sterbeurkunde in die Kamera. Für das Dokument, das einen natürlichen Tod bescheinigte, zahlte er nach eigenen Angaben 61 Euro.




      --> Christopher Bauer, seinerzeit zum Todeszeitpunkt zarte 44 Jahre alt :laugh:
      --> Beitrag Nr. 1.384
      Wirecard | 0,408 €
      Avatar
      schrieb am 31.05.21 14:59:52
      Beitrag Nr. 1.409 ()
      Wirecard | 0,407 €
      Avatar
      schrieb am 31.05.21 15:38:53
      Beitrag Nr. 1.410 ()
      Wirecard ist eines der ganz wenigen europäischen Unternehmen, die KI schon jetzt sehr erfolgreich einsetzen

      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-anastassia-l…
      https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/boerse/ex-wirec…
      ...
      „Braun wirkte wie ein Visionär, etwas getrieben, aber das gibt es oft bei Tech-Gründern“, erklärte Lauterbach.
      ...

      --> stimmt. Wirecard hätte ja am Ende doch noch die Deutsche Bank übernehmen können ("Projekt Panther" von ...................... McKinsey :D ) und mit dem "Visionär" Braun an der Spitze, und EY im Schlepptau wieder, die Bilanzen im eigenen Kartenhaus sanieren können:

      Zitat von faultcode: ...=> daraus nochmal:
      • Braun engagierte McKinsey, um die deutsche Bank zu übernehmen --> Projekt "Panther"
      ...

      --> die Dame ist nichts anderes als eine Hochstaplerin:

      ...
      Bei Wirecard kam Lauterbach im Mai 2018 ins Gremium, als unabhängige Kandidatin, über einen Headhunter. Bereut sie, angesichts der Reputationsprobleme des Unternehmens, das Mandat überhaupt angenommen zu haben? Bei der Frage schaut sie überrascht auf. „Wirecard ist eines der ganz wenigen europäischen Unternehmen, die Künstliche Intelligenz schon jetzt sehr erfolgreich einsetzen“, sagt sie halb überrascht über die Frage, halb entrüstet – und setzt hinterher: „Ich sehe da ungeheures Potenzial.“
      ...
      13.6.2019
      Wie die KI-Expertin Wirecard durch die Krise manövrieren will
      https://www.handelsblatt.com/technik/vernetzt/anastassia-lau…
      Wirecard | 0,400 €
      Avatar
      schrieb am 05.06.21 20:00:55
      Beitrag Nr. 1.411 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.327.450 von faultcode am 27.05.21 20:22:23<langer Artikel>

      05.06.
      Wirecard-Skandal: Verdachtsmeldung auf dem Silbertablett
      https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/wirecard-skan…

      Die Commerzbank hatte die Anti-Geldwäsche-Behörde des Bundes (FIU) im Februar 2019 detaillierter über mögliche Unregelmäßigkeiten informiert als bisher bekannt. Das zeigen interne Unterlagen, die BR Recherche vorliegen.

      Es wirkt so, als ob die Commerzbank am 26. Februar 2019 auf Nummer sicher gehen will: An diesem Tag schickt die Bank an die Anti-Geldwäsche-Behörde des Bundes, die Financial Intelligence Unit (FIU), eine sehr umfangreiche Geldwäsche-Verdachtsmeldung. Darin enthalten ist eine Liste mit 345 auffälligen Zahlungen, davon 343 auf Konten der Wirecard Bank.

      Die Liste alleine ist schon brisant, denn dort tauchen bereits viele Firmen auf, die bei den Bilanzmanipulationen der Wirecard AG eine Rolle spielen. BR Recherche hat darüber in der vergangenen Woche bereits ausführlich berichtet. Wenige Tage nach der Veröffentlichung wird der Redaktion eine "Sachverhaltsdarstellung" zugespielt, die die Commerzbank im Februar 2019 ebenfalls an die FIU geschickt hat – gewissermaßen als Service, um die Namen und Zahlen-Reihen in der Excel-Liste besser einordnen zu können.
      ...



      Weder die FIU noch das Bundesfinanzministerium haben umfangreiche Fragenkataloge von BR Recherche unter anderem zum Eingang der "Sachverhaltsdarstellung" beantwortet. Das Bundesfinanzministerium erklärt auf Anfrage: "Die Bundesregierung hat den Bundestag und die Öffentlichkeit umfänglich zu Wirecard informiert."

      Staatssekretär Rolf Bösinger und FIU-Chef Christof Schulte müssen dem Untersuchungsausschuss wegen dieses Vorgangs am kommenden Dienstag trotzdem erneut Rede und Antwort stehen.
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      1 Antwort
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      schrieb am 10.06.21 21:18:52
      Beitrag Nr. 1.412 ()
      Wirecard | 0,411 €
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      schrieb am 22.06.21 19:49:18
      Beitrag Nr. 1.413 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.277.577 von faultcode am 22.05.21 20:05:06dem "Opa" geht es nun doch an den Kragen:

      Verdacht auf Beihilfe zur Untreue -- Razzia beim früheren Wirecard-Aufsichtsratschef
      Für den Untersuchungsausschuss des Bundestags ist der Fall Wirecard erledigt – für die Staatsanwaltschaft noch lange nicht. Heute standen Ermittler bei Ex-Aufsichtsratschef Matthias auf der Matte.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-razzia-beim-frueh…
      ...

      der interessante Rest steht wohl in der SZ (hinter Paywall)
      Wirecard | 0,385 €
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      schrieb am 24.06.21 02:33:59
      Beitrag Nr. 1.414 ()
      Vorläufiger Bericht des Wirecard-Untersuchungsausschuss

      Link zu diesen über 2000 PDF-Seiten: https://t.co/8lxibq6Huo?amp=1


      Wirecard | 0,376 €
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      schrieb am 24.06.21 12:23:46
      Beitrag Nr. 1.415 ()
      eine interessante Querverbindung von Wirecard zu Ströer, auch wenn heutzutage bei Ströer nach Wechsel des Prüfers die Lager wohl etwas entspannter ist.
      Aber mMn kein Garant. Siehe das Schicksal der Thomas Cook Group (*)

      So steht ja immer noch die Frage im Raum, warum EY Deutschland trotz aller Red flags an Wirecard uneingeschränkt festhielt, auch nach dem "Projekt Ring".

      Der damalige Vorgang bei Ströer könnte ein Faktor dabei gewesen sein. Ab Zeitpunkt X war das Schicksal von Wirecard und EY Deutschland quasi aneinandergekettet:



      aus:
      MM 7/2021
      Folgen des Wirecard-Skandals -- Verheerende Lage für EY
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/ey-im-wirecard-sk…
      ...
      <paywall>


      (*)
      Wirecard | 0,390 €
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      schrieb am 26.06.21 16:34:28
      Beitrag Nr. 1.416 ()
      Markus Braun und die Contrast Management-Consulting, Österreich:

      <ich lese gerade MM 07/2021 -- "Der Gierige">

      ein bis auf eine Ausnahme (https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1140904-45011-45…) womöglich übersehenes Detail:

      • Markus Braun's erster Job nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Wien war ab 1995 bei der Contrast Management-Consulting GmbH in Wien

      Die Contrast Management-Consulting wurde 1991 gegründet als Ausgründung der Fakultät für Wirtschaftsinformatik von den Professoren Rolf Eschenbach und Werner Hoffmann.

      (Nebenbei promovierte Braun weiter zum Thema Wirtschaftsinformatik/Uni Wien (bis 2000).)

      Braun's erster Chef sozusagen war Prof. Werner Hoffmann, der 1991 bis 2015 Vorsitzender der Geschäftsführung der Contrast Management-Consulting war.

      Ich musste zweimal nachsehen: steht da so, also über 23 Jahre lang; eine wirklich lange Zeit wie ich finde.

      Danach war/ist Hoffmann Partner bei der Contrast EY Management-Consulting und leitet im Bereich Advisory Services die Strategieberatung für Deutschland, Schweiz und Österreich.
      (Von 1988 bis 2012 war er Geschäftsführer des Österreichischen Controller Instituts und ist seit 2013 Aufsichtsratsvorsitzender dieser renommierten Institution.)
      (*)

      Denn 2016 übernimmt EY Österreich die Contrast Management-Consulting und wird damit die führende Strategie-Beratung in Österreich. (~)

      "Die Presse" schreibt dazu 2016:

      Das Kompetenzzentrum für den D-A-CH-Raum mit insegesamt 2000 Mitarbeitern wird künftig von Wien aus geleitet.

      Die Tiroler Tageszeitung schrieb damals dazu konsistent:

      Die nun von Wien aus gesteuerte Strategieberatung von EY für den deutschsprachigen Raum soll vorrangig von Contrast Mitarbeitern besetzt werden.

      <zur Erinnerung: EY Deutschland nickte jahrelang und bis zuletzt die Geschäftsberichte der Wirecard AG ab>


      => soll ich über zwei Ecken nun denken:

      • hat der Ziehsohn seinen Ziehvater am Ende auch über's Ohr gehauen?


      Man sollte im Falle Wirecard vielleicht ab und zu auch über den Tellerrand hinaus nach Österreich schauen und mal nachsehen, welche Rolle EY Österreich in der Wirecard-Affäre gespielt haben könnte.



      (*) http://www.wernerhoffmann.at/
      (~)
      https://www.ey-parthenon.de/contrast-wird-member-of-ey-parth…
      https://www.diepresse.com/4906822/ey-und-contrast-management…
      https://www.tt.com/artikel/11008305/contrast-management-cons…
      https://www.ey.com/de_de/strategy
      Wirecard | 0,398 €
      1 Antwort
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      schrieb am 26.06.21 16:47:15
      Beitrag Nr. 1.417 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.622.655 von faultcode am 26.06.21 16:34:28nebenbei:
      • in dem über 1700 Seiten langen Monsterwerk Handbuch für den Aufsichtsrat (2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2016, Susanne Kalss/Peter Kunz (Hg.), Facultas Verlags- und Buchhandels AG, Wien) hat Prof. Hoffmann auch ein Kapitel (mit 34 Seiten) mitverfasst:

      14 Strategisches Management für den Aufsichtsrat
      Peter Kunz und Werner H. Hoffmann ................................................. 413


      Ja, eine Strategie hatte Dr. Markus Braus für den Aufsichtsrat der Wirecard AG ganz offenkundig.

      Nur als der robuste Thomas Eichelmann am 16.06.2019 in diesen Aufsichtsrat einzog, war diese dann bekanntlich zusehends dahin.
      Wirecard | 0,398 €
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      schrieb am 27.06.21 14:24:49
      Beitrag Nr. 1.418 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 66.040.727 von faultcode am 12.12.20 01:04:02Loetscher:

      23.6.


      https://www.finance-magazin.de/wirtschaft/deutschland/wireca…
      Wirecard | 0,398 €
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      schrieb am 14.07.21 02:46:47
      Beitrag Nr. 1.419 ()
      so wird in Deutschland immer noch gedacht.

      Hier aus dem Hause Peter Altmaier:


      https://twitter.com/OlafStorbeck/status/1414669074727112704


      dieses Papier ist zurückgezogen worden:

      13.7.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundeswirtschafts…
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gruender-und-d…


      die Einführung einer Haftung von Bloggern für Falschbehauptungen und Beleidigungen würde auch zu einem gewaltigen Shitstorm für die ganzen Pusher führen.

      Vor allem ein Bärenmarkt würde dann zu einer "Nacht der langen Messer" nach der anderen außerhalb des Internets für diese Personengruppe führen.


      Zum Beispiel:

      11.12.2019
      Zitat von Negan_L2: Der Aktionär rät zum Verkauf von Wirecard nach monatelanger Kaufempfehlung.

      Warum der Aktionär damit völlig daneben liegt, könnt ihr hier nachlesen:

      https://sharewizard.de/der-aktionar-liegt-bei-wirecard-leide…



      Beide Nicks (Negan_L2 + Negan_L1) sind bei WO abgemeldet.
      Wirecard | 0,374 €
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      schrieb am 04.08.21 13:33:35
      Beitrag Nr. 1.420 ()
      Wirecard | 0,331 €
      Avatar
      schrieb am 07.08.21 16:09:44
      Beitrag Nr. 1.421 ()
      Die SZ schreibt, dass Markus Braun 6,6 Millionen Euro zurück bekommt. Das ist unglaublich.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-markus-braun…
      Wirecard | 0,333 €
      1 Antwort
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      schrieb am 07.08.21 17:38:15
      Beitrag Nr. 1.422 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.987.908 von sharebear am 07.08.21 16:09:44
      Denke. der wird auch noch Schadensersatz bekommen
      Zitat von sharebear: Die SZ schreibt, dass Markus Braun 6,6 Millionen Euro zurück bekommt. Das ist unglaublich.
      https://😜/wirtschaft/wirecard-markus-braun-arrest-vermoegen-anleger-1.5375242!amp?reduced=true
      Wirecard | 0,333 €
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      schrieb am 08.08.21 13:39:20
      Beitrag Nr. 1.423 ()
      5.8.
      ...
      Und Rami El Obeidi scheint die Zuneigung, die ihm zuteilwurde, erwidert zu haben. Als 2019 der Aktienkurs von Wirecard nach kritischen Artikeln der „Financial Times“ deutlich fiel, heuerte er Detektive an, um zu belegen, dass Journalisten und Hedgefondsmanager sich verabredet hatten, den Aktienkurs nach unten zu manipulieren.

      Sein Freund Marsalek stach die Infos an Medien durch. Die „FT“ stand am Pranger und musste sich zwei Monate mit einer internen Untersuchung beschäftigen – die zum Ergebnis kam, dass den Journalisten nichts vorzuwerfen ist. Aber: In dieser Zeit konnten weitere geplante Enthüllungsgeschichten nicht erscheinen.

      ...

      „Jan Marsalek hat mich betrogen“ -- Ex-Kumpel rechnet mit Marsalek a
      Rami El Obeidi, ehemaliger libyscher Geheimdienstchef, soll mit seinem Kumpel Marsalek Geld von Wirecard abgezweigt und gewaschen haben. Jetzt meldet er sich zu Wort, stellt sich als Opfer dar und bestreitet die Vorwürfe. Seine Vita ist so schillernd wie die Wirecard-Story.
      https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/jan-marsalek-h…
      Wirecard | 0,333 €
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      schrieb am 13.08.21 23:16:24
      Beitrag Nr. 1.424 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.953.764 von faultcode am 04.12.20 19:55:3713.8.
      The Short Seller Who Took On Wirecard Is Aiming for a Bigger Target
      https://www.barrons.com/articles/the-short-seller-who-took-o…
      ...
      He says that 2020 was an excellent year for his firm, Viceroy Research—“it has been better than every single year combined”—but he won’t offer a ballpark amount of the money the hedge fund made.
      ...

      Perring says he is now working on an alleged fraud in Germany that is 3½ times as large as Wirecard, which at its peak was a $28 billion company, but refuses to divulge details. He says he hopes to unveil the target this fall.

      His playbook is similar to other short sellers, but differs in some important ways. Perring likes to focus on target companies whose practices or accounting have not been questioned. He says he also stays clear of stocks that have high levels of short interest, which reflects the numbers of shares that have been sold short. Short sellers are always at risk of getting whipsawed when investors cover their short positions by buying stocks.
      ...

      Germany remains a favorite hunting ground for Perring. “They are the only place in the world where they keep very good records even if they are a fraud,” he says.
      ...

      The kind of research he is engaged in is expensive. The Wirecard project alone totaled 2.3 million euros, including legal costs, he says. “Every single company we come to we have to build up a new network,” he says.
      Wirecard | 0,325 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 13.08.21 23:23:45
      Beitrag Nr. 1.425 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 69.049.271 von faultcode am 13.08.21 23:16:24
      https://twitter.com/AIMhonesty/status/1426229506373783554
      Wirecard | 0,325 €
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      schrieb am 18.08.21 22:28:55
      Beitrag Nr. 1.426 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 69.049.271 von faultcode am 13.08.21 23:16:24
      Zitat von faultcode: He says that 2020 was an excellent year for his firm, Viceroy Research—“it has been better than every single year combined”
      Auch ein blindes Huhn findet 'mal ein Korn. ;)
      Wirecard | 0,299 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.21 01:01:26
      Beitrag Nr. 1.427 ()
      "diesen Haufen Krimineller", Felix Hufeld
      ich habe eine Zeit lang nach der moralischen Bewertung von Braun und Co. durch den damaligen BaFin-Chef Hufeld gesucht und erst wieder im Internet gefunden.

