Spitzenkriminalist im Dienst der Mafia - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.10.00 11:42:53 von
neuester Beitrag 22.10.00 12:22:53 von
neuester Beitrag 22.10.00 12:22:53 von
Beiträge: 3
ID: 276.977
ID: 276.977
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 165
Gesamt: 165
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
20.04.24, 12:11 | 120 | |
vor 1 Stunde | 79 | |
13.04.14, 13:04 | 58 | |
gestern 20:30 | 50 | |
vor 1 Stunde | 44 | |
vor 1 Stunde | 43 | |
gestern 22:54 | 37 | |
vor 22 Minuten | 37 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 18.015,00 | -0,90 | 203 | |||
2. | 2. | 9,6900 | -33,06 | 190 | |||
3. | 3. | 160,99 | +11,27 | 151 | |||
4. | 4. | 0,1940 | +1,57 | 69 | |||
5. | 5. | 6,7090 | -2,94 | 32 | |||
6. | 6. | 0,0211 | -32,59 | 29 | |||
7. | 7. | 1,3500 | -0,74 | 28 | |||
8. | 8. | 56,40 | +1,26 | 26 |
Spitzenkriminalist im Dienst der Mafia
EDOK-Beamter sollte deutschen Buchautor bestechen
Wien - Die Polizeiskandale reißen nicht ab: Am Freitag wurde ein Beamter der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (EDOK) als mutmaßlicher Mittelsmann einer ukrainischen Mafiaorganisation entlarvt. Der 47-jährige Spitzenkriminalist soll dem deutschen Journalisten und Buchautor Jürgen Roth 600.000 D-Mark (4,2 Millionen Schilling/ 305.226 €) angeboten haben, damit dieser auf die im Jänner geplante Veröffentlichung seines neues Buches über kriminelle Ost-Tycoons verzichtet. Roth bestätigte im Gespräch mit dem Standard den Bestechungsversuch.
Herwig Heidinger, dem als interimistischen Leiter der Abteilung II/D im Innenministerium auch die EDOK untersteht, sagte, der beschuldigte Kriminalist sei Freitagfrüh mit den Vorwürfen konfrontiert worden. Haidinger: "Der Beamte hat den Sachverhalt zugegeben, ich hab’ ihn sofort suspendiert." Eine Anzeige werde folgen. Seine Auftraggeber gab der völlig überraschte Beamte vorerst nicht bekannt. Bei einer Hausdurchsuchung in seiner Privatwohnung wurden aber zahlreiche ukrainische Telefonnummern und Adressen sichergestellt.
Fließend Russisch
Der Beamte war seit sieben Jahren bei der EDOK, sein Spezialgebiet war Osteuropa, er spricht fließend Russisch.
Jürgen Roths Buch, das im Jänner im deutschsprachigen Raum, in Russland und in Israel erscheinen wird, heißt "Der Oligarch. Vadim Rabinovic bricht sein Schweigen". Vadim Rabinovic ist ukrainischer Geschäftsmann, er war früher auch Geschäftsführer der Firma Nordex, die in den vergangenen Jahren immer wieder im Zusammenhang mit Geldwäsche genannt wurde. Ein alter Vorwurf aus Geheimdienstkreisen lautete auch, über Nordex sei ein Teil des KPdSU-Vermögens ins Ausland geschafft worden. Beweise gabe es jedoch nie, die Firma gewann zahlreiche Prozesse, Nordex gilt als unbescholten. Bis vor wenigen Jahren war Wien der Firmensitz, heute ist die Zentrale in Moskau.
Welche Enthüllungen in seinem Buch gemacht werden, will Jürgen Roth noch nicht preisgeben. Der Autor zahlreicher Mafia-Bücher ("Die Russen-Mafia", "Die roten Bosse", "Schmutzige Hände") lebt sehr zurückgezogen in Deutschland, fallweise sogar unter Polizeischutz.
"Ich hab schon viel erlebt", so Roth zum Standard, aber dass mir ein westlicher Polizist eine Bestechung unterbreitet, damit hätte ich nicht gerechnet."
Überwacht
Der EDOK-Mann habe ihn Montag vergangener Woche kontaktiert - wieviel es kosten würde, dass das Buch nicht erscheine. Roth: "Ich hab dann irgendeinen Betrag, nämlich 600.000 D-Mark, aus der Luft gegriffen." Der Beamte verblieb mit der Ankündigung, sich wieder zu melden. Roth informierte die österreichische Polizei. Die überwachte den Kollegen, der Roth einige Tage später wissen ließ, dass die "ausgemachte Summe" in Ordnung gehe. Zu einer Überweisung kam es nicht mehr, der Beamte wurde Freitagmorgen hopp genommen.
Einen konkreten Verdacht, wer hinter der versuchten Bestechung stecken könnte, hegt Roth nicht. "Im Buch werden viele Namen genannt. Jeder einzelne davon wäre wahrscheinlich froh, wenn das Buch nicht erschiene."
Der beschuldigte EDOK- Mann ist nicht der erste, der seine Einheit in Verruf bringt: Im Vorjahr flog ein Beamter auf, der Informationen aus dem Polizeicomputer an einen Wiener Detektiv verkauft hatte. Der Kriminalist dürfte damit rund 200.000 Schilling "verdient" haben.
Laptop vergessen
Ein anderer Beamter der EDOK verließ die Spezialeinheit freiwillig nachdem sein Laptop im Schlafzimmer einer Verdächtigen gefunden worden war. Er lebt heute mit ihr zusammen und ist erfolgreicher Unternehmer.
