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    Gedanken über das Verhalten beim negativen Marktumfeld - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.09.00 16:08:11 von
    neuester Beitrag 11.04.01 21:30:14 von
    Beiträge: 155
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      schrieb am 30.09.00 16:08:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Gedanken über das Verhalten beim negativen Marktumfeld

      Ich glaube so mancher Anleger hat in den letzten Wochen eine Menge Kohle (Buchverluste) an der Börse verloren. Wer aus der Flut von Informationen nur das filtert, was zu seinem Szenario paßt, der erleidet mit großer Sicherheit bei seinem Aktien- oder OS-Engagement Schiffbruch. Verlustpositionen bei Aktien und OS sind für uns Spekulanten auf die Dauer gar nicht zu vermeiden. Fehlspekulationen darf ich aber nicht als persönliche Niederlage interpretieren. Eine Kursentwicklung, ob positiv oder negativ, muß ich als Aktionär nüchtern analysieren. Ich muß möglichst versuchen, meine eigene Fehlerquote zu senken. Ich möchte nicht, daß das Prinzip Hoffnung zur Strategie wird, es ist aber schwer sich von der Negativstimmung, die zur Zeit die Märkte beherrschen, zu befreien. Cool bleiben ist einfacher gesagt als getan. Mangelnde Disziplin und keine durchdachte Strategie, verleiten so manchen Anleger jetzt seine Aktienbestände panikartig zu verkaufen. Damit will ich nicht sagen, daß man auf Verliereraktien sitzen bleiben soll, im Gegenteil, um erfolgreich zu sein, darf ich Minuspositionen nicht unkontrolliert ausweiten lassen.

      Emotionale Starrköpfigkeit und Euphorie sind vollkommen fehl am Platze. Mein eigenes Verhalten darf ich auf keinem Fall überschätzen, vielmehr muß ich selbstkritisch mein Anlageverhalten beleuchten. Wie oben schon erwähnt, sollte man sich schon klarmachen, wie hoch der Verlust bei einer Aktienanlage sein darf.

      Wieder hat der September sich als ein sehr schlechter Börsenmonat präsentiert. Für Optionsscheinbesitzer - die Kurzläufer im Depot haben - sind solche Baisse-Phasen brandgefährlich. Schnell können Verluste von über 50 Prozent, oder sogar Totalverluste entstehen, wenn nicht rechtzeitig die Reißleine gezogen wird. Aber auch diese schlechte Marktverfassung wird nicht auf Dauer bleiben und sind meines Erachten nur temporär. Auch wenn jetzt schon wieder die ersten Crashproheten ihr Haupt erheben. Ich denke dabei an Roland Leuschel und Konsorten. Fraglich bleibt, ob wir nun dieses Jahr noch eine echte Jahresendrally bekommen.

      Das Übertreibungsphasen nach oben durch Übertreibungsphasen nach unten abgelöst werden, ist eigentlich der normale Börsenzyklus und dies Szenario erleben wir momentan. In der Regel sind Haussephasen an der Börse mindestens dreimal so lang wie Baissephasen. Seit März befinden wir uns in einem Bärenmarkt, auch wenn wir eine kleine Zwischenrally, bei einigen Aktien von Mai bis August hatten, so laufen doch viele Aktien seitwärts, bzw. stürzen einige Werte regelrecht ab, abgesehen von einzelnen Branchen, die weiterhin eine sehr gute Performance aufweisen können.

      Ich konzentriere mein Investment auf Zukunftsbranchen, die ein erhebliches Wachstumspotential besitzen. Diese Aktien-Gesellschaften sollten auf ihrem Gebiet schon Markt- bzw. Technologieführer sein, denn Qualität setzt sich auf Dauer durch. Wenn diese Company dazu noch ein sogenannter Blue Chip ist, und das Management einen guten Ruf genießt, um so besser. Das aber selbst solche Kriterien nicht vor Verlusten schützen, sehen wir an Intel. Trotzdem, wenn ich von einer Wachstumsaktie überzeugt bin, werde ich bei einer kleinen Kursdelle nicht sofort verkaufen, es sei denn ich habe OS.

      Außerordentlich interessant sind diejenigen Aktiengesellschaften, die trotz der Kursschwäche relative Stärke aufweisen und nur geringfügig korrigieren, oder selbst noch in solchen Phasen neue ATH erreichen und technisch in einer hervorragenden Verfassung sind und relative Stärke zeigen. Schaut Euch doch nur mal eine Medimmune, Juniper Networks, Corning, Siebel Systems oder eine EMC an, um nur einige zu nennen.

      Jetzt muß ich aber wieder auf die Analysten zurückkommen. Die Macht der renommierten Brokerhäuser darf keiner von uns unterschätzen. Wenn dann noch namhafte Analysten der jeweiligen Brokerhäuser bestimmte Branchen abwerten, gibt es für die Kurse der betreffenden Gesellschaften meist kein halten mehr. Wie schnell das gehen kann, haben wir bei Nokia gesehen, ein anderes Beispiel ist die oben erwähnte Intel. Aber auch Nortel Networks oder eine Siemens haben mittlerweile schon 30 Prozent korrigiert, trotz rosiger Zukunftsaussichten. Die anfangs so hochgelobten Aktien wie Ericsson oder Motorola sind nun auch deutlich auf Tauchstation.

      Außerdem befindet sich fast der gesamte Halbleiterbereich seit der Umsatz- und Gewinnwarnung von Intel im freien Fall. Wenn jetzt noch jemand Aktien, wie z. B. eine AMD in seinem Depot hat, sollte auf keinem Fall mehr verkaufen. Vielleicht sollte man langsam darüber nachdenken, mal antizyklisch zu handeln. Das die Volatilität bei Halbleiteraktien stets groß ist, hat die Vergangenheit gezeigt. Überrascht bin ich aber über die Vehemenz dieser Korrektur, denn selbst die blendenden Aussichten einer Texas Instruments wird nicht mehr zur Kenntnis genommen und TI wird einfach mit in den Orkus gerissen. Jetzt sage mir keiner, daß könnte bei Biotech-Aktien nicht passieren. Nicht nur die Kulmbach-Mafia hat den Biotech Sektor zum neuen Trendsetter auserkoren. Man sollte stets Bedenken, daß gewisse Modetrends plötzlich und unerwartet vorbei sein können, auch wenn namhafte Experten der ganzen Branche rosige Perspektiven prophezeien. Zu Bedenken ist aber, daß
      die sogenannten Experten ihr Fähnlein nach den Wind hängen, folglich sind die meisten von denen pure Opportunisten.


      Wie nervös momentan die Anleger in den Staaten sind, sehen wir an Apple. 52 Prozent Verlust an 1 Tag sind verdammt eine Menge Holz. Plötzlich verlieren alle US-Firmen mit einem hohen Exportanteil zusehends an Attraktivität, folglich sind die Währungskonstellationen neben der zukünftigen Zins- und Rohstoffpreisentwicklung auch äußerst wichtig für eine Anlageentscheidung. Das Damoklesschwert einer Umsatz- und Gewinnwarnung schwebt über so manche Aktiengesellschaft. Wehe die Umsatzzahlen von hoch bewerteten Hightech-Aktien stimmen nicht. Das Gejammer in den verschiedenen Informationsboards belegen recht deutlich, daß viele Börsenspieler mit Casino-Mentalität jetzt vor einem finanziellen Desaster stehen. Tja, so einfach ist das Geldverdienen an den Börsen in dieser nervösen Börsenphase nicht.

      Eigentlich ist es immer das gleiche Bild, in einer Hausse werden die Aktien von namhaften Analysten immer weiter hochgestuft und die gierige Meute (Herdentrieb) der Anleger treibt die Kurse in ungeahnte Höhen. Das veranlaßt wieder einige Analysten dazu, nun wieder mit neuen und noch höheren Kurszielen zu hausieren, bis wir letztlich eine echte Spekublase haben. Bei positiven psychologischem Marktumfeld werden negative Nachrichten systematisch verdrängt und alles wird für die Zukunft rosig ausgemalt.

      Bei einer Baisse passiert genau das Gegenteil. Positive Nachrichten werden vom Börsenpublikum nicht mehr wahrgenommen und alles erscheint in einem negativen Licht. Wie schnell Haussephasen in Baissephasen umschlagen können, haben wir schon Mitte März, bzw. April 2000 erlebt.

      Die jetzige Unsicherheit an der Währungs- bzw. Rohstoffront birgt noch erhebliche Gefahren, folglich kann keiner von uns sagen, wohin die Kurse gehen. Ich gehe davon aus, daß wir das Schlimmste überstanden haben und wir schon bald wieder Kaufkurse sehen.

      Ps. Rolf, beim nächsten 50er-Treffen versuche ich zu kommen

      Capoon, der oft nonkonformistisch denkt
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 16:21:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nicht schlecht Herr Specht (Capoon)!
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 16:52:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      hallo capoon

      vielen dank für diesen emotionsfreien, sehr grundsätzlichen beitrag

      da ich zwar erst seit beginn des jahres mit aktien beschäftigt bin, aber einige jahre mit
      waren - und devisentermingeschäften befasst war, kann ich deine sicht der dinge nur unterstreichen

      mit emotionen ist nichts zu holen, lautete meine damalige devise und die beherzige ich nun auch bei meinem
      aktieninvestment

      mir gefällt deine nüchterne, aber äusserst imposante sicht der dinge
      offensichtlich bist du deswegen auch ziemlich erfolgreich in deinen investments, wie ich mal von rolf hörte

      da nicht nur mich derartig nüchterne, anatytische postings aus dem stand begeistern, würde ich mich freuen,
      wenn wir mailmäßig einmal kontakt bekämen unter ubschroede@t-online.de

      gruß
      m1 - der individualist
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 17:09:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Capoon,

      Klasse. Ich bewundere immer Deine Marktübersicht und frage mich, wieviel Stunden Du Dich wohl am Tag mit der Börse beschäftigst...

      Ich freue mich wahnsinnig, wenn Du am 20. Sep nach Kölle kommen könntest.

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 30.09.00 17:26:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Lieber Capoon, liebe 50er,

      für einen langfristig orientierten Anleger, der nicht die Vorteile schwankender Tageskurse nutzen kann oder möchte, sind die letzten Monate in der Tat eine harte Probe. Sobald Licht am Ende des Tunnels sichtbar scheint, erkennt man dies als eine von vielen Lampen, nach der der Tunnel wieder dunkel wird.

      Bessere Börsenzeiten werden kommen. Dies sollte jedem klar sein. Aber keiner weiß, wann sie beginnen und wie lange sie dauern.
      Für meinen Geschmack war der Optimismus der meisten bereits viel zu früh viel zu groß.

      Im April, als viele gute Aktien (z.B. Millennium) mal so eben 50, 60 oder 80 % ihres Wertes verloren, war die Entäuschung riesig über die gemachten "Verluste". Der Pessimismus war groß, die Stimmung am Boden. Diejenigen, die gegen den Pessimismus optimistisch kauften, konnten ihr Depot bis heute verdoppeln.

      Bereits im Mai kam neuer Optimismus auf. Es wurde von der Sommerralley gesprochen. Diese wurde schnell von der erwarteten Herbstralley abgelöst. In ein paar Wochen, sollte die Herbstralley ausbleiben, erzählen die ersten etwas von einer Jahresend- und dann von einer Frühjahrsralley. So wie jedes Jahr.

      Wird eine Ralley erwartet und ist der Optimismus groß, sind viele voll investiert. Wenn ich glaube zu wissen, daß es aufwärts geht, sehe ich zu, daß ich maximal dabei bin.
      Werden jedoch stagnierende oder sinkende Kurse erwartet, macht es keinen Sinn investiert zu sein, und viele halten viel Cash. Der Pessimismus ist groß.

      Nur wenn der Pessimismus weitverbreitet und groß ist, gibt es eine gute Chance auf eine schöne Ralley. Alle die noch nicht investiert sind, müssen bei anziehenden Kursen einsteigen, um den Zug nicht zu verpassen. Kein Problem, denn Geld zum investieren ist durch den Pessimismus ausreichend vorhanden. Die Hausse nährt die Hausse.

      Wie war das vor einem Jahr? Keiner hatte einen solchen Anstieg zum Jahresende erwartet. Der Aufschwung kam völlig überraschend, für viele noch zu früh, da man sich bereits auf eine Frühjahrsralley eingestellt hatte. Mancher hatte sich bereits auf die Feiertage vorbereitet und wollte das Börsenjahr ruhig ausklingen lassen.

      Drum laßt uns freuen, wenn der Pessimismus am größten ist. Es ist ein positives Zeichen für die Zukunft der Märkte.

      Doch halt in Amerika stehen noch Wahlen aus. Ob da wohl das gleiche passiert, wie bei der Rußlandwahl im März, als die Kurse mal eben 20 bis 50 % anzogen, um danach wieder in der Versenkung zu verschwinden?

      Ist halt nur eine Lampe gewesen in einem langen Tunnel mit einem dunklem Anfang und einem hellen Ende.

      Gruß Penny - der Analytiker :cool:

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      Avatar
      schrieb am 01.10.00 12:10:39
      Beitrag Nr. 6 ()
      hallo Capoon,

      dein artikel hat mir sehr gut gefallen;- ist auch nicht verwunderlich, denn er deckt sich mit meiner eigenen sicht der dinge.

      eines möchte ich noch ergänzend bemerken :

      in den jahren 98 und 99 hatten wir einen sehr ähnlichen aktienverlauf;- jetzt scheint sich nahezu der gleiche rythmus abzuzeichnen : kursverfall im frühjahr und sommer mit seitwärtsbewegung;- starke kursverluste im sept.;- *nachbeben*, aber nur sehr kurz im okt.;- danach ralley......

      es SCHEINT sich zu wiederholen :

      ich bin hier sehr skeptisch. es wäre einfach ZU LEICHT immer nach dem gleichen rythmus zu verfahren....

      deshalb habe ich mich MENTAL (und das ist das wichtigste) darauf eingestellt, dass die von so vielen erwartete herbstralley dieses jahr ausbleibt und eher seitwärts- oder abwärtsbewegungen erfolgen werden.

      begründungen, die dann auch einige anal-ysten anstrengen würden, könnten u.a. sein :

      -rohstoff- und ölkrise

      -euroschwäche und damit verbunden neue zinsängste

      -ertragsschwäche bei diversen wachstumsbranchen

      -ende des neuemissionshypes

      -firmanskandale wie bei gigabell, L+H, infomatec usw.


      die MENTALE einstellung ist in meinen augen, neben der fundamentalbewertung der einzelnen AG`s, das allerwichtigste, sonst verkauft man in der regel vor lauter panik zu tiefstkursen.

      auch sollte man sich vergegenwärtigen, dass die jeweiligen AG`s monate oder auch mehrere quartale benötigen, um wichtige *weichen* in der betriebsführung zu stellen und umzusetzen.heute ist es ja *mode* firmen wegen kleinen änderungen im umsatz und im ertrag gnadenlos abzustrafen;- nach 2 quartalen sieht die welt schon wieder ganz anders aus, nur, wenn die abstrafung in die *hypezeit* fällt, braucht man unter umständen ein ganzes jahr (oder noch mehr) um positive tendenzen auch in steigende aktienkurse umgesetzt zu bekommen.

      natürlich besteht auch die möglichkeit, *auf fahrende züge* (hypes) aufzuspringen und zum rechten zeitpunkt wieder abzusteigen. ich habe so das gefühl, dass einige der 50-ziger im moment nach dieser methode verfahren. mir wäre das zu risikoreich und rate bei einer solchen methode zur vorsicht. besonders der biotechbereich und der telekommunikationsbereich werden noch viele pleiten erleben. wehe dem der hier auf *drittklassige pferde* gesetzt hat.

      ich bin nun ca. 4 jahre an der börse (die letzten drei jahre mit *richtigen* einsätzen, vorher wars nur *spielgeld*) und habe tendenziell eigentlich nur aufwärtsbewegenungen erlebt. betrachtet man nämlich die charts über mehrere jahre, wird klar, dass die *bösen herbstmonate* nur kleine pickel im vieljährlichen chart sind;- und da sind wir wieder beim mentalen (man kann es auch nervenstärke nennen).
      fundamental muss die jeweilige AG in ordnung sein, dann sieht man, nötige geduld vorausgesetzt, immer steigende kurse.ob dieser steigende trend allerdings *immer* anhält, wage ich zu bezweifeln.

      meine persönliche einschätzung ist:

      der anstieg der indizes wird sich tendenziell verlangsamen;- ob das schon in diesem jahr oder 2001, oder 2002 sein wird, wage ich nicht zu beurteilen, aber, wenn die generellen weichen im i-net und in der biotechnologie *verlegt* sind, werden die übertreibungen an der börse abnehmen, aber auch die untertreibungen.

      10 oder 15 jahresperspektiven, ala *max* sind blödsinn, auch wenn sie von einem professore stammen. wir können froh sein, wenn wir die entwicklung tendenziell über 2 oder 3 jahre richtig abschätzen, mehr ist meiner meinung nach nicht möglich.

      es gilt also geduldig zu sein;- aber auch wachsam, denn *ewig* werden die börsen nicht so weiterklettern, wie in den letzten jahren.

      *hin und her macht taschen leer*, stimmt für mich immer noch;- im moment haben einige 50-ziger diesen leitsatz zu sehr verdrängt,NUR DIE GANZ KLEVEREN, werden mit *hin und her* wirklich geld verdienen, der grosse rest bleibt auf der strecke.


      Tolot
      Avatar
      schrieb am 01.10.00 14:09:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi Leute,

      hin und her macht Taschen leer,

      dass diese Aussage stimmt, durfte ich dieses Jahr reallife erfahren. Ebenso hat es sich für mich als Fehler herausgestellt, voll auf nur eine Branche zu setzen, Stichwort Korrelation. Eine schlechte Nachricht nur eines Unternehmens aus der betreffenden Branche und das ganze Depot ist im Keller.

      Aber das wichtigste scheint mir zu sein, aus den Fehlern zu lernen und sich nicht "unterkriegen" zu lassen.

      Gruß Joe :)
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 11:10:37
      Beitrag Nr. 8 ()
      Also, wenn Apple über 50% seiner Marktkapitalisierung an einem Tag verliert, dann gibt mir das schon zu denken, immerhin schreibt das Unternehmen seit einigen Jahren Gewinne und wird jetzt ungefähr in der Höhe seiner Umsätze bewertet. Hier lässt sich die Branchenkorrelation gut beobachten, sofort treten Analysten auf den Plan, die den ganzen Sektor abstufen (nachdem zuvor 10 von 19 Analysten Apple als "Strong Buy" bezeichnet haben). WAS analysieren die eigentlich?:

      Apples Warnings of Weaker Sales, Earnings Causes Panic in Computer Industry

      Saturday, September 30, 2000 05:11:03 AM - Knight Ridder

      Sep. 30 (The Dallas Morning News/KRTBN)--Concern that growth in the personal-computer industry could be slowing turned into panic Friday, as investors dumped shares in a massive sell-off after Apple Computer Inc.`s warning of weaker sales and earnings.
      The industry has been plagued by uncertainty since Sept. 21, when Intel Corp., the leading maker of computer microprocessors, warned that third-quarter revenue would fall below Wall Street`s expectations. Intel cited weaker demand in Europe. Some computer makers, including Dell Computer Corp. of Round Rock, Texas, sought to smooth over worries and reiterated that their sales remain on track.

      But the report from Apple sent the entire technology sector into a tailspin, even though the maker of Macintosh computers has generally been considered a niche player in the industry for some time. Apple, with 132 million shares changing hands, lost more than half its value Friday, falling $27.75 to end the day at $25.75. The tech-laden Nasdaq index dropped 105.50 points to 3,672.82.

      "The pendulum only swings from one extreme to another," said Ashok Kumar, an analyst with U.S. Bancorp Piper Jaffray Inc.

      Other industry players were caught in the downdraft. Gateway Inc. was off $5.75 to $48.25. Hewlett-Packard Co. dropped $6.31 to $97.50. Dell fell $2.62 to $30.81. Houston-based Compaq Computer Corp. lost 73 cents to close at $27.52. And Intel dipped $2.88 to $41.56.

      Separately, Intel acknowledged a report that it has halted work on a processor called Timna , a chip that was aimed at the market for low-cost desktop PCs. The company blamed changing market conditions.

      Influential analyst Andrew Neff of Bear Stearns & Co. contributed to Friday`s sell-off by downgrading Dell, Gateway, Compaq and Hewlett-Packard. Mr. Neff has ranked among the best PC analysts in Institutional Investor magazine`s survey of money managers for several years.

      But some industry executives argued that the pessimism was overdone, and that the upcoming holiday season still promises to be strong because of consumers` sustained interest in the Internet.

      "It`s fair to say there`s some panic afoot, but that`s not always tied to reality," said Dave Edmondson, executive vice president and chief operating officer of RadioShack Corp., the Fort Worth-based electronics retail chain. RadioShack, which sells Compaq computers, is looking forward to a strong quarter for all of its product lines, including PCs, he said.

      Mr. Edmondson said many Internet-wired households are buying additional machines for various family members. "We`re moving from one computer to two to three," he said.

      Dell has tried to get investors to focus on its efforts in Asia and India. The company said India will soon become one of its top 10 markets.

      And at least twice in recent weeks, chairman Michael Dell has said that a decline in the price of computer components will boost PC sales for the company. Dell has been cutting prices as a result.

      Apple`s problems are unique to the company, Mr. Kumar said. The company, based in Cupertino, Calif., warned Thursday that slower-than-anticipated sales this month could mean quarterly earnings that are as much as 33 percent below expectations.

      Investors have been mistaken in believing that Apple has become a growth company again, when it really remains a turnaround in progress, Mr. Kumar said. He added that he didn`t "want to underplay the issues in the PC market."

      The PC industry, which for years has been a juggernaut for the U.S. economy, is showing signs of fatigue, analysts said.

      "Customer are focused on faster Internet access, not faster PCs," said David Goldstein, president of Channel Marketing Corp., a Dallas market research firm. "The PC market has no new technology, no gotta-have-it, latest-greatest thing. And there are no new, lower price points to drive buyers into the market."

      Mr. Kumar said growth rates are moderating, partly because the numbers in more mature markets have gotten so big, and partly because forecasts for some developing countries have been overdone.

      Worldwide, the PC industry is expected to sell 19 percent more desktop and notebook units this year than in 1999, slightly below the average of the past five years, said Roger Kay, an analyst with International Data Corp., a market research firm in Framingham, Mass.

      "We`re in choppy seas here," Mr. Kay said.

      One problem is that commercial sales have been slowing because many
      corporations just upgraded their equipment last year to stave off the Y2K computer bug. While spending on software for Internet-related strategies remains strong, analysts said, companies aren`t necessarily buying PCs by the truckload.

      As for the consumer market, about 52 percent of U.S. homes now have a PC, according to International Data, and the rate of market penetration in this country has been slowing. As a result, overseas markets, particularly in Asia, are carrying a greater burden for the industry.

      Mr. Goldstein said a more precarious U.S. economy might also play a factor in slowing PC sales. People who are worried about the prices of home heating oil this winter, his thinking goes, may prefer to hold on to an aging computer a little longer rather than replace it.

      --By Alan Goldstein and Leah Beth Ward


      Wann sind Sun Microsystems und EMC dran?

      @Capoon,

      benutzt du eine bestimmte Software, um die Aktien mit relativer Stärke herauszufiltern?

      Keep Smiling, Joe :)
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 13:51:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      passt auch noch dazu:

      Die Nacht ist vor Tagesanbruch am dunkelsten, sagt ein Sprichwort. Nur - wann dieser schwärzeste Punkt erreicht wurde, weiß man immer erst hinterher. Die aktuell hohe Volatilität der Märkte zeigt die extreme Unsicherheit und ist stets das Vorbeben für künftige starke Trends - fragt sich allerdings noch, in welche Richtung.

      An den Börsen -insbesondere bei den Technologie-Werten- ist es dunkel, sehr dunkel. Im großen Rahmen des Hexengebräus aus Währungsdisparitäten, hohem Ölpreis und Gewinnwarnungen findet -wieder einmal von der NASDAQ angeführt- eine Branchenrotation der besonderen Art statt.

      Branchenrotation – je öfter, je gründlicher der Wandel

      Jeden Tag erleben wir die Demontage eines anderen Industriezweiges. Am Freitag löste eine Gewinnwarnung von Apple ein Massaker im PC-Breich aus, einen Tag vorher riss Priceline den Internet-Sektor in die Tiefe, vor einer Woche war es die Aktie von Intel, die den Halbleiterbereich zertrümmerte. Der TK-Bereich samt Equipment steht spätestens seit den Warnungen von Nokia und Ericsson unter Dauerdruck. Die UMTS-Lizenzen tun ein Übriges. Am Freitag erwischte es CISCO wieder einmal. Mit einem Kurs von 55,25 US-Dollar ist das Papier fast am Niveau des Jahresanfangs angelangt. Auch im optischen Netzwerkbereich sind noch ein paar hoch bewertete, hochkapitalisierte Aktien “reif“. Die Software traf es in Gestalt von Oracle und anderenebenfalls schon.

      Wenn dann alle Branchen durch sind, wird man entweder zum nächsten Durchgang schreiten -wir befinden uns gerade in der vierten Runde- oder bei einem Rückblick zu der Überzeugung kommen, dass es jetzt nur noch aufwärts gehen kann. Dann werden auch wieder gute Nachrichten registriert - bis dahin bewegen fast ausschließlich schlechte Meldungen die Kurse.

      Diese Branchenrotation demontiert für jeden Industriezweig getrennt schließlich immer auch die hochkapitalisierten Titel. Darüberhinaus findet in diesem Prozess eine selektive Neupositionierung statt. Dass es diese gibt, macht vorsichtige Hoffnung auf ein nicht allzu fern liegendes Ende der Korrektur. Jüngstes Beispiel: Im Massaker auf dem PC-Segment kann mancher Handheld-Hersteller zulegen. Und an dem Tag, als Intel in der Spitze 25 Prozent verlor, gewinnen Halbleiterwerte wie AMCC, Cypress, National Semiconductor, AMD, Analog Devices und Texas Instruments.

      Das Resultat eines solchen Prozesses ist ein für jede Branche deutlich reduziertes durchschnittliches Bewertungsniveau. Und wir sehen neue Favoriten - in der Form ganzer Sektoren, einzelner Branchen und Teilbranchen, sowie bestimmter Individualstories. Je tiefgreifender die Korrektur, je gründlicher fällt der Wandel aus.

      Wie weit ist die Korrektur?

      Der vernichtende, aber auch reinigende Rotationsprozess in den Finanzmärkten wird erst dann sein wirkliches Ende finden, wenn die Ursachen beseitigt sind. Bei der Suche nach angemessenen Bewertungen sind wir schon weit vorangeschritten.

      Wenn sich beim Ölpreis als gegenwärtig wichtigem globalen Faktor eine nachhaltige Trendumkehr abzeichnet, könnte eine Wirkungskette angestossen werden, die die transatlantischen Wachstumserwartungen redimensioniert und hierüber die Währungsparitäten auf ein neues Gleichgewicht führt. Der hohe US-Dollar wird interessanterweise ja nun auch von amerikanischer Seite als Belastung empfunden.

      Das sollte ein wichtiges Befreiungssignal für die Märkte liefern.

      Markttechnik

      In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Charttechnik des mittlerweile fast zur Leitbörse der Welt aufgestiegenen NASDAQ. Bei einem Stand von fast 3673 Punkten liegen wir ungefähr 200 Punkte über dem aus Spätjahr 1998 stammenden langfristigen Aufwärtstrend. Die kürzer laufenden gewogenen Durchschnitte nähern sich bereits deutlich der 200-Tage Linie. Der Index ist geringfügig darunter abgetaucht. Die Stochastik notiert am überverkauften Bereich, der RSI fällt im unteren neutralen Bereich. Der MACD fällt im negativen Bereich und steht auf "Verkaufen".

      Die grosse Frage ist jetzt, ob die aktuelle statische Unterstützungslinie bei etwa 3640 hält. Dies scheint angesichts der schwachen Technik eher zweifelhaft, deren laufende Verschlechterung dafür verantwortlich ist, dass auch der letzte Versuch vom 28. September, den Abwärtstrend aus März diesen Jahres zu brechen, scheiterte.

      Damit ergibt sich ein Abwärtspotential bis ungefähr 3500 Punkte, einer Region, die zuletzt im November 1999 gesehen wurde. Da hier auch der oben erwähnte langfristige Aufwärtstrend verläuft, entspräche sein Test dem Ernst der Lage. Letzte Prüfung übrigens vor etwas mehr als einem Jahr, Mitte Oktober 1999!

      Leithammel Halbleitermarkt

      In einem weiteren Sektor-Watch befassen wir uns an diesem Wochenende mit dem Halbleitermarkt, der in der jüngeren Vergangenheit eine Art Leitfunktion im Technologiebereich hatte.

      Quelle: wallstreet:online


      Gruß Joe - der gerade seine 200 eMail-News bearbeitet :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 16:06:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo Ihr "Verhaltensbörsenbeobachter",

      ich habe neben mir eine Statistik vom Handelsblatt mit den durchschnittlichen Monatserträge des Dax in % seit 1970.

      Wenn man rein von der Daxstatistik ausgeht, ist der September der absolut schlechteste Monat in den letzten 30 Jahren als Monat betrachtet. Danach gibt es (rein statistisch gesehen) ein durchschnittlichen Anstieg von 0,3 % im Okt, im Nov +1,2 % um dann im Dez 2,4 % im Schnitt zu machen.

      Es wäre ja Klasse, wen es denn so käme...

      Ich bin auf jeden Fall schon heute voll investiert und hoffe das wir uns gemäß der Statistik auf die letzten drei Monate freuen können...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 02.10.00 16:38:05
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo zusammen,

      ich halte es auch fuer ungemein interessant zu erfahren, wie wir Anlager uns verhalten, wenn es mal nicht so gut laeuft. Bei einer Hausse ist jeder noch so frische Anleger nach den ersten paar Gewinnen in seinem Selbstverstaendnis ein Boersenexperte mit ausgefeilter Strategie. Ob diese Strategie belastbar ist zeigt sich erst in solch schwierigen Zeiten wie jetzt.
      Dazu stand ein spannender Artikel im Investor vom letzten Samstag, den ich hier auszugsweise mal reinstelle:
      Strategie zurechtlegen Bevor Sie in eine Aktie einsteigen, machen Sie sich klar, warum Sie das Papier kaufen, wie lange Sie es halten wollen, welchen Kursgewinn Sie in dieser Zeit erwarten und welchen Verlust Sie bereit sind, maximal zu tragen. Faustregel: Riskieren Sie auf der Verlustseite hoechstens ein Drittel des erwarteten Gewinns.
      Alternatives Szenario entwickeln Entwickeln Sie ein Negativszenario, dass Ihren Kauf- und Verkaufentscheidung oder der allgemeinen Marktmeinung bewusst zuwider laeuft. Ueberlegen Sie sich, welches Verlustpotenzial bzw. welche Verlustwahrscheinlichkeit sich daraus ergibt. Auf diese Weise entwickeln Sie ein Gefuehl dafuer, ab wann die Dinge in die falsche Richtung laufen.
      Positionen regelmaessig checken Vergessen Sie Ihre Einstandskurse! Pruefen Sie stattdessen Ihr Engagement auf Basis der zwischenzeitlichen Kursentwicklung und passenSie Ihre Gewinnerwartungen und Verlustgrenzen bei einem Kursanstieg nach oben an. Auf diese Weise lassen Sie Ihre Gewinne laufe, machen aber rechtzeitig Kasse, wenn der Aufwaertstrend zu kippen droht.
      Tagebuch fuehren Fuehren Sie ein Logbuch fuer Ihr Depot. Notieren Sie darin jeden Kauf und Verkauf und schreiben Sie dazu die entsprechende Begruendung, nebst Kursziel und Verlustgrenze. Aus der zeitlichen Distanz heraus lassen sich so krasse Fehleinschaetzungen nuechtern analysieren. Geben Sie dieses Buch von Zeit zu Zeit einem kritischen Leser. So wird die Stetigkeit Ihres Anlageverhaltens von einem Dritten ueberprueft.
      Psychischen Druck vermeiden Um der Psychofalle "Selbstverpflichtung" so weit wie moeglich zu entgehen, sollten Sie nicht nur die realen, sondern auch die psychischen Kosten fuer eine Rueckgaengigmachung Ihrer Anlageentscheidung (sprich den Verkauf mit Verlust) gering halten. Halten Sie deshalb den Kreis der Mitwisser gering. Auf diese Weise verringern Sie den Druck, auf Ihre Fehlspekulation oeffentlich angesprochen zu werden.
      Eine Frage des Typs Achten Sie darauf, dass Ihre Anlageformen zu Ihrem Anlagetyp passen. Aengstliche Naturen sind beispieslweise mit Internetaktien schlecht beraten. Streuen Sie Ihr Depot auf viele Titel. Auf diese Weise faellt es Ihnen leichter, einen Verlust bei einzelnen Positionen zu realisieren.

      Soweit der Investor

      glueckauf
      jaroel
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 18:48:47
      Beitrag Nr. 12 ()
      liebe privatanleger,

      zur derzeitigen situation an den märkten möchte ich euch folgende zusammenfassung nicht vorenthalten.
      text stammt nicht aus meiner feder sondern von christian ernst frenko.
      fazit: janz ruhig, et läuft, alles voll normal.

      Die fundamentale Lage hat sich merklich gebessert. So ging der Ölpreis deutlich zurück, die Gewinnwarnungssaison ist fast beendet und der Euro hielt sich nach Interventionen stabil und notiert deutlich über Tiefststand. Das knappe Nein der Dänen zum Euro belastete diesen jedoch nicht.

      Auch in den USA wird der Dollar bei einem sich stabilisierenden Euro zumindest nicht mehr signifikant an Stärke gewinnen. Das Wirtschaftswachstum in Euroland wird in 2001 aufgrund des hohen Ölpreises zwar etwas an Dynamik verlieren, ein positiver Trend, der sich einige Jahre fortsetzen wird, verbleibt jedoch. Nach deutlichen Abgaben relativierten sich aus dem Ruder gelaufene Bewertungen vieler Titel, zum Teil sind aktuell äußerst attraktive Einstiegskurs erreicht.

      Die Korrektur nach der kurzen aber heftigen Sommerrallye war erwartet worden. Dennoch zeigten sich Marktteilnehmer vom Ausmaß überrascht. Dabei ist der September seit Jahrzehnten als schlechtester Börsenmonat bekannt. Doch jedes Jahr aufs Neue ist die Stimmung zum Herbstbeginn nicht nur gedrückt, sondern es werden ganze Branchen, Bewertungs- und Geschäftsmodelle komplett in Frage gestellt.

      Sicherlich kam in diesem Jahr der hohe Ölpreis, der starke Dollar, sowie der schwache Euro erschwerend hinzu. Für die Unternehmensgewinne in den USA stellt dies in der Tat eine fatale Kombination dar. Doch selbst wenn dies einen deutlichen Rückgang der Gewinndynamik nach sich ziehen wird, ist diese Entwicklung mit einem Rückgang von plusminus 15% der maßgeblichen Indizes vollständig eskomptiert.

      Für die herbstlichen Turbulenzen findet der Markt jedes Jahr neue fundamentale Gründe. Zwar sind diese an sich durchaus zutreffend, doch ist die Reaktion der Märkte hierauf meist stark übertrieben. Diese Übertreibung findet unter kräftiger Mitwirkung großer institutioneller Adressen statt und wird von diesen zur strategischen Positionierung genutzt.

      Die Erklärung hierfür ist einfach. Gewinne im Wertpapiergeschäft lassen sich nur, von einigen Derivatkonstruktionen oder Korridoroptionsscheinen abgesehen, in den Phasen zwischen den Konsolidierungen erwirtschaften. Je höher die Volatilität, desto höher die Kursgewinne. Ob die Kurse dabei fallen oder steigen, spielt keine Rolle. Durch Long- oder Shortpositionen verschiedener unter Nutzung verschiedene Anlageinstrumente stehen dem Marktteilnehmer genügend Instrumente zur Verfügung, um sowohl an Baisse-, als auch an Haussephasen zu partizipieren.

      Institutionelle genießen dabei mannigfaltige Vorteile. So ist der Privatanleger überwiegend auf langlaufende Longpositionen fixiert, während Institutionelle die gesamte Bandbreite an Handelsinstrumenten nutzen. Kurz vor dem Ende einer Rallye verkauft der Institutionelle seine Positionen in den Höhepunkt der Euphorie hinein. Anschließend wartet er den Wendepunkt ab und geht Shortpositionen rein.

      Geben die Märkte signifikant genug nach, kaufen sie die Positionen der Privatanleger zurück, die auf dem Höhepunkt der Panik auch qualitativ hochwertige Titel zu Dumpingpreisen auf den Markt schleudern - und das gleiche Spiel geht von vorne los.

      Zwischen den großen Extremen wie Jahresendrallye und Sommerdepression, die von Institutionellen traditionell zum Averaging genutzt wird, gibt es viele Nuancen und unterschichtige Trends.

      Dass hierbei zur synthetischen Erzeugung von Volatilität jeder Fundamental- bzw. Wirtschaftsfaktor und -Trend öffentlich ausgeschlachtet und in seiner Wirkung potenziert wird, ist nicht verwunderlich. Die Vorgehensweise der Institutionellen ist dabei keineswegs verwerflich, denn auch diese repräsentieren meist Aktiengesellschaften oder Unternehmen, die ihren Aktionären oder Teilhabern gegenüber in der Verpflichtung stehen, möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften.

      Es ist bisweilen nur verwunderlich, wie viele Privatanleger sich unwissentlich über Jahre hinweg an diesem für ihn unvorteilhaften Spiel beteiligen, ohne die zugrunde liegenden Mechanismen objektiv zu erkennen. Aufgrund der hohen Volatilität nahm die Gefahr für Privatanleger in der letzten Zeit deutlich zu. So neigen Privatanleger aus Mangel an Kenntnis meist zu emotionalem Handeln im Rahmen der Massendynamik.

      Auf dem Höhepunkt der Euphorie wird gekauft und auf dem Höhepunkt der Panik wird verkauft - während der versierte und der institutionelle Anleger genau in der umgekehrten Reihenfolge handelt. Private Investoren sollten daher verstärkt dem antizyklischem Handelsansatz Beachtung schenken.

      Um sich angesichts der Übermacht der Institutionellen nicht übervorteilen zu lassen, konnten Privatanleger bis vor kurzem die Buy-and-Hold-Strategie verfolgen (kaufen - liegen lassen - Kurs gewinnt nahezu automatisch, wenn man die Papiere nur lange genug liegen lässt). Dass man sich hierauf nicht mehr vollständig verlassen kann, dürfte ersichtlich geworden sein.