      Sie stammt vom "Banken-Gipfel 2020" in Frankfurt:
      ...
      Die Bafin habe es wie alle anderen auch erst zu spät für möglich gehalten, dass bei Wirecard ein so großes Maß an krimineller Energie geherrscht habe. "Mit dem Wissen von heute hätten wir in fünf Minuten die Staatsanwaltschaft angerufen und gesagt: Verhaftet diesen Haufen Krimineller", sagte Hufeld.
      ...
      2.9.2020
      Bafin-Chef Hufeld schließt Rücktritt aus
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-skand…


      siehe von oben:

      Zitat von faultcode: ....2.9.

      ...

      --> https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/…
      Wirecard | 0,293 €
      Avatar
      schrieb am 01.09.21 20:34:30
      Beitrag Nr. 1.428 ()
      Henry O'Sullivan 📢

      1.9.
      Vertrauter von Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek offenbar in Singapur festgenommen
      Henry O'Sullivan gilt als einer der Hinterleute des Wirecard-Betrugs und als Vertrauter des flüchtigen Managers Jan Marsalek. In Singapur soll er nun verhaftet worden sein – wegen eines gefälschten Dokuments.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-vertr…
      https://www.straitstimes.com/singapore/courts-crime/briton-a… (*)
      ...
      Am Mittwoch sei O'Sullivan vor einem Bezirksgericht in Singapur angehört, eine Kaution abgelehnt worden.

      Laut dem Bericht wird ihm die Fälschung eines Dokuments in einem Fall vorgeworfen. O'Sullivan soll die in Singapur ansässige Firma Citadelle 2016 angestiftet haben, eine Saldenbestätigung zu fälschen. Mit diesem Dokument sei Wirecard-Vermögen auf einem angeblichen Treuhandkonto vorgegaukelt worden.

      ...


      (*) ...
      According to court documents, O’Sullivan, who was arrested on Monday, purportedly instructed the Singaporean to issue a letter from Citadelle to a Wirecard subsidiary known as Cardsystems Middle East FZ.

      The letter is said to have stated that Citadelle held a balance of about €86.4 million (S$137 million) in an escrow account as of Dec 30, 2016 – when, in fact, Citadelle did not maintain such an account.
      ...
      O’Sullivan’s lawyer Tito Isaac on Wednesday asked for his client to be allowed bail, stressing that the Briton had assisted the authorities with investigations.

      Mr Isaac said O’Sullivan’s ties to Singapore are strong, adding that he and his wife are working here. Their two children are also studying here.

      Deputy Public Prosecutor Vincent Ong, however, urged the court to remand him for one more week for further investigations.

      He added that if O’Sullivan were not remanded at this stage, there was a “high likelihood” that he might communicate with other people linked to the case, causing “damage” to the investigation.

      After hearing both sides, District Judge Tan Jen Tse ordered O’Sullivan to be remanded for one more week at the Central Police Division.

      The case has been adjourned to Sept 8.

      ...
      Wirecard | 0,285 €
      Avatar
      schrieb am 01.09.21 20:36:56
      Beitrag Nr. 1.429 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.824.112 von faultcode am 20.08.20 12:20:20
      Zitat von faultcode: ...
      Die Abteilung für Wirtschaftskriminalität des Stadtstaates beschuldigt R. Shanmugaratnam in zwei weiteren Fällen der Fälschung von Papieren, in denen Gelder ausgewiesen wurden, die im Namen von Wirecard-Tochtergesellschaften gehalten würden. Dies geht aus den vom Wall Street Journal überprüften Anklageschriften hervor.
      ...

      aus oben (*):

      Meanwhile, Shanmugaratnam’s pre-trial conference will be held on Sept 23. The 55-year-old currently faces 14 charges involving about €1.2 billion.

      In an earlier statement, the police said he allegedly issued 14 letters from Citadelle to parent company Wirecard AG, its subsidiaries and an audit firm. The letters “falsely represented that Citadelle held large sums of money in its escrow accounts at various points in time between 2015 and 2017”. The police noted that “Citadelle actually did not maintain such accounts or did not hold such balances in its accounts”.

      A search of the Accounting and Corporate Regulatory Authority’s database shows that Shanmugaratnam left his position in Citadelle in July this year.

      He is still a director of several other firms, including Aeeroworld Aviation, Fullerton Luxury Rentals and Netcom Business Solutions.
      ...
      Wirecard | 0,285 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 09.09.21 01:32:28
      Beitrag Nr. 1.430 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 69.213.324 von faultcode am 01.09.21 20:36:568.9.
      Marsalek-Vertrauter O'Sullivan kommt in Singapur gegen Kaution frei
      Er gilt als eine zentrale Figur im Wirecard-Skandal: Henry O'Sullivan kommt eine Woche nach seiner Festnahme in Singapur vorerst wieder frei. Inzwischen erheben die Behörden aber vier weitere Vorwürfe gegen ihn.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-marsalek-vertraut…
      ...
      Wirecard | 0,269 €
      Avatar
      schrieb am 09.09.21 11:55:08
      Beitrag Nr. 1.431 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.416.730 von faultcode am 05.06.21 20:00:55
      Zitat von faultcode:
      <langer Artikel>

      05.06.
      Wirecard-Skandal: Verdachtsmeldung auf dem Silbertablett
      https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/wirecard-skan…
      ...

      nun auch wegen Wirecard?

      9.9.
      Mutmaßliche Strafvereitelung von Zoll - Spezialeinheit Razzia im Finanzministerium
      Eine Spezialeinheit des Zolls soll der Polizei Hinweise auf Geldwäsche vorenthalten haben. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt deshalb. Nun schlagen Ermittler nach SPIEGEL-Informationen in Berlin an höchster Stelle zu.
      https://www.spiegel.de/panorama/justiz/bundesfinanzministeri…
      ...
      Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren, das seit Februar 2020 läuft. Es richtet sich gegen namentlich nicht benannte Verantwortliche der Financial Intelligence Unit (FIU), einer Spezialeinheit des Zolls gegen Geldwäsche. Es besteht der Verdacht auf Strafvereitelung im Amt. Die FIU soll Geldwäscheverdachtsmeldungen von Banken »in Millionenhöhe« nicht ordnungsgemäß an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet haben.
      ...
      Bereits im Juli 2020 hatte die Staatsanwaltschaft die FIU-Zentrale in Köln durchsucht. Dort seien Unterlagen gesichert worden, sagte der Behördensprecher nun. Daraus gehe hervor, »dass es zwischen der FIU und den nun durchsuchten Ministerien umfangreiche Kommunikation gab«. Die jetzigen Durchsuchungen hätten auch das Ziel, mögliche konkrete Beschuldigte zu identifizieren.

      ...
      Wirecard | 0,265 €
      Avatar
      schrieb am 17.09.21 19:23:42
      Beitrag Nr. 1.432 ()
      17.9.
      Flüchtiger Wirecard-Manager Marsalek -- Fahnder prüfen verdächtige Mietüberweisung
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/jan-marsalek-verd…
      ...
      Beim Vermieter einer von Marsalek angemieteten Wohnung in München-Schwabing waren rund 80.000 Euro eingegangen – die gesamte Jahresmiete im Voraus, versehen mit der Botschaft »für Jan«. In der Wohnung lebte bis vor Kurzem die langjährige Freundin von Marsalek.

      Der Name des Absenders auf der Überweisung lautete dem Bericht zufolge Jamil Uddin Ahmed. Das Geld kam von einer Großbank aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

      Die Staatsanwaltschaft München bestätigte auf Nachfrage »den Eingang einer Geldwäscheanzeige der Fürst-Fugger-Bank in diesem Zusammenhang«. Der Vermieter der Münchner Wohnung hat die Mietzahlung über 80.000 Euro nicht akzeptiert.
      ...

      Ob sich hinter dem Absender der 80.000-Euro-Überweisung womöglich Marsalek verbirgt, ist bislang unklar. Ebenso, ob er sich in den Emiraten aufhält. Ungeklärt ist außerdem, ob die Überweisung tatsächlich erst kürzlich in Auftrag gegeben worden ist – oder schon vor längerer Zeit terminiert wurde. Eine wirklich heiße Fährte für die Fahnder scheint die Überweisung entsprechend eher nicht zu sein.
      Wirecard | 0,258 €
      Avatar
      schrieb am 23.09.21 14:52:32
      Beitrag Nr. 1.433 ()
      die "Doppel-Amateure"
      23.9.
      High-flying Frankfurt fund manager admits large-scale insider trading
      https://www.ft.com/content/b0e38570-eae6-4359-af9f-a7e2becd6…
      ...

      --> das steht so nicht drin, aber der Artikel macht mMn sehr deutlich, daß solche Trader keine tiefere Einsicht haben (der Ex-Union-Mann verlor auch privat mit Wirecard laut FT: "..suffering large losses from his investments in Wirecard.."), sondern schnöde Insider-Frontrunner waren


      Und außerdem: Insider-Handel macht man anders. Ich will hier keine Tipps geben, aber würde mal damit anfangen, auch wenn es damals um die USA-Offshore ging:

      Mr Diamond: The Story of Dennis Levine, Wall Street's Most Infamous Insider Trader
      https://www.goodreads.com/book/show/6383408-mr-diamond


      Auch damit haben sich die beiden wie blutige Anfänger angestellt: natürlich sind so viele "Glückstrades" mit diesen Gewinn-Höhen auch einem deutschen Online-Broker aufgefallen

      Im Gegenteil: der deutsche Online-Broker war vielleicht glücklich, daß er endlich mal was mit offensichtlicher Substanz an die BaFin melden kann und nicht nur Pillepalle, die zu nichts führt => Schuldigkeit getan
      Wirecard | 0,236 €
      Avatar
      schrieb am 16.10.21 21:53:04
      Beitrag Nr. 1.434 ()
      Wirecard | 0,173 €
      Avatar
      schrieb am 17.10.21 00:36:21
      Beitrag Nr. 1.435 ()
      dieses Buch (>400 Seiten) soll am 20.12.2021 erscheinen:

      Skandalfall Wirecard: Eine wissenschaftlich-fundierte interdisziplinäre Analyse: Problemaufriss – Rechtsrahmen – Lehren für die Zukunft


      https://www.springer.com/de/book/9783658356088


      FISG = Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz --> https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Gesetzeste…

      dieses Gesetz ist quasi das (erste) "Wirecard-Gesetz" geworden:

      Cansel Kiziltepe (SPD):
      Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
      Das Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz ist das erste Wirecard-Gesetz. Dabei ist der Zusammenbruch der Wirecard AG noch gar nicht so lange her. Wir handeln schnell und effektiv – das war unser Anspruch –; denn es ist klar: Einen solchen Betrugsfall darf es in unserem Land kein zweites Mal geben.


      aus: Deutscher Bundestag, Stenografischer Bericht, 230. Sitzung, Berlin, 20. Mai 2021
      Wirecard | 0,173 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 21.10.21 09:12:05
      Beitrag Nr. 1.436 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 69.617.901 von faultcode am 17.10.21 00:36:21Die sollen mal zuerst den mutmaßlich Hauptverantwortlichen fassen. Wortungetüme helfen nicht solange die Aufseher blind sind. Das Buch ist Geldverschwendung.
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      schrieb am 22.10.21 09:25:39
      Beitrag Nr. 1.437 ()
      Ich habe mir heute morgen einen WTI long gegönnt bei 82.
      Freitage ist meistens gut für Öl
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      schrieb am 22.10.21 09:26:18
      Beitrag Nr. 1.438 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 69.670.008 von bettelmann1 am 22.10.21 09:25:39
      Zitat von bettelmann1: Ich habe mir heute morgen einen WTI long gegönnt bei 82.
      Freitage ist meistens gut für Öl


      Sorry falsches Forum
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      schrieb am 22.10.21 09:33:48
      Beitrag Nr. 1.439 ()
      Keiner hat Interesse, dass hier jemand gefasst wird! Und mit der neuen Regierung wird es noch schwieriger, im Fall Wirecard Klarheit zu bekommen!
      Wirecard | 0,310 €
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      schrieb am 24.10.21 02:01:00
      Beitrag Nr. 1.440 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.696 von faultcode am 22.06.20 00:37:5322.10.
      Verbindung zu Jan Marsalek? Österreichischer Diplomat wohl wegen Geheimnisverrats suspendiert
      https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/oesterreichische…
      ...
      In Österreich ist der Spitzendiplomat Johannes Peterlik vom Dienst suspendiert und von seinem Botschafterposten in Indonesien abberufen worden. Bundeskanzler Alexander Schallenberg bestätigte am Freitag, dass der Fall noch in seiner Zeit als Außenminister im September der Disziplinarbehörde übergeben worden sei. „Alles Weitere liegt bei der Staatsanwaltschaft und bei den Behörden.“ Über die Gründe gab es keine offiziellen Informationen. Laut Medienberichten wird Peterlik vorgeworfen, Geheimnisse an den früheren Wirecard-Vorstand Jan Marsalek verraten zu haben.
      ...
      Jetzt sagte der Grünen-Abgeordnete Stögmüller, der sich im Ibiza-Untersuchungsauschuss mit dem Fall beschäftigt hatte, es habe Anzeichen gegeben, dass der „Leak“, also das Verbreiten des eigentlich geheimen Dokuments mit dem österreichischen Außenministerium und Peterlik in Verbindung stehe. Peterlik ist seit 1994 im Außenministerium tätig. Nach Bildung der „türkis-blauen“ ÖVP-FPÖ-Koalition wurde er von der neuen Außenministerin Karin Kneissl (parteilos, von der FPÖ berufen) zum Generalsekretär befördert, das ist für Beamte die Spitzenposition im Ministerium.

      Verbindungen zwischen Marsalek und FPÖ-Leuten sind im Ibiza-U-Ausschuss thematisiert worden. Zudem pflegte der Wirecard-Manager enge Kontakte ins Verfassungsschutzamt. Ein früherer hoher Verfassungsschutzbeamter und ein ehemaliger FPÖ-Nationalratsabgeordneter haben Marsalek bei seiner Flucht in Richtung Russland geholfen. Peterlik blieb auch 2019 während der Zeit der „Beamtenregierung“, in der Schallenberg Minister wurde, Generalsekretär. Doch nach Bildung der „türkis-grünen“ Regierung 2020 wurde Peterlik abgelöst und nach Indonesien entsandt.

      ...

      Indonesien? Da war doch was:
      Zitat von faultcode: ...Denn wie soll dieser Fall hinreichend aufgeklärt werden, wenn Jan Marsalek nicht den Kronzeugen machen möchte und Edo Kurniawan nicht mehr auffindbar sein sollte im Menschengewühl von Indonesien?
      ...

      Was könnte der Herr Peterlik dem Herrn Maršálek außer was zu Nowitschok noch so alles erzählt haben?
      Wirecard | 0,218 €
      1 Antwort
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      schrieb am 26.10.21 13:02:19
      Beitrag Nr. 1.441 ()
      INTERESSANT:

      https://news.gaborsteingart.com/online.php?u=Seia1Hq21230
      ...
      Braun verpfändete noch im Mai 2020, also zwei Monate vor der Verhaftung, seine Privatimmobilien, in denen seine Familie lebte. Er hat bis zum Zusammenbruch des Unternehmens keine einzige Aktie verkauft oder auf Angehörige übertragen. Die Wirecard-Pleite hat damit zur vollständigen Vernichtung auch seiner Vermögenswerte geführt.
      Fazit: Wenn Markus Braun ein Bandenführer war, dann ein sehr einfältiger.
      ...
      Die gute Nachricht: Ein Mann sitzt. Die schlechte: wahrscheinlich der falsche.


      :confused:


      Freundliche Grüße
      supernova
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      schrieb am 08.11.21 16:59:51
      Beitrag Nr. 1.442 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 69.684.798 von faultcode am 24.10.21 02:01:00
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ex-wirecard-ch…
      ...
      Der Ex-Chef des Zahlungsdienstleisters Wirecard hat in dem Streit über die Übernahme von Kosten erreicht, dass er »auch Anspruch auf Gewährung von vorläufigem Versicherungsschutz für PR-Kosten« habe, wie es in einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt in einem entsprechenden Eilverfahren heißt. Das OLG entschied damit als Berufungsinstanz anders als noch das Landgericht Frankfurt.
      ...