In ihrer bisherigen Form wird es die EDOK nicht mehr lange geben. Die gesamte Gruppe D (Kriminalpolizei, Interpol) wird im Rahmen des geplanten Bundeskriminalamtes umgekrempelt. In die zentrale Dienststelle werden auch das Schlepperreferat der Staatspolizei, die Wirtschaftspolizei und die Lauschgruppe einziehen. (Der Standard, Print-Ausgabe, 21. 10. 2000, Michael Simoner)
EDOK-Beamter sollte deutschen Buchautor bestechen
Wien - Die Polizeiskandale reißen nicht ab: Am Freitag wurde ein Beamter der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (EDOK) als mutmaßlicher Mittelsmann einer ukrainischen Mafiaorganisation entlarvt. Der 47-jährige Spitzenkriminalist soll dem deutschen Journalisten und Buchautor Jürgen Roth 600.000 D-Mark (4,2 Millionen Schilling/ 305.226 €) angeboten haben, damit dieser auf die im Jänner geplante Veröffentlichung seines neues Buches über kriminelle Ost-Tycoons verzichtet. Roth bestätigte im Gespräch mit dem Standard den Bestechungsversuch.
Herwig Heidinger, dem als interimistischen Leiter der Abteilung II/D im Innenministerium auch die EDOK untersteht, sagte, der beschuldigte Kriminalist sei Freitagfrüh mit den Vorwürfen konfrontiert worden. Haidinger: "Der Beamte hat den Sachverhalt zugegeben, ich hab’ ihn sofort suspendiert." Eine Anzeige werde folgen. Seine Auftraggeber gab der völlig überraschte Beamte vorerst nicht bekannt. Bei einer Hausdurchsuchung in seiner Privatwohnung wurden aber zahlreiche ukrainische Telefonnummern und Adressen sichergestellt.
Fließend Russisch
Der Beamte war seit sieben Jahren bei der EDOK, sein Spezialgebiet war Osteuropa, er spricht fließend Russisch.
Jürgen Roths Buch, das im Jänner im deutschsprachigen Raum, in Russland und in Israel erscheinen wird, heißt "Der Oligarch. Vadim Rabinovic bricht sein Schweigen". Vadim Rabinovic ist ukrainischer Geschäftsmann, er war früher auch Geschäftsführer der Firma Nordex, die in den vergangenen Jahren immer wieder im Zusammenhang mit Geldwäsche genannt wurde. Ein alter Vorwurf aus Geheimdienstkreisen lautete auch, über Nordex sei ein Teil des KPdSU-Vermögens ins Ausland geschafft worden. Beweise gabe es jedoch nie, die Firma gewann zahlreiche Prozesse, Nordex gilt als unbescholten. Bis vor wenigen Jahren war Wien der Firmensitz, heute ist die Zentrale in Moskau.
Welche Enthüllungen in seinem Buch gemacht werden, will Jürgen Roth noch nicht preisgeben. Der Autor zahlreicher Mafia-Bücher ("Die Russen-Mafia", "Die roten Bosse", "Schmutzige Hände") lebt sehr zurückgezogen in Deutschland, fallweise sogar unter Polizeischutz.
"Ich hab schon viel erlebt", so Roth zum Standard, aber dass mir ein westlicher Polizist eine Bestechung unterbreitet, damit hätte ich nicht gerechnet."
Überwacht
Der EDOK-Mann habe ihn Montag vergangener Woche kontaktiert - wieviel es kosten würde, dass das Buch nicht erscheine. Roth: "Ich hab dann irgendeinen Betrag, nämlich 600.000 D-Mark, aus der Luft gegriffen." Der Beamte verblieb mit der Ankündigung, sich wieder zu melden. Roth informierte die österreichische Polizei. Die überwachte den Kollegen, der Roth einige Tage später wissen ließ, dass die "ausgemachte Summe" in Ordnung gehe. Zu einer Überweisung kam es nicht mehr, der Beamte wurde Freitagmorgen hopp genommen.
Einen konkreten Verdacht, wer hinter der versuchten Bestechung stecken könnte, hegt Roth nicht. "Im Buch werden viele Namen genannt. Jeder einzelne davon wäre wahrscheinlich froh, wenn das Buch nicht erschiene."
Der beschuldigte EDOK- Mann ist nicht der erste, der seine Einheit in Verruf bringt: Im Vorjahr flog ein Beamter auf, der Informationen aus dem Polizeicomputer an einen Wiener Detektiv verkauft hatte. Der Kriminalist dürfte damit rund 200.000 Schilling "verdient" haben.
Laptop vergessen
Ein anderer Beamter der EDOK verließ die Spezialeinheit freiwillig nachdem sein Laptop im Schlafzimmer einer Verdächtigen gefunden worden war. Er lebt heute mit ihr zusammen und ist erfolgreicher Unternehmer.
In ihrer bisherigen Form wird es die EDOK nicht mehr lange geben. Die gesamte Gruppe D (Kriminalpolizei, Interpol) wird im Rahmen des geplanten Bundeskriminalamtes umgekrempelt. In die zentrale Dienststelle werden auch das Schlepperreferat der Staatspolizei, die Wirtschaftspolizei und die Lauschgruppe einziehen. (Der Standard, Print-Ausgabe, 21. 10. 2000, Michael Simoner)
Schöne Buchwerbung. Ich wünschte fsch würde mir auch 200.000€ anbieten, wenn ich auf meine Postings verzichten würde.
@heizkessel
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
204 | ||
190 | ||
155 | ||
68 | ||
32 | ||
29 | ||
28 | ||
26 | ||
26 | ||
25 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
23 | ||
23 | ||
23 | ||
22 | ||
22 | ||
22 | ||
21 | ||
21 | ||
20 | ||
20 |