      Der Grund hierfür liegt in der stets weiter vorgreifenden Antizipation von Unternehmens- und Marktentwicklungen. Werden die Erwartungen dann tatsächlich erfüllt, sind meist sogar rückläufige Kurse zu erwarten. Auch dieses Phänomen ist einfach zu erklären: Wenn mit Phantasie behaftete Wachstumswerte die Gewinnzone erreichen, können sie mit objektiven, in diesem Zusammenhang mit profanen Kriterien wie dem KGV bewertet werden. Aus dem Ruder gelaufene Bewertungen werden erst dann dem Gros der Marktteilnehmer bewusst und vergleichende Bewertung kann betrieben werden.

      Des weiteren stößt auch jedes noch so wachstumsstarke Unternehmen irgendwann an seine Grenzen, die durch Kapazitäten, Ressourcen, Marktentwicklung, substituierende Technologien oder Personalausstattung etc. ausgelöst werden. Kein Unternehmen kann auf Dauer Wachstumsraten von 100% vorweisen, auch eine Yahoo oder EM.TV nicht. Werden die Wachstumsraten aber geringer, lässt sich auch dass KGV von 100 oder mehr nicht mehr hinreichend rechtfertigen. In unausweichlicher Konsequenz entwickelt sich der Aktienkurs rückläufig.

      Anleger sollten daher nicht blind der Buy-and-Hold-Strategie folgen - viele Investoren haben auf diese Weise ihr Vermögen vernichteten. Dies soll nicht heißen, dass Privatanleger zu Daytradern mutieren müssen. Nein, die Wahrheit liegt auch hier in der Mitte. Es geht im Handel verstärkt um Momentum - um Schubkraft. Markt-, Sektoren- und Unternehmensstories sind die maßgeblichen Kurstreiber und impulsgebenden Faktoren. Und auch hier sehen sich die Institutionellen gut positioniert, um Trends entweder synthetisch auszulösen oder vorhandene Entwicklungen zu ihrem Vorteil zu verstärken.

      Trend-Investing heißt der Handelsansatz der Zukunft. (siehe hierzu auch Gnomis thread “was gibt es in Zukunft!!!)
      Wer das fundamentale und markttechnische Potential der Logistikbranche in diesem Jahr frühzeitig erkannte, konnte im Sektorendurchschnitt in diesem Jahr Kursgewinne von über 100% verbuchen. Gleiches gilt für die Biotechbranche. Doch auch hier gibt es unterschichtige bzw. kurzfristigere Trends, wie z.B. vor kurzem bei den im Bereich der regenerativen Energien tätigen Unternehmen, die im Zuge des hohen Ölpreises eine kurze aber heftige Rallye vollziehen konnten.

      Gegenüber dem Handelsansatz der Zukunft Trend-Investing sollten sich Investoren sensibilisieren. Hier wird in den nächsten Jahren mit Abstand das meiste Geld zu verdienen sein. Als Frühindikator können verstärkte Statements meinungsbildender Investmenthäuser gegenüber bestimmten Sektoren herangezogen werden, die bisher noch nicht sonderlich im Blickpunkt der Öffentlichkeit standen und Produkt der zunehmenden Marktsegmentierung sind. So wurde aus der eCommerce-Hype die B2B-Welle.

      Aus dem übergelagerten Pharma- und HealthCare-Trend wurde die Biotechwelle, innerhalb der Biotechnologie kristallisierte sich im Rahmen der generell zunehmenden Segmentierung die Sparte der biopharmazeutischen Medikamentenentwickler als die erfolgreichste heraus.

      Diese Trends sind Teil eines kausalen, übergeordneten Trend-Prozesses. Einige wenige Unternehmen entdecken einen Markt, profitieren als First-Mover von Wettbewerbsvorsprung und immenser Nachfrage.

      Anschließend etabliert sich eine Vielzahl neuer Wettbewerber oder Quereinsteiger. Hieraus ergibt sich eine zunehmende Segmentierung des Wettbewerbsumfeldes. Aus der deutlich gesteigerten Zahl der Wettbewerber resultiert Preisdruck und Verdrängungswettbewerb, der sich in letzter Konsequenz in einem breitgefassten Konzentrationsprozess manifestiert, aus dem am Ende des Zyklusses nur eine kleine Zahl von dominierenden Unternehmen hervorgeht.

      Klassisches Beispiel hierfür ist die Automobilbranche. Anfang des letzten Jahrhunderts mit über 1000 Unternehmen an der Börse notiert, gingen aus der Masse der Wettbewerber kaum mehr als fünf Unternehmen hervor, die heute annähernd alle Marktanteile halten. Im Internet wird dies in einigen Jahren oder Jahrzehnten ähnlich gestalten.

      Mit rationalem, diszipliniertem, objektivem und analytischem Anlageverhalten kann sich der Privatanleger durchaus gegenüber den Institutionellen behaupten - vorausgesetzt es gelingt ihm, sich nicht von Emotionen wie Panik und Euphorie leiten zu lassen. Darüber hinaus muss er in der Lage sein, übergeordnete Trends zu erkennen, um an untergeordneten Marktentwicklungen, die in hohem Masse prognostizierbar sind, zu partizipieren.

      Quelle: Newsletter von Christian Ernst Frenko

      also, nerven behalten !!!

      gruß
      schnübbel, dem kein namenszusatz einfällt
      Avatar
      schrieb am 04.10.00 20:06:56
      Beitrag Nr. 13 ()
      hi,

      ich habe zunächst noch gekauft von dem was hier im 50er Board als `hot` empfohlen wurde. Dabei habe ich MASSIV verloren. Seitdem notiere ich mir alle Werte, die hier im 50er Board besonders in den Mittlepunkt gerückt werden in einem Musterdepot und beobachte das.

      Leider muß ich berichten, dass fast ausnahmslos alle Werte die ich in diesem speziellen Depot beobachte, kurz nach Notierung gründlich nachgeben! Dieses Musterdepot schillert auf fast allen Positionen in tiefroten Farben.

      Das macht mich sehr, sehr nachdenklich.

      Natürlich ist das Marktumfeld auch schwierig zur Zeit. Aber ich lerne hier bei Euch, nix zu glauben. Aber auch garnix. Ausser natürlich Basiswissen.

      Das sind meine Gedanken zum negativen Marktumfeld.
      earchy
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 21:22:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      Strategische Überlegungen für die kommende Rally

      Hallo 50-er!

      Fast sämtliche Werte der verschiedenen Hightech-Branchen haben kräftig Federn lassen müssen.
      Schlechte Nachrichten werden überinterpretiert und die guten Nachrichten nur wenig beachtet. Diese Pychobörse eignet sich nicht für Leute mit einem schwachen Nervenkostüm. Das Geldverdienen an der Börse geht doch nicht so einfach, wie es sich viele Naivlinge vorstellen. Das die Psychologie der Marktteilnehmer eine nicht zu unterschätzende Größe darstellt, bewahrheitet sich mal wieder.

      Diesmal kam es über uns ja knüppeldick. Wer hätte von uns gedacht, daß selbst eine Nortel innerhalb eines Tages um 30 Prozent an Wert verliert? Kopfschüttelnd muß ich auch die 25 % Tagesverlust bei JDSU zu Kenntnis nehmen. Andere Werte im FO-Bereich erging es nicht viel besser. Die berühmten 10 Jahrescharts bei den angeblichen Top-Unternehmenen, deren Charts kontinuierlich von links unten nach rechts oben verlaufen, bieten noch lange kein Gewähr dafür, daß es zukünftig auch so weitergeht, auch wenn einige Typen der SAC-Mannschaft uns das verklickern wollen. Um erfolgreich zu bleiben, muß ich mich auf die Begebenheiten des Marktes einstellen und ich darf auch nicht um jeden Preis an Aktien festhalten, die in der Vergangenheit eine sehr gute Performance gezeigt haben. Selbst Aktien mit einem verdammt niedrigen KGV und großen Gewinn- und Umsatzwachstum können noch nach unten gehen, siehe Samsung. Allerdings sind gute Wachstumsaktien der Schlüssel für den zukünftigen Anlageerfolg.

      Wir alle sind ja ständig auf der Suche nach Kaufkandidaten. Schwerpunkt meiner Aktienanlage bildet der Bereich der Informationstechnik, denn wir erleben momentan eine informelle Revolution.. Zur schnelleren Übertragung von Daten und der stets zunehmenden Datenmengen brauchen wir optische Netzwerke. Deshalb bleibt die Nachfrage nach optischen Netzwerken ungebrochen und ein Abflauen scheint künftig auch noch lange nicht in Sicht zu sein. Der Boom in diesem Bereich hat gerade erst begonnen, denn es gibt noch jede Menge alter Kupferleitungen, die durch Glasfaser ersetzt werden müssen. Andere Zukunftsbranchen sind meines Erachtens: Speicher- und Servertechnologie, Netzsicherheitstechnik, E-Commerce Software, Contentanbieter, Telekomausrüster und Biotech, wobei ich vom Biotech überhaupt keine Ahnung habe und dies ist auch der Hauptgrund für eine Untergewichtung dieses Sektors in meinem Depot

      Geeignet sind meine Depotwerte nur für risikobereite Investoren!

      Die Risikobereitschaft hängt vom Persönlichkeitsbild des Investors ab. Bin ich eher ein ängstlicher Typ, würde ich mit Sicherheit nicht solch ein Depot führen. Im Übrigen hat mein Depot seit Ende März etwa 450 000 DM eingebüßt. Immerhin sind noch 650 000 DM übriggeblieben. Trotzdem gehe ich mit Zuversicht in die nächsten Börsenrunde. Meines Erachtens stehen wir kurz vor einer neuen Rally. Optimistisch stimmen mir die jüngsten US-Wirtschaftsdaten, diese signalisieren eine unerwartete große Abkühlung der US Konjunktur. Dieser Tatbestand wird früher oder später auch die Rohstoffpreise drücken. Abkühlung der US-Konjunktur bedeutet auch eine Stabilisierung des EURO. Somit dürften weitere Zinserhöhungen nicht mehr akut sein, im Gegenteil, wir dürfen wieder mit Zinssenkungen rechnen. Zinssenkungen sind aber der Sauerstoff für den Börsenmotor und wenn der einmal wieder so richtig in Fahrt gekommen ist und alle Börsenspieler wieder total euphorisch sind, sollte sich der kluge Investor vom Börsenparkett definitiv verabschieden, bis wieder das nächste Spiel eingeläutet wird usw. usf.

      Jedenfalls sollte man sich schon jetzt die richtigen Aktien-Positionen aufbauen, um den Startschuß der Rally nicht zu verpassen.

      Gefahren: Bleibt noch der unselige Nahostkonflikt, wo beide Seiten nur verlieren können. Es ist aber schwer, die Fanatiker bei den Israelis und bei den Palästinensern wieder zu besänftigen.

      Meine Favoriten

      Glasfaser/Equipment: Corning und JDS Uniphase.

      Meine 300 Nortel habe ich verkauft. Eine Verlangsamung des Umsatzanstiegs war ausschlaggebend.

      Speicherlösungen: EMC und Brocade

      Flash Memory-Cips: Silicon Storage

      Server: Sun Microsystems

      Router: Juniper Networks

      Netzsicherheits-Software: Check Point und Verisign

      Software: Oracle => nur OS ca. 95 000 DM in Optionsscheine (OS)

      Wireless: Infospace

      Elektrotechnik &Telekomausrüster: Siemens und Nokia => nur OS ca. 180 000 DM in OS

      Biotech: Medimmune

      Watchlist: Siebel Systems und Broadcom

      Sämtliche Werte schreiben schwarze Zahlen (ich investiere nicht gerne in Werte, die noch überhaupt keine Kohle verdienen) und zeichnen sich durch ein hohes Umsatz- bzw. Gewinnwachstum aus. Fast alle Werte sind Marktführer und somit sind sie hervorragend für den Markt positioniert.

      Irgendwann werden auch die glänzenden Wachstums- und Ertragsaussichten - von den oben genannten Werten - von der Börse honoriert.

      Fazit: Defensiv Aktien? – Nein Danke!

      Mit Nerven wie Drahtseile werden wir auch diese Baisse besiegen!

      @Rolf (Learner6)
      Ich bin immer noch in einer Lernphase, deshalb nicht zuviel Lob!

      @mikke
      Ich komme noch darauf zurück!

      @ Joe_Cool
      Ich benutze keine Software!


      KOPF HOCH!!!

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 22:16:23
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo Capoon,

      mich würde interessieren, wie Deine Performance seit Jahresbeginn ist; wenn Du Dich vorher verdoppelt hast, bist Du doch trotzdem im Plus.

      Oracle und Brocade (?) - why ???

      Wenn Du von Biotech zumindest unterschwellig überzeugt bist, aber keine Kenntnisse hast und auch nicht erwerben willst, warum nicht einen Fonds ???

      Danke - Billy
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 22:23:04
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Capoon,

      ich habe vergessen zu bemerken und das war eigentlich der Anlass meiner Antwort, dass ich als die Zukunftsbranche der nächsten zwei Jahre - und weiter denke ich nicht - wie Du die Informationstechnologie sehe. Ich habe ca. 25% Bio ca. 50% Info der Rest Sonstige.

      Billi
      Avatar
      schrieb am 28.10.00 22:23:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Capoon,

      ich habe vergessen zu bemerken und das war eigentlich der Anlass meiner Antwort, dass ich als die Zukunftsbranche der nächsten zwei Jahre - und weiter denke ich nicht - wie Du die Informationstechnologie sehe. Ich habe ca. 25% Bio ca. 50% Info der Rest Sonstige.

      Billi
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 10:48:09
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo Billi,

      die Performance ist seit Jahresbeginn auf ca. 10 Prozent + geschrumpft. Abgerechnet wird aber zum Jahresende. Wäre da nicht der starke Kursrutsch bei Nokia gewesen – ich war bei Nokia in der Spitze mit etwa 565 000 DM in Optionsscheinen investiert – sehe die Performance wesentlich besser aus. Insgesamt war ich bei Nokia mit 20 000 Calls/30er Basis investiert. Wegen der Spekuzeit konnte ich die ersten 10 000 Nokia/Calls erst nach den Quartalszahlen (Juli) steuerfrei verkaufen. Mit meinen Summen kann ich mir nicht erlauben, daß Finanzamt zu bescheißen, wobei ich eigentlich radikal antistaatlich denke. Ich konnte nicht ahnen, daß der Nokia-Chef die Wachstumsaussichten für das 3 Quartal wegen der Einführung einer neuen Modellpalette etwas zurückschraubte. Dies wurde ja bekanntlich von den Dreimalneunklugen sofort als eine Gewinnwarnung interpretiert. Die jüngsten Nokia-Zahlen widerlegen eindeutig die Wachstumsschwäche bei Nokia. Trotzalledem ist das Nokia-Management wesentlich besser als das von Ericsson.

      Dies hatte dann die fatalen Folgen, daß sich die OS halbierten. Die anderen 10 000 Nokia/Calls kann ich erst im Dezember steuerfrei veräußern. Im Übrigen lag die Performance bei den Nokia/Calls immerhin noch bei ca.700 Prozent.

      Oracle

      Meine 5000 Oracle/Calls/16,25er Basis habe ich ebenfalls im Dezember 1999 für 3,57 Euro gekauft. Ich kaufe grundsätzlich OS mit langer Laufzeit! Immerhin habe ich damit noch 165% Performance erzielt und das – so meine ich – kann sich durchaus sehen lassen. Übrigens: SAP würde ich jedenfalls nicht kaufen. Mit einem 2001e-KGV von rund 70 ist Oracle zwar nicht günstig bewertet, jedoch wesentlich günstiger als die in Teilbereichen konkurrierende SAP. Meines Erachtens ist im SAP-Kurs schon viel B2B-Phantasie eingepreist, folglich zu hoch bewertet. Oracle ist unangefochtener Weltmarktführer bei Datenbanksoftware und hat im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 42% des Weltmarktes mit einem Volumen von über 11 Milliarden US-Dollar. Zu den Wettbewerbern zählen IBM mit 20% und Microsoft mit knapp 8% Marktanteil. Oracle hat eine neue Produktoffensive gestartet und dies sollte den Wettbewerbsvorteil weiter verbessern. Ferner beruhen die Hoffnungen auf eine verbesserte Software im Bereich Internet-Anwendungsserver. Dies ist das Bindeglied zwischen Datenbank und Nutzer und damit ist die neue Software von Oracle in der Lage, besonders häufig abgefragte Seiten zur schnelleren Verfügbarkeit zwischenzuspeichern. Oracle möchte das Engagement im Bereich CRM-Software deutlich verstärken, zumal dieser Bereich von starkem Wachstum geprägt ist. Ob Oracle sich aber gegen den Weltmarktfüher Siebel Systems durchsetzen wird, wage ich zu bezweifeln, zu niedrig sind die Oracle-Anteile auf diesem Wachstumssegment. Falls sich die Gewinndynamik bei Oracle verschlechtern sollte, verabschiede ich mich von diesem Wert, bis zur Steuerfreiheit bleibt Oracle aber im Depot.

      Brocade => Warum?

      Man darf sein Augenmerk nicht so sehr auf dem Biotech-Segment richten. Wahre Wachstumsperlen gibt es auch wo anders. Brocade hat ein sequentielles Wachstum von bescheidenen 50 Prozent. Nur soviel: Brocade liefert Switches und Software für Speichernetzwerke (SAN). Einziger Haken an der Sache ist die hohe Bewertung. Wenn ich mir aber Aixtron und Qiagen anschaue - die Lieblinge von vielen 50er - relativiert sich das Bewertungsniveau erheblich.

      Biotech-Fonds

      Ich lehne Fonds radikal ab – der Asia.com von Nordinvest ist ein einziges Trauerspiel – weil ich selber recherchieren möchte und nicht irgendwelchen Sesselpupsern das Feld überlasse. Übrigens: Auch ich kenne den Thread >Biotech – die Grundlagen von Shakesbier< . Auf dem Biotech-Sektor gibt es noch andere Experten, wie z. B. Aktienfilter, IWA Japan, R.O. usw. usf. Und im Übrigen braucht man nicht auf jeder Hochzeit tanzen und mit Medimmune habe ich eine aussichtsreiche Biotech-Aktie im Depot.


      Noch was zur aktuellen Marktlage

      Was wir in den letzten Wochen gesehen haben, waren extreme Kursschwankungen. Warum ist aber die Volatilität so hoch? Ich glaube die politische Unsicherheit (Kriegsgefahr im Nahen Osten, verbunden mit eventuell steigenden Ölpreisen und gleichzeitig fallendem Euro) bilden den idealen Boden für solche Pendelbörsen. Solche Konstellationen sind aber ideal für die Momentumsspieler. Solche enormen Kursschwankungen nutzen diese Spezies gnadenlos aus. Geht es rauf, kaufen diese Kurzfristzocker sofort., geht es runter wird sofort wieder verkauft. Aber auch dieses Spielchen muß gekonnt sein, ansonsten verliert man. Es soll ja auch hier einige geben, die fleißig dieses Pokerspiel mitmachen.

      Diese extremen Schaukelbörsen signalisieren aber meist das Ende eine Baisse. Die Zittrigen und die von der Börse frustrierten Kurzfristanleger schmeißen ihre Aktien auf dem Markt, während die hartgesottenen Spekulanten billig aufkaufen. Eine gewisse Abgebrühtheit muß schon bei uns vorhanden sein, um jetzt billig Qualitätsaktien zu kaufen und vor allem weiterhin Ruhe zu bewahren. Das auch Qualitätsaktien erhebliche Kursrückschläge erleiden können, haben wir jetzt wieder einmal zu spüren bekommen. Es versteht sich für uns von selbst, daß das gesamte Marktumfeld mit Argusaugen zu betrachten ist.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 10:52:40
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Capoon,

      du bist eigentlich - depotmäßig - ziemlich auf meiner Wellenlänge, du solltes hier mal mehr posten.

      Check Point beispielsweise, Weltmarktführer für Firewalls, ist z. Zt. meine beste Aktie, die steigt und stiegt, ich weiß gar nicht, warum :laugh:
      Siehst du nicht die Gefahr, dass solche Werte wie Sun und EMC auch mal 30% am Tag verlieren können?

      Bin momentan am überlegen, ob ich mein Depot anhand von klaren Kriterien (siehe Thread: Kriterien bei der Aktienauswahl) mal komplett umschichte.

      Softwaremäßig teste ich gerade World Money 4.0, kostet für`n halbes Jahr DM 300. Ob sich danach das Datenabo ab 29 DM / monatl. und aufwärts lohnt, kann ich jetzt noch nicht sagen, wahrscheinlich lohnt es sich, wenn man mit einem Teil des Depot mehr tradingorientiert agiert, z. B. am Neuen Markt. Auf jeden Fall hat man damit einen sehr schönen Überblick, ebenfalls mit Berechnung der Steuerfristen ect. Ach so, es werden sogar die SAC-Diamanten mit angegeben, es ist also kein reines Chartprogramm, sondern eher ein Allroundprogramm.

      Gruß Joe
      Avatar
      schrieb am 29.10.00 12:48:01
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Capoon

      Zu Nokia habe ich bezüglich der Zukunftsaussichten den gleichen grenzenlosen Optimismus wie Du. Wenn ich nur einen Wert aus der Branche Telekom, Internet, Computer, Medien kaufen dürfte, wäre es Nokia. Nokia macht nicht nur Handys. Auf dem Gebiet Network Security bietet Nokia mit IP 330, IP440 und vor allem IP650 als Basis für Checkpoint Solutions konkurrenzlos günstige Produkte an, muss sich nur rumsprechen.

      Ansonsten haben wir interessanterweise zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, ein persönliches Gespräch darüber wäre bestimmt sehr interessant.

      Mal ganz überspitzt:
      Capoon:"Und wenns mich 450 TDM kostet, Hauptsache es bekommt kein anderer etwas ab - es hätten ja auch 450 TDM plus sein können"
      BillGehts:"15 bis 20%, dieses Jahr 30% langen mir - 10% minnus wäre schlimm; und wenn mir dabei jemand hilft, soll er ruhig auch was dran verdienen.
      Den Nordasia.com (ich habe den dämlicherweise auch im Frühjahr gekauft) immer als schlechtes Beispiel zu nehmen, finde ich unfähr, da könnte ein Fondsmanager sich auch über Aktionäre lustig machen, die EM.TV für 110 oder HIKARI TSUSHIN für 2150 (jetzt 25) gekauft haben.
      Interessieren würde mich, ob Du Fondsmanager kennst, von denen Du weisst, dass sie Sesselpupser sind. Der Eindruck, den ich aus Funk, Fernsehen und Presse habe, ist eigentlich ein ganz anderer. Alles nette Leute, mit denen ich gern mal ein Fläschchen trinken würde - aber erst nachdem mir E_Kontakter & Hornwatz gelernt haben, wie man das macht. Marc Faber z.B. wohnt in Nordthailand, sammelt Mao Statuen. Wenn er auf dem Elefanten durch Nordthailand reitet, kann er doch mal einen fahren lassen oder ? Frau Weisenborn macht auf mich auch nicht den Eindruck einer Sesselpupserin, sieht doch mehr so aus, als wenn sie sich sehr viel Zeit für Erhaltung von Körper, Geist und Seele nimmt.

      Viele Grüße vom Nokia - Billy an den Nokia - Capoon
      Avatar
      schrieb am 30.10.00 22:18:23
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Capoon,

      auch mir gefallen deine Werte sehr gut, sowie natürlich deine Einschätzung zur Lage. Die Werte sind ein Querschnitt von vielen guten Meinungen aus verschiedenen Boards, meine ich sehr positiv, denn ich lese deine Kommentare auch gern in den anderen Boards, in denen Du dich herumtreibst. Deine Gedanken können ruhig öfter hier auftauchen...

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 00:31:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      @Capoon

      Ich habe Deine Ausführungen mit grossem Interesse gelesen. Deine Werte gefallen mir sehr gut, wobei ich z. Zt. mit Silicon Storage, AMD, Micron Tech, Atmel, Kla Tencor und einigen Biotechs liebäugel. Trotzdem habe ich einmal die erste Seite vom Berliner Börsenbrief von heute angehängt, der mich nicht wenig nachdenklich macht.

      K 44915 31. Oktober 2000
      Sehr geehrte Börsianer!
      Unterschätzen Sie nicht die Wirkung des Ölpreises. Da die Auswirkungen von steigenden Energiekosten nie ad hoc spürbar sind, sondern immer mit einer Zeit-verzögerung von zwei bis drei Quartalen zur Geltung kommen, sind wir nun mit den Energiekosten vom Winter/Frühling diesen Jahres konfrontiert. Deutschland verzeichnete daher im September 2000 einen Anstieg der Importpreise von 13,4 %.
      Der stärkste Anstieg seit Oktober 1981! Ein Jahr zuvor stieg das Preisniveau der Importe noch mit einem normalen Tempo: + 2,7 % auf Jahresbasis. Da die Expor-te, auch inklusive dem Euro-Effekt, nicht im selben Tempo wie die Importe steigen, wird der Handelsüberschuß Deutschlands Monat für Monat immer geringer.
      Rechnen Sie mit steigender Inflation und steigenden Zinsen in Europa. Beides ist Gift für die Börse. Die Europäische Zentralbank wird nicht tatenlos zusehen, wenn die steigen-den Energie- und Rohstoffkosten das Preisniveau in Europa nach oben hebeln. Eine weitere Zinserhöhung noch in diesem Jahr ist sehr wahrscheinlich. Steigende Zinsen haben zwangsläufig sinkende Unternehmensumsätze und –gewinne zur Folge. Im Gegensatz zu Amerika verfügt Deutschland nicht über ein hohes “Wachstumspolster”. Da die Konjunktur gerade erst in Schwung kam, wird es zu einem empfindlichen Rückschlag kommen. Wer auf eine Erholung aufgrund des “Winter-Effektes” beim Öl spekuliert, sollte vorsichtig sein, denn: Nach dem Winter kann eine Entspannung des Ölpreises eintreten, muß aber nicht. Ohne die künstliche Steuerung des Ölpreises durch die OPEC-Staaten wäre spätestens am Anfang des 2. Quartals 2001 mit niedrigeren Energieko-sten zu rechnen, denn die Nachfrage sinkt dann traditionell, da der Winter zu Ende ist. Drosselt die OPEC den Öl-Hahn weiter ab, dann bleibt der Ölpreis unverändert hoch. Preise über 40 Dollar pro Barrel sind nicht unvorstellbar.
      Deutschland ist mit diesem Problem aber keineswegs allein: Amerika steht eine harte Landung bevor, wenn die Notenbank nicht interveniert. Die amerikanische Wirt-schaft wuchs im 3. Quartal um 2,7 %. Noch im 2. Quartal lag das Wachstum bei 5,6 %. Der starke Knick kann ein statistischer Ausreißer sein, aber die Ergebnisse der Unternehmen sprechen bisher die gleiche Sprache. Bleibt das Wirtschaftswachstum auf diesem niedrigen Niveau oder fällt es sogar weiter, wäre das aktuelle Zinsniveau in den USA zu hoch. Eine Anpassung nach unten müßte folgen, was den Aktienmarkt beflügeln würde. Solange es keine Perspektive für niedrigere Energiekosten gibt, werden sich die Noten-banker aber zurückhalten müssen. Die Situation bleibt also so brisant, wie in den letzten beiden Briefen geschildert. Wir müssen daraus die entsprechenden Konsequenzen ziehen:
      Alle hochkapitalisierten Titel müssen raus. Die Leitbullen der Nasdaq, Titel wie Cisco Systems, Microsoft, Oracle, Sun Microsystems, JDS Uniphase, Juniper Networks, Check Point Software oder Ciena, haben sich bis zu diesem Punkt gut geschlagen. Die außerordentlichen Überbewertungen dieser Titel, so zahlen Sie z.B. für Oracle aktuell knapp 450 Mrd. DM, werden in der nächsten Korrekturphase nicht bestehen. Wir ziehen daher an dieser Stelle einen Schlußstrich unter diese Titel und raten Ihnen, in der aktuellen Erho-lungsphase zu verkaufen. Die nächste Korrekturphase wird über Nacht kommen. Wie uns New York meldet, sind viele Investoren auf dem aktuellen Niveau wieder mit Krediten eingestiegen oder sitzen seit dem Top auf ihren Positionen. Platzt diese Blase, dann erleben wir, vor allem bei den Leitbullen, abrupte Kursabschläge. Da hilft dann auch kein Stop-loss mehr zur Absicherung. Im Fazit für Sie: Auch wenn es schwerfällt, sich von Dauerbrennern wie Oracle oder Sun zu trennen, so ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Das Risiko einer weiteren Korrektur ist zu groß geworden. Wer jetzt aussteigt, hat in wenigen Monaten die Chance, zum gleichen Geld doppelt so viele Aktien zu kaufen.


      Ich bin daher geneigt vorerst nur in bereits stark konsolidierte, wie die genannten, Werte zu investieren.

      Grüße von
      Tequilla, der ziemlich unsicher ist:confused:
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 11:47:10
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Tequilla,

      das trifft ja - leider - den Kern meiner Frage an Capoon:

      Siehst du nicht die Gefahr, dass solche Werte wie Sun und EMC auch mal 30% am Tag verlieren können?

      Vielleicht wäre es eine gute Strategie, diese hochkapitalisierten Werte zu verkaufen und erst wieder einzusteigen, nachdem sie deutlich korrigiert haben, wie z. B. bei Nokia, Intel ect.

      Außerdem sollte man vielleicht den "Aktionär" kündigen und die "Finanzwoche" abonnieren :laugh:
      Apropos, kostet der von dir genannte Börsenbrief etwas, gibt es einen Internetlink?

      Gruß Joe
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 13:10:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hi Tequilla und Joe,

      ich glaube auch, daß solche Abschläge kommen, deswegen muß man bei diesen Werten genug Zeit mitbringen, um sie laufend zu beobachten. Um so wichtiger ist es, die das gesamte Marktumfeld und die Indices zu verstehen, dann hat man eine Chance, hochkapitalisierte Marktführer dauerhaft zu traden. In der nächsten Erholung werde ich rechtzeitig das Parkett verlassen und auf eventuelle Gewinne verzichten, denn die holt man bei einem erneuten günstigen Einstieg mindestens wieder auf.

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 14:48:07
      Beitrag Nr. 25 ()
      @Joe_Cool

      Der Berliner Börsenbrief ist spezialisiert auf Hi-Techs und Bio-Techs. Leider ist er nicht ganz billig für seine DM 42,00 / Monat. Von sehr vielen Publikationen ist er als einziges Abo übriggebieben, da ich eigentlich nie enttäuscht war. Allerdings muß ich anmerken, dass dieser Brief auch zum Verlagshaus Bernecker (Wenn man nichts zu sagen hat, schreibt man einen Brief; oder Mit der Börse viel Geld verlieren) gehört. Dies ist ja kein Prädikat, ich glaube jedoch, daß die Redakteure sehr unabhängig vom Marcel Reich Ranitzki der Börsenzene agieren können.

      @E_Kontakter

      Ich werde, wenn ich den Rückkauf meiner Rentenversicherung jetzt endlich über die Bühne bekomme:rolleyes:, mit der Hälfte meines geplanten Investments in Werte wie Micro Tech, AMD und Silicon Storage, die alle ein KGV 2001 von <10 haben. Sollten diese Werte auch noch einmal um 20% konsolidieren, werde ich nachkaufen, sofern es keine Gewinnwarnungen gibt. Ich hoffe, daß man mit diesen Werten getrost 12 Monate und länger verweilen kann.

      Gruß,

      Tequilla, der lange nach der richtigen Strategie gesucht hat:D
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 14:48:07
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Joe_Cool

      Der Berliner Börsenbrief ist spezialisiert auf Hi-Techs und Bio-Techs. Leider ist er nicht ganz billig für seine DM 42,00 / Monat. Von sehr vielen Publikationen ist er als einziges Abo übriggebieben, da ich eigentlich nie enttäuscht war. Allerdings muß ich anmerken, dass dieser Brief auch zum Verlagshaus Bernecker (Wenn man nichts zu sagen hat, schreibt man einen Brief; oder Mit der Börse viel Geld verlieren) gehört. Dies ist ja kein Prädikat, ich glaube jedoch, daß die Redakteure sehr unabhängig vom Marcel Reich Ranitzki der Börsenzene agieren können.

      @E_Kontakter

      Ich werde, wenn ich den Rückkauf meiner Rentenversicherung jetzt endlich über die Bühne bekomme:rolleyes:, mit der Hälfte meines geplanten Investments in Werte wie Micro Tech, AMD und Silicon Storage, die alle ein KGV 2001 von <10 haben. Sollten diese Werte auch noch einmal um 20% konsolidieren, werde ich nachkaufen, sofern es keine Gewinnwarnungen gibt. Ich hoffe, daß man mit diesen Werten getrost 12 Monate und länger verweilen kann.

      Gruß,

      Tequilla, der lange nach der richtigen Strategie gesucht hat:D
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 16:19:02
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hi Tequilla,

      da hast Du noch eine schöne Reserve, der Begriff Strategie ist sehr dehnbar, durch neue Ansätze, sehr strukturiert oder auch auf der Welle schwimmend, kann man seine eigene Strategie, von der man glaubte, daß sie richtig sei, wieder in Frage stellen. Insofern ist diese Weiterentwicklung auch eine Strategie. Ich messe dem momentan nicht so viel Bedeutung zu, sondern versuche, klare Psychofehler bei mir abzustellen, was schon schwer genug ist. Ich habe nicht mehr den großen Gewinn direkt vor Augen, sondern sehe erstmal zu, wie ich meine Verluste wirklich begrenzen kann. Wenn das richtig läuft, kommt automatisch der große Gewinn. Konkret bedeutet es, und das hat Aktienfilter, glaube ich, auch gepostet, mehr Werte im Plus zu haben, als wenige Werte richtig im Plus zu haben und viele Werte im Minus. Dieser Gedanke ist für mich unabhängig von Risikofreude.

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 20:36:08
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo zusammen!

      Es kommt an der Börse immer wieder zu Übertreibungen – sowohl nach oben als auch nach unten!

      Bitte vergeßt diese alte Börsenweisheit nicht:

      Je mehr Optimisten es gibt, desto weniger potentielle Käufer und desto mehr potentielle Verkäufer sind vorhanden. Je mehr Pessimisten es gibt, desto mehr potentielle Käufer und desto weniger potentielle Verkäufer sind vorhanden.

      Wo bleiben die Berufspessimisten?

      Wie Licht Motten anzieht, so ziehen steigende Aktienkurse bekanntlich das Börsenpublikum an. Bei steigenden Aktienkursen ist es für Analysten auch nicht schwer, die Kursziele mit schöner Regelmäßigkeit zu erhöhen und den letzten Gierigen zum Aktienkauf zu animieren. Im Frühjahr hatten wir das Szenario, als die Euphorie bei Internetwerten sehr groß war, plädierten viele US-Brokerhäuser, die großen Internet-Bigplayer zu kaufen. Eine Yahoo oder eine Infospace haben sich seit den Kaufemppfehlungen gedrittelt oder gefünftelt. Viele andere Aktien haben die Hälfte an Substanz eingebüßt.

      Kaufen und Halten, diese Strategie wird für den optimalen Vermögensaufbau immer untauglicher, denn zu volatil sind die meisten Hightech-Aktien. Verlustbegrenznug und flexibeles agieren, ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Damit will ich nicht sagen, daß man jetzt Momentumsspieler werden soll. Aktien deren Gewinn- und Wachstumsperspektiven gut sind, bzw. bleiben, kann man getrost für Jahre in seinem Depot lassen.

      Mal von heute abgesehen, jetzt erleben wir gerade die Übertreibung nach unten. Klar, das gesamte Börsenumfeld ist momentan schlecht, somit fallen die Herabstufungen von Aktien durch Analysten auf fruchtbaren Boden,

      Die gleichen Analysten, die noch im März dem Börsenpublikum die sehr hoch bewerteten Internetaktien wärmstens empfohlen haben, stufen jetzt die Aktien laufend herab, ob berechtigt oder nicht, scheint bei vielen dieser Möchtegern-Propheten sekundär zu sein.

      Ich frage mich nur, welche Fachkenntnisse diese Analysten besitzen? Wie glaubhaft, beziehungsweise wie unabhängig sind sie? Auch wenn viele Analysten, renommierten Brokerhäusern angehören, so bleibt doch oft ein fader Nachgeschmack. Schon zu oft ist es zu eklatanten Fehleinschätzungen bei Unternehmen gekommen. Wenn eine bestimmte Firma in einer Zukunftsbranche mal schlechtere Umsatzprognosen verkündet, werden alle Firmen der gleichen Sparte kollektiv abgestraft, Zum Beispiel waren die Zahlen bei JDSU recht gut, trotzdem verlor diese Hightech-Firma fast soviel wie NT.

      Nur weil Lucent ein grottenschlechtes Ergebnis zeigte und NT seine Wachstumsdynamik ein wenig
      herabsetzte, kann man nicht den ganzen Glasfasersektor in einem Topf werfen. Von seriösen Analysten erwarte ich ein differenzierte Analyse und nicht die HAU-DRAUF-METHODE.

      Was wir bezüglich einiger Hightech-Aktien momentan sehen, ist schon fast als Panikstimmung zu bezeichnen. An dieser miesen Börsenstimmung haben einige Analysten erheblichen Anteil.

      Rette sich wer kann, so würde ich die Stimmung nicht nur bei den Halbleiteraktien bezeichnen. Auch die Institutionellen liegen oft falsch und zeigen oft ein dünnes Nervenkostüm. Wenn die Zittrigen scharenweise ihre Aktien auf den Markt schmeißen, profitieren die Hartgesottenen davon. Und zur den letzt genannten Spezis sollten wir doch zählen, oder? Diese einmalige Gelegenheit sollten wir zum Kauf nutzen, auch auf der Gefahr hin, daß die Kurse noch ein wenig nachgeben, Eine EMC, Oracle, Nokia, Sun, Corning, Juniper, JDS Uniphase, Brocade, Check Point oder eine VeriSign sind zwar alle, nach den konservativen Bewertungskriterien teuer, weisen aber exzellente Gewinn- und Wachstumsraten auf und sind auf ihrem Gebiet Marktführer. Ausgebombte Halbleiteraktien, wie Silicon Storage, AMD oder eine Micron bekommt man nun zum Discountpreis.