      Das Landgericht hatte Braun im Streit mit der Versicherung über die Übernahme von Verteidigungs- und Anwaltskosten zwar recht gegeben, den Antrag auf Übernahme der PR-Kosten aber abgelehnt.

      Das OLG stellte nun fest: Gemäß den Versicherungsbedingungen seien PR-Kosten gedeckt, wenn einer versicherten Person »durch kritische Medienberichterstattung über einen versicherten Haftpflicht-Versicherungsfall ein Karriere-beeinträchtigender Reputationsschaden« drohe. Dies sei hier der Fall.

      Die im Eilverfahren ergangene Entscheidung ist nach Angaben des OLG unanfechtbar. Im Hauptsacheverfahren in dieser Sache soll am 1. Dezember vor dem Gericht verhandelt werden.

      ...
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      schrieb am 28.11.21 13:13:40
      Beitrag Nr. 1.443 ()
      28.11.
      ...
      Jaffé hat nun nach einem aufwendigen juristischen Verfahren sämtliche Kontoauszüge der Bank in Singapur, bei der die vermeintlichen Treuhandkonten geführt wurden, erhalten und ausgewertet. Er kommt zu dem Schluss: »Damit steht nunmehr endgültig fest, was sich bereits vorher aus zahlreichen Indizien ergab: Das behauptete und bilanzierte TPA-Geschäft mit Milliardenerträgen hat es bei Wirecard nicht gegeben

      Vielmehr liege nahe, dass die Singapur-Konten als Spesenkonten geführt wurden. Über die vermeintlichen Treuhandkonten wurden unter anderem Einkäufe beim Spielzeughändler Toys’R’Us getätigt und Tankfüllungen bezahlt. Allein 660 Zahlungen wurden an die Tanzbar Hedgehog in Singapur geleistet, die vom vermeintlichen Treuhänder Rajaratnam Shanmugaratnam betrieben wurde.
      ...

      Der höchste Betrag, für den Braun und Co. möglicherweise haften müssen und den Jaffé somit einfordern könnte, ergibt sich daraus, dass Vorstand und Aufsichtsrat noch Auszahlungen in Höhe von Hunderten Millionen Euro bewilligten, nachdem Wirecard faktisch bereits insolvent war.

      Dies will Jaffé mit der Nichtigkeitsklage untermauern. Unter anderem gewährten die Gremien in den letzten Jahren Wirecards noch ungesicherte Darlehen in dreistelliger Millionenhöhe an Partnerfirmen wie Goomo, Cleario, Bijlipay und Ocap, gegen die Jaffé ebenfalls Klage eingereicht hat.
      ...

      Insgesamt dürfte Jaffé damit mittlerweile mehr als 700 Millionen Euro eingetrieben haben; etwa eine Milliarde Euro könnten es am Ende werden, schätzen Verfahrensbeteiligte. Dem stehen fast 16 Milliarden Euro an Forderungen gegenüber.
      ...

      Fällt das Urteil zugunsten der Aktionäre aus, dürften alle Gläubiger im Zuge des Insolvenzverfahrens wohl bestenfalls zehn Prozent ihrer Verluste erstattet bekommen.



      Insolvenzverwalter erhöht Druck auf Markus Braun
      Insolvenzverwalter Michael Jaffé prüft mit neuen Belegen Ansprüche gegen den Ex-Chef des Konzerns. Wirecard-Opfer fordern 16 Milliarden Euro – sie werden aber wohl wenig bekommen.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-insolvenzverwalte…
      Wirecard | 0,023 €
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      schrieb am 02.12.21 22:02:32
      Beitrag Nr. 1.444 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.771.556 von faultcode am 19.11.20 17:05:06
      Zitat von faultcode: ...Zu:
      "Ich werde mich nicht über diese Erklärung hinaus äußern", sagte Braun - und hielt das auch während seiner Befragung durch.
      Mit dieser Formulierung stellte Brauch sich eher wie ein unbeteiligter Beobachter dar...


      --> klar ist, daß er und seine Verteidiger wollen, daß man ihm alles haarklein persönlich und belastbar nachweisen muss in den nächsten Monaten und Jahren

      so ist es:


      https://www.wiwo.de/my/unternehmen/dienstleister/affaere-wir…
      <schönes Bild>
      Wirecard | 0,035 €
      Avatar
      schrieb am 07.12.21 23:31:33
      Beitrag Nr. 1.445 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.171.635 von jigajig am 23.09.20 18:02:20Danke für deine Arbeit!!! Diese Drecksfirma und Betrüger haben keine ruhige Nacht mehr, das zählt!!!
      Wirecard | 0,033 €
      Avatar
      schrieb am 08.12.21 18:21:53
      Beitrag Nr. 1.446 ()
      Ich glaube das er nichts wusste,
      das war wohl auch der Grund das er die Deutsche Bank gerne übernommen hätte Smile….
      Wirecard | 0,032 €
      Avatar
      schrieb am 08.12.21 18:33:04
      !
      Dieser Beitrag wurde von CloudMOD moderiert. Grund: themenfremder Inhalt
      Avatar
      schrieb am 10.12.21 01:54:32
      Beitrag Nr. 1.448 ()
      Wirecard | 0,0002 $
      Avatar
      schrieb am 10.12.21 21:33:45
      Beitrag Nr. 1.449 ()
      Virtual Solution: SecurePIM
      <Hauptgesellschafter Nicolaus von Rintelen>


      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/firma-von-marsalek…
      Wirecard | 0,0003 $
      Avatar
      schrieb am 10.12.21 21:40:43
      Beitrag Nr. 1.450 ()
      10.12.
      Wirecard-Skandal: Verdacht auf "gewissenlose" Bilanzkontrolle
      Die Wirecard-Pleite könnte die Prüfgesellschaft EY noch teuer zu stehen kommen. Grund dafür ist ein Paragraf, der bereits die Deutsche Bank und Volkswagen viel Geld kostete - und ein möglicher neuer Zeuge.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ey-wirecard-skandal-b…
      ...

      --> §826 BGB
      Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung
      Wer in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise einem anderen vorsätzlich Schaden zufügt, ist dem anderen zum Ersatz des Schadens verpflichtet.
      https://dejure.org/gesetze/BGB/826.html
      Wirecard | 0,0003 $
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      schrieb am 15.12.21 10:55:54
      Beitrag Nr. 1.451 ()
      15.12.
      Wirecard-Skandal: Neue Zweifel am Bilanz-Testat von EY
      Wirecard hat im Geschäftsbericht für 2018 aufgeflogene Scheingeschäfte in Asien offenbar mit erfundenen Softwareverkäufen ersetzt. Das zeigen Unterlagen, die BR Recherche vorliegen. Die Wirtschaftsprüfer von EY segneten die Bilanz trotzdem ab.
      https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wirecard-skandal-ne…
      ausführlich: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wirecard-skandal-gr…
      ...
      Wirecard steht im Frühjahr 2019 mit dem Rücken zur Wand: Nach Medienberichten über Scheinumsätze in Asien bricht der Aktienkurs dramatisch ein. Ende April steht die Vorlage der Bilanz für das Geschäftsjahr 2018 an. Die langjährigen Wirecard-Bilanzprüfer von EY haben im Vorfeld eine Präsentation für den Aufsichtsrat erstellt. Sie liegt BR Recherche vor.

      Darin erläutert EY: Umsätze von mehreren Wirecard-Tochterfirmen in Asien seien "nicht existent". Es geht um zehn Millionen Euro, die laut EY ausgebucht wurden. Ebenfalls in dieser Präsentation festgehalten: Wirecard hat elf Millionen Euro Umsatz neu in die Bilanz aufgenommen. Diese stammen aus angeblichen Softwareverkäufen einer in Dubai sitzenden Wirecard-Tochter. Doch auch diese Umsätze haben nach BR-Recherchen nicht existiert.


      Kriminelle Machenschaften - aufgedeckt, aber nicht in der Bilanz

      Die Vorwürfe im Zusammenhang mit den ausgebuchten Scheingeschäften in Asien wiegen schwer: Schon 2018 hatte Wirecard die Anwaltskanzlei Rajah & Tann in Singapur beauftragt, die Scheingeschäfte zu untersuchen. Anlass waren Hinweise eines Whistleblowers an die Konzernzentrale. Im April 2019 ist der Abschlussbericht der Kanzlei fertig. Ergebnis: Bei den vorgetäuschten Geschäften handelte es sich um Bilanzmanipulation, Urkundenfälschung und Betrug.

      Auch EY kannte diesen Bericht. Diesen Hintergrund hätten die Wirtschaftsprüfer im Testat nicht verschweigen dürfen, meint Hansrudi Lenz, Professor für Wirtschaftsprüfung an der Universität Würzburg: "Wenn ich bewusst Verträge manipuliere und nicht existente Verträge quasi aufsetze, dann ist das für mich eine bewusste Manipulation der Rechnungslegung und kein einfaches Versehen."


      Neu erfundene Umsätze kompensieren Scheingeschäfte in Asien

      Im Geschäftsbericht 2018 stellt Wirecard den Sachverhalt anders dar: Dort ist nur die Rede davon, dass Umsätze in Höhe von zehn Millionen Euro "zunächst in den falschen Geschäftseinheiten des Konzerns" erfasst wurden. "Nach Korrektur wurde das gesamte Software-Geschäft in der richtigen Geschäftseinheit des Konzerns erfasst." Also lediglich ein Buchungsfehler.

      Tatsächlich hat der Aschheimer Zahlungsdienstleister die ausgebuchten Umsätze in der Bilanz aber mit den angeblich neuen Software-Geschäften ausgeglichen. Aber wo kommen diese neuen Umsätze her? Im Zentrum steht die Wirecard-Tochter Cardsystems Middle East in Dubai. Sie soll 2017 Software für Zahlungsabwicklungen an zwei Firmen verkauft haben. Für elf Millionen Euro. Die werden im April 2019 erstmals verbucht.


      Die undurchsichtige Rolle von Chan Chee P.

      Käufer der Software sind angeblich eine Firma namens Synergistics, ebenfalls in Dubai ansässig, und ein Reiseanbieter auf den Malediven namens "Lets Go Maldives". Die Wirtschaftsprüfer fordern von Wirecard, diese neu aufgetauchten Umsätze zu belegen.

      Doch bei der Prüfung der vorgelegten Unterlagen fallen EY offenbar zahlreiche Ungereimtheiten nicht auf. So sind die Software-Deals der Cardsystems mit Synergistics und Lets Go Maldives nach Darstellung von Wirecard bereits 2017 über die Bühne gegangen. Eingefädelt habe sie ein malaysischer Geschäftsmann namens Chan Chee P. - ausgerechnet, denn dieser Mann war schon an den ausgebuchten Scheingeschäften in Asien beteiligt. Nach Ansicht des Bilanz-Experten Professor Hansrudi Lenz hätte EY spätestens jetzt Konsequenzen ziehen müsse: "Wenn jetzt dieser Vermittler sozusagen aus der einen Tür rausgeht und durch die andere Tür wieder reinkommt und an andere Unternehmen Umsätze vermittelt, die vorher nicht stattgefunden haben, dann muss man das natürlich zum Anlass nehmen, dem genau nachzugehen."

      Dann hätte EY auffallen müssen, dass im Frühjahr 2019 kein Beleg über angebliche Provisionszahlungen vorlag. Denn Chan Chee P. hat erst am 22. Juli 2019 eine Rechnung über eine Million Euro für die Vermittlung des neuen Software-Deals gestellt.


      Von angeblichem Software-Vermittler "nie gehört"

      Der Geschäftsführer des Reiseportals Lets Go Maldives, einer der angeblichen Software-Käufer, will kein Interview geben. Am Telefon sagt er, von dem Vermittler Chan Chee P. und seinen Firmen habe er noch nie etwas gehört. Einen Vertrag über die Software-Lieferung der Wirecard-Tochter Cardsystems gebe es nicht.

      Der Chef des zweiten angeblichen Software-Käufers Synergistics, Tarek M., löscht sein Internet-Profil auf dem Karriere-Netzwerk Linkedin sofort, nachdem BR Recherche ihm einen Fragenkatalog zukommen lässt. Auf SMS reagiert er nicht. Angeblich treffen ihn die Prüfer von EY im Frühjahr 2019 in Dubai. Dabei bemerken sie offenbar nicht: Tarek M. arbeitet bei der dortigen Polizei, damals im Bereich Geldwäschebekämpfung.


      10 Millionen Euro für ehemaligen libyschen Geheimdienstchef

      Bemerkenswert ist ein weiterer Vorgang: Die Wirecard-Tochter Cardsystems war ursprünglich gar nicht in Besitz einer Software. Die kauft sie laut den von BR Recherche ausgewerteten Unterlagen angeblich im August 2017 von einer Firma namens "PMFG". Die soll ebenfalls in Dubai sitzen. Registriert ist die Firma dort aber nicht. Zudem stellt die PMFG der Cardsystems erst fast zwei Jahre später, während der laufenden Wirtschaftsprüfung 2019, eine Rechnung über zehn Millionen Euro. Der Wirecard-Vorstand gibt den Betrag sofort zur Überweisung frei.

      Die Summe wird allerdings auf das Konto der "Aegean Danismanlik", also an eine andere Firma, überwiesen. Die sitzt in Istanbul. Dem Handelsregister zufolge ist Rami El-Obeidi als Gesellschafter eingetragen. Der ist ein Vertrauter von Ex-Vorstand Jan Marsalek. Eine einfache Internet-Recherche hätte schon im Frühjahr 2019 ergeben, dass es sich dabei um einen früheren libyschen Geheimdienstchef handelt. EY hat das nicht bemängelt.

      EY erklärt auf eine detaillierte BR-Anfrage allgemein, die Prüfer hätten "umfangreiche Prüfungshandlungen durchgeführt und die Prüfung an die zum jeweiligen Zeitpunkt bekannt gewesene Informationslage angepasst".


      Weitere Software-Scheingeschäfte

      Nach BR-Recherchen hätte noch eine Reihe weiterer Software-Verkäufe EY stutzig machen müssen. Denn: Die Wirecard-Tochter Cardsystems will die angebliche Software für Zahlungsdienstleistungen an neun weitere Firmen verkauft haben, für insgesamt fast 40 Millionen Euro. Dabei erwarben einige Kunden die Software, bevor Cardsystems sie selbst gekauft hatte. Auch das geht aus Unterlagen hervor. EY ist das offenbar nicht aufgefallen.


      Marsalek und der saudische Staatsfonds

      Einer dieser Software-Deals sticht besonders ins Auge. Er zeigt, wie Ex-Vorstand Jan Marsalek vorgegangen ist, um die Scheingeschäfte zu belegen. Es geht um ein angeblich gemeinsames Vorhaben mit dem saudischen Staatsfonds. Der Name des Projekts: "Fineom". Im März 2019 erstellt Wirecard dafür eine Präsentation und wirbt damit, sogar in Kontakt mit dem früheren Siemens-CEO Klaus Kleinfeld zu stehen. Kleinfeld hat 2017 und 2018 als Berater für den saudischen Königshof gearbeitet.

      Das Projekt versandet aber schnell. Eine Rechnung über 3,4 Millionen Euro für eine Software, die Wirecard angeblich geliefert hat, wird nie bezahlt. EY erhebt deswegen zwar Einwände, dennoch bleibt der Umsatz in der Bilanz. Am Ende bekommt Wirecard von EY im April 2019 ein uneingeschränktes Testat.


      Hätten Anleger besser geschützt werden können?

      Für den FDP-Politiker Florian Toncar, der im Wirecard-Untersuchungsausschuss saß, steht fest: Hätte Wirecard die Scheingeschäfte schon im April 2019 zugeben müssen, "dann wäre es mit dem Unternehmen sehr viel schneller zu einem Ende gekommen. Und auch die Aktionäre, auch die Banken wären sehr viel weniger geschädigt worden, als das am Ende leider doch passiert ist."

      Das Vorgehen EYs bei der Prüfung der verdächtigen Software-Geschäfte könnte für zehntausende Anleger relevant sein. Bisher sind sie vor Gericht mit Schadenersatzklagen gescheitert - unter anderem, weil Richterinnen und Richter davon ausgehen, dass EY kein Fehlverhalten nachzuweisen sei.
      Wirecard | 0,105 $
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 15.12.21 11:21:01
      Beitrag Nr. 1.452 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.226.826 von faultcode am 15.12.21 10:55:54
      "Wirecard hat offenbar Scheinumsätze mit Scheinumsätzen ersetzt."
      07.02.19
      Zitat von faultcode: ...=> also Eines ist für mich hier klar:
      • Wirecard hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Asien-Problem. Dieses Problem mag nicht groß sein und in der Vergangenheit liegen:

      => das neue Problem ist aber, daß CEO Markus Braun bislang - und wiederholt - versucht, dieses Problem als nicht-exitent bis Pe­ti­tes­se abzutun

      => blöd nur, wenn es in dieser Angelegenheit mehr als einen Whistleblower gibt

      => und keiner hält den CEO dabei auf - auch nicht der Aufsichtsrat
      ...

      so ist es.

      Es dürfte aber nun nach rund 1 1/2 Jahren doch noch ungemütlich für den ehemaligen Wirecard-Aufsichtsrat werden - und für EY Deutschland:

      15.12.
      Wirecard-Skandal – Große BR-Recherche zum Bilanz-Testat von EY
      https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wirecard-skandal-gr…
      ...
      Auf den ersten Blick wirkt das Dokument mit dem gelben EY-Logo unscheinbar. Doch die 25 Seiten lange Präsentation hat es in sich: Die langjährigen Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young (EY) schicken sie am 24. April 2019 an den Aufsichtsrat des Zahlungsdienstleisters - einen Tag vor Veröffentlichung der Bilanz. Darin stellt EY fest, dass bei mehreren Wirecard-Tochterfirmen in Asien Scheinumsätze entdeckt wurden. Es geht um zehn Millionen Euro. In dieser Höhe habe es in der Konzernbilanz eine "Ausbuchung von nicht existenten Umsatzerlösen" gegeben.
      ...

      Die Öffentlichkeit erfährt davon nichts. Denn Wirecard findet eine Lösung, um die Folgen für Umsatz und Gewinn auszugleichen. Der Präsentation zufolge hat Wirecard zugleich eine "Einbuchung von bislang nicht erfassten Umsatzerlösen" in Höhe von 11 Millionen Euro vorgenommen.

      BR Recherche hat zahlreiche interne Unterlagen ausgewertet, E-Mail-Kommunikation analysiert und Chatverläufe eingesehen. Daraus geht hervor: Auch diese nachträglich verbuchten Umsätze gibt es nicht. Sie sind erfunden. Wirecard hat offenbar Scheinumsätze mit Scheinumsätzen ersetzt. Unter den Augen der Wirtschaftsprüfer von EY.
      ...

      Auch beim Wirtschaftsprüfer von Wirecard, EY, geht im Februar 2019 ein umfangreiches Konvolut mit belastenden Dokumenten ein. EY prüft die Unterlagen und befragt Mitarbeiter von Wirecard. Dabei räumt der Chefbuchhalter des DAX-Unternehmens ein, dass Umsätze von Wirecard-Töchtern in Asien mit zwei Firmen namens Right Momentum und Flexi Flex nur auf dem Papier existieren. In einem 58 Seiten langen Anhang zur Präsentation für den Aufsichtsrat hält EY später fest: "Bei einem Treffen am 20. März 2019 mit S. (Wirecard AG) erhielten wir die Information, dass es keine realen Softwarekäufe und –verkäufe mit Right Momentum und Flexi Flex gab."
      ...

      Im April 2019 ist der Abschlussbericht der Anwaltskanzlei R&T aus Singapur fertig. Das Ergebnis: Bei den vorgetäuschten Geschäften handelt es sich um Bilanzmanipulation, Urkundenfälschung und Betrug. Daran beteiligt seien neben Mitarbeitern von Wirecard die beiden Firmen Right Momentum und Flexi Flex aus Malaysia sowie ein Mann namens Chan Chee P. – Er wird später nochmal eine wichtige Rolle spielen.

      EY kannte diesen Bericht.
      ...

      Im Geschäftsbericht 2018 stellt Wirecard den Sachverhalt anders dar: Dort ist nur die Rede davon, dass Umsätze in Höhe von zehn Millionen Euro "zunächst in den falschen Geschäftseinheiten des Konzerns" erfasst wurden. "Nach Korrektur wurde das gesamte Software-Geschäft in der richtigen Geschäftseinheit des Konzerns erfasst." Also lediglich ein Buchungsfehler. Die Wirtschaftsprüfer von EY halten in ihrem Bestätigungsvermerk abschließend fest, es gäbe "keine Einwendungen gegen die bilanzielle Behandlung" der Sachverhalte.
      ...

      So stammen die neu erfassten Umsätze angeblich aus Softwareverkäufen von Cardsystems an eine ebenfalls in Dubai ansässige Firma namens Synergistics und an einen Reiseanbieter auf den Malediven namens Lets Go Maldives. Beide Firmen kommen erstmals in Zusammenhang mit den ausgebuchten Scheingeschäften ins Spiel, die die Anwaltskanzlei R&T in Asien aufgedeckt hatte.
      Wirecard-Chef Markus Braun, Finanzvorstand Alexander von Knoop und die verantwortlichen Prüfer von EY segnen das weitere Vorgehen gemeinsam ab. Das belegt eine E-Mail eines EY-Wirtschaftsprüfers an den Chefbuchhalter von Wirecard vom 21. März 2019: "Wir haben heute Abend mit Herrn Dr. Braun und Herrn von Knoop zusammengesessen und die Ergebnisse aus der R&T Summary besprochen. Wir haben das gemeinsame Verständnis entwickelt, dass zur Beurteilung der Sachverhalte weitere Unterlagen benötigt werden (Wirecard wird diese R&T und uns zur Verfügung stellen)." Ausdrücklich genannt werden beizubringende Verträge und Belege für die neu entdeckten Software-Verkäufe an die beiden Firmen Synergistics und Lets Go Maldives.
      ...

      Schon 2018 hat Marsalek an die Firma Fineom Technologies, die an dem Projekt beteiligt war, angeblich eine Bezahl-Software verkauft - für 3,4 Millionen Euro. EY will bei der Abschlussprüfung im Frühjahr 2019 wissen, was dahinter steckt. Wirecard erstellt deshalb eine Präsentation über Fineom. Sie liegt BR Recherche vor. Darauf zu sehen: Fineom-Chef Badr A. beim Handshake mit dem früheren Siemens-CEO Klaus Kleinfeld. Kleinfeld hat von 2017 bis 2018 für den saudischen Königshof als Berater gearbeitet. Worum es bei dem Treffen gegangen ist - unklar. Kleinfeld reagiert nicht auf Anfragen.

      Am Ende bleibt der angebliche Umsatz mit Fineom im Frühjahr 2019 in der Bilanz: Denn Wirecard versichert, dass hinter der Firma ein saudischer Staatsfonds stecke. Dabei hatte EY selbst festgestellt: "Nachweise für die Solvenz des Kunden sowie Werthaltigkeit der Forderung Fineom […] konnten nicht erbracht werden."
      ...
      Wirecard | 0,105 $
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.01.22 12:32:30
      Beitrag Nr. 1.453 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.934.045 von faultcode am 23.04.21 23:16:30Karl-Theodor zu Guttenberg:

      ...

      ...

      6.1.
      Die Lage am Morgen: Wie Karl-Theodor zu Guttenberg per SMS Schluss macht
      https://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-fdp-kapitols…
      Wirecard | 0,051 €
      Avatar
      schrieb am 12.01.22 17:47:34
      Beitrag Nr. 1.454 ()
      Jetzt geht's los!

      heute: nur ein kleines Licht
      Ist halt der "Warmup" für die Staatsanwaltschaft München. Das lässt mMn darauf schließen, daß hier von "unten nach oben" gearbeitet wird, was eben auch am Ende eine Anklage gegen Markus Braun erleichtern dürfte:


      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-erste-anklage-im-…
      ...
      Gute Freunde hat Jan Marsalek früher oder später in die Prinzregentenstraße 61 eingeladen. In der prunkvollen Villa »Prinz Alfons von Bayern« pflegte der frühere Wirecard-Vorstand gern sein beachtliches Netzwerk. Dem Geschäftsmann V. wurde eine besondere Ehre zuteil: Seine Beteiligungsfirma IMS Capital durfte in Marsaleks Residenz Büros unterhalten.

      Gemeinsam sollen die beiden von dort aus dunkle Geschäfte betrieben haben. IMS Capital solle als eine Art Waschsalon für illegal erworbenes Vermögen gedient haben und V. soll der Mann gewesen sein, der – angeleitet von Marsalek – das Waschprogramm bediente.

      Davon jedenfalls ist die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I überzeugt. Sie hat nach SPIEGEL-Informationen kurz vor Weihnachten Anklage gegen V. erhoben. Er ist damit der Erste aus einer mutmaßlichen Bande von Betrügern, die die Strafverfolger vor Gericht bringen wollen. Marsalek selbst ist abgetaucht, kurz nachdem der Milliardenbetrug bei Wirecard aufgeflogen war. V. gehört zu den letzten Personen, die später noch Kontakt zu ihm hatten.
      ...

      Die strafrechtliche Aufarbeitung des Jahrhundertskandals nimmt Fahrt auf. Weitere Anklagen dürften bald folgen, auch gegen Ex-Chef Markus Braun, der seit eineinhalb Jahren in Untersuchungshaft sitzt und alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückweist.
      ...

      In der Anklage wird dem Marsalek-Freund vorsätzliche Geldwäsche in 26 besonders schweren Fällen vorgeworfen, außerdem Betrug und eine Verletzung von Buchführungspflichten, wie die Staatsanwaltschaft dem SPIEGEL bestätigte.

      Spätestens seit 2019 soll V. sich an dem Plan Marsaleks beteiligt haben, über ein Firmengeflecht Vermögen aus der Wirecard-Gruppe in Höhe von mehr als 22 Millionen Euro zu veruntreuen und die Herkunft dieser Mittel über ein Geldwäschesystem zu verschleiern. Nach SPIEGEL-Informationen hat die Staatsanwaltschaft überdies beantragt, V., der derzeit auf freiem Fuß ist, wieder in Haft zu nehmen.

      Eine wichtige Rolle spielte in diesem System nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auch der frühere libysche Geheimdienstchef Rami El Obeidi, der ebenfalls zu Marsaleks Vertrauten gezählt haben soll.

      V. und Obeidi weisen die Anschuldigungen zurück, der Libyer wirft V. stattdessen vor, ihn betrogen und um sein Geld gebracht zu haben. Eine detaillierte Stellungnahme zu den Vorwürfen liegt noch nicht vor.

      Marsalek, Obeidi und V. saugten offenbar zum einen direkt über die IMS Capital Geld aus dem Konzern ab, mehrere Wirecard-Gesellschaften vergaben dubiose Darlehen an die Beteiligungsfirma. Zum anderen sollen die drei Verbündeten Kapital über eine Kette türkischer Firmen veruntreut haben, mit den Namen Aegean, STL und 2149, die offenbar von El Obeidi und einem weiteren Komplizen kontrolliert wurden. Von dort gelangte das Vermögen wiederum zu IMS Capital.

      V. hatte die Aufgabe, das veruntreute Geld in deutsche Start-ups wie den inzwischen insolventen Münchner Lebensmittel-Lieferdienst Getnow zu investieren und so in den legalen Wirtschaftskreislauf zu überführen. Gewinne daraus sollten an die Beteiligten ausgeschüttet werden.

      Allerdings zweigte V. offenbar mindestens acht Millionen Euro für private Zwecke ab, als eine Art Vergütung für die erbrachte Waschdienstleistung. Marsalek soll dafür sein Einverständnis gegeben haben – ohne das Wissen des libyschen Freundes. Die Staatsanwaltschaft hat ermittelt, dass V. mit dem Geld unter anderem eine Luxusimmobilie in München erwarb und sanierte sowie die Gründung eines Family-Office in der Schweiz finanzierte.
      ...

      Chats zwischen V. und Marsalek sowie eine Klage El Obeidis gegen V. zeugen davon, dass die einstigen mutmaßlichen Komplizen mittlerweile heftig zerstritten sind. Der Zoff dürfte den Ermittlern geholfen haben, die Machenschaften aufzudecken.

      V. droht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe von mehr als vier Jahren. Die Ermittlungen gegen El Obeidi und die Jagd auf Marsalek dauern an.

      ...
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      schrieb am 14.01.22 14:20:49
      Beitrag Nr. 1.455 ()
      14.1.
      Wirecard-Insolvenzverwalter verklagt offenbar Ex-Chef Braun auf Schadenersatz
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/betrugsskandal-wir…
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-markus-braun…

      Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat Ex-Wirecard-Chef Markus Braun und weitere Ex-Manager nach Informationen der Süddeutschen Zeitung beim Landgericht München I auf Schadenersatz in Höhe von 140 Millionen Euro verklagt.

      Es gehe dabei um angeblich leichtfertig vergebene Großkredite, berichtete die SZ in ihrer Freitagsausgabe. Seit fast eineinhalb Jahren sitzt Markus Braun in Untersuchungshaft, eine Anklage wegen schwerer mutmaßlicher Wirtschaftsdelikte steht bevor.

      Die Schadenersatzklage richtet sich auch gegen den untergetauchten Wirecard-Vorstand Jan Marsalek. Verklagt wird zudem Ex-Aufsichtsrat Stefan Klestil und ein weiteres früheres Mitglied des Kontrollorgans. Ihnen allen wird dem Vernehmen nach vorgeworfen, an einer leichtfertigen Kreditvergabe mitgewirkt oder diese nicht verhindert zu haben.

      Braun weist seit der Pleite des Dax-Konzerns Mitte 2020 alle Vorwürfe zurück. Ein Sprecher Brauns sagte der SZ, Braun habe Anfang 2022 von einer gegen ihn und andere gerichteten Klage erfahren. Braun weise die geltend gemachten Ansprüche "vollumfänglich zurück" und werde sich gegen die Klage verteidigen. "Die Klageschrift unterstellt einen Sachverhalt, der tatsächlich nicht zutrifft und durch Fakten widerlegt ist."

      Bei der Schadenersatzklage und den Arrestbeschlüssen geht es um hohe Kredite, die der Wirecard-Konzern dem in Singapur ansässigen Unternehmen Ocap gewährt hatte.

      Nach Erkenntnissen von Insolvenzverwalter Jaffé schulden Ocap und eine Ocap-Tochtergesellschaft in Luxemburg dem Wirecard-Konzern insgesamt 230 Millionen Euro. Der Verbleib des größten Teils des Geldes ist laut SZ offenbar unklar.

      Das von dem ehemaligen Wirecard-Manager Carlos H. geleitete Unternehmen Ocap galt einst als strategischer Partner von Wirecard und sollte mit dem geliehenen Geld Händlergeschäfte vorfinanzieren. Erträge aus diesen Geschäften sollten dann dem Finanzdienstleister Wirecard zugutekommen. Der Vorstand von Wirecard hatte laut SZ mit Billigung von Aufsichtsratsmitgliedern über Jahre hinweg immer mehr Kredite an Ocap vergeben. Als Michael Jaffé nach der Wirecard-Pleite dort als Insolvenzverwalter eingesetzt wurde, war bei Ocap kein Geld mehr vorzufinden. Inzwischen ist das in Singapur ansässige Unternehmen ebenfalls pleite.

      Ein Sprecher von Ex-Aufsichtsrat Klestil erklärte der SZ gegenüber, es sei bei Wirecard gelungen, alle Kontrollinstanzen inklusive Aufsichtsrat zu täuschen. Klestil sei von dem mutmaßlichen Betrug bei Wirecard ebenso betroffen wie viele andere. Er habe das höchste Interesse daran, dass alle Anleger so rasch als möglich Klarheit und volle Information über die bekannt gewordenen Vorgänge bei Wirecard erhalten.