      @Tequilla
      Es gibt viele Börsenbriefe mit unterschiedlicher Qualität. Steigende Zinsen sind Gift für den weiteren positiven Börsentrend, eine Binsenweisheit. Die Opec und hier besonders das Hauptförderland Saudi Arabien, hat kein Interesse daran die Weltkonjunktur durch zu hohe Ölpreise abzuwürgen. Außerdem sehen wir in den USA eine Verlangsamung des wirtschaftlichen Wachstums. Einige Wirtschaftsökonomen prophezeien sogar eine Verlangsamung des Wachstums in der Weltwirtschaft. Somit dürften die Rohstoffpreise ihren Zenit schon erreicht haben. Folglich ist eher mit einer Zinsentspannung zu rechnen, als umgekehrt. Bleibt zu hoffen, daß der Euro auf diesem Niveau sein Boden gefunden hat.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 31.10.00 21:22:56
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hallo Capoon,

      Kaufen und Halten, diese Strategie wird für den optimalen Vermögensaufbau immer untauglicher, denn zu volatil sind die meisten Hightech-Aktien

      kann man nicht so absolut sagen; denn man hat ja die Wahl eben nicht so volatile Aktien zu nehmen bzw. sich durch die Vola nicht stören zu lassen. Das bestätigen eigentlich genau die von Dir genannten Werte:

      EMC, Oracle, Nokia, Sun, Checkpoint haben sich im letztem Jahr trotz der Korrekturen im Schnitt mehr wie verdoppelt; bei realistischen Zielstellungen also eine bei weitem überdurchschnittliche Performance. Selbst die heut verprügelte Intershop hat sich mehr wie verdoppelt.

      Ich denke, man muss sich entscheiden, mit volatilen Aktien zu leben oder sogar die Vola zum Traden ausnutzen oder eben ruhiger zu leben, indem man sich ein paar Fonds in das Depot legt.

      Billy - auch heut nur Kurzgastspiel im Board
      Avatar
      schrieb am 09.11.00 14:36:47
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo Capoon,

      wie schätzt Du momentan die Börsenlage an den deutschen Aktienmärkte, aufgrund der ungeklärten US-Präsidentschaftswahlergebnissen ein ?

      Liebe Grüsse

      Rolf, der hofft das Du uns öfter mal hier besuchen kommst und der sich wahnsinnig freuen würde, wenn Du mal wieder zu einem Treffen kommen könntest...
      Avatar
      schrieb am 09.11.00 19:22:55
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo 50-er!

      Unübersichtliche Stimmzettel, ein Armutszeugnis für das Wahlkomitee in Florida. Wie stümperhaft muß das alles organisiert sein? Unglaublich aber wahr, die Hightech-Nation Amerika zählt immer noch ihre Stimmen in Florida.

      Der unübersichtliche Stimmzettel



      Es kommt auf die Perspektive an!


      @Rolf

      Die Vorgaben der Amis sind für den deutschen Markt ausschlaggebend. Die Wall Street wird noch lange die Weltleitbörse bleiben. Deshalb ist es für uns Börsianer auch so wichtig, unser Augenmerk auf die USA zu richten, denn dort spielt eindeutig die Musik.

      Ich habe in der letzten Zeit auch eine ganze Menge Buchverluste hinnehmen müssen. Mein Hauptanlageschwerpunkt war der gesamte Glasfasersektor, Telekomausrüster und Software. Wobei Biotech- und Chipwerte eine untergeordnete Rolle spielen.

      Trotz allem Ungemach darf man den Optimismus in dieser schwierigen Börsenphase nicht gänzlich verlieren. Weil wir den Zenit bei der Zinsentwicklung gesehen haben, bin ich recht zuversichtlich für die weitere Börsenentwicklung. Auch die Rohstoffpreise dürften ihren Höhepunkt schon gesehen haben,
      Inflationäre Gefahren halten sich somit in ihren Grenzen, weil eine Verlangsamung der Weltwirtschaft zu beobachten ist.

      Stets negativ für die Börse sind Unsicherheiten jeglicher Art und was wir momentan in den USA beim Wahlgeschehen (Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung) erleben, erinnert eher an einem Land in der Dritten Welt. Der Wahlausgang ist jetzt noch offen, wobei die Reaktionen der Börsianer teilweise irrational und hysterisch sind, denn so groß sind die Unterschiede von Bush und Gore auch wieder nicht. Bekanntlich haben politische Börsen aber kurze Beine. Zu hoffen ist nur, daß der Wahlkampf-Spuk noch heute Abend sein Ende findet und die Börse wieder sich den Fakten zuwenden kann.

      Heute sind die Produzentenpreise bekanntgegeben worden und dieser stieg um 0,4%, wobei die Kernrate ohne die volatilen Energiepreise zum ersten Mal seit 9 Monaten um 0,1% gesunken ist. Die letzten wirtschaftlichen Indikatoren in den USA zeigen eindeutig eine Abkühlung der US-Konjunktur. Die Fed wird meines Erachtens keine weiteren Zinserhöhungen mehr vornehmen, im Gegenteil, sollten die weiteren US-Wirtschaftsdaten eine Verlangsamung der Konjunktur definitiv signalisieren, sind Zinssenkungen vorprogrammiert. Bekanntlich sind Zinssenkungen der Sauerstoff für den Börsenmotor und davon werden wieder die Hightech-Aktien besonders gut profitieren.

      Bei dieser Baisse sind fast alle Branchen arg gebeutelt worden. Relativ gut gehalten haben sich einige Biotech-Aktien. Bei den kommenden Aufschwung (der wird mit Sicherheit bald kommen) kann es vielleicht passieren, daß der Biotechsektor vernachlässigt wird und die Hightech-Aktien so richtig wieder Fahrt bekommen. Das ist aber nur eine Vermutung meinerseits.

      Jetzt heißt es erst einmal cool bleiben und eine Bodenbildung bei der Nasdaq abwarten, denn kopflose Investments zu tätigen war noch nie gut. Ich gehe davon aus, daß die 3000er Marke bei der Nasdaq halten wird, alles andere wäre für mich eine Überraschung.

      Für die nächste Rally wünsche ich allen Börsenspielern hier ein glückliches Händchen!

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 09.11.00 20:21:10
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo Capoon,

      danke für Deine sehr schnelle Antwort.

      Ja, das ist wirklich ein Armutszeugnis für das Techno-Land USA, was die Wahlauswertung angeht.

      Ich hoffe, daß wir Dich doch irgendwann noch einmal life erleben dürfen, oder ?!

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 11.11.00 13:19:17
      Beitrag Nr. 33 ()


      Die Sysyphusarbeit der 50er


      Wo ist die Jahresendrally?


      Wann kommt es zum Kursfeuerwerk?






      Bringt das
      in Sicherheit, bevor sie



      Den Bullen geht die Puste aus!




      Clinton zieht Grimassen zum Wahltheater. Wo ist Monika Lewinsky? Ich habe doch so eine schöne lange Nase.


      Die Amis lernen jetzt das Alphabet, damit es bei der nächsten Wahl nicht mehr zu Verwechslungen kommt



      Das Rauchen der Wasserpfeife wird jetzt in den USA verboten, denn die Spinnerei hat ungewöhnliche Ausmaße angenommen.


      Jetzt fehlt nur noch ein Waffenverbot, damit die Nation zur Besinnung kommt


      Capoon
      Avatar
      schrieb am 11.11.00 15:55:06
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hallo Capoon,

      ich wundere mich immer, wo Ihr die ganzen Grafiken herkriegt. Seid Ihr eigentlich den ganzen Tag auf Suche, ob hast Du z.B Dir einen Link als Favoriten eingestellt ???

      Liebe Grüsse

      Rolf, der demnächst auch mal eine Grafik hier einbaut.
      Avatar
      schrieb am 11.11.00 16:22:45
      Beitrag Nr. 35 ()
      hi capoon & alle anderen hier!
      mein verhalten beim neg. marktumfeld war, dass ich am 24./25.10. (!) in der meinung, mit ende oktober ist der spuk vorbei, meine fond-umschichtung begonnen habe. hat mir eine menge buchverluste beschert, weil ich nuss nicht warten konnte, bis eine bodenbildung sichtbar wird. der fond-kurs ist zwar auch gesunken, aber lange nicht so heftig.
      na - dann warten wir mal weiter auf bessere zeiten.
      bussl aus wien,
      ulrike, die hofft, dich am jahrestreffen in wien mal kennenzulernen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.00 17:52:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo,

      der Gedanke, den Capoon hier grafisch darstellt, spukt auch irgendwo in meiner hintersten Magengegend. Kommt es doch anders? Mit einer kleineren Rallye hatte ich gerechnet, um allerspätestens im Januar glattzustellen.
      In Bezug auf den unklaren Wahlausgang in USA, der frühestens nächsten Freitag geklärt werden kann, kann es auch ein anderes Szenario geben. Niemand von uns weiß, wie sich dieses "Wahldrama" auswirken wird und welche Kreise es noch zieht. Die Amerikaner sind in ihrem Stolz und Selbstbewußtsein in ihre Demokratie, in der das Gesetz alles ist, getroffen. Die Einheit des Volkes ist gespalten. Kann so etwas eine Spirale auslösen? Ich denke gerade an Vietnam zurück, der sinnlose und verlorene Krieg, der sehr am Selbstbewußtsein nagte, hatte auch ein langjähriges Trauma ausgelöst. Wie gesagt, nur ein Gedanke.
      Wienerin, nicht nur Du bist momentan in den Miesen mit Käufen, die schon im Oktober getätigt wurden.

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 11.11.00 18:46:39
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hier ein Langfristchart der Nasdaq:


      Leider treffen 3000er-Grenze und das US-Wahldrama zusammen. Montag werde ich besonders wachsam sein! Eine technische Erholung ist noch drin, dann könnte es zu einem Sell-Off kommen.

      Gruß E_Kontakter
      Avatar
      schrieb am 23.11.00 19:12:56
      Beitrag Nr. 38 ()



      Kann diese Wahl zur einer werden

      DIESES SZENARIO WÄRE NATÜRLICH DAS SCHLIMMSTE WAS MAN SICH VORSTELLEN KÖNNTE - ABER SOWEIT WIRD ES WOHL NICHT KOMMEN

      Kostalany ging davon aus, daß 90 Prozent der Kursentwicklungen an den Börsen letztlich auf die Psychologie der Marktteilnehmer zurückzuführen seien. Das hat bis heute noch Gültigkeit, auch wenn es die Chartfetischisten geflissentlich verdrängen, aber diese Psychobörse zeigt es ganz deutlich. Wir haben seit den ungewissen Wahlausgang bei den Präsidentschaftswahlen in den USA eine spürbare psychologische Verschlechterung der Marktteilnehmer. Deshalb dürfen wir diese Angelegenheit nicht verdrängen. Eine Baisse nährt die Baisse und wenn der Zug Richtung Süden einmal in Fahrt gekommen ist, erdreisten sich die ach so Dreimalneunklugen Analysten noch als Heizer. Vor ein paar Monaten sah es noch anders aus, da wurden die gleichen Firmen heraufgestuft. Es erübrigt sich eigentlich über die momentanen downgrades dieser Halunken zu philosophieren, aber die Glaubwürdigkeit wird hoffentlich schon Schaden nehmen.

      Ich glaube wir bekommen aufgrund des Wahlausganges in den USA noch viel Spaß, allerdings in negativem Sinne. Wir sehen in den USA eine Polarisierung und ein Ende dieses Wahltheaters ist noch lange nicht abzusehen. Ich kann mich noch gut an die Sex-Affäre von Präsident Clinton mit Monika Lewinsky erinnern. Diese relativ harmlose Affäre ließ schon die Kurse purzeln, zwar nicht so stark wie bei diesem Salami-Crash, aber immerhin zeigten die Börsenteilnehmer Nervosität. Jede Unsicherheit wird von der Börse negativ aufgenommen und wenn dann die westliche „Hightech-Führungsnation“ wohlmöglich mit einer jahrelangen Klagerei konfrontiert wird, so schwant mir nichts gutes, zumal jetzt schon die politische Atmosphäre arg vergiftet ist.

      Wie die Washington Post am Montag berichtete, erwägen die Republikaner einen Boykott der Amtseinführungsfeiern am 20. Januar, falls Al Gore am 18. Dezember mit den 25 Stimmen Floridas im Wahlmänner-Gremium zum Präsidenten gekürt werden sollte. Jahrelanger Rechtsstreit und Hickhack ist aber Gift für Aktienkurse. Ich will aber den Teufel nicht an die Wand malen, es kann auch sein, daß dieser Spuk nur eine Episode bleibt.

      Richten wir unser Augenmark auf eine andere Gefahr, die man nicht unterschätzen sollte. Die Wirtschaft in den USA könnte sich schneller abkühlen als viele jetzt noch prognostizieren. Deshalb wird es auch keine Zinserhöhungen mehr geben, was allemal eine gute Angelegenheit ist. Aber Fakt ist, innerhalb von 9 Monaten hat sich der Nasdaq-Index fast halbiert und das ist kein Pappenstiel. Ich habe manchmal den Eindruck, an der Nasdaq regiert ein Haufen Psychopathen.

      Bisher war das Vertrauen in der amerikanischen Wirtschaftsleistung recht hoch und viele Amis haben auf Kredit Konsumgüter gekauft. Jeder zweite Ami spekuliert mit Aktien und aufgrund der Baisse ist es schon zu Zwangsliquidierungen gekommen (in den USA ist das Spekulieren auf Kredit weit verbreitet) und obendrein hat die Sparquote, bzw. der Verschuldungsgrat der Ami-Haushalte alarmierende Ausmaße angenommen. Deshalb wird diese Baisse den amerikanischen Aktieninhabern zu mehr Konsumzurückhaltung zwingen. Folglich werden die Wachstumsraten schnell nach unten gehen mit der allgemeinen Folge, das die Stimmung noch depressiver wird und dies könnte eine gefährliche Spirale in Gang bringen. Ich sage könnte, denn ich gehe davon aus, daß Herr Greenspan rechtzeitig die prekäre Lage erkennt und die Zinsen senkt.

      Bisher hat Greeny noch immer mit dem nötigen Fingerspitzengefühl agiert. Ich erinnere an die Asienkrise vor gut drei Jahren, wo Greeny kurz hintereinander die Zinsen dreimal gesenkt hat und somit den Märkten mit reichlich Liquidität versorgte. Liquidität an der Börse ist genauso so wichtig wie Sauerstoff für den Motor. Ohne Zinssenkungen wird es definitiv nicht zur einer nachhaltigen Erholung der Märkte kommen, zumal die politischen Unsicherheiten vorerst bleiben werden.

      Ps. Vielleicht geht es an der Nasdaq noch 10 Prozent runter, aber wer bis jetzt durchgehalten hat, sollte auf keinen Fall mehr verkaufen. Die Zittrigen dürften zum Großteil schon das Handtuch geworfen haben. Diese Lehre ziehe ich aus dieser Baisse: Eine langfristige Anlagestrategie mag in einer Börsen-Schönwetterphase die gewünschten Resultate bringen, aber bei einem derartigen Kursverfall, wo selbst erstklassige Wachstumsaktien in kürzester Zeit sich halbieren, ist ein flexibeles agieren unerläßlich.

      Cpoon
      Avatar
      schrieb am 24.11.00 02:41:52
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo capoon,

      ich schätze deine Beiträge wirklich außerordentlich,sie gehören zu den besten und durchdachtesten hier im Board.

      Die Auswirkungen der US-Wahl halte auch ich für noch nicht absehbar.Eine Nation,die für sich die globale Vorreiterrolle nicht nur in der Wirtschaft,sondern auch in Sachen Demokratie beansprucht,hat sich vor der ganzen Welt auf eine unglaublich blamable Art diskreditiert.
      Ja,ich weiß:"Politische Börsen haben kurze Beine",aber hier offenbart sich für mich die politische Bankrotterklärung einer Weltmacht.Ich wundere mich bei näherem Nachdenken nicht darüber,daß die Kurse in den Keller gepurzelt sind.Wenn eine Wahl zur Farce verkommt und diese Farce noch
      über Wochen weitergespielt wird,geht viel Vertrauen in ein politisches und wirtschaftliches System zum Teufel.
      Wir können im Sinne unserer Aktien nur hoffen,daß die meisten Marktteilnehmer ein kurzes Gedächtnis haben.

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 24.11.00 10:54:13
      Beitrag Nr. 40 ()
      Also, ich finde, Capoon hat 100% recht, vor allem mit dem Satz: Wer bis jetzt durchgehalten hat, sollte jetzt auf keinen Fall mehr verkaufen.Ich habe mal ausgerechnet, wenn ich die "Wackelkandidaten" in meinem Depot (Kretztechnik, IQ-Rom und den Nordasia.Fond) jetzt rausschmeisse, verliere ich 80% - riskiere ich aber diese letzten 20% auch noch und hoffe auf besser Wetter an der Börse stehen die Chancen 50/50 zumindest mit 40 -50 % Verlust aussteigen zu können, und in DM macht das schon eine Menge aus. Also, Augen zu TLÜ machen und wachsam bleiben. Auch in einer technischen Gegenreaktion oder einer winzig kleinen Haussee kann man Chancen nutzen.
      godele
      Avatar
      schrieb am 24.11.00 11:06:48
      Beitrag Nr. 41 ()
      hi godele

      siehst du falsch. schrott wird nie so steigen wie qualität. niemals. also warum an nordasia.com festhalten, in der hoffnung, dass er wieder 20% zulegt? dann lieber gleich in einzelwerte, wo dieser fonds eigentlich auch anlegen sollte, die aber viel grössere chancen haben, stichwort legend holdings oder chinadotcom. hier hast du viel grössere möglichkeiten, gerade langfristig ultimative chancen auf jetzigem niveau.

      also, nicht augen zu, sondern augen auf! konsequent sein und auf turbo`s setzen!

      gruss
      shakes - der heute seinen nemaxput ausgebaut hat! :eek:


      und hier der dax, happy trades!

      Avatar
      schrieb am 02.12.00 18:15:44
      Beitrag Nr. 42 ()
      Die zunehmende Konjunkturabschwächung in den USA ist weiterer Nährstoff für den Bärenmarkt
      ...und Tschüß

      Meines Erachtens muß die Fed die Zinsen noch im diesem Jahr senken

      Nachdem sich das Wirtschaftswachstum in den USA im dritten Quartal bereits über Erwarten stark verlangsamt hat, deuten die neusten Konjunkturdaten auf eine weitere Abschwächung hin. Die Befürchtung nimmt zu, daß der Amiwirtschaft eine „harte Landung“ bevorstehen könnte, wenn die Notenbank nicht bald mit Zinssenkungen beginnt.

      Nach der Phase der Euphorie für Technologie-, Medien- und Telekomaktien, die im Herbst 1999 begann und bis zum März diesen Jahres anhielt, erleben wir momentan eine Phase der totalen Verunsicherung. Ich bin irrtümlich auch davon ausgegangen, daß die 3000er Merke bei der Nasdaq halten wird und nun erleben wir ein Durchbrechen wichtiger Unterstützungslinien. Die jüngsten Kursverluste waren nicht von Pappe, plötzlich kommen schon beinahe panikartige Stimmungen auf, denn die Nerven von vielen von uns liegen blank.

      Was sind aber die Ursachen von diesem Salamicrash?
      Konkret wäre da zu nennen: Das unglaubliche Wahltheater in den Staaten, immer neue Gewinnwarnungen selbst bei sogenannten Blue Chips, der hohe Ölpreis, der schwache Euro und jetzt auch noch die nachlassende Konjunktur in den USA, die letztlich durch eine restriktive Zinspolitik der Fed langsam, aber sicher in die Knie geht. Um die Inflation zu bekämpfen hat die Fed, sechsmal die Zinsen seit Mitte letzten Jahres angehoben. Zwar wurden anfangs die ersten Zinsanhebungen noch von den Börsianern locker weggesteckt, aber nun sehen wir allmählich das Dilemma. Jedenfalls hat sich das Börsenumfeld seit März diesen Jahres so stark verändert wie die Hautfarbe eines Chamäleons. Ich und viele andere Investoren haben die negativen Folgen von Zinserhöhungen für die weitere Kursentwicklung wieder einmal unterschätzt. Dabei hat schon Kostolany, dank seiner langjährigen Börsenerfahrung, immer wieder auf die Wichtigkeit der Zinspolitik der Zentralbanken hingewiesen.

      Unterschätzt habe ich auch, daß bei einer richtigen Baisse selbst die wachstumsstärksten Higtech-Aktien in den Keller rauschen. Ob nun eine Company Marktführerschaft besitzt und obendrein noch sehr gute fundamentale Daten aufweist, bei einem Technologiecrash (wie wir ihn momentan sehen) werden sämtliche Werte im Rotationsprinzip abgestraft.

      Aufgrund des hohen Zinsniveaus gehen jetzt in den USA jeden Tag sogenannte Dotcom-Buden Pleite Die Bonitätsprobleme nehmen bei einigen vormals hochgelobten Inets dramatisch zu.

      Das bedeutet, daß viele dieser Unternehmen, die gedacht haben, daß sie vor einem großen Boom stehen, jetzt ihre Felle wegschwimmen sehen. Folglich werden auch die Risikokapitalgeber vorsichtiger und darüber hinaus werden jetzt auch Börsengänge verschoben oder ganz abgesagt. Es ist auch eine Binsenweisheit: Desto länger die Unsicherheit bei diesen miesen Börsenumfeld dauert, desto schlechter für den Markt. Schon jetzt ist die Stimmung der meisten Börsenteilnehmer ziemlich bearish. Übrigens, ein guter Kontraindikator!

      Das viele Analysten in diesem Bärenmarkt eine mehr oder weniger unqualifizierte Rolle spielen, stellt man fast tagtäglich fest. Auf einmal ist alles schlecht, was vor ein paar Monaten noch gut war. Statt Upgrades hagelt es in letzter Zeit fast nur noch Downgrades. Ich frage mich, ob diese Orgie von Herabstufungen nicht langsam übertrieben ist. Viele diese Pinscher verhalten sich immer prozyklisch und tragen somit nicht unerheblich zu den extremen Kursschwankungen bei. Nur noch selten kommen von diesen Herrschaften fundierte Analysen.

      Selbst Analysten die noch vor zwei Jahren sehr hoch im Kurs standen, wie z. B. Henry Blodjet, Steve Harmon oder eine Mary Meeker stehen nicht mehr im Rampenlicht der Öffentlichkeit und stammeln nur noch blechernde Phrasen. Früher sind sie den Anlegerzeitgeist in den Hintern gekrochen und jetzt sind sie auch mit dem Latein am Ende. Solche Typen können stets in einer Hausse triumphieren, aber in einer Baisse sehen sie genauso alt aus wie unsereins. Zum Beispiel sehen die Empfehlungen von dem Oberguru Steve Harmon katastrophal aus. Schlechter hätte ein Affe die Aktien auch nicht auswählen können.

      Ps. Bisher habe ich schon jede Menge Kapital in diesen Bärenmarkt verbrannt, da ich einfach oft wieder zu früh eingestiegen bin. Tja, selbst Schuld, eine Bodenbildung wollte man ja nicht abwarten und das mit den Verlusten aussitzen wird doch jetzt allmählich ganz schön nervig.
      Solange wir keine Zinssenkung durch die Fed sehen, solange werden wir auch keine Rally sehen!

      Trotzdem, wer bisher eisern durchgehalten hat, sollte jetzt auch nicht mehr das Handtuch werfen.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 02.12.00 18:58:36
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo Freunde,

      wenn ich den tollen chart von shaky so sehe, dann habe ich wieder richtig lust auf den adventskalender. Der trend nach oben scheint doch ungebrochen...

      Ich würde weiter kaufen. Natürlich sollte man, so genügend cash vorhanden ist, erst einen deutlichen aufwärtstrend abwarten, aber den dax und den mdax halte ich für wirklich aussichtsreich. Leider bin ich selber zu gierig gewesen und bei 6700 stark eingestiegen. Jetzt sind nur noch gute 10 % liquidität da. Also bin ich jetzt erst einmal zuschauer, es sei denn die mentalen stop losses werden ausgelöst.

      Capoon stimme ich vollkommen zu, jetzt ist sicherlich nicht der zeitpunkt zum verkaufen. Übrigens wo lernt man denn so tolle smilies zu machen? ;)

      shortput - der unermüdliche optimist
      Avatar
      schrieb am 04.12.00 16:37:44
      Beitrag Nr. 44 ()
      Capoon, ich moechte Dir wiedermal energisch widersprechen:
      Die Stimmung unter den Anlegern ist nicht Bear-Market-like, sondern der Grossteil geht davon aus, die diesjaehrigen Verluste spaetestens naechstes Jahr wieder reinzuholen. Der Konsumenten-Vertrauensindex in Amiland steht kaum unter den Hoechststaenden. Viele Analysten halten den Markt inzwischen fuer billig, mancher meint sogar, es sei schon eine Rezession eingepreist. Unsinn, das alles. Schau Dir die Quartalszahlen von Intel oder Microsoft an, dann wirst Du sehen, dass Intel im operativen Geschaeft ein paar lumpige hundert millionen $ verdient hat, der Rest sind Gewinne aus Investments. Schau Dir Microsoft an, Gewinnsteigerung Q3 angeblich 30%, ohne Investmentgewinne gerade mal Stagnation. Was macht Cisco, wenn die Angestellten Cash statt Optionen sehen wollen? Gerade bei den hochkapitalisierten Werten glauben viele noch an Wunder, und einige werden noch den Weg einer EM.TV gehen.
      Die FED wird die Zinsen kaum senken koennen - Ende November betrug die annualisierte Geldmengensteigerung M3 in USA bei 20%!!!! Die FED muss Geld einsammeln, sonst gibt`s bald zweistellige Inflationsraten. Ich fuerchte, Bush (wenn endlich Praesident) wird "Hooverized", wenn nicht, falle ich vor der FED auf die Knie und glaube an die "New Economy", was dann mit internet etc aber nix zu tun hat.

      tosse
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 11:16:22
      Beitrag Nr. 45 ()
      KEINE PANIK – SOWEIT IST ES NOCH NICHT GEKOMMEN


      Allerdings, wenn das kapitalistische System vollkommen den Bach runter geht, werden viele von uns noch Haus und Hof verlieren und sich auf der Parkbank wiederfinden.




      In dieser Baisse stirbt der Kleinanleger!

      @tosse
      Da ich von einem anderen Szenario ausgehe, kann ich Deine Meinung nicht teilen. Aufgrund der Baisse an den Aktienmärkten sind auch in den USA schon jede Menge Dollar vernichtet worden. Außerdem kam es schon zu Zwangsliquidierungen bei Aktienportfolios. Dies wird sich früh oder später auch auf das Konsumentenvertrauen durchschlagen und es gibt jetzt deutliche Anzeichen dafür. Auch wenn Du gegenteiliger Meinung bist, diese konjunkturellen Gefahren sind nicht zu unterschätzen. Der Konsumenten-Vertrauensindex im Amiland wird schneller sinken, als wir momentan noch annehmen. Trotz hoher Rohstoffpreise sehe ich weit und breit keine echten inflationäre Gefahren.

      Tatsache ist, daß nicht nur Intel oder Microsoft in anderen zukunftsträchtigen Branchen investieren, um an deren Profit und Fortschritt zu partizipieren. Du hast recht, bei einer Baisse werden die Profite aus diesen Investments nicht mehr so üppig fließen und das wird sich letztlich auch auf die Gewinnentwicklung dieser Firmen negativ auswirken. Laß uns aber voreilig nicht alles so schwarz sehen, warten wir erst einmal in aller Ruhe ab. Cool bleiben!

      Alle wirtschaftliche Indikatoren in den USA zeigen eine Abkühlung der US-Konjunktur. Um nicht eine Rezession zu riskieren, muß die amerikanische Notenbank die Zinsen senken. Herr Greenspan hat in der Vergangenheit des öfteren seine Kompetenz bewiesen und er wird auch diesmal rechtzeitig handeln. Mit größter Sicherheit können wir davon ausgehen, daß am 19 Dezember die Fed ihre restriktive Zinspolitik auf NEUTRAL umstellt. Dies wird eine nachhaltige Wende an den weltweiten Aktienmärkten einläuten. Höchstwahrscheinlich können wir im Januar nächsten Jahres schon die erste Zinssenkung sehen. Wer schon etwas länger an der Börse investiert ist, der weiß auch Bescheid, wie wichtig Liquidität für einen weiteren positiven Verlauf von Aktienkursen ist.

      Das die Aktienkurse nicht nur steigen, haben einige Neueinsteiger jetzt wieder schmerzhaft zu spüren bekommen. Das die Zittrigen schon fast panikartig die Börse verlassen ist positiv zu werten. Hausse und Baisse gehören zur Börse wie das Amen in der Kirche. Keiner von uns kann mit Sicherheit sagen, wann wir den Tiefpunkt bei den Aktienkursen gesehen haben, aber ich bin davon überzeugt, daß wir nicht weit von günstigen Einstiegskursen entfernt sind. Eine weltweite kapitalistische Krise sehe ich nicht, deshalb ist auch eine Panikmache a la Roland Leuschel vollkommen fehl am Platze.
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 11:48:14
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ Capoon

      Sehr guter Beitrag. Ich sehe das genau wie Du. Alan Greenspan hat durch seine Zinsschritte viel Fingerspitzengefühl bewiesen und wird auch zum richtigen Zeitpunkt die Richtung wechseln. Eine harte Landung und Rezession kann nicht in seinem Sinne sein.
      Passend dazu sinkt der Ölpreis und steht aktuell knapp über 28 $.

      Gruß Rolf, der sich langfristig keine Sorgen macht auch wenn es nochmal zu Rückschlägen kommt.
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 12:09:38
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Capoon:
      Immer wieder klasse Deine Analysen.
      Auch ich habe recht großes Vertrauen in die Fähigkeiten eines Alan Greenspans. Zumindes hat er bisher einen ausgezeichneten Jobgemacht. Leider ist der gute Mann nicht mehr der jüngste. Wer folgt nach Greenspan? Das ist es, was mir schon ein wenig Sorge bereitet.

      Gruß

      duessel
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 13:56:41
      Beitrag Nr. 48 ()
      @Capoon
      Klasser Thread, klasses Posting.

      Ich hoffe, daß der Nachfolger von AG ebenso viel Fingerspitzengefühl wie dann sein Vorgänger mitbringt.

      Etwas Sorgen bereiten mir die "unkontrollierten" Neuemmissionen der letzten Jahren am Neuen Markt.

      Wann werden hier endlich schärfere Bestimmungen zugelassen und nicht jeder "Pommesbude" der Gang zum NM erleichtert...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 15:13:58
      Beitrag Nr. 49 ()
      Da es gut in diesen Thread paßt, stelle ich Euch mal einen Auszug aus dem neuesten Börsenbrief von The-Bulls hier rein. Könnt Ihr übrigens kostenlos abonnieren:


      1. Droht eine neue Weltwirtschaftskrise?

      Dieser Bericht ist auf unseren Internet-Seiten in der Rubrik
      "Spezialreports" unter

      http://www.THE-BULLS.com/rs.php

      graphisch aufbereitet für Sie hinterlegt.


      1.1. Einleitung

      Die Zeichen stehen auf Sturm. Die Argumente, die für eine
      anhaltende Baisse des Technologiesektors sprechen, mehren sich
      von Tag zu Tag und es zeichnet sich immer mehr ein Übergreifen
      der Kursschwäche auf zahlreiche Sektoren der sogenannten
      "Old Economy" ab. Die Gründe, die für eine längeranhaltende
      Baisse ausgehend von zahlreichen Krisenherden sprechen sind
      vielschichtig:

      - Galoppierende Ölpreise, eine weiter angespannte Situation am
      US-Arbeitsmarkt und somit eine sich abzeichnende Verzögerung
      einer dringend benötigten Zinssenkung
      - Ein sich zuspitzender Nahost-Konflikt
      - Kriegsgefahr zwischen China und Taiwan
      - Schuldenkrise in Südkorea
      - Die Regierungskrise in den USA
      - Erste Anzeichen einer Rezession in den USA (Stark rückläufige
      Auftragseingänge bei langlebigen Gütern, höhere Lagerbestände)
      - Im gegenwärtigen Börsencrash wurden seit Anfang September über
      3.000 Milliarden USD an Wert vernichtet. Das sind sechsmal
      soviel wie im gesamten Crash im Oktober 1987. Dies wird sich
      auch negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken.
      - In den vergangenen 40 Jahren wurde vor jeder Rezession über
      ein mögliches Softlanding der US-Wirtschaft diskutiert, das
      nie zustande kam.
      - Beginnende Währungsturbulenzen im asiatischen Raum
      - Die nach wie vor hohe Bewertung des Technologiesektors
      (Durchschnitts KGV der Nasdaq für 2000 von ca. 80 bei einem
      Stand des Nasdaq Composite Index von 3700 Punkten.
      - Ein langfristiges charttechnisches Rückschlagpotential an der
      Nasdaq bis ca. 1.350 Punkte. Erst dann wäre der Markt mit
      einem Durchschnitts KGV 2000 von 29 und einem KGV 2001 von 24
      wieder fundamental fair bewertet.

      Kurzfristig negativ und mittelfristig positiv stimmen hingegen
      folgende Umstände:

      - Jedes Jahr erfolgt um diese Zeit das sogenannte
      Tax-Loss-Selling. Darunter versteht man die Realisierung von
      Kursverlusten zur Verringerung der Bemessungsgrundlage für die
      Einkommenssteuer bzw. Körperschaftssteuer. Zahlreiche Aktien
      werden somit nur noch zu einem symbolischen Wert, weit unter
      dem Buchwert und in speziellen Fällen wie bei Celeris
      (Kürzel: CRSC) sogar weit unter dem Bargeldbestand/Aktie
      gehandelt.
      - Shortpositionen werden von den Trendfolgern solange ausgebaut
      bis sich eine nachhaltige Trendwende nach oben abzeichnet.
      Diese wird von den Shortsellern spätestens dann erwartet, wenn
      in den USA der nächste Präsident feststeht.
      - Bis zum 8. Dezember ist noch mit keiner Entscheidung im
      Rechtsstreit zwischen Bush und Gore zu rechnen - und genau
      dieser Umstand ist die eigentliche Ursache der gegenwärtigen
      Baisse. Doch spätestens wenn am 12. Dezember in Florida die
      Wahlmänner entsandt werden, muss der Wahlsieger feststehen.
      - Hiobsbotschaften aus dem Technologiesektor werden in diesem
      Umfeld den Abwärtstrend noch weiter verstärken, da auffallend
      viele Downgrades von politischen Einflussfaktoren an
      induzierten negativen Börsentagen veröffentlicht werden.
      Diese zuletzt von fast allen renommierten Brokerhäusern
      eingeschlagene Strategie kann als ein kluger Schachzug aus
      börsenpsychologischer Perspektive betrachtet werden, denn
      sobald eine Rallye einsetzt, sinkt dann die
      Wahrscheinlichkeit, dass diese von negativen
      Unternehmensmeldungen bzw. Downgrades gefährdet wird.
      Der nächste Aufschwung könnte deshalb durchaus länger
      anhalten. Zumindest bis 3.500 Punkte besteht mittelfristig
      durchaus Potential.

      Diesen zahlreichen negativen Einflussfaktoren können nur wenige
      positive gegenübergestellt werden, die in der Lage sind, dem
      Abwärtstrend entgegenzuwirken:

      - Die Erwartung einer Gegenreaktion beim Feststehen des
      endgültigen Wahlsiegers in den USA wird, sobald sich eine fixe
      Entscheidung abzeichnet, zu Shorteindeckungen führen, die Hand
      in Hand mit dem zur Jahreswende einsetzenden Bargain-Hunting
      zu einer raschen Erholung von zuletzt stark geprügelten
      Technologiewerten führen könnten.
      - Ein Boden wird dann gefunden sein, wenn alle oben genannten
      Negativ-Faktoren in den Kursen enthalten sind. Und die von Tag
      zu Tag zunehmende Panik in den Medien spricht zumindest für
      eine baldige technische Reaktion und unter optimalen
      Bedingungen auch für eine kleine (Bear-Market?)-Rallye.

      Aus der Gegenüberstellung aller Argumente pro und kontra einer
      Rallye können folgende Szenarien abgeleitet werden.


      1.2. Das bärische Szenario

      Das Wahldrama in den USA führt immer weiter in juristisches
      Neuland. Eine Deadline bis zum 9. Dezember reicht nicht aus, um
      einerseits sämtliche ausstehenden Urnen in Florida auszuzählen
      und andererseits noch zu klären, ob die Wahl angesichts
      irreführender Wahlzettel wiederholt werden sollte.

      Die Deadline wird deshalb noch einmal verlängert, und das
      Vertrauen in den amerikanischen Aktienmarkt wird auf den
      niedrigsten Stand seit den 30er-Jahren fallen. Es droht ein
      massiver Kurseinbruch des US-Dollars und eine Kapitalflucht in
      die Schweiz und ins Euroland von der hauptsächlich solide Blue
      Chips der Old Economy wie zum Beispiel Novartis, Nestle, Wella,
      L`Oreal, Oce (Kopiergeräte), Austria Tabak (Übernahmekandidat)
      und Danone profitieren sollten.

      Der Nasdaq Composite Index befindet sich unterdessen im freien
      Fall, da an jedem schwachen Tag neue Analysten-Downgrades den
      gesamten Technologiesektor erschüttern. Mehrere Internet-Pleiten
      folgen, der Nasdaq Composite-Index durchbricht die letzte
      charttechnische Unterstützung bei 2.500 Punkte, und bis zum
      Jahr 2002 folgt ein etappenweiser Einbruch bis 1.300 Punkte,
      denn anstatt eines Softlandings der US-Wirtschaft folgt eine
      schwere Rezession, die noch durch eine zweite Asienkrise und
      einen Ölpreis von durchschnittlich 40 USD/Barrel zusätzlich
      verschärft wird.

      Die Fed ist deshalb nicht in der Lage, die Zinsen im
      erforderlichen Ausmaß zu senken, um einer Rezession
      entgegenzusteuern. Das trifft nun auch die Werte der Old
      Economy. Der S&P 500 Index folgt der Nasdaq in einer
      Zeitverzögerung von 6 bis 12 Monaten mit nach unten.
      Diese Entwicklung und der Einbruch der Nasdaq wirken sich
      entsprechend negativ auf den privaten Konsum, das
      Finanzierungspotential der Unternehmen und somit auch auf das
      Wirtschaftswachstum aus. Wirtschaftsforschern zufolge würde ein
      Einbruch des S&P 500 um 25% zu 0,5% weniger Wachstum führen.

      Doch Auswirkungen in einer ähnlichen Größenordnung gehen auch
      von der Nasdaq aus, an der innerhalb kürzester Zeit über
      3.000 Mrd. USD in den Sand gesetzt wurden.
      Das Wirtschaftswachstum dürfte sich deshalb im nächsten Quartal
      zwischen 1,2 und 1,5% verlangsamen, da in den USA angesichts
      einer negativen Sparquote und einer hohen Börsenkapitalisierung
      im Verhältnis zum BIP die wirtschaftliche Abhängigkeit von der
      Börsenentwicklung besonders hoch ist.

      Wenn man noch miteinbezieht, dass die Lagerbestände der
      PC-Produzenten, Netzwerkausrüster und Warenhäuser gegenwärtig
      eher ansteigen, während im Oktober die Auftragseingänge in der
      Produktion langlebiger Güter um 5,5% rückläufig waren, kann
      bereits von einer volkswirtschaftlichen Talfahrt gesprochen
      werden, auf die der Arbeitsmarkt noch nicht entsprechend
      reagiert hat. Dieser Umstand und hohe Ölpreise werden dazu
      führen, dass die nächste Zinssenkung zu spät kommt, um noch ein
      Softlanding einzuleiten. Somit ist davon auszugehen, dass ab
      Februar 2001, wenn zahlreiche Unternehmen des Technologiesektors
      und zyklischer Branchen wie zum Beispiel Chemie, Automobil und
      Maschinenbau über ein enttäuschendes viertes Quartal 2000
      berichten, die Talfahrt erst richtig losgeht.