      Die Klage zielt laut SZ letztlich auf jene Versicherungsunternehmen, bei denen Wirecard Manager-Haftpflichtpolicen abgeschlossen hatte. Diese Versicherungen treten jedoch nur dann ein, wenn den betroffenen Vorständen und Aufsichtsräten keinerlei vorsätzliche beziehungsweise wissentliche Pflichtverletzungen oder gar Beteiligungen an Straftaten vorgeworfen werden kann.
      ...
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      schrieb am 20.01.22 19:39:03
      Beitrag Nr. 1.456 ()
      20.1.
      Urteile des Landgerichts Frankfurt -- Finanzaufsicht haftet nicht für Verluste von Wirecard-Anlegern
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/finanzaufsicht-haf…
      ...
      Das Landgericht Frankfurt am Main entschied nun in insgesamt vier Verfahren: Für finanzielle Schäden muss die Bafin nicht aufkommen. Wirecard-Aktionäre können die Finanzaufsicht nicht für ihre Verluste mit den Papieren des insolventen Zahlungsdienstleisters haftbar machen, urteilte die vierte Zivilkammer. Sie wies die Schadensersatzklagen von vier Anlegern über Beträge von 3000 bis 60.000 Euro ab.
      ...

      Die Schadensersatzkläger in Frankfurt hatten argumentiert, die Bafin habe Marktmanipulationen von Wirecard nicht verhindert und sei Hinweisen auf Straftaten nicht ausreichend nachgegangen.

      Beim Vorsitzenden Richter verfing diese Argumentation jedoch nicht: Die Behörde arbeite laut ihren Angaben nur im öffentlichen Interesse und nicht im Interesse einzelner Aktionäre. Selbst wenn die Bafin also ihre Amtspflichten verletzt hätte, hafte sie deshalb nicht gegenüber den Anlegern. »Es besteht kein sogenannter Drittschutz«, sagte der Richter.

      Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Eigentlich sollte am Mittwoch vor dem Landgericht über 60 weitere Amtshaftungsklagen gegen die Bafin in Sachen Wirecard verhandelt werden. Doch die Verhandlung platzte, nachdem das Gericht einen Antrag der Klägeranwälte auf Verlegung des Termins abgelehnt hatte. Die Anwälte hatten daraufhin einen Befangenheitsantrag gegen die Richter gestellt.

      Eine andere Kammer des Landgerichts hatte bereits im November die Amtshaftungsklage eines Wirecard-Aktionärs gegen die Finanzaufsicht zurückgewiesen. Dagegen hat der Kläger Berufung eingelegt.
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      schrieb am 23.01.22 11:19:47
      Beitrag Nr. 1.457 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.581.785 von faultcode am 20.01.22 19:39:03
      Finanzaufsicht haftet nicht für Verluste von Wirecard-Anlegern
      Tenor: "Die Behörde arbeite laut ihren Angaben nur im öffentlichen Interesse und nicht im Interesse einzelner Aktionäre."

      Wo fängt denn dann das öffentliche Interesse an?
      Der am 18. Juni 2020 entstandene Schaden liegt bei 15 Milliarden Euro. Zu der Zeit kostete ein Einfamilienhaus in meiner Region durchschnittlich 300.000 EUR. Um es zu verdeutlichen: Dies entspricht einem Schaden, den die Schurken (Aufsichtsrat und Vorstandsmitglieder samt Bafin) (mit)verursacht haben von 50.000 Einfamilienhäusern.

      Es ist so, als ob eine mittelgroße deutsche Stadt dem Erdboden gleich gemacht worden ist!!!

      Ist das nicht von öffentlichen Interesse? Dagegen ist der Schaden durch die Naturkatastrophe im Ahrtal nur ein Bruchteil dessen!!

      "Interesse einzelner Aktionäre!?

      Da frage ich mich echt, ob die Urteile so rechtmäßig seien können!. Mit bloßen Menschenverstand ist das alles schwer zu verstehen.

      Eine Lehrstunde nach der anderen macht macht in dieser Sache auch in Hinblick unserer Rechtstaatlichkeit des Bundesrepublik Deutschland.

      So viel Unrecht ist schwer zu ertragen!
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      schrieb am 23.01.22 15:47:50
      Beitrag Nr. 1.458 ()
      War ja klar das wir auf diesen Verlusten sitzen bleiben...hier geboren zu sein scheint sich nur für Politiker im Moment zu lohnen !!
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      schrieb am 23.01.22 18:51:13
      Beitrag Nr. 1.459 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.609.570 von Stefanola am 23.01.22 15:47:50Hinsichtlich der Gerichtsentscheidungen bin ich einfach nur fassungslos und über unser Rechtssystem enttäuscht zugleich. Denn ich habe schon an das Gewaltmonopol und an unabhängige Richter als Ausfluß unserer Gewaltenteilung geglaubt. Aber die Begründung des Urteils, die Bafin arbeite im öffentlichen Interesse und nicht für einzelne Aktionäre, ist einfach nur hanebüchend. Da drängt sich einem schon der Verdacht auf, dass die Judikative Order von der Legislative erhalten hat. Denn die Executive darf nichts falsch gemacht haben. Soweit zur Rechtstaatlichkeit hier in Deutschland! Mein Glückwunsch!!

      Übrigens:
      In meiner Aufzählung der vermeintlichen Schurken fehlt ja noch die EY Deutschland GmbH. Warum hat man denen eigentlich noch nicht die Lizenz in Deutschland entzogen? Auch wenn kein Vorsatz nachgewiesen werden kann; bei so viel Dämlichkeit (2. Alternative) hätte man jeden Wald- und Wiesensteuerberater die Berufserlaubnis entzogen. Und das auch zurecht, denn diese unfähigen Prüfer von EY würden ja weiterhin bis heute Schaden anrichten, weil der geistige Horizont dieser Prüfer nun mal nachgewiesener Weise nicht so weit ist wie man ihn bei Konzernen bräuchte.

      Daher könnte die bestehende Berufserlaubnis dieses Unternehmens (EY Deutschland GmbH) den Verdacht nähren, dass auch hier Verflechtungen in die Legislative/Judikative und/oder Executive ursächlich sein könnten, dass EY bis heute weitermachen darf.

      In dem Sinne: "Du bist Deutschland"! (ehem. Slogan)
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      schrieb am 31.01.22 18:06:13
      Beitrag Nr. 1.460 ()
      Hallo Zusammen
      Bin neu hier
      Wirecard ist 💀 oder?
      Ist bei dieser aktie überhaupt noch Erholung in Aussicht?
      Lohnt es sich zu investieren?
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      Avatar
      schrieb am 31.01.22 22:00:27
      Beitrag Nr. 1.461 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.697.004 von azim am 31.01.22 18:06:13Meinst du das ernst? 😂
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      schrieb am 31.01.22 22:45:37
      Beitrag Nr. 1.462 ()
      🤷🏻‍♂️
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      schrieb am 01.02.22 07:42:09
      Beitrag Nr. 1.463 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.699.851 von azim am 31.01.22 22:45:37Ja, die sind toter als Tot.
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      schrieb am 03.02.22 09:03:41
      Beitrag Nr. 1.464 ()
      Letzter Handelsplatz Hamburg kann jederzeit wegfallen
      Google: "Wirecard Aktie wertlos"
      -->
      Wann wird die Wirecard Aktie vom Markt genommen?
      Ein „ordnungsgemäßer Börsenhandel“ sei auch im Freiverkehr nicht mehr gewährleistet, so eine Konzernsprecherin. „Aus diesem Grund ist Wirecard mit Ablauf des 15. November 2021 an der Deutschen Börse nicht mehr handelbar. “12.11.2021

      Börse Hamburg hält wohl nichts vom ordnungsgemäßen Handel ? Zweierlei Maß sind hier bei Wirecard nun wirklich nicht angebracht. Es wurde bereits Schaden genug angerichtet. Die Aktie - auch ein Fall für die Bafin ?
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      schrieb am 03.02.22 09:24:17
      Beitrag Nr. 1.465 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.697.004 von azim am 31.01.22 18:06:13
      Zitat von azim: Hallo Zusammen
      Bin neu hier
      Wirecard ist 💀 oder?
      Ist bei dieser aktie überhaupt noch Erholung in Aussicht?
      Lohnt es sich zu investieren?

      Azim, das ist ein Witz oder?
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      schrieb am 11.02.22 13:04:08
      Beitrag Nr. 1.466 ()
      11.2.
      Landgericht sieht Amtsmissbrauch der Bafin im Fall Wirecard unbelegt
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/schadenersatzklage…
      ...
      Es reiche nicht aus, dass einzelne Mitarbeiter der Behörde Aktien des Unternehmens besessen und damit gehandelt haben, erläuterte das Gericht am Freitag. Ein Amtsmissbrauch erfordere ein besonders verwerfliches Verhalten, das von sachfremden, rein persönlichen Motiven getragen werde.

      Die vierte Zivilkammer des Gerichts erläuterte die Gründe, warum sie im Januar mehrere Schadenersatzklagen privater Wirecard-Anleger gegen die Bafin abgewiesen hatte. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

      Der Zahlungsdienstleister Wirecard war 2020 nach dem Eingeständnis von Scheinbuchungen in Milliardenhöhe zusammengebrochen. Die Anleger erlitten durch die Insolvenz Verluste und forderten von der Bafin Schadenersatz zwischen 3.000 und 60.000 Euro.

      Die Anleger hatten argumentiert, die Finanzaufsicht habe Marktmanipulationen des einstigen DAX-Konzerns nicht verhindert und die Öffentlichkeit nicht ausreichend informiert. Hinweisen auf Gesetzesverstöße der Wirecard AG sei die Behörde nicht ausreichend nachgegangen.

      Die Richter hielten dem unter Berufung auf höchstrichterliche Entscheidungen entgegen, dass die Bafin ausschließlich im öffentlichen Interesse tätig werde, während private Anleger nur mittelbar geschützt würden und folglich keine Ansprüche gegen die Behörde geltend machen könnten. Zudem stehe ihnen den Weg offen, die Wirecard-Abschlussprüfer in Anspruch zu nehmen. Dafür zeichnet die Beratungsgesellschaft EY verantwortlich.

      ...


      ___
      => eine Krähe (Jurist am Gericht) hakt der anderen (Jurist bei der Bundesbehörde BaFin) kein Auge aus
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      schrieb am 18.02.22 22:20:45
      Beitrag Nr. 1.467 ()
      18.2.
      Ein Phantom, geheime Chat-Protokolle und ein Fonds auf Mauritius: Wie Jan Marsalek 315 Millionen Euro verschwinden ließ
      https://www.handelsblatt.com/audio/crime/podcast-handelsblat…
      ...
      Sechs Wochen bevor Wirecard-die Hermes-Gruppe für 315 Millionen Euro übernahm, wurde sie von einem gerade erst gegründeten Fonds gekauft: für 35 Millionen Euro. Der Preisunterschied von 280 Millionen Euro galt lange als größtes Geheimnis in dem Wirecard-Skandal.

      Unsere Reporter haben es gelüftet. Hinter dem geheimnisvollen Fonds, eingetragen ausgerechnet auf dem afrikanischen Inselstaat Mauritius, standen ihren Recherchen zufolge Jan Marsalek und sein enger Freund Henry O’Sullivan. Unsere Redakteure werteten Hotelbelege und andere Unterlagen aus, interne Mails und private Chats von Marsalek und O’Sullivan.

      Ihr Fazit: Marsalek und O’Sullivan sprachen schon über den Hermes-Deal, bevor der obskure Fonds auf Mauritius überhaupt gegründet war. Und sie plauderten anschließend darüber, was sie mit den vielen Wirecard-Millionen alles anfangen könnten.

      ...

      => Rahul Sharma, das Phantom, gab es also in echt wohl nie
      Wirecard | 0,035 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.02.22 18:02:51
      Beitrag Nr. 1.468 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.879.963 von faultcode am 18.02.22 22:20:45
      Zitat von faultcode: 18.2.
      Ein Phantom, geheime Chat-Protokolle und ein Fonds auf Mauritius: Wie Jan Marsalek 315 Millionen Euro verschwinden ließ
      https://www.handelsblatt.com/audio/crime/podcast-handelsblat…
      ...
      Sechs Wochen bevor Wirecard-die Hermes-Gruppe für 315 Millionen Euro übernahm, wurde sie von einem gerade erst gegründeten Fonds gekauft: für 35 Millionen Euro. Der Preisunterschied von 280 Millionen Euro galt lange als größtes Geheimnis in dem Wirecard-Skandal.

      Unsere Reporter haben es gelüftet. Hinter dem geheimnisvollen Fonds, eingetragen ausgerechnet auf dem afrikanischen Inselstaat Mauritius, standen ihren Recherchen zufolge Jan Marsalek und sein enger Freund Henry O’Sullivan. Unsere Redakteure werteten Hotelbelege und andere Unterlagen aus, interne Mails und private Chats von Marsalek und O’Sullivan.

      Ihr Fazit: Marsalek und O’Sullivan sprachen schon über den Hermes-Deal, bevor der obskure Fonds auf Mauritius überhaupt gegründet war. Und sie plauderten anschließend darüber, was sie mit den vielen Wirecard-Millionen alles anfangen könnten.

      ...

      => Rahul Sharma, das Phantom, gab es also in echt wohl nie

      Es gibt oder gab einen Rahul Sharma, er war director einer indischen Firma. Derselbe oder ein anderer Rahul sharma hatte ein Konto bei der Cayman National, der ominösen Bank mit Bezioehungen zu einem britischen Minister, über die Henry und Jan Millionenzahlungen laufen ließen, was leider außer einem italienischen Journalisten keinen interessiert.
      Wirecard | 0,030 €
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      schrieb am 13.03.22 21:26:08
      Beitrag Nr. 1.469 ()
      13.3.
      Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Ex-Wirecard-Chef Braun
      https://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/wirecard-sta…
      ...
      Die Ermittlungen gegen den in Augsburg-Gablingen in Untersuchungshaft sitzenden Manager ziehen sich schon lange hin. Nun hat das Handelsblatt berichtet, dass die Staatsanwaltschaft München Anklage gegen Markus Braun, den früheren Chef des bayerischen Online-Zahlungsdienstabwicklers Wirecard, erhoben hat. Das wurde unserer Redaktion am Sonntagabend auch anderweitig von mit dem Fall „Wirecard“ vertrauten Personen bestätigt.

      So wird dem 53-Jährigen auf 480 Seiten vorgeworfen, Konzernvermögen veruntreut und gewerbsmäßigen Bandenbetrug begangen zu haben. Ferner hält die Staatsanwaltschaft dem Manager Bilanzfälschung und die Manipulation des Aktienkurses von Wirecard vor.

      Wenn es zu einem Verfahren und dann auch noch zu einer Verurteilung kommen sollte, droht Braun eine langjährige Haftstrafe.

      Der frühere Wirecard-Chef hatte im vergangenen Jahr vorübergehend gehofft, aus der U-Haft freizukommen. Nach Informationen unserer Redaktion war der Beschuldigte, um zu seiner Familie und der noch kleinen Tochter zurückzukehren, bereit, dafür massive Meldeauflagen zu erfüllen, ja „eine Fußfessel zu tragen“. Doch diese Hoffnungen Brauns sollten sich nach einem Haftprüfungstermin nicht erfüllen.

      Der Ex-Wirecard-Boss wollte mit dem Angebot, eine Fußfessel zu tragen, deutlich machen, dass bei ihm keine Fluchtgefahr wie bei seiner einstigen rechten Hand, Jan Marsalek, 41, bestehe. Letzterer ließ sich trotz intensiver weltweiter Fahndung noch nicht aufspüren. Zuletzt legten Recherchen dieser Redaktion nahe, er könnte sich in Dubai aufhalten.

      Nach wie vor gibt es aber auch Gerüchte, dass Marsalek in Russland im Dunstkreis des Präsidenten Wladimir Putin in Gewahrsam ist. Doch bislang fehlt jedes Lebenszeichen des Mannes, der eine wichtige Rolle in dem großen Wirtschaftsskandal spielt.
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      schrieb am 13.03.22 21:44:27
      Beitrag Nr. 1.470 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.092.710 von faultcode am 13.03.22 21:26:08Sven-Olaf Leitz, Vorstandsmitglied KPMG:

      13.3.
      Wirecard-Chef Braun soll Sonderprüfer zum Urlaub eingeladen haben
      Markus Braun soll als Wirecard-Chef einen hartnäckigen Wirtschaftsprüfer zu sich in die österreichischen Berge eingeladen haben. Die Staatsanwaltschaft München I hat jetzt eine 474-seitige Anklage gegen Braun vorgelegt. Der weist alle Vorwürfe zurück.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-markus-braun…
      ...
      Im Frühjahr 2020 setzte die KPMG dem Finanzkonzern Wirecard mit einer Sonderprüfung mächtig zu. Als es immer enger wurde für Wirecard, soll ein Telefonat zwischen Braun und Leitz am 22. April 2020 etwas skuril verlaufen sein, wie sich der KPMG-Vorstand erinnerte. Braun soll Leitz gefragt haben, ob dieser Ski fahre. Nein, will Leitz geantwortet haben. Er fahre nur Snowboard. Daraufhin soll Braun gesagt haben, wenn das alles vorbei sei, würde er Leitz mal zu einem Urlaub in seine Hütte in Österreich einladen, zum Snowboardfahren. Leitz will dankend abgelehnt haben.
      ...

      Was Leitz dazu bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt hat, belastet Braun nicht nur wegen der angeblichen Einladung in die Berge. Die Aussage von Leitz soll in der jetzt von der Staatsanwaltschaft München I gegen Braun und zwei weitere Beschuldigte erhobenen Anklage wegen mehrerer mutmaßlicher Delikte eine wichtige Rolle spielen.

      Leitz stellt es so dar, als habe Braun die Sonderprüfung nicht gefördert, sondern erschwert. Das ist so ziemlich genau das Ggenteil von dem, was Braun Ende 2020 bei Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaft zu Protokoll gegeben hat. Zur KPMG-Prüfung sagte Braun damals aus, sein Vorstandskollege Jan Marsalek sei zuerst massiv gegen die Sonderprüfung gewesen. Er, Braun, habe das anders gesehen und in einem Gespräch mit Marsalek auch zum Ausdruck gebracht.
      ...

      Leitz sagte aus, Braun habe im Herbst 2019 den Eindruck erweckt, dass er die Sonderprüfung voll unterstütze. Die Prüfung selbst sei dann aber ziemlich zäh angelaufen. Wirecard habe die nötigen Unterlagen nur zögerlich geliefert. Leitz will bei einem Gespräch mit Vorstandschef Braun und Aufsichtsratschef Eichelmann am 16. Januar 2020 Druck gemacht haben. Braun soll dann angefangen haben, das Geschäftsmodell von Wirecard zu erklären; und das nicht zum ersten Mal. Leitz hat seiner Zeugenaussage zufolge erwidert, die KPMG brauche keine Erklärungen, sondern harte Fakten.

      Leitz will Braun bei dem Gespräch am 16. Januar 2016 eine Liste mit benötigten Unterlagen übergeben haben. Braun soll geantwortet haben, das müsste eigentlich alles da sein, er werde sich kümmern. Leitz empfand laut Protkoll seiner Zeugenvernehmung das Verhalten von Braun als ungewöhnlich. Bei Untersuchungen in anderen Unternehmen habe er, Leitz, anderes erlebt. Da habe ein Vorstand sofort das ganze Team antreten lassen und klare Anweisungen gegeben, was bis wann vorzuliegen habe. Das habe er, Leitz, bei Braun vermisst.
      ...

      Leitz berichtete der Staatsanwaltschaft von insgesamt mehreren Gesprächen mit Braun. Der habe ihn, Leitz, sogar mal an einem Sonntag angerufen. Braun habe in gewisser Weise versucht, die Prüfung zu beeinflussen. Er habe immer wieder gefragt, ob die KPMG bestimmte Verträge haben müsse, das sei doch nicht notwendig.
      ...

      Leitz gab als Zeuge noch mehr zu Protokoll: Bei einem weiteren Gespräch im März 2020 soll Braun gesagt haben, er könne garantieren, dass dieses Drittpartnergeschäft zu hundert Prozent echt sei. Er, Braun, habe absolutes Herrschaftswissen. Dann sollte es kein Problem sein, wenn alle Unterlägen kämen, will Leitz nach eigener Aussage erwidert haben.
      ...

      KPMG-Vorstand Leitz hat der Staatsanwaltschaft noch von einer weiteren Begebenheit berichtet. Irgendwann habe der damalige Wirecard-Chef Braun ihm, Leitz, sinngemäß sogar Folgendes gesagt: Leitz wisse schon, dass er den Drücker zu seinem, also Brauns elektrischem Stuhl, in der Hand habe. Leitz gab als Zeuge zu Protokoll, er habe das als Versuch empfunden, Druck auszuüben.

      ...
      Wirecard | 0,033 €
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      schrieb am 11.04.22 03:06:08
      Beitrag Nr. 1.471 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.092.710 von faultcode am 13.03.22 21:26:0810.4.
      Bei Putin! Merkel wusste vom Versteck des Wirecard-Betrügers
      https://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/politik-inland/…
      ...
      Seit 2020 suchen Polizei und Staatsanwaltschaft München auf der ganzen Welt nach dem größten Betrüger der deutschen Wirtschaftsgeschichte: Jan Marsalek (42).
      Der untergetauchte ehemalige Vorstand der Skandalbank Wirecard hat seine Gläubiger bandenmäßig um 3,1 Milliarden Euro geschädigt und soll sich vor Gericht für seine Taten verantworten. Er ist bei BKA und Europol bis heute als „Most Wanted“ gelistet.
      Das ist unfassbar. Denn die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (67, CDU) wusste nach BILD-Recherchen von einem Versteck Marsaleks in Moskau.

      <Paywall>
      Wirecard | 0,053 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.04.22 10:16:25
      Beitrag Nr. 1.472 ()
      https://www.welt.de/wirtschaft/article238104657/Millionen-Be…

      Irgendwie passt die Überschrift nicht. Sollte es nicht besser lauten:
      "Deutscher Geheimdienst soll gesuchten Wirecard-Manager Marsalek schützen"?! 🤣
      Wirecard | 0,053 €
      Avatar
      schrieb am 11.04.22 17:27:04
      Beitrag Nr. 1.473 ()
      Unglaublich wie ich als Kleinanleger bei Wirecard über den Tisch gezogen wurde!

      Und die Regierung hat auch noch vom Versteck gewußt!

      Was soll man davon noch halten!

      Vielleicht Danke schön Angela, danke, dass ein Teil meiner Altersvorsorge weg ist!
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      Avatar
      schrieb am 19.04.22 02:41:45
      Beitrag Nr. 1.474 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.329.603 von faultcode am 11.04.22 03:06:08
      Russland soll den mutmaßlichen Betrüger JFan Marsalek rausrücken!
      .
      Zitat von faultcode:
      10.4.
      Bei Putin! Merkel wusste vom Versteck des Wirecard-Betrügers
      https://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/politik-inland/…
      ...


      Russland soll den mutmaßlichen Betrüger JFan Marsalek rausrücken!

      Wäre schön, wenn über die Gaslieferungen hinaus solche normale Zusammenarbeit (Amtshilfe) zwischen Staaten auch in diesen Zeiten möglich wäre.

      =====


      Deutschland beantragt bei Russland Auslieferung von Marsalek
      19.04.2022


      https://www.wallstreet-online.de/nachricht/15328232-wirtscha…
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      1 Antwort
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      schrieb am 20.04.22 00:26:33
      Beitrag Nr. 1.475 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.375.621 von walker333 am 19.04.22 02:41:45
      Justiz verlangt von Russland offenbar die Auslieferung von WireCard-Manager
      .
      Das Thema wird nun in allen Medien gespielt.

      Dem mutmaßlichen Großbetrüger Braun soll nun im Herbst der Prozess gemacht werden. Da würde der mutmaßlich in Russland untergetauchte Marsalek gut zu passen ... :D

      1-minütiger Audiobeitrag:

      =====


      Justiz verlangt von Russland offenbar die Auslieferung von WireCard-Manager
      Neuroth, Oliver | 19. April 2022, 17:25 Uhr


      https://www.deutschlandfunk.de/justiz-verlangt-von-russland-…
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      schrieb am 20.04.22 07:58:01
      Beitrag Nr. 1.476 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.329.603 von faultcode am 11.04.22 03:06:08Das wussten bzw. vermuteten alle...die Flüge waren so bekannt das sie selbst hier im Forum standen. Und jetzt alle "Huch Marsalek, ist in Moskau". Scheinheiligkeit vom feinsten...
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      Avatar
      schrieb am 24.05.22 14:17:57
      Beitrag Nr. 1.477 ()
      24.5.
      Ex-Geheimdienstkoordinator: Warum er Marsalek getroffen hat
      https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ex-geheimdien…
      ...
      Weltweit wird nach Marsalek, Ex-Vorstand von Wirecard, gesucht. Schon lange wird über seine Verbindungen zu Geheimdiensten spekuliert. In report München erklärt der Ex-Geheimdienstkoordinator Schmidbauer, warum Marsalek für Agenten interessant war.

      Bernd Schmidbauer hatte in Sachen Jan Marsalek schon früh den richtigen Riecher: Im November 2018 kommt in München das von ihm lange angestrebte Treffen mit dem damaligen Wirecard-Manager zustande. Zu diesem Zeitpunkt ist der damals 38-jährige Marsalek in der Öffentlichkeit noch ein unbescholtener Vorstand des gerade in den DAX aufgenommen Zahlungsdienstleisters.

      Dass sich Marsalek fast zwei Jahre später nach Minsk absetzen und dann untertauchen wird, ahnt damals niemand. Bei seinem Verschwinden hat Marsalek ein früherer österreichischer Geheimdienst-Mann geholfen.


      Sarkozy, Schüssel, Stoiber – alle mit Marsalek an einem Tisch

      Schmidbauer, zwischen 1991 und 1998 im Kanzleramt unter Helmut Kohl Geheimdienstkoordinator, hat wegen der Umtriebigkeit des Österreichers im Herbst 2018 großen Gesprächsbedarf: "Wer aufmerksam die Szene beobachtet hat, was sich hier in München abspielt und welche Vielzahl an bekannten Persönlichkeiten sich die Klinke in die Hand gegeben haben, welche Möglichkeiten gegeben waren, durch ein Instrument wie Wirecard, der muss annehmen, dass Nachrichtendienste, wenn sie nicht völlig schlafen, hier natürlich den Blick auf diesen Konzern gerichtet hatten."

      Tatsächlich knüpfte Marsalek viele Kontakte zu Geheimdiensten und in die Politik – bis in höchste Kreise. Für besonders viel Aufsehen sorgte zum Beispiel ein Abendessen in einem Münchener Restaurant im April 2017. Daran nahmen teil: Frankreichs Ex-Staatspräsident Nicolas Sarkozy, Österreichs früherer Kanzler Wolfgang Schüssel, der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber – und Jan Marsalek. Er zog im Hintergrund die Fäden, stand zum Beispiel im Vorfeld in Kontakt mit Sarkozys Büro.

      Offiziell haben die deutschen Dienste damals weder Marsalek noch Wirecard auf dem Schirm. Dabei gibt es zu diesem Zeitpunkt längst Grund genug dafür. Seit Jahren pflegt Marsalek enge geschäftliche und private Beziehungen nach Russland und ist Mitglied der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft (ORFG). Der umtriebige Wirecard-Vorstand interessiert sich zudem für Brennpunkte weltweit: Er stößt flüchtlingspolitische Konzepte in Libyen an und reist nach Angaben von Zeugen 2017 in die syrische Ruinenstadt Palmyra. Russische Truppen hatten die antike Stadt damals gerade wieder vom Islamischen Staat befreit.


      Schmidbauer: Nowitschok "nichts, um auf offenem Markt rumzuschreien"

      Besonders brisant: Im Herbst 2018 prahlt Marsalek in London vor Investoren damit, im Besitz der chemischen Formel für den binären Kampfstoff "Nowitschok" zu sein. "Das war nichts, um auf offenem Markt rumzuschreien: Hurra, ich weiß was!", sagt Schmidbauer. Und er erinnert daran, dass sich zum Beispiel die NATO-Staaten darum bemüht hatten, Einzelheiten über diesen Kampfstoff unbedingt unter Verschluss zu halten.

      Bei seinem Treffen mit Marsalek im November 2018 in München sei dieses Thema allerdings nicht zentral gewesen, sagt Schmidbauer heute. "Das war Smalltalk, und ich hatte keinen Grund, das groß zu vertiefen." Es sei um Themen wie Terrorbekämpfung gegangen, "um Strukturen, die er sich erdacht hat, wo er helfen wollte". Vor allem deshalb wollte Schmidbauer Marsalek treffen. Über dessen Kontakte zu Geheimdiensten will Schmidbauer im Interview mit report München nicht spekulieren. "Das könnte ich, aber das will ich nicht. Ich glaube, das wird sich irgendwann aufklären," betont er. Auch der parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Florian Toncar, geht davon aus, dass Marsalek und der Zahlungsdienstleister Wirecard für Nachrichtendienste interessant gewesen sein dürften: "Wirecard war ein Unternehmen, das schon immer recht gut darin war, Zahlungsströme zu verschleiern." Der FPD-Politiker saß in der vergangenen Legislaturperiode für seine Partei im Wirecard-Untersuchungsausschuss.


      Gebraucht – gesucht – gefunden

      David Stögmüller, Nationalratsabgeordneter der österreichischen Grünen und Mitglied im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss, hat mit Blick auf die Rolle des früheren Wirecard-Vorstands eine klare Position: "Jan Marsalek hat hohe Beamte im öffentlichen Dienst gebraucht, gesucht und gefunden." Als Beispiel nennt er die Abfragen in Polizei-Datenbanken, die der gebürtige Österreicher Marsalek über ehemalige Mitarbeiter des Verfassungsschutzes in Österreich organisiert habe. Zu diesem Aspekt gibt es momentan staatsanwaltschaftliche Ermittlungen in Wien.

      Der ehemalige Geheimdienstkoordinator Schmidbauer kann sich – wie viele andere - durchaus vorstellen, dass Marsalek aktuell in Russland ist. Er geht sogar davon aus, dass der frühere Wirecard-Manager wieder auftaucht. Der österreichische Grünen-Abgeordnete Stögmüller nicht. "Warum sollte er?" Er hält das nur für denkbar, "wenn Russland oder seine Partner - es muss ja nicht Russland allein sein - wenn die ihn nicht mehr beschützen. In Deutschland oder Österreich wird ihn sicherlich kein schönes Leben erwarten."




      Mehr zum Thema heute Abend in report München um 21.45 Uhr --> https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenc…
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      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.05.22 00:02:15
      Beitrag Nr. 1.478 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.643.216 von faultcode am 24.05.22 14:17:57
      Zitat von faultcode: ... Mehr zum Thema heute Abend in report München um 21.45 Uhr --> https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenc…

      das war kein guter Beitrag -- kein neuer Erkenntnisgewinn (für mich) (*)

      Zum Ex-Ösi-Geheimdienstmann Martin Weiss, der später dann in München für Maršálek und Co. gearbeitet hat: er scheint angeschlagen zu sein, etwas was man auch oben im Film sehen konnte (wo aber nicht auf seine offenbar nicht gute Gesundheit eingegangen wird, was zu falschen Schlüssen verleiten kann):

      Anfang April sitzt der frühere Nachrichtendienst-Mann im 33. Stock eines Hotels, dem Treffpunkt. Er trägt Jeans und ein hellblaues Hemd, in das seine Initialen eingestickt sind. Der hagere Mann klingt nicht nur abgekämpft, er sieht wegen der dunklen Augenringe auch so aus.
      ...
      Ende Januar 2021 ließ die Wiener Staatsanwaltschaft Weiss festnehmen und verhören, im Anschluss daran musste er für längere Zeit ins Krankenhaus.
      (~)
      --> siehe auch: https://www.oe24.at/oesterreich/politik/exbvtabteilungsleite…

      Das scheint vielleicht auch zu erklären, warum Martin Weiss offenbar Schwierigkeiten hatte, eine angemessene Tätigkeit nach 2018 (in Wien) zu finden.