      Deshalb sollten Sie in diesem Umfeld bis spätestens Mitte
      Januar auch sämtliche Kursgewinne bei sogenannten Fluchttiteln
      aus den defensiven Branchen Pharma und Nahrungsmittel mitnehmen
      und in erstklassige internationale Rentenfonds umschichten, die
      angesichts einer bis spätestens Ende März weltweit einsetzenden
      Zinssenkungsrunde noch die am besten absehbare Performance
      erzielen sollten.


      1.3. Das bullische Szenario

      Unter den gegenwärtigen Bedingungen wird folgendes bullisches
      Szenario zusehends unwahrscheinlicher: Bis zum 9. Dezember steht
      George W. Bush als Wahlsieger fest und wird am 18. Dezember von
      den Wahlmännern bestätigt. Da die Republikaner sowohl den
      Kongress als auch das Kabinett in ihrer Hand haben, hat Bush ein
      leichtes Spiel, die versprochenen Steuererleichterungen in die
      Tat umzusetzen. Trotzdem kommt es aufgrund eines Nullwachstums
      des BIP im laufenden Quartal bis Ende März zu einer massiven
      Zinssenkung.

      Ein großer Teil jener Kleinanleger, die in Panik selbst
      Qualitätstitel zu fast jedem beliebigen Preis auf den Markt
      warfen, schichtet in eine breite Palette an Aktienfonds um.
      Dadurch wendet sich das aktuelle Dilemma der Investmentfonds
      wieder zum Besseren. Während gegenwärtig massive Kapitalabflüsse
      die Fondsmanager zur Reduktion ihrer Aktienbestände zwingen,
      könnte bald wieder aufgrund frischer Zuflüsse durch Kleinanleger
      eine großangelegte Schnäppchenjagd auf stark verprügelte
      Technologie-Bluechips wie AT&T (Kürzel T), Lucent Technologies
      (Kürzel LU), Oracle (Kürzel ORCL) und MCI-WorldCom (Kürzel WCOM)
      einsetzen.

      Aber auch im Biotech-Sektor könnten vor allem bei Werten aus dem
      Bereich Molekularbiologie wie zum Beispiel Pharmacopaia (Kürzel
      PCOP), Nanogen (Kürzel NGEN), Celera Genomic (Kürzel CRA) und
      GenLogic (Kürzel GLGC) sogar Kursgewinne in zweistelliger
      Größenordnung an der Tagesordnung stehen.

      Nach einer Jahresendrallye bis 3.500 Punkte setzt sich nach
      einer kurzen Konsolidierung im Februar 2001 ein leichter
      liquididätsgetriebener und auch fundamentaler Aufwärtstrend
      bis ca. 4000 Punkte bis Dezbemer 2001 durch.

      Im Jahr 2002 setzt dann aufgrund schwarzer Zahlen bei einem
      Großteil der börsennotierten Biotechs und den überlebenden
      Internet-Unternehmen ein breitangelegter Aufschwung ein, der
      bereits im April wieder zu neuen Alltime-Highs an der Nasdaq
      führen sollte.


      1.4. Wie geht es weiter? - Politische Börse wird verschleiert

      Beide Szenarien sind nicht so extrem wie jene, die gerne von
      der Boulevard-Presse aufgezeigt werden. Wir rechnen im
      schlimmsten Fall mit einer zyklisch bedingten globalen Rezession
      wie Anfang der 80er -und 90er-Jahre.

      Es ist durchaus realistisch, dass sich in den USA ein
      zehnjähriger Konjunkturzyklus eingependelt hat, der durch
      externe Faktoren entweder positiv oder negativ verzerrt wird.
      Gegenwärtig sieht es eher nach einer negativen Verzerrung aus.

      Doch Untergangsprognosen sind nach wie vor fehl am Platz.
      Vielmehr befinden wir uns gegenwärtig an einem weltpolitischen
      und weltwirtschaftlichen Entscheidungspunkt, an dem genaue
      Prognosen nahezu unmöglich werden. Seit dem 7. November hängen
      sowohl die zukünftige Weltpolitik als auch die
      Wirtschaftsentwicklung und somit auch die weitere
      Kursentwicklung an einem seidenen Faden. Und genau diese
      nsicherheit verursacht die aktuelle Talfahrt an der Nasdaq,
      während die Dow Jones Werte durch ein rein fundamental
      betrachtetes irrationales Umschichten in Old Economy Titel mit
      einem verständlichen Unternehmenskonzept gestützt werden.

      Interessant ist in diesem Zusammenhang noch eine weitere
      Beobachtung:
      Seit dem 7. November werden an politisch induzierten schwachen
      Börsentagen von den diversen Fernsehstationen wie CNN und CNBC
      die bisher eher im Rahmen der Tagesordnung leicht verdaulichen
      Analystendowngrades von Einzelwerten in den Mittelpunkt des
      Geschehens gestellt, und vor allem der Nachrichtensender CNBC
      zeichnet sich durch ein gebetsmühlenartiges Wiederholen der
      Hinweise auf ein Slowdown der Wachstumsraten im
      Technologiesektor aus. Gut informierten Kreisen zufolge handelt
      es sich dabei um keinen Zufall mehr, denn die Amerikaner
      verfügen über einen enormen Nationalstolz und dieser verbietet
      es ihnen, für ein Kursmassaker Handicaps bei der Auszählung von
      Wahlurnen verantwortlich zu machen.
      Gerüchten zufolge wurde auch den wichtigsten amerikanischen
      Zeitungen und Fernsehsendern von der Regierung empfohlen im
      nteresse einer objektiven Wahlentscheidung, die gegenwärtige
      Auszählung nicht mehr im Zusammenhang mit der aktuellen
      Kursschwäche zu bringen.

      Die weiteren Kapitel dieses ausführlichen Marktberichts
      (Bad days - Bad news, Risikomanagement ist Trumpf,
      Wie sollen Sie sich nun verhalten?, Die Favoriten für die
      Jahresendrallye) sind im Internet unter

      http://www.THE-BULLS.com/r.php?i=116&n=5

      ff. nachzulesen.



      Wenn man das so liest, wird die Unsicherheit nicht gerade kleiner. Durchaus möglich, dass einige sehr magere Jahre vor uns liegen.

      Gruß

      duessel
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 16:52:16
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hi all, Pessimisten wie Optimisten!
      Mal ein paar Erlaeuterungen als Antwort auf Capoon:
      Zwangsliquidierungen: Sind zum grossen Teil schon im April erledigt worden (278->252 Mrd $, jetzt 233 Mrd $; Stand Okt 1995: 75 Mrd, Okt 1998: 130 Mrd. Daten von NYSE). Da sind noch ein paar 100 Mrd abzuraeumen, bevor die Fahnenstange abgebaut ist. Die aktuelle Sparrate in Amiland ist uebrigens negativ, Kreditabbau also vorwiegend ueber Aktienverkaeufe zu erwarten. Das VerhaeltnisMargins/Boersenkapitalisierung ist uebrigens schlechter als im April.
      Konsumentenvertrauen ist bei 133,8 (100=1985), Hoch warunter 150. 7.5% der Amis erwarten ein schlechteresGeschaeftsklima. Ich weiss nicht, wo da deutliche Anzeichen sind, die Amis geben im Vertrauen auf die gute Wirtschaftslage des naechsten Jahres weiterhin Geld aus, das sie naechstes Jahr zurueckzahlen muessen. Wenn der Konsumentenindex allerdings schnell sinken WIRD, dann werden die Umsaetze und Gewinne der Unternehmen wohl mitsinken muessen.
      Inflation: Schon oefters erwaehnt: CPI gibt alles moegliche an, aber nicht die wahre Inflation. Weniger nachgefragte Gueter fliegen aus dem Index (d.h. tendenziell: wird ein Gut durch Inflation teurer und sinkt dadurch die Nachfrage, fliegt es aus dem Index...), Nahrung und Energie sind nicht enthalten (hoppla, muss man das nicht bezahlen?),Qualitaetssteigerungen werden aus den Preisen herausgerechnet (dadurch werden insbesondere Computer und andere elektr. Geraete "billiger"). Hedonistische Inflationsberechnung ist die Bezeichnung dafuer.
      Ausserdem gibt es noch den Zusammenhang zwischen Geldmengenwachstum, Wirtschaftswachstum und Inflation: Wenn die Produktivitaet nicht mit dem Geldmengenwachstum mithaelt, steigt die Inflationsrate. Das ist zumindest "old economy". Falls Greenspan und Konsorten es schaffen, diesen Zusammenhang aufzubrechen, dann sind wir wahrlich in der "new economy" angelangt. Ich kann`s nur noch nicht glauben.
      Unternehmensgewinne: Der Punkt war nicht, dass Intel etc sich nicht an anderen Unternehmen beteiligen sollten, sondern dass Intel im Kerngeschaeft einen unglaublichen Gewinneinbruch zu verzeichnen hatte und (unrealisierte) "investment gains" gegengerechnet hat. Ebenso Microsoft und Cisco. Lass das mal in die Kurse eingepreist sein... Stellen wir uns einfach vor, Intels Gewinne in Q4 sehen nicht besser aus als in Q3, und die Boerse stagniert: Woher nimmt Intel dann ein Gewinnwachstum von 60% im Gesamtjahr?
      Bei Cisco ist die Lage noch prekaerer, insbesondere, wenn die Nasdaq nicht schleunigst dreht und die Zuversicht in die Maerkte (die immernoch vorhanden ist; wer glaubr denn nicht an steigende Kurse in 2001?) endlich (?) schwindet und die Angestellten keine Aktienoptionen mehr akzeptieren: die Presonal- und Steuermehrkosten koennten die Gewinne durchaus aufzehren, wenn nicht in Verluste verkehren koennten. www.billparish.com
      Abkuehlung der US-Konjunktur: Der Einkaufsmanagerindex weiterhin auf dem Weg nach unten, Auftragseingaenge bei langlebigen Wirtschaftsguetern im Oktober um 5,5% gefallen, der NAPM-Index fuer Auftragseingang rutscht in negatives Terrain - fuer eine weiche Landung geht mir das etwas fix und heftig (Daten NAPM.org und comdirect).
      Tja, wie gesagt: Greenspan in der Zwickmuehle. Um eine Rezession zu vermeiden, muesste er bald die Zinsen senken. Um Inflation zu vermeiden, kann er keine Ausweitung der Geldmenge zulassen, zumal das Wachstum sprunghaft nachlaesst. Mit Umstellung auf eine offiziell neutrale Zinspolitik rechne ich ebenfalls; aber was hinter den Kulissen geschieht? An eine nachhaltige Wende glaube ich nicht, nur an eine groessere Bearmarketrally. Der "endgueltige" Tiefpunkt koennte weiter entfernt sein, als manche glauben.

      Weitere Datenquellen: http://www.crc-conquest.org/consumer_confidence/index.html,
      www.yardeni.com

      tosse
      Avatar
      schrieb am 05.12.00 19:23:45
      Beitrag Nr. 51 ()
      Hallo Capoon,

      Was hälst Du davon, einen Thread aufzumachen über

      "Gedanken über das Verhalten bei einem positiven Marktumfeld" ???

      Schließlich wollen wir ja nicht wieder die gleichen Fehler machen und vergessen auch in (hoffenlich bald) besseren Zeiten unser Depot nicht aus den Augen zu lassen.

      Liebe Grüsse

      Rolf, der gut reden hat, weil er sich "saumässig" wohlfühlt, nachdem ich für ALLE Einzelwerte SL gesetzt habe...
      Avatar
      schrieb am 06.12.00 13:05:09
      Beitrag Nr. 52 ()


      @Rolf
      Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Voreilig von einer Trendwende an den Aktienmärkten auszugehen, ist meines Erachtens noch zu früh. Warten wir erst einmal ab, ob die Durststrecke nun wirklich hinter uns liegt.

      Wenn es wirklich zur einer nachhaltigen Wende an den Aktienmärkten kommt, kann man durchaus ein Thread „Gedanken über das Verhalten bei einem positiven Marktumfeld“ hier eröffnen.

      Wir haben ja gestern gesehen, wie verrückt die Märkte auf Zinssenkungsphantasien reagieren. Anscheinend nehmen die Märkte schon jetzt eine Zinssenkung vorweg. Ich hatte im oberen Beitrag schon auf die Abkühlung der US-Konjunktur hingewiesen und über eine mögliche Zinssenkung durch die Fed philosophiert. Das Greenspan schon wenig später Andeutungen in dieser Richtung machte, konnte ich nicht ahnen. Naja, Greenspan wird wohl nichts anderes übrig bleiben und die jetzige restriktive Zinspolitik am 19 Dezember auf NEUTRAL umstellen. Dies würde sicherlich die zweifellos noch vorhandenen Unsicherheiten weiter minimieren und obendrein die Psychologie der Marktteilnehmer positiv beeinflussen. Außerdem können wir davon ausgehen, daß bei einer Verbesserung des Börsenklimas noch jede Menge Liquidität in den Märkten fließen wird.

      Hoffentlich kommt es noch zur einer kleinen Jahresendrally!
      Avatar
      schrieb am 06.12.00 13:50:48
      Beitrag Nr. 53 ()
      Hallo Capoon,

      Ich weis, daß es noch zu früh ist von einer Trendwende zu sprechen. SChließlich haben wir jetzt gerade mal zwei Tage postive Börsenstimmung gehabt.

      Jedoch bin ich optimistisch (wie Du), daß wir zumindest eine neutrale Situation schon mal haben. Von Neutral zur kleinen Ralley ist dann der Weg nicht ganz mehr so weit...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 10:39:19
      Beitrag Nr. 54 ()
      Erste Anzeichen einer Rezession

      Wir erleben momentan eine Branchen-Rotation bei den Gewinn- und Umsatzwarnungen. Das auch Logistik-Unternehmen nun davon betroffen sind, zeigt nur zu deutlich wie stark sich das Konsumklima schon abgekühlt hat. Die amerikanische Volkswirtschaft hat nicht nur eine negative Sparquote
      (-0,8% im Oktober), sondern auch ein immer größer werdenden Defizit ihrer Leistungsbilanz. Jedenfalls importieren die Amis 113Mrd. Dollar mehr Waren als sie exportieren (Quelle n-tv 14.12.2000). Dies dürfte sich aber aufgrund der schwächeren Nachfrage bald grundlegend ändern.

      Selbst Unternehmen der alten Ökonomie können sich dem Trend nicht mehr entziehen. Durch die restriktive Geldpolitik der FED werden auch die Geschäftsaussichten der großen Finanzhäuser eingetrübt. Plötzlich sprechen einige Marktteilnehmer in den Staaten schon wieder von einer harten ökonomischen Landung (Rezession). Sollte es zur einer Rezession in den Staaten kommen, sehen wir bei der Nasdaq noch die 2000-Marke. Das wird natürlich auch die FED am 19 Dezember nicht mehr tatenlos hinnehmen können. Um nicht eine Rezession zu riskieren, muß die FED am 19 Dezember zumindest ihre restriktive ZINSPOLITIK auf NEUTRAL stellen. Das Konsumklima in den Staaten hat sich dermaßen gedreht, d. h. verschlechtert, das jetzt selbst schon eine Zinssenkung denkbar, ja schon fast unabwendbar wird. Greenspan hat bisher immer ökonomischen Sachverstand bewiesen, warum sollte es diesmal anders sein?

      Die Sparquote der Haushalte ist Ende der 90er Jahre in den USA auf unter 1 % gesunken. Die Verschuldung dagegen ist von weniger als 800 Mrd. US $ 1990 auf nahezu 1400 Mrd. US $ angestiegen. Der wachsende Schuldenberg hat die US-Wirtschaft verwundbar gemacht.

      Stagnierende Reallöhne und konsumgetragenes Wachstum passen nur zusammen, wenn der Konsum auf Pump erfolgt oder die Aktienkurse jedes Jahr ordentlich steigen. Weil bisher jeder zweite Ami an den steigenden Aktienkursen partizipieren konnte, haben die konsumgeilen Amis die US-Wirtschaft richtig unter Dampf gesetzt. Aber nun ist Schluß mit lustig. Die Konjunktur kann jetzt schneller kippen, als sich einige dieser Ökonomen sich das nun vorstellen können.

      Bleibt noch als große Hindernis einer schnellen Zinssenkung der angespannte Arbeitsmarkt in den Staaten. Das es nicht zur Zunahme der Arbeitslosigkeit in der "new economy" gekommen ist, hat vornehmlich mit der Expansion einer niedrig qualifizierten und schlecht bezahlten Dienstleistungsökonomie zu tun. Und außerdem, man glaubt es als Europäer kaum, eine repressive Strafverfolgungspolitik hat obendrein dafür gesorgt, daß sich 1995 an die 5 % der erwerbstätigen Bevölkerung (insgesamt mehr als 6 Millionen Menschen) unter strafrechtlicher Überwachung (vorwiegend im Gefängnis oder auf Bewährung frei) befanden. Die Inhaftierungsrate ist in den USA fünf- bis zehnmal so hoch wie in anderen OECD-Ländern sind. Unter Herrn Bush werden Knast-Aktien bestimmt nicht unter Wachstumssorgen leiden.

      Die meisten Analysten sind Schreihälse und Scharlatane, deshalb darf man sich auf diese Spezies auf keinem Fall verlassen. Eine rühmliche Ausnahme bildet Abby Joseph Cohen. Sie hatte in der Euphoriephase im März schon zum Verkauf geraten (andere Geldhaie waren da noch bullish) und ihr Aktienanteil verringert.

      Abby Cohen rät nun wieder zum Einstieg und erhöht die Gewichtung bei den Hightechs in ihrem Depot mit der Begründung, der Markt wäre unterbewertet.

      Abby Joseph Cohen, Chefstrategin von Goldman Sachs, hat in einem Report an ihre Klienten erneut darauf hingewiesen, daß der S&P 500 Index 15 % unterbewertet sei. Die Voraussetzungen für ein freundliches Marktumfeld im Jahr 2001 seien gegeben. Technologietitel befänden sich auf einem einem interessanten Kurslevel. Erneut rät die Analystin zum Kauf. > 14.12.2000 <

      Das Shortseller gerne mit Barrons-Lügenmagazin (hat Bildzeitungs-Niveau, aber aufgrund der hohen Auflage haben diese legalen Raubritter eine erhebliche Macht) eine für uns unselige Allianz eingehen und sich auch einige Analysten gerne als Shortsteller betätigen, ist eine nicht zu leugnende Tatsache. Mögen die Zahlen auch noch so gut sein, solche Geldhamster-Analysten finden immer ein Haar in der Suppe und jetzt werden selbst die Marktführer reihenweise in die Pfanne gehauen. Das durch die leichte Zurücknahme der Wachstums- und Gewinnaussichten bei Microsoft jetzt schon die Future in den Keller rauschen, zeigt wie irrational der Markt geworden ist. Typisch in der Baisse, alles was irgendwie negativ interpretiert werden kann, wird lauthals herausposaunt.


      Ps. Trotzdem - die Baisse an den Aktienmärkten ist bald zu Ende. Vielleicht werden schon am 19 Dezember die Weichen für eine moderate Hausse gestellt!

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 12:37:18
      Beitrag Nr. 55 ()
      Hallo Capoon,

      das stimmt mich doch sehr nachdenklich, was Du gepostet hast: Gefahr der Rezession !

      Was mich bei Dir fasziniert ist Dein volkswirtschaftliches Wissen. Du bist für mich schon ein Phänomen.

      Hoffen wir, daß Abby Joseph Cohen, Chefstrategin von Goldman Sachs, Recht behält und die Kurse bald gen Norden geht.

      Bei der derzeitigen Börsenlage hat man ja schon keine Lust mehr auf sein Depot zu schielen...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      P.S. Wir würden uns riesig freuen, wenn Du uns mal wieder bei einem 50-Treffen mit Deinen atemberaubenen Wissen aufheitern könntest...
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 18:50:47
      Beitrag Nr. 56 ()
      Noch ein paar Arbeitslose hat man in USA bei den Langzeitarbeitslosen versteckt: Nach 12 Monaten Arbeitslosigkeit faellt man einfach aus der Statistik raus...

      tosse
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 18:54:09
      Beitrag Nr. 57 ()
      Abby Cohen hat schon mal auf dem Niveau zum Einstieg geblasen; hat fuer ein paar Tage seitwaerts gereicht an der Nasdaq.
      Auf die Umstellung des Zins-Bias wuerde ich keine grossen Hoffnungen mehr setzen - wer hat das noch nicht eingepreist?
      Und die Microsoft-Gewinnwarnung: Haette ich erst fuer`s erste Quartal `01 erwartet, aber wenn`s schon jetzt eng wird...

      tosse
      Avatar
      schrieb am 15.12.00 20:27:52
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hallo 50er,

      der markt (dow jones, euro stoxx und dax/mdax) sind fundamental jetzt auf einem vernünftigen niveau. Warum sollte einem langfristanleger hier angst und bange werden. Mit einer echten rezession rechne ich nicht. Auch wüsste ich nicht, wie ich in einer rezession mein geld optimal anlegen sollte. Gerade jetzt halte ich eine hohe aktienquote. Ohne wertpapierkredite könnt Ihr jetzt ruhig schlafen. Denn langfristig gewinnen die fundis immer.

      O.k., die zocker am neuen markt und in den überbewerteten nasdaq titeln werden leiden, aber moderat bewertete titel mit einem gesunden kgv sind doch weiterhin ein kauf, gerade wenn die stimmung so schlecht ist wie heute.

      shortput - der ewige optimist, der gerade den mdax nach interessanten perlen durchsucht.
      Avatar
      schrieb am 17.12.00 19:05:08
      Beitrag Nr. 59 ()
      @Capoon,

      Trotzdem - die Baisse an den Aktienmärkten ist bald zu Ende. Vielleicht werden schon am 19 Dezember die Weichen für eine moderate Hausse gestellt!

      hoffentlich hast du Recht und diese Hoffnung stellt sich nicht als Zweckoptimismus heraus. Na ja, wenn du seit Ende März
      knapp die Hälfte deines Depots eingebüßt hast, dann gehörst du sicherlich zu den "Hartgesottenen", au weia.

      Zum Titel des Threads eine Steuer-Strategie:

      Für ausländische Aktien gilt ab 2001 das sog. "Halbeinkünfteverfahren", d. h. Spekulationsgewinne müssen nur noch zur Hälfte besteuert werden. Für inländische Aktien gilt dieses ab 2002. Jedenfalls kann man in 2000 realisierte Verluste in ausländischen Aktien zu 100 % auf 2001 vortragen, d. h. in 2001 kann man evtl. Kursgewinne innerhalb der Spekulationsfrist mit dem Verlustvortrag verrechnen. Da man aber nur noch 50 % der Gewinne versteuern muss, wird der 100%-ige Verlustvortrag aus 2000 quasi doppelt soviel wert, vielleicht ein kleines Trostpflaster für gebeutelte Nasdaq-Aktionäre.

      Quelle: Focus Money Nr. 51, Angaben ohne Gewähr

      Grüße von Joe
      Avatar
      schrieb am 19.12.00 16:45:04
      Beitrag Nr. 60 ()
      @Joe_Cool
      Ohne Zinssenkung keine Kurserholung. Ich gehe davon aus, daß Greenspan heute noch die Zinsen senken wird. Jedoch spätestens im Januar sehen wir die erste Zinssenkung, denn die Befürchtungen einer Rezession sind real.

      NASDAQ


      Fallende Rohölpreise vermindern das Inflationsrisiko

      Der Aufwärtstrendkanal ist gebrochen!

      Dieser Bericht zeigt den Ernst der wirtschaftlichen Situation in den USA

      Rendite der 30jährigen Treasry im freien Fall


      Fed soll harte Landung der US-Wirtschaft abfedern

      Von Peronet Despeignes, Washington, und Andrew Hilil, New York

      Die Regierung des künftigen US-Präsidenten George W. Bush muss sich auf schwierige Zeiten einstellen. Am Tag des Antrittsbesuchs des Texaners Bush beim Chef der US-Notenbank Alan Greenspan verdichteten sich die Anzeichen einer harten Landung der US-amerikanischen Wirtschaft.

      Der Konsumgüterhersteller Gillette reihte sich in die Reihe der Überbringer schlechter Nachrichten ein und kündigte die Entlassung von weltweit 2700 Mitarbeitern in den nächsten zwölf Monaten an. Der größte US-Krankenversicherer Aetna gab den Abbau von 5000 Stellen bekannt. Analysten gingen davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) noch am Dienstag die Notbremse ziehen und die Signale auf Zinssenkungen stellen werde.

      Der Offenmarktausschuss der Fed trifft sich am Dienstag um 9 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr. Hoffnungen, dass die Notenbank-Gouverneure möglicherweise noch am Dienstag eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte ankündigen könnten, trugen dazu bei, dass der Dow-Jones-Index am Montag zeitweise um 210 Punkte oder gut zwei Prozent stieg. Der Standard & Poor’s-500-Index gewann 10,62 Punkte oder 0,81 Prozent. Lediglich der Nasdaq-Index sank geringfügig um 1,08 Prozent oder 28,54 Punkte. Sollte die Fed bei den Zinsen zunächst noch Zurückhaltung üben, wird zumindest ein deutliches Signal erwartet, dass die Serie der Zinserhöhungen - sechs in den vergangenen 18 Monaten - ein Ende hat. Analysten gehen dann davon aus, dass eine Zinssenkung spätestens Ende Januar ansteht.

      Nach ihrem Treffen machten Bush und Greenspan keine Angaben über den Inhalt ihres Gesprächs. "Ich habe mit einem guten Mann gesprochen. Wir hatten ein anregendes Gespräch über mein Vertrauen in seine Fähigkeiten", verriet Bush lediglich über Greenspan. Nach Angaben des künftigen Vize-Präsidenten und ehemaligen US-Verteidigungsministers Richard Cheney wollte Bush mit dem Fed-Chef über die sich verlangsamende Wirtschaftsentwicklung beraten. Aus dem Bush-Lager wurden Befürchtungen laut, dass die USA bei Antritt der nächsten Regierung in einer Rezession stecken könnten.

      Die in den vergangenen Wochen von der Clinton-Regierung bekannt gegebenen Zahlen zeigen deutlich die zurückgehende Konsumbereitschaft der Amerikaner. Die Produktionszahlen der Unternehmen gingen zurück, und auf den Wirtschaftsseiten der Zeitungen fanden sich immer häufiger Meldungen über Absatzrückgänge, Gewinnwarnungen und bevorstehende Entlassungen. "Seit fünf Monaten häufen sich die Entlassungen. Das ist ein Alarmzeichen", warnt John Challenger, Leiter des in Chicago ansässigen Forschungsunternehmens Challenger, Gray & Christmas.
      Die jüngsten Ankündigungen von Gillette und Aetna passen in dieses Bild. Neben der Entlassung von acht Prozent der Gesamtbelegschaft plant der Weltmarktführer bei Nassrasierern die Schließung von acht seiner 54 Fabriken sowie von 13 Vertriebszentren. Im Rahmen einer Gewinnwarnung hatte Gillette erst im September einräumen müssen, dass der Umsatz nur auf Vorjahres-Niveau und der Gewinn nur wenig darüber liegen dürfte. 1999 setzte der Konzern 2,5 Mrd. $ um - bei einem Gewinn von 352 Mio. $. Aetna erzielte in den ersten neun Monaten mit Einnahmen von 24,2 Mrd. $ gerade einmal 533 Mio. $ Gewinn.

      Quelle: © 2000 Financial Times Deutschland
      19.12.2000

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 21.12.00 15:53:36
      Beitrag Nr. 61 ()


      Ich spekuliere mit Aktien und Optionsscheine fast 16 Jahre, aber was wir momentan bei den Hightech-Werten sehen ist ein Crash auf Raten und hat mit einer typischen Baisse nichts mehr zu tun.

      Die Kursstürze 1987 <> 1997 und 1998 waren relativ harmlos.

      Warum senkt Greenspan die Zinsen nicht?

      Was muß noch alles an den Weltmärkten passieren?

      Fragen über Fragen, jedenfalls, die Kapitalvernichtung an den Weltmärkten nimmt bedrohliche Ausmaße an. Alte Menschen neigen dazu, nicht mehr mit der nötigen Flexibilität zu agieren. Für Greenspan war der Dow Jones schon immer wichtiger als die Nasdaq und für den Zappelgreis war die hohe Bewertung von Hightech-Aktien stets ein Ärgernis. Zwar hat Greenspan bisher stets Fingerspitzengefühl gezeigt, aber nun bin ich einfach tief enttäuscht über dessen sture Haltung. Ich hatte immer gedacht, daß man aus den Fehlern von 1929 gelernt hat, oder sehe ich das ganze Szenario schon zu schwarz?

      Anscheinend scheint die Amiwirtschaft nach 10 Jahren kontinuierlichen Wachstums nun geradewegs in einer Rezession zu münden.

      Wenn echte Rezessionsgefahren drohen, müssen die Zinsen sofort gesenkt werden. Was ist Greenspan für ein Hasenfuß, redet von Rezessionsgefahren und senkt die Zinsen nicht. Diese Faktoren haben schon fast panikartige Reaktionen an den Börsen verursacht. Nicht weniger als 820 Mrd. US-Dollar sind den Anlegern dieses Jahr schon an der US-Börse verloren gegangen. Um weiteren Schaden zu verhindern, müssen die Zinsen sofort von 6.50 auf 6.00 Basispunkte gesenkt werden! Es ist eine Kettenreaktion, hohes Wirtschaftswachstum in den USA ist hauptsächlich durch die hohen Konsumausgaben zurückzuführen. Wenn man bedenkt, daß jeder zweite Ami an der Börse spekuliert, dann wird auch mit großer Sicherheit der Konsumboom jetzt definitiv einen Knacks bekommen. Ich hoffe Bush hat gute ökonomische Berater. Die 2500er Marke bei der Nasdaq hat leider nicht gehalten und jetzt ist auch noch die 2400er Marke gefallen und kein Ende ist abzusehen.

      Eine harte Landung der US-Wirtschaft hat für die Weltwirtschaft fatale Folgen. Zum Beispiel hat sich der Kospi-Index in Korea schon halbiert und der Nikkei liegt bei einem 24-Monatstief. Schwächere Nachfrage in den USA hat unmittelbare Auswirkungen auf den asiatischen Raum. Die Wachstumsaussichten für die japanische Wirtschaft hat sich wieder drastisch verschlechtert (Tankan-Report) und obendrein hat Japan die höchste Verschuldungsrate aller westlichen Industriestaaten (Quelle: DF - Radio). Die fiskalischen Möglichkeiten sind daher eng begrenzt. Fällt Japan, fallen auch die anderen asiatischen Volkswirtschaften wie Dominosteine. Zwar spricht man momentan noch nicht von einer Asienkrise, aber ich glaube diese Gefahren werden wieder einmal unterschätzt.

      In den letzten Monaten nehmen die Auftragseingänge für die US-Wirtschaft stärker ab. Die
      Kapazitätsauslastung von US-Firmen geht kontinuierlich zurück und haben den niedrigsten Stand seit September 1999. Dadurch wird auch eine moderate Lohnpolitik gefördert.


      WARUM WIR EINE ZINSSENKUNG BRAUCHEN

      Die miese Stimmung an den Weltbörsen würde durch eine Zinssenkung schlagartig positiv verändert.
      Wie der Motor Sauerstoff benötigt so braucht die Börse Liquidität und Liquidität schafft man unter anderem mit niedrigen Zinsen. Wir haben in den USA weit und breit keine echten inflationären Gefahren und trotzdem die hohen Zinsen. Hohe Zinsen verteuern die Kreditbeschaffung der Volkswirtschaft und das hat unmittelbar zur Ursache, daß die Investitionsbereitschaft stark abnimmt. Ein Teufelskreis, sinkende Umsatzzahlen, sinkende Unternehmensgewinne, sinkendes Verbrauchervertrauen, Kapitalabflüsse usw. usf. Übrigens, der historische Durchschnitt bei Zinsen liegt bei 5 Prozent und momentan sind es immerhin 6,5%.

      Durch die restriktive Geldpolitik der Fed, sind die Aktienkurse schon weltweit gefallen, wie weit will Greenspan die Kurse noch fallen sehen? Fakt ist, viele große Nasdaq-Werte sind schon mehr als 50 Prozent abgestürzt und einige Internetwerte haben sich gezehntelt und die Fed sieht immer noch tatenlos zu. Es ist einfach nicht mehr zu fassen!

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 21.12.00 16:52:43
      Beitrag Nr. 62 ()
      locker bleiben, capoon!

      das jahr 2000 war nun wirklich kein erfreuliches aus boersianersicht. internetaktien sind bis zu 95% eingebrochen, die nasdaq um mehr als 50 prozent vom top gesunken, der neue markt in deutschland hat sich vom hoechststand gedrittelt (!!). welch eine schwerwiegende marktbereinigung, das ist wohl richtig!

      dennoch, ich glaube nun, das allerschlimmste ist ausgestanden, denn die us-wirtschaft wird nicht in eine rezession fallen, alan hat das wort NUR in den mund genommen, um zu warnen, das war und ist alles! wuerde er selbst an rezession glauben, haette er schon laengst die zinsen gesenkt. diese kommen dafuer im laufe des naechsten jahres, ich glaube an senkungen bis zu 100 basispunkten! genuegend spielraum, um jegliche anzeichen von rezession im keim zu ersticken!

      es duefte sich demnach bezahlt machen, jetzt absolut selektiv neu einzusteigen. deutsche standardtitel, so langweilig es klingt, werden laufen in 2001! kommt das vertrauen in den euro zurueck, werden für auslaendische investoren deutsche aktien wieder interessanter, darueber hinaus gibt es auch am heimischen markt genuegend investoren mit enorm viel liquiditaet, welche nur auf ein startsignal warten, um zu investieren. beruecksichtigt man nun auch noch die immer groessere bedeutung der privaten vorsorge, die hohen kapitalzufluesse im januar bei den fondsgesellschaften ist es leicht moeglich, dass wir bereits im ersten halbjahr wieder richtung 8.000 punkte laufen!

      fuer den neuen markt sowie den it-sektor der nasdaq bleibe ich allerdings pessimistisch gestimmt, die zeiten der hohen zuwaechse in diesem bereich ist vorbei, das verlorene vertrauen wird dem markt noch monate nachhaengen!

      beschaeftigen wir uns also lieber mit dem jahrzent der biotechs, sobald ich wieder zuhause bin, mehr dazu.

      schoene weihnachten, freaks.


      gruss
      shakesbier am abend :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.12.00 17:34:31
      Beitrag Nr. 63 ()
      Hallo Capoon,

      was meinst DU, warum Greenspan die Zinsen NICHT vor der Ernennung des neuen amerikanischen Präsidenten gesenkt hat ?

      Kann es sein, daß er sich evt. von Bush überzeugen ? oder überreden lies, die Zinsen JETZT nicht zu senken und erst abzuwarten, bis er (Bush) ernannt wird, damit er (Bush) dann (sozusagen als erste Amtshandlung) dem amerikanischen Volk und den Rest der Welt beweisen kann, das es jetzt wieder aufwärts geht (wenn es dann nicht zu spät ist) ????

      Vielleicht sind das ja auch nur so Hirngespinste von mir. Ich traue Politiker so ziemlich Alles zu...

      Liebe Grüsse

      Rolf
      Avatar
      schrieb am 22.12.00 08:06:03
      Beitrag Nr. 64 ()
      Hallo Rolf,

      auch ich trau den Politikern alles zu. Die denken nur von einer Wahl zur anderen.

      Das Wachstum in USA geht von 5% auf 3% zurück. Da kann man doch nicht von Rezession sprechen. Wir haben noch weniger Wachstum!

      Ich denke der Grünspan will die Luft aus den Aktienmärkten lassen und wird sich mit den geplanten Steuersenkungen beschäftigen. Durch die versprochenen Steuersenkungen könnte der Konsum angeheizt und die Staatsverschuldung erhöht werden. Beides ist nicht ungefährlich und er wird die Lage sicher noch eine Zeit lang beobachten ehe er was unternimmt. Ob im Januar eine Zinssenkung kommt??? Ich bin mir da noch nicht so sicher, ansonsten stimme ich shaky, dem Daueresser, zu.

      Grüße
      Alpenkaeptn
      Avatar
      schrieb am 22.12.00 21:25:51
      Beitrag Nr. 65 ()
      Hallo Rolf,

      Mit der Zinspolitik kann man die Aktienmärkte steuern und die jetzige wirtschaftliche Problematik (Rezessionsgefahren) hat Greeny selbst zu verantworten. Es gab zwar in den USA eindeutige Überhitzungserscheinungen in der Wirtschaft, aber durch sechs Zinserhöhungen hat die Fed zu stark auf das Bremspedal getreten, denn zumindest die letzte Zinserhöhung war meines Erachtens überflüssig wie ein Kropf. Greenspan wird demnächst handeln müssen und die historisch hohen Zinssätze senken.

      Bush sieht Rezessionsgefahren und ist besorgt über die weitere wirtschaftliche Entwicklungen in den USA. Es kann nicht im Interesse von Herrn Bush sein, als neuer Präsident - just zu seinem Amtsantritt - die größte Volkswirtschaft der Welt in einer Rezession vorzufinden. Im übrigen ist die Fed stets Stolz auf ihre Unabhängigkeit, aber wie weit diese Unabhängigkeit real ist, bleibt dahin gestellt. Die Fed muß dafür sorgen, daß der Dampfer USA weiter unter Dampf bleibt.

      @Alpenkaeptn
      Die US-Wirtschaft verliert stärker an Schwung als die Zahlen es ausdrücken. Von gut 5% kann es ganz schnell auf nur noch 1 Prozent Wachstum runter gehen. Schau Dir doch nur die Automobilindustrie in den USA an. Über 1 Millionen Autos auf Halde und nun die ersten drastischen Produktionskürzungen. Mit der Amiwirtschaft geht es anscheinend schneller bergab, als viele noch wahrhaben möchten.

      Ich weiß nicht welche wirtschaftliche Kompetenz Bush besitzt und welche Berater er hat. Mit dem ehemaligen Acoa-Chairman Paul O‘Neill hat er jedenfalls einen erfahrenden Mann nominiert. Auch Bush kann nicht blindlings die Steuern senken, daß würde in der Tat die negative Sparquote der Amis noch verschlechtern und das Leben auf Pump fördern, was ja schon jetzt beängstigend ist. Greeny hat schon zuviel Luft aus den Aktienmärkten gelassen, jetzt muß er endlich wieder den Fuß vom Zinspedal nehmen.

      Rolf und alle anderen 50er - nächstes Jahr wird es besser!