      Selbst seine heutige Tätigkeit hat offenbar auch mit seiner jahrelangen Bekanntschaft mit Maršálek zu tun (meine Deutung): Dubai war ja eine wichtige Drehscheibe für Wirecard und Auslieferungsabkommen mit Deutschland und Österreich scheint es auch nicht zu geben (nach meiner Kurz-Recherche). Dieser Satz lässt dabei aufhorchen:

      Nach seinem Aufenthaltsort und seinen Plänen will Weiss den früheren Wirecard-Vorstand nicht gefragt haben. Stattdessen habe der sich um ihn gesorgt: "Wie geht's dir jetzt? Kommst du über die Runden?" Weiter sagt Weiss: "Es ging immer darum, wie er mir helfen könne." (~)

      => offenbar bestand zwischen beiden Männern eine gewisse Symbiose (meine Deutung): der eine hatte (noch) "heiße Infos" und der andere Kontakte für eine angemessene Beschäftigung für einen angeschlagenen Mann

      => ich sehe das heute so: diese ganze "Geheimdienst-Aura" um Maršálek herum ist möglichweise größer als es den Tatsachen entsprechen würde und einfach dem Zufall geschuldet, daß ein BVT–Abteilungsleiter Probleme in seinem Leben hatte, was Maršálek vielleicht nur aus Geltungssucht heraus ausnutzte

      => das wirft aber auch keine gutes Licht, wenn es denn so ist, auf die Republik Österreich als Dienstherren bzw. Ex-Dienstherren


      (*) diese beiden Artikel sind mMn besser als das kurze BR-Feature oben:

      21.5.
      Wie Marsaleks Nowitschok-Leak Österreichs Ansehen schwer beschädigte
      https://www.welt.de/politik/deutschland/article238849959/Geh…
      ...
      Im Gespräch mit WELT AM SONNTAG und dem Bayerischen Rundfunk äußerte sich nun erstmals der ehemalige österreichische Geheimdienstler Martin Weiss öffentlich, gegen den im Zusammenhang mit dem Verschwinden Marsaleks in Wien und München ermittelt wird.
      ...
      Weiss, der heute in Dubai für ein Finanz- und Anlageunternehmen arbeitet, wies den Vorwurf der Fluchthilfe zurück.
      ...
      Einen Tag vor der Flucht hatte Weiss noch an einem Essen mit Marsalek in München teilgenommen, der ihn dabei um die Organisation eines Fluges gebeten habe. Als Fluchthelfer sehe er sich aber nicht, wie er bei dem Treffen in Dubai sagte. Er verwies darauf, dass der Haftbefehl gegen Marsalek erst Tage später am 22. Juni 2020 ausgestellt wurde.
      ...
      Weiss erklärte, er habe nach dem Ausscheiden aus dem Verfassungsschutz 2018 Kontakt zu Marsalek aufgenommen. (+) Den habe er bereits drei Jahre zuvor in einem Wiener Ministerium getroffen. „Ich habe ihn gefragt, ob er nicht etwas für mich hätte. Er hat dann von einem Start-up gesprochen.“ Gemeint war die Beteiligungsgesellschaft von einem Geschäftsfreund Marsaleks in München, für die er an einigen Projekten mitgearbeitet hätte.
      ...
      Obwohl auch gegen Weiss wegen der Flucht und möglicher Aufträge zu illegalen Abfragen staatsanwaltliche Ermittlungen laufen, klingen seine Worte nicht nach Groll.
      ...



      (~) 21.5.
      Einblicke in Marsaleks Welt
      Ex-Wirecard-Manager Marsalek ist vermutlich in Russland untergetaucht. Geholfen hat ihm dabei wohl der frühere Verfassungsschützer Weiss - den Vorwurf der Fluchthilfe weist er jedoch zurück.
      https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/marsalek…
      ...
      Der heute 58-Jährige arbeitete bis zum Frühjahr 2018 für den mittlerweile aufgelösten österreichischen Verfassungsschutz BVT. Nach eigener Darstellung schied er aus gesundheitlichen Gründen aus. Danach war er bei einer inzwischen liquidierten Firma namens "IMS Capital" in München tätig. Ein Duz-Freund Marsaleks führte dort die Geschäfte.
      ...
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      1 Antwort
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      schrieb am 25.05.22 18:35:51
      Beitrag Nr. 1.479 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.648.379 von faultcode am 25.05.22 00:02:15
      Neues vom mutmaßlichen Schwerverbrecher Marsalek im TV
      .
      Zitat von faultcode:
      Zitat von faultcode: ... Mehr zum Thema heute Abend in report München um 21.45 Uhr --> https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenc…

      das war kein guter Beitrag -- kein neuer Erkenntnisgewinn (für mich) (*)



      Neues vom mutmaßlichen Schwerverbrecher Marsalek im TV. Ein gutes Unterhaltungsfilmchen ist es allemale ... :D

      Viereinhalbminütiges Video:

      =====


      Neue Recherchen zum Komplex "Wirecard"
      24.05.2022 ∙ report MÜNCHEN ∙ Das Erste

      Vor knapp zwei Jahren verschwand Jan Marsalek, der umtriebige Ex-Vorstand des Skandalunternehmens Wirecard. Jetzt wird immer offensichtlicher: Jan Marsalek suchte und pflegte Kontakte zur Schattenwelt der Geheimdienste.


      https://www.ardmediathek.de/video/report-muenchen/neue-reche…
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      schrieb am 28.05.22 00:34:17
      Beitrag Nr. 1.480 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 70.227.171 von faultcode am 15.12.21 11:21:0127.5.
      EY prüft eigene Aufspaltung
      Infolge mehrerer Bilanzskandale steigt der Druck auf die Gesellschaften. EY geht nun als erste der "Big Four" in die Offensive und arbeitet an Plänen zur Abspaltung des immer schwieriger werdenden Prüfgeschäfts.
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/wirtschaftspruefe…
      ...
      Gegenüber der "Financial Times" bestätigten mehrere Insider entsprechende Überlegungen bei EY, nachdem der Blog des australischen Investigativjournalisten Michael West darüber berichtet hatte . EY selbst kommentierte die möglichen Pläne nicht.
      ...

      Mit weltweit 33,6 Milliarden Euro Umsatz lag EY 2021 auf Rang drei der Branche, in Deutschland mit rund 2,1 Milliarden Euro Umsatz sogar auf Rang zwei. Allerdings waren die "Big Four", zu denen neben EY auch KPMG, Deloitte und PwC gehören, zuletzt massiv unter Druck geraten. Aufsichtsbehörden werfen den Firmen mangelnde Unabhängigkeit bei der Bilanzprüfung vor, weil sie parallel gut an den Honoraren für die Beratung ihrer Kundschaft verdienen. Eine freiwillige Aufspaltung würde Zwangsmaßnahmen also womöglich vorgreifen.
      ...

      Bislang hatte EY eine Aufspaltung immer abgelehnt. Der frühere Weltchef Mark Weinberger etwa hatte solche Ideen 2018 noch scharf kritisiert. Nach diversen Skandalen – in Deutschland hängen EY vor allem die Versäumnisse im Fall Wirecard nach – hatten die staatlichen Aufsichtsbehörden zuletzt jedoch den Druck verschärft. In Großbritannien fordern die Regulatoren des FRC die Aufspaltung bis 2024. Und in den USA untersucht die Börsenaufsicht SEC mögliche Interessenkonflikte.

      Faktisch spüren die Wirtschaftsprüfer die neue Realität ohnehin. Wachstumsraten und Gewinnmargen der immer stärker regulierten Prüfer können schon lange nicht mehr mit der Geschwindigkeit und den Margen mithalten, die von den Consultants vorgelegt werden. Die Folgen des Wirecard-Skandals würden die Prüfungs- und Beratungskonglomerate "nachhaltig erschüttern", sagt Dietmar Fink (55), wissenschaftlicher Direktor des Beratungsunternehmens WGMB, der vor Kurzem die neue Hierarchie der Prüfkonzerne für das manager magazin untersucht hat. "Die Schwergewichte werden sich künftig noch viel genauer überlegen, welche Unternehmen sie prüfen und welche sie beraten wollen."

      Schon heute verweigern die "Big Four" oft die Teilnahme an Ausschreibungen für Prüfmandate selbst großer Konzerne, wenn dafür lukrative Beratungsaufträge aufgegeben werden müssten. Aus diesem Grund hielt sich etwa Deloitte beim Wettbieten um das Prüfmandat der Deutschen Bank ostentativ zurück. Und der deutsche EY-Anführer Henrik Ahlers (55) ging seit dem Wirecard-Skandal bei ausgeschriebenen Prüfaufträgen in der Dax-Liga meist leer aus. Mit der Commerzbank, der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau, der Deutschen Telekom und dem Assetmanagement-Arm der Deutschen Bank, DWS, verlor EY zuletzt prominente Kundschaft.

      Zahlreiche vor dem Wirecard-Kollaps gewonnene Mandate bewahrten EY in Deutschland allerdings vor sinkenden Einnahmen. Allein die 2021 erstmals testierten Abschlüsse von Volkswagen und der Deutschen Bank spülten mehr als 100 Millionen Euro in die Kasse, sodass der Umsatz der Testatsparte zuletzt sogar noch zulegte. Doch über kurz oder lang werden die Partner aus dem Consultinggeschäft murren, sollten die Prüfmillionen ausbleiben.
      ...

      EY, das 312.000 Mitarbeitende in mehr als 150 Ländern beschäftigt, ist als Netzwerk rechtlich getrennter nationaler Mitgliedsfirmen strukturiert, die jedes Jahr eine Gebühr für ein gemeinsames Branding, Systeme und Technologien zahlen. Bis die Abspaltung wirklich vollzogen sei, könne es "viele Monate" dauern, sagte ein Insider der "Financial Times". "Wir sind uns bewusst, dass dies den Berufsstand verändern wird".
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      Avatar
      schrieb am 29.05.22 18:47:24
      Beitrag Nr. 1.481 ()
      Ex-BVT-Mann Egisto Ott --> https://zackzack.at/2021/09/22/bmi-wollte-journalist-aus-ger…

      BVT (Österreich, aufgelöst) = Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung: https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesamt_f%C3%BCr_Verfassungs…


      27.5.
      Exklusiv -- Ein Ex-Spion und viele Fragen
      Ein österreichischer Ex-Agent soll mehr als 300 Personen ausspioniert haben, einige davon im Auftrag des flüchtigen Wirecard-Managers Jan Marsalek. Zu den Ausgespähten zählt nach Recherchen von WDR und SZ ein Agentenpaar
      https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/marsalek-wirecard…
      ...

      Egisto O. soll einer dieser Menschen gewesen sein, die für Jan Marsalek Informationen beschafft haben - und zwar über einen Mittelsmann. O. war viele Jahre lang Polizist und später Mitarbeiter im österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), das nach zahlreichen Skandalen inzwischen reformiert wurde und anders heißt.

      Gegen O. wird nun schon seit Monaten ermittelt. Die Wiener Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Geheimdienstler vor, "Staatsgeheimnisse" verraten zu haben - teilweise gegen Geld. O. soll Datensätze zu zahlreichen Personen ohne dienstlichen Grund abgefragt haben. Er selbst bestreitet das, spricht von einer Intrige und erklärt, er habe auf die besagten Datenbanken gar keinen Zugriff gehabt.
      ...

      Die mutmaßliche Informationsbeschaffung beschäftigt inzwischen auch deutsche Behörden. Nach Recherchen von WDR und SZ besteht der Verdacht, dass der ehemalige Agent Egisto O. auch Personen aus der Bundesrepublik ausgespäht haben könnte. Darunter einen ehemaligen Geheimdienst-Koordinator und einen russischen Spitzel aus einem der spektakulärsten Spionagefälle in der Bundesgeschichte.

      Österreichische Ermittler fanden auf dem Mobiltelefon, dem Computer und in Notizen von Egisto O. zahlreiche Namen von Personen, zu denen der Ex-Agent offenbar recherchiert hatte. Er soll dazu Datenbanken von Behörden abgefragt haben, über ausländische Kollegen auch bei Interpol und Europol. Mindestens seit 2015, so glaubt die Wiener Staatsanwaltschaft, soll O. auf diese Weise Informationen beschafft und verkauft haben. Und zwar auch noch als er bereits wegen eines Spionageverdachts vom Dienst suspendiert worden war.

      Einer der Auftraggeber soll ein anderer ehemaliger BVT-Mitarbeiter gewesen sein, der wiederum für Jan Marsalek gearbeitet haben soll. Dieser Ex-Geheimdienstler soll mehrere Personenabfragen bei Egisto O. bestellt haben, darunter nach eigenen Angaben rund zehn für Marsalek. Dabei soll es sich vor allem um Geschäftspartner und auch Konkurrenten von Wirecard gehandelt haben. Marsalek habe wohl wissen wollen, ob diese Personen für Geheimdienste tätig seien, sagte der Ex-Geheimdienstler den Ermittlern im vergangenen Jahr.
      ...

      Die gesamte Liste jener Personen, die Egisto O. ausgespäht haben soll, und die österreichische Ermittler zusammengestellt haben, ist lang. Sie umfasst 309 Namen. Darunter befinden sich allerlei Vertreter aus Politik und Wirtschaft, ein bekannter FPÖ-Mann beispielsweise, ein russischer Milliardär, ein kasachischer Ex-Politiker, der heute im französischen Exil lebt. Oder auch der Sohn des russischen Konsuls in München und sogar Familienangehörige von Jan Marsalek.

      ...
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      schrieb am 25.06.22 13:26:19
      Beitrag Nr. 1.482 ()
      24.6.
      Neuer Haftbefehl gegen Ex-Wirecard-Chef Markus Braun
      Seit fast zwei Jahren sitzt der frühere Boss des Skandalkonzerns in Untersuchungshaft. Das Landgericht München signalisiert nun: Im Herbst dürfte es zum Prozess kommen.
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/wirecard-neuer-haftbefehl-…
      ...
      Das Landgericht München I hat einen neuen Haftbefehl gegen den früheren Chef des Skandalkonzerns Wirecard ausgestellt. Die Staatsanwaltschaft München hatte den Befehl beantragt, nachdem sie am 9. März An­klage gegen Braun erhoben hatte. Der Schritt ist nicht ungewöhnlich, oft präzisieren Strafverfolger nach dem vorläufigen Abschluss ihrer Ermittlungen in einem neuen Haftantrag ihre Vorwürfe.

      Mit der Entscheidung des Landgerichts, diesem Antrag stattzugeben, steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass die Anklage gegen Braun zugelassen wird und der 52-jährige Österreicher sich noch in diesem Jahr vor Gericht verantworten muss. Über die Zulassung entscheidet dieselbe Strafkammer, die nun in dem neuen Haft­befehl einen dringenden Tat­verdacht gegen Braun bejaht.

      Noch läuft das sogenannte Zwischenverfahren: Brauns Anwälte haben in einem fast 300 Seiten langen Schriftsatz noch einmal dargelegt, warum sie den Ex-Boss für unschuldig halten. Die Staatsanwaltschaft dürfte mit einer Erwiderung dagegenhalten. Beide Seite haben ihre Argumente bereits im Zuge der Ermittlungen und regelmäßiger Haftprüfungen ausgetauscht.

      Verfahrensbeteiligte halten es für wahrscheinlich, dass es im Herbst zum Prozess kommt, falls das Gericht die Anklage noch vor der Sommerpause zulässt. Braun war wenige Tage nach dem Auffliegen des Betrugs bei dem damaligen Dax-Konzern im Juni 2020 erstmals festgenommen worden und sitzt seit fast zwei Jahren in Untersuchungshaft.

      Neben Braun sind der frühere Buch­haltungschef Stephan von Erffa sowie Oliver Bellenhaus, Statthalter von Wirecard in Dubai, angeklagt. Sie äußerten sich zuletzt unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht. Gegen mehr als 20 Beschuldigte wird noch ermittelt.
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      schrieb am 05.07.22 01:56:16
      Beitrag Nr. 1.483 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.856.371 von faultcode am 25.06.22 13:26:194.7.
      Vor Prozessbeginn -- Ex-Chef-Buchhalter von Wirecard gibt Dokumentenfälschung zu
      Der ehemalige Chef-Buchhalter von Wirecard hat gestanden, Dokumente für eine KPMG-Sonderprüfung gefälscht zu haben. Stephan von Erffa sagt, die gefälschte Zahlungsgenehmigung sei ein Einzelfall gewesen.
      https://www.manager-magazin.de/unternehmen/wirecard-skandal-…
      ...
      Vor Prozessbeginn hat der ehemalige Chef-Buchhalter von Wirecard, Stephan von Erffa (47), zugegeben, Dokumente gefälscht zu haben, die von KPMG im Rahmen einer Sonderprüfung angefordert wurden. Das berichtet die Financial Times mit Verweis auf Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Von Erffa ist einer von drei Angeklagten in einem Verfahren, das die Münchner Staatsanwaltschaft wegen des spektakulären Niedergangs eines der erfolgreichsten deutschen Technologieunternehmen angestrengt hat.