      Guten Rutsch und ein feucht-fröhliches Weihnachtsfest

      ...wünscht Capoon
      Avatar
      schrieb am 23.12.00 02:15:57
      Beitrag Nr. 66 ()
      Hallo Capoon und "Kapitän der Alpen",

      da wir eh nichts daran ändern können, warte ich persönlich einfach ab, bis sich ein eindeutiger Trend abzeichnet.

      Ich wünsche Euch beiden noch ein schönes Weihnachstsfest und hoffe, daß wir uns evt. nächstes Jahr mal (wieder) persönlich sehen, z.b. am 19. Jan in Kölle...

      LIebe Grüsse

      Rolf, der heute den Tannenbaum ins Wohnzimmer gestellt hat (wird morgen,äh ich meine heute Abend geschmückt...)
      Avatar
      schrieb am 02.01.01 23:46:04
      Beitrag Nr. 67 ()


      Massenentlassungen bei I-Nets

      Jetzt kommt es doch noch knüppeldick!

      Heute mit 7,2 Prozent der fünfgrößte Absturz an der Nasdaq!

      Für die amerikanische Volkswirtschaft besteht jetzt eine echte Rezessionsgefahr, denn regelrecht abgesoffen ist der Einkaufsmanager-Index, der den tiefsten Stand seit 1991 aufweist. Greenspan hat durch seine restriktive Zinspolitik sowieso schon viel Porzellan zerschlagen (die letzten beiden Zinserhöhungen waren überflüssig wie ein Kropf) jetzt muß dieser Zappelgreis sofort die Zinsen senken, d. h. er muß unter Androhung von Strafe sofort eine außerordentliche Fed-Sitzung einberufen und die Leitzinsen mindestens um 0,50 Basispunkte senken. Es kann nicht sein, daß das Wohlergehen der Weltwirtschaft an diesen Dickschädel geknüpft ist. Die Macht von Greenspan muß definitiv auf ein vernünftiges Niveau gestutzt werden, indem man den anderen Fed-Mitglieder mehr Entscheidungsbefugnisse zugesteht.

      WARUM WERDEN DIE ZINSEN NICHT SOFORT GESENKT?

      Handelsbilanzdefizit und Überschuldung der Konsumenten

      Tatsache ist zwar, bisher haben die Amis eindeutig über ihre Verhältnisse gelebt. Das recht hohe Handelsbilanzdefizit kam ja hauptsächlich durch die Konsumenten zustande, die auf Pump viele ausländische Konsumgüter kauften, wovon allerdings auch die gesamten Weltwirtschaft profitieren konnte. Nicht umsonst hat die größte Volkswirtschaft der Welt Leitfunktion. Jetzt aber hat die Aktienbaisse in den USA auch nachhaltig das Konsumverhalten der Konsumenten verändert – konkret, daß Verbrauchervertrauen hat in den letzten Wochen stark nachgelassen – so das wir davon ausgehen können, daß das konsumieren auf Kredit stark nachlassen wird.

      Boersenkredite

      Bei Börsenkrediten haben sich viele Spekulanten eine blutige Nase geholt und somit dürfte der kreditfinanzierte Aktienkauf in absehbarer Zukunft stark zurückgehen.

      Historisch hohes KGV bei den Aktien

      Ich sehe kein historisch hohes KGV bei amerikanischen Aktien, im Gegenteil. Schaut man sich einige High-Tech-Aktien an, so ist das Bewertungsnveau schon beinahe als moderat zu bezeichnen, vorausgesetzt die Wachstums- und Gewinnerwartungen werden eingehalten und wir bekommen keine Rezession, die nach den jüngsten US-Zahlen wirklich drohen

      Sinkender Dollar – Inflationsgefahren

      Durch den stärker als erwarteten konjunkturellen Abschwung in den USA sinkt zwar der Dollar, aber die Dollarschwäche ist noch lange nicht beängstigend. Von inflationären Entwicklungen ist weit und breit nichts zu sehen. Diese Ängste sind also auch eindeutig irreal und wirklich keine Gefahr für die Amiwirtschaft, denn die Rohstoffpreise haben in der letzten Zeit stark nachgegeben.

      Steigende Lohnkosten

      Zwar ist momentan der amerikanische Arbeitsmarkt noch angespannt – wir haben mit ca. 4 Prozent Arbeitslose quasi Vollbeschäftigung – allerdings scheint sich die Lage nun aber deutlich zu entspannen.
      Immer mehr Betriebe müssen Arbeitskräfte abbauen, bzw. bei Dotcom-Firmen kommt es immer öfter zu Pleiten, was zwangsläufig Arbeitskräfte freisetzt und somit den Druck von den Löhnen nimmt. Dies mindert zusätzlich die Inflationsgefahren. Für die betroffenen Arbeitnehmer schlecht und für den Börsianer letztlich gut, ja so pervers kann auch die Börse sein, über diesem Umstand sollten wir uns auch mal Gedanken machen.

      Im Falle einer Rezession: Umsatzeinbußen und fallende Gewinne oder sogar Verluste bei vielen Firmen

      Bei einer Rezession würde in der Tat die Gewinn- und Umsatzentwicklung stark beeinträchtigt, ich kann nur hoffen, daß dies Szenario nicht eintritt. Aber wir sollten das nicht dramatisieren, denn die Fed hat anders als in Japan, bei den Leitzinsen viel Spielraum nach unten.

      Die Wichtigkeit von Zinssenkungen

      Beispiel: ASIENKRISE

      Wegen der Asienkrise 1998 hatte die Fed 3mal die Leitzinsen gesenkt. Damals hat die Fed unter Herrn Greenspan sofort Handlungsbedarf gesehen. Und jetzt kommt mir das vor, als ob Greenspan mit offenen Augen zusieht, wie die Weltkonjunktur absäuft, oder sehe ich schon Weltkrisen-Gespenster?
      Damals jedenfalls, ging es nach den 3 Zinssenkungen mit den Kursen nur noch Richtung Norden. Schlagartig hatte sich das Börsenumfeld und überhaupt das ganze Konsumklima verbessert. Nur die Zinssenkung muß nun sofort erfolgen, sonst droht uns wirklich noch ein Waaterloo.

      WENN WIR IN DEN USA EINE REZESSION BEKOMMEN, SO GEHT DAS AUF DIE KAPPE VON GREENSPAN

      Man ist immer schnell mit Schuldzuweisungen dabei, aber diesmal hat Greenspan den Bogen überspannt, denn die letzten beiden Zinserhöhungen waren nicht nötig gewesen.
      Das Zinserhöhungen generell nicht gut für Kurssteigerungen sind, gehört zum Basiswissen eines Börsianers. Wir alle haben die Auswirkungen von sechs Zinserhöhungen (FED) allerdings gewaltig unterschätzt. Die konjunkturelle Abschwung in den USA verläuft viel schneller als wir uns das bis vor kurzem noch vorstellen konnten. Jetzt verlangsamen sich die Umsatz- und Gewinnsteigerungen stärker, als es selbst namhafte Ökonomen voraussagten. Besonders die High-Tech-Firmen werden durch dies Szenario in einem nie dagewesenen Sog nach unten gezogen.

      Die Nasdaq hat 2000 den stärksten Rückgang - vom Jahreshoch 52% - in ihrer 29jährigen Geschichte erleiden müssen. Wie viele andere Börsianer war ich auch viel zu optimistisch und hatte geglaubt, bei 3000 Punkten hätte die Nasdaq den Boden gefunden. Flötepiepen, offensichtlich war mal wieder Wunschdenken Vater des Gedankens, denn ich habe die Gefahren einer weiteren Kursschwäche bei den High-Tech-Aktien einfach unterschätzt.

      Für uns Börsianer sind jetzt starke Nerven und vor allem Geduld gefragt, denn allmählich sollten wir die gefallenen Engel herausfiltern, wenn dann die (hoffentlich) Rezessions-Ängste in den USA wieder verflogen sind, werden die Kurse der zuletzt doch arg gebeutelten High-Tech-Aktien wieder steigen. Positiv zu werten ist, daß die Öl- und Rohstoffpreise sinken und der Euro endlich wieder den Boden gefunden hat. Negativ ist, daß sich Japan nun in einer Rezession befindet und das hat auch negative Folgen für den gesamten asiatischen Raum und obendrein kühlt sich die Weltwirtschaft ab. Das alles spricht für schnelle und stärkere Zinssenkungen und wenn dann noch die neuen Arbeitsmarktdaten (diese Woche Freitag) positiv ausfallen – bedeutend mehr Arbeitslose in den USA - ist leider so, würde dieser Umstand eine positive Signalwirkung auf die Börse haben, weil dann die Fed spätestens dann handeln muß.

      Bevor ich aber in einem blinden Aktionismus verfalle, muß ich erst einmal bei der Nasdaq eine Bodenbildung abwarten. Wäre da nicht die hohe Volatilität bei einigen High-Tech-Aktien, so wäre es eigentlich sekundär, ob nun der Nasdaq-Boden bei 2000 oder 2200 gefunden wird. Aber selbst für den Langfristinvestor kann das frühzeitige reingehen in High-Tech-Aktien schmerzvoll sein. Aber trotzalledem, wir müssen uns wie eine Raubkatze schon jetzt in einer Lauerstellung begeben, um in einem richtigen Augenblick zuzuschlagen.

      Favoriten für die kommende High-Tech-Rally

      Trotz vieler Abstufungen in jüngster Zeit, ich bleibe dabei, meine Favoriten sind hauptsächlich in der Breitbandtechnologie zu finden, insbesondere der Glasfaserbereich wird meines Erachtens wieder ein tolles Comeback erleben. Eine Alcatel und vor allem eine Cisco ist auf diesem Niveau ganz klar ein Kauf. Auch eine Nortel Networks scheint auf diesem Niveau ein klarer Kauf zu sein. Klar, ich darf auch eine Corning nicht vergessen, denn diese Firma stellt nicht nur Glasfaser her (Weltmarktführer) sondern ist auf verschieden Gebieten im High-Tech-Bereich hervorragend positioniert. Im Speicherbereich ist eine EMC absoluter Weltmarktführer. Wer es spekulativer mag, der sollte sich mal eine Brocade oder eine Veritas anschauen. Im Handybereich zählt eine Nokia zum Basisinvestment. Unsere Fokussierung sollte aber auch Zulieferfirmen miteinbeziehen, wobei ein gutes Management und eine kontinuierliche Umsatz- und Gewinnentwicklung Voraussetzung ist. Antizyklisches Handeln dürfte im Chip Sektor erfolgreich werden, denn auf diesem Bewertungsniveau dürfte die französische ST Microelectronics und die amerikanische Texas Instruments mit einer guten Performance für dieses und für das kommende Jahr aufwarten. Beide Firmen beliefern mit ihren Chips namhafte Hersteller und sind von einer abflauenden PC-Nachfrage nicht sonderlich betroffen.

      Aussichtsreiche E-Commerce Software-Firmen sind: Im CRM > Siebel Systems (absoluter Weltmarktführer) könnte aber noch bei schwächerer Nasdaq konsolidieren, deshalb erst bei weiterer Kursschwäche kaufen.

      Im B2B-Bereich würde ich eine Ariba vorziehen, denn C1
      hat die Gewinnschwelle noch nicht erreicht und schreibt noch dicke Verluste.

      Server: Sun Microsystems > Sun ist eindeutiger Weltmarktführer, hat aber in der letzten Zeit - aufgrund von Herabstufungen – viel Prügel bezogen und ist jetzt wieder auf ein akzeptables Kauf-Niveau.

      SCM > I2 Technologies und Oracle als Datenbankspezialist

      Netz-Sicherheits-Software: Check Point (Weltmarktführer) und der Marktführer im Bereich Datencodierung Verisign, diese Firma entwickelt auch Software für digitale Zertifikate.

      Selbst eine AOL, Yahoo oder eine Infospace scheinen wieder ein attraktives Investment zu sein.
      Eine Exodus (Weltmarktführer) sollte wir auch im Auge behalten, da Web Hosting eine große Zukunft vorausgesagt wird. Leider schreibt die Firma noch dicke Verluste und ist deswegen auch übel unter die Räder gekommen.

      Im Biotech-Sektor habe ich lediglich Medimmune. Hier ist aber meines Erachtens noch viel Luft in der Spekublase, denn viele Firmen aus diesem Sektor können noch keine Gewinne generieren.

      In vielen dieser Firmen bin ich selbst investiert. Mal schauen wie lange die Unsicherheit an der Nasdaq noch anhält, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, daß es bald wieder aufwärts geht.

      Ich wünsche ALLEN ein erfolgreiches Börsenjahr 2001

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 16:37:29
      Beitrag Nr. 68 ()
      hallo lieber capoon und alle anderen leidenden schwerenöter,

      erstmal vielen dank für dein leidenschaftliches engagement für die weltmärkte. ich lese verzweiflung aus deinen sätzen. und wenn ich erst an deine nokia-calls denke...
      ein ähnliches gefühl hatte ich heute mittag, als qiagen und aixtron zum sturzflug ansetzten und mein depot um einen weiteren mittelklassewagen dezimierten:(. ein wahrhaft atemberaubendes gefühl. als ob man völlig hilflos den ar...
      aufgerissen bekommt. kapitulation. und nun der rebound. wars das nun???
      dein wunsch in greenspans ohr!!! vielleicht macht er dem neuen präsidenten und den weltmärkten doch noch ein antrittsgeschenk...

      CC, in ausgekotzter stimmung und voller mitgefühl

      PS.:
      hätte man im september einen put auf intershop gekauft, wären so um die 7000% rausgekommen... thats life.
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 16:56:05
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Chartclimber:
      Hättest Du mir den Tipp mit den Intershop-Puts nicht im September geben können? Ein Denkmal wäre dir sicher gewesen.

      So langsam kotzt mich die Lage auch an. Aber viel schlimmer kann nun hoffentlich nicht mehr werden. Letztes Jahr hatten wir einen fulminanten Start ins Börsenjahr und es wurde ein beschissenes Bördenjahr. Diesmal haben wir einen beschissenen Start. Ob wir uns nun auf ein gutes Börsenjahr freuen dürfen?

      Gruß

      duessel
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 17:05:24
      Beitrag Nr. 70 ()
      duessel

      selektion ist trumpf - gerade dieses jahr und erstrecht bei high tech aktien - nur, erwarte keine wunder mehr, so schnell sehen wir die alten tops nicht mehr.

      denk an die biotechs - der sektor ist noch unentdeckt und absolut günstig.

      @capoon

      biotechblase? na, ne pfizer ist höher bewertet wie fast alle biotechs zusammen.....millinnium pharma machte schon gewinne, verzichtet nun aber darauf z.g. der forschung und entwicklung. diese firmen werden kommen, und das gewaltig. verwechsle niemals internet mit biotech! ob die gewinne 2002 oder 2003 kommen, interessiert nicht. krankheiten gibts auch noch 2005 genügend.....

      wir stehen vor dem jahrzehnt der biotechs, ohne frage.


      gruss
      shakesbier - biotechaktionär aus überzeugung
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 18:18:42
      Beitrag Nr. 71 ()
      @shakesbier - wo - um Gottes Willen - bleibt denn der Erfolg der Biotechs??? Mein Biofonds bei DWS fällt und fällt, dabei hält er doch alle die hochgepriesenen Werte??:mad:
      godele
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 18:36:05
      Beitrag Nr. 72 ()
      hi shaky,
      wasn mit mlnm los????
      fast minus 18% ?!?!? heute???
      war was - hab ich was nicht mitbekommen?
      bussl,
      mizzi
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 18:47:10
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hallo wienerin,

      vielleicht kann ich da weiterhelfen. MLNM (Millennium Pharma) wurde heute von einem bedeutenden Analysten nicht direkt herabgestuft, aber mit negativen Kommentaren "belegt":

      Yes, I think we`ll see some pullbacks this year for HGSI and Millennium Pharmaceuticals (MLNM) -- despite likely FDA approval of leukemia drug CAMPATH -- and others. They`re very highly valued.

      Viele Analysten sind wie unser User Capoon der Meinung, daß die Biotechs eine riesige Spekublase sind. Und diese Blase wird als nächstes platzen (sagt schon Aktienfilter hier bei W:0).

      Sorry, daß ich das hier wieder sagen muß, aber wir werden ALLE verbrennen, die Katzen und die Hunde werden unsere Hoden auffressen.:(



      Papa
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 18:54:05
      Beitrag Nr. 74 ()
      leute, dieses board wird mir allmählich zu bescheuert.....


      @mizzi und godele

      schon mal über pfandbriefe nachgedacht? damit macht ihr sorgenlos 5% pro jahr, garantiert :) wie ihr vielleicht immer noch nicht wisst, sehe ich biotechs über drei bis fünf jahre, was interessiert mich der kurs vom 03.01.2001?

      wenn ihr nicht locker werdet, solltet ihr ernsthaft über pfandbriefe nachdenken, wirklich....;)

      trotzdem, das board hier kippt, wenn ihr nicht aufpasst.....mach erstmal wieder pause, mal sehen, wie`s in ein paar tagen hier aussieht.

      ciao leute.

      shakesbier am abend :eek:
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 19:02:42
      Beitrag Nr. 75 ()
      hi shaky,
      dass du schon jede frage zu einer deiner aktien als beleidigung empfindest ist ja fast schon merkwürdig!

      augriahde nockn, augriahde!
      so! jedsd hobedas owa einegsogt! :kiss:

      mizzi, völlig :cool:

      ps: danke für die info, papa b.
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 19:05:01
      Beitrag Nr. 76 ()
      ..wenn ich als greenhorn was sagen darf..
      habe jetzt 50% cash..und warte..ob bio oder tec..auf alle fälle nokia zu35euro..irgendwann..und pfand briefe, ich glaube das ist ideal !!! ;)
      blieni
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 19:14:01
      Beitrag Nr. 77 ()
      hallo ihr leut,
      na das war doch die ideale möglichkeit biotechpositionen
      weiter auszubauen, hab heute noch mal medigene und millennium
      nachgekauft, so hab ich beide werte jetzt zu einem durchschnittlichen wert von ca. 66 €
      im depot.
      wenn die analysten jetzt mit warnungen vor biotechblasen beginnen hat dies
      wahrscheinlich den grund daß diese günstig einkaufen möchten.
      cash haben die wohl ausreichend.
      falls die "blase" wirlich davor steht zu platzen haben wir wohl noch ein wenig zeit,
      bei den internetwerten hats auch gedauert, bis dahin sind wir aus der spekufrist
      raus.
      gruß
      schnübbel
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 19:18:08
      Beitrag Nr. 78 ()
      @Capoon

      Hinter Deiner Grundaussage, bei den Hightechs langsam Lauerstellung einzunehmen, stehe ich auch; allerdings würde ich noch mehr picken.
      Den B2B - Bereich (Ariba) würde ich völlig aussen vor lassen. Von Sun bin ich auch nicht mehr so richtig überzeugt, büssen ja zunehmend das Speichergeschäft ein, könnte mit den neuen NSA`s noch brenzliger werden. Daß Webhosting für Großunternehmen - und die bringen ja den Umsatz - Sinn macht, wage ich zu bezweifeln; Siebel kenne ich ausserhalb des Börsengeschehens nicht. Es bleiben (für mich) Oracle und Check Point Software.
      Mit neuen Chancen sehe ich auch wieder Microsoft. Der Message Server wird Lotus Domina verdrängen und wegen der angekündigten Spielkonsole habe ich darauf verzichtet, mir Weihnachten selbst eine Playstation 2 zu kaufen.
      Den Wiedereinstieg werde ich dosiert mit max. 20% meines Cash`s (derzeit 40%) und ganz engen SL`s (5%) vornehmen.
      Vor dem nächsten Greenspan - Genuschle sehe ich bei allen Chancen ein grosses Risiko.

      Billy - auch mittelfristig optimistisch
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 19:56:09
      Beitrag Nr. 79 ()
      WOW!

      Die Wende oder die Rettung in letzter Not!!!

      Nasdaq schon 10 Prozent

      Bei meinen letzten Postings habe ich die Zinspolitik der FED schon radikal angegriffen, denn ich dachte schon, die FED wäre eine starrköpfige Schar von alten Herrschaften, die mit offenen Augen die Weltkonjunktur kollabieren lassen. Endlich erbarmen sich die Crash-Piloten der FED und senken die Leitzinsen um 0,50 Basispunkte

      PS. Eine verdammt späte Zinssenkung, sie hätte schon im Dezember erfolgen müssen!
      Mal sehen wie schnell sich Normalität an den Märkten wieder einstellt. Jedenfalls, ich freue mich mit Euch über eine kleine Zwischenrally, die uns wahrscheinlich schon in den nächsten Monaten die 3000 Marke bei der Nasdaq beschert.


      Capoon, der jetzt wieder bei bester Laune ist
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 20:01:38
      Beitrag Nr. 80 ()
      @wienerin

      statt 18% minus nun 5% plus bei millennium....63 statt 47.

      schnübbel, glückwunsch zu den schnellen 30% plus.

      noch fragen zu millennium? denkt an eure pfandbriefe!

      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 20:08:03
      Beitrag Nr. 81 ()
      keep cool, shaky,
      ich mach mir ja auch nicht gleich ins gleid!
      ist schon ein wahnsinn, was sich da heute abspielt!
      so g`fallt`s ma!
      :laugh: & :kiss: & :cool:
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 20:14:37
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hallo Capoon und Co.,

      als ich gerade die Kiste anmachte und nach meinen deprimierten Kursen Ausschau halten wollte, traf mich fast der (positiver) Schlag...

      Hurra endlich Zinssenkung. Capoon da hast Du ja wieder ins Schwarze getroffen mit Deinen Statements!!!

      Was meinst DU, soll man JETZT wieder neueinsteigen oder erst mal zumindest den morgigen Tag abwarten ???

      LIebe Grüsse

      Rolf
      P.S. Capoon, die 50-er in D´dorfer Umgebung kennst Du ja.
      Aber DU weißt nicht, wie wir in Kölle sind, der "heimlichen" Hauptstadt von NRW. Wenn Du zufällig am 19.Januar ab ca. 19 Uhr nichts vor hast, würde ich mich riesigggggggggggggggggg freuen, wenn Du uns mal wieder besuchen würdest!
      Avatar
      schrieb am 03.01.01 23:52:34
      Beitrag Nr. 83 ()
      @ capoon

      ich kanns kaum gauben ER hat dich tatsächlich erhört und möglicherweise die weltmärkte (vorläufig) vorm totalabsturz bewahrt.
      die japaner hätten doch morgen in ihrer allerersten börseneröffnung 2001 bei einer kellernasdaq harikiri mit dem nikkei gemacht und mir glatt noch einen wagen aus dem depot geräumt...;)
      aber nun, wo sich greeny anschickt die banken der welt mit geld zu überfluten, wird die party rund um die erdkugel rollen und auch die asiatischen indizes nach norden katapultieren. der nikkeichart sah in letzter zeit total beschissen aus.

      @ düssel

      bei intershop brauchte man keine hellseherischen fähigkeiten...und trotzdem bin ich mit meinem abstauberlimit viiieeel zu weit weg vom jetzigen witzkurs gelegen und hab mit zittrigen händchen ins fallende messer gefaßt. lernschmerz.
      neuer tip: call auf intershop(hab leider noch keinen preiswerten gefunden) und auf infineon.
      brauchst mir aber nicht gleich ein denkmal zu stiften; bin doch selber schon eins:laugh:

      @ all

      was soll bloß werden, wenn der geldstromregulierer greenspan mal in pension geht? wer soll denn dann mit dieser weitsicht den kapitalismus am laufen halten?
      vielleicht kann der herr förtsch übernehmen und die zinsen gleich DAUSEND prozent senken damit seine fonds endlich das laufen kriegen;)...?


      einen geruhsamen tagesausklang wünscht

      chartclimber, dem immer noch die haare zu berge stehen:eek:
      Avatar
      schrieb am 28.02.01 19:40:45
      Beitrag Nr. 84 ()
      Hat ja nicht lange gehalten, die Zinsrally... Dafuer zeigen die wirtschaftlichen Daten ziemlich ueble Dinge an: Das Verbrauchervertrauen sinkt rapide weiter, die Preise zeigen nach oben (nanu, woher denn das?!? koennte man fragen...), die Lagerbestaende nehmen nicht ab, dafuer aber die Auslastung der Industrieanlagen; zunehmend hingegen die Anzahl der Gewinnwarnungen (und damit das Durchschnitts-KGV v.a. der Nasdaq) und die Stellenstreichungen. Das naechste grosse Problem koennten erste groessere Schuldnerausfaelle sein, dann wird`s auch Zeit fuer einen Golfkrieg oder aehnliches.
      Meine Kursziele: Nasdaq auf 1500, S&P etwa 1000, Dow 8000, und dann wird es erst richtig spannend.

      tosse
      Avatar
      schrieb am 28.02.01 19:53:37
      Beitrag Nr. 85 ()
      Und weil der Pessimismus allenthalben um sich greift: Eine kleine Zwischenrally koennte insbesondere der Nasdaq nicht schaden, und auch der S&P 500 hat wieder Platz nach oben bis etwa 1330, der DAX bis gut 6400. Beide sind uebrigens in einm wunderschoenen , beim DAX schon einjaehrigen Abwaertstrend ohne Anzeichen einer Bodenbildung.

      tosse
      Avatar
      schrieb am 28.02.01 19:59:34
      Beitrag Nr. 86 ()
      oh tosse,
      gibt`s denn rundherum keine guten nachrichten mehr?
      dein szenario halte ich für möglich - auch wenn ich insgeheim hoffe, dass du daneben liegst mit deinen prognosen.
      aber wer hofft das nicht?
      grüsse aus wien,
      ulrike
      Avatar
      schrieb am 28.02.01 20:16:36
      Beitrag Nr. 87 ()
      Natuerlich gibt`s gute Nachrichten: Mit Kriegsbeginn steigen meistens die Kurse, und auch, wenn eine Rezession "offiziell" festgestellt wurde, war der Tiefpunkt meistens nicht fern... Nur: Wo ist der Tiefpunkt? Und waere eine Erholung dann von Dauer? Angesichts eines Nasdaq-100-KGVs von etwa 800 (was Gewinnwarnungen so anrichten koennen...) und riesiger Schuldenberge der Amis habe ich doch ein paar Bedenken.
      Nichtsdestotrotz: Ich bin voll investiert (naja, ein bisschen Reservekredit waer noch ueber...), allerdings in beide Richtungen.

      tosse
      Avatar
      schrieb am 09.03.01 22:59:38
      Beitrag Nr. 88 ()
      hallo 50-er,

      der titel des threads gewinnt ja schon seit wochen (leider) immer mehr an bedeutung.

      wie verhaltet ihr euch denn so in diesem jetzigen umfeld ?

      wie ist denn so eure einschätzung zu der derzeitigen börsensituation ?

      bei mir ist "stillhalten" angesagt.
      ausser den minimalen beträgen im spekulativen bereich halte ich mich äußerst zurück und habe das auch vor, so weiterhin zu tun.

      persönlich kann ich mir nicht vorstellen, das die institutionellen noch ewig lange auf ihren "geldsäcken" sitzen bleiben....

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 11:50:32
      Beitrag Nr. 89 ()
      Moin Rolf,

      negative Börsenstimmung? Bekomme ich überhaupt nichts von mit :) Ende des letzten Jahres habe ich meine Hightechs auf den Markt geworfen, die könnte ich jetzt ALLE billiger zurückkaufen. Dieses Jahr liege ich bisher mit für meine Verhältnisse konservativen Aktien prozentual 2stellig im Plus und werde diese noch weiter aufstocken. Dann muss ich natürlich noch meine ehemaligen Hightechs im Auge behalten, damit ich wieder einsteige, falls die Stimmung (in`s Positive) kippen sollte. Ebenso werde ich die Biotechs im Auge behalten und einsteigen, wenn die Zeit reif ist. Da nehme ich dann aber Fonds oder ein Zertifikat (es gibt jetzt von ABN AMRO ein Open-End-Biotech-INDEX-Zertifikat, was in der Vergangenheit besser abgeschnitten hat, als jeder der bekannten Biotech-Fonds, WKN 610670). Die nächste Hausse kann kommen, wenn nicht, kaufe ich solange einen Rentenfonds ohne Ausgabeaufschlag oder suche Aktien, die sich dem allgemeinen Markttrend entziehen.

      J:cool:e
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 11:54:31
      Beitrag Nr. 90 ()
      @alle
      LU : die hab ich verbilligt..ich glaube an die nanomaschine.. mein kurs 20,24 euro
      selbst wenn es noch 3 jahre dauert..oder länger..
      ..und ich glaube, daß wissen der mitarbeiter(z.B wissenschaftler) eine recurce ist, gleichzusetzen mit gold oder diamanten...
      NOK:..immer diese emotionen... :( einmal hatte der elefant ne nokiasteckrübe genascht(100@36,15)
      da hab ich nichts gemacht...aber ich würd´so gerne ;) bei ca. 20 bis 23 werd´ich wohl schwach !!
      CSCO: ..oh..oh... mein einstieg 62,75 euro im oktober...
      ...da bin ich unentschieden, mit einer tendenz nichts zu tun und bis zum st.nimmerleinstag zu warten..
      ANDERE AKTIEN : will ich nicht! ich bin technikfreak
      ..ich bin nicht performance süchtig, und weiterhin drängt sich mir der eindruck der "börse als hochkomplexes spiel für erwachsene und jugendliche" auf
      ich bin durch ruhiger geworden !
      sehe für mich vorerst aber keinen grund sie zu handeln, da kapitalerhalt im vordergrund meines handelns stehen darf!!..
      seit oktober habe ich lediglich 1,5% meines kapitals als minus REALISIERT
      wie ihr seht ist mein depot techlastig und grottenschlecht..na und ? ..wird LU pleite gehen ?..oder NOK ?..oder CSCO ?....( komentare zu den dreien sind gerne gesehen)
      ...börse ist spannend, solangsam verstehe ich es, aber wenn ich an der börse auch mal einen gewinn sehen werde, dann werde ich "börse" noch wiel schöner finden.
      sonnige grüße aus südafrika sendet
      blieni,der mit vielen anderen südafrikanern auf regen hofft
      Avatar
      schrieb am 10.03.01 13:46:05
      Beitrag Nr. 91 ()
      hallo 50-er,

      @joe cool
      klasse, das du zur richtigen zeit deine hightechs aus dem markt genommen hast. da verstehe ich dich natürlich, das du absolut keine schlechte börsenstimmung hast !;)

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 21:36:05
      Beitrag Nr. 92 ()


      BEKOMMT KARL MARKS DOCH RECHT?

      Wenn das kapitalistische System vollkommen den Bach runter geht, werden viele von uns noch Haus und Hof verlieren und sich als Penner auf einer Parkbank wiederfinden.





      In dieser Baisse stirbt der Kleinanleger![

      Jetzt sammeln die Professionellen fleißig ein!

      Gut, es kann noch weiter nach unten gehen, aber nach diesen Panikverkäufen sollte der eiskalte Investor langsam ans Kaufen denken, vorausgesetzt er hat noch Kohle.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 21:49:06
      Beitrag Nr. 93 ()
      Wo ist Panik?!? Mir scheint, bei Dir bahnt sie sich langsam an, Capoon? Sechs Prozent an der Nasdaq, was ist das schon? Das hatten wir schon mal schlimmer. Nur steht der Dow Spitz auf Knopf, charttechnisch. Das wird RICHTIG knapp. Spannend ist das aber allemal...

      tosse
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 21:57:08
      Beitrag Nr. 94 ()
      @capoon :

      eigentlich finde ich einige deiner beiträge recht ordentlich;- aber der letzte hier IST WIRKLICH DAS ALLERLETZTE.

      schlimmer wie bei der **BLÖD-zeitung**!!!

      ich meine es wirklich ernst :

      wenn deine nerven zu schwach werden, gönne dir einmal ein paar tage pause, das schadet nicht.

      und übrigend`s :

      der Karl Marx hatte in vielen dingen nicht unrecht, das kannst du in den letzten monaten gut verfolgen........

      deine kaufaufforderungen sind die allerletzte SCHEISSE !

      schäm dich!!!

      Tolot

      das 50-ziger board mutiert langsam zur gleichen kloake wie das NM-board.

      hoffentlich fallen die indizes noch etwas, dann kommt die *selbstreinigung* von alleine.....
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 22:55:11
      Beitrag Nr. 95 ()
      Guten Abend,

      hi tolot,

      den letzten Beitrag von Capoon finde ich auch nicht wirklich überragend,aber dein Kommentar befindet sich weiß Gott nicht auf einem deutlich besseren Niveau.Wie war das mit dem 50ger-Board und der Kloake??

      Also,als Penner auf der Parkbank sehe ich mich vorläufig nicht.Ich habe zwar mit meinen Aktien im letzten Jahr brutal viel Geld veloren,aber zu einem vernünftigen Leben im Rahmen unserer westeuropäischen Maßstäbe bleibt mir vorläufig trotz eher geringem Einkommen noch etwas übrig.
      Zu Herrn Marx: Der Mann hat wirklich eine Menge Unsinn erzählt(das Sein bestimmt das Bewußtsein,die Materie die Gedanken-dem muß ich schon als Musiker energischst wiedersprechen!)und dementsprechend sind fast alle politischen Systeme,die sich nach seiner Philosophie orientiert haben,inzwischen gescheitert.-Ob unser jetziges ökonomisches Modell der Weisheit letzter Schluss ist,bezweifle ich auch.Ich habe hier im diesem Thread mal etwas zu den Grenzen des Wachstums gschrieben,das hat aber keinen wirklich interessiert...Macht ja nix....

      Zurück hier zum Board-Capoon,du hast viele niveauvolle und interessant zu lesende Beiträge verfaßt,aber vielleicht zählt das letzte Posting mit dem Penner,dem Blut und den Totenköpfen nicht zu den besten seiner Art...
      -Tolot,ich kenne dich durchs Board nur flüchtig,aber eigentlich habe ich dich bislang als seriösen Menschen erlebt."Kloake" finde ich deshalb schon heftig,wenn nicht beleidigend...Wäre nicht verkehrt,wenn du dich nochmal dazu äußern würdest!

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 12.03.01 23:58:27
      Beitrag Nr. 96 ()
      @ hornwatz :

      ja, dazu äussere ich mich gerne :

      die beiträge werden in meinen augen immer blasser und gespenstischer, siehe hierzu den letzten capoon-beitrag.

      rolf-learner ergeht sich in put-verkäufe und daytrading...
      schon mehrere male hat er hier im 50-ziger forum einstandspreise und verkaufspreise gepostet... interessiert dich das??? mich nicht!! wo ist noch der UNTERSCHIED zum NM-board??? (abgesehen von den wein- und diversen anderen freizeitthreads, die wirklich noch niveau haben.)

      diese sinnlose kauf- und verkaufswut, die hier manche leute verbreiten, die ***angeblichen** langfriststrategen, die in manchen threads nur noch durch panik auffallen, die **bioinvestoren**, die hier nun abklemmen, weil es die kurse noch weiter in den keller treibt, diejenigen, die einfach nicht mehr ANWESEND sind. (einfach WEGGESPÜLT?????), alle
      diese symtome zeigen mir auf, dass AUCH HIER, sehr viel falschheit verbreitet wird.....

      für mich ist auch das 50-ziger board nur noch ein zerrbild aus früheren tagen;- ich nenne es halt KLOAKE, manche, wie z.b. Rolf finden das alles noch ** elefantös**;- ich nicht mehr.

      in mehreren threads, hier bei den 50-zigern, habe ich geschrieben, dass man sich auf den *alten geist* zurückbesinnen sollte... das scheint, im moment zumindest, nicht mehr anzukommen.....

      ich hatte gehofft, hier auf diesem board, tatsächlich ERNSTHAFTE MENSCHEN zu finden, doch das ist offensichtlich ein trugschluss;- auch hier dominieren die **board-kasper**;- dafür ist mir meine zeit zu schade.....

      LERANERN kann ich von leuten wie Learner leider nichts mehr;- ich kann sie nur bedauern...

      die wirklich *guten* haben die 50-ziger bereits verlassen und das ist nicht mal aufgefallen....

      natürlich gibt es noch *nette* hier auf dem 50-ziger-board, das ist nicht die frage, aber ich denke, es gibt nur noch sehr,sehr wenige, die noch etwas *durchblick* bewahrt haben;- capoon gehört ab heute, nach seinem beitrag nicht mehr dazu....

      *FU* war (und ist) für viele das zauberwort, aber ich sehe klar, was aus der *FU* bei einigen wird;- nämlich : aus einem grossen vermögen, ein kleines zu machen....

      Learner ist mit der reduzierung seines vermögens für mich ein *leuchtendes vorbild*;- schlimmer wie ein lemming, stürzt er sich immer in neue *aktivitäten*. ich lese schon seit monaten mit und poste auch mal ab und an;- aber ich habe bemerkt, dass mir ausser bedauern für die einzelnen akteure, nichts mehr geblieben ist;- soll heissen ich nichts mehr von den postern hier auf dem board *learnen* kann;- ausser den permanenten fehlern, die hier produziert werden.

      NATÜRLICH GIBT ES WENIGE AUSNAHMEN : z.b. warren, oder bimbes und WENIGE ANDERE, die hier noch etwas sinnvolles posten;- ABER DER REST!!!!

      alles in allem : **VERDADDELTE ZEIT!!!!**

      KLOAKE auch deswegen, weil INHALTLICH, zumindest für mich, kein unterschied mehr zum NM-board mehr besteht.

      angefangen hat das, in meinen augen übrigends, mit der *kultarigen* verehrung von shacky, der sich momentan auch abseilt, weil *bio* wohl nicht mehr so *hyp* ist;- bin mal gespannt, wie die situation bezüglich *bio* in 4 wochen aussieht. die *wandlung* von shacky war für mich auch bezeichnend : vom 1000%-igen fonds-gegener zum fonds-freund;- aber keiner fand das obsolet.....

      viele recht interessante poster halten sich im moment sehr zurück;- das fällt übrigend`s auch fast niemandem auf....

      KLOAKE ist vielleicht übertrieben... es ist aber 5 minuten vor zwölf......

      für mich ist das board einfach nicht mehr lesenswert.....

      in diesem thread antworte ich aber noch gerne, falls das gewünscht wird.

      Tolot
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 00:44:21
      Beitrag Nr. 97 ()
      hallo tolot,

      hier bin ich ;) .

      bei vielen liegen z.zt. die nerven blank. wundert euch das? nur masochisten sehen es gerne, wenn ihr mühsam erspartes verbrennt. viele schauen einfach weg, sitzen aus, kostolanyn. ist doch ok. alles ist einem ständigen wandel unterworfen, ein up und down. auch die user dieses boards. auch meine zeit ist begrenzt und ich muß die verluste durch harte arbeit wieder reinholen :laugh: .

      andere haben konservativere alternativen gefunden. fondsparen oder stillhalten ist schon in ordnung. vielleicht ist die strategieänderung auch nur temporär. verluste kann man auch hier machen.

      das board ist nur virtuell. möchtest du mehr persönliches aus den 50ern herausholen, solltest du eines der treffen besuchen. es lohnt sich auf jeden fall.

      bios sind auch heute noch aktuell. auf diesem kursniveau sicher noch viel, viel interessanter als vor einem halben jahr. wer an die bio-story glaubt, kann investieren. wem dies nicht zusagt, soll anders sein glück finden.

      jeder sollte die möglichkeit haben, sich auch mal für eine weile zurückziehen zu dürfen, ohne daß ihm daraus ein vorwurf entsteht. wenn dies mehrere gleichzeitig oder nacheinander tuen ist dies schade, aber wir sollten es akzeptieren. es kommen auch neue user.

      gerade in dieser zeit nehme ich capoons posting nicht ganz so ernst. auch in ihm (dem posting) steckt ein gewisser unterhaltungswert und ansporn nicht aufzugeben :laugh: .

      gruß penny - müde und bis zur schmerzgrenze gebeutelt :cool:
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 00:50:20
      Beitrag Nr. 98 ()
      @tolot
      der humor verschiedener leute gestaltet sich genauso:
      nämlich verschieden...
      ich schreibe selten im 50er,weil ich die erfahrung gemacht hab,dass auch hier, in diesen zeiten,die für viele nicht einfach sind,die nerven vieler blank liegen,
      das macht empfindlich,intolerant und manchmal sogar beleidigend oder bösartig dem andersdenkenden gegenüber,

      es lohnt sich manchmal aber auch einfach nicht eine antwort zu schreiben,
      oder es lohnt manchmal auch nicht weiterzulesen,
      aber man muß deshalb nicht alles und alle runtermachen,

      ich bin für mehr toleranz,besonders dem"humor"gegenüber,der egal ob lächerlich,kindisch,zynisch,billig,schwarz,beißend
      oder sogar qualitativ weiter unten angesiedelt,in jeder form seine anhänger und feinde hat,

      pika
      eine querbeet-leserin
      die um vergebung für aus verzweifeltem humor entstandene postings bittet...
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 00:50:52
      Beitrag Nr. 99 ()
      Tolot,ja die Beiträge werden schon blasser und gespenstischer,entprechend dem gespenstischen Börsenklima.Was erwartest du in so einer Zeit?Wir alle sind nur Menschen,keine Heroen,die das alles nicht weiter tangiert,weil man halt "den Durchblick hat" und alles sehr,sehr langfristig sieht.
      Zu Shaky und seiner "Verehrung":Ich habe ihn persönlich kennengelernt,und für mich ist er keine Ikone,aber schon ein ernstzunehmender Freund.Den Rummel um ihn hat er immer abzuwehren versucht,und er hat auch immer betont,daß "seine "Biotechaktien unter langfristigen Aspekten zu sehen sind.Ja,und die Wandlung vom Saulus zum Paulus in Sachen Fonds kann ich nur begrüßen!Nichts schlimmer als ein Mensch,der nicht in der Lage ist,zu lernen....
      Ebenso muß ich Rolf in Schutz nehmen:Er probiert halt dieses und jenes aus...Ist das so schlimm,muß das sofort mit dem Stignum der Inkonsequenz und Hektik gebrandmarkt werden?
      Beharrt jemand stur auf seinen schon immer vorhandenen Gedanken,so ist er unflexibel und reaktionär?
      Wenn einer seine Prinzipien revidiert, so ist er inkonsequent und unglaubwürdig?
      Davon abgesehen gibt es hier auch einige interessante neue Stimmen,wie z.b.Bilsenkraut oder Denki.
      Nein,Tolot,meiner Meinung nach siehst du das alles etwas sehr dogmatisch.
      Mir geht es hier ausnahmsweise nicht um Wein und ähnliche
      "Nebensachen",sonden mich interessiert die Diskussion in der Hauptangelegenheit schon sehr...

      In der Hoffnung auf eine Antwort Hornwatz























































































































      Tolot,ja die Beiträge werden schon blasser und gespenstischer,entprechend dem gespenstischen Börsenklima.Was erwartest du in so einer Zeit?Wir alle sind nur Menschen,keine Heroen,die das alles nicht weiter tangiert,weil man halt "den Durchblick hat" und alles sehr,sehr langfristig sieht.
      Zu Shaky und seiner "Verehrung":Ich habe ihn persönlich kennengelernt,und für mich ist er keine Ikone,aber schon ein ernstzunehmender Freund.Den Rummel um ihn hat er immer abzuwehren versucht,und er hat auch immer betont,daß "seine "Biotechaktien unter langfristigen Aspekten zu sehen sind.Ja,und die Wandlung vom Saulus zum Paulus in Sachen Fonds kann ich nur begrüßen!Nichts schlimmer als ein Mensch,der nicht in der Lage ist,zu lernen....
      Ebenso muß ich Rolf in Schutz nehmen:Er probiert halt dieses und jenes aus...Ist das so schlimm,muß das sofort mit dem Stignum der Inkonsequenz und Hektik gebrandmarkt werden?
      Beharrt jemand stur auf seinen schon immer vorhandenen Gedanken,so ist er unflexibel und reaktionär?
      Wenn einer seine Prinzipien revidiert, so ist er inkonsequent und unglaubwürdig?
      Davon abgesehen gibt es hier auch einige interessante neue Stimmen,wie z.b.Bilsenkraut oder Denki.
      Nein,Tolot,meiner Meinung nach siehst du das alles etwas sehr dogmatisch.
      Mir geht es hier ausnahmsweise nicht um Wein und ähnliche
      "Nebensachen",sonden mich interessiert die Diskussion in der Hauptangelegenheit schon sehr...

      In der Hoffnung auf eine Antwort Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:04:53
      Beitrag Nr. 100 ()
      @tolot
      wenn du mal lust hast auf eine anhäufung solch "elenden"humors,
      schau mal in einen meiner Ralley-threads:laugh:
      =vollkommen blödsinnig,überflüssig,niedergeistig,dumm,albern,

      entstanden in der jeweils schlimmsten"börsenphase",(kann man leicht an den daten,an denen sie entstanden ablesen)

      erspar es mir aber ,deine meinung in beleidigender form loszuwerden,

      ich glaube kein mensch wird durch zufälliges lesen verstehen ,warum diese threads entstanden sind...
      an diesen tagen hatten sie aber ihre berechtigung,

      pika
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:08:13
      Beitrag Nr. 101 ()
      Pardon,da ist wohl bei Posten was schief gelaufen...Das ändert aber nichts an meiner grundsätzlichen Meinung,wie zuvor dargelegt.---Über den derzeitigen Zustand des 50ger- Boardes zu moppern,fällt nicht schwer.
      Wie wäre es mit fundierten eigenen Beiträgen,egal,ob zum Thema Fonds,Anleihen,Zertifikate,Reisen,Kochen,Wein....


      Viele Grüße Hornwat
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:10:04
      Beitrag Nr. 102 ()
      Servus Tolot und Alle,

      als 50er Neuling habe ich zwar nicht viel Ahnung von dem ganzen verflochtenen Beziehungsgefüge, aber speziell zum Niveau der Beiträge fällt mir nur eben ein, daß im Moment aufgrund der verfahrenen wirtschaftlichen Situation (und dadurch auch finanziellen Situation vieler vermutlich) guter Rat ziemlich teuer z. Zt. ist und das Latein halt so langsam zuende geht, mit anderen Worten, glaube, es ist im Moment ziemlich viel Frust vorhanden, wünschte mir gerne selbst auch ein lockereres "easy come easy go" iss hoit im Moment ned so einfach mit da globalität und so.

      Jeder reagiert halt anders auf die verfahrene Lage.

      Aufgrund meiner Unwissenheit kann ich mit verschiedenen Deiner Statements nicht viel anfangen, hab nur versucht, ein bißchen in der Vergangenheit zu recherchieren, bin nicht recht schlau draus geworden, da ich die Vorgeschichten überhaupt nicht kenne, sah nur, damals gab`s ein ziemlich großes Hickelhackel (Professore usw.) schätze, Betriebsklima ist zur Zeit besser, auch wenn nicht soooo viel los ist, (meine Vermutung: börsenstimmung = Stimmung hier), schätze, in ein paar Wochen bis Monaten iss wieder alles in Butter

      Viele Grüße vom Bilsenkraut,

      der hofft, daß er mit dieser Analyse und Vorhersage hier ausnahmsweise recht behält
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:14:28
      Beitrag Nr. 103 ()
      Nochmals Pardon,

      da fehlen ein paar Konsonanten in meinem letzten Posting.Das hängt mehr mit Flüchtigkeit als mit Blödheit zusammen.Bitte sinngemäß ergänzen....

      Viele Grüße von Hornwatz,bei dem zur Zeit alle Kleinigkeiten schieflaufen.
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:17:36
      Beitrag Nr. 104 ()
      Servus, Ihr alle,

      finde ich witzig, warte seit Stunden, daß sich was rührt, raffe mich endlich auf, selbst meinen Senf dazuzugeben und in der Zwischenzeit, während ich mühselig abwesend in meinem Hirnschmalz rumrühre, geht die Post ab

      Da Buisngraut
      vom Woid gannz, gannz weid undn
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:21:15
      Beitrag Nr. 105 ()
      rechtschreibung zu kontrollieren liegt mir fern,schreibe der einfachheit halber sowieso alles klein,
      und mit zeichensetzung stand ich schon immer auf kriegsfuß;)

      wenn ich mit zwei fingern die sätze in die tastatur haue(compi ist schon was älter)kommt öfter mal ein buchstabe abhanden,
      no problem,oder?

      halts mit mir so:
      genie und wahnsinn liegen nah beieinander,
      da braucht man sich nicht für jede "verfehlung" entschuldigen;)

      mfg
      pika
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:24:59
      Beitrag Nr. 106 ()
      @bilsenkraut
      so gehts mir:laugh:
      unsre brieferl treffen sich im inter-space,streiten wer den vortritt hat,da keines weiß über welchem länger gerütet wurde,
      aber sie sind sich irgendwie einig,die dingers,gelle?
      pika

      um diese zeit auch mehr albern als "hochgeistig"
      aber keinesfalls blöd-zeitungs-niveau:D
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 01:26:34
      Beitrag Nr. 107 ()
      ähem...
      "gebrütet"nadürlisch;)
      tztztz...gaaaackgaaaack...kräh!!!
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 02:03:23
      Beitrag Nr. 108 ()
      niemand mehr da???

      wenn ich mir den nikkei anschau,kann es sein ,dass man sich morgen weitere ernste,oder weniger ernste gedanken zum negativen marktumfeld machen muß,

      da er aber sein tief,schon ein ganzes stück hinter sich gelassen hat...
      es gäbe sicher manchem anleger neuen mut wenn die asiaten sich abkoppeln könnten um damit den rebound einzuläuten,

      pika
      geht wenn keiner mehr kommt:D
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 02:27:31
      Beitrag Nr. 109 ()
      ohoh...
      auch dem nikkei scheint die kraft zur erhohlung absolut abhanden gekommen zu sein,

      da es dort gilt den mori endlich aus dem amt zu kegeln wird sich wohl auch nix tun ,bevor das geschehen ist,

      pika
      meine meinung,mit der hoffnung auf heutige besserung

      guts nächtle
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 21:23:46
      Beitrag Nr. 110 ()
      hallo tolot,

      da gehst du ja ganz hart mit unserem forum ins "gericht"!

      ich gebe dir recht, das nicht zuletzt durch die miserablen börsenlage auch viele von uns (mich eingeschlossen) angespannt sind !

      es fällt sicherlich vielen schwer in dieser situation sich mit neuen ernsthafte themen auseinanderzusetzen, weil wir vielfach zur zeit mit uns und unserer börsensituation beschäftigt sind.

      ich glaube allerdings NICHT das wir eine KLOAKE geworden sind. ich kann mich nicht erinnern, das hier in letzter zeit persönliche angriffe unter der gürtellinie oder ähnliches (wie z.b. im NM-forum) passiert sind.

      wir haben trotz miserablen börsenlage zusammen (nicht nur virtuell, sondern real) zusammen karneval gefeiert und dabei jede menge spass gehabt.

      wir haben bisher immer bei den 50-er treffen bis in die nacht hinein zusammen gemeinsam freude gehabt, trotz miserablen börsenstimmung.

      es sind mittlerweile sehr viele persönliche, private kontakte unter den 50-er entstanden, die über das normale finanzgeschehen weit hinaus gehen.

      gerade das PERSÖNLICHE zeichnet unseren 50-er club aus und genau das finde ich nach wie vor elefantös !

      das wir nicht immer in jeder minute, stunde, tag uns mit neuen, ernsthaften themen beschäftigen ist bei der derzeitigen lage z.t. verständlich.

      unser 50-er club forum ist alles andere als eine KLOAKE !

      es ist momentan etwas stiller. na und. du kannst uns ja mal am 21. märz in köln erleben. da verstehst du manchmal dein eigenes wort nicht mehr. und bis wir alle mal einigermaßen ordentlich am tisch zusammensetzen, vergeht mitunter schon mal mind. 1/2 stunde. weißt du woran das liegt ?

      ich kann es dir sagen: weil die begrüssung mit umarmung und bussl so lange dauert !

      und weis du was: das finde ich ELEFANTÖS !

      liebe grüsse

      rolf


      auf die "urspünge" zurückkommen. das ist ein sehr wichtiger hinweis. es geht hier im 50-er club um unsere persönliche finanzen
      momentan fehlt mir aus diversen gründen ein bißchen die power. ich weis aber, das sie wieder zurückkommen wird.
      Avatar
      schrieb am 13.03.01 21:57:05
      Beitrag Nr. 111 ()
      Hallo Ihr 50iger,

      think positive. So eine situation haben wir uns doch immer gewünscht (als die kurse noch stiegen). Vor einem guten jahr, als die aktien noch teuer waren, haben wir gestöhnt "ach koennte ich doch nocheinmal zu den kursen vom vorjahr einsteigen". Freunde, es ist soweit. Es kommen doch goldene zeiten auf uns zu. Meine jahresprämie werde ich in den kommenden 3 monaten an dieser tollen börse verpulvern (nicht unbedingt wörtlich gemeint). Ich bin dankbar für diese aussergewöhnliche chance. Selbst wenn es jetzt noch 3.5 jahre dauert bis wir wieder einen dax von 8.200 haben, so sind das doch fast 40 % nach steuern. Ist doch absolut super im vergleich zu festgeld. Oder was macht Ihr mit der knete. Für mich gibt es da kaum eine entscheidungsschwierigkeit.
      1. Priorität konsum so lange es mir spaß macht
      2. Priorität investieren

      Und wenn wirklich eine so schlimme rezession kommt? So what! Allein der spaß, den ich mit den aktien habe, ist es wert.

      Lasst Euch die stimmung nicht verderben...

      shortput ;)
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 03:38:23
      Beitrag Nr. 112 ()
      @ tolot

      Deine Meinung kann ich nicht teilen.
      Es macht für die Stimmung einen Riesenunterschied, ob die Kurse steigen oder obs einen Crash gibt. Das ist der wesentliche Unterschied zu früher. Viele sind verunsichert oder haben keine Lust mehr - das ist verständlich.

      Zum Posten von Anlagestrategien gehört meiner Meinung nach auch das Posten von Kauf/Verkaufskursen wo wie Learner das macht.
      Dadurch kann
      1.) Der Leser des Threads die Aktion nachvollziehen, nachrechnen und sinnvoll kommentieren
      2.) Der Poster aus den Komentaren was lernen.
      Daß Rolf seine Anlagestrategie ändert, weil die alte Strategie (Wachstumsaktien) momentan nicht funktioniert, spricht sehr für ihn; die meisten Menschen schaffen das nämlich nicht - siehe Neue Markt Board.

      Schoene Gruesse Stefan
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 07:04:01
      Beitrag Nr. 113 ()
      guten morgen 50-er,

      @shortput
      wäre doch klasse, wenn das was du gepostet hast auch eintrifft. ich bin da ziemlich stur vorgegangen. nachdem ich in dem bereich wachstum voll investiert bin, habe ich mit eiserne geduld abgewartet und nicht durch hektischen umschichten versucht meine performance aufzubessern.
      das ist doch schon mal was auf dem weg zur besserung, nämlich zu früh einsteigen, dann wieder aussteigen etc.

      ich bin eigentlich guter dinge für die nächste zeit (nicht euphorisch, aber optimistisch). meine hightechs haben mir gestern dabei etwas geholfen, auch wenn bekanntlicherweise eine schwalbe noch keinen sommer macht:

      - medion +1,0 %
      - emc + 4,9 %
      - siebel +7,4 %
      - juniper netw. +5,4 %

      die (gestrige) kursrichtung stimmt. wenn es weiter so gehen würde, hätten wir bestimmt nichts dagegen, oder ?

      @se2707
      dein satz "Es macht für die Stimmung einen Riesenunterschied, ob die Kurse steigen oder obs einen Crash gibt." kann ich nur unterstreichen. das kann ja jeder mal für sich ganz konkret an seiner persönlichen stimmung nachvollziehen...

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 12:33:13
      Beitrag Nr. 114 ()
      Hallo 50er, hallo learner,

      um ehrlich zu bleiben, muss ich natürlich zugeben, dass sich meine investmentstrategie leicht zugunsten von fundamental sicheren werten (mdax etc.) verschoben hat.
      Ein paar "abstauberlimits" werde ich mal in den markt legen. Die schlechte stimmung heute bringt neue chancen.

      Meine käufe (linde, foris, preussag, stada, loewe, vw, bmw vz, buderus...) habe ich schon gepostet. Da ich mechanisch investiere und mit sinkenden fundamentalen bewertungskennziffern mehr technologie im meinen fokus gerät wird die strategie sich jetzt mittelfristig wohl wieder mehr in richtung high-tech bewegen.

      beste gruesse

      shortput - der jetzt zu mittag geht ;)
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 13:52:08
      Beitrag Nr. 115 ()
      Hallo zusammen,

      aus einem langfristigen Chart lässt sich erkennen dass der Dax 87 um ca. 40%, 89 um ca. 30%, 98 um ca. 33% und 01 um 28%(bis jetzt) abgegeben hat.
      Die Wachstumszahlen werden heuer noch ein paar mal nach unten korrigiert werden.
      Viele Firmen wie SAP, die Siemensfamilie, Telekom (kann sich noch mal halbieren) sind immer noch sehr hoch bewertet.
      Ich kann daraus nur folgern, dass es weiter bergab geht, aber wie weit? da müsste man Hellseher sein (oder Anal-yst???)
      Ich bin Optimist und glaube fest daran dass die Kurse langfristig wieder nach Norden gehen, aber erst muss sich ein Boden bilden und das dauert halt noch.
      Ich durchforste die nächste Zeit meine Watchlist mal unter dem Aspekt "wo wird mein Einstiegskurs sein?"

      Gruß
      Alpenkaeptn
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 14:00:28
      Beitrag Nr. 116 ()
      @Tolot:
      Weißt Du, was mir bei Dir auffällt? Du bist immer dabei, wenn es hier im 50-er Board etwas zu kritisieren gibt. Dann schlägt Deine große Stunde. Was ich bei Dir vermisse, sind konstruktive Beiträge zu dem eigentlichen Thema, das uns hier zusammenführt, nämlich die Börse und alles was dazu gehört. Hier hat z.B. der von Dir kritisierte Shaky Meilensteine gesetzt. Du hingegen hast da bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Oder habe ich Deine diesbezüglichen Postings einfach übersehen?

      Habe zur Kenntnis genommen, dass Dir Deine Zeit für dieses Board zu schade ist. Hier wird ja keiner gezwungen mitzumachen, Tolot. Wir werden Deinen Abgang schon verkraften.

      Alles Gute wünscht

      Duessel, der sich schon riesig auf das Treffen mit seinen Freunden aus der Kloake nächste Woche in Köln freut
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 16:44:25
      Beitrag Nr. 117 ()
      Rückschlagpotential für DOW sehe ich im Falle des Hard-Land.
      bei min. 7600 Punkten, Stand des DOW im Herbst 1998, ist
      also noch nicht so lange her.

      Depotabsicherung durch entsprechende Put-Opt. scheint mir vor diesem Hintergrund sinnvoll.

      Wer hat ähnliche Meinung und kann enstrechende Werte empfehlen?

      Übrigens wollte ich im Dezember 2000 o.a. Strategie für den
      Nasdaq und DOW praktizieren und habe es leider nicht getan.
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 17:46:53
      Beitrag Nr. 118 ()
      F 50: Ich habe den 751580 von der Citibank auf der Watchlist (Basis 10000, faellig 21.9.2001). Falls es etwas weiter aus dem Geld sein darf, gibt`s in der Reihe auch Basis 8000 und 9000. UniCredito bietetPuts gleicher Ausstattung etwas bis deutlich billiger an, allerdings bei recht duennen Umsaetzen und hoeherem Spread (590744, 626370, 626368). Das sollte bei Spekulation auf einen groesseren Rueckgang weniger stoeren.

      tosse
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 19:21:16
      Beitrag Nr. 119 ()
      Seit zwanzig Minuten nicht mehr auf der Watchlist, sondern im Depot - und ab geht`s :(

      tosse
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 22:28:09
      Beitrag Nr. 120 ()
      Hallo zusammen!

      Wir stehen in dieser glabalisierten Welt vor der größten kapitalistischen Krise seit 1929!

      Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde ist quasi Pleite und nicht mehr regierbar.
      Die Nullzinspolitik hat es auch nicht gebracht. Unglaublich ist die Eselsgeduld der obersten Finanzstrategen. Der Markt schreit nach einer kräftigen Zinssenkung und nichts passiert. Einfach unglaublich! Wann bekommen endlich Düse und Greeny das große Muffensausen? Warum wird nicht sofort eine Krisensitzung einberufen? Wenn Japans Finanzsystem kollabiert, ist der Kollaps des Weltfinanzsystems kaum noch aufzuhalten!!

      Wenn einige japanische Banken kurz vor der Pleite stehen, könnten sie zwecks Bilanzkosmetik, vor dem Bilanzstichtag noch einige Aktien und Anleihen weltweit auf den Markt werfen. Anscheinend ist das ganze japanische Finanzsystem innerlich verrottet. Das Geschäftsjahr endet am 31.03.01. Mit großer Sicherheit werden dann noch mehr Leichen aus dem Keller geholt.

      Was ist also wenn die Japaner anfangen im großen Stil Yankee-Staatsanleihen auf den Markt zu kippen?
      Es befinden sich angeblich 30 Prozent der US-Staatsanleihen in japanischen Händen.

      Wie soll aber der Ausweg aus dieser ernsthaften Krise aussehen?

      Um die japanische Wirtschaft anzukurbeln, muß der Yen eigentlich stark abgewertet werden, denn alles andere ist in der Vergangenheit verpufft. Ob das aber ein probates Mittel aus der jetzigen Krise ist, ist aber aufgrund des hohen amerikanische Haushaltsdefizits zu bezweifeln.

      Das Zeichen einer echten Krise: Der Goldpreis steigt seit einiger Zeit schon kontinuierlich an.

      Capoon, der allmählich ins Grübeln kommt
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 22:53:27
      Beitrag Nr. 121 ()
      Allmaehlich also kommst auch Du in`s Gruebeln, Capoon. Immerhin.
      Was meinst Du wohl, was Greenspan macht? Taeglich Krisensitzung, gibt dafuer ja sogar ein ganzes Team. Wenn man oeffentlich eine Krisensitzung einberufen wuerde, muesste man ja eingestehen, dass eine Krise vorliegt, mit fuerchterlichen Folgen fuer das oeffentliche Sentiment. Das waere das sicherste Rezept einen Megacrash. Man probiert`s gerade andersrum (siehe z.B. die Anzeigenkampagne von Merril Lynch): Beruhigen, wo es geht, und das Beste hoffen. In Japan ist nicht mehr viel zu retten, aber die amerikanischen Staatsanleihen kann man (zum Glueck?) nicht unbeschraenkt liquidieren, weil sonst der Yen zu stark wuerde - was der japanischen Exportwirtschaft ziemlich uebel bekommen wuerde - und gerade die hat Japan die letzten Jahre ueber Wasser gehalten. Jaja, schon problematisch mit Fiat-Waehrungen... Eine Abwertung kommt auch kaum in Frage, da haetten die Amis was gegen.
      Was das Gold betrifft, so wird kolportiert, dass die BoE sich die 25 Tonnen der heutigen Versteigerung selbst ausleihen musste, deshalb die im Vorfeld stark gestiegenen Lease-Rates. Unter den grossen Goldkaeufern der letzten Monate sind uebrigens auch ein paar reiche Japaner, warum wohl...
      Das Beispiel Japan zeigt uebrigens ganz nett, was Zinssenkungen gegen Verwerfungen im Finanzsystem ausrichten koennen, naemlich GAR NICHTS. Hoechstens ein bisschen Zeit gewinnen.

      tosse
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 14:49:43
      Beitrag Nr. 122 ()


      DER PROZSS DER SELBSTZERSTÖRUNG HAT BEGONNEN!



      R E Z E S S I O N S A N G S T

      Stars im Sturz

      Die New Economy wird zum Ballast für die amerikanische Wirtschaft
      Von Petra Pinzler und Christian Tenbrock

      Nun auch Cisco. Elf Jahre lang stiegen die Umsätze des Technologie-Riesen in immer neue Höhen, der Aktienkurs kletterte - gegenüber seinem Wert beim Börsengang - um bis zu 8000 Prozent. Dann kam das böse Erwachen: Der Star der New Economy entlässt 5000 Mitarbeiter. Die Verkäufe gehen zurück. Die Gewinne sinken.

      Es war nicht die einzige schockierende Meldung. Auch Yahoo, die bekannteste Adresse im Internet, wartete mit Nachrichten über schlechte Geschäfte auf. Der Glasfaserkomponentenbauer JDS Uniphase, vor einem Jahr an der Wall Street als Überflieger gefeiert, kündigte den Abbau von 3000 Stellen an. Intel will seine Gehaltsliste um 5000 Angestellte ausdünnen, MCI Worldcom entlässt 6000, Corning 1000 Mitarbeiter. Selbst Motorola und Lucent verschicken Kündigungen.

      Schlechte Zeiten auch für Aktionäre: Die High-Tech-Börse Nasdaq verlor seit ihrem Höchststand vor gut einem Jahr über 60 Prozent. Allein Yahoo, das mit 93,7 Milliarden Dollar an der Börse einst so schwer war wie Boeing, General Motors und der Ketchup-Produzent HJ Heinz zusammen, ist heute nur noch ein Zehntel wert. "Wir befinden uns in einem mindestens sechsmonatigen Abschwung", sagt Cisco-Chef John Chambers, dessen Unternehmen als einer der wichtigsten Wetterhähne des Technologie-Sektors gilt. Andere geben sich noch pessimistischer: Es werde "18 bis 30 Monate" dauern, bis Amerikas Wirtschaft wieder ins Lot kommt, meinte jetzt Mag Whitman, die Chefin des Internet-Auktionshauses eBay. Die Furcht vor einer Rezession greift um sich. Dabei schien es lange, als gälten für die High-Tech-Branche andere Regeln als für den Rest der Wirtschaft. Technologie-Unternehmen, dachten Auguren und Analysten, seien immun gegen das Auf und Ab der Konjunktur, gegen steigende Zinsen oder fallende Wachstumsraten.

      Wie andere Mythen zuvor hat auch dieser sein Ende gefunden. Die Prophezeiung, wonach die "Dritte Industrielle Revolution" Amerika von der Unbill des Konjunkturzyklus befreien könne, die Wissensökonomie also die alte Wirtschaft mit auf einen stetig nach oben zeigenden Wachstumspfad ziehe, entpuppt sich als Schimäre. Das Gegenteil ist der Fall: "Amerikas gepriesene High-Tech-Industrie hat sich aus einer Wachstumsmaschine in eine tödliche Last verwandelt", schreibt Business Week. Die New Economy könnte die Anfälligkeit Amerikas für konjunkturelle Schwankungen sogar steigern, die High-Tech-Branche den Rest der Wirtschaft schneller und stärker als bisher in ein Konjunkturtief ziehen.

      Die reale Wirtschaft spielt nach, was ihr die Börse vormacht

      Paul Krugman, weltweit bekannter Ökonom am Massachusetts Institute of Technology, fürchtet, dass sich in Amerikas Wirtschaft eine Herdenmentalität breit mache, die der von Investoren an den Aktienmärkten gleiche: "Irrationaler Überschwang" werde durch eine "sich selbst erfüllende Panik" ersetzt. Betriebe stutzten ihre Investitionen nicht nur deshalb zurück, weil es ihnen schlecht gehe, sondern auch, weil "ein Klima der Furcht das Management davon überzeugt hat, dass man die Schotten dichtmachen muss". Die reale Wirtschaft spielt nach, was ihr die Börse vormacht - die New Economy treibt sich selbst ins Minus.

      Auch Amerikas Notenbankchef Alan Greenspan sieht die Gefahr eines tragischen Kollektivhandelns. "Mehr als in früheren Jahrzehnten", warnte er vor dem Kongress in Washington, "handeln Unternehmen in größerem Gleichschritt" und reagieren auf die Flaute schneller. Dank moderner Informationstechnologien steht den Managern heute viel früher ein aktuelles Bild über die Marktlage zur Verfügung. Sinkt die Nachfrage, können sie fast unmittelbar ihre Investitionen reduzieren, Personal entlassen und Kapazitäten abbauen. Die Anpassung an zyklische Schwankungen, die einst Monate dauerte, geschieht jetzt - auch wegen der flexibleren Produktionsmethoden - in Wochen. Das verschärft wiederum die Talfahrt der Wirtschaft, besonders wenn Tausende Unternehmen auf ähnliche Informationen ähnlich und gleichzeitig reagieren.

      V, U oder ein L - seit Wochen diskutieren konjunkturelle Kaffeesatzleser darüber, wie sich der Knick in der Wachstumskurve entwickelt, ob das Tief schnell, langsam oder gar nicht vorüberzieht. Einig sind sie sich jedoch in einem: Der Boom ist vorbei. Notenbankpräsident Alan Greenspan musste vor dem Kongress in Washington bekennen, dass der Abschwung "sein Ende noch nicht erreicht" hat. Zwar erklärte der Fed-Chef im gleichen Atemzug, die Aussichten für die fernere Zukunft seien unverändert. Optimisten rechnen gar damit, dass das Wachstum spätestens im Sommer wieder anzieht. Zwischen 3,6 und 5,1 Prozent werde die Wirtschaft im Rest des Jahres wachsen, erwartet Gail Fosler, die angesehene Chefökonomin des New Yorker Conference Board.
      Kurzfristig aber deuten fast alle Daten auf Niedergang. Besonders gravierend: Die Investitionen sinken, und das Vertrauen der Verbraucher in ihre Zukunft nimmt ab. Der entsprechende Index lag zuletzt so tief wie seit Jahren nicht mehr. Das Wachstum rutschte im letzten Quartal 2000 auf 1,1Prozent und damit auf den niedrigsten Wert seit fünf Jahren. Amerikas alte Industrie - Stahlproduzenten, Maschinenbauer oder Autofirmen - steckt schon heute tief im Minus. Fällt nun auch die High-Tech-Branche, die zuletzt für ein Drittel des Wachstums in den Vereinigten Staaten sorgte, als Konjunkturmotor aus, steigt die Gefahr, dass aus der weichen eine harte Landung, aus einer Wachstumsdelle ein Einbruch wird.

      Um die Probleme der neuen Ökonomie zu verstehen, hilft es, bei alten Ökonomen nachzuschlagen: Mit "Prozeß der schöpferischen Zerstörung" beschrieb schon vor einem dreiviertel Jahrhundert der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter, wie im Kapitalismus kreative Unternehmer neue Produkte schaffen, die hohe Gewinne versprechen. Diese Profitaussichten, so Schumpeter, reizen Aktienkäufer, folglich steigen die Kurse, die Anleger fühlen sich immer reicher, der Reichtum verleitet zum Kaufen, und schon ist der schönste Wirtschaftsboom im Gange. Doch ein Perpetuum mobile hat der Ökonom nicht entdeckt: Die vielen neuen Produkte und die billigeren Produktionsverfahren locken andere Unternehmer an, der Konkurrenzdruck wächst, und damit sinken erst die Preise, dann die Gewinne und schließlich - so die Kehrseite des Booms - die Aktienkurse. Kapital wird knapp, die Verschuldung der Unternehmen steigt, und schließlich müssen die ineffizienten unter ihnen Bankrott machen, kurz: Die Wirtschaft saust in eine Rezession. Ist der Markt dann bereinigt, kann der nächste Aufschwung beginnen - von einem höheren technischen Niveau. Ein schmerzhafter, aber heilsamer Prozess.

      In Amerikas boom and bust finden sich viele Indikatoren für die These des Ökonomen. An Innovationen mangelte es im Mutterland der New Economy und des Internet wahrlich nicht, am Kapital auch nicht: Noch in den vergangenen fünf Jahren stiegen Investitionen der US-Unternehmen in die Informationstechnologie jährlich um durchschnittlich 25 Prozent. Sie wurden damit zum Katalysator des langen Aufschwungs. Die Kommunikationsgeräte und Computer erhöhten die Produktivität, diese machte ein höheres und gleichzeitig inflationsarmes Wachstum möglich.

      Doch die Wende deutete sich schon Ende des vergangenen Jahres an, als die Investitionen erstmals seit einem Jahrzehnt sanken - und damit auch die Nachfrage nach High-Tech-Produkten. Das Investmenthaus Goldman Sachs vermutet, dass die Investitionen der amerikanischen Wirtschaft in Informationstechnologie in diesem Jahr um mindestens acht, möglicherweise aber auch um 20 Prozent sinken werden. Die steigende Verschuldung - Amerikas Firmen stehen inzwischen mit über 80 Prozent ihres Eigenkapitals im Obligo - senkt die Bereitschaft zu Investitionen. Beste Bedingungen für einen reinigenden Abschwung à la Schumpeter.

      In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die New Economy ihr wichtigstes Versprechen für das neue ökonomische Zeitalter halten kann: die dauerhafte Steigerung der Produktivität und damit letztlich auch des Wachstums. Neben dem Ende der Konjunkturzyklen war dies eines der zentralen Argumente ihrer Enthusiasten. Im Boom hatte die amerikanische Produktivität mit drei Prozent tatsächlich mehr als je zuvor zugenommen. Doch wird sie das im Abschwung halten?
      Eine Rezession vergrößert die Kluft zwischen Arm und Reich

      Die Arbeiter und Angestellten bewegen viel konkretere Probleme. Pink-Slip-Partys - Feten, auf denen sich entlassene Beschäftigte der High-Tech-Firmen treffen, um gemeinsam zu klagen und nach neuen Jobs Ausschau zu halten - sind in New York und San Francisco gang und gäbe. In Detroit, Cleveland, Chicago oder anderen alten Industriezentren werden die Schlangen vor den Arbeitsämtern länger. Amerikas verarbeitendes Gewerbe hat im Januar 96000, im Februar 94000 Beschäftigte auf die Straße gesetzt. Zwar stellen Banken, die Bauindustrie, der Gesundheitssektor und andere Dienstleister nach wie vor Leute ein. Die Arbeitslosenquote liegt daher bei noch immer phänomenal guten 4,2 Prozent. Allerdings, notiert Richard Berner, Chefökonom beim Investmenthaus Morgan Stanley Dean Witter, werden schon weniger neue Arbeitsplätze geschaffen. Die jüngsten Zahlen vom Arbeitsmarkt müssten "die Alarmglocken klingen lassen", ließ Amerikas Arbeitsministerin Elaine Chao verlauten.

      Schon denkt ein Fünftel der Bürger, dass das Land bereits heute in einer Rezession steckt, ein weiteres Drittel erwartet den Absturz für das nächste Jahr. Im Falle eines Abschwungs wollen 43 Prozent den Gürtel enger schnallen, 37 Prozent auf die nächste Urlaubsreise verzichten. Bislang hält sich die Sparsamkeit zwar in Grenzen. Dabei muss es aber nicht bleiben. Der Nasdaq-Index rutschte am Montag erstmals seit Dezember 1998 unter die 2000-Punkte-Marke, auch der Dow Jones sauste nach unten - und das werden viele Bürger spüren.

      Knapp die Hälfte aller US-Haushalte besitzt heute Aktien und Investmentfonds. Während des Booms wurden von jedem Dollar, den steigende Kurse zusätzlich in die Taschen der Verbraucher spülten, drei bis fünf Cent für neue Autos oder Fernseher, neue Kameras oder Kleidung ausgegeben. Es wäre nur logisch, wenn der Crash an den Börsen jetzt auch zu einem Rückgang des Verbrauchs führte. Auf der hohen Kante haben die Amerikaner ohnehin nicht viel: Die Sparquote tendiert schon seit Jahren gegen null. Dazu sind die Verbraucher verschuldet wie nie. Immer weniger Menschen besitzen tatsächlich das Häuschen, das ihnen auf dem Papier gehört.

      Eine Rezession hätte böse Folgen: Die ohnehin gewachsene Kluft zwischen Arm und Reich würde zunehmen, die soziale Spaltung tiefer. Kündigungen würden zuerst den gering Qualifizierten drohen, die schon in der Blütezeit gerade einen Billigjob ergattern konnten. Trotz einer Dekade des Aufschwungs hat Amerika unter allen Industrieländern der westlichen Welt die höchste Armutsrate. Das soziale Netz ist noch weitmaschiger geworden, fast jeder fünfte Bürger lebt ohne Krankenversicherung. Das Wall Street Journal warnte unlängst: "In der letzten Rezession hat niemand gehungert, in der nächsten könnte das jedoch passieren."

      Inzwischen halten nicht mehr nur chronische Pessimisten eine Rezession für möglich. "Jetzt werden die Exzesse der neunziger Jahre korrigiert", sagte der ehemalige amerikanische Finanzminister Robert Rubin am Montag in New York. "Eine harte Landung der Wirtschaft wird immer realistischer."

      Quelle: Die Zeit

      Ob eine weltweite Rezession abgewendet werden kann, wird nach dem Lesen des Artikels immer fraglicher. Um den Markt mit reichlich Liquidität zu versorgen, muß Herr Greenspan den Geldhahn voll aufdrehen, d. h. 100 Basispunkte sollten es schon sein.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 15:21:43
      Beitrag Nr. 123 ()
      Hab auch noch was gefunden. Kommentar bei http://www.fnet.de. Nun bleibt mal relaxt. Eine Weltwirtschaftskrise wie 1929 wird es schon nicht geben. Wer sein Vermögen vernünftig diversifiziert hat und nur Geld an der Börse investiert hat, das er langfristig nicht braucht, wird auch diese Baisse überstehen. Ich werde weiter kontinuierlich über Fondssparpläne Positionen aufbauen und bin bei der nächsten Erholung dabei. Ob das nun 2, 5 oder 10 Jahre dauert, kratzt mich wenig.