      Der 47-Jährige ist der erste leitende Angestellte von Wirecard, der ein Fehlverhalten einräumt, seit Oliver Bellenhaus, früher Chef der Dubai-Tochter, sich im Juli 2020 den Behörden stellte und als Kronzeuge der Staatsanwaltschaft auftrat.
      ...


      Von Erffa bestritt jegliche Verwicklung in den umfassenden Betrug und beschuldigte im vergangenen Jahr den flüchtigen stellvertretenden Wirecard-Chef Jan Marsalek (42). Bei den polizeilichen Ermittlungen wurden jedoch Beweise dafür gefunden, dass von Erffa Anfang 2020 Dokumente fälschte, die dann an die Wirtschaftsprüfer von KPMG und EY weitergegeben wurden.

      Die Dokumente standen im Zusammenhang mit einer 50-Millionen-Euro-Zahlung, die Wirecard 2018 erhalten hatte. Sie stammten angeblich von einem der asiatischen Treuhandkonten und wurden von einem Treuhänder auf Geheiß von Erffas überwiesen. Ein Jahr nach der Zahlung untersuchte KPMG im Rahmen einer Sonderprüfung die Bücher von Wirecard. Die forensischen Prüfer von KPMG wollten dabei von Erffas Zahlungsermächtigung für die Überweisung sehen.

      Da ein solches Dokument nicht existierte, beschloss der Top-Buchhalter, eines zu fabrizieren, wie er den Staatsanwälten mitteilte. Von Erffa erstellte dazu eine rückdatierte E-Mail und ein gefälschtes "Treuhandanfrage-/Autorisierungsformular". Beide wurden von der Financial Times eingesehen.

      Von Erffa erklärte gegenüber der Staatsanwaltschaft, dass es sich bei der Fälschung um einen Einzelfall handele. Er sagte, die Transaktion selbst sei echt gewesen und er habe ein Dokument erstellt, um sie zu belegen. Als Grund nannte er den immensen Druck von KPMG, Beweise zu liefern. Er betonte, dass er nicht bereit gewesen sei, Dokumente zu fälschen, um die Konten des Unternehmens zu frisieren.

      ...
      Wirecard | 0,027 €
      Avatar
      schrieb am 07.07.22 15:27:21
      Beitrag Nr. 1.484 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.624.281 von faultcode am 27.03.21 13:47:217.7.
      Nun doch: Wirecard-Analystin Pauls verlässt Commerzbank
      https://www.wiwo.de/unternehmen/banken/insolventer-zahlungsd…
      ...
      Laut Bankkreisen haben Pauls und das Geldhaus ihren monatelangen Rechtsstreit beendet und sich verglichen, diese Information bestätigte eine Sprecherin des Hessischen Landesarbeitsgerichts. Die Kammer habe den Vergleich bereits am 17. Juni mit einem Beschluss festgestellt.

      Ein Vergleich bedeutet: Pauls erhält eine Abfindung, damit sie ihre Stelle bei dem Geldhaus aufgibt. Vermutlich zahlt ihr die Bank eine Summe im höheren sechsstelligen Bereich. Der Grund für die mutmaßlich stattliche Abfindung: das arbeitnehmerfreundliche deutsche Arbeitsrecht.

      Die Commerzbank hatte Pauls Anfang 2021 außerordentlich gekündigt, die Analystin hatte dagegen jedoch vor dem Frankfurter Arbeitsgericht erfolgreich geklagt. Die Urteilsbegründung des Gerichts war eine Schlappe für die Bank. Darin hieß es: „Nach Auffassung der Kammer ist die außerordentliche Kündigung unverhältnismäßig“, da das Geldhaus „die Klägerin vorrangig hätte abmahnen müssen“. Das hatte das Institut aber unterlassen. Eine Abmahnung hätte laut Gericht nur entfallen können, wenn absehbar gewesen wäre, dass sich Pauls' Verhalten trotz Warnung nicht geändert hätte.

      ...


      ___
      mit anderen Worten: auch in deutschen Großbanken wird die Arbeit von AnalystenInnen nicht oder nur unzureichend überwacht

      Sonst nimmt es der deutsche Michel mit der Qualitätsüberwachung ja eher genau, hier aber wohl nicht.
      Wirecard | 0,026 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.07.22 21:27:14
      Beitrag Nr. 1.485 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.935.887 von faultcode am 07.07.22 15:27:21Sonst nimmt es der deutsche Michel mit der Qualitätsüberwachung ja eher genau, hier aber wohl nicht.

      Na ja , das sollen halt die Menschen glauben. Wenn ich da an das Silikon in Französischen Implantaten, das Unglück in Basilien, die Würste in der Schimmelfabrik , das mit den Brötchen wo H. Wallraff mal ausgeholfen hat. Mein Bruder hat mal Großküchen repariert. Ich erzähle mal nichts :laugh:
      Und da ich schon seit 1981 an der Börse bin , sorry es gibt immer Skandale , dann wird viel beschworen u. es wird weiter gemauschelt. Wenn ich da nur an die Cum Ex denke wo Jahre Lang mehr ausgezahlt wurde als eingenommen wurde. Und die Finanzbeamten die da mal was in Frankfurt aufgedeckt haben man in die Psycho gesteckt oder angedroht hatte. Oder der aus Bayern der wegen seiner Frau einige Jahre dort eingesperrt war. War das die Hypovereinsbank ? Oder die Finanzkriese u. unsere tollen Landesbanken. Nee das ist nur ein Scandal , und da rede ich nicht mal vom ''Grauen Kapitalmarkt'' Da habe ich auch genug Geschichten. Es geht nur darum das Geld von gutgläubigen einzusammeln. Wie wurde nochmal Herr Marschmeier reich ;):laugh:
      Wirecard | 0,028 €
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      schrieb am 30.07.22 10:22:22
      Beitrag Nr. 1.486 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 71.676.583 von faultcode am 29.05.22 18:47:24
      ...
      https://www.bild.de/bild-plus/politik/ausland/politik-auslan…


      ___
      Putin liebt doch Gefangenenaustausche: Tiergartenmörder (https://www.sueddeutsche.de/politik/tiergarten-russland-usa-… (*)) gegen Jan Marsalek

      (*)
      ...
      Washington habe den durch Geheimdienstkanäle übermittelten russischen Vorstoß nicht als legitimes Gegenangebot für den eigenen Vorschlag angesehen, berichtet CNN. Dennoch hätten sich US-Offizielle leise bei der deutschen Seite erkundigt. Die Frage, ob die deutsche Regierung bereit sei, K. in den Gefangenenaustausch mit einzubeziehen, so berichtet der Sender unter Berufung auf eine deutsche Quelle, sei in Berlin aber nie auf oberster Regierungsebene besprochen worden.
      ...
      Wirecard | 0,027 €
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      schrieb am 10.08.22 15:14:56
      Beitrag Nr. 1.487 ()
      Wie sieht’s mit Kopfgeld aus? Gibt es schon erste Angebote? Das was der sich geleistet hat ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten.
      Deshalb würde es mich nicht wundern …
      Wirecard | 0,029 €
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      schrieb am 17.08.22 15:20:27
      Beitrag Nr. 1.488 ()
      17.8.
      Four more people in Singapore charged over Wirecard case, taking total tally to seven
      https://www.channelnewsasia.com/singapore/wirecard-case-4-mo…
      ...
      Four more people were charged in court on Wednesday (Aug 17) in connection to the Wirecard investigation, taking the total tally to seven.

      This comes after investigations by the Singapore Police Force's Commercial Affairs Department into the activities of two Singapore subsidiaries of the German company Wirecard AG.

      Three of the four - James Aga Wardhana, Chai Ai Lim and See Lee Wee - were former employees of Wirecard Asia Holding, while Yeo Chiew Hai Henry was a director at Jacobson Fareast Marketing Services.

      The four individuals allegedly conspired with Edo Kurniawan, then Wirecard Asia's vice president of controlling and finance, to dishonestly misappropriate amounts ranging between S$41,200 and S$100,000 from the company.

      Edo left Singapore before investigations into the offences commenced, and a warrant of arrest has been issued against him in connection to the case, said the police.

      Wardhana, See and Yeo are also accused of committing money laundering by allegedly transferring most of the misappropriated amounts to other individuals.

      Additionally, Wardhana has also been charged for allegedly abetting Yeo to falsify four invoices totalling S$184,870 from Jacobson Fareast to Wirecard Asia.

      The four individuals will be charged with criminal breach of trust. If convicted, they could be jailed for up to 15 years and be liable to a fine for each charge.

      Wardhana, See and Yeo have also been charged with the Corruption, Drug Trafficking and Other Serious Crimes (Confiscation of Benefits) Act. If convicted, face jail terms of up to 10 years and fines of up to S$500,000 for each charge.

      Wardhana and Yeo have also been charged with falsification of accounts. If convicted, they could be jailed for up to 10 years and be liable to a fine for each charge.
      Wirecard | 0,029 €
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      schrieb am 22.08.22 15:07:17
      Beitrag Nr. 1.489 ()
      würde mich nicht wundern, wenn Marsalek mit der Autobombe zu tun hätte, die Dugina gestern das Leben gekostet hat.
      das passt zu dem, immer mitten rein. Die Luft wird dünner, auch in Moskau.
      Wirecard | 0,030 €
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      schrieb am 21.09.22 16:01:01
      Beitrag Nr. 1.490 ()
      21.9.
      Aufarbeitung von Milliardenbetrug: Gericht lässt Anklage gegen Ex-Wirecard-Chef Braun zu
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wirecard-landg…
      ...
      Die vierte Strafkammer des Landgerichts München I hat die Klage gegen Braun und zwei weitere Ex-Manager von Wirecard unverändert zugelassen, wie das Oberlandesgericht München mitteilte.

      Das Wirtschaftsstrafverfahren dürfte eines der größten in der deutschen Geschichte werden. Ein Termin für den Prozessbeginn steht nach Angaben des Gerichts noch nicht fest.

      Die Staatsanwaltschaft wirft Braun, seinem Bilanzchef Stephan von Erffa und dem Statthalter von Wirecard in Dubai, Oliver Bellenhaus, in der 474 Seiten starken Anklageschrift Bilanzfälschung, Marktmanipulation, Untreue in mehreren Fällen und gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Braun, der seit Juli 2020 in Untersuchungshaft sitzt, weist die Vorwürfe zurück.
      ...

      Der bevorstehende Prozess dürfte komplex und langwierig werden. Für ihre Anklage hat die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben 340 Firmen, 450 Personen und mehr als 1100 Bankverbindungen als relevant erkannt und überprüft.

      ...
      Wirecard | 0,026 €
      Avatar
      schrieb am 22.09.22 11:13:40
      Beitrag Nr. 1.491 ()
      Hallo, ..................

      wir bedanken uns für Ihr Interesse an unserer Plattform cash for claim.

      Leider konnten wir für Ihre Forderung Wirecard Aktien keinen Käufer finden.

      Wir werden Ihre Daten innerhalb der nächsten 30 Tage bei uns löschen.
      Wirecard | 0,026 €
      Avatar
      schrieb am 27.09.22 00:20:02
      Beitrag Nr. 1.492 ()
      droht an der Börse Hamburg nun auch das Delisting?

      Wirecard | 0,017 €
      Avatar
      schrieb am 28.09.22 15:01:04
      Beitrag Nr. 1.493 ()
      Wie geht's hier nun weiter?
      Neuer Tiefstand.
      Wirecard | 0,011 €
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.09.22 15:04:21
      Beitrag Nr. 1.494 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.485.058 von Danielsun87 am 28.09.22 15:01:04Hmm…was soll hier weitergehen?? Manchmal frage ich mich schon ob alle im jetzt und hier sich befinden
      Wirecard | 0,011 €
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.09.22 16:20:44
      Beitrag Nr. 1.495 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.485.100 von begnadeterAktienverzocker am 28.09.22 15:04:21Danke für die Nichtsaussagende Antwort.

      Für die anderen.
      Wird der Kurs komplett eingestellt?
      Wahnsinn was die letzten Tage und heute hier abgeht. Sind ja nicht erst seit ein paar Tagen insolvent.
      Wirecard | 0,0076 €
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.09.22 16:23:54
      Beitrag Nr. 1.496 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.485.793 von Danielsun87 am 28.09.22 16:20:44Ich bin ja ein freundlicher Zeitgenosse. Du sicherlich auch…
      Aber ich hoffe du bist hier nicht investiert vor lauter Gier
      Wirecard | 0,0076 €
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.09.22 16:32:13
      Beitrag Nr. 1.497 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.485.817 von begnadeterAktienverzocker am 28.09.22 16:23:54Na, dann haben wir was gemeinsames :)

      Nein, nein. Um gottes willen.
      Ich war mal hier drin, ja. Damals, früher als es noch zweistellig war :)

      Ich kenne leider in der Familie jemanden, der hat "nur" 12.000,- hierdurch verloren.

      Die Frage ist aber schon bewusst gestellt um eventuell einen kleinen Zock zu wagen.
      Bei jetzt 0,0075 rein und vielleicht morgen schon wieder raus.
      Zugegeben, es juckt extrem grad bei mir, trotz Dusche heute morgen ;)
      Wirecard | 0,0076 €
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.09.22 16:36:43
      Beitrag Nr. 1.498 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.485.904 von Danielsun87 am 28.09.22 16:32:13Lass es……geh lieber mit dem Geld ins Casino
      Wirecard | 0,0076 €
      Avatar
      schrieb am 04.11.22 21:24:05
      Beitrag Nr. 1.499 ()
      Beatrice Freiwald:

      4.11.
      Another BaFin Executive Must Resign Over Wirecard
      https://paynews42.com/another-bafin-executive-must-resign-ov…

      The financial regulator BaFin is parting ways with its executive director Beatrice Freiwald after a months-long legal dispute. The supervisor is leaving “by virtue of a decision by the German government as a member of Bafin’s board of directors,” the authority announced on Tuesday evening.

      Freiwald, whose contract as Executive Director actually ran until the beginning of 2024, had long been considered a shaky candidate at Bafin. She was harshly criticized by the Wirecard investigation committee, among other things because she was responsible for Bafin’s whistleblower unit, which did not adequately follow up on information from whistleblowers about Wirecard.

      Above all, however, she was blamed for the financial supervisory authority’s handling of private securities transactions by her employees. It is held responsible for the fact that compliance with the already quite permissive regulations was also checked comparatively laxly before Wirecard’s collapse. In the meantime, the regulations have been tightened considerably.

      ...
      Wirecard | 0,016 €
      Avatar
      schrieb am 14.11.22 23:42:18
      Beitrag Nr. 1.500 ()
      Der "Fehler" von Wirecard und Dr. Markus Braun war, nicht engagiert genug ins Crypto-Geschäft eingestiegen zu sein.

      Denn dann hätte sie wie viele "Krypto-Börsen" einen eigenen Coin/Token herausgeben können für Leute, die bereit waren dafür gute EURO's oder U.S.dollar anfangs und auch fortlaufend bei neuen Ausgaben zu bezahlen.

      So war Wirecard ganz altmodisch im Wesentlichen auf Anleihen (*) und Bankkredite (**) angewiesen. Als dieses Geld daraus ausgegeben oder zweckentfremdet war, war auch Wirecard am Ende.

      Mit einem eigenen Crypto-Coin/Token hätte Wirecard das Spiel mMn noch (viel) länger betreiben können.


      (*)
      Zitat von faultcode: ...
      Noch im Jahr 2019 hatte das Unternehmen über eine Softbank-Anleihe 1,4 Milliarden Euro eingenommen, insgesamt dürften sich die liquiden Mittel 2020 auf etwa 2,5 bis drei Milliarden Euro belaufen haben. Etwa 700 Millionen Euro machte das Unternehmen operativen Verlust. Ungefähr 800 Millionen Euro wurden für Akquisitionen aufgewendet. 1,5 Milliarden Euro verschwanden als Mittelabflüsse auf dubiose Weise. In den letzten Monaten des Unternehmens hatten sich die Mittelabflüsse derart beschleunigt, dass die These von der Ahnungslosigkeit des Managements erschüttert wurde.
      ...

      (**)
      ...
      16 andere Banken haben Wirecard hingegen vertraut und insgesamt 1,7 Milliarden Euro verloren. Darunter mit der Landesbank Baden-Württemberg und der KfW in Frankfurt zwei öffentliche Geldinstitute.
      ...
      https://www.sueddeutsche.de/bayern/aschheim-wirecard-kindler…
      Wirecard | 0,016 €
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