      Gruß
      duessel, der Zeit hat


      Die Herde trampelt wieder los

      Börsianer bevorzugen mitunter eine bildhafte Sprache. Einer alten Anlegerregel zufolge soll man genau dann kaufen, wenn das Blut über die Straßen fließt. Manch alter Börsenhase setzt da sogar noch einen drauf und empfiehlt: "Warte auf die Panik - und dann noch ein Weilchen". Wie man es auch dreht und wendet, das Ergebnis ist stets das selbe: In der Regel ist es klug, sich nicht von den häufig extremen Schwankungen der Börsianerlaunen anstecken zu lassen, sondern genau des Gegenteil dessen zu tun, was der großen Mehrheit gerade einfällt.

      Ein Blick auf die wichtigsten Indizes heute Mittag war wieder einmal ein Schulbeispiel für den gestern an dieser Stelle geschilderten Herdentrieb der Investoren und konnte einem, so nebenbei, auch den Appetit aufs Mittagessen gründlich verderben. Ein Abschlag von 8,5 Prozent im Nemax 50 und ein Minus von vier Prozent im DAX, das sieht man nun wirklich nicht alle Tage. Und dies, wie wir alle wissen, nachdem sich die Märkte seit fast einem Jahr auf Talfahrt befinden.

      Was war geschehen? Eine aufkeimende Finanzkrise in Japan war der Grund des Übels. Ein ernstes Problem, fürwahr. Denn sollte die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt tatsächlich ins Trudeln geraten, müssten wir alle uns wohl wesentlich wärmer anziehen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich so weit kommt, ist verschwindend gering. Schließlich sitzen wir alle im selben Boot, nicht nur was die Börse angeht. Folglich wird die internationale Finanzwelt alles daran setzen, einen Super-Gau im Land der aufgehenden Sonne zu verhindern.

      Doch das interessierte die Masse der Anleger heute Mittag natürlich überhaupt nicht. Die Aktien müssen raus, und zwar alle, egal zu welchem Preis. Auch dass nach dem Blutbad des vergangenen Jahres Unmengen an schlechten Nachrichten längst in den Kursen eingepreist sind, war den meisten heute völlig egal. Wie das eben so ist, wenn die Herde erst einmal lostrampelt......

      Vielleicht hatten einige ja schlicht zu viel Börsen-TV gesehen oder Radio gehört. Die Kollegen wurden wieder einmal nicht müde, das Thema nach allen Regeln der Kunst auszuschlachten. Da war es manchem offenbar schwer gefallen, dem allgemeinen Trend zu trotzen. Richtige Panik war heute jedoch (man ist geneigt zu sagen: leider) erst ansatzweise zu spüren. Auch an den arg verprügelten Technologiemärkten sollte man sich daher lieber noch etwas zurückhalten. Das Blut könnte aber schon sehr bald fließen......
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 15:44:37
      Beitrag Nr. 124 ()
      Der Supergau in Japan ist m.E. mittlerweile unvermeidlich. Lebensversicherer sind schon Pleite, und die Banken wackeln. Die eine oder andere wird`s nach dem 31.3. dahinraffen, wenn zu den faulen Krediten noch nette Buchverluste auf Wertpapiere kommen. Der Regierung faellt ja auch nichts Neues oder gar Kreatives ein; von da kommt vielleicht Hilfe, aber keine Rettung.
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 16:26:35
      Beitrag Nr. 125 ()
      Auf der anderen Seite spricht wenig gegen eine kleine Zwischenrally, zumindest charttechnisch waeren beim Dax 15%, beim Dow 10%, bei der Nasdaq (Comp) gut 20%, beim Nemax etwa 35% drin, ohne dass der Abwaertstrend, an dessen unterer Kante wir stehen, nach oben verlassen wuerde. Leider sind die Optis alle fuerchterlich teuer, und auf Einzelaktien findet man kaum welche mit vernuenftigen Basispreisen. :(

      tosse
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 21:45:08
      Beitrag Nr. 126 ()
      Hallo zusammen!

      Die Blindheit der EZB ist kaum noch zu überbieten!

      Die Ignoranten der EZB unter Wim Düse sind von einer unglaublichen Blauäugigkeit. Überall drohen Gefahren und die EZB beläßt die Zinsen auf hohen Level. Das Wachstum in der EU dürfte sich mit dieser verfehlten Zinspolitik noch weiter abschwächen. Statt der Weltwirtschaft Wachstumsimpulse zu geben, tritt man beharrlich auf die Bremse.

      Von wegen „Land der aufgehenden Sonne“, jetzt haben wir Sonnenfinsternis im Japsenland

      @tosse
      Ob es nun in Japan zum SUPERGAU kommt, kann keiner von uns mit Bestimmtheit sagen. Allerdings,
      die japanische Finanzkrise hängt wie ein Damoklesschwert über den Weltmärkten, denn jederzeit kann sich diese Krise wieder zuspitzen. Kommt es in Japan zu einem Finanzkollaps oder wird dieser drohende Finanzkollaps durch eine gemeinsame Anstrengung der G7-Staaten abgewendet, oder ist der japanische Staat selber in der Lage die notleidenden Banken wie in der Asienkrise1997/98 zu stützen. Zu Bedenken ist, die Staatsverschuldung in Japan beträgt mittlerweile 130% des Bruttoinlandsprodukts (Europa: 60%). Der finanzielle Spielraum ist in Japan damit äußerst eng. Ohne Reformen wurstelt der Staat unter der Partei der Liberaldemokraten schon jahrelang vor sich hin. Trotz 10 staatlicher Konjunkturprogramme im Werte von 1 Billionen US Dollar, hat es die Regierung nach dem Platzen der Immobilienpreisblase nicht geschafft, die japanische Konjunktur in einen positiven Zyklus zu führen. Bis heute sind Unternehmensverflechtungen nicht gelöst worden und außerdem sind marode Firmen durch die Banken mit Krediten unterstützt worden. Jetzt hängen die lern- und refornunfähigen Banken auf einem Haufen fauler Kredite, statt sie rechtzeitig abgeschrieben zu haben. Es war bisher bei japanischen Banken üblich, die problematischen Kredite durch Aktiengewinne zu mildern. Dies klappt aber aufgrund der weltweiten Aktienschwäche nicht mehr. Jetzt kommt es darauf an, wie hoch die Summe der faulen Kredite wirklich ist. Wenn Japan fällt, könnte die Weltwirtschaft in einer gefährlichen Schieflage geraten und dies hätte weitreichende Konsequenzen.

      Wie wird aber die Bilanzkosmetik bis zum 31.03.01 aussehen? Werden amerikanische Bonds und Aktien im großen Stil verkauft? Darüber zu philosophieren ist äußerst schwierig und das endet meistens in Kaffeesatzleserei.

      USA – der gefährliche Abwärtssog muß sofort gestoppt werden!
      Die Entlassungswelle in den USA kann sich auch ganz schnell zur einer Entlassungslawine ausweiten. Wir wissen, durch sinkende Aktienkurse wird das Konsumverhalten der Privatpersonen negativ tangiert und wenn jetzt noch durch die wachsende Arbeitslosigkeit die Unsicherheit der amerikanischen Verbraucher weiter Auftrieb erlangt, könnte es zur einem gefährlichen Abwärtssog in der US-Wirtschaft kommen.

      Deshalb ist ein sofortiges und auch konsequentes Eingreifen der FED unerläßlich. Alles andere würde die Aktienkurse weltweit kollabieren lassen. Außerdem wissen wir aus den USA, daß dort die Privatpersonen und Unternehmer erheblich verschuldet sind. In jüngster Zeit sprach man von ca. 100 Mrd. Dollar fauler Kredite bei US-Banken. Kommt es zur einer Verschärfung der Wirtschaftskrise, wird sich die Zahl der faulen Kredite schnell erhöhen, da viele Firmen (nicht nur) aus dem Dotcom-Bereich schon jetzt das Wasser bis zum Halse stehen haben.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 20.03.01 19:41:39
      Beitrag Nr. 127 ()
      hallo capoon, du 50-er "börsenmarkteinschätzer-experte" !

      mich würde mal interessieren, wie du die börsensituation für die hightechs bewertet, wenn unser alan heute die zinsen, wie eingepreist um 0,5 % bzw. höher oder niedriger senkt.

      was meinst du, wie wird der markt reagieren !

      meine favoriten
      - emc
      - juniper networks
      - siebel system

      warten schon gespannt auf eine deutliche zinssenkung...

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 20.03.01 22:18:16
      Beitrag Nr. 128 ()
      Hallo zusammen!

      @Rolf
      Der Abwärtstrend an der Nasdaq ist immer noch nicht gebrochen. Im Gegenteil, die Abwärtsdynamik hat in der jüngsten Zeit sogar noch an Fahrt gewonnen. Eine Bodenbildung wurde schon mehrfach von vielen namhaften Gurus vorausgesagt. Nur die Börse tut uns den Gefallen (noch) nicht. Ich habe es selber nicht für möglich gehalten, daß selbst Qualitätsaktien wie eine Siebel, EMC oder auch eine Juniper so stark abstürzen. Keiner kann mit Bestimmtheit sagen, wo die Kurse dieser Aktien in drei oder vier Monaten stehen. Mir ist von einer Gewinnwarnung bei Siebel, EMC oder einer Juniper nichts bekannt. Und trotzdem erfolgten viele Abstufungen durch namhafte Analysten. Keine Hightech-Branche ist von Negativmeldungen verschont geblieben und es wird weiterhin gnadenlos kollektiv abgestraft. Wer weiß schon welche Hiobsbotschaften noch kommen? Bisher war ich mit meinen Prognosen viel zu optimistisch.

      Warum springt die Fed nicht über ihren eigenen Schatten?

      Eine schnelle Verbesserung des Vertrauens in der eigenen Wirtschaft sollte in der jetzigen Situation oberste Priorität haben. Mit solchen lächerlichen Zinssenkungen kann diese gefährliche Abwärtsspirale in den USA aber nicht nachhaltig und vor allem schnell gebrochen werden. Was muß noch alles an den internationalen Aktienmärkten passieren? Die Nasdaq verliert schon wieder kräftig an Wert. In der Wirtschaft spielt der Faktor Psychologie eine sehr große Rolle. Die wirtschaftliche Entwicklung wird zur Hälfte von der Psychologie bestimmt, jedenfalls meinte das Ludwig Erhardt. Wenn der Abwärtstrend an den Finanzmärkten anhält und der Pessimismus in immer mehr Köpfen Einzug hält, dann geraten wir in einem ganz gefährlichen Abwärtssog. Jeder weiterer Rückschlag an der Börse bremst die Konsumlust. Das führt dann wieder zur Gewinn- und Produktionsrückgängen. Diese gefährliche Kettenreaktion darf sich nicht weiter fortsetzen. Außerdem darf man die besorgniserregende Finanzlage vieler US-Firmen nicht unterschätzen. Durch aggressive Zinssenkungen könnten einige Firmen noch gerettet werden.

      Deshalb ist die heutige Leitzinssenkung um 50 Basispunkte eine herbe Enttäuschung. Auch Stimmungen können neue Fakten schaffen. Dringend erforderlich war eine aggressive Zinssenkung von mindestens 75 Basispunkte. Jetzt steuert das Amiland in einer aktienmarktbedingten Rezession. Wenn wir Pech haben, bekommen wir sogar eine WELTREZESSION. Ich bleibe dabei, Greenspan ist an dieser miesen Entwicklung, aufgrund einer verfehlten Zinspolitik maßgeblich beteiligt.

      Mit freundlichem Gruß Capoon
      Avatar
      schrieb am 20.03.01 23:00:06
      Beitrag Nr. 129 ()
      Capoon, ihr redet immer von "Qualitätswerten" wie EMC oder SEBL und wundert euch das diese genauso verrecken wie der ganze andere Mist. Die Qualität von EMC etc. ist doch überhaupt nicht in Frage gestellt, lediglich die Bewertungsmaßstäbe werden normalisiert.

      Deine FED-Kritik finde ich übrigens ziemlich daneben. Irgendwie klingt da raus, dass du Greenspan für deine Depotverluste verantwortlich machst. Das geht zu weit.
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 08:07:13
      Beitrag Nr. 130 ()
      nana, weltrezession, nicht doch.

      greenspan ist sicher nicht schuld am kursrückgang, ist doch kein sklave der börse, seine aufgabe ist, die konjunkturelle lage zu beurteilen, und die ist gar nicht so schlecht ist wie der markt es glauben lassen will.

      der junge macht das schon richtig, gibt wohl noch eine zinssenkung vor mai, eine weitere abkühlung der us-wirtschaft hält er ja durchaus für möglich.

      es dauert nun halt mal ein paar monate, bevor sich das auf die märkte durchschlägt, also nur nicht mutlos werden.

      gruss
      shakesbier am morgen :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 09:55:27
      Beitrag Nr. 131 ()
      Hi Weltuntergangsfreaks,

      ich der gleichen Meinung wie Shakesbier. Das Problem ist der Zeithorizont.
      Ich habe vor längerer Zeit einen interessanten Vortrag gehört und das Fazit war nur dann in Aktien zu investieren wenn der Zeitrahmen mindestens 7 Jahre beträgt.
      Wer früher Geld braucht muß die gemischte Anlageform mit Aktien, Renten und Geldmarkt wählen.
      Also wo ist das Problem?

      Die Börse hat bekommen was jeder vermutet hat und es hat in USA einfach keine Käufer gegeben. Jetzt wird man wieder analysieren und viel Gehirnschmalz verbreiten aber wann die Börse wieder steigt weiß keiner.

      Was mich nur wundert sind die Japaner.
      Nikkei gewinnt über 600 Punkte, schließt auf Tageshoch und ein Wert wie Jafco (Venturecapital) legt über 12% zu.

      Das verstehe wer will.

      Gruß Rolf, der mit dem Horizont
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 10:06:59
      Beitrag Nr. 132 ()
      Noch was

      Was hätte Greene denn machen sollen. Bei 75 oder gar 100 Basispunkten hätten alle doch das große Flattern bekommen, daß die Wirtschaft total im Eimer ist und es wäre auch runtergegangen.
      Ich finde die Entscheidung absolut in Ordnung.
      Jetzt kann er zwischen den Terminen nochmal 25 Pnkte nachgeben und er hat sein Pulver trocken gehalten für die Zukunft.
      Kommt endlich von der kurzfristigen Betrachtung weg und denkt langfristig.
      Zusätzlich gibt es noch Steuererleichterungen rückwirkend ab 01/2001. Die sind zwar noch nicht beschlossen aber es wird wohl dazu kommen.

      Gruß Rolf, der Greenspanfan
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 10:08:56
      Beitrag Nr. 133 ()
      Korrektur

      Nikkei legt über 900 Punkte zu
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 10:26:11
      Beitrag Nr. 134 ()
      Ende März endet in Japan das Fiskaljahr. Bis dahin hat der Nikkei keine Aussagekraft. Wichtig ist was danach passiert.

      Greenspan hat auf die Volkswirtschaft zu schauen und nicht auf die Aktienmärkte. So gesehen ist die Entscheidung vermutlich richtig. Er hat ja schon seit langem vor der Blase gewarnt, aber die meisten haben ihn ignoriert. Nun wird die Luft abgelassen und dann gibt es wieder Einstiegskurse. Da ist halt Geduld gefragt.

      Alpenkaeptn
      Avatar
      schrieb am 21.03.01 12:42:22
      Beitrag Nr. 135 ()
      @supermausi:
      kein Problem, die 7 Jahre Zeit hab ich locker. Dann bin ich sogar 3 Jahre früher als geplant FU. Ist doch super!

      Auf dem Weg dorthin kannst Du mich heute abend ein paar Stunden begleiten. Bis dann!

      Gruß

      duessel
      Avatar
      schrieb am 24.03.01 21:12:15
      Beitrag Nr. 136 ()
      Hallo zusammen!

      RUNTER mit den LEITZINSEN – ABER DALLI!!!

      Rezessionsgefahren im Euroland

      Ein Drittel der Wirtschaftskraft im Euroraum wird allein durch Deutschland erzielt, deshalb ist Deutschland auch das Schlüsselland in der EU. Tatsache ist, der Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland ist kontinuierlich am sinken und die Wachstumsprognosen werden auch im Euroland von Banken und Forschungsinstitute laufend nach unten revidiert.

      Weltweit gehen die Leitzinsen runter – zuletzt noch in der Schweiz - und Wim Düse von der EZB schaut noch immer tatenlos zu. Oder hat die EZB panische, oder sogar pathologische Angst vor einem schwachen Euro? Anscheinend sehen die Spökenkieker der EZB hinter jeder Ecke das Gespenst der Inflation. Diese Bande von Ignoranten will offensichtlich erst bei einer Rezession die Zinsen senken. Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Wochen dramatisch verschlechtert. Davon wird sich Euroland garantiert nicht abkoppeln können. Schröööder und Eichelherr sollten endlich mit der Schönrederei aufhören. Quacksalber haben wir in der Politik schon mehr als genug! Hausgemachte Preissteigerungen, z. B. die Mineralölsteuererhöhung und der Ausbruch mehrerer Tierseuchen haben auch hier vorübergehend die Preise über die 2 Prozentmarke gehievt. Dies sollte für die EZB aber kein Hindernis sein, zumal die Gewerkschaften bei uns auch immer zahnloser agieren. Ich bin nach wie vor der Meinung, lieber ein bißchen Inflation im Kauf nehmen, als eine stagnierende Wirtschaft mit hoher Arbeitslosigkeit.

      USA - Die unglaubliche Kapitalvernichtung!

      DIE FAKTEN!

      Im März 2000 betrug die Kapitalisierung des gesamten US-Aktienmarktes 26 Billionen $.

      Im März 2001 betrug die Kapitalisierung des gesamten US-Aktienmarktes 19 Billionen $.

      In den vergangenen 12 Monaten sind somit 7 Billionen $ `verloren` worden, was einem Verlust von
      28 000$ für jeden Amerikaner, egal welchen Alters bedeutet.
      der größte Wertverlust in der Geschichte.

      Zum Vergleich:

      Die Verluste des 1987 er Crash betrugen 20 % des jährliche US BIP
      Die Verluste des 1929 er Crash betrugen 50 % des jährliche US BIP
      Die Verluste des 1990 er Crash in Japan betrugen 60 % des jährliche japanischen JP BIP
      Die Verluste des 2000 er Crash betrugen (bis jetzt) 70 % des jährliche US BIP

      Der gefährliche Abwätssog in den USA muß sofort gestoppt werden

      Laut einem aktuellen Bericht im Newsweek Magazine glauben rund drei Viertel der US-Amerikaner an eine Rezession und 54% glauben, sich schon in einer solchen zu befinden.

      Der Vater des deutschen Wirtschaftswunders, Ludwig Erhardt meinte, daß die Wirtschaft zur Hälfte auf Psychologie beruht. Wenn der Durchschnittsamerikaner tagtäglich im Fernsehen und in den Medien das Wort Rezession liest, dann konsumiert er auch längst nicht mehr so viel und die oben aufgeführte Kapitalverbrennung heizt die Abwärtsspirale der US-Wirtschaft noch zusätzlich an. Der Drive nach unten könnte die gesamte Weltwirtschaft in einer Krise ungeahnten Ausmaßes stürzen. Allerdings, noch sind wir nicht so weit. Die Medienfritzen sollten sich mal darüber Gedanken machen, daß man auch eine Rezession durch eine unverantwortliche Berichterstattung verschärfen kann.

      Börsenlogik ist mit Alterslogik überhaupt nicht identisch!

      Die psychologischen Faktoren dürfen wir im Börsengeschehen nicht geringschätzen. Die Börse besteht zu 90 Prozent aus Psychologie, jedenfalls meinte das unser Altmeister Kostolany. Ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist, hängt stark von der Psychologie der Marktteilnehmer ab. Da dürfen wir uns nichts vormachen, Kurse drücken nur in Ausnahmefällen den realen Wert einer Aktie aus. Momentan ist die Stimmung im Eimer und so kann die Analystenbrut alles niedermachen, was sie noch vor nicht allzu langer Zeit hochgelobt haben. Dies hat aber mit Seriosität nichts zu tun, denn wenn alles in einer Richtung rennt und Brokerhäuser diese hysterische Stimmung noch cbendrein anheizen, so gewinnt die Abwärtsdynamik – wie jüngst mal wieder geschehen - an unglaublicher Intensität. Es gibt natürlich auch ehrliche Analysten, die verantwortlich handeln, aber gerade in Amerika gibt es genügend Finanzinstrumente, um die Kurse in einer gewissen Richtung zu treiben und eine ganze Reihe dieser Analysten-Typen spielen dieses Spiel mit gezinkten Karten. Eigentlich müßten die ganzen Brokerhäuser in Amerika unter Bullenschutz stehen, aber anscheinend sind die Amis an Lethargie kaum noch zu überbieten.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 14:01:55
      Beitrag Nr. 137 ()
      @ Capoon :

      du bist hier im board der *oberste leitzinssenker*;- in vielen beiträgen forderst du drastische zinssenkungen *und zwar sofort*......

      so langsam glaube ich, dass du vor lauter *zinssenkerei* den blick für das wesentliche, nämlich die fundamentals total verloren hast.

      bezüglich der marktsituation hat sich NICHTS, aber auch wirklich gar nichts, verändert und wurde hier im thread schon zig mal durchgekaut, deshalb sei nur noch mal *stichpunktartig* aufgeführt, warum insbesondere der technologiesektor krankt :

      unfähigkeit der manager:

      *wachstum,wachstum,wachstum und NIE an die gewinne denken..*
      so schaufelt man sich sein eigenes grab. WAP ist definitiv ein flopp, UMTS wird DIE KATASTROPHE werden.handys werden subvensioniert, computer wurden als *dreingabe* verschenkt, hardware wurde zwecks wachstum verschleudert.

      dass mancher jungmanager nichts anderes wie ein moderner verbrecher ist, wurde in jüngster zeit offenbar. hier sind auch wir gierigen anleger mitschuldig.

      keine einheitlichen standarts :

      egal wohin man schaut, die firmen *werkeln* vor sich hin, jeder, insbesondere Mikisoft, versucht eigene standarts am markt durchzudrücken, um später den *grossen erfolg* einfahren zu können. das hat momentan die auswirkung, dass die verbraucher sich bei kaufentscheidungen zurückhalten, denn nicht jedermann ist *technikverliebt*.

      *sicher im I-net* surfen und kaufen ist reine fiktion, es gibt hunderte von modellen und lösungen... aber es gibt (zumindest im moment nicht) DIE LÖSUNG;- und solange hält sich *Otto-normalverbraucher* schön zurück.....

      I-net und der fernseher, angeblich DER NEUE HYPE... LOL!!!
      auch hier wieder zig standarts neben- und gegeneinander, noch nicht mal lösungen, die einwandfrei funktionieren, aber schon wieder die *grosse klappe* der analysten : *das wird DER neue markt....*;- WAP lässt grüssen....

      keine WIRKLICHEN innovationen :

      wie heisst der neue *funkstandart*??? na, den namen merk ich mir nicht mal.... reichweite ca. 100m innerhalb eines hauses, schon wieder ein neuer flopp vorprogrammiert und momentan auf der CEBIT toll beworben.

      prozessoren : 1000, 1200, 1400 vielleicht auch 1496MHz????

      das soll innovative technik sein? kein normaler mensch macht diesen blödsinn mit, höchstens die *suchtdaddler* die immer meinen, den neuesten rechner besitzen zu müssen;- kein wunder, dass die hardwarebranche bitter abschmiert.

      I-net die zukunft? :

      ja schon, DOCH NICHT SO SCHNELL UND RIESIG, WIE STÄNDIG PROPAGIERT WIRD!
      was kann man nicht alles über das internet machen.....
      nur, wenn ich diverse dinge suche, komme ich mit einfachen mitteln wie, buch, landkarte, telefonauskunft, recherche bei datenbanken wo man bezahlen muss, viel schneller voran.

      das I-net im moment, ist werbe- und informationsüberflutet, der NUTZWERT ist WESENTLICH KLEINER, wie von vielen analysten propagiert.

      die I-net infrastruktur ist nicht ausreichend, manchmal, tröppelnd langsam, rinnt die info byte für byte durch die kabelnetze.....

      B2B, B2C : sind eigentlich die *megaflopps*;- und gesamte branchen, die daran *kleben* erleben im moment das grosse desaster. es werden vermutlich nur 10% dieser firmen überleben.

      und der rest??:

      logistik : auch hier wird es eine *brutalstmögliche* marktbereinigung geben;- nicht jeder kleinspediteur, der sich heutzutage *xyz-logistic@com* nennt, wird performen.
      sicherlich, es werden einige firmen gestärkt aus der krise hervorgehen, aber der *hype* ist vorbei.

      biotech : klar, eine branche mit zukunft, nur, welche unternehmen werden überleben??? da kenne ich mich viel zu wenig aus, das risiko auf ein falsches pferd zu setzen, ist sehr hoch.


      M E R K E :
      ===========

      *technologie* oder *new economie* sind im moment *börsenpsychologisch* zu DEN UNWORTEN des jahres 2000 und 2001 geworden. man assoziiert mit diesen begriffen allgemein nur NEGATIVES! (und diese assoziationen sind meiner meinung nach, mehr als berechtigt.)

      solange man in diesen branchen nicht den blick dafür zurückgewinnt, worin der NUTZWERT für den verbraucher/abnehmer steckt werden diese branchen nicht wiedererstarken. solange man nicht die kraft findet/aufbringt, VERNÜNFTIGE,ALLGEMEINGÜLTIGE und NUTZBRINGENDE(sichere) standarts zu schaffen, wird`s weder was mit I-net, noch mit hardware, noch mit telekommunikation, noch mit I-net-fernsehern usw.usw.....

      DER BLICK FÜR DIE WAHREN INTERESSEN DER VERBRAUCHER/ABNEHMER wurde verloren, ECHTE INNOVATIONEN stecken noch im verborgenen und sind nicht (oder nur sehr schwer) sichtbar.

      ZINSSENKUNGEN sind nur tropfen auf die heissen steine, die von der industrie in ihrem wachstums und versprechungswahn gesetzt wurden. die massenmedien *trommeln* uns tagtäglich ein, dass wir ohne I-net und ohne *new econnomie* am *Ar...* wären, dem ist nicht so.(zumindest nicht in diesem ausmasse)

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Capoon :

      eine weitere *baustelle* sind deine ständigen behauptungen, es wäre durch den salamiecrash *geld VERNICHTET worden*.

      in deinem jüngsten posting schreibst du von *verloren*.

      diese umschreibung vernebelt den realen blick, für das, was wirklich passiert ist :

      klar, ein TEIL der anleger hat geld *verloren*;- ABER : ein anderer TEIL hat geld *gewonnen*.

      als erfahrener *hase* im bereich börse weisst du selbstverständlich, dass börse im prinzip ein NULLSUMMENSPIEL ist;- den verlierern stehen IMMER gewinner gegenüber. börse IST *schneeballsystem* in reinkultur, wenn man diverse besonderheiten, wie neuemmisionen usw. mal ausser acht lässt. auch die blöden sprüche von liquidität usw. sollen dem kleinanleger nur den kopf vernebeln, genauso, wie das blöde gequatsche auf NTV von den ominösen fonds, mit ihrer zurückgehaltenen liquidität.

      börse ist doch im prinzip einfach :

      kommt ein VERKAUF zustande, MUSS ein KÄUFER da sein!!!

      und das ganze kann man natürlich auch umgekehrt betrachten :

      kommt ein KAUF zustande, MUSS es auch einen VERKÄUFER geben.

      eigentlich BANAL, aber, DER KERNPUNKT der sache!!!!!

      es *fliesst* KEIN GELD rein, oder raus aus dem Markt, sondern es schwanken NUR die bewertungen der einzelnen AG`s.

      SCHNEEBALL LÄSST GRÜSSEN!!!

      werden von den einzelnen AG`s tüchtig MEHRWERT (im Marx`schen sinne) geschaffen, dann mögen steigende aktienkurse vertretbar, weil mit realem hintergrund versehen, sein. was aber in der jüngsten vergangenheit absolut nicht gepasst hat, ist FALLENDER MEHRWERT (lies : steigende verluste und fallende umsätze und gewinne) und STEIGENDE aktienkurse. das alles wird im moment nur etwas korrigiert und solange sich an den *fundamentals* nichts ändert, wird es weiter korrigieren!!!

      DER SCHNEEBALL SCHMILZT, oder die blase platzt.

      ZINSSENKUNGEN NÜTZEN GAR NICHTS, solange die industrie nicht dinge entwirft und produziert, die wir alle WIRKLICH brauchen können;- Karl Marx lässt grüssen.

      Pseudofortschritte helfen nur kurzfristig, denn wenn es sich herausstellt, dass die innovation *xyz* wieder mal nichts anderes war, als kalter kaffee, korrigiert der markt den entstandenen schneeball sehr schnell.

      Capoon :

      ich habe so das gefühl, dass die zinssenkungsforderungen deinerseits nur aus einem grossen wunsch entstanden sind, nämlich, dass deine verluste möglichst schnell wieder *neutralisiert* werden sollen. nur, so finde zumindest ich, machst du den leuten hier auf dem board, falsche illusionen, die fatale folgen haben können.

      Tolot
      Avatar
      schrieb am 25.03.01 23:14:47
      Beitrag Nr. 138 ()
      @Tolot,
      deine behauptungen über die liquidität stimmen zwar nicht, aber sonst war das ein realistischer Bericht zur new economy.
      Y
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 05:46:08
      Beitrag Nr. 139 ()
      Hoffentlich wird der kapitalistische Latrinendampfer bald wieder an Fahrt gewinnen – Oder ist die Ära des Kasino-Kapitalismus schon wieder zu Ende?

      @Tolot

      Die Geschichte hat gezeigt, tiefgehende Krisen hat es im Kapitalismus immer wieder gegeben und Tatsache ist auch, Überproduktionskrisen kommen mit schöner Regelmäßigkeit vor. Das bedeutet aber nicht, daß wir jetzt eine finale kapitalistische Krise hätten. Der Prozeß der Anpassungsfähigkeit des kapitalistischen System hat bisher jede größere Krise neutralisieren können und ich gehe davon aus, daß das Kapital die jetzige Krise überwinden wird. Bisher hat das kapitalistische System immer wieder verstanden, neue Moden und andere Massenbedürfnisse ins Leben zu rufen. Das der Kapitalismus an seinen eigenen Widersprüchen bald verrecken wird, behaupten lediglich die Marxisten. Auch wenn viele Menschen die marxistische Theorie als eine Verliererideologie betrachten, so ist es doch interessant Karl Marx zu lesen. Denn die Funktionsweise des kapitalistischen Systems hat kaum einer ANDERER besser geschildert als der olle Marx. Lesenswert finde ich „Das Kapital Band 3“. Interessant finde ich auch „Das Finanzkapital“ (Imperialismustheorie) von Rudolf Hilferding und von Rosa Luxemburg „Die Akkumulation des Kapitals“ In meinen Augen ist es ein Skandal, daß die reichen Industrieländer noch nicht einmal 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe abzweigen.

      Vorweg, eine hypothetische These. Man stelle sich mal vor, alle Länder dieser Erde wären hochentwickelte Industriestaaten. Nicht nur die Umwelt würde den Löffel abgeben, auch wir würden an den Produkten – in wahrsten Sinne des Wortes - ersticken. Die Zeit ist (lange) noch nicht reif, aber irgendwann wird das kapitalistische System sicherlich kollabieren.

      Ich bin weder Zweckoptimist noch Zweckpessimist. Unsere Betrachtungsweise sollte möglichst auf Objektivität ausgerichtet sein. Deshalb finde ich es auch falsch, nur die schlechten Szenarien zu sehen.
      Auf einmal soll die sogenannte New Economy total out sein. Gut, Top-Unternehmen gibt es auch in der Old Economy. Meines Erachtens darf man aber die Selbstheilungskräfte des Marktes aber nicht unterschätzen. Der Wirtschaftsexperte Schumpeter meinte zum Beispiel, Firmen deren Geschäftsmodelle nicht funktionieren werden verschwinden und dieser Reinigungsprozeß sei allemal gut für den Markt, denn die Firmen, die diesen Prozeß überleben, werden mit großer Wahrscheinlichkeit gestärkt aus der Krise gehen. Es stimmt, von der anfänglichen Euphorie in der New Economy ist nicht viel übrig geblieben. Aber die ganzen Errungenschaften, die mit dem Internet in Verbindung gebracht werden, jetzt schon zu verdammen ist ein Fehler. Das Internet entwickelt sich ja ständig weiter und sichere Finanzierungsmöglichkeiten wird es garantiert auch bald geben. Allerdings, zweifellos werden viele Inet-Firmen von der Bildfläche verschwinden, weil einfach das Geschäftsmodell nicht funktioniert und die Kapitaldecke sehr dünn ist. Bei vielen Internetfirmen und hier besonders bei den B2C-Firmen, hat das große Massensterben - wegen mangelnder Rentabilität - schon begonnen. Wahrscheinlich wird Amazon nie profitabel werden. In diesem Bereich werden nur ganz wenige eine Marktchance haben. Portalanbieter Yahoo galt auch lange Zeit als ein rentables Unternehmen und jetzt sehen viele Experten und Anleger das Geschäftsmodell zunehmend kritischer. Neben Werbeeinnahmen braucht Yahoo auch andere Einnahmequellen, ansonsten wird selbst Yahoo die Schotten für immer dicht machen müssen. Zweifellos, die phantastischen Aussichten für das Medium Internet sind einer nüchternen Betrachtungsweise gewichen, aber es bleibt ein sehr wichtiges Kommunikationsmittel. Das Internet ist auch kein Pseudofortschritt, sondern eine phantastische Möglichkeit weltweit zu kommunizieren. Ich meine, wir sollten nicht voreilig alles kaputtreden. Ein Beispiel: E-Bay hat ein funktionierendes Geschäftsmodell und wird auch diesen schmerzhaften Ausleseprozeß überleben. Andere Internet-Firmen werden übernommen und es bleibt abzuwarten wie viele Inet-Firmen noch übrigbleiben. Bei B2B-Unternehmen werden nur die großen Anbieter eine Überlebenschance haben. Managementfehler kommen auch in etablierten Old Economy Firmen vor. Natürlich gab es am Neuen Markt auch Managementfehler, aber viel schlimmer waren die kriminellen Manager, die bewußt mit allen erdenklichen Tricks Kleinanleger abgezockt haben. Das sich am Neuen Markt viele Firmen tummeln, die eigentlich niemals an der Börse gedurft hätten, ist eine weitere Tatsache. Dies haben wir Konsortialbanken zu verdanken, die nur gierig an ihre eigene Kohle dachten und daher ein gehöriges Maß an Schuld auf sich geladen haben, denn mit reines Versagen kann man das nicht abtun. Das in einer Euphoriephase das Pushergesindel Hochkonjunktur hat, ist verständlich. Bei Biotech-Aktien ist es in der Tat schwierig die Perlen herauszufinden. Ein unwirksames Medikament kann schon das AUS der Firma bedeuten. Deine negative Einschätzung, bezüglich des Logistikbereiches teile ich aber nicht. Nach meiner Meinung wird der Logistikbereich eine Boombranche bleiben

      Nein zum Konsumfetischismus!

      Ich bin kein Konsumfetischist und gehe auch nicht mit der Mode. Für Angeber und Lackaffen habe ich nichts übrig. Ein ganzer Industriezweig möchte uns zu Konsumaffen konditionieren. Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung und ein gesundes Mißtrauen gegenüber jede Art von Hierarchie und Herrschaft gehören zur meiner Lebensphilosophie. Menschen die Idole brauchen, finde ich schrecklich. Für autoritäre Persönlichkeiten habe ich überhaupt keine Sympathie.

      Unverständlich ist für mich auch, warum einige Technikfreaks alle nasenlang ein neues Handy mit seinen ganzen Schnickschnack brauchen. In den letzten Jahrzehnten sind die Ausgaben für Werbung in Deutschland ständig gestiegen. Wir werden schon heute mit einer unglaublichen Werbeflut bombardiert. Und ich meine auch, viele neue Errungenschaften der Technik sind überflüssig wie ein Kropf. Aber es gibt auch nützliche Hightech-Artikel wie z. B. Digitalkameras. Richtig, WAP ist ein Flop UMTS ist ein großes Milliardengrab der Telekomkonzerne. Jüngst kamen schlechte Nachrichten für Handynutzer: Verluste in Milliardenhöhe durch die Einführung des UMTS-Standards will die Telekommunikationsbranche offenbar teilweise durch das Aus für verbilligte Mobiltelefone ausgleichen. Das wird sicherlich auch den Wegwerfrhythmus wesentlich verlängern.

      Die Aktienkurse sämtlicher TK-Konzerne sind nicht umsonst überdurchschnittlich eingebrochen.

      Zum Kapitalismus gehört die Überproduktion, wie das Amen in der Kirche!

      In Boomphasen werden stets die Produktions-Kapazitäten hochgefahren. Extrem zyklische Branchen - wie der Halbleiter-Sektor - leiden in schöner Regelmäßigkeit an Überkapazitäten. Der Warenausstoß ist aufgrund der modernen Produktionsmethoden (Einsatz der Mikro- und Computertechnik) sehr hoch, zum Beispiel braucht man für eine Massenproduktion von Computern und Mobiltelefonen immer weniger Zeiteinheiten. Menschliche Arbeitskraft wird zunehmend von Robotern ersetzt. Wenn aber dann durch eine Krise sich die Konsumgewohnheiten der breiten Masse verschlechtern – siehe USA - vergrößern sich ganz schnell die Lagerbestände.

      Das sinkende Verbrauchervertrauen in den Staaten

      Das Verbrauchervertrauen darf in den USA nicht zugrunde gehen, hier schlummern – neben den möglichen Zusammenbruch der Japan AG - momentan die größten Gefahren. Der Verschuldungsgrat der privaten US-Haushalte und der US-Unternehmen ist schon jetzt recht hoch. Ferner sollen sich bei den Banken annähernd 100 Milliarden Dollar fauler Kredite befinden, mit steigender Tendenz. Außerdem können viele Amerikaner kaum noch ihre hohen Konsumentenkredite zurückzahlen. Hinzu kommen noch etwa 6. 5000 Milliarden Staatsverschuldung in Form von Staatsanleihen. Durch die Megabaisse wird das Verbrauchervertrauen noch zusätzlich stark runter gezogen. Weil die spekulativen Wertsteigerungen sich größenteils in Luft aufgelöst haben, können viele Amerikaner ihre absurd hohe Verschuldung nicht mehr durch produktive Arbeit begleichen. Der Abwärtssog kann eine ganz gefährliche Eigendynamik entwickeln, wenn man bedenkt, daß zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaftskraft durch den privaten Konsum erzeugt werden. Deshalb sollten wir den Verbraucher-Vertrauensindex auch mit Argusaugen beobachten.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 08:28:28
      Beitrag Nr. 140 ()
      @ Tolot

      Deine Ausfuehrungen zur Boerse bringen die Sache auf den Punkt. Wenn man mal fuer die ganzen sog. Hightechwerte wie Ariba, Cmmerce One, Siebel, Broadcom, EMC bei Yahoo.com nach den Insiderverkaefen sucht, stellt man fest, daß in den letzten 12 Monaten die Manager massiv eigene Aktien verkauft haben.
      Offensichtlich ziehen sie Cash einer Beteiligung an ihrem Unternehmen vor.
      Anstatt zu jammern wie das der Spiegel jetzt mit der ihm eigenen Betroffenheit tut, sollte man sich vor einem Investment eingehend mit den Firmen beschäftigen. Firmen wie Ariba und Commerce One, die nur aufgrund des B2B Hypes hochgejubelt wurden, wird es in 2 Jahren vermutlich nicht mehr geben - egal wie tief die Zinsen stehen.

      Ein angemessenes Verhalten bei negativem Marktumfeld wäre zum Beispiel, Short zu gehen oder keine Aktien zu kaufen. Einer der wenigen Vorteile der Privatanleger gegenüber Fonds ist ja, daß man auch 100 % Cash halten kann. Diesen Vorteil sollte man hin und wieder nutzen - ansonsten wird man aus dem Boersenspiel frueher oder später ausscheiden.
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 21:25:28
      Beitrag Nr. 141 ()
      @ Y :

      was soll bezüglich meiner aussagen zur liquidität nicht stimmen?? kannst du das bitte mal näher erläutern?

      @ Capoon :

      hoppla, ein Kapital-leser.....
      sogar noch band 3;- der ist wirklich schwierig.....

      spass beiseite :

      auch ich bin der meinung, dass die grundsätzlichen analysen von Karl Marx in weiten bereichen auch heute noch ihre gültigkeit haben. hut ab vor dem *Karle*, der seine thesen vor mehr als 100 jahren verfasst hat, das zeigt schon weitblick......

      auch ich bin der meinung, dass wir NICHT auf die *finale* krise des kapitalismus zusteuern, sondern, dass wir uns momentan in einem kleinen *wellental* befinden, das sich mit sicherheit wieder zu einem *hoch* erholen wird.
      immerhin hat Marx die *überproduktionskrisen* und das damit verbundene *auf und ab* treffend geschildert.

      Capoon, wenn du schreibst :

      ****Ich bin weder Zweckoptimist noch Zweckpessimist. Unsere Betrachtungsweise sollte möglichst auf Objektivität ausgerichtet sein. Deshalb finde ich es auch falsch, nur die schlechten Szenarien zu sehen.****

      So sehe ich das GENAUSO und fühle mich durch diese sätze nicht widerlegt. natürlich habe ich das pessimistische deutlicher herausgestellt;- aber in meinem posting gibt es auch passagen, die erklären, dass wachstum vorhanden ist, eben nur nicht so rasch und so stark, wie das mancher aktionär erhofft. ausserdem war mir der psychologische aspekt sehr wichtig, der momentan die börse dominiert;- und gegen diese aspekte ist MOMENTAN kein kraut gewachsen.

      ausserdem wird es einen rückkopplungseffekt geben :

      durch die abstrafung des marktes werden sowohl aktionäre, aber auch CEO`s, banker und analysten in der zukunft etwas vorsichtiger sein;- will sagen : fantasie wird in zukunft peu a peu den fakten (fundamentals) weichen. noch ist es nicht soweit, das sieht man an der wahnsinns-vola, die noch herrscht. aber es ist nur eine frage der zeit, bis sich der gedanke durchsetzt, dass übermässige fantasie falsch ist und nüchternen zahlen und fakten weichen muss.

      Capoon,

      ich denke, wir sind von den grundansätzen gar nicht weit auseinander;- insbesondere auch die punkte was *konsumfetischismus* und die *wellentheorie* der märkte betrifft.

      ich denke auch, dass es in naher zukunft wieder aufwärts gehen muss;- NUR :

      -was ist *nahe zukunft*?!?! 1 monat? 6 monate? 1 jahr?

      genau hier liegt die schwierigkeit den markt zu *timen*;- ich denke niemand kann das genau vorhersagen......

      -und zurück zum verbrauchernutzen, oder dem berühmt-berüchtigten *mehrwert*:

      wo soll man sich einklinken, ohne sich wieder mal die finger zu verbrennen?!?!

      wie im anderen posting schon angeführt, fehlt es an EINDEUTIGEN standarts;- die zukünftigen gewinner herauszufiltern, ist zumindest so schwer, wie beim roulette zu prognostizieren, ob *gerade oder ungerade* kommnen wird, also eine 50:50 chance.

      mehrwert entsteht meiner meinung nach in folgenden branchen:

      *smartcards* und *eindeutige indentifizierung* :

      wer wird hier zu den *winnern* gehören?!? :

      mein tipp : SCM ;- aber da kann man schön falsch liegen....

      *infrastruktur* im I-net;- kandidaten wären :

      Akamai (werden die das *tal* überleben?!?)

      die *glasfaserfutzies* (wer wird übrigbleiben?!?!)

      mobiles I-net: da fallen mir einige firmen ein;- aber wieder mal : wer wird überleben?!?!

      biotech : ganz klar;- nur da habe ich absolut keinen durchblick und dort wird es sicherlich noch etliche pleiten geben.

      FAZIT :

      momentan gibt es enorme chancen, aber mit ERHEBLICHEN risiken. mir ist das im MOMENT noch zu heiss, ich recherchiere weiter und habe ca. 50 werte in der *watchlist*.

      ohne FUNDAMENTALE news, wie z.b. dem durchbruch einer bestimmten technologie, steige ich momentan noch nicht ein und *watche* weiter. BTW : ich habe *nur* noch ca. 30% money übrig, deshalb muss ich mir sehr gut überlegen, wo ich in zukunft mein geld *verbrennen* möchte... ;););););)

      Tolot
      Avatar
      schrieb am 26.03.01 21:41:10
      Beitrag Nr. 142 ()
      nachtrag :

      @ Capoon :

      habe gerade erst deine einschätzungen im *high-tech-thread* gelesen;- fazit : fast identische einschätzungen.. ;););)

      UMTS wird den gesamten high-tech-markt belasten, da bin ich mir sicher...

      Tolot
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 12:01:02
      Beitrag Nr. 143 ()
      hallo liebe 50er börsis,

      will mich nun aus meinem bärensicheren "sibierischen versteck" auch mal zu wort melden:

      @ capoon

      "von Capoon 24.03.01 21:12:15 3168278
      Hallo zusammen!

      RUNTER mit den LEITZINSEN – ABER DALLI!!!
      "

      A.G. hat Dich nun bereits 3x erhört...und was ist passiert??? dto...:confused:

      Also lieber capoon, Vielleicht solltest Du eher fordern:

      STOPPT endlich die LEITZINSSENKUNGEN - ABER DALLI!!!

      Nun im Ernst: A.G. hat meiner Meinung nach einen großen Fehler begangen. Er ließ nach jedem Zinssenkungsschritt recht deutlich durchblicken, daß er bereit ist, die Schraube noch weiter runterzudrehen. Die Bigplayer der Finanzwelt nahmen diesen Hinweis natürlich sehr ernst und haben ihr renditesuchendes Kapital schlagartig aus den Aktien abgezogen und linear in Anleihen und entsprechende Derivate gepulvert- und dabei mit den dadurch verursachten Bewegungen in die richtige Richtung exorbitant Kohle gemacht. Schaut Euch nur mal die Zinsfutures an!

      Genau das Gegenteil war nach Beginn der Zinserhöhungen voriges Jahr der Fall. Ihr erinnert Euch!?

      Während die breite Masse an den Wirkungen der Zinsenkungen zweifelt, weil nach hinten losgegangen, verdienen sich die Profis auf den inversen Weiden dumm und dämlich...

      Nun, da die Stimmung auf den Aktienweiden kaum noch schlechter kommen kann(hoffe ich!), sollte Greenspan seine Fehler wiedergutmachen und mit einem letzten deutlichen Zinsschritt nach unten den Märkten klar machen:
      "So, das wars! Mehr gibts nicht! Kommt gefälligst klar damit!"
      Dies wäre ein deutliches Signal- und das Geld der Bigplayer müßte sich schnellstens wieder aufs
      Aktienfutter besinnen...mit verheerende Folgen für die Crashpropheten;))

      Ich denke: DIE ZEIT IST REIF! JETZT!

      Und während ich dies denke, positioniert man sich bereits wieder auf der "richtigen" Seite. Signale verspür ich schon...(Die Brokerhäuser geben täglich die Erhöhung ihrer Aktienanteile im Portfolio bekannt. Und nicht nur Abby ist bullisch!)

      Also Mädels und Jungs - Kopf hoch, Augen wieder auf!
      Das Spiel beginnt von vorn!

      CC der allen eine gute Woche wünscht;)

      PS.:
      Ob der nächste Aktienhype ausreicht, damit die riesigen Kapitalmengen den Kapitalismus auffressen bezweifle ich. Aber irgendwann muß die auf dem Kopf stehende Pyramide mal umfallen.
      Da brauch ich nicht erst bei Marx nachzulesen. Für diese Erkenntnis reicht ein einfaches Physikbuch...:D
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 12:36:05
      Beitrag Nr. 144 ()
      Hi,

      "Da brauch ich nicht erst bei Marx nachzulesen. Für diese Erkenntnis reicht ein einfaches Physikbuch..."
      Chartclimber,Respekt!Das war einer der besten Beiträge in diesem an interessanten Meinungen reichen Thread!

      Und auch deine Ausführungen zum Thema Zinsen sind höchst beachtenswert....

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 27.03.01 23:31:41
      Beitrag Nr. 145 ()
      nabend Horni,

      danke für die Blumen! Über das besagte "Pyramidenthema" könnte man sich bei einem guten Tropfen noch recht tiefgründig unterhalten(vielleicht ergibt sich mal ne Gelegenheit)...
      Und den Lenin lassen wir gleich links liegen.
      Sein Kommunismus kann einfach nicht funktionieren, weil das Holon Mensch nicht so funktioniert wie müßte...und bevor ich jetzt Darwin oder Nietsche raushole, schlage ich als abkürzende Notlösung die EINHALTUNG DER 10 GEBOTE vor.
      Irgendwie werden wir das nun scheinbar wieder aufgenommene(un)endliche Wachstum schon gerecht verteilen. Wir? - Immerhin sollte auch der Aderlaß unserer Depots in den letzten 12 Monaten dazu beigetragen haben;).

      UND - erst wenn das ganze Geld mal notgedrungen abgeschafft sein wird, werden wohl auch die letzten von uns freie Sicht:eek: auf die WAHREN WERTE dieser Welt erfahren dürfen...
      Persönlich sehe ich hier den Buddhismus als sehr hilfreich an, womit ich meinen mal etwas anderen Exkurs zu "Gedanken zum Verhalten beim negativen Marktumfeld" hier abschließen möchte.

      Alle Wesen sollen glücklich sein!

      CC wünscht angenehme Nachtruhe:)
      Avatar
      schrieb am 30.03.01 23:25:24
      Beitrag Nr. 146 ()
      Hallo zusammen!

      Das wirtschaftliche Erdbeben des Neoliberalismus und der New Economy

      Vorweg: Zuverlässige Informationen sind leider Mangelware und obendrein ist der ganze Datenwust an Wirtschaftsinformationen - gerade in der jüngsten Zeit - recht widersprüchlich.

      Viele gingen davon aus, daß der Kapitalismus dank der Kombination von Neoliberalismus und New Economy in ein neues Zeitalter eintrete. Viele Ökonomen meinten sogar, die kapitalistischen Krisen gehörten der Vergangenheit an. Jetzt kommen wir wieder knallhart auf den Boden der Realität zurück. Nach dem Platzen der Börsenblase sehe ich das wirtschaftliche Geschehen jedenfalls viel kritischer.

      Das man im Internet miteinander weltweite kommunizieren kann ist eine tolle Sache. Für den Wißbegierigen ist das Internet ideal geeignet. Allerdings, über das Internet lassen sich Waren und Dienstleistungen nur beschränkt direkt an die Konsumierenden verkaufen. Ganz sichere Zahlungswege gibt es bis heute nicht. Anscheinend sind die wirtschaftlichen Potenziale des Internets und der damit verbundenen New Economy massiv überschätzt worden. Auch die anfängliche Euphorie bei UMTS weicht einer nüchternen Betrachtung. Vor einem Jahr galt der ganze E-Commerce und M-Commerce Sektor als Boombranche schlechthin. Selbst die unverbesserlichsten Technikfreaks brechen nicht mehr in euphorischen Lobgesängen aus. Im Gegenteil, jetzt erleben wir überall Katzenjammer. Wie schnell sich die Zeiten doch ändern!

      Wohin steuert die USA bzw. die Weltwirtschaft hin?

      Wenn man sich bei Investments das Chancen-/Risikoverhälltnis betrachtet, so schlägt das Pendel eindeutig wieder zum Risiko! Besorgniserregend ist der hohe Verschuldungsgrat der amerikanischen Verbraucher, Unternehmer, Banken und des Staates allemal. Das Schuldenmachen in diesem Tempo führt unweigerlich zu einem ganz gefährlichem Gemisch, was das ganze System ernsthaft gefährdet.

      Keine Entwarnung an der Unternehmensfront!
      Was wir brauchen sind bessere Unternehmensergebnisse und gerade da hapert es. In Amerika spricht alles dafür, daß die nächsten Quartalsberichte grottenschlecht ausfallen werden.
      Viele Firmen stecken anscheinend in einer finanziellen Schieflage. Bleibt die Frage: Wieviel faule Kredite haben die US-Banken. Hoffentlich bekommt die US-Kreditwirtschaft keine argen Probleme, denn ansonsten können wir uns die Blütenträume steigender Aktienkurse von der Backe putzen.
      =================================================================================
      Drei Zinssenkungen haben Liquidität geschaffen. Zwischenerholungen sind jederzeit möglich. Dieser Sachverhalt macht Shortstellungen zum unkalkulierbaren Risiko!
      =================================================================================
      Nützliche Links:

      Die Makroökonomie: Der Link > http://www.mdr.de/online/wirtschaft/magazinprojekte/geldanla…

      IFO Geschäftsklimaindex: Der Link > http://www.ifo.de/orcl/dbssi/main.htm

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 02.04.01 20:50:30
      Beitrag Nr. 147 ()
      Hallo zusammen!

      NAPM-Index im Aufwind

      Das Situation im produzierenden Gewerbe hat sich im März weiter entspannt. Wie die amerikanische Vereinigung Nationaler Einkaufsmanager (NAPM) am Montag bekannt gab, stieg der NAPM-Index im letzten Monat auf 43,1 Prozent. Volkswirte hatten lediglich mit einem Wert von 41,5 Prozent gerechnet. Im Februar hatte der Index bei 41,9 Prozent (revidiert) gelegen. Anscheinend zeichnet sich auch hier eine Bodenbildung ab und das ist als positives Zeichen zu werten.

      Eine weitere widersprüchliche Entwicklung sehen wir auf den US-Arbeitsmarkt. Laufend berichten die Medien über Massenentlassungen, vor allem im IT-Bereich.Trotzdem ist der US-Arbeitsmarkt leergefegt. Anscheinend sind die Rezessionsängste für die Gesamtwirtschaft überzogen. Ernsthafte Probleme gibt es anscheinend nur im IT-Bereich, wobei auch hier trotz aller Entlassungen – man glaubt es kaum - noch immer Arbeitskräftemangel herrschen.

      Schwächere US-Wirtschaft dämpft IT-Expertenmangel
      Obwohl in den USA weniger neue Jobs erwartet werden, als ursprünglich angenommen, bleiben High-Tech-Arbeiter weiterhin gesucht. Nach der wirtschaftlichen Abschwächung planen die US-Unternehmen, bis Jahresende etwa 900.000 neue IT-Spezialisten einzustellen – nicht einmal die Hälfte der bisher vorausgesagten 1,6 Millionen, zitiert das Wall Street Journal aus einer heute (02.04.01) veröffentlichten Studie des Wirtschaftsverbandes Information Technology Association of America (ITAA). Dennoch bleiben wahrscheinlich 425.000 Stellen unbesetzt.
      Quelle: http://www.heise.de
      Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!

      Die letzten Monaten haben eindeutig gezeigt, nur im Bullenmarkt ist die Fokussierung auf Wachstumsaktien sinnvoll.

      Was die Nasdaq in den letzten Monaten verloren hat, fällt unter der Kategorie Supercrash. Wir stochern doch noch alle im Nebel. Die Zukunft ist im Detail weder einsehbar noch planbar. Ich betone es noch einmal, von uns kann keiner zuverlässige Prognosen verkünden und auch mit Analysen müssen wir äußerst vorsichtig sein. Neben der ungewissen weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in den Staaten, gibt es zur Zeit viele Unwägbarkeiten und einer der ernsthaftesten Unsicherheitsfaktoren bleibt Japan. Der heutige Tankan-Bericht war alles andere als gut. Das Epizentrum einer weltweiten Wirtschaftsbebens könnte Japan werden. Die japanische Wirtschaft steckt nach wie vor in einer äußerst ernsthaften Krise. Sollte es dort bei einer großen Bank zur einem Konkursverfahren kommen, wäre ein Domino-Effekt nicht mehr auszuschließen. Falls dann die Japaner gezwungen sind, ihre in den USA geparkten Festgeldanlagen aufzulösen und in die Heimat zu repatriieren, wären extrem brisante Börsenzeiten vorprogrammiert und das „fragile Weltfinanzsystem“ könnte (muß aber nicht) ernsthaften Schaden nehmen.

      Nanotechnologie

      Die Zukunftsaussichten der Nanotechnologie mögen in der Tat recht rosig aussehen und wer meint die Nanotechnologie sei nun das Nonplusultra, der sollte in diesem Bereich investieren. Oft ist aber der Kauf von aussichtsreichen kleineren Firmen - vor allem im spekulativen Sektor - ein reines Glücksspiel. Das Chance/Risiko Verhältnis ist und bleibt hoch. Außerdem, wie will man die Qualität eines jungen Unternehmens beurteilen, deren Management noch keine Kontinuität aufzuweisen hat und deren Produktqualität man nicht einschätzen kann.

      Firmenbosse - Schlecht Aussichten

      Der Chef von Siebel Systems, Herr Siebel und der Chef von Cisco Systems, Herr Chambers, rechnen mit einer über mehrere Quartale andauernden Schwäche bei IT-Unternehmen. Jahrelang waren die Investitionen im IT-Bereich sehr hoch gewesen. Diese extreme Überinvestition wird nun schlagartig abgebaut. Folglich ist der wirtschaftliche Einbruch im Hightech-Sektor in der Tat stärker ausgefallen, als viele von uns angenommen haben. Solch eine Zweiteilung hat es meines Wissens auch noch nicht gegeben, denn nicht die Old Economy steckt in einer Krise, sondern eindeutig die sogenannte New Economy. Eine besonders signifikante Schwäche sehen wir momentan auf dem Telekommunikationsmarkt. Firmen in diesem Segment haben in jüngster Zeit die Gewinnerwartungen laufend nach unten revidiert. Weil im Hightech-Bereich fast alles miteinander verwoben ist, fielen die Kurse fast sämtlicher Hightech-Aktien, wie Herbstblätter. Übrigens: Tom Siebel ist für sein eigenes Unternehmen, hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung recht zuversichtlich.

      Schaut auf die Zukunftserwartungen!

      Die wirtschaftliche Entwicklung wird von der Börse ca. 6 bis 9 Monate vorweggenommen. Deshalb können auch in einer Rezession die Aktienkurse steigen, selbst wenn die kommenden Quartalszahlen (und die werden mit großer Wahrscheinlichkeit schlecht ausfallen) noch grottenschlecht ausfallen sollten, denn es kommt letztlich nur auf die Zukunftserwartungen an. In den jetzigen Kursen ist meines Erachtens schon eine Rezession eingepreist. Noch überwiegen die Unsicherheiten, sollten sich aber im zweiten Halbjahr die Anzeichen einer Investitionsverbesserung im IT-Bereich abzeichnen, wird die Börse das mit exorbitanten Kurssprüngen honorieren.

      Die Zeit der Shorties dürfte bald sehr ungemütlich werden.

      Es ist allemal ein gutes Zeichen, daß selbst den hartnäckigsten Nasdaq-Bullen offensichtlich die Puste ausgehen. Der Aktienmarkt geht fast immer vor dem Höhepunkt der Rezession nach oben, genauso wie er schon vor dem Beginn des wirtschaftlichen Abschwungs nach unten dreht. Außerdem ist jederzeit mit einer vierten Zinssenkung durch die FED zu rechnen.

      Eine Bodenbildung scheint sich bei einigen Hightech-Aktien abzuzeichnen. Jetzt muß man nur noch die richtigen Rosinen finden
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      AKTUELL: NEUES UNGEMACH DROHT!
      USA/CHINA
      Flugzeuge kollidieren
      Die Kollision mit einem chinesischen Kampfjet hat gestern ein US-Spionageflugzeug der Marine zur Landung in China gezwungen. Keiner der 24 Besatzungsmitglieder wurde dabei verletzt. Das Flugzeug befand sich US-Angaben zufolge in internationalem Luftraum.
      Quelle: (dpa)
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      Mein Kommentar

      Wir sollten die jüngste Entwicklung zwischen China und USA nicht mit Geringschätzung quittieren.
      Das US-Spionageflugzeug ist mit neuester Technologie ausgerüstet, mit der bis weit in das chinesische Festland hinein alles elektronisch überwacht werden kann. Das die Chinesen solche kackfreche Provokation der Amis nicht einfach hinnehmen, ist mehr als verständlich. Wer bringt von den westlichen Regierungschefs den Mut auf, diesen gemeingefährlichen texanischen Wald- und Wiesenkrieger zur Räson zu bringen? Ich gehe davon aus, daß die Chinesen das US-Spionageflugzeug nicht so einfach rausrücken, denn dafür ist die moderne Elektronik viel zu interessant und somit dürfte eine ernsthafte Krise zwischen den beiden Ländern vorprogrammiert sein, zumal sich die Beziehungen zwischen China und den USA auch wegen der jüngsten Hightech-Waffenlieferungen an Taiwan stark abgekühlt haben. Hinzu kommt noch das von den Chinesen abgelehnte Raketenabwehr-Programm. Diese Konfrontationen können sogar eines Tages den Weltfrieden gefährden.

      China hat es anscheinend satt, sich von den selbsternannten Weltpolizisten auf die Nase herumtanzen zu lassen. Was würde wohl passieren, wenn die Chinesen ihrerseits mit Spionageflugzeuge die amerikanischen Küsten abfliegen würden? Wo bleibt der Respekt vor anderen Völkern, Herr Bush? Jetzt kann man nur noch hoffen, daß die Diplomaten beider Länder sofort besänftigende Schritte einleiten.

      Bedenklich ist der Konflikt auch von der ökonomischen Seite. Viele US-Firmen lassen in China produzieren und China ist ein nicht zu unterschätzender Markt auch für US-Produkte geworden. Deshalb ist eine Verschlechterung der Handelsbeziehungen auch für den amerikanischen Markt schädlich. Die Aktienkurse sind nach den scharfen Äußerungen von Bush sofort stark eingebrochen.

      Ciao Capoon
      Avatar
      schrieb am 03.04.01 22:43:16
      Beitrag Nr. 148 ()
      hallo capoon,

      dann wollen wir doch mal alle gemeinsam hoffe, das bald ENDGÜLTIG eine bodenbildung erreicht ist !

      liebe grüsse

      rolf, der bestehende investment nicht gänzlich verkaufen wird, wohl aber vorsichtig umschichten möchte...
      Avatar
      schrieb am 07.04.01 19:38:31
      Beitrag Nr. 149 ()
      Hallo zusammen!

      @Rolf
      Bodenbildung bei 3300 Flötepiepen
      Bodenbildung bei 3000 Flötepiepen
      Bodenbildung bei 2700 Flötepiepen
      Bodenbildung bei 2300 Flötepiepen
      Bodenbildung bei 2000 Flötepiepen
      Bodenbildung bei 1800 Flötepiepen
      Bodenbildung bei 1500 ????????????????????????????
      Bodenbildung bei 1350 ??????????????????????????????????????????????????????????????

      Prognosen sind bei diesem Mega-Crash äußerst schwierig! Selbst die Experten stochern im Nebel.

      Die Wahrscheinlichkeit einer schweren Rezession in den USA bekommt langsam Konturen. Ich finde, wir sollten die negativen Auswirkungen für die US-Gesellschaft und darüber hinaus nicht nur durch unsere Aktionärsbrille betrachten.

      In Amerika glauben nur noch notorische Berufsoptimisten nicht an einer Rezession. Das Rezessionsgespenst steckt schon in den Köpfen vieler Amis drin. Vollkommen verständlich, daß In dieser miesen Stimmungslage die Investitionen zurückgefahren werden. Folglich bilden sich schnell Überkapazitäten. Die Produktion muß zwangsläufig reduziert werden und um Kosten zu sparen, werden Arbeitsplätze abgebaut und notwendige Modernisierungen auf den Nimmerleinstag verschoben. Bei den Arbeitsplatzabbau stehen wir erst am Anfang einer fatalen Entwicklung.

      Welcher Anleger (nicht Spieler) traut den Märkten noch?

      Jedenfalls glaubt kaum noch einer, daß der kapitalistische Latrinendampfer wieder schnell an Fahrt gewinnt.

      Ich habe den 87er und alle nachfolgende Crashs mitgemacht. Diese Kurseinbrüche waren zwar heftig, aber man konnte sie bequem aussitzen und wer den Mut hatte, in dieser Schwächephase zu kaufen wurde nach gut einem halben Jahr fürstlich entlohnt. Die jetzige Situation ist das Schlimmste was
      ich bisher an der Börse erlebt habe. Bei dieser Börsenlage kann der Langfristinvestor nur verlieren. Nur der geschickte Momentumsspieler hat eine Chance aus der jetzigen Situation (Put Strategie) Kapital zu schlagen. Von wegen erstklassige Wachstumsaktie ins Depot legen und eine Kursdelle aussitzen. Das war einmal! Das die Aktienkultur dabei Schaden nimmt, ist mehr als verständlich. Ich kenne jede Menge Aktionäre, die von Aktien die Schnauze gestrichen voll haben. Es gibt momentan zu viele wirtschaftliche Unwägbarkeiten. Selbst einige renommierte Großfirmen wagen keine Prognosen abzugeben. Die Unsicherheit der weiteren wirtschaftlichen Entwicklungen sind einfach zu groß. Tatsache ist, seit Dezember letzten Jahres hat sich die wirtschaftliche Entwicklung, vor allem im Hightech-Bereich dramatisch verschlechtert. Es ist nunmehr nur noch eine Frage der Zeit, wann auch der Gesamtmarkt stark einbricht. Noch halten die Dämme, aber keiner kann mit Bestimmtheit sagen wie lange? In den USA gibt es eine Kopplung zwischen Aktienmarkt und Wachstum. 67 Prozent der US-Ökonomie beruhen auf den privaten Konsum. Nun droht diese treibende Kraft für die US-Ökonomie, aufgrund der Baisse zu kippen. Die Formel lautet: Desto tiefer die Kurse fallen, desto weniger Verbrauchervertrauen, desto schwerer und länger wird letztlich die Rezession.

      Konsumverhalten und Verschuldung der Privathaushalte

      Das Konsumverhalten der Amerikaner ist bisher noch nicht dramatisch zurückgegangen und das trotz recht hoher Verschuldung (negative Sparquote) der amerikanischen Haushalte. Konkret: Die private Verschuldung in den USA hat sich seit 1990 verdoppelt. Sie beträgt nun insgesamt 7,5 Billionen Dollar. Das sind mehr als 50.000 Dollar pro Privathaushalt und mehr als 25.000 Dollar pro Kopf der Bevölkerung. Ein großer Teil dieser Summe entfällt auf Hausbesitzer, die Hypotheken aufgenommen haben, um Konsumgüter zu bezahlen, Schulden zu begleichen oder an den Aktienmärkten zu spekulieren. Noch hat der Großteil der amerikanischen Bevölkerung „grenzenloses“ Vertrauen in der eigenen Wirtschaft. Sollte dieser wichtige Stützpfeiler der US-Konjunktur aber wegbrechen , können wir uns warm anziehen.

      Es gibt in den Staaten zwar schon eine gewisse Rezessionsstimmung bei der Bevölkerung, aber noch hält sich das alles relativ in Grenzen. Das mag an den Beschwichtigungsversuchen liegen, die einige renommierte Wirtschaftsexperten in schöner Regelmäßigkeit von sich geben. Sollten aber der Dow und der S&P - die sich bisher recht wacker gehalten haben - auch stark einbrechen, würde sich das Konsumverhalten mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dramatisch verschlechtern und eine tiefgreifende (Welt-) Wirtschaftskrise (a la 1929) wäre mit einer gewissen Zeitverzögerung nicht auszuschließen, zumal Japan in einer schweren Krise steckt und es keine echten Wachstumsimpulse aus dem Euroraum geben wird. Sollte es zu diesem Szenario kommen, wäre es mit steigenden Unternehmensgewinnen für lange Zeit vorbei. Ich hoffe, diese saure Gurkenzeit (nur mit Puts käme man auf eine gute Rendite) bleibt uns erspart.

      Gründe für die heftigen Gewinnrückgänge

      Die Gewinnexplosion in den 90er Jahren beruhte auf eine Reihe günstiger Rahmenbedingungen.
      Schwache Gewerkschaften, fallende Zinsen und vor allem der günstige Einfluß der Börsenhausse, haben die Kapitalkosten der US-Unternehmen niedrig gehalten. Abgesehen von den vielen Bilanzierungstricks, spekulierte eine große Anzahl von Unternehmen selber an der Börse und konnte somit ihre Bilanzen auffrischen. Ferner waren bei vielen Hightech-Unternehmen die Löhne relativ gering. Trotzdem waren diese Arbeitsplätze attraktiv, denn mit großzügigen Aktienoptionen konnten die Mitarbeiter an den Firmenerfolg partizipieren. Die Kurssteigerungen waren meist wesentlich höher als die Löhne. Solange alles in einer Richtung läuft, klappte das ja alles wie am Schnürchen. Nun sehen wir, aufgrund der starken Kurseinbrüche den Schlamassel. FAZIT: Viele Faktoren, die zur Gewinnexplosion beitrugen, haben nun ihre Gültigkeit verloren und verkehren sich jetzt ins Gegenteil. Nur so kann ich mir die dramatischen Gewinneinbrüche erklären.

      Unternehmensverschuldung und Stromabschaltungen im wirtschaftlich stärkstem Land der USA

      Ein nicht unerhebliches RISIKO ist der hohe Verschuldungsgrat vieler amerikanischer Unternehmen. Außerdem sitzen viele Banken auf ein Berg (über 100 Mrd. $) von faulen Krediten. Wehe wenn ein Big Player den Löffel abgibt und damit eine Kettenreaktion auslösen sollte. Nach Gerüchten haben Lucent und Motorola angeblich Zahlungsschwierigkeiten. Der größte kalifornische Stromerzeuger ist Pleite. Unglaublich aber wahr, es kommt in Kalifornien, den „Hightech Edorado“ laufend zu Stromabschaltungen.

      Wir dürfen die sozialen Aspekte einer schweren US-Wirtschaftskrise nicht aus den Augen verlieren!

      Auch wenn es einigen von EUCH nicht in den Kram paßt, ich möchte auch über die gesellschaftlichen Auswirkungen einer möglichen schweren Rezession einige Gedanken machen. Eine gesetzliche Altersversorgung gibt es in den Staaten nicht. Aktienersparnisse dienen in den USA als Rentenersatz.
      Eine langjährige schwere Baisse hätte auch für viele Ruheständler gravierende negative Folgen. Auch hier steckt noch jede Menge gesellschaftlicher Sprengkraft drin. Außerdem ist ein Viertel der Amerikaner nicht krankenversichert. Bei steigender Arbeitslosigkeit ist davon auszugehen, daß sich der Anteil der Nichtversicherten erheblich erhöht. Noch bekommen die hoch qualifizierten und hoch bezahlten Fachkräfte schnell ein neuen Job, aber bei einer tiefen Rezession sieht das schon ganz anders aus. Da kann auch ein Webdesigner schnell zum Latrinenreiniger mutieren. Nach der Statistik haben wir in den USA quasi eine Vollbeschäftigung. („Nur“) 4,3 Prozent Arbeitslose, diese Rate liegt weit unter der von Westeuropa. Ich weiß aber nicht, wie aussagekräftig diese Statistik ist. Anders als in meisten Staaten Westeuropas, gibt es in den USA kaum ein soziales Sicherungssystem. Um die Folgen des kapitalistischen Wirtschaftszyklus zu dämpfen, ist die soziale Flankierung des kapitalistischen Systems in Krisenzeiten unerläßlich. Vor allem unter Ronald Reagan, aber auch unter Clinton hat man die Sicherungssysteme abgeschafft, bzw. ausgehöhlt. Millionen Menschen, insbesondere die Masse der gering Entlohnten im Dienstleistungssektor und der vorübergehend Beschäftigten, werden auf der Straße landen - ohne soziales Netz oder persönliche Rücklagen. Ohne kriminell in Erscheinung zu treten, könnten sich diese Menschen kaum über Wasser zu halten. Auch die in den USA häufig vorkommenden Suppenküchen, dürften wohl nicht ausreichen, um alle Hungernden satt zu machen. Der alltägliche Überlebenskampf würde für viele Arme unerträgliche Züge annehmen. Die schon jetzt recht hohe Kriminalitätsrate der amerikanische Gesellschaft, bekäme mit Sicherheit ein starken Aufwind. Bandenkriege, Plünderungen, Raub und Mord sind dann wohl die negativen Begleiterscheinungen einer unsozialen, kalten Gesellschaft, die mehr oder weniger nach dem darwinistischem Prinzip funktioniert.

      In den vergangenen Jahrzehnten haben einige Stromausfälle in der Nacht zur Plünderungsorgien geführt und spätestens seit den Unruhen in L.A. wissen wir, wie schnell alles außer Kontrolle geraten kann. Dies gibt uns ein Vorgeschmack, was demnächst alles noch passieren kann.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 00:53:21
      Beitrag Nr. 150 ()
      hallo capoon,

      das ist ja das reinste "schreckenszenario", das du beschreibst !!!

      die frage ist doch: was kann gemacht werden, damit das schreckenszenario NICHT eintriffst ?!

      was kann die politik, der präsident, das amerikanische volk tun, damit es NICHT zu einer reszession kommt ?

      was meinst du ?
      was meint ihr ?

      liebe grüsse

      rolf, dessen pc unheimlich laute geräusche von sich gibt...
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 06:50:04
      Beitrag Nr. 151 ()
      @learner6

      frag nie, was andere tun könnten, frage, was du tun kannst!

      mit einer put-strategie viel geld verdienen zum beispiel, wenn du an fallende märkte glaubst.

      es ist allerdings schon sehr viel in den kursen eingepreist worden die letzten wochen, aber man weiss ja nie.....

      cash halten ist auch nicht verkehrt zur zeit.


      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 17:53:08
      Beitrag Nr. 152 ()
      hallo shaky,

      ich bezweifle, ob ICH was gegen die amerikanische rezession tun kann ???

      hier geht es ja mehr um den volkswirtschaftlichen aspekt ;)

      ansonsten, vollkommende 100 % ige übereinstimmung.

      börsenmässig verlasse ich mich nicht blind auf andere, das kann dann zur "blindheit" führen...

      liebe grüsse

      rolf
      Avatar
      schrieb am 08.04.01 20:11:02
      Beitrag Nr. 153 ()
      Avatar
      schrieb am 09.04.01 08:12:02
      Beitrag Nr. 154 ()
      learner

      du sollst auch nichts gegen eine rezession tun (sofern sie denn kommt), sondern entsprechend handeln.

      das meine ich damit.

      man kann auch und gerade bei diesem umfeld mit der richtigen strategie geld verdienen.


      gruss
      shakes
      Avatar
      schrieb am 11.04.01 21:30:14
      Beitrag Nr. 155 ()
      Die EZB bleibt auf Crashkurs

      @Shakesbier
      Bei einem schwierigen Börsenumfeld ist eine gewisse Flexibilität unerläßlich. Deine aggressive und offensive OS-Strategie ist wirklich beachtenswert und zeugt von gesunden Selbstvertrauen. Eine Call- oder Putstrategie wird momentan aber immer schwieriger und wird jetzt zum Glückspiel.

      Wer versteht noch die Tatenlosigkeit der EZB?

      Wenn die EZB so weiter macht, bekommen wir ernsthafte Rezessionsgefahren im Euroland

      Zinssenkungen im Euroraum vergrößern auch den Spielraum für aggressive Zinssenkungen der Fed. Die EZB nimmt aber auf die Gefahren einer Weltrezession überhaupt keine Rücksicht, oder will sie nicht sehen. Die europäische Konjunktur wird von diesen dilettantischen Banausen brutal abgewürgt, zumindest nimmt man das leichtsinnig im Kauf. Durch Leitzinssenkungen werden Kredite billiger und dies fördert die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Dies wiederum schafft mehr Mehrwert für die Unternehmer und die Aktienkurse können wieder steigen. Aber der EZB ist alles scheißegal! Oberste Priorität hat angeblich die Geldwertstabilität. Dabei sind viele namhafte Ökonomen (Wirtschaftswissenschaftler) von einer Leitzinssenkung im Euroraum ausgegangen. Alle wirtschaftliche Indikatoren sprachen für eine Zinssenkung. Woher soll noch der wirtschaftliche Optimismismus für den Euroraum herkommen? In den nächsten Monaten wird die Wachstumsabschwächung in der USA auch voll auf den Euroraum übergreifen. Alle wirtschaftliche Indikatoren in den Kernländer Europas zeigen schon jetzt eine kräftige wirtschaftliche Abschwächung an. Anscheinend will die EZB erst bei einer Rezession die Zinsen senken.

      Die EZB ist eigentlich für die Preisstabilität verantwortlich. Aber durch diese Politik erreicht man genau das Gegenteil. Desto geringer das wirtschaftliche Wachstum im Euroraum, desto schwächer der Euro. Aber ein starker Dollar schafft wieder importierte Inflationsgefahren. Diese stümperhafte Politik verstehe ich deshalb überhaupt nicht.

      Der Euro wird neue Tiefstände testen!

      Aktuell stürzt der Euro auf 0,8842.

      Ein schwacher Euro hilft zwar den Exporteuren, führt aber kaum zu höheren Investitionen. Stattdessen schwächt eine unterbewertete Währung die Binnennachfrage, weil Kaufkraft ins Ausland abfließt. Ein nachhaltig hohes Wachstum läßt sich nur mit einer lebhaften Binnennachfrage erzielen. Niedrigere Zinsen würden zugleich den Konsum beleben. Ein stärkerer Euro mit niedrigeren Zinsen ist daher der jetzigen Situation bei weitem vorzuziehen.

      FAZIT: Die unfähigen Dilettanten der EZB würde ich allesamt in die Wüste jagen!

      Capoon